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Büchertipps
Lust am Schmökern Bester Lesestoff für die Zeit zuhause
Daheim zu bleiben muss nichts Schlechtes sein - wenn man sich mit guter Lektüre beschäftigen kann. Wir haben hier eine Bücherauswahl für die Zeit zuhause zusammengestellt, die zu Glücksorten oder durch Märchenwelten führt und die Seele glücklich machen kann. Außerdem gibt‘s hier eine Auflistung heimischer Buchhändler, die man in der Krise unterstützen kann, indem man bei ihnen bestellt, statt bei Amazon & Co. Wer die heimische Wirtschaft in der Corona-Krise unterstützen will, findet weitere A dressen auf der Website: www.marburgliefert.de
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Das Kino von Tim Burton Wenn man leider zurzeit auch nicht ins Kino gehen kann, kann man doch spannende Geschichten über Filme und Regisseure lesen: Zum Beispiel in „Das Kino von Tim Burton“ von Christian Heger über den großen Märchenerzähler von Hollywood. Seit dreißig Jahren dreht Tim Burton, der Mann mit der zerzausten Lockenfrisur, den schwarzen Künstler-Outfits und der blauen Sonnenbrille, Filme, die zum Träumen einladen. In seinem schillernden Kino-Kosmos, der sich zwischen gruselig flackernden Halloween-Kürbissen und den verschneiten Lichterketten der Vorweihnachtszeit entfaltet, wandeln die absonderlichsten
Geschöpfe umher: eine schüchterne Kreatur mit Scherenhänden, ein Fledermaus-Mann und eine Katzenfrau, Marsmenschen, Untote und ein bizarrer Chocolatier. Fast allesamt sind sie kreative Sonderlinge – Freaks, für die ihre Andersartigkeit Fluch und Segen zugleich bedeutet. Ihr auffälliges Schwanken zwischen selbstgewählter Abgrenzung und dem Verlangen nach Wärme, Zuneigung und Liebe kommt nicht von ungefähr. Tim Burton weiß, wovon er spricht: Sein Werk ist durchzogen von autobiographischen Erfahrungen. Aufgewachsen in einem sterilen Spießeridyll vor den Toren Hollywoods, floh er vor dem allgegenwärtigen Konformitätsdruck schon früh in ein phantastisches Paralleluniversum. Als Kind malte der spätere Blockbuster-Regisseur Monstergeschöpfe, schaute sich im Fernsehen stundenlang Gruselfilme an und sponn sich absonderliche Geschichten über den örtlichen Friedhofsgärtner zusammen. Das Buch richtet sich nicht nur an Film-, Kunst- und Kulturwissenschaftler, sondern vor allem an die sehr große Tim-Burton-Fangemeinde.
Christian Heger Das Kino von Tim Burton Schüren Verlag, 448 Seiten, 38 Euro ISBN 978-3-7410-0360-8
Mittelhessen macht glücklich! Ein Glücks-Buch widmet sich 80 besonderen Orten in Mit telhessen. Zwischen der Domstadt Limburg und dem Vogelsbergstädtchen Lauterbach hat das Glück viele Gesichter. Sanfte Hügel aus Vulkangestein, trutzige Burgen und malerische Schlösser, urige Wirtshäuser in engen Gassen – Andrea Reidt präsentiert in „Glücksorte in Mittelhessen“ 80 Schätze ihrer Heimat. Jeder Glücksort wird auf einer Doppelseite mit Foto vorgestellt. Da macht schon das Durchblättern gute Laune, auch wenn man im Moment durch die Krise
die Orte nicht besuchen sollte, aber natürlich Ausflüge für später planen kann. Diese finden sich in Wetzlar und Gießen, in Marburg und Münchhausen, in Ulrichstein und Dillenburg. Klassiker mischen sich mit noch unentdeckten Perlen, manche Orte sind jedem bekannt, andere sind versteckter. Die Auswahl ist entsprechend abwechslungsreich, es geht zu Trachtenfest und Grimm-DichPfad, in Museen und Kirchen, in die Natur und in kleine Städtchen. Immer wieder zeigt sich, dass manchmal schon ein kleiner Perspektivwechsel genügt, und im Nu ist das Glück gefunden – hoch oben auf einem Turm mit fantastischem Weitblick, in einer historischen Reithalle oder im Grünen zwischen Schafen, Kranichen und Kröten. Beim Paddeln und Schwimmen, Wandern und Radeln lässt es sich herrlich entspannen, bei der Leinblüte und in bunten Gärten wird nicht nur das Auge, sondern auch die Nase erfreut. „Mittelhessen ist eine Glücksregion“, findet die Autorin, deren ganz persönliches Highlight der Lahntalradweg zwischen Weilburg und Limburg ist.
Andrea Reidt Glücksorte in Mittelhessen Droste Verlag, 168 Seiten, 14,99 Euro ISBN 978-3-7700-2164-2
Die Reise zu sich
Sei es im Studium oder im Beruf: Immer mehr Menschen fühlen sich gestr esst, überfordert von der Arbeitsbelastung und einem immer schneller werdenden Arbeitstempo. Das Rezept gegen zunehmenden Stress und Überlastung ist die Lebenskunst der Achtsamkeit: „Die Erfahrung ist, dass wenige Minuten am Tag ausreichen, um sich zurückzulehnen und achtsam innezuhalten. Wenn man das mehrfach tut, ist das wie eine Tankstelle, an der man neue Energie bekommt“, sagt die Gießener Erziehungswissenschaftlerin Cornelia Löhmer. In dem Buch „Timeout statt Burnout“, das sie zusammen mit dem Pädagogen Rüdiger Standhardt verfasst hat, behandeln die beiden Autoren die spannende Reise zu sich selbst, widmen sich Achtsamkeit als Lebenskunst. Die Leser erhalten eine Reihe von Impulsen zur eigenen Standortbestimmung und Selbstklärung. In jedem Kapitel regen die Autoren an, Pausen einzulegen, innezuhalten und zu entschleunigen. Ihre praxiserprobten Timeout-Übungen sind auf der beiliegenden CD zusammengestellt und ermöglichen es Ihnen, die Lebenskunst der Achtsamkeit ganz konkret einzuüben. Buch und CD laden die Leser ein, die Kunst der Achtsamkeit für ihren privaten und beruflichen Alltag nutzbar zu machen: - Was ist in meinem Leben in Ordnung und für was bin ich dankbar? - Wie kann ich mein Leben mit mehr Selbstverantwortung gestalten? - Wie kann ich Selbstliebe und Selbstfürsorge in meinem Leben verankern? - Wie kann ich mein Leben auf das neu ausrichten, was für mich wesentlich ist? - Wie lerne ich, den Menschen und Dingen, die für mich bedeutsam sind, mehr Raum zu geben?
Cornelia Löhmer & Rüdiger Standhardt Timeout statt Burnout. Klett-Cotta, 199 Seiten, 20 Euro ISBN 978-3-608-94729-8
Väter der Zukunft
Was ein Vater ist, wissen wir heute nicht mehr. Das zeigt sich in den Entwicklungsstörungen und der mangelnden Sozialisation von Kindern ebenso wie im zunehmenden Unbehagen von Vätern und den Überlastungen der Mütter. Der lange Schatten des abwesenden Vaters liegt wie ein Bleigewicht auf dem Leben aller. Wollen wir uns davon befreien, braucht es eine angemessene Rollenbeschreibung, die zeigt, wie und was ein Vater heute sein könnte – jenseits von überkommenen Männlichkeitsvorstellungen, patriarchalen Familienmodellen oder der Idee einer geschlechtlosen Elternschaft. Björn Vedders Essay leistet ebendas: Er entwickelt eine zeitgemäße Vaterrolle – aus psychologischen, philosophischen und sozialwissenschaftlichen Studien, aus den Produkten der Hoch- und der Popkultur und vor allem aus den grundlegenden Erfahrungen, die wir in der Familie und im Leben machen können. Dabei wird deutlich, warum ein Kind zu bekommen, ein Sprung in das gute Leben ist, warum Väter, die sich an Recht und Ordnung halten, Angsthasen sind, was die Künste des Vaters vermögen und wie Mutter und Vater das Kind gemeinsam fertig zur Fahrt machen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei Erfahrungen des Verlustes zu. Für deren Reflexion gibt es in der gegenwärtigen Kultur keinen Ort. Sie werden aber zukünftig immer wichtiger. Mit dem Vater stellt Vedder eine Figur vor, um diese Erfahrungen wieder sinnvoll in unser Leben zu integrieren. So werden die Väter von heute zu Vätern der Zukunft.
Björn Vedder Väter der Zukunft Büchner-Verlag, 170 Seiten, 18 Euro ISBN 978-3-96317-195-6
pe/kro
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