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EINE FRAU Hotels
Wer in Salzburg das Außergewöhnliche sucht, ist in den Amadeus Hotels garantiert richtig. Ob das kunstaffine Hotel Goldgasse, das gediegene Hotel Amadeus oder das legendäre Designhotel Stein, in allen drei Häusern, die Margot Weindorfer mit viel Leidenschaft und Liebe leitet, erlebt man unvergessliche Momente.
Ich treffe Hotelchefin Margot Weindorfer im legendären Hotel Stein zum Interview und merke auf Anhieb, dass hier in Sachen Design und Gastfreundschaft nichts dem Zufall überlassen wird. Die gebürtige Grazerin, die nach Absolvierung der Tourismusfachschule Klessheim „ihrem“ Salzburg treu geblieben ist, leitet die Amadeus Hotels seit zehn Jahren. Viel ist in diesem Jahrzehnt geschehen und nach und nach entstand ein Portfolio an Boutiquehotels, das für Salzburg eine eine große Bereicherung ist.
Frau Weindorfer, das Hotel Stein ist seit der Neueröffnung 2018 kaum mehr wiederzuerkennen. Inwieweit waren Sie in diese Wandlung zum stylishen Boutiquehotel eingebunden?
Ich habe die gesamte Generalsanierung und Konzeptionierung mitgetragen. Das Hotel Stein wurde von Grund auf generalsaniert und ist mit Sicherheit eines der am besten sanierten historischen Häuser in der Altstadt. Es war ein Monsterprojekt, welches uns während der Bauzeit vor große Herausforderungen gestellt hat, aber die Eigentümer haben uns voll und ganz unterstützt.
Sie leiten alle drei Amadeus Hotels, was unterscheidet die jeweiligen Häuser, was eint sie?
Unsere Hotels sind so konzeptioniert, dass sie sich ergänzen. Was uns eint, ist die besondere Gastfreundschaft und Authentizität. Wir wollen bei den Gästen unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Allerdings ist jedes einzelne Hotel sehr individuell gestaltet, dabei wurde großes Augenmerk auf den Platz und die Umgebung, in der sich das jeweilige Hotel befindet, gelegt. Unser Boutiquehotel Amadeus in der Linzer Gasse ist ein sehr klassisches, traditionelles und gemütliches Salzburger Hotel. Unser Small Luxury Hotel in der Goldgasse ist den Salzburger Festspielen gewidmet, was man vor allem an den großen Festspielmotiven in den Zimmern merkt. Es ist ein sehr mondänes Haus, das den Kunstbezug zur Stadt unmittelbar herstellt. Das Hotel Stein wiederum ist unser Kosmopolit, ein sehr cooles Haus mit urbanem Lifestyle. Erlesene Rubelli-Stoffe sowie Leuchten und Glaskunstwerke der venezianischen Glasmanufaktur Barovier&Toso ziehen sich durch das ganze Haus, daher lautet unser Motto „Salzburg meets Venice“.
Welche Gäste sprechen Sie an?
Wir sprechen Gäste an, die sehr hohe Erwartungen haben und die sich sehr genau überlegen, wo sie ihren Urlaub sowie ihre Freizeit verbringen. Uns war wichtig, mit unseren Hotels eine Marke zu gründen, und aus der Stärke dieser Marke kommt auch die Nachfrage. Wir haben einen hohen Anteil an Direktbuchern und Stammgästen, weil sie die Marke der Hotels individuell schätzen.
Wie sind die Hotels nach der coronabedingten Pause angelaufen?
Wir haben letztes Jahr betriebstech- nisch das beste Ergebnis aller Zeiten erzielt und man kann jetzt schon sehen, dass es sich auch heuer sehr gut entwickelt. Man darf sich aber auf dem Status, den man erreicht hat, nicht ausruhen, sondern muss immer neugierig bleiben und kritisch sein.
Die Hotels tragen sehr stark Ihre Handschrift, wo holen Sie sich Ihre Inspiration?
Zum einen auf Reisen, zum anderen bin ich sehr neugierig und schaue mich immer um, was es Neues gibt. So haben wir etwa in allen drei Hotels sehr gute Kooperationen. Was die Kosmetik betrifft, arbeiten wir im Hotel Stein mit der Kultmarke „Saint Charles“ zusammen. Im Hotel Goldgasse bieten wir den Gästen Treats von Susanne Kaufmann und im Hotel Amadeus die Salzburger Biokosmetik „MARíAS® Organic Care“. Wir kooperieren gerne mit trendigen und zukunftsorientierten Unternehmen wie Joseph Brot, Afro Tea, Döllerers
Weinhandel, um nur einige zu nennen. So profitieren wir auch vom Know-how und der Innovationskraft anderer. Das zieht sich in allen Bereichen und in all unseren Hotels wie ein roter Faden durch und ist unserer Philosophie geschuldet.
Was ist Ihnen in Ihrer Rolle als Gastgeberin wichtig?
Dass unsere Gäste in allen drei Hotels zu jeder Zeit meine Handschrift erkennen. Neben einem gut funktionierenden Produkt sollen sie ein Team vorfinden, das sie umsorgt, willkommen heißt, gut drauf ist und schick aussieht. Die Gäste verbringen ihre wertvolle Freizeit in unseren Hotels und wir sind verantwortlich, dass sie unwiederbringliche Momente bei uns erleben, an die sie sich auch nach Jahren noch erinnern werden. Wir haben sehr honorige Gäste und behandeln diese ganz unauffällig, wofür unsere Häuser sehr geschätzt werden.
Wie groß ist Ihr Team?
In allen drei Häusern arbeiten zwischen 50 und 70 Personen. Das variiert je nach Saison.
Wie ist Ihr Führungsstil?
Ich glaube, ich kann sehr lästig sein, weil ich absolut detailverliebt bin und darauf achte, dass alles so umgesetzt wird, wie ich mir das vorstelle und wie ich es gelernt habe. Hat ein Mitarbeiter mein Vertrauen gewonnen, dann gebe ich ihm sehr viel Freiraum. Wichtig ist mir, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter authentisch sind. Man muss die unterschiedlichen Persönlichkeiten sehen, anerkennen und respektieren. Dass unsere drei Häuser so erfolgreich sind, liegt am gesamten Team. Ich kann nicht überall sein, daher brauche ich Menschen, die verstehen, was ich will, und denen ich in der Umsetzung vertrauen kann.
Die legendäre „Steinterrasse“ hat sich in eine stylishe Rooftop-Bar verwandelt. Ist sie noch immer öffentlich zugänglich?
Ja, natürlich. Wir haben mit einer Betreibergesellschaft rund um den renommierten Kochstar Andreas Senn einen Top-Partner gefunden. Unter seiner Ägide wird die Küche mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geführt. Der Fokus liegt auf Casual Food vereint mit einem Hauch Asia, verbunden mit dem Besten aus regionalen und internationalen Gerichten. Von dort stammt auch das Frühstück für unsere Hotelgäste.
In Ihrer Verantwortung liegt auch der Gasthof Goldgasse. Was ist Ihnen dabei wichtig?
Der Gasthof ist in unserem Luxury Hotel Goldgasse untergebracht. Er ist typisch österreichisch ausgerichtetet und unser Küchenchef lässt sich von einem barocken Kochbuch aus dem 17. Jahrhundert inspirieren, interpretiert aber auch viel Modernes. Der Gasthof Goldgasse ist ein Lokal für die Salzburger und für die Touristen gleichermaßen, der, angefangen von der Leberknödelsuppe über Backhenderl bis hin zum Tafelspitz, hervorragende heimische Küche anbietet – so unprätentiös, wie wir halt sind. Wir haben sogar eine Haube, obwohl wir diese nie angestrebt haben (lacht).
Wie fordernd ist es, drei Hotels zu leiten? Natürlich ist es fordernd, aber es ist ein unglaubliches Geschenk, so tolle Häu- ser in Salzburg leiten zu können. Die Stadt ist klein genug, um jemand sein zu können. Unsere Hotels sind nicht zu übersehen, das ist in Wien sicher anders. Salzburg ist aber auch groß genug, um derart außergewöhnliche Häuser platzieren zu können.
Verraten Sie uns noch, wie Sie Ihre Freizeit am liebsten verbringen?
Meine Freizeit verbringe ich zu einem großen Teil in Mallorca, weil ein Teil meiner Familie dort lebt. Auf der Insel kann ich gut abschalten.
Und wie schaut eigentlich das Lieblingshotel einer Hotelchefin aus?
Ich mag Hotels wie jene, die ich in Salzburg leite – kleine, authentische Häuser, die man nicht vergisst. In Venedig ist zum Beispiel ein kleines Dreisternehotel eines meiner liebsten Häuser. Es gibt aber auch luxuriöse, große Namen, die ich toll finde. Für mich definiert sich das Besondere durch das Unverwechselbare, das Einzigartige, eben das, was auch wir mit unseren drei Häusern vermitteln.