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WUNDERBAR WANDERBAR

Wunderbar

WANDERBAR

Hügelige Landschaften, bizarre Felsformationen, uralte Kraftplätze: Das Mühlviertel ist ein Paradies für Wanderer. Und das zu jeder Jahreszeit!

Text: Nicole Madlmayr

Das Mühlviertel hat unzählige Schätze zu bieten. Darum hat Autor Josef Leitner in seinem neuen Buch „Oberösterreich entdecken“ auch insgesamt 23 Wanderungen durch die Region nördlich der Donau zusammengestellt – von Kollerschlag bis Mitterkirchen. Das Schöne: Zu jeder Jahreszeit gibt es quer durchs Land viele versteckte Kleinode zu entdecken. Vorbei an bizarren Felsformationen, Burgen und Schlössern, die an mächtige Adelsgeschlechter erinnern. Vorbei an den für das Mühlviertel typischen Steinbloß-Höfen, wertvollen gotischen Kirchen und spirituellen Kraftplätzen, die seit jeher von den Menschen aufgesucht werden. Jede Tour zum Genießen, Innehalten, Krafttanken!

EINMALIGE KUNSTWERKE DER NATUR

Eine Route, die zum Beispiel zu besonderen Naturkunstwerken führt, ist der 16 Kilometer lange „Via Leone-Rundweg“ (Gehzeit: ca. 4,5 Stunden; 425 Höhenmeter). Dieser startet am Stadtplatz von Bad Leonfelden und führt entlang der historischen Salzstraße, die von der Donau durch den Haselgraben ins Moldautal verlief, in Richtung Sternstein.

Nach etwa einer Gehstunde tri t man auf bemerkenswerte Denkmäler, die von der Natur gescha en worden sind. Auf dem höchsten Punkt eines Hügels bei der Ortschaft Silberhartschlag stehen ein steinerner Riesensessel und etwas tiefer ein mächtiger Schalenstein. Über diese Komposition in Stein rätselt auch Heimatforscher Werner Lehner: „War es ein Priestersitz, von dem aus man in prähistorischer Zeit den Blick auf einen Opferstein richtete?“ Für Autor Josef Leitner ist es auf jeden Fall ein einmaliger Platz zum Nachdenken und Innehalten.

Folgt man dem Wanderweg weiter, tri t man schon wenig später auf ein weiteres Kunstwerk der Natur: einen riesigen Pilzstein aus Granit. Mit einem Anblick anderer Art wird das Erlebnis am „Via Leone-Rundweg“ abgerundet – nämlich mit dem Blick von der Aussichtswarte am Gipfel des Sternsteins auf 1125 Metern Höhe. Diese wurde vor mehr als 120 Jahren zum 50. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph errichtet und erfreut noch heute Wanderer mit einer prachtvollen Rundumsicht vom Moldaustausee bis zum Dachstein.

Am „Via-Leone-Rundweg“ rund um Bad Leonfelden gibt es Denkmäler aus Stein, die vor Tausenden von Jahren von der Natur gescha en wurden und noch heute spirituelle Kraftplätze sind.

BUCHTIPP

„Oberösterreich entdecken“:

Insgesamt 77 Wanderungen und Ausfl ugsziele beschreibt Oberösterreich-Kenner und Kulturgenuss-Wanderer Josef Leitner in seinem neuen Buch „Oberösterreich entdecken“ (Verlag Anton Pustet; € 24). Vom Oberen Mühlviertel über den Zentralraum bis ins Salzkammergut warten alle Touren mit Besonderheiten auf, die zum Staunen, Schaudern oder Schmunzeln einladen. Leitner zeigt darin unter anderem, wo Kaiser Franz Joseph Ostereier versteckte, wo man die ältesten Fresken nördlich der Alpen entdecken kann, wo der Teufel mitten in Oberösterreich die Welt beherrschen wollte und sogar wo sich Himmel und Erde berühren. Alle Wanderungen sind detailliert beschrieben – inklusive Startpunkt, Dauer der Tour und Jahreszeitempfehlung.

Die gotische Wallfahrtskirche von St. Michael in Oberrauchenödt ist Startpunkt für eine Wanderung durch das Europaschutzgebiet Freiwald.

EUROPASCHUTZGEBIET FREIWALD ENTDECKEN

Eine Wanderung durch das Europaschutzgebiet Freiwald ist von der gotischen Wallfahrtskirche von St. Michael in Oberrauchenödt (Gemeinde Grünbach) aus möglich. Doch bevor man losgeht, sollte man sich unbedingt Zeit nehmen, dieses wunderbare Kunstwerk, das vor mehr als 500 Jahren erbaut wurde, zu besichtigen. An seiner Seite steht eine mehr als 300 Jahre alte Lärche – sozusagen als treuer Begleiter und Wächter. Besonderer Blickfang unter dem Kreuzrippengewölbe ist der spätgotische Flügelaltar. „Er ist im sogenannten Donaustil aus der Freistädter Altarwerkstätte errichtet“, erklärt Kirchenführerin Rosa Exl. „In der Mitte des Schreins befi ndet sich der Patron der Kirche, der jugendlich dargestellte heilige Michael, begleitet von den Heiligen Stephanus und Nikolaus von Myra.“

Dieser besondere Kraftplatz beeindruckt auch Josef Leitner und so verweilt er eine Weile, bevor er sich gestärkt auf den zwölf Kilometer langen Wanderweg G2 macht. Rasch erreicht man auf der an ein Hochplateau erinnernden Landschaft den Ursprung der Feldaist. Ein Granitblock markiert jene Stelle, von der aus das unscheinbar kleine Gewässer seinen Weg beginnt, der es nach 52 Kilometern durch insgesamt 15 Mühlviertler Gemeinden bis zur Donau führt. Übrigens befi ndet man sich jetzt im Europaschutzgebiet „Wiesengebiete im Freiwald“. Kurz darauf passiert man die Ortschaft Mitterbach – im Winter bei ausreichend Schnee ein beliebter Startpunkt für Langläufer. Dann weist der größte Taschenfeitl der Welt die weitere Richtung auf dem Weg G5. Über die Ortschaften Posthöf, wo Granit abgebaut wird, und Heinrichschlag erreicht man nach rund dreieinhalb Stunden wieder den Ausgangspunkt in St. Michael.

Herrlicher Reif verzaubert im Spätherbst die Landschaft! Durch das Mühlviertel zu wandern, ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

MIT DEM PFERD DURCHS MÜHLVIERTEL

Das Mühlviertel lässt sich übrigens auch ganz wunderbar mit dem Pferd erkunden (www.pferdereich. at). Insgesamt 700 Kilometer Wanderreitnetz gibt es in der Region. Diese ausgewählte Runde startet in Pabneukirchen und führt auf 25 Kilometern zur Ruine Ruttenstein und über Mönchdorf wieder zurück. Entlang des eisenbraunen Maseldorfer Bachs geht es zuerst in Richtung Pierbach. Die Landschaft erinnert an Almen im Hochgebirge, gepaart mit Hügeln, monumentalen Felstürmen und viel Wald. So viel Wald, dass man förmlich in dem Cocktail aus bioaktiven Substanzen – Sto e, die von den Bäumen abgegeben werden – baden kann. Wunderbar zum Entspannen und Auftanken! Ein Stück der Route teilt man sich übrigens mit Pilgern des „Johannesweges“.

Und dann sieht man bereits die Burgruine Ruttenstein, die größte Wehrburg in Oberösterreich. Im Wehrgraben gibt es einen Anbindeplatz für die Pferde, sodass man sich die auf 758 Metern hoch über dem Tal der Naarn gelegene Ruine in aller Ruhe ansehen kann. „Bereits um 1160 wurde die Burg als ,Castrum Rotenstein‘ in bambergischem Besitz erwähnt“, erzählt Erwin Himmelbauer, Obmann des Erhaltungsvereins Burgruine Ruttenstein. „Später war sie im Eigentum bekannter Geschlechter wie der Habsburger, Wallseer und Liechtensteiner. Seit 1823 sind die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha die Besitzer.“

Bevor es zurück nach Pabneukirchen geht, sollte man auf den vier Stockwerke hohen Aussichtsturm steigen und von dort den freien Blick auf die Mühlviertler Hügellandschaft bis zu Dachstein und Ötscher genießen.

WANDERREITEN.

Das Mühlviertel auf dem Pferderücken erkunden: Nicht umsonst gibt es in der Region nördlich der Donau insgesamt 700 Kilometer Wanderreitnetz.

BURGRUINE RUTTENSTEIN.

Die Burgruine Ruttenstein ist die größte Wehrburg in Oberösterreich.

TEAM MÜHLVIERTEL.TV: Echte Mühlviertler am Werk

FERNSEHEN

ZUM GERNSEHEN

Mühlviertel.TV ist die Nr. 1 im Mühlviertel

Sympathisch, echt, natürlich und bodenständig – so präsentiert sich der einzige Regionalsender fürs Mühlviertel seit 13 Jahren unter der Führung von Elisabeth KeplingerRadler. „Wir erleben derzeit einen regelrechten Boom, da viele sich wieder zur Region bekennen, hier einkaufen und auch über das informiert werden wollen, was sich quasi vor ihrer Haustüre abspielt. Und jene Betriebe, die sich auch zur Region bekennen und ähnliche Werte wie wir in der DNA tragen, kommen auch zu uns“, freut sich die motivierte Fernsehmacherin. „Es gibt so viele tolle Geschichten und Menschen aus dem Mühlviertel, sodass wir unendlich viel zu berichten haben. Und der Erfolg gibt uns recht: Circa 130.000 MühlviertlerInnen schauen regelmäßig unsere wöchentliche Sendung“, ist Keplinger-Radler dankbar.

STAR MOVIE KINOTIPPS

FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT.

AB 11.11. BEI STAR MOVIE

AB 11.11. BEI STAR MOVIE

LAST NIGHT IN SOHO

Thriller mit Anya Taylor-Joy, Matt Smith

© 2021 Universal Pictures

Die behütete Eloise (Thomasin McKenzie) und die geheimnisvolle Sandy (Anya Taylor-Joy) suchen beide ihr Glück in London. Die eine im Jahr 2019 als Modedesignerin, die andere in den Swinging Sixties als Sängerin. Eine mysteriöse Verbindung hinweg über Raum und Zeit, eine Fassade des Glamours, die langsam zerbricht – in Edgar Wrights Psychothriller „Last Night in Soho“ ist nichts so, wie es scheint. Als Eloise vom Land nach London zieht, läuft es alles andere als wie erträumt, doch ihre Verbindung zu Sandy bietet ihr den ersehnten Glamour: Mode von Mary Quant, Sean Connery als James Bond im Kino und der berühmte Nachtclub „Café de Paris“ in West End. Aber was sind die Absichten des attraktiven, jedoch undurchsichtigen Mannes an Sandys Seite? Als ein Mord geschieht, wird aus dem wahr gewordenen Traum ein Albtraum, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.

DIE RETTUNG DER © 2021 Universal Pictures

UNS BEKANNTEN WELT

Drama mit Til Schweiger, Bettina Lamprecht

Radikale Stimmungsumschwünge machen es Paul schwer, seiner Depression zu entkommen. Als eine depressive Episode in einem Selbstmordversuch endet, muss ihn sein alleinerziehender Vater Hardy in ein Therapiezentrum für psychisch kranke Jugendliche einweisen.

In der Klinik tri t Paul auf Jugendliche, die ebenfalls mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Unter ihnen ist auch Toni, die ein Trauma bewältigen muss, nachdem sie von ihrem Onkel missbraucht wurde. Als Paul davon erfährt, stürmen die beiden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Klinik und geben Vollgas. Paul und Toni verbringen miteinander den glücklichsten Tag ihres Lebens. Doch der nächste Morgen zeigt, dass eine psychische Erkrankung auf Glück keine Rücksicht nimmt. Pauls Depression kommt mit voller Wucht zurück. Er muss sich entscheiden: Läuft er weiterhin vor seiner Krankheit davon oder nimmt er Hilfe an? Paul entscheidet sich für die Liebe und für die Erkenntnis, dass man eine psychische Erkrankung nicht alleine durchstehen muss. Denn das, was uns wirklich trägt, ist der Mut, unsere Schwächen zu zeigen und uns von denen helfen zu lassen, die wir lieben.

HOUSE OF GUCCI

Drama mit Lady Gaga, Adam Driver

© 2021 Warner Bros.

AB 25.11. BEI STAR MOVIE Es war ein Fall, der nicht nur die Modewelt in Aufruhr versetzte: Die Ermordung des Gucci-Erben Maurizio Gucci (Adam Driver) sorgt 1995 für Schlagzeilen. Schnell scheint die Polizei eine Verdächtige ins Visier zu nehmen, die auf das Opfer nicht gut zu sprechen war. Maurizios Ex-Frau Patrizia Reggiani (Lady Gaga) wird des Mordes beschuldigt. Während sie sich mit allen Mitteln gegen die Vorwürfe wehrt und auf ihrer Unschuld beharrt, kommen jedoch immer neue Details ans Tageslicht. men jedoch immer neue Details ans Tageslicht. Eine geheime A äre ihres Mannes, die Gier Eine geheime A äre ihres Mannes, die Gier nach Rache und die fi nanzielle Abhängignach Rache und die fi nanzielle Abhängigkeit formen ein Bild von Patrizia, das in der Ö entlichkeit für Aufsehen sorgt. AKTUELLES Es kommt zu einem Prozess, an des- FILMPROGRAMM, sen Ende die Wahrheit ans Tageslicht BEGINNZEITEN UND kommt: Sie heuerte einen Profi killer an, um ihren Mann zu ermorden. RESERVIERUNG UNTER

WWW.STARMOVIE.AT

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Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehören mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound. Darum bietet Star Movie Entertainment den 5-SterneService. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobu et, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn‘s richtig klass‘ sein soll, dann Star Movie.

Die Initiatorinnen von „Fraustadt Freistadt“ freuen sich beim Abschlussabend, dass sie mit verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen den Anliegen von Frauen Raum geben konnten (vorne v. l.): taz-Redakteurin Ulrike Herrmann, Elvira Fleischanderl, Hedwig Hofstadler und VKB-Marketingdirektorin Carolin Mack. Hinten: Christa Oberfi chtner, Conny Wernitznig, Christine Lasinger, Barbara Tröls, VAMED-Vorstandsmitglied Andrea Ra aseder und Heidemarie Pöschko

© Alexandra Grill

FINALE FÜR FRAUSTADT FREISTADT

Coronabedingt hat sich der Fraustadt-Monat in Freistadt, der im März 2020 gestartet ist, bis Juni dieses Jahres verlängert. Die nachhaltige Wirkung der verschiedenen Aktionen freut die Initiatorinnen besonders.

Anliegen von Frauen nachhaltig sichtbar machen und die Vernetzung unterschiedlicher Akteurinnen in der Region – das sind die vorrangigen Ziele der Aktionsgruppe „Fraustadt Freistadt“. Durch die Pandemie hat sich der FraustadtMonat, der eigentlich für März 2020 geplant war, bis zum Juni dieses Jahres verlängert. In diesem Zeitraum wurden mehr als 80 Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt. Dabei wiesen unter anderem rote Teppiche auf jene Unternehmen in Freistadt hin, in denen Frauen die Chefi nnen sind. Am Hauptplatz wurden rote Briefkästen aufgestellt, in die Frauen ihre Geschichten über ihre persönlichen Erfahrungen in der Coronazeit werfen konnte und beim ersten Frauensalon konnte ORF-Anchorwoman Lou Lorenz-Dittlbacher begrüßt werden.

Dass die Aktionsgruppe mit ihrem Engagement bereits nachhaltige Spuren in Freistadt hinterlassen hat, zeigt ihr Eintreten für die Benennung neuer Straßen nach bemerkenswerten Frauen. So gibt es inzwischen statt einer bereits vier in der Bezirkshauptstadt. Auch die Gründung der Brigitte-SchwaigerGesellschaft zur Vermittlung des literarischen Werkes der in Freistadt geborenen Autorin wurde von den engagierten Frauen angestoßen.

Wie es jetzt weitergeht und welche Aktivitäten in Zukunft unter der Dachmarke „Fraustadt Freistadt“ zu erwarten sind, lässt die Aktionsgruppe o en. „Der Anfang ist gemacht und wir ermutigen Frauen, sich zu engagieren und für ihre Anliegen einzutreten“, betont Sprecherin Hedi Hofstadler.

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