PARK(ing) Day 2009 Hamburg
ITDP Europe Erfahrungsbericht, Optimierungsvorschl채ge, Ansprechpartner, Bilder und n체tzliche Dokumente/Schriften f체r den n채chsten PARK(ing) Day.
ORGANISATION
ITDP Europe ::: Parkplatz auswählen ::: Bevor die organisatorischen Arbeiten beginnen konnten, mussten wir uns zunächst Gedanken über den Ort der Veranstaltung machen. Einerseits sollte es ein Parkplatz sein, an dem viele Fußgänger und Radfahrer vorbeikommen, andererseits auch ein Ort, an dem sich die verschiedensten Menschen aufhalten. Es war auch angedacht, eine stark befahrene Straße auszuwählen (z.B. Grindelallee), da somit der Kontrast zum PARK deutlicher würde. Die Polizei hat uns allerdings nahegelegt, aus Sicherheitsgründen (v.a. wenn Kinder spielen wollen) eine Nebenstraße auszuwählen. Die Wahl fiel schließlich auf den Grindelhof, weil dort aufgrund der Uni viel los, die Straße aber überschaubar ist und Geschäfte in der Umgebung Passanten anziehen. ::: Rahmenbedingungen klären ::: Für den Grindelhof ist das Bezirksamt Eimsbüttel zuständig. Online auf http://www.hamburg.de/behoerdenfinder/ kann man die für die Straße zuständige Behörde finden. Als Suchbegriff habe ich „Sondernutzung von Öffentlichen Verkehrsflächen“ eingegeben, danach die Straße. Ich wurde zunächst zum „Fachamt Management des öffentlichen Raumes – Verwaltung“ verwiesen, doch sagte mir der zuständige Mitarbeiter, dass er zwar für Parkplatznutzung zuständig ist, nicht aber für Veranstaltungen. So wurde ich weiter an Herrn Bachorz geschickt, der für erlaubnispflichtige Gewerbe zuständig ist. Er war sehr nett und bat mich einen formlosen Antrag schriftlich per Mail an ihn zu schicken, mit Vorhaben, Zeitraum, genauem Ort, Foto etc. Nach seinen Worten ist er dafür bekannt, so gut wie alles zu genehmigen. Diese Sache war dann also schon mal erledigt. Herr Bachorz legte mir aber nahe, zunächst mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, denn diese wird die Rahmenbedingungen festlegen. Auf der Polizeistation in der Sedanstraße 28 wurde ich dann in das Büro von Herrn Fröhlich geschickt. Mein Anliegen stieß auf
BEKANNTMACHUNG
ITDP Europe Verwunderung, wurde aber Ernst genommen und sicherheitstechnisch genau abgesteckt. Die Bedingungen waren schnell klar: keine Hauptverkehrsstraße, zur Fahrbahn hin muss ein Schrankenzaun die Sicherheit gewährleisten und vier Tage vor der Veranstaltung muss eine Halteverbotszone eingerichtet werden. Da weder die Polizei, noch die Behörde Gebühren für die Erlaubnis erhob, lag die Herausforderung darin, ein Firma zu finden, die uns für einen guten Preis eine Halteverbotszone einrichtet und einen Schrankenzaun bereit stellt. Zunächst schien das unmöglich: Die Firma MVS Zeppelin machte mir einen Kostenvoranschlag, der bis an die 300 EUR heranreichte. Das war natürlich nicht im Budget. An diesem Punkt fragte ich mich, wie das die Organisatoren in München (Green City e.V.)geregelt haben und nahm Kontakt mir der Organisatorin Silvia Gonzalez auf. Sie erklärte mir, dass sie die Aktion als Kundgebung bei der Behörde angemeldet haben. Dies war zwar schwierig, weil eine Kundgebung grundsätzlich nicht auf einem Parkplatz stattfinden darf, aber mit guten Argumenten konnten sie die Behörde dort überreden den Antrag zu genehmigen. Das hat zur Folge, dass die Stadt für die Sicherheit zuständig ist und die Organisation und Kosten für Absperrungen etc. übernimmt. Ob das in Hamburg auf diese Weise auch genehmigt würde kann ich nicht sagen. Es wäre ein Versuch wert, es im nächsten Jahr zuerst so anzugehen. Wenn das nicht klappen sollte, kann man im Notfall immer noch auf die andere Variante zurückgreifen. Da es zeitlich zu knapp war alles nochmal von vorne zu organisieren versucht ich zunächst die Polizei zu überreden, auf die Halteverbotseinrichtungen sowie den Schrankenzaun zu verzichten, doch da ließ sich nichts machen. Also holte ich mir noch ein Angebot bei der Firma KMR Verkehrstechnik ein. Herr Bublitz war sehr spontan und hat mir einen Kostenvoranschlag von rund 80 EUR gemacht. Nachdem ich ihn am Mittwoch angerufen und ihm die Auftragsbestätigung per Mail geschickt habe, machten er und sein Team sich sofort daran die Halteverbotszone einzurich-
ten (eigentlich schon 2 Tage zu spät, aber er machte es trotzdem). Somit waren die Rahmenbedingungen geklärt und die eigentliche Planung des PARKs konnte beginnen. ::: Bekanntmachung ::: Zuerst sollte man sich im weltweiten Netzwerk http://my.parkingday. org anmelden (Ort wird auf der Google Maps Karte eingetragen) und Informationen rund um den Park(ing) Day sammeln. Auf dieser Website kann man sich auch Plakate zum Park(ing)Day herunterladen. Wenn man früh genug mit den Planungen beginnt, empfiehlt es sich diese dann im A3 Format auszudrucken und in der Stadt aufzuhängen, oder einfach nur an dem vorgesehenen Parkplatz. Um sowohl den Park(ing) Day und die damit verbundene Message, als auch ITDP Europe als Organisation und Initiator bekannt zu machen, sollten verschieden Personen/ Instanzen kontaktiert und auf die Aktion aufmerksam gemacht werden. Zunächst hat Carina in Hamburg ansässige Medien im Internet rausgesucht, die über eine solche lokale Aktion berichten könnten. Dann haben wir eine Pressemitteilung geschrieben (siehe Anhang). Wichtig ist, dass der Text schon so formuliert ist, dass die Zeitung ihn genauso abdrucken kann und möglichst wenig Arbeit damit hat. Es muss klar gemacht werden, was geschieht, wann und wo, was der Sinn der Aktion ist, wer der Organisator ist und wie das zur Arbeit der Organisation passt. Außerdem sind textliche Ausschmückungen wie Zitate, die schon in die PM eingebaut sind, gut, da sie den Text auflockern und man viele Infos reinpacken kann. Die Pressemitteilung haben wir 2 Tage vor der Veranstaltung per Fax oder E-Mail an die Redaktionen der Zeitungen und des lokalen Fernsehsenders Hamburg Eins geschickt (Medien-Kontaktliste Hamburg im Anhang). Man kann auch im Nachhinein eine PM verfassen und diese zusammen mit Bildern der Aktion an die Medien schicken,
TAGESABLAUF
ITDP Europe das haben wir allerdings nicht gemacht. Zusätzlich haben wir unsere Aktion bei verschiedenen sozialen Plattformen bekannt gemacht: StudiVZ-Gruppe und Info in der ITDP Europe Facebook Gruppe. Nach der Aktion haben wir sofort Fotos auf flickr und facebook gestellt. Um für den Anfang helfende Hände zu finden, die sowohl Utensilien zur Verfügung stellen können als auch beim Aufbau helfen und längere Zeit vor Ort dabei sind, bietet es sich an, neben Mitarbeitern und Freunden, Studenten zu kontaktieren. Da ich Studentin der Stadtplanung an der HafenCity Universität bin, konnte ich unseren Verteiler nutzen und an alle Stadtplaner eine Mail schicken und um Unterstützung bitten. Daraufhin meldeten sich 3 Mitstudentinnen (Nicole Raddatz, Charlotte Herbst, Patricia Roth), die sehr interessiert waren und ihre Unterstützung anboten. ::: Tagesablauf 18.September2009 ::: Offiziell fand der Aktionstag von 7 bis 19 Uhr statt (genehmigte Zeit). Um 6 Uhr sind Carina und ich aufgestanden. Mit Fahrrad und Bus sind wir getrennt zum Grindelhof gefahren. Ein Fahrradanhänger für Kinder hat uns den Transport erheblich erleichtert. Damit konnten Klappstühle, Klapptisch, Gitarre, Kissen, Klappkiste und Staffelei problemlos und umweltfreundlich transportiert werden. Mit dem Bus wurde die große Pflanze zum Einsatzort gebracht. Gegen 8 Uhr waren wir vor Ort. Das Wetter spielte mit, die Sonne schien, strahlendblauer Himmel, kalt war es trotzdem. Unser Parkplatz wurde von der Firma KMR mit einem Halteverbotsschild ausgewiesen und der Schrankenzaun lag aufbaubereit auf dem Fußweg. Das Auto, welches bei der Ankunft noch auf unserem Parkplatz stand, fuhr nach 5 Minuten weg, so dass dann zügig die Aufbauarbeiten beginnen konnten. Der Zaun war schnell aufgestellt, Tische und Stühle so-
wie Dekoration und Plakate ebenso. Nach einem ersten Kaffee vom Bäcker gegenüber kam auch schon Christof, der weitere Utensilien brachte. So wurde unser Park durch einen Kunstrasenteppich, eine kleine Pflanze sowie eine Blumenvase, für die wir im angrenzenden Blumenladen gleich Blumen kauften, bereichert. Dem Frühstück im temporären Park/Wohnzimmer stand nun nichts mehr im Weg.
Nachdem zwei unserer freiwilligen Helfer, Nicole und Charlotte, dazu kamen und ihre Teppiche und Stühle aufstellten kam auch schon bald ein Fotograf der dpa. Er wurde gebeten bei unserer Aktion vorbeizuschauen und Fotos zu machen. Das tat er auch sehr intensiv und lichtete uns und den PARK rund eine halbe Stunde lang von allen Perspektiven aus ab. Ob wir letztendlich in der Zeitung
ERFAHRUNGSWERTE
ITDP Europe erwähnt wurden, ist aber leider bis heute nicht klar. Der weitere Tagesverlauf war sehr positiv. Unzählige Passanten hielten an und erkundigten sich nach der Aktion, viele waren begeistert und kamen mit uns ins Gespräch. Einige setzten sich auch kurz zu uns, spielten Gitarre, “ 4 Gewinnt“ oder „Twister“. Dem ein oder anderen konnten wir auch für einen ITDP Flyer begeistern.
:: Erfahrungswerte ::: Fahrradanhänger zum Transport eignet sich hervorragend (Christofs Freundin hat einen) Absperrung zur Straße bietet Sicherheitsgefühl und Gemütlichkeit: Stoff, Decken oder Bastmatten an den Schrankenzaun hängen! Von allein Seiten Informationen sichtbar machen, auch die „Rückseite“ sollte attraktiv sein und die Passanten über die Aktion
aufklären Nähe zu Nahversorgungseinrichtungen/ kostenlos nutzbares WC Sonneneinstrahlung beachten Morgenstund hat Gold im Mund (ab 8 Uhr ist sinnvoll) Viele Sitzmöglichkeiten und mindestens ein Tisch Decken, gegen die Kälte und als weitere Sitzmöglichkeit gut geeignet Spiele zum Zeitvertreib/ Kinder mit einbeziehen lebendiger Ein Instrument/ Musik um Aufmerksamkeit auf die Aktion zu lenken Passanten aktiv ansprechen Ein großes Informationsplakat über die Aktion Flyer für die interessierten Passanten
FAZIT
ITDP Europe ::: Erfahrungen aus München ::: Silvia Gonzalez berichtete in einer Mail über ihre Erfahrungswerte: „Hier, in der „obergeregelten“ Stadt München, wo es fast mehr Polizisten als Bürger gibt, lassen wir die Aktion auf alle Fälle von den Behörden genehmigen. Das ist allerdings kompliziert, weil eine Kundgebung grundsätzlich nicht auf Parkplätzen stattfinden darf. Ich habe unsere Behörden aber mit meinen besten Argumenten überzeugen können, bin mir sicher, dass Sie es auch in Hamburg tun können (wo die Stadt eh aufgeschlossener ist). Auf alle Fälle Parkplätze nehmen, die an einer Ecke stehen, neben einer Ladefläche (die nicht dauernd besetzt ist), neben einer Garageneinfahrt usw., damit man eine Seite quasi frei hat und man nicht zwischen Autos eingequetscht ist. Kleinere Straßen sind auch besser, sonst ist der PARK nicht auffällig genug. Am Besten, nicht vor einer Gaststätte, dann geht der PARK auch runter, weil man nicht zwischen Ausschankfläche und dem PARK unterscheiden kann. Vor einer schönen Kirche oder Denkmal ist es z.B. sehr gut. Registrieren Sie sich dann unbedingt im Netzwerk unter http://my.parkingday.org.“ ::: Fazit aus Hamburg ::: Alles in allem war der erste Park(ing) Day in Hamburg ein gelungenes Event mit vielen positiven Reaktionen der Passanten. Das macht Vorfreude auf das nächste Jahr mit dem hoffentlich ein oder anderen Park mehr in Hamburg. Vielleicht kann man, ähnlich wie in Berlin, einen kleinen Wettbewerb veranstalten, an dem sich Kreative beteiligen und ihre eigenen Parks kreieren. Andererseits könnte man frühzeitig Aushänge an Hamburger Universitäten und diversen Einrichtungen machen, Emails schreiben und somit Interessierte FRÜHZEITIG über die Aktion informieren. Ich würde dann als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und meine Erfahrungen weitergeben. Im Anhang befinden sich Kontakte, die PM und diverse Schriften.
KONTAKTE
ITDP Europe ::: Ansprechpartner ::: Silvia Gonzalez Green City e.V. München http://www.greencity.de/ Email: silvia.gonzalez@greencity.de Mobil: 0176-29111837 Bernd Bachorz Bezirksamt Eimsbüttel Abteilung Erlaubnispflichtige Gewerbe Tel.: 040-42801 2057 Email: Bernd.Bachorz@eimsbuettel.hamburg.de Torsten Fröhlich Polizei Hamburg PK17 Straßenverkehrsbehörde Tel.: 040-4286 51722 Email: PK173Verkehr@Polizei.Hamburg.de Klaus Bublitz KMR Verkehrstechnik http://www.kmr-hamburg.de Telefon: +49 (040) 551 06 38 Telefax: +49 (040) 551 05 64 Email: info@kmr-hamburg.de Mandy Held Praktikantin bei ITDP Europe Email: mandy.held@hcu-hamburg.de Mobil: 0177-1946651
::: Presse-Kontakte ::: (diese Liste sollte noch ergänzt werden) Lokaler Fernsehsender: Hamburg 1 Pressestelle Claudia Seyfarth Tel.: 040 - 41 44 22 00 Fax: 040 - 41 44 25 67 E-Mail: seyfarth@hamburg1.de Zeitungen Hamburger Allgemeine Rundschau redaktion@hamburger-allgemeine.de info@hamburger-allgemeine.de Hamburger Abendblatt briefe@abendblatt.de (richtige Adresse? Anrufen: 040 34700) Hamburger Morgenpost 040 88303-03 Hamburger Wochenblatt WBV Wochenblatt Verlag GmbH Elbe Wochenblatt post@wochenblatt-redaktion.de Taz Hamburg Redaktion Telefon: 040 389017-30 Fax: 040 389017-50 E-Mail: redaktion@taz-hamburg.de