Farben
Fa r b p s yc h o l o g i e Was Farben in uns auslösen
3 GP HTL Bau und Desing Erscheinungsdatum: 15. Mai. 2013 Erstellt im Deutschunterricht
Claudia Neubacher, Thomas Hammerl, Marie - Caroline Zimmermann - Meinzingen
Inhaltsverzeichnis Vorwort 7 Was ist Farbe 9 Farbenlehre Goethe/Newton 23 Additive Farbmischung 31 Subbtraktive Farbmischung 33 Kreative Farbgestaltung 35 Farben und Gefühle 39 Blau 41 Rot 53 Grün 71 Schwarz 89 Rosa 101 Gelb 109 Weiß 119 Violett 131 Gold 139 Braun 145 Grau 151 Silber 157 Orange 165 Farbwahl 171 Eidesstaatliche Erklärung 181 Quellenangabe 182
Vorwort Das Ziel unsere Facharbeit ist es, Schülern unseres Alters einen Einblick in die Farbenpsychologie zu geben. Vieles konnten wir aus unsere berufsbildenden Erfahrung entnehmen, doch einiges wurde uns erst in der Ausarbeitung wirklich bewusst, da man vieles intuitiv anwendet und sich meist nur wenig Gedanken darüber macht. Daher bearbeiteten wir zunächst die grundlegende Auffassung von Farbe und Farbsehen. Darauf folgt eine genauere Beschreibung der einzelnen Farben. Da unsere Ausbildung ein grundlegendes Verständnis für das Arbeiten mit Farbe vorraussetzt möchten wir dieses unseren Mitschülern gerne etwas näher bringen.
Leonardo Da Vinci: „Vom Irrtum derer, die die Praxis ohne die Wissenschaft. Diejenigen, die sich in Praxis ohne Wissenschaft verlieben, sind wie Schiffer die ohne Steuerruder und Kompass zu Schiffe gehen, sie sind nie sicher, wohin sie gehen. Praxis sollte stehts auf guter Wissenschaft aufgebaut sein.“
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Was ist Farbe ? Die Farbe an sich ist für den Menschen ein schon immer allgegenwärtiges Phänomen, das das Interesse des Menschen schon seit jeher fesselt. So ist ein Leben ohne Farbe kaum vorstellbar und man nimmt an, sie sind ein so grundlegender Bestandteil unseres Lebens, dass sie allen Gegenständen auf dieser Welt von Natur aus gegeben sind. In der Griechischen Philosophie beschreibt Platon die Farbe als „eine jeglichem Körper entströmende Flamme“. Im Mittelalter stellt Isodor von Sevillia die Farbe als „gefangen gehaltenes Sonnenlicht“dar. Am Ende des 19. Jahrhunderts war es für den französischen Maler Cezanne einzig und allein die „leibhafte Idee“. Sie war für ihn eine Art „Gedankending“, wie er es nannte, diesem ist keine objektive Sachlichkeit zuzusprePaul Cézanne (* 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence; † 22. Oktober 1906 )
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chen. Seine Thesen beruhen auf die Farbtheorie von Harald Liebedank Küppers. Dieser stellte nämlich fest, Farben seien einzig und allein eine Empfindung des Sinnesorganes des Betrachtenden. So beschreibt auch der Neurologe Ernst Pöppel Farbe als etwas, für das sich einzelne ,hochspezialisierte Gehirnzellen „interessieren“ und uns eben dies als „Farbe“ widerspiegeln.
Ernst Pöppel (* 29. April 1940 in Pommern)
Harald Liebedank Küppers (* 1928 in Müden)
Animierte Gehirnzellen / Synapsen beim Menschen
Farben sind für den Menschen auch mit geschlossenen Augen sichtbar, so müssen nur die dafür zuständigen Gehirnzellen mechanisch oder aber auch chemisch stimuliert und angeregt werden. So kann man sagen, Farben sind etwas vollkommen Allgegenwärtiges in unserer Welt, doch sind sie nüchtern gesehen etwas vollkommen Unbeständiges und rein optisch gesehen eigentlich gar nicht vorhanden. Diese Unbeständigkeit wird uns am besten bei den Veränderungen eines Objektes deutlich, wenn man die ihn umgebenden Lichtverhältnisse beeinflusst. Allerdings muss man sagen,
unsere Augen als auch unser Gehirn zeigen diesbezüglich allerdings eine äußerst bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit. So kann man sagen, unser Farbsehen ist äußerst beeinflussbar. So spielt auch unsere Erfahrung eine zunehmend wichtige Rolle da wir Farben immer nur relativ zu dessen gewohnter Umgebung sehen, zum Beispiel der Mond: So ist dieser, wie wir wissen, eigentlich aus dunkelgrauem -man könnte meinen -farblosen Gestein. Doch beschrieben ihn die Astronauten, die ihn aus der Nähe sahen, mit den unterschiedlichsten Farben. Das liegt daran, dass die Umgebung der Astronauten auf dem Mond plötzlich eine vollkommen andere war als auf der Erde. Ihr Gehirn wusste sozusagen in diesem Moment nicht, wie es welche Farbinformationen zu verarbeiten hatte, dadurch entstanden auch die unterschiedlichsten Wahrnehmungsvariationen. Erste Mondlandung der Amerikaner Der Mond
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Zu solchen Erkenntnissen, dass auch unsere Umgebung als eine äußere Bedienung zu unserem Farbsehen gesehen werden kann, kam auch schon Platon, er schrieb: „Keine Farbe sehen wir aber rein, sondern entweder durch den Einfluss fremder Farben oder durch Licht und Schatten verändert; wir mögen daher einen Körper in den SonnenStrahlen oder im Schatten sehen, bei starker oder schwacher Beleuchtung, bei dieser und jener Neigung der Fläche, immer wird die Farbe anders erscheinen. Ebenso geschieht es bei Feuer-,Mond-, oder Lampenlicht; denn jedes von diesen hat eine eigene Farbe. Wenn sie nun mit der Farbe des Körpers durcheinander spielt, so entsteht die gemischte Farbe, die wir sehen.“ (Platon, Über die Farben, III, 3, 3) Als Resümee lässt sich sagen, dass unsere Wahrnehmung von unserer Umgebung, den Lichteinflüssen und unserer persönlichen Erfahrungen abhängig ist, denn letzten Endes
wird sie einzig und allein in unserem Gehirn produziert. Farben sind nicht einzig und allein „Taten des Lichts“ (Goethe), sind sie auch „Taten des Ichs“ (Fischer). Sie werden nicht nur durch den Beobachter ausgelöst, sondern „vielmehr in die Individualität des Einzelnen verschlungen und verwickelt“ (Goethe) So sprach auch Cezanne von der Farbe als „Ein Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.“ Stehts waren die unterschiedlichsten Naturund Geisteswissenschaftler darum bemüht, eine eindeutige Klärung des Phänomens Farbe zu schaffen.
Eine Computertomographische Aufnahme im Bezug auf Farbsehen
So maßen Physiker die Wellenländen des Lichts, Chemiker analysierten Substanzen, Psychologen erforschten Wirkungen, oder Biologen gingen den physikalischen oder ge-
Platon (* 428/427 v. Chr. in Athen/Aigina † 348/347 v.Chr. in Athen)
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netischen Spuren nach. So beschäftigten sie sich an und für sich alle mit den selben arten von Erscheinungen wie Philosophen, Dichter oder Maler. Nur kommen sie zumeist alle zu unterschiedlichen Ergebnissen. So wählen Wissenschaftler einen meist komplett konträren Weg als es die Künstler tun. Goethes beispiellos großartiges Werk, welches er zur Erklärung der Farbe schieb, setzte er selbst sogar über sein vollkommenes poetisches Schaffen. Er nannte seine 2000 Seiten die er dazu verfasste die „Wissenschaft zur Farbenlehre“. Er diese „in Absicht auf die Kunst“ verfasst und hoffe damit zugleich, insgeheim „eine Geschichte des menschlichen Geistes im Kleinen“ für die Menschheit geschaffen zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar)
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Je weitläufiger sich die Wissenschaftler, Dichter, Maler, Psychologen und Physiker mit dem Begriff Farbe beschäftigt hatten, desto umfassender wurden ihre genauen Begriffsbedeutungen und sie versuchten, sich einer eindeutigen Farbenfestlegung so weit wie möglich zu entziehen. Jeder, den man zum Phänomen Farbe anspricht, wird zunächst aus seinen eigenem persönlichem Erfahrungenherraus antworten. So kommen zumeist schon die ersten Schwierigkeiten bei der Festlegung der einzelnen Grundfarben auf. Ein Psychologe hat eine völlig andere Auffassung der Grundfarben gelernt als beispielsweise der Fernsehtechniker, der Drucker oder der Maler. Würde man zu dem noch die geschichtliche Weiterentwiklung der Farbwörter hizufügen, so würde dieses Unterfangen nur noch schwieriger werden. Denn die Farbbestimmung ist zudem auch noch einem stetigen Wandel in der Geschichte unterworfen. LAB Farbraum, wird von Adobe verwendet HKS Farbtabelle, wird von Künstlern, Malern und ähnlichem verwendet
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„In der Sprache der kognitiven Neurowissenschaften entstehen die Farben durch die Wechselwirkung zwischen einerseits den von den Objekten zurückgeworfenen Lichtstrahlen, den Farbflächen (falls man von einem Bild spricht) oder der Beleuchtung der verschiedenen Gesichtsfeldes (falls es sich um eine Landschaft handelt) und andererseits einen peripheren Sensor (Auge), und zuletzt durch Arbeit des „Farbzentrums“ (die sekundäre visuelle Sehrinde, in der die Informationen analysiert und die Farben rekonstruiert werden). Über die Farbempfindung legt sich alsbald ein Urteil über die wahrgenommene Farbe. Eine Art inneres System steht den in ewigen Wandel befindlichen, variablen Daten gegenüber.“ (Le Rinder, Jaques, Farben und Wörter) Jacques Le Rider (* 20. Februar 1954 in Athen)
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Schon seitdem die Wurzeln der frühe Wissenschaft zu keimen begannen, seitdem machte der Mensch sich Gedanken darüber, ein Sys-
tem zu finden, die Farben zu ordnen und sie bestimmen zu können. Doch obwohl sogar Platon schon resignierend feststellte, ein Gesetz zu schaffen, nach diesem man die Farben richten könne, sei unmöglich, hatt dies weder Künstler noch Wissenschaftler daran gehindert, nach eben diesem zu suchen. Den womöglich ersten Ansatz lieferte uns Aristoteles. Er systematisierte die Farben, indem er davon ausging, dass diese aus einer Mischung aus Licht und Dunkelheit entstehen. Er hatte fünf Farben (seine Grundfarben) linear nebeneinander angeordnet und und dieses Bild zwischen Schwarz und Weiß gesetzt. Er schuf dadurch ein siebenstufiges Farbspektrum. Im späten Mittelalter übersetzte Robert Grosseteste Aristoteles Aufzeichnungen und hatte damit eine Grundlage ,auf der er seine eigenen Gedanken aufbauen konnte.
Aristoteles (* 384 v. Chr. in Stageira; † 322 v. Chr. in Chalkis)
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Er stelltefest, eine Farbe ist nicht einzig und allein durch ihre Buntheit festgelegt, sondern auch in Nuancen bezüglich ihrer Helligkeit variierbar. Er ordnete sieben Grundfarben (Primärfarben) linear nebeneinander, wie es Aristoteles auch getan hatte, nur stellte er Schwarz und Weiß nicht an den Anfang beziehungsweise an das Ende dieser Kette, sondern stellte sie parallel gegenüber und erhielt somit von jeder seiner Primärfarben Farbnuancen zu schwarz/ weiß und seiner Nachbarfarbe. Er schaffte damit ein völlig neues Bild der damals veralteten Ansicht von Mischfarben (Sekundärfarben).
Robert Grosseteste (* vor 1170; † 9. Oktober 1253)
Aus diesem Wissen blühten nun die dreidimensionalen Darstellungen von Farbsystemen. Der wohl bekannteste Vorreiter dieser Ansicht war der finnische Astronom und Priester Siegfried Forsius (1611). Er stellte seine vier Primärfarbenskalen bestehend aus Rot, Blau, Grün und Gelb in das Zentrum ei-
ner Kugel, die durchzogen war von einer von oben nach unten verlaufenden immer dunkler werdenden Helligkeit. Nur 20 Jahre später erschien das erste gedruckte Exemplar eines solchen Farbkreises. Man hatte Aristoteles Farbschema zu einem Ring geformt. Dieses wurde in einem für die Medizin vorgesehenem Werk von Robert Fludd veröffentlicht. Die Idee eines Ringes, ist womöglich auf die medizinischen Lehren des 15. Jahrhundert zu schließen, diese ordneten die Farben des menschlichen Urins in einer solchen Ringform, um dadurch auf die Krankheiten des Betroffenen schließen zu können. Diese dreidimensionale Form einer Kugel, beziehungsweise die eines zweidimensionalen Kreises, haben sich bis heute in zahlreichen Farbdarstellungssystemen bewährt.
Robert Fludd (* 1574 in Milgate Park; † 8. September 1637 in London)
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„All diese unterschiedlichen Ordnungen versuchen, das endgültige Farbsystem zu liefern, dem eine Harmonie der Farben entnommen werden kann. Die Urheber der Systeme scheinen nicht zu merken, dass sie sich an einer unlösbaren Aufgabe versuchen, denn Farben gibt es nur aus und auf einem Grund, und dieser Grund geht verloren, wenn man die Farben davon trennt und sie allein nebeneinander stellt, wie dies in der Präsentation von Farbsystemen geschieht beziehungsweise geschehen muss.“ (Fischer)
Max Born (* 11. Dezember 1882 in Breslau; † 5. Januar 1970 in Göttingen)
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Auch Max Born (Nobelpreisträger für Physik) verwies in einem seiner Vorträge im Jahre 1962 auf eben diese Relativität, Farben gliedern, strukturieren beziehungsweise sie einem System unterordnen zu können, erweist sich als unmöglich.
„ Die physikalische und physiologische Betrachtung der Farben ist einfacher, die Aussagen sind in einem höheren Grad objektiviert, aber sie sind doch einseitig, sie geben nur einen engen Ausschnitt aus der ungeheuren Welt der lebendigen Farben“. Der Kunsthistoriker Gage war, davon überzeugt, Farben seinen darzustellen aus einem „reichhaltigem Amalgam von Ideen aus dem Bereich der Physik ebenso wie aus dem Bereich der Metaphysik“. Sie alle, die uns bekannten Farbsysteme, stellen letzten Endes nur einen vergeblichen Versuch dar, „die bunte Freiheit der Farben in einen Käfig zu sperren“, so Fischer, so dienen sie dennoch alle dem einen Zweck einander zu inspirieren und die angedeutete Vollkommenheit in einen Hauch von Menschlichkeit zu fassen.
John Stephen Gage (* 28. Juni 1938 in Bromley, Kent; † 10. Februar 2012)
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Farbenlehre von Newton und Goethe Unter den bekanntesten beiden Untersuchungen bezüglich der Farben gelten die beiden Farbenlehren Goethes und Newtons. Beide befassten sich ausführlich mit diesen Thema und stellten zwei unterschiedliche Thesen der Farbe auf. Goethe beschäftigte sich mi seiner Farbenlehre weit über 30 Jahre und kam dabei über 2000 Seiten. Es selbst hielt sein Werk weit aus bedeutender als sein dichterisches Können und meinte er könne eine „vollkommene Etwas aus physikalischer Sicht gesehenes aus einzelnen Bauteilen zusammengesetztes kann bei subjektiver äußeren Betrachtung als ein Ganzes erscheinen.
Heutzutage wir unter additive und Subtraktion Farbmischung unterschieden. (näheres unter „Farbmischungen“) Man könnte somit meinen Goethe hätte seine Beobachtung zur unmittelbaren Wahrnehmung von Farben der physikalische Tatsachen übergeordnet betrachtet.
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Sir Isaac Newton (* 25. Dezember 1642 † 20. März 1726)
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Isaac Newton (1642-1726)
J.W. Goethe (1749-1832)
Newton, ein Physiker geht von objektiv ermittelten Erscheinungen aus und analysiert diese auf wissenschaftlichen Wegen.
Der naturliebende Schriftsteller geht bei seinen Grundlagen von einem empfindsamen Menschen und dessen Wahrnehmung aus
Er untersucht mit Hilfe von zahlreichen Messungen Erscheinung, dessen Ursprung im Natürlichen liegt und versucht auf Regelmäßigkeit und Gesetzgebungen zu schließen.
Er beschreibt fast ausschließlich nur die Auswirkungen der äußeren Einflüsse eines Subjektes.
Er stößt bei seinen Nachforschungen auf ein weises Licht, welches sich aus unterschiedlichen Wellenlängen zusammensetzt.
Er betrachtet das Licht als einen natürlich gegebenen Umwelteinfluss, dessen Analyse sei ein sinnlos : „Licht ist jenes Wessen, das wir nur als eine Einheit, als einfach wirkend gewahr werden.“
Newton leitet nun diesen weißen Lichtstrahl durch ein kleines Loch, welches in eine dunkle Kammer führt und stellt mit Hilfe eines kleinen gläsernen Prisma dessen Farbzerlegung dar. Daraufhin hielt er ein weiters solches Prisma in des-
Goethe hatte bei hellem Tageslicht durch sein Prisma die weiße Wand gegenüber von sich betrachtet (ohne dessen Bündelung als wichtige Voraussetzung der Spektralen Zerlegung zu erachtet) und stellte fest, das er durch eben dieses nur eine Weiße Wand zu sehen
Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar)
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sen gebrochenen Strahl und stellte fest, es veränderte sich nichts.
bekommt und kein farbiges Spektrum. Mit diesen Errungenschaften kam Goethe zu folgender Aussagen:
Mit diesen Errungenschaften kam Newton zu folgendern Aussagen: - Farben sind ursprünglich im Licht verankert und sind keine Modifikationen dessen. - weißes Licht wird zusammengesetzt aus farbigem Licht - Die Farbe farbigen Lichts ist rein, da es nicht zusam mengesetzt ist. Die Kriterien von dem Goethe ausgeht, eines Hell-Dunkel Zusammenspiels, trägt bei Newton keine Rolle Newton nahm das volle Farbspektrum des sichtbaren Liegst und formte es zu einem Kreis. Diesen Kreis teilte in sieben Sektoren, dessen Größen jeweils proportional zu der Intensivität des Spektrum steht.
Mit Hilfe der Kanten Spektren untermauerte es, das, dass Licht und die Finsternis zusammen die Farbe erzeugen. Dessen Zusammenspiel lässt uns Farbe sehn. So behauptet er dies als Beweis gegen Newtons Aussagen stellen zu können und schreibt: „Das Licht ist das einfachste, unterlegtest, homogenste Wesen, das wir kennen, es ist nicht zusammengesetzt. -am allerwenigsten aus farbigen Lichtern.“ Von den wahrgenommenen Erscheinungen ausgehend konnte sich Goethe nicht vorstellen, das die einzelnen Farben für sich dunkler sind als es Weiß ist und schloss daraus das diese auch kein Hellers Resultat ergeben können. Aus den Beobachtungen der Kantenspektren litt Goethe eine Theorie ab in der die Farben aus einer Polarität von Dunkel und Hell entstehen, dazu tritt noch eine Art „trüben Mittels“ dessen zusammenwirken die einzelnen Farben entstehen lässt. Farbenlehren Goethes, Farbkreis
Ein Glasprisma zerlegt das weiße Licht in sein Farbspektrum
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Diese Krümmung war nur möglich, da das kurzweilige Violett einen scheinbaren Übergang zum langwelligen Rot annehmen konnte. In Wirklichkeit würden sich dort noch „versteckte Farbe“ befinden doch für uns ist Ultraviolett und Infrarot unter normal Bedienungen nicht sichtbar. Newton war davon Überzeugt, das die Schwingungen, welche bei der Musik zu finden sind eine eindeutige Ähnlichkeit haben müssen und Teilte somit sein Farbspektrum in eine „musikalische“ Gliederung ein. Eine Verbindung des Farbsehens mit dem Erleben von Musik herzustellen geht bis weit in die Antike zurück. Die Wirkung der Farben, auf den Menschen spielte für Newton keinerlei ein Rolle.
Goethes Ausgangspunkt von Licht und Dunkelheit setzt er in seinen Überlegungen weitgehend fort, in dem er weitere Erfahrungen mit einfließen lässt so stellt er Grün und Purpur, Gelb und Blau, Plus und Minus, Wärme und Kälte einander gegenüber. Zu seinem 6-teiligen Farbkreis fügt Goethe „als höchste Steigerung“ zu seinen Grundempfindungen von Gelb und Blau auch die drei Farben, die sich aus deren Mischungen ergeben. Dadurch, dass Goethe eine so symmetrische Anordnung seines Farbkreisen gewählt hatte, hatte er damit eine eindeutige und klare Veranschaulichung der heute als Primärfarben und Sekundärfarben bekannte Farben geschaffen. Auch die Darstellung der komplementären Verhältnisse der Farben wurde damit ermöglicht. Goethes Überlegungen und seine Untersuchungen stellen damit bis heute noch die Grundlage der Farbenpsychologie dar. Cover von Goethes Farbenlehre
Eine Seite von Platons Aufzeichnungen
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Additive Farbmischung (RGB-Farbraum) Das das Mischen von „Farblichtern“. Durch Addieren der drei Primärfarben Rot, Grün und Blau erhält man Weiß. Mischt man nur jeweils eine Primärfarbe mit einer anderen, ergibt sich: Rot+Grün=Gelb Rot+Blau=Magenta Blau+Grün=Cyan Ist überhaupt keine Primärfarbe vorhanden, ist der Untergrund schwarz. Man geht also bei dieser Farbmischung von einer schwarzen Fläche aus und erhält durch jeweiliges Addieren der Primärfarben den Farbeindruck.
Additive Farbmischung
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Diese Farbmischung findet z.B. Gebrauch bei Bildschirmen oder Monitoren und auch in der Digitalfotografie. Bei alten Röhrenfernsehern lässt sich diese Farbmischung gut nachvollziehen. Wenn man sehr nahe an ihn herantritt, kann man die vielen kleinen Farbflächen erkennen, die jeweils rot, grün oder blau sind. Ab einem gewissen Abstand zum Fernseher verschmelzen diese Bildpunkte auf unserer Netzhaut zu einer einheitlichen Farbe. Harald Küppers: Schnellkurs Farbenlehre. DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2006
Additive Farbmischung vergrößert wie es in einem Bildschirm zu finden wäre Additive Farbmischung im Vergleich
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Subtraktive Farbmischung (CMYK-Farbraum)
Funktionsweise der subtraktiven Farbmischung
Anders als bei der additiven Farbmischung, geht man hier nicht von „Lichtfarben“ sondern von „Körperfarben“ aus. Hier treffen die Wellen des Lichts nicht sofort auf unser Auge, sondern werden von einem Körper reflektiert, der einen jeweiligen Teil an Farbwellen „verschluckt“. Ausgangspunkt ist somit eine weiße Fläche, durch Überlappen der Primärfarben Gelb, Magenta und Cyan ergeben sich die folgenden Sekundärfarben:
Anwendung finden die substraktive Farbmischungen im Druck und in der Analogfotografie.
Magenta+Gelb=Rot Magenta+Cyan=Blau Cyan+Gelb=Grün Die drei Primärfarben zusammen ergeben Schwarz. (Das trifft nur theoretisch zu, darum wird beim Druck Schwarz (=Key) extra gedruckt, um einen besseren Kontrast zu erreichen) Subtraktive Farbmischung
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Die Subbtravtive Farbmischung im Vergleich
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Kreative Farbgestaltung Damit die breite Bevölkerung unkonventionelle Farbgebungen akzeptiert, muss sie verständlich, materialgeeignet und verbrauchsgerecht sein.
1. Verständliche Farbgebung Es würde keinen Sinn ergeben, Farben, wie die der Ampel, umgekehrt zu verwenden. Ein grüner Ausschaltknopf wird ebenso für Verwirrung sorgen wie ein braunes Kaltwassersymbol. Farben mit solch verinnerlichten Bedeutungen neu verwenden zu wollen, sorgt für mehr Ärgernis als Zustimmung.
Eine leuchtende Ampelanlage als Beispiel
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2. Materialgerechte Farbgebung
3. Verbrauchergerechte Farbgebung
Wenn Dinge in anderen Farben eingefärbt werden, als sie normalerweise haben, hängt die entgegengebrachte Akzeptanz nicht von der Farbe sondern der Erfahrung mit dem Produkt ab. Ein Zahnputzbecher in Neongrün erfüllt die gleichen Vorraussetzungen wie ein gelber. Neongrüne Muffins dagegen werden auf weniger positives Feedback stoßen, da sie ekelerregend wirken. Je unüblicher die gewählte Farbe, desto künstlicher wirkt sie.
Folgende Kriterien sollten beachtet werden, damit ein Produkt in ungewöhnlichen Farben akzeptiert wird: •
Der Preis des Produkts Eine billige Kinderuhr wird in knal ligen Farben gut angenommen, eine teuere Markenuhr wird die Neigung zu seriöseren Farben erhöhen.
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Die Langlebigkeit des Produkts Ein kurzlebiges Produkt wird schnel ler in ungewöhnlichen Farben akzep- tiert als ein langlebiges. Über den Kauf des Rucksacks in einer ungewohnten Modefarbe macht man sich weniger Gedanken als bei der Anschaffung eines Koffers, den man viel länger besitzen wird. Hier wird lieber zu zeitloseren Farben gegriffen.
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Der Bezug zu dem Produkt Produkte mit persönlichem Bezug
werden, anders als unpersönliche Produkte, nicht in ungewohnten Farben akzeptiert. Die Farbe der Kochlöffel lässt uns einigermaßen kalt, sie verbringen sowieso die meiste Zeit versteckt in der Schublade. Etwas anders ist das beim Auto, seine Farbe ist öffentlich sichtbar und Ausdruck unseres persönlichen Geschmacks. Noch mehr von dieser Regel betroffen ist unsere Kleidung. Ein Produkt wird also besonders schnell in ungewöhnlicher Farbwahl akzeptiert, wenn es billig, kurzlebig und unpersönlich ist. In der Werbung kann kreative Farbigkeit Aufmerksamkeit erregen, von der sie lebt. In der Kunst wird durch kreative Farbgestaltung eine engere Grenze der Formsymbolik vorausgesetzt. Wenn Van Gogh seine Bäume blau malte, mussten sie in der Form naturalistisch, also als solche erkennbar sei
Neongrün gefärbte Muffins
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Farben und Gefühle Da es mehr Gefühle als Farben gibt, ist der gleiche Farbton praktisch öfters belegt. So kann z.B Blau sowohl für Freundlichkeit und Sympathie, als auch für Kälte und Unendlichkeit stehen.
Psychologische Wirkung Es gibt zahlreiche Auslöser für Reaktionen, die sich nur in unserem Unterbewusstsein abspielen, Farben sind einer dieser Auslöser. Diese Wirkung entsteht durch verinnerlichte Erfahrungen, also Erfahrungen, welche wir so oft gemacht haben, dass sie schlussendlich in unser Unterbewusstsein gesickert sind, ohne dass wir es wahrgenommen haben.
Erklärung am Beispiel „Grün“: Denkt man an grüne Erdbeeren, kommt einem Unreife in den Sinn. Weiters denkt man an die Jugend, die noch „grün hinter den Ohren“ ist. Im täglichen Straßenverkehr ist grün allerdings positiv belegt, es zeigt uns an, wann wir die Straße überqueren oder losfahren können. Grün in der Natur weckt in uns die Illusion des Gesunden, deshalb sind besonderes viele Bio-Siegel in dieser Farbe. Grün ist das Mittelmaß zwischen Rot (heiß) und Blau (kalt), es wirkt neutral, ausgeglichen.
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Blau • Die Sympathie • Die Harmonie • Die Freundlichkeit • Die Freundschaft • Die Ferne • Die Weite • Die Unendlichkeit • Das Große • Die Treue • Das Vertrauen • Die Zuverlässigkeit • Die Sehnsucht • Die Phantasie • Das Kühle • Die Kälte • Die Gefühllosigkeit • Der Stolz • Das Harte / Die Härte • Die Entspannung • Die Stille
• Die Ruhe • Die Männlichkeit • Die Leistung • Die Sportlichkeit • Die Selbstständigkeit • Die Konzentration • Die Klugheit • Die Wissenschaft • Die Genauigkeit • Die Pünktlichkeit • Die Ewigkeit • Die Wahrheit • Das Ideale • Die Erholung
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Die beliebteste Farbe Wenn Sie jemanden nach seiner Lieblingsfarbe fragen, haben Sie die größten Chancen, dass Ihr Gegenüber mit „Blau“ antwortet. Blau ist mit Abstand die beliebteste Farbe, denn sie symbolisiert viele gute Eigenschaften.
Das ferne Blau Wie wir wissen, schafft Perspektive die Illusion von Raum, doch auch Farben können diese Illusion von Perspektive schaffen. Warmen Farben erscheinen uns im Vordergrund, während kalte Farben optisch in den Hintergrund rücken. Blau erscheint uns also im Vergleich zu einem leuchtenden Rot weiter entfernt. Wir verbinden Blau hier also mit Entfernung, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass alle Farben, je weiter wir uns von ihnen entfernen, bläulicher werden. Dieses Phänomen lässt Die ferne, blaue Zugspitze
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sich durch die sich addierenden, bläulichen Luftschichten erklären. Die Ferne wird auch im Sprichwort „ins Blaue fahren“ symbolisiert, man reist an ein unbestimmtes Ziel weit weg.
Blau - eine kalte Farbe Blau ist die Komplimentärfarbe zu Orange, und während Orange die heißeste Farbe des Spektrums ist, wird Blau damit zur kältesten. Das wir Blau so empfinden, liegt an unseren Erfahrungen, denn die kalten Schatten des warmen Sonnenlichts sind blau. Deshalb malte Vincen van Gogh Bäume, die im Schatten liegen, auch blau. Auch Eis und Schnee erscheinen blau und wenn jemanden besonders kalt ist, nimmt seine Haut diesen Farbton an. Für geschlossene Räume ist Blau nicht geeignet, denn wie Goethe sagte: „Zimmer, die rein Blau austapeziert sind, erscheinen gewisserEin vereister See, im Hintergrund ein Schnee bedeckter blauer Berg
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maßen weit, aber eigentlich leer und kalt.“ Besonders zu beachten ist dies bei einem Restaurant. Während die Speisen verdorben erscheinen, wirken die Gäste blass und kränklich.
Blaue Uniformen und blaue Briefe Bei Marineblau sagt uns schon der Namen, wo es herstammt, nämlich von den blauen Uniformen der Marinebediensteten. Blau wurde deshalb für Uniformen gewählt, da es den Stoff eleganter erscheinen lässt als Grau. Blaue Briefe verheißen nichts Gutes und man bekommt ein schlechtes Gefühl, standen sie früher doch für die Nichtversetzung eines Schülers oder gar für eine Kündigung. Diese Briefe werden heute zwar in Grün oder Weiß versendet, das mulmige Gefühl beim Gedanken an einen blauen Brief bleibt aber. Offiziere in blauer Uniform Ein blauer Brief
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Das geistliche Blau „Im Meer spiegelt sich das Blau des Himmels ins Blau der Unendlichkeit“, heißt es in einem japanischen Sinngedicht. Blau ist in jeder uns bekannten Kultur die Farbe des Geistes, des Himmels und der Götter gewesen. Jesus, der Retter der Christen, trägt wie Maria die Farben des Himmels, der Ewigkeit und der Wahrheit. So stellt Indigoblau die Einheit der Dreifaltigkeit dar, von Vater, Sohn und heiligem Geist. Das kräftige, intensive Purpurblau spiegelt den Kosmos mit seiner Unsterblichkeit und dessen Erlösung wider.
Die blaue Treue Treue ist bescheiden und wird nicht ständig zur Schau gestellt, gleich unscheinbar sind auch die Blumen, die sie symbolisieren: Veilchen, Männertreu und Vergissmeinnicht. Einer Sage nach wurde ein Mädchen, welches Die Mutter Gottes, typisch im blauen Umhang
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auf seinen Liebsten wartete, schlussendlich zu solch einer Blume. Es ist Brauch, als Braut bei der Hochzeit etwas Blaues bei sich zutragen. Die genaue Anforderung lautet: „Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues.“ Blau steht hier für den Wunsch nach Treue und Beständigkeit für das weitere Leben des Paares. Ebenfalls blau ist die Sehnsucht, da sie sowohl mit der Treue als auch mit der Ferne verwandt ist.
Von der Phantasie zur Lüge
Ein Brautstrauß mit blauen Blumen soll der Braut Glück bringen
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Das Blau der Phantasie wird mit den Farben Gelb und Violett zum Symbol für die Lüge. Wer „das Blaue vom Himmel herunter lügt“, wird schnell aufgedeckt und sein „blaues Wunder erleben“, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.
Entspannung und Erholung Die Farbe Blau lädt zum Entspannen ein, besonders in der Farbkombination Grün-BlauWeiß. Blau symbolisiert die zurückgezogenen Momente der Erholung, Grün steht für Aktivitäten in der Natur und Weiß lässt die Aufregung durch das Fehlen an Farbe verblassen. Das männliche Blau und geistige Erkenntnis Heute steht Blau für das Männliche, früher wurde Rot damit assoziiert. Die männlichen Tugenden sind kühl und eher leidenschaftslos, wie zum Beispiel Sportlichkeit und Mut. Als Farbe der Wissenschaft gilt heute das neutrale Weiß, früher war Blau die Farbe aller geistigen Tugenden. Trotzdem gilt Blau weiter als Hauptfarbe der Arbeit und des Geistes.
Die Karibik als Erholungsort
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Blaue Textilien
Das teure Ultramarinblau
Im Mittelalter war Rot den Adeligen vor-
Anders als in der Kleiderfärbung war Blau als Malerfarbe sehr wertvoll, denn der Import des Halbedelsteins, aus dem es hergestellt wurde, erfolgte aus persischen Bergwerken. Der Stein Lapislazuli wurde zermahlen und dann mit Bindemitteln verrührt als Farbe genutzt. Um sich ein Bild davon machen zu können, wie wertvoll dieser Halbedelstein war folgendes Beispiel: Albrecht Dürer tauschte Drucke im Wert von 42 Gramm Gold gegen 30 Gramm Ultramarin. Weiters ist das reine Ultramarinblau so intensiv, dass alle anderen Farbe eines Bildes optisch davon dominiert werden.
behalten, Blau konnte von jedem getragen werden. Das Material, welches gefärbt wurde, spielte allerdings eine große Rolle. Im 13. Jahrhundert waren die Krönungsmantel der französischen Könige blau, allerdings in keinem höfischen Grau-Blau, sondern im schönsten Königsblau. Als Indigo, mit welchem gefärbt wurde, auch in Europa billiger wurde, stieg die Beliebtheit von blauen Textilien. Blaue Arbeitskleidung wie der „Blaumann“ zeugen davon und sind so allgemeine Bezeichnungen geworden, dass man heute auch andersfarbige Arbeitskleidung so nennt. Heute wird bis auf Ausnahme der Bluejeans nicht mehr mit Indigo gefärbt.
Blue Jeans
Die blauen Götter Der Himmel, in dem die Götter wohnen, ist blau. Ein Gott in Menschengestalt kann blaue Haut als Zeichen seiner Herkunft haben, wie der indische Gott Krishna oder auch nur um sich unsichtbar durch die Luft zu bewegen wie Krishna, eine indische Gottheit
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der ägyptische Gott Amun. Doch auch in Europa sind die Farben Blau und Weiß ein Hinweis auf einen Himmlischen, der auf Erden wandelt. Das reine Weiß in Verbindung mit dem göttlichen Blau steht für die hohen Werte Ewigkeit und Wahrheit.
Blaue oder graue Betrunkene?
Ein „Blauer“ im Badezimmer
Wenn hier jemand betrunken ist, dann ist er blau. Anders in Frankreich, wo Betrunkene entweder grau oder schwarz bezeichnet werden, je nach dem ob sie nur angeheitert oder sturzbetrunken sind. Ein blauer Engländer allerdings hat den „Blues“ und ist melancholisch oder trübsinnig. Ein Russe mit „blauem Charakter“ ist sanftmütig. Das hier bekannte „blaue Auge“ ist in England ein schwarzes. Ein „blauäugiger“ Mensch hat nicht unbedingt diese Augenfarbe, sondern ein naives Gemüt.
Blaues Blut Adelige mussten nicht wie die Arbeiter ihren Lebensunterhalt am Feld in der prallen Sonne verdienen. Durch das Meiden der Sonne, um eine edle Blässe zu bewahren, werden die Adern unter der Haut besser sichtbar. So erschienen den Bauern die Adern der Adeligen mit blauem Blut gefüllt.
„Blaues Blut“
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Rot • Das Glück • Die Lebensfreude • Die Energie • Die Aktivität • Die Liebe • Der Hass • Die Leidenschaft • Die Aufregung • Die Impulsivität • Die Wut / Der Zorn • Die Sexualität • Die Erotik • Die Wollust • Das Verführerische • Die Aggressivität • Die Kraft •Die Macht • Die Hitze • Die Wärme • Die Begierde
• Das Laute • Der Lärm • Das Männliche • Das Weibliche • Die Gefahr • Das Verbotene • Das Unmoralische • Die Dynamik • Die Aktivität • Die Hektik • Etwas Rundes • Das Attraktive • Die Nähe
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Die Farbe mit der alles begann Die Farbe Rot ist bei Männern und Frauen gleich beliebt. In sprachwissenschaftlichen Testungen unterschiedlicher Länder fand man auch heraus, dass der Begriff „Rot“ zu den am häufigsten verwendeten Farbwörtern gehört. Nun stellt sich die Frage, wie es dazu kommt, dass eine Farbe einen derartigen Stellenwert erlangt.
Rot wie Feuer und Blut
Rote Blutspritzer
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Wenn uns dieser entweicht, weicht auch das Leben aus uns. So ist auch Rot die Farbe des Feuers, dessen Bändigung und der bewusste Einsatz dessen hat einen Kulturschub hervorgerufen, wie es nur selten in der Menschheitsgeschichte vorkam. Wenn wir an Rot denken, kommen wir kaum darum herum, auch an Blut und Feuer zu denken.
Rot ist die erste Farbe, die einen Namen bekommen hat, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass einige Sprachen Rot sowohl als Begriff für die Farbe als auch für den Begriff „farbig“ verwenden.
Ersteres hat im Hebräischen sogar dieselbe Herleitung wie das Wort Rot. Entsprechend tief haben sich diese zwei Begriffe mit Rot in unserem Unterbewusstsein verankert.
Tausende Jahre vor unserer Zeit in der Frühgeschichte der Menschheit war Rot die Farbe des Lebens, rot wie das Blut, der Saft der bei der Jagd und im Gefecht vergossen wird.
Blut gilt in vielen Kulturen als Sitz der Seele und so wurden den Göttern Blutopfer dargebracht, um Katastrophen, Hungersnöte oder Seuchen zu verhindern. Eine Feuerstelle
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Weiters soll Blut Kraft geben, trinkt man das Blut des Feindes, kann man dessen Stärke erlangen. Auch Krankheiten können durch den Konsum vom Blut geheilt werden. Rot als Glücks- und Schutzfarbe Rot ist die Glücksfarbe in China. Früher hat man besonders kleinen Kindern rote Bänder oder roten Schmuck umgehängt, um sie so vor dem bösen Blick der Dämonen zu schützen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Heute rot, morgen tot.“
Ein Mensch, der „vor Wut nur noch Rot sieht“, hat sicherlich keinen blässlichen Gesichtston.
Rote Herzen Zu einer weiteren wichtigen Besetzung der Farbe Rot zählt auch, dass sie bekanntlich auch die Farbe der Liebe ist. Diese Liebe ist aber keineswegs eine kleine, heimlich flackernde Flamme. Rot besetzt die Farbe der Liebe, die entfacht werden will und lichterloh zu brennen vermag. So ist das rote Herz weltweit das bekannteste Symbol der Liebe und der Liebenden.
Die Farbe der Wut Ein streitendes Paar
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Aus Erfahrung wissen wir, dass einem Menschen, der wütend oder verlegen ist, das Blut in den Kopf schießt und die Person rot wird. Gefühle, die das Blut in Wallung bringen, werden gerne mit Rot verbunden.
Liebe, symbolisiert durch eine rote Rose in Form eines Herzen
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Rot, die Farbe der Leidenschaften Man erkennt die moralischen Bewertungen einer Leidenschaft an den Farben, die mit Rot kombiniert werden. Da die Liebe die positivste Leidenschaft ist, ist es nicht verwunderlich, dass man beim Begriff Liebe nicht nur an Rot, sondern auch an ein süß wirkendes Rosa denkt. Wenn es sich allerdings um negative Leidenschaften handelt, kommen die Farben Violett und Schwarz dazu. Je negativer die Leidenschaft, desto mehr Schwarz wird beigemischt, da eine Farbe, die mit Schwarz kombiniert wird, sich ins Gegenteil kehrt. Aus diesem Grund trägt der Teufel Rot und Schwarz. Zusammenfassend ist Rot die Farbe der Urverbindung zu Blut, Feuer und Liebe. Rot gilt als die aktivste und attraktivste aller Farben, sozusagen als Signalfarbe. Sie fällt einem sofort ins Auge Ein leidenschaftlich Tango tanzendes Paar
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So ist auch Professor Max Lüscher ( Lüscherfarbtest) der Meinung : „ Rot bedeutet Aktivität. Wir die erregende Sinnesempfindung des Rot vom subjektiven Gefühl als Lust bejaht, empfindet sie als stimulierend, aktivierend, als erobern und expansives Begehren. Rot ist Appetit in all seinen Erscheinungsformen, von der brünstigen Liebe bis zur gierigen Bemächtigung... Rot entspricht der aktiven Seite der Macht: Eroberung.“ Wird Rot allerdings abgelehnt, “dann wird seine Stärke als Bedrohung empfunden, bewirkt Rot Überreizung und Ekelgefühl, also genau das Gegenteil des reizenden Appetits“.
Rot als Luxusfarbe und Machtzeichen In der Entwicklung, die die Bedeutung der Farbe darstellt, ist festzuhalten, dass die Farbe Rot schon bei den Ägyptern nachweislich als äußerst kostbar galt. Nur den Töchtern der Pharaonen war es gestattet, sich mit dieEin ägyptischer Pharao mit der Krone Unterägyptens
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ser Farbe zu schmücken. Der Farbstoff, den man dazu verwendete, wurde von der Purpurschnecke gewonnen. Diesen teuren Farbstoff konnten sich lange Zeit nur die wenigsten Reichen beziehungsweise gesellschaftlich sehr hoch gestellte Personen leisten. Für nur ein Kilogramm dieses Farbstoffes benötigte man über zehntausend Purpurschnecken , damit kann man sich ein Bild machen wie teuer dieser Farbstoff eig war.
Eine Purpurschnecke
So war Rot für lange Zeit ein eindeutiges Zeichen für Gewalt, Macht und die Omnipotenz der Herrschenden und der Kirche.
Die nahe, greifbare Farbe
Purpurne Farbpigmente
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Wie schon beim Thema Blau erwähnt, wirken warme Farben nur aus der Nähe, diese Nähe macht Rot zum Realen, Greifbaren, wohingegen Blau die Farbe des Immateriellen, Geistigen ist.
Auch das Laute wirkt nur aus der Nähe, wird es jedoch zum Lärm, wird Schwarz wichtiger als Rot, da Lärm bedrohlicher wahrgenommen wird.
Die Bedeutung von Rot in Flaggen Rot ist die häufigste Farbe in Flaggen, da es früher kaum eine lichtbeständigere Farbe als Krapprot gab. Von den Jakobinern 1792 zur Freiheitsfahne erklärt, wurde sie 1834 von aufständischen Seidenwebern in Frankreich zur Fahne der Arbeiterbewegung. Dies machte sich Hitler bei der Wahl der Grundfarbe seines Banners zu Nutze, denn er brauchte die Sympathie der Arbeiter und erlangte diese durch Rot als psychologischen Bezug zu ihnen.
Die Flaggen: Österreich, Singapur, Georgien, Türkei, Kanada und der Schweiz
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Das funktionale Rot Ein besonders wichtiger Bereich der modernen Farbsymbolik liegt wohl im Straßenverkehr, wo Rot eine sehr tragende Rolle spielt. Wer eine rote Ampel nicht beachtet, macht sich strafbar. Doch warum ist die Ampel eigentlich rot ? Wahrscheinlich, da Rot sowohl am Tag als auch in der Nacht die unnatürlichste Farbe im Kontrast zur Landschaft und Umgebung bietet. Rot springt uns, anders als Blau, dessen Kontrast zum Himmel zu gering ist, gleich ins Auge. Weil die Farbsymbolik hier so wichtig ist, dass sie von allen Menschen beachtet werden muss, wird sie durch andere Symboliken unterstützt und verstärkt. Bei Ampeln ist das rote Licht immer oben und das grüne Licht immer unten, auch farbenblinde Menschen haben so keine Probleme zu wissen, wann sie die Straße gefahrlos überqueren können. Weiters wird diese Information bei vielen FußgänDie typischen Ampelzeichen bei Fußgengerübergängen
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gerampeln durch die Symbole einer stehenden und gehenden Figur auch für kleine Kinder verständlich wiedergegeben. Es hätte auch keinen Sinn, einen Einschaltknopf rot und den Ausschaltknopf grün zu färben, da wir alle verinnerlicht haben, dass Rot nun mal für „Stop“ oder „Aus“ steht und somit aus Gewohnheit den falschen Knopf benützen würden.
Ein Einschaltknopf
Diese, durch die Ampelfarben verinnerlichte Farbsymbolik, wurde auch in andere Bereiche übertragen. Rot symbolisiert Gefahr, Alarmknöpfe und Reißleinen sind gerne in dieser Farbe. Auch warnende Stoppschilder tragen Rot in sich. Weiters haben Verbotsschilder international drei gleiche optische Elemente: sie sind rund, haben einen roten Rand und Schrägbalken, wobei es egal ist, ob es sich um ein Halte- oder Rauchverbotsschild handelt.
Ein Verbotsschild
Ein Stoppschild
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Die Farbe der Unmoral und des Teufels Rot wird nicht nur mit gesetzlichen sondern auch moralischen Verboten assoziiert. Die Hölle ist nicht umsonst rot und im Rotlichmilieu herrscht die Unmoral. Früher war Rot eine Farbe des Status, wie in Ägypten, und erst als die Kleiderordnungen abgelegt wurden, begann man die Kleidung psychologisch zu analysieren. Demnach werden auffällige Farben als unseriös abgelehnt. Im frühen Mittelalter wurde die Jungfrau Maria noch des Öfteren mit rotem Haar gemalt, da es einen guten Kontrast zu dem damals üblichen, goldenen Untergrund ergab. Doch da rotes Haar unnatürlich wirkt, wurde Menschen mit rotem Haar ab 1500 nachgesagt, mit dem Teufel im Bund zu sein. Die Zeit der Hexenverbrennungen begann, Sprüche wie „Rote Haare – Gott bewahre!“ machten
die Runde. Auch der biblische Verräter Judas wird gerne mit rotem Haar dargestellt. Heute werden in unserem Kulturkreis zwar keine Menschen mehr wegen auffälliger Haarfarbe verbrannt, trotzdem ist dieses Denken nicht völlig gebrochen. Man stelle sich bitte eine moderne Muttergottes mit rotem Haar vor. Wie viele Menschen würden das wohl als gotteslästerlich anprangern?
Rote Zahlen und diebstahlgeschützte Taue Korrektur und Preissturz, auch mit diesen zwei Begriffen lässt sich Rot verbinden. „Unsere Preise werden rot“, liest man bei reduzierter Ware. Was jedoch „dem Rotstift zum Opfer fällt“, wird wegen Mangel an Geld total gestrichen und wer „rote Zahlen schreibt“, ist ins Minus gerückt.
Rote Zahlen werden im negativen Bereich geschrieben
Ein Teufel- Abbild
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„Der rote Faden, der sich durch eine Geschichte zieht“, hat seinen Ursprung bei den Tauen der englischen Marine. Um die Taue vor Diebstahl zu schützen, wurde ein roter Faden mithineingearbeitet, welcher das Tau beim ersten Blick als Besitz der Marine erkennbar machte. Die Redensart „Red keinen Zinnober“, gleichzusetzen mit „Rede keine Unsinn“ hat seine Wurzel im Glauben der Alchimisten, den Stein der Weisen herstellen zu können. Doch aus ihren Quecksilber und Schwefelmischungen entstand nur die billige Malerfarbe Zinnober.
Rot in der Werbung Die Reklamewelt macht sich Rot gern zu
Rot eingestzt in der Werbung
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Nutzen, da es dynamisch und aktiv wirkt. Weiters wirkt Rot hervorhebend, dabei wird aber vergessen, dass Rot in der Werbung auch Nachteile hat. Wir sind so an diese Farbe in der Werbung gewöhnt, dass sie es als nicht
mehr seriös ansehen, wie etwa einen Text, der Schwarz auf Weiß gedruckt wurde. Ein weiterer Minuspunkt ist die schlechte Lesbarkeit von roter Schrift auf weißem oder schwarzem Grund. (siehe Kapittel Farbwahl) Die Schrift verschwindet hier besonders und gerade bei zu dünner Schrift und es kann sogar passieren, dass die beabsichtigte Wirkung ins Gegenteil verkehrt wird.
Das rote Tuch des Toreros Stiere reagieren nicht auf die Farbe des roten Tuches des Toreros, sondern auf die Bewegung. Dem Stier ist es egal, ob das Tuch rot, grün oder blau ist, er ist sowieso farbenblind. Tiere sind uns zwar im Geruchssinn und Gehör überlegen, dafür können wir besser Farben unterscheiden.
Ein spanischer Torero beim Stierkampf
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Einzig die Affen stehen uns hier in nichts nach. Die meisten Säugetiere haben keine besonderen Farbunterscheidungsmöglichkeiten, ausgenommen Fische, Vögel und Insekten haben da mehr Potenzial. Fische und Insekten können Ultraviolett, das außerhalb des Wahrnehmungsspektrums des menschlichen Auges liegt, wahrnehmen und Vögel sind sogar in der Lage, Rot zusehen.
http://jagd-ebel.de/?de_wie-sehen-tiere-,132
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Grün • Das Natürliche • Die Lebendigkeit • Der Frühling • Die Hoffnung • Die Zuversicht • Die Frische • Das Herbe • Das Saure • Das Bittere • Das Gesunde • Die Jugend • Das Giftige • Das Ungenießbare • Das Beruhigende • Die Ruhe
• Die Toleranz • Zwischen nah und fern • Die Erholung • Das Angenehme • Die Sichereit • Die Hilfsbereitschaft • Die Ausdauer
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Die Farbe mit dem neutralen Mittelpunkt
Die grüne Natur
Grün ist zwar eine sehr beliebte Farbe, sie hat jedoch auch viele Gegner.
Wir verbinden Grün mit Natur, so kann man durch zufügen des Wortes „Grün“ vielen Begriffen leicht eine naturbezogene Bedeutung verpassen. Städtische „Grünanlagen“ sind ebenso wie das „Grün“ beim Golf eine künstliche Anlage und haben mit natürlichem Grün wenig gemein. Und auch „Grüne Kosmetik“ klingt viel mehr nach natürlichen Inhaltsstoffen als etwa „graue Kosmetik“.
Dass Grün eine Mischfarbe ist, wird leicht vergessen. Seine Entstehung aus Gelb und Blau tritt leichter in den Hintergrund, als es etwa bei dem aus Rot und Blau entstehenden Violett der Fall ist. Grün hat ein sehr großes Spektrum an „typischem Grün“. Zeigt man Menschen verschiedene Grüntöne, und fragt sie nach dem typischen Grün, ist ihr Wahlspektrum viel größer als bei Blau oder Rot. Grün ist außerdem die Farbe, die sich unter wechselnder Lichteinwirkung am meisten verändert.
Ein kleiner Teil aller Grüntöne
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Wachstum und Barmherzigkeit Wir wissen aus Erfahrung, dass Grün pflanzliches Wachstum verkörpert. Die Symbolfarbe des Lebens ist nicht umsonst Grün. In unserem Kulturkreis fast vergessen gilt Grün in China als weiblich. Dort steht die Farbe auch für langes Leben und Barmherzigkeit. Ein Naturbild
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Ein Bild, welches symbolisch das „grüne Paradies“ darstellen soll
Auch im christlichen Denken ist Grün als Barmherzigkeit der Anfang des neuen Lebens. Darum werden Heilige gerne in grüner Kleidung dargestellt.
Die Lieblingsfarbe Mohammed Grün wird aber nicht nur im Christentum verwendet, besonders im Islam ist Grün eine sehr wichtige Farbe. Der Prophet Mohammed hat Grün als seine Lieblingsfarbe nicht zufällig gewählt, sie repräsentiert das versprochene Paradies, das einem Gott gewidmeten Leben folgen soll. Diese Aussichten sind für ein Volk, das in der Wüste lebt, natürlich sehr verheißungsvoll. So wurde Grün nicht nur zur Farbe des Propheten sondern des ganzen Islam, und bei der Gründung der Arabischen Liga 1945 beschloss man, Grün in die Flaggen eines jeden Mitgliedstaates einzubringen.
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Das Zeichen des Islams
Das Grün signalisiert die Einheit im Glauben, Einheit in der Kultur und die Einheit der arabischen Völker. Anders als in China steht das heilige Grün des Islams nicht in Verbindung mit Weiblichkeit. Wäre es weiblich, müsste es für Natur stehen, da es hier aber als heilige Farbe dient, ist es männlich.
Das Grün des Frühlings Grün ist auch die Farbe des Frühlings. Es steht symbolisch für Wachstum und Gedeihen. Wenn man von „der Zeit als Rom am grünsten war“ spricht, wird damit nicht auf die Jahreszeit hingewiesen, sondern auf die Zeit, in der Rom wirtschaftlich aufblühte. Die Bezeichnung „grüne Dinge tun“ wurde von den Ägyptern verwendet, um auf das Geschehen von etwas Gutem hinzuweisen. Die Hautfarbe des „Großen Grünen“ Osiris, des ägyptischen Gottes des Nils und der Fruchtbarkeit , ist grün.
Ein frühlingshafter Wald
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Auch in der mittelalterlichen Minne wurde Grün als Zeichen für Aufkeimen und Wachstum verwendet, allerdings nicht in Bezug auf die Natur, sondern auf die Liebe bezogen, denn Gefühle müssen gleich wie Pflanzen wachsen. Ein „grünes Mädchen“ war eine junge ledige Frau. Sitzt jemand an der „grünen Seite“ von jemandem, meint man damit links, da diese Seite dem Herzen näher ist und man so zusagen die Person gut leiden kann. Jemanden „nicht grün sein“ bedeutet, das genaue Gegenteil, man kommt mit jemanden also nicht gut aus. Venus, die römische Göttin zuständig für Liebe und Garten, verkörperte Grün.
Die „Venus von Milo“
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Die Hoffnung stirbt zuletzt Grün ist die Farbe von Hoffnung und Zuversicht, sie keimt gleich der Saat des Frühlings. Wir haben gelernt, dass nach jedem noch so ungemütlichen Winter, ein blühender, grüner Frühling zu erwarten ist – „Je dürrer die Zeit, desto grüner die Hoffnung“.
Eine frische Farbe Die Farbe Grün wird des Öfteren verwendet, um Shampoos oder Parfums eine frischere Erscheinung zu verpassen. Jedoch wird nicht jedes grüne Produkt als frisch empfunden, bei Lebensmitteln wie Kuchen oder Brot wird diese Wirkung ins Gegenteil verkehrt. Sie erscheinen uns ungenießbar und verdorben. Grüne Getränke allerdings erwecken den Schein, aus Kräuter hergestellt und bitter zu sein. Gibt man Gelb zu Grün, erhält man die Farbe des Sauren. Dass die Farbe Grün mit Frische verbunden Ein Kräuter- Smoothie
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wird, zeigt sich auch in unserer Sprache. „Grünes Holz“ ist frisch, noch nass und unbrauchbar zum Verbrennen.
Gesundes Grün, Gemüsegrün Als Kinder haben wir gelernt, unser Gemüse zu essen, denn uns wurde gesagt, es sei gesund. Gemüse ist grün, Gemüse ist gesund, also ist auch grün die Farbe des Gesunden. Grün kann als Zusatzverweis von Kräutern und Gemüse dienen, wenn man es als Attribut verwendet, wie z.B. bei grünen Nudeln oder grüner Soße.
Verlogenes Lob Die Redensart, „etwas über den grünen Klee loben“, wird verwendet, um ein übertriebenes, nicht ernst zu nehmendes Lob zu beschreiben, denn Rinder fressen am liebsten Klee und wer so urteilt, wird dieser Tierart gleichgesetzt.
Grünes Erblühen Am Beginn des Wachsen blüht alles erst grün, egal ob Walnuss oder Kirsche, bevor es seine endgültige Farbe annimmt. Die Erfahrung des grüne Stadiums der Unreife wird auch in andere Berichte übertragen, und steht dann für die Unerfahrenheit und Unreife der Jugend. Wenn jemand „grün hinter den Ohren“ ist, wird nicht mangelnde Hygiene angezweifelt, sondern dessen Unerfahrenheit beschrieben. „Grünschnabel“ leitet sich von der grünen Haut junger Vögel ab, die sie am Anfang um den Schnabel tragen. Mit „Unsere Bekanntschaft ist noch grün“ beschreibt Friedrich Schiller eine noch junge Liebe.
Eine keimende Pfanze als Symbol des grünen Erblühens Gesunde grüne Spinatwaffeln
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Eine Kuh auf der Suche nach Klee
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Das Giftgrün Wie schon erwähnt, ist Grün die Farbe des Gesunden, doch mischt man Grün mit Gelb als Hauptfarben, werden sie zur Farbe des Giftigen, Ungenießbaren. Doch warum wurde gerade Grün zur Farbe des Giftes, es könnte doch auch Giftgelb oder Giftviolett sein?
Eine Flasche „Gift“
Grüne Baumpython Eine grüne Huschspinne
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Den Ursprung dieses Begriffes finden wir in der Malerfarbe „Französisches Grün“, einem Smaragdgrün. Es galt früher als sehr schönes Grün und wurde aus in Arsen gelöstem Kupfer-Grünspan hergestellt. Jedoch sind sowohl Grünspan und besonders Arsen hochgiftig. Nicht nur die Herstellung von arsenhaltiger Farbe ist gesundheitsschädlich, auch nach dem Auftragen der Farbe auf das Material bleibt es gefährlich.
Diese Tatsache wurde Napoleon auf St. Helena zum Verhängnis, denn er starb an einer Arsenvergiftung. Durch das warme Klima entwickelte seine Lieblingsfarbe giftige Arsendämpfe.
Geheimnisvolles Grün Jeder kennt Sciencefictionfilme, in denen mit geheimnisvoll grün fluoreszierenden Flüssigkeiten herumhantiert wird. Schon die frühen Alchimisten wollten mit einer grünen Flüssigkeit, dem „Grünen Löwen“, einer gelblich-grünen Chlorlösung, Gold herstellen.
Die Farbe der Dämonen Wenn Sie an einen Drachen denken, welche Farbe hat er? Während diese Frage in Europa mit großer Wahrscheinlichkeit mit „Grün“ beantwortet wird, wird ein Chinese mit vielerlei Farben
Ein grüner Fantasy Drache
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antworten und für den Islam ist der Zusammenhang mit Grün und bösen Dämonen nicht vorstellbar. Hierzulande werden diese Ungestalten allerdings mit Grün und Gelb, den Farben des Giftes, oder Grün und Schwarz assoziiert, denn Schwarz verkehrt jede Farbbedeutung ins Gegenteil und so wird aus Grün, der Farbe des Lebens, in Verbindung mit Schwarz, die Farbe der Zerstörung.
Grün in der Mode
Eugen Nicolaus Lucius (* 15. April 1834 in Erfurt; † 15. Mai 1903 in Frankfurt am Main)
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Grüne Kleidung war früher sehr preiswert und somit alltäglich, das Färben geschah mit natürlichen, billigen Materialien, die Textilien verblassten aber leicht und im abendlichen Kerzenlicht wirkte das Grün blässlich und bräunlich. Grün galt als keine noble Farbe, bis der Chemiker Eugen Lucius im Jahr 1863 das Aldehydgrün entwickelte. Lucius handelte ein gutes Abkommen mit einer Seidenfärberei in Lyon aus, die den Pariser Hof belieferte. Als
nun die damals schönste Frau der Welt, Kaiserin Eugenie, in einer aldehydgrünen Robe eine Oper besuchte, wurde die Farbe zur Modesensation. Da die seidene Robe glatt und glänzend war, wirkte die Farbe anders als auf matten Stoffen, nicht billig, sondern extravagant. Die chemische Industrie brachte noch viele weitere grüne Farbstoffe auf den Markt, alle jedoch hochgiftig.
Das neutrale Grün Grün ist die beruhigende Mitte zwischen Rot und Blau. Die eigentliche Komplimentärfarbe zu Rot ist Grün, in unserem Empfinden ist jedoch Blau der Gegenpol zu Rot. Wenn Rot heiß und Blau kalt ist, ist Grün angenehm lauwarm. Es steht neutral dazwischen, wirkt beruhigend, ohne zu ermüden.
Die schönste Frau der Welt, Kaiserin Eugénie de Montijo (* 5. Mai 1826 in Granada; † 11. Juli 1920 in Madrid)
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Goethe sagte darüber: „Man will nicht weiter und man kann nicht weiter. Deswegen wird für Zimmer, in denen man sich immer befindet, die grüne Farbe zur Tapete meist gewählt.“ Grün selbst ist neutral, in Verbindung mit anderen Farben aber können sowohl positive, als auch negative Farbklänge entstehen. Grün-Blau-Weiß zum Beispiel wird mit Ausdauer, Toleranz und Hilfsbereitschaft assoziiert, Grün, kombiniert mit Schwarz, Gelb und Violett, ist negativ. Ein Wohnzimmer mit beruhigenden, grünen Wanden Das Symbol der internationel bekannten Umwelt- und Tierschutz Greenpeace
Die Farbwahl der Partei „Die Grünen“ war klug getroffen, sie verweist auf das wichtigste Anliegen der Partei, den Umweltschutz und zeugt von Neutralität zwischen den Blöcken der Roten und Schwarzen. Heute sind Umweltschützer parteiunabhängig als „Grüne“ bekannt, auch in Bezug zu Greenpeace.
Die Republikaner und die Iren Grün war früher Farbe der Republikaner. In der italienischen Flagge stehen Rot und Weiß für die alten Farben Italiens, der grüne Streifen für „das Recht des Menschen auf Freiheit und Gleichheit“. Die „grüne Insel“ Irland hat Grün als Nationalfarbe, aber auch die Farbe ihrer „natürlichen“ Religion, dem Katholizismus. Die Farbe der Protestanten ist Orange. Ein „Grüner“ in Irland ist also nicht unbedingt ein Umweltschützer, sondern ein Katholik. St. Petricsday in Irland, die Menschen tragen zu diesem Anlasse alle grüne Kleidung
Funktionales Grün Gleich wie an der Ampel symbolisieren grüne Schilder in Gebäuden freien Durchgang, wie zum Bespiel gekennzeichnete Rettungswege. Diese Symbolik findet sich auch in unserer Sprache wieder. Wenn jemand „grünes Licht“ erhält, ist sein Vorhaben genehmigt und eine „grüne Welle“ steht für eine Kette von Erfolgen. Das Symbol für „Notausgang“
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Das Symbol der österreichischen Partei „Die Grünen“
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Flaschengrün und Tafelgrün
Eine grüne Schultafel
Das Standardgrün, ein dunkles Grün,wirkt angenehm bei langem Betrachten und wird für Tafeln verwendet. Die meisten Flaschen sind flaschengrün, denn das ist die billigste Glassorte. Arzneiflaschen, die besseren Lichtschutz fordern, sind aus braunem Glas. Heute ist Operationswäsche oft blau, früher war sie häufig grün, beide Farben haben den gleichen Zweck, sie sollen beruhigend wirken, angenehm fürs Auge sein und das rotleuchtende Blut wirkt darauf dunkler und weniger erschreckend.
Eine Operationsaal in grün
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Eine typisch grüne Glasflasche
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Schwarz • Das Ende • Die Leere • Die Trauer • Der Egoismus • Das Harte / Die Härte • Das Verdorbene • Die Bedrängnis • Die Einsamkeit • Die Gefühllosigkeit • Die Schuld • Die Lüge • Die Untreue • Das Konservative • Das Introvertierte • Das Abweisende • Die Eleganz • Das Teuere • Das Unerlaubte • Das Unmoralische • Die Gefahr
• Das Verbotene • Die Brutalität • Die Starke • Die Bedrohung • Der Lärm • Das Große • Das Männliche • Die Macht • Das Schwere • Die Enge • Das Eckige • Das Moderne • Die Eindeutigkeit • Die Sachlichkeit • Die Funktionalität
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Eine „unbunte“ Farbe Auch wenn immer wieder die Frage fällt, ob Schwarz denn eine Farbe sei, sehen wir es als eigenständige Farbe mit besonderer Symbolik, die keiner anderen Farbe zugeteilt werden kann. Schwarz hat die besondere Wirkung, sie kann die positiven Wirkungen jeder anderen Farbe in das Negative verwandeln. Jede Sündenfarbe trägt einen gewissen Schwarzanteil in sich.
Das absolute Ende Wo Leben ist, ist auch Tod. Verfaulte Reste werden schwarz, egal ob sie von Mensch, Tier oder Pflanze stammen. Der Tod ist schwarz, ebenso wie seine Überbringer, der Sensenmann und der Henker.
„Und wie ein Nichts ohne Möglichkeit, wie ein totes Nichts nach dem Erlöschen der Sonne, wie ein ewiges Schweigen ohne Zukunft und Hoffnun klingt innerlich das Schwarz.“ Wassily Kandinsky
Schwarze Trauer Sein Äußeres zu vernachlässigen gilt als Zeichen der Trauer, der Verzicht auf farbenfrohe Kleidung und Schmuck bei einem Todesfall liegt nahe. Es soll gezeigt werden, dass man sein eigenes Leben aus dem Mittelpunkt nimmt und ganz der Toten gedenkt. Im Christentum ist Schwarz die Farbe der Trauer, des irdischen Todes, Grau die Farbe des Jüngsten Gerichts und Weiß symbolisiert die Auferstehung. Aus diesem Grund trägt die Trauergemeinde Schwarz, während der Tote in Weiß gekleidet ist, da er irgendwo weiterleben soll.
Die Henker bei der Folterung eines Mannes
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Wassily Kandinsky (* 4. Dezemberjul 1866 in Moskau; † 13. Dezember 1944 in Frankreich)
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Schwarz gilt nicht überall auf der Welt als Trauerfarbe, in China etwa steht die Farbe Weiß für Trauer. Hierbei wird das Weiß nicht als Farbe verstanden, sondern als Mangel an ihn. Die Harmonie
Die Härte
Die Einsamkeit / Die Gefühlslosigkeit
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Die negativen Einflüsse Jede bunte Farbe wird durch Kombination mit Schwarz zu etwas Negativem. Blau kombiniert mit Weiß und Rosa symbolisiert Harmonie, im Gegensatz zu der Härte, die von Blau in Kombination mit Schwarz erzeugt wird. Alle negativen Gefühle werden mit Schwarz assoziiert, ein Pessimist „sieht schwarz“ und ein böser Mensch hat „ein schwarzes Herz“ Wer über Tod und Krankheit lacht hat einen „schwarzen Humor“. Schwarz in Kombination mit Grau steht für Gefühle wie Einsamkeit oder Gefühllosigkeit, die gegen einen selbst gerichtet sind. Verbindet man Schwarz mit einem aggressi-
vem Gelb, erhält man die Gefühle, die gegen andere gerichtet sind, wie Untreue, Schuld oder Egoismus. Die Farbe des Schmutzes und der Bösartigkeit Schwarz wird aufgrund seiner lateinischen Abstammung mit schmutzig, gemein und niederträchtig gleichgesetzt. Weiters steht es auch für Bösartigkeit, wer jemanden „anschwärzt“, der redet schlecht über ihn.
Die Unglücksfarbe An einem schwarzen Tag passiert etwas Unglückliches. Besonders die Börse kennt diese Tage durch „schwarze Freitage“, an denen die Kurse ins Bodenlose stürzen. Wer bei dem Kartenspiel „Schwarzer Peter“ am Ende die schwarze Karte besitzt, hat verloren. Das Sprichwort „einem anderen den Schwarzen Peter zuschieben“ bedeutet, ihn zum Schuldigen oder Verlierer zu machen. Schwarze Tiere, besonders Katzen, gelten als Eine schwarze Katze als Unglückssymbol
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Unglücksbringer. Auch der „Unglücksrabe“ und der „Pechvogel“ verkörpern das Unheil. Als einzige schwarze Glücksgestalt findet sich der Schornsteinfeger.
Geistlichkeit und Konservative Mönchskutten sollen durch die Ordensfarben Grau, Braun und Schwarz christliche Demut vertreten. So wurde Schwarz zur geistlichen Grundfarbe. Die Kirche ist konservativ und so wurde die Farbe der Geistlichkeit auch zu der des politischen Konservatismus.
Das dunkle Zeitalter
Ein andächtiger Mönch im Kloster
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Im Mittelalter, als der „schwarze Tod“, die Pest, als Strafe Gottes gedeutet wurde und man gut daran tat, Buße zu tun und sich von allen weltlichen Verlockungen freizusagen, wurde Eitelkeit als Todsünde gepredigt. Sie bedeutete die Abwendung von Gott. Niemand wollte Eitelkeit in Form von leuchtender Kleidung zur Schau stellen und so verschwand die Farbigkeit aus den Kleiderschränken.
Auch als es einfacher und billiger wurde, leuchtende Farben in Textilien zu färben, blieb die bürgerliche Mode schwarz. Keiner wollte aussehen wie die umherziehenden Landsknechte, die sich jeden bunten Fetzen, der ihnen in die Finger fiel, annähten und so eine bunte Kostümierung erschufen, die die Bürger als sittenlos verdammten.
Die Farbe der Abgrenzung Zu Rosa, das Hilflosigkeit ausstrahlt, bietet Schwarz den größten psychologischen Gegensatz. Es wirkt würdevoll oder zumindest unnahbar. Ein schwarzes Kleid lenkt die Blicke eher auf das Gesicht des Trägers, dem Zentrum der Individualität eines jeden Menschen. Schwarz als Farbe der Abgrenzung finden wir besonders stark bei Gruppen, die sich jenseits der Masse sehen wollen.
Eine Frau im unnahbaren „Kleinen Schwarzen“
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Die Farbe der Eleganz und des Teuren Eleganz lebt von Einfachheit. Und was wirkt ist einfacher als der bewusste Verzicht auf Farbe? Smokings und elegante Anzüge sind immer schwarz und auch das von Coco Chanel kreierte „kleine Schwarz“ ist in dieser Farbe. Für Luxusobjekte lässt sich diese Regel auch anwenden. Durch den Verzicht auf Farbe wirken sie noch mal teurer und exklusiver.
Afrikas Lieblingsfarbe Das Schwarz in Wappen und Flaggen steht in Afrika für das Volk und dessen Selbstbewusstsein, erlangt durch unabhängige Staaten. In Afrika ist Schwarz die schönste Farbe.
Unmoral und Illegalität „Schwarzarbeit“ und „Schwarzhandel“ sind nicht erlaubt, die Beifügung von Schwarz weist uns auf Verbotenes hin. Piraten verwenden schwarze Flaggen mit ToEin eleganter Smoking von Armani
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tenköpfen, das Schwarz der Illegalität verbindet sich mit der des Todes, denn auf Mitgliedschaft in solchen Gruppen steht nach dem Gesetz die Todesstrafe.
Enge Räume und leichte Kisten Ein schwarz gestrichener Raum wirkt viel kleiner als derselbe Raum in Weiß. Schwarze Möbel können repräsentativ, aber auch beengend wirken. Sollten sie auch nur den kleinsten Makel aufweisen, verliert das Schwarz seine Eleganz und wirkt schäbig.
Eine Piraten Flagge
Schwarze Gegenstände kommen uns optisch schwerer vor als helle. Diese Manipulation funktioniert, weil wir aus Erfahrung wissen, dass helle Kisten meist aus Karton sind und somit für leichte Transporte genützt werden. Schwere, dunkle Holzkisten allerdings sind für schwere Gegenstände besser geeignet. Der Gewichtseindruck hängt allerdings nicht nur von der Farbe, sondern noch mehr vom Eine scharze und eine weiße Schachtel
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Material ab. Entscheidend für Wirkungen sind also mehrere Erfahrungen, welche sich summieren.
„Form follows function“
Eine Amadea Designer Uhr
Eine Nikon Digital Kamera
Schwarz verzichtet auf alles Überflüssige. Das Leitmotiv des modernen Designs „Form entsteht durch Funktion“ verlangt diesen Verzicht. Besonders im High-Tech-Bereich ist Schwarz beliebt. Stereoanlagen, Kameras oder Armbanduhren in Schwarz verleihen dem Gegenstand eine gewisse Strenge. Schwarz ist modern, aber nicht modisch, von der entstehenden Sachlichkeit und Funktionalität dieser Farbe lebt die Tugend des modernen Designs. Neben Schwarz sind auch die Farben Grau und Weiß bei Designern sehr beliebt.
Schwarz auf Weiß Papier ist bekanntlich geduldig, trotzdem gilt etwas, das man „Schwarz auf Weiß“ besitzt, als verbindlicher und bedeutender als nur auf sprachlicher Ebene Festgehaltenes. Auf Papier wirkt schwarzer Text gegenüber bunter Schrift nicht reklameartig sondern seriös. Ein Schwarz-Weiß Bild hat mehr Reportagecharakter als ein buntes Foto, da es objektive Tatsachen ausstrahlt, was man an den beiden Bildern rechts feststellen kann.
Eine hügelige Landschaft Dieselbe darunter in Schwarz/Weiß
Eine Philips Stereoanlage
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Rosa • Die Zärtlichkeit • Das Verführerische • Die Unschuld • Das Zarte • Das Weiche • Etwas Kleines • Das Leichte • Das Weibliche • Die Kindheit • Die Naivität • Die Jugend • Der Frühling • Das Angenehme • Das Gesunde • Der Charme • Die Höflichkeit • Die Harmonie • Die Freundlichkeit • Die Empfindsamkeit / Die Sensibilität • Die Sanftheit
• Das Leise • Die Bescheidenheit • Die Unsicherheit • Die Schwärmerei • Die Träumerei • Die Romantik • Das Glück • Das Süße • Das Liebliche • Das Milde • Der Genuss • Die Gemütlichkeit • Die Geborgenheit • Die Nähe • Etwas Rundes • Das Unsachliche • Die Eitelkeit • Das Modische • Das Künstliche • Das Unnatürliche
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Die typisch weibliche Farbe Bei Rosa scheidet sich die Farbsympathie der Geschlechter deutlicher als sonst wo. Rosa wird, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn, mit weiblichen Eigenschaften verbunden. Die Farbe des Zarten und der Zärtlichkeit Anders als das leidenschaftliche Rot, zählt Rosa zu den sanften Gefühlen wie der Zärtlichkeit. Das Rot der Liebe wird durch Kombination mit Rosa zum Ausdruck für unschuldige Gefühle.
Eine typische Barie in rosarotem Gewand
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Rosa entsteht aus einem geschwächten Rot und verschönertem Weiß. Rot wirkt groß und stark, Rosa hingegen klein und zart. Das kühle Weiß wird im Rosa weich und anschmiegsam.
Der Wandel von der typischen Männerfarbe zur Weiblichkeit Heute wird einem weiblichen Säugling gerne ein rosa Strampler geschenkt, doch noch um 1920 wäre diese Farbe einem Jungen vorbehalten gewesen. Rosa ist der kleine Bruder vom männlichem Rot. Hellblau, als christliche Marienfarbe, war traditionsgemäß die Farbe der kleinen Mädchen. Diese Farbsymbolik bekam einen Umschwung, als die farbigen Uniformen des Ersten Weltkriegs abgeschafft wurden und man auf Tarnfarben zurückgriff. Nun waren Farben auch in der alltäglichen Männermode nicht gern gesehen. Die Arbeiter in der Industrie trugen jetzt fast alle indigoblaue Arbeitsanzüge und es erschien sinnvoll, auch die kleinen Jungs in der Farbe der Arbeiter zu kleiden. Mädchen wurde das Rosa zugeteilt. Nur in den besonders christlichen Gebieten
Portrait von Giovanni de Medici als Kind; von Angelo Bronzino Ein Knabe im damals männlichem Rosa
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Europas hielt sich die alte Farbsymbolik bis in die sechziger Jahre. Heute haben sich die männlichen und weiblichen Farben allerdings wieder angenähert.
Rosa in grüner Symbiose Will man alle Aspekte des Wachstums vereinen, wählt man Rosa in Kombination mit Grün. Dieser Mix ist jung, frisch und angenehm.
Das schwache Geschlecht und rosarote Tugenden Rosa wird mit den weiblichen Eigenschaften Charme und Höflichkeit assoziiert. Weiters ist es die zweite Farbe der Harmonie und Freundlichkeit nach Blau. Kirschblütenknospen
Die Wirkung einer rosa Farbfläche ist sehr von der Umgebung abhängig. Derselbe Rosaton wirkt neben verschieden Farben vollkommen
unterschiedlich. Neben Gelb wirkt es wärmer, neben Blau kühler und neben Rot kräftiger. Es symbolisiert die Tugenden des Kompromisses und der Anpassung.
Rosarote Schwärmereien Wenn man die Welt durch die „rosarote Brille“ sieht, oder auf „rosaroten Wolken“ schwebt, wird alles unrealistisch und viel zu schön für die Realität. Rosa lässt sich hier von Verklärung bis Kitsch dehnen.
Die Welt durch eine rosarote Brille gesehen
Die Welt des Süßen Rosa ist eine süße Farbe, gar bonbonhaft. Wir erwarten eine süße Milde von Rosa und können es sich uns kaum sauer oder bitter vorstellen. Den Geruch von Rosa verbinden wir mit dem einer Rose, die ebenfalls süß und lieblich wahrgenommen wird. Doch durch das Süße wird Rosa auch zur Süßigkeiten in Rosa
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Farbe des Süßlichen, ein DVD-Cover mit rosa Hintergrundbild wird schnell als Kitschfilm verstanden.
Das gemütliche Rosa Rosa als warme Farbe symbolisiert Nähe und etwas Rundes. Kombiniert man es mit Braun, wird es zur Farbe der Gemütlichkeit und Geborgenheit.
Das eitle Rosa Kombiniert man Rosa mit Violett oder Orange, verliert es seine Unschuld und wirkt eitel und unsachlich.
Zwei in Rosa gehaltene Schlafzimmer
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Gelb • Der Optimismus • Das Lustige • Die Lebensfreude / Die Freude • Das Vergnügen • Das Extrovertierte • Die Freundlichkeit • Das Leichte • Das Zarte • Etwas Kleines • Die Naivität • Das Neue • Die Hitze • Die Aktivität • Die Energie • Der Luxus / Der Überfluss • Der Reichtum • Die Angeberei • Der Sommer • Der Neid
• Der Geiz • Die Eifersucht • Der Egoismus • Die Lüge • Die Verlogenheit • Die Unsicherheit • Die Schuld • Die Gefühllosigkeit • Die Untreu • Das Bittere • Das Erfrischende • Das Giftige / Die Giftigkeit • Die Aufdringlichkeit • Die Aufregung • Die Aggressivität • Die Gefahr • Das Unsympathische • Das Modische
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Die zwiespältige Farbe
Gelb als Farbe des Lichts
Erfahrungsgemäß ist Gelb positiv besetzt, es symbolisiert die Sonne und das Licht, in der Geschichte bekam es allerdings eine negative Bedeutung als Farbe der Geächteten und der egoistischen Eigenschaften.
Das farblose Sonnenlicht wird gelb empfunden, darum erscheinen uns gelblichere Glühbirnen als natürlicher und schöner. Die Lichtfarbe Gelb ist mit Weiß verwandt, beide verbunden durch die gleichen Charaktereigenschaften von „Licht“ und „leicht“, wobei Gelb die leichteste der „unbunten“ Farben ist. Im alltäglichen Gebrauch ist Gelb weniger geeignet, da es schon bei geringen Verunreinigungen seine Leuchtkraft einbüßt. Reines Gelb ist die Farbe des Neuen. Kombiniert man Gelb mit Rosa, steigert sich die Leichtigkeit noch. Weiß-Rosa-Gelb ist der Farbklang des Zarten, des Kleinen, des Empfindsamen und im übertragenen Sinn auch der der Naivität.
Die Sonnenfarbe Die Erfahrung der Sonne wird verallgemeinert zur symbolischen Wirkung dieser Farbe, Gelb wird so zur heiteren Sonnenfarbe. Ein sonniges Gemüt wird einem Optimisten nachgesagt, Gelb die Farbe zu dieser Eigenschaft. Will man Lustigkeit, Lebensfreude, Vergnügen und Extrovertiertes ausdrücken, sollte man zu der Farbkombination Gelb-OrangeRot greifen. Als Kombination mit Blau und Rosa wird Gelb zum Farbklang der Freundlichkeit.
Sonne strahlt Wärme aus, diese Hitze finden wir in der Farbkombination mit Rot und Orange wieder. Die Farben präsentieren dieselben wie die Farben des Lustigen, jedoch ist das Rot hier stärker. Eine Energiesparlape
Die Farbe der Sonne ist Gelb
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Gelb als Farbe des Lichts wird auch zur Farbe der Erleuchtung, im Islam ist Goldgelb die stellvertretende Farbe der Weisheit. Im Deutschen finden wir die Wörter „hell“ und „klug“, die man mit dem Begriff Gelb gleichsetzen kann.
Das kostbare Gelb
Die Todsünden und andere negative Assoziationen Die Farbe allen Ärgers ist Gelb. Sowohl die Eifersucht, als auch der Neid und der Geiz tragen diese Farbe. Früher dachte man, der Sitz des Ärgers sei die Galle, darum gehört es zur gleichen Wortfamilie wie gelb.
Wenn etwas Wertvolles gemeint ist, wird Gelb sprachlich zu Gold. So wird gelbes Haar in der Lyrik zu goldenem Haar. Dinge, die schön und kostbar sind, werden nicht als Gelb bezeichnet. Die schwarz-rot-gelbe Flagge Deutschlands wird schwarz-rot-gold genannt.
Wenn jemand sich viel ärgert, wird er leicht gallenkrank, die Galle tritt ins Blut und färbt seine Haut gelblich. Da die Galle gelb-grün ist, ist Grün die zweite Farbe aller egoistischen Eigenschaften, daher auch der Spruch: „Grün vor Neid werden“
Die Reife
Auch Lüge und Verlogenheit schreiben wir die Farbe Gelb zu.
Auch hier wird Gelb als Gold idealisiert, die goldenen Ähren des Sommers, die goldenen Blätter des Herbstes.Da man sich gerne an der Natur orientiert, wurde die Farbe der Reife auch zur Farbe der sinnlichen Liebe.
Wenn man das Gelb der Erleuchtung mit Schwarz kombiniert, erhält man die Symbolfarbe der Unreinheit.
Judas nimmt seinen Verräterlohn entgegen. (Giotto di Bondone 1267-1337) Das Gelb seiner Kleidung steht für seine Verlogenheit und den Verat
„Goldene“ Ehren
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Nach Grau ist Gelb die zweite Farbe der Unsicherheit, denn es hängt sehr von den Farben der Umgebung ab. Jede andersfarbige Schattierung macht sich sofort bemerkbar. Engländer bezeichnen mit dem Wort „yellow“ auch die Eigenschaft „feige“.
Die saure, bittere Farbe
saure Zitronen
Denkt man an den Geschmackseindruck des Saueren, kommt man nicht um gelbe Zitronen herum. Gelb ist die zweite Farbe des Giftigen, die Redewendung „Gift und Galle spucken“ ist hierbei ganz passend.
Gelb als Warnfarbe Da Gelb optimal in der Ferne sichtbar ist und eine aufdringliche Nahwirkung besitzt, wurde es international zur Warnfarbe. Die Kombination Schwarz auf Gelb wird für giftige, leicht entflammbare, explosive und radioaktive Stoffe verwendet. Die Blindenkennzeichnun-
gen sind ebenfalls Gelb-Schwarz. Die „gelbe Karte“ beim Fußball gilt als Verwarnung. Wenn in einer Stadt im Mittelalter oder auf einem Schiff eine gelbe Fahne gehisst wurde, bedeutet dass den Ausbruch einer Seuche. Die Flagge ist eine Warnung, niemand darf das verseuchte Gebiet verlassen oder betreten. Das englische „yellow“ ist verwandt mit „to yell“, was so viel wie „schreien“ oder „kreischen“ bedeutet. Gelb ist aufdringlicher als Rot und lenkt die Aufmerksamkeit auf Unangenehmes oder Gefährliches, diese Eigenschaft macht Gelb selbst auch unsympathisch.
Gelb als Kennzeichen der Geächteten Im Mittelalter mussten Prostituierte ein gelbes Kopftuch, einen gelben Umhang oder anderen gelben Kleiderbeisatz tragen, der sie kennzeichnete. Frauen mit unehelichen Kindern
Antoine Caron: Jesus und die Ehebrecherin, Ende 16. Jh. Sie trägt Gelb als Zeichen der Schande
Warnhinweise
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Eine jüdische Familie mit Judenstern im deutschen Nationalssozialismus
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mussten ihre Schande ebenfalls durch gelbe Kleidung der Öffentlichkeit offenbaren. Bevor man Ketzer hinrichtete, wurde ihnen ein gelbes Kreuz umgehängt. Hatte jemand Schulden, musste er gelbe Scheiben auf der Kleidung tragen. Als die Christen die Juden diskriminierten, erklärten sie gelb für deren Farbe. Noch im letzen Jahrhundert erlebten die Juden Gelb als Farbe der Diskriminierung, da sie von den Nationalsozialisten gezwungen wurden, einen gelben Davidstern zu tragen. Doch warum wurde das optimistische, sonnige Gelb zur Farbe der Ausgestoßenen? Gelb kann vom Träger sehr schlecht versteckt werden, es leuchtet selbst in der Dunkelheit noch. Ein anderer Grund ist, dass Gelb nie eine beliebte Kleiderfarbe war, der zum Färben benötigte Safran war einfach zu teuer. Eine andere gelbe Farbe würde schnell ausbleichen und fahles Gelb lässt den Träger kränklich und alt erscheinen.
Die Farbe des Verrats gegen die Farbe der Götter und Kaiser Gelb als politische Farbe hat bei uns einen negativen Beigeschmack, denn im politischen Sinn ist Gelb die Farbe der Verräter. Ganz anders ist diese Situation in Asien. Da jeder Kulturkreis sich den anderen überlegen, und als Krönung der Schöpfung sieht, idealisierten die Weißen Weiß, der asiatische Kulturkreis empfindet dagegen Gelb als schönste aller Farben. Gelb ist dort als kaiserliche Farbe auch die Farbe des Staates und der Religion. Gelb steht über allen Parteien.
Hongli, der junge Qianlong-Kaiser in offizieller Staatsrobe
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Weiß • Die Frömmigkeit • Der Glaube • Das Vollkommene • Das Ideale • Das Gute • Die Ewigkeit • Der Anfang • Das Neue • Die Sauberkeit / Die Reinheit • Die Unschuld • Die Einfachheit • Die Bescheidenheit •Die Wahrheit • Die Eindeutigkeit • Die Neutralität • Die Ehrlichkeit • Die Klugheit • Die Wissenschaft • Die Genauigkeit • Die Konzentration
• Die Festlichkeit • Das Elegante • Das Leise • Die Sanftheit • Das Zarte • Die Sachlichkeit • Die Funktionalität • Das Leichte • Das Salzige • Das Milde • Die Leere • Die Einsamkeit • Der Winter • Die Kälte • Die Frische • Der Stolz
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Die Farbe des Göttlichen
Weiß ist keine Farbe im physikalischen Sinn, sie ist weit mehr. Die Impressionisten nahmen Weiß als „Nichtfarbe“ wahr, die Maler aller anderen Epochen machte das kein Kopfzerbrechen. Wir sehen Weiß nicht als farblos an, sondern verbinden es mit Gefühlen und Eigenschaften, die sonst keiner Farbe zugeschrieben werden.
Der griechische Gott Zeus erschien Europa als weißer Stier, der Heilige Geist zeigt sich in Gestalt einer weißen Taube und Christus wird verkörpert durch das weiße Lamm. Weiß als Farbe der Götter spiegelt sich auch in der Kleidung der Priester wieder. Indische und japanische Geistliche tragen vollkommen weiße Priesterkleidung. Die katholischen Priester tragen es als Untergewand. Jedoch nur der Papst darf auf Grund seines Ranges Weiß auch außerhalb der Kirche tragen.
Die Nahrungspflanze und das Licht
Der Kampf Gut gegen Böse
Vom Weizen hat die Farbe Weiß den Namen bekommen. Die Begriffe „Weizen“ und „Weiß“ gehören sprachlich zusammen, auch im Englischen „wheat“ und „white“ merkt man das.Im Italienischen und Französischen ist Weiß mit dem Glänzenden, dem Licht verwandt. Das französische Weiß „blanc“ entspricht dem deutschen „blank“.
Weiß symbolisiert alles Positive und eliminiert das Negative. Durch Schwarz als Gegenspieler wird Weiß ideal. Der Kampf zwischen diesen beiden Farben gibt es in vielerlei Variationen, ob nun Tag gegen Nacht oder Gott gegen den Teufel. Jeder Zusatz zu Weiß würde dessen Vollkommenheit vermindern.
Die Summe aller Farben des Lichts
Der Namensursprung der Farbe Weiß: Weizen
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Europa auf dem Rücken des in einen weißen Stier verwandelten Zeus
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Aller Anfang ist weiß Wie schon bei Schwarz erwähnt, ist Schwarz die Farbe des Endes. Sein Gegenpol, Weiß, ist also die Farbe des Anfangs, besonders symbolisiert durch das weiße Ei. Weiß ist der Beginn des Guten, der Auferstehung. Christus wird in einem strahlend weißen Kleid gemalt. Im Buddhismus steht die weiße Lotusblüte für Auferstehung.
Die Sauberkeit und die weiße Westen
Cornelis Schut, Auferstehung Christi
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Sauberkeit ist auf weißem Untergrund leicht zu kontrollieren, jeder Fleck wird sofort entdeckt. Dieser Vorteil wird bei allen sehr sauberen und sterilen Berufen durch weiße Arbeitsbekleidung ausgenutzt. Eine der wenigen negativen Assoziationen löst das Weiß des Krankenhauses aus, man stellt sie einen Todkranken immer in einem Bett mit weißem Laken vor.
Die Redewendung der „weißen Weste“ steht für untadeliges Verhalten, besser gesagt die Unmöglichkeit, das Gegenteil davon nachzuweisen.
Die Farbe des Opfers und der Unschuld Weiß ist die Farbe der Unschuld, wie Rot die Farbe der Liebe ist. Um menschliche Schuld zu büßen, werden weiße Tiere geopfert, typisch hierfür ist das Lamm, das Symboltier Christi. Weiße Blumen symbolisieren die unbefleckte Empfängnis Marias.
Die weiße Trauer Weiß ist einfach und bescheiden, gleich wie Schwarz. In diesen Eigenschaften wird es zur Trauerfarbe, besonders im asiatischen Raum. Diese Tradition hängt auch mit dem Glauben an Reinkarnation zusammen, wo der Tod nicht den endgültigen Abschied bedeutet. Weiße Trauerkleidung ist allerdings
Auch Weiß kann Farbe der Trauer sein, wie hier der weiße Sarg
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nie aus glänzendem Stoff, man verwendet nur schlichte Stoffe. In Europa trauerten Königinnen und Fürstinnen ganz in Weiß, da ihr Status es ihnen nicht erlaubt hätte, wie gewöhnliche Bürger in Schwarz zu trauern. Die Farbe der Wahrheit und der Wissenschaft Entweder Weiß oder Schwarz, Ja oder Nein, dazwischen soll es keine Abstufungen geben. Der Farbklang der Eindeutigkeit ist Schwarz neben Weiß. Zum Staatsbegräbnis der Niederländischen Königin Juliana erschienen Beatrix und ihre Schwester Irene im März 2004 ganz in Weiß
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Wer das Unmögliche versucht, sucht einen „weißen Raben“. Eine „white lie“, also eine „weiße Lüge“, steht im Englischen für die Höflichkeitslüge.
In der Wissenschaft ist die Suche nach der Wahrheit nicht auf zwei Extreme differenziert. Denn „auch schwarze Kühe geben weiße Milch“ und „auch aus einem weißen Ei kann ein schwarzes Kücken schlüpfen“. Hier ist nicht der Farbklang der Eindeutigkeit, also Schwarz-Weiß, anzutreffen, sonder die Kombination Weiß neben Blau.
Die weißen Gespenster Da der Tote auferstehen soll, wird er in weiß gekleidet. Blumen und Kerzen für Tote sind ebenfalls weiß. Im weißen Totenkleid sind verdammte Seelen, die auf der Erde umherirren, anzutreffen.
Das weiße Brautkleid Jahrhundertelang trug man bei der Heirat keine speziellen Hochzeitskleider, die Farbe und der Schnitt des Kleides entsprach der Mode der jeweiligen Epoche.
Weiß als Kennzeichen von Gespenstern
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Auch die Kirche unterstützte die Kleiderordnung und ein Kleid für nur einen Tag zu besitzen, wäre Sünde gewesen. Die erste Heirat, die dem heutigen Stil mit weißem Brautkleid entsprach, fand 1840 statt. Bei der Vermählung mit dem Prinzen von Sachsen-Gotha trug die Braut, Königin Victoria, ein weißes Kleid aus englischem Satin. Zu dieser Zeit waren die königlichen Bräute tonangebender als heute, was die Mode betraf. Als 1808 die erste Webmaschine auf den Markt kam und Stoffe leichter leistbar wurden, konnten sich viele Bräute mit einem weißen Kleid zumindest für einen Tag den Traum erfüllen, eine Königin zu sein.
Die weiße Fahne Wer „die weiße Fahne schwenkt“, hat aufgegeben und ist zu Verhandlungen bereit. Die weiße Friedensfahne steht somit auch für Kapitulation.
Die leise Farbe Rot und Schwarz sind die symbolischen Gegenfarben zum farblosen Weiß, sie sind die Farben des Lärms und der Aggression. Weiß dagegen ist die Farbe des Leisen und des Friedens. Das angenehme Weiß wird durch Kombination mit einem leichten Rosa zur Farbe der Sanftheit, des Zarten, des Charmes und der Sensibilität, wie im rechten Bild ersichtlich.
Das leichte Weiß Weiß, die hellste aller Farben, vermittelt auch den Eindruck von Leichtigkeit. Helle Sommerkleidung ist leichter als dunkle Winterkleidung, wobei hier auch der Wärmeeffekt und die Waschbarkeit der Kleidung eine Rolle spielen. Helle Kleidung reflektiert mehr Sonnenlicht als dunkle und wird somit nicht so warm.
Gottfried Hofer: Mädchen auf einer Blumenwiese, 1911
Heirat von Albert und Victoria 1840, Gemälde von Sir George Hayter
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Weiß wird durch seine leichte Wirkung auch zur Farbe des Oberen. Wenn man ein Zimmer mit schwarzer Zimmerdecke und weißem Boden betritt, wird man ständig vom Gefühl begleitet, dass einem die Decke auf den Kopf zu fallen droht. Wir sind Weiß über uns gewohnt, das Gegenteil davon würde uns irritieren.
Das salzige und milde Weiß Weiß ist in Kombination mit Grau und Grün der Geschmack des Salzigen. Wird Weiß mit Rosa und Blau kombiniert, entsteht der Farbklang des Milden. Die Farbwirkung hängt aber immer auch mit dem Vorwissen zusammen. Wenn man als Versuch Salz in einen Zuckerstreuer füllt, werden die Gefragten annehmen, dass der Inhalt süß schmeckt. Vor der emotionalen Wirkung steht nämlich immer noch die Vernunft eines jeden.
Die veredelten Lebensmittel Rohzucker ist braun, erst nachdem er künstlich entfärbt wurde, erhalten wir unseren typischen weißen Zucker. In der Optik mögen weiße Nahrungsmittel schöner wirken, jedoch haben sie eine widersprüchliche Anmutung: Sie wirken zwar fein, aber auch künstlich und substanzlos.
Die weiße Leere Weiß wird oft mit leer gleichgesetzt, im übertragenen Sinn ist es auch die Farbe der Einsamkeit.
Ein schlafender Wolf im Schnee
Die Farbe des Winters und des Stolzes Wer einen „weißen Tod“ stirbt, erfriert. Weiß ist nach Blau die zweite Farbe der Kälte. Nicht nur der Winter ist kalt, Weiß ist auch die Farbe des Stolzes, der Gefühlskälte.
Eine Schüssel voller Salz
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Violett • Der Glaube • Die Frömmlichkeit • Die Eitelkeit • Das Außergewöhnliche / Das Extravagante • Das Modische • Das Unkonventionelle • Das Originelle • Die Aufdringlichkeit • Das Unsympathische • Die Magie • Die Phantasie • Das Künstliche • Das Unnatürliche • Die Zweideutigkeit • Das Unsachliche • Die Unsicherheit • Die Untreue • Der Genuss • Der Stolz • Der Luxus / Der Überfluss
• Die Völlerei / Die Unmäßigkeit • Das Weibliche • Die Empfindsamkeit / Die Sensibilität • Der Charme • Die Wollust • Die Sexualität • Die Leidenschaft • Das Verführerische • Das Verbotene • Das Unmoralische • Das Altmodische • Das Introvertierte • Das Verdorbene
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Die Farbe der gemischten Gefühle
Violett als Farbe des Glaubens
Aus der Mischung von Rot und Blau entsteht Violett, gemischt mit Weiß erhält man das abgeschwächte Lila. Der Name Violett stammt von den Blumen in selbiger Farbe. Das deutsche Veilchen ist im Englischen das „violet“. In Gegenden ohne Veilchen war die Aubergine der ausschlaggebende Namenhintergrund.
Das Violett der weltlichen Macht symbolisiert in der Kirche die Ewigkeit und die Gerechtigkeit. In der evangelischen Kirche ist Violett die allgemeine Farbe. Weiters verkörpert Violett die traditionelle Farbe der Theologie. Die Farbe der Buße und der Besinnung ist Violett und auch in der Fastenzeit trägt man diese Farbe.
Die kostbare Farbe der Macht Ein purpurfarbenes Prachtgewand anzufertigen dauerte oft Jahre. In der Antike war es eine größere Ehre Purpur zu tragen als Gold. Im römischen Reich durften nur bestimmte hohe Personen purpurfarben Kleidung tragen, für alle anderen stand die Todesstrafe darauf. Purpur war die Farbe der Macht. Mit dem Untergang des oströmischen Reiches endete die Purpurfärberei und Kermes, ein roter Farbstoff aus Läusen, wurde zur kostbarsten Farbe.
Blühende Veilchen
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Aubergienen
Die Farbe der Sünde Violett ist die erste Farbe der Eitelkeit, eine der Todsünden. Heute erscheint uns diese als die Harmloseste, im Mittelalter war sie jedoch ein wichtiges Thema der Prediger. Denn wer sich dem Gefallen der Menschen zuwendet, achtet nicht auf Gottes Wohlgefallen.
Ein Kirchendiener im lila Messegewand
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Der Schrei nach Aufmerksamkeit
Das unsachliche Violett
Wenn wir eine violett gekleidete Person erblicken, denkt wohl kaum einer an christliche Ewigkeit oder Buße. Zwischen der sakralen, kirchlichen, Bedeutung und der profanen, also weltlichen, klafft eine riesige Kluft. Wer Violett trägt, will auffallen. Violett ist selten und wirkt dadurch aufdringlich. Vielen erscheint Violett zu gewagt, das Modische kann auch negativ mit Verschwendung und Gefallsucht assoziiert werden. So wird Violett auch zur Farbe des Unsympathischen.
Generell werden alle Mischfarben als zweideutig, unsachlich und unsicher empfunden. Am konzentriertesten tritt dieser Eindruck bei Violett auf, denn sein Farbeindruck wechselt mit dem Licht. Auch Täuschung und Untreue werden mit diesem Farbton in Verbindung gebracht.
Die Farbe der Magie In Violett finden Gefühl und Verstand zusammen. Im Indischen ist Violett die symbolische Farbe der Seelenwanderung und auch bei uns steht sie für Magie und alles Übersinnliche. Zauberer tragen violette Umhänge. Die dunkle, unheimliche Seite der Phantasie ist ebenfalls Violett. Ein Magier im lila Umhang
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Genuss und Völlerei Während Gold die positiven Seiten des Genusses und des Stolzes symbolisiert, steht Violett für die weniger beliebten, die Maßlosigkeit und die Überheblichkeit. Die Farbe dazwischen Früher wurde Violett als nicht weiblich und nicht männlich angesehen. Erst in den siebziger Jahren wurde Violett als Farbe der Feministinnen zur Symbolfarbe der Weiblichkeit. Es verkörpert auch positive weibliche Eigenschaften wie Charme und Sensibilität.
Andreas Maldei, Völlerei
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Das unmoralische Violett
Die Wollust
Rot, die Farbe der Liebe, wird in Kombination mit Violett zur Farbe der Wollust, einer alten Tods端nde. Das Unmoralische wird durch Mischung von Schwarz und Violett im Rot sichtbar.
Der Farbklang des Altmodischen Braun-Grau-Violett ist das Altmodische, ersetzt man Braun durch Schwarz erh辰lt man den Farbklang des Introvertierten, des R端ckzugs. In Kombination mit Braun und Schwarz steht Violett f端r alles Verdorbene. Das Altmodische
Das Introvertierte
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Gold • Der Reichtum • Die Macht • Der Stolz • Die Eitelkeit • Der Egoismus • Der Luxus / Der Überfluss • Der Genuss • Das Verlockende • Das Teure • Die Freundschaft • Die Wahrheit • Die Treue • Das Glück • Das Vollkommene • Das Ideale • Das Gute • Die Pracht • Die Festlichkeit • Das Außergewöhnliche
• Das Elegante • Die Leistung • Das Künstliche • Das Unnatürliche • Etwas Rundes • Die Magie • Die Angeberei • Das Spießige • Das Billige
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Die Farbe des Edelmetalls
Die stolze Farbe
Gold ist mit Gelb verwandt, in der Symbolik gleicht es jedoch keiner anderen Farbe.
Sowohl der Stolz, als auch die Eitelkeit und der Egoismus sind golden. Das Schwarz und Violett verweisen auf die negativen Seiten dieser Eigenschaften.
Die Farbe des Reichtums Neben Gold gehört auch Schwarz zu den Farben des Reichtums. Schwarz steht für die negative Seite des Reichtums, die Gier. Wenn mit etwas Geld zu machen ist, hat Gold im sprachlichen immer einen Anteil daran: Ein erfolgreicher Sänger hat „Gold in der Kehle“. Menschen mit einem „goldenen Händchen“ verdienen sich leicht eine „goldene Nase“ Erdöl ist das „schwarze Gold“, Elfenbein das weiße. Als Kaffee noch teuer war, wurde dieser auch „braunes Gold“ genannt. Die Beifügung des Wortes Gold finden wir bei allem, was teuer verkaufbar ist.
Das beständige Gold „Treu wie Gold“, dieser poetische Ausdruck bezieht sich auf eine chemische Eigenschaft des Goldes. Es geht kaum Verbindungen ein und ist gegenüber Laugen und Säuren sehr widerstandsfähig. Diese materielle Beständigkeit macht es auch im übertragen Sinn zur Farbe der Beständigkeit. Tugenden, die von dieser Beständigkeit leben, wie etwa Freundschaft und Wahrheit, weisen einen Bezug zur Farbe Gold auf.
Goldgranulat
rohes Erdöl / Elfenbein / geröstete Kaffeebohnen
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Die ruhmreiche Goldmedaille
Die goldene Reklame
Nur Sieger werden mit einer Medaille aus Gold belohnt. In allen Bereichen, egal ob Sport, Film oder Mode, gibt es goldene Ehrenpreise. Leistung wird mit Gold belohnt, so ist Gold nach Blau die Farbe der Leistung.
In der Werbung ist es modern, Produkte als „golden“ zu bezeichnen, die kaum über Blassgelb hinausreichen: goldene Nudeln oder goldene Margarine sind keine Seltenheit. Auch in der Verpackung wird Gold eingesetzt, besonders dann, wenn das Produkt eigentlich eher wertlos ist. So wird vergoldetes Plastik zum Inbegriff des Billigen. Gold steht hier nicht für Wert, sonder nur für Werbung. Das teure Gold wird durch Werbung gewöhnlich. Wir finden Gold heute sogar als Farbe des Spießigen und des Billigen. Kombiniert man Gold mit Orange, hat man den Farbklang der Angeberei.
Die künstliche Dekorfarbe In religiösen Bildern und Palästen wird Gold großzügig verwendet. Im alltäglichen Leben jedoch taucht Gold nur kleinflächig als Dekorfarbe auf. Da uns nur das bearbeitete Gold, geprägt von einem Schmied oder einer Bank, geläufig ist, haftet am Gold immer eine gewisse Künstlichkeit und Unnatürlichkeit.
Oscar Award
Jugendverbandsrunde München 2012
Nobelpreis Medaille
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Anwendungsbeispiele Golds in der Produktwerbung
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Braun • Das Unsympathische • Das Unerotische • Die Faulheit • Die Völlerei / Die Unmäßigkeit • Das Böse • Das Schlechte • Die Schuld • Die Gemütlichkeit • Die Geborgenheit • Die Enge • Das Schwere • Die Wärme • Das Aromatische • Das Herbe • Das Bittere • Das Verdorbene • Das Ungenießbare • Das Spießige • Das Biedere / Die Biederkeit • Das Angepasste
• Die Mittelmäßigkeit • Die Gleichgültigkeit • Die Langeweile •Das Konservative • Das Männliche • Die Macht • Die Brutalität • Die Dummheit • Der Herbst • Das Alte • Das Alter • Das Altmodische
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Die abgelehnte Farbe Braun wird als unsympathischer als jede andere Farbe empfunden, in der Mode und im Wohnbereich jedoch findet Braun Gefallen. Die Farbe Braun wird aber an sich verachtet, was wohl mit den vielen negativen Eigenschaften zusammenhängt, die wir dieser Farbe nachsagen.
Die Farbe des Drecks und der Schuld Schlafende Säue im Dreck
Dreck wird mit Braun assoziiert, braun ist alles Unerotische. Die Völlerei und die Faulheit sind Facetten des Egoismus, deren erster Farbton braun ist. In der Moral wird die Farbe Braun mit mehr Negativem assoziert als Grau, denn im Grau finden wir noch Spuren des idealen Weiß. Braun als dunkelste Farbmischung steht für alles Schlechte, das Böse und die Schuld.
Die gemütliche Wohnungsfarbe Positiv wahrgenommen wird Braun als Raumfarbe. Rustikale Materialien wie Holz oder Leder sind braun. Auch wenn die Räume durch dunkle, braune Möbel enger wirken, verstrahlen sie mehr Wärme und Geborgenheit.
Das Geschmackserlebnis Starke Aromen wie Kaffee, Schokolade oder gebackenen Teig verbinden wir mit Braun. Charakterlich ist Braun herb und bitter, jedoch nicht unangenehm. Braun ist aber auch die Farbe des Verdorbenen, des Ungenießbaren. Ein schlechter Apfel wird braun, hier zählt nicht mehr die Frage der Farbe, sondern die der Erfahrung.
Ein in braun gehaltenes Wohnzimmer Ein verdorrter brauner Apfel
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Kein Platz für Außergewöhnliches
Die Farbe der Armut
Da jede individuelle Farbe in Braun verschwindet, ist es die Farbe des Spießigen und des Biederen. Es ist weiters die Farbe der Mittelmäßigkeit, des Angepassten, der Gleichgültigkeit und der Langeweile.
Im Mittelalter war Braun die hässlichste Farbe, es wurde nur von Menschen getragen, die sich schöner gefärbte Kleidung nicht leisten konnten. In einer Zeit, in der Kleidungsfarben mit Macht gleichgesetzt wurde, wurde braune, ungefärbte Kleidung den Armen zugeteilt.
Das dumme Braun Dummheit kann nicht beschönigt werden, es ist also nicht verwunderlich, dass man diese negative Eigenschaft gerade der hässlichsten Farbe zuschreibt.
Die Farbe der Vergänglichkeit
Verdorrte braune Blätter
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Im Herbst welken die Blätter und werden braun. Diese Jahreszeit kann mit dem Vorgang des Alterns verglichen werden, so wird Braun zur Farbe des Alterns und der Vergänglichkeit.
Mittelalterlich gekleidete Bauern
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Grau • Die Langeweile • Die Einsamkeit • Die Trauer • Die Bedrängnis • Die Leere • Die Unfreundlichkeit • Das Abweisende • Das Eckige • Die Kälte • Der Winter • Die Pünktlichkeit • Die Nachdenklichkeit • Die Sachlichkeit • Die Funktionalität • Die Neutralität • Die Dummheit • Die Faulheit • Die Gefühllosigkeit • Die Gleichgültigkeit • Die Unsicherheit
• Das Introvertierte • Das Alter • Das Alte • Das Altmodische • Zwischen nah und fern • Die Bescheidenheit • Die Einfachheit • Das Ungenießbare • Das Herbe • Das Billige
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Die langweilige Farbe
Eine unfreundliche Farbe
Grau ist beschmutztes Weiß und gebrochenes Schwarz, es ist eine Farbe ohne Charakter. Alle trüben Gefühle werden durch Grau ausgedrückt, von Langeweile bis Sorge. Besonders typisch für Grau ist die Unsicherheit. Die Umgebung verändert den Graueindruck stärker als die Mischung dieser Farbe selbst.
Unfreundliches Wetter mit Regen und Nebel lässt die Welt grau in grau erscheinen. Grau ist die Farbe des Schlechtwetters. Ein graues Sommerkleid erscheint widersprüchlich. Schlechtes Wetter macht schlechte Laune, und so wirkt auch Grau abweisend, eckig und kalt.
Die Farbe der trüben Gefühle Als Farbe des Elends wirkt Grau aller Lebensfreude entgegen. „Lass dir keine grauen Haare wachsen“, heißt soviel wie „mach dir keine Sorgen“. Grau ist die Farbe der Sorge und Symbol des stillen Schmerzes, der Einsamkeit und Leere. In der Einsamkeit und Leere ist kein Platz für Farben
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Die Farbe der Pünktlichkeit und der Theorien Pünktlichkeit wird zwar geschätzt, aber nicht geliebt. Grau-Blau ist der Farbklang der Pünktlichkeit. Generell wird Grau mit Bürokratismus und Neutralität assoziiert. Theorien, die unsere „kleinen grauen Zellen“ fordern, sind ungeliebte Lehren. So ist auch die Nachdenklichkeit grau. Ein Regentag, ganz in Grau
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Die gefühllose Farbe
Die Farbe des Alters und des Altmodischen
Grau zerstört alle Gefühle, es ist grausam. Die verwandte Sprache zeigt es uns: Grau ist das „Grauen“, man „graut“ sich vor Grauenhaftem.
Jeder wird im Alter grau, egal ob blonde oder braune Haare. „Alt und grau“ ist die internationale Assoziation dazu. Durch die Nähe zum Alten wird Grau auch zur Farbe des Altmodischen.
Die verschlossene Farbe Die Introvertiertheit hat Grau als zweite Farbe, auch Unsicherheit und Gleichgültigkeit sind grau. Grau symbolisiert die unzugänglichen Gefühle.
Eine Wohnung ganz in Grau gehalten Wie würden Sie sich den Besitzer dieser Wohnung vorstellen ?
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Wenn jemand Grau als Lieblingsfarbe wählt, kann es sein, dass die Person eine introvertierte Persönlichkeit besitzt oder vielleicht gerade trauert. Denn in der Trauer gibt es keine bunten Lieblingsfarben.
Die Farbe des Billigeren Produkte, die in Weiß erhältlich sind, wirken in Grau minderwertig. Graues Umweltpapier erfüllt denselben Zweck wie weißes Papier, dennoch wirkt es weniger wertvoll.
Im Alter werden wir alle grau...
Das heimliche Grau Zur Heimlichkeit gehört auch das Böse, Grau ist die Farbe dazu. Alle Regungen in uns, die wir gerne vor anderen verbergen, sind ebenfalls grau. Zu diesen Regungen zählen: die Lüge, das Schlechte, der Geiz und die Untreue.
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Silber • Das Teure • Der Reichtum • Die Pracht • Die Festlichkeit • Das Künstliche • Das Unnatürliche • Die Höflichkeit • Das Stille • Das Leise • Die Klugheit • Die Selbstständigkeit • Die Genauigkeit • Die Pünktlichkeit • Die Sicherheit • Das Kühle • Die Kälte • Zwischen nah und fern • Das Eckige • Das Harte / Die Härte • Die Schnelligkeit
• Die Dynamik • Die Sportlichkeit • Die Funktionalität • Das Moderne • Das Unkonventionelle • Das Elegante • Das Originelle • Das Alter
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Die ewig zweitrangige Farbe nach Gold
Der silberne Mond
Gleich wie Gold wird Silber zuerst mit Edelmetall verbunden. Wir sagen „Gold und Silber“ nicht „Silber und Gold“, da Silber nicht das Grundsätzliche ist. Es ist zwar wertvoll, aber nicht so wertvoll wie Gold. Der Sieger bekommt eine Goldmedaille, der Zweite nur Silber.
Das alchemistische Zeichen für Silber war eine Mondsichel, „Luna“ genannt. Bei uns ist der Mond männlich und die Sonne weiblich, überall anderswo ist das umgekehrt. Silber gehört mit dem Mond zu den Kräften der Nacht, Silberkugeln können der Sage nach einen Werwolf töten.
Das Silber des Geldes
Die Farbe der Zurückhaltung
Gold ist zu wertvoll, als dass man es für den täglichen Münzhandel einschmelzen könnte. Vor einiger Zeit war Silber noch das wichtigste Material für Münzen. Die Begriffe „Silber“ und „Geld“ werden in vielen Gebieten identisch verwendet. Obwohl Silber alltäglicher als Gold ist, wird es als künstliche und unnatürliche Farbe empfunden.
Dass Gold mehr wertgeschätzt wird als Silber, das merkt man auch in der Redensart „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Allerdings widerspricht das unserem Gefühl. Denn Silber als Farbe der Höflichkeit ist auch die eigentliche Farbe der Schweigsamkeit. Silber ist die intellektuelle Zurückhaltung neben dem protzigen Gold.
Silber als die Farbe des Geldes
Die silberne Mondsichel
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Das silberne Rennauto verbindet Schnelligkeit, Dynamik und Sportlichkeit
Das kühle Silber
Das funktionale Metall
Silber ist mit den kalten Farben Weiß, Blau und Grau verwandt, wir erleben Silber als kühle Farbe jeden Tag. Gekühlte Getränke sind oft in silberfarbenen Aluminiumdosen vorzufinden. Das silberne Licht des Mondes ist ebenfalls kühl. Auch charakterlich ist Silber kühl, Silber es zwischen nah und fern immer auf Distanz.
Im Gegensatz zum unsachlichen Gold ist Silber die Farbe der Funktionalität. Es tritt in den Hintergrund und spiegelt alle anderen Farben ohne Verfälschung wieder. Nicht alles was silbern glänzt, ist Silber. Aluminium, Nickel und Chrom haben ihren eigenständigen Wert. Neben diesen Materialien sind auch Weißgold und Platin eine Idee des modernen Designs.
Das schnelle Silber Silber ist eindeutig die schnellste Farbe, wir denken an „Silberpfeile“ wie Raketen oder Flugzeuge. Hier ist Silber nicht mehr die Farbe des Edelmetalls, sondern die der modernen Leichtigkeit. Der Stromlinienfluss wird durch funktionales Silber gekennzeichnet. Durch seine Schnelligkeit ist Silber auch die Farbe der Dynamik und Sportlichkeit.
Das elegantere Gold Ein silbernes Kleid wirkt zurückhaltend und eleganter als ein goldenes Kleid. Wer Gold wählt, will Pracht demonstrieren, die Silber nicht nötig hat. Goldene Accessoires werden häufiger gekauft als silberfarbene, Silber ist unkonventioneller und origineller als Gold.
Ein prachtvolles Gold-Kleid gegen ein eleganteres Silber-Kleid
Ein schneller Silberflitzer
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Moderne Leichtig in Form eines silbernen Rollers
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Das beschönigte Alter „Silberlocken“ sind – poetisch ausgedrückt – graue Haare. Allgemein wird Grau gern als Silber verkauft, die grauen Tannen klingen durch den Namen „Silbertannen“ wertvoller. Die Werbung beschönigt sogar mattes Grau zu Silbergrau, wenn es sich als verkaufsfördernd erweist.
Wie silbern ist die Silbertanne wirklich?
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Orange • Das Unsympathische • Das Süße • Das Aromatische • Das Erfrischende • Das Billige • Das Modische • Die Aufdringlichkeit • Das Extrovertierte • Die Angeberei • Das Laute • Die Nähe • Das Vergnügen
• Die Wärme • Die Gefahr • Das Lustige • Die Geselligkeit • Der Genuss • Die Völlerei / Die Unmäßigkeit • Die Energie • Die Aktivität • Die Aufregung • Die Begierde
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Die ungeliebte Farbe
Das billige Grelle
Neben Braun wird Orange am stärksten abgelehnt. Orange ist in Europa immer eine untergeordnete Mischfarbe geblieben, vor Orange denken wir zuerst an Rot und Gelb.
Plastik ist billig und das meiste Plastik ist orangefarben. Es gibt keine Naturmaterialien in Orange, Orange signalisiert uns künstliche Herstellung. Dass jeder Plastikartikel in Orange erhältlich ist, verbessert das Image der Farbe nicht gerade. Auch die Werbung setzt auf Orange um aufzufallen. Orange ist eine modische Farbe im negativen Sinn, als Ausdruck des unangenehmen Grellen.
Die orange Frucht Die Farbe Orange wurde von der Frucht geprägt, denn vor ihr gab es kein Orange. Wir verbinden auch ihren süßen Geschmack mit der gleichnamigen Farbe.
Der orange Himmel am Abend
Als Mischfarben nicht so schön wie reine Farben empfunden wurden, mied man Orange. Man bevorzugte entweder Rot oder Gelb. Diese Ablehnung findet sich auch heute noch in unserer Wahrnehmung. Obwohl der Himmel am Abend orange ist, reden wir vom „Abendrot“, „Abendorange“ wäre wahrheitsgemäßer.
Die aufdringliche Farbe Orange zählt zu den aufdringlichen, extrovertierten Farben. Auch die mit der Aufdringlichkeit verwandte Angeberei ist Orange. Weiters wirkt die orange Aufdringlichkeit laut und nah.
Massenhaft orange Plastikartikel
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Das lustige Orange Eine positive Seite an Orange ist dessen Ausstrahlung des Lustigen, des Vergnügens und der Geselligkeit. Die Lebensfreude ist Orange, der Komplimentärfarbe des nachdenklichen Blaus.
Messer oder andere gefährliche Maschinenteile sind durch Orange ebenfalls optisch hervorgehoben um vor ihnen zu warnen. Die früher gelben Etiketten von giftigen, explosiven oder leicht entzündlichen Substanzen werden heute oft nur noch mit einem orangen Aufkleber versehen.
Die aktive Farbe Neben Rot ist Orange die zweite Farbe der Energie, der Aktivität. Es steht dem Rot des Feuers am nächsten und verbindet Eigenschaften wie Aufregung, Begierde und Wärme.
Die Farbe der Gefahr und ihre Hilfe zur Sicherheit
Aufkleber mit Warnhinweisen
Die Aufdringlichkeit von Orange lässt sich auch positiv nützen, sie lässt uns Straßenbaumaschinen oder Bauarbeiter auf Autobahnen schneller erkennen und weist uns auf die Gefahr hin. Orange blinkendes Licht weist auf Gefahr hin Orange als Sicherheitsfarbe
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Farbwahl Tachistoskop Testpersonen bekommen verschiedene Farben nur wenige Millisekunden gezeigt. Unten das Ergebnis, der am h채ufigste angegebenen Farbe die wahrgenommen wurde.
Wahrgenommene Farbe: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
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Orange Rot Blau Schwarz Gr체n Gelb Violett Grau
ca. 21,0 % ca. 19,0 % ca. 17,0 % ca. 13,0 % ca. 12,5 % ca. 12,0 % ca. 5,5 % ca. 0,5 %
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Bei dieser Testung spielt nicht einzig und allein die Sympathie beziehungsweise die Antipathie einer Farbe die Rolle, sondern vielmehr der Auffälligkeitsgrad einer Farbe, der Helligkeitswert und der der Fernwirkung. Bezieht man allerdings die Sympathie beziehungsweise die Antipathie einer Farbe mit ein und entzerrt damit das Bild, so kommt man zu folgenden Ergebnissen: 1. Gelb 2. Orange 3. Rot 4. Grün Die Grundlagen dieser Bewertungsskala, die die Beliebtheit der Farben angeben soll basieren auf zahlreichen, flächendeckenden Felduntersuchngen sehr bekannter Psychologen und Farbwissenschaftler, wie beispielsweise Lüscher, Frieling, Favre, November, ... Diese Untersuchungen fanden zumeist in Deutschland statt.
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Seit etwa 40 Jahren hat sich der Lüschertest in vielen unterschiedlichen Bereichen wie Experimentalpsychologie , Medizin, Verpackungsgestaltung und Werbung als äußerst zuverlässig und hilfreich erwiesen. 1. Blau 2. Rot 3. Grün (mit deutlichem Abstand) 4. Gelb (dichtauf) 5. Grau 6. Braun 7. Violett 8. Orange (trotz äußerst guter Wahrnehmung schlechte Wertung) 9. Schwarz 10. Weiß
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Die Farbwahl bei Kranken hat nach Untersuchungen von Professor Lüscher folgende Ergebnisse zu Tage gebracht. 1. Grün 2. Blau 3. Grau 4. Violett 5. Rot 6. Braun 7. Schwarz 8. Gelb So denkt man als Kranker bei Gelb an etwas Unangenehmes, an das Saure der Zitrone und das Bittere der Galle. Gelb ist dann eine „giftige Farbe“, mit einem erhöhten Grünanteil verstärkt sich die Wirkung auf den Kranken. Um eine äußerst klischeehafte und verallgemeinernde Aussage über unterschiedliche, gesellschaftliche Gruppierungen erläutern zu können, wurden folgende Thesen aufgestellt :
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Kinder: Alle Grundfarben, kaum Mischtöne junge Menschen: helle, lebhafte Farben Pubertät: seltene Farben, problemhafte Farben Erwachsene: satte, glänzende Farben, Mischtöne ältere Menschen: dunkle, abgeschwächte Farben höheres Einkommen: Pastelltöne, Farbkompositionen, abgestufte Farbnuancen (Ton in Ton), zarte, gediegene Farben niedrigeres Einkommen: glänzende, unkompliziertere Farben, auch „knallige“ Töne Stadt: eher kältere Farben, Pastelltöne, Bevorzugung von Grün und Blau. Land: satte Farben, Bevorzugung von Rot und Mustern
Kopfarbeit: Blau Handarbeit: Rot Introvertierte: schwere, dunkle Farben, Mischfarben Extrovertierte: stark glänzende Farben, Vollfarben
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Schrift Schrift Schrift Schrift Farbe, Schrift und Lesbarkeit
Schrift
Karl Borggräfe hatte Studien mit Hilfe eines Tachiloskopes diesbezüglich durchgeführt. Er hat 1,5 cm hohe, verschieden farbigen Buchstaben mit 10 x 25 cm großen verschieden farbigen Flächen hinterlegt und damit die genaue Lesbarkeit in der dafür benötigten Zeit gemessen. Unter den besten Zwanzig kam er zu folgenden Ergebnissen:
Schrift Schrift Schrift Schrift Schrift Schrift Schrift Schrift Schrift Schrift
Schrift Farbe
Flächenfarbe:
1. Schwarz Gelb 2. Gelb Schwarz 3. Grün Weiß 4. Rot Weiß 5. Schwarz Weiß 6. Weiß Blau 7. Blau Gelb 8. Blau Weiß 9. Weiß Schwarz 10. Grün Gelb 11. Schwarz Orange 12. Rot Gelb 13. Orange Schwarz 14. Gelb Blau 15. Weiß Grün 16. Schwarz Rot 17. Blau Orange 18. Gelb Grün 19. Blau Rot 20. Gelb Rot
Schrift Schrift 176
Schrift
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Symbolische Zuordnung der Farben
Alchemistische Zuordnung von Farbe
Diese Ergebnisse wurden von C. G. Jung übernommen.
Farbe
Farbe
Planet
Metall
Temperament
Geschlecht
Rot Mars Eisen Choleriker männlich Gelb Sonne Gold Sanguiniker männlich Grün Mond Silber Phlegmatiker weiblich Blau Erde Melancholiker weiblich
Metall
Planet
Organ
Gelb Gold Sonne Herz Weiß Silber Mond Gehirn Blau Zinn Jupiter Leber Grün Kupfer Venus Nieren Rot Eisen Mars Galle Schwarz Blei Saturn Milz Purpur Quecksilber Merkur Lunge
Astrologische Zuordnung von Farben Farbe
Planet
Eigenschaft
Rot Mars Mut und Kampfeslust Gelb Sonne Hoheit und Lebensmacht Grün Venus Liebe und Liebesglück Blau Jupiter Eroberung und Weisheit Weiß Mond Unschuld und Hingabe Purpur Merkur Urteilskraft und Gewandtheit Schwarz Saturn Ausdauer und Tiefe
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Die Planeten, angeordnet nach der Liste oben
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Mystische Zuordnung von Farben Farbe
Tarotkarte
Tierkreiszeichen
Zahl
Hellrot Magier Widder 1 Grün Hohenpriestern Stier 2 Blau Herrscherin Zwilling 3 Hellviolett Pharao Krebs 4 Orange-Rot Hohepriester Löwe 5 Weiß Entscheidung Jungfrau 6 Indigoblau Wagen des Osiris Waage 7 Triumph Dunkel Rot Gerechtigkeit Skorpion 8 Rot-Violett Eremit Steinbock 9 Grau Schicksalsrad Schütze 10 Klares Blau Mut Wassermann 11 Rötlich Der Gehenkte Fische 12 Prüfung
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Eidesstaatlicherklärung: Wir (Claudia Neubacher, Thomas Hammerl, Marie - Caroline Zimmermann - Meinzingen) bestätigen durch unsere Unterschrift, dass zur Ausarbeitung der vorliegenden Arbeit ausschließlich die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen verwendet worden sind.
Claudia Neubacher Thomas Hammerl Marie - Caroline Zimmermann - Meinzingen
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Qellenangaben Internet:
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http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Küppers Diese Seite wurde zuletzt am 9. Mai 2013 um 22:31 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Additive_Farbmischung Diese Seite wurde zuletzt am 21. April 2013 um 10:54 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Platon Diese Seite wurde zuletzt am 6. Mai 2013 um 18:15 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Grosseteste Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2013 um 19:28 Uhr geändert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe Diese Seite wurde zuletzt am 5. Mai 2013 um 16:27 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Fludd Diese Seite wurde zuletzt am 31. März 2013 um 10:07 Uhr geändert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Newton Diese Seite wurde zuletzt am 8. April 2013 um 15:59 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Born Diese Seite wurde zuletzt am 1. Mai 2013 um 13:41 Uhr geändert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles Diese Seite wurde zuletzt am 1. Mai 2013 um 12:54 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Gage Diese Seite wurde zuletzt am 9. Mai 2013 um 11:29 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Le_Rider Diese Seite wurde zuletzt am 21. April 2013 um 23:47 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Lucius Diese Seite wurde zuletzt am 8. Dezember 2012 um 12:59 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktive_Farbmischung Diese Seite wurde zuletzt am 21. April 2013 um 10:59 Uhr geändert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eugénie_de_Montijo Diese Seite wurde zuletzt am 31. März 2013 um 08:52 Uhr geändert.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Wassily_Kandinsky Diese Seite wurde zuletzt am 5. Mai 2013 um 17:17 Uhr geändert. http://de.wikipedia.org/wiki/Gelb Diese Seite wurde zuletzt am 4. Mai 2013 um 14:38 Uhr geändert. http://de.wikipedia.org/wiki/Ehebruch Diese Seite wurde zuletzt am 29. April 2013 um 08:40 Uhr geändert. http://www.museenkoeln.de/homepage/bild-der-woche.asp?bdw=1998_16 11. Mai. 2013 um 20:08 http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_von_Sachsen-Coburg_und_Gotha Diese Seite wurde zuletzt am 7. April 2013 um 23:10 Uhr geändert. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gottfried_Hofer_Mädchen_auf_einer_Blumenwiese_1911.jpg This page was last modified on 15 March 2013, at 23:32.
Bücher: Eva Heller: Wie Farben wirken. Rowohlt Verlag GmbH, Sonderausgabe, 2002 Harald Barem: Die Macht der Farben: Bedeutung & Symbolik. Wirtschaftsverlag Langen Mller / Herbig, 2009 Technologie und Phänomänologie Unterlagen der 1. Klasse, Frau Professor Weiss Gerlinde
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