Portfolio
Master of Science
Architecture
Studienarbeiten Marie Carl 2006 | 2013
Rwth Aachen University August 2013
Inhaltsverzeichnis
Ausgewählte Projekte 01 ⎮ M3 Die Bewahrung des Wissens der Menschheit
Eine tausendjährige Sicherung
02 ⎮ M2 Solar Decathlon Europe 2012
„Counter Entropy House“
03 ⎮ B4 Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin
Die Inseln der Wahrnehmung
04 ⎮ M1 Kindergarten und Tagesklinik in New Orleans
“Make it right”
05 ⎮ B2 Integrierte Projektarbeit Palmenhaus
Die Bewahrung des Wissens der Menschheit Eine tausendjährige Sicherung
Projektart⎮Masterthesis – Freies Thema Art des Gebäudes⎮Mediathek und Archiv Standort⎮Ein Ort vor den Toren der Stadt
Wissen ist die Grundlage unseres Daseins – unser kostbarstes Erbgut an zukünftige Generationen. Daher müssen wir alles tun um es zu bewahren, nicht nur für den Augenblick, sondern für Jahrhunderte gar Jahrtausende. Nicht nur geistig in dem wir es teilen, sondern vor allem auch materiell. Daher wird ein Ort geschaffen, welcher beide Aspekte – die geistige, sowie materielle Sicherung – verbindet – der Ort des Wissens. Dieser ist zugleich ein Ort der Entdeckung, der Erfahrung und der Kommunikation, sowie ein Zufluchtsort des gesamten Wissens der Menschheit. An diesem Ort wird das Wissen nicht nur Jahrtausende überdauern, sondern auch über Jahrtausende verbreitet. Er dient als Schnittstelle zwischen materieller und geistiger Bewahrung und ermöglicht, dass Wissen für alle frei und jederzeit zugänglich ist. Dieser Ort ist beständig – das Wissen gespeichert in Nickelplatten in einem Archiv unter der Erde – und temporär – die Mediathek mit ihrer Architektur und ihren Informationsmedien befindet sich im stetigen Wandel der Zeit.
Konzeptidee Bewahrung⎮materielle – geistige Materialträger⎮ Nickelplatten – Mensch Architektur⎮ Archiv – Mediathek Bewahrung des Wissens
Gebäudekonzept
beständig / temporär
Orientierung um Zentrum
Organisation – gegenläufige Spirale
Ein Ort vor den Toren der Stadt.
Der Zufluchtsort des Wissens.
Ankunft.
Der Zufluchtsort des Wissens entsteht.
Krieg.
Wiederaufbau.
Der Ort der Entdeckung.
Wiederaufbau des Ortes der Entdeckung.
Krieg.
Grundriss Zufluchtsort des Wissens
Grundriss EG
Grundriss 1.OG
Grundriss 2.OG
Grundriss 3.OG
Grundriss 4.OG
Grundriss 5.OG
Ansicht Ost
Grundriss 6.OG
Schnitt 2-2
Funktionen
500 Seiten 500 Bücher 550.000 Bücher 563.200.200 Bücher
1 Regal 16 Regale 1 Raum 140 Räume 1 Etage 30 Etagen Archiv (heute)
1 Buch 1 Nickelplatte (A4) 1.100 Nickelplatten (A4)
1 TB
1.126.400 Nickelplatten (A4)
1 PB
3.840 Nickelplatten (A4)
3,5 TB
1 Raum 61.440 Nickelplatten (A4)
56 TB
1 Etage 8.601.600 Nickelplatten (A4)
7.820 TB
Archiv (heute) 258.048.000 Nickelplatten (A4)
234.589 TB
122.8800 Nickelplatten (A4)
110 TB
Erweiterung / Jahr 32 Regale
Fakten Zufluchtsort des Wissens – Archiv unter der Erde
Perspektivische Ansicht Mediathek
Solar Decathlon Europe 2012 “Counter Entropy House”
Projektart⎮Studentischer Wettbewerb / Planung / Realisierung Art des Gebäudes⎮temporäres Wohngebäude Standort⎮Madrid Aufgaben⎮Konzept- und Innenausbauplanung Öffentlichkeitsarbeit – Koordination, Design, Vorträge Hausbau
Im Rahmen des internationalen Studierendenwettbewerbs „Solar Decathlon Europe 2012“ hat das Team der RWTH Aachen ein temporäres Wohngebäude geplant und realisiert. Die einzigartige Idee des „Counter Entropy Houses“ betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes und definiert seine Effizienz nicht nur durch die Optimierung der Nutzung, wie es heutzutage üblich ist, sondern zudem auch durch Herstellung und Entsorgung. Das realisierte Gebäude ist daher in seiner Produktion, wie auch beim Transport, seiner Nutzung und der potentiellen Entsorgung besonders ressourcenschonend und energieeffizient. Ein Großteil der Materialien ist recycelt oder aus schon bestehenden und nicht extra produzierten Materialien. Auf dieser Idee basiert das direkte beziehungsweise indirekte „Objekt Recycling“, die Verwendung von vorhandenen Produkten in einem neuen Kontext – dem „Counter Entropy House“. Auf diese Weise ist eine außergewöhnliche architektonische Lösung entstanden. So besteht die Fassade aus nicht mehr gebrauchten CDs, der Fußboden aus den Trägern des ehemaligen Aachener Fußballstadions und die Möbel aus bereits benutztem Holz und alten LKW-Planen. Diese besondere Überlegung zur Ressourcen- und Energieeinsparung wird als „Counter Entropy Idee“ bezeichnet. Für das Team ist diese über die zehn Disziplinen des „Solar Decathlon Europe” hinaus zur elften Disziplin geworden mit dem Ziel, ein stärkeres Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der Materialauswahl und des Baugewerbes im Allgemeinen zu schaffen.
Š Kai Kasugai
Zonierung
Möbelierung durch Funktionsblöcke
Verschmelzung von Innen- und Außenraum
Vertikale Zonierung⎮privat zu öffentlich
Vertikale Zonierung⎮Erweiterung des privaten Bereichs durch den Vorhang und das Öffnen und Verstauen der Fassadenelemente
Horizontale Zonierung⎮Klimadach – offener Raum – Podest
Gebäudekonzept Das “Counter Entropy House” ist ein großzügiges Gebäude, das durch seine intelligente Gliederung die geringe Grundrissfläche optimal ausnutzt. Es wird ein fließender Übergang vom Innen- zum Außenraum generiert, der nicht nur eine optische Vergrößerung des Wohnraumes bewirkt, sondern dazu führt, dass der Außenraum auch tatsächlich als Wohnraum genutzt werden kann. Das Gebäude gliedert sich in drei horizontale Ebenen. Das Podest dient als Fundament für den Bau. Der offene Grundriss wird aus geschlossenen Wandelementen und transparenten Glasflächen gebildet. Den oberen Abschluss stellt das weit auskragende Dach dar, das als Sonnenschutz dient und eine große Fläche für Photovoltaik- und Solarthermiepaneele zur Verfügung stellt. Die klare Zonierung, die starken Sichtachsen, sowie das durchgehende Boden- und Deckenmaterial generieren einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum.
Der Funktionsblock⎮Die einzigen geschlossenen Elemente - die „Funktionsblöcke“ generieren verschiedene Situationen und bespielen den offenen Raum. Sie sind nicht nur Tragkonstruktion, sondern beinhalten zudem einen Großteil der Möbel, die Haustechnik und bieten genug Raum, um die großen Glaselemente komplett darin zu lagern. Auch der Vorhang, der an der Dachkante entlang gezogen werden kann und somit den privaten Innenraum erweitert, kann in den „Funktionsblöcken“ verstaut werden.
Grundriss
Schnitt Ost-West
Schnitt Nord-Süd
© Kai Kasugai/Björn Teutriene
Grundrissvarianten⎮Die einzigen geschlossenen Elemente - die „Funktionsblöcke“ generieren verschiedene Situationen und bespielen den offenen Grundriss.
Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin Die Inseln der Wahrnehmungen
Projektart⎮Bachelorthesis Art des Gebäudes⎮Denkmal Standort⎮Berlin Schlossfreiheit
Freiheit ist ein sehr weitgehender Begriff. Ihre Bedeutung ist schwer zu definieren und wird daher stets in Verbindung mit anderen Wörtern, wie Meinungs-, Reise- oder Pressefreiheit, verwendet. Freiheit im Allgemeinen darzustellen ist daher unmöglich, allerdings kann man sich diesem doch sehr abstrakten Begriff durch Darstellung einzelner Aspekte annähern. Da das Einheitsgefühl in den Köpfen der Menschen noch nicht ausreichend manifestiert ist, steht zunächst die Zusammenführung des Volkes im Vordergrund. Ein Symbol für die deutsche Einheit hat noch keine ausreichende Bedeutung um als Denkmal für sich zu stehen. Daher soll vielmehr ein Forum der Kommunikation und Auseinandersetzung mit diesem Thema entstehen, woraus dann Akzeptanz, möglicherweise sogar Identifikation wächst. Um die deutsche Einheit zu akzeptieren sollten wir zuerst einen Schritt zurück gehen. Sie als Idee wahrnehmen und nicht als Tatsache. Das Denkmal als ein Raum, ein Ort der Kommunikation, aber auch der Stille. Ein Ort, welcher zusammenführt, jedoch auch Raum für sich selbst lässt. Denn nur durch uns selbst kann Einheit auch Realität werden. Ein immer währendes Aufeinandertreffen und wieder Verlassen um sich als Individuum, aber auch Teil der Gesellschaft zu sehen. Die Sinne werden sensibilisiert um eine bessere Kommunikation hervorzubringen. Denn nur durch Ersuchen einer Stellungnahme aller können Ideen der Deutschen Einheit zu einer gesamtheitlichen entstehen.
Grundriss
L채ngsschnitt
Ansicht S체dwest
Ansicht Nordost
Die Treppe
Die Inseln der Wahrnehmungen Durch Sinneswahrnehmungen werden auf den Inseln verborgene Gef端hle, Ideen zum Thema Einheit und Freiheit, jedoch auch zum Leben allgemein thematisiert. Es wird verarbeitet, was lange verborgen war um zu verstehen, was damals geschehen ist. Gemeinsam und zugleich allein wird wahrgenommen und gef端hlt. Die Sinne werden sensibilisiert um eine bessere Kommunikation hervorzubringen. Denn am Ende steht das Forum als Kommunikationstreffpunkt. Die Menschen treffen zusammen, diskutieren und sprechen 端ber das Erlebte.
Verschmelzen⎮Der Betrachter betritt die Treppe. Ihre Wände rahmen das Wasser wie ein Gemälde. Die einzelnen Betonblöcke, welche aus dem Wasser ragen bilden die Brandung. Sie erwecken das ruhige Wasser zum Leben. Die Treppe endet im Wasser. Sie löst sich auf.
Wahrnehmen⎮Der Besucher hört sich und die Welt. Das trichterförmige Element führt zur Wahrnehmung des Wassers, sich selbst und der Erde. Geräusche werden wahrgenommen.
Verändern⎮Der Betrachter betritt den Raum in der Annahme eine bessere Wahrnehmung des Schlosses zu erhalten. Seine Intention wird negiert. Durch hydraulische Stoßdämpfer senkt sich der Raum und ändert somit die Blickachse. Der Vorgang wird nach Außen sichtbar.
Befreien⎮Der Betrachter betritt den Raum. Durch die Perspektive entsteht ein Gefühl von Enge. Geht er die Treppe hinauf, verringert sich dieses. Die Rahmen dämpfen den Schall. Der Raum löst sich auf. Er erreicht das Plateau und steht frei.
Reflektieren⎮Die grünen und blauen Ruhezonen laden zum entspannten Reflektieren ein.
Die Elemente⎮Sie regen die Sinne an.
Die Inseln⎮Die Elemente werden auf einzelne Inseln gesetzt.
Das Plateu⎮Die Inseln werden in eine Plateau eingelassen.
Der Sockel⎮ Das Plateau wird über den Sockel gestellt.
Das Prinzip des Entwurfes besteht aus… …dem Sockel. Als Symbol für Totalität und die Revolution von oben wird dieser zurückgelassen. Die Idee des Denkmals muss sich von ihm entfernen, sich demonstrativ von ihm abwenden und für sich stehen. …dem Plateau. Es ist reine Verkehrsfläche. Durch das zurücktretende Äußere, kann die Konzentration auf die Inseln gelegt werden. …den Inseln. Sie beherbergen die einzelnen Elemente und schaffen durch ihr Absetzen vom Plateau definierte Räume. …den Elementen. Sie regen die Sinne an.
Kindergarten und Tagesklinik in New Orleans „Make it right“
Projektart⎮Entwurf Art des Gebäudes⎮Kindergarten und Tagesklinik Standort⎮New Orleans – Lower Ninth Ward
Der Kindergarten und die Tagesklinik werden im Rahmen des “Make it Right” Projekts zur Revitalisierung des durch Hurricane Katrina stark zerstörten Lower Ninth Ward in New Orleans geplant. Das Konzept orientiert sich an den lokalen Gegebenheiten und macht daher Veranda und Treppe zum sozialen Mittelpunkt des Gebäudes. Sie sind nicht nur Verkehrsraum sondern auch im freien liegender Aufenthaltsbereich. Nach den Richtlinien des Projektes wird das Gebäude zum Schutz vor Überschwemmungen aufgeständert. Zudem wird es in einen Funktions- und einen Aufenthaltsriegel geteilt um so die Hülle optimal an die verschiedenen Funktionen anzupassen. Verbindungselement beider ist die Treppe. Sie ist zudem Sichtachse durch das komplette Gebäude. Der Funktionsriegel ist ein einfacher Betonbau und daher weitgehend geschlossen. Dort befindet sich die Tagesklinik. Der Aufenthaltsriegel als weitläufiger Glasbau öffnet sich zur Umgebung und kann so von der Treppe gut eingesehen werden. Dort befinden sich die Spiel- und Lernbereiche des Kindergartens.
Konzeptidee
Das Verandaprinzip⎮Orientiert an den lokalen Gegebenheiten sind Veranda und Treppe sozialer Mittelpunkt. Sie sind nicht nur Verkehrsraum sondern auch Aufenthaltsort.
Gebäudekonzept
Teilung in Offen und Geschlossen⎮Das Gebäude wird in einen Funktions- und einen Aufenthaltsriegel geteilt. Verbindungselement und Begegnungsort beider ist die Treppe.
Das Grundstück⎮Das Grundstück ist eine plane Fläche.
Die Grundfläche⎮Die vorgegebenen Mindestabstände zur Straße definieren die Grundfläche des Gebäudes.
Das Volumen⎮Durch die maximale Höhe und die vorgegebene Grundfläche entsteht das Volumen des Gebäudes.
Die Aufständerung⎮Zum Schutz vor Überschwemmungen wird das Gebäude aufgeständert.
Die Teilung⎮Zur klaren Funktionstrennung wird das Gebäude in den Funktionsbereich und den Aufenthaltsbereich geteilt.
Die Treppe⎮Sie ist Verbindungselement beider Gebäude.
Grundriss 3.OG
Grundriss 2.OG
Grundriss 1.OG
Schnitt 1-1
Schnitt 2-2
Schnitt 3-3
Ansicht Nordost
Integrierte Projektarbeit Palmenhaus
Projektart⎮Gruppenarbeit Art des Gebäudes⎮Palmenhaus Standort⎮Aachen Stadtgarten Aufgaben⎮Konzept-, Entwurfs- und Detailplanung
Der Gebäudeentwurf basiert auf der Idee, die hohen thermischen Anforderungen an das Palmenhaus nur auf das eigentliche Gewächshaus zu beschränken. Daher erhält jede Funktion eines für diese thermisch angepasste Gebäude. Hierbei entstehen drei für sich stehende Baukörper – das eigentliche Palmenhaus, der Eingangsbereich und das Café. Die einzelnen Gebäudeteile sind auf dem Rasen platziert und werden mit einem begrünten Zaun, welcher zu dem auch als Sonnenschutz dient, wieder zu einem Objekt verbunden. Die einfache Stahlkonstruktion des Zaunes ist mit Efeu berankt. Dieser schützt im Sommer vor zu hoher Sonneneinstrahlung und lässt hingegen im Winter genügend Sonne herein. Der Eingangsbereich, sowie das Cafe, bestehen aus Beton und Glas. Das Tragwerk des Gewächshaus ist ein Stütze-TrägerSystem aus Stahl umschlossen von einer Glasfassade.
Grundriss EG
Schnitt 1-1
Schnitt 2-2
Schnitt 3-3
Fassadenschnitt Palmenhaus
Grundriss Fassade
Fassadenschnitt Palmenhaus / Zaun
Detailschnitt Ecke Dach
Detailschnitt Dachhochpunkt
Detailschnitt Dachrinne