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Wo der Schuh nicht drücken soll

Ob enge, schicke High Heels zum Ausgehen, bequeme Ballerina im Alltag oder Flip-Flops im Sommer – wir tragen dieses Schuhwerk gerne. Doch den Füßen tun wir damit nicht immer einen Gefallen. Und das bleibt oft nicht ohne Folgen.

„Leider haben falsche Schuhe unerwünschte Nebenwirkungen, wenn diese zu oft und zu lange getragen werden, der Fuß bereits eine leichte Fehlstellung bzw. eine schwache Muskulatur hat oder genetische Faktoren die Entwicklung von Beschwerden begünstigen“, sagt OA Dr. Dietmar Mattausch, Orthopäde am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. Als Beispiel für falsches Schuhwerk nennt der Experte an erster Stelle den Stöckelschuh, in dem der Fuß einen zu steilen Stand hat und der Vorfuß durch das spitze Schuhwerk zudem bedrängt wird. Durch die steile Position im Schuh wird beim Stöckelschuh die Längs- und Querwölbung des Fußes falsch belastet. Zusätzlich würde auf die Zehenballen ein unnatürlicher Druck ausgeübt. „Gelenke werden überstreckt und die anatomischen Strukturen der Zehengelenke leiden enorm“, sagt der Facharzt. Dadurch kann es zu einer Spreizfuß-Bildung kommen. Schmerzen und Schwielen sind die Folge, da die Hornhaut in diesem Bereich der Sohle durch die stete Belastung dicker wird.

Zudem wird die Entstehung eines Hallux valgus begünstigt. Die im Volksmund sogenannten „Frostballen“ entstehen durch eine Fehlstellung im Großzehengrundgelenk, bei der die große Zehe zur Kleinzehenseite hin abknickt. „Die Hornhaut über dem Ballen ist dann häufig verdickt, entzündet und schmerzt natürlich“, sagt Dr. Mattausch. Machen sich Beschwerden bemerkbar, sollte man so früh wie möglich einen Orthopäden aufsuchen. „Nach einer Analyse des Fußes wird mit Maßnahmen wie Einlagen, speziellen Schuhen oder Fußgymnastik gegengesteuert. Der letzte Schritt sollte eine OP sein“, erklärt Dr. Mattausch. Er betont, dass sich OP-Techniken in den vergangenen Jahren verfeinert haben. Vor allem wird darauf geachtet, dass die Verletzung des umliegenden Gewebes geringgehalten, somit der Heilungsprozess beschleunigt wird.

19. April 2023: „Ein Tag für Ihre Gelenke“

Die Folgeschäden durch falsches Schuhwerk machen sich übrigens nicht erst im fortgeschrittenen Alter bemerkbar, sondern treffen Frauen bereits zwischen 30 bis 35 Jahren. Beim Hallux valgus spielt oftmals auch eine genetische Veranlagung mit.

Um dem Fuß grundsätzlich Gutes zu tun, sollte eine Absatzhöhe von fünf Zentimetern nicht überschritten werden. „Zwei bis drei Zentimeter sind überhaupt kein Problem“, erklärt Mattausch. Diese Höhe würde sogar das Abrollen der Füße beim Gehen erleichtern. Den Trend der Jugend zu Sneakers kann OA Dr. Mattausch Positives abgewinnen, da sie dem Fuß die nötige Freiheit geben und dennoch stützen. Auch hier ist auf Qualität zu achten. Der Ballerina ist aber keine gesunde Alternative, denn er bietet dem Fuß kein stützendes Bett an.

Das Ordensklinikum Linz veranstaltet in Kooperation mit den Oberösterreichischen Nachrichten und der OÖ Apothekerkammer den Gesundheitstag „Ein Tag für Ihre Gelenke“. Expertinnen und Experten informieren am Mittwoch, 19. April 2023, von 11 bis 16.30 Uhr in den Promenadengalerien der OÖN in Linz darüber, was bei Problemen mit dem Bewegungsapparat präventiv getan werden kann, welche neuen Therapieformen es gibt und wie man nach einer Operation wieder fit wird. Der Eintritt ist frei.

BÜHNENPROGRAMM

11:00 Uhr: Wenn die Hüfte schmerzt

12:15 Uhr: High Heels tun dem Fuß nicht gut

13:00 Uhr: Dem Schmerz vorbeugen – Prävention, Prophylaxe und konservative Therapien bei Gelenksabnutzung

13:45 Uhr: Die Gründe für Knieschmerzen

14:30 Uhr: Neues künstliches Gelenk – wieder fit nach der OP

15:15 Uhr: Tennisarm? Das hilft bei Schulterschmerzen!

DATEN & FAKTEN

BMW X1 xDrive23i, 160 kW/218 PS, Herstellerverbrauch: 7,2 – 6,6 l/100 km, Testverbrauch: 7,1 l/100 km; Preis Testmodell: 69.118 Euro (ab 49.200 Euro)

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