Cover Sven H체bscher Zweik채mpfe richtig trainieren
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IMPRESSUM Autor
Sven Hübscher www.sven-huebscher.de
Redaktion und Produktion
Sportakademie24 Peter Schreiner, Dr. Marion Becker-Richter www.sportakademie24.de
Covergestaltung
Dr. Marion Becker-Richter
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Fotos
Wir danken der Marketingabteilung des FC Schalke 04 für die aussagekräftigen Fotos.
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INHALT Theoretische Grundlagen ............................................................4
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Offensives Zweikampfverhalten - Keimzelle des Angriffsspiels ............. 5 Raum- und Zeitvorsprung verschaffen .................................................. 6 F채higkeiten zielgerecht einsetzen ......................................................... 6 Beruteilungskriterien einer Zweikampfsituation ..................................... 7 1 gegen1 -Situationen ..............................................................................8 Frontales 1 gegen1 ................................................................................. 8 Entfernung zum gegnerischen Tor ......................................................... 9 1 gegen1 mit Gegner im R체cken .......................................................... 11 Verhalten in der Spielsituation "Gegner im R체cken" ............................ 11 Die Finte .............................................................................................. 1 3 Coaching-Tipps zum offensiven Zweikampf ........................................ 1 4 Eigenschaften und Vorteile eines guten offensiven Zweik채mpfers ......1 5
Übungsteil ...................................................................................1 6
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Viermal 1 gegen1 mit einem Neutralen ................................................ 1 7 1 gegen1 im Viereck über Linien .......................................................... 1 8 1 gegen1 über Linien nach Passspiel ................................................... 1 9 Frontales 1 gegen1 auf zwei nebeneinander stehenden Toren ............ 20 Frontales 1 gegen1 vor dem Starfraum ................................................ 21 Frontales 1 gegen1 nach Flugball ....................................................... 22 1 gegen1 mit Gegener im Rücken auf Hütchentore ............................. 23 Zonenspiel zum frontalen 1 gegen1 ..................................................... 24 Zonenspiel zum 1 gegen1 mit Gegner im Rücken .................................25 Zonendribbling ..................................................................................... 26 Lösen in der Spielfeldmitte Möglichkeit 1 ............................................ 27 Lösen in der Spielfeldmitte Möglichkeit 2 ............................................ 28 Lösen in der Spielfeldmitte Möglichkeit 3 ............................................ 29
THEORETISCHE GRUNDLAGEN Offensives Zweikampfverhalten - Keimzelle des Angriffsspiels Ganz gleich, ob Bayern München, Barcelona oder auch das Nationalteam von Spanien: All diese Mannschaften versuchen, durch ein schnelles und sicheres Passspiel möglichst lange im Ballbesitz zu bleiben und Torchancen klug herauszuspielen. Wenn der Gegner jedoch geschickt ballorientiert verteidigt, sehr kompakt steht und darüber hinaus noch sehr konzentriert agiert, wird es für die ballbesitzende Mannschaft schwer sich „durchzukombinieren“. In diesem Fall profitieren erfolgreiche Mannschaften von den individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten Ihrer Ausnahmespieler (Robben, Messi, Xavi, Ribery). Sie behaupten den Ball im Zweikampf auch unter großer Bedrängnis oder überwinden einen Gegner, um eine Überzahlsituation in Tornähe zu schaffen.
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Raum- und Zeitvorsprung verschaffen In Zeiten moderner Verteidigungsformen befindet sich der Angreifer oft in einer Zweikampfsituation, häufig sogar in einer Unterzahl. Die Angreifer müssen sich deshalb im Offensivspiel durch geschicktes Verhalten einen Raum- und Zeitvorsprung verschaffen. Dies gilt für alle Leistungs- und Altersstufen. Je besser die technisch-taktische Grundausbildung in jungen Jahren entwickelt wird, desto leichter fällt es dem Spieler, sich später im offensiven Zweikampftraining zu verbessern.
Fähigkeiten zweckgerichtet einsetzen Gutes Zweikampfverhalten allein reicht nicht aus. Man muss auch wissen, wann und wo man sich in einen Zweikampf begibt, und wann man sich abwartend verhält. Ein verlorener offensiver Zweikampf, verbunden mit einem überraschenden Ballverlust, verschafft dem Gegner häufig eine gefährliche Kontersituation.
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Beurteilungskriterien einer Zweikampfsituation: Große Trainer verstehen es, komplexe Themen auf das Wesentliche herunterzubrechen, um dann einen gezielten Lernprozess einzuleiten. Mit präzisen Korrekturen perfektionieren sie das Verhalten ihrer Spieler. Durch das regelmäßige Einüben der entsprechenden Abläufe lernen sie, die unterschiedlichen Spielsituationen schnell und richtig zu beurteilen und Ihr Angriffsverhalten optimal darauf einzustellen. Das komplexe Thema „Offensiver Zweikampf“ lässt sich in folgende Beurteilungskriterien aufteilen: 1 ) Ballbesitz: Habe ich den Ball schon am Fuß oder bin ich kurz vor der Ballkontrolle.
2) Eigene Position:
Wo auf dem Platz habe (oder erwarte) ich den Ball.
3) Position der Mitspiele:
Ist ein offensiver Zweikampf notwendig? Oder ist ein Abspiel zu einem besser postierten Mitspieler aussichtsreicher?
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4) Position der Gegenspieler:
Steht der Gegenspieler frontal zu mir, in meinem Rücken oder seitlich zu mir? Wie ist die Position des Gegenspielers auf dem Platz? Befindet er sich zwischen mir und dem Tor, oder bin ich näher zum Tor als der Gegenspieler?
1 gegen1 -Situationen a) Ballhaltende Zweikampfsituation
Bei ballhaltenden Zweikampfsituationen steht der ballhaltende Angreifer unter Druck und versucht, sich und den Ballbesitz gegen einen oder mehrere Gegenspieler zu behaupten.
b) Attackierende Zweikämpfe
Im attackierenden Zweikampf sucht der Angreifer bewusst aktiv und positiv aggressiv den Zweikampf, um in eine günstige Pass- bzw. Schussposition zu kommen, bzw. eine Überzahl in Tornähe zu erzeugen. In beiden Situationen wird (wie oben bereits beschrieben) das optimale Verhalten des Angreifers durch seine Position auf dem Platz im Verhältnis zum Gegenspieler bestimmt.
Positionen der Gegenspieler
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1 gegen 1 mit einem frontalen Gegner 1 gegen 1 -Situationen mit einem oder mehreren Gegnern im Rücken Nicht zu vernachlässigen sind die Situationen, in denen der ballbesitzende Angreifer und Verteidiger seitlich zueinander stehen. Hier versucht der Angreifer nach Möglichkeit sofort eine frontale Situation herzustellen und / oder zur Sicherung (zunächst einmal) den Körper zunächst zwischen Ball und Gegner zu bringen.
Frontales 1 gegen1 In dieser Zweikampfkonstellation steht der Angreifer bereits in Spielrichtung zum Tor, während der Verteidiger mit dem Rücken zum Tor agiert. Diese Situation ist vorteilhaft für den Angreifer, da er in dieser Situation aus der Vorwärtsbewegung kommt. Der Verteidiger steht mit dem Rücken zum Tor und muss sich demnach bei einer Aktion des Angreifers an ihm vorbei zunächst einmal drehen, und das kostet Zeit. Häufig entsteht diese Spielsituation durch einen Diagonalball bei einer Spielverlagerung oder auch im Konterspiel.
Entfernung zum gegnerischen Tor Bei der frontalen 1 gegen1 -Situation ist auch die Distanz des Angreifers zum Verteidiger sehr wichtig. Es gibt Spielsituationen mit einem großen Abstand und einem geringen Abstand des Angreifers zum Verteidiger. Ist der Abstand zum Gegner groß, hat der Angreifer die Möglichkeit, Tempo aufzunehmen und sich damit einen Vorteil im Zweikampf zu verschaffen. Steht der Angreifer jedoch dem Verteidiger direkt gegenüber und hat keine Chance, Tempo aufzunehmen, muss er den Verteidiger aus dem Stand ausspielen. Hier kommt es neben einer guten Dynamik und Explosivität vor allem auf geschickte Körpertäuschungen und Finten an. Zieht der Angreifer dann am Verteidiger vorbei, muss er diesen kleinen Bewegungsvorsprung konsequent nutzen, das Tempo halten und den Laufweg des Verteidigers im Optimalfall kreuzen. Danach sollter der Angreifer schnellstmöglich die Anschlussaktion ausführen.
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Phase 1 - Vom Gegner lösen und drehen bzw. mit Tempo auf den Gegenspieler zu Enge Ballkontrolle Tempo aufnehmen Auf die Lücke (den Platz neben) seitlich versetzt den Verteidiger andribbeln - nicht auf den Verteidiger Nicht auf den Ball oder den Gegenspieler, sondern auf die Bewegungsrichtung schauen.
Phase 2 - Den Verteidiger ausspielen
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Finte rechtzeitig einleiten Nicht in den Aktionsradius des Verteidigers geraten Nicht zu viele Finten - (Das Dribbeltempo darf nicht wegen der Finten verhindert werden.) Tempo beibehalten Auf einen deutlichen Richtungswechsel achten Den Ball stets mit dem Körper sichern
Phase 3 - Am Gegner vorbeiziehen plus Anschlussaktion Das Dribbeltempo nach der Finte deutlich steigern Im Optimalfall den Laufweg des Verteidiger kreuzen, um eine Verteidigungsaktion zu erschweren Den Bewegungsvorsprung konsequent für eine Anschlussaktion nutzen (weiterer Raumgewinn, Torschuss, Flanke, Pass)
1 gegen1 mit Gegner im Rücken In der Situation „Gegner im Rücken“ ist der Angreifer zumeist noch nicht in Ballbesitz, sondern versucht, sich durch Lauffinten vom Gegenspieler zu lösen. Im Optimalfall schafft der Angreifer es, durch eine gute Auftaktbewegung, sich einen Bewegungsvorsprung vor dem Verteidiger zu erarbeiten und sich mit dem ersten Ballkontakt aus der für ihn ungünstigen Position mit dem Rücken zum gegnerischen Tor in die frontale Position zu drehen. Mittel- und Flügelstürmer sind die offensivsten Spieler einer Mannschaft und werden am häufigsten mit dieser Situation konfrontiert. Oftmals steht gerade für den Mittelstürmer dann die Entscheidung an, sich mit dem ersten Ballkontakt „aufzudrehen“, oder den Ball auf nachrückende Spieler klatschen zu lassen. Gelingt es dem Angreifer nicht sich zu drehen und eine frontale 1 gegen1 Situation herzustellen, hat er folgende Optionen:
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Den Ball zunächst gegen den Verteidiger sichern, gegebenenfalls auf einen nachrückenden Mitspieler klatschen lassen, um sich selber in die Tiefe zu lösen. Den Ball zunächst sichern, aber versuchen, sich durch die Anwendung von Finten ins frontale 1 gegen1 zu drehen. Vor dem ersten Kontakt eine Lauffinte einsetzen und den nachsetzenden Verteidiger mit dem ersten Kontakt ins Leere laufen lassen.
Verhalten in der Spielsituation „Gegner im Rücken“ Phase 1 - Tempo aufnehmen bzw. vom Gegner lösen 1 ) Blickkontakt aufnehmen 2) Lauffinte einleiten und energisch vom Gegner lösen 3) Falls möglich, frühzeitig mit dem ersten Ballkontakt schon bei der Ballkontrolle ins frontale 1 gegen1 drehen.
Phase 2: Ansonsten gilt: Die Situation 1 gegen 1 Gegner im Rücken „annehmen“ . 1 ) Körper zwischen Ball und Gegner 2) Entweder versuchen, mit Körpertäuschungen einen Bewegungsvorsprung zu erarbeiten, um sich nachträglich ins frontale 1 gegen1 drehen zu können - oder aber den Körperkontakt suchen und um den Gegner eindrehen.
Phase 3: Am Gegner vorbeiziehen plus Anschlussaktion 1 ) Das Dribbeltempo nach der Finte deutlich steigern 2) Im Optimalfall den Laufweg des Verteidiger kreuzen, um eine Verteidigungsaktion zu erschweren 3) Den Bewegungsvorsprung konsequent für eine Anschlussaktion nutzen (weiterer Raumgewinn, Torschuss, Flanke, Pass)
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Die Finte Basis eines erfolgreichen individuellen Spiels ist die Beherrschung der Techniken. Beim ballsichernden und gegnerüberwindenden Dribbling sind die Ballkontrolle (Ballannahme und Dribbling) und das Fintieren unerlässlich. Zu einer erfolgreichen Finte gehört jedoch mehr als nur die reine Bewegungsausführung. Die Finte muss im richtigen Moment eingeleitet, durchgeführt und mit einer sinnvollen Anschlussaktion abgeschlossen werden. Dabei sind folgende Aspekte zu beachten:
Bewegungsdynamik: Die Fintierbewegung muss so deutlich ausgeführt werden, dass der Gegner auch auf die Finte hereinfallen kann. Er soll zu einer falschen Reaktion provoziert werden. Sieht der Gegner keine eindeutige Täuschbewegung, kann er auch nicht zu einer falschen Bewegung verleitet werden.
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Tempowechsel: Im Anschluss an die Täuschung muss ein Tempowechsel erfolgen, um den Bewegungsvorsprung zu nutzen und dem Verteidiger keine Möglichkeit mehr zu geben, noch einmal verteidigend einzugreifen
Alternativen: Zu jeder Finte muss die entsprechende Alternative gelernt werden, falls der Gegner nicht wie erwartet auf die Finte reagiert. Eine Alternative kann die Doppelung der Täuschung zur anderen Seite sein ( z. Bsp. doppelter Übersteiger statt einfacher Übersteiger) oder ein Dribbling mit vollem Tempo in die angetäuschte Richtung.
Coaching-Tipps zum offensiven Zweikampf:
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Ermuntern Sie Spieler, das 1 gegen1 zu suchen. Das offensive 1 gegen1 sollte in allen Altersklassen trainiert werden. Ein großes Repertoire an Dribbel- und Fintiertechniken macht den Spieler unberechenbar und ist das „Vokabular“ zum offensiven Zweikampf. Lassen Sie Ihre Spieler zunächst Techniken ausprobieren und üben, ohne sie ständig zu korrigieren. Geben sie die Antworten nicht vor, sondern stellen Sie Fragen. Die Lösung schlummert in den Spielern, sie müssen sie nur wecken. Überfordern Sie die Spieler nicht mit zu vielen Details. Ein Schritt nach dem anderen. Von der Grobtechnik zur Feintechnik. Stellen Sie die Fehler ab, die am offensichtlichsten sind. Mehr loben als korrigieren! Ein gutes Selbstbewusstsein ist unerlässlich für einen guten offensiven Zweikämpfer. Warten Sie auf gelungene Aktionen und verstärken Sie diese dann durch Lob.
Eigenschaften und Vorteile eines guten offensiven Zweikämpfers: Er hat einen starken Willen und möchte den offensiven Zweikampf unbedingt gewinnen. Er kann zwischen aussichtsreichen und weniger aussichtsreichen Spielsituationen entscheiden. Er hat ein positiv-aggressives Verhalten am Ball. Er ist sich seiner Stärken bewusst und weiß sie zu nutzen. Er ist oft unberechenbar und kreativ. Er kann seine Mannschaft in Drucksituationen entlasten. Er kann durch eine Einzelaktion das Spiel entscheiden. Er beeindruckt den Gegner und zieht Gegenspieler auf sich. Dadurch schafft er Freiräume für seine Mitspieler.
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Ăœbungsteil
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Viermal 1 gegen1 mit einem Neutralen
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Organisation und Ablauf Ein 1 0x1 0m groĂ&#x;es Spielfeld markieren 6 Spieler pro Feld 4 Spieler haben jeweils einen Ball und dribbeln im Feld durcheinander, 1 Verteidiger versucht, einen der Bälle zu erobern bzw. aus dem Spielfeld zu spielen. Bei Erfolg erfolgt ein Aufgabenwechsel zwischen Ballgewinner und Ballverlierer. Der jeweilige Ballbesitzer versucht, den Ball im Zusammenspiel mit dem neutralen sechsten Spieler (maximal 2 Kontakte) zu behaupten.
Variation 2 Verteidiger, um den Gegnerdruck zu erhĂśhen.
1 gegen 1 im Viereck über Linien
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Organisation und Ablauf Ein 1 5x1 5m großes Feld markieren 2 Gruppen bilden: Angreifer mit Ball in einer Ecke, Verteidiger ohne Ball in der diagonal gegenüberliegenden Ecke. Der Angreifer soll versuchen, im 1 gegen1 eine der beiden ihm gegenüberliegenden Seitenlinien zu überdribbeln. Der Verteidiger kontert bei einer Balleroberung über eine der beiden anderen Linien.
Variationen Der Verteidiger leitet die Aktion durch ein Zuspiel auf den Angreifer ein. Auf zwei benachbarten Linien jeweils gleichfarbige Hütchentore aufbauen, durch die gedribbelt werden muss.
1 gegen1 über Linien nach Passspiel
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Organisation und Ablauf Ein 1 5x1 5m großes Spielfeld markieren 2 Gruppen bilden: Angreifer und Verteidiger. Je 1 Angreifer und 1 Verteidiger spielen sich in der Spielfeldmitte einen Ball per Innenseite zu (möglichst direkt). Auf Kommando des Trainers spielt der Angreifer nicht mehr zum Verteidiger zurück, sondern versucht, die ihm gegenüberliegende Linie zu überdribbeln.
Variationen Die Aufgabenverteilung ist offen, d.h. der Spieler, der jeweils gerade bei Kommando des Trainers im Ballbesitz ist, wird zum Angreifer, der jeweils andere zum Verteidiger. Der Angreifer soll eine der beiden seitlichen Linien überdribbeln (Erleichterung)
Frontales 1 gegen1 auf nebeneinander stehende Tore
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Organisation und Ablauf 2 Tore mit TW auf der Strafraumlinie, sowie 2 Minitore auf der Mittellinie markieren und 2 Gruppen bilden: Verteidiger neben den Toren mit TW, Angreifer mit Ball im Mittelkreis. Die Angreifer bewegen sich mit Ball im Mittelkreis. Ein Angreifer dribbelt ins Feld und versucht, im 1 gegen1 gegen den entgegenstartenden Verteidiger auf ein beliebiges Tor ein Tor zu erzielen. Bei Balleroberung kontert der Verteidiger auf eines der Minitore
Variationen Der Verteidiger leitet die Aktion durch einen Flugball auf den Angreifer ein. Die Tore enger zusammenstellen. Dadurch wird der Aktionsraum verengt und die Situation f端r den Angreifer erschwert.
Frontales 1 gegen1 vor dem Strafraum
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Organisation und Ablauf 1 0m vor dem Strafraum wird ein 5x1 0m großes Feld markiert 2 Gruppen bilden: Angreifer mit Ball in einer torfernen Ecke des Rechtecks, die Verteidiger ohne Ball in der diagonal gegenüberliegenden tornahen Ecke. 1 Angreifer dribbelt ins Feld und versucht, den entgegenstartenden Verteidiger auszuspielen und anschließend auf das Tor mit TW abzuschließen. Gelingt es ihm, die Strafraumlinie zu überdribbeln, darf der Verteidiger nicht mehr eingreifen.
Variationen Der Verteidiger leitet die Aktion durch ein Zuspiel auf den Angreifer ein. Der Verteidiger attackiert den Angreifer bis zum Torabschluss.
Frontales 1 gegen1 nach Flugball
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Organisation und Ablauf Einen doppelten Strafraum mit 2 Toren mit TW markieren und die Spieler in zwei Gruppen einteilen und einender diagonal gegen체ber neben den Toren positionieren. Die Verteidiger haben jeweils einen Ball. Der erste Verteidiger dribbelt an und spielt einen Pass (Flugball) auf den Angreifer. Der Angreifer nimmt den Ball an und nach vorne mit und versucht, im 1 gegen 1 einen Treffer zu erzielen, bei Balleroberung kontert der Angreifer auf das andere Tor.
Variation Mannschaftswettbewerb: bei Balleroberung durch den Verteidiger wechselt zus채tzlich das Angriffsrecht.
1 gegen1 mit Gegner im Rücken auf Hütchentore
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Organisation und Ablauf 20m vor dem Tor mit TW 4 nebeneinander stehende 7m breite Dribbeltore aufstellen. 2 Gruppen bilden und ein Anspieler: Angreifer und Verteidiger Der Anspieler steht mit den Bällen auf einer Linie 35m vor dem Tor Je ein Angreifer steht dem Anspieler zugewandt mit Gegner im Rücken jeweils zwischen zwei Hütchentoren. Der Angreifer löst sich mit einer Auftaktbewegung, wird angespielt und versucht, nach Dribbling durch eins der Dribbeltore einen Treffer auf dem Tor mit TW zu erzielen. Bei einer Balleroberung kontert der Verteidiger mit einem gezielten Pass auf den Anspieler.
Zonenspiel zum frontalen 1 gegen1
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Organisation und Ablauf Von Tor- bis Mittellinie ein strafraumbreites Spielfeld mit 2 Toren markieren und das Spielfeld in 3 gleichgroße Zonen unterteilen und einen Verteidiger je Mannschaft im Abwehrdrittel positionieren. 3 gegen 3 oder 4 gegen 4 in der Mittelzone. Der Verteidiger der jeweils ballbesitzenden Mannschaft beteiligt sich am Spielaufbau und stellt so eine kurzzeitige 4gegen3-Überzahl her. Ein Angreifer soll aus dem 3 gegen 3 bzw. 4 gegen 4 in das Angriffsdrittel dribbeln und dort im 1 gegen 1 gegen den Verteidiger zum Torabschluss kommen.
Variationen Ein Neutraler Spieler spielt jeweils mit den Angreifern zusammen (Erleichterung) Überzählige Spieler wechseln fliegend.
Zonenspiel zum 1 gegen1 mit Gegner im Rücken
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Organisation und Ablauf Von Tor- bis Mittellinie ein strafraumbreites Spielfeld mit 2 Toren markieren und das Spielfeld in 3 gleichgroße Zonen unterteilen, je 1 Verteidiger und 1 Angreifer pro Team befinden sich im Abwehrdrittel, 3 gegen 3 oder 4 gegen 4 in der Mittelzone, der Verteidiger der jeweils ballbesitzenden Mannschaft beteiligt sich am Spielaufbau und stellt so eine kurzzeitige 4gegen3-Überzahl her. Der Angreifer bleibt im Angriffsdrittel passiv. Der eigene Angreifer im Enddrittel soll so angespielt werden, dass er sich im 1 gegen 1 gegen den Verteidiger durchsetzen und zum Torabschluss kommen kann.
Variation Der Passgeber oder alle Spieler dürfen nach dem Anspiel auf den Angreifer in das Enddrittel nachrücken.
Zonendribbling
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Organisation und Ablauf Von Tor- bis Mittellinie ein strafraumbreites Spielfeld mit 2 Toren markieren und das Spielfeld in 3 gleichgroße Zonen unterteilen, je 1 Verteidiger und 1 Angreifer pro Team befinden sich im Abwehrdrittel. 5 gegen 5 oder 6 gegen 6 in der Mittelzone. Tore dürfen nur nach einem Dribbling in das jeweilige Angriffsdrittel erzielt werden. Daraus ergeben sich frontale Zweikämpfe und Situationen mit einem Gegner im Rücken.
Variation Abspiele in das Angriffsdrittel auf einen nachrückenden Mitspieler sind erlaubt.
LĂ–SEN IN DER SPIELFELDMITTE MĂśglichkeit 1 Der Angreifer dreht sich kurz in den Verteidiger, fordert dann aber das Zuspiel, indem er dem Passgeber im leichten Bogenlauf entgegenstartet. So kann er schnell erkennen, ob und in welchem Abstand ihm der Verteidiger folgt und sich entsprechend schnell auf die Anschlussaktion vorbereiten. Im Optimalfall kann er sich durch den leichten Bogenlauf bereits in eine frontale 1 gegen1 -Situation drehen.
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Lร SEN IN DER SPIELFELDMITTE Mรถglichkeit 2 Alternativ kann sich der Angreifer parallel zur Torauslinie zur Seite bewegen. Durch diese Auftaktbewegung wird der Verteidiger aus seiner komfortablen zentralen Position in eine seitliche Stellung gezwungen. Er muss dem Angreifer folgen, sonst ist direkt ein Pass in die Tiefe in den Lauf des Angreifers mรถglich. Verhindert der Verteidiger diesen Ball, kann sich der Angreifer durch einen plรถtzlichen Richtungswechsel zur anderen Seite oder dem Ballbesitzer entgegen, einen Bewegungsvorsprung erarbeiten.
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LÖSEN AN DER SEITENLINIE
29 Möglichkeit A:
Steht der Verteidiger sehr eng am Angreifer, macht der Angreifer eine Auftaktbewegung in Richtung Ball, bricht dies dann ab und startet in den Rücken des Angreifers, wo er das Zuspiel in die Tiefe fordert.
Möglichkeit B:
Steht der Verteidiger etwas weiter weg vom Angreifer, erschwert er damit ein Zuspiel in die Tiefe wie in Möglichkeit A. In diesem Fall macht der Angreifer eine kurze Auftaktbewegung in Richtung Verteidiger, bricht diese ab, startet dem Ballbesitzer entgegen und fordert dadurch das Zuspiel. Im Optimalfall schafft es der Angreifer, sich bereits mit dem Zuspiel in eine offene Körperposition und ein frontales 1 gegen1 zu drehen.
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