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DAS SURFER-GIRL AUS DEM MÜHLVIERTEL

Radiomoderatorin Nora Mayr hat das Mikro im Sendestudio gegen ihr Surfboard getauscht und voriges Jahr zwei Monate lang auf Hawaii und den Philippinen gelebt.

Nora Mayr kennen viele Oberösterreicher – oder zumindest kennt man ihre Stimme. Denn 15 Jahre lang hat sie bei Life Radio gearbeitet und dabei unter anderem die Morgenshow moderiert. Ein Traumjob, denn die gebürtige Mühlviertlerin wollte schon immer zum Radio. Sie liebt es, Sendungen zu gestalten und die Hörer zu unterhalten. Doch es gibt noch etwas, was ihr Herz höherschlagen lässt: Denn in ihrer Freizeit steht die 40-Jährige am liebsten auf dem Surfboard. Ein Hobby, das man mit dem Mühlviertel wohl eher nicht in Verbindung bringen würde.

„Tatsächlich habe ich meine Leidenschaft fürs Surfen entdeckt, als ich 2014 für ein Jahr in Texas gelebt habe“, erzählt Mayr. „Ich war direkt am Golf von Mexiko und das ist eine tolle Surfregion. Seitdem bin ich regelmäßig am Planen, wo ich wieder hinreisen kann, um zu surfen.“ Vorigen Sommer hat sie ihren Job bei Life Radio schließlich aufgegeben und ist seitdem als Moderatorin und Texterin selbstständig, was sie für ihre Reisen noch etwas flexibler macht.

OBERÖSTERREICHERIN: Sie waren gerade erst für zwei Monate auf Hawaii und den Philippinen und haben sozusagen das Sendestudio gegen den Sandstrand getauscht. Hatten Sie genug vom Radiomachen und Moderieren?

Nora Mayr: Nein, gar nicht (lacht). Ich liebe es noch immer, zu moderieren. Radio zu machen war schon immer mein Traumberuf. Allerdings möchte ich künftig gern ein bisschen flexibler sein, weil das Reisen ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens ist. Das lässt sich mit der Selbstständigkeit einfach besser kombinieren. Ich war ja gerade erst auf Hawaii und habe von dort aus auch als digitale Nomadin gearbeitet. Das ist in meinem Job grundsätzlich überhaupt kein Problem – man muss nur immer die Zeitverschiebung miteinrechnen, wenn man zum Beispiel einen Termin mit einem Kunden vereinbart (lacht).

Sie sind im Mühlviertel aufgewachsen, das nicht gerade für seine Surfregionen bekannt ist. Wie sind Sie zu diesem Sport gekommen?

Nora Mayr

Ich habe 2014 für ein Jahr lang in Texas gelebt – und zwar direkt am Golf von Mexiko. Die Region dort wird als „Third Coast“, also dritte Küste, bezeichnet und bietet tolle Bedingungen zum Surfen. Mich hat das fasziniert und darum wollte ich es selbst auch mal versuchen. Und nachdem ich das erste Mal auf einem Surfboard gestanden bin, habe ich gespürt, dass es da definitiv Suchtpotenzial für mich gibt. Ich habe mir mittlerweile sogar eine Welle und „Tochter des Ozeans“ auf Maori tätowieren lassen.

Sie sind schon immer begeisterte Longboarderin. Was macht diese Art des Surfens so besonders?

Mich fasziniert vor allem die elegante Bewegung beim Longboarden. So ein Brett ist gute drei Meter lang und da hat man entsprechend viel Platz, um zum Beispiel einen so genannten „Board Walk“ hinzulegen - also, vom hinteren Ende bis ganz nach vorne und wieder zurück zu tänzeln. Das ist dann die ganz hohe Kunst, die ich natürlich nach wie vor nicht beherrsche - aber ich arbeite daran (lacht). Außerdem braucht man zum Longboarden keine hohen Wellen, das ist mir auch sympathisch!

Was ist für Sie grundsätzlich das Faszinierende am Surfen?

Das Surfen hat seinen Ursprung in Hawaii und dort tanzen die Surfer nahezu mit den Wellen. Das ist unglaublich schön und faszinierend! Es ist dieses Warten auf die perfekte Welle und das „Einswerden“ mit dem Wasser und der Natur, was diesen Sport so besonders macht. Wobei es wirklich schwierig zu lernen ist! Man muss sehr geduldig sein, seine Angst besiegen und Rückschläge einstecken können. Denn diese kommen immer wieder – selbst, wenn man glaubt, es schon einigermaßen zu können und gut auf dem Board zu stehen (lacht)

Wie sieht es mit Surfmöglichkeiten in Österreich aus?

Ich mag es, dort zu surfen, wo die Sonne scheint und das Wasser warm ist. In einem Neoprenanzug auf dem Board zu stehen, das ist gar nicht meins. Bei uns könnte ich mich im Sommer von einem Boot ziehen lassen, aber das entspricht nicht der Surfer-Mentalität, die sehr auf pro Natur ausgerichtet ist. Aus diesem Grund nehme ich mir immer wieder Auszeiten, um irgendwo auf der Welt surfen zu können.

Sie sagen von sich selbst, eine Weltenbummlerin zu sein. Wo sind Sie schon überall zum Surfen gewesen?

Ich war in Australien, Costa Rica, Indonesien und Portugal zum Surfen. Im Herbst erst war ich auf Siargao, einer Insel, die zu den Philippinen gehört und ein Paradies für Surfer ist. Dann bin ich weiter nach Hawaii geflogen. Dort habe ich direkt in Waikiki gelebt und das hat mir sehr getaugt, weil das Surfen ja auf Hawaii seinen Ursprung hat. Das Leben dort ist sehr entspannt, weil Surfer grundsätzlich sehr relaxed und cool sind. Ich mag ihren Style und ihre Lebenseinstellung. Alles ist so ungezwungen und locker, „hang loose“ eben, wie es im Surf-Jargon heißt.

NORA‘S TOP 5 LONGBOARDSURFDESTINATIONEN:

Noosa (Australien)

Siargao Island (Philippinen)

Waikiki (Hawaii)

Padang Padang (Bali)

Padre Island (Texas)

Gibt es ein Fleckerl Erde, wo Sie gern noch auf dem Surfboard stehen würden?

Ja, die Pazifikküste in Mexiko reizt mich sehr. Vielleicht wird das ja mein nächstes Ziel … Aber es gibt so viele geniale Plätze auf der Welt, die ich gern noch sehen und auch besurfen möchte. Und teilt Ihr Lebensgefährte Ihre Leidenschaft fürs Surfen?

Ja, er surft ebenfalls, außerdem ist er begeisterter Segler und fährt regelmäßig bei Regatten mit. Darum suchen wir auch unsere Urlaube ganz danach aus. Einmal im Jahr sind wir zum Beispiel zum Segeln in Kroatien. Das einzige Problem dabei ist, dass es dort keine Wellen zum Surfen für mich gibt. Vielleicht fliegen wir deshalb ja bald mal nach Australien – dort war er noch nie und ich könnte wunderbar surfen (lacht).

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