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Schwerpunkt ‹Landschaft›

Dozentin

Prof. Susanne Vécsey

Assistenz

Norma Tollmann

Begleitung / Integration

Andreas Nütten

Experten Schlusskritik

N.N.

ECTS

FP1: 6 FP2: 6

Bewertung

Projektarbeit benotet

Form

Einzel- und Gruppenarbeit im begleiteten Selbststudium

Detailinfos Zwischenkritiken

Dienstag / Mittwoch 29. / 30.03.2022 Dienstag / Mittwoch 10. / 11.05.2022

Schlusskritik

Dienstag / Mittwoch 07. / 08.06.2022

Abgabe

Freitag 03.06.2022, 11.00 Uhr

Abgabeumfang

Der exakte Umfang der Schlussabgabe wird im detaillierten Aufgabenbeschrieb verbindlich formuliert.

Schwerpunkt Landschaft: Was wäre wenn …

… wir das Jahresthema ‹Constructive Futures› auf Pratteln anwenden würden und sich die Entwicklung dieser Agglomerationsgemeinde zeitgemäss ausrichten liesse? Wie finden wir starke Ideen und geeignete Massnahmen für deren Umsetzung?

Möglicher Antrieb für unser Handeln sind die Missstände aber auch die Potenziale eines Ortes. Aufgrund des starken Gewerbe- und Industriestandorts dominieren in den dafür vorgesehenen Zonen der Verkehr und versiegelte Flächen. Der öffentlichen Raum erfährt kaum Aufmerksamkeit und eine Verbindung zwischen den im Süden gelegenen Wohngebieten und dem im Norden gelegenen Rhein als potenzieller Erholungsraum ist so gut wie nicht existent. Andererseits verfügt die ‹Agglo› über einen ihr eigenen Charme, wohnt ihr doch mehr Wildheit und Freiheit inne als den wohlregulierten Kernzonen unserer Städte und Dörfer.

Ein weiterer Antrieb für unser Handeln sind unsere Ideale für eine bessere Zukunft. Sie existieren losgelöst von der Realität, liegen in uns verborgen, in der Luft oder auf der Hand und warten darauf, umgesetzt zu werden. Was also möchten wir bewahren, was transformieren, was hinzufügen?

Für dieses Semester wollen wir mit einem weitgefassten Blick die landschaftliche Dimension von Pratteln – als einem von vielen Orten seiner Art – erfassen und mit landschaftlichen Mitteln eine positive Entwicklung anstossen. Das Jahresthema ‹Constructive Futures› inspiriert uns, mit bisherigen Handlungsmustern zu brechen und in neue Richtungen zu denken.

Joseph Beuys, 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, Landschaftskunstwerk, documenta 7, Kassel 1982 – 87

Realität und Vision

In Fokusprojekt 1 wollen wir uns mit der Raumerkundung und mit Zukunftsvisionen befassen. Durch Spaziergänge, Kartenstudium sowie Recherchen zur Historie und laufenden Planungen wollen wir einen differenzierten Eindruck des Ortes erlangen. Gleichzeitig gilt es, sich von geeigneten Referenzen inspirieren oder von individuellen Wunschvorstellungen leiten zu lassen, um Visionen zu entwickeln, die den Raum grossmassstäblich klären und qualifizieren könnten. Wozu würde sich Pratteln besonders eignen? Wie könnte Pratteln zu einem Vorzeigebeispiel werden? Mit welchen landschaftsbasierten Strategien und Freiraumtypologien könnte ich der Komplexität der Realität begegnen? Welcher funktionale und ästhetische Mehrwert liesse sich generieren?

Analyse und Entwurf sind nicht hintereinander geschaltet, sondern laufen parallel, da bereits Lesart und Interpretation eines Ortes Teil eines konzeptionellen Prozesses sind, der ebenso Entwurfsansätze integriert und permanent mit dem Vorgefundenen rückkoppelt; die konzeptionelle Analyse ist gleichermassen Erkundung des Raums und Erkundung von Möglichkeiten.

Abgabeformat: Analyse des Bestandes in Karten, Skizzen und Text – Vision in Form von Karten, Skizzen und Text – Schwarzplan – bearbeitete Luftbilder zum Aufzeigen des Prozesses – Bezeichnendes Bild des Ist-Zustands – Bildcollage für eine mögliche Zukunft – Konzeptmodell

Joseph Beuys, 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, Landschaftskunstwerk, documenta 7, Kassel 1982 – 87

Amalgam Landschaft

In Fokusprojekt 2 wollen wir mit konkreten Massnahmen die Stadtlandschaft Pratteln neu prägen und Realität und Vision zusammenführen, auf dass sie eine tragfähige Verbindung eingehen.

Mit landschaftlichen Eingriffen, die der Bepflanzung den Vorrang geben vor der Bebauung, die Vernetzung stärker gewichten als Verdichtung und die durch Entsiegelung asphaltierter Flächen der Überhitzung vorbeugen sowie ein besseres Mikroklima schaffen, wollen wir üben, im grossen städtebaulichen Massstab zu arbeiten.

Wir wollen landschaftliche Projekte entwickeln, welche die Bautätigkeit beeinflussen werden und nicht umgekehrt, wie in Pratteln bisher geschehen. Wir wollen mit Vegetation Flächen besetzen oder aufwerten oder entsprechende Bebauungstypologien begünstigen. Dieses Zurückhalten der Bautätigkeit sehen wir als Chance, innezuhalten, sich verselbständigende Prozesse zu stoppen und über neue Strategien nachzudenken.

Die Veränderung von Landschaft erfolgt meist langsam und soll daher in mehreren Schritten als Prozess gedacht werden. Konkrete, punktuelle Entwurfsvertiefungen gehören ebenso zur Schlussabgabe wie Zukunftsszenarien für Pratteln.

Abgabeformat: – Schwarzplan – bearbeitete Luftbilder zum Aufzeigen des Prozesses – bezeichnende Bildpaare vorher – nachher – Nutzungsszenarien für die Zukunft – Bestimmung der Vegetation – Schnittprofile und Grundrisse 1:200 an exemplarischen Stellen – Abgabemodell

Joseph Beuys, 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, Landschaftskunstwerk, documenta 7, Kassel 1982 – 87

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