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ROCKSTAR Rhabarber

Als frischgebackene Mama entdeckte Maria Schwarz eine Nische: Sie baute Rhabarber im Tullnerfeld an, als er noch ein Exot war. Das war vor 30 Jahren.

Maria Schwarz würde man womöglich als Start-up feiern, wenn sie jetzt loslegen würde: Es ist gute 30 Jahre her, da überlegte die Büroangestellte, wie es mit ihrer beruflichen Zukunft weitergehen solle. Und sie überlegte klug: Weil sie ihr Job nach der Geburt ihres ersten Kindes nicht mehr reizte, „habe ich für mich eine Nische gesucht. Ich wollte etwas anbauen, das nicht jeder hat und das ich allein machen kann“. Kurzum: Die verheiratete Frau und frischgebackene Mutter wollte selbstständig sein. So entdeckte sie für sich den Rhabarber.

Vielseitiges Gemüse. Es war vielleicht nicht Liebe auf den ersten Blick, denn das Gemüse war damals in Österreich solch ein Novum, „dass kaum jemand etwas über den Anbau wusste“, erinnert sie sich. In Deutschland kannte man den an Vitaminen und Mineralstoffen reichen Rhabarber schon besser, also packte sich Maria Schwarz immer wieder zusammen, um dort Betriebe zu besichtigen und Pflanzen einzukaufen. So wuchs das Geschäft der später zweifachen Mutter Schritt für Schritt. Schließlich baute die Landwirtin in Zaina im Tullnerfeld an der Donau auf gut einem Dreiviertel Hektar Fläche Rhabarber an. Das bedeutet pro Saison erstaunliche 3.000 Kilogramm Gemüse, das in der Region Abnehmer findet. Die

Ernte startet im April und endet Ende Juni; die Stangen werden in dieser Zeit jeweils herausgedreht, die Blätter entfernt, gewaschen und in Kisten zum Verkauf angeboten. „Man muss vor allem darauf achten, dass das Beikraut nicht überhand nimmt und man nicht zu viele Stangen auf einmal herausbricht“, erklärt die Fachfrau. Wird das in einer klugen Relation gemacht, wachsen die Stangen in einer Saison mehrfach nach. Eine Sache hat sich in all den Jahren nicht wesentlich verändert: „Ich werde immer wieder gefragt, was man mit Rhabarber außer Marmelade und Kompott machen kann“, schmunzelt sie. Und sie hat gut schmunzeln, denn vor der charismatischen Landwirtin, der man das Pensionsalter nicht glauben mag, liegt ein frisch gedrucktes Werk, in dem sie ihre besten Rezepte verrät.

„Rhabarber – der kulinarische Frühlingsgenuss“ enthält viel Wissenswertes, so manche „Klassiker“ wie Kompott und Kuchen, aber vor allem eine Vielzahl an Überraschungen. Die Palette reicht von Rhabarber-Gazpacho über veganes Rhabarber-Gulasch bis hin zu Rhabarber-Ketchup und dem Cocktail namens „FrühjahrsbeGIN“. Übrigens: Den Rhabarber-Anbau übernahm mittlerweile einer ihrer beiden Söhne. Das Buch gab Maria Schwarz im Eigenverlag heraus – unterstützt von ihrer Familie, der sie dafür von Herzen dankbar ist, betont sie.

„Rhabarber – der kulinarische Frühlingsgenuss“: zu bestellen bei maria.schwarz16@gmail.com – um je € 26 (136 Seiten)

ZUTATEN

500 g weißer Spargel

250 g Erdbeeren

Olivenöl, Salz, Pfeffer

Vinaigrette:

200 g Rhabarber

2 EL weißer Balsamico

3 EL Olivenöl

1 EL Reissirup

Pfeffer

Zubereitung

Spargel dritteln, Erdbeeren und Rhabarber in gleich große Stücke schneiden.

In einem Topf Wasser aufkochen. Spargel anschließend 10 Minuten darin blanchieren. Für die Vinaigrette den Rhabarber in etwas Wasser kurz garen. Nebenbei Balsamico, Olivenöl und Reissirup in einer Schüssel miteinander verrühren und mit Pfeffer verfeinern. Den Rhabarber aus der Flüssigkeit nehmen und vorsichtig in die Soße mischen.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Spargel gleichmäßig anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss Erdbeeren unterheben und kurz mitschwenken.

Den Spargel-Erdbeer-Mix anrichten und abschließend mit der Rhabarber-Vinaigrette beträufeln.

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