Studentenbeilage "Viadrina 2019/2020" ab 14,10,2019

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SONDERVERÖFFENTLICHUNG 14. OKTOBER 2019 FRA|EIH|BEE|FUE|ERK

VIADRINA

Start ins neue Studienjahr

Linkes Foto: Anna Lalla, die Europäische Kulturgeschichte studiert, befragte den Ex-Halbleiterwerker Frank Golz. Rechts: Die Soziologin Susann Worschech leitet das Seminar „Oder Florida“ zur Transformation in Ostdeutschland. Fotos: Heide Fest

Diskutieren Sie mit!

Öffentliche Debatten zum Jubiläum der Wende Zu zwei öffentlichen Diskussionen rund

um die Themen 30 Jahre Wende, Wiedervereinigung und Wahlergebnisse lädt die Viadrina im nun beginnenden Wintersemester ein. Mit dabei sind prominente Gäste aus Wissenschaft und Politik, die mit Ihnen, liebe Leser, auch über Ihre Erfahrungen diskutieren wollen: Am 22. Oktober, 18 Uhr ist Professor Raj

Kollmorgen, einer der prominentesten Sozialwissenschaftler zu Fragen rund um Wende- und Nachwendeerfahrungen, zu Gast. Unter dem Titel: „Wie ‚anders‘ ist der Osten? Über ostdeutsche Identität(en) und rechte Wahlergebnisse“ diskutiert der Wissenschaftler von der Hochschule Zittau/Görlitz mit der Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Juliane Seifert, und dem in Frankfurt (Oder) geborenen ZEIT Online-Autoren Christian Bangel. Interessierte sind herzlich eingeladen in den Logensaal der Viadrina, Logenstraße 11-12. Der Eintritt ist frei. Am 5. November, 18.30 Uhr steht das

Thema „30 Jahre Umbruch in Ostdeutschland“ im Mittelpunkt. Ab 18.30 Uhr versuchen Martin Patzelt (CDU-Abgeordneter im Deutschen Bundestag und ehemaliger Oberbürgermeister von Frankfurt(Oder)), der ehemalige Viadrina-Professor und Wende-Experte Prof. Dr. Detlef Pollack (Universität Münster) und Viadrina-Politikwissenschaftler Prof. Dr. Timm Beichelt eine Bilanz des Mauerfalls und der Wendeereignisse zu ziehen. Auch diese Veranstaltung im Senatssaal im Hauptgebäude der Viadrina, Große Scharrnstraße 59, Raum 109, ist öffentlich.

30 Jahre nach dem Mauer-Fall

Oder Florida

Studierende der Europa-Universität erkunden das Frankfurt der 1990er Jahre. Eine von ihnen entdeckt die Geschichten der Halbleiterwerker. Von Nancy Waldmann

S

ie sei kein „richtiger Ossi“ mehr, aber ihre Familie und die Nachwende-Zeit habe sie geprägt. Anna Lalla ist 1989 in Thüringen geboren. Deswegen berühren sie ostdeutsche Themen und deswegen war ihr Antrieb im vergangenen Sommersemester ein Seminar mit dem Titel „Oder Florida – die unabgeschlossene Transformation in Ostdeutschland“ zu besuchen auch ein emotionaler. „Ich wollte mir das mal aus akademischer Distanz anschauen“, sagt die junge Frau, die im Master Europäische Kulturgeschichte studiert. So wie Anna Lalla ging es vielen Studierenden, die das Seminar der Soziologin Susann Worschech und des Online-Autoren der wochenzeitung „Die Zeit“, Christian Bangel, ansprach. Eine Aufgabe in der ersten Seminarsitzung lautete: Stellen sie sich nach Herkunft auf. Ergebnis: Bis auf zwei kommen alle aus dem Osten. Nicht nur das, von den 20 Teilnehmern wohnen mehr als die Hälfte in Frankfurt – an der Pendler-Uni etwas Besonderes. „Es gibt große Neugier auf die Stadt, auch bei denen, die nicht in Frankfurt wohnen“, sagt Dozentin Susann Worschech.

Erst Lektüre, dann selber forschen Seminare zu DDR-Geschichte gab es schon einige an der Viadrina. Aber eins, das die Transformation untersucht, auch die Nachwende-Erfahrungen der Frankfurter? Nicht nur Lektüre und Referate standen im Plan, sondern auch selber vor Ort forschen und Interviews führen. Den

Ausschlag dafür gab nicht nur das runde Jubiläum des Mauerfalls, sondern die Tatsache, dass es mit Christian Bangels „Oder Florida“ nun einen Roman gibt, der eine Erzählung, Bilder und Prototypen der Transformationszeit liefert und eine Verbindung zur Stadt herstellt. Das Buch weckt bei Studierenden Interesse für die Stadt und ihre jüngste Geschichte und es verknüpft Soziologie mit Literatur. Während im Seminar wissenschaftliche Texte zur Treuhand und Sozialstudien zu Ostdeutschen gewälzt wurden, schlug man zwischendurch Ausschnitte aus „Oder Florida“ auf und überlegte, welcher Romanfigur die historischen Protagonisten im Ostdeutschland der 90er entsprechen könnten. Anna Lalla wohnt in Berlin, allein der Arbeit wegen, sagt sie, und ihre Arbeitsgruppe im Seminar befasste sich mit ökonomischer Transformation. Ihre Kollegin recherchierte zu Schicksalen von Betrieben, die von der Frankfurter Treuhandanstalt verkauft wurden. Bei Lalla sollte es sich um die Biografien der Halbleiterwerker drehen. „Ich will keine großen Thesen aufstellen, sondern erzählerisch herangehen“, sagt sie. Über das Projekt der Bürgerbühne vor zwei Jahren, bei dem ehemalige Halbleiterwerker auf der Bühne standen, fand Lalla zum Thema. Sammelte alte Bilder, Informationen und Zeitungsartikel zum Werk, stellte sie in einer Collage zusammen. Dann postete sie Aufrufe in Frankfurter Facebookgruppen wie „Stadtgeflüster“. „Fünf Leute haben sich gemeldet“, erzählt sie. Einer davon war Frank Golz, mit ihm hat das Treffen gleich geklappt. Der

61-Jährige bestellte sie in eine Bäckerei in der Magistrale, erzählte ihr seinen beruflichen Werdegang, der damit begann, dass ihm das Abitur verwehrt wurde. Durch eine spezielle Ausbildung im Halbleiterwerk und später mit einer Art duales Studium hatte er sich dennoch Mitte der 80er Jahre bis zum Ingenieur hochgearbeitet.

„Es gibt große Neugier auf die Stadt, auch bei denen, die nicht in Frankfurt wohnen.“

Noch vor der Kündigung selbständig Nach Feierabend verdiente er sich Geld mit Malern dazu. Es gab aber – bekanntlich – nicht allzuviel Gelegenheit, um es auszugeben. Noch bevor er 1991 im Halbleiterwerk gekündigt wurde, hatte er bereits einen Plan geschmiedet, investierte in eine teure Ausbildung zum Versicherungsmakler und machte sich selbstständig, mit Erfolg. „War die Wende ein Bruch in Ihrer Biografie?“, wollte Anna Lalla wissen. Golz antwortete: „Bruch schon, weil ich vom Angestellten zum Selbstständigen wurde. Aber das war nicht so gravierend. Ich bin nicht der Typ, der sagt: ‚Ach, warum immer ich?‘. Ich gucke eben nach vorne, suche neue Gegebenheiten, neue Chancen.“ Heute ist Golz Unternehmensberater. Seine Geschichte zu erzählen, war für ihn nichts Besonderes. Andere dürften ihn auch gern einordnen und kategorisieren, meint Golz. „Eine Mikrogeschichte jenseits des Klischees vom Jammerossi“, so beschreibt es Anna Lalla. Golz war erst der Anfang. Sie will noch weitere Halbleiterwerker erzählen lassen und ihre Geschichten festhalten. Auch ganz andere als die Erfolgsstory von Frank Golz.


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STUDENTENBEILAGE

Frau von Blumenthal, Gratulation zum einjährigen Dienstjubiläum! Das beste Geschenk dazu dürften wohl die neuen Professuren sein, die sowohl der Bund wie auch das Land an der Viadrina finanzieren!

Das neue Europa verlangt schärferes Profil

Was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Tenure-Track-Professuren?

Die Präsidentin der Viadrina, Julia von Blumenthal, über ihr erstes Jahr im Amt, aktuelle Herausforderungen und den Umgang mit AfD-Erfolgen. Von Dietrich Schröder

D

ie Politikwissenschaftlerin Julia von Blumenthal steht seit einem Jahr an der Spitze der Europa-Universität. Im Gespräch mit ihr spürt man, dass sie froh darüber ist, hier zu sein.

Danke. Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass wir im Wettbewerb um die vom Bund finanzierten Tenure-Track-Professuren so erfolgreich gewesen sind und gleich acht dieser Professuren erhalten haben. Es hatten sich ja mehr als 70 Universitäten dafür beworben und nur 58 waren erfolgreich.

Das ist ein Programm, mit dem wir sehr

überzeugen, dass wir da jetzt auch die Zusage für die ersten vier Professuren erhalten haben. Wir haben auch einen breiten internen Diskussionsprozess begonnen, bei dem es im ersten Schritt darum geht, was die Gründungsideen der Viadrina vor drei Jahrzehnten für uns heute heißen und wie wir uns verändern müssen. In einem Europa, in dem es immer mehr Probleme gibt, sollte auch eine Europa-Uni viel zu erforschen haben?

Das stimmt. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir mit dem Master of European Studies ein Studienprogramm haben, bei dem genau diese Fragen mit Studierenden bearbeitet werden. Dieser Studiengang beinhaltet, dass ein Teil der Studierenden nach Straßburg in Frankreich geht, ein zweiter nach Poznan in Polen und ein dritter Teil geht an die Bilgi-Universität nach Istanbul. Wir bilden da also nicht nur das Weimarer Dreieck ab, sondern schlagen auch bewusst und trotz aller politischer Probleme weiter die Brücke in die Türkei. Trotzdem ist Frankfurt (Oder) auf der politischen Landkarte nach der Europa- und der Landtagswahl nun in AfD-Blau eingefärbt. Wie fühlen Sie sich dabei als Universitäts-Präsidentin?

Mit Hilfe des Bundes und des Landes gibt es zwölf neue Professuren.

Gebraucht und notwendig. Weil wir als Universität ja ein Teil der Stadt sind, die sich Tendenzen des Nationalismus und der Abschottung entgegenstellt, ohne dabei die Fähigkeit zur Auseinandersetzung und zur Diskussion zu verlieren. Als großer Arbeitgeber müssen wir ja auch davon ausgehen, dass – wenn ein Fünftel der Bevölkerung die AfD wählt – es auch unter den Studierenden und Mitarbeitenden einzelne solcher Wähler gibt. Natürlich steht für uns die Frage: Wie gehen wir damit um? Andererseits sehe ich mit Sorge, dass Ostdeutschland, Brandenburg oder Frankfurt von außen auf die AfD reduziert werden. So ist die Realität aber nicht. Klar zu machen, dass es hier viele Menschen gibt, die fest auf dem Boden der Demokratie stehen und für Pluralität sind, ist auch eine sehr wichtige Aufgabe für unsere Universität. Ich finde es deshalb sehr wichtig, dass es bei uns schon seit Jahren die Initiative „Fremde werden Freunde“ gibt, bei der ausländische Studierende von Frankfurter Familien eingeladen und von ihnen unterstützt werden.

Prof. Dr. Julia von Blumenthal Foto: Heide Fest

gute Nachwuchs-Wissenschaftler gewinnen können, deren Professuren mindestens in den ersten sechs Jahren vom Bund finanziert werden. Das hat für uns den Vorteil, dass sich das Profil dieser jungen Wissenschaftler in Übereinstimmung mit der Stärkung des Gesamtprofils der Universität entwickeln kann. Denn es werden auch Leistungsanforderungen formuliert, an denen die jungen Wissenschaftler gemessen werden. Bereits zu ihrem Amtsantritt hatten Sie angekündigt, das Profil der Viadrina stärken zu wollen. Wie sind Sie damit vorangekommen?

Unser Erfolg im Tenure-Track-Programm ist schon ein Teil davon. Zudem ist es uns gelungen, unseren Stiftungsrat, mehrere externe Gutachter und das Landeswissenschaftsministerium so von der European New School of Digital Studies zu

Von A bis Z - die Professorinnen und Professoren der Viadrina

Prof. Dr. Andrea Allerkamp Professur für Westeuropäische Literaturen

Prof. Dr. Christian Almeder Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Supply Chain Management

Prof. Dr. Christoph Asendorf Professur für Kunst und Kunsttheorie

Prof. Dr. Andreas Bähr Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit

Prof. Dr. Christian Becker Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie

Prof. Dr. Daniel Becker Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, insbes. Internationale Wirtschaftsbeziehungen

Prof. Dr. Timm Beichelt Professur für Europa-Studien

Prof. Dr. Werner Benecke Professur für Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas

Prof. Dr. Julia von Blumenthal Präsidentin der Europa-Universität

Prof. Dr. Stephan Breidenbach Professur für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Internationales Wirtschaftsrecht

Prof. Dr. Katja Brunk Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing

Prof. Dr. Christoph Brömmelmeyer Professur für Bürgerliches Recht, Europ. Wirtschaftsrecht und Versicherungsrecht

Prof. Dr. Michał Buchowski Professur für Vergleichende Mitteleuropastudien

Prof. Dr. Bożena Chołuj Professur für Deutsch-Polnische Literatur- und Kulturbeziehungen und Gender Studies

Prof. Dr. Jana Costas Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personal, Arbeit und Management

Prof. Dr. Christian Dreger Professur für Makroökonomie (gemeinsame Professur der Viadrina und des DIW)

Prof. Dr. Katharina de la Durantaye, LL.M., Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Privates Medienrecht

Prof. Dr. Martin Eisend Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing

Prof. Dr. Christina Elschner Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft und Steuerlehre

Prof. Dr. Kaspar Frey Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht

Prof. Ingo Geishecker, Ph.D. Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Angewandte Mikroökonomie

Prof. Dr. Ulla Gläßer, LL.M. Professur für Mediation, Konfliktmanagement und Verfahrenslehre

Prof. Sarah Greifenstein Juniorprofessur für Medien, Kultur und Kommunikation

Prof. Dr. Stefan Haack Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Staatsrecht

Prof. Dr. Ulrich Häde Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht, Finanzrecht und Währungsrecht

Prof. Dr. Ines Härtel Professur für Öffentl. Recht, Verwaltungs-, Ernährungs-, Europa-, Umwelt- und Agrarwirtschaftsrecht

Prof. Dr. Wolff Heintschel von Heinegg, Professur für Öfftl. Recht, insb.Völkerrecht, Europarecht und ausländisches Verfassungsrecht

Prof. Dr. Gudrun Hochmayr Professur für Strafrecht, insbesondere Europäisches Strafrecht und Völkerstrafrecht

Prof. Dr. Sven Husmann Professur für Betriebswirtschaftslehre, insb. Finanzwirtschaft und Kapitalmarkttheorie

Prof. Dr. Dagmara JajeśniakQuast Professur für interdisziplinäre Polenstudien

Prof. Dr. Konstanze Jungbluth Professur für Sprachgebrauch und Sprachvergleich

Prof. Dr. Karl Ludwig Keiber Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finance

Prof. Dr. Anika Keinz Juniorprofessur für Vergl. Kulturund Sozialanthropologie spätmoderner Gesellschaften

Prof. Dr. Lars Kirchhoff Honorarprofessur für Völkerrecht und Mediation, Direktor des Instituts für Konfliktmanagement

Prof. Dr. Oliver Knöfel Lehrstuhl für Bürgerliches Recht sowie Europäisches und Internationales Privatrecht

Prof. Dr. Achim Koberstein Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Business Informatics


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OKTOBER 2019

Ein Land, 80 Sprachen

Paten für Studierende gesucht

Die ghanaische Linguistin Nana Amfo ist Forschungsstipendiatin an der Viadrina. Sie untersucht, wie die Verständigung in ihrer vielsprachigen Heimat gelingen kann. Von Frauke Adesiyan

Seit 20 Jahren Jahren engagieren sich

Patinnen, Paten und Patenfamilien aus Frankfurt (Oder) und Umgebung in dem Programm „Fremde werden Freunde“. 790 Patenschaften zwischen Gaststudierenden aus 47 Ländern und Menschen aus der Region sind dabei bisher entstanden. Die Idee: Patenfamilien stehen den Gaststudierenden der Viadrina während ihres Studienaufenthaltes in der Oderstadt zur Seite, damit diese sich von Anfang an heimisch fühlen können. Als Ansprechpersonen helfen sie, erste Hürden beim Ankommen zu überwinden, unterstützen bei häufig profanen Fragen (Wo finde ich einen guten Zahnarzt oder den nächsten Elektromarkt?) und verbringen – ganz, wie beide Seiten es einrichten können – Zeit mit ihren Patenkindern. Es geht explizit nicht um materielle Unterstützung oder die Bereitstellung einer Unterkunft.

E

s ist ruhig in dem kleinen Büro im Audimax, in dem die Linguistik-Professorin Nana Aba Appiah Amfo vorübergehend ihren Schreibtisch bezogen hat. Während sie als kürzlich gewählte Vizepräsidentin der Universität von Accra – der Hauptstadt Ghanas – nicht nur über einen emsigen Mitarbeiterstab verfügt, sondern auch über eine ungleich größere Anzahl von Pflichten und Aufgaben, kann sie sich an ihrem Frankfurter Schreibtisch gänzlich auf ihre Forschung konzentrieren: die Sprachenpolitik und -praxis in Ghana. In einem Land, in dem 30 Millionen Einwohner neben der Amtssprache Englisch insgesamt rund 80 weitere Sprachen sprechen, ist es nicht selbstverständlich, dass man einander in Schulen, bei Ärzten, vor Gericht und in der Polizeistation versteht. Welche sprachlichen Vorgaben gibt es und wie redet man vor Ort tatsächlich? – Das sind die Forschungsfragen, denen die Wissenschaftlerin nachgeht. Ein Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht ihr den Aufenthalt an der Viadrina, wo Professorin Constanze Jungbluth ihre Gastgeberin ist.

Ihre Gastgeberin war schon in Ghana Die beiden Linguistinnen kennen sich von der International Pragmatics Association – einer Gesellschaft für Forschende, die sich mit dem Gebrauch von Sprache beschäftigen. Im vergangenen Jahr erforschte Constanze Jungbluth in Ghana den portugiesischen Sprachgebrauch zur Zeit der Seefahrer. Diesem historischen Thema wollen sich die Linguistinnen auch in Zukunft widmen und haben dafür einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht. Neben dieser gewachsenen Kollegialität war es vor allem das Versprechen auf Ruhe und Konzentration, das Nana Amfo zu einem Gegenbesuch an der Viadrina veranlasste. „Hier kann ich ohne Ablenkung arbeiten und habe dennoch die Hochschul-Community zum Austausch um mich herum“, nennt sie den für sie größten Vorteil. Ihren neunmonatigen Forschungsaufenthalt verbringt sie

Zu Hause in Ghana ist sie Vizepräsidentin ihrer Universität: Die Sprachwissenschaftlerin Nana Amfo. Foto: Heide Fest

in drei Phasen an der Europa-Universität, um in Ghana weiterhin sowohl ihren Aufgaben als Dekanin als auch denen einer dreifachen Mutter nachzukommen. Während sich Nana Amfo wissenschaftlich mit den Dutzenden Sprachen Ghanas beschäftigt, ist es außerhalb ihres Büros vor allem eine, die sie mitunter ins Schwitzen bringt: die deutsche Sprache. Sie ist dabei, sich erste Worte anzueignen – die alltägliche Kommunikation in Frankfurt bleibt dennoch schwierig. „An der Viadrina fühle ich mich bestens betreut und aufs Wärmste empfangen“, berichtet sie. Außerhalb der Europa-Universität sei die Integration nicht so einfach: „Manchmal begegnen mir die Menschen unhöflich. Vielleicht, weil sie mich als Fremde sehen. Vielleicht aber auch, weil wir die Sprachbarriere nicht überwinden können.“ Ausgedehnte Auslandsaufenthalte ist Nana Amfo gewohnt. An der Technisch-Naturwissenschaftlichen Univer-

Manchmal begegnet man mir hier unhöflich. Nana Amfo Gastwissenschaftlerin aus Ghana

sität Norwegens in Trondheim hat sie ihren Doktortitel erhalten. Sie hat unter anderem in den USA, in Frankreich und Australien studiert und geforscht. „Im Ausland zu reisen und zu arbeiten, erlaubt es mir, eine Außenperspektive einzunehmen, die ich zu Hause nicht habe“, berichtet sie. Teilweise ermöglichen ihr die Reisen auch Zugang zu Ressourcen und Infor-

mationen, die sie in Ghana nicht hat. Ihren Lebensmittelpunkt in ein anderes Land zu verlegen, daran hat die weltgewandte Wissenschaftlerin dennoch nie ernsthaft gedacht. „Ich bin glücklich, wenn ich meinen Beitrag zur Entwicklung meiner Heimat Ghana leisten kann. Indem ich das mache, steuere ich auch zur globalen Wissensproduktion etwas bei.“ Im Fall ihrer aktuellen Forschung schweben ihr anschließend an das theoretische Papier zur Sprachenpolitik und -praxis in Ghana, das sie noch während ihres Aufenthalts an der Viadrina fertigstellen will, ganz praktische Schritte vor: „Mein Ziel ist es, eine Ausbildung für ghanaische Dolmetscher zu entwickeln, die in Krankenhäusern, Ämtern, bei der Polizei und an anderen Stellen eingesetzt werden. Damit soll allen Mitgliedern unserer vielsprachigen Gesellschaft der Zugang zu essenziellen Dienstleistungen möglich werden.“

Für alle Beteiligten ein Gewinn Der Viadrina-Wirtschaftswissenschaftler Stephan Kudert hatte 1999 die Idee für „Fremde werden Freunde“ und resümiert: „Das Patenschaftsprogramm ist für alle ein persönlicher Gewinn. Junge Menschen aus anderen Ländern und Kulturen vermitteln neue Eindrücke, Erfahrungen und bringen Abwechslung in den Alltag. Fremdsprachenkenntnisse lassen sich aufbauen oder auffrischen. Zahlreiche Patinnen und Paten pflegen seit vielen Jahren Freundschaften mit ihren ehemaligen Patenkindern. Nicht selten kommt es vor, dass ehemalige Pateneltern diese in ihren Heimatländern besuchen und dort auch deren Familien kennenlernen.“ Zum 20. Jubiläum findet am 15. November, ein Willkommens- und Dankesabend mit den Initiatoren sowie neuen und langjährigen Patinnen und Paten sowie deren Gaststudierenden statt. In diesem Jahr werden noch kurzfristig Patinnen und Paten für Studierende unter anderem aus Ghana, Russland und China gesucht. Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich jederzeit wenden an: Simone Brandt, Tel.: (0335) 5534-2435. E-Mail: brandt@europa-uni.de

Prof. Dr. Jochen Koch Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensführung und Organisation

Prof. Dr. Eva Kocher Professur für Bürgerliches Recht, Europäisches und Deutsches Arbeitsrecht, Zivilverfahrensrecht

Prof. Dr. Stephan Kudert Professur für Allg. Betriebswirtschaftslehre, insb. betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung

Prof. Dr. Jens Lowitzsch Kelso-Stiftungsprofessur für Rechtsvergleichung, Osteuropäisches Wirtschaftsrecht, Europäische Rechtspolitik

Prof. Dr. Bartosz Makowicz Professur für Polnisches Öffentliches Recht, einschließlich Europa- und Wirtschaftsrecht

Prof. Dr. Maciej Małolepszy Professur für Polnisches Strafrecht

Prof. Dr. Michael Minkenberg Professur für Vergleichende Politikwissenschaft

Prof. Dr. Cornelia Müller Professur für Sprachgebrauch und Mutimodale Kommunikation

Prof. Dr. Sven Müller Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Business Analytics

Prof. Dr. Jürgen Neyer Professur für Europäische und Internationale Politik

Prof. Dr. Carsten Nowak Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Europarecht

Prof. Dr. Matthias Pechstein Professur für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Europarecht

Prof. Dr. Wolfgang Peters Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft

Prof. Dr. Andrii Portnov Professur für Entangled History of Ukraine

Prof. Dr. Andreas Reckwitz Professur für Vergleichende Kultursoziologie

Prof. Dr. Nicole Richter Professur für Multicultural Communication (Slavonic and English Lingustic and Language Use)

Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie

Prof. Dr. Wolfgang Schmid Professur für Quantitative Methoden, insbesondere Statistik

Prof. Dr. Britta Schneider Juniorprofessur für Sprachgebrauch und Migration

Prof. Dr. Kerstin Schoor Axel-Springer Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur und Kulturgeschichte „Exil und Migration“

Prof. Dr. Hartmut Schröder Professur für Sprachgebrauch und Therapeutische Kommunikation

Prof. Dr. Reimund Schwarze Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Umweltökonomie, gemeinsame Professur mit UFZ

Prof. Dr. Melanie Sehgal Juniorprofessur für Literaturwissenschaft, Wissensund Mediengeschichte

Prof. Dr. Albrecht Söllner Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Internationales Management

apl. Prof. Dr. Carmen Thiele Professur für Völkerrecht, Ostrecht und Rechtsvergleichung

Prof. Dr. Annette Werberger Professur für Literaturwissenschaft, Osteuropäische Literaturen

Prof. Dr. Claudia Weber Professur für Europäische Zeitgeschichte

Prof. Dr. Klaus Weber Professur für Vergleichende Europäische Wirtschaftsund Sozialgeschichte

Prof. Dr. RA Johannes Weberling Honorarprofessur für Medienrecht

Prof. Dr. Arkadiusz Wudarski Professur für Polnisches und Europäisches Privatrecht sowie Rechtsvergleichung

Prof. Dr. Sonja Wüstemann Professur für Betriebswirtschaftslehre , insbesondere Rechnungslegung und Controlling

Prof. Dr. Paul Zalewski Professur für Denkmalkunde

Prof. Dr. Georg Stadtmann Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomie

IMPRESSUM

Geschäftsführer Andreas Simmet

Verlag Märkisches Medienhaus GmbH & Co. KG Kellenspring 6 15230 Frankfurt (Oder) P.h.G. Märkisches Medienhaus Verwaltungs GmbH

Redaktionsleitung (verantw.) Claus Liesegang Anzeigenleitung (verantw.) André Tackenberg Redaktion dieser Beilage: Dietrich Schröder (MOZ)

Druck Märkisches Medienhaus Druck GmbH Kellenspring 6 15230 Frankfurt (Oder) Den Datenschutzbeauftragten erreichen Sie unter: datenschutz@moz.de


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Ausstellung, Balljubiläum und Klima In jedem Semester lädt die Viadrina zu

Dutzenden öffentlichen Veranstaltungen ein. Die hier genannten sind nur einige Highlights in den kommenden Herbst-Monaten:

Am Dienstag, dem 29. Oktober, wird in der Frankfurter Marienkirche um 17.00 Uhr die Ausstellung „Vertriebene von 1939… Deportationen von polnischen Bürgern aus den ins Dritte Reich eingegliederten Gebieten“ eröffnet. Sie thematisiert die Enteignung und Zwangsumsiedlung von etwa 1,5 Millionen Polinnen und Polen nach dem deutschen Überfall am 1. September 1939. Um 19.00 Uhr schließt sich eine Podiumsdiskussion im Logensaal über die Thematisierung von Zwangsmigrationen zwischen 1939 und 1945 in Museen, Schulen und Bildungsarbeit an. Die Ausstellung mit einem umfangreichen Rahmenprogramm wird bis zum 1. Dezember in der Marienkirche zu sehen sein. Mit so viel musikalischer Vielfalt wie nie zuvor feiert die Viadrina am Sonnabend, dem 16. November, ab 20.00 Uhr ihren 25. Uniball im Frankfurter Kleist Forum. Ob Salsa, Italo-Pop oder

Ska, ob lockere Party auf allen Tanzflächen oder ein gediegener Abend im Ballroom mit 16-köpfiger Showband – dieser Ball für alle bietet Gästen aus der Doppelstadt und der Region Gelegenheit, miteinander zu feiern. Ein kleiner Tipp: Rechtzeitiger Kartenkauf sichert die besten Plätze. Alle Informationen zum Ball und Kartenverkauf unter: www.europa- uni.de/uniball

Greta Thunberg und Fridays for Future haben das Thema in die breite Öffentlichkeit geholt: Mittlerweile werden die UN-Klimakonferenzen weltweit kritisch verfolgt. Der Viadrina-Klimaökonom Professor Reimund Schwarze begleitet vom 2. bis 13. Dezember die 25. Weltklimakonferenz in Santiago de Chile. Am Mittwoch, dem 18. Dezember, wird der Wissenschaftler um 13 Uhr in einer öffentlichen „Lunch-Lecture“ von seinen Beobachtungen berichten. Alle öffentlichen Veranstaltungen unter: www.europa-uni.de/events

STUDENTENBEILAGE

Uni-Leben miterleben Ausgezeichnete Wissenschaft, neue Kooperationen, engagierte Studierende – Das Viadrina-Logbuch berichtet online über das Geschehen an der Europa-Universität.

D

ie frisch ernannte Professorin kennenlernen, neue Forschungsthemen erkunden, bestaunen, was engagierte Studierende auf die Beine stellen, oder wissenschaftliche Erfolge begleiten – all das können Leserinnen und Leser des Viadrina-Logbuchs. Eine kleine Kostprobe aus den vergangenen Monaten lesen Sie hier, alles weitere unter www.europa-uni.de/logbuch

senschaftliche Laufbahn war für sie nicht vorherbestimmt. Die Schule verließ die gebürtige Erzgebirglerin vorzeitig, um in der Londoner Hotellerie zu jobben; später arbeitete sie erfolgreich als Beraterin in der Wirtschaft. „Mit Ende 20 habe ich studiert, promoviert und die Leidenschaft für die Forschung entdeckt“, schaut sie kurz nach ihrer Ernennung auf ihren Werdegang zurück. Dass sie nun an der Europa-Universität Viadrina zur Professorin ernannt wurde, sei „der krönende Abschluss eines langen Weges“. Zudem ist es auch Anerkennung für die Arbeit der letzten Jahre, denn Katja Bunk kam schon 2014 an die Viadrina. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt unter anderem der ethischen Wahrnehmung von Marken und dem ethischen Konsum. Darüber hinaus beschäftigt sich die Wissenschaftlerin verstärkt mit dem unterschiedlichen Konsumverhalten in Ost- und Westdeutschland.

Von Biomasse und Demokratisierung – das internationale Projekt SCORE Zu einem dreitägigen Arbeitstreffen kamen bereits im Frühjahr zahlreiche Partner des an der Viadrina koordinierten Projektes SCORE an der Oder zusammen. Sie vereint das Ziel, Bürgerinnen und Bürger an der Erzeugung von erneuerbaren Energien teilhaben zu lassen. Ob die Solaranlagen im tschechischen Litomerice und dem polnischen Słupsk oder die Biomasse-Heizanlagen im italienischen Susa-Tal – sie alle werden künftig im Besitz der Verbraucherinnen und Verbraucher sein. Für Dariusz Szwed, Senior Advisor von SCORE in Słupsk, geht die Bedeutung über den Umweltschutz hinaus. „Dekarbonisierung, Demokratisierung, Dezentralisierung machen es zu einem 3-D-Projekt“, sagt er pointiert. Sein Anliegen ist durch und durch politisch: „Es geht darum, Europa näher an die Leute zu bringen.“ Professor Jens Lowitzsch, Inhaber der koordinierenden Kelso-Stiftungsprofessur an der Viadrina, sagte nach dem Treffen, dass man einen wichtigen Schritt in der technischen Umsetzung des Konzepts vorangekommen sei. Er verweist auf das von der Europäischen Kommission verabschiedete „Saubere Energie für alle Europäer“-Paket. „SCORE antwortet darauf mit dem dringend benötigten Praxiskonzept für den Prosumenten. Jetzt geht es darum die Verbraucher zu aktivieren und dann auch zu beteiligen“, appelliert Jens Lowitzsch. „Ich will an Hirnen und Herzen kratzen“ – ein Tag mit Viadrina-Preisträgerin Agnieszka Holland Im seidig-schwarzen Mantel und glitzernden Schuhen steht die Regisseurin Agnieszka Holland am 9. Mai 2019 auf der Insel Ziegenwerder und fotografiert mit ihrem Smartphone die strömende Oder. Gerade liegen eng getaktete Interviews hinter ihr, in der Mensa warten schon die Kuratoriumsmitglieder vom Förderkreis der Viadrina darauf, mit ihr zu essen, bevor es zur Preisverleihung geht. Es bleibt kaum Zeit durchzuatmen für die 70-jährige Ausnahmekünstlerin an diesem Tag des Viadrina-Preises. Am Ende des Tages, als sie im großen Kinosaal über ihren gerade gezeigten Film „Pokot“ (Die Spur) spricht, erlebt das Publikum ihre aufrührerische Spitzfindigkeit. „Ich habe überlegt, wie man die polnische Politik retten kann“, berichtet sie. Man müsse Männer einfach nur zwölf Jahre von Wahlen ausschließen. Ein „Minimum historischer Gerechtigkeit“ nennt sie das. Mit solchen Be-

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Raucherbonbon und Alltagshelfer – Erfolge beim Businessplanwettbewerb Gleich zwei Teams der Europa-Uni erhielten im Juni Auszeichnungen für die besten Businesspläne Brandenburgs in der Kategorie „Study“. Die Teams „Fresher“ und „Whats2doo“ teilten sich den ersten Platz. Jonas Berger und Saskia Kampa erlangten als das Team „Fresher“ genauso die höchste Punktzahl wie „Whats2doo“ von Yanis Hamdali und Nikos Matsukas. Fresher ist ein Lutschbonbon, das mit Minz- und Menthol-Aromen den unangenehmen Geschmack und Geruch des Rauchens eliminieren soll – praktisch, wenn die Eltern nichts riechen dürfen oder der Partner nicht raucht. Mit der App „Whats2doo“ wird die Suche nach der passenden, kurzfristigen Alltagsdienstleistung vereinfacht. Sei es der Handwerker, die Reinigungskraft oder ein Babysitter – in über 40 Jobkategorien ist die gesuchte Hilfe schnell gefunden.

Logbuch im Internet Seit Mai 2016 erscheinen im ViadrinaLogbuch in kurzen Abständen neue Artikel, die das Leben, Lernen und Forschen in Wort und Bild einfangen und nacherlebbar machen.

In den fünf Kategorien Unileben, Wissenschaft & Forschung, Auszeichnungen, Berufungen & Emeritierungen sowie Nachrufe erscheinen Nachrichten, Interviews und Hintergrundbeiträge.

Oben: Handkuss für Viadrina-Preisträgerin Agnieszka Holland vom Slubicer Bürgermeister Mariusz Olejniczak; Mitte: Die Viaphoniker beim Konzert „Uni meets Stadt“: Unten: Wirtschafts-Dekan Christian Almeder (l.) und die Präsidentin Julia von Blumenthal (r.) gratulieren der neu ernannten Professorin Katja Brunk. Fotos: Heide Fest

merkungen, die keineswegs nur leichte Witzchen sind, und mit ihren Filmen will Agnieszka Holland „an Hirnen und Herzen kratzen“. Das Publikum lässt sich gern darauf ein bei der Aufführung von „Pokot“. Als der Film aus und das Gespräch beendet ist, ist der lange Tag für die große Regisseurin noch nicht zu Ende. Geduldig erfüllt sie Fotowünsche, signiert, was ihr entgegengestreckt wird, lächelt, witzelt, bekommt Handküsse und Geschenke. Ob sie denn nicht müde werde zu ar-

Studenten an der Viadrina im Semester 2018/19

beiten, hat eine Zuschauerin im Kino sie gefragt. Agnieszka Hollands Antwort: „Ich bin noch neugierig und ich mag die Fiktion. Sie ist momentan schöner als die Realität.“

Fotogalerien begleiten bei besonderen Anlässen die Texte. So können Besucherinnen und Besucher der Seite Anlässe wie die Verleihung des Viadrina-Preises, Viarunning, den Uniball oder das jüngste Konzert der Viaphoniker nacherleben.

Von der Wirtschaft in die Forschung – Katja Brunk zur Professorin für Marketing ernannt Katja Brunk ist im Juni zur Professorin für Betriebswirtschaftslehre insbesondere Marketing ernannt worden. Die wis-

Rund 115 Beiträge sind in diesem Jahr bereits erschienen, von einem Porträt der Brexit-Forscherin und Gastwissenschaftlerin Prof. Dr. Dagmar Schieck im Januar bis zum Bericht über die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Karl Schlögel Anfang Oktober.

Ausländeranteil an der Gesamtstudierendenzahl

Entwicklung der Gesamtstudierendenzahl 6716

6461

1992

2002

2012

24,5

2018/19

35,8

6461

4549

137 114

Frankreich 40 Bulgarien 37 Bangladesh 34 Italien 33

472

Georgien 33

3922 1992

388

Türkei

Russland 107

% MMH GRAFIK

Polen

Ukraine

Gesamt

davon weiblich

Länder-Rangliste bei den ausländischen Studierenden

2002

QUELLE: EUROPA UNIVERSITÄT VIADRINA FRANKFURT (ODER)

2012

2018/19

23,4

42,5

Vietnam 31 STAND: SOMMERSEMESTER 2019


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