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Geht nicht, gibt’s nicht!“
Elfriede Plakolm ist der Motor des Familienunternehmens, eine Frau, die viel gibt und ihr Herz am rechten Fleck hat.
Text: Petra Kinzl Fotos: Katharina Wisata
Als Coverdame der INNVIERTLERIN brilliert Elfriede Plakolm, wie man es von ihr gewohnt ist: persönlichkeitsbetont, professionell und perfekt bis ins Detail. Viel Herzblut fließt in das Familienunternehmen für Uhren, Schmuck, Optik und Hörakustik, das sie und ihr Mann Johannes vom Stammsitz in Frankenburg aus mit Filialen in Ried Hauptplatz, Ried Weberzeile, Vorchdorf und Wels in die Zukunft führen.
Während ihr Mann der Visionär im Unternehmen ist, ist Elfriede Plakolm (58) als treibender Motor für den Erfolg verantwortlich. Im Interview mit der Chefin des Juwelier- und Optikermeisterbetriebs mit Uhrmacherwerkstätte, wie es kaum noch eine gibt, lernen wir eine Frau kennen, die ein großer Familienmensch ist, die viel gibt und ihr Herz am rechten Fleck hat. Seit mehr als 130 Jahren besteht das in vierter Generation geführte Haus rund um Johannes und Elfriede Plakolm. Sohn Tobias und dessen Frau Jacqueline sind tatkräftig im Unternehmen eingebunden. Tochter Marlene, derzeit in Babypause, und Sohn Tobias sind ausgebildete Juweliere, Uhrmacher-, Optiker- und Hörakustikmeister bzw. Kontaktlinsenoptiker. Sohn Johannes ist Mechatroniker und steht als IT-Spezialist der Familie zur Verfügung. Welche drei Jubiläen es heuer zu feiern gibt, was hilft, um Krisen zu meistern und dass sich Elfriede Plakolm auch nach fast 40 Ehejahren noch genauso glücklich fühlt wie früher, das führt die g‘standene Innviertlerin mit ihrer sympathischen Art vor Augen.
Frau Plakolm, wie kam es, dass Sie in der Juwelierbranche gelandet sind?
Durch die Liebe. Als ich mit 18 Jahren meinen Mann kennenlernte, wusste ich sofort: Das ist der Mann meines Lebens. Meine Eltern hatten ein Unternehmen für Brunnenbau und Installationen und stellten bei der jährlichen Gewerbeausstellung in Frankenburg aus. Die Stände meiner und von Johannes‘ Eltern lagen gegenüber, da hat es zwischen uns gefunkt. Ein Jahr später haben wir uns verlobt und jetzt sind wir fast 40 Jahre verheiratet. Als gelernte Bürokauffrau bin ich so im Unternehmen meines Mannes gelandet und konnte mich dort von Anfang an einbringen.
Hatten Sie sofort ein gutes Verhältnis zu den Schwiegereltern?
Ja, meine Schwiegermutter war wie eine eigene Mutter für mich. Gleich zu Beginn wusste sie mich im Betrieb einzusetzen. Ich erinnere mich noch an ihren Satz: „Super Mädel, jetzt übernimmst du die Buchhaltung!“ Auch meine Eltern haben mich unterstützt, wenn auch nur wenig Zeit vorhanden war, denn sie hatten ja selbst einen Betrieb und dann gab es noch meine fünf Geschwister.
Während mein Mann die Ideen und den Weitblick hat, bin ich die Macherin und der treibende Motor. Es gab immer wieder Meilensteine und Schritte der Vergrößerung und Modernisierung. Mein Mann hat 1986 im Uhrmacherbetrieb der Eltern mit Optik begonnen, 1988 wurde bereits die erste Filiale eröffnet. Vor 30 Jahren übernahmen mein Mann, der Uhrmacher- und Optikermeister, Kontaktlinsenoptiker und Hörakustikmeister ist, und ich das Ruder komplett. Auch Tochter Marlene und Sohn Tobias sind ausgebildete Juweliere, Uhrmacher-, Optiker- und Hörakustikmeister sowie Kontaktlinsenoptiker und sind beide in den Betrieb eingestiegen. Sohn Johannes hat einen anderen Weg eingeschlagen und ist Mechatroniker. Eine weitere Filiale in Vorchdorf, die Übernahme von Juwelier Desch am Rieder Hauptplatz, die Eröffnung von Modern Times Plakolm im Einkaufszentrum Weberzeile in Ried im Jahr 2015 und ein Jahr später die Erweiterung um ein Schmuck- und Uhrenfachgeschäft in Wels waren weitere wichtige Schritte unseres Weges.
Elfriede Plakolm trägt Uhren von RADO und UNION GLASHÜTTE und Schmuck aus dem eigenen Hause.
„Ich bin keine Ja-und-AmenSagerin.“
Jetzt sind Sie selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern. Wie haben Sie es geschafft, Betrieb und Familie unter einen Hut zu bringen?
Vieles alleine zu schaukeln war damals selbstverständlich. Natürlich gab es oft Momente, die anstrengend waren. Ich stand voll im Berufsleben und habe immer viel gearbeitet. Früher hat man einfach nicht gejammert. Ich kam von der Entbindung aus dem Krankenhaus und bin ins Geschäft gegangen. Ein Vorteil war, dass wir in Frankenburg gleich über dem Geschäft gewohnt haben und die Kinder immer in der Nähe waren.
Hört man Juwelier, denkt man als Erstes an Luxus und Lifestyle. Wofür steht der Name Plakolm?
Für Kompetenz, Erfahrung, Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Fleiß und zufriedene Kunden.
Ausgehend von Frankenburg ist Plakolm zu einem angesehenen Unternehmen mit vier Standorten herangewachsen, das sich seit mehreren Generationen behauptet. Wie schaffen Sie es, Tradition und Moderne zu verbinden?
Heuer gibt es gleich drei Jubiläen zu feiern: 134 Jahre Plakolm (seit 1888), 30 Jahre Elfriede und Johannes an der Spitze des Unternehmens und 10 Jahre Juwelier Desch/PLAKOLM e.U. in Ried. Mit welchem Gefühl blicken Sie darauf?
Geschenkt wird einem nichts, wir haben uns den Erfolg schon hart erarbeiten müssen. Zum Zeitpunkt wichtiger Entscheidungen war nicht immer klar, ob sie richtig sind. Doch rückblickend gesehen hatte das Bauchgefühl immer recht. Besonders freut es uns, dass der Fortbestand für die nächste Generation gesichert ist.
Die stolze Mutter von drei Kindern und sechs Enkerln ist ein Familienmensch durch und durch und in der Region stark verwurzelt – ob im Kirchenchor oder als Goldhaubenfrau.
Was ist Ihr Rat für eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen Eheleuten im selben Betrieb?
Es geht nur zu zweit. Mein Mann hat den Weitblick, ich bin eher die Vorsichtige, arbeite aber mit all meiner Kraft. Da ergänzen wir uns gut. Manchmal fliegen auch die Fetzen bei uns (lacht), ich bin keine Ja-und-AmenSagerin. Aber wir vertragen uns auch schnell wieder und das ist sehr wichtig. Der Spruch „Gegensätze ziehen sich an“ passt bei uns gut. Während ich vorwiegend in den Geschäften in Ried bin, ist mein Mann für die anderen Filialen zuständig. Jeder hat seinen Bereich.
Was genau ist Ihr Aufgabenbereich?
Ich manage alles. Das fängt an bei der Einschulung von Mitarbeitern über Einkauf, Dekoration bis zum Lager. Meine Erfahrungen gebe ich allen Mitarbeitern weiter. Ein wichtiger Baustein unseres familiengeführten Unternehmens sind gut ausgebildete Mitarbeiter, auf die wir uns zu hundert Prozent verlassen können. Ich bin mir für nichts zu schade und keine Chefin, die anderen nur anschafft, sondern selbst anpackt. Ich habe es gern perfekt und lege Wert auf Sauberkeit und ein gutes Auftreten. Am meisten Spaß machen mir Beratung und Verkauf. Ich höre oft: „Frau Plakolm, wenn man Ihnen zuhört merkt man, wie gerne Sie verkaufen.“ Ich möchte den Kunden nichts einreden, sondern schaue mir an, was zum jeweiligen Typ passt. Die Menschen schätzen wohl meine Ehrlichkeit.
Eine Besonderheit ist, dass in der zertifizierten Werkstätte in Ried exklusive Schweizer Uhren wie Omega oder Longines repariert werden können. Was steckt noch dahinter?
Zertifizierung bedeutet, dass wir für die Schweizer Marken Rado, Union Glashütte, Certina, Hamilton, Omega, Longines und Tissot die Ausbildungen
„Schmuck und Uhren sind krisenfest.“
Elfriede Plakolm wurde eingekleidet von Modehaus Schmierer/Schärding und trägt Schuhe von HARTJES.
Juwelier Desch/PLAKOLM in Ried ist der erste und einzige RADO-Store im Innviertel.
und Schulungen haben, diese Uhren reparieren zu können und zu dürfen. Für diesen Service investieren wir jedes Jahr viel Geld. Drei Uhrmachermeister sind in der Werkstätte beschäftigt. Mein Mann und Tobias sind außerdem Spezialisten für antike Uhren, das heißt wir haben auch das Wissen, alte Uhren zu reparieren, zu bewerten oder zu restaurieren. Darüber hinaus führen wir auch Schmuckbewertungen durch.
Kaufen Menschen wieder vermehrt Schmuck als Wertanlage?
Ja, die Pandemie hat zu einem Umdenken geführt, sich selbst wieder mehr zu gönnen. Zum anderen kaufen Menschen in schlechten Zeiten vermehrt Schmuck und Uhren, denn sie sind krisenfest. Zurzeit ist Gold die erste Wahl, Silberschmuck wird weniger nachgefragt. Wenn ich mit älteren Menschen rede, die den Krieg erlebt haben, höre ich immer wieder: Ohne den Eintausch von Schmuck wären sie verhungert.
Was hat geholfen, um die Lockdowns gut zu überstehen?
Es war schon eine schwierige Zeit, wir haben alle Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Es hat uns viel Geld gekostet und wir wussten zuerst nicht, wie es weitergehen soll. Durch die gute Zusammenarbeit mit den heimischen Banken, die solide Familienunternehmen schätzen, konnten wir diese Herausforderung meistern. Mut und Kraft haben mir die Familie gegeben. Ich wusste immer schon, dass die Familie das Wichtigste ist, aber da spürte ich es noch viel deutlicher. Positiv gesehen hat Corona geholfen, dass die Menschen wieder zufriedener wurden und vieles wieder mehr geschätzt wird.
„Während mein Mann der Visionär ist, bin ich die Macherin und der treibende Motor.“
Man hört, Sie sind der Motor des Betriebs. Wie steht es generell um die Frauenpower in der Familie?
Meine Schwiegermama war bereits eine Macherin, sie hatte das Ruder fest in der Hand. Ihr Mann war Uhrmacher- und Graveurmeister. Die beiden haben den Grundstein zum Familienerfolg gelegt.
Was war ein guter Rat, den Sie einmal erhalten haben?
Guter Rat fällt mir keiner ein. Vielmehr sind mir Werte wichtig wie Tradition, Beständigkeit, Treue, Kraft aus dem Glauben und eine gute Erziehung.
Johannes und Elfriede Plakolm führen das Familienunternehmen mit Sohn Tobias und Frau Jacqueline in die Zukunft.
WORDRAP
Glücklich macht mich, …
… wenn ich das Lebenswerk sehe, das mein Mann und ich geschaff en haben. Glücklich machen mich die Kinder und Schwiegerkinder, dass sie fl eißig und bodenständig sind und unser vorgelebtes Familienleben weitertragen. Ich freue mich, gesund zu sein und mit viel Freude und Dankbarkeit arbeiten zu können.
Kraft gibt mir …
… das Lachen meiner Enkelkinder.
Nie ohne …
… meinen Mann! Wir gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Mein Motto …
… Geht nicht, gibt’s nicht!
Rado HyperChrome Automatic Diamonds
Die Rado HyperChrome Automatic Diamonds besticht durch ein faszinierendes Zusammenspiel zwischen funkelnden Diamanten auf der Lünette und dem Glanz des silbrigen Ziff erblatts. Gehäuse und Armband bestehen aus hochwertiger Plasma-Hightech-Keramik und schmiegen sich elegant an das Handgelenk. Wo fi nden Sie Ausgleich?
Außer meiner Familie ist der Garten mein Ausgleich, am liebsten barfuß. Dort fühle ich mich geerdet. Ich bin ein naturverbundener Mensch und gerne am Berg. Schifahren gehört auch zu meinen Leidenschaften. Wir sind leidenschaftliche Camper und reisen gerne nach Italien.
Was am Innviertel und seinen Menschen lieben sie besonders? Könnten Sie sich vorstellen, woanders zu leben?
Ich bin gebürtige Innviertlerin und ging in Ried zur Schule. Auch seit ich in Frankenburg lebe, habe ich den Draht ins Innviertel nie verloren, da meine Eltern in Pattigham in der Nähe von Ried wohnen. Ich könnte mir nicht vorstellen, meine Heimat zu verlassen. Wir sind in der Region verwurzelt und in der Gemeinde verankert. Ich bin beim Kirchenchor dabei und auch bei den örtlichen Goldhaubenfrauen. Diese Gemeinschaften sind für mich viel wert.
Was sind Ihre persönlichen Lieblingsuhren?
Zu meinen Favoriten gehören die HyperChrome Automatic Diamonds von Rado, die Jazzmaster Open Heart von Hamilton, die DS Jubilé von Certina und die Seris Datum von Union Glashütte. Sie alle sind in unseren Filialen in Ried und Frankenburg erhältlich.
Union Glashütte Seris Datum
Feminin und stilvoll: Auf dem champagnerfarbenen Ziff erblatt der Seris Datum von Union Glashütte drehen skelettierte und fl orale Zeiger ihre Runden. Das zierliche Modell kommt mit elegantem Satinarmband in Grau sowie zwei zusätzlichen Wechselarmbändern aus Leder.
Hamilton Jazzmaster Open Heart
Raffi nierte Aussparungen off enbaren den Blick auf das Automatikwerk der Jazzmaster Open Heart von Hamilton und sorgen für ein subtiles Statement. Abgerundet wird das eisblaue Ziff erblatt des Dreizeigermodells durch ein Armband aus Edelstahl.
Certina DS Jubilé
Ein Perlmutt-Ziff erblatt gepaart mit einer Lünette aus 18-karätigem Gelbgold machen die DS Jubilé aus dem Hause Certina zu einem eleganten Schmuckstück. Getragen wird der Chronometer-zertifi zierte Zeitmesser an einem klassischen Kalbslederband mit Krokodilprägung.