SV Kliniken 2019 - Der Ratgeber für Ihre Gesundheit

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG 28. SEPTEMBER 2019

KLINIKEN 2019 Der Ratgeber für Ihre Gesundheit

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KLINIKFÜHRER

Auf Augenhöhe

Die richtige Vorbereitung auf den Arztbesuch Erst sitzt man ewig im Wartezimmer, dann geht es endlich los und dann ist alles ganz plötzlich vorbei. Erst später fallen dem Patienten die vielen Fragen ein, die er noch stellen wollte. Und eigentlich hat er nicht alles verstanden, was der Doktor gesagt hat. Eine Seltenheit sind solche Erlebnisse nicht, auch wenn es anders sein sollte. „Patient und Arzt sollen partnerschaftlich miteinander umgehen, der Patient soll alle Entscheidungen für eine Behandlung informiert treffen“, erklärt Johannes Schenkel das Idealbild der Beziehung. Schenkel ist ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) in Berlin. Doch weil sich viele Patienten nicht gut informiert fühlen, suchen sie anderswo Informationen - im Internet etwa. Doch Vorsicht: „Da findet man viel Unsinn“, warnt Schenkel. „Es ist nicht die Frage, wie viel man vorher googeln sollte, sondern auf welche Quellen man vertraut“, sagt Roland Stahl,

Notfalls nachfragen: Patienten haben ein Recht darauf, dass der Arzt alle Untersuchungs- und Behandlungsschritte genau erklärt. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-mag Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin. Es gibt aber einige Webseiten, die verlässlich informieren. Offline helfen Experten bei Patientenberatungen, der eigenen Krankenkasse oder einigen Verbraucherzentralen im Zweifel weiter. Dennoch können all diese An-

Karte visualisiert Erreichbarkeit von Krankenhäusern Häuser können nach speziellen Leistungen gefiltert werden

Auf einer interaktiven Karte hat das Statistische Bundesamt erstmals die Erreichbarkeit des jeweils nächstgelegenen Krankenhauses von jedem möglichem Standort in Deutschland aus visualisiert. Dass im städtischen Raum der Weg zur nächsten Klinik deutlich kürzer ist als auf dem Land, dürfte keine Überraschung sein. Der sogenannte Krankenhaus-Atlas lässt sich aber auch für spezielle Suchen nutzen, weil nicht nur Krankenhäuser mit Basisversorgung und allgemeinen Fachabteilungen hinterlegt sind. Die Kartenanzeige lässt sich

etwa nach speziellen medizinischen Leistungen filtern, zum Beispiel nach Versorgungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche oder ältere Menschen, nach Angeboten für Frauenheilkunde oder Geburtshilfe oder nach psychiatrischen beziehungsweise psychosomatischen Fachabteilungen. Die in der Legende farblich codierten Erreichbarkeiten werden in Minuten angegeben und beziehen sich auf die Fahrtzeit mit dem Auto bei ungestörter Verkehrslage. Grundlage der Berechnung ist der Straßendatenbestand von OpenStreetMap (OSM). (dpa)

Je nach Standort kann es im ländlichen Raum vergleichsweise lange dauern, bis man eine geeignete Klinik erreicht. Foto: Statistikportal.de/dpa-mag

gebote nicht die Diagnose eines Arztes ersetzen. Wer einen Termin vereinbart hat, nimmt sich dafür am besten einen Spickzettel mit. So vergisst man in der Aufregung nichts. „Man sollte sich notieren, was man geklärt haben möchte und wovor man Angst hat“, rät Schenkel. Schlägt der Mediziner für die

Diagnose Untersuchungen vor, sollte er seinen Patienten erklären, warum diese nötig sind. Mit einer fertigen Diagnose und fordernden Ansagen sollte man aber nicht im Behandlungszimmer sitzen. „Der diagnostische Prozess ist ein Puzzle“, sagt Schenkel. Das bedeutet, dass der Arzt Schritt für Schritt Untersuchungen macht und sich so einer Diagnose nähert. Der Patient sollte dabei abwägen können, welche Untersuchung er will. Das gilt für die Diagnose und die Behandlung: Der Patient muss nicht sofort entscheiden, kann Bedenkzeit nehmen und einen weiteren Termin vereinbaren. Das gilt übrigens auch für die IGEL-Leistungen – Angebote also, die Krankenkassen nicht bezahlen. Es kann passieren, dass der Arzt davon nicht begeistert ist. Das ist dann aber Problem des Mediziners: „Ärzte müssen lernen, mit einem mündigen Patienten umzugehen. Ein guter Arzt kann das auch“, sagt Charlotte Henkel. Die Juristin berät Patienten bei der

Verbraucherzentrale Hamburg. Auch hat jeder Patient das Recht, eine zweite Meinung einzuholen. Im Sinne der freien Arztwahl kann er dafür einfach einen Termin bei einem Arzt machen. Und wer zu einem Spezialisten gehen möchte, kann das auch tun – notfalls ohne Überweisung. Bleibt die Frage, ob man seinem Arzt mitteilt, dass man eine zweite Meinung einholt. Auch da gilt: Arzt und Patient sind Partner. Man braucht also weder die Erlaubnis vom Mediziner noch muss man Sorge haben, ihn zu verärgern. Hat man bereits Befunde wie Blutwerte oder Röntgenaufnahmen, sollte man diese zum zweiten Arzt mitnehmen. Geht man zu dem anderen Arzt, ist es allerdings fair, ihn über die Umstände zu informieren. Auch bei der Rückkehr zum OriginalArzt spielen Patienten am besten mit offenen Karten. „Wenn ein Arzt ein Problem damit hat, dass man eine Zweitmeinung einholt oder öfter nachfragt, ist es der falsche Arzt“, sagt Schenkel. (dpa)

Krankenhaus- und Arztbesuch: Zufrieden, doch Warten nervt Die meisten Patienten fühlen sich bei Arzt- und Krankenhausbesuchen in Deutschland gut behandelt. Größtes Problem ist dabei noch die Wartezeit; im Wartezimmer wie auf Termine. Selbst diese empfinden viele Patienten aber noch als angemessen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage des Marktforschers Nielsen im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH). Gut 2000 Menschen wurden dafür befragt, knapp 600 von ihnen waren in den zwölf Monaten vor dem Interview zur Versorgung im Krankenhaus. 70 Prozent davon bezeichnen die Qualität der Be-

handlung dort als angemessen, 25 Prozent als weniger angemessen - und nur eine kleine Minderheit (4 Prozent) war gar nicht zufrieden. Die Wartezeit fanden dagegen nur 56 Prozent angemessen, 17 Prozent bezeichneten sie als unangemessen. Noch positiver fällt das Urteil über Fach- und Hausärzte aus: Vier von fünf Facharzt-Besuchern (80 Prozent) empfanden die Qualität der Behandlung als angemessen, bei den Hausarzt-Besuchern liegt die Quote der Zufriedenen sogar bei 82 Prozent. Im Wartezimmer mussten nur 12 Prozent der Hausarzt-Patienten nach ei-

Patienten dürfen Klinik wählen

Mehrkosten müssen aber selbst getragen werden Patienten haben in Deutschland das Recht auf freie Arztwahl. Wer ins Krankenhaus eingewiesen wird, darf sich deshalb grundsätzlich auch die Klinik aussuchen. Das gilt auch für eine Behandlung bei chronischen Krankheiten wie der Schuppenflechte (Psoriasis). Kassenpatienten, die ohne triftigen Grund nicht ins nächstgelegene Krankenhaus gehen, müssen eventuelle Mehrkosten aber selbst tragen. Darauf weist der Deutsche Psoriasis-Bund hin. Diese Mehrkosten sind zum Beispiel Fahrtkosten: Die Krankenkasse zahlt nur für die Anreise zur nächstgelegenen Klinik. Und ist der Krankenhaus- auch ein Bundesland-Wechsel, werden man-

che Fallpauschalen eventuell etwas anders berechnet - Kostendifferenzen wären dann Sache des Patienten. Gesetzlich Versicherte dürfen zudem im Rahmen der freien Arztwahl nur sogenannte zugelassene Krankenhäuser aufsuchen, Privatkliniken sind ausgeschlossen. Zudem muss die Klinik natürlich in der Lage sein, die vorliegende Krankheit auch zu behandeln. Am einfachsten ist es in der Regel, wenn auf dem rosa Einweisungsschein vom Arzt gleich der Name des Wunsch-Krankenhauses steht. Ist das nicht der Fall, sollten Patienten sich vor der Anfahrt einmal bei der Krankenkasse rückversichern. (dpa)

gener Einschätzung unangemessen lange warten. Die Wartezeit auf einen Termin fanden sogar nur 8 Prozent zu lang. Bei letzterem Punkt sind Facharzt-Besucher etwas weniger gnädig: Jeder Fünfte (21 Prozent) findet die Termin-Wartezeit hier zu lang.(dpa)

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Wir tun mehr – auch für den Fachkräftenachwuchs

Vom Stipendium bis zur Bereitstellung von Wohnraum - wie die Gesellschaft für Leben und Gesundheit sich um künftige Mitarbeiter kümmert Die GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit ist der größte Gesundheitsdienstleister in Nordostbrandenburg und zugleich mit mehr als 3500 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Region. Mit dem Motto „Wir tun mehr …“ wirbt der Unternehmensverbund für seine Leistungen. Das gilt auch bei der Suche nach Fachkräftenachwuchs - zeigen drei Beispiele. Das GLG-Stipendium Mit einem eigenen Stipendium fördert die GLG Ärztenachwuchs aus der Region für die Region. Wer Medizin studiert und im Einzugsbereich des GLG-Verbunds zu Hause ist, kann sich darum bewerben. Verbunden damit ist die Verpflichtung, nach dem Studium mindestens drei Jahre in einer GLG-Einrichtung zu arbeiten. Dafür erhalten die künftigen Ärztinnen und Ärzte während des Studiums bis zu 500 Euro im Monat von der GLG. Außerdem haben sie die Möglichkeit, ärztliche Fortbildungen der GLG zu nutzen, die praktischen Studienanteile in GLG-Einrichtungen zu absolvieren und spezielle Angebote für GLG-Mitarbeiter in Anspruch

Nahverkehr ist man in nur 30 Minuten am Berliner Hauptbahnhof. Die GLG sieht im internationalen Austausch ein weiteres Potential, Ärztenachwuchs zu gewinnen.

Auf ihrer jährlichen Berufemesse stellt die GLG insgesamt 18 mögliche Ausbildungsberufe vor – vom OP-Saal und der Krankenstation, über die Arztpraxis, Technik, Service, Küche und EDV, bis hin zur Verwaltung. Foto: GLG zu nehmen. Elf GLG-Stipendiaten gibt es derzeit. 49 ehemalige Stipendiaten sind inzwischen Ärztinnen und Ärzte und größtenteils in GLG-Bereichen tätig. Somit hat sich das GLG-Stipendium als Erfolgsmodell erwiesen. Internationales Ärztepraktikum Was reizt Gaststudenten aus Baku an einem Ärztepraktikum in

Eberswalde? - Zwei Monate lang haben in diesem Sommer Medizinstudenten aus Aserbaidshan im GLG Werner Forßmann Klinikum in Eberswalde ein Praktikum absolviert. Die Medizinische Universität in der Hauptstadt der ehemaligen Sowjetrepublik gehört zu den modernsten der Welt mit insgesamt fünf Fakultäten und 8000 Studenten. Das Eberswalder Kli-

nikum ist für sie besonders anziehend, weil es als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung über fast alle medizinischen Fachgebiete verfügt und auch Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité ist. Natürlich spielt darüber hinaus die Nähe zu Berlin eine Rolle, denn nach der Arbeit bieten sich Besuche in der Hauptstadt an; mit dem öffentlichen

Wohnraum für Fachkräfte von morgen In der GLG Fachklinik Wolletzsee - gelegen in idyllischer Ruhe, aber damit auch weniger gut erreichbar - geht man neue Wege, um jungen Leuten die Berufsausbildung zu erleichtern. In Zusammenarbeit mit der Wohnbauten GmbH Angermünde-Land wurden zwei Wohnungen speziell für Auszubildende, Praktikanten und Hospitanten der Wolletzer Klinik hergerichtet und ausgestattet. Die Wohnungen haben je drei separat zu mietende Zimmer und eine Gemeinschaftsküche. Je nach Dauer des Aufenthalts liegen die Kosten der kliniknahen Unterbringung bei 50 Euro pro Woche oder 150 Euro im Monat. Sechs Auszubildende hat die Klinik ab dem 1. Oktober dieses Jahres. Zwei weitere kommen 2020 hinzu. Der GLG-Verbund im Ganzen bildet aktuell 244 Fachkräfte in 18 verschiedenen Berufen aus. (Andreas Gericke/pm)

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Ohne Trauschein So gibt es im Notfall Auskunft vom Arzt

Grundsätzlich fällt alles, was zwischen Arzt und Patient besprochen wird, unter die ärztliche Schweigepflicht. „Unsere Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass Informationen über ihren Gesundheitszustand von uns absolut vertraulich behandelt werden“, sagt Max Kaplan, Vize-Präsident der Bundesärztekammer. Daher wird meist schon bei der Aufnahme in ein Krankenhaus abgefragt, wer überhaupt informiert werden darf. Nur wenn der Arzt von seiner Schweigepflicht entbunden wurde, kann er Angehörigen berichten, wie der Münchner Rechtsanwalt Rudolf Ratzel erklärt. „Möchte derjenige nicht, dass beispielsweise die Ehefrau etwas von der Krankheit erfährt, hat sie keine Auskunft zu bekommen“, ergänzt Hans Martin Wollenberg, Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. Liegt der Betroffene jedoch im Koma oder ist aus anderen Gründen nicht ansprechbar, wird es komplizierter. Im Idealfall hat derjenige zuvor eine Vorsorgevollmacht ausgestellt. Darin könnte

Um im Notfall Informationen zum Gesundheitszustand des Patienten zu erfahren, ist der Partner mit einer Patientenverfügung und einer zusätzlichen Vorsorgevollmacht auf der sicheren Seite. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-mag stehen, dass die Angehörigen unterrichtet werden dürfen. Derartige Vollmachten gibt es zum Herunterladen unter anderem auf den Homepages der Kirchen, beim Bundesjustizministerium oder bei Verlagen.

Allerdings müsste man dieses Dokument streng genommen immer mit sich führen. „Das macht kaum jemand“, gibt Ratzel zu. Manch einer habe zu Hause eine Mappe mit den wichtigsten Unterlagen, von der die engsten Verwandten

wüssten, wo sie sich befindet. Auch eine schriftliche Erklärung über die Entbindung der Schweigepflicht kann in unklaren Situationen helfen. Allerdings gilt hier ebenfalls: Man sollte sie entweder bei sich haben, oder Angehörige müssen wissen, wo sie ist. Selbst ein handgeschriebener Zweizeiler kann laut Ratzel schon eine Entlastung sein: „Für den Fall, dass ich nicht mehr ansprechbar bin, bevollmächtige ich XY, entsprechende Auskünfte einzuholen.“ So etwas könne die Entscheidung erleichtern, meint Kaplan. Bei schwerwiegenderen Entscheidungen reiche es aber nicht aus, gibt Wollenberg zu bedenken. Fehlt es also an nötiger Information, entscheidet der Arzt, wem er Auskunft erteilt. Dafür muss er einschätzen, ob der (Ehe-)Partner dem Patienten tatsächlich nahesteht. Dabei macht es laut Ratzel rechtlich keinen Unterschied, ob jemand verheiratet ist oder nicht. „Aber ich weiß, dass viele Ärzte sich sicherer fühlen, wenn sie sich an formale Kriterien halten“, erläutert der Fachanwalt für Medizinrecht.

Neben diesen rein formalen zählen aber auch weiche Kriterien wie: Hat der Patient mal von demjenigen gesprochen als er noch bei Bewusstsein war? Hat der Kranke ein Bild im Geldbeutel oder die Telefonnummer notiert? Man gerät schnell in einen Graubereich, erklärt Wollenberg. Einige Ärzte fürchteten juristische Konsequenzen. Die Ärzte müssen abwägen, was der Kranke wollen würde. In der Regel werde ein Arzt davon ausgehen können, dass es dem Willen des Patienten entspricht, den Ehegatten oder eingetragenen Lebenspartner im notwendigen Umfang zu informieren, erklärt Kaplan. Hat der Arzt Zweifel, kann er das Familiengericht entscheiden lassen. „Das geht in der Regel sehr schnell“, sagt Ratzel. Ein Angehöriger kann sich ebenfalls an die Richter wenden, kommt ihm die Entscheidung des Arztes willkürlich vor. Manchmal helfe hier ein Gespräch mit der Krankenhausverwaltung, empfiehlt Ratzel. Sie könnte dem Arzt seine Befürchtungen nehmen, eine falsche Entscheidung zu treffen. (dpa)

Bewegung ist nicht gleich Bewegung Wie man dem Schlaganfall vorbeugen kann

Viele Menschen in Deutschland überschätzen ihr Maß an Bewegung im Alltag - und gefährden damit ihre Gesundheit. Um HerzKreislauf-Erkrankungen wie einem Schlaganfall vorzubeugen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens 2,5 Stunden moderate körperliche Bewegung pro Woche. Für viele Menschen in Deutschland ist das nach eigener Einschätzung kein Problem. Doch die Realität ist womöglich eine andere. Das zeigt eine Untersuchung der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. Im Rahmen ihres Gesundheitschecks haben die SchlaganfallExperten 2081 Arbeitnehmer befragt und untersucht. Dabei zeigt sich: 92 Prozent der im Durchschnitt 50 Jahre alten Teilnehmer glauben, dass sie sich ausreichend bewegen. Oft sprachen die Untersuchungsergebnisse etwa in puncto Gewicht oder Blutdruck aber eine andere Sprache. Und an-

dere Studien kommen den Angaben nach zu dem Ergebnis, dass weniger als die Hälfte der Menschen in Deutschland die von der WHO geforderten 2,5 Stunden Bewegung schaffen. Ursache des Unterschieds zwischen Eigenwahrnehmung und Realität ist laut den Experten, dass Bewegung nicht gleich Bewegung ist: Zu den von der WHO empfohlenen 2,5 Stunden zählt nur das, was nicht ohnehin im Alltag anfällt. Das Staubsaugen daheim gehört also nicht dazu, genau wie der Gang in die Kantine. Um das Pensum zu erfüllen, empfiehlt die Schlaganfall-Hilfe 20 Minuten zusätzliche Bewegung am Tag, in Form eines zügigen Spaziergangs oder einer Fahrradfahrt. Wer weniger Zeit hat, kann statt der 2,5 Stunden moderater Bewegung auch intensiver Sport treiben. In dem Fall sollten es den Angaben nach aber auch mindestens 75 Minuten pro Woche sein.(dpa)

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Durchblick im Medikamenten-Chaos Polypharmazie: Risiken und Nebenwirkungen rücken stärker in den Fokus

Nimmt ein Patient dauerhaft mehrere Medikamente gleichzeitig, kann er nicht nur den Überblick verlieren. Bei der sogenannten Polypharmazie lauern auch einige Gefahren. „Wer Kopfschmerzen und verschiedene Behandler hat wie etwa den Neurologen, den Hausarzt, den Orthopäden, und vielleicht noch Rat von Freunden oder Nachbarn bekommt, bei dem kann schon eine Kombination von vielen Wirkstoffen auftreten“, sagt Hannah Haumann vom Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen. Das kann auch jüngere Patienten betreffen. Doch vor allem ältere Menschen, bei denen zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder Herzkrankheiten häufiger vorkommen, müssen über den Tag oft etliche Tabletten schlucken. Da beginnen die Probleme schon bei der Einnahme - wenn man den Überblick behalten und alles zur richtigen Zeit in der richtigen Dosis einnehmen muss. Mit zunehmendem Alter kann das immer schwieriger werden. „Einige meiner Patienten sehen nicht mehr so gut“, sagt Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Bremer Hausärzteverbandes. „Da ist es nicht leicht, die ganzen Beipackzettel auseinanderzuhalten.“ Tablettenboxen können da hilfreich sein. Gesetzlich Versicherte, die mindestens drei verordnete Arzneimittel dauerhaft einnehmen, haben außerdem Anspruch auf einen Medikationsplan. Darauf weist Annekathrin Schrödl hin, Apothekerin bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Das standardisierte

Professionelle Wundversorgung nach dem Klinikaufenthalt Wie geht es für Patienten mit Wunden nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter?

Welches Medikament zur welchen Zeit? Bei der gleichzeitigen Einnahme von mehreren Arzneimitteln können Tablettenboxen hilfreich sein. Foto: Caroline Seidel/dpa-mag Formular dient dem Patienten als verständlicher Einnahmeplan. Gerade bei Polypharmazie besteht das Risiko, dass ein Medikament neben der gewünschten eine unerwünschte Wirkung hat - zum Beispiel, weil es auf ein anderes Medikament reagiert. Wechselwirkungen nennen Experten das. „Besonders aufpassen muss man zum Beispiel bei Medikamenten, die die Blutgerinnung des Körpers beeinflussen“, erklärt Hausarzt Mühlenfeld. Auch das Risiko von Nebenwirkungen steigt, je kränker ein Patient ist und je mehr Medikamente er einnimmt: Die Nierenfunktion etwa spielt für Nebenwirkungen eine besondere Rolle und lässt im Alter ohnehin nach, Medikamente werden anders im Körper abgebaut. Eine Gefahr sind auch Schwindel und ein höheres Sturzrisiko. „Spätestens ab dem dritten, vierten Medikament weiß kein Professor für Pharmakologie mehr, was

in einem Menschen passiert“, sagt Mühlenfeld. Er sieht eine wichtige Aufgabe der Hausärzte darin, von Polypharmazie betroffene Menschen zu „demedikamentisieren“. Gewichtet wird gemeinsam mit dem Patienten: „Es gibt Medikamente, mit denen ich Symptome wie Schlafstörungen, Luftnot oder Wasser in der Lunge behandle“, erklärt Mühlenfeld. „Andere nehme ich zur Prophylaxe, etwa gegen Verkalkung.“ Je nach Lebensalter und Stärke der Beschwerden können manche Medikamente unter Umständen weggelassen werden. Dabei wird die Einnahme aber nicht um jeden Preis reduziert. „Wenn die Therapie gut begründet, auf Belege gestützt und für den Patienten notwendig ist, gibt es Situationen, in denen Polypharmazie nicht vermeidbar ist“, betont Haumann. Schon gar nicht sollten Patienten eigenmächtig bestimmte Medikamente absetzen. (dpa)

Heutzutage gibt es ein modernes Entlassungs- und Überleitungsmanagement: Laut Expertenstandard ermittelt bereits 24 Stunden nach Krankenhausaufnahme eine Pflegefachkraft den Unterstützungsbedarf des Patienten. Hierbei wird festgestellt, inwieweit der Patient nach der Entlassung Hilfe benötigt. Bei Bedarf wird Kontakt zu Pflegeeinrichtungen und Homecare-Unternehmen aufgenommen und beim Ausfüllen von Anträgen auf Pflegeeinstufung geholfen. Durch die Zusammenarbeit von Hausund Fachärzten, Pflegediensten oder -heimen sowie fachspezifischem Personal bleibt dem Patienten ein erneuter Krankenhausbesuch erspart. Häufig ist ein Wundmanagement nach einem Krankenhausaufenthalt unabdingbar. Patienten sollten dann umgehend nach der Entlassung regelmäßig von einem qualifizierten Wundmanager zu Hause, im Pflegeheim oder auch in der Arztpraxis betreut werden. Auch ein Erstkontakt im Krankenhaus ist möglich. Der Wundexperte erstellt schnellstmöglich mit dem behandelnden Arzt einen individuellen Therapieplan, dadurch wird eine professionelle Wundversorgung gewährleistet. Dieser Service kostet den Patienten nichts – die Abrechnung erfolgt direkt

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mit den Krankenkassen. Oftmals wird der Verbandwechsel durch eine ambulante Hauskrankenpflege durchgeführt. Das Pflegepersonal wird durch das Wundmanagement bei Bedarf geschult, dadurch wird die fachgerechte Umsetzung der Behandlungspflege gewährleistet. Selbstverständlich können auch die Patienten bzw. deren Angehörige die Wundversorgung nach einer genauen Anleitung durchführen. In diesem Fall steht ihnen ihr Wundmanagement zur Seite. Zertifizierte Wundexperten sind examinierte Pflegefachkräfte, die sich erfolgreich zu Wundmanagern weitergebildet haben. Somit können Patienten und ihre Angehörigen beruhigt einer Krankenhausentlassung entgegensehen. Wer also nach seinem Klinikaufenthalt ein kompetentes Wundmanagement benötigt, sollte rechtzeitig Kontakt zu Wundexperten aufnehmen. (Text und Foto: DVMO)

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Vor Krankenhaus-Keimen haben Patienten in Deutschland mehr Angst als vor Behandlungsfehlern. Das geht aus einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC hervor. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer (70 Prozent) machen sich demnach Sorgen um mangelnde Hygiene und die daraus folgende Ansteckungsgefahr. Einen Fehler der Ärzte fürchtet dagegen nur jeder Zweite (49 Prozent). Und mehr als ein Viertel (28 Prozent) hat Angst vor einem Ausfall der Computersysteme. PwC hat im November und Dezember 2018 rund 1000 Erwachsene in Deutschland befragt. (dpa)


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Sport oder ein neues Gelenk?

Beschwerden schnell abklären lassen

Was bei Arthrose hilft und womit Patienten bei einer OP rechnen müssen

Gelenkverschleiß - egal ob im Knie, der Hüfte oder Schulter - ist schmerzhaft. Gegensteuern können Betroffene erstmal mit gelenkfreundlichen Sportarten wie Radfahren und Schwimmen. „Damit wird das betroffene Gelenk gestärkt“, sagt der Essener Orthopäde Ramin Nazemi, Vorstandsvorsitzender bei orthonet-NRW. Wer übergewichtig ist, sollte in Absprache mit dem Arzt langsam abnehmen. Die Arthrose selbst ist nicht heilbar, sagt Ute Merz vom Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK). Sport und auch Physiotherapie können aber dazu beitragen, dass der Verschleiß nicht mehr so schnell voranschreitet. Die Muskulatur um das Gelenk herum wird gestärkt - oft lassen die Schmerzen dann auch nach. Zeigen sich durch die Physiotherapie innerhalb von drei bis sechs Monaten keine Erfolge und hat der Patient weiter oder zunehmend Schmerzen, dann kommt eine Operation infrage. „Ob und wann operiert wird, hängt vom Leidensdruck des Patienten ab“, sagt Nils Lynen, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Aachen. Eine Woche Krankenhaus, anschließend drei Wochen Reha und dann noch mehrere Wochen am-

Ein Arzt hält eine Knieprothese in den Händen. Solche künstlichen Kniegelenke müssen oft nach rund zehn bis 15 Jahren ausgetauscht werden. Foto: Florian Schuh/dpa-mag bulante Physiotherapie - so läuft der Einsatz eines neuen Gelenks in der Regel ab. „Normalerweise gibt es nach der Operation einen festen Therapieplan, in dem der Operateur festlegt, wann das neue Gelenk wie stark belastet werden darf und ab wann eine volle Belastung des Gelenkes erlaubt ist“, erklärt Merz.

Wie lange die Eingewöhnungsphase mit dem künstlichen Gelenk dauert, ist individuell unterschiedlich. „Im Schnitt muss ein Patient mit rund sechs Monaten rechnen“, ist Lynens Erfahrung. Wichtig ist, den Muskelaufbau um das neue Gelenk kontinuierlich zu fördern. Hierfür zeigen Physiotherapeuten den Patienten Übun-

gen, die sie in ihren Alltag einbauen sollten. Läuft alles gut, kann der Patient das Gelenk hinterher wieder schmerzfrei benutzen. Allerdings nicht unbedingt für immer. „Eine Hüftprothese muss häufig nach 15 bis 20 Jahren ausgetauscht werden, eine Knieprothese nach 10 bis 15 Jahren“, so Lynen. (dpa)

Wer anhaltende Schmerzen am künstlichen Knie- oder Hüftgelenk hat, sollte umgehend zum Arzt gehen und das abklären lassen. Das gilt auch für Rötungen und Schwellungen des Gelenks. Dahinter kann eine Infektion stecken. Diese sollte so schnell wie möglich behandelt werden: Eine realistische Chance, um sie mit Antibiotika in den Griff zu bekommen, bestehe lediglich in den ersten drei Wochen nach Beginn der Symptome, erklärt Prof. Rudolf Ascherl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik. Im schlimmsten Fall drohen langwierige Behandlungen mit Operationen. Infektionen könnten auch Jahrzehnte nach der Implantation auftreten. Mögliche Ursachen sind vielfältig: Selbst durch eine kleinere Verletzung beim Heimwerken gelangen mitunter Bakterien ins Blut und darüber zum Implantat, das sich als unbelebter Fremdkörper nicht selbst vor der Besiedlung durch diese Erreger schützen könne. Deshalb blieben Bakterien dort bevorzugt haften und könnten sich ungestört vermehren, erläutert Ascherl. Bereits verhältnismäßig wenige Keime lösen so eine ernsthafte Infektion aus. Träger eines künstlichen Gelenks sollten deshalb auch kleinere Wunden immer gut desinfizieren und die Heilung beobachten. (dpa)

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Hypothek fürs nächste Mal? Das kommt nach dem Kaiserschnitt

30,5 Prozent - Fast jede dritte Schwangere in Deutschland entbindet heute per Kaiserschnitt. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Zu viel, sagen einige Experten. Weil der Kaiserschnitt gefährlich ist? „Kaiserschnitt ist wie ein Medikament“, sagt Prof. Frank Reister. „Es braucht eine Indikation, eine Dosierung, es hat Nebenwirkungen. Und jetzt gerade ist es gesamtgesellschaftlich klar überdosiert“, erklärt der Leiter der Sektion Geburtshilfe an der Universitäts-Frauenklinik Ulm. Allerdings sind die Nebenwirkungen nicht so schlimm, wie oft zu hören ist. „Viele Sorgen, die es früher rund um den Kaiserschnitt gab, sind heute unbegründet“, sagt Reister. Geändert hat sich vor allem die Schnitttechnik: Vor 20 oder 30 Jahren wurde beim Kaiserschnitt noch längs und in den Korpus der Gebärmutter geschnitten. „Die Narbe ist dann unter der nächsten Geburt, aber auch vorher in der Schwangerschaft, erheblich belastet“, sagt Reister. Entsprechend hoch war das Ri-

Fast jede dritte Schwangere in Deutschland entbindet heute per Kaiserschnitt, mehr als doppelt soviel wie vor 20 Jahren. Das ist zu viel, sagen Experten. Foto: Mascha Brichta/dpa-mag siko einer Ruptur - eines Risses.Diese Gefahr besteht heute kaum noch, wenn Frauen nach einem Kaiserschnitt erneut schwanger werden. Denn Ärzte öffnen die Gebärmutter heute quer am sogenannten Isthmus, dem Übergang zwischen Körper und Hals des Organs. „An der

Stelle ist die Belastung vor und unter der Geburt deutlich geringer“, sagt Reister. Selbst während der Geburt passiere eine Ruptur damit nur noch in einem von 200 Fällen. Die neue Technik ist auch einer der Gründe dafür, warum der Kaiserschnitt für die Zeit un-

mittelbar nach der Geburt kaum noch ein Problem darstellt. „Vor 20 Jahren war der Kaiserschnitt noch ganz anders als heute - da durften die Frauen nichts essen, es gab viele Infusionen“, erzählt Prof. Franz Kainer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM). Das sei heute anders. Denn natürlich müssten Frauen nach einem Kaiserschnitt mit Schmerzen rechnen. „Und bei uns bleiben die Frauen 3 bis 4 Tage im Krankenhaus, also ein bis zwei Tage mehr als nach der regulären Geburt“, so Kainer. Und auch Reister sagt: Im Grunde ist richtige körperliche Schonung nach einem Kaiserschnitt kaum nötig. „Ernsthafte Probleme mit der Wundheilung sind heute extrem selten.“ Eins sollten Frauen nach einem Kaiserschnitt allerdings nicht: sofort wieder schwanger werden. Mindestens drei Monate Pause empfiehlt Reister nach der Geburt, besser sogar ein Jahr. Und darf es dann bei der nächsten Schwangerschaft noch ein Kaiserschnitt sein? Ja, sagen Experten: Denn natürlich vernarbt das Gewebe dadurch im-

mer mehr. „Wenn das gut verheilt, sieht das aber nach zwei oder drei Kaiserschnitten nicht anders aus als nach einer“, sagt Kainer. „Man muss aber im Auge behalten, dass damit immer das Risiko von Komplikationen bei der nächsten Schwangerschaft steigt“, so der Experte weiter. So kann es nach einem Kaiserschnitt zum Beispiel passieren, dass sich die Plazenta bei der folgenden Schwangerschaft im Gewebe der Narbe einnistet. „In solchen Fällen muss auf jeden Fall noch ein Kaiserschnitt gemacht werden, oft sind das dann relativ riskante und komplizierte Eingriffe“, erklärt Kainer. Das ist einer der Gründe, warum viele Experten noch immer sagen: Ein Kaiserschnitt ist nur der zweitbeste Weg zur Geburt - weniger wären besser, allen gesunkenen Risiken zum Trotz. Mehr Hebammen seien zum Beispiel nötig, bessere ärztliche Versorgung generell, „damit man für jede Frau ihren optimalen Geburtsweg findet. Die Kaiserschnitt-Rate sinkt dann automatisch“, sagt Reister. (dpa)

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Ärztliche Bereitschaftspraxis nun in der Klinik Oranienburg Über die Telefonnummer 116117 werden Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten in die richtige Versorgung geleitet

Oranienburg/Potsdam. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) eröffnete am 12. August 2019 in der Klinik Oranienburg die zwölfte ärztliche Bereitschaftspraxis im Land Brandenburg. Hier erhalten Patienten medizinische Hilfe bei akuten, aber nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen zu den Zeiten, in denen Arztpraxen in der Regel geschlossen sind. Die KVBB betreibt

die Praxis in Zusammenarbeit mit der Oberhavel Kliniken GmbH. Darüber hinaus werden Patienten aus Hennigsdorf, Hohen Neuendorf und Oranienburg, die sich an die bundesweit gültige Bereitschaftsdienstnummer 116117 wenden, individuell beraten. „Alle Anrufe an die 116117 aus der Region gehen zentral in der KVBB-Koordinierungsstelle in Potsdam ein. Die me-

dizinisch geschulten Mitarbeiter nehmen die Anrufe entgegen, beraten die Patienten und koordinieren für diese die individuell richtige Versorgung. Dabei wird insbesondere auch auf die ärztliche Bereitschaftspraxis verwiesen“, erläutert Dipl.-Med. Andreas Schwark, stellvertretender Vorsitzender der KVBB. „Für immobile Patienten gibt es in dringenden Fällen weiterhin einen Be-

suchsdienst.“ Zur Bedeutung der Bereitschaftspraxis sagt Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken GmbH: „In der neuen ärztlichen Bereitschaftspraxis werden Patienten mit akuten Erkrankungen, die ambulant behandelt werden können, auch außerhalb der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte versorgt. Von Vorteil ist, dass Erkrankte im Ernstfall nicht mehr

recherchieren müssen, welcher Arzt Dienst hat, denn es gibt einen festen Anlaufpunkt in der Klinik Oranienburg. Die Bereitschaftspraxis wird dazu beitragen, dass sich die Notaufnahme der Klinik Oranienburg künftig verstärkt auf Patienten mit schweren Erkrankungen konzentrieren kann, die in der Regel eine stationäre Weiterbehandlung benötigen.“ (kvbb/pm)

Hier geht‘s lang: Dr. med. Detlef Troppens, Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken, der stellvertretende KVBB-Vorsitzende Dipl.-Med. Andreas Schwark und die Ärztin Dipl.-Med. Jacqueline Wilke aus Hohen Neuendorf (v.l.n.r.) eröffneten Mitte August in der Klinik Oranienburg eine ärztliche Bereitschaftspraxis, in der akut erkrankte Patienten ambulant behandelt werden können. Fotos: KVBB

Sind die Arztpraxen geschlossen, haben Patienten die ärztliche Bereitschaftspaxis als ersten Anlaufpunkt.

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Wenn die Bauchspeicheldrüse zickt

Dieses Organ produziert Verdauungsenzyme und Hormone für die Blutzuckerregulierung - Störungen können lebensbedrohlich sein Viel Alkohol schädigt die Leber das wissen die meisten. Aber dass reichlich Bier, Wein & Co. auch die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft ziehen, ist weniger geläufig. Störungen des Organs können unbehandelt sogar lebensbedrohlich sein. Die fachsprachlich genannte Pankreas ist etwa 70 Gramm schwer und liegt in der hinteren Bauchhöhle. Alkoholexzesse reizen die Drüse, die sich so akut oder chronisch entzünden kann. „Hohe Fettspiegel im Blut und Nikotin sind für die Bauchspeicheldrüse ebenfalls nicht gut“, sagt Prof. Markus M. Lerch, Direktor der Klinik für Innere Medizin an der Universitätsmedizin Greifswald. Auch Bewegungsmangel und Übergewicht können die Drüse krank machen. „Genetische Faktoren spielen mitunter ebenfalls eine Rolle“, erklärt Dagmar Mainz, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie in Saarlouis. Die Drüse ist ständig aktiv. Ist sie erkrankt, sind ihre beiden lebenswichtigen Funktionen gefährdet. Zum einen produziert sie täglich anderthalb Liter Pankreassaft, der unter anderem aus Wasser und 28 Verdauungsenzymen besteht. „Dieses Sekret schlüsselt die Nahrung in Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette auf und zerkleinert sie“,

Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung macht sich durch starke Bauchschmerzen bemerkbar. Foto: Silvia Marks/dpa-mag erläutert Prof. Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin am Universitätsklinikum Ulm. Zum anderen schüttet das Organ die Hormone Insulin und Glukagon aus. Beide regulieren den Blutzuckerspiegel. Bemerkbar macht sich eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung durch starke Bauchschmerzen. Vom Oberbauch aus können sich die Schmerzen in den Rücken

ausweiten. „Oft kommen Übelkeit und Erbrechen dazu“, sagt Mainz. Weitere Anzeichen können Kreislaufprobleme und ein aufgeblähter Bauch sein. In Deutschland werden laut Lerch jährlich 74 000 Patienten mit einer Pankreatitis ins Krankenhaus aufgenommen, von denen im Schnitt 1500 die Krankheit nicht überleben. „Die häufigste Störung der Bauchspeicheldrüse ist Diabetes“, sagt

Lerch. Erste Anzeichen dafür sind etwa vermehrter Durst und vermehrtes Wasserlassen. Diabetes kann auch als Folge einer Pankreatitis auftreten. Durch eine chronische Entzündung kann die Bauchspeicheldrüse geschädigt werden und zunehmend vernarben. Neben wiederkehrenden Schmerzen gehe das u.a. mit Gewichtsverlust, Durchfall, Blähungen und Fettunverträglichkeit einher, erklärt

Mainz. Mögliche Folgen: Vitaminmangel und die Knochenkrankheit Osteoporose. Die Behandlung von Entzündungen der Bauchspeicheldrüse hängt von der Ursache ab. Liegt ein Insulinmangel-Diabetes vor, muss sich der Betroffene regelmäßig selbst Insulin spritzen, bei Fehlen der Verdauungsenzyme werden diese als Tabletten ersetzt. Therapiert werden in akuten Fällen oft die Komplikationen: Flüssigkeitszufuhr, Medikamente gegen Schmerzen und in manchen Fällen Antibiotika. In jedem Fall ist im Akutstadium rasches ärztliches Handeln angesagt, ansonsten kann die Erkrankung tödlich sein. Um die Bauchspeicheldrüse zu entlasten, erhält der Patient für einige Zeit keine feste Nahrung. Bei einer leichten Entzündung kann der Betroffene in der Regel nach zwei bis fünf Tagen wieder essen. „Bei einer starken Entzündung besteht die Gefahr, dass sich das Organ selbst verdaut“, so Seufferlein. Um das zu verhindern, muss das durch Verdauungssaft zerstörte Gewebe entfernt werden. Sind Gallensteine die Ursache für die akute Entzündung, können diese aus dem Gallengang beseitigt werden. Machen Gallensteine häufiger Probleme, sollte ein Arzt die Gallenblase herausnehmen. (dpa)


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Bauchschmerzen als Warnzeichen Bei diesen Herzinfarkt-Symptomen sollten Frauen aufmerksam sein

Schlagen Frauenherzen anders? Herzerkrankungen betreffen Frauen und Männer auf unterschiedliche Weise. Zwar führen koronare Herzkrankheit, akuter Herzinfarkt und Herzschwäche die Todesfallstatistik insgesamt an. Laut der Deutschen Herzstiftung führen Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen und Herzrhythmusstörungen bei Frauen jedoch häufiger zum Tode als bei betroffenen Männern. Auch sterben mehr Frauen als Männer im ersten Jahr nach einem „Herzschlag“. „Viele Herzinfarkt-Todesfälle bei Frauen ließen sich vermeiden, würden die Symptome richtig gedeutet – und so wertvolle Zeit gewonnen“, sagt Prof. Dr. med. Christiane Tiefenbacher vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefärztin der Kardiologie am Marien-Hospital Wesel. Für Frauen wie für Männer gilt: Zögern sie bei Herzinfarkt oder akuten Brustschmerzen zu lange mit dem Notruf 112 riskieren sie ihr Leben. In dieser Verzögerung liegt die Gefahr, dass der Patient plötzlich Herzkammerflimmern bekommt, ohnmächtig wird und in wenigen Minuten am Plötzlichen Herztod versterben kann. Ebenso kann durch den Infarkt ein größerer Teil des Herzmuskels irreparabel zerstört werden; der Pati-

ent entwickelt akut oder langfristig eine Herzschwäche. Frauen rufen später den Notarzt als Männer Bei über 65-jährigen Frauen vergehen bis zu viereinhalb Stunden, bis sie in der Notaufnahme sind. Bei über 65-jährigen Männern sind es rund dreieinhalb Stunden, wie die von der Deutschen Herzstiftung geförderte „MEDEA-Studie“ des Deutschen Zentrums für HerzKreislauf-Forschung in Kooperation mit dem HelmholtzZentrum und der TU München zeigt. „Vernichtungsschmerz“ fehlt bei älteren Frauen oft Es gibt mehrere Ursachen für die Verzögerungszeit bei Frauen. Zum einen leben ältere Frauen oft alleine und haben im Notfall niemanden, der ihnen Hilfe holt. Zum anderen erkennen sie den Herzinfarkt häufig nicht als solchen. Die Herzinfarkt-Symptome sind oft unspezifisch. Bei ihnen tritt seltener ein starker Schmerz im Brustkorb (Vernichtungsschmerz) auf. „Das Fehlen von Brustschmerzen ist ein Alterseffekt, der auch bei Männern zu finden ist. Ältere HerzinfarktPatientinnen empfinden häufiger eher ein Druck- oder Engegefühl in der Brust“, erklärt Prof. Tiefenbacher. Begleitet ist dieses häufig von Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Schweißaus-

bruch, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit. Frauen vermuten oft eine Magenverstimmung „Die unspezifischen HerzinfarktSymptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen werden von den betroffenen Frauen nicht selten fälschlicherweise als harmlose Magenverstimmung gedeutet. Der lebensrettende Anruf bei der Rettungsstelle bleibt dann aus – oder findet erst verspätet statt“, weiß Prof. Tiefenbacher. Die Kardiologin rät Frauen, bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort den Rettungsdienst unter der 112 zu rufen. Ältere Frauen haben zudem die Möglichkeit, sich einem Hausnotrufsystem anzuschließen. Diabetes und Bluthochdruck erhöhen Herzinfarkt-Risiko Die meisten Frauen erleiden einen Herzinfarkt etwa zehn Jahre nach der Menopause. Bis zu den Wechseljahren sind die Herzkranzgefäße durch die Geschlechtshormone (Östrogene) relativ gut geschützt. Jedoch können auch Frauen zwischen 40 und 50 Jahren gefährdet sein, besonders wenn sie rauchen. Neben Rauchen gehören Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress zu den Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Diese Einfluss-

größen begünstigen die Koronare Herzkrankheit (KHK). „Der beste Schutz vor dem Herzinfarkt ist und bleibt ein gesunder Lebensstil“, betont Prof. Tiefenbacher. „Darüber hinaus sollten Frauen regelmäßig ihr Herz checken lassen und die dafür vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Wird die Koronare Herzkrankheit frühzeitig erkannt und behandelt, kann einem Herzinfarkt vorgebeugt werden.“ Anzeichen: Herzinfarkt Typische Alarmzeichen für einen Herzinfarkt sind:

• Was: Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten. • Wo: im Brustkorb, häufig hinter dem Brustbein. Manchmal auch nur im Rücken (zwischen den Schulterblättern) oder Oberbauch (Verwechslung mit „Magenschmerzen“ möglich). Die Schmerzen können in die Arme, den Hals oder den Oberbauch ausstrahlen. • Wie: Die Schmerzen sind flächenhaft, werden als brennend und drückend mit Engegefühl in der Brust beschrieben. (Text/ Grafik:Deutsche Herzstiftung/IPF)

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Geben Sie Ihrem Kopf eine starke Haltung. Unser Arbeitsalltag ist oft monoton und kann sogar krank machen. Vor allem Probleme des Schulter- und Nackenbereichs stehen immer mehr im Vordergrund. Dabei wären diese durchaus vermeidbar. Die Evolution sah für uns Menschen keine Bildschirmarbeitsplätze vor, ja nicht einmal das Smartphone. Der Gebrauch dieser modernen Arbeits- und Kommunikationsmittel hat deshalb spürbare Folgen. Wir halten unseren Kopf oft stundenlang in einer Position. Dazu spielen noch ungünstige biomechanische Kräfte eine Rolle. Wer mit geneigtem Haupt seine sozialen Medien oder Mails abruft, beansprucht die Halswirbelsäule mit einem Vielfachen der Last, die bei gerader Kopfhaltung entsteht. Und als wäre das noch nicht genug, treffen diese Fehlbelas-

tungen auf eine schwache, weil häufig untrainierte Muskulatur. Die Folgen sind überdehnte und chronisch verspannte Muskeln im Schulter- und Nackenbereich. Dazu kommen noch strukturelle Veränderungen sowie das vorzeitige Altern unseres Bindegewebes, speziell der Faszien. Selbst die Position unseres Kopfes auf der Wirbelsäule verändert sich. Die Medizin kreierte dafür sogar eine neue Diagnose: den „Handynacken“. Die Zahl der Betroffenen wächst, wie auch der damit verbundene Gebrauch von Voltaren-Gel, der Verlust an Lebensqualität und der Anstieg von Arbeitsunfähigkeiten. Dabei müssen die lästigen Beschwerden nicht immer nur im betroffenen Bereich auftreten. Oft werden auch Kopfschmerzen oder in die Arme ausstrahlende Missempfindungen ausgelöst. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es in Ihrer eigenen

Hand liegt, diese Pein nachhaltig zu beenden. Die Lösung ist ein regelmäßiges Training der Muskulatur Ihrer Halswirbelsäule. Ergänzt wird dieses durch Übungen, die zusätzliche Bereiche Ihres Körpers stabilisieren. So erwerben Sie bereits nach wenigen Wochen eine Resistenz gegen die alltäglichen Fehlbelastungen. Der optimale Weg zu einer starken Kopfhaltung ist unser Cervikal-Extension Training. Verabschieden Sie sich doch einfach von Ihren Nackenschmerzen, denn Sie haben ab sofort Ihren kraftvollen Schutzengel immer dabei. Und sagen Sie am besten auch gleich Tschüss zu Ihrem Arzt oder Apotheker… Dr. med. Frank Horlbeck

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