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KOCHEN: NICHT NUR FRAUENSACHE

Immer mehr Frauen sind damit überfordert, selbst zu kochen. Während den jungen Kochkenntnisse und Rezeptideen fehlen, wünschen sich „Working Mums“ oft Unterstützung von ihren Männern, wie Diätologin Jutta Diesenreither weiß.

Selbst zu kochen scheint im Moment nicht zu unserem Lifestyle zu passen, sagt Jutta Diesenreither. In ihrem Arbeitsalltag als Diätologin sieht sie immer öfter, dass vor allem junge Menschen kaum noch kochen können. Das sorgt vor allem bei Frauen für Überforderung – speziell, wenn Kinder in die Familie kommen. Wie man das in den Griff bekommt und warum das Kochen künftig nicht nur Frauensache sein sollte, erklärt die Expertin im Interview.

OBERÖSTERREICHERIN: Kinder, Job, Haushalt: Frauen sind im Alltag Mehrfachbelastungen ausgesetzt. Nicht selten sind es die eigenen Bedürfnisse, die auf der Strecke bleiben. Ist das auch bei Ihren Beratungen ein Thema?

Jutta Diesenreither: Ja, durchaus, weil viele jüngere Frauen mit dieser Mehrfachbelastung überfordert sind. Arbeiten gehen, Kinder betreuen, Haushalt führen, den Alltag organisieren – und dann soll man noch Sport machen und ein adäquates Essen auf den Tisch stellen. Doch auch Frauen, die noch keine Kinder haben, sind häufig überfordert, weil sie schlicht und ergreifend nicht mehr kochen können. Sie haben kaum Kochkenntnisse und auch keine Rezeptideen. Zudem scheint es eine Altersfrage zu sein. Während bei Frauen über 65 Jahren mehr als 85 Prozent täglich selbst kochen, sind es bei jungen Frauen nur noch knapp 40 Prozent. Und bei jungen Männern liegt diese Zahl bei nicht einmal einem Drittel.

Kein Wunder, dass das tägliche Kochen in den meisten Familien noch immer an den Frauen „hängenbleibt“ …

Das stimmt, das kann man sich leider nicht schönreden! Unser Generationenwandel passiert in dieser Hinsicht leider sehr schleppend. Es gibt natürlich Männer, die sich beim Kochen einbringen, aber die Zahl ist noch immer gering. Und das ver- schärft sich: Je älter die Männer werden, umso weniger kochen sie erfahrungsgemäß. Dabei wäre das überaus wichtig, weil sie damit auch eine Vorbildrolle für die Kinder und Enkelkinder übernehmen würden.

Das würde auch eine Entlastung für die Frauen bringen …

Ja, definitiv! Denn für das Kochen und anschließende Saubermachen muss man etwa eine Stunde am Tag einplanen – und da rechne ich die Ideenfindung, was man kocht, und den Einkauf noch gar nicht mit hinein.

Zeit, die viele Menschen nicht mehr zu haben scheinen. Wie kann man Ihrer Meinung nach wieder mehr Menschen dazu bringen, selbst zu kochen?

Das Problem ist, dass selbst zu kochen im Moment keinen Stellenwert in unserem Lifestyle hat. Während der Pandemie haben wir das genau umgekehrt gesehen. Da hatten alle Zeit und mit einem Mal waren gesunde Ernährung, regionale Lebensmittel und möglichst kurze Transportwege ein großes Thema. Die Menschen haben sogar selbst Brot gebacken. Ich habe gehofft, dass dieser Trend ein bisschen länger anhält. Leider gibt es auch bei den jungen Leuten auf Social Media nicht sehr viele Vorbilder, die auch mal ein Kochvideo von sich machen. Das würde vielleicht helfen, junge Leute wieder mehr in die Küche zu bringen.

Wie sieht es mit der Essensplanung für die Familie aus? Wie kann man sich in dieser Hinsicht das Leben ein bisschen leichter machen?

Ideal wäre es, am Wochenende einen Plan mit jenen Speisen zu machen, die man in der folgenden Woche kochen wird. Dann kann man entsprechend einkaufen und es fällt schon mal ein großer Brocken weg. Wenn man das nicht schafft, hilft es auch schon, gewisse Tage festzulegen. Bei uns daheim ist mittwochs zum Beispiel immer Fisch-Tag. Das bedeutet, dass ich nur überlegen muss, welches Fischgericht auf den Teller kommt. Es wird somit schon leichter, wenn man die Wochentage nach Gruppen einteilt – etwa Süßes, Fisch oder vegetarisch.

Wie können sich Frauen mit der „richtigen“ Ernährung stärken?

Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass man abends nicht alles nachholen kann, was man tagsüber nicht geschafft hat – etwa, dass man zu wenig Wasser getrunken und kaum Gemüse gegessen hat. Das funktioniert nicht! Ich glaube, dass man sich deshalb auch die Verpflegung am Arbeitsplatz anschauen sollte. Meistens fehlt der pflanzliche Anteil, also das Gemüse, das müsste man tagsüber schon einbauen, und auch warme Mahlzeiten kommen oft zu kurz. Dabei muss das gar nicht jeden Tag sein, es würde schon reichen, wenn man sich zwei Mal die Woche am Arbeitsplatz Mahlzeiten mitnimmt und aufwärmt. Auch Kantinen sind häufig völlig unterschätzt, dabei gibt es mittlerweile viele, die qualitativ gutes Essen bieten. Das würde ich auf jeden Fall nutzen!

Könnte man auch eine ausgewogene Mahlzeit, die man entspannt und in Ruhe isst, auch als Me-Time sehen?

Es wäre natürlich ideal, wenn man das so sehen könnte! Die Schwierigkeit ist ja, dass wir auch das Kochen meist als Belastung empfinden. Es gelingt uns nicht, den Kochprozess zum Beispiel zum Nachdenken und Herunterkommen, sozusagen als Entschleunigung, zu nützen.

St Rke Und Sch Nheit Vereint

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JUTTA DIESENREITHER Diätologin

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Bei uns Frauen ist Stärke und Schönheit vereint – das ist es, was uns Superwomen am besten beschreibt! Unsere Superkräfte zeigen sich in unseren Rollen als Karrierefrau, als großartige Partnerin, als liebevolle Mutter, als herausragende Köchin, als sportlich Aktive, als bei Bedarf ständig Unterstützende, als ... Was sind ihre zusätzlichen Rollen? Wir leben in einer Welt, in der uns von „außen“ vorgegeben wird, wie der Idealtyp einer Frau zu sein hat. Wir vergessen dabei, dass wir „eigentlich“ Originale sind. Das heißt, es gibt niemanden wie mich, ich brauche mich nicht vergleichen. Aus der Sicht des Originals machen Vergleiche ja gar keinen Sinn. Die Frage, die wir Superwomen uns immer wieder stellen sollten, ist: Was ist jene Rolle, in der ich ganz ICH SELBST sein kann? Was entspricht mir, meinen Bedürfnissen und meinen Fähigkeiten? Wie erhalte ich Bewusstsein über meine Rollen und kann dadurch authentisch sein? Wie lebe ich meine gefundene, eigene Rolle und „spiele“ diese nicht nur?

Psychosoziale Beraterinnen und Berater unterstützen Sie dabei, die Rolle zu finden, die mit Ihrem inneren Ich übereinstimmt und mit der Sie Ihre ganz persönliche „FrauenPower“, wie immer sich diese dann definiert, entsprechend manifestieren und ausleben können.

„Sexpositive Menschen setzen sich bewusst mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Grenzen auseinander. Sie übernehmen Verantwortung für ihre Sexualität, weil sie diese als Quelle für ein erfülltes und gesundes Leben wahrnehmen.“

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