MansIn Magazin | Das Magazin für den interessierten Mann | Dez. / Jan. 2017

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MansIn | Editorial

Zum Abschluss eines aufregenden Jahres 2016 haben wir besonders viel Wert auf erotische Bilder schöner Frauen in Dessous gelegt.

Foto/ Cover: Majdanski / shutterstock.com

Bei den Geschenktipps ist uns aufgefallen, dass viele Männer immer noch etwas falsch machen: Sie verschenken keine Gutscheine an ihre Frauen. Lassen Sie besser die Finger von allem anderen. Glauben Sie uns: Es lohnt sich. Trotz dieses einfachen Tipps, der bis zum 24.12. vormittags erfüllbar ist, haben wir einige sexy Seiten gefüllt, mit Hinweisen zum idealen Geschenk für die die Frau, Verlobte oder Geliebte. Lassen Sie sich überraschen! Als ein Geschenk für unsere treuen Leser, haben wir

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einen extra langen Auszug aus dem neusten Roman von Valerie Nilon. „Die Buchhändlerin“ ist erotisch und spannend, wie immer. In der Rubrik Gesundheit möchten wir Ihnen die 13 Einflussfaktoren eines langen Lebens näher bringen. Wir sind sicher, Sie kennen sie alle einzeln, aber wussten Sie, dass es doch so viele sind? In einem Test haben wir die Zusammenhänge eingebaut. Beantworten Sie 13 einfache Fragen und erfahren Sie, ob und wie viel Lebensjahre sie mit Ihren Lebensgewohnheiten riskieren. Die Studie beruht auf über 100 empirisch erfassten Lebensdaten von bereits verstorbenen Personen. Wie alt wurden sie und wie hatten sie gelebt.


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Der Zusammenhang ist eindeutig: Wer gesund lebt kann seine Lebenszeit verlängern. Wer es nicht tut, verkürzt sie zum Teil dramatisch. Wer mit seinem ersten Leben nicht so zufrieden ist, dem zeigen wir zum ersten Mal intime Einblicke in „Second Life“. Wir haben Helen Handrick besucht, die uns im letzten Heft die Design Studie zu selbstfahrenden Autos dort entwickelt hat. Diesmal zeigt sie uns aber ihre Privatsphäre. Das zweite Leben dort ist vor allem sexuell sehr aufregend. Hinzu kommen viele Überraschungen und Videos! Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit MansIn!

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MansIn | Titelstory

Erotische Liter atur wollte sie nie im Geschäft haben. Bis ... 4

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Foto: Andrey Valerevich / shutterstock.com

Die Buchhändlerin


Die Buchhändlerin von Valerie Nilon

* Bücher Mein Name ist Silvia, ich bin 32 Jahre alt und von Beruf Buchhändlerin. Bücher sind meine Passion. Schon als kleines Mädchen habe ich sie verschlungen. Ich habe immer davon geträumt, eines Tages einen eigenen Buchladen zu haben. Nach meinem Studium der Germanistik erfüllte sich der Traum durch einen Zufall. Die Buchhandlung in unserem Stadtteil stand aufgrund eines Erbstreits überraschend zum Verkauf. Durch eine Bürgschaft meines Vaters bei der Bank konnte ich mir den Kauf und die Übernahme leisten. Ich war erst 22 und habe die letzten zehn Jahre alles für dieses Geschäft getan. Manchmal gebe ich ihm auch die Schuld, dass ich keine Ehe führe oder eine glückliche Beziehung habe. Offenbar ist eine Buchhändlerin nicht die optimale Wahl für interessante

MansIn | Titelstory Männer. Männer lesen ja auch nicht. Mit wenigen Ausnahmen war ich die letzten zehn Jahre solo. Ich hatte nur drei kurze Beziehungen, die mich aber alles andere, als glücklich machten. Manchmal war ich so verzweifelt, dass ich nach einer durchgefeierten Nacht mit meiner lesbischen Freundin Claudia im Bett landete. Aber das hat mich auch nicht glücklich gemacht. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen danach. Die Sehnsucht nach einem Mann ist bei mir eindeutig vorherrschend. Doch in einem Buchladen begegnet man nicht besonders vielen attraktiven Männern. Trotzdem kleide ich mich jeden Tag sehr weiblich, in Kleidern, Röcken, Strumpfhosen und eleganten hohen Schuhen. Es könnte ja jeden Moment auch mein Traummann hinein kommen und dann möchte ich gut aussehen. Ich kleide mich gerne niveauvoll. Meine einzige Aushilfe im Moment ist die noch sehr junge Studentin Marie. Sie hingegen soll keine Röcke oder Kleider tragen, während sie mit mir arbeitet. Ich muss es zugeben: Sie ist so schön, wenn sie auch noch ein Kleid oder eine Strumpfhose dazu tragen dürfte, würde ich an ihrer Seite sehr blass aussehen. Deshalb trägt sie immer Jeans und ein biederes Oberteil. Sie hat eine

Figur wie ein Topmodel, ist allerdings sehr klein und zierlich. Ihr hell blondes, langes Haar, macht sie fast engelsgleich. Wenn ein attraktiver Mann in mein Geschäft kommt, dann soll er nicht durch das junge Ding von mir abgelenkt sein. Ich weiß, das ist egoistisch. Aber die gerade erst 20-jährige Marie hat sicher nicht so große Probleme, einen Partner zu finden, wie ich. Als ich vor zehn Jahren mit dem Geschäft begonnen hatte, konnte ich mir drei Aushilfen leisten. Leider musste ich die beiden anderen aus finanziellen Gründen entlassen. Um das alles zu schaffen, arbeite ich fast rund um die Uhr. Ich lasse Marie sehr ungern ganz alleine im Geschäft. Aber so ganz ist das nicht zu vermeiden. Es ist erschreckend, die Buchverkäufe gehen jeden Monat weiter runter. Alles scheint nur noch elektronisch zu gehen oder im Versandhandel bestellt zu werden. Meine Einnahmen aus dem Web Shop, den ich aus Verzweiflung schon seit einigen Jahren habe, sind nicht erwähnenswert. Sie decken nicht einmal die Verwaltungskosten des Webservers. Eigentlich könnte ich ihn einfach abstellen. Es wäre kein Unterschied zu merken. Deshalb gebe ich mir sehr viel Mühe mit meiner Kundschaft. Ich habe Stammkundinnen, die fast jeden MansIn

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MansIn | Titelstory Tag bei mir rein kommen. Leider kaufen Sie nicht so viel, sondern beabsichtigen eher, sich mit mir zu unterhalten. Ich finde das nett, aber davon leben kann ich nicht. Als gute Buchhändlerin bemühe ich mich immer, gute Autoren und Autoren für Lesungen in unserem Stadtteil zu gewinnen. Meine Veranstaltungen sind fast immer ausverkauft und bilden eine wichtige Säule meiner Einkünfte. Dass die Verkäufe langsam immer weniger Das Buch ist als werden, begründe ich Paperback oder eBook nicht damit, dass ich die erhältlich. falschen Bücher in meinen Regalen habe, sonnicht. dern ausschließlich mit der Ich habe schon versucht in Verbreitung der elektroniDating Portalen den Richtischen Medien. Aber ganz gen zu finden. Habe in eisicher kann ich mir da auch nem halben Jahr mal zehn nicht sein. Männer getroffen, um festManchmal denke ich, ich zustellen, dass sie doch alle sollte alle Bücher, die ich nicht meinen Ansprüchen jetzt im Geschäft habe, an genügen. den Großhandel retourIch war so dumm, und nieren, und dann Buch habe noch nicht einmal für Buch neu entscheiden. eine Affäre mit einem der Aber das ist mit so hohen Männer begonnen. Kosten verbunden, dass ich Was ist denn so schlimm es nicht wage. an einer Affäre? Es muss ja nicht für das ganze Leben * sein. Aber ich bin einfach so gestrickt. Ich bin treu und, wenn ich mich auf etwas einlasse, dann richtig. Doch das Schlimmste ist, Deshalb sieht mein Sexledass ich bei den ganzen ben eher sehr traurig aus. Geldsorgen vergesse, Ich habe eine Sammlung selbst glücklich zu werden. von Vibratoren und Dildos Liebe und Sex gehören ja in meinem Schrank. Immer, dazu. wenn mich die Sehnsucht Nur bei mir irgendwie überkommt, bestelle ich

Liebe & Sex

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mir einen Neuen. Im Moment sind diese Spielzeuge scheinbar das Einzige, was mich von meinen Sorgen abends im Bett ablenken kann. Bücher reichen irgendwie nicht mehr. Ich habe fast alles gelesen, was lesenswert ist. In letzter Zeit ziehe ich mir abends Dessous und Strumpfhosen oder Nylonstrümpfe an, und laufe so durch meine Wohnung. Dann stelle ich mir vor, ein Mann kommt überraschend in meine Wohnung und findet mich mit meinem Dildo in der Muschi. Ich weiß, das hört sich komisch an, aber ich habe manchmal noch verrücktere Fantasien. Zum Beispiel stelle ich mir vor, ein Einbrecher kommt in meine Wohnung, findet mich schlafend in der schönen Unterwäsche und nimmt mich einfach. Ich wehre mich dann nicht, sondern gebe mich ihm hin. Während ich mir das vorstelle, streichle ich meine Beine über dem Nylon, knete meine Brustwarzen und drücke mir nach und nach alle Finger gleichzeitig in meine tropfnasse Höhle. Ich komme dann zwar zu einem schönen Orgasmus, was mir aber fehlt, ist alles, was einen Mann ausmacht. Der heiße pulsierende steife Schwanz, das laute Atmen, der Geruch, die starken Muskeln und breiten Schultern und nicht zuletzt


MansIn | Titelstory die sinnlich tiefe, männliche Stimme. Ich träume auch immer wieder davon, einen Mann einmal oral zu befriedigen und jeden Tropfen seines Safts heraus zu saugen und runter zu schlucken. Etwas, was ich noch nie gemacht habe. Ich bin wirklich verzweifelt. Ich mache mir ernsthafte Sorgen, ob ich jemals wieder oder überhaupt einmal einen netten, intelligenten Mann kennen lerne. Ich habe mir fest vorgenommen, den nächsten Mann, der mir nur ansatzweise gefallen sollte, völlig bedingungslos in mein Leben zu lassen. Ich werde ihn verführen, alles für ihn tun, damit wir uns richtig gut kennen lernen können. Es darf nicht mehr passieren, dass ich aus falschem Stolz und der Angst, nur sexuell ausgenutzt zu werden, keine erotische Beziehung mehr eingehe. *

D er Vertreterbesuch Wie an jedem Arbeitstag schließe ich um 9.30 Uhr den Hintereingang auf, damit Marie nicht klingeln muss. Ihre Schicht beginnt erst um 10:00 Uhr, wenn ich das Geschäft für die Kunden aufschließe. Doch heute ist Marie schon vor mir vor der Tür. Es ist ein sonniger Herbsttag und sie lächelt mich gut ge-

launt an. Was mir auffällt, ist, dass sie diesmal ein kurzes schwarzes Kleid mit einer schwarzen dünnen Strumpfhose trägt. Dazu ist das Kleid ziemlich tief ausgeschnitten. Ihr hellblondes Haar trägt sie heute offen. Man könnte meinen, sie wolle ausgehen. Ich trage zwar auch ein Kleid mit einer Strumpfhose, aber meines ist dunkel grün und meine Beine sind cremefarben. »Hast du heute etwas vor? Warum hast du dich so schick gemacht?« »Oh, das habe ich ganz vergessen, dir zu sagen: Heute kommt ein richtig netter Vertreter zu Besuch. Der möchte natürlich mit dir sprechen, aber ich finde den so niedlich, dass ich mich tatsächlich für ihn schön gemacht habe. Ist doch nicht schlimm, oder?« Ich schaue etwas strenger: »Nein, das ist nicht schlimm. Du siehst ja wirklich toll aus in dem Outfit. Von welchem Verlag kommt er denn?« Sie schaut auf eine Visitenkarte, die sie aus ihrer Handtasche holt. »Von Herpers Publishing International. Haben wir eigentlich etwas von denen im Programm?« »Nein, ich kann mich nur erinnern, dass ich die »Praxis Zeichnen« Übungsbücher nicht in das KreativRegal aufgenommen habe. Aber nur aus Platzmangel. Die Bücher fand ich gar nicht schlecht.«

»Ach, stimmt! Ich hab ein Buch davon zu Hause und finde sie echt cool. Ich zeichne viel häufiger, seitdem ich es habe. Die haben wir tatsächlich gar nicht im Programm?« »Nein, wo sollen wir die denn hinstellen? Außerdem haben wir gar nicht so viele Kunden die Zeichnen als Hobby haben. Die würden nur bei uns rum stehen.« Marie schaut etwas traurig zu Boden und nickt. »Da hast du recht. Aber wir haben auch ganz viele andere Bücher, die nicht verkaufen.« Ich nicke: »Das ist halt das Problem. Wir können nicht alles vor Ort haben. Die Menschen kaufen im Internet und haben dabei eine maximale Auswahl.« »Aber der Vertreter kommt sowieso von einer anderen Abteilung.« »Und welcher?« Marie wird leicht rot im Gesicht: »Er kommt von der »Edition Edelste Erotik«.« Ich muss grinsen: »Erotik? Davon haben wir doch überhaupt gar nichts im Programm. Das Einzige, was wir verkaufen ist Shades of Gray und Feuchtgebiete.« »Ja, genau, deshalb könnten wir doch auch noch mehr davon anbieten. Das sind schließlich die beiden Titel, die mit Abstand am meisten verkauft wurden.« »Okay, aber meinst du, Frauen lesen diese Sachen?« »Also ich habe Shades of MansIn

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MansIn | Titelstory Grey verschlungen. Aber Männer mögen es bestimmt. Lass uns den Herrn von Amening doch einfach mal anhören. Er sieht im Übrigen unverschämt gut aus.« »Wann war der denn da?« »Als du am Freitag Nachmittag beim Friseur warst. Ich hab mich fast eine halbe Stunde mit ihm unterhalten.« »Über Erotik?« »Nein, er hat sich unser Geschäft ganz genau angesehen und unser Programm studiert. Wahrscheinlich, um einzuschätzen, ob sein erotisches Programm überhaupt passt. Ich fand ihn aber sehr nett. Also sei bitte nicht zu böse zu ihm.« »Böse? Bin ich jemals böse zu jemandem?« »Wenn ich ehrlich zu dir sein darf: Du bist zu den meisten Vertretern von kleinen Verlagen meist ziemlich ablehnend. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt einen Titel aufgenommen haben, der nicht in den beworbenen Top-Listen stand.« »Nein. Das kannst du so nicht sagen.« Mich verärgert diese Kritik von Marie. Sie hat einfach nicht diese lange Erfahrung. Und unbeworbene Artikel verkaufen ja auch einfach weniger. Kleine Verlage können sich zwar diese Werbepower nicht leisten, aber wir können auch nicht mit unserem Platz dafür herhalten. Wir haben schließlich hohe Kosten für den Standort

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und das Gebäude. »Ich habe von dieser Edition noch nichts gehört. Mach dir also nicht zu viele Hoffnungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Erotik ins Programm nehmen. Dafür haben wir einfach zu wenige männliche Kunden. Wann kommt er denn?« »Eigentlich schon um zehn. Ist doch okay, oder?« »Nein, eigentlich nicht. Bitte sprich so was das nächste Mal mit mir ab. Ich hätte ihm erst gar nicht zugesagt.« Marie geht gesenkten Hauptes durch den Laden zum Haupteingang und schließt ihn auf. Irgendwie ist jetzt schlechte Laune, nur wegen dieses blöden Vertreters. Ich starte das Kassensystem und beginne, die EMails zu lesen, die über das Wochenende eingetroffen sind. Dabei vergesse ich die Zeit und bemerke nicht einmal, dass plötzlich ein Mann vor mir an der Theke steht. Als ich hoch blicke, sehe ich in strahlend blaue Augen eines etwa 25-jährigen, außerordentlich attraktiven jungen Mannes, dessen freundliches Lächeln schlagartig meine Laune steigert. Er trägt ein dunkelgraues Jackett, mit weißen Hemd und Bluejeans. Um seine Schulter hängt eine schwarze Ledertasche, die seinem Outfit durch den schwarzen Riemen einen

kleinen Touch eines Polizisten verleiht. Er ist sehr schlank, aber offenbar ziemlich muskulös. Sein kurzes, dichtes, blondes Haar ist leicht verwegen gestylt, unterstützt von einem Dreitagebart. Mein kurzer Seitenblick zu Marie verrät mir: Das kann nur der Vertreter sein, für den sie sich so in Schale geworfen hat. Er ist der Traum jeder Schwiegermutter. Ich hole tief Luft: »Sie sind von Herpers Publishing?« Er reicht mir die Hand zur Begrüßung: »Ich bin Markus von Amening. Ja, ich würde Ihnen gerne unsere »Edition Edelste Erotik« vorstellen. Es dauert auch nicht lange.« Ich setze das bedauerlichste Gesicht auf, dass meine Mimik auf Lager hat und sage leise: »Es tut mir wirklich sehr Leid. Aber wir führen keine Erotik und wir werden sie auch nicht in Zukunft aufnehmen. Das hätte Ihnen meine Mitarbeiterin am Freitag sofort sagen sollen. Sie hat leider versäumt, mich zu fragen.« Ich schaue zu Marie hinüber und sehe in ihr entsetztes Gesicht. Offenbar hat sie nicht damit gerechnet, dass ich nicht einmal mit ihm sprechen möchte. Es hat wirklich keinen Sinn. Erotik hat keinen Platz in meinem Geschäft. Marie kommt zu uns und spricht den Vertreter an: »Das tut mir so Leid. Das ist allein mein Fehler. Jetzt bist du


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MansIn | Titelstory vollkommen umsonst nochmal zu uns gekommen.« Er lächelt sie dankbar an und winkt ab: »Kein Problem. Wir machen sonst gute Umsätze. Es hätte ja sein können, dass ihr Geschäft auch eine Veränderung wünscht. Ich lasse Ihnen noch mal meine Karte hier, falls Sie sich doch einmal entscheiden sollten, unsere schöne und sehr erfolgreiche Edition in ihrem Regal anzubieten.« Aber Marie möchte ihn offenbar nicht gehen lassen: »Wie kann ich es wieder gut machen? Darf ich Ihnen noch einen Kaffee machen, bevor sie weiter müssen?« Seine Augen wandern von ihrem üppigen Dekolleté hinunter zu ihren schlanken Beinen. »Ja, das Angebot nehme ich gerne an. Ich bin schon sehr früh unterwegs heute und hatte noch keinen Kaffee.« Ich schaue nicht besonders begeistert, aber ich möchte Marie nicht schon wieder bloßstellen: »Ja, das ist eine sehr gute Idee. Aber denke daran, Marie, dass wir heute das Programm noch mal durchgehen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.« Sie verdreht die Augen, nickt kurz und geht zur Kaffeemaschine, die sich direkt neben unserer kleinen Sitzecke befindet. »Markus, du kannst gerne hier Platz nehmen. Ich setze mich gern noch zu dir. Was kann ich dir anbieten? Espresso, Milchkaffee, Latte

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oder einen Cappuccino?« »Ein Cappuccino wäre klasse.« Ich beobachte die Szene mit den beiden ganz genau. Seine Augen weichen nicht von ihren Beinen und sie scheint, sich besonders zu bemühen, erotisch zu wirken. Sie hat eine Hand oft an ihrem Rocksaum, mit der anderen Hand streicht sie auffällig oft durch ihr offenes blondes Haar. Jetzt hockt sie sich auch noch hin, um Milch und Zucker aus dem Unterschrank zu holen. Ich kann es nicht genau sehen, aber es scheint mir, als ob sie ihm dabei einen Blick unter ihren Rock ermöglicht. Sein Lächeln verrät mir, dass er offenbar volle Einsicht auf ihre Strumpfhose im Schritt hat. Ich bin völlig abgelenkt von dem, was ich eigentlich machen wollte. Ich stehe etwas verloren mit meinem Notizblock vor einem Regal, weiß aber überhaupt nicht, was ich da machen wollte. Was mich auch noch verwirrt, ist, dass ich plötzlich erregt bin. Ich bemerke, dass ich mit offenem Mund auf den jungen Mann starre und er mich in diesem Moment auch noch ansieht. Er lächelt, als ob er ahnen würde, dass meine Strumpfhose gerade im Schritt komplett feucht wird. Mir ist diese Situation so peinlich, dass ich, ohne eine Verabschiedung, nach hinten in den Büroraum

eile. Ich möchte nicht mehr Zeugin von dieser etwas seltsamen Verführungsszene sein. Marie hat es offensichtlich schwer erwischt. Der Mann ist aber auch wirklich ein optischer Gaumenschmaus. Aber ich werde ganz sicher nicht nur wegen seiner Attraktivität, die Bücher seines Verlages in meine Regale stellen. Soweit käme es noch. Ich versuche, mich zu konzentrieren, was ich eigentlich machen wollte. Ich werde jetzt mit Marie gemeinsam alle Sortimente noch einmal kritisch durchgehen und entscheiden, was wir auslisten. Sie hat ja recht, wir brauchen mehr neue Bücher. Wir können nicht alles über ein Jahr stehen lassen. Um nicht wieder zu den beiden in den Laden zu gehen, nehme ich mir ein noch verschlossenes Paket vom Freitag vor und packe es aus. Es sind Kundenbestellungen vom Großhändler. Nachdem ich alles zugeordnet habe, kommt Marie zu mir rein und drückt mir einen Prospekt sowie eine Visitenkarte von ihrem Schwarm in die Hand. »Der ist echt nett. Du hast ihn so abblitzen lassen, das fand ich gar nicht nett. Du kannst dir zumindest mal die Bücher ansehen. Ich finde sie sehr schön und ich habe von ihm auch zwei Bücher bekommen. Ich


MansIn | Titelstory werde sie lesen.« »Sei mir nicht böse, Marie, aber die Vertretergespräche mache immer noch ich. Und mach dir bitte keine Hoffnungen. Dieser Mann kann alle Frauen haben. Der hat doch an jedem Finger fünf.« Marie schaut mich böse an: »Du meinst also, ich könnte nicht alle haben?« Ups, sie ist ganz schön selbstbewusst. Ich rudere zurück, um keinen Streit zu beginnen: »Nein, das habe ich nicht so gemeint. Du bist eine der hübschesten Frauen, die ich kenne: Das weißt du genau. Ich will nur nicht, dass du dich in einen Gigolo verliebst, der nicht mehr möchte, als eine schöne Nacht mit dir.« »Na, Danke, Silvia. Ich bin schon erwachsen und kann mich selbst um meine Dinge kümmern. Ich möchte mit ihm auch dann eine schöne Nacht verbringen, wenn es nur eine ist. Man kann doch nie wissen, wie sich etwas entwickelt. Das ist vielleicht genau dein Problem. Ich kann mich nicht erinnern, wann du zuletzt glücklich warst.« Bähm! Das hat gesessen. Sie hat mich tief getroffen. Die Wahrheit ist oft so grausam. Ich schaue sie wahrscheinlich ziemlich verwirrt an und ringe mit den Tränen. Meine Gefühlswelt gerät völlig außer Kontrolle. Meine Hormone spielen offenbar Katz und Maus mit mir.

Natürlich kann sie alle haben. Sie ist bildschön und jung. Aber was ist mit mir? Ich bin schon über 30. Ich beneide sie für ihre lockere und offensive Art. Sie tut wirklich alles, um ihn in ihr Bett zu bekommen. Und was mache ich? Ich schicke ihn weg. Ich bin so aufgebracht von ihrer Aussage, dass ich den Kampf gegen die Tränen verliere. Sie laufen mir die Wangen hinunter. Ich kann sie einfach nicht aufhalten. Ich wische sie mit der Hand weg und entscheide, vorzeitig nach Hause zu gehen. »Marie, ich kann nicht mehr. Mir geht es nicht gut. Ich gehe nach Hause. Wenn du willst, kannst du heute Nachmittag den Laden schon früher zu machen. Es ist nur eine Bestellung, die heute abgeholt werden soll. Ich denke, Frau Krüger kommt schon heute Vormittag. Es werden ja ohne hin nicht viele Laufkunden vorbeikommen. Hier hast du den Schlüssel. Ich muss mir zu Hause über ein paar Dinge im Klaren werden.« Mit der Visitenkarte und dem Prospekt der Edition in der Hand fahre ich nach Hause. *

Verzweiflung In meiner Wohnung an-

gekommen, gehe ich erst einmal in die Küche und setze einen Tee auf. Ich brauche jetzt etwas, um mich zu beruhigen. Ich bin sonst eigentlich nicht so dünnhäutig. Aber die Kritik von Marie, dass ich Vertreter schlecht behandle und nicht offen bin für Neues, hat mich hart getroffen. Und jetzt rückwärtig betrachtet, habe ich mich heute genauso verhalten, wie sie es mir vorgeworfen hatte. Ich hätte, allein ihr zu liebe, netter zu ihm sein können. Zeit hätte ich ohnehin gehabt, um mir seine Vorstellung anzuhören. Aber für mich stand schon immer fest: In mein Geschäft kommt keine Erotik. Das Schlimme daran ist, dass es nicht nur in meinem Geschäft keine Erotik gibt, es gibt keine Erotik in meinem ganzen Leben. Und jetzt halte ich diese Broschüre in der Hand über edelste Erotik und frage mich, ob ich das nicht ändern sollte. Erotik in meinem Geschäft bringt vielleicht auch Erotik in mein Leben? Ich nehme die Tasse und setze mich an den Küchentisch. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Aber das Allerschlimmste ist, der Satz »Meinst du, ich könnte nicht alle haben?« geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Meinst DU, ich könnte nicht alle haben? Meinst du, ich könnte nicht MansIn

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MansIn | Titelstory ALLE haben? Es gab einmal eine Zeit ich denke, es war in dem Alter von Marie, also 20 da war ich genau der gleichen Meinung. Ich war so hübsch und attraktiv, dass ich alle Männer haben konnte. Natürlich hatte ich nie vor, alle Männer ins Bett zu bekommen. Mir reichte allein die Tatsache, dass ich alle Möglichkeiten hatte. De facto habe ich nicht sehr viele Männer an mich heran gelassen. Aber ich habe sehr gerne geflirtet. Irgendwie habe ich es in den letzten zehn Jahren verlernt. Kann ich jetzt nicht mehr alle haben? Bin ich zu alt geworden? Eigentlich schickt mir der Himmel diesen attraktiven jungen Mann, der auch noch mit mir über Erotik sprechen möchte. Es ist doch auch noch Literatur. Was kann ich mir Schöneres wünschen? Wenn ich ihn jetzt zu mir nach Hause einladen würde, hätten wir doch gleich das richtige Thema, um im Bett zu landen. Ich könnte mit ihm über unsere Fantasien sprechen. Eine bessere Steilvorlage für unverbindlichen Sex, kann ich mir doch gar nicht wünschen. Und wenn ich mich dann auch so sexy anziehe, wie es Marie heute getan hat, kann dieses Experiment doch überhaupt nicht scheitern. Das Einzige, was mich davon abhalten könnte, ist

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die Angst zu versagen. Die Angst, nicht attraktiv genug für den jüngeren Mann zu sein. Ich schaue in den Prospekt, der vor mir auf dem Küchentisch liegt. Die Bücher sind alle sehr schön gestaltet, geschmackvoll und tatsächlich edel. Das Zimmermädchen, die Beifahrerin, das Dienstmädchen, die Nylonsekretärin, und viele, viele andere erotische Themen. Die Cover erregen mich. Obwohl keine Nacktheit zu sehen ist. Ich fühle die erotische Spannung der Frauen darauf. Sie tragen meist Strumpfhosen und kurze Kleider. Sie haben Ausstrahlung. Es ist kein bisschen pornös. Ich kenne diese Bücher aber auch nicht. Ich wusste nicht, dass es so geschmackvolle erotische Publikationen überhaupt gibt. Ich wünschte, ich könnte den hübschen Vertreter noch heute zu mir nach Hause einladen. Wenn er kommen würde, wäre ich sogar bereit, alle Bücher aus der Edition in einem großen Regal unterzubringen. Ich muss schnell handeln, bevor er sich womöglich in Marie verliebt. Ich habe nur noch heute Zeit, das zu erledigen. Ich greife zu meinem Telefon und wähle die Nummer des Vertreters. »Hallo, Herr von Amening, hier spricht Silvia Beaumont. Es tut mir so Leid.

Ich habe eben ohne Verabschiedung das Geschäft verlassen. Zum Glück hat mir Marie ihre Unterlagen noch gegeben. Ich habe sie mir eben in Ruhe angesehen und habe einige Fragen. Ich kann irgendwie nicht im Geschäft über erotische Themen sprechen, auch nicht vor Marie. Das mag verklemmt und bieder klingen - aber ich kann es leider nicht ändern. Ich hoffe, Sie verzeihen mir das. Könnten Sie ihre Bücher bei mir zu Hause vorstellen? Ich würde sie gerne heute Abend zum Essen einladen. Dann können wir in Ruhe über alles reden. Was halten Sie davon?« »Oh, das freut mich aber. Ja, das würde ich gerne machen. Wann soll ich kommen und wohin?« »Ich würde 19:30 Uhr vorschlagen. Meine Adresse schicke ich Ihnen per E-Mail. Mit einer kleinen Beschreibung, weil meine Wohnung nur über einen Hinterhof zu erreichen ist. Was halten Sie von Pasta?« »Ich liebe Pasta. Ich freue mich sehr, Sie heute Abend zu sehen. Ich bringe ein paar Bücher mit.« »Das ist wunderbar. Ich freue mich.« Wieder schlägt mir das Herz bis zum Hals. Habe ich das wirklich gerade gemacht? Und noch viel mehr: Hat er gerade zugesagt? Ich kann es nicht fassen. Ich habe ein Date mit einem unglaublich attrakti-


ven und jüngeren Mann. Natürlich kann es sein, dass er nur zu mir kommt, weil er Bücher verkaufen möchte. Aber das ist mir im Moment komplett egal. Ich werde alles geben, um ihn noch heute Abend in mein Bett zu bekommen. Es muss aber nicht mein Bett sein, ich krieche zur Not auch auf den Knien unter den Tisch, um ihn mit dem Mund zu befriedigen. Ich bin zu allem bereit. So etwas habe ich tatsächlich noch nie in meinem Leben gemacht: Einen wildfremden Mann zu mir nach Hause eingeladen, mit der Absicht ihn zu verführen. Früher habe ich Männer zu mir eingeladen, die ich schon einige Zeit kannte, hatte mir aber immer fest vorgenommen, sie nicht zu nah an mich heran zu lassen. Ich hatte noch nie einen One Night Stand. Ganz abgesehen davon: Ich möchte mich heute Abend mit einem Mann über Erotik unterhalten. Das ist ebenfalls eine absolute Premiere. Und ich weiß, es ist das Richtige, denn ich spüre ein Kribbeln in meinem Bauch und diese gewisse Feuchtigkeit zwischen den Beinen, die ich sehr lange nicht mehr erlebt habe. *

Foto: Gabriel Georgescu / shutterstock.

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Edition Edelste Erotik www.edelste-erotik.de

Als eBook, eBook ((Audio)) Paperback und Hรถrbuch Wir empfehlen: Google Play iTunes / iBooks Kindle Amazon.de Kobo

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Richtig schenken!

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Die ultimativen Tipps fĂźr ein erfreuliches Weihnachten

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Verpacken Sie den Gutschein für Ihre Liebste in einer größeren Kiste. So ist der Überraschungseffekt doppelt schön!

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Wenn Ihre Liebste sich am heiligen Abend (wenn die anderen weg sind) auszieht und solche Dessous trägt, dann haben Sie verdammt viel richtig gemacht.

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Wenn Sie Nylonstrßmpfe verschenken sollten, legen Sie unbedingt noch einen hochwertigen Gutschein des Lieblingsgeschäfts Ihrer Liebsten dazu.

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Blumen sind nie falsch auch nicht zu Weihnachten. Am besten mit einem Gutschein fĂźr einen groĂ&#x;en Versandhandel, z.B. Amazon. Aber nehmen Sie lieber rote Rosen, als ein solches WeihnachtsdekoGesteck.

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Wenn Sie sich wünschen, dass Ihre Liebste öfter oder überhaupt String-Tangas trägt, dann schenken Sie ihr einen - mit einem Gutschein für ein Modegeschäft.

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Wenn Sie ihrer Liebsten Schmuck schenken wollen, dann sollten Sie einen Gutschein eines Juweliers wählen.

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Ohne Worte! Der neue Pagani Huayr a

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Foto: Svyatoslava Vladzimirska / shutterstock.com

Bei mir gab es irgendwie kein erstes Mal. Ich hatte schon mit 13 begonnen, meinen fünf Jahre älteren Freund mit dem Mund zu befriedigen. Meistens in seinem Auto, wenn er

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mich vom Turnunterricht abgeholt hatte. Er fummelte unter meinem Höschen, bis ich zum Orgasmus kam. Irgendwann haben wir es dann gemacht. Es war sehr schön.


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mein Erstes Mal

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Foto: kiuikson / shutterstock.com

Mein erstes Mal war ein richtiger Reinfall. Es war auf einer Ferienreise mit einer Jugendgruppe. Ein Typ aus der Jugendherberge hatte mich ganz plump überredet, mit ihm in eine Abstellkammer zu gehen, um zu fummeln. Ich war so naiv mit 13. Was er unter Fummeln verstand war, dass er mir den Rock hoch zog und mir den String-

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Tanga zur Seite schob. Er hat mich gegen die Wand gepresst und meine Beine breit gemacht. Es tat zwar nicht weh, aber nach etwa 20 Stößen ist er in mir gekommen. Danach ging ich zurück zu meiner Gruppe, als wäre nichts gewesen. Er hat mich danach nicht einmal mehr angesehen.


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Foto: andrey_l / shutterstock.com

Mein erstes Mal kam völlig überraschend. Ich war 14 und auf einer Party bei einer Freundin. Ich hatte zwei Sekt getrunken und fand mich plötzlich im Zimmer des Bruders meiner Freundin wieder, wild mit ihm auf dem Sofa knutschend. Seine Hände waren überall unter meinem kurzen Kleid. Ich liebte die Berührungen an meinen Brüsten und unter meiner Strumpfhose. Dann ging alles ganz schnell. Wir legten uns auf sein Bett und sein großes Ding verschwand in meiner Muschi. Er spritzte ab, aber ich hatte keinen Orgasmus, weil die Entjungferung sehr schmerzte. Bis zum Eindringen war es aber einfach super schön.

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Kleid von meiner Mutter aus dem Kleiderschrank und klingelte so bei ihm. Es lief alles wie ich es mir wĂźnschte. Er kam zu mir in mein Bett und ich habe ihn zuerst geblasen. Er war so erregt, dass er in meinem Mund gekommen ist. Danach hat er sich auch auf mich gelegt und ich bin zum Orgasmus gekommen.

Foto: steven andres / shutterstock.com

Vor meinem ersten Mal hatte ich mich schon oft mit einem Vibrator befriedigt. Ich wusste genau, mit wem und wie es sein sollte. Ich war verliebt in einen Nachbarjungen, der 2 Jahre älter war als ich. Ich war 16 und hatte abgewartet, bis meine Eltern nicht zuhause waren. Ich borgte mir halterlose Strßmpfe und ein kurzes

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Mein erstes Mal war sehr verboten. Ich war minderjährig (15) und der Mann war mein Onkel. Ich hatte ihn verführt, er konnte sich nicht wehren. Ich bin sogar zum Orgasmus gekommen, weil es einfach so unglaublich aufregend war. Wenn wir uns heute begegnen, haben wir beide immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Wir haben ein gemeinsames Geheimnis, von dem ich öfter noch sehr erotisch träume.

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Ich vergaß zu sagen: Mein Onkel hat den Größten, den ich bis heute gesehen habe. Ich konnte beim Schwimmen nie meinen Blick von seiner Badehose lassen.

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spritzen. Nur Anal hatte ich damals abgelehnt. Es war einfach nur schön, auch wenn ich nicht zum Orgasmus gekommen bin. Dafür hat er aber dreimal abgespritzt.

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Mein erstes Mal war wunderschön. Mein Freund (17) und ich (14) hatten genau geplant, wann wir es machen würden. Ich hatte mir Dessous und Strümpfe für ihn angezogen und wir haben gemeinsam eine Porno geguckt. Wir haben alles so gemacht, wie in dem Film. Mit Blasen, Lecken, in die Muschi und in den Mund

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Mein erstes Mal war mit meinem Lieblings-Cousin auf der Geburtstagsfeier meiner Oma. Wir haben uns in die Waschkßche verzogen und er hat sich mit seinen Händen unter meinem Kleid zu schaffen gemacht. Er hat mir ein Loch in die Strumpfhose gemacht, um mich mit seinen langen und harten Fingern zu entjungfern. Es tat kurz sehr weh und blutete, aber ich war darauf vorbereitet. Danach ist er mit seinem harten Schwanz in mich hinein. Ich hatte keinen Orgasmus, aber ich fßhlte mich danach wie eine richtige Frau. Mein Cousin durfte danach immer wieder mal ran. Mittlerweile blase ich ihn auch fertig.

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MansIn | Titelstory

Das erste Mal Sex war für mich völlig überraschend. Ich trug zum ersten Mal eine Nylonstrumpfhose unter einem kurzen Kleid. Ich fühlte mich sexy und erwachsen (15). Mein Mathe-NachhilfeLehrer war so erregt von meinem Outfit. Ich hatte keinen BH unter dem Kleid und meine Brustwarzen hatten sich hart darunter abgebildet. Ich fand ihn schon immer super nett. Als er anfing, mich zu küssen und mit seiner Hand unter meinem Kleid verschwand, war es um mich geschehen. Ich habe ihn alles mit mir machen lassen. Und meine Mutter war nebenan und hat nichts bemerkt.

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MansIn | Gesundheit

Es gibt viele ungesunde Verlockungen im Leben. Aber ist man sich eigentlich im Klaren, wie stark die Auswirkungen sind? Wir haben einen Test für Sie, in dem wir die Konsequenzen von 13 Lebensgewohnheiten mit dem Einfluß auf die Lebenszeit bewertet haben. Sie basiert auf über 100 Vergleichen mit Lebensläufen bereits verstorbener Menschen. Wie hatten sie gelebt und im welchen Alter sind sie gestorben.

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Beantworten Sie die Fragen und Sie bekommen sofort angezeigt, wie viele Jahre Ihres Lebens Sie mit Ihrer Gewohnheit gewinnen oder verlieren. Die Jungs auf dem Bild versuchen, durch Alkoholkonsum verlorene Jahre wieder durch viel Obst auszugleichen.

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MansIn | Gesundheit

Und wie lange leben Sie? Machen Sie den Test!

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MansIn | Gesundheit

1.

An wie vielen Tagen in der Woche trinken Sie alkoholische Getränke? 6x 0x

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2.

Jahre Lebenszeit

An wie vielen Tagen in der Woche essen Sie fettige Speisen? 6x 0x

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1

3.

0

-1 Jahre Lebenszeit

An wie vielen Tagen in der Woche nehmen Sie weiche Drogen? 6x

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3x Jahre Lebenszeit

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4.

An wie vielen Tagen in der Woche nehmen Sie harte Drogen? 6x

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-2

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Jahre Lebenszeit


MansIn | Gesundheit

5.

An wie vielen Tagen in der Woche haben Sie einen Orgasmus? 6x

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1

0

6.

Jahre Lebenszeit

An wie vielen Tagen in nehmen Sie nicht verschriebene Tabletten? 6x

0x

1x

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7.

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-3 Jahre Lebenszeit

An wie vielen Tagen in der Woche schlafen Sie ausreichend? 6x 0x

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3x Jahre Lebenszeit

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-1

8.

An wie vielen Tagen in der Woche rauchen Sie? 6x

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0

-1

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Jahre Lebenszeit

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MansIn | Gesundheit

9.

An wie vielen Tagen in der Woche machen Sie Sport? 6x

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3x

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0

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10.

Jahre Lebenszeit

An wie vielen Tagen in der Woche liegen Sie in der Sonne (Sonnenbank)? 6x

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1x

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0

11.

-1

-2 Jahre Lebenszeit

An wie vielen Tagen in der Woche essen Sie zu viele SĂźĂ&#x;igkeiten? 6x

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1

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Jahre Lebenszeit

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12.

An wie vielen Tagen in der Woche nehmen Sie Vitamine zu sich? 6x

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-5

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Jahre Lebenszeit


MansIn | Gesundheit

13. 0x

An wie vielen Tagen in der Woche trinken Sie mehr als 2 Liter reines Wasser? 1x

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Jahre Lebenszeit

Addieren Sie alle Jahre, die sie mit Ihrer Lebenseinstellung verlieren könnten. Sind Sie erschrocken? Wir hoffen nicht. Am wichtigsten ist, Kindern rechtzeitig diese Zusammenhänge klar zu machen. Denn Sünden aus den vergangenen Jahren kann man nicht mehr wieder gut machen. Unser Körper verzeiht nichts. Im Präventivspiel „Alt oder Kalt“ lernen Kinder im Grundschulalter auf spielerische Weise, worauf man für ein langes und gesundes Leben achten sollte.

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MansIn | SpielspaĂ&#x;

brettspielbuecher.de

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MansIn | Spielspaß Diese modernen Brettspiele in Heftform bringen Ihre Kinder wieder zurück an den Tisch zum gemeinsamen Spielen. Die einfachen Würfelspiele sind

schnell erlernt und sind ein riesen Spaß für Kinder im Grundschulalter. Bei Amazon.de immer auf Lager.

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MansIn | Empfehlung

Unsere LiteraturEmpfehlungen fĂźr die Feiertage!

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MansIn | Fotografie

Beim Psychother apeut Der Blick unter den Rock

Impressum Redaktion MansIn, c/o Herpers Publishing Int. Sachsenwaldstr. 24, 22958 Kuddewörde, www.mansin.de Chefredakteur: York P. Herpers

Foto: Patrizio Kroyani / kroyani.com

Freie Mitarbeiter: Annette Müller, Laura Sarina, Chantalle Jamali, Regina Ostermeier, Ruth Oberschelp, Sylvia Mais, Julia Stramm, Doreen Wörth Romanauszüge: Valerie Nilon Carlton Roster Verlag Herpers Publishing International Kontakt: redaktion@mansin.de Mediadaten: mediadaten@mansin.de (c) 2016 All rights reserved. Published by Herpers Publishing International. Reproduction in any manner in any language in whole or in part without prior written permission is prohibited.

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Das Zweite Leben Helen handrick in „Second Life“ Helen Handrick gehört seit 2007 zu den bekanntesten Designern von Strumpfhosen in Second Life (SL). Die Marke „Tyghts“ wurde damals zur Promotion einer Real Life Band (www. tyghts.com) übernommen.

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Bis 2010 konnte man in SL mit Designs richtiges Geld verdienen. Mittlerweile ist SL ein kostspieliger Tummelplatz von Kreativen aus der ganzen Welt.


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In der MansIn Villa, die Helen extra fĂźr uns gebaut hat, fehlt es an nichts.

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Selbst die Kaffemaschine machte eine Auswahl toller Getränke.

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In der Küche ist alles möglich. Die Schränke lassen sich öffnen und alle elektrischen Geräte funktionieren. Es ist so realistisch, dass man fast das Gas am Herd riecht, wenn Helen ihn mit dem typischen FunkenKnacken anmacht. Sie rührt Spaghetti um. Oben im Bild hatte sie sich schon umgezogen und eine Pizza für unseren Chefredakteur in den Ofen getan.

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Helen geht für uns mit Body und Strumpfhose in die Badewanne, weil wir ja keine Nacktheit in unserem Magazin zeigen dürfen. Wir können nur eins sagen: Die Avatare in SL haben sehr realistische und schöne Körper. Im übrigen funktionieren

Natürlich gibt es auch eine Toilette.

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alle Geschlechtsteile wie im richtigen Leben. Mit allem drum und dran. Die Sexfunktionen der SL-Figuren sind beeindruckend. Sie dürfen aber nur in „Adult“ Regionen benutzt werden.


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In SL werden die Avatare perfekt gekleidet. Von den perfekten Haaren, über das Make-up bis zu den Details der Fußnägel und der passenden Strumpfhose.

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MansIn | Titelstory

Das Schlafzimmer bietet alles, was das Herz begehrt. Das Sex-Bett hält zahlreiche Stellungen auf Klick bereit, in denen man sich austoben kann. Der Fernseher funktioniert natßrlich auch. An ihm kann man u.a. im realen Internet surfen.

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Die Kommissarin in Strumpfhosen Marie Liebsam: sexy & intelligent

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Blut Leichen Mord

nacheinander mit einem Bolzenschneider einzeln abgetrennt hatte. Er lachte dabei, obwohl sie alles getan hatte, um ihr Leben zu schützen. Sie hatte ihre Beine gespreizt, nachdem er ihr das Kleid und den von Slip vom Leib gerissen hatte, um ihn alles machen Carlton zu lassen, was er wollte. Er befriedigte sich an ihr Roster und sie hoffte, dadurch ihr Leben zu retten, doch nachdem er seine Hose wieder geschlossen hatte, nahm er die große scharfe Zange aus seinem Rucksack. Vor ihr bildete sich eine metergroße Blutlache. Lisa stand das Grauen Sie wollte noch zum Telefon im Antlitz. Unter dem robben, doch sie kam nicht mehrfach um ihren Kopf vom Fleck, so sehr sie es gewickelten silbernen auch versuchte. Gaffatape steckte ein aufgeschnittener Tennisball, Sie konnte sich nur noch soweit aufrichten, um sich der sie fast zum Ersticken gebracht hätte, wenn nicht sitzend gegen die Wand ihres Schlafzimmers lehnen ihre Nasenlöcher, wie ein zu können. Zufall, vom Klebeband Mehr ging nicht. ausgespart worden Ihr Telefon war nur wären. Ihre Arme waren wenige Meter entfernt, an den Handgelenken aber unerreichbar. Ihre und an den Ellenbogen letzten Gedanken führten mit dem gleichen Band zu ihrem Geheimfach gefesselt. Sie konnte sich im Badezimmer, in dem kaum bewegen, obwohl sie mehrere Tausend ihre Beine frei waren. Euro aus einer Erbschaft Doch der Blick hinunter aufbewahrte. zu ihren Füßen, ließ sie Dann verlor sie das beinahe ohnmächtig Bewusstsein. werden: Sie sah nur Blut aus ihnen strömen. Wie * Wildbäche. Alle ihre Zehen Wenn eine Wohnungstür lagen abgetrennt wenige leicht aufsteht, denkt man Zentimeter vor ihr auf meist, dass die Bewohner dem Boden. Sie musste nicht weit weg sind oder miterleben, wie ihr ein gleich wieder kommen. vermummter Mann diese

*

K alt

MansIn | Titelstory Nur so war zu erklären, dass die offene Tür in der zweiten Etage des Hamburger Wohnhauses den Nachbarn, die täglich durch das Treppenhaus gingen, nicht auffiel. Das Blut hatte sich auf dem PVC-Boden bis unter den Türspalt im Hausflur ausgebreitet. Erst so kam es, dass einer neugierigen Nachbarin die seltsame Bodenfarbe aufgefallen war. Sie öffnete die Türe etwas mehr. Das Blut war schon angetrocknet, als sie mit den Fingern darauf griff. Sie hielt es für ausgelaufene Farbe und rief: »Lisa? Sind sie da?« Als sie um die Ecke kam und die entblößte Frau tot am Boden sah, war sie so erschrocken, dass sie auf dem Blut ausrutschte, hin fiel, sich dabei den Unterarm brach und laut aufschrie. Ihre nervenzerreißenden Schreie hörte man nicht nur durch das ganze fünfstöckige Treppenhaus, sondern bis zu den gegenüberliegenden Häusern der Straße. Sie schrie so lange, bis mehrere Leute aus ihren Wohnungen kamen. Sogar vom Bürgersteig kamen Passanten hoch gelaufen. Sie alle standen fassungslos vor der Wohnungstür und verstanden nicht, was dort passiert war. Sie sahen eine schreiende sechzigjährige Frau, deren Kleider völlig blutüberströmt waren, die MansIn

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MansIn | Titelstory nicht vom Boden hochkam, weil sie ihren Arm hielt und dabei aber immer wieder ausrutschte. Sie schrie nur »Hilfe, Hilfe, sie ist tot, mein Arm, mein Arm. Hilfe, Hilfe.« * Gleich mehrere Notrufe gingen in der nahe gelegenen Polizeidienststelle ein. Umgehend wurden Feuerwehr und Notarzt, sowie eine Polizeistreife zum Tatort geschickt. Im selben Moment klingelte das Diensthandy von Kommissar Walter Krüger. Er sah vom Computer auf das vibrierende Ding am Ende des Tisches und murmelte nur missmutig: »Gehen Sie mal ran, Marie.« Marie saß direkt davor und las Einsatzberichte. Sie war ihm erst vor zwei Wochen als seine neue Assistentin zugewiesen worden und, wenn sie nicht immer so attraktiv angezogen gewesen wäre, hätte sie es wirklich nicht leicht bei ihm gehabt. Sie war erst dreiundzwanzig, hatte langes blondes Haar und kleidete sie sich – völlig untypisch für Kommissarinnen in Ausbildung – fast ausschließlich in kurzen Kleidern, Strumpfhosen und hohen Pumps. Sie war sehr elegant und wusste, dass sie mit

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Das Buch ist als Paperback oder eBook erhältlich. diesem Outfit eine ganz bestimmte Meinung über sich provozierte. Nicht nur bei den Kollegen, sondern auch bei den Zeugen, Verdächtigen und natürlich bei den Tätern. Sie war eine toughe junge Frau, die nicht nur außerordentlich sportlich war, eine Eins in Kampfsport und Schusstechnik hatte, sondern auch genau wusste, wie sie ihren Charme einsetzen konnte, um ihre Ziele zu erreichen. Ihre provokant weiblichen Outfits setzte sie dabei mit klarem Kalkül ein. Dies alles wusste Krüger zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er hielt sie für eine Anfängerin, die den Ernst der Lage noch nicht erfasst hatte, die besser mit ihren Barbies spielen sollte, als seinen knallharten Job machen zu wollen. Einen

Job, der einem Menschen alles abverlangte, der jeden an die Grenzen seines Verstandes bringen würde, der Selbstzweifel bis zum Suizid hervorbringen konnte. Die Polizeiarbeit in einer Großstadt war nichts für kleine Mädchen in Bluse und kurzem Kleidchen, das stand für ihn fest. Er ahnte, dass dieser Anruf nichts Gutes zu bedeuten hatte. Seine dreißig Jahre lange Erfahrung ließ eine Art Vorahnungssicherheit in ihm aufkommen. Dieser Anruf war ein Mordfall. Die kleine Marie mit dem gleichsam niedlichen Nachnamen Liebsam sollte gleich so richtig geschockt werden. Schon als sie das Gespräch entgegennahm und die Infos »Mordfall in der Alpenstraße 15, ein Exitus, eine Schwerverletzte, vermutlich Täterin. Mit Alarm.« laut wiederholte und gleichzeitig aufschrieb, war für Krüger klar, dass sie erst einmal alleine dorthin sollte, um völlig überfordert und hoffentlich heulend zusammenzubrechen. »Marie, fahren sie mit dem Kollegen Maurer vor. Ich fahre mit dem Privatwagen, habe noch einen Termin danach. Bis ich komme, sind sie erst mal die Chefin.« Marie stand auf, schob ihren Kleidersaum nach unten und nickte. »In Ordnung, aber sie


MansIn | Titelstory kommen doch gleich nach, oder?« »Na, klar!« Peter Maurer, ein ebenfalls junger Polizist kam in ihr Büro gerannt und fragte: »Kommen Sie mit?« Krüger zeigte nur lächelnd auf sein Assistentin: »Sie macht das.« Maurer wusste nicht, was er davon halten sollte. »Ähm, sie?« Auch er hielt sie für eine junge Blondine, die nichts bei der Polizei zu suchen hatte. Doch sie war so attraktiv, dass er es sich nicht mit ihr verscherzen wollte. Nein, eigentlich wollte er sie seit Tagen um ein Date bitten. Statt zu sagen »Hey, Chef, die Kleine hat doch keine Ahnung, das geht doch nicht!«, schaute er auf ihre Modellfigur, von ihren mittelgroßen Brüsten bis hinunter auf ihre Beine und verkniff es sich. »Ja, gut!« Er hatte damit auch Gelegenheit, ihr einmal zu zeigen, wie man so etwas machte und er hoffte, ihr auf diese Weise auch etwas näher zu kommen. Wahrscheinlich würde sie beim Anblick einer Leiche ohnehin in Ohnmacht fallen. Und er wäre da, um sie aufzufangen.

Am Tatort Maurer drängte durch die enge Menschenmenge im Flur des Mietshauses.

Dicht gefolgt von Marie, die wie ein kleines Mädchen im Windschatten ihres Vaters ging. Das Team der Spurensicherung war bereits dort. Auf dem Boden lagen breite und lange Pappstreifen, wie eine Art Steg, damit man nicht auf dem Blut ausrutschen konnte. Der Gerichtsmediziner Dr. Robert Kartan kümmerte sich um den Armbruch der Frau, die zitternd und wortlos auf einem Holzstuhl in der Küche kauerte. Maurer nahm einen Kollegen zur Seite und fragte nach der Toten. Er deutete auf das Wohnzimmer und ergänzte leise: »Aber das ist nichts für junge Frauen da drin.« Er hielt Marie am Arm fest, doch sie drückte ihn weg: »Ich leite hier die Ermittlungen, da muss ich dann wohl durch!« Gleichzeitig zückte sie stolz ihren Dienstausweis und betrat das Schlafzimmer. Sie hatte sich vorgenommen, bei jeglichem Anblick stark zu sein und sich keine Regung anmerken zu lassen. Doch das fiel ihr viel schwerer, als sie es je erwartet hatte. Es war nicht die zusammengesackte, blutleere, nackte Leiche der jungen Frau, sondern vielmehr der aufdringlich unangenehme Geruch, eine Mischung aus anfänglicher Verwesung und ranzigem Blut. Dazu kam der Anblick der

zerfetzten, ausgelaugten Füße, sowie der im Zimmer verstreuten schrumpeligen Zehen. Jeder einzelne wurde durch eine Kollegin der Spurensicherung mit Zahlenfähnchen versehen und fotografiert. Marie zählte die Fähnchen, während sie mit ihrem Würgereflex kämpfte. Doch sie wollte nicht schwach wirken, nein, sie wollte nicht schwach sein und sammelte ihre Gedanken: »Wieso nur neun Zehen?« »Ich bin ja noch nicht fertig!«, war die etwas genervte Antwort der Kollegin. »Todeszeitpunkt?« Niemand antwortete ihr. »Zeugen?« Sie schaute sich nach Maurer um. Doch er war nicht mehr im Zimmer. Marie verließ den Raum und ging in die Küche. »Sind Sie die Zeugin? Was haben Sie?« Der Mediziner antwortete für die weiterhin apathisch in die Ferne blickende Frau: »Sie hat eine Ellenbogenfraktur. Ich habe sie geschient und verbunden. Der Notarzt müsste jeden Moment eintreffen, jetzt kümmere ich mich um die Leiche. Lebende Menschen haben immer Vorrang, Frau Kollegin, da brauchen sie gar nicht so zu gucken. Wo ist denn Krüger?« »Der kommt später, ich leite solange die Ermittlungen.« Seine Augen schweiften MansIn

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MansIn | Titelstory über Maries schlanken Beine und er konnte sein Erstaunen über diesen Anblick nicht ganz verheimlichen. »Wollen Sie noch auf eine Party?«, fragte er höhnisch. »Nein, ich trage das sehr gerne. Haben Sie was dagegen?« Er hielt kurz inne. »Ehrlich gesagt? Nein. Aber es ist ungewöhnlich.« »Gewöhnen Sie sich bitte daran. Ich möchte aber jetzt mit der Zeugin sprechen. Wie ist Ihr Name?« Marie nahm ihr Handy heraus und startete die Aufnahme des Gesprächs, während Dr. Kartan die Küche verließ. »Ich zeichne das Gespräch auf, dann muss ich mir nicht alles notieren.« Die Frau nickte, wirkte aber nicht so, als hätte sie verstanden, was sie meinte. »Wie ist ihr Name?« »Malitzki, Heidrun Malitzki. Ich wohne direkt gegenüber.« »Was ist passiert Frau Malitzki? Haben Sie den Mord gesehen?« »Nein, nein, nein, ich habe... die Tür stand offen und überall das Blut... ich bin ausgerutscht...« Sie begann, zu weinen. »Beruhigen Sie sich doch Frau Malitzki. Sie haben also die Leiche entdeckt. Dabei sind sie ausgerutscht und haben sich den Arm verletzt.« Sie nickte. Offenbar saß der Schock noch tief.

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»Haben Sie jemanden gesehen, der aus dem Schlafzimmer oder der Wohnung kam?« »Blut! Nur Blut. Es kam Blut unter der Tür durch.« Marie inspizierte den Flurboden und wusste, was sie meinte. Das Blut hatte sich auf dem Boden der ganzen Wohnung bis zur Tür ausgebreitet. Der Mörder musste die Tür aufgelassen haben, als er flüchtete. »Maurer? Maurer?«, rief Marie, weil sie ihn langsam vermisste. Sollte sie denn alles alleine machen hier? »Ja, hier!«, hörte sie seine Antwort auf dem Flur um die Ecke. Als er in die Küche kam, war es sofort klar, wo er gewesen war: Auf dem Gästeklo, um sich zu übergeben. Er war kreidebleich, fast grünlich im Gesicht. »Entschuldigung, ich konnte nicht mehr...« Es war ihm sichtlich peinlich. »Ist schon okay...«. Marie fühlte sich gut. Es schien ihr gelungen zu sein, den ersten Kollegen stark zu beeindrucken. »Warum liegen die Pappstreifen auf dem Boden? Hat die Spurensicherung Fotos von den Fußspuren gemacht vorher?« »Ich weiß es nicht, ich frage mal nach.« »Ja bitte.« »Frau Malitzki, haben Sie Fußspuren gesehen, als sie als Erste hinein kamen?« »Nein, nur Blut, nur Blut.«

Ihr Stimme wurde immer leiser. Durch das geöffnete Fenster hörte man ein Dienstfahrzeug mit Alarm ankommen und stark abbremsen. Es hätte Hauptkommissar Krüger sein können, aber nein, es war der Notarzt, der sich um die Verletzte kümmern sollte. »Danke, Frau Malitzki, es kommt jetzt ein Arzt, der sich um ihren Arm kümmern wird. Ich denke, sie fahren in die Uniklinik. Ich werde sie dann morgen dort besuchen. Ich habe sicher noch mehr Fragen. Aber jetzt sollten sie sich erst einmal von dem Schock erholen. Sie nickte. Als der in orangefarbener Notfallweste gekleidete Notarzt völlig außer Atem in die Küche stürzte, begab sich Marie wieder in das Zimmer mit der Leiche. Dr. Kartan kniete am Boden und tastete den leblosen Körper ab. Er blickte zu Marie auf und sprach mit fester Stimme: »Also, wenn der Krüger nicht kommt, dann nehmen Sie bitte zur Kenntnis: Todesursache: Verbluten. Keine Hämatome oder offenen Wunden, die auf einen Schlag hinweisen. Die Frau ist durch die Amputation ihrer Zehen verblutet. Deshalb ist das Blut auch so vollständig entwichen. Falls es sie interessiert: Sie hatte kurz vorher Geschlechtsverkehr.


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MansIn | Titelstory Wir werden die DNA des ausgeflossenen Spermas bis morgen ermittelt haben.« Er zeigte auf eine weiße Lache unterhalb der Leiche. »Ich weiß nicht, ob wir damit den Täter überführen können. Es könnte ja auch noch ihr Freund gewesen sein. Es gibt keine Spuren eines Kampfes. Trotzdem sind DNA-Proben von allen Verdächtigen ratsam.« Marie nickte. »Sie hatte also einen Freund.« »Vielleicht, es kann theoretisch auch der Täter gewesen sein.« »Und der Todeszeitpunkt?« »Tja, das kann ich erst in der Pathologie exakt bestimmen, aber aufgrund der weit fortgeschrittenen Leichenstarre, sicher schon zwei Tage.« Wie konnte eine Haustür unbemerkt zwei Tage offen stehen? War die städtische Umgebung so kalt und unnahbar, dass es keinem im Hausflur auffiel? »Gibt es Spuren eines Einbruchs?« »Nein, alles unversehrt. Sie muss ihren Mörder hinein gelassen haben.« »Oder sie hatte vergessen, die Türe richtig zu schließen.« Kartan schaute Marie mit einem überraschten Gesichtsausdruck an. Mit diesem Scharfsinn hatte er bei ihr nicht gerechnet. Dies war eine Möglichkeit, die ihm selbst noch nicht eingefallen war.

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»Ja, vielleicht war es normal, dass bei ihr die Tür öfter aufstand.« Marie lächelte. »Das werde ich prüfen. Das müssen doch die anderen Nachbarn sagen können.« »Maurer?«, rief sie erneut nach ihrem Kollegen, der offenbar vermied, die Leiche ansehen zu müssen. Marie ging zu ihm in den Flur, um ihm den Anblick zu ersparen. »Herr Maurer, könnten Sie bitte die Daten aller Anwohner einholen und Termine für eine Einzelbefragung abklären? Am besten noch heute? Ich möchte wissen, wer genau hier im Haus wohnt und was die Anwohner von der Tat bemerkt haben. Ich kümmere mich um die Angehörigen der Toten. Haben Sie ihre Personalien?« »Ja, Lisa Holmeyer, neunzehn, Studentin der BWL hier in Hamburg, gebürtig in Osnabrück. Hier ist ihr Handy, dort gibt es einen Eintrag »Eltern«.« »Okay, geben Sie mir es. Ich erledige das.« Krüger war noch immer nicht da. Sie rief ihn an, um ihn um Hilfe zu bitten. Sie hatte noch nie jemandem mitgeteilt, dass seine junge Tochter ermordet wurde. Und sie hatte ein sehr mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, es tun zu müssen. Wofür gab es denn Vorgesetzte mit großer Erfahrung? Sie erreichte Krüger

gerade beim Verzehr einer roten Currywurst an einer Imbissbude auf der Reeperbahn. Mit vollem Mund nahm er ihren Anruf entgegen: »Na, Frau Kollegin, ich habe gehört, sie machen sich da ausgezeichnet. Der Leichenschnibbler hat mir alles schon brühwurstwarm erzählt. Der war schwer beeindruckt. Nicht nur von ihrem kurzen Rock! Das soll was heißen!« Während dieser Sätze verfolgten seine Augen die Beine unter den kurzen Röcken der jungen Prostituierten, die an der Bude vorbei schlenderten und ihm zuwinkten. Sie kannten ihn gut, denn er war regelmäßiger Mittagsgast in ihren Zimmern. Diese despektierliche Art ihres Vorgesetzten gefiel ihr gar nicht, doch sie war zu schlau, um in seine Falle zu tappen. »Bitte, Herr Krüger, helfen Sie mir, ich hab das doch noch nie gemacht. Lassen Sie mich nicht so ins kalte Wasser springen. Ich brauche Sie und ihre Erfahrung. Bitte. Ich koche Ihnen auch den Kaffee morgens, wenn Sie wollen.« Sie sagte es so unterwürfig und bettelnd, dass Krüger die Wurst im Hals stecken blieb und er sich verschluckte. Wenn eine so hübsche und junge Frau sich dermaßen erniedrigte, er sich vorstellte, wie ihr Rock hoch rutschte, während sie die Kaffeefilter aus


MansIn | Titelstory dem oberen Schrank der Dienstküche zupfte, und ihm freien Blick auf den Zwickel ihrer Strumpfhose gewährte, wurde er weich. »Okay, ich kümmere mich darum. In Osnabrück? Ich spreche mit den Kollegen dort oder fahre gleich noch los. Machen Sie mal weiter mit der Zeugenbefragung.« Marie grinste, als sie das Gespräch beendete. Es hätte sie gewundert, wenn sie nicht mit diesem Kotzbrocken zurecht gekommen wäre.

damit ihn alle verstehen konnten, unterbrach seine Vorlesung und hatte Marie sofort auf dem Kicker. Er hielt sie offenbar für eine Zu-spät-Kommerin. »Guten Morgen, Frau Kommilitonin. Wir mussten leider schon ohne Sie anfangen. Entschuldigen Sie bitte«. Das Auditorium lachte laut. »Kommen Sie direkt von einer Party oder warum haben Sie sich so schick gemacht?« In das Gelächter mischten sich Playboypfiffe einiger Jungs, die Gefallen an ihrem kurzen Rock fanden. Marie grinste nur und ging direkt auf den Professor zu, was ihm sichtlich peinlich wurde, als er bemerkte, dass sie wohl Sie wusste noch nicht keine seiner Studentinnen viel vom Opfer, nur, dass war. Sie zeigte ihm ihren sie Studentin war und Dienstausweis und sagte seit einem halben Jahr nur: »Wichtige polizeiliche in Hamburg wohnte. Durchsage, ich darf doch Marie setzte sich in die mal?« U-Bahn und fuhr zum Er wich zurück und überließ Universitätsgelände. Ihr ihr das Mikrofon. Anruf bei der Verwaltung ergab, dass eine Vorlesung Sie tippte drei Mal mit dem Finger darauf und für Volkswirtschaftslehre begann: »Ich weiß, sie sind des ersten Semesters von meinen Kollegen ein gerade begonnen hatte. anderes Outfit gewohnt, Sie fragte sich durch, bis aber ich komme tatsächlich sie am Hörsaal ankam und die schwere Holztüre einen von der Polizei.« Die Zuhörer wurden Spalt öffnete. Es war wohl dadurch etwas ruhiger, einer der größten Säle. aber es gab immer noch Etwa dreihundert Zuhörer anzügliche Zwischenrufe: verloren sich auf den fast tausend Sitzplätzen. Leider »Geil!«, »So mag ich die Polizei!«. Doch die knarrte die Türe so laut, dass alle Augenpaare sofort Stimmung der Studenten auf sie gerichtet waren. Der sank schlagartig, als sie am Mikrofon sagte: »Mein noch junge Professor, der Name ist Liebsam, ich bin über ein Mikrofon sprach,

An der Uni

Kommissarin und ermittle im Mordfall an einer ihrer Kommilitoninnen.« Man hätte die berühmte Stecknadel auf den Boden fallen hören können, so still war es. Vielleicht so leise, wie nie zuvor in diesem Hörsaal. Auch dem Professor stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. »Es handelt sich um Lisa Holmeyer. Alle, die sie kannten, kommen bitte jetzt umgehend zu mir hinunter, ich möchte Ihnen in einem Nebenraum einige Fragen stellen. Vielen Dank.« Der Professor ergänzte durch das Mikrofon: »Wir machen für heute Schluss. Bitte haben Sie Verständnis dafür.« Ein Raunen durchdrang die Stille des Hörsaals. Aber niemand kam spontan zu ihnen hinunter. Nach und nach verließen die Studenten den Hörsaal durch die Seitenausgänge. Maries Augen wanderten über einige Gesichter von jungen Männern, die auffällig verlegen wegschauten. War einer von Ihnen der Täter? Hätte sie doch besser Speichelproben von allen Männern nehmen lassen sollen? Der Saal war fast leer, als sich doch noch zwei Personen zu ihr trauten. Eine kleine, aber auffällig gut gekleidete Frau und ein Mann. Marie startete die Aufnahme an ihrem Handy. MansIn

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MansIn | Titelstory »Sie kannten Lisa?« »Ja, aber nicht gut. Wir waren einmal bei einem Tutorentreffen mit ihr und hatten Telefonnummern ausgetauscht.« »Wie ist ihr Name?« »Claudia Rodermund.« Maries prüfender Blick wechselte zu ihm. Er war ähnlich gut gekleidet, aber vielleicht war das bei Wirtschaftsstudenten ohnehin üblicher als bei anderen Studienfächern. »Und Sie?« »Ich bin der Freund von Claudia. Wir haben sie gemeinsam kennen gelernt.« »Hatte Lisa eigentlich auch einen Freund?« »Nein, ganz sicher nicht«, antwortete er auffällig schnell. Seine Freundin schaute ihn mit unverständiger Miene an. »Woher weißt du das denn so genau?« Er zuckte mit den Achseln. »Sie hat es mir erzählt.« »Wo denn? Aber doch nicht bei dem Tutorium, oder?« Es entstand eine unangenehme Situation zwischen den Beiden. Sie schaute ihn eifersüchtig, fast böse an. Marie unterbrach den Zwist mit: »Wie ist ihr Name, bitte?« »Klaus, Klaus Mahlstedt.« »Hatte sie denn noch andere Freunde oder Bekannte, die sie mit ihr gesehen haben?« Die junge Frau antwortete diesmal schneller, fast so, als wollte sie weitere peinliche Aussagen ihres

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Freundes vermeiden. »Nein, sie war immer ganz allein unterwegs. In der Uni hatte sie kaum Kontakt. Sie saß auch immer etwas abseits.« Ihr Freund nickte zustimmend. »Können wir jetzt gehen?« »Ja, danke für Ihre Aussage.« Der Professor stand mit einer etwas bedauerlichen Miene neben Marie. Als die beiden Studenten weg waren, entschuldigte er sich bei ihr: »Verzeihen Sie bitte den dummen Spruch, als sie hinein kamen. Ich dachte, sie wären eine der hübschen Studentinnen, die immer nur Party im Kopf haben und öfter mal zu spät kommen.« »Gibt es so etwas?« »Ja, natürlich. Es gibt einige Studentinnen, die in Kleidern und Strumpfhosen in meine Vorlesung kommen.« Marie schaute ihn prüfend an. »Und das mögen sie?« »Das liebe ich.« Sein lüsterner Blick wanderte über ihre Beine. Offensichtlich hatte er seinen Verstand schon aus geschaltet. Marie nutzte die Gelegenheit für eine weitere Frage: »War Lisa Holmeyer auch eine von diesen Frauen, die sich sexy anzogen?« »Ja, das war sie. Ich muss zugeben, ich kenne sie wohl am besten von allen hier.« »Ach, nein! Haben Sie sich mit ihr getroffen?« Plötzlich wurde seine

Miene ernster. Seine Augen bewegten sich nervös, als würde es ihm jetzt erst klar, dass er in Mordverdacht kommen könnte, wenn er zugäbe, dass er sogar mit ihr geschlafen hatte. Dabei war sie nur ein kleines geiles Sexobjekt für ihn, mehr nicht. Er hatte keine Gefühle für sie. Sie hatte ihm mit ihrem kurzen Rock klare Signale gegeben. Er konnte unter ihn gucken. Es war doch klar, dass sie auch mit ihm schlafen würde. Und das hatte sie auch noch am selben Abend in seinem Auto gemacht. Es war ein tolles Erlebnis für sie beide. Es blieb dann aber bei dem einen Treffen, obwohl er noch öfter Lust auf sie hatte. Niemand hatte sie gemeinsam gesehen. Doch die Wahrheit konnte er der Polizistin nicht sagen. Verdächtiger in einem Mordfall wollte er auf keinen Fall werden. »Sie war einmal in meiner Sprechstunde, da war mir ihre Kleidung aufgefallen. Mehr nicht.« Maries weiblicher Instinkt sagte ihr, dass da etwas nicht stimmte. Sie musste seinen Verstand wieder ausschalten. Sie fasste an ihren Rocksaum, hob ihn etwas an und fragte mit sinnlicher Stimme: »Trug sie auch eine Strumpfhose?« Sie zog einen Schuh aus und streckte ihm ihren Fuß entgegen. Durch


MansIn | Titelstory das schwarze Nylon schimmerten ihre lila lackierten Fußnägel. »Trug sie vielleicht auch mal offene Sandalen?« Ihre Show zeigte Wirkung bei ihm. Ihm stockte der Atem. Eigentlich wollte er nichts mehr sagen, aber es rutschte ihm heraus. »Ja, sie trug auch eine Strumpfhose und hatte so schöne Füße wie Sie.« Irgendetwas stimmte mit ihm nicht, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass er Lisa auf bestialische Weise alle Zehen amputieren konnte. Er war vielleicht ein Lügner, aber kein Mörder.

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Das MansIn Magazin wünscht Ihnen ein gesundes und glückliches neues Jahr!

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