Reflex-E/-Ionen

Page 1

Reflex-E /-Ionen Praktikumsbericht Mylonas Filmproduktion Fachhochschule Vorarlberg Bachelor Intermedia Eingereicht bei Dr. Roland Alton-Scheidl Vorgelegt von Andreas Madlener Feldkirch, 09.11.2012


Prolog Während meines Auslandssemester begann ich mich bei einigen Filmproduktionsunternehmen zu bewerben. Die schnellste und sympathischste Rückmeldung erhielt ich von Niko Mylonas. Nach einem Gespräch über Skype, während dem natürlich mein Internet abstürzte, war für mich klar, dass ich mit ihm zusammenarbeiten will. Anfang Juli 2012 konnte ich meine Praktikumsstelle bei Mylonas Filmproduktion antreten. Mein Chef war für die nächsten 4 Monate Niko Mylonas. Seine Referenzen waren mehr als ansprechend. Neben den unterschiedlichen Industriefilmen für beispielsweise die Firma Liebherr engagiert sich Niko auch für soziale Projekte und Dokumentationen. Wie er an solche Projekte herangeht, wie sein Workflow aussieht und wie man es als Filmproduzent bei uns schaffen kann, sollte ich während dieses Praktikums lernen. Inhalt _Reise ........................................................................... _MWF ......................................................................... _Need You Now ....................................................... _Alter Mann .............................................................. _Liebherr .................................................................... _Fazit .......................................................................... _Impressionen .......................................................... _Bildnachweise .........................................................

Seite 2

3 10 12 14 18 20 21 23


Projekt Nr. 1: Arbeitstitel „Reise“ Das erste Projekt bei dem ich mitarbeiten durfte, war ein Film über Demenz. Da Nikos Vater an dieser Krankheit leidet, entschloss sich mein Chef dazu, einen Spielfilm mit Aufklärungsfaktor zu produzieren. Zudem sollte das ernste Thema durch einige augenzwinkernde Szenen aufgefrischt und unterhaltsam gestaltet werden. Dreharbeiten Der Dreh wurde in der zweiten Juliwoche angesetzt. Bis dahin mussten noch Darsteller bzw. Requisiten organisiert werden, weshalb ich erst am Freitag zuvor zum Einsatz kam. An diesem Tag und auch am Montag waren wir dann damit beschäftigt, in einem schönen alten Haus ein Wohnzimmer und ein Esszimmer einzurichten. Fast alle Requisiten konnten wir in diesem Gebäude finden, wodurch eine heimelige Umgebung entstand. Am Montag machten wir auch schon die ersten Versuche mit dem Licht und stellten das Equipment auf. Dienstags war es dann soweit, das Drehteam war komplett und die Hauptdarsteller bereit. Neben Niko als Hauptkameramann und Regisseur arbeiteten noch Daniel (Ton), Michael (Kamera, Licht), Marco (Regieassistenz, Licht), Ferdinand (Making-Of, Requisitenmeister) und Felix (Regieassistenz) mit. Jeder Beteiligte unterstützte aber auch die anderen Teammitglieder bei ihren Aufgaben. Durch

die gegenseitige Absprache war es fast unmöglich, Fehler zu übersehen. So machte es sehr viel Spaß, für das Licht verantwortlich zu sein, da besonders durch die Mithilfe von den beiden erfahrenen Filmproduzenten Michael und Marko auch die kleinsten Probleme wie unpassende Schatten immer behoben werden konnten. Faszinierend waren auch die verschiedenen Stimmungen, welche wir durch den unterschiedlichen Einsatz von Außen-/Sonnenlicht und Kunstlicht erzeugen konnten. Wie gesagt unterstützen wir uns alle gegenseitig, weshalb auch ich hin und wieder zur Kamera griff, um ein paar Shots für das Making-of zu filmen. Am Mittwoch und Donnerstag wurde im „Haus der Generationen“, dem Seniorenheim in Götzis, gedreht. Die unterschiedlichsten Locations wie der große Saal, das kleine Zimmer, die Terasse und der Garten stellten uns erneut vor unterschiedlichste Herausforderungen. Interessant wurde es wieder besonders, wenn es darum ging, Nacht am Tag oder Sonne bei Regen zu erreichen. Mit Karl, einem Freund von Niko, war noch ein weiteres erfahrenes Teammitglied im Einsatz, und auch Heinz, welcher als Nebendarsteller fungierte, packte mit an. Eine für mich neue

Seite 3


Seite 4


Blätter im Herbst

„Blätter im Herbst“ ist ein von Regisseur Niko Mylonas und der Creative Community realisierter Kurzfilm zum Thema Demenz. Hans Ebner (Kurt Sternik) lebt alleine in einem alten Haus, seine Tochter Elena (Anna Elsässer) kümmert sich um ihn. Zusehends wird es für sie schwieriger, mit ihrem Vater umzugehen... Sensibel und humorvoll zeichnet der Film ein Bild des Krankheitsverlaufes. So ist das Ergebnis nicht nur für Betroffene sehenswert. In Zusammenarbeit mit dem „Haus der Generationen“ und dem Café Ellensohn in Götzis sowie der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch und der Seniorentheatergruppe „Silberfäden“ Nenzing. Sprache: Deutsch Laufzeit: ca. 110 min Extras: Making-Of • Musikvideo „Blätter im Herbst“ von Raumklang © 2012 Mylonas Filmproduktion

www.blaetter-im-herbst.at

ein Film von Niko Mylonas

Anna Elsässer

Kurt Sternik

Blätter im Herbst Mylonas Filmproduktion präsentiert einen Film von Niko Mylonas mit Kurt Sternik Anna Elsässer „Blätter im Herbst“ Heike Montiperle Herlinde Hummer Maria Kopf Dietmar Ilmerer Larissa Gabriel Ramona Gabriel Silvia Senoner Sophia Immler Lukas Mylonas Andrea Moser Eugenie Hickersberger Eugen Bischof Gerhard Marte Elvira Kager Gerda Huber Dimitrios Mylonas Karl Fröhle Engelbert Bailoni Andrea Meyer Bettina Sutterlüti Gebi Sutterlüti Marlies Bahru Heinz Herkommer und Dominik Bischof Make-up Judith Mitterer Kamera Niko Mylonas Steadicam Operator Michael Gantner Ton Daniel Mylonas Licht Andreas Madlener Zvezdan Marko Markovic Produktion Demetrius Mylonas Felix Keckeis Ferdinand Mähr und Creative Community Musik Raumklang Schnitt Niko Mylonas Regie Niko Mylonas in Zusammenarbeit mit dem Haus der Generationen Götzis und Dr. med. Ernst Groechenig

huelle1.indd 1

und spannende Aufgabe war die des Fokuspullers bei den Steadicamshots. Erfreulicherweise konnte ich diese neue Erfahrung problemlos meistern. Überraschenderweise konnten wir den Zeitplan fast exakt einhalten. Erst wurde damit gerechnet, dass wir das Wochenende auch noch brauchen würden, jedoch wurden wir nur eine Stunde später als erhofft fertig. Der Freitag gestaltete sich somit nochmals sehr angenehm. Morgens drehten wir noch auf den Straßen von Götzis, natürlich auch wieder mit Steadicam, wo ich wieder als Focuspuller fungierte. Am Nachmittag schlossen wir die Drehwoche mit Aufnahmen an der Krankenpflegeschule Feldkirch soweit ab. Auch hier waren meine Hauptaufgaben das Licht und Focuspuller für die Steadicam. Somit war in nur fünf Tagen bereits der Großteil des Films im Kasten. Aber es war noch nicht alles abgedreht. Eine Szene sollte im Eurospar Lustenau stattfinden. Diese Aufnahmen fanden erst eine Weile später statt. Zusätzlich gingen wir am Nachmittag nochmal zurück in das alte Haus, um dort eine Szene nachzudrehen. Außer dem Licht drehte ich diesmal auch ein wenig für das Making-Of. Ein weiterer halber Tag wurde dann noch für zusätzliche Außenaufnahmen verwendet, und die Schlussszene drehten wir im Oktober, da wir, wie der Titel sagt, Blätter im Herbst brauchten. An einem frühen Freitag Morgen trafen wir uns in Bregenz, um die Szene umzusetzen. Da es aber anfing zu kübeln, gingen wir erst auf einen Kaffee, um die Lage zu besprechen.

28.09.12 13:12

Dort kam man überein, dass Regen noch einen schönen Abschluss bilden sollte. Bei Schönwetter drehen kann ja jeder, und bei anderen Produktionen wird für Regen sogar gezahlt. Wir fuhren nach Hard ans Ufer des Bodensees und fanden dort eine passende Stelle. Ganz trocken blieben weder wir noch die Kamera, aber somit war ein schöner Schluss gefunden und der Film abgedreht. Zusätzlich zum Film und dem Making-Of sollte auch noch ein Musikvideo entstehen. Hierfür wollten wir an zwei weiteren Locations filmen: im Tonstudio und ein weiteres Mal im Wald mit „Blättern im Herbst“. Dies war zumindest der Plan. Wie aber nachher noch zu lesen ist, blieb es nicht dabei. Die Aufnahmen im Tonstudio waren dann nur mehr Making-Of. Printmedien Zur Vermarktung des Filmes bzw. im besonderen der Premiere am 13. November im Ambach in Götzis planten wir den Druck von Plakaten und Einladungskarten. Ein drittes Printmedium war die DVD-Hülle. Die Gestaltung und Umsetzung dieser Objekte übernahm ich. Anfangs sprachen Niko und ich uns ab, wie das Ganze ausschauen sollte. Wir kamen überein, ein Plakat im „alten“ Stil mit Verläufen anzuvisieren. So begann ich sehr bald mit ersten Entwürfen. Die ersten sahen dabei aber eher nach Buchcovern aus. Das Prinzip

Seite 5


Filmproduktion präsentiert

Blätter im Herbst

ein Film von Niko Mylonas mit Kurt Sternik und Anna Elsässer

Einladung zur Filmaufführung Mittwoch, 12. Dezember 2012, 20:00 Uhr Ramschwagsaal Nenzing www.blaetter-im-herbst.at Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

einladungskarte_nenzing.indd 1

fand jedoch schon Anklang. Ich setzte die beiden Hauptdarsteller hintereinander, inklusive Verlauf, und testete dann verschiedene Hintergründe. Da der Titel „Blätter im Herbst“ lautet, war ein herbstlicher Wald dann das Naheliegendste. So hatte ich dann schnell eine klare Vorstellung vom Ergebnis. Beim ersten Probedruck auf A1 stellte ich aber fest, dass neue Fotos der Darsteller unerlässlich waren. Diese schossen wir beim Nachdrehen im alten Haus. Leider stieß ich dann trotz einfarbigem Hintergrund an meine Grenzen im Photoshop. Längere Recherchen und Tutorials im Internet lieferten ebenfalls nicht das gewünschte Ergebnis. Doch Niko kannte die Lösung und zeigte mir eine weitere Möglichkeit mithilfe des Schnellauswahlwerkzeugs speziell Haare freizustellen. Obwohl ich anfangs mit den neuen Fotos nicht zu 100 % zufrieden war, hatte ich dann schnell eine fertige Version. Nachdem die Logos der Sponsoren eingelangt waren und wir alle Namen der mitwirkenden Personen kannten, ging es dann als erstes in den Druck.

08.10.12 13:20

Trailer Den endgültigen Trailer erstellte Niko selbst. Aber ich hatte anfangs zur Übung die Aufgabe, auch eine Version zu schneiden. Die Vorgaben waren ca. zwei Minuten, passender Einsatz von Musik, Schnittrhythmus und Geschwindigkeit und eine „Story“ zu kreieren, ohne zu viel Information preiszugeben. Das Ergebnis sollte dramatisch, in Hollywoodmanier rüberkommen. Zur Einstimmung besprachen wir verschiedene bekannte Trailer. Meine erste Version war dann auch schon recht ansprechen. Der Schnitt sollte aber noch schneller werden. Am Ende hatte ich einen knapp über zwei Minuten langen Trailer. Als Einstieg verwendete ich eine der letzten Szenen des Films, ohne zu verraten, wieso Anna Elsässer an dieser Stelle weint. Dazu kamen unterschiedlichste Dialoge und Szenen, welche nur am Rande verrieten, dass es um Demenz ging. In Kombination mit zwei dramatischen Musikstücken erzeugte ich Spannung und Neugier. Musikvideo

Basierend auf dem Plakat gestaltete ich die Einladungskarte auf einem Drittel einer A4-Seite. Ich verwendete den gleichen Hintergrund und die Fotos der Darsteller. Die DVD-Hülle entstand auf dieselbe Weise. Die Logos und Internetadressen landeten auf der Rückseite. Drei weitere Fotos sind da ebenfalls zu sehen, sowie der leicht transparente Hintergrund, welchen ich für die Website verwendet habe.

Seite 6

Die Band Raumklang schrieb den gleichnamigen Titelsong zum Film. Ein eingängiger, typischer und kompakter Popsong. Pink Tonstudio in Bangs übernahm die Produktion. Bei den Gesangsaufnahmen war ich mit vor Ort, um ein wenig Making-Of zu filmen. Der neue Plan für das Musikvideo war der, die Band an


lang k m u a R d igen m „Die Ban a n h c i en gle d b e i r h c s .“ Titelsong

einem Ort, idealerweise einem Gewölbe spielen zu lassen, und an die Rückwand Szenen aus dem Film zu „projizieren“. Niko hatte bereits zwei Ideen für die Location, bei Gewölbe fiel mir aber sofort der Gemeindekeller in Göfis ein. Stante pede rief ich beim Gemeindeamt an und erhielt auch sofort einen freien Tag. Eine Woche darauf standen wir in dem Raum. Die Band war sofort begeistert und mit dieser Begeisterung wurde dann auch gearbeitet. Wie es meistens so ist, hatte ich bei den witzigsten Momenten die Kamera gerade nicht an fürs Making-Of. Wie bereits beim Musikvideo für die Band 4Passion (wovon ich später berichte) übernahm ich wieder die zweite Kamera. So kamen wir zügig voran. Zum Abschluss machten wir noch ein paar Bandfotos, welche besonders für die geplante Single von Raumklang gedacht sind. Website Eine nicht direkt meinen Bereich betreffende Aufgabe war die Erstellung der Website. Da ich schon lange nichts mehr in Richtung Programmierung gearbeitet habe, machte mir diese Herausforderung sehr viel Freude. Anfangs erstellte ich ein Screendesign im InDesign. Die Grundidee war, einen Hintergrund (wieder derselbe herbstliche Wald) herzunehmen, und den Inhalt einfach darauf zu präsentieren. Die Umsetzung des Screendesigns gelang mir (für mich überraschend) identisch.

Seite 7


Da ich aber nicht oft programmiere, kamen immer wieder kleinere Probleme auf. Außerdem verwendete ich Elemente, mit denen ich zuvor noch nie gearbeitet hatte. Eines davon war die JavaScript-Lightbox. Das Script fand ich zum freien Download im Internet. Trotzdem musste ich einiges umstellen, um es passend einzubinden. Ein Problem war dann, dass der Overlay der Lightbox meine Website nicht komplett abdeckte. Also durchforstete ich das Script, bis ich dann das passende Codefitzelchen gefunden hatte. Neben anderen kleinen Formatierungsprobleme stellte die Cross-Browser-Compatibility die größte Herausforderung. Speziell der Internet Explorer konnte mein Design nicht komplett darstellen. Ein Problem waren die PNGs, welche ich nochmals über CSS anpassen musste. Ein weiterer Fehler war die nicht korrekte Darstellung des Hintergrunds. Auch hier fand ich über CSS die Lösung. Im weiteren Verlauf aktualisierte ich die Logos der Sponsoren, die Videos und die Galerie. Wir planten auch schon eine weitere Überarbeitung nach der Premiere. Zudem erstellte ich noch nebenher ein Favicon und fand eine Möglichkeit, auf Facebook die Links mit Miniaturbilder darzustellen. Erreichbar ist die Website unter http://www.blaetter-im-herbst.at.

Blätter im Herbst Premiere am 13. November 2012 Kulturbühne AMBACH Götzis

ein Film von

Home

Info

Niko Mylonas „Blätter im Herbst“ Kurt Sternik Anna Elsässer Trailer

Gallerie Making-Of

Mylonas Filmproduktion

Seite 8

Sponsoren Da der ganze Film ohne Budget produziert wurde, suchten wir nach Sponsoren, um die Druckkosten, die der DVDs, des Tonstudios und des Veranstaltungsraumes zu decken, welchen wir dann aber kostenfrei verwenden konnten. Die Website war zu dieser Zeit schon online. Also erstellte ich ein Sponsoring-Package und ein „Motivationsschreiben“. So konnten sich die Sponsoren auf der Homepage ein Bild des Projektes machen und anhand des Packages überlegen, wie sie auftreten wollen: Online auf der Website, auf der DVD-Hülle und im Abstand und/oder auf den Plakaten und Einladungskarten. Making-Of Kurz vor dem übermitteln des gesamten Projektes an die DVD-Produktionsfirma überarbeitete ich nochmals das Making-Of. Seit Ferdi die erste Version erstellt hatte, war noch viel passiert. Deshalb ergänzte ich die neuen Aufnahmen und Interviews, fügte die neue Musik ein und auch neue Titel. Die Arbeiten für „Blätter im Herbst“ erstreckte sich über meine gesamte Praktikumszeit. Durch die vielen Aufgaben konnte ich sehr viel dazu lernen. Allgemein bin ich froh, dass ich bei diesem Projekt dabeisein konnte und durfte.


Seite 9


MWF Projekt Nr. 2: MWF Ein kleines Projekt für mich war die Logoanimation für Mylonas Werbung + Film, das Unternehmen von Manuela Mylonas. Zu diesem Zweck erhielt ich das designmanual des Logos und den Wunsch, einen „Falteffekt“ zu erzeugen. Dazu setzte ich mich ans After Effects. Ich erstellte die Elemente und recherchierte dann nach Möglichkeiten, diesen Effekt zu erzielen. Schon zeichnete sich ein sehr wesentliches Problem ab. Die gefalteten Elemente schließen nicht exakt in den Ecken ab. Gleich zu Beginn überlegte ich mir verschiedene Möglichkeiten, dieses Problem zu vertuschen. In der ersten Version löste ich es schlicht mit einer Weißblende. Erst ist da nur das im AE erstellte Logo, nach der Blende das Original. Jedoch war immer noch ersichtlich, dass die Icons nicht übereinstimmten. Zudem ließ ich die Elemente „hineinfliegen“, was wohl zu viel des Guten war, und ein weiterer Wunsch war, dass das Ganze um einiges kleiner und dezenter aussieht. Also „fielen“ bei der nächsten Version die verkleinerten Teile in die Komposition. Ein weiteres Mal versuchte ich das Ecken- bzw. Faltproblem zu lösen, in dem vor der Blende der Balken schmäler wird und die Ecken abgerundet wurden. Immer wieder tauchten Keyframe-Problemchen auf, bei denen ich nach dem konkreten Fehler suchen musste, und auch das Abrunden war nicht ganz einfach. Da ich selber dann nicht wirklich glücklich mit der Version 2 bzw. auf meinem Rechner schon Version IV_3 war, überlegte ich mir mit Niko andere Möglichkeiten. Die dritte Version oder Version V arbeitete dann komplett ohne den Falteffekt. Zu Beginn flogen von oben und unten zwei Elemente herein, woraus dann die anderen „herauswuchsen“. Diese Version war dann eindeutig die flüssigste und schlüssigste. Auch Manuela gefiel sie am besten, wodurch diese somit das Endprodukt darstellte. Zufriedene Kundin, passende Bezahlung und der Lernfaktor, so war auch ich glücklich.

on war i s r e V e s „Die ste und g i s s ü l f e di ste.“ schlüssig Seite 10


Seite 11


Projekt Nr. 3: Need You Now Ein Freund der Band 4Passion kam auf Niko zu und erkundigte sich, ob wir nicht für einen Song der Coverband ein Musikvideo machen könnten. Der gewählte Song war „Need You Now“ von Lady Antebellum. Niko und ich überlegten uns einen Inhalt bzw. eine Story. Erst wollten wir ein altes Haus suchen, um mit verschiedenen Effekten zu arbeiten. Ich dachte auch, die perfekte Location zu kennen, aber es stellte sich heraus, dass wir keinen Zugang erhalten würden. Dann kam eine neue Idee auf. Basierend auf dem Originalvideo und dem Text sollte eine ähnliche Geschichte entstehen, wobei die beiden Sänger und Charaktere nicht zusammenkommen sollten. Der erste Dreh fand in einem schönen Schlaf- bzw. Hotelzimmer statt. Die Sängerin Janine sang hier unter anderem in einen Spiegel. Dasselbe wiederholte dann der Sänger Thomas, sodass Niko es dann den Effekt erzielte, dass Janine und

Seite 12

Thomas sich gegenseitig „ansingen“. Bei diesem Dreh fungierte ich als Kamera- bzw. Regieassistent. Der zweite Teil drehten wir in der Bar „Rock Gate“ in Dornbirn. Meine Aufgaben waren das Licht, RegieAssistenz und die zweite Kamera. Wir filmten die Barszenen für die Geschichte. Zusätzlich drehten wir Performance-Shots für ein zweites Video für denselben Song. Den Edit für das Performance-Video übernahm ich. Prinzipiell eine einfache Geschichte, mit den Pips-Tönen am Anfang sollte es kein Problem sein, alle Spuren einfach übereinander zu legen und zu synchronisieren. Nur leider war für meinen Rechner alles über 6 Spuren zu viel. Daher musste ich während des Schnitts die Videowiedergabe runterdrehen.

könnte. Für diesen Song und dieses Video empfand ich einen recht konstanten und rhythmischen Schnitt passend. Als kleiner Effekt wurden Ebenen halbdurchsichtig überlagert bzw. von einem Shot zum nächsten überblendet. Da aber z.B. keine reinen Publikumsaufnahmen vorhanden sind, setzte ich die Überlagerung auch nur wirklich dann ein, wenn die Ebenen zueinander passten. Zudem versuchte ich auf seltene Close-ups, Zooms und Schwenks zu achten, so dass nicht nur einfache Shots zu sehen sind. Am Ende war ich mir nur bei der Schnittgeschwindigkeit etwas unsicher, aber Niko bestätigte, dass für diesen Song mein gewählter Rhythmus absolut passend ist.

Es war für mich wieder eine spaßige Aufgabe. Das zweite, eigentliche Musikvideo Soweit funktionierte das war bis zum Ende meiner dann auch. Als leidenschaft- Praktikumszeit noch nicht licher Musikfan habe ich fertig. mir schon viele Gedanken zum Schnitt von Musikvideos gemacht, und welche Effekte man einsetzen

N


NYN Seite 13


Mann Projekt Nr. 4: Alter Mann

Als zusätzliches kleines Projekt schlug Niko vor, gemeinsam eine seiner vielen Ideen für einen Kurzfilm umzusetzen. Die Grundidee war folgende: Ein alter Mann macht seit jeher seine Arbeit in einem Archiv, bis er eines Tages durch einen Computer ersetzt wird. Planung & Organisation Ausgehend davon überlegten wir uns verschiedene Szenarien und Stilrichtungen. Wir kamen zum Schluss, dass wir es nicht zu dramatisch sondern eher auf die komödiantische Weise erzählen wollten. Daher kam dann der Plan, das ganze ähnlich der alten Stummfilme wie z.B. Buster Keaton’s „Der Kameramann“ umzusetzen. Für den Schlussgag sollte neben Schwarz und Weiß eine einzige Farbe zusätzlich eingebracht werden, wie man es schon in „Rumble Fish“ oder „Sin City“ gesehen hat.

QUARTZ TIME RECORDER

Daraufhin erarbeitete ich einen Konzeptentwurf inkl. Logline, Expose, Treatment und auch ein Storyboard. Aus dem Storyboard bzw. den Skizzen erstellte ich einen kurzen Clip mit „Stummfilmmusik“ und der erwähnten einen Farbe. So konnte ich mir selber das ganze nochmals besser vorstellen.

OPERATION MANUAL

Die Locationsuche war der nächste Schritt. Für das Archiv überlegten wir uns unter anderem, in einem Gewölbe zu drehen. Diesen Plan verwarfen wir, und entschlossen uns, mithilfe einer Greenbox eine Halle zu simulieren, um die Unbedeutendheit des alten Mannes herauszuheben. Dann brauchten wir noch ein Sitzungszimmer, welches die 80er

Seite 14


n Jahre darstellen sollte. Noch bevor ich einen fixen Drehort gefunden hatte, hatte ich schon ein wichtiges Requisit: eine Stempeluhr von Fink Zeitsysteme aus dem Jahr 1995, welche denen aus den 80ern gleicht. Als erste Möglichkeit für den Drehort sprach ich dann in der Tisner Volksschule vor. Der Direktor war sehr entgegenkommend, jedoch war ich mit den Räumlichkeiten nicht ganz zufrieden und auch Niko sagte die Schule nicht ganz zu. Zweite Möglichkeit war dann das Vereinshaus in Göfis. Hier war mehr das Problem, einen freien Termin zu finden, ansonsten sah alles schon viel ansprechender aus. Fehlten also noch die Darsteller. Wir brauchten für die Umsetzung mindestens 6 Darsteller, welche wir in Niko’s und meinem eigenen Umfeld nach einigem Hin- und Her fanden. Durch die Suche verzögerte sich der Drehbeginn nochmals um zwei Wochen. Dann endlich waren die wichtigsten Organisationspunkte abgehackt. Niko fand zwischendurch sogar Zeit, bereits die Aufnahmen in den Stadtwerken Feldkirch zu machen, welche den Server in der Greenbox darstellen sollten. Für das Archiv selbst war erst der Plan, in einem Archiv der Feldkircher Raiffeisenbank zu drehen. Diese Vorhaben sollten sich aber noch ändern. Dreharbeiten Dann endlich, nach langem Warten war der Hauptdrehtag gekommen. Schnell war mir klar, dass ich über meine exakte Planung sehr froh war. Mit der Checkliste konnte

isit: u q e R s e htig „Ein wic hr.“ u l e p m e t eine S

Seite 15


ich kontrollieren, das ich keine der Requisiten vergaß. Während des Drehs stellte ich mit dem Drehplan und dem Storyboard sicher, dass uns danach keine Aufnahme fehlen würde. Beim Setbau entschieden wir, auch die Schlussszene im Sitzungszimmer mittels Greenbox zu drehen. So würde das Gesamtbild des Films einheitlich sein, und wir waren in der Wahl des Hintergrundes frei. Alle beteiligten erschienen pünktlich. Dank eines überagend engagierten und komischen Hauptdarsteller Perikles Mylonas wurde sehr viel gelacht. Wieder zeigte sich, das Erfahrung unschätzbar wertvoll ist als Regisseur. Ich selbst war mir nicht immer ganz sicher, was die Umsetzung betraf, aber zusammen mit Niko fanden wir immer eine Lösung. Insgesamt beanspruchte die Arbeit etwas länger als erwartet, dennoch waren wir noch vor dem Abendessen fertig. Postproduktion Wie gesagt haben wir bereits im Vorfeld sehr viel überlegt, wie genau diese Story umgesetzt werden sollte, und mit

Seite 16


welchen Effekten wir arbeiten wollen. Ob wir die Hintergründe nun gezeichnet, als Video, Foto oder 3D-Visualisierung erstellen sollten, war noch nicht entschieden. Trotz den anderen Projekten begannen Niko und ich beide, mit dem Material herumzubasteln. Obwohl die Greenbox ja ein Tuch war, gelang es sehr gut, das Grün wegzukeyen. Als Hintergründe verwendete ich zum Test vorerst einfach verschiedene Bilder, um eine konkrete Vorstellung zu bekommen. Auch Musik holte ich mir zuerst freie aus dem Internet. Begeistert von der Qualität und der darstellerischen Leistung erstellte ich grobe Schnitte der Sequenzen. Zusätzlich hatten wir ja noch ein bisschen Making-of gefilmt, welches ich ebenfalls begann, zu bearbeiten. Wegen den nicht vermeidbaren Verzögerungen war dieser Kurzfilm beim Redaktionsschluss dieses Berichtes noch nicht vollendet. Ich freue mich aber auf die weitere Bearbeitung und auf das Endergebnis dieses Projektes. Besonderer Dank gilt Michael Gantner und Khuslen Tsend-Ayush für die tolle Mitarbeit.

Seite 17


atikm o t u A r eine eiter „Wie bei w h c a f n i ge schaltun nigen.“ u e l h c s e b

Projekt Nr. 5: Liebherr Als sich meine Praktikumszeit bereits dem Ende zuneigte, erhielt ich die noch die Möglichkeit, zu den Dreharbeiten für einen Industriefilm für die Vorarlberger Firma Liebherr zu begleiten. Worum es genau ging, sollte ich erst vor Ort erfahren. Bis dahin wusste ich nur, wir drehen, und ich hab nochmal die Möglichkeit eine kleine After Effects-Animation zu basteln. Dementsprechend gespannt und erwartungsvoll sah ich dem Drehtag entgegen. Dreharbeiten Es war ein recht nebliger Morgen, als wir nach Nenzing zum Liebherrwerk fuhren. Diese Umstände sollten sich leider den ganzen Tag nicht wesentlich ändern. Nur zwischendurch trafen uns ein paar Sonnenstrahlen, ansonsten war alles grau. Dafür war das Licht gleichmäßig und ohne störende Schatten. Bei diesem Auftrag ging es um einen neuen Bohrantrieb. Man kann das Prinzip mit einer Autokupplung vergleichen. Der alte Antrieb musste, wenn man einen anderen Gang „einlegen“ wollte, immer erst runtergefahren werden. Beim neuen kann man jedoch wie bei einer Automatikschaltung einfach weiter beschleunigen. Grob gesagt. Also lag der Focus auf eben diesem Antrieb. Mit zwei Kameras drehten wir die Aufnahmen der gesamten Maschine und Details des sich drehenden Bohrantriebs und der Fahrerkabine. Erst filmten wir den alten Antrieb. Dann wurde dieser gegen den neuen ausgewechselt. Diesen Wechsel filmten wir zusätzlich mit einer dritten Kamera als Zeitraffer. Schlussendlich filmten wir den ganzen Prozess noch mit dem neuen Antrieb. So sollen die beiden Maschinen miteinander verglichen werden. Animationen Zur Verdeutlichung des Unterschiedes der beiden Bohrantriebe sollten die jeweiligen Beschleunigungkurven in Diagrammen animiert werden. Wieder ein Fall für After Effects. Die jeweiligen Diagramme erhielt ich als pdf. Die Länge der Animationen sollte je ca. 1 Minute betragen, damit sie im Splitscreen eingesetzt werden können. Insgesamt waren es 3 Kurven, also auch 3 Animationen. Wie man einen Strich animiert, konnte ich auch sofort herausfinden, bis dann aber alles so war wie gewünscht, brauchte es aber seine Zeit. Dank den Lichtern und Effekten war der größte Zeitaufwand das Rendern.

Seite 18


Seite 19


Fazit Mein Wunsch war es, in einem kleinen Filmunternehmen mein Praktikum zu machen, um bei jedem Arbeitsschritt beteiligt zu sein und immer dem Chef über die Schulter schauen zu können. Vielleicht wären andere Sachen wie große Serienproduktionen auch interessant, aber für mich war die Zusammenarbeit mit Niko Mylonas die optimale Wahl. Die Herangehensweise von Niko an die Projekte, wie er mit den Mitarbeitern und den Darstellern umgeht, und seine ausgesprochen angenehme Art, die Dinge zu lenken, ließen an dieser Erkenntnis keinen Zweifel. Insgesamt fällt es mir sehr schwer, hier nochmal alles auf den Punkt zu bringen. Blätter im Herbst war ein sozial angehauchtes Projekt, welches mich von Anfang an begeisterte. Nicht nur das war eine große Motivation für mich. Auch der Lernfaktor war sehr hoch, ich musste einsehen, dass man sehr sehr viel im Auge behalten muss bei solch einer großen Produktion. Trotz alldem hatte Niko immer die Übersicht. Funktionieren kann so etwas aber definitiv nur, wenn der Leiter die entsprechende Gelassenheit ausstrahlt und auf das Team Verlass ist. Der Spaßfaktor ist ebenfalls wichtig. Die unterschiedlichen Aufgaben, die mit diesem Projekt einhergingen, brachten Abwechslung und Vergnügen mit sich. Obwohl ich nicht Webdesigner werden will, war es für mich überraschend spannend, wiedermal ein bisschen zu programmieren. Alle anderen Aufgaben waren ebenfalls immer eine spannende Herausforderung für mich. Wie ich mir erhofft hatte, musste ich alle möglichen Software einsetzen, um zum Ziel gelangen, von After Effects bis TextWrangler und retour. Niko gab mir immer Tipps, wenn ich mal irgendwie festhing, zeigte er mir die Kniffe, die zum gewünschten Ergebnis führen. Allgemein waren die Besprechungen ebenfalls sehr hilfreich für mich und brachten mich in meiner Arbeit weiter. Beim Drehen selber viel mir irgendwann auf, dass aus meiner Sicht schon eine Routine eingeschlichen hatte, was es aber nicht weniger spannend machte. Man sollte bekanntlich immer auch die negativen Seiten berücksichtigen. Leider gibt es da aber eigentlich nichts zu sagen. Erst wollte ich schreiben, dass ich gerne bei einem Dreh für einen Industriefilm dabei gewesen wäre, aber dann hatte ich diese Chance sowieso beim Liebherr-Dreh. Somit bleibt mir nur noch eins: Danke Niko für ein Hammer-Praktikum (und für die 10 000 Tassen Kaffee). Ich bin immer wieder gern dabei. Ah ja. der Titel dieses Bericht bezieht sich übrigens auf Buster Keatons „Der Kameramann“ und die Szene, als der Polizist seine Reflexe testen, um festzustellen, ober er ganz „dicht“ ist. Göttlich! Seite 20


Bildnachweise Seite 1: Dreharbeiten „Blätter im Herbst“ Krankenpflegeschule Feldkirch Seite 2: Dreharbeiten „Blätter im Herbst“ Krankenpflegeschule Feldkirch Seite 3: Dreharbeiten „Blätter im Herbst“ Götzis Seite 4: Filmplakat „Blätter im Herbst“ Seite 5: DVD-Hülle und Disk „Blätter im Herbst“ Seite 6: Einladungskarte „Blätter im Herbst“ Seite 7: 1: Bandfoto Raumklang, 2-4: Snapshots Musikvideo „Blätter im Herbst“ Seite 8+9: Screendesign und Screenshots Website „Blätter im Herbst“ Seite 11: Snapshots Animation „Mylonas Werbung + Film“ Logo Seite 13: 1-4: Snapshots Musikvideo „Need You Now“, 5: Dreharbeiten Rock Gate Dornbirn* Seite 14: Location „Alter Mann“ Vereinshaus Göfis außen, innen, Manual Stempeluhr Seite 15: Skizzen für Storyboard „Alter Mann“ Seite 16+17: Snapshots Probeschnitt „Alter Mann“, Dreharbeiten „Alter Mann“ Vereinshaus Göfis Seite 19: Snapshots „Liebherr“, Snapshots Animationen „Liebherr“ Seite 20: Snapshot „Alter Mann“ Seite 21: Dreharbeiten „Need You Now“ Rock Gate Dornbirn*, Dreharbeiten „Blätter im Herbst“ Götzis Seite 22: 1-4: Dreharbeiten „Blätter im Herbst“, 5-7: Dreharbeiten „Need You Now“ Rock Gate Dornbirn* Seite 23: 1-6: Dreharbeiten + Snapshots „Alter Mann“, 7: Besucherausweis „Liebherr“ *Fotos Dreharbeiten „Need You Now“ von Christian Ammering (www.ammering.net)

Seite 21


Impre

Seite 22


ession

Seite 23


MMXII Andreas Madlener


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.