Einst & Jetzt: Hochschule in Eberswalde

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EINST uNd JETZT h o c h S c h u l E I N E b E r S wa l d E

medien



Frank Mangelsdorf (Hg.)

EINST UND JETZT HOCHSCHULE IN EBERSWALDE

Texte: Boris Kruse Fotos: Thomas Burckhardt Dank an Dortje Klatte (HNE Eberswalde), Ramona Schönfelder und Doreen Pagel vom Museum in der Adler-Apotheke, Ingrid Fischer, Dr. Ilse Seeliger, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Endtmann sowie Ines Höhne vom Landeskompetenzzentrum Forst.


Übersetzung: Christine Mohr-Benfer Historische Aufnahmen: Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) / Landeskompetenzzentrum Forst (LFE) S. 12, 20 / Museum in der AdlerApotheke S. 26, 46, 84 / Dr. Ilse Seeliger S. 60, 62, 64, 70

ISBN 978-3-941092-90-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. CULTURCON medien Bernd Oeljeschläger Choriner Straße 1, 10119 Berlin Telefon 030 / 34398440, Telefax 030 / 34398442 Ottostraße 5, 27793 Wildeshausen Telefon 04431 / 9559878, Telefax 04431 / 9559879 www.culturcon.de Redaktion: MOZ-Redaktion GmbH Projekt-Betreuung: Gitta Dietrich Gestaltung: Katja Gusovius und Kathrin Strahl, Berlin Druck: Silber Druck oHG, Niestetal Berlin / Wildeshausen 2012 Alle Rechte vorbehalten.

Für ihre Unterstützung danken wir:

www.doerner-partner.de


VORWORT

Es sind vier Silben, auf die man an der Hochschule Eberswalde allergrößten Wert legt: nachhalt-ig-keit – Nachhaltigkeit. Wenn etwas den Anspruch erhebt, nachhaltig zu sein, dann überzeugt es auf längere Zeit mit einer anhaltenden Wirkung. Es dauert an, bleibt, wirkt nach, hält noch lange, nachdem es gebaut oder in Bewegung gesetzt wurde. Die vor zwanzig Jahren gegründete Fachhochschule trägt dieses Wort im Namen. Es beschreibt das wissenschaftliche Programm und den Anspruch der Einrichtung. In Forschung und Lehre setzen die Angehörigen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde mit dem Blick auf die Zukunft auf Schlüsselthemen wie Erneuerbare Energien, Ökolandbau, Klimawandel oder auch nachhaltige Wirtschaft. Die Wissenschaft hat mit diesen Themen die Entwicklung der Stadt Eberswalde bereits nachhaltig mitbestimmt. Wissenschaftler und Studierende sind aus dem Alltag der gut 40 000 Einwohner zählenden Stadt am nördlichen Rand der Barnimhochfläche nicht mehr wegzudenken. Und das nicht erst seit 20 Jahren.

Die heutige Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde wurde 1830 als Höhere Forstlehranstalt gegründet. Seither hat sich die Hochschule zu einer „brandenburgischen Marke mit hoher Strahlkraft“ entwickelt – und das in einer Stadt, in der es bekanntermaßen nicht unerheblich „um die Wurst geht“. Aber auch hier schließt sich ein Kreis „nachhaltig“: Alle Studienangebote der Hochschule fühlen sich dem Gedanken des nachhaltigen Wirtschaftens verpflichtet. Das funktioniert nur, wenn die Region vor Ort zum Probier- und Studierfeld wird. Das hinterlässt sichtbare Spuren. Auch in Beton, Stahl und Glas. Die Bilder auf den folgenden Seiten lassen die Entwicklung der Fachhochschule Eberswalde noch einmal Revue passieren. Und das hoffentlich nachhaltig. Frank Mangelsdorf Chefredakteur Märkische Oderzeitung

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GRUSSWORT

Dieses Jahr 2012 ist ein großes Jahr für die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), der dieser vorliegende Band von „Einst und Jetzt“ gewidmet ist. In diesem Jahr feiern wir zum einen die 20-jährige Neugründung der HNEE – 1963 war die Forstwirtschaftliche Fakultät Eberswalde geschlossen worden – zum anderen begehen wir den Geburtstag von Friedrich II., dem Großen, der sich im Jahr 2012 zum 300. Mal jährt. Sie fragen sich, was die beiden Daten miteinander verbindet? Nun, wohl kein anderer Preußen-König hat sich so konsequent forstlicher Belange angenommen, wie Friedrich der Große. Obwohl kein passionierter Jäger – womit er bei seinen adligen Zeitgenossen eine echte Ausnahme darstellte – war ihm der Wald und dessen Pflege doch, oder vielleicht gerade deswegen, eine echte Herzensangelegenheit. In seine Regierungszeit fiel denn auch die Gründung der ersten Forstakademie in Berlin, die schließlich einige Jahrzehnte später unter ihrem legendären Direktor Wilhelm Pfeil nach Eberswalde verlegt wurde. Damit war diese Königliche Forstakademie gewissermaßen die Keimzelle unserer heutigen Jubilarin, der HNEE. Was dann hier in Eberswalde im Jahr 1992 mit vier Studiengängen und einer überschaubaren Anzahl von Studierenden erneut in Gang gesetzt wurde, hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu

einer auch baulich hochattraktiven Hochschule mit aktuell fast 2 000 Studierenden in 16 überdurchschnittlich nachgefragten Studiengängen gemauser t. Und die Studiengänge sind, was Konzept und Inhalt angeht, zum Teil einzigartig. Orientiert an einem starken Leitbild und eingebettet in ein glaubwürdiges Profil ziehen sie jedes Jahr Studierende aus ganz Deutschland und dem Ausland zu einem Studium nach Eberswalde. Das Motto der Buchreihe, in der die vorliegende Veröffentlichung erscheint, ist wie zugeschnitten auf den Standort Eberswalde. „Einst und Jetzt“ – wer die folgenden Seiten aufschlägt, oder noch besser, Stadt und Hochschule Eberswalde einen Besuch abstattet, der findet auf Schritt und Tritt diese gelungene Kombination aus Altem und Neuem – ein fruchtbares Ineinandergreifen von Standorttradition und den Anforderungen von Gegenwart und Zukunft. Die Idee der Nachhaltigkeit, die Name und letztlich auch Programm der HNEE abbildet, geht auf forstwir tschaf tliche Traditionen des frühen 19. Jahrhunderts zurück. Eine Zeit, in der der zunehmende Raubbau an den na tür lichen Ressourcen, insbesondere dem Wald, zu einer Verwüstung ganzer Landstriche führte und die wir tschaftliche Entwicklung Preußens zu gefährden drohte.


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Der Raubbau an den natürlichen Ressourcen hat längst eine globale Dimension angenommen und es mag ein Zufall sein, dass die Neu-Gründung der HNEE zeitlich mit der großen Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Jahr 1992 zusammenfiel, die sich insbesondere mit den Bedrohungen für die gesamte menschliche Gesellschaft durch eine global entfesselte Raubbau-Ökonomie beschäftigte. Dies ist jedoch letztlich das Feld, das die HNEE seit ihrer Neugründung mit bewundernswerter Beharrlichkeit bearbeitet und auf dem sie Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit sucht. Ihr Themenspektrum spannt dabei einen weiten Bogen von der nachhaltigen Energieversorgung bis zur Ökologiesierung der Landnutzung, vom klimaneutralen Tourismus über die zeitgemäße Inwertsetzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz bis zu Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens in Betrieben und Kommunen. Dass sie mit diesen Zukunftsthemen auch noch eine besonders erfolgreiche Hochschule ist, freut mich als Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg ganz besonders. Die HNEE gehört seit Jahren zu den forschungsstärksten Fachhochschulen in Deutschland. Abzulesen ist diese Forschungsstärke an einer überdurchschnittlichen Einwerbequote von Drittmitteln. Die HNEE ist zudem in beispielhafter Weise vernetzt. Zu ihren

Kooperationspartnern gehören Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, aber auch die gewerbliche Wirtschaft sowie Verwaltungen von Landkreisen und Kommunen. Und auch die Landesregierung profitiert vom Fachwissen von der HNEE. Die Hochschule entsendet regelmäßig ausgewiesene Experten in die maßgeblichen Beratungsgremien der Landesregierung und macht so ihr Wissen für politisches und gesellschaftliches Handeln verfügbar. Nicht zuletzt möchte ich an dieser Stelle die Bedeutung der Hochschule in Eberswalde für das Thema Fachkräftesicherung ansprechen. Nachwuchskräfte gehen gern und häufig in der Nähe ihrer Studienorte auf Arbeitssuche. Die Bedeutung von Fachhochschulen kann in dieser Hinsicht und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gerade auch für ansonsten strukturschwache Regionen nicht hoch genug eingestuft werden. Nun möchte ich Sie einladen, sich auf den folgenden Seiten vom „Einst und Jetzt“ der Hochschule in Eberswalde in Bann ziehen zu lassen und wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen. Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg


EINLEITUNG

Von der Höheren Forstlehranstalt zur Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) Wo fangen wir beim „Einst“ an? Vielleicht 1770, als Friedrich II. in Berlin die Gründung einer Forstakademie verfügte, die dann 1806 wieder schloss? Oder 1821, als in Berlin an der Friedrich Wilhelm-Universität die Königliche Forstakademie gegründet wurde? Wohl doch besser 1830, dem Jahr des Neustarts in Eberswalde, als die Forstakademie als Höhere Forstlehranstalt mit dem Direktor Wilhelm Pfeil aus dem baumarmen Berlin ins waldreiche Eberswalde verlegt wurde, praxisorientiert und getreu Pfeils didaktischem Wahlspruch: „Fragt die Bäume, wie sie erzogen sein wollen. Sie werden euch besser darüber belehren, als die Bücher es thun.“

Für das „Jetzt“ sei aus einem Bericht der Hochschulstrukturkommission von 2011/2012 zitiert: „Die heutige HNE Eberswalde wurde nach 1990 als Fachhochschule Eberswalde an einem traditionsreichen forst- und holzwirtschaftlichen Lehr- und Forschungsstandort eingerichtet und erhielt dementsprechend einen im Kreis der fünf brandenburgischen Fachhochschulen von vornherein besonders spezifischen Gründungsauftrag. Ihre Rolle als bedeutender Faktor der regionalen Wirtschaftsentwicklung sollte sie durch eine Ausrichtung auf Fragen der Land- und Landschaftsnutzung, der Landschaftsentwicklung und des Naturschutzes ausfüllen. Der HNE Eberswalde ist es nach Einschätzung der Hochschulstrukturkommission überzeugend gelungen, diesen Auftrag anzunehmen […]. Die HNE Eberswalde konnte zu einer brandenburgischen „Marke“ mit hoher Ausstrahlungswirkung entwickelt werden und besitzt heute ein im Zusammenhang mit dem Begriff der Nachhaltigkeit weiter geschärftes Lehrund Forschungsprofil, dessen konsequente Fortführung und Weiterentwicklung auch aus Sicht der Kommission äußerst zukunftsweisend ist.“

In den Folgejahren erlangte hier die forstliche Forschung und Lehre Weltbedeutung, unter anderem dokumentiert durch die Gründung des Internationalen Verbands Forstlicher Forschungsanstalten, kurz IUFRO (International Union of Forest Research Organizations) 1892 oder die Tatsache, dass Eberswalde Dieses „Jetzt“ begann am 1. April 1992 als Fachhochim Jahr 1921 als Forstliche Hochschule Eberswalde das Promotions- und das Habilitationsrecht erhielt. schule Eberswalde mit 45 Forststudenten, gestar1946 baute dann Johannes Schubert die Hochschu- tet im damaligen Westend Kino. Zuerst war nach der Wende eine Forstwirtschaftliche Fakultät an le als Forstfakultät der Universität Berlin auf ihren Trümmern neu auf. Sie wurde, im Wesentlichen po- der Humboldt Universität zu Berlin geplant, quasi „back to the roots“ von 1963. Dann wurde es eine litisch motiviert, im Jahr 1963 geschlossen.


eigenständige FH mit vier Fachbereichen: – Forstwirtschaft – Landschaftsnutzung und Naturschutz – Holztechnik – Betriebswirtschaftslehre Jeder Fachbereich hatte genau einen acht-semestrigen gleichnamigen Studiengang, auch der Abschluss war einheitlich der Dipl. Ing (FH). Geplant waren damals 1 260 Studienplätze mit 52 Professuren, doch leider besann sich die Landesregierung schon sehr bald, nämlich 1996, eines Anderen, nicht Besseren und drehte die Zielzahlen auf 40 Professuren mit 796 Studienplätzen zurück, davon waren 1998 gerade 28 berufen. Erst etwa ab 2000 erfolgte dann ein Paradigmenwechsel der Landesregierung: Der Stellenwert von Wissenschaft und Forschung stieg, die ausstehenden Professuren konnten besetzt werden, und mit dem Überlastprogramm gab es plötzlich etwas Neues, Wichtiges, was wir lange nicht hatten: Entwicklungsmöglichkeiten, einen Entwicklungskorridor, den wir sehr entschlossen genutzt haben. Dazu kamen Planungssicherheit mit einem Hochschulpakt 1 und 2, definitiv zwar nie eine opulente, sondern immer eine brandenburgisch-karge Situation, aber mit Planungssicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten. Unser Gründungssenat hat uns auch noch etwas sehr wichtiges mitgegeben: ein prägnantes Profil. dazu heißt es in dem immer wieder lesenswerten

Bericht des Gründungssenates: Zielvorstellung war es, vier Fachbereiche inhaltlich miteinander zu verknüpfen, insbesondere durch den grünen Faden, der sich letztlich durch alle Aktivitäten hindurchzieht. Bei diesem grünen Faden haben wir es dann nicht belassen, sondern ihn systematisch zu einem trennscharfen Profil ausgebaut: Wir behandeln hier die Zukunftsfragen des ländlichen Raumes und seiner nachhaltigen Entwicklung, seine Inwertsetzung. Wir hinterfragen, wie sich Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz und Tourismus, wie sich die Entwicklung von Kleinen und Mittleren Unternehmen in der Region mit Fragen des Globalen Wandels, mit den wichtigen Zukunftsfragen von Demografie bis Klimaanpassung, Biodiversität bis Bioenergie vereinbaren lassen. Unsere Umbenennung im März 2010 in Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) war ein zunächst stark diskutierter konsequenter Schritt, und obwohl wir nach Umfragen von UTOPIA. de die grünste Hochschule Deutschlands sind, können wir sagen: Längst ist das Thema Nachhaltigkeit bei uns aus dem klassischen grünen Bereich heraus, und wir setzen es auch intern um. Und damit haben wir einen gewaltigen Vorteil: Wir waren und sind attraktiv für Überzeugungstäter, bei Hochschullehrern, Studierenden, Mitarbeitern. Wir holen qualifizierte junge Leute nach Brandenburg, und das wegen un-


seres Profils. Und wir könnten noch viel mehr holen. Unsere Leistungen können sich sehen lassen: Derzeit 16 akkreditierte Studiengänge Bachelor – und Masterstudiengänge, ein gemeinsames Graduiertenkolleg mit der Uni Potsdam, bald 4 000 Absolventen – bei intensiver Betreuung und hohen Erfolgsquoten. Bei uns beginnen überdurchschnittlich viele Studierende aus den sogenannten bildungsfernen Bereichen, aber wir heben dabei keinen durchs Studium. Ein Ausdruck davon ist die höchste Förderquote unter allen FHs Deutschlands bei der renommierten Studienstiftung des Deutschen Volkes. Wussten Sie übrigens, dass wir zum Start des bundesweiten Stipendien-Programms für begabte Studierende im Herbst 2011, dem Deutschland-Stipendium, deutschlandweit zu den drei Hochschulen gehörten, die mehr Stipendien eingeworben haben als die Quote des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erlaubte? Wichtig ist für uns die anwendungsorientierte Forschung. Sie schafft die Erdung unserer Hochschule, unserer Hochschullehre, immer in Kooperation mit dem Landkreis und den Kommunen, mit großen und kleinen Unternehmen und mit Forschungseinrichtungen. Unsere Forschung wird im Wesentlichen durch Drittmittel finanziert. Wir gehören

zu den forschungsstärksten Fachhochschulen Deutschlands. Aus alledem resultiert Kompetenz und Wirksamkeit, die auch zunehmend in der Politikberatung gefragt ist, die wir aber auch ungefragt dort einbringen, wo wir es für richtig und nötig halten. Das geschieht z. B. in zahlreichen Beiräten auf Landes- und kommunaler Ebene. Sie sehen das Gesamtbild einer kleinen und leistungsstarken Hochschule mit über 250 hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 54 Professorinnen und Professoren, fast 2 000 Studentinnen und Studenten. Eine Hochschule, die sich gewiss nicht im Selbstlauf entwickelt hat, sondern die Mitarbeiter, Studenten und Studentinnen und alle Kooperationspartner in den letzten 20 Jahren gemeinsam aufbauen konnten. Eine Hochschule mit brandaktuellen Themen, die nicht nur regional, aber bestimmt auch für Brandenburg hoch wirksam ist. Ich wünsche Ihnen eine erbauliche Lektüre und spannende Einblicke in Tradition und Moderne am Hochschulstandort Eberswalde. Prof. Dr. habil. Wilhelm-Günther Vahrson Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH)


INHALT

10 _ 1891 Alte Forstakademie

52_ 2003 Waldcampus von oben

12 _ Nach 1878 Neue Forstakademie

54_ 1999 Nachhaltige Heiztechnik

14 _ 1996 Neue Bibliothek

56_ Um 1960 Berechnung der Holzerträge

16 _ 1995 FB Nachhaltige Wirtschaft

58_ Vor 1960 Studentisches Picknick

18 _ Nach 1920 Aula

60_ Um 1965 Forstbotanischer Garten

20_ Um 1830 Alte Forstakademie mit Park

62_ 1976 Der Garten als Konzertarena

22_ 1940 FB Landschaftsnutzung u. Naturschutz

64_ 1968 Der Garten als Ausflugsziel

24_ 1996 Haus der Hochschulleitung

66_ Um 1965 Funktionsgebäude

26_ Um 1904 Stadtcampus von oben

68_ Nach 1960 Gewächshäuser

28_ 1960 Hornbläser-Ensemble

70_ Um 1965 Wurzellaboratorium

30_ 1973 Hochschulsport

72_ Nach 1960 Pflanzenzucht

32_ 1975 In der Bibliothek

74_ 1871 Gehölzsammlungen

34_ 1973 Computerräume

76_ Um 1970 Labore

36_ Um 1970 Bahnhof

78_ 1930 Forschung

38_ 1995 Campus-Garten

80_ Um 1965 Neue Forstakademie im Wandel

40 _ Nach 1992 Blick in die Hörsäle

82_ 1993 Mensa

42_ 1961 Waldcampus

84_ Vor 1914 Die Stadt und ihre Hochschule

44_ Um 1999 FB Wald und Umwelt

86_ 1993 Studentenwohnheime

46_ Um 1900 „Weidmanns Heil“

88_ 1930 Studentische Aktivitäten

48_ Um 1965 Holzwerkstatt

90_ 1969 Exkursionen

50_ 1971 Technikum

92_ 1868 Der Lehrkörper

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1891

ALTE FORSTAK ADEMIE

OLD FOREST ACADEMY – From today’s point of view, it is hard to imagine that the former Eberswalde Höhere Forstlehranstalt for a long time consisted of only this one building: the Old Forest Academy, which was erected in 1793 as the residence of hardware manufacturer David Schickler. At that time, the building had two storeys. In 1830, the Höhere Forstlehranstalt moved from Berlin to

its new headquarters in Eberswalde. Between 1865 and 1913, the house also had an annex. The director’s private apartment was upstairs. Downstairs were lecture rooms, the library and also administrative offices. In 1913, the top floor was removed and a portico was added to the facade. From then on, several dendrological collections have been stored here.


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Aus heutiger Sicht ist schwer vorstellbar, dass die damalige Höhere Forstlehranstalt lange Zeit nur aus diesem einen Gebäude bestand: Die Alte Forstakademie wurde 1793 als zweigeschossiges Wohnhaus für den Eberswalder Eisenwarenfabrikanten David Schickler errichtet. 1830 erhielt die aus Berlin verlegte Höhere Forstlehranstalt hier ihren Sitz. Zwischen 1865 und 1913 existierte noch ein seit-

licher Erweiterungsbau. In der oberen Etage hatte der Direktor seine Privatwohnung. Unten fand der Unterricht statt, war der Bibliotheksbestand untergebracht und befand sich die Verwaltung. Im Jahr 1913 wurde ein Stockwerk abgetragen und die Fassade mit einem Säulenportal umgestaltet. Fortan lagerten hier diverse forstbotanische Sammlungen.


NACH 1878

NEUE FORSTAK ADEMIE

NEW FOREST ACADEMY – Facing the cramped conditions in the (Old) Forest Academy, the new director Bernhard Danckelmann, soon after taking office in 1866, understood that a modern building was needed. It still took some years until his demand was heard by the man in charge, Otto von Hagen. From 1873 to 1876, a new Forest Academy was finally erected as a representative threestory brick structure. There was room for four lecture halls,

laboratories and the Forest Academy’s extensive collection including woody plants. After the forced shut down of the Forest Academy in 1963, the German Entomological Institute specializing in insect research was moved here. The renovation of the building, which was completed in the summer of 2011, on the one hand preserves the historical character of the building but on the other hand meets 21st century academic needs.


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Angesichts der beengten Verhältnisse in der (Alten) Forstakademie wurde dem neuen Direktor Bernhard Danckelmann nach seinem Amtsantritt 1866 rasch klar: Ein Neubau musste her. Es sollte jedoch noch einige Jahre dauern, bis seine Rufe von dem zuständigen Oberlandforstmeister Otto von Hagen erhört wurden. Ein neues ForstakademieGebäude entstand schließlich als repräsentativer dreigeschossiger Ziegelsteinbau zwischen 1873 und 1876. Vier Hörsäle, Laborräume und die umfangreichen Sammlungen der Forstakademie mit Gehölzen

sollten darin Platz finden. Nach dem erzwungenen Ende des Eberswalder Lehrbetriebes im Jahr 1963 fand mit dem Deutschen Entomologischen Institut (DEI) die Insektenforschung hier Platz. Bis zum Sommersemester 2011 wurde das Haus so saniert, dass der historische Charakter erhalten blieb, die Nutzung aber an die Erfordernisse des 21. Jahrhunderts angepasst wurde. Davon profitiert heute vor allem der Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, aber auch der Career Service und die IT-Abteilung.


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