X.DAYS
X.DAYS phone auf die benötigten Geschäftsdokumente oder weitere Information zuzugreifen. Dank dieser mobilen Kommunikationsmöglichkeit kann eng zusammengearbeitet werden, auch wenn sich nicht alle Mitarbeitenden am gleichen Ort befinden. 2. Wählen Sie zielführende Kommunikationsmittel: Erstellen Sie einen Leitfaden, welche «Networking Tools» Sie wann für angebracht halten. Dabei bewähren sich herkömmliche Kommunikationsmittel auch weiterhin: Für den umgehenden Austausch eignen sich Dienste wie «Skype», für kurze Rückfragen «Instant Messaging» und wenn die Antwort nicht sofort benötigt wird, ist E-Mail nach wie vor ein gutes Kommunikationsmittel. Interne Wikis zur Wissensablage oder Social-Network-Gruppen zum Wissensaustausch runden das KommunikationsPortfolio ab.
Leitfaden für «Networking Tools» erstellen.
Mobile Business Die Fernbedienung im Geschäftsalltag von Manuel P. Nappo
Die mobile Revolution ist in vollem Gange, die mobile Internetnutzung gewinnt Tag für Tag an Bedeutung und die Zahl der mobilen Internetnutzer wird auch künftig exponentiell steigen. Doch was bedeutet der rasante Wandel für KMU?
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ie Technik ist aus unserem Alltag längst nicht mehr wegzudenken. Mit dem Einzug von Smartphones hat die Entwicklung jedoch eine neue Stufe erreicht. Der Umgang mit iPhones & Co. ist nicht mehr vergleichbar mit dem einfachen SMS-Marketing der Vergangenheit. Heute greifen bereits 74 Prozent der Schweizer Bevölkerung auf mobiles Internet, sei es per Smartphone, Tablet oder Notebook. Sogar bei den «Silver Surfers», der Generation ab 55 Jahren, liegt die mobile Nutzung bereits bei über 50 Prozent. In einem Trendreport hat Christian Lindholm, Chief Innovation Officer von Fjord, einer der führenden Agenturen für digitales Design in London, bereits im letzten Jahr ein geflügeltes Wort lanciert: «Mobile ist die Fernbedienung des Lebens». Doch trotz eindrücklicher Zahlen beweist der «Mobility in Business Report» von Citrix, dass jedes zweite Unternehmen keine richtige Mobile-Strategie besitzt. Ein Umdenken ist an diesem Punkt angezeigt.
Grenze zwischen Arbeit und Privatleben schwindet Die Kommunikation und Internetnutzung über die mobilen Geräte gehört inzwischen in unseren Alltag. Dieser intensive Digitalisierungs- und Virtualisierungsprozess betrifft immer mehr auch die Arbeitswelt. Per Smartphone, Tablet oder Notebook zu arbeiten, ist heute genauso Realität wie flexible Arbeitszeitmodelle und «Home-Office». Aus der Perspektive der Mitarbeitenden könnte man sagen, dass die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben durch das Smartphone definitiv gefallen und Flexibilisierungen der Arbeitsbedingungen sichtbar geworden sind. Dies eröffnet Unternehmen eine Vielzahl an Chancen – stellt sie jedoch gleichzeitig vor erhebliche Herausforderungen. Denn die anhaltenden technologischen Entwicklungen beeinflussen die interne Kommunikation, die Kultur des Unternehmens sowie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich Firmen und deren Mana-
ger sowie Führungskräfte immer mehr unter Druck sehen, sich besser auf die mobile Welt einzustellen und mit dem Thema «mobile company» auseinanderzusetzen. Die interdisziplinäre und ortsunabhängige Arbeitsweise, die veränderte Kommunikation und die Wissensvermittlung verlangen eine komplett neue Denk- und Arbeitsweise. Organisatorische Abläufe müssen angepasst, Führungskonzepte überdacht und Handlungskompetenzen neu definiert werden. Einige Branchen, wie zum Beispiel der Detailhandel- oder Reisebranche, nutzen bereits aktiv das Potenzial mobiler Arbeitsformen. Wandel erfasst auch KMU Selbstverständlich sind auch KMU von der mobilen Revolution nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil. Gerade wegen ihrer Grösse und Budgets haben KMU oft keine Möglichkeit, eigene Software-Lösungen zu entwickeln. Die vorhandenen Plattformen bieten da Hilfe. Sei dies im Fall der Dokumentenablage (Dropbox) oder des Knowledge-Managements (Evernote). Die Ortsunabhängigkeit ist wohl der grösste Nutzen, der durch das mobile Arbeiten entsteht. KMU-Mitarbeitende haben dadurch Gelegenheit, unabhängig von ihrem Aufenthaltsort zu kommunizieren und jederzeit Informationen abzuholen. Die stetige Erreichbarkeit der Mitarbeitenden stellt einen weiteren Nutzen dar. Sie können ausserhalb des Arbeitsplatzes erreicht sowie mit wichtigen Daten und Informationen versorgt werden. Zudem können Aufträge direkt vor Ort erfasst werden, wodurch wiederum Zeit eingespart wird. Trotz all dieser Vorteile – wichtig ist, dass auch KMU das Thema «mobile business» strategisch angehen. Kon-
kret: Ein Start-up kann heute zwar komplett «mobile» aufgebaut werden, die Realität aber verlangt einen anderen Zugang. So kann ein Unternehmen nicht auf einen Schlag den Produktekatalog streichen und sagen: Ab sofort gibt es nur noch eine App. Solche Umstellungen müssen schrittweise und planweise geschehen. Umdenken lohnt sich Mobile Anwendungen bieten viele Nutzenpotenziale und Chancen, auch für kleine und mittlere Unternehmen. Es lohnt sich also durchaus, sich mit dem mobilen Business auseinanderzusetzen und die Strategie im eigenen Unternehmen zu überdenken. An der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich können sich Interessierte seit November 2013 im Zertifikatsstudiengang CAS Mobile Business das nötige Know-how aneignen. Solche Ausbildungen bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich dieser rasanten Entwicklung produktiv zu stellen und sich das entsprechende Spezialwissen für die digitale Gegenwart und Zukunft anzueignen. Kurz: Die Prozesse, der Nutzen und die Risiken von mobilen Technologien und Applikationen müssen in ihren Grundzügen und Zusammenhängen verstanden werden, um das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Vier Tipps für mobiles Arbeiten in KMU 1. Nutzen Sie Cloud-Dienste für Geschäftsdokumente: Benutzen Sie Cloud-Dienste wie zum Beispiel die «Dropbox» oder «Evernote», welche Ihren Mitarbeitenden ermöglichen, unkompliziert mit dem Smart-
3. Pflegen Sie weiterhin persönliche Kontakte: Management auf Vertrauensbasis ist das Fundament einer wirksamen «mobile company». Dabei wissen die einzelnen Manager und Mitarbeitenden selbst am besten, ob ihre Tätigkeit und sie selbst für mobiles Arbeiten geeignet sind. Vorgesetzte, die ihren Aufgaben mobil nachgehen, sollten das tun, was sie auch im Büro tun würden: ergebnisorientiert führen, effizient und häufig kommunizieren und sich Netzwerke ausserhalb ihrer unmittelbaren Arbeitsumgebung schaffen. Mobiles Arbeiten heisst also nicht, sich abzusondern: Persönliche Kontakte sind weiterhin wichtig. 4. Schaffen Sie Vertrauen: «Aktivieren statt kontrollieren» – so lautet die Devise in der «mobile company». Die Hindernisse für erfolgreiches mobiles Arbeiten sind nicht technologischer, sondern menschlicher Natur. Schenken Sie Ihren Mitarbeitenden mehr Vertrauen und schaffen Sie damit eine verbesserte Arbeitsmoral und mehr Produktivität. Getreu dem Motto «Wenn Sie jemandem nicht vertrauen, stellen Sie ihn nicht ein. Wenn Sie ihn einstellen, vertrauen Sie ihm.»
Manuel P. Nappo ist Leiter der Fachstelle Social Media Management an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und Studienleiter des CAS Mobile Business und des CAS Social Media Management. Für seinen Beitrag zur digitalen Aus- und Weiterbildung wurde Nappo 2013 von der IAB Switzerland mit dem Titel «Digital Pioneer of the Year» ausgezeichnet. www.fh-hwz.ch/mobile
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