2nd I 2012 t h e D ig it al He alt h c ar e jour n al
Drahtlose Technologien Ihr Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Gesundheitswesens
WIE ENTSTEHT EIN INTELLIGENTES MEDIZINISCHES GERÄT? Arbeitsabläufe rationalisieren | 10
KINECT EFFECT
Eine nützliche Investition
für Krankenhäuser und Pflegeheime | 8
Computer in der täglichen Pflege! | 12
Inhaltsverzeichnis Veröffentlicht durch von Advantech Co. Ltd Anschrift No. 1, Alley 20, Lane 26, Rueiguang Road Neihu District, Taipei, Taiwan 114 Tel +886-2-2792-7818 www.advantech.com
Einleitung 3 Titelstory
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Trends
Redaktionsteam Joyce Chou, Tammy Chiu, Wendy Wen, Mariëtte Dusseldorp, Reinier Middel, Richard Ponce Redaktioneller Support Frauke Frerichs-Waldmann Makomti www.makomti.de Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion ohne Genehmigung strikt verboten.
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Anwendung Interview
Länderfokus
Drahtlose Technologien Ihr Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Gesundheitswesens
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Der KINECT-Effekt in Krankenhäusern und Pflegeheimen
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WIE ENTSTEHT EIN INTELLIGENTES MEDIZINISCHES GERÄT? Arbeitsabläufe rationalisieren
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EINE NÜTZLICHE INVESTITION Computer in der täglichen Pflege
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AUFMERKSAMKEIT, BEGEISTERUNG UND ZEIT Persönliche Betreuung erleichtert den Aufenthalt im Krankenhaus
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TRIPLE-CROWN-SAAD-Spezialklinik Moderner Patientenservice direkt am Krankenbett
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Einleitung
Patientenzentrierte Behandlung Im Gesundheitswesen geht es um Lösungen mit zuverlässigen PCs, die wenig Platz benötigen und sich mit krankenhausüblichen Reinigungsmitteln leicht säubern lassen. Die Nachfrage nach medizinischen PCs steigt exponentiell an, da immer häufiger auf zeitnahe und exakte Daten zugegriffen wird. Die Medizinprodukte von Advantech besitzen unter anderem medizinische Zulassungen und erfüllen spezifische Sicherheitsanforderungen sowohl aufgrund ihrer Konstruktion (abgerundete Ecken) als auch in Bezug auf die elektrischen Eigenschaften (Strahlung und Leckströme). In der Praxis übertreffen wir diese Anforderungen sogar. Beispielsweise können durch isolierte Datenaustauschanschlüsse andere Geräte mit unseren Medizinprodukten wesentlich sicherer verbunden werden. Der Trend geht zunehmend zur patientenzentrierten Behandlung. Das Terminal neben dem Krankenbett wird immer beliebter. Die Patienten können im Internet surfen, E-Mails versenden, Videotelefonate führen, Filme ausleihen und Mahlzeiten bestellen. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist wesentlich bequemer, wenn der Kontakt mit dem Zuhause nicht verloren geht, besonders in Ländern, wo die Entfernungen so groß sind, dass Familienmitglieder nicht regelmäßig Besuche machen können. Solche Terminals werden auch von den Mitarbeitern genutzt, um auf Patientenakten zuzugreifen, beispielsweise auf Röntgenaufnahmen, um Vitalzeichen zu überwachen und Medikationen zu verwalten, und so Fehler zu reduzieren und effizienter zu arbeiten. Höhere Effizienz, Vernetzung von Systemen und automatische Krankenbetreuung sind sehr vielversprechend. Die Branchenvorschriften fordern zunehmend sichere elektronische Patientenakten. Wenn alles mit allem vernetzt werden kann, werden Informationen transparent. Angesichts der zunehmenden Urbanisierung und der alternden Bevölkerung müssen die Krankenhäuser mehr Patienten mit weniger Personal betreuen. Sie sehen sich also gezwungen, in Automatisierung und Technologie zu investieren, um effizienter zu werden und den Service für Pfleger und Patienten zu verbessern. Advantech kooperiert mit unseren „ECO“-Partnern, welche die
Anwendungssoftware für die Patientenüberwachung, Patientenentertainment sowie die Integration elektronischer Patientenakten entwickeln. Wir arbeiten auch eng mit Allianz-Partnern wie Intel® und Microsoft® bei der frühzeitigen Entwicklung von Initiativen zusammen, mit denen wir die neuesten Technologien schnell auf den Markt bringen wollen. Die Kinect-Technologie von Microsoft hat in Rehabilitierungszentren eine Nische gefunden und wird auch für andere Zwecke im Gesundheitswesen eingesetzt. Kooperative Partnerbeziehungen führen schnell zu umsetzbaren, einmaligen Lösungen. Mein Team ist nicht nur in Westeuropa, sondern auch in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika aktiv. Herausforderungen in den Schwellenmärkten sind die niedrigeren Budgets und die unterschiedlichen Hygienevorstellungen. In anderen Märkten wird zwar die Notwendigkeit eines digitalisierten Gesundheitswesens akzeptiert, aber oft skeptisch betrachtet. In wieder anderen Märkten wiederum sucht man nach kostengünstigen innovativen Lösungen und optimal gestalteten Patientenzimmern. Advantech baut immer strategische Partnerbeziehungen auf, reagiert auf die Anforderungen der Branche, bietet bei Bedarf Beratung und liefert die besten Serviceleistungen und Lösungen.
Michael Bhagwandien
Advantech Medical Sales Director Europe
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Titelstory
Drahtlose Technologien Ihr Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Gesundheitswesens Von John Koon, Publisher Medical Electronic Device Solutions
Der Markt für Medizingeräte floriert. Das Wachstum verdanken wir der Nachfrage nach Serviceleistungen für eine alternde Bevölkerung und den Vorstellungen, dass Probleme im Gesundheitswesen mit den sich schnell entwickelnden drahtlosen Technologien weltweit gelöst werden können. Das Hauptaugenmerk liegt auf drei Bereichen, in denen schnelle Veränderungen stattfinden: Telehealth (das Konzept, Gesundheitsleistungen über Telekommunikation anzubieten, mitunter auch als „mobile Health“, „mHealth“ oder „Wireless-Health“ bezeichnet), Home Healthcare, die Behandlung zu Hause, sowie der Einsatz von Handheld-Geräten (iPhone, iPad und AndroidGeräte, sowie diverse Versionen der Windows 8-Tablets). Fortschritte bei drahtlosen Technologien Die Fortschritte in der Elektronik im letzten Jahrzehnt erlauben die Konstruktion kompakterer, portabler und benutzerfreundlicherer elektronischer Geräte. Der geringere Platzbedarf der einzelnen Komponenten und die modernen Fertigungs- und Verpackungsverfahren machen Medizingeräte sehr kompakt. Geräte wie UltraschallBildgebungssysteme, Insulinpumpen, EKG-Monitore, Blutdrucküberwachungsgeräte und Glukosemessgeräte sind viel portabler als früher. Neue drahtlose Protokolle wie Bluetooth, ZigBee, ANT und 4G, tragen ebenfalls zu einem Wachstum der neuen Anwendungen bei, das bisher nicht denkbar war. Vermeidung und Fitness sind zu eigenen Gerätekategorien geworden, die den Körperzustand von Athleten überwachen.
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Zukünftige Trends A. Telehealth und mHealth werden schnell wachsen Telehealth ist die Zukunft. Die Entwicklung steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber immer mehr Unternehmen im Gesundheitswesen, beispielsweise Highmark Inc., einer der größten Krankenversicherer an der amerikanischen Ostküste, nutzen den Fernservice, damit Patienten nicht so oft den Arzt aufsuchen müssen und Reisezeit sparen. Es sind viele neue Produkte für Telehealth in Entwicklung. Eines davon ist ein remotes Stethoskop, das den Herzrhythmus zum Arzt überträgt, sodass der behandelnde Arzt eine Basisdiagnose stellen kann. Ein anderes Produkt, das gerade entwickelt wird, ist ein iPhone mit einem speziellen Gehäuse, das sich als EKG-Messgerät für den Herzrhythmus einsetzen lässt. Ein Arzt kann die Herzsignale dann aus der Ferne empfangen und anzeigen.
Das Konzept für „Wireless Health“ wird von vielen Unternehmen, beispielsweise Qualcomm, unterstützt. Sie räumen in den USA oder in anderen Ländern einen „Zugang“ über die Mobilfunktechnik ein, beispielsweise mit Smartphones oder anderen drahtlosen Geräten. Qualcomm hat beispielsweise ein Programm mit der Bezeichnung Wireless Reach™ aufgelegt, das in Projekte investiert, die mit Mobilfunktechnik die medizinische Behandlung in unterbetreuten Gemeinden absichern sollen und auch in anderen Bereichen, beispielsweise im Bildungswesen eingesetzt werden sollen. Erica Whinston, Senior Manager Wireless Reach™ von Qualcomm, dazu: „Mit 3G und den Mobilfunktechnologien der nächsten Generation ist eine Vernetzung zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich. Bei entsprechender Ausstattung können diese Technologien besonders für abgelegene Gemeinden nützlich sein, die keinen Zugang zu dem modernen Gesundheitswesen haben, das wir in den städtischen Zentren finden.“ Die Überwachung des Gesundheitszustands ist nicht an einen Ort gebunden. Die Ford Motor Company stellte kürzlich das Konzept „Ford InCar Health and Wellness“ vor, bei dem der Gesundheitszustand während der Fahrt kontrolliert wird. Der mit einem Ford SYNC AppLink ausgestattete Minivan besitzt einen integrierten Sensor im Fahrersitz, um die Vitalzeichen des Fahrers zu überwachen. Diese Informationen werden via Bluetooth auf das 3G-/4G-Mobiltelefon des Fahrers übertragen, das eine Verbindung mit dem Arzt herstellt.
auch implantierbar. Auch wenn der Zugang einfacher ist, bleibt die Notwendigkeit einer zuverlässigen und sicheren End-to-end-Verbindung eine Herausforderung. B. Hightech für die medizinische Behandlung zu Hause wird sich weiter entwickeln Der Markt für drahtlose Produkte zur medizinischen Behandlung zu Hause dürfte im Jahr 2013 allein in den USA ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar erreichen. (http:// mobihealthnews.com/7270/). Welche Anwendungen erwirtschaften solche Erträge? Wenn ein Schlaganfallpatient in die Notaufnahme in dem Krankenhaus eingewiesen wird, versuchen die Ärzte zunächst das Leben des Patienten zu retten und ihn zu stabilisieren. Der Patient wird dann beobachtet, um sicher zu gehen, dass keine weiteren Komplikationen auftreten. Je nachdem, ob diese Beobachtung in einer Wachstation oder in einem normalen Patientenzimmer erfolgt, liegen die Tageskosten pro Bett zwischen 500 und 10.000 US-Dollar. Wie lange sollte also die Beobachtungsphase dauern? Wenn der Patient zu zeitig aus dem Krankenhaus entlassen wird, können Komplikationen auftreten, und er bzw. sie wird wieder in die Notaufnahme eingewiesen - ein Problem, das heutzutage häufig auftritt. Die beste Lösung ist die proaktive Überwachung des Patienten nach der Entlassung. Isansys entwickelte kürzlich das LifeTouchPatient-Surveillance-System mit einem kompakten, tragbaren EKG-Sensor und einem EKG-Gerät, die am Patienten fixiert werden können, sodass der Arzt die Herz-EKG-Signale aus der Ferne überwachen kann.
Das In-Car-Health-System von Ford Life Touch EKG-Sensor
Das Telehealth-Konzept hat die medizinische Praxis verändert. Es hat den Abstand zwischen den Ärzten und den Patienten verkürzt. „Zugang zur Behandlung“ ist jetzt etwas einfacher. Telehealth dürfte mit der Entwicklung der drahtlosen Technologien weiter wachsen. Es ist damit zu rechnen, dass mehr vernetzte Geräte für das Gesundheitswesen auf den Markt kommen. Diese Geräte werden kleiner und besser tragbar sein, in manchen Fällen
Das Gerät stellt eine Verbindung über das ANT-Protokoll mit dem nächsten Gateway her, das mit dem Internet verbunden ist. Ein schnelles Wachstum dürften andere portable Geräte sowie Heimgeräte (zur Überwachung des Glukose- und des Sauerstoffspiegels im Blut) und Ultraschallgeräte erleben; all dies sind Faktoren, die zu dem erwarteten Ertragswachstum beitragen.
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Titelstory Drahtlose Technologien erlauben es der alternden Bevölkerung, sicher und selbstbestimmt zu leben. Das Grandcare-System beispielsweise besteht aus einem Server (mitunter auch als Point-of-care bezeichnet), der mit vielen Sensoren verbunden ist, die in der Wohnung über drahtlose Kommunikationsprotokolle wie Bluetooth, ZWave und X.10 installiert werden können. Je nach der Konfiguration kann das System mit einem Blutdrucküberwachungssensor, einer digitalen Waage, einem Bewegungssensor, einem Matratzengewichtssensor, einem Türsensor, einem Pulsoximeter (nur auf Rezept) und sogar mit einem Paar Schuhe mit integriertem GPS verbunden werden. Diese umfassende Lösung erlaubt es, die Tagesaktivitäten des Benutzers zu verfolgen und grafisch darzustellen und dem Arzt bei ungewöhnlichen Mustern einen Warnhinweis zu schicken. Das Schlafmuster, der Blutdruck und das Gewicht werden regelmäßig gemessen; das System „weiß“, ob der Benutzer die Tür abgeschlossen hat und wo er sich gerade befindet.
haben, bevor sie erstattet oder bezahlt werden. Einer der Gründe für das Wachstum von CellTrak ist die von der Firma angebotene Lösung zur Rückverfolgung, mit der Mitarbeiter des Gesundheitswesens und von Krankenversicherungen Termine planen und kommunizieren können, um sicher zu gehen, dass qualifizierte Serviceleistungen bezahlt werden. Die Lösung stellt eine Vernetzungsplattform in der Wohnung zur Verfügung, die verschiedene Datenquellen über einen Patienten zusammenführt und sicherstellt, dass die Pflege, die erbracht werden soll, auch tatsächlich erbracht wird. In Zukunft werden noch weitere solcher Serviceleistungen zur Verfügung stehen. C. Drahtlose Technologien fördern den Einsatz von Mobilgeräten im Gesundheitswesen Mobile Apps und die Verwendung von HandheldGeräten im Gesundheitswesen nehmen stark zu. Viele neue Anwendungen kommen auf den Markt, welche Smartphones zur Messung verschiedener Vitalfunktionen, beispielsweise von EKG-Signalen und Blutzuckerspiegel, nutzen. Allein in den USA gibt es etwa 26 Millionen Menschen mit Diabetes, die pro Jahr Kosten von 174 Milliarden US-Dollar verursachen. Zur Behandlung von Diabetes werden intelligente Handheld-Geräte, beispielsweise Mobiltelefone, eingesetzt. Es ist sogar ein kleines drahtloses Gerät auf dem Markt, dass auch ohne Schlauch ferngesteuert Insulin hochgenau an den Körper abgeben kann. In den kommenden Jahren dürften viele intelligente Handheld-Geräte entwickelt werden.
GrandCare Point -of-care-System
Andere unterstützte Einrichtungen für selbstbestimmtes Leben arbeiten mit einem Alarmsystem, beispielsweise das von Intel-Ge Care Innovations entwickelte Link-System. Die Home-Basisstation tauscht Daten mit dem tragbaren persönlichen Link-Button über Funk aus. Wenn der Senior Hilfe benötigt, drückt er oder sie einfach die Hilfetaste an dem tragbaren Gerät, und der Arzt wird informiert. Ein Link-System von Intel-GE Care Innovations geschulter Betreuer ruft über die Home-Basis-Einheit zurück. Kostenerstattung ist ein sehr wichtiger Teil des Gesundheitswesens. Die Kostenträger, beispielsweise die Versicherungsgesellschaften und Medicare, möchten sichergehen, dass die Serviceleistungen tatsächlich Erfolg
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Was den Einsatz von Tablet-PCs anbetrifft, so ist die Begeisterung ebenfalls groß. Für den iPad gibt es bereits heute zahlreiche Apps für das Gesundheitswesen. Viele medizinische Fachschulen nutzen heute das iPad für den Unterricht und stellen Leihprodukte in den medizinischen Fachbibliotheken zur Verfügung. iPads gehört heutzutage anscheinend die gesamte Aufmerksamkeit, es gibt jedoch gute Argumente dafür, dass die Android-Tablet-PCs im Gesundheitswesen aufgrund der offenen Plattform langfristig erfolgreicher sein werden. Nicht vergessen werden darf der Windows-8-Tablet-PC, der im Gesundheitswesen auf starkes Interesse stieß. Jede Plattform wird ihre eigene Nische im Markt finden; die Frage ist jedoch, welcher Tablet-PC letztendlich bevorzugt wird. Der Einsatz von Tablet-PCs durch die Ärzte und Patienten in Kliniken und Krankenhäusern dürfte weiter wachsen. Viele Ärzte bevorzugen Tablet-PCs. Accenture, eine führende Beratungsgesellschaft, geht davon aus, dass Tablet-PCs im Gesundheitswesen noch wesentlich
umfassender eingesetzt werden. Viele Patienten klagen darüber, dass die Zeit bei der Konsultation in der Arztpraxis zu kurz ist, und dass sie nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie sich wünschen. Die Ärzte würden sie nicht einmal ansehen; während der Visite sind die Ärzte damit beschäftigt, Daten in ihren Desktopcomputer einzugeben. Das wird sich ändern. Die portablen TabletPCs erlauben es den Ärzten, ihren Patienten mehr Aufmerksamkeit zu widmen, während sie Eingaben auf dem Touchscreen machen. Die Patienten können mit den Tablet-PCs persönliche Daten direkt eingeben, wenn sie sich anmelden. Das spart die Schritte der Dateneingabe, die normalerweise bei der Umwandlung der Daten in elektronische Patientenakten erforderlich sind. In manchen Arztpraxen sind Tablet-PCs in Form eines Kiosks platziert, ähnlich den Systemen, die in Fast-FoodRestaurants üblich sind. Wenn mehr und mehr Handheld-Geräte zur Verfügung stehen, hat eine problemlose Netzverbindung höchste Priorität. Der Grund dafür, dass der iPad so erfolgreich
wurde, war seine Benutzerfreundlichkeit. Die anderen Tablet-PCs werden hier rasch aufholen. Die Nutzung von drahtlosen Diensten wird schließlich eine zuverlässigere Lösung erfordern. Bei einer medizinischen Anwendung dürfen keine Verbindungen verloren gehen. Schlussfolgerung Drahtlose Technologien im Markt für Medizingeräte werden sich in den kommenden Jahren weiter durchsetzen. Telehealth, Home Healthcare und der neue Einsatz intelligenter Handheld-Geräte werden allgemein zum Wachstum im Gesundheitswesen beitragen. Es werden mehr Geräte miteinander vernetzt werden, wenn sich allmählich zuverlässige und sichere Endto-End-Verbindungen entwickeln. Home Healthcare wird ein schnell expandierender Markt bleiben und die Anforderungen unserer großen alternden Bevölkerung abdecken. Handheld-Geräte und Geräte für das Patientenbett werden eine ähnliche Entwicklung erleben wie der PC nach seiner Einführung – eine Vielfalt und die unterschiedlichsten Größen.
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Informationen von Eco Partner
Der KINECT-Effekt in Krankenhäusern und Pflegeheimen Seit Microsoft Kinect für die Xbox 360 auf den Markt brachte, wurde das mit der Hand gesteuerte Gerät für eine wachsende Anzahl von Anwendungen außerhalb des Computerspielbereichs angepasst, viele davon im Bereich des Gesundheitswesens. Für ältere Menschen ist ein Sturz nicht einfach nur ein Sturz. Die 80 Jahre alte Mutter von Marilyn Rantz stürzte, brach sich die Schulter und starb dann innerhalb von sechs Monaten. „Stürze führen zu Funktionsstörungen und anderen Gesundheitsproblemen und können der Auslöser für den Tod sein“, so Marilyn Rantz, Professorin für Pflege an der Universität Missouri. Welche Technik könnte jedoch Stürze verhindern und somit in manchen Fällen sogar Leben verlängern? Marilyn Rantz und ihre Kollegen an der Universität Missouri untersuchen genau diese Frage und nutzen Kinect von Microsoft, um subtile Änderungen der Bewegungen älterer Menschen zu messen und zu überwachen. Mit der Technologie messen sie genauer, welche Strecken Menschen täglich gehen und können den Ärzten die Chance geben, schneller einzugreifen. Die Unterstützung für Senioren ist nur eine von vielen Kinect-Anwendungen im Gesundheitswesen. Ärzte nutzen Kinect, um Schlaganfallpatienten zu helfen, wieder ihre Bewegungsfähigkeit zu erlangen. Chirurgen nutzen Kinect, um Informationen abzufragen, ohne den OP zu verlassen und damit die Sterilität zu gefährden. Pflegemitarbeiter nutzen Kinect sogar für die Physiotherapie und für Kinder mit Entwicklungsstörungen oder auch Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
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„Ehrlich gesagt, was wir hier bei Microsoft wissen, ist nur ein Bruchteil dessen, was sich tatsächlich entwickelt“, unterstrich Bill Crounse, Arzt und Senior Director für das Gesundheitswesen weltweit bei Microsoft, die Perspektiven von Kinect in der Medizin. Microsoft ist bestrebt, die schnell wachsende Zahl der Anwendungen von Kinect, die nicht den Spielebereich betreffen, zu fördern und hat daher im Juni für Akademiker und Enthusiasten ein Softwareentwicklungskit für nicht kommerzielle Projekte freigegeben. Für kommerzielle Projekte soll ein ähnliches Entwicklerkit im nächsten Jahr zur Verfügung stehen So entsteht der sogenannte „Kinect-Effekt“, ein Begriff, der in den Besprechungsräumen und Korridoren von Microsoft geprägt wurde, um die zunehmende Akzeptanz und Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten des Geräts zu beschreiben. Tiger Place Tiger Place von Americare, Inc., In Zusammenarbeit mit der Sinclair School of Nursing an der Universität Missouri ist dies die erste Einrichtung ihrer Art. Sie bietet Senioren die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sollte jedoch auch einen Rahmen für die interdisziplinäre Forschung zur Untersuchung von Technologie für alte Menschen und Altenpflege bereit stellen.
In mehreren Appartments in Tiger Place ist ein Kinect im Wohnzimmer an der Decke montiert. „Mit Kinect können wir Werte wie Schrittgeschwindigkeit, Schrittlänge, Schrittdauer erfassen und im Laufe der Zeit detaillierte Trends sammeln, um unmerkliche Veränderungen festzustellen und schon sehr früh zu erkennen, wo Funktionsverschlechterungen und Sturzrisiken bestehen,“ unterstrich Dr. Skubic. Die Kinect-Sensoren wurden für Tiger Place von Erik Stone, einem Student der Elektrotechnik und Computertechnik speziell angepasst. „Für 150 Dollar kann man heutzutage ein 3D-Bild der Welt erhalten. Das ist wirklich toll und ändert Dinge deutlich schneller als zuvor“, unterstrich Erik Stone. „Wenn ich mir die gesammelten Ergebnisse anschaue, bin ich sicher, dass wir das Gerät weiter nutzen werden.“ Der Einsatz des Kinect und anderer Sensoren zur Identifizierung von Funktionsverschlechterungen kann nicht nur die Lebensqualität älterer Erwachsener verbessern, sondern auch deren Leben verlängern.
Das Royal Berkshire Hospital Im Royal Berkshire Hospital in Reading, England, nutzen Schlaganfallpatienten den Kinect für die Xbox 360 im Rahmen ihrer Rehabilitation. Ein Patient, der kaum den Arm bewegen konnte, spielte Kinectimals, ein Spiel, bei dem Wildkatzen gestreichelt werden möchten. „Der Patient fand das Spiel toll, und wir konnten wirklich sehen, dass Besserungen auftraten, im Gegensatz zu den normalen Dehn- und Zugübungen, die ein Physiotherapeut mit dem Patienten ausführen würde“, so Malcolm Sperrin, Direktor für medizinische Physik am Krankenhaus. Ein anderer Patient hatte Probleme, zu stehen und seinen Körper zu bewegen. „Wir ließen ihn Bowling spielen“, erzählte Malcolm Sperrin. „Er war in der Lage, die Drehung seines Körpers und die Bewegung seiner Hände zu koordinieren und seine Augen auf den Bildschirm zu richten, statt auf seine Hände. „Das funktionierte extrem gut.“ „Diese Technologie gefällt uns unter andere, weil sie ohne weitere Modifikationen sofort funktioniert, außerdem macht das Spiel Spaß. So können es die Patienten mit nach Hause nehmen und dort mit der Familie und Freunden und natürlich den Kindern weiterarbeiten. Jeder kann bei dieser selbst gesteuerten Verbesserung Unterstützung leisten.“ Nach Meinung von Bill Crounse von Microsoft ist der sogenannte Kinect-Effekt des Geräts, das erst seit einem Jahr auf dem Markt ist, nur ein schwacher Schimmer dessen, was noch zu erwarten ist, besonders im Bereich des Gesundheitswesens. Da Microsoft weiter an der Kinect-Technologie arbeitet, werden Partner, Forscher und auch Unternehmen weitere Möglichkeiten finden, die Technologie für viele für das Gesundheitswesen relevante Einsatzfälle anzupassen. „Dieser Artikel wurde redaktionell bearbeitet und erschien im Microsoft News Center: http:// www.microsoft.com/news“
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Trends
WIE ENTSTEHT EIN INTELLIGENTES MEDIZINISCHES GERÄT? Arbeitsabläufe rationalisieren
Josh Dunbar, CEO of Elliott Data Systems, Inc.
Die Arbeitsumgebung im Gesundheitswesen ändert sich, und die IT sieht sich vielen Herausforderungen bei der Anpassung von Technologie und Arbeitsabläufen gegenüber. Sowohl die IT-Spezialisten als auch die Mediziner haben die Aufgabe, neue Systeme einzuführen, um Termine zu halten, Vorschriften einzuhalten und effiziente Arbeitsabläufe zu gestalten. Diese Fortschritte in der Technologie ändern die Arbeitsweise des medizinischen Personals und eröffnen neue Möglichkeiten für höhere Effizienz und Patientensicherheit. Der mobile Arbeitswagen, mitunter auch als COW (Computer auf Rädern) oder WOW (Workstation auf Rädern) bezeichnet, ist in den meisten Krankenhäusern zum Standard für den Zugriff auf kritische Systeme und Informationen für Ärzte geworden. Es gibt zweifellos viele verschiedene Arten von Geräten, mit denen auf Informationssysteme im Krankenhaus zugegriffen werden kann, die mobile Arbeitsstation hat sich jedoch zum bevorzugten Werkzeug für viele Ärzte entwickelt. Ein solcher Transportwagen allein ist nicht besonders intelligent. Er ist jedoch eine bequeme und einfache Plattform, die sich durch klinische Systeme erweitern lässt, in die Daten eingegeben bzw. aus denen Daten abgerufen werden. Wie entsteht also ein solcher intelligenter Gerätewagen? Zunächst müssen wir den Transportwagen als Mittel für Veränderungen betrachten. Die mobile Arbeitsstation erlaubt nicht nur den Zugriff auf klinische Daten, sondern ist auch eine ideale Möglichkeit, Arbeitsabläufe neu zu gestalten, die aufgrund der Größe und Funktionen der mobilen Workstation rationalisiert werden können. Eine der Anwendungen, die von einer intelligenten Workstation am stärksten profitieren können, ist die elektronische Erfassung der verabreichten Medikamente durch Einscannen der Barcodes.
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Viele Krankenhäuser nutzen bei der Abgabe von Medikamenten an die Patienten einen 1:1 Arbeitsablauf. Ein solcher Arbeitsablauf sieht in der Regel so aus, dass eine Schwester die Medikamente für einen Patienten zu einer bestimmten Zeit aus dem automatischen Medikamentenabgabeschrank oder dem Medikamentenwagen auf dem Gang entnimmt. Die Schwester verabreicht das entnommene Medikament und kehrt dann wieder zu dem automatischen Medikamentenabgabeschrank zurück, um das Medikament für den nächsten Patienten zu entnehmen, das heißt, der Prozess wiederholt sich. Wenn diese Richtlinie exakt eingehalten wird, erhöht sie
zweifellos die Patientensicherheit, erfordert aber auch viele Schritte und ist sehr schwierig durchzusetzen. Wenn die Medikamente in einem Transportwagen untergebracht werden, steht eine Basisplattform zur Verfügung, um den 1:1-Arbeitsablauf zu optimieren. Viele Transportwagen haben ein verschließbares Medikamentenfach. Auf diese Weise haben die Ärzte die Möglichkeit, Medikamente für mehrere Patienten zu entnehmen, zu trennen und sicher aufzubewahren, noch bevor sie das Patientenbett erreichen. Solche Transportwagen stellen für das Krankenhaus eine zusätzliche Herausforderung dar. Bei den von den Schwestern vor dem Betreten des Patientenzimmers vorbereiteten Medikamenten sind möglicherweise die zur Sicherheitsprüfung verwendeten Barcodes nicht mehr lesbar, und die Medikamente verbleiben eventuell in einem Transportwagen und werden nach Entlassung oder Verlegung des Patienten nicht mehr in ein zentrales Medikamentlager zurückgebracht. Hier kann die intelligente Workstation Vorteile gegenüber einem einfachen Transportwagen mit einem verschließbaren Medikamentlager haben. Das Medikamentenabgabesystem mit dem MedProxTransportwagen ist eine Möglichkeit, Transportwagen intelligenter zu nutzen und intelligente Funktionen zu implementieren. MedProx ist ein intelligentes Behältersystem, das individuelle Behälter in einem Transportwagen kontrolliert und mit den mobilen Workstations AMiS von Advantech kombiniert werden kann. Da MedProx ein intelligentes System zur Abgabe von Medikamenten ist, löst es einige der Herausforderungen, die dadurch entstehen, dass Medikamente mit mobilen Workstations zum Patienten gebracht werden. Das System stellt die beste Plattform für die einfache Verwaltung, einen optimierten Arbeitsablauf und die Kontrolle dar. Wenn geprüft wird, ob mobile Transportwagen ein Lagerfach für Medikamente enthalten sollten, müssen folgende Punkte berücksichtigt werden: • Welches Verschlusssystem wird für die Schubladen verwendet (mechanisch oder elektronisch)? • Kann der Benutzerzugang zentral verwaltet werden? • Können Genehmigungen und Zeitsperren zentral verwaltet werden? • Können die Berichte zentral verwaltet werden? • Können softwaregesteuerte Schlösser in die Active Directory von Microsoft integriert werden? • Sendet das System bei zentral verwalteten Schlössern Push-Daten an die Transportwagen oder nutzt es eine Echtzeitanwendung auf einem Server? • Lässt sich das System in die Informationssysteme des Krankenhauses integrieren, um eine bessere Kontrolle zu gewährleisten? • Kann das System Ärzte darauf hinweisen, dass ein Patient verlegt oder entlassen wurde? • Erzeugt das System Berichte, um bewährte Verfahren durchzusetzen?
All dies sind wichtige Merkmale, die über die einfache Lagerung von Medikamenten hinausgehen und dank der SMART-Funktionalität einen wirklich effizienten und kontrollierten Betrieb ermöglichen.
In der Regel hängt die Entscheidung, ob mobile Transportwagen mit Medikamentenfach eingeführt werden, von der Einführung anderer Softwareanwendungen ab, beispielsweise E-MAR oder einer Verabreichung von Medikamenten am Patientenbett mithilfe von Barcodes. Diese Projekte allein sind schon sehr groß und komplex, und oft werden die Details für mobile Workstations und die Vorteile für den Arbeitsablauf, die dadurch entstehen können, vorab nicht berücksichtigt. Diese Funktionen deswegen wichtig, weil sie einen verstärkten Einsatz von Barcodescannern, eine bessere Einhaltung von Vorschriften, eine höhere Compliance und die Durchsetzung allgemeiner bewährter Verfahren erlauben. Intelligente medizinische Transportwagen wie die mobile AMiSWorkstation mit dem MedProxIntelligentBehältersystem verändern die Arbeitsweise in Krankenhäusern, erhöhen die Effizienz, reduzieren Fehler und sorgen für eine patientenzentrierte Behandlung.
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Anwendung
Lohnende Investition Die Hauptaufgabe eines Krankenhauses ist es, Patienten gesund zu pflegen. Die Menschen wünschen sich die bestmögliche medizinische und pflegerische Betreuung. Gleichzeitig ist eine Klinik auch ein Unternehmen, das wirtschaftlich arbeiten muss. Höhere Wirtschaftlichkeit und gleichzeitig eine verbesserte Versorgung erzielen französische Krankenhäuser mit dem Computerterminal MonAmi von MaSanté. Es ist im medizinischen Serviertisch eingebaut und steht für jeden Patienten individuell an seinem Bett zur Verfügung. Alexandre de Jonge, Gründer von MaSanté erläutert den Hintergrund. Ein durchschnittliches Krankenhaus mit 500 Betten erwirtschaftet in Frankreich einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro pro Jahr. Das sind pro Bett rund 200.000 Euro pro Jahr oder 548 Euro pro Tag. 500 bis 600 Pflegekräfte arbeiten in solch einem Krankenhaus. Rein rechnerisch versorgt eine medizinisch geschulte Person jedes Bett. Trotzdem stehen ihr pro Tag und pro Patient nur rund acht Minuten zur Verfügung.
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Zeit für Pflege 30 % ihrer Zeit verbringen Ärzte und Pflegepersonal mit Schreibarbeiten. Verordnungen, Rezepte, Laborbefunde, Messwerte oder Untersuchungsergebnisse müssen niedergeschrieben, auf andere Formulare übertragen oder weitergeleitet werden. Allein der normale Arbeitsplan einer Pflegekraft hat pro Patient 25 Seiten. Jede dieser Seiten muss den Namen, das aktuelle Datum und einige persönliche Daten des Patienten enthalten. Vieles wird dabei per
Hand geschrieben. Befunde und Messwerte fallen bei der Arbeit mit dem Patienten an, die Pflegekräfte übertragen diese Informationen zu einem späteren Zeitpunkt in den Computer. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt ist eine Fehlerquelle. Alle diese Dokumente sind für die Pflege und für die Abrechnung mit der Versicherung wichtig. Liquidität Für die Abrechnung müssen alle Leistungen nachvollziehbar aufgelistet werden. Dafür werden die Leistungsnachweise von Labors, Station, Anwendungen und Klinikapotheke gesammelt und für jeden Patienten zusammengeführt. Es kann bei papiergebundenen Verfahren einige Zeit dauern, bis alle Unterlagen für eine Abrechnung vorliegen. Leicht vergehen von der Entlassung eines Patienten bis zum Zahlungseingang seiner Versicherung sechs Wochen. Diese anderthalb Monate bedeuten 12 Millionen Euro unbezahlter Rechnungen und vorfinanzierter Leistungen. Darunter leidet die Liquidität, es fallen Zinsen an oder Zinsen können nicht erzielt werden. Abrechnung Oft gehen auch Leistungsnachweise verloren oder lassen sich nicht abrechnen, weil sie aus Zeitmangel unvollständig ausgefüllt oder nicht rechtzeitig in den Computer übertragen wurden. Ohne qualifizierten, begründeten Beleg ist aber keine Abrechnung möglich. Ein Forderungsausfall ist die Folge. Medizinische Behandlung Von 100 % aller Laboruntersuchungen liegen dem medizinischen Personal 30 % bis 40 % nicht in dem Moment vor, in dem sie gebraucht werden. Manchmal gehen die Ergebnisse auf dem Weg durch die Klinik verloren oder sie werden zu spät geliefert. Die Kosten der Untersuchung fallen trotzdem an, auch wenn das Ergebnis nicht genutzt werden konnte. Wirkung von Medikamenten Der Effekt eines Medikamentes kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Deshalb kontrolliert der Arzt, wie der Patient auf eine Arznei anspricht und wie sich sein Zustand verändert. Hat die Krankenschwester dem Patienten das Medikament verabreicht, sollte der Arzt innerhalb eines gewissen Zeitraums die Wirkung beurteilen. Jeder Arbeitsschritt enthält dabei beliebig viele Verzögerungen und im Arbeitsalltag ist es oft nicht einfach, rechtzeitig wieder beim Patienten zu sein. Medikamente müssen in der Klinikapotheke bestellt und von ihr geliefert werden. Dann erst kann das Pflegepersonal dem Patienten das Medikament geben und den Arzt darüber informieren. Auf welchem Weg erhält der Arzt die Nachricht? Erreicht sie ihn rechtzeitig?
Umsatzpotenzial Verweildauer Die Zahl der Betten kann selten erhöht werden. Mit einer gleichmäßigen Auslastung aller Ressourcen gewinnt man hingegen noch weiteres Umsatzpotenzial. Das ist vergleichbar mit einem Restaurant, an dessen 100 Plätzen sich jeden Abend theoretisch 300 Mahlzeiten servieren lassen. Die 300 Portionen lassen sich aber nur umsetzen, wenn die Gäste schnell zufriedengestellt werden und nach dem Essen zügig ihre Rechnung erhalten. Entscheidungen und Aktionen mit relevanten Daten Statistik und daraus abgeleitete Kennwerte bilden die Entscheidungsgrundlage für die Klinikleitung. Lenkend eingreifen und Vorgänge steuern kann ein Manager nur mit Informationen, die beim Eintreffen noch interessant sind. Man kann es mit einer Fluggesellschaft vergleichen. Eine sechs Wochen alte Information über die verspätete Ankunft eines Flugzeugs ist weder relevant für eine kurzfristige Änderung des Flugplans noch für ein Update der Anzeigetafel. Akzeptanz von Computern im Pflegealltag Längst haben Computer Einzug ins Krankenhaus gehalten. Die Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte konnten sie selten vereinfachen. Deshalb steht das Klinikpersonal der Einführung von Computertechnik oftmals sehr skeptisch gegenüber und millionenschwere Investitionen stehen ungenutzt in der Ecke. In der Vergangenheit machten unterschiedliche Systeme das Leben schwer: Insellösungen für jede Anforderung, nicht automatisierter Datenaustausch, inkompatible Komponenten, lange Wege zwischen Patienten und Computer, komplizierte Bedienung, uneinheitliche Komponenten und viele Einzelprogramme. Einführung Es gehen oft Jahre ins Land, bis computergestützte Technik definiert, eingekauft, installiert und letztlich angewendet wird. Jeder Lieferant beschränkt sich auf seine Produkte, die von der Krankenhaus-IT-Abteilung zusammengestellt werden müssen. Dabei ist erst einmal nicht ersichtlich, ob alle Produkte zusammenarbeiten und zueinander passen. Im Laufe dieses Prozesses werden Produkte abgekündigt oder es kommen neue Varianten heraus. Ein Patchwork-System ist die Folge. Auch gab es bis dato keine übergreifende Software für alle Anwendungen.
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Anwendung MonAmi, „mein Freund“ MaSanté ging beim Bau von MonAmi einen völlig neuen Weg. Schon bei der Definition des Gerätes waren Ärzte und Klinikpersonal eingebunden. Die Anforderungen des Pflegepersonals, die Abläufe des Klinikalltags und die verfügbaren technischen Lösungen wurden genau analysiert. MaSanté machte aus MonAmi ein herstellerübergreifendes Projekt, um eine zukunftssichere, leistungsstarke Komplettlösung anbieten zu können. MaSanté organisiert und leitet ein Projektteam aus Komponentenherstellern, Anwendern und Distributionsorganisationen und bündelt Kernkompetenzen über Firmengrenzen hinweg. Advantech wurde als Lieferant ausgewählt, weil sie als erster Terminalhersteller das Potenzial der Lösung für den Healthcare-Markt verstanden, erklärt de Jonge, Präsident von MaSanté. „Sie hörten wirklich zu und setzten die Ideen unserer Anwender in ihren Produkten um. Advantech ist in dieser Hinsicht erheblich besser als die Konkurrenz. Die Produkte sind technisch hervorragend, Advantech
Anwender vereinen sich bedarfsgerecht angepasste Komponenten zu einer ausgetesteten, allgemeingültigen Komplettlösung.
hat die finanziellen und technischen Ressourcen und dank ihrer flexiblen und lösungsorientierten Haltung sind wir gemeinsam erfolgreich.“ MonAmi ist mehr als ein medizinischer Servierwagen mit einem eingebauten leistungsstarken Computerterminal. Hinter der intuitiv bedienbaren Oberfläche verbergen sich komplexe Zugangs- und Anwesenheitskontrolle, Logistik, Bestellung von Mahlzeiten oder Medikamenten, Geo-Lokalisation von Patienten, Geräten und Pflegekräften, Unterhaltung für den Patienten und eine optionale elektronische Patientenakte. Alle medizinischen Patientendaten werden automatisch über ein Netzwerk auf MonAmi für den Patienten zusammengeführt. MonAmi steht an jedem Patientenbett. Damit hat das Pflegepersonal alle medizinischen Informationen dort verfügbar, wo sie gebraucht werden. MaSanté entwickelte eine systemübergreifende Softwareplattform. Der Anwender steckt den Stecker in vorhandene Anschlüsse und kann sofort mit seiner Arbeit beginnen. Unsichtbar für den
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Zurück zur Kernkompetenz Pflege Weil der Computer ans Bett des Patienten gekommen ist, reduziert sich der bürokratische Aufwand für das Pflegepersonal. MonAmi nimmt ihm die administrative Last von den Schultern und schafft mehr Zeit für die Arbeit mit den Patienten. Mit gleicher Personalstärke lassen sich Kosten senken und gleichzeitig die Pflegequalität erhöhen. Schlüssel hierzu ist der praxisgerechte Einsatz von Computern am Ort des Geschehens und der automatische Datenaustausch.
Stärkere Liquidität Mit MonAmi verkürzt sich die Durchlaufzeit einer Abrechnung, da alle Nachweise sofort und automatisch zur Verfügung stehen. Mehr Umsatz Mit der computergestützten, dezentralen und papierlosen Erfassung gehen keine Belege verloren. Damit amortisiert sich MonAmi bereits innerhalb eines halben Jahres, denn jeder nicht verlorene Nachweis ist gewonnener Umsatz. Es genügen bereits ein bis zwei Prozent Kostenersparnis pro Patient und die Investition von MonAmi erwirtschaftet nach weniger als sechs Monaten bereits Gewinn. Bessere medizinische Behandlung Da bei MonAmi Labor- und Untersuchungsergebnisse elektronisch direkt ans Bett des Patienten übermittelt werden, liegen dem medizinischen Personal alle verfügbaren Informationen für eine fundierte Entscheidung vor. Die Zuverlässigkeit der Diagnose steigt, die Fehlerquote sinkt. Schnellere Heilung Die ärztliche Kontrolle nach einer Medikamentenabgabe erfolgt schneller, weil der Arzt automatisch und sofort von der Verabreichung informiert wird. Medikamente werden automatisch in der Klinikapotheke bestellt, und zwar in dem Moment, in dem der Arzt sie verschreibt. Patienten mit kritischem Gesundheitszustand sind engmaschiger
überwacht, weil Informationen automatisch an den Arzt geliefert werden und er deshalb schneller reagieren kann. Ärzte beschäftigen sich öfter und motivierter direkt mit den Patienten weil ihnen alle medizinischen Werte am Bett des Patienten vorliegen. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass Patienten mit ihrem MonAmi-Terminal mehr Zeit außerhalb des Bettes verbringen. Dies wiederum ist ein positiver Nebeneffekt, den die Ärzte sehr begrüßen, weil er die Heilung unterstützt. Kürzerer Krankenhausaufenthalt Verbesserte Pflege unterstützt die Heilung und der Patient bleibt kürzer im Krankenhaus. Liegen die Ergebnisse von Abschlussuntersuchungen vor, kann der Patient auch nach Hause entlassen werden. Allein durch die automatisierte Übermittlung können ein bis zwei Tage unnötiger Klinikaufenthalt gespart werden. Bessere Akzeptanz, schnellere Einführung Die intensive Zusammenarbeit mit den Anwendern zahlt sich aus. Ärzte und Klinikpersonal spüren sofort die Entlastung und haben deshalb Spaß an der Arbeit mit dem praxisgerechten Gerät. Wegen des einfachen Anschlusses an vorhandene Verkabelung kann es selbst innerhalb eines großen Krankenhauses an allen Betten gleichzeitig installiert werden. Es entstehen deshalb keine ungleichen Insellösungen oder gar eine Patchworkinfrastruktur.
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Anwendung MonAmi, „mein Freund“ • Mehr Zeit für Pflege • Stärkere Liquidität • Mehr Umsatz • Bessere medizinische Behandlung • Schnellere Heilung • Kürzerer Krankenhausaufenthalt • Bessere Akzeptanz, schnellere Einführung • Hochauflösender LCD-Touchscreen • Hygienische, pflegeleichte, berührungssensitive Tastatur aus Glas • Höhenverstellbarer, ergonomischer Serviertisch • Datensicherheit durch Zugriffskontrolle und -überwachung • Getrennte Funktionsbereiche für Personal und Patient
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Medizinisches Personal • Zugang zu medizinischen Patientendaten • Eingabe medizinischer Patientendaten • Automatische Erfassung von Messwerten • Automatische Zusammenführung von Labor- und Untersuchungsergebnissen Patient • Unterhaltung und Information • Fernsehen, Internet, Radio, Telefon
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Interview
Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Zeit Persönliche Betreuung erleichtert den Aufenthalt im Krankenhaus Das Krankenhaus Bad Soden gehört zu den Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH und vereint alle chirurgischen Abteilungen der Kliniken unter seinem Dach. Das Krankenhaus liegt in der Nähe von Frankfurt, mitten in einem kleinen Wald. Mit 391 Patientenbetten und 8 medizinischen Fachabteilungen ist es ein wichtiges Krankenhaus für den Main-Taunus-Kreis, aus dem etwas mehr als 70 % der Patienten kommen. 2011 lag der Anteil der über 65-jährigen Patienten bei fast 50 %. „Es ist mir ein großes Anliegen, das Leben der Menschen, denen es nicht so gut geht, ein wenig zu erleichtern. Statt nur über die immer kälter werdende Welt zu schimpfen, möchte ich etwas dagegen tun“, erklärt Margret Groh ihr Engagement bei den Grünen Damen. Die Grünen Damen sind Ehrenamtliche, die in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen kleine zwischenmenschliche Aufgaben übernehmen, die normalerweise Angehörige erledigen. Margret Groh hat sich vor 30 Jahren entschieden, als Grüne Dame ihre Zeit kranken Menschen zu schenken. Seit rund 20 Jahren leitet sie die Gruppe der momentan 22 Grünen Damen der Kliniken des Main-Taunus-Kreises. „Wir gehen von Zimmer zu Zimmer, stellen uns als Grüne Damen vor und fragen, ob wir etwas besorgen können“, erklärt die 77-Jährige. Geborgenheit Oft sind dies vermeintlich triviale Dinge, wie den Joghurtbecher beim Frühstück zu öffnen, eine Apfelsine zu schälen, ein Glas Tee oder eine Tageszeitung zu holen. Die Pflegekräfte haben wenig Zeit, weil ihre bürokratische Belastung sehr hoch ist. Manchmal braucht ein Patient jedoch eine geduldige, helfende Hand. Die Grünen Damen bedeuten für das Wohlbefinden der Menschen viel mehr als nur praktische Hilfestellung bei den Widrigkeiten des Patientenalltags. Vor allem vermittelt die freundliche Fürsorglichkeit und persönliche Hinwendung ein Gefühl der Geborgenheit.
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Zeit für ein Gespräch Es erfordert von den Grünen Damen ein starkes Einfühlungsvermögen und ein sehr feines Gespür für Situationen, um herauszufinden, was ein Patient gerade braucht. Nicht selten öffnet eine Frage oder Bemerkung Herz und Seele eines einsamen Menschen. Dann entstehen sehr persönliche Gespräche. „Gerade alte Menschen haben häufig keine Ansprechpartner. Dann sind wir als Zuhörer gefragt“, erklärt Margret Groh. „Wenn man mitten im Leben steht, kann man vielleicht nicht begreifen, wie wertvoll solche Zuwendung sein kann. Doch wir erfahren immer wieder sehr große Dankbarkeit. Das ist für mich zutiefst befriedigend und beglückend“, erzählt sie. Emotionale Herausforderung Es erfordert Mut und Charakterstärke, sich einerseits so stark auf einen Menschen einzustellen und andererseits professionellen inneren Abstand zu bewahren. Diskretion ist dabei wichtig. Die Grünen Damen erhalten keine Supervision, also professionelle Hilfe, um mit belastenden Geschichten umzugehen, aber sie unterstützen sich gegenseitig. Ein monatliches Treffen ist dazu eine gute Gelegenheit. „Als ich anfing, war ich relativ jung. Da half mir ein Spaziergang durch den Wald, um mich abzureagieren. Heute schaffe ich es, vieles hinter mir zu lassen, wenn ich aus dem Krankenhaus gehe. Vom Rest kann ich mich dankenswerterweise zuhause bei meinem Mann und einem Glas Tee befreien“, fasst Margret Groh ihre Erfahrung zusammen. Nicht jeder ist für diese Arbeit geeignet. Margret Groh geht pragmatisch mit
interessierten Bewerbern um. „Wenn jemand Interesse hat, dann nehme ich ihn mit auf meine Runde. Viele stellen sofort für sich fest, ob sie es können. Man muss offen auf Menschen zugehen können aber sich nicht aufdrängen. Dafür braucht man Gespür.“ Kontinuität Im Krankenhaus Bad Soden gibt es Grüne Damen seit der Eröffnung der Klinik im Jahre 1970. Mit Unterstützung des 2004 verstorbenen ersten Chefarztes Dr. Jörgen SchmidtVoigt begannen die Grünen Damen in der Inneren Abteilung. Der 1917 geborene Dr. Jörgen Schmidt-Voigt hatte einen zutiefst menschlichen Zugang zu seinem Beruf. Der Wirkungsbereich der Grünen Damen hat sich im Laufe der Jahre auf das gesamte Haus mit seinen 391 Patientenbetten und alle medizinischen Fachabteilungen außer der Entbindungsstation ausgedehnt. Anfangs standen die Schwestern den freiwilligen Helferinnen skeptisch gegenüber. Doch die ersten Anlaufschwierigkeiten sind lange überwunden. „Wir pfuschen den Schwestern nicht Die Grüne Damen Margret Groh — Die ehemalige Sekretärin wurde vor 30 Jahren durch Frau Bruckert zur Mitarbeit motiviert. Seit 20 Jahren leitet Margret Groh die Grünen Damen der Kliniken des Main-Taunus-Kreises. Sie erstellt die Dienstpläne und sorgt für das Wohlfühlgefühl innerhalb der Gruppe. Auch mit 77 Jahren denkt sie noch lange nicht ans Aufhören. Beatrix Grote — Die ehemalige Medizinisch-TechnischeAssistentin (MTA) erfuhr durch einen Zeitungsartikel von den Grünen Damen. Nachdem ihre Kinder aus dem Haus waren, fand sie vor 20 Jahren Zeit für dieses Ehrenamt und ist seitdem mit Freude dabei. Die 71-Jährige fühlt sich in dem medizinischen Umfeld sehr wohl.
in ihr Handwerk und wir fragen, bevor wir beispielsweise einem Patienten beim Essen helfen“, lächelt Magret Groh. Nur die Schwestern können wissen, ob ein Patient kurz vor einem Eingriff steht und deshalb keine Nahrung mehr bekommen sollte. „Wir arbeiten eng zusammen, denn die Schwestern tragen die medizinisch-pflegerische Verantwortung, wir sind für den menschlichen Aspekt zuständig“, erklärt Margret Groh. Heute sind die Kliniken des Main-Taunus-Kreises sehr froh darüber, dass es Menschen gibt, die dabei helfen Patienten die Angst und das Gefühl der Einsamkeit zu überwinden. Sogar auf ihrer Webseite weisen die Kliniken des Main-Taunus-Kreises auf die Grünen Damen hin. Ein Erfolgsmodell Die Grünen Damen gibt es in vielen Krankenhäusern und es gibt vergleichbare Initiativen mit den unterschiedlichsten Namen. Gemeinsam ist ihnen das Bedürfnis, menschliche Anteilnahme denen zu schenken, die sie vorübergehend dringend brauchen.
Gisela Leonhardt — Die 75-Jährige war zuletzt in der Touristikbranche beschäftigt. Sie begleitete drei Freunde durch schwere Krankheit bis zu deren Tod. Dabei reifte in ihr der gedanke, sich weiterhin in diesem Umfeld zu engagieren. Sie ist seit etwas über drei Jahren bei den Grünen Damen in den Kliniken des Main-Taunus-Kreises. Geneviève Benita — Die gebürtige Französin fasste den Entschluss, bei den Grünen Damen mitzuhelfen, als sie selbst im Krankenhaus lag und das Engagement der Gruppe sah. „Wenn ich gesund bin, dann mache ich das auch“. Sie hat Germanistik studiert und als kaufmännische Angestellte im internationalen Umfeld gearbeitet. Die 66-Jährige hat in den Kliniken in Rahmen einer Fortbildung den Umgang mit Demenzkranken gelernt.
Grüne Damen - Information aus Wikipedia Grüne Damen oder Grüne Herren sind ehrenamtlich Tätige in der stationären Krankenhauspflege. Die Bezeichnung beruht auf den grünen Kitteln, die sie von anderen Mitarbeitern auf Stationen in Altenheimen und Pflegeheimen oder Kliniken unterscheiden. Meist übernehmen sie Vorlese-, Einkaufs- und andere Dienste, wenn Angehörige fehlen. Die ökumenische Krankenhaus- und Altenheim-Hilfe ist kirchenübergreifend und christlich inspiriert. Brigitte Schröder hatte sie – vom ehrenamtlichen Dienst des Volunteer Service in den USA angeregt – 1969 begründet. Zu Beginn des Jahres 2002 wurden in 428 Krankenhäusern und in 286 Alteneinrichtungen deutschlandweit mindestens 10.031 Grüne Damen und 518 Grüne Herren gezählt. In der Schweiz gibt es mit IDEM eine vergleichbare Bewegung.
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TRIPLE-CROWN-SAAD-Spezialklinik Moderner Patientenservice direkt am Krankenbett Die SAAD-Spezialklinik (SSH) eröffnete 2001. Sie befindet sich in Al-Khobar in der Ostprovinz Saudi-Arabiens und beschäftigt fast 5.000 hoch qualifizierte medizinische Fachkräfte. Die Hälfte des Personals wurde in westlichen Ländern ausgebildet und verfügt über in den USA, Kanada oder Europa anerkannte Abschlüsse. SSH hat eine „Triple Crown“-Akkreditierung von drei bedeutenden internationalen Organisationen erhalten: von der Joint Commission International (JCI); vom Canadian Council on Health Services Accreditation (CCHSA) und vom Australian Council on Healthcare Standards (ACHS). Die Klinik ist bekannt für ihre führenden Lösungen bei der Patientenpflege und entwickelt laufend Technologien weiter, mit denen sie eine medizinische Behandlung mit Weltniveau für die 3,5 Millionen Einwohner zur Verfügung stellen will, die von der Klinik betreut werden. Erst kürzlich entwickelte die Klinik einen Plan zur Modernisierung ihrer Wachstationen mit einer innovativen Idee für die Patientenüberwachung, die die Effizienz und Reaktionsschnelligkeit der medizinischen Mitarbeiter für die Patienten verbessert und zugleich erhebliche Einsparungen bei der technischen Ausrüstung und Beschaffung erlaubt. Das geplante System würde langfristig eine zentrale Überwachung ermöglichen, ist aber zugleich eine komplexe Lösung, für die ein Partner benötigt wird, der die Technologie umfassend kundenspezifisch anpasst und laufend unterstützt.
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Dafür wurde Advantech ausgewählt. Advantech bildete eine enge Partnerbeziehung mit der SAAD-Spezialklinik und bot eine umfassende Modifizierung seiner Terminals für das Krankenbett an. Ausgangspunkt des Projekts war das Point-of-Care-Terminal POC-195 von Advantech. SSH beschaffte die einzelnen Hardwaremodule, die die CG-, SpO2-, CVP-, ART- und NIBP-Signale von speziellen medizinischen Geräten erfassen sollten. Aufgrund seines betrieblichen Know-hows und seiner medizinischen Erfahrung konnte SSH die Module zu einem Bruchteil der Kosten einkaufen, die einzelne,
eigenständige Überwachungsgeräte gekostet hätten. SSH konnte dann die einmaligen Möglichkeiten von Advantech zur kundenspezifischen Anpassung umfassend nutzen. Advantech modifizierte sein Point-of-Care-Terminal POC195 grundlegend. Advantech modifizierte dazu sein Pointof-Care-Terminal POC-195 grundlegend. Die Ingenieure arbeiteten mit den Mitarbeitern von SSH zusammen, um aus den ersten Prototypen von SAAD das effizienteste Modullayout zu entwickeln. Die Terminals wurden intern so modifiziert, dass sie die von SSH gelieferten Module aufnehmen konnten. Die Endprodukte erhielten spezielle E/A-Anschlüsse für neue Hardware. Als Endprodukt entstanden schlanke Point-of-Care-Terminals, die alle Spezifikationen für eine Zulassung als medizinisches Gerät erfüllten. Die SAAD-Spezialklinik ergänzte diese Geräte durch eine kundenspezifische Softwareschnittstelle zur Nutzung der neuen Module. Als Ergebnis entstand ein integriertes „Dashboard“, das die verschiedenen Geräte zur zentralen Überwachung der Vitalsignale des Patienten und des Wohlbefindens des Patienten verbindet. Auf dem Dashboard sieht das medizinische Personal auf einen Blick die Vitalstatistik des Patienten. Sobald die Lösung fertig war, testete die SAAD-Spezialklinik das System zwei Monate lang im Labor und bei Simulationen, bevor es in der Praxis eingesetzt wurde. Mit dem Projekt spart SSH etwa 21 Millionen Dollar im Laufe von drei Jahren. Die Terminals POC-195 werden in den Intensivstationen der Klinik installiert, wobei in den zentralen Schwesternstationen eine Überwachung mit einem 17“-Monitor und dem Terminal POC-176 von Advantech möglich ist. SSH plant, die Installation noch durch Terminals mit VESA-Halterungen und Schwenkarmen in den Patientenzimmern zu ergänzen, um auf diese Weise die medizinische Behandlung mit höchster Qualität nochmals zu verbessern. Das neue Patientenüberwachungssystem zeigt, welchen Wert eine strategisch fokussierte Partnerbeziehung hat. Rudolf Holzhausen, Manager of Biomedical Engineering und Project Manager in der SAAD-Spezialklinik dazu: „Das Vertriebsteam von Advantech und das Projektmanagerteam haben uns unglaublich unterstützt! Sie reagierten auf alle meine Anforderungen und lieferten sehr schnell Lösungen. Sie haben gezeigt, dass Kundendienst bei ihnen höchste Priorität hat. Damit dieses Projekt reibungslos entwickelt werden konnte, war die Unterstützung von Advantech Voraussetzung. Ich freue mich darauf, unsere Beziehung mit den Vertriebsteams und Medizinierteams von Advantech weiter auszubauen.“ Das neue System erlaubt Kosteneinsparungen für die Klinik, Verbesserungen der
Patientenpflege und Erhöhungen der Effizienz und zeigt zugleich anderen medizinischen Einrichtungen in der Region und in der ganzen Welt, was mit modernen und innovativen Lösungen möglich ist. Für das neue System ist eine FDA-Zulassung beantragt. Dies wird ein wichtiges Etappenziel sein. Die SAAD-Spezialklinik wäre damit die erste Klinik mit FDA-Zulassung im Nahen Osten. Diese Zulassung soll die Ausgangsbasis sein für die neue Plattform zur Erschließung eines weltweiten Marktes.
Vorteile der neuen Patientenüberwachungsplattform der SAAD-Spezialklinik: • Bessere Reaktion auf die Patienten, höhere Effizienz • Integriertes „Dashboard“ auf einem Bildschirm • Kosteneinsparungen von bis zu 21 Millionen US-Dollar innerhalb von drei Jahren • Wachstumspotenzial zur Erweiterung der Plattform für Anbieter von Lösungen im Gesundheitswesen in aller Welt • Exzellenz, Zuverlässigkeit und laufende Verbesserung durch fokussierte Partnerbeziehung • Erfahrung mit der kundenspezifischen Anpassung, Fertigung, Programmierung und Bereitstellung von für den Medizinbereich zugelassenen Systemen
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Eine patientenzentrierte Umgebung
Technologieunterstützte Patientenpflege sichert Servicequalität Die innovative medizinische Pflege von Advantech stellt mit ihren Technologien den Menschen in den Mittelpunkt und erlaubt so patientenzentrierte Lösungen für komfortable digital erweiterte Serviceleistungen im Gesundheitswesen. Von den Lösungen von Advantech für ein digitales Gesundheitswesen profitieren viele medizinische Einrichtungen in aller Welt. Die Patienten erhalten so robuste Lösungen, die eine exakte klinische Entscheidungsfindung sicherstellen und eine hochwertige Pflege erleichtern. Die Lösungen erhöhen effektiv die Pflegequalität und Behandlungssicherheit und die Gesamtzufriedenheit mit der medizinischen Behandlung.
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