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RE-LOVED REVOLUTION

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Trendforscherin Oona Horx-Strathern spricht von einer „Re-loved Revolution“, die im Gange ist. Vom „Eigenheim reloaded“ bis zum Mehrfachleben für Möbel: „Aus Alt mach Neu“ findet immer öfter Gefallen.

Viele Menschen denken um: Sie sanieren und modernisieren lieber, anstatt neu zu bauen. Weil es sich als schwierig herausstellt, das passende Grundstück zu finden. Weil es zusätzliche Hürden bei der Kreditvergabe gibt. Weil sie dem Haus, an dem der Zahn der Zeit nagt, eine zweite Chance geben wollen. Weil es attraktive Förderungen gibt. Weil die Lage im Grünen mehr überzeugt als die Nähe zum physischen Arbeitsplatz. Weil sich dank kreativer Planer Bungalow oder Bauernhaus bis hin zum Heustadl auch mit moderner Architektur vereinen lassen. Weil damit weniger grüne Wiese versiegelt wird. Weil manche das Mehrgenerationenwohnen wieder neu entdecken. Weil ausgediente Möbelstücke ein Mehrfachleben verdient haben und Wegwerfen immer uncooler wird. Die Gründe sind so vielfältig wie individuell.

Re-loved Revolution. „Wiederverwerten liegt im Trend – auch in der Möbelbranche. Möbelstücke erhalten immer öfter ein zweites, drittes oder viertes Leben“, hat die Trend- und Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern vom Zukunftsinstitut auf der Suche nach den wichtigsten Wohntrends für den „Wohnreport 2023“ herausgefunden. Sie nennt diese Entwicklung „Reloved Revolution“. Es handle sich um eine neue Wertschätzung, die sich in der Möbelbranche etabliere. Aus Altem Neues zu machen, entfalte nicht nur großes Kreativitätspotenzial und spare Geld, sondern sei vor allem nachhaltig. Ob der von der Großmutter geerbte Sessel oder der uralte, etwas beschädigte Tisch: vom Upcycling über Uppainting bis hin zur Miete des langersehnten Möbelstücks ist vieles möglich. Es ermöglicht uns, den individuellen Stil zu leben, hohe Flexibilität zu erreichen und die Chance, sich stetig neu zu entfalten. Beim Blick auf die aktuelle Situation bestätigt sich für die Zukunftsforscherin: In Zeiten von Rezessionen werden Secondhand und Reselling zunehmend wichtiger. Ihre Trendprognose: Umweltbewusstsein als Lebensprinzip setzt sich durch.

3 FRAGEN an Traudlinde Kremsner

Leitung Marketing & Verkauf bei Compact Immobilien

Womit ist man derzeit am besten beraten?

Das bekannte Motto „Lage Lage Lage“ hat immer noch Bestand. Immobilien in guten, zentralen Lagen sind weiterhin wertbeständig. Derzeit ist aber das Angebot relativ überschaubar. Die Infrastruktur und die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz werden immer wichtiger. Mit einer kompakten 2- bis 3-ZimmerWohnung mit Balkon oder Terrasse ist man sicher gut beraten. Sollte sich die private Situation ändern, kann diese gut vermietet oder wieder verkauft werden. Wer die Stadt als Wohnort in Betracht zieht und ein passendes Immobilienangebot findet, sollte nicht zu lange überlegen.

Inwiefern bemerken Sie einen Trend hin zu Sanierung und Revitalisierung?

Aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeitslenkung auf das Thema Bodenversiegelung werden Sanierung und Revitalisierung wieder modern. Zumindest wird vermehrt darüber nachgedacht und gesprochen. Auch für uns als Bauträger sind bebaute Liegenschaften sehr interessant. Eine Baulücke, die mit einer durchdachten Bebauung geschlossen werden kann oder die Überbauung einer bestehenden Gewerbefläche mit Wohnungen – das macht Sinn.

Ist Mehrgenerationenwohnen für Compact ein Thema?

Das Wohnen von mehreren Generationen unter einem Dach ist in unserer Unternehmensgruppe vermehrt Thema, vor allem im Bereich Privatbau.

Eigenheim reloaded: vom Hof bis zur Halle. Ein Blick auf die Architekturlandschaft verstärkt das Gefühl, dass nicht nur Möbel, sondern ganze Häuser von der „Re-loved Revolution“ erfasst werden. Wie die kreative Bandbreite des Schaffens von Architektinnen und Architekten auf diesem Gebiet aussehen kann, davon konnte man sich zuletzt bei der Vergabe des OÖ. Holzbaupreises 2022 ein Bild machen. Unter den Beispielen gelungener Umsetzungen in der Kategorie „Umbauten, Zubauten und Renovierungen“ findet sich der revitalisierte Hof im Wechselspiel von Alt und Neu genauso wie die Stahlhalle, die zum Einfamilienhaus umfunktioniert wurde und Nachhaltigkeit subtil auf den Punkt bringt.

Wer sich genug mit Inspirationen eingedeckt hat, kann das „Eigenheim reloaded“ nun selbst in Angriff nehmen. Bevor es ans Eingemachte geht, lohnt sich eine Begriffsklärung. Was bedeutet eigentlich Sanierung? Und was unterscheidet sie von der Renovierung?

Sanierung, Renovierung – eine Begriffsklärung. Beim Sanieren geht es an die Substanz. In seiner ursächlichen Bedeutung hat es mit Gesundmachen und Heilen zu tun, während bei der Renovierung hauptsächlich außen sichtbare Schäden beseitigt werden. Vom Modernisieren wiederum spricht man, wenn nicht nur optische Verschönerung im Vordergrund steht, sondern auch der Bauzustand verbessert werden soll. Soll das Haus einer Verjüngungskur unterzogen werden oder treten bereits sichtbare Schäden wie Risse im Putz, feuchter Keller, Schimmel oder undichtes Dach auf, lautet die Devise „besser früher als später“. Wird die Nutzfläche erweitert oder die Raumaufteilung verändert, kommt es zu Aufstockung, Anbau, Dachgeschoßausbau, Einbau von Badezimmer oder Mauerdurchbrüchen, fällt das ebenso unter den Sanierungsbegriff. Egal wie klein oder groß der Eingriff wird, ob es sich um Heizungstausch, Umbau bis zur Entkernung oder eine Komplettsanierung handelt – Sanierungsarbeiten erfordern Fachwissen. Deshalb ist es rat- sam, immer Experten hinzuzuziehen. Um gut in das Projekt zu starten, sollte vor Beginn eine Analyse des bautechnischen und energetischen Zustandes des Gebäudes veranlasst werden.

5-Schritte-Plan oder alles auf einen Schlag. Nach etwa 20 bis 30 Jahren treten bei Häusern erste Alterserscheinungen auf. Als Faustregel gilt: Die jährlichen Heizkosten dividiert durch die Quadratmeteranzahl der beheizten Fläche. Ist der Wert größer als 20 Euro/m2, sollte man Wärmedämmmaßnahmen setzen. Eine umfassende Sanierung auf einen Schlag ist meist die beste Lösung. Es können aber auch schrittweise einzelne Maßnahmen gesetzt werden. Empfehlenswert ist dann folgende Reihenfolge: erstens, obere Geschoßdecke dämmen. Zweitens, Fenster sanieren oder tauschen. Drittens, Kellerdecke dämmen. Viertens, Außenwände dämmen. Fünftens, Heizung sanieren.

Eine Sanierungswelle in Gang zu setzen, liegt nicht zuletzt im Interesse des Klimaschutzministeriums. Mit der Klimaneutralität 2040 hat sich Österreich klare Ziele gesetzt. Was die Gebäude in Österreich betrifft, heißt das: „Die Mehrheit der Gebäude, in denen wir 2040 wohnen und arbeiten werden, steht bereits“, macht das Klimaschutzministerium bewusst. Diese Gebäude klimaverträglich und zukunftsfit zu machen, sei eine enorme Herausforderung. Deshalb wurden Anreize in Form von Förderungen ins Leben gerufen.

Re-loved Revolution Upcycling-Stücke und Neues ergänzen sich bei diesem Trend wunderbar (Schrank von Mustard Made).

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