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Analyse, Entwurf und Konstruktion Fokus-Projekte Schwerpunkt ‹Haus›

Dozentin

Prof. Susanne Vécsey

Assistenz

Norma Tollmann

Begleitung / Integration

Thomas Boyle

Experten Schlusskritik

N.N.

ECTS

FP1: 6 FP2: 6

Bewertung

Projektarbeit benotet

Form

Analyse Gruppenarbeit / Entwurf Einzelarbeit in begleitetem Selbststudium

Detailinfos Zwischenkritiken

Dienstag / Mittwoch 02. / 03.11.2021 Dienstag / Mittwoch 07. / 08.12.2021

Schlusskritik

Dienstag / Mittwoch 11. / 12.01.2022

Abgabe

Montag 10.1.2022, 11.00 Uhr

Abgabeumfang

Der exakte Umfang der Schlussabgabe wird im detaillierten Aufgabenbeschrieb verbindlich formuliert.

Schwerpunkt Haus: Klybeck Follies als ‹Adaptive Re-Use›

Im Zuge der Klimakrise ist oft davon die Rede, dass die bisher getroffenen Massnahmen zu langsam greifen und daher nur ein Systemwechsel die erhoffte Verbesserung in Gang setzen könne. Der globalen Betrachtung haftet etwas Überforderndes an, scheint doch der Einfluss unserer Taten verschwindend gering zu sein. Doch vielleicht hilft es, sich lokal über bisherige Praktiken des Metiers hinwegzusetzen, um sich zu befreien von bisherigen Zwängen, die ein Material- und energiereiches Bauen fördern, und sich stattdessen von anderen Herangehensweisen inspirieren zu lassen, die weltweit notgedrungenermassen auf Sparsamkeit beruhen, zum Beispiel durch Wiederverwendung sich bereits im Umlauf befindender, bestehender Baumaterialien.

Beim Entwerfen nicht bei Null anzufangen, sondern unter Verwendung schon vorhandener Bauteile etwas Neues entstehen zu lassen, wird uns in diesem Semester beschäftigen. Aus De- und Remontage sowie allfälligen Anpassungen – eben dem sogenannten ‹Adaptive Re-Use› – geht im besten Fall eine eigene Ästhetik hervor, ohne dass eine kultivierte und sukzessive sich verändernde Architektursprache ein abruptes Ende erfährt.

Éva Le Roi_Usines Citroën – Musée Kanal Pompidou, Encre sur papier / 29,7 x 42 cm. Serie von Zeichnungen des ehemaligen Citroënfabrikgebäudes, heute Musée Kanal-Pompidou in Brüssel

Fokusprojekt 1: Der Bauteilkatalog und die Vision für eine Folly

Konkreter Ort unserer Fallstudie ist das Basler Quartier Klybeck, welches sich im kommenden Jahrzehnt von einem geschlossenen Industriealreal zu einem offenen Stück Stadt transformieren wird. Dieses Frühjahr wurde der Richtplan veröffentlicht, der aus einem Studienauftrag hervorgegangen ist. Er zeigt, dass nicht alle historischen Bauten erhalten werden, sondern einige abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden.

Ein leerstehendes Hochregallager von Suter & Suter Architekten aus den 60er-Jahren wird uns als Fundus dienen. Nach dessen Aufmass vor Ort und Recherchen im Archiv werden wir einen Bauteilkatalog erstellen, der die Grundlage für die späteren Einzelentwürfe bildet. Es gilt zu analysieren, welche Teile rezyklierbar sind und wie ein Rückbau erfolgen könnte. Auf Grundlage der aktuellen Planungsabsichten bestimmen die Studierenden unterschiedliche Orte für ihre Follies, die als kleine Zweckbauten ein Angebot für die Öffentlichkeit darstellen sollen. Eine städtebaulich überzeugende Situierung im Einklang mit einer geeigneten Programmierung ist Aufgabenbestandteil von Fokusprojekt 1.

Abgabe als Gruppenarbeit: – 3D-Bauteilkatalog als Beschrieb und in Planform – Situationsplan 1:5000 – Situationsmodell 1:1000

Abgabe als Einzelarbeit: – Ideenskizzen zur Programmierung und Situierung des Neubaus

Fokusprojekt 2: Konstruktion der Folly aus Recyclingmaterial

Unter maximaler Verwendung aller katalogisierter Bauteile und unter minimaler Verwendung zusätzlichen Baumaterials entwerfen alle Studierenden eine Gebäudestruktur als öffentliches Raumangebot ohne Konsumationszwang. Einerseits erzählt das Bauwerk von seinem Vorgängerbau und trägt ein Stück Bau- und Stadtgeschichte in sich, andererseits soll der Entwurf zu einer neuen, der Funktion angemessenen Form finden, der durchaus eine gewisse Poesie oder Exzentrik innewohnen kann.

Mehr als die Organisation eines komplexen Raumprogramms beschäftigt uns dieses Semester die Statik, die Konstruktion und der damit verbundene architektonische Ausdruck. Nebst dem Bild interessiert uns die isometrische Darstellung, die etwas über die Fügung der Teile und somit über die Machart des Gebäudes aussagt. Ziel ist es, Objektmodelle und gut lesbare und ästhetisch ansprechende Baupläne zu erstellen, die detailliert Aufschluss geben über die Konstruktion der Follies.

Abgabe als Einzelarbeit: – Situationsplan 1:500 – Projektpläne 1:100 / 1:50 – Detailpläne 1:20 / 1:10 / 1:5 – Isometrische Darstellung des Entwurfs – bildhafte Darstellungen – Einsatz ins Situationsmodell 1:1000 – Objektmodell

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