Z medien kompendium

Page 1

Neue Medien im Unterricht

«Sohn des Tafelhauses, wohin bist du seit langen Tagen gegangen? – Ich bin ins Tafelhaus gegangen. – Was hast du im Tafelhaus gemacht? – Ich habe meine Tafel gelesen, habe mein Frühstück gegessen, habe meine Tafel gemacht, sie beschrieben, sie vollendet…» Inschrift auf einer Tontafel aus dem Palast von Mari, Sumer; 2. Jahrtausend v. Chr.

Anz. Internetanschlüsse pro 100 Einw. Industrieländer

Brasilien

Russland Ägypten China Tansania

Basiswissen und Anwendungen Ein Kompendium für Unterrichtende

Indien

© markne.ch



Zur Entstehung dieses Handbuchs Seit vielen Jahren beteilige ich mich in unterschiedlicher Form aktiv an der «Digitalen Revolution» am Gymnasium. Als Historiker weiss ich: Revolutionen sind Umbrüche, die nicht ohne unerwünschte Nebeneffekte über die Bühne gehen und unliebsamen Spuren hinterlassen! Erst im Nachhinein, wenn sich die Wogen geglättet haben, entfaltet sich, was neu wachsen soll. Das vorliegende Handbuch - entstanden über einen Zeitraum von 3 Jahren - will Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit des Umbruchs und der Herausforderungen begleiten, informieren, anregen und ermutigen! Die Aussagen und Anleitungen entstammen der langjährigen Erfahrung des Autors. Die verwendeten Zitate und Bilder stammen entweder aus Quellen des World Wide Web oder aus dem Archiv des Autors; gedruckte Literatur wurde keine verwendet. Diese aus dem Web entnommenen Quellen wurden mit der jeweiligen Domain der Website und dem Abrufdatum versehen. Bei Abbildungen von Produkten jedoch, die von Websites Dritter entnommen wurden, erscheint anstelle dieser Domain jene des Produzenten. Bei Screenshots von Softwareprodukten wurden der Name des Produktes, die verwendete Programmversion sowie der Hersteller mit Angabe der Domain angegeben. Sollten Textzitate oder Bilder verwendet worden sein, auf denen Urheberrechte bestehen, wende man sich bitte umgehend an den Autor, damit der fehlende Quellennachweis ergänzt werden kann.

Abb. Titelbild: • Bild: digitale «Tafeln» in der Form von Tablets heute; «iPad 2»; apple.com • Text: «Schreibübung auf einer Tontafel aus dem Palast von Mari»; zit. nach Hartmut Schmökel, Das Land der Sumer, 1962

Ich danke allen Personen, die mich mit ihrem Fachwissen unterstützt und mir wertvolle Anstösse gegeben haben. Ich bedanke mich insebsondere auch bei der Schulleitung und den Behörden des Kantons Luzern, die mir im Rahmen von Intensivweiterbildungs- und Kompensationsurlauben die Möglichkeit gegeben haben, diesen Leitfaden zu verfassen. Es war eine befriedigende Zeit intensiver Arbeit wie der Musse und zugleich auch eine Zeit des Rückblicks auf zwei Jahrzehnte Schuldienst. Willisau, im Sommer 2013 Markus Kneubühler

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT ©MARKNE

SEITE 1


NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT SEITE 2

©MARKNE

Digitaldruck im Okt. 2013 – Exemplar Nr. _____ / 10


…zur Vorinformation:

Im Sog der Entwicklung: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit:

…zum Überblicken:

Die multimediale Peripherie: Einblicke in den Computer: Systeme und Anwendungen: Das Internet und seine Dienste: Tablets und digitale Wandtafel:

…zum Trainieren:

recherchieren und bewerten: berechnen, auswerten, darstellen: kommunizieren: digitalisieren und aufbereiten: analog und digital dokumentieren: interaktiv präsentieren: repetieren und kontrollieren: archivieren und administrieren:

…zum Ausprobieren:

Dokumentar- und Spielfilme in den Unterricht bringen: Informationen im Web gezielt finden und auswerten: Das Web kennenlernen und routiniert erkunden: Bilder digital betrachten: Präsentationen als Informationsflash nutzen: Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen: Gedanken im Web austauschen:

…zur Zukunft:

Die Medienkunde integrieren: 10 Goldene Regeln: Jedem Schüler sein eigenes Device:

1. Einleitung 1. 1 Die «digitale Revolution» 1. 2 «Neue Medien» im Unterricht

7 8

2. Das kleine 1x1 der digitalen Medien 2. 1 2. 2 2. 3 2. 4 2. 5

Die Umgebung Die Hardware Die Software Die Vernetzung Die Infrastruktur

16 22 30 44 54

3. Das kleine 1x1 der Anwendungen 3. 1 3. 2 3. 3 3. 4 3. 5 3. 6 3. 7 3. 8

Das Internet als multimedialer Fundus Jonglieren mit Zahlen Wikis, Plattformen und Communities Ton, Bild und Film Arbeitsunterlagen Multimedial den Unterricht begleiten Erstellen einfacher Lernsoftware Cloudcomputing, Backups und Archive

68 76 84 98 145 169 197 210

4. Alte und neue Medien im Verbund

217

4. 1 4. 2 4. 3 4. 4 4. 5 4. 6 4. 7

Filme Webquest Multimedia-Werkstatt Bildbetrachtungen Multimedia-Schau Infografik Blog

218 224 230 234 241 248 252

5. Schlussbemerkungen 5. 1 Medienkompetenz und neue Medien 5. 2 Die Konsequenzen für den Unterricht 5. 3 One to One Computing

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

255 259 260

Inhaltsverzeichnis ©MARKNE

SEITE 3


NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Inhaltsverzeichnis SEITE 4

©MARKNE


Zur Handhabung dieses Leitfadens Das zweispaltig geführte Layout beabsichtigt zum einen die direkte Anwendung am Bildschirm, zum anderen die bewusste Separierung von notwendigen und zusätzlichen Informationen in unterschiedlichen Spalten: Abb. x: Importdialoge für Medienobjekte, sog. «Widgets» (links) und Texte (rechts): («iBook Author» Vers. 1. 1, www.apple.com)

Der Aufbau der Menüpunkte orientiert sich an den 3 „klassischen“ Bereichen «Bearbeiten», «Einfügen» und «Format»; während Objekte grundsätzlich über ersteren Menüpunkt auf einer Seite erstellt (und dann mit Inhalten gefüllt werden), können die Eigenschaften der platzierten Objekte über den zweiten Menüpunkt „formatiert“ werden. Die wichtigsten Tools zum Einfügen und Formatieren stehen denn auch permanent in den beiden Arbeitspaletten unterhalb des Menüs zur Verfügung:

UÊ > iÀ i \Ê > iÀ iÊ ÌÊ > Õi ÊÜiV Ãi L>Ài Ê `iÀ UÊ i` i \Ê ÊÕ `Ê/ ` Õ i Ìi UÊ 7 i`iÀ Õ } \Ê iÀ ÌÀ i Ê­ ÌÊ/iÝÌÊÕ `Ê `iÀ ® UÊ iÞ Ìi \Ê i Ê>ÕÃÊ*ÀBÃi Ì>Ì i (Hinweis: Präsentationen können nur im Keynote-Format eingefügt werden. Um Folien aus Powerpoint importieren zu können, muss die Präsentation zuerst mit Keynote von Apple geöffnet und im eigenen Format abgespeichert werden!) UÊ ÌiÀ> Ì ÛiÃÊ ` \Ê `]Ê Ê`i Ê i i ÌiÊi âi ÊLiÃV À vÌiÌÊÜiÀ`i Ê i ° UÊ Î Ê ÃÌÊi Ê* >Ìâ > ÌiÀÊvØÀÊ"L i Ìi]Ê` iÊvØÀÊi iÊÎ Ã V ÌÊ«À }À> iÀÌÊÜÕÀ`i°Ê Das hierfür passende Format ist das sog. «COLLADA» mit der Endung «.dae» (vgl. «www.khronos.org/collada» sowie «http://de.wikipedia.org/wiki/Collada_(Speicherformat)» 22.6.2012) UÊ / ÊÃÌi ÌÊvØÀÊ` iÊ } V i Ì]ÊÃ }°Ê >Ã L >À` 7 `}iÌÃ Êi vØ}i ÊâÕÊ i \Ê Als kleine Programmfiles mit der Endung «.wdgt» dürften sie bereits von der Arbeitsoberfläche des Mac-Computers bekannt sein; in der Regel stellen sie einen aktuellen Bezug zu Websites her und sind damit Träger von permanent wechselnden Informationen, zum Beispiel der aktuellen Mondphase:

Abb. x: Arbeitspaletten zum Ändern des Layouts sowie zum Einfügen und Formatieren von Objekten: Sobald ein Objekt, hier die Textpassage, mit der Maus markiert wurde, werden die Formatierungsmerkmale wie üblich anwendbar! («iBook Author» Vers. 1. 1, www.apple.com)

7>ÃÊ ÃÊ>ÕvÊ`i Ê *>`ÊL iÌi Ê können

7 iÊ > Ê}ÀÕ `ÃBÌâ V Êi Ê Ê für das iPad erstellt

7 iÊ > Ê` iÊ ÕÌ Ài à vÌÜ>ÀiÊ «iBooks Author» installiert

7 iÊ > Ê`>ÃÊ >Þ ÕÌÊ>ÕÃÜB Ì

7 iÊ > Ê ÌiÀ> Ì ÛiÊ > ÌiÊi vØ}Ì

7 iÊ > Ê iÀ ÌÀ i ÊiÀÃÌi Ì

7 iÊ > Ê` iÊiÀÃÌi Ê À}iL ÃÃiÊ>ÕvÊ dem iPad ansehen kann

7 iÊ > Ê`>ÃÊviÀÌ }iÊ Ê>ÕvÊ das iPad lädt

Titelseite

Danksagung

Inhaltsverzeichnis

Aufbau des Layouts

Weitere Menüpunkte wie «Form», «Tabelle» und «Diagramm» enthalten «À> Ì ÃV iÊ6 À >}i ÊvØÀÊ`>ÃÊ* >Ìâ iÀi ÊÛ Ê-Þ L i ÊÕ `Ê`>ÃÊ6 ÃÕ> Ã iÀi Ê statistischer Daten. Erklärungen zur Bearbeitung der interaktiven Tools ist >Õv}ÀÕ `Ê`iÀÊ iÀÛ ÀÀ>}i `Ê>ÕÃ}ivØ ÀÌi Ê ÌiÀ i Ê viÊ ØÃÃ }\Ê- Ü Ê`>ÃÊ ÀÃÌi i ÊÛ Ê > iÀ i ]Ê ÌiÀ> Ì ÛiÀÊ À>w i ÊÜ iÊ>ÕV Ê`>ÃÊ vØ}i ÊÛ Ê `Õ i Ê âÕÀÊ iÀ ÌÀ iÊÃ `Ê-V À ÌÌÊvØÀÊ-V À ÌÌÊ> ÃV >Õ V ÊiÀ BÕÌiÀÌ\

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT «repetieren und kontrollieren» 3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad Abb. x: Download-Seite für «Dashboard Widgets» von Apple unter dem Link: «www.apple.com/downloads/dashboard» (22.6.2012)

Abb. x: Aufgerufener Hilfedialog zum Erstellen eines interaktiven Bildes. (www.apple.com 19.6.2012)

©MARKNE

SEITE 7

Abb. zum Aufbau des Layouts: Musterseite als Beispiel für den Aufbau des Handbuchs Abb. zur Handhabung des Querformats: Bevorzugte Handhabung des Leitfadens beim Arbeiten am Computer. Das bewusst gewählte Querformat mit Spiralenbindung ermöglicht es, jeweils 1 Seite des Buches als Anleitung direkt bei der Bildschirmarbeit zu verwenden!

• mittlere Spalte: enthält den Haupttext mit allen wichtigen Informationen und Anweisungen (kann opt. auch linke Spalte einnehmen) • linke Spalte: erweitert und vertieft – sofern vorhanden – mit Definitionen und Illustrationen die Inhalte der Mittelspalte • rechte Spalte oben: optionale Angabe der jeweiligen Unterkapitel zur verbesserten Übersicht (roter Faden!) mit graphischer Visualisierung; das Thema des Seiteninhalts ist rot eingefärbt • rechte Spalte unten: Kurzinfo zum aktuellen Thema; das laufende Kapitel ist rot eingefärbt

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Inhaltsverzeichnis ©MARKNE

SEITE 5


NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT SEITE 6

©MARKNE


Die Dimensionen, welche die Benutzung von Computer und Internet bisweilen angenommen haben, sind immens: Zwischen 1996 und 2008 ist die Anzahl der Internet­user beispielsweise in Österreich von 9% auf 72% angestiegen, eine Entwicklung, die für die meisten Industrieländer repräsentativ ist. Es mag dabei erstaunen, dass die Benutzung des Internets bei Jugendlichen gemäss der Studie des österreichischen Forschungsinstituts Austrian Internet Monitor zu weniger als einem Zehntel in der Schule stattfindet! (integral. co.at 29.10.2009) Gemäss Statistik der Weltbank besassen 2007 weltweit 21% aller Menschen einen Zugang zum Internet, wobei die Zahlen schwanken zwischen Spitzenwerten für die USA (74%) und die Schweiz (72%) bis unter 1% für einige wenige Entwicklungsländer. (worldbank.org 29.10.2009) Das amerikanische Marktforschungsinstitut Gartner glaubte 2006 weltweit rund 1 Milliarde Personal Computer im Einsatz, wovon 58% auf die Länder Nordamerikas, Westeuropas und Japan entfielen; die damit abgedeckte Anzahl Personen entspricht jedoch nur 15% der Weltbevölkerung! Bis zum Jahre 2013 wird aber in den Entwicklungsländern eine Verdoppelung der Computer erwartet. (silicon.de 23.06.2008) Austrian Internet Monitor erforschte 2008 für Österreich ebenfalls, dass in rund drei Viertel aller Haushalte ein PC zu finden ist, wobei bereits 48% derselben über einen tragbaren Computer verfügen. Unter dem dreissigsten Altersjahr besitzen rund zwei Drittel aller Österreicher einen PC, über dem 70. Altersjahr im Schnitt immerhin noch12%. (futurezone.orf.at 22.07.2008) Der Boom schlechthin im Rahmen der digitalen Revolution sind im Moment soziale Netzwerke:

Abb. 1.1: «Die Zeit» (zeit.de 27.07.2010)

Seit nun gut zwei Jahrzehnten steht uns der Personalcomputer als bezahlbares und bequem bedienbares Hilfsmittel zur Verfügung; mit der Etablierung des Internets zu Beginn der neunziger Jahre und dem Siegeszug der digitalen Fotografie begann der definitive Einzug des Computers in die Haushalte. Smartphones und Tablets, digitale Player und Kameras ergänzen seither das Angebot mobiler Anwendung. Genormte Statistiken zur Benutzung von Computern oder Datennetzen sind kaum vorhanden und unterliegen einem rasanten Wandel; ein globaler Vergleich ist deshalb nur sehr beschränkt möglich. Sicher ist einzig, dass kaum noch jemand das Phänomen der «digitalen Revolution» anzweifelt und sich nicht selber davon erfasst fühlt. Mobile Formen von Computern eingerechnet wäre wohl die These vertretbar, dass der Umgang mit digitaler Technik in den industrialisierten Ländern bald bei 90% der Bevölkerung zum Alltag gehören wird! Eine der hauptsächlichen Funktionen des menschlichen Gehirns liegt in der Verarbeitung und Speicherung von Information. Angesichts der eindrücklichen Entwicklung der digitalen Revolution müsste man von psychologischer Seite ergänzen, dass es sich um ein Grundbedürfnis des Menschen handeln muss, Informationen zu speichern, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abrufbar zu haben! Während aber die Forschung zeigt, dass das Gehirn bei der Speicherung von Information sorgfältig auswählt und sich auf ein notwendiges Minimum beschränkt, nehmen unsere liebgewonnenen Geräte unsere Informationseinheiten zur Ablage entgegen, ohne Filtrierung, ohne Fragen zu stellen, inwiefern diese «revolutionären Möglichkeiten» unseren Alltag – unser Arbeits-, Freizeit-, Konsum- und Beziehungsfeld – beeinflussen und verändern werden. Wenn Neal Postman zu Beginn der siebziger Jahre eine Lanze für die traditionellen Medien brach und die Entwicklung der modernen Massenmedien kritisch reflektierte, sprach er damit ja (noch) nicht die Möglichkeiten textlicher, akkustischer und visueller Speicherung und Verbreitung von Daten an; vielmehr ging es ihm um die Geschwindigkeit und die damit befürchtete Qualitätsminderung von Information. Heute steht die Frage im Raum, inwiefern eine «Veroberflächlichung» mit der Ausbreitung neuer, digitaler Medien beschleunigt wird. Vorbei sind die sumerischen Zeiten, in denen die Tafeln zur Informationsspeicherung zuerst angefertigt werden mussten, bevor sie dann als wertvolles Gut beschrieben werden konnten.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Im Sog der Entwicklung: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2

«Neue Medien» im Unterricht

1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz ©MARKNE

SEITE 7


Zahlreiche Publikationen stilisieren neben lesen, schreiben und rechnen einen kompetenten Umgang mit den neuen Medien oder mindestens die kompetente Bentuzung des Internets zur vierten Kulturtechnik. Wie immer man auch zu diesem Vorschlag stehen mag – an Schulen, zentrale Ort der Vermittlung von Kulturtechniken, werden sich die neuen Medien ihren festen Platz im Unterrichtsgeschehen ebenso erobern, wie bereits im „privaten“ Leben. Wie noch zu zeigen sein wird, erfüllen neue Medien auf zwei Gebieten beste Voraussetzungen, schulisches Lernen wertvoll zu ergänzen: Zum einen im Bereich der Präsentationstechnik durch den Lehrer, zum anderen beim individualisierten Lernen. In welchen qualitativen wie quantitativen Bahnen sich dieser Prozess bewegen wird, liegt zu einem wesentlichen Teil in der Hand von uns Unterrichtenden! Wie schon bei den meisten Herausforderungen der Vergangenheit im Lehrberuf gilt es einmal mehr, die Ressourcen für die Lenkung dieses Prozesses bei laufendem Kerngeschäft frei zu machen: Diesen Kraftakt mit Basiswissen und Anregungen begleiten und unterstützen zu wollen, ist die Absicht dieses Handbuches, und diese Einbindung neuer Medien ins schulische Umfeld wird aus folgenden Gründen zurecht als Herausforderung empfunden: • Know-how: Eine verantwortungsvolle Einbindung neuer Medien in den Unterricht erfordert ein respektables technisches Wissen, das (bis vor kurzem) weder Bestandteil der fachlichen, noch der pädagogischen Ausbildung war. Was aber im Schulalltag gefragt ist, ist Routine auf hohem Niveau: Technische Pannen stellen das Medium selber statt dessen Inhalt in den Mittelpunkt und führen (sowohl bei Lernenden wie Lehrenden)zu Ablenkung und Verunsicherung, unter Umständen gar zu Belustigung; die Erfüllung der Lernziele bleibt auf der Strecke! NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2 «Neue Medien» im Unterricht 1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz SEITE 8

©MARKNE

• Koordination: Neue Medien, so faszinierend und verlockend deren Möglichkeiten sind, sollen dann – und nur dann – traditionelle verdrängen, wenn sie sich zur Erfüllung von Lernzielen besser eignen: Bei allen didaktischen und methodischen Möglichkeiten, die sich heute Unterrichtenden bieten, bleibt als goldene Regel die Erkenntnis, dass es Abwechslung und Ausgewogenheit sind, die den Einsatz verschiedener Medien zu dominieren haben! Schülerinnen und Schüler erkennen intuitiv und sehr schnell, wann der Einsatz des Computers nun genuin Sinn macht und wann er weder mit dem Plus eines verbesserten Lerneffekts noch einer Zeitersparnis zum Einsatz gelangt. Erschwerend kommt hinzu, dass bei tertiären Schultypen, wo nach dem Fachlehrerprinzip unterrichtet wird, eine Abstimmung von Methoden und Medien in der Regel nur schwer stattfinden kann: Unglückliche Häufungen von Bildschirmarbeit zum Beispiel oder etwa der Einsatz computergestützter Präsentationen dürfte – über mehrere Schultage verglichen – grossen Fluktuationen unterliegen.

«Medien» / «Medium» / «Neue Medien» «Medien», seltener im Singular «Medium» verwendet, entstammt dem lateinischen Substantiv „medium“, was in seiner Vieldeutigkeit „Mitte, Mittelpunkt“, ferner „Öffentlichkeit, Publikum“ sowie auch „Gemeinwohl“ meint; in Verbindung mit bestimmten Verben existieren Redensarten mit Bedeutungen wie „bekanntmachen, an die Öffentlichkeit gehen, vor jedermann darlegen“. Grundsätzlich wird der Begriff heute in einer Doppeldeutigkeit verwendet, nach der einmal das Kommunikationsmittel, zum anderen die Kommunikationsform gemeint ist: So können „Medien“ im Sinne von „Vermittler, Überbringer“ die technischen Einrichtungen bzw. Informationsträger sein, also der Fernsehapparat, der Computer, die Zeitung, das Buch oder eine DVD. Als abstrakte Bezeichnung fasst der Begriff zum anderen jene Kommunikationsformen zusammen, über welche Informationen öffentlich gemacht werden können: Ist in diesem Falle von der „Verbreitung von Information durch die Medien“ die Rede, geht die Verwendung des Begriffs weit über die Bezeichnung der technischen Geräte hinaus und begreift sich vor allem als Sammelbezeichnung für den gesamten „Apparat“, der hinter modernen Massenmedien steht, nämlich die Vielzahl von Autoren und Journalisten, Redakteuren und Regisseuren. Der Begriff «Neue Medien» wiederum meint - in der Tradition der gleichen Doppeldeutigkeit - alle Arten von Medien, die „neu“ auf digitaler Informationsspeicherung und digitaler Informationsverarbeitung basieren und damit in Kommunikationsformen münden, die „neu“ vielfältige Formen von Interaktivität zulassen. (nach «medien» wikipedia.de 16.11.2008)


• Kompatibilität: Wer schon des öftern neue Medien im Unterricht eingesetzt hat, realisiert erst allmählich, wie stark sich der Unterricht zu verändern beginnt: Beispielsweise eignen sich neue Medien bestens zur Dokumentation und Präsentation; wie aber wird ein digitales Unterrichtsmodul durch den Schüler memorisiert? Soll sich der Schüler während eines präsentationsgestützten Lehrervortrags Notizen machen - und wie macht er das im eventuell abgedunkelten Raum? Werden Präsentationen in Wort und Bild danach einfach auf dem Netz zur Verfügung gestellt, so dass sie vor der Prüfung vom Schüler noch einmal eingesehen werden können? Welche Konsequenzen hat die (möglicherweise) damit verbundene Flut an digitalisierter Information für das Lernen und die Vorbereitung auf der Schülerseite? Viele dieser Überlegungen galten – möchte man argumentieren – doch für einen traditionellen Diavortrag früher auch schon; dies ist aber weit gefehlt: Das Lernen am Bildschirm bzw. am Beamer erfasst den Unterricht in einer Totalität, die nach einer Klärung der Kompatibilität des Mediums mit methodischdidaktischen Konzepten ruft; «blended learning» ist viel mehr als ein blosser Mix von alten und neuen Medien – es versteht sich als organisches Gesamtkonzept!

«Uruguays sanftes Erwachen» «Wer in Uruguay im Landesinnern reist, kann auf den Dorfplätzen am späteren Nachmittag oder am Wochenende Haufen von Kindern beobachten, die mit Laptops Aufgaben machen oder aber mit Kommunikation übers Internet beschäftigt sind. Unter dem „Plan Ceibal“ …hat jeder Primarschüler, der eine öffentliche Schule besucht, einen amerikanischen 100-DollarComputer erhalten. Da nicht in jeden Haushalt auch ein GratisInternetanschluss geliefert werden konnte, wird in der Regel auf dem Dorfplatz oder an einem anderen zentralen Ort ein freier drahtloser Internetzugang verfügbar gemacht. […]

Freitag, 15. Juni 2012 Nr. 137

Der „Plan Ceibal“ gilt allgemein als grosser Erfolg und wird …nun auch auf die Sekundarstufe ausgedehnt. Es ist ein integriertes Programm, das nicht einfach nur Computer an Schüler verteilt, sondern deren Internetzugang sichert, entsprechende Lernprogramme für den Unterricht bereitstellt, den Lehrern die nötige Ausbildung gibt und sogar versucht, die Eltern ins Internetzeitalter zu holen. Die Laptops und das Netzwerk sind für die Kinder so attraktiv, dass Schüler von privaten Lehranstalten mit Neid auf die öffentlichen Schulen schauen, wie ein Vater erzählt. Neuö Zürcör Zäitung Mit dem „Plan Ceibal“ ist dem regierenden Linksbündnis …ein grosser Sprung ins digitale Zeitalter geglückt.»

• Heterogenität: Der Einsatz neuer Medien im Unterricht stellt die Schulen auch vor grosse fianzielle Herausforderungen; eine Konsequenz davon besteht darin, dass sich die technische Ausstattung über eine längere Zeit hinziehen muss. Unter Umständen findet der Unterricht nun in technisch unterschiedlich ausgerüsteten Schulzimmern statt: Entweder fehlen im einen oder anderen Zimmer die entsprechenden Geräte (Beamer, Verstärker etc.) noch, deren Anordnung im Zimmer ist völlig anders organisiert oder es handelt sich als Folge der etappierten Austattung INTERNATIONAL 5 um unterschiedlich zu bedienende Geräte!

Uruguays sanftes Erwachen

(nzz.ch 15.6.2012)

Die Wirtschaftspolitik von Präsident Mujica hat die Wirtschaft des südamerikanischen Landes belebt Jos´e Mujica ist es gelungen, sein zerstrittenes Parteienbündnis zu befrieden. Auch dank diesem Konsens läuft die Wirtschaft gut, und eine Mehrheit der Wähler steht hinter ihrem Präsidenten. Die wachsende Kriminalität aber bereitet der Bevölkerung Sorgen. Werner Marti, Buenos Aires Wer in Uruguay im Landesinnern reist, kann auf den Dorfplätzen am späteren Nachmittag oder am Wochenende Haufen von Kindern beobachten, die mit Laptops Aufgaben machen oder aber mit Kommunikation übers Internet beschäftigt sind. Unter dem «Plan Ceibal» des letzten Präsidenten Tabare´ Vazquez ´ hat jeder Primarschüler, der eine öffentliche Schule besucht, einen amerikanischen 100-Dollar-Computer erhalten. Da nicht in jeden Haushalt auch ein Gratis-Internetanschluss geliefert werden konnte, wird in der Regel auf dem Dorfplatz oder an einem anderen zentralen Ort ein freier drahtloser Internetzugang verfügbar gemacht.

Sorgenkind Bildung Der «Plan Ceibal» gilt allgemein als grosser Erfolg und wird unter dem seit Anfang März 2010 regierenden Präsidenten Jose´ Mujica nun auch auf die Sekundarstufe ausgedehnt. Es ist ein integriertes Programm, das nicht einfach nur Computer an Schüler verteilt, sondern deren Internetzugang sichert, entsprechende Lernprogramme für den Unterricht bereitstellt, den Lehrern die nötige Ausbildung gibt und sogar versucht, die Eltern ins Internetzeitalter zu holen. Die Laptops und das Netzwerk sind für die Kinder so attraktiv, dass Schüler von privaten Lehranstalten mit Neid auf die öffentlichen Schulen schauen, wie ein Vater erzählt. Mit dem «Plan Ceibal» ist dem regierenden Linksbündnis Frente Amplio, das mit Mujicas Vorgänger Vazquez ´ erstmals an die Macht gekommen ist,

Schüler in einem Vorort von Montevideo erledigen ihre Hausaufgaben mit 100-Dollar-Computern.

Abb. 1.2: «Uruguays sanftes Erwachen – Schüler in einem Vorort von Montevideo Agentur Standard & Poor’s dem Land (nzz.ch Weder der Frente Amplio noch die mit Anlehnung an ein Zitat des früheren erledigen ihre Hausaufgaben 100-Dollar-Computern.» 15.6.2012) zehn Jahre nach der De-facto-ZahlungsOpposition konnten bisher ein ReformPräsidenten Sanguinetti.

konzept präsentieren, das diesen Trend umkehren könnte. Ganz im Gegensatz zu den Problemen im Bildungsbereich haben es Uruguays frühere Regierungen in der Wirtschaft geschafft, mit einem Grundkonsens unter den Parteien und einer konsistenten langfristigen Politik die Grundlagen für nachhaltiges Wachstum zu legen. Auch der frühere TupamarosGuerillero Mujica hat sich, entgegen den Befürchtungen der Opposition und der Unternehmer, in der Wirtschaftspolitik als gemässigt herausgestellt. Eduardo Iguin´ı, Direktor der im Agrarhandel tätigen Firma Agrigrain und

unfähigkeit wieder den InvestmentGrade-Status verliehen – während Argentinien bis heute in einer partiellen Zahlungsunfähigkeit verharrt und die Investoren mit zunehmendem Interventionismus laufend mehr abschreckt.

Noch kein Eldorado Im März fiel die Arbeitslosenrate in Uruguay mit 5,3 Prozent auf ein langjähriges Tief. Seit 2009 wandern erstmals seit den sechziger Jahren wieder mehr Personen nach Uruguay ein, als das Land verlassen. Viele davon sind Uruguayer, die den einstigen südameri-

ANDRES STAPFF / REUTERS

Bei den Löhnen zeigen sich auch die Grenzen des gegenwärtigen Wirtschaftsmodells. Die Strategie der Regierung ist es, durch eine periodische Anhebung der Löhne die soziale Ungleichheit in Uruguay zu reduzieren. Viele Unternehmer beschweren sich in diesem Zusammenhang, dass damit der soziale Ausgleich sozusagen auf ihre Kosten ausgetragen wird. Eduardo Iguin´ı meint, problematisch werde es, wenn der Lohnzuwachs grösser sei als der Produktivitätsfortschritt. In der guten bisherigen Konjunktur seien die Lohnerhöhungen möglich gewesen, doch unter weniger günstigen Bedingungen

• Support: Der Einsatz neuer Medien bedingt einen enormen Aufwand an Unterhalt und generiert damit zusätzliche Kosten. Häufig bleibt ein vernünftiges Verhältnis zwischen vorhandener Soft- und Hardware einerseits und notwendigen personellen Ressourcen zum Support andererseits auf der Strecke! Abgesehen vom Problem des Unterhalts der Infrastruktur bestehen im Schulalltag selten ausreichend Möglichkeiten, sich bei erfahrenen Sepzialisten Lösungsansätze für Fragen und Probleme holen zu können. Oft sind nicht Fehlfunktionen die Ursache für sogenannte technische Probleme im Unterricht, sondern schlicht falsches Handling!

brutaler Überfall von zwei Jugendlichen auf ein Pizza-Restaurant die Uruguayer auf. Auf dem Video der Überwachungskamera ist zu sehen, wie die beiden das Restaurant betreten und der eine an der Theke ein Coca-Cola verlangt und auch erhält. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, erschiesst er darauf den Barmann kaltblütig und springt über die Theke, um die Kasse auszuplündern. Das Verbrechen hat Tausende von Uruguayern auf die Strassen Montevideos gebracht, um gegen die Gewalt zu demonstrieren. Bereits im April hatte ein Initiativkomitee über 350 000 Unterschriften eingereicht, um ein bindendes Plebiszit über die Herabsetzung des Strafbarkeitsalters von 18 auf 16 Jahre zu verlangen. Notwendig wären dafür lediglich 250 000 Unterschriften gewesen. Die Gewaltkriminalität durch Jugendliche wird in Uruguay mit dem relativ neuen Phänomen des Konsums von Paco, einer Billigdroge aus Abfällen der Kokainproduktion, in Verbindung gebracht. Präsident Mujica versuchte das Problem mit Megaoperationen der Polizei in den Griff zu kriegen und erhielt dafür mehr Beifall von der Opposition als von seinem Frente Amplio. Letztlich führten solche Operationen jeweils nur zu einer Verlagerung der Drogenkriminalität an andere Orte. Nottun würde eine Polizeireform; die Polizisten sind für ihren gefährlichen Job trotz Lohnerhöhungen weiterhin schlecht bezahlt und ungenügend ausgebildet.

• Universalität: Im Normalfall entspringt der Wunsch, den Computer im Unterricht einsetzen zu wollen, einem methodisch-didaktischen Bedürfnis, etwas besser, interessanter zeigen oder realisieren zu wollen. Die Anbieter von Hard- und Software gaukeln uns Unterrichtenden vor, dass alle diese Möglichkeiten mit wenig Aufwand und blosser Intuition umzusetzen seien! Wer sich einmal auf den Weg in die schöne neue Welt der digitalen Medien begeben hat, wird sehr schnell erkennen, dass mit den wachsenden Ansprüchen die Anforderungen an das persönliche Know-how ebenso steigen wie die dafür einzusetzende Vorbereitungszeit. Die «Betroffenheit» von Lehrpersonen durch neue Medien in ihrer Arbeit – zuhause in der Vorbereitung und an der Befriedeter FrenteSchule beim Unterrichten – wird sehr schnell einmal «total» umfassend und bildet in all ihren Facetten die Basis zu diesem Handbuch, wie Abb. 1. 3 aufzeigt:

Trotz den Problemen bei der öffentlichen Sicherheit und im Bildungsbereich wird die Regierung Mujica nach wie vor von etwa der Hälfte der Uruguayer unterstützt, wie Ignacio Zuasnabar vom Umfrageinstitut Equipos Mori im Gespräch erklärt. Die gegenwärtige Zustimmungsrate stimmt ziemlich genau mit Mujicas Wahlresultat überein. Laut Zuasnabar lag bisher für eine Mehrheit der Wähler die Schuld für die Probleme nicht in erster Linie bei einer ineffizienten Regierungsführung. Vielmehr werden sie als das Resultat einer

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2 «Neue Medien» im Unterricht 1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz ©MARKNE

SEITE 9


Recherchieren: Praktisch alle Typen von Medien – seien es Verlage, Zeitungen, Bibliotheken, Radio- und Fernsehanstalten etc. – markieren heute ihre Präsenz im Internet mit den vielfältigsten Angeboten an Informationen und Dokumenttypen. Der Zugang zu Datenbanken, die Bereitstellung digitalisierter Information in Text und Bild, namentlich natürlich die Möglichkeit der Aktualität, lassen einen Verzicht des Internets bei der Unterrichtsvorbereitung schlicht nicht mehr zu! Archivieren: Digitalisierte Information kann in Sekundenschnelle gespeichert und damit archiviert werden: Doch wie soll Information abgelegt werden, damit sie im richtigen Moment effizient gefunden und genutzt werden kann – damit sie nicht verloren geht?

Interaktives Präsentieren: Wenn im Zusammenhang mit Unterricht von «präsentieren» die Rede ist, so mag man als erstes an die Möglichkeiten von Powerpoint und ähnlichen Präsentationssoftwares denken; in der Tat jedoch umfasst zeitgemässes Unterrichtsgeschehen eigentliches Dozieren nur zu einem Bruchteil. Präsentieren kann und soll aber auch – wie noch zu zeigen sein wird – das Bereitstellen von digitaler Information im weitesten Sinne bedeuten, sei dies nun im Internet als Webseite oder auf einer Plattform als Dateiablage, und dies alles in Form von Text, Bild, Ton und Film! Nicht selten besteht – gerade beim Einsatz erweiterter Lernformen – die Arbeit des Lehrers darin, Informationsmaterialien gezielt zu finden, um sie dann adäquat zur Stufe und zu den Lernzielen aufzubereiten. Digital zur Verfügung gestellte Materialien haben zudem den grossen Vorteil, dass sie von den Schülern ohne weiteren Aufwand direkt in ihre Produktionen eingebunden werden können, sofern auch sie angewiesen werden, mit neuen Medien zu arbeiten.

SEITE 10 ©MARKNE

Auswerten: Die Fülle von Informationen bedingt weitgehende Fertigkeiten in der Filterung digitalisierter Information; eine Überprüfung der Informationsqualität bzw. der Zuverlässigkeit des Autors ist unabdingbar, leider aber oft sehr schwierig.

Abb. 1.3: «Neue Medien» und deren Bedeutung im Umfeld der Schule.

Dokumentieren: Im Bereich des Herstellens von Unterrichtsunterlagen haben die neuen Medien die bisher wohl grössten Veränderungen gebracht, und dies nicht nur bei der Herstellung von Arbeits- und Informationsblättern am Computer, sondern ebenso auch beim Suchen und Finden von entsprechenden Materialien in Text und Bild. Im Lehreralltag hat der Computer hier mit Sicherheit die grössten Erleichterungen gebracht, in dem Teile von Arbeitsblättern bei der Nachbereitung innert kürzester Zeit bequem angepasst oder einzelne Module neu kombiniert werden können.

Kommunizieren: Computer und Internet bieten eine Vielfalt an Möglichkeiten der Kommunikation an, die weit über die verbreitetste Variante, des Kontakts per E-Mail, hinausgehen! Dabei können - ganz anders als bei traditionellen Medien - über sogenannte Plattformen und Blogs Informationen gezielt und beliebig Gruppen von Teilnehmern bewusst zugestellt oder zum individuellen Abrufen bereitgestellt werden, Feedbacks können eingefordert oder fakultativ gestaltet werden, zugelassene Benutzer können interaktiv auf Informationen der anderen Teilnehmer reagieren, und das wiederum individuell oder zuhanden der gesamten Benutzergruppe. Mit all ihren Möglichkeiten stellen Benutzerplattformen innerhalb des Bereichs des E-learning eine wichtige Komponente dar, weil der Lernprozess hier offen dokumentiert wird sowie individuell und permanent begleitet werden kann.


ECDL ECDL, die «European Computer Driving Licence», auch „Europäischer Computer-Führerschein“ genannt, ist ein international anerkanntes Zertifikat über die Computerbenutzung bestimmter, weltweit verbreiteter Standards eines Computers. Der ECDL wird von 30 europäischen Gesellschaften für Informatik herausgegeben. Die internationale Koordination liegt in Händen der ECDL-Foundation in Dublin, einer Non-Profit-Organisation. Sie sorgt dafür, dass die jeweils aktuellen ECDL-Standards international eingehalten werden und betreibt die fortlaufende Weiterentwicklung des Zertifikats. Die Umsetzung in den einzelnen Ländern obliegt den nationalen Vertragspartnern der ECDL; in der Schweiz ist dies die «Schweizer Informatik Gesellschaft» (SI). International ist das Zertifikat als ICDL («International Computer Driving Licence») in 148 Ländern eingeführt; es gibt den ECDL bzw. ICDL in 38 Sprachen. International gibt es 8 Millionen ECDL/ICDL-Kandidaten; ca. 25 Millionen ECDL/ICDL-Tests wurden weltweit abgelegt. Der ECDL Core prüft 7 einander ergänzende Wissensgebiete, die Module (= Bauteile eines Lehrplans) genannt werden: Modul 1: Grundlagen der Informationstechnik Modul 2: Computerbenutzung und Dateimanagement Modul 3: Textverarbeitung Modul 4: Tabellenkalkulation Modul 5: Datenbank Modul 6: Präsentation Modul 7: Information und Kommunikation (Internet) Nach 4 von 7 bestandenen Prüfungen wird automatisch der ECDL-Ausweis erworben. Die zu prüfenden Module sind hierbei frei wählbar. Vor dem Examen kann vom Prüfling gewählt werden, ob der Test auf das Betriebssystem von Microsoft, Apple oder Open Office ausgerichtet abgelegt werden soll. Darüber hinaus gibt es mittlerweile den «ECDL Advanced», der in einer oder mehreren Standardapplikationen weiterführende Kenntnisse bescheinigt, die von Nutzerbetreuern erwartet werden. (wikipedia.de 17.11.2009)

Der erste Teil des vorliegenden Handbuchs versucht einen Überblick zu Softwaretypen und deren Anwendungen zu geben. Nicht etwa fachspezifische Lernprogramme stehen im Zentrum; es geht viel mehr darum, einen Überblick zu jener Softwarevielfalt zu geben, wie sie für die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts als Hilfe zur Verfügung steht. Diese Übersicht soll es auch erleichtern, für die jeweils beabsichtigten Unterrichtsphasen und die Vorbereitung den passenden Typ Software auszuwählen. Flussdiagramme sollen helfen, bei Bedarf Abläufe wieder in Erinnerung zu rufen und überblicken zu können. Mindmaps am Ende der grösseren Kapitelabschnitte dienen sowohl der Reflexion als auch der Fähigkeit, die Vielfalt der inhaltlichen Dimensionen überblicken zu können. Leider besteht die Computerwelt aus mehreren Systemplattformen und unterschiedlichen Releaseversionen; das Handbuch versucht – wenn immer möglich – Softwarepakete vorzustellen, die auf allen gängigen Systemplattformen vertreten sind. Ergänzend soll versucht werden, z. B. im Bereich der Textverarbeitung, sich vom Denken zu lösen, unter welchem Menüpunkt nun bei welchem Produkt die gesuchten Befehle zu finden sind: Softwarepakete mit ähnlichem Einsatzgebiet bieten logischerweise nicht nur identische Funktionalität an, sondern in der Regel sind auch die gesuchten Befehle unter ähnlichen Menüpunkten zu finden. Ein Widerstand gegen softwareübergreifende Flexibilität in wechselnden Arbeitsumgebungen ist zwecklos. Schnell wechselnde Releaseversionen und über Nacht vorgenommene Systemupdates erfordern es eh vom User, mit Produkten verschiedener Hersteller und Versionen auskommen zu können! Einige Informationen zur Technik und zur Hardware grundsätzlicher Art stehen gleich am Anfang, um den Alltagsproblemen mit einer funktionierenden Geräteumgebung Rechnung zu tragen. Oft zeigt sich, dass bereits ein minimales Hintergrundwissen es möglich macht, unerwartet auftretende Probleme selber angehen und lösen zu können. Viele Softwarepakete benötigen zusätzlich passende Einstellungen auf der Systemebene und zur Ansteuerung bestimmter Schnittstellen für angeschlossene Geräte; wer einmal erkannt hat, dass der Ton des Movieplayers seinen Weg über die interne Soundkarte und die Lautstärke des Systemtons zur Anschlussbuchse für den Kopfhörer findet wird weniger erschrocken sein, wenn ein Film vor wartender Klasse zwar abgespielt wird, leider aber ohne (hörbaren) Ton! Er wird viel eher in der Lage sein, in Ruhe die notwendigen Eckpunkte zu überprüfen und den Fehler schnell zu finden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2

«Neue Medien» im Unterricht

1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz ©MARKNE

SEITE 11


Die Fähigkeit, seinen eigenen Weg zur Problemlösung zu finden, sei es bei der Behebung von Hardwarepannen oder bei der richtigen Wahl von Softwareprodukten, zählt zur absoluten Schlüsselqualifikation im Umgang mit neuen Medien: «Hilfe zur Selbsthilfe» soll das Motto sein, weil es dazu ermutigt, selber Probleme zu lösen und jenen Weg zu finden, der individuell am einfachsten zum Ziel führt! Zudem – und diese Erkenntnis mag nicht minder fundamental sein – resultieren methodisch-didaktisch wertvolle Ideen zu neuen Medien auch aus dem Wissen, was technisch machbar ist: Wem die Möglichkeiten und Wege neuer Medien (noch) nicht vertraut sind, sollte sie schrittweise, dosiert und kompetent in den Unterricht einbauen, um an den gemachten Erfahrungen wachsen zu können. Den hier aufgezeigten Weg, anstelle einzelner Softwareprodukte nun Typen von Software in ihrem Aufbau generell verstehen zu lernen, ein universelleres Denken aufzubauen und selber Strukturen entdecken zu können, mag zuerst befremden, führt aber schnell auch zur Motivation, die eigene Weiterbildung in Angriff zu nehmen und selber im Unterricht eigene Projekte in Angriff zu nehmen. Bis auf wenige Ausnahmen wurde auch versucht, anstelle teurer Markenprodukte auf Freeware (frei verfügbare Software) zu setzen: Sie existieren in der Regel nicht nur für mehrere Computersysteme (Windows, Mac OS X, Linux), sondern bieten in abgespeckter Form meistens genau jene Funktionen an, die zur Bearbeitung digitaler Medien auch wirklich benötigt werden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2

«Neue Medien» im Unterricht

1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz SEITE 12 ©MARKNE

Das in diesem Handbuch enthaltene Grundwissen ist sowohl als Begleitung auf diesem Weg und als Kompendium gedacht. Möglichkeiten, Tricks und Tipps zu Hard- und Software sind nicht repräsentativ für deren Möglichkeiten, sondern beschränken sich bewusst auf rein unterrichtsrelevante Inhalte! Die hier vermittelten Kompetenzen liegen deutlich unter dem primären ECDL-Level, zumal es nicht um Softwarekenntnisse im eigentlichen Sinne geht, sondern um die Frage, wie eine Lehrperson zu einem methodisch-didaktisch wertvollen Ergebnis gelangt. Je nach persönlichem Erfahrungsstand mögen die hier vermittelten Informationen damit schon längst zum Routinewissen gehören – und bekanntlich führen viele Wege ans Ziel! Das Handbuch möchte für Anfänger und Späteinsteiger wie erfahrenere User Anregungen zur Entwicklung der eigenen Fähigkeiten bieten. Nicht zuletzt deshalb wird der Technologie digitaler Wandtafeln und dem Tablet-Computer spezielle Beachtung eingeräumt.


E-learning Unter E-Learning (auch eLearning, englisch electronic learning – elektronisch unterstütztes Lernen), auch E-Lernen genannt, werden alle Formen von Lernen verstanden, bei denen elektronische oder digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen. Für E-Learning finden sich als Synonyme auch Begriffe wie Online-Lernen, Telelernen, Computer Based Training, multimediales Lernen, Open and Distance Learning, computergestütztes Lernen u. ä. (nach wikipedia.de 19.11.2009) Interaktivität Gemeint sind diverse Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten durch den Benutzer mit dem Ziel, ein individualisierteres Lernen zu ermöglichen, damit die Auswahl und die Art der Darstellung von Informationen dem Vorwissen, den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden angepasst werden können. Möglich gemacht wurde diese Entwicklung durch den Übergang zum «WEB 2.0», das als Schlagwort jene neu und weiter entwickelten Programmierungen umfasst, die es dem User ermöglichen, z. B. mit einem Blog selber aktiv Inhalte im Web zu verbreiten, was anfänglich nur einem Programmierer von Websites möglich war! Als Konsequenz hat sich der Grad der Interaktivität des gesamten Internets massiv erhöht, etwa gut sichtbar im Bereich der Vielzahl von Kommunikationsplattformen wie Facebook, Twitter, Netlog etc. Institutionen und Firmen, die bisher auf ihren Websites statisch Informationen dargestellt haben, beginnen nun auf dieses scheinbare Bedürfnis nach Interaktivität zu reagieren; so ergänzen beispielsweise Zeitungen und Fernsehanstalten alle ihre Meldungen mit einem Blog-Modul, in dem die Leser bzw. die Zuschauer einen persönlichen Kommentar dazu abgeben können. In dieser Entwicklung, die von den einen Beobachtern als markanter Demokratisierungsschub der Informationsgesellschaft gepriesen wird, sehen andere die Etablierung einer Informationskultur, in der faire und korrekte Information aufgrund fehlender Monopole und Finanzierungsnotwendigkeit kaum noch eine Chance hat. (nach wikipedia.de 19.11.2009)

Der zweite Teil des Handbuchs befasst sich mit Fragen und Methoden, wie neue Medien im Unterricht eingesetzt werden können; dabei werden laufend beide Ebenen parallel bertrachtet - jene der Vorbereitung und jene der Lektionsgestaltung, d. h. wie neue Medien in verschiedenen Phasen des Unterrichts wirkungsvoll und sinnvoll integriert werden können, welche Konsequenzen der Einbezug dieser Medien für die Planung und Vorbereitung haben wird. Das Lernen mit spezifisch programmierter Lernsoftware ist – obwohl selber Bestandteil des «e-Larning» – explizit nicht Gegenstand dieses Handbuchs, umso mehr das „Lernen mit Neuen Medien“ im allgemeinen, das im Alltag unter dem Begriff des «e-learning» verstanden wird und den Einsatz neuer Medien als Mittel zum Lernen im Allgmeinen meint.

Die folgende Aufstellung versucht eine Typlogisierung der verschiedenen technischen Möglichkeiten, wie sie beim e-learning ohne Spezialsoftware heute zum Einsatz im Unterricht bereit stehen und im wesentlichen auf der Basis des Internets oder eines lokalen Netzwerks arbeiten (nach wikipedia.de «e-learning» 30.7.12, erweitert): • Content Sharing: Gemeint sind Plattformen zum «Teilen» von Lern-«Inhalten», die unter Interessierten ausgetauscht werden; die Plattform ist eine reine «Ablage» für digitalisierte Materialien und wird für den Lernprozess selber nicht gebraucht; die Interaktivität beschränkt sich auf ein Minimum, nämlich auf den blossen Austausch durch wählen und teilen! • Learning Communities: «Gruppen von Lernenden», die sich über eine Plattform, die nun zusätzlich mit einem Informations- und Kommunikationssystem versehen ist, eine gemeinsame Wissensbasis aufbauen. Jedes Mitglied dieser Learning Community kann sein eigenes Wissen einbringen und somit wird die Wissensbasis über gemeinsame Lernprozesse erweitert und angepasst. Die Plattform selber kann entweder selber Unterrichtsmaterialien enthalten, deren Aufgabenstellungen dort diskutiert und gelöst werden, oder die Plattform kann «nur» zur Diskussion und Lösung von Aufgaben verwendet werden, ohne dass sie selber als Ablage der Aufgaben und Informationsmaterialien dient. Die Lernenden tauschen also Erfahrungen und Meinungen aus und bieten einander Hilfeleistungen an. Die Lehrperson kann die Entwicklung, beispielsweise eine Diskussion, beobachten sowie durch Hilfeleistungen oder Erweiterungen Problemstellung und -lösung laufend beeinflussen und steuern. Es besteht ein hoher Grad an Interaktivität! • Tele-Learning: Das «Fern-Lernen» nimmt den klassischen Gedanken des Schulfernsehens auf, nutzt aber die digitale Technik, Sendungen und Prgoramme via Internet zeitlich unabhängig bereitzustellen. Zu dieser Kategorie wären auch Übertragungen von Vorlesungen an Hochschulen zu zählen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2

«Neue Medien» im Unterricht

1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz ©MARKNE

SEITE 13


• Virtual Classroom: Unter dem «nicht physisch, räumlich» existierenden «Klassenzimmer» («virtuell» ist nicht das Gegenteil von «real»!) dient das Internet als Kommunikationsmedium, um räumlich getrennte Schüler und Lehrer miteinander zu verbinden. Der «Virtual Classrom» gleicht somit einer «Learning Community» mit dem Unterschied, dass eine «Learning Community» in der Regel nicht von einer Institution initiiert wurde, sondern lediglich der Initiative interessierter Benutzer im Internet entsprungen ist. • Mikrolernen: Beim «Lernen im Kleinen» geht es weniger um eine bestimmte Form des Lernens als dass nicht das Lernen in grossen Längs- oder Querschnitten – wie etwa bei einer Werkstatt – im Vordergrund steht, sondern vielmehr der kontinuierliche Aufbau von Wissen, in vielen kleinen Schritten, über einen längeren Zeitraum. Als Beispiel wäre etwa das Computer- oder Handygestützte Erlernen von Vokabeln denkbar. • Lernsoftware: Im Rahmen der professionellen Programmierung gibt es seit mehreren Jahrzehnten Software, die zu bestimmten Fachgebieten Lerneinheiten anbietet. In der Regel modular aufgebaut, führen sie in einem Wechsel von Informationseinheiten und Verarbeitungsphasen mit Selbstkontrollen zur Erfüllung von Lernzielen. Über Erfolg und Motivation aus Schülersicht entscheidet die Originalität der Produkte, über die Einsatzmöglichkeiten aus Lehrersicht die Benutzbarkeit in einem Schulnetz oder im Internet sowie die Lizenzbestimmungen! Gute Software sollte auch ausserhalb des Unterrichts, z. B. im Rahmen von Hausaufgaben, eingesetzt werden können und entweder über das Internet oder per Stick zur Verfügung stehen. Im Idealfall ist die Lernsoftware (insbesondere für repetitive Zwecke) weder an ein bestimmtes Betriebssystem noch an eine bestimmte Form von Computer gebunden, sondern über das Internet jederzeit auf einer Vielzahl der schülereigenen Smartphones, Tablets und Netbooks nutzbar!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2

«Neue Medien» im Unterricht

1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz SEITE 14 ©MARKNE

• Lernspiele: Als eigentliche Untergruppe von Lernsoftware werden Lernspiele deshalb speziell aufgeführt, weil sie vom medthodisch-didaktischen Ansatz her grundsätzlich anders arbeiten als die übrige Lernsoftware: Durch das „Eintauchen“ in virtuelle Welten und deren spezifisch, individuell gestaltbaren Erlebnischarakter soll nämlich ein Optimum an Motivation und Lerneffizienz erreicht werden! Im Rahmen dieses Zusammenwachsens von Realität und virtueller Erlebniswelt, von Informations- und Motivationselementen des Spiels, findet eine Art von Immersion statt, so dass sich der User zeitweise selber als Teil der virtuellen Welt fühlt. Mit der Ablösung des Bildschirms durch 3D-Brillen – einer Entwicklung, von der noch phantastische Ergebnisse zu erwarten sind – wird sich die Tiefe dieser Immersion durch audio-visuelle Effekte künftig noch erheblich steigern lassen. In diesem Zusammenhang wurde deshalb bereits auch der Begriff des «action-e-learning» definiert. Im Bereich des Unterhaltungsangebots von Spielkonsolen ist diese Entwicklung bereits sehr weit fortgeschritten.

E-learning – ist der Computer der bessere Lehrer? Unter den besonderen Vorzügen von e-learning können folgende aufgeführt werden: • Kurse sind interaktiv, d. h. die Lerninhalte können vom Schüler nach Bedarf beliebig wiederholt und Lernwege je nach Interesse selber gewählt werden: Es wird sich zeigen, ob dies – wie oft behauptet – das Aufbrechen von linearen Lern- und Denkkonzepten in Richtung Vernetzung zu fördern vermag! Dies funktioniert aber nur bei Lerninhalten, wo eine aufbauende Entwicklung des Wissens nicht notwendig ist. • Die Möglichkeit zum Einbauen von Animationen ist nirgends so gut möglich wie am Computer; die Simulationen können zudem – anders etwa als in der traditionellen Darstellung durch einen Film – im Idealfall im zeitlichen Ablauf selber gesteuert werden. Überhaupt vereint e-learning eine Kombination von verschiedenen Medienkanälen mit Text, Ton und Bild bzw. Film, wie sie von traditionellen (Print-)Medien nicht wahrgenommen werden können. • Bei geeigneter Programmierung bzw. passender Konstruktion von Aufgaben auf Lernplattformen können die Lernprozesse in ortsunabhängigen Gruppen vollzogen, interaktiv im Team erarbeitet und von der Lerhperson individuell begleitet werden. Mit entsprechendem Aufwand wird es sogar möglich, Lernaufgaben wie die späteren Lernkontrollen zu individualisieren, sofern der Lernprozess durch die geeignete Planung des e-learning-Moduls genügend transparent geworden ist. • Über das Internet ist Lernen und Repetieren permanent, ortsunabhängig und damit im Wechsel mit Freizeitaktivitäten in kleinen Zeiteinheiten möglich. Eher kritisch zu beurteilen am E-learning wäre, dass: • sich die Lernenden an den Umgang mit den neuen Medien gewöhnen müssen, die ihnen zudem vor allem aus den Bereichen Unterhaltung und Freizeit bekannt sein dürften. • die Notwendigkeit nach ortsunabhängigem und damit permanentem Lernen aus technischen Gründen (fehlende mobile Anbindung) und der hohen Anschaffungskosten der Geräte wegen nicht gegeben ist und somit viele der gepriesenen, e-learning-spezifischen Vorzüge ausbleiben. • die Arbeit in (teilweise) anonymisiertem Umfeld die sozialen Kontakte im nicht-virtuellen Bereich verdrängen kann. • Interaktionen und Lernprozesse zwischen Lernenden in der realen Begegnungen trotzdem belebter, offener, direkter und damit effizienter ablaufen. • e-learning (als Gegenthese zum Anspruch des permanenten Lernens mit neuen Medien!) durch den Anspruch nach örtlicher und zeitlicher Unabhängigkeit im Endeffekt immer mehr in den Freiraum von Freizeit und Erholung übergreift.


Formen von e-learning erfolgen gemäss Definition interaktiv und im Rahmen von autonomen Lernaufgaben. Angesichts der Tatsache, dass tragbare Computer, Tablets und Smartphones immer mehr zum privaten Ausrüstungsbestand eines Schülers gehören und auch für kurze Aufgaben im Unterricht eingesetzt werden, darf «e-learning» durchaus von blosser Benutzung des Internets bis hin zum Arbeiten mit professionell hergestellter Simulationssoftware als Begriff verwendet werden. Ausgeklammert jedoch blieb bisher die Lehrerperspektive: Warum soll der Einsatz digitaler Wandtafeln, die unbestritten erheblich mehr Möglichkeiten als analoge bieten, vom Begriff des e-learning ausgeklammert bleiben? Für die Schule könnte durchaus argumentiert werden, dass e-learning generell als «computer-gestütztes Lernen» verstanden wird und dem Einsatz neuer Medien, also Arbeiten mit digitalisierter Information am und mit dem Computer, in jeglicher Form im Unterricht gleichgesetzt wird, einschliesslich der Aktivitäten der Unterrichtenden!

Abb. 1.4: Schüler der Orientierungsstufe (mit Lehrperson) beim Lösen einer Webquestaufgabe am Computer in der Schulbibliothek: Alte und neue Medien ergänzen sich natürlich und selbstverständlich durch Rechercheaufträge, die auch auf die Lexika im Büchergestell verweisen! (ks-sursee.ch 29.7.2012)

Kompetenz in ICT-Didaktik und -Methodik ICT-Wissen Software ICT-Wissen Hardware Abb. 1.5: Darstellung der 3 Kompetenzfelder für Unterrichtende: Die Grösse der Kreise symbolisiert die Tiefe der Kompetenz im „richtigen“ Verhältnis zueinander und betont das zentrale Anliegen, dass nur dann neue Medien sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden, wenn technisches ICT-Know-how und das Wissen um unterrichtsorientierte Software von einem Maximum an methodisch-didaktischen Fähigkeiten – sozusagen einer eigentlichen „ICT-Didaktik“ – geleitet und begleitet werden!

Der Unterricht der Zukunft wird schon bald nicht mehr ohne die «neuen Medien» vorstellbar sein; nicht als Konkurrenz zu den «alten», «analogen» Medien, sondern als wertvolle Ergänzung derselben. Die methodisch-didaktischen Überlegungen werden bei traditionellen Ausgangspunkten beginnen, aber um viele Aspekte ergänzt werden müssen. Was ebenfalls ändert, sind im wesentlichen die Anforderungen an die Lehrpersonen beim Know-how: Der Einsatz neuer Medien erfordert erweiterte Formen der Planung und Vorbereitung, der Steuerung und Begleitung von Unterricht. Diesbezüglich stehen Wissen und Forschung noch am Anfang; die im zweiten Teil aufgeführten Beispiele versuchen bescheidene Anregungen zum Ausprobieren zu geben.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: 1. 1

Die «digitale Revolution»

1. 2

«Neue Medien» im Unterricht

1. 2. 1 Fachkompetenz 1. 2. 2 Methodisch - didaktische Kompetenz ©MARKNE

SEITE 15


W

Weg vom Kabelsalat

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Besondere Merkmale

Die multimediale Peripherie:

Tastatur u. Maus

2. 1

Die Umgebung

Fernbedienungen

2. 2

Die Hardware

Handy

2. 3

Die Software

Headset

2. 4

Die Vernetzung

Drucker

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 16 ©MARKNE

IrDA Infrarot

Bluetooth

Advanced 2,4-GHzTechnologie*

hohe Sicherheit

maximale Tonqualität

keine Einbindung grosse der Geräte Reichweite, notwendig Ethernet-Protokoll

x

x

x

x

x

x

x x

x

x

WLAN

x x x

* Entwicklung der Firma Logitech Abb. 2.1.2: Mobile Kommunikationsdienste mit ihren Anwendungen bzw. Gerätetypen und besonderen Eigenschaften im Überblick.

durchsatz im Vergleich (elektroniknet.de 22.11.2008): 1000 Mbps 100 10

Kabel-Ethernet

Technik und Infrastruktur im Klassenzimmer

WLAN HomeRF

1 0,1

DECT

Büro/Raum

Gebäude

IrDA

Damit ein Computer mit seiner Peripherie kommunizieren kann, wurden zahlreiche Dienste entwickelt, die sich (vergleichbar einer Sprache) an vorher festgelegte Regeln halten, die sog. Protokolle. Es bestehen heute mehrere kabelgebundene und kabellose Verbindungsprotokolle, die hier mit ihren wichtigsten Peripheriegeräten kurz vorgestellt werden sollen. Einen gewissen Überblick im Dschungel von Verbindungstechniken, Kabeltypen und Protokollen zu besitzen, ist für die Fehlersuche bei nicht funktionierenden Diensten und Geräten enorm wichtig: Wer die Dienste und den Ort ihrer Einstellungen (Konfiguration) im System kennt, kann leicht erkennen, ob der Computer die angeschlossene Peripherie überhaupt als solche erkennt oder ein Defekt vorliegt! Um Verbindung zur analogen Welt der Licht- und Schallwellen aufnehmen zu können, mussten entsprechende Sensoren (Mikrofon, Fotozelle) und analog-digital-Wandler entwickelt werden. Die Ablösung der analogen Speichermedien Tonband und Schallplatte durch die Compact Disc (CD), einer Entwicklung von Philips und Sony aus dem Jahre 1980, gab den eigentlichen Startschuss zum Siegeszug digitaler Speichermedien. Im Bereich der Hardwareentwicklung mussten nun Mikrochips folgen, die in der Lage waren, digitale Sound- und Videodaten zu verarbeiten und zwischen den digitalen Speichermedien und den analogen Lautsprechern und Kopfhörern umzuwandeln. Die folgende Aufstellung zeigt, welche funkgestützten Dienste zur Übertragung digitaler Daten mit welchen Gerätetypen verwendet werden:

Bluetooth

Im digitalen Dschungel

Datenrate

stellen zeigen, ist nicht jedes Interface für jeden Anwendungsfall geeignet. Ein wesentlicher Parameter ist u.a. die maximal mögliche Übertragungsrate. Bei der Funktechnik spielen noch wesentlich mehr Faktoren eine Rolle, beispielsweise die Reichweite (Bild 1). So ermöglicht Infrarot eine Übertragung im Sub-MeterBereich mit etlichen Mbit/s. Demgegenüber bieten GSM oder UMTS einen nahezu unbegrenzten Aktionsradius, was aber mit einer vergleichsweise geringen Datenrate und extrem hohen Kosten bezahlt werden muss. Der Kostenaspekt spielt ohnehin in diesem Bereich eine wichtige Rolle. Abb. 2.1.1: Mobile Kommunikationsdienste mit maUnd ihren proportional zur Reichweite steigt ximalen Distanzen und Merkmalen punkto Daten-

UMTS GSM stationär

Mobil langsam

Mobil schnell

HomeRF: ehemaliger Funkstandard für die Übertragung von Videos und Musik; wird seit Bild 1. „Mitbewerber“ zu Bluetooth: Wesentliche Unter2003 nicht mehr verwendet scheidungskriterien sind die Übertragungsrate und die DECT: Reichweite. Funkstandard für schnurlose Heimtelefone GSM: «Global System for Mobile Communications» als Standard für volldigitale Mobilfunknetze (Handies) UMTS:50 «Universal Mobile Telecommunications System» als Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G) mit deutlich höheren Datenübertragungsraten (z. B. für Übertragung von TV-Sendungen)

versorgungs-Kon muss – die Phy überlistet werden renzierte Bewer klären die folge Kürze die Techn werbenden Wir Abschließend w der und die Anw zelnen Lösungen

◗ IrDA – das In

Mit der Zielsetzun billige Datenkom einfachen Endger wurde der IrDADie Anwendung len Endgeräten w oder PDAs erfor Energieverbrauch ringen Materialk Schnittstelle) sow gen und niedrige das Ersetzen der dungen, um Platz um Bewegungsf und die üblichen zu steigern. IrDA belersatzprotoko zu-Punkt-Verbind Abstand von ein hin zu knapp ein Die Spezifikation lation der serielle


Abb. 2.1.3: Der Computer in seiner multimedialen «Peripherie», verbunden über kabellose und kabelgestützte Dienste (Protokolle):

• Nummer 1-6: Mit dem kabelgestützten, ultraschnellen Gigabit-Ethernet Internet und der Internet-Telefonie («VOIP»=«Voice-over-IP») rund um den Globus telefonieren, chatten und bloggen! • Nummer 7-12: Mit dem WiFi-Funknetzwerk per Tablet-PC surfen, telefonieren, drucken, kabellos Musik vom Computer geniessen, mit dem HiFi-Receiver oder Radiowecker Internetradio hören oder einfach kurz auf dem Handy im Kinoprogramm stöbern! • Nummer 13-16: Über das Wireless-Bluetooth-Funknetzwerk mobile und digitale Multimedia- und Perihperiegeräte kabellos miteinander verbinden und Daten austauschen, wie z. B. mit dem Computer über das Internet telefonieren und sich dabei mit dem Headset bequem in der Wohnung bewegen (13); vom mobilen Tablet-PC aus den Fahrplan für die morgige Reise auf dem Drucker im Nebenraum ausdrucken (14) oder einfach die Fotos vom Nachmittagsspaziergang im Familienalbum auf dem Tablet-PC ablegen! • Nummer 17-24: Vielfältig kreativ tätig sein und über einen USB-Hub (17) die unteschiedlichsten Geräte wie Drucker und Scanner am Computer anschliessen (18), eine externe Festplatte für die Datensicherung (19) einbinden, neue Musik auf den MP3-Player laden (20), Improvisiertes auf der e-Guitar direkt vom Computer aufzeichnen lassen (21), alte Schallplatten für den MP3-Player auf dem Computer digitalisieren (22), mit dem Mikro Kommentare zur Vertonung des Ferienvideos auf den Computer sprechen (23), die auf dem Mischpult gesammelten Aufnahmen zum Computer schicken (24).

Provider

Kabelfernsehen

• Nummer 39-40: Schliesslich steht der Beamer als Alternative zu Displays zur Verfügung. Das Signal des Computers wird über den Receiver geschlauft (Nummer 39), damit auch diese Signalquelle wie die des DVD-Players mit der Fernbedienung angewählt werden kann.

Telefonanbieter

Steckdose Kabelfernsehen

Kabelmodem

global-area / Internet

Verbindungsarten:

2

1

Kabel

ADSL-Modem mit Wireless-Verteiler (Access-Point)

Wi-Fi

Bluetooth

local-area

Funktelefon (Voice-over-IP - fähig)

5

3

8 4 14

Netbook / Tablet-PC mit Wireless und Bluetooth

Ethernet-Hub 6

Handy mit Wireless

15

7

Bluetooth-Headset 13

26

Dia- /Negativ-Scanner

Externe Festplatte (mit Multimedia-Server)

19 25

27

Firewire-Hub

16

17 28

Digitalkamera

24

Workstation (Client) mit Ethernet, Firewire, USB, Wireless, Bluetooth, Line-In/-out

USB-Hub

18

39 21 10

• Nummer 25-28: Über die ultraschnelle Firewire-Verbindung vom Computer aus alte Dias einscannen oder von der Familienkamera direkt die Ferienvideos einlesen! • Nummer 29-38: Neben den digitalen Schnittstellen sorgen zahlreiche Peripheriegeräte für die Umwandlung digitaler Daten in analoge und stellen via Kabel die notwendige Verbindung über HDMI, Cinch und Klinker zur audio-visuellen Umgebung der Welt der Unterhaltungselektronik her.

Client Internet-Knoten

29

Videokamera mit Firewire

Mischpult (analog/digital)

Multifunktionsgerät Drucker /Kopierer/Scanner mit USB, Bluetooth u. Wireless

9 30

23

TV-Cinemadisplay HDTV 16:9 mit HDMI-Schnittstelle

22

36

20 11

Wireless-Repeater mit Ton (line-out)

Mikrofon

e-Guitar

34 38

Plattenspieler

MP3-Player mit USB 32

12

37

Multimedia-Receiver mit HDM-Schnittstelle, Ethernet und Wireless 40

35 33

31

DVD-Player /-Recorder Internet-Radio

Highend-Kopfhörer

Lautsprecher (Dolby od. THX)

©MARKNE

SEITE 17


Im digitalen Dschungel

Technik und Infrastruktur im Klassenzimmer

Weg vom Kabelsalat

Wenn auch individualisiertes Lernen mit neuen Medien sehr schnell hohe Ansprüche an das technische Equipment stellet: Nicht die Möglichkeiten der Technik an sich sollen bestimmend für die Ausrüstung im Klassenzimmer sein, sondern die pädagogischen und methodischdidaktischen Absichten! Die hier aufgestellten Überlegungen wollen diese Ansprüche kritisch hinterfragen und Denkprozesse in Gang setzen, zuerst aus der Sicht des Unterrichts: Lernziele – die Basis • Welche Lernziele sollen im Kompetenzbereich neue Medien erfüllt werden? • Welche Lernziele beabsichtigt man mit dem Computer, dem Internet oder spezieller Lernsoftware zu erfüllen? Methodik und Didaktik – die Vorgaben • Welche Arbeitsformen bzw. welche sozialen Lernformen eignen sich für den Einsatz neuer Medien und welche sollen verwirklicht werden? • In welchen Räumen und bei welchen Gelegenheiten wird im Klassenverband gearbeitet? • Inwiefern wird beim Einsatz neuer Medien in Gruppen gearbeitet? • Welche Konsequenzen haben die Vorstellung vom Unterricht mit neuen Medien auf die technische Ausstattung der Räume im Schulhaus? Die Konsequenzen – was ist wünschenswet, was ist realisierbar? • Welcher Grad an Vernetzung ist notwendig und zu welchen Kosten realisierbar? • Braucht es eine aufwändige Server-Client-Lösung zur Vernetzung der Geräte im Schulbereich?

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die multimediale Peripherie: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 18 ©MARKNE

Smartphones und «Smart-Tablets» sind die momentanen Trendsetter unter den tragbaren Computern und vereinigen Merkmale auf sich, die sie für den Einsatz im Unterricht höchst attraktiv erscheinen lassen: • Handlichkeit durch minimales Gewicht und kleine Ausmasse – gute Lesbarkeit durch die respektable Displaygrösse:

Abb. 2.1.4: «iPad» von Apple mit eigenem Betriebssystem ohne Wartungsaufwand. (apple.com)

• Virtuell ein- und ausblendbare Tastatur auf dem Touchscreen, so dass kein Platzbedarf für eine fixe Tastatur verloren geht und die gesamte Geräteoberfläche als Display genutzt werden kann:

Abb. 2.1.5: «iPad» von Apple mit eingeblendeter Touch-Tastatur. (apple.com)

• Deutlich längere Akkulaufzeiten als bei Netbooks. • Je nach Gerät ein Betriebssystem, das auf Knopfdruck zurückgesetzt bzw. neu installiert werden kann.

• Wäre es denkbar, anstelle der Anschaffung vieler sationärer und mobiler Geräte die Schülerinnen und Schüler mit persönlichen oder Leihgeräten auszustatten?

• Keine Wartezeiten beim Einschalten des Tablets.

• Ist es gar vorstellbar, auf ein schulinternes, kabelgestütztes (und damit teures) Netzwerk zu verzichten und den Datenaustausch mit Memorysticks oder über Lernplattformen im Internet zu bewerkstelligen (und dafür das Areal mit mehreren WiFi-Sendern auszustatten)?

• Optimale Anbindungsmöglichkeiten für verschiedene Formen der Kommunikation (Telefon, SMS, Internet etc.).

Wahl der Software – konventioneller Weg oder Mut zu Alternativen? • Welche Software wird für welche Fächer und Zwecke eingesetzt? • Welchen Weg will man bei der Software für die Systemplattform und die Anwendungen gehen? Wäre es möglich, zugunsten von Opensource-Produkten auf teure kommerzielle Software zu verzichten?

• Je nach Produkt grosses Angebot an interessanten Applikationen für Fun und Unterricht. • Software zur Distribution von Anwendungen für die identische Installation der Schülergeräte. • Weitgehend kompatibel zu den Softwarestandards der verschiedenen Office-Paletten.


Andere Fragen betreffen Service und Wartung von Hard- und Software, den «Support»: Know-how und Weiterbildung Varianten des Handlings von Tablets – mit und ohne Zubehör:

• Welche Anforderungen werden durch die beabsichtigte Ausstattung mit Soft- und Hardware an Lehrpersonen und Schüler gestellt? Ist die dazu notwendige Ausbildung realisierbar, damit die notwendige Effizienz der Investitionen gewährleistet ist?

Im digitalen Dschungel

Technik und Infrastruktur im Klassenzimmer

Weg vom Kabelsalat

Sicherheit • Welches Konzept existiert für die Sicherung von Benutzerdaten? • Welche Vorkehrungen sind zur Sicherheit der Hardware und im Bereich des Datenschutzes zu treffen bzw. mit welchen Mitteln umzusetzen? Support • Kann der Support der geplanten Hardwarebeschaffung durch die vorhandenen personellen Ressourcen geleistet werden?

Abb. 2.1.6: «iPad» mit Hülle und externer Tastatur. (apple.ch)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die multimediale Peripherie:

Abb. 2.1.7: Libretto W100 (Betriebssystem: Microsoft Windows 7) (toshiba.de)

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 19


1 Lehrercomputer mit funkgestütztem, externem Grafiktablet… 2 …auf dem gerade von der Schülerin (links) ein paar Ideen skizziert werden, um sie später an die digitale Wandtafel zu senden. 3 Die Lehrerin schreibt einige Aufgaben an die digitale Tafel… 4 und führt danach mit einer Präsentation ins Thema ein; Fernbedienung des Computers dient zum Wechsel zur nächsten Folie. 5 Für den Fall, dass sie während des folgenden Unterrichtsgesprächs vom Pult aus auf den Computer Zugriff haben möchte, steht ihr auf dem Pult eine Funkmaus mit Ladestation sowie einer… 6 …Funktastatur zur Verfügung. 7 Die Bilder des Computers werden vom Beamer auf die digitale Wandtafel projiziert. 8 Ein Schüler (rechts) hat den Auftrag erhalten, sich mit einer Webquest-Aufgabe mit seinem Netbook weiter ins Thema zu vertiefen. Der Schüler in der Mitte schlägt mit seinem Smartphone ein Fremdwort in der Wikipedia nach. Beide benutzen dabei über WiFi das Internet… 9 …welches die Funkstation auf dem Notebookwagen im Zimmer zur Verfügung stellt. 10 Für den Fall, dass etwas ausgedruckt werden soll, ist der Drucker bequem über den Accesspoint des WiFi-Senders von jedem Gerät aus anwählbar. 11 Für Arbeiten – individuell oder in Gruppen – steht im Notebookwagen ein halber Klassensatz an Computer zur Verfügung, deren Akkus über Nacht im Wagen geladen wurden und nun frei im Zimmer verwendet werden können. Auch sie haben selbstverständlich Zugang zum Funknetz im Klassenzimmer, ja bei Bedarf kann man sich auch draussen im Gang in die Nischen zurückziehen, weil auch der Flur des Schulhauses mit einem WiFi-Sender versehen ist. 12 Hat einer der Schüler am Notebook Bilder zu bearbeiten, steht ihm eine extern anschliessbare USB--Funkmaus zur Vefügung, damit er besser zurecht kommt als mit dem eingebauten Trackpad. 13 Haben Schüler und Lehrer untereinander Daten auszutauschen, so tun sie dies am einfachsten über die vorhandenen USB-Sticks. 14 Da die Notebooks über Slots für Speicherkarten verfügen, können die Schüler - um Geld zu sparen - auch einfach die Speicherkarten ihrer Handys oder ihrer Digitalkameras von zuhause für den Datenaustausch nutzen! 15 Erhält eine Schülergruppe den Auftrag, in einem anderen (gerade leeren) Schulzimmer einen Videofilm anzusehen, so bringt die Lehrerin den mobilen Beamerwagen mit DVD-Player, Notebook und Aktivlautsprechern mit. Die Linse des Beamers ist mit einer Zoomoptik versehen, damit Projektionen in unterschiedlich grossen Räumen nicht zum Problem werden. 16 Für den Unterricht ausserhalb des Schulhauses, z. B. in Projektwochen, kann die Lehrperson einen Medienkoffer mit Notebook, Beamer und Aktivlautsprechern reservieren!

SEITE 20 ©MARKNE

7

3

4

1

5 6

13

8 8

2

9 10

14

16

Abb. 2.1.8: Neue Medien und Technik im Klassenraum - (Horror-) Vision oder bald einmal Realität?

15

11 12


Abb. 2.1.9: «Apple TV» und Symbol für die «AirPlay»-Technologie. (apple.com)

Abb. 2.1.10: «Apple TV» empfängt die Ton- und Bilddaten über WiFi und gibt sie über die eingebaute HDMI-Schnittstelle an den Beamer weiter. (apple.com)

Abb. 2.1.11: Der Zugang zur «AirPlay»- Funktion von Apple schliesst natürlich auch die mobilen Geräte wie «iPhone» und «iPad» mit ein: Konfigurationsdialog auf einem «iPhone» (links), bei dem nicht «Apple TV», sondern ein «AirPlay»-fähiger Lautsprecher von Loewe angesteuert wird (rechts). (apple.com; loewe.tv)

Abb. 2.1.12: «Airport Express Baisisstaion» mit Kopfhörerausgang; die Station kann als Repeater ins bestehende WiFi-Netz eingebunden werden.

Wie Abb. 2.1.8 S. 20 aufzeigt, sind viele Anbindungen zwischen Geräten heute über die beiden Funktechniken WiFi und Bluetooth möglich. Das Bedürfnis jedoch, im Klassenzimmer das Bild- und Tonsignal ohne Kabelverbindung zum Beamer zu schicken, der an der Decke montiert ist, konnte bisher nur mit aufwändigen Zusatzgeräten realisiert werden, die zudem nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit funktionierten. Bisher war es möglich, in Verbindung mit der Multimediasoftware «iTunes» von Apple und einem «Apple TV» Ton- und Bildsignale in einem normalen WiFi-Netz zu übertragen: Das Gerät «Apple TV» wird als normaler Teilnehmer in das WiFi-Netz eingebunden und kann die Mediadaten nun empfangen. Allerdings beschränkte sich bisher die Übertragung von Bilddaten nur auf den Abspielmodus von Fotos oder Filmen via Applikationen. Mit dem neuen Betriebssystem OS X «Mountain Lion» bietet Apple nun seit August 2012 die Möglichkeit an, das „normale“ Computerdisplay permanent an «Apple TV» zu senden. Damit ist es nun denkbar, dass das kleine «Apple TV» zusammen mit dem Beamer an der Decke montiert wird – ein HDMI-Kabel überträgt Bild- und Tonsignale dann zum Beamer, beide Geräte müssen nur noch mit einer Stromversorgung versehen werden, das teure Verlegen von langen Ton- und Bildschirmkabeln entfällt! (vgl. Abb. 2.1.8) Geht es nur um die Übertragung von Tonsignalen an einen Lautsprecher, kann zum Beispiel eine «Airport Express Basisstation» diese Funktion übernehmen, welche die Tonsignale über das WiFI-Netz empfängt und ihrerseits via Kopfhörerausgang an ein Lautsprechersystem weitergibt (vgl. Abb. 2.1.11). Alternativ sind auch Lautsprechersysteme erhältlich, welche WiFi-Empfänger für die «AirPlay»-Technologie von Apple bereits eingebaut haben (vgl. Abb. 2.1.10). Kleiner Wermutstropfen: Die Idee, den Beamer an der Decke mit einem «Apple TV» montiert über «AirPlay» mit den Bilddaten zu versorgen und gleichzeitig die Tondaten an einen hochwertigen Lautsprecher weiterzugeben, der an einer Wand montiert ist, funktioniert leider nicht, da das Betriebssystem die Mediendaten nicht gleichzeitig bzw. aufgeteilt an 2 Geräteeinheiten im WiFi-Netz schicken kann! Momentan ist die «AirPlay»-Technologie auch für Windows-Anwender nutzbar, sofern auf dem Gerät «iTunes» installiert ist und nur Tonsignale übertragen werden sollen. Es ist zu hoffen, dass bald eine Software erscheint, die auch die Übertragung des Computer-Displays als solches miteinschliesst und das Windows-Betriebssystem um diese Funktion erweitert!!

Im digitalen Dschungel

Technik und Infrastruktur im Klassenzimmer

Weg vom Kabelsalat

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die multimediale Peripherie: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 21


Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 22 ©MARKNE

Im Sinne der Wortbedeutung – abgeleitet vom lateinischen «computare» mit der Bedeutung «zusammenzählen» – gibt es den Computer als Rechenmaschine seit dem Jahr 1938! Eine elektronische Maschine zur Verarbeitung grosser numerischer Daten ist denn der Computer auch jahrzehntelang geblieben; erst mit dem Entwicklungsschritt zum sog. Personalcomputer (PC) jedoch wurde der Computer sozusagen alltags- bzw. jedermannstauglich – basierend auf zwei revolutionären Erfindungen: Zum einen ermöglichte der Einsatz von Transistoren auf Mikrochips die notwendige Verkleinerung und die serienmässige Herstellung, trug darüber hinaus auch zur Verbilligung der Bausatzteile des Computers bei. Mit der Konzeptionierung neuer Betriebssysteme mit grafischer Oberfläche, die mit einer «Maus» bedient werden konnten, wurde der PC nun zum anderen für nicht kundige Fachleute bedienbar. Als dann in den 1980er Jahren noch die Preise in ein vernünftiges Segment abgesenkt werden konnten, war der Siegeszug der digitalen Revolution nicht mehr aufzuhalten und schon die ersten Geräte von Apple, Atari und Commodore eroberten sich Anwendungsgebiete, die weit über die ursprüngliche Verwendung der Berechnung und Speicherung von Rechendaten hinausging: Neben beliebten Anwendungen wie der Textverarbeitung, dem Zeichnen, dem Aufbau von Datenbanken und der Bildspeicherung übernahmen Heimcomputer bald die Fähigkeit zur Generierung bewegter Bilder oder das Abspielen von Musik und waren in der Lage, in Spielen eindrückliche virtuelle Welten zu erschaffen. Mit der parallelen Entwicklung von Datenträgern und einer Vielzahl interessanter Peripheriegeräte, namentlich im Bereich der digitalen Fotografie, avancierten die Maschinen in den 1990er Jahren zu eigentlichen Multimedia-Centern. Inwiefern heute ein gewisser Endpunkt in der Tendenz des Computers, alle Formen von Medien auf sich vereinen zu können, erreicht ist, ist schwer zu sagen. Mit Sicherheit wird sich aber der PC in Beruf, Haushalt und Freizeit noch viele weitere Anwendungsgebiete erobern! Ein weiterer Meilenstein im Siegeszug des Computers ergab sich mit der Anbindung der Heimcomputer an das Internet, womit sich der PC zuhause zusätzlich in eine gigantische Informations- und Kommunikationsmaschine verwandelte. Heute unterscheiden sich Personal-Computer nur noch in wenigen Merkmalen voneinander, erhalten sie im wesentlichen auch die gleichen Bestandteile verbaut. Die beiden grössten Hersteller von Mikrochips beispielsweise, die Firmen Intel und AMD, beherrschten 2008 über 90 Prozent des globalen Marktes! (heise.de 25.11.2009)

Abb. 2.2.1: …als die Heimcomputer laufen lernten: Hommage an die «3 Grossen», die – alle mit Vorgängermodellen - am Anfang der Heimcomputerentwicklung standen und in dieser Ausstattung eine legendäre Ausbreitung erfuhren: Amiga

(Modell Amiga 2000; ab 1987 für CHF 3‘000.--) Atari

(Modell VCS; ab 1977 für US$ 199.--)

Apple

(Modell SE; ab 1987 für CHF 5‘000.--)


Heiniger Onlineshop: Lenovo > ThinkPad > Lenovo ThinkPad SL510 - 2847

25.11.09 12:29

Dennoch gilt es beim Kauf eines Geräts einige wenige, aber wichLenovo ThinkPad SL510 - 2847 • Die Geburtsstunde des PC tige Konfigurationsmerkmale zu beachten, die jede Anzeige bzw. Lenovo ThinkPad SL510 2847 - Core 2 Duo T6670 / 2.2 GHz - RAM 3 GB Festplatte 320 GB DVD-Writer - GMA 4500MHD - Mobilmodem - WLAN : 802.11b/g/n (draft), Bluetooth 2.1 jeder Beschrieb eines Geräts auch transparent enthalten sollte; mit- Microsoft Windows 7 Professional Lesegerät für Fingerabdruck - 39.6Innenleben cm ( 15.6" ) eines Computers • Das TFT 1366 x 768 ( WXGA ) VibrantView - Kamera - mattschwarz - TopSeller wenig Erklärungen sind die Angaben leicht zu lesenBreitbildschirm und zu versehen: Microsoft Office Ready •

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

Hersteller-Nr: NSLQ4MZ

Typenbezeichnung

CPU Marke und Typ

Zwischenspeicher für CPU

Lager:

Taktrate CPU

Marke

Bilder können vom Originalprodukt abweichen

Lenovo ThinkPad SL510 / Intel Core 2 Duo 2.2 GHz (2 MB L2 Cache),

Arbeitsspeicher: Grösse Abb. 2.2.3: Entwicklung der Kapazitäten von Harddisks («HD» oder «HDD» = Hard-Disk-Drive) seit der ersten Produktion im Jahre 1956. (wikipedia.de 26.11.2009)

Arbeitsspeicher: Typ Display: physische Grösse

Festplatte: 3 GB DDR3 RAM (beide Slots besetzt), 320 GB SATA HDD 5400 RPM, WINDOWS 7: Lenovo ThinkPad SL510 / 2.2 GHz / 3 GB RAM / 320 GB HDD / 15.6" Display WXGA / WWAN / Beschreibung

Spezifikation

Tech. Details

Zubehör

Zubehör von

Typ + Geschwindigkeit

Windows 7 Pro D/F/I/E inkl. 3 Monate Gratis Swisscom Testabo - inkl. gratis Skype Headset

Display: Auflösung

NSLQ4MZ, 2847-Q4G, Intel Core 2 Duo T6670 2.2 GHz (800 MHz FSB, 2 MB L2 Cache), 3 GB DDR3 RAM PC-8500 (beide Slots besetzt), 320 GB SATA HDD 5400 RPM, 15.6" TFT Display WXGA (1366x768) Glare, Intel GMA 4500MHD Grafikchip (shared), DVD-Multiburner DL, WLAN, Bluetooth, WWAN, Gigabit Ethernet 10/100/1000, 3x USB 2.0, 1x eSATA/USB Combo, VGA,HDMI, Line-In, Line-Out, 7-1 Cardreader, Webcam, Windows 7 Pro D/F/I/E, FingerPrint Reader, 6 Zellen Akku. Garantie: 1 Jahr Bring In

15.6“ TFT Display WXGA (1366x768) Intel GMA 4500MHD,

Display: Grafikkarte

Display: Typ DVD-Multiburner DL, WLAN, Bluetooth, Gigabit Ethernet,

Zubehör

NetzwerkSchnittstellen

40Y7735, Lenovo 2GB DDR2 SO-DIMM DDR2 PC2-5300 für ThinkPad T6x, R6x , X6x

3x USB 2.0, 1x eSATA/USB Combo, VGA, HDMI, Line-In, Line-Out, Webcam, FingerPrint Reader, Windows 7 Pro D/F/I/E,

Mobile Stromversorgung 6 Zellen Akku. Garantie: 1 Jahr Bring In Abb. 2.2.4: Grafik zur Bedeutung der Speicherentwicklung, dargestellt als Textseiten-Äquivalente. (htwberlin.de 29.7.2012)

1

WINDOWS 7: Lenovo ThinkPad SL510 / 2.2 GHz / 3 GB RAM / 320 GB HDD / 15.6" Display WXGA / WWAN / Windows 7 Pro D/F/I/E inkl. 3 Monate Gratis Swisscom Testabo - inkl. gratis Skype Headset

Festplatte: Grösse

DVD-Laufwerk Zusätzliche Spezifikationen

960.00 CHF

Schnittstellen für Peripherie und Medien Lenovo Harddisk 160GB Portable USB Secure Harddrive, 5400rpm for ThinkPad/ThinkCentre AKTION: Lenovo Batteriepack 9 Zellen zu ThinkPad R60 / R61 / T60 / T61 / R500 / T500 / W500 (15.4"" Wide) Hochkapazitäts-Akku 10.8V

Mitgeliefertes Betriebssystem Lenovo ThinkPad 17W Business Topload Case für ThinkPad W700

Lenovo Performance Backpack - Notebook-Rucksack 41U5254, Carrying Case Backpack Carrying Case for ThinkPad up to 15.4" wide

Garantieleistungen

Lenovo ThinkPad 65W Ultraportable AC Adapter (Netzteil) for ThinkPad X60-Series

78.00 CHF 239.00 CHF

161.00 CHF

59.00 CHF 75.00 CHF 76.00 CHF

Abb. 2.2.2: Hardware-Komponenten eines Computers, dargestellt anhand einer fiktiven Werbeannonce für einen Laptop. Die nähere Bedeutung dieser sog. «Konfigurations-Merkmale» wird auf den folgenden Seiten genauer erläutert.

Welche dieser Konfigurationsdaten sollten denn von einem neuen Gerät erfüllt werden? Richtwerte geben zu wollen, macht gleich aus drei Gründen wenig Sinn: Zum einen ist es entscheidend, ob der PC «nur» für den Einsatz von Bürosoftware oder auch zur Verarbeitung von Multimediadaten verwendet werden soll; zum anderen sind wichtige Daten, wie zum Beispiel die Taktrate der CPU, nur innerhalb gleicher Baureihen vergleichbar; und zum dritten wechseln sich die Generationen von Mikrochips mindestens jährlich oder noch intensiver ab, so dass Werte kaum mehr vergleichbar sind. Entgegen einer Evaluation, die sich an der Angebotsseite orientiert, ist es durchaus sinnvoll, vorgängig eine individuelle Bedarfsanalyse zu erstellen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

http://shop.heinigerag.ch/de/products/156930-nslq4mz-lenovo-thinkpad-sl510-2847?print=1

Seite 1 von 2

Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 23


Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

Als Faustregel kann jedoch gelten, dass ein Quervergleich ähnlicher Geräte im gleichen Preissegment am schnellsten zeigt, welche Mikrochips (mit welchen Taktraten) und welche Grössen an Arbeitsspeicher und Harddisks im Moment üblich sind. Eine andere zentrale Frage betrifft den generellen Entscheid zwischen einem Desktopgerät oder einem mobilen Note- oder Netbook: Mit den technischen Möglichkeiten von Heute bestehen zwischen einem Desktopgerät und einem leistungsfähigen Notebook erstaunlich geringe Unterschiede, ausser man entscheidet sich für Desktopgeräte im Highend-Segment, die Mikrochips verwenden, die aufgrund ihres Stromverbrauchs und ihrer Wärmeentwicklung nie in Notebooks verbaut werden könnten. Massive Einschränkungen punkto Leistung und Funktionalität hingegen muss man bei der Anschaffung eines Netbooks in Kauf nehmen. Sie eignen sich lediglich als Zweitgerät für Büroarbeiten unterwegs. Um die Notwendigkeit dieser Konfigurationsmerkmale selber besser beurteilen zu können, bedarf es eines minimalen Grundwissens. Dies gilt auch für die Frage, welche der «Schnittstellen» notwendig sind: Gemeint sind damit generell Verbindungsmöglichkeiten zu externen Geräten, die wiederum als «Peripherie» bezeichnet werden. Schnittstellen schliessen sowohl Stecker für Kabelverbindungen als auch Funkverbindungen ein. Die folgenden Erkärungen zu Speicherkapazitäten sowie die Einblicke in das Innere eines Computers (vgl. Spalte links) helfen bei der Evaluation, welches Gerät für die eigenen Bedürfnisse passend ist:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 24 ©MARKNE

• Ladegerät und Akku: Bei mobilen Geräten müssen unbedingt Informationen über die Laufzeit ab interner Batterie (Akku) ohne externe Stromversorgung eingeholt werden. Da die Leistung von Akkus in der Regel mit ihrem Gebrauch abnimmt, sollten Hinweise zum Erhalt der Lebensdauer unbedingt beachtet werden. Schliesslich sollte das Ladegerät mit den anderen Stromspannungen in Übersee zurecht kommen können! • Memory (RAM): 2GB RAM (GB = Gigabyte) sind heute für sämtliche Betriebssysteme Mindeststandard; soll der Computer für Multimediaaufgaben eingesetzt werden (Bearbeiten von digitalen Bildern, schneiden von Videos), sind 4GB Memory dringend notwendig. Ein zusätzlicher L2-Cache (vgl. Abb. 2.2.2 S. 21) erhöht die Leistungsfähigkeit der CPU erheblich. Tip: Sich beim Kauf eines Geräts informieren lassen, inwiefern das vorhandene Memory nachträglich ausgebaut, sog. „aufgerüstet“ werden kann! Allfällige Anschaffungskosten können so eventuell auf einen späteren Zeitpunkt verlagert werden bzw. die Leistung der eingekauften Hardware kann mit den Nutzungsansprüchen wachsen.

Abb. 2.2.5: Die 3 wesentlichen Bestandteile eines Computers

1. Zentrale Recheneinheit CPU (Central Processor Unit) L2 Cache (interner Speicher CPU) 2. Verbindungssystem Bus

3. Arbeitsspeicher RAM (Memory)

Peripherie (Ein- und Ausgabeeinheiten): Bildschirm u. Tastatur mit Maus, externe Speicher, Drucker etc.

• CPU = Hauptrechnungseinheit Die CPU erbringt die notwendigen Berechnungen. Ihre Leistung wird in einer sog. Taktrate angegeben: Diese Zahl steht für die maximal möglichen Rechnungsschritte pro Zeiteinheit, zu denen ein Computer in der Lage ist. Je höher sie ist, umso leistungsfähiger ist ein PC. • Bus = Hauptsteuereinheit Der Bus ist ein Chip, der den CPU mit Rechenaufgaben „füttert“ und die Ergebnisse wieder an Speicher und Peripheriegeräte weiterleitet und damit – wie es der Name sagt – quasi als „internes Transportsystem“ («Bus») arbeitet. Seine Leistung ist logischerweise entscheidend und sollte optimal an die Geschwindigkeit der CPU angepasst sein, damit diese optimal ausgelastet, aber nie überlastet wird. • Speicher = Datenablage temporär und permanent a) Temporärer Speicher, sog. «Memory»: Oft müssen komplexe Anfragen, die über den Bus an die CPU gelangen, in einzelne Rechenschritte aufgespalten werden; diese Zwischenresultate werden im RAM-Memory temporär abgelegt und wieder abgeholt (RAM=Read and write). Sowohl seine Grösse wie seine Geschwindigkeit, Daten aufzunehmen und wieder abzugeben, ohne dass beim Bus oder der CPU Wartezeiten entstehen, sind extrem wichtig für die gesamte Performance (Leistung) eines Computers. b) Permanenter Speicher, z. B. interne Harddisk (Festplatte): Sie dienen der Ablage von Dateien (Files) und zur Installation der Software.


Abb. 2.2.6: Schematischer Aufbau einer Harddisk. Die gespeicherten Daten werden durch einen Schreib-/ Lesekopf auf Platte geschrieben. Beim Schreibvorgang magnetisiert der Kopf durch einen feinen Stromstoss den darunter liegenden Sektor auf der magnetisierbaren Festplatte (wikipedia.de 26.11.2009):

Abb. 2. 18: Anders als bei Festplatten werden die Daten bei einer CD, DVD oder Blue-ray Disc optisch gespeichert: Beim Brennen wird mittels eines Laserstrahls die digitale Information in eine dünne Schicht „eingebrannt“, wobei sog. «Pits» («Täler») und «Lands» («Höhen») entstehen (vgl. Abbildung unten). Bei allen Typen existieren auch hier Formate, die wiederbeschreibbar sind: Durch einen speziellen Löschvorgang führt hier die Abtastung des Lasers dazu, dass die vorhandenen pits und lands wieder zu einer neutralen Schicht geglättet werden (wikipedia.de 26.11.2009):

Abtastung einer DVD: Beim Wechsel von pits und lands wird das an der Disk reflektierte Laserlicht kurz unterbrochen; über das Prisma wird so optisch eine Information an die Fotozelle weitergeleitet. (elektronik-compendium.de 26.11.2009)

• Harddisk (Festplattenspeicher): Bei «Harddisks» wird meistens nur auf die Kapazität geschaut, wobei auch Geschwindigkeit und (bei mobilen Computern) auch der Stromverbrauch wichtige Kenngrössen sind. Kapazitäten von über 100GB sollten heute minimaler Standard sein, so dass bei Bedarf auch Filme zur Bearbeitung abgelegt oder bei digitaler Fotografie auch genügend Bilder auf der Harddisk verwaltet werden können. Bei teuren und qualitativ guten Markengeräten kann beim Kauf die Konfiguration der Harddisk bezüglich Grösse und Geschwindigkeit ausgewählt werden. Bei der Geschwindigkeit sind momentan z. B. Raten von 7200rpm, 8.9ms oder 5400rpm, 8.9ms üblich («rpm» = engl. «revolutions per minute», also «Umdrehungen pro Minute»). Die zusätzlichen Angaben in Milisekunden («ms») bezeichnen die sog. «Latenzzeit», d. h. jene Zeit die vergeht, bis auf der rotierenden Festplatte der entsprechende Sektor mit den gesuchten Informationen vom Lese-/Schreibkopf abgetastet werden kann. Im Vergleich zu den Arbeitsgeschwindigkeiten der CPU sind Festplatten extreme Bremser im System; deshalb sind nun neu sog. «Solid-State-Disks» (SSD) auf dem Markt, die als reine Chipspeicher gegenüber physischen Festplatten gewisse Vorteile punkto Schnelligkeit und Stromverbrauch bieten, was sie für Computer im Unterricht sehr interessant werden lässt (vgl. unten). Sie erreichen aber noch nicht die Kapazitäten von konventionellen Festplatten und sind vergleichsweise teurer. Mechanische Festplatten hingegen bleiben für Heimgeräte die adäquate Speicherlösung für Computerdaten, um zu geringem Preis eine möglichst hohe Speicherkapazität zu erreichen. Desktopgeräte bieten neuerdings auch Einheiten mit beiden Laufwerkstypen an: Während auf der kleinen, schnellen SSD das System und die Anwendersoftware installiert werden können, dient die eingebaute, langsamere physische Festplatte mit ihren grossen Kapazitäten als sinnvolles Speichermedium für die Ablage umfangreicher Datenfiles. • Solid-State-Disk (SSD): Wie bereits erwähnt bestehen SSDs aus Halbleiterbausteinen, wie sie bisher für Arbeitsspeicher, Flashcards bei Digitalkameras oder etwa in einem Memorystick verwendet wurden. Dass nun Mikrochips ganze Festplatten ersetzen können, hängt mit den Möglichkeiten zusammen, Speicherchips mit enormen Kapazitäten und zu vernünftigen Preisen produzieren zu können. Neben der (im Vergleich zu mechanischen Festplatten) deutlich höheren Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben von Daten fällt vor allem der viel geringere Stromverbrauch positiv auf, weil ja nicht mehr physisch Platten mit Motoren bewegt werden. Insbesondere im mobilen Bereich ist der Einsaz von Solid-State-Disks daher höchst interessant und sollte, wenn häufig unterwegs gearbeitet wird und lange Akkulaufzeiten wichtig sind, beim Kauf eines Notebooks als Alternative zu einer Festplatte abgewogen werden. • DVD-Laufwerk: Fester Bestandteil eines jeden Desktop-Computers und Notebooks bildete bisher ein Laufwerk für optische Speichermedien, auch wenn bei einigen ultraleichten Modellen diese neu fehlen. Der permanent wachsende Speicherbedarf leitete eine Entwicklung von der CD («Compact Disc») über die DVD («Digital Versatile Disc») hin zur «Blu-ray Disc» ein. (Die Abweichung von der orthografisch korrekten Schreibweise «Blue-ray Disc» zielt darauf ab, eine Verbreitung des Ausdrucks als Marke zu begünstigen.) Seit 2004 werden zudem auch beschreibbare DVDs mit zwei übereinander liegenden Datenschichten, der sog. «Dual-Layer» oder «Double-Layer»- Struktur, angeboten.

Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 25


Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

Es lohnt sich einige weitere Überlegungen zum Thema Display anzustellen, gerade im Schulbereich: • Display-Typ: TFT-Monitore (Thin film transistor) sind heute allgemein üblich. Es existieren zwei unterschiedliche Typen: LED-Monitore (light emitting diode), wo die bisherigen «LCDDisplays» (Liquid cristal display) lediglich mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet werden; ferner die völlig neue Generation von OLED-Monitoren (organic light emitting diode), die weniger Strom benötigen und einen viel höheren Kontrastwert erzeugen, so dass das Bild auch bei grellen Lichtverhältnissen gut sichtbar bleibt. Da zudem keine Hintergrundbeleuchtung notwendig ist, können diese Bildschirme noch dünner und leichter produziert werden. • Display-Grösse: Die physische Grösse eines Displays wird – angesichts der Marktdominanz des anglophonen Raumes und seiner nicht-metrischen Einheiten – in Zoll bzw. Inches angegeben und bezieht sich immer auf die Bildschirmdiagonale. Der Umrechnungsfaktor ins metrische Mass beträgt 2,54; ein 17 Zoll-Monitor (17‘‘) besitzt demnach eine Diagonale von rund 43,2cm. Je nach Anwendung, Platzangebot, erwünschter Distanz zum Monitor und vorhandenem Budget sind Monitore zwischen 17‘‘ und 24‘‘ heute Standard. Unter Umständen besteht auch die Wahl zwischen matter oder spiegelglatter Bildschirmoberfläche, genannt «glossy»: Glossy-Displays bieten höhere Kontraste und schönere Farben, haben aber den Nachteil, dass sich starke Lichtquellen (vor allem im Rücken des Users) auf der Oberfläche störend spiegeln können. Dies kann bei mobil genutzten Geräten je nach Sitzposition zum Problem werden! • Display-Auflösung: Entscheidend ist der Zusammenhang zwischen physischer Grösse und Auflösung des Monitors: Je grösser die Ausmasse, umso höher die maximale Auflösung. Dies wiederum bedeutet, dass bei der Arbeit mehrere Fenster auf dem Monitor nebeneinander Platz finden, die so gross erscheinen, dass deren Inhalte lesbar bleiben. Die Fenster zweiter Applikationen gleichzeitig sehen zu können, mag bei der Vorbereitung oft sehr hilfreich sein.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 26 ©MARKNE

• Display-Format: Viele Hersteller bieten heute sowohl bei Notebooks wie externen Monitoren Bildschirme im Breitbildformat (statt der früheren Norm mit einem Seitenverhältnis von 4:3) an mit der Begründung, dass Filme im (neuen) Format 16:9 ohne die lästigen schwarzen Streifen am oberen und unteren Bildschirmrand, also bildschirmfüllend, abgespielt werden können. Ferner spricht für das Breitbildformat, dass immer mehr Softwareprodukte nicht mehr nur mit Menüleisten und Werkzeuglisten am oberen bzw. unteren Bildrand arbeiten, sondern seitlich weitere Paletten anhängen, welche die Bedienbarkeit erheblich verbessern. So bleibt bei Breitbild-Displays deutlich mehr Platz für eine hochauflösende Darstellung des Seiteninhalts eines Dokuments (vgl. Abbildungen links). Einziger Nachteil von Breitbild-Displays: Viele Beamer sind (noch) nicht in der Lage, diese Formate darzustellen. Dies hat zur Folge, dass bei vielen Bildschirmkarten entweder das Bild auf dem Notebook oder auf dem Beamer verzerrt dargestellt wird, weil die Grafikkarten nicht in der Lage sind, am internen Monitor eine Auflösung im Format 16:9, am externen aber eine Darstellung im Format 4:3 anzuzeigen. Beim Kauf eines Notebooks sollte daher unbedingt geklärt werden, ob die eingebaute Grafikkarten in der Lage ist, gleichzeitig mehrere Auflösungen darstellen zu können!

Abb. 2.2.7: Indesign mit Werkzeugliste (links) und offenen Arbeitspaletten (rechts) als Beispiel für die sinnvolle Anwendung von Breitbild-Displays bei der Arbeit: Der Bildausschnitt zeigt einen Screenschot eines Breitbild-Displays, die Texte sind gross und gut leserlich dargestellt. Abb. 2.2.8: Der Screenshot unten zeigt den gleichen Bildschirmausschnitt auf einem Display im Verhältnis 4:3. Bei geöffneten Werkzeuglisten und Paletten bleibt in der Breite für die Darstellung des Inhalts deutlich weniger Raum, die Texte sind nicht mehr leserlich, wenn die gesamte Seitenbreite dargestellt werden soll. Als Folge muss die Seite zum Teilausschnitt vergrössert und damit immer wieder verschoben werden!


Es ist ferner wichtig, sich über die Grafikkarte Gedanken zu machen, damit auf dem Bildschirm offene Programmfenster mit guter Lesbarkeit (Auflösung) dargestellt werden:

Grafik-Standards bei Computer-Displays (Auflösung) Im Seitenverhältnis von 4:3 galt die Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten lange Zeit als Standard, der auch für viele Beamer wie programmierte Seiten im Internet galt. Das heisst, dass eine Seite, die für das Internet oder mit Powerpoint für den Beamer in dieser Auflösung und mit diesem Seitenverhältnis erstellt wurde, bei guter Lesbarkeit bildschirmfüllend dargestellt werden kann. Im Bereich der Breitbild-Displays gelten neu verschiedene Auflösungen, d. h. viele Computerdisplays verwenden anstelle des aus dem Video- und Fernsehbereich üblichen Verhältnis von 16:9 für HDTV nun die Proportionen 16:10, was dann zu Auflösungen wie etwa 1280 x 800 oder 1920 x 1200 führt. Diese Standardabweichung bei Breitbild-Displays rührt daher, dass sich rund 150 Hersteller von Breitbilddisplays und Grafikkarten in der sog. «Video Electronics Standards Association» (VESA) zusammengeschlossen haben, um einheitliche Spezifikationen von Grafikstandards speziell für den Bereich der Computergrafik zu erstellen und sich für ein Mittelformat zwischen 4:3 und 16:9 entschieden haben! Die Fachwelt kennt folgende Abkürzungen für die Standards: EGA = Enhanced Graphics Adapter (800 x 600) UXGA = Ultra Extended Graphics Array (1600 x 1200) WUXGA = Wide Ultra Extended Graphics Array (1920 x 1200) (Angaben in Klammern bedeuten gängige Auflösungen)

• Auflösung der Grafikkarte: Bei der Ausführung eines Programmes berechnet die CPU die Daten und leitet diese an die Grafikkarte weiter. Die Grafikkarte wandelt nun die Daten so um, dass der Monitor ein Bild wiedergeben kann. Grafikkarte und Display müssen daher in ihren möglichen Auflösungen eine Übereinstimmung finden, sonst wird das Bild des Computers verzerrt dargestellt. Vor dem Kauf eines Monitors wäre es also ratsam, sich im Internet über den Typ des Computers die Angaben zur Grafikkarte zu besorgen. Im Idealfall entspricht jeder von der Grafikkarte ausgegebene Bildpunkt einem Bildpunkt auf dem Display, was bei der nativen Auflösung gegeben ist und optimale Bildschärfe garantiert. Ansonsten entspricht ein Bildpunkt der Grafikkarte mehreren Punkten auf dem Monitor, was ein unscharfes Bild verursacht.

Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

• Leistung der Grafikkarte: Bei der Umwandlung der Daten von der CPU zu darstellbaren Bildern fallen in der Grafikkarte wiederum intensive Berechnungen an. Je nach Einsatz des Computers, insbesondere bei Spielen, fallen sehr schnell wechselnde Bilder an, die von der Grafikkarte berechnet werden müssen. Hat die Grafikkarte nicht genügend Leistung, so führt dies zu Bildunterbrüchen oder sprunghaften Darstellungen, weil gewisse Bilder fehlen, da diese nicht innert genügend kurzer Frist berechnet und an den Monitor weitergeleitet werden konnten. Für die meisten Anwendungen sind die eingebauten Grafikkarten in ihren Leistungen ausreichend; wenn aber der Computer intensiv für Spiele, Videoproduktionen oder die Herstellung von 3DAnimationen genutzt werden soll, sind entsprechende Abklärungen unbedingt notwendig! Damit keine Adapter verwendet werden müssen, ist gerade bei mobilen Geräten, die an verschiedenen Orten an Beamer angeschlossen werden, eine sorgfältige Wahl der Schnittstellen für den Anschluss externer Monitore, Beamer und Kameras sehr wichtig: • Schnittstellen für Monitore: Die Standards für den Anschluss von Monitoren haben in den letzten Jahren permanente Veränderungen erfahren. Seit den 80er Jahren war (oder ist) der VGA-Anschluss (Video Graphics Array) der Anschluss schlechthin. Mit der Verbreitung von TFT-Monitoren wurde es zur Verbesserung der Bildqualität nötig, das analoge VGA-Signal zu digitalisieren. So lancierte die Industrie 1999 das sog. «Digital Visual Interface» (DVI) mit mehr Phasen (also auch breiterem Stecker), um die notwendigen Informationen übertragen zu können. Bereits im Jahre 2003 jedoch erfolgte von Seiten der Unterhaltungsindustrie die Standardisierung einer neuen Schnittstelle: Diese «HDMI»-Schnittstelle (High Definition Multimedia Interface) ist sozusagen der digitale Nachfolger des in der Videowelt jahrzehntelang verwendeten SCART-Anschlusses, wobei nun auch Bild- wie Tondaten im Kabel enthalten sind! Die mit HDMI übertragenen Signale führen ebenso Steuerdaten, z. B. von Fernbedienungen, mit sich. Geräte im High-End-Bereich etablieren zur Zeit eine völlig neue, universale Schnittstelle namens «Thunderbolt» (vgl. folgende Erklärungen), die sowohl Bild-, Ton-, Steuer- wie auch Netzwerkdaten einschliessen!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 27


Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

• Schnittstellen für Audiogeräte: Eine breite Palette an Verbindungsprotokollen und dazu passenden Steckerverbindungen sind (leider) für den Anschluss von multimedialen Peripheriegeräten entwickelt worden. Klinkerbuchsen (Mini-Jack) für Line-In bzw. Line-Out-Verbindungen für Kopfhörer und zur Tonübertragung fehlen bei Computern häufig: Sie können durch billige USB-Adapter umgangen werden, müssen dann aber immer mitgeführt werden! Ansonsten macht es auf den ersten Blick keinen Unterschied, ob ein Headset nun via Klinkerverbindung oder USB-Stecker angeschlossen wird. Es ist aber zu berücksichtigen, dass die Aufbereitung des Tonsignals im Computer grundsätzlich anders verläuft: Während es bei der USB-Verbindung direkt von der Soundkarte stammt, führt der Weg bei einer Klinkeranbindung zuerst über einen Umwandler, der das digitale Signal in ein analoges umsetzt. Der unterschiedliche Weg der Verarbeitung kann (je nach Qualität der verbauten Komponenten im Computer) erhebliche Auswirkungen auf die Tonqualität haben! Für qualitativ hochstehende Aufnahmen, wie sie etwa bei der Digitalisierung von Schallplatten gefragt sind, bestehen deshalb spezielle Geräte, welche diese Umwandlung anstelle des Computers übernehmen. • Thunderbolt-Schnittstelle: Der Name «Thunderbolt» (engl. «Blitz», «Donnerkeil») ist der Name für eine 2011 eingeführte Hochgeschwindigkeits-Universalschnittstelle, einer Entwicklung der beiden Firmen Intel (intel.com) und Apple (apple.com). Universal können über diese Kabel Bild, Ton und Filedaten zwischen Computern und Servern, externen Festplatten, Monitoren, Druckern oder etwa Videokameras transportiert werden. Setzt sie sich durch, könnte sie im Idealfall ein Ersatz für USB, Firewire und HDMI werden – ein Traum würde wahr: Sämtliche Geräte aus dem Bereich Informatik und Unterhaltungselektronik könnten mit einem und demselben Kabel verbunden werden! Einige namhafte Hersteller im High-end-Segment verbauen diese Schnittstelle konsequent in ihre Gerätepalette. Die Protokolle USB und Firewire (vgl. folgende Seite) stehen in der Entwicklung aber in permanenter Konkurrenz zu Thunderbolt: Ihre Stärke liegt in den geringeren Kosten, auch wenn sie technisch gesehen deutlich zurückbleiben! • Zusätzliche Spezifikationen: Eingebaute Webcams und Mikrofone sind für Videotelefonie unabdingbar; es wäre beim Kauf zu prüfen, wie gut die PC-internen Geräusche (Harddisk, Kühlung) zum Mikfrofon abgeschirmt sind. Die im Beispiel (S. 23) erwähnte Zugangssperre via Fingerprint-Identifikation ist ein Versuch, Geräte über biometrische Daten zu schützen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 28 ©MARKNE

• Expansion-Slots und Cardreader: Unter dem Begriff «Expansion-Slot» sind generell Steckplätze für Karten gemeint, welche die technischen Fähigkeiten von Computern erweitern; bei Notebooks trägt der Expansion-Slot den Namen «PCMCIA»-Slot. (Der Name ist der «Personal Computer Memory Card International Association» entlehnt, welche die Standards festlegt). Wertvoll sind solche Slots vor allem für Memory-Cards, wie sie in Digitalkameras oder HandheldComputers (auch Handies) z. B. als CompactFlash-Card verwendet werden: Die Karten können ohne separaten Cardreader direkt am Computer über einen seitlich angelegten Slot eingesteckt werden, Bilder und Filme aus Kameras damit ohne lästiges Kabel auf den Computer übertragen werden! Die Karten für diese Slots, so wie sie in Kameras verwendet werden, können übrigens wie ein USB-Stick auch für den gewöhnlichen Austausch von Daten zwischen Computern eingesetzt werden!

Abb. 2.2.9: Typen von Protokollen für Vernetzung und Anbindung von Peripheriegeräten im multimedialen Bereich, abgebildet mit ihren Steckertypen und Logos, wie sie auf Verpackungen und in Anleitungen mit den international standardisierten Symbolen erscheinen: DVI (ddwg.org) ( links: DVI-Stecker, rechts: Beispiel für unterschiedliche Typen von DVI-Steckern: Je nach Typ variiert die Breite des quer liegenden Pins für die Masse, so dass Inkompatibilitäten entstehen können! Von einigen Herstellern wie z. B. Apple und Lenovo gelangen bei mobilen Geräten eigens entwickelte Minivarianten zum Einsatz.)

HDMI (hrmi.org)

Thunderbolt (thunderbolttechnology.net)

(Hinweis zu den Domains: Da hinter den Verbindungstechniken eigene Organisationen stehen, werden entsprechende Websites unterhalten, welche Herstellern und Konsumenten die aktuellen Standards mitteilen und nützliche Angaben zur Kompatibilität sowie zu neuen Geräten und Entwicklungstrends enthalten!)


Abb. 2.2.10: Typen Protokolle für Vernetzung und Anbindung von Peripheriegeräten im Bereich Netzwerk mit Steckertypen und Logos wie sie auf Verpackungen und in Anleitungen mit den international standardisierten Symbolen erscheinen: USB (usb.org)

Firewire (firewire-infos.de)

Das Vorhandensein der richtigen Schnittstellen für die Kommunikation dient der Einbindung in Netzwerke und die Peripherie: (Weil die technischen Standards extrem schnell verbessert werden, wurde auf Angaben zum aktuellen Stand verzichtet. Mit der Wikipedia etwa werden diese Informationen aber schnell gefunden!):

• Kabel- und funkgestützte Schnittstellen für Netzwerke (Kommunikation): Es müssen zur Standardausrüstung gehören: Einen Netzwerkanschluss des Typs RJ45 («RJ» = «registred jack») für die Anbindung an ein lokales Netzwerk («LAN» = «Local area network») via Kabel. Über ein solches «Ethernet» werden im LAN Verbindungen zu anderen Computern, Servern, Druckern und ins Internet realisiert. Neben der Anbindung via Kabel sollten mobile Geräte zusätzlich über eine eingebaute Funkkarte für den Zugang zu einem lokalen Wireless-Netz («WLAN») verfügen: Um international Kompatibilität zu erreichen, haben sich rund 300 Hersteller in der sog. «Wi-Fi Alliance» («WIFI») zusammengeschlossen und auf eine einheitliche Protokollentwicklung geeinigt.

Die Geburtsstunde des PC

Das Innenleben eines Computers

Akku und Memory

Datenlaufwerke

Das Display

Grafikkarte und externe Displays

Multimediale Schnittstellen

Schnittstellen für die Peripherie

Ebenfalls standardisiert sind mit dem Protokoll die jeweiligen Verschlüsselungsmethoden; die früheren Verschlüsselungsverfahren «WEP» («Wired Equivalent Privacy») und «WPA» («Wi-Fi Protected Access») sind heute in der Regel durch das sicherere Verfahren «WPA2» abgelöst. Bei der Verbindung zu einem geschützten WLAN muss je nach dem die richtige Verschlüsselungstechnik ausgewählt werden.

Bluetooth (bluetooth.org)

Wi-Fi Alliance

(wi-fi.org)

(Da hinter einigen Verbindungstechniken eigene Organisationen stehen, werden entsprechende Websites unterhalten, welche den Herstellern und Konsumenten die aktuellen Standards mitteilen und für den Verbraucher nützliche Angaben zur Kompatibilität sowie zu neuen Geräten und Entwicklungstrends enthalten!)

• Kabel- und funkgestützte Schnittstellen für Peripheriegeräte: Zur Anbindung von Peripheriegeräten existierten früher zwei unterschiedliche Anschlusstypen unter den Namen «seriell» und «parallel», benannt nach der Art und Weise, wie die Daten übermittelt wurden. Beide Schnittstellen sind heute durch den sog. «USB»-Anschluss («Universal Serial Bus») abgelöst worden. Da praktisch sämtliche Peripheriegeräte über USB-Stecker angeschlossen werden können, sollte ein Gerät mehrere Anschlüsse bieten, da sonst entsprechende HUB‘s («hub» = engl. «Knoten») notwendig sind. Der grosse Konkurrent von USB-Anbindungen ist die sog. «Firewire»-Schnittstelle (auch als «i.Link» bekannt): Als von Apple entwickeltes, ebenfalls serielles Busssystem arbeitet es mit viel höheren Übertragungsraten und findet vor allem im Multimediabereich seine Berechtigung, z. B. beim Übertragen von Filmen und Fotos auf den Computer, um entsprechende Wartezeiten zu verkürzen. Es existiert ebenfalls eine drahtlose Variante des Protokolls unter dem Namen «Wireless FireWire», um z. B. zwischen Geräten der Unterhaltungselektronik drahtlos Ton und Bild übertragen zu können. Als letzte Schnittstelle zur kabellosen Kommunikation mit Perihperiegeräten ist «Bluetooth» zu erwähnen: Als Protokoll für ein «Wireless Personal Area Network» (WPAN) überwindet es im Gegensatz zum WLAN nur geringe Distanzen im Meterbereich, mit Sicherheit reicht es nie über geschlossene Räume hinaus. Diese Funkverbindung dient einerseits dem Datenaustausch mit Kameras oder Handies; die viel wichtigere Bedeutung liegt jedoch in der Anbindung externer Steuergeräte für den Computer (z. B. Fernbedienung bei Präsentationen, Tastaturen, Mäusen oder Headsets).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Einblicke in den Computer: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 29


Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Softwareentwickler betreiben vor der Programmierung von Software grossen Aufwand, ihre Produkte in der Menüführung so intuitiv wie möglich zu gestalten. Dass bei der Suche nach Funktionen und allgemeinen Fragen zur Bedienung die mitgelieferte Hilfe und der Hilfe-Index meistens gute Dienste leistet, wird häufig vergessen! Problematischer wird die Fehlersuche in Situationen, wo das Zusammenspiel zwischen Betriebssystem und installierter Anwedersoftware nicht funktioniert und manuell Änderungen bei Einstellungen vorgenommen werden müssen. Die folgenden Abschnitte vermitteln deshalb einige ausgewählte Basics im Umgang mit Soft- und Hardware, die bei der Fehlersuche nützlich sein können. User, die über allgemein wenig Grundkenntnisse im Umgang mit Betriebssystemen und Anwendersoftware verfügen, finden weitergehende Informationen zum Betriebssystem und zur Standartsoftware in speziell dafür angefertigten Lehrgängen. Namentlich seien die Unterrichtseinheiten der «Dienstleistungsgesellschaft für Informatik» (DLGI) erwähnt, die im Rahmen der Ausbildung zum ECDL-Zertifikat für alle wichtigen Themen (insbesondere Office) online gratis Lehrgänge und Nachschlagewerke zur Verfügung stellt. Die Module sind anschaulich aufgebaut und führen den User schrittweise ein. Diese Unterlagen sind unter ecdl-moodle.de (08.02.2010) zu finden. Oft – und das mag erstaunen – hilft auch die blosse Eingabe einer Frage bei Google, indem ein angegebener Link zu einer Seite führt, welche die Lösung auf die Frage enthält:

Eine exzellente Hilfsdienstleistung befindet sich auf der Plattform von Educanet (unter anderer Domain!) mit einer guten Aufschlüsselung der Hilfethemen nach Softwareprodukten und Systemplattformen:

Abb. 2.3.2: Website «Educahelp»; es gilt das gleiche Login wie für die Plattform Educanet2! (educahelp.ch 11.08.2010)

Für die Freeware-Module von «LibreOffice» bzw. «OpenOffice» existiert zudem eine eigene Website mit Handbüchern:

Abb. 2.3.1: Eingabe der Frage „Wie fügt man in Powerpoint…“ als Beispiel, bei dem unmittelbar die Ergänzung mit der hoffentlich gesuchten Anwort folgt wie „Video“, „Musik“ oder „Bilder“. (google.ch 2.8.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 30 ©MARKNE

Erfahrungsgemäss führen Formulierungen, die mit grammatikalisch korrekten Fragesätzen beginnen, am schnellsten zum Ziel! Es kann wohl sein, dass im Rahmen der Ergebnisseiten noch einige Zeit für die Auswertung der Suchergebnisse verloren geht; in der Regel jedoch kann der gewünschte Ratschlag innert wenigen Minuten gefunden werden. Suchmaschinen helfen übrigens auch bei allgemeinen technischen Problemen erstaunlich gut weiter, sei es dass beim Abspielen eines Films kein Ton vernehmbar ist oder beim Einlegen eines Sticks oder einer Speicherkarte Fehlermeldungen erscheinen, deren Bedeutung nicht verstanden wird. Abb. 2.3.3: Startseite für die Dokumentationen aller Module von «LibreOffice». (http://de.openoffice.org/doc 11.08.2010)


Abb. 2.3.4: Die «3 Grossen» – Betriebssysteme für Heimcomputer (mit ihren Symbolen abgebildet): Windows von Microsoft (microsoft.com):

Basiert auf dem Vorläufer «DOS» («Disk-OperatingSystem», seit 1981), noch ohne grafische Oberfläche, und erschien 1985 erstmals unter dem Namen «Windows» mit grafischer Oberfläche. Seit Beginn der Entwicklung von DOS bzw. Windows sind bis heute alle Versionen des Betriebssysems an die Chiparchitektur der X86-Prozessoren des Herstellers Intel gebunden. OS X von Apple (apple.com):

Das Betriebssystem OS X, von Apple im Jahre 2001 als Überarbeitung des Systems NeXTStep von NEXT entwickelt, gehört in die Familie unixoider (Unix-naher) Systeme. Apple hat damit seine frühere Reihe des Betriebssystems Mac OS vollkommen aufgegeben, da dieses den technischen Anforderungen der Zukunft nicht mehr gewachsen war. Während Apple punkto Chipsatz lange Zeit auf den grossen Konkurrenten von Intel, die RISC-Architektur (RISC = «Reduced Instruction Set Computing») von Motorola setzte, vollzog Apple später einen Wechsel auf die CISC-Prozessoren (CISC = «Complex Instruction Set Computing») Intel-X86er Chipfamilie. Linux (linuxfoundation.org):

Auch bei Linux handelt es sich um ein unixoides System, das seit 1992 aber nicht von einer Firma, sondern von einzelnen Personen und Gruppen auf freier non-profit-Basis (vorerst noch unter anderem Namen) in mehreren Distributionen (Endanfertigungen) vertrieben wird.

Die beiden gängigen Betriebssysteme Windows von Microsoft und Mac OS X von Apple liefern mit dem Verkauf ihrer Produkte eine Palette von Anwendersoftware mit, die es ermöglichen, Multimediadaten wie Ton-, Bild- und Filmdokumente zu verwalten. Ebenfalls zur Standardausrüstung gehören die notwendigen Kommunikationsmodule für E-Mail und Surfen im Web. Selbst einfachste Textverarbeitungsprogramme, die gängige Formatierungen der Schrift oder etwa das Einfügen von Seitenzahlen zulassen, gehören zum Lieferumfang. Mit steigenden Ansprüchen und nicht zuletzt deshalb, weil sich gewisse Produkte als Standard durchgesetzt haben, beginnt die Installation zusätzlicher Anwedersoftware. Abgesehen von den drei „grossen“ sog. Office-Modulen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware beginnt der Softwaremarkt sehr schnell komplex und unübersichtlich zu werden, viele Softwaretypen bleiben dem Alltagsuser gar vollkommen verborgen, obwohl sie eigentlich die viel bessere sprich effizientere Lösung anbieten würden! Die Zusammenstellung (Abb. 2.3.5 S. 31) will aufzeigen, wie eine anwenderorientierte Gliederung heutiger Softwaretypen etwa aussehen könnte und welche vergleichbaren Produkte auf dem Markt erhältlich sind. Und wie steht es um die Kompatibilität? Zuerst sei festgehalten, dass (entgegen häufiger Meinungen) es nicht in erster Linie die verschiedenen Betriebssysteme sind, die für unterschiedlichen Formate von Dateien verantwortlich sind, sondern die Softwareindustrie von Drittanbietern. Das Problem, dass Daten von aktuellen Softwarepaketen in den Bereichen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken wie auch bei Bild-, Film-, Ton- und Grafikformaten nicht austauschbar sind, gehört glücklicherweise der Vergangenheit an. Sobald man aber in speziellere Bereiche wie etwa Desktoppublishing oder Bildbearbeitung vorstösst und die Dokumente auf dem Fremdprodukt voll editierbar (also bearbeitbar) bleiben sollen, werden die Grenzen der Kompatibilität sehr schnell erreicht! Wer bisher mit einem Officemodul (z. B. Textverarbeitung) gearbeitet hat und das Produkt wechseln möchte, hat – selbst über Betriebssysteme hinweg – kaum mehr mit grossen Kompatibilitätsproblemen zu rechnen. Ganz anders sieht die Realität etwa bei der Wahl der Software für ein digitales Wandtafelsystem aus: Man entscheidet sich dabei für ein Softwareformat, das mit keinem anderen Produkt in irgend einer Form kompatibel ist! Neue Produkte in speziellen Softwaresparten sollten vorgängig über einen gewissen Zeitraum sorgfältig getestet werden. Die meisten Softwareproduzenten bieten freie Testversionen ihrer Produkte zum Download an.

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 31


Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Software-Typen: Anwendungen Software-Suits (Pakete) = Angebot vorhanden

Software: lokale Betriebssysteme Windows (Microsoft)

Textverarbeitung

Mac OS X (Apple)

Software im Web Linux

Microsoft Office Word

AjaxWrite Google Docs

Apple iWork Pages Sun Microsystems LibreOffice Writer Präsentationssoftware

Microsoft Office Powerpoint

iRows Google Spreadsheets

Apple iWork Keynote Adobe CreativeSuit

Abb. 2.3.5: Wofür die richtige Software? Softwaretypen und Produkte für den Unterricht im Überblick:

Tabellenkalkulation

Datenbanken

Sun Microsystems LibreOffice Impress Microsoft Office Excel

Google Presentation

Apple iWork Numbers Sun Microsystems LibreOffice Calc Microsoft Office Access

Filemaker Sun Microsystems LibreOffice Base Scribus Passepartout

Adobe Indesign Microsoft Office Publisher Apple iLife iPhoto Apple Aperture Grafikkonverter

Google

Sound und Tonbearbeitung

Quark XPress

Adobe Photoshop Apple iWorks

Sun Microsystems LibreOffice

Microsoft Office

Bildbearbeitung

Apple iLive

Desktop Publishing

Gimp Mixcraft

Apple iLife GarageBand

Microsoft Movie Maker

Apple iLife iMovie Final Cut Studio

Audacity Filmbearbeitung

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Adobe Premiere

Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 32 ©MARKNE

Cinelerra

Handbrake u. MPEGStreamclip Webpublishing

Microsoft Office Frontpage Adobe Dreamweaver / Adobe Flash / Adobe Fireworks

Digitale Wandtafel

Kommerzielle Produkte und Free- oder Shareware

Dymo Mimio Promethean ActivBoard Smart Notebook

KompoZer Quanta Plus Komplete Sankoré (Uniboard)

Prezi

= Kompatibilität (teilweise mit geringfügigen Einschränkungen) gewährleistet (Angaben für Produkte zu digitalen Wandtafelsystemen vgl. Kap. 2.5 S. 60)


Abb. 2.3.6: Screenshot der letzten Version von Microsoft Word (Vers. 5) für das Betriebssystem DOS (also vor Windows), die noch keine Pulldown-Menüs enthielt und noch nicht mit der Maus bedienbar war; die Menüinhalte konnten mit Tastaturbefehlen am unteren Bildschirmrand eingesehen und ausgelöst werden:

Abb. 2.3.7: Die Kommunikation mit dem Computer erfolgt heute auf allen gängigen Betriebssystemen über eine sog. «grafische Benutzeroberfläche» (GUI = engl. «Graphical User Interface»): Befehle und Dateien werden über Menüs und grafische Symbole mit der Maus angesteuert. Die Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen geht in die 70er Jahre zurück: Nach parallelen Entwicklungsbestrebungen der beiden Firmen Xerox und Apple gelang mit Apple‘s «Lisa» 1983 der Druchbruch:

Fixe Bestandteile von grafischen Oberflächen sind seither ein sog. «Arbeitsplatz» (Desktop) als Ablage für Files, ein Papierkorb und die hier am oberen Rand des Bildschirms angeordneten Menüs und Funktionslisten. Ein Programm zur visualisierten Navigation in der Hierarchie des Filesystems, vor allem auf der lokalen Harddisk, rundet das Betriebssystem ab.

Ein Grundproblem beim Arbeiten mit Anwendersoftware liegt darin, dass weniger häufig benutzte Befehle im Dickicht von Pulldownmenüs nicht gefunden werden können, obwohl sich Softwarehersteller nach eigenen Angaben die Mühe nehmen, mit zahlreichen User-Tests die Befehle so intuitiv und logisch als möglich in den verschiedenen Menüs zu platzieren! In den Anfängen der Software waren alle Befehle – sei es nun zum Markieren, Formatieren oder Drucken etc. – mit der Tastatur zu bewältigen (vgl. Abb. 2.3.6). Zwar gab es schon damals Menüs in hierarchischer Form, die meist am unteren Bildrand erschienen; jedoch erst die Einführung der Maus am Personalcomputer ermöglichte es den Programmierern, die Palette an vorhandenen Befehlen in Menüs zu verpacken, die bequem über einen «pull down»-Vorgang mit der Maus geöffnet und damit viel besser überblickt werden konnten (vgl. Abb. 2.3.7). Seit der Einführung von Pulldown-Menüs folgen sämtliche Softwareprodukte diesem Konzept; seit einigen Jahren werden die Menüs durch permanent offene Paletten ergänzt, damit sehr häufig benötigte Befehle zusätzlich auch direkt über die Palette angewählt werden können. Softwareprodukte, die von verschiedenen Anbietern für die gleichen Anwendungen programmiert wurden, gleichen sich heute oft erstaunlich in der Anordnung der Funktionen: Mit Sicherheit sind gewisse logische Strukturen für die Gestaltung von Menüs und Paletten vorgegeben, andererseits mag dahinter auch das Kalkül stecken, den einen oder anderen User eines Tages als potenziellen Nutzer gewinnen zu können und ihm dann natürlich den Umstieg auf das neue Produkt möglichst einfach machen zu können. Die beinahe erschreckend gleiche Strukturierung von Programmen, insbesondere im Office-Bereich, stellt für den User die grosse Chance dar, Softwareprodukte nicht in ihren Eigenheiten, sondern von ihrer logischen Struktur her erfassen zu können: So gibt es mit Sicherheit keine einzige Textverarbeitung, die nicht einen Menüpunkt «Format» oder «Formatieren» bestitzt und dort die Möglichkeiten zur Formatierung der Schrift für fett und kursiv anbietet! Hat man einmal die Struktur von Anwendungen grundsätzlich erkannt, hat der Wechsel zu einem anderen Softwareanbieter viel von seinem Schrecken verloren. Am Beispiel von LibreOffice Writer von Sun Microsystems für Mac OS X (libreoffice.org) soll die allgegenwärtige Grundstruktur von Menüs und Befehlsgruppen einmal zur übersichtlichen Analyse offengelegt werden (vgl. Abb. 2.3.8 S. 34):

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 33


Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Programm

Ablage

Bearbeiten

Ansicht

Grundeinstel- Menüs für Vorgänge, die in allen Anwenlungen dungen vorhanden sind

Menü, das oft übersehen wird, jedoch zu sehr wichtigen Einstellungen führt wie Masseinheiten, Vorgaben für drucken und speichern, Speicherort von Vorlagen etc. Auch kann hier meistens die genaue Version nachgesehen und nach Updates gesucht werden!

Einfügen

Format

Tabelle

Extras

Menüs die Anwendungs-spezifisch gestaltet sind

Eine Art Standard-Menü für jede Anwendung, desssen Befehle beim Bearbeiten permanent gebraucht werden und dessen Kurzbefehle man sich merken sollte! So vor allem die Befehle für kopieren, ausschneiden, einfügen und löschen.

Spezialmenü für eine Textverarbeitung zur Einstellung typischer Komponenten wie Kopf- und Fusszeile, Fussnoten, Umbrüche und eingfügte Objekte.

Fenster

Hilfe

Menüs für Dienste und Navigation

Spezialmenü zur Arbeit mit Tabellen, die in vielen Anwendungen aus dem täglichen Bürobereich wichtig sind.

Wichtiges Menü, das – oft vergessen – abgelegte oder verdeckte Fenster der laufenden Anwendung wieder hervorholt und sie z.B. automatisch nebeneinander anordnet, um eine bessere Übersicht zu erhalten und Inhalte bequem zwischen offenen Dateien verschieben zu können!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 34 ©MARKNE

Standardmenü zum Eröffnen und Verwalten von Files (Dateien) mit Befehlen wie «neu», «öffnen», «speichern» bzw. «schliessen». Die Kurzbefehle erlauben einen schnellen Zugriff!

Menü, das in vielen Anwendungen sinngemäss (d. h. unter versch. Namen) für die Einstellungen der Ansicht der Arbeitsoberfläche zuständig ist.

Typisches Menü, wie es in den meisten Programmen inhaltlich vorhanden ist und das Aussehen der Objekte bestimmt, eben «formatiert», wie Buchstaben, Bilder, Figuren etc.

Abb. 2.3.8: Grundsätzlicher Aufbau von Menüs in Anwendungen, dargestellt am Beispiel von LibreOffice Writer für Mac OS X.

Eher typisches Menü, das in vielen Softwaresparten vorkommt und anwendungsspezifische Einstellungen zulässt wie z. B. Rechtschreibung oder Berechnungsarten etc.

Menü zum Aufrufen der Suchhilfe.


Weniger beachtet, aber umso nützlicher sind Kontext-Menüs:

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

• Wie werden Konext-Menüs aufgerufen?

Maus und Kontextmenüs

Kontext-Menüs werden in der Regel mit der rechten Maustaste bzw. der Kontext-Menü-Taste (Windows-Tastatur) oder (wenn mit dem Traackpad gearbeitet wird) mit der Kombination (gleichzeitiges Betätigen) von Stringtaste «strg» / Controltaste «ctrl» und klicken der linken Maustaste aufgerufen.

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

• Was sind Kontext-Menüs? Kontext-Menüs sind – wie der Name sagt – Menüs, die nicht immer und vor allem nicht immer in der gleichen Gestalt erscheinen, weil sie «Kontext-abhängig» sind.

Abb. 2.3.9: «Kontext-Menü»-Taste.

Der „Kontext“, d. h. die Textpassage oder das Bild, das bearbeitet werden soll, muss vorgängig immer mit der Maus markiert werden! • Warum Kontext-Menüs verwenden? Das routinierte Arbeiten mit Kontext-Menüs hat gleich mehrere Vorzüge auf einmal: a) Um die passenden Menü-Befehle zu finden, muss nicht mit der Maus zum Menü am oberen Bildschirmrand gewechselt werden, was Zeit spart! b) Je nach Lage der Maus zum Objekt, «über» dem sich der Mauszeiger gerade befindet, erscheinen all jene Menübefehle, die möglich, d. h. passend und sinnvoll sind. c) Das Kontextmenü listet zudem Befehle zusammen auf, die sonst bei der Wahl über das Hauptmenü in ganz verschiedenen Submenüs abgeholt werden müssten:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: Abb. 2.3.10: Bsp. eines Kontextmenüs, ausgelöst mit rechtem Mausklick über einem markierten Wort in Microsoft Word 2008 für Mac OS. Darüber abgebildet und mit Pfeilen verbunden die Lage der Befehle in der Hauptmenüleiste: Das Kontextmenü zeigt 10 Befehle, die sich insgesamt hinter 5 Menüs bzw. 2 Submenüs versteckt halten!

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 35


Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Ausgangslage: Im abgebildeten Text soll der Titel «Arbeiten mit KontextMenüs» fett und kursiv formatiert werden; dafür müsste der Befehl «Schriftart» aktiviert werden. Wie kann das Kontextmenü dafür genutzt werden? Abb. 2.3.11: Vorgehen über die Menüliste: Menü Format, dann Wahl des Submenüs «Schriftart».

Insbesondere auf der Arbeitsoberfläche, dem Desktop, wo unter Umständen eine Menüleiste fehlt (Windows) oder selten benutzt und daher die Befehle unbekannt sind (Mac OS, Linux), ist der Nutzen von Kontextmenüs extrem gross:

Vorgehen: Markieren der betreffenden Textpassage, die formtiert werden soll, anschliessend Rechts-Mausklick über der markierten Passage, welche das Kontextmenü aktiviert und nun direkt zum Formatierungsmenü «Schriftart» führt: Abb. 2.3.12: Geöffnetes Kontextmenü zum markierten Bereich mit Auswahl an möglichen Befehlen und Optionen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 36 ©MARKNE

Das Arbeiten mit KontextMenüs erspart nicht nur generell das Suchen (vergessener) Befehle in der umfangreichen Menüstruktur, sondern verhindert auch, dass Befehle und Funktionen gesucht werden, die (momentan aus programmiertechnischen Gründen) gar nicht möglich sind: Das Kontextmenü zeigt immer nur gerade jene Befehle, die im jeweiligen Programmfensterausschnitt «sinnvoll» sind! Es lohnt sich durchaus, einmal auf dem Desktop oder quer durch die Anwendungen, die man tagtäglich benutzt, die Mächtigkeit des Kontextmenüs spielerisch auszuprobieren. Mit Sicherheit werden Befehle entdeckt, die einem bisher verborgen geblieben sind!

Abb. 2.3.13: Verwendung des Kontextmenüs auf dem Desktop von Microsoft Windows XP: Anwendung des Kontextmenüs zur Datei «Bild 1» (roter Rahmen) mit vielen nützlichen Befehlen, v. a. der Kopiermöglichkeit in ein anderes Laufwerk, z. B. auf einen Stick: Wird der Menübefehl «Kopieren» ausgewählt und das Fenster des Sticks geöffnet, kann über den Befehl «Einfügen» die Datei bequem kopiert werden!

Abb. 2.3.14: Kontextmenü zum Symbol «Arbeitsplatz» selber (roter Rahmen) mit z. B. nützlichem Zugang zur Suchfunktion oder der Verbindung zu Netzlaufwerken.


Eine Auswahl an Shortcuts, an die sich – allerdings ohne diesbezügliche explizite Vereinbarung – praktisch alle Softwareprogrammierer halten:

Befehl

Taste

Erkärung

kopieren

c

«c» für engl. «copy»

ausschneiden

x

«x» für Symbolzeichen „streichen“

einfügen

v

«v» für engl. «umgekehrt» (von ausschneiden): «versus»

rückgängig

z

«z» für symbolisch den letzten Buchstaben im Alphabet, d. h. den letzten Zustand wieder herstellen!

alles markieren

a

«a» für engl. «all»

drucken

p

«p» für engl. «print»

Eine andere Möglichkeit, häufig benutzte Arbeitsabläufe zu optimieren, kann mithilfe der Tastatur und Shortcuts erreicht werden. Wie Kontextmenüs sind auch Shortcuts sowohl auf der Systemoberfläche als auch in den Anwendungen verfügbar:

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

• Wie werden Shortcuts angewendet?

Symbolleisten anpassen

Die meisten Anwendungen benutzen übereinstimmend dieselben Shortcuts. Das Auslösen von Shortcuts erfolgt über das Drücken von Tastenkombinationen; meistens sind die String-, Kommando- oder Wahltaste mitbeteiligt (vgl. Abb. 2.3.16 und 2.3.17).

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

• Warum mit Shortcuts arbeiten? Shortcuts können entweder in Ergänzung zur Maus oder auch als eigentlicher Ersatz der Maus eingesetzt werden, d. h. ein Wechsel der Hand zwischen Maus und Tastatur erübrigt sich!

• Wie werden Shortcuts eingerichtet? In vielen Applikationen können Shortcuts aber auch selber definiert werden: Nach dem Aufrufen des entsprechenden Fensters zu Definition von Shortcuts wird (aus Gruppen von Menübefehlen) jene Funktion herausgesucht, die mit einem Tastaturkürzel belegt werden soll. Danach wird im Bereich «neue Tastenkombination drücken» die Kombination über die Tastatur eingegeben und mit dem Button «Zuweisen» bestätigt – der Shortcut ist definiert und wirksam:

Abb. 2.3.16: Auswahl an sog. «Shortcuts»; das Aufrufen erfolgt unter Windows in Kombination mit der sog. «String-Taste» («ctrl»), unter Mac OS X mit der «Command»Taste («cmd» bzw. «Apple-Taste»).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen:

Abb. 2.3.17: Aufgerufenes Menü «Bearbeiten» mit der Angabe der standardmässig zugewiesenen Shortcuts am jeweils rechten Rand! (Microsoft Word 2008 für Mac OS X; microsoft.com) Abb. 2.3.15: Fenster zur Definition von Shortcuts in Microsoft Word 2008 für Mac OS X, aufgerufen über den Menübefehl «Extras > Tastatur anpassen»: Dem Menübefehl «Kopieren» sind nun 2 Shortcuts zugewiesen, einmal durch die Tastenkombination «Befehl» («cmd»- bzw. «Apple»-Taste) und der Taste «c», dann aber auch durch das Drücken der Funktionstaste «F3» in der obersten Reihe der Tastatur.

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 37


• Welche Produkte lassen die Definition von Shortcuts zu?

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

STRG+Z = Rückgängig

Netzwerkverbindungen

ENTF = Löschen

Sowohl die gesamte Palette an Office-Produkten von Microsoft als auch die alternative Freeware LibreOffice bieten frei definierbare Shortcuts an. Wenn auch die Generation neuester «intelligenter» Paletten sich dynamisch den Bedürfnissen des Users anpassen, bleibt so noch immer der Wechsel von der Tastatur zur Maus erspart.

Abb. 2.3.19: Die Hilfefunktion von Windows XP offenbart folgende Zusammenstellung von exisiterenden Shortcuts (Auswahl):

• Shortcuts auf der Systemebene anwenden!

STRG+C = Kopieren

Auch die Systemebene hat Shortcuts zum Anwenden, die – je nach Betriebssystem – in einer Menüleiste deklariert oder in den Hilfekapiteln versteckt sind (vgl. auch Abb. 2.3.19):

STRG+X = Ausschneiden STRG+V = Einfügen

Umschalttaste+ENTF = Ausgewähltes Element permanent löschen, ohne es im Papierkorb abzulegen. STRG beim Ziehen eines Elements = Ausgewähltes Element kopieren. STRG+Umschalttaste beim Ziehen eines Elements = Verknüpfung zum ausgewählten Element erstellen. F2 = Ausgewähltes Element umbenennen. STRG+NACH-RECHTS-TASTE = Einfügemarke an den Anfang des nächsten Wortes setzen. STRG+NACH-LINKS-TASTE = Einfügemarke an den Anfang des vorherigen Wortes setzen. ALT+EINGABETASTE = Eigenschaften für ein aktiviertes Element anzeigen. ALT+F4 A= ktives Element schließen oder aktives Programm beenden. ALT+EINGABETASTE = Eigenschaften des ausgewählten Objekts anzeigen. ALT+LEERTASTE = Öffnet das Kontextmenü für das aktive Fenster. NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Abb. 2.3.18: Beispiel für Shortcuts auf der Systemebene (Desktop): Die Betriebssysteme Linux und Mac OS X deklarieren die meisten Befehle in den Menülisten am oberen Bildrand (Apple OS X «Snow Leopard»; apple.com)

Systeme und Anwendungen:

• Dialoge mit der Tastatur bestätigen!

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

Bei vielen Betriebssystemen und Anwendungen können auch die Dialoge direkt ohne Maus beantwortet werden: «Ja» meistens mit der Enter-/Returntaste, «Nein» mit der «n»-Taste, Abbruch mit der Taste «Esc(cape)».

2. 4

Die Vernetzung

• Shortcuts produkteübergreifend anpassen…

2. 5

Die Infrastruktur

Da die meisten Softwaretypen solche individuellen Konfigurationen zulassen, in der Originalinstallation aber nicht immer nicht die gleichen Shortcuts verwenden, könnten diese selber angepasst werden, damit effizienter gearbeitet werden kann!

SEITE 38 ©MARKNE

ALT+TAB = Zwischen geöffneten Elementen wechseln. ALT+ESC = Zwischen Elementen in der Reihenfolge umschalten, in der sie geöffnet wurden. F6 = Zwischen Bildschirmelementen in einem Fenster oder auf dem Desktop umschalten. ALT+LEERTASTE = Systemmenü für das aktive Fenster anzeigen. STRG+ESC = Startmenü anzeigen.


Ein weiterer, einfach gestaltbarer Weg zur Verbesserung der Effizienz am Computer kann über die individuelle Anpassung der Symbolleisten gegangen werden: Neben der Menüleiste am oberen Bildrand bieten viele Softwareprodukte statische oder dynamische Symbolleisten unterhalb der Menüs an. Im Menü «Ansicht > Symbolleisten» können diese sichtbar gemacht werden:

Symbolleiste (Zeichnen: bearbeitet)

Menüleiste (standard)

Formatierungspalette (standard)

geöffnete Palette (standard)

Die Konfigurationen sind in den meisten Anwendungsprodukten ähnlich und erfolgen in der Regel über die Menüs, welche für Grundeinstellungen und Anpassungen zuständig sind:

Abb. 2.3.21: Dialog zum Konfigurieren einer Symbolleiste: Durch einfaches Ziehen des Symbols «Gewitterblitz» (vgl. roter Pfeil für Bewegung der Maus) an den gewünschten Platz in der bestehenden Leiste wird diese Form als wählbares Symbol hinzugefügt! (Microsoft Powerpoint 2008 für Mac OS X; microsoft.com)

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Abb. 2.3.20: Die Symbolleiste links entspricht einer überarbeiteten Leiste «Zeichnen»: Es wurden jene Pfeilarten und geometrischen Formen eingesetzt, wie sie vom User als sinnvoll erachtet wurden! (Microsoft Powerpoint 2008 für Mac OS X; microsoft.com)

Die standardmässig einblendbaren Leisten sind mit ihren Befehlen nach Arbeitsvorgängen gruppiert; oft werden aber nur wenige Funktionen benötigt: Die Anordnung der Leisten kann nun aber frei definiert werden, d. h. es können Befehle, die selten gebraucht werden, herausgenommen und durch andere ersetzt werden, egal aus welchem Menü sie stammen. Es kann damit eine individuelle Symbolleiste kreiert werden, die genau jene Befehle - vielleicht sogar der Reihe nach angeordnet - enthält, die in einem alltäglichen Arbeitsvorgang benötigt werden; oder Symbole wie Pfeile, die sonst in Submenüs versteckt sind, können direkt zur Auswahl in der Leiste platziert werden. Die Installation erfolgt auf ähnliche Weise wie die Zuweisung von Shortcuts über einen Konfigurationsdialog (vgl. Abb. 2.3.21).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 39


Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Jedes Betriebssytem enthält einen Bereich an kleinen Dienstprogrammen, mit denen wichtige Einstellungen etwa für Bild- und Tonausgabe auf der Ebene des Betriebssystems vorgenommen werden können. Bei Problemen etwa mit der Ausgabe von Bild und Ton oder der Anbindung in ein Netzwerk liegen die Ursachen meistens hier in den falschen Einstellungen, z. B. wenn der Lautstärkepegel für die Tonausgabe im System auf null gestellt ist und deshalb kein Ton beim abgespielten Film zu hören ist! Sich bei ausgewählten Bereichen etwas auszukennen, kann also nur von Vorteil sein:

Abb. 2.3.23: Einstellung der installierten Drucker im System unter Windows XP (microsoft.com) als Beispiel für Konfigurationsmöglichkeiten im System; durch einen Doppelklick auf die Symbole der Drucker können weitere Konfigurationen vorgenommen werden:

Abb. 2.3.22: System-Einstellungen unter Linux (Distribution Ubuntu Vers. 9.10)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen:

Zu den wichtigen Einstellungen, die man kennen sollte, gehören jene Bereiche, die im weitesten Sinne die Kommunikation mit Peripheriegeräten betreffen, sei dies ein Drucker, ein Scanner, eine Maus oder der Beamer! Hier sind beispielsweise auch die Einstellungen für die Einbindung des Computers in ein Funknetz vorzunehmen. Grundsätzlich betrifft dies folgende Bereiche:

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

• Bild und Ton

2. 5

Die Infrastruktur

• Wi-Fi- und Bluetooth

SEITE 40 ©MARKNE

• USB- und Firewire-Peripheriegeräte


Konfigurationsbeispiel der Ein- und Ausgabe von Audiogräten über die Systemeinstellungen unter Windows XP (microsoft.com):

• Einstellungen für audio-visuelle Peripherie: - Ton: Systemeinstellung, welche die Gesamtlautstärke von Audiosignalen für sämtliche Ausgänge festlegt wie interne Lautsprecher, Audio-Line-Ausgang über Klinker- oder USB-Stecker:

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

Abb. 2.3.26: Ansicht der Systemsteuerung

Abb. 2.3.24: Dialog (Ausschnitt) für die Einstellungen zur Tonausgabe unter Mac OS X «Snow Leopard»: Mit der aktuellen Konfiguration ist am angeschlossenen Bildschirm kein Tonsignal hörbar, weil dieses auf den eingebauten Kopfhöreranschluss umgeleitet wird! (appple.com)

Abb. 2.3.27: Ansicht nach Wahl der Kategorie «Audiogeräte»

Im Klassenzimmer soll ein Kurzfilm abgespielt werden, das Notebook ist an eine Stereoanlage als Verstärker korrekt angeschlossen. Im Realplayer ist die Lautstärke auf den maximalen Wert eingestellt, dennoch kann nur ein mässiger Pegel erreicht werden, weil von der Systemebene her die Lautstärke gedrosselt wird:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen:

Abb. 2.3.28: Ansicht nach dem Öffnen des Bereichs «Sounds und Audiogeräte»: Alle vorhandenen Peripheriegeräte können justiert und den jeweiligen Ein- und Ausgängen zugeordnet werden.

Abb. 2.3.25: Fenster von Realplayer mit grünem Lautstärkeregler unten rechts, der auf maximale Lautstärke eingestellt ist, oben rechts der Lautstärkeregler des Systems, der nur zu einem Viertel geöffnet ist und damit die mögliche Gesamtlautstärke über alle Ausgabekanäle drosselt! (Mac OS X und Realplayer Vers. 11)

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 41


Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

- Monitore/Beamer: Eine Konfiguration, die im Schulalltag von grosser Bedeutung ist, betrifft das Handling von mehreren Monitoren bzw. angeschlossenem Beamer: Grundsätzlich ist es möglich, die Darstellung auf beiden Monitoren zu synchronisieren oder mit sogenanntem «erweitertem Desktop» zu betreiben:

Abb. 2.3.29: Konfiguration von 2 Monitoren unter Mac OS X «Leopard» (apple.com): Der Bildschirm rechts fungiert als Hauptmonitor, symbolisiert durch die aktive Menüleiste (weisser Balken); er kann durch Verschieben mit der Maus auf den Beamer (links) verlegt werden. Fenster bzw. Applikationen können mit der Maus über die Bildränder in den jeweils anderen Monitor verschoben werden! Zudem können die beiden Bildschirme per Mausklick in den blauen Bereich in der Anordnung vertauscht werden. Soll auf beiden Anzeigen das gleiche erscheinen, wird die Option «synchronisieren» angewählt!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 42 ©MARKNE

Abb. 2.3.30: Beispiel für einen Konfigurationsdialog unter Windows XP: Das Erscheinungsbild des Dialogs unter diesem Betriebssystem ist unter Umständen vom Treiber für die verwendete Grafikkarte vorgegeben; hier am Beispiel für einen Treiber von Intel. (intel.com)

Die Darstellung mit 2 Displays kann zum Beispiel dafür genutzt werden, dass am Beamer die Präsentation für die Schüler angezeigt wird, während gleichzeitig auf dem Lehrergerät das sog. «Referentenmodul» aktiv ist!


• Einstellungen für Netzwerk und Kommunikation: Die Einstellungen für Netzwerkdienste bestimmen über die Verbindung zu anderen Geräten, sei es nun ein Funknetzwerk, ein Drucker oder etwa ein Handy zum Download von Fotos: Einige Einstellungen für Netzwerk und Kommunikation, wie sie von den Systemeinstellungen bzw. Kontrollcentern aus auf allen Betriebssystemen aufgerufen werden können:

Abb. 2.3.31: Einbindung in Netzwerke unter Mac OS X «Leopard». (apple.com)

Abb. 2.3.32: Dialog für die Übersicht bestehender und die Anbindung neuer Geräte via Bluetooth unter Mac OS X «Leopard». (apple.com)

- Drucker werden über das sog. «Printcenter» eingebunden und müssen bei erster Verwendung installiert werden. In der Regel erkennt das Betriebssystem das Gerät selber und installiert die sog. «Treiber», damit der Computer den Drucker richtig «ansteuern» kann. Ansonsten mag eine mitgelieferte CD die notwendige Zusatzsoftware enthalten. Notfalls findet man auf der Website des Herstellers meist auch die benötigte Software zum Download. - Andere Systemeinstellungen betreffen Scanner, Faxgeräte und Digitalkameras. - Auch die Anbindung eines Bluetooth-Geräts gilt als Erweiterung eines «drahtlosen Netzwerks»; folglich findet man die Einstellungen für Installation und Konfiguration in diesem Bereich der Systemeinstellungen: In der Regel ist hier die Bluetooth-Verbindung standardmässig deaktiviert, diese muss zuerst eingeschaltet werden und die Option «sichtbar» aktiviert werden, damit sich die beiden Geräte, die verbunden werden sollen, «sehen» können. Während des erstmaligen Verbindungsaufbaus erfolgt aus Sicherheitsgründen eine Authentifizierung, bei der auf dem jeweils anderen Gerät ein Sicherheitscode bestätigt werden muss, der vom Ursprungsgerät vorgegeben wird. Dann erst ist eine Übertragung möglich, da sonst Unbefugte auf die Daten der Geräte zugreifen könnten. - Auch die Netzwerkeinstellungen für Ethernet und WiFi-Verbindungen in Kabel- und Funknetze, etwa für Internetverbindungen, werden hier vorgenommen. Bei beiden Netzwerktypen ist es wichtig zu wissen, ob die Zuteilung der Teilnehmernummer im Netzwerk, die sog. IP, automatisch verteilt wird (dann ist die Verbindungsart über «DHCP» zu wählen) oder ob die Eingabe einer manuellen IP notwendig ist, die dann vom Netzwerkadministrator vorgegeben wird. Die allermeisten Netzwerke besitzen einen sog. DHCP-Server, der einem Gerät automatisch im Netzwerk eine Teilnehmernummer zuteilt. - Eine besondere Bedeutung innerhalb der Systemeinstellungen für Netzwerke betreffen die Vorgaben für die Sicherheit, geht es schliesslich darum, die Daten des eigenen Computers vor Zugriffen Unbefugter zu schützen: Die Konfigurationsmöglichkeiten dieser sog. «Firewall» sind sehr umfangreich und komplex; sie ermöglichen in der Regel 3 Sicherheitsstufen: Alle Verbindungen blockieren (meist standardmässige Einstellung), Verbindungen für vorher definierte Netzwerke zulassen, alle Verbindungen zulassen. So kann es unter Umständen sein, dass bei der Verbindung zu anderen Geräten wie z. B. ein Handy über Bluetooth oder USB hier zuerst die dafür notwendige «Erlaubnis» freigeschaltet werden muss! Die dafür notwendige Dienstsoftware ist ebenfalls im Bereich der Netzwerkeinstellungen zu finden.

Hilfe zur Selbsthilfe

Softwaretypen im Überblick

Mit Menüs Befehle finden

Maus und Kontextmenüs

Tastatur und Shortcuts

Symbolleisten anpassen

Systemeinstellungen vornehmen

Netzwerkverbindungen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Systeme und Anwendungen: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 43


Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

Als globales Datennetz mit technisch einheitlichen Standards stellt das Internet heute die wichtigste Kommunikationsverbindung zwischen Computern dar. Ende der 60er Jahre bereits entstanden und als Datennetz für Forschung, Bildung und Militär genutzt, erlangte es aber erst mit der Implementierung der grafischen Oberfläche Anfang der 90er Jahre seine umfassende Bedeutung im Alltag – seither kann man im Internet mit Browser und Maus bequem «surfen»! Ein kleiner Ausflug in die technische Konzeptionierung des Internets mag einige Fragezeichen und Probleme erhellen: Adressierung Egal, ob die Seite einer Zeitung angesehen, eine E-Mail verschickt oder gechattet wird - in diesen Momenten werden über ein internationales Netz Daten zwischen zwei Computern ausgetauscht. Analog zur gewöhnlichen Post bestehen eine ähnliche Ausgangslage, müssen nämlich zum einen die «Adressen» beider Computer, die miteinander kommunizieren, eindeutig und bekannt sein und zum anderen soll der kürzeste bzw. schnellste Transportweg zwischen den beiden, also Absender («Host» = Wirt, Gastgeber) und Adressat («Client» = Kunde, Gast), gefunden werden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 44 ©MARKNE

Anders als beim Versand von Briefen und Paketen bei der Post werden im Internet die zu versendenen (Daten-)«Pakete» zuerst codiert und anschliessend in kleine Teilpakete verkleinert. Dies birgt den Vorteil in sich, dass vor dem Versenden eines jeden Paketanteils neu entschieden werden kann, welches nun die aktuell schnellste Verbindung vom Host zum Client darstellt! Analog auf die Situation der Post übertragen würde das heissen, dass die Anrede des Briefes per LKW, der Inhalt z. B. mit dem Postzug und die Grussformel am Schluss per Fahrradkurier verschickt wird und der Briefträger auf dem Postamt zuerst den Brief wieder in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen muss, bevor er ihn zustellen kann!

Was heisst das nun für die Vorgänge im Internet, wenn Daten zerstückelt auf die Reise geschickt werden? Die Lösung ist relativ einfach: Jedes Teilpaket mit Daten muss erstens den Adressaten kennen und zweitens einen Code besitzen, der dem Computer am Schluss mitteilt, in welcher Reihenfolge die eintreffenden Datenpakete wieder zusammengesetzt werden müssen. Um diese Aufgaben wahrnehmen zu können – Adressierung, Transport und Ordnen der Information – wurde das sog. TCP/IP-Protokoll entwickelt: Es benutzt zur Adressierung immer 4 Dreiergruppen von Zahlen, die als «IP-Nummer» (kurz «IP») bezeichnet werden.

Wissenswertes zum Internet (Teil 1) (wikipedia.de «Internet» 2.1.2011) Was ist das Internet? Unter dem Kunstbegriff «Internet» (engl. «interconnected Networks» = «untereinander verbundene Netzwerke») ist ein globales Netzwerk zu verstehen. Worin besteht das Internet? Das Internet ist – entgegen der verbreiteten Ansicht – keine Konstruktion, sondern die Summe einer Vielzahl von unabhängigen Rechnern, die über die unterschiedlichsten Datennetze miteinander verbunden sind (und das auch schon vor de im Internet waren!). Wie funktioniert das Internet? Alle Rechner haben sich als Teilnehmer im Internet an ein vorgegebenes Protokoll zu halten, damit sie sich untereinander «verstehen», dem sog. «TCP/IP»-Protokoll («Transmission Control Protocol/Internet Protocol»). Dieses Protokoll also ist mit einer gemeinsamen Verständigungssprache zu vergleichen, die alle Computer beherrschen. Was kann das Internet? Die Fähigkeiten dieses Protokolls sind ausserordentlich vielfältig und in verschiedene Dienste aufgeteilt, so im wesentlichen in das World-Wide-Web, die E-Mail-Dienste, in ein Protokoll für Datenübertragung, eines für die Kommunikation (TELNET) und eines für Newsforen (USENET). Diesen Protokollen «aufgesetzt» sorgen verschiedene Programmiertechniken dafür, dass auch Telefon-, Radio- und TV-Übertragungen möglich sind.


Wissenswertes zum Internet (Teil 2) (wikipedia.de «Internet» 2.1.2011) Wem gehört das Internet, wer kontrolliert es? Hinter der Konstruktion «Internet» steht weder eine Firma noch eine Organisation; jeder, der seinen Computer an das Internet anbindet und daran teilnimmt – in welcher Form auch immer – ist in dem Moment «Teil» des Internets! Einzig zwei Dinge müssen im Internet global koordiniert werden, da es sonst nicht mehr funktionstüchtig wäre: a) die Vergabe der Adressen b) die Weiterentwicklung der technischen Standards Während die Vergabe der Adressen die sog. «Internet Corporation for Assigned Names and Numbers» (ICANN) als privatrechtliche Non-Profit-Organisation US-amerikanischen Rechts mit Sitz in Kalifornien übernimmt (bis im Okt. 2009 unterstand diese Organisation dem amerikanischen Wirtschaftsministerium!), befasst sich die «Internet Engineering Task Force» (IETF) mit der technischen Weiterentwicklung des Internets. Unvorstellbar – aber wahr, besitzt IETF keine Rechtsform, sondern stellt eine offene, internationale Freiwilligenvereinigung von Netzwerktechnikern, Herstellern, Netzbetreibern, Forschern und Anwendern dar. Es bilden sich problemorientierte Arbeitsgruppen, die sich nach Abschluss ihrer Arbeiten und Forschungen wieder auflösen. Die Koordination auf oberster Ebene obliegt der «Internet Society» (ISOC), gegründet 1992. Als nichtstaatliche Organisation (NGO) ist sie für die Pflege und Weiterentwicklung der Internetinfrastruktur zuständig. Die ISOC hat ihren Hauptsitz bei Washington, D.C. und besteht aus mehr als 6.000 Einzelpersonen und ca. 150 Organisationen aus über 170 Ländern. Wer erfand das Internet? Gefördert und entwickelt wurde die Idee der Datenübertragung auf Netzwerken seit dem Jahre 1969 durch das US-Verteidigungsministerium. Inwiefern es um sichere Datennetze angesichts der Bedrohung im Kalten Krieg ging oder auch zivile Forschungsrichtungen im Vordergrund standen, ist nicht unumstritten! Mit der Implementierung des HTTP-Protokolls für das World-Wide-Web im Jahre 1993 trat das Internet sozusagen an die Öffentlichkeit: Die im CERN 1989 entwickelte Programmiersprache ermöglichte es (jedermann), durch eine grafische Oberfläche bequem Daten im Netz zu sichten. Das Jahrzehnte ältere Protokoll für E-Mail wurde nun ebenfalls in der Allgemeinheit bekannt und intensiv genutzt.

Damit man sich nun diese lange Nummer (ähnlich einer Telefonnummer) nicht merken muss, wurde die sog. «Domain» eingeführt. So lautet etwa die Adresse der Vereinten Nationen im Netz, einmal mit Domainnamen, einmal mit der IP, wie folgt: Domain:

un.org

URL:

http://www.un.org/generalsecretary

IP:

157.150.195.10

Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

Neben dieser Hauptadresse («Domain» = «Domäne»: Gebiet, Hauptsitz) gibt es die sog. «URL» («Universal Ressource Locator» = allgemeiner Quellen-Anzeiger): Sie gibt zusätzlich an, über welches Protokoll die Domain angesprochen wird (hier über das «HTTP»-Protokoll, wie es mit dem Browser im World-Wide-Web üblich ist) und auf welche Seite genau die Adresse bei den Vereinten Nationen zugreift, d. h. welchem internen Pfad sie folgt; hier also zur Seite des Generalsekretärs. Selbstverständlich kann im Browser auch direkt die IP eingegeben werden, auch dann erscheint die Frontseite der Vereinten Nationen. Beginnt man auf einer Website zu surfen, wird die Domain laufend um den aktuellen Pfad erweitert, der in die Verzeichnisse des Webservers führt. Bei logischer Programmierung sagt dieser «url-path» Wertvolles über den Inhalt aus: URL mit Path:

http://www.un.org/en/peace/

Bedeutung des Pfads: Website der Vereinten Nationen /…in englischer Sprache /…Themenbereich Frieden

Die Verzeichnisse auf den Websites sind im URL-Pfad immer durch sog. «Slahs», «/» - Zeichen, getrennt und wiederspiegeln genau wie beim Computer die hierarchische Struktur der Harddisk. Bei der Analyse von URLs kann je nach Fall sogar beurteilt werden, welchen Stellenwert eine zitierte Information hat, was für Wissenschaft und Unterricht von grosser Hilfe sein kann, wie das folgende (konstruierte) Beispiel zeigt: Die Schüler haben im Internet mit einem konkreten Auftrag recherchiert und tragen (unter Angabe der Quellen) vor dem Plenum der Klasse ihre Ergebnisse vor. Dabei zeigt sich, dass die Gruppen über gegensätzliche Informationen verfügen: Wie konnte es dazu kommen? Wie kann dies nachgeprüft werden?

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 45


Die Auswertung der beiden URLs nach einer Recherche bei der Neuen Zürcher Zeitung (nzz.ch) zeigt folgende Situation:

Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Quellenbeleg 1:

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/abstimmung_1.4095351.html

Was das Internet alles kann

Quellenbeleg 2:

http://www.nzz.ch/blogs/nzz_blogs/blog_vom_nil/ein_hoch_auf_die_direkte_demokratie_1.4094588.html

Wie das Internet immer mobiler wird

Beim genauen Vergleich der beiden Quellenbelege löst sich das Problem der gegensätzlichen Aussagen schnell – offenbar ist der zweiten Gruppe bei ihrer Recherche der Fehler unterlaufen, dass ihre Informationen nicht offiziellen Verlautbarungen, sondern der Meinung eines Bloggers entnommen worden sind! Die Fertigkeiten, URLs lesen zu können, mögen aber auch noch helfen, wenn alte, abgelegte Links beim Aufrufen offenbar ihre Gültigkeit verloren haben, wie wiederum ein konstruiertes Beispiel illustriert: Auf der Seite der Universität Bern war vor einigen Monaten der Link zur Studienordnung für das Fach Geographie als Link gespeichert worden; beim späteren Aufrufen kommt jedoch plötzlich die Fehlermeldung, dass die Seite nicht mehr gefunden werden konnte. Die damals im Link gespeicherte Adresse lautet (theoretisches Beispiel): Link:

http://www.unibe.ch/inst_geografie/direktion/infos/studienordnung.pdf

Inzwischen wurden die hausinternen Verwaltungsstrukturen am Institut geändert, so dass aufgrund der zahlreichen Anfragen von Studierenden innerhalb der Direktion eine spezielle Studienberatung geschaffen wurde, die auch auf der Website als eigene Institution erscheint. Daher hat der Webmaster auch die Struktur der Website der neuen hausinternen Organisation angepasst, so dass die neue Adresse des gleichen Dokuments nun wie folgt lautet: Link:

http://www.unibe.ch/inst_geografie/infos/studienberatung/studienordnung.pdf

Scheinbar «tote» Links können also, indem man Verzeichnis für Verzeichnis nach «oben» geht, unter Umständen wieder gefunden werden, weil man dann in der Herarchie so lange zurückgeht, bis man wieder auf ein gültiges Verzeichnis und dessen Inhalt gelangt; das bedeutet also für die Eingabe im Browser folgende Vorgehensweise:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 46 ©MARKNE

Toter Link mit Fehlermeldung

http://www.unibe.ch/inst_geografie/direktion/infos/studienordnung.pdf

Ungültiges Verzeichnis mit Fehlermeldung

http://www.unibe.ch/inst_geografie/direktion/infos/

noch immer ungültiges Verzeichnis mit Fehlermeldung

http://www.unibe.ch/inst_geografie/direktion/

gültiges Verzeichnis als neuer Ausgangspunkt

http://www.unibe.ch/inst_geografie/

Link, der nun wieder zum gesuchten Dokument am neuen Ort führt

http://www.unibe.ch/inst_geografie/infos/studienberatung/ studienordnung.pdf

(Die gleiche Vorgehensweise ist natürlich auch hilfreich, wenn sich in die Notiz einer Webadresse unbeabsichtigte Fehler eingeschlichen haben!)

Wissenswertes zum Internet (Teil 3) (wikipedia.de «Internet» 2.1.2011) Domains Das System von Domains hat folgende Hierarchie, gezeigt am Beispiel «def.example.org»: a) Top-Level-Domain: oberste Hierarchieebene: «.org» b) Second-Level-Domain: «example.org» c) Third-Level-Domain (sub-Domain): «def.example.org» Auswahl an Beispielen für Top-Level-Domains ausserhalb der üblichen Länderkennungen: «.com»: Firmen («com» = «commercial») «.org»: Organisationen («org» = «organization») «.gov»: Regierungsstellen («gov» = «governmental») «.edu»: Bildungsinstitutionen («edu» = «education») «.net»: Netzwerkdienste od. ähnl. («net» = «network») «.info»: Nachrichtendienste od. ähnl. («info» = «information») «.eu»: Europa Die Seite der IANA enthält eine Liste mit allen global existierenden Top-Level-domains. (www.iana.org) Für die Reservierung und Nutzung der einzelnen Domains existieren rechtliche Bestimmungen, die mit der entsprechenden Top-Level-Domain im Zusammenhang stehen. So ist es beispielsweise für eine amerikanische Firma möglich, eine Domain mit der Landeskennung der Schweiz zu nutzen. Die Top-Level-Domain «.org» steht weltweit allen Organisationen zur Verfügung, während die Top-Level-Domain «.edu» zum Beispiel nur von Bildungsinstitutionen in den Vereinigten Staaten von Amerika reserviert und genutzt werden kann!


Wissenswertes zum Internet (Teil 4) (wikipedia.de «Internet» 2.1.2011) IP und Nameserver Woher weiss ein Computer, welche IP zu welcher Domain gehört? Für diesen Zweck gibt es – von verschiedenen Firmen und Institutionen auf freiwilliger Basis unterhalten – sog. «Nameserver» im Internet; diese führen Datenbanken, in denen die sog. «Namensauflösung», d. h. welche Domain über welche IP erreicht werden kann, eingetragen ist. Man könnte diese Register der Nameserver durchaus mit Telefonbüchern vergleichen! Diese Datenbank für Domains heisst «Whois» (engl. «who is» = wer ist), ist öffentlich und kann unter «whois.net» abgefragt werden. Damit nun im «Domain Name System» (DNS) weltweit keine Überschneidungen entstehen, wird die Vergabe von Domains und IPs jeweiligen Organisationen übertragen, z. B. für die Top-Level-Domain «.ch» der Firma SWITCH (www.switch.ch). Hier wird ein Domain-Name beantragt und dann vergeben. Die Zuteilung der jeweiligen IP-Bereiche wie die Festlegung gültiger Domains erfolgt durch die «Internet Assigned Numbers Authority» (IANA) direkt im Auftrag der ICANN. Die Datenbank, wem eine bestimmte IP gehört, kann unter «ripe. net» abgefragt werden. Auf einem Webserver können nun unter gleicher IP mehrere Websites mit unterschiedlichen Domains abgelegt werden. Beim Aufrufen einer bestimmten Domain leitet der Webserver automatisch die Anfrage an die richtige Website weiter!

Die eben angestellten Überlegungen haben entscheidende Konsequenzen für die Belegbarkeit von Internetquellen: Im Idealfall folgen Programmierer beim Erstellen von Websites einem logischen Aufbau; die URLs können aber auch willkürlich benannt werden, zum Beispiel mit undefinierbaren Zahlen. Unter Umständen kann es sogar die Absicht sein, damit der Leser sich kein Bild über die Struktur der abgelegten Daten machen kann! Schon alleine deshalb – aber auch, weil das Internet ein extrem dynamisches Medium ist – macht es wenig Sinn, in Arbeiten als Quellenbelege URLs anzugeben, weil diese mit Sicherheit schon nach kurzer Zeit nicht mehr aufzufinden sind: Entweder hat das Dokument eine andere Ablage und damit eine neue URL erhalten, oder es wurde vollkommen von der Website entfernt. Damit ergeben sich zwei Möglichkeiten des Quellenbelegs:

Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

a) Sinnvollerweise wird auf die Angabe einer URL verzichet, weil nach bestimmter Zeit wahrscheinlich nicht mehr nachgewiesen werden kann, dass sich eine bestimmte Information auf der Website befand. Anstelle der URL wird die Domain und das Abrufdatum zitiert und – sofern erkenntlich – der Name des Autors. b) Soll der Beleg auch nach längerer Zeit noch geleistet werden können, bleibt kein anderer Weg, als die Website als Text oder PDF lokal abzuspeichern und sozusagen als „digitaler Anhang“ einer Arbeit beizulegen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 47


Wer erfand das Internet? • gegründet wurde das Internet Ende der 60er Jahre durch das amerikanische Verteidigungsministerium zum Aufbau eines eigenen Kommunikationsnetzes • das Netz wurde dann aber sehr bald von einem weiten Kreis bedeutender Regierungs-, Bildungs- und Forschungsinstitutionen verwendet

Welche Ziele verfolgt das Netz?

Was Webadressen EINFÜHRUNG alles verraten… INS INTERNET

Wie das Internet funktioniert2. Aufbau und Funktionsweise Was das Internet alles kann

• •

Wie das Internet immer mobiler ☞ Der Bereich «http://www» wird

ist nicht eigentlicher Teil des URL, sondern bezeichnet hier als Vorspann lediglich den Dienst, über den die Adresse angesprochen wird, nämlich das Web! Denkbar wäre es auch, die Uni Bern etwa über das FTP mit «ftp:unibe.ch» aufzurufen oder über email mit «xy@unibe.ch»

Transportwege -4-

Damit ein Client, z. B. ein Heimcomputer, das Internet nutzen

• das Datennetz sollte so strukturiert sein, dass gleich einem neuronalen Netz der Abb. 2.4.2: Welches Netzwerk entspricht der Strukglobale Datenaustausch weder durch Zerstörung noch Sabotage unterbunden tur des Datennetzes? werden konnte: Grundlagen und Anwendungen für die Schule

Adressierung Transportvorgang kann, bedarfund er einer Teilnehmeradresse, damit ein Host weiss, wohin Diedie Daten werdenauf zuerst codiert = verpackt, wennmuss! nötig vorher noch zerkleinert, er Antwort eine Anfrage schicken Zu diesem Zweck erdannjeder schliesslich adressiert und Einloggen abgeschickt.ins Auf Internet der Gegenseite der hält Computer beim eine IPempfängt zugewiesen, Adressat die Pakete und stellt sie wieder in den ursprünglichen Zustand.

jene Nummer aus 4 dreistelligen Zahlen. Anders als bei Computern, Codierung und Adressierung Control Protocol/ die dauernd im Internet erfolgen sind umdurch runddas umsog. dieTransmission Uhr von anderen aufgeInternet Protocol, kurz TCP/IP, das der Adresse einen Postcode zuordnet. Zur Vereinrufen werden zu können, existiert zu dieser Nummer keine URL! Abbildung nach: fachung bestehen aber auch Adressnamen (sog. URL‘s), welche die umständlichen Topologie von Rechennetzen Je nach und Abonnement wird dem Client eine (dtv dyna- Atlas zur Informatik: 82) Nummern des Provider Protokolls ersetzen und auf den Art des Dienstes verweisen: mische oder fixe IP zugeteilt: Bei der dynamischen IPUSerhält der ComUni Bern - Kongress • das Datennetz deshalb auf dervöllig Stufe der internationalen Netze völlig Durch dieverzichtet unkoordinierte, freie Einbindung puter als Client eine IP, deren Gültigkeit nur für die laufende Internetauf hierarchische Strukturen, wenn auch aus der Sicht eines Endverbrauchers Universal Ressource Locator URL http://www.unibe.ch http://www.state.gov vonsehrComputern im Internet gibt es kein Zentrum; inwohl unterschiedliche Kommunikationsebenen bestehen; theoretisch geseIP - Nummer 124.236.255.012 ➔ 238.255.255.102 session die gleiche sein wird und jedes Mal wechselt. (Beim System hen kann sich aber jeder Benutzer über die Beschaffung der sofern entspricht in der obigen Abbildung dienotwendigen Netz- Infrastruktur direkt ins globale Netz einschalten. der fixen IP-Vergabe jedoch immer wird diese in (Domain den Netzwerkeinstellungen Ein URL besitzt im ersten Abschnitt den DNS Name Server), welcher werkstruktur unten rechts am ehesten der Struktur des die eigentliche Adresse bezeichnet (Ort Hausnummer), die den restlichen PDF - Version: des Computers eingetragen.) Mit mit dieser IP erfolgtwährend nun über Pro-http://www.markne.ch/internet/internet.pdf Internets: Die schwarzen Punkte symbolisieren Hosts Angaben auf den genaueren Ort der Ablage im Haus verweisen: und Clients, aber auch sog. «Router», die wichtigen vider der Weg ins internationale Datennetz, wobei sog. «Router» an «Internet-Knoten». Sie dienen als Zubringer zur oberdenhttp://www.unibe.ch/geographinst/direktion/infos/vorlesungen.html Schnittstellen der Netzwerke die Daten in Empfang nehmen und sten Hierarchie internationaler Datenverbindungen via auf den weiteren «richtigen Weg schicken», eben «routen»: Transportwege ▲

✪ Router ▲ Provider ● Host

✪ ✪

Seekabel (Glasfaser) oder Satellit. Weltweit existieren rund 100 solcher Internet-Knoten, 60 davon in Europa, 26 in Nordamerika. Der gleichzeitige Ausfall mehrerer Knoten kann das Internet noch nicht zum Zusammenbruch bringen, sehr wohl aber regional zu Ausfällen führen: Nur 2 Knoten versorgen die meisten Regionen der Schweiz, einer in Zürich, der andere in Genf! (wikipedia.de 2.1.2011)

✪ ✪ ✪

NEUE MEDIEN IM

Abbildung: Hypothetischer Weg eines Datenpakets zwischen der Universität Bern und der National Library UNTERRICHT in Washington

✪ ✪

●▲

Das Internet und seine Dienste:

PDF - Version: http://www.markne.ch/internet/internet.pdf Abbildung 2.4.1: Fiktiver Weg einer Anfrage aus der Schweiz bei der National Library in Washington DC, USA. Mit spezieller

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 48 ©MARKNE

Software, die im Netz geladen werden kann, ist es übrigens möglich, diese Route, die «Trace», zu ermitteln!

Es sind nun diese Router, die untereinander permanent prüfen, zu welchen anderen Routern sie gerade die beste Verbindungsqualität haben und laufend entscheiden, über welche Leitung sie das nächste Datenpaket verschicken. Aufgrund des Addressierungssystems ist der Host ja jederzeit in der Lage, die ankommenden Datenpakete in der richtigen Reihenfole und passend zum Absender zusammenzusetzen.

Wissenswertes zum Internet (Teil 5) (wikipedia.de «Internet» und «Cyber-Terrorismus» 2.1.2011) MK02041999-Internetkurs-P65

Cyber-Terrorismus

Im Zusammenhang mit Terrorismus und Krieg untescheidet man generell 2 Berührungspunkte zum Internet: • Anschläge auf die Infrastruktur des Internets mit dem Ziel, das Funktionieren des Internets (temporär) zu stören. • Anschläge mit Hilfe des Internets mit dem Ziel, aus dem Internet heraus Computer und deren Netzwerke durch das Infiltrieren von Viren auszuspähen oder auszuschalten.

MK0


Drucken http://www.focus.de/digital/internet/internet-telefon-und-co-_aid_62744.html

Gläserner Bürger

Was der Provider speichern soll Donnerstag, 08.11.2007, 16:10 · von FOCUS-Online-Redakteurin Claudia Frickel

Mit dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung sind Provider gezwungen, umfangreiche Informationen über Kunden zu sammeln. Schon bisher sind unter bestimmten Voraussetzungen Telefondaten von Bürgern gespeichert worden. So dürfen dpa Provider und Telefonfirmen die Verbindungsdaten ihrer Kunden sichern, von denen die Höhe der Rechnung abhängt. Das sind zum Beispiel die angerufenen Nummern und die Länge des Gesprächs. Alle anderen Daten müssen sofort gelöscht werden. Die Kunden können außerdem verlangen, dass Telefonnummern gekürzt gespeichert werden, so dass Rückschlüsse nicht möglich sind, oder dass die Daten nach Versand der Rechnung umgehend gelöscht werden. Ansonsten dürfen die Rechnungsdaten auch bislang schon sechs Monate gespeichert werden – in der Praxis beschränken sich die Telefonanbieter allerdings meist auf höchstens drei Monate. Neuregelungen bringen deutliche Verschärfung Die Neuregelungen gehen darüber weit hinaus. Dann sollen alle Daten auf Vorrat gespeichert werden. Bisher ist es zum Beispiel nicht erlaubt, die Daten von Pauschaltarifen zu speichern – weil diese nicht für die Abrechnung notwendig sind. Das betrifft alle Kunden, die Flatrates für Internet und Telefon nutzen. Auch E-Mail-Informationen werden bisher nicht erfasst. In Zukunft werden demnach alle Daten gespeichert, die mit einer Verbindung zu tun haben – und zwar in jedem Fall sechs Monate lang. Internet Gespeichert werden sollen ein halbes Jahr lang alle Daten, die beim Surfen im Internet anfallen. Das sind Online-Zugangsdaten wie die IP-Adresse, über die jeder einzelne Rechner im Internet eindeutig identifizierbar ist. Außerdem werden der Beginn und das Ende der Internetnutzung festgehalten. E-Mail Alle Anbieter von E-Mail-Diensten müssen in Zukunft bestimmte Daten ihrer Kunden festhalten. Dazu gehören die IP-Adresse des Absenders und die Mailadressen von Sender und Empfänger. Außerdem wird gespeichert, wann der Postfach-Besitzer auf dieses zugegriffen hat, zusammen mit der IP-Adresse. Telefon Telefonanbieter müssen mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes die Rufnummer des anrufenden und des angerufenen Anschlusses ein halbes Jahr lang speichern. Außerdem werden der Beginn und das Ende der Verbindung festgehalten. Beim Telefonieren über das Internet wird außerdem die IP-Adresse protokolliert. Handy und SMS Für Telefonate via Handy gelten die gleichen Regeln wie bei Festnetztelefonaten. Nur wird dabei zusätzlich der Standort des Anrufers festgehalten. Das heißt, es werden Daten gespeichert, aus denen sich die geografische Lage der jeweiligen Funkzelle ableiten lässt. Protokolliert wird auch der Versand jeder einzelnen SMS mit Absender– und Empfängernummer sowie Zeitpunkt.

Abb. Artikel aus Zeitschrift «Focus» Datenspeicherung durch Nicht2.4.3: festgehalten wirdder jeweils der Inhalt der zur Kommunikation – also etwadie Provider was in einer E-Mail 8.11.2007) steht oder was jemand am Telefon erzählt. indas, Deutschland. (focus.de Justizministerin Brigitte Zypries hat dies so erklärt: „Es wird quasi nur der Briefumschlag erfasst“ – und nicht der Brief selbst. Kritiker bemängeln allerdings, dass man auch Rückschlüsse auf den Inhalt schließen kann, wenn man den Empfänger oder Angerufenen kennt. Ein Beispiel: Jemand schreibt eine E-Mail an eine Beratungsstelle für Alkoholiker. Zugriff auf die gespeicherten Daten sollen Polizei und Staatsanwaltschaft

Die Vergabe von temporären und permanenten IPs durch die Provider an ihre Kunden bewirken, dass auf den Servern „Spuren“ der Surftätigkeit zurückbleiben: Wessen Computer hat sich um welche Uhrzeit unter welcher IP in das Internet eingewählt, und welche Seiten wurden unter dieser IP dann aufgerufen? Das sind Beispiele für Informationen, wie sie bei jedem Provider ungewollt anfallen, aber (gewollt?) gespeichert werden (können)… Is Big Brother watching us? Selbst wenn ein Computer also mit einer dynamischen IP surft und keine Daten vom Provider gespeichert werden, können schon alleine aufgrund der IP Rückschlüsse auf den ungefähren Standort des Internetteilnehmers gezogen werden – wie ist dies möglich? Internetprovidern werden weltweit sog. «Ranges» zugeteilt, d. h. Nummernbereiche, die für einen Provider und dessen Kunden reserviert sind. Damit wird es für jeden Host weltweit möglich zu sagen, von welchem Provider aus beispielsweise ein Kunde eine Abfrage getätigt hat. Speichert der Provider zusätzlich, wann welcher Computer eine Abfrage mit welcher dynamischen IP gemacht hat, führen die Spuren bis «vor die Haustür»: Jeder Computer verfügt über eine (einmalige) sog. «MACAdresse» («Media-Access-Control»-Nummer), die beim Erhalt einer dynamischen IP beim Provider erscheint und hinterlegt wird. Anonymes Surfen aus der Sicht eines Users, der nicht identifiziert werden will, ist nur an einem öffentlichen Terminal möglich, wo beim Zugang keine persönlichen Daten verlangt werden! Unter diesen Gesichtspunkten erlangen die Gesetze zum Datenschutz eine enorme Bedeutung, wobei der Spagat zwischen Schutz der Individualsphäre einerseits und der Vorsorge gegen Missbrauch andererseits kaum zu bewältigen ist! (vgl. Artikel in Abb. 2.4.3) Die Geheimdienstaffäre um den Mitarbeiter der amerikanischen Sicherheitsbehörde «NSA», Edward Snowden, hat uns allen aufgezeigt, was technisch möglich ist und tatsächlich an Daten aus dem globalen Netzverkehr gesammelt wird: Die hier angelegten Datenbanken, unter dem Begriff «Big data» zusammengefasst, sind so immens, dass sie nicht von Menschen, sondern von Grossrechnern selber nach Codewörtern durchsucht werden müssen! Je nach Rechtslage – wie z. B. in Deutschland – dürfen solche Datenbanken jedoch nur auf richterlichen Beschluss hin gezielt nach Informationen zu bestimmten Personen gescannt werden. Die Daten werden deshalb flächendeckend auf „Vorrat“ hin (sog. «Vorratsdatenspeicherung») für einen bestimmten Zeitraum gespeichert, um nachträglich analysiert werden zu können.

Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 49


Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 50 ©MARKNE

Files und Protokolle So wie bei der Post Verschiedenes verschickt werden kann (Briefe, Pakete, Telegramme, Container etc.), ist auch im Internet ein Datentransfer verschiedener Typen möglich; je nach Art der Post ist aber zum Empfang der Sendung ein anderes Programmmodul zuständig – dies sollte aber nicht weiter erstaunen, schliesslich legt der Briefträger auch die Briefe in den Briefkasten, die Pakete jedoch in den Milchkasten! Das Übertragen von Daten im Internet übernehmen sog. «Protokolle», die passend zu den Inhalten geeignete Versand- und Verpackungsformen auswählen. (Das Protokoll entspricht also bei der Post z. B. dem Briefumschlag beim Brief oder der Schachtel für das Paket!) Dies ist auch der Grund, warum bei der Nutzung des Internets verschiedene Programme existieren und man mit dem Emailprogramm zwar E-Mails empfangen kann, nicht aber im World-Wide-Web (Web) surfen kann: Während das Web das sog. «Hyper-Text-Transfer-Protokoll» («HTTP») verwendet, benutzen Mailprogramme eigene, speziell dafür entwickelte Protokolle. Für das Leeren der Mailbox unterwegs an fremden Computern wurden deshalb sog. Interfaces geschaffen, mit denen man auch über das HTTP-Protokoll auf die E-Mails zugreifen kann. Zuhause hingegen benutzt man das bequeme Mailprogramm, das sämtliche Einstellungen kennt und auf Knopfdruck das Fach leert. Mit dem Internet können zwar sämtliche Formen von Dateien, also Filetypen, verschickt werden, egal ob es sich um eine Textdatei, ein Foto, ein Tondokument oder gar um einen Film handelt. Es können aber nicht alle direkt mit passenden Programmen über das Netz «geöffnet» , also «online» gelesen werden. Die Software, mit der das Web gelesen werden kann, bezeichnet man als Browser und die Programmiersprache, mit der Seiten im Web geschrieben werden, als «Hyper-Text-Markup-Language» (HTML). Das dazu gehörige Protokoll ist das «HTTP-Protokoll»; das ist auch der Grund, warum jede URL im Web mit dem Vorspann «http:» beginnt! Um Websites selber und Multimedia-Datein auf dem Netz zu platzieren, ist wiederum ein anderes Protokoll zu benutzen, das sog. «File-Transfer-Protokoll» (FTP). Insgesamt existieren noch viele andere Protokolle für das Internet, etwa das «Telnet», mit dem unter anderem Computer ferngelenkt werden können. Tendenziell kann man beobachten, dass immer mehr Funktionen in das Web integriert werden, so dass der Benutzer ausser dem Browser kaum noch auf andere Software zurückgreifen muss.

Wissenswertes zum Internet (Teil 6) (wikipedia.de «Internet» 1.2011) Protokolle (der sog. «Anwendungsschicht») im Internet • HTTP:

Hyper-Text-Transfer-Protokoll: Wird mit einem Browser gelesen, die Eingabe einer Adresse beginnt immer mit «http:», die Seiten sind in der Sprache HTML programmiert. Es können auch Multimediadaten übermittelt werden, so u. a.:

Texte: .pdf Bilder: .jp(e)g .gif .png Filme: .mov .mp2 .mp4 Tondokumente: .mp3 • SMTP:

Simple-Mail-Transfer-Protokoll: Protokoll zum Versenden von E-Mails.

• POP(3): Post-Office-Protokoll: Auflisten, Abholen und Löschen von E-Mails auf dem E-Mail-Server • IMAP:

Internet Message Access Protocol: Protokoll zum Empfangen von E-Mails, bei dem die Mails auf dem Mailserver bleiben, dafür aber dort bequem in verschiedenen Postfächern verwaltet werden können.

• FTP:

File-Transfer-Protokoll: Protokoll, mit dem man Dateien von einem Server holen («download») oder umgekehrt ablegen kann («upload»). Zudem können auf dem Ferncomputer Verzeichnisse angelegt oder gelöscht werden! Das Protokoll hat demnach sehr weitgehende Fähigkeiten, da Daten in grossen Mengen verschoben oder vernichtet werden können. Um das Protokoll zu nutzen, ist entweder ein eine spezielle Software oder ein FTP-tauglicher Browser notwendig. Die Adresseingabe beginnt dann mit «ftp:» statt «http:»!

• NNTP:

Network News Transfer Protocol: Es dient zum Übertragen von Nachrichten im sog. Usenet: Ähnlich einem Webforum trägt man sich im Newsmodul des Browsers bei einem Forum ein und abonniert die Meldungen zum gewünschten Thema bzw. verfasst selber welche.


Abb. 2.4.5: Podcasts im Angebot von «iTunes» (apple.com); viele Angebote europäischer Fernsehanstalten stehen kostenlos zum Download zur Verfügung:

Mit den vielfältigen Protokollen und der Integration in ein Webinterface am Browser entwickelt sich das Internet zum interaktiven, allgegenwärtigen Netzwerk für Information und Unterhaltung. Mit diesen technischen Möglichkeiten, die unter dem Schlagwort «Web 2.0» zusammengefasst werden, ist das Internet in der Lage, in die vielfältigsten Aktivitäten vorzudringen: Funktion

Dienst

Beispiele

kaufen

Onlineshops

Amazon; SBB Ticket-Shop

Kauf- / Verkaufsbörse

eBay

Suchmaschinen

Google

Newsgroups

Google Groups

Presse und Agenturen Radio und TV: Beiträge live oder als Podcasts (zeitverzögert) verfügbar

Schweizerische Depeschenagentur SF DRS, DRS2

mailen

Gmail, Yahoo, Hotmail

telefonieren

Skype, ooVoo

bloggen, chatten, «twittern» etc.

Wordpress, Blogger, Twitter

Musik, Fotos und Filme austauschen bzw. veröffentlichen

iCloud (Apple) Google Picasaweb Wuala (Lacie) Facebook, Tumblr

(online) spielen

onlinegames.net; Gamespot

sich informieren

kommunizieren

sich unterhalten

Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

Abb. 2.4.4: Das Internet als Alltags-Netzwerk für Information, Kommunikation und Unterhaltung

Abb. 2.4.6: Podcast des Schweizer Fernsehens (DOK-Sendung) auf einem «iPhone», synchronisiert über den Heimcomputer und die Software «iTunes» (apple.com):

TV-Sendungen können so ortsunabhängig, ohne Verbindung zum Internet und zeitverschoben angesehen werden!

«Die Benutzer erstellen, bearbeiten und verteilen Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße selbst, unterstützt von interaktiven Anwendungen. Um die neue Rolle des Nutzers zu definieren, hat sich mittlerweile der Begriff Prosumer durchgesetzt. Die Inhalte werden nicht mehr nur zentralisiert von großen Medienunternehmen erstellt und über das Internet verbreitet, sondern auch von einer Vielzahl von Nutzern, die sich mit Hilfe sozialer Software zusätzlich untereinander vernetzen.» (wikipedia.de «Web 2.0» 7.8.2012) Wikis, Podcasts und vor allem soziale Netzwerke und Newsdienste ermöglichen heute einen sehr hohen Grad an Interaktivität, den vermehrt auch traditionelle „Ein-Weg-Medien“ wie Zeitungen und das Fernsehen mit ergänzenden Modulen auf Websites für ihre Konsumenten zu nutzen versuchen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 51


Was Webadressen alles verraten…

Wie das Internet funktioniert

Was das Internet alles kann

Wie das Internet immer mobiler wird

Mit der Ausweitung der Benutzung auf Handies und Smartphones hat sich das Internet in den letzten Jahren zu einem universellen Netz für die Verbreitung von Medien und Kommunikation entwickelt; für die Zukunft dürften folgende Entwicklungstendenzen zu erwarten sein: • Die Nutzung grosser Datenmengen (Bildergalerien, Filme) über das Internet wird nicht nur zuhause, sondern mit neuen, sich in der Entwicklung befindenden Mobilfunkstandards mit enorm höheren Übertragungsraten in absehbarer Zeit bezahl- und damit verwendbar. • Die Nutzung des Internets wird immer mehr auch mobil stattfinden, sind doch viele Informationen erst dann wertvoll, wenn sie orts- und zeitunabhängig zur Verfügung stehen! Die Entwicklung von Spezialsoftware für die effiziente Benutzung gewisser Internet­ angebote auf den grössenreduzierten Displays von Handies und Smartphones stellt dabei den Kern der Innovationen dar: Bereits bieten Betreiber von Social Communities eigene sog. «Apps» an, welche die Navigation durch ihre Angebote souverän meistern! • Die lästige Synchronisation von Daten wie Kontakte, Emails, Links, Hör- und Lesebücher, Fotos und Musiksammlungen wird der Vergangenheit angehören, da die meisten Daten schon bald auf Serverplattformen im Internet, den sog. «Clouds», ausgelagert werden können. Verschiedene Anbieter haben – zu günstigen Konditionen oder sogar mit Gratisangeboten – schon längstens begonnen, diesen Markt zu entwickeln und zu erobern. Angebote von mehreren Gigabytes Speicherplatz sind bereits die Regel!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Internet und seine Dienste: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 52 ©MARKNE

• Die Entwicklung von Tabletcomputern als eine Art der Verschmelzung von Computer und Handy werden dem Surfen und Kommunizieren unterwegs nochmals erheblich Vorschub leisten. Die geschickte Mischung von mittlerer Displaygrösse bei minimalem Packmass bildet die ideale Basis für mobiles Computing. Die Abbildungen auf S. 53 geben zum Abschluss eine Übersicht zu den Anbindungen fester und mobiler Geräte zuhause und unterwegs.

Wissenswertes zum Internet (Teil 7) (wikipedia.de «Podcast» 2.1.2011) Podcast Audio- oder Videodateien, die von den Medien (primär der Anstalten von Radio und Fernsehen) im Internet zum Download angeboten werden. Als Begriff stellt «Podcast» eine Wortzusammensetzung der Abkürzung «Pod» (engl. «Portable on Demand») und der Kurzfassung von «cast» (engl. «broadcast») dar; frei übersetzt ergibt sich damit sinngemäss die Idee, Sendungen von Radio und Fernsehen (statt live) auf einem tragbaren Player zeitverschoben, mobil (unterwegs) hören bzw. sehen zu können und per Abonnement auf den Player laden zu können! Das Abonnieren von Podcasts erfolgt über einen sog. «Feed», ein Newsprotokoll, mit dem Episode für Episode bei der täglichen Synchronisation zwischen Player und Server bzw. Play­ er und Computer übertragen wird. Selbstverständlich können Pod­casts auch als einzelne Sendungen von den Servern der Medienanstalten heruntergeladen werden. Insgesamt stellt die Verbreitung von Sendungen als Podcasts einen Teilbereich des Video/Audio-on-Demand dar, wie es bei einigen Anbietern von Kabelfernsehen neuerdings auch für den normalen TV-Konsum zuhause zur Verfügung gestellt wird.


Abb. 2.4.7: Anbindung an das Internet zuhause…

Abb. 2.4.8: Vorbei sind die Zeiten, als man sich über analoge oder digitale Modems ins Internet einloggte - Verbindungswege mit Vor- und Nachteilen im Überblick:

Verbindungsart Kabelfernsehen

Steckdose Kabelfernsehen

Telefonanbieter

Kabelmodem

ADSL-Modem mit Wireless-Verteiler (Access-Point)

Telefon-Festnetz via ADSL oder VDSL

TV-Kabelnetz via DSL («Digital Subscriber Line»)

WLAN über Hotspots

Netbook / Tablet-PC mit Wireless und Bluetooth

Multifunktionsgerät Drucker /Kopierer/Scanner mit USB, Bluetooth u. Wireless

Vor- und Nachteile

Die Verbindung erfolgt über die «konventionelle» Telefonverbindung auf analogem Weg (ADSL = «Asymmetric Digital Subscriber Line»). Es wird ein spezielles (externes) Modem benötigt, das entweder über Ethernet oder ein WLAN mit dem Computer verbunden wird.

Je nach Abonnement und Kosten sehr hohe Verbindungsraten (VDSL), die einige Provider anbieten. (Bei VDSL sind unter Umständen hausintern Neuinstallationen bei Steckdosen, Verteilern und Leitungen notwendig!)

Die Verbindung erfolgt über das bestehende Kabelnetz für das Fernsehsignal. Es wird ein spezielles Modem benötigt, das mit Ethernet zum Computer verbunden wird.

Ermöglicht hohe Verbindungsraten. Bei der Anbindung mehrerer Computer im gleichen Haushalt ist (anders als beim ADSL-Modem) entweder ein Hub für die Verbindung via Kabel (Ethernet) oder ein WLANAccesspoint (WiFi-Sender) nötig.

In grösseren Siedlungszentren, auf Bahnhöfen, in Hotels oder in gewissen Zügen existieren sog. Hot-Spots, d. h. WLAN-Accesspoints, die (meist) gegen Bezahlung genutzt werden können. (Die Abrechnung erfolgt in der Regel über eine Kreditkarte oder ein bestehendes Handy-Abonnement, je nach Anbieter.)

Der Zugang erreicht gute Durchsatzraten, die Konnektivität bleibt aber räumlich eingeschränkt (Distanz zu einem Hot-Spot bzw. entsprechende Wagen in einem Zug).

Handy-Netz via USBStick oder PCMCIA-Karte

Anbindung des Computers via Handynetz im gesamten Netzbereich der entsprechenden Telefongesellschaft. Das dafür notwendige Modem wird entweder an den USB-Stecker am Laptop oder als Karte in den PCMCIA-Slot gesteckt; die Verbindung erfolgt über den GSM- oder UMTS-Standard.

Überall wo ein Handynetz besteht, kann der Zugang zum Internet erfolgen. Je nach Signal (GSM oder UMTSStandard) zum Surfen brauchbare oder respektable Verbindungsraten. Die Art des zur Verfügung stehenden Signals hängt vom Ausbaustandard der Funkantennen des jeweiligen Mobilfunkbetreibers, also des Handynetzes, ab.

Handy-Netz via Handy (Tethering)

Anstelle eines USB-Sticks oder einer PCMCIA-Karte fungiert das Handy als Modem, d. h. das Handy wird mit dem Laptop über Kabel, Infrarot oder Bluetooth verbunden und stellt seinerseits über den Handyanschluss die Verbindung zum Internet her.

Vor- und Nachteile sind identisch wie bei Verbindung via USB-Stick oder PCMCIA-Karte (vgl. oben); die Einrichtung der Verbindung kann – je nach Betriebssystem auf dem Computer und Typ des Handys – jedoch relativ aufwändig sein!

Ethernet-Hub

Handy mit Wireless

Technische Infos

Abb. 2.4.9: …und Wege ins Internet für unterwegs:

Notebook mit Bluetooth Handy

USB-Stick

PCMCIA-Karte

Legende zu den Verbindungsarten: Kabel bzw. Steckplatz Wi-Fi

©MARKNE

Bluetooth

SEITE 53


Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Seit einiger Zeit geistert das Schlagwort «digitale Wandtafel» durch die Lehrerzimmer – eine „Revolution“ soll diese Technik für den Schulalltag bedeuten – doch was steckt dahinter? Wird zurecht von einem fundamentalen Wandel gesprochen? Allen Erklärungen vorweggenommen sei erwähnt, dass die Technik, die digitale Wandtafeln verwenden, schon seit vielen Jahren in vielen Berufen zur täglichen Anwendung gelangt, eigenartigerweise aber bisher noch kaum Verbreitung an den Schulen gefunden hat: Eine digitale Wandtafel ist im Prinzip nichts anderes als die Mammutversion eines digitalen Tablets, das als alternatives Eingabegerät zur Maus die Bewegungen eines Handstiftes aufzeichnen kann, gleichsam einem konventionellen Schreibgerät, das nun aber nicht auf Papier, sondern auf einer künstlichen Oberfläche geführt wird. Während einige Geräte nur auf diesen speziellen Tabletstift reagieren, kann bei anderen Tablets auch die Eingabe mit dem Finger vorgenommen werden («Pen and touch»). Momentan bietet die Industrie 3 Möglichkeiten an, die Idee einer digitalen Wandtafel zu realisieren – inkl. ein Hilfsmittel für die Vorbereitung zuhause: • Der Computer wird über die USB-Schnittstelle um ein externes Tablet erweitert. Diese Variante kommt in erster Linie als Ergänzung eines bereits bestehenden Desktopcomputers zur Anwendung oder als Erweiterung eines offenen Arbeitsplatzes, bei dem der User sein persönliches Notebook mitbringt und das Tablet einfach an sein Gerät anschliesst (vgl. Variante 1 links). • Der Computer - ein flach hinlegbares Desktopgerät oder ein Laptop - enthält ein sensitives Display, das als Tablet fungiert. Bei Laptops kann der Bildschirm dann sinnvollerweise umgedreht und anstelle der Tastatur genutzt werden (vgl. Variante 2 links).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 54 ©MARKNE

• Anstelle einer konventionellen Schieferwandtafel wird ein digitales Whiteboard an die Schulzimmerwand montiert. Es existieren mehrere technische Ansätze, wie die Signale vom Whiteboard abgetastet und zum Computer geleitet werden (vgl. Variante 3 links). • Für die Vorbereitung zuhause existiert eine zwar schwieriger zu bedienende „Billiglösung“ von Variante 1, indem das externe Tablet quasi als „blinde Oberfläche“ das Computerbild nicht zeigt, aber dennoch die Bewegungen des Stiftes aufzeichnet (vgl. Variante 4 links).

Abb. 2.5.1: Tablet- bzw. digitale Wandtafelsysteme im Überblick: • Variante 1: Externes GrafikTablet mit Display, Anschluss an den Computer über die USB- und VGASchnittstelle. Bsp. Wacom Cintiq (wacom.com)

• Variante 2: Notebook als Gerät mit schwenkoder abnehmbarem Tablet-Screen:

Bsp. links: Lenovo ThinkPad X200 Tablet Bsp. rechts: Lenovo ThinkPad Helix (lenovo.com 21.7.2013)

• Variante 3: Digitale Wandtafel als Grafiktablet in der Grösse einer konventionellen Wandtafel. Die Projektion des Bildes erfolgt mittels Beamer, die Abtastung der Stiftbewegungen entweder per Induktion oder mit Ultraschall, die Übertragung auf den Computer per Funkverbindung. Bsp. rechts: Activeboard von Promethean mit Abtastung des Stiftes auf dem Whiteboard mittels Induktion. (prometheanworld.com)

• Variante 4: «Blindes» Tablet ohne Display: Das «Mini»-GrafikTablet «Bamboo» von Wacom (wacom.com) (rechts): Tablets ohne Display eignen sich wenig für die Verwendung im Klassenzmmer, weil es eine relativ lange Angewöhnungszeit braucht, die Handbewegungen auf dem Tablet mit den Augen am Display abzugleichen!


GrafikTablets und digitale Wandtafel

Wer ein «iPad» besitzt, kann mit der Zusatzsoftware «Air Display», die auf dem Computer installiert wird, seinen Tabletcomputer als externes Tablet benutzen, sofern beide Geräte im gleichen WiFi-Netz angemeldet sind:

Ein GrafikTablet (auch DigitalisierTablet, Digitizer, Pen Tablet) ist ein Eingabegerät für den Computer mittels Stift: Gleichsam dem Schreibvorgang auf Papier wird die Spitze des Stiftes über eine sensitiven Fläche geführt. Je nach Modell wird – wie beim richtigen Schreiben auf Papier – nicht nur die Bewegung, sondern auch der mit der Hand ausgeübte Druck zur Software übertragen, d. h. starker Druck führt zu einem dickeren Strich! Der Stift liegt dabei völlig frei ohne Kabel in der Hand; in der Regel erfolgt die Übertragung der Bewegungen mittels Induktion, d. h. eine im Stift eingelegte Spule fungiert als Magnet, welches von den Sensoren wahrgenommen wird und es der Software ermöglicht, die Position des Stiftes über dem Tablet zu verfolgen. Bei einigen Modell sind die Stifte mit Schaltern versehen, welche die fehlenden Maustasten ersetzen.

Abb. 2.5.2: Website der Firma Avatron zur Software «Air Display»: Es sind für alle gängigen Betriebssysteme – sowohl für Desktopcomputer wie für Tablets – Versionen erhältlich. So kann ein «iPad» zum Beispiel zum externen Funktablet eines WindowsPC‘s werden, ein Android-Tablet zum externen Funktablet eines Apple-Computers! Die Performance ist absolut befriedigend; damit auf beiden Geräten der gleiche Bildschirmausschnitt dargestellt werden kann, wird die Auflösung des Desktopgeräts auf jene des Tablets heruntergestuft, womit sich natürlich die Arbeitsfläche verkleinert.

Touchscreens Bei Touchscreens reagiert die Bildschirmoberfläche nicht nur auf die Bewegungen eines magnetischen Stiftes, sondern auf Berührungen bzw. physikalischen Druck ganz allgemein. Damit ergibt sich in der Arbeitsweise einen fundamentalen Unterschied zum GrafikTablet: Während beim Tablet die Hand, welche den Stift führt, problemlos auf der Oberfläche abgestützt werden kann, würde dies beim Touch-Screen ebenfalls ein Signal auslösen! Touch-Screens können also nur mit angehobener Hand entweder mit einem Stift oder dem Finger bedient werden!

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Das Vorgehen zur Installation ist erdenklich einfach: • • • •

Installieren der App auf dem Tablet Installieren der Applikation auf dem Desktopcomputer Starten der Applikation auf dem Tablet Verbinden der Geräte mit dem Softwaredialog auf dem Desktop-PC

Digitale Wandtafeln Digitale Wandtafeln (auch als «interaktive Whiteboards» bezeichnet) sind im Prinzip nichts anders als riesige GrafikTablets. Gemäss einer weltweiten Erhebung sollten Anfangs 2008 rund 1,5 Mio. Schulzimmer mit interaktiven Wandtafeln ausgestattet gewesen sein, an deutschen Schulen rund 26‘000, in britischen Schulen rund 500‘000; damit nutzen in Grossbritannien bereits etwas mehr als 60 Prozent aller Schulen interaktive Whiteboards im Unterricht! (teachersnews.net 25.08.2008)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel:

Abb. 2.5.3: Softwaredialog in der Menüliste des Systems zum Verbinden des Desktop-PC‘s mit dem externen Tablet. («Air Display» von Avatron unter Mac OS X «Snow Leopard»; avatron.com; apple.com)

Die Verzögerungen bei der Übertragung des Signals sind geringfügig; dennoch kann diese Variante natürlich keine Lösung für die Arbeit im Schulzimmer sein, dafür sind Auflösung und Displaygrösse der Tablets zu gering.

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 55


Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Der Stift ersetzt also die beiden Eingabegeräte Tastatur und Maus; statt der Texteingabe via Tastatur erfolgt das Schreiben mit gewöhnlicher Handschrift, worauf dann – je nach Einstellung – das Handgeschriebene unmittelbar nach jedem Wort oder am Ende des Satzes bzw. beim Anheben des Stiftes vom Tablet in Druckschrift umgesetzt wird. So unglaublich es klingt - der Stand der Technik erlaubt es heute, dass diese Text­ erkennung durch den Computer für praktisch alle Handschriften ohne Lernprozess Abb. 2.5.4: Digitaler Schreib-Pen; wacom.com fehlerlos funktioniert! Je nach Betriebssystem erleichtert eine Palette an Symbolen, die im Rahmen normaler Schriftzeichen nicht vorkommen, die Bearbeitung von Texten mit Stiftbewegungen, ohne den Weg über Maus oder Menüs nehmen zu müssen; auch für Touchdisplays existieren spezielle Konfigurationsmöglichkeiten:

Abb. 2.5.5: Systemeinstellung für angeschlossene Tablets unter Mac OS X «Leopard» (apple.com): Die entsprechenden Symbole werden einfach über das Wort bzw. die markierten Wörter und Objekte gezeichnet – der gewünschte Befehl wird ausgeführt!

«Pen and Touch» mit «DuoSense»-Technologie Die Entwicklung der neuesten Generation von Tablets, die sowohl mit einem Stift (Pen) als auch mit dem Finger (Touch) benutzt werden können, bringen das Problem mit sich, dass das Ablegen der Hand auf das Tablet beim Schreiben mit dem Pen – wie man sich das vom Schreibvorgang auf einem Blatt Papier gewohnt ist – 2 Impulse gleichzeitig auslöst: Das eine Signal stammt von der aufgesetzten Stiftspitze, das andere von der auf dem Tablet abgestützten Hand, weil ja die Oberfläche auch auf Hand und Finger sensitiv reagiert! Zu diesem Zweck wurde nun eine Technologie entwickelt, die quasi erkennt, dass bei gleichzeitig aufgesetztem Stift und abgelegter Hand das Signal des Stiftes bevorzugt wird, so dass die Hand bequem beim Schreiben auf das Tablet abgestützt werden kann:

(Abb. 2.5.7; n-trig.com 9.8.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 56 ©MARKNE

Abb. 2.5.6: Wird unter Windows mit einem externen Tablet oder einem Tablet-PC gearbeitet, kann es sein, dass es bei der Arbeit mit dem Stift oder Finger zu unerwünschten Effekten kommt, weil das Betriebssystem die Bewegungen als «Gesten» interpretiert. Diese Optionen müssen dann deaktiviert werden! (microsoft.com)

Abb. 2.5.8 bis 2.5.10: Windows 8 bringt – im Unterschied zu anderen Betriebssystemen für Desktopcomputer – eine optimale Unterstützung für die Touch-Bedienung auf der Systemoberfläche (vgl. sog. «Kachel-Oberfläche» oben links, die Möglichkeiten von Gesten oben rechts). Bereits mit Windows 7 ist es aber möglich, in Applikationen mit Pen und Fingern («pen and touch») problemlos zu arbeiten, die Kachel-Oberfläche erleichtert lediglich den Zugang zur Software ohne Maus. (microsoft.com 24.7.2013)


Die Betriebssysteme neuerer Generation verfügen über entsprechende Komponenten zur Arbeit mit GrafikTablets, inklusive Schrifterkennung. Lernprozesse erlauben es, die Fähigkeit zur Lesbarkeit von Handschriften zu trainieren und zu verbessern. Nur unter Linux fehlt das Modul zur Handschriftenerkennung. Durch Software von Drittanbietern kann dieses Manko jedoch problemlos umgangen werden: • Handschrifteingabe unter Windows 7:

Anstelle der Maus fungiert ebenfalls der Stift: Mit ihm werden die Menüs bedient, Wörter markiert, Objekte verschoben. Für die Stifte, die Pens, existieren zudem unterschiedlich abgefederte Spitzen, damit wie bei normalen Schreibstiften die Härte und der Widerstand auf dem Papier simuliert werden können. Je nach Modell muss auch auf die Maustasten nicht verzichtet werden, weil im unteren Teil angebrachte Knöpfe (vgl. Abbildung x) die Maustasten ersetzen und (wie diese Tasten der Maus) auch via Systemsoftware frei programmierbar sind:

Abb. 2.5.13: Symbol für die Aktivierung des TabletEingabefensters unter Windows 7.

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Abb. 2.5.14: Aktiviertes Eingabefenster, das frei auf dem Bildschirm bewegt oder wahlweise an einem der Bildschirmränder fixiert werden kann. Die Eingabe erfolgt per Button (unten rechts) an die im Hintergrund aktive Anwendung. (microsoft.com)

• Handschrifteingabe unter Mac OS X:

Abb. 2.5.15: Sobald der Stift auf das Tablet geführt wird, aktiviert sich das Eingabefenster als gelber Bereich, in den der Text eingegeben werden kann. Ist die Eingabe abgeschlossen, verschwindet der gelbe Eingabebereich wieder von selbst! (apple.com)

Handschrifterkennungs-Modus

Zeichnungsmodus

Abb. 2.5.16-17: Eingabemöglichkeit unter Mac OS X mit einem Hilfsfenster: Das Eingebefenster der Software «Ink» kann sowohl Texte zur Texterkennung (links) als auch Zeichnungen (rechts) als Eingabe entgegennehmen! (Mac OS X «Leopard», apple.com)

Abb. 2.5.11 (oben): Systemeinstellung für ein angeschlossenes Wacom-Tablet unter Mac OS X Leopard (apple.com; wacom.com): Das Zeichnen auf dem Tablet kann den Druck des Stiftes erkennen, so dass je nach Zeichensoftware mit änderndem Druck auch die Stiftdicke variiert; heutige Tablets sind in der Lage, hunderte von Druckstufen zu unterscheiden! Vgl. auch Abb. 2.5.12 rechts: Printscreen aus Apples Software «InkBook» (apple.com): Die beiden Umrandungen mit ungleicher Strichdicke wurden durch unterschiedlichen Druck des Stiftes auf das Tablet erreicht – zeichnen ist möglich wie mit einem Pinsel auf Papier!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 57


Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Die Technik eines Tablet-Computers ist deshalb für den Unterricht so interessant, weil es zum einen die beiden «Zeigehilfsmittel», nämlich die traditionelle Wandtafel und den seit einigen Jahrzehnten eingesetzten «Overheadprojektor» (OHP) bzw. Hellraumprojektor in einem Gerät vereint und damit ersetzt; zum anderen bietet die Arbeit mit dem Tablet ein Mehr an Funktionen und Möglichkeiten, die mit den beiden konventionellen Medien nicht realisiert werden können: • Annotieren (engl. «anmerken»): Das Arbeiten mit GrafikTablets erlaubt es mit sog. Layers über alle digitalisierten Medien (vgl. Variante B links) Handnotizen und Freihandskizzen zu legen. Selbst auf das Standbild eines laufenden Films kann mit dem Stift geschrieben werden!

Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 58 ©MARKNE

• Variante A: Verwenden von Spezialsoftware, die auf dem Computer bzw. an der digitalen Wandtafel die Tafelfläche oder die Folie des OHP simuliert. Sie ist meist als Mischung von Text-Verarbeitung und Zeichnungsprogrammen konzipiert, so wie sie im Desktop-Publishing üblich sind. Daten bzw. Files aus anderen Programmen lassen sich via Clipboard (kopieren-einfügen) in die Darstellung nehmen, Filme lassen sich direkt importieren und abspielen:

• Archivieren und verteilen spontaner Unterrichtsskizzen: Wurde im Unterricht mit einer Software für digitale Wandtafelsysteme gearbeitet, können sämtliche Unterrichtskizzen am Ende der Lektion für die Nachbereitung archiviert werden. So ist es natürlich auch möglich, während des Unterrichts spontan entstandene Handskizzen den Schülern zum Beispiel als PDF via E-Mail zuzustellen! • Vielfalt an Farben und Formen: Das Arbeiten mit Tablet-Software eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, Formen, Farben und Schraffuren, wie sie sonst von Hand nie gleichmässig erstellt werden können,im Unterricht einzusetzen! Entgegen der Annahme nicht immer nur zur Freude der Schüler, wie aus einer Rückmeldung zur Beurteilung des neu eingeführten GrafikTablets entnommen werden konnte (vgl. Abb. 2.5.18 rechts).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Darstellung der beiden grundsätzlich unterschiedlichen Arbeitsweisen auf GrafikTablets und digitalen Wandtafeln:

• Freihand skizzieren am Computer: Für das Skizzieren, Zeichnen und Malen eröffnen GrafikTablet und digitale Wandtafel geradezu fantastische Möglichkeiten, an die bei der Verwendung der Maus als Eingabegerät nicht zu denken war. Der Kreativität mit dem Stift sind kaum Grenzen gesetzt, die Tablettechnik ist für OHP und Wandtafel ein echter Ersatz! Zudem ist die Angewöhnungsphase, mit einem Stift auf einer Kunststoffoberfläche zu schreiben und zu zeichnen, erstaunlich kurz. Selbst Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, spontan auf einem Tablet ihre Zeichnungen und Notizen zu schreiben! • Hilfsfunktionen beim Skizzieren: Viele Softwareprodukte für digitale Tablet- und Wandtafelsysteme verfügen über einen Modus, in der frei gezeichnete Formen automatisch in ihre geometrischen Ideale verwandelt werden, d. h. aus einem unförmig misslungenen «Eirund» wird z. B. ein gleichmässiger Kreis!

Abb. 2.5.19: Bsp. ActivInspire von Promethean mit Arbeitspalette, welche die verschiedensten Schreib- und Zeichnungstools enthält. (www.prometheanworld.com)

• Variante B: Arbeiten mit «Layers» (Ebenen) über jedem Programm bzw. dem Desktophintergrund: Diese Funktinalität entspricht der Arbeit mit dem Overheadprojektor (OHP) bzw. Hellraumprojektor, in dem die Software die Arbeitsfolie simuliert, unter der andere Folien mit Bildern und Texten zur Bearbeitung geschoben werden können (Abb. 2.5.20):


Abb. 2.5.21: Funk-Tool «Active-Vote» von Promethean für die Möglichkeit, auf gestellte Rchnungsaufgaben mit den Resultaten zu antworten oder bei Umfragen und Mutiple-Choice die Schüler aktiv am Unterricht teilnehmen zu lassen. Die Software ermöglicht es, die Resultate individuell zu sammeln und so gar Tests durchzuführen! Neuerdings ist es auch möglich, das iPhone von Apple direkt mit der Software als Tool zu nutzen. (prometheanworld.com)

• Mit dem Computer «natürlich» schreiben statt tippen: Die Vorstellung, vor einer Klasse Ideen und Schülerantworten auf einer Tastatur tippend und halbwegs hinter einem Bildschirm verdeckt zu sammeln, erscheint eher abenteuerlich: Die Benutzung eines Handstifts zur Niederschrift textlicher und gezeichneter Information hingegen folgt der natürlichen Evolution unserer Fähigkeiten. Das Tablet ermöglicht es, mit der gleichen Sicherheit wie beim Schreiben auf konventionelle Medien im Unterricht die Handschrift einzusetzen – bei allen zusätzlichen Möglichkeiten. • Automatische Umsetzung der Handschrift: Durch die automatische Umsetzung der Handschrift in Druckbuchstaben wird die Lesbarkeit bisheriger Handnotizen aus Schülersicht unter Umständen massiv verbessert. Die handschriftlichen Texterkennungsmodule verfügen über intelligente Korrekturmöglichkeiten für den Fall, dass ein Wort nicht (richtig) erkannt wird.

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

• Korrekturmöglichkeiten: Das Arbeiten mit dem Tablet ermöglicht es jederzeit, Geschriebenes und Gezeichnetes nachzubessern, eine nützliche Eigenschaft welche zwar die Tafel mit auswischen auch bietet, der OHP jedoch nur bei Verwendung wasserlöslicher Stifte, die leider oft schmieren.

Abb. 2.5.22: Für das Betriebssystem Windows existieren mehrere Notebooks von verschiedenen Anbietern auf dem Markt. Die Firma Apple bietet aber leider zur Zeit keinen vollwertigen Tabletcomputer an; die amerikanische Firma Axiotron jedoch baut die Produktereihe der Macbook Pro von Apple zu einem Tabletcomputer, dem «Modbook», um, indem Tastatur und Bildschirm entfernt werden und der Body oben mit einem hochwertigen Tablet verschlossen wird:

Parallel können auch andere Betriebssysteme wie Windows oder Linux installiert und beim Starten ausgewählt werden. Die Umschaltung zwischen Tablet- und Touchscreen-Funktion erfogt einfach per Schalter auf der Oberseite. (apple.com; axiotron.com)

• Freies, unabhängiges Verschieben jedes einzelnen Objekts: Was nur digitale Wandtafelsysteme zu leisten vermögen ist die Eigenschaft, dass einmal Gezeichnetes oder Geschriebenes in der Position verändert werden kann: So kann etwa eine vorgedruckte Folie zu den Planeten im Sonnensystem mit Stiften ergänzt werden; die Bestandteile der kopierten Folie hingegen – z. B. die Planeten des Sonnensystems auf ihren Bahnen – bleiben unverrückbar; Änderungen in der Position von Objekten können lediglich neu eingezeichnet oder durch das Ersetzen einer anderen Folie «simuliert» werden. Auf einem Tablet sind alle Elemente in ihrer Position immer frei bewegbar; vorbereitete Planetenkonstellationen etwa lassen sich problemlos zu Anschauungszwecken umgruppieren! • Interaktivität: Viele Systeme für digitale Wandtafeln bieten Geräte für die Schülerinnen und Schüler an, mit denen interaktiv Antworten an den Computer abgegeben werden können. So ist es möglich, dass bei Tests etwa die Antworten nicht mehr auf Papier, sondern ins Gerät eingetippt direkt an den Computer zur individuellen Auswertung übergeben werden. Andere Fähigkeiten betreffen zum Beispiel die Entgegennahme von Voten bei Abstimmungen. • Keine Folien-Vorlagen mehr kopieren: Ein zeitsparender wie praktischer Vorteil liegt schliesslich auch darin, dass digitale Dokumente unmittelbar für die Verwendung im Unterricht zur Verfügung stehen, während bei der Arbeit mit dem OHP Skizzen, Bilder und Texte zuerst auf eine Folie (mit enstsprechendem Qualitätsverlust und relativ hohen Kosten) kopiert werden müssen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 59


Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Der Einzug der Tablettechnik in die Schulzimmer wird zweifellos zu einem Innovationsschub beim Einsatz neuer Medien führen: Anders als bei der Verwendung herkömmlicher Präsentationssoftware, wie sie in den letzten Jahren im Unterricht (leider!) enorme Verbreitung gefunden hat, handelt es sich bei diesen Softwaretypen um Medienformen, bei denen der Interaktivität keine Grenzen gesetzt sind, wie dies bei Präsentationssoftware oder traditionellen Mediensystemen wie Dia- und Filmprojektor oder Fernsehfilmen der Fall ist. Prinzipiell gilt bei allen Produkten dieses Softwaretyps, dass nach dem Prinzip eines virtuellen «Layers» (vgl. frühere Folie beim Hellraumprojektor) auf jedem Medium sog. «Annotationen» (Fachbegriff für «Anmerkungen» in dieser Softwarekategorie, engl. «annotate» für «anmerken») angebracht werden können. Einige dieser Produkte sind sogar in der Lage, Annotationen über eine laufende Powerpoint-Präsentation anzubringen, was für Umsteiger ein enormer Vorteil bedeutet: Viele Vorbereitungen, die bereits mit einer Präsentationssoftware erstellt wurden, können nun „beschrieben“ und somit wertvoller im Unterrricht eingesetzt werden. Schliesslich eigent sich eine Präsentationssoftware zwar als Medium, mit dem perfekte Vorlesungen bzw. Lehrervorträge gehalten können; für die Begleitung durch eine ganze Unterrichtseinheit hingegen eignen sie sich mit ihrer beschränkten Interaktivität wohl kaum, müssen doch vorher alle Elemente im Verlauf programmiert werden, eine Reaktion auf den spontanen Unterrichtsverlauf ist nur eingeschränkt möglich!

• «Open-Sankoré» (vormals «Uniboard») (http://open-sankore.org) Softwareentwicklung der Universität Lausanne für Windows und Mac OS X

Die folgende Abbildung erklärt, welche Arbeitsmethoden mit Softwaretypen für digitale Wandtafeln möglich sind, unabhängig davon, ob mit externem Tablet, Tabletcomputer oder Tafel gearbeitet wird:

• «Interwrite» (einstruction.com) Komplettangebot von Hard- und Software mit Schülerfeedback-System für Windows und Mac OS X

Freies Annotieren

Funktionsweise

Die Arbeit entspricht jener mit einem Hellraumprojektor: Jederzeit kann auf das aktuelle Display mit einem Stift geschrieben und skizziert werden!

Eine bestehende Präsentation wird normal gestartet und in den Präsentationsmodus gebracht, während aber die Palette der Annotationssoftware am Bildschirmrand bestehen bleibt: Durch Umschalten in den Annotationsmodus können die Folien der Präsentation beschrieben werden!

Es wird eine Spezialsoftware verwendet, welche die Funktion der Präsentation übernimmt. Der Wechsel zu einer anderen Software ist jedoch jederzeit möglich, die Annotationsfunktion inklusive!

Auf einer Internetseite, die im Browser geöffnet ist, möchten Anmerkungen vorgenommen werden.

In die Präsentation eingebundene Elemente eins Bildes sollen spontan markiert werden können!

Die Software leitet durch die gesamte Lektion und enthält alle Texte, Bilder und Filme.

Tablets und digitale Wandtafel: Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 60 ©MARKNE

Annotieren einer laufenden Präsentation

Arbeitsmethode

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT 2. 1

Abb. 2.5.24: Auswahl an Produkten für interaktive Wandtafelsysteme; alle Softwaretypen funktionieren nicht nur mit der angebotenen Hardware, sondern auch mit Tablets und Tablet-Laptops von Drittanbietern:

Konkrete Anwendungsform

Digitale Wandtafel

Abb. 2.5.23: Arbeitsmethoden mit Software für digitale Wandtafelsysteme bzw. Tablets im Überblick.

• «Smartboard» (smarttech.com) Komplettangebot von Hard- und Software mit Schülerfeedback-Systemen für Windows und Mac OS X • «Activboard» (prometheanplanet.com) Komplettangebot von Hard- und Software mit Schülerfeedback-System für Windows, Mac OS X und Linux

• «Mimio» (mimio.com) Komplettangebot von Hard- und Software mit Schülerfeedback-System für Windows, Mac OS X und Linux Die Produkte unterscheiden sich weniger punkto Funktionalität, umso mehr aber in der Ausgestaltung der Menüs und Arbeitspaletten und damit im Handling: Der Entscheid für ein Produkt sollte erst nach sorgfältiger, vergleichender Prüfung vorgenommen werden; dies umso mehr, als dass ein späterer Wechsel zu einem anderen Anbieter nicht möglich ist, weil die Produkte proprietäre und damit inkompatible Fileformate verwenden. Alle Anbieter stellen ihre Produkte als Testversionen zum Download zur Verfügung! (vgl. Webadressen)


• Reine Annotationssoftware: Wie kurz skizziert, ermöglicht diese Software am Computer wie auf einem Hellraumprojektor zu arbeiten; das aktuelle Computerfenster, z. B. eine Tabellenkalkulation mit Grafik oder ein Arbeitsblatt in Word, eine geöffnete Bilddatei oder ein PDF-File können über eine Werkzeugpalette mit Notizen und Objekten versehen werden:

Zur Verwendung von bestehenden Files von Präsentationssoftware wie Microsoft Powerpoint: Beim Importieren von Präsentationen geht bei allen Softwarelösungen die in der Präsentation erstellte Animationsfähigkeit verloren! Deshalb ist es besser, bestehende Präsentationen im Originalzustand zu belassen und via Annotationsmodus mit Anmerkungen zu versehen:

Abb. 2.5.27: Laufende Präsentation in Microsoft Poswerpoint; der feine, grüne Bildrand zeigt an, dass die Software Mimio im Annotationsmodus im Hintergrund aktiv ist. Die Werkzeugpalette von Mimio erscheint am Bildrand und stellt umfangreiche Möglichkeiten zur Annotierung zur Verfügung! (Mimio Studio Ver. 6.2.4 sowie Microsoft Powerpoint 2008 Ver. 12.2.5 auf Mac OS X; mimio.com; microsoft.com)

Damit im Unterricht ein einfacher Wechsel zwischen aktiver Wandtafelsoftware und Präsentation gelingt, kann diese als externes File auf eine Seite eingebunden und mit dem Stift gestartet werden. Beim Entscheid für ein Softwareprodukt sollte deshalb vorgängig unbedingt abgeklärt (getestet!) werden, ob die diesbezügliche Funktionalität die persönlichen Bedürfnisse abdeckt. Das diesbezügliche Handling unterscheidet sich bei den verschiedenen Produkten erheblich:

Abb. 2.5.28: Das Produkt «Mimio» enthält ein reines Annotationsmodul, dass von der eigentlichen Software für digitale Wandtafelpräsentationen aus den Menülisten des Betriebssystems separat und blitzschnell («Tools») gestartet werden kann! («Mimio» Vers. 9.1.2 unter Mac OS X «Snow Leopard»; mimio.com; apple.com)

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Abb. 2.5.25: Beispiel einer Annotationssoftware; unten links die frei platzierbare Werkzeugpalette, mit der man entsprechende Markierungen über einer laufenden Applikation oder auch über dem leeren Desktop anbringen kann.

Abb. 2.5.26: Einstellungsfenster für den Tablet-Stift; die Einstellungen ermöglichen Vorgaben für den Stift auf dem Tablet, so z. B. entsprechend des Druckes des Stiftes die Deckkraft oder die Dicke einer gezogenen Linie. Weitere Einstellungen betreffen die Aktivierung der Software.

(Ultimate Pen Ver. 1.4.5 für Mac OS X; snowmintcs.com; apple.com)

Der Annotationsmodus simuliert also – im traditionellen Bild gesehen – die Rollfolie des Hellraumprojektors, die im Hintergrund laufende Software eine darunter gelegte, vorher kopierte Folie! Wie beim Hellraumprojektor gilt auch hier: Wird die darunter liegende Kopierfolie mit dem Inhalt ausgewechselt, muss die Folie weiter gerollt werden; bei der Annotationssoftware geschieht dies dadurch, dass der Button «Ausradieren» betätigt wird! Sollen die Annotationen für spätere Momente festgehalten werden, können diese gespeichert werden; diese Funktion entspricht der Möglichkeit beim Hellraumprojektor, die Folienrolle später nochmals zurückzuspulen. Das Handling für die Aktivierung des Annotationsmodus und der Wechsel wieder zurück zur Applikation benötigt etwas Angewöhnungszeit bis sich so viel Routine einstellt, die für den Unterricht erforderlich ist; der Spass an den neuen Möglichkeiten wird aber gross sein! Annotationssoftware existiert für sämtliche Plattformen und meist als Free- oder günstige Shareware; oft liegen sie auch beim Kauf eines Tablets gratis bei oder werden vom Tablethersteller vertrieben (vgl. z. B. «JustWrite Office» von Wacom, wacom.com). Softwareprodukte für digitale Wandtafelsysteme verfügen immer auch über die Möglichkeit zur Annotation; diese speziellen Annotationsapplikationen jedoch eignen sich insbesondere für einmalige und spontane Skizzen und Texte besser, sind im Hintergrund auch immer aktiv. Bei genügender Grösse des Eingabetablets können so z. B. auch bequem Lückentextblätter ausgefüllt werden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 61


• Spezielle Wandtafelsoftware: Um maximale Freiheit bei Interaktion zu erreichen ist es ratsam, speziell für den Einsatz von digitalen Wandtafeln und Tablets hergestellte Software zu verwenden: Bei diesem Softwaretyp übertreffen die Möglichkeiten zur Interaktion jene von klassischer Präsentationssoftware wie z. B. Powerpoint um ein Vielfaches; so soll künftig von «interaktiver Präsentationssoftware» gesprochen werden:

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Textdokumente

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Präsentationsmodule (z. B. aus Powerpoint)

Import

PDF-Files Filmdokumente Tondokumente

Instrumente Annotieren über Texten, Bildern und (laufenden) Filmen oder Standbildern Annotieren auf dem Desktop oder über anderen Programmfenstern

Ausgabe / Schnittstellen

drucken Ausgabe als PDF-File

Navigieren zwischen den Folien

Link zu externer Filmdatei

Texteingabe per Tastatur oder per Stift mit Handschriftenerkennung

Link zu externer Tondatei

Speichern von Annotationsbildern oder Filmaufzeichnung von Aktionen

Link zu Websites

Abb. 2.5.29: Schnittstellen und Arbeitsmöglichkeiten interaktiver Präsentationssoftware für digitale Wandtafelsysteme. Über die methodisch-didaktische Anwendung informiert Kapitel 3. 6 «Multimedial den Unterricht begleiten» (ab S. 169).

In der Regel liefert ein Hersteller sowohl die Hard- wie die Software. Abgesehen von den funkgesteuerten Handgeräten, mit denen bei Schülerinnen und Schülern Voten und Resultate eingeholt werden können, sind Hard- und Software-Produkte frei untereinander kombinierbar. Wird auf die Anschaffung eines digitalen Boards als Wandtafelersatz verzichtet, stehen der freien Kombination von Hard- und Software alle Wege offen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 62 ©MARKNE

Abb. 2.5.30: Arbeitsansicht der interaktiven Präsentationssoftware «Activinspire», die gegenüber anderen Produkten einige Besonderheiten aufweist, die einerseits von den klassischen Produkten der Präsentationssoftware, aber auch von Softwaretypen zur Programmierung von einfachen Kontrollmodulen her bekannt sind:

Beim Markieren lassen sich den Objekten in einem Eigenschaftsbrowser vielfältige Aktionen zuweisen, so z. B. eine Verbindung zweier Objekte (sog. «Container-Funktion») mit dem Nutzen, dass der Schüler in eigenständiger Lernkontrolle Objekte einander zuweisen kann und diese nur dann „magnetisch“ aufeinander liegen bleiben, wenn die Zuordnung korrekt erfolgt ist! So lässt sich etwa ohne grossen Aufwand und besondere Programmierkenntnisse eine Zuordnungsübung von Hauptstädten zu den richtigen Ländern auf einer Karte realisieren. Weitere Funktionen lassen es zu, ähnlich wie bei einer Präsentationssoftware z. B. Objekte auftauchen oder verschwinden zu lassen, deren Farbe zu ändern etc. Die Werkzeugpalette kann – frei den persönlichen Bedürfnissen angepasst – entweder oben angeordnet oder als losgelöste Palette auf dem Bildschirm frei platziert werden. Besonders zuvorkommend ist die Lizenzhandhabung von Activinspire: Eine Schulhauslizenz berechtigt dazu, eine Light-Version (ohne Handschriftenerkennung) auch auf jdem Schülergerät einzurichten, damit der Schüler die Lernmodule auch auf seinem Gerät benutzen kann. Ebenfalls sind die Lehrpersonen berechtigt, die Software zuhause für die Vorbereitung zu installieren. («Activinspire» Vers. 1.4.2; prometheanplanet.com)


Wie vielfältig methodisch-didaktisch eine Software für digitale Wandtafeln im Unterricht eingesetzt werden kann, wird in Kapitel 3. 6 «Multimedial den Unterricht begleiten» (ab S. 169) näher dargelegt. Die folgende Abbildung mag dennoch einen vorläufigen Einblick in die Fähigkeiten dieses Softwaretyps geben:

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel:

Bsp. für Textblock

leeres Feld für Handschriftanmerkungen

Werkzeugpaletten eingebetteter Film Eingabefenster für Tastatur mit Play-/Stop-Taste und Naviagationsleiste

definierter Weblink importierte Bildgrafik

Eingabefenster für Pen mit Handschriftenerkennung (eigenständige Applikation: verwendbar für alle Programme!) Objekt-Galerie zur Ablage von Formen und Bildern

Abb. 2.5.31: Arbeitsansicht der interaktiven Präsentationssoftware «Mimio Studio»: Für den Gebrauch im Unterricht wechselt man in die Präsentationsansicht, wonach nur noch der blau hinterlegte Abschnitt (bei schwarzer und damit unsichtbarer Umrandung) und die Werkzeugpalette (links) für die Schüler sichtbar bleiben. («Mimio Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com)

2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 63


Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Die Wahl der geeigneten Ausrüstung für das Schulzimmer ist keine leichte und hat mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Geplante Einsatzformen aus methodisch-didaktischer Sicht, die Wahl des Produkts (Software, Hardware; Pen- und Touch-Fähigkeit), mobiles System oder fixe Installation, vorhandenes Budget. Sich primär von methodisch-didaktischen Gesichtspunkten leiten zu lassen, ist mit Sicherheit kein schlechtes Rezept. Diese Überlegungen werden je nach Art der Schule und der Schulstufe unterschiedlich ausfallen, mag doch der Verzicht auf ein teures Wandtafelsystem auf der Oberstufe einiges leichter fallen als auf der Primarstufe. Schnell zeigt sich aber, dass auch hier die Details die Probleme erst offenbaren: Gerade auf der Unterstufe können viele Systeme digitaler Wandtafeln nur Abb. 2.5.32: Primarschüler bei der schlecht von den Schülern benutzt werden, da Arbeit an einer digitalen Wandtafel. sie (bei grossem und hoch angelegten Beamerbild für gute Sichtbarkeit und Erkennung) nicht wie konventionelle Wandtafeln höhenverstellbar sind, denn das Beamerbild bleibt statisch auf der Tafel. So sind wiederum zusätzliche Kosten für teure Installationen notwendig, bei denen mit der Tafel auch der Beamer mitgeführt wird. Beide Systeme – Wandtafel und Tablet – haben vielschichtige Vorund Nachteile, wie die Zusammenstellung (vgl. Abb. 2.5.34 S. 65) zeigt. Natürlich ist es möglich, beide Systeme ergänzend zu haben. Eine abschliessende Darstellung der unterschiedlichen Wesensmerkmale beider Medientypen bringt es dennoch auf den Punkt:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 64 ©MARKNE

• Digitale Wandtafeln erlauben – weil die Erkennungsfläche mehrere Quadratmeter umfasst – eine enorme Genauigkeit bei der Bearbeitung des Bildes mit dem digitalen Stift. Durch die «Nähe» zur Arbeit mit konventionellen Wandtafeln ist zudem kaum eine Angewöhnungszeit notwendig, was zugleich auch für den Einbezug von Schüleraktivitäten gilt. • Tablets ähneln in ihrer Verwendung eher dem traditionellen Hellraumprojektor – der Blick bleibt der Klasse zugewendet, Schüleraktivitäten sind nach kurzer Angewöhnungszeit aber auch hier möglich. Entscheidend mag ferner sein, dass teure Anschaffungen und bauliche Installationen weitgehend entfallen!

Abb. 2.5.33: Analog und digital? Nur noch digital? Digital mit oder ohne Wandtafel?

Die Abbildung zeigt das Lehrerpult mit integriertem GrafikTablet am Gymnasium «Gymnase intercantonal de la Broye» in Payerne. Mit dem Neubau der Schule wurden sämtliche traditionellen Präsentationssysteme wie Hellraumprojektor oder Diaprojektor – mit Ausnahme eines konventionellen Whiteboards – aus allen Schulzimmern verbannt! Als Tablets werden Produkte von Wacom (wacom.com) verwendet, auf die Einrichtung digitaler Wandtafeln wurde verzichtet. Da das Display-Tablet zugleich als Display fungiert, fehlt auch ein konventioneller Monitor, was Platz und Geld spart. Bei einem Neueintritt erhalten die Lehrpersonen einen rund zweistündigen Einführungskurs in die Arbeit mit dem Tablet und der Software «Uniboard», die von der Universität Lausanne entwickelt wurde. Die Arbeitsgeräte sind im ganzen Schulgebäude so konfiguriert, dass die Lehrperson beim Starten des Computers zwischen einem Windows- oder Mac OS X-Betriebssytem wählen kann! Dank der übersichtlichen Einrichtung der Technik im Lehrerpult und der intuitiven Software sind die neuen Lehrpersonen in der Lage, nach dieser kurzen Einführung mit der technischen Umgebung zu arbeiten! (www.gyb.ch)


Digitale Wandtafel oder externes Tablet – oder beides? Wie soll das Schulzimmer nun ausgerüstet werden? Welche Vor- und Nachteile sind zu beachten? Welches können Entscheidungskriterien sein? Fragen über Fragen - die Aufstellung in Abb. 2.5.34 soll als Entscheidungshilfe einen Überblick geben und ausgewählte Aspekte aufgreifen. Untergeordnet bleibt dann noch die Entscheidung, ob man sich beim Kauf einer digitalen Wandtafel für ein System entscheidet, das als Eingabesystem neben dem Stift auch die kombinierte Variante «Pen and touch» zulässt: Sog. «Touch-Systeme», die das Schreiben und Bewegen von Objekten auch mit der Hand bzw. dem Finger zulassen, können vor allem dann sinnvoll sein, wenn bei Unterrichtssituationen häufig auch die Schülerinnen und Schüler zur Arbeit an der Tafel aufgerufen werden; Schüler dürften dann an Touch-Systeme wesentlich weniger Angewöhnungszeit benötigen und intuitiver damit umgehen. Bei allen Abwägungen spielt mit Sicherheit auch die Schulstufe eine wesentliche Rolle, kann doch auf die Arbeit an einer Wandtafel in der Primarstufe kaum, auf der Orientierungs- und Tertiärstufe viel eher verzichtet werden! Einmal mehr wird klar: Die hauptächlich angewandten methodisch-diaktischen Unterrichtsformen sind es, welche über die technische Auswahl bestimmen!

System Digitale Wandtafel mit Desktop-PC An der Front des Schulzimmers befindet sich - wie traditionellerweise gewohnt - die digitale Wandtafel: Je nach Produktewahl besteht die digitale Wandtafel aus einer weissen Fläche mit sensitiver Abtastschicht (z. B. «Activboard») oder einer Abtasteinheit, die an einem konventionellen Whiteboard seitlich angebracht wird (z. B. «Mimio», vgl. Abb. linke Randspalte). Der Beamer ist in möglichst steilem Winkel montiert, damit durch die Lehrperson keine Schatten auf das Tafelbild geworfen werden. Beim Lehrerpult befindet sich ein Desktop-PC mit normalem Bildschirm, Tastatur und Maus.

Vor- / Nachteile

+ Optimale Genauigkeit bei der Arbeit an der digitalen Wandtafel, da eine maximale Arbeitsfläche gegeben ist. Für Schüleraktivitäten an der Wandtafel besteht kaum Eingewöhnungszeit. - Maximale Kosten bei fixer Installation (gilt nicht für System von Mimio). Beim Schreiben und Zeichnen wird der Klasse der Rücken zugekehrt.

Externes Tablet-Display mit Desktop-PC

An der Front des Schulzimmers befindet sich eine weisse Projektionsfläche, die auch aus einem traditionellen Whiteboard bestehen kann. (Da die Arbeit an der Tafel bei laufendem Beamer nicht vorgsehen ist, kann auf die teure Installation des Beamers mit Spezialoptik für den steilen Winkel verzichtet werden!) Beim Lehrerpult befindet sich ein Desktop-PC mit einem Tablet-Display; optional mit konventionellem Monitor.

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Exkurs: Das iPad als externes Tablet

+ Die Sicht des Lehrers ist immer der Klasse zugewandt. Je nach Modell kann zur besseren Genauigkeit ein grösseres Tablet (z. B. 21‘) angeschafft werden. Teure Anschaffungen für Beamer mit Spezialoptik entfallen, grössere Tablet-Displays haben jedoch auch respektable Preise. - Eingewöhnungsbedarf für das Schreiben mit dem Stift ist notwendig, insbesondere beim Einbezug von Schülern bei der Arbeit mit dem Tablet.

Externes (blindes) Grafikablet mit Desktop-PC

+ Weil das Tablet kein Display enthält, sind die Anschaffungskosten minimal und damit die ideale Lösung für die Vorbereitung zuhause! Gleiche Installationsanordnung wie bei Desktop-PC mit externem Tablet-Display, aber anstelle des teuren Tablet-Displays wird ein normaler Bildschirm verwendet, das angeschlossene «blinde» Tablet übernimmt die Eingabe. Tablet-Laptop Abb. 2.5.35-36: Eine besonders kostengünstige Variante für ein digitales Wandtafelsystem bietet beispielsweise der amerikanische Hersteller Dymo mit seinem Produkt «Mimio» an: Anstelle einer speziellen Tafel mit aufwändiger, teurer Abtastungstechnik wird an einem konventionellen Whiteboard bzw. einer sonstigen weissen, glatten Oberfläche gearbeitet. Ein Sensor, am Tafelrand montiert, nimmt mit Ultraschall die Handbewegungen an der Tafel auf, die mit einem speziellen Stift ausgeführt werden. Soll durch die Person, die an der Tafel schreibt, kein Schatten am Beamerbild entstehen, ist aber auch bei dieser Variante die Anschaffung eines teuren Geräts mit Spezialoptik notwendig. (mimio.com)

Der mit einem Tablet-Display ausgerüstete Laptop übernimmt die Funktion des DesktopPCs sowie des externen Tablet-Displays in einem Gerät! Das gesamte System ist mobil und benötigt minimalen Platz.

- Beim Schreiben und Zeichnen darf der Blick nicht zum Tablet, sondern muss auf den Bildschirm gerichtet sein, was zu einer längeren Eingewöhnungszeit und grösserer Ungenauigkeit führt. + Geringe Kosten, maximale Flexibilität: jede Lehrperson kann ihr eigenes Gerät nach persönlichen Bedürfnissen einrichten und am Beamer im Schulzimmer anschliessen. - Tablet-PCs besitzen meist kleinere Displays, die unter 15‘ liegen. Die kleine Schreibfläche erfordert Routine im Führen des Stiftes!

Abb. 2.5.34: Die technischen Systeme abschliessend nochmals im Überblick, mit Erörterung einiger Vor- und Nachteile.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 65


Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

Seit einiger Zeit gibt es auch Programme, mit denen es möglich ist, das «iPad» als externes Tablet mit einem Computer zu verwenden:

Das Verbindungsmodul von «Mimio Studio» (mimio. com) mit dem «iPad» (apple.com) als Beispiel:

• Variante 1: Der amerikanische Softwarehersteller Dymo hat in seine neuste Variante des Produkts «Mimio Studio» (ab Vers. 10) die Anbindung des «iPad»s integriert, so dass Schülerinnen und Schüler direkt von ihrem Sitzplatz aus auf die digitale Wandtafel des Lehrers schreiben können:

• Exkurs: Das iPad als externes Tablet

Abb. 2.5.38: Die Authentifizierung erfolgt über das Scannen des QR-Codes mit der Software auf dem iPad: So ist gewährleistet, dass nicht jeder Schüler einfach in das Tafelbild des Lehrers hineinschreiben kann! («Mimio Notebook» Vers. 10.1; mimio.com)

Software-Lösungen von Drittherstellern arbeiten mit allen Systemen zusammen – sowohl auf der Tablet- wie auf der PC-Seite. Die Apps für die Tablets findet man für die Computer auf der Website des Herstellers, für die Tablets in den jeweiligen Appstores:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

SEITE 66 ©MARKNE

Abb. 2.5.37: Ansicht von «Mimio Notebook» auf einem «iPad»: In der Mitte die „normale“ Ansicht von «Mimio Studio» erkennbar, ober- und unterhalb davon die Umrahmung der Software auf dem «iPad» (apple.com) mit dem Werkzeugkasten (oben) und der Möglichkeit, die Tastatur einzublenden (Randbereich unten rechts). Voraussetzung hierfür ist, dass sich sowohl der Computer des Lehrers als auch das «iPad» des Schülers im gleichen Funknetz (WiFi) befinden. Die Performance ist respektabel, aus der Sicht des Lehrers aber wohl weniger für eine Dauerlösung im Sinne eines Ersatzes für ein Tablet geeignet! («Mimio Notebook» Vers. 10.1; mimio.com)

• Variante 2: Verschiedene Hersteller haben für externe Tablets Programme geschrieben, die sowohl auf dem Tablet als auch auf dem Computer installiert werden und dann als Tabletersatz genutzt werden können. Solche Software existiert sowohl für verschiedene Tablets (iOS, Android, Windows) als auch für verschiedene Betriebssysteme auf der Computerseite (OS X, Linux, Windows). Je nach gewähltem Produkt ist die „Performance“ (Reaktionsgeschwindigkeit) erstaunlich gut! Die Verbindung der Geräte erfolgt auch hier über das WiFi-Protokoll.

Abb. 2.5.39: 4 Softwarelösungen auf dem «iPad», die es erlauben, das Tablet in Verbindung mit einem Computer zu benutzen. Während die beiden Produkte «Explain Everything» und «Mimio Mobile» auf der Computerseite eine eigentliche Arbeitssoftware benutzen, simulieren die beiden Produkte «Air Display» und «iTap Touchpad» mit dem «iPad» ein externes Tablet mit Tastatur, das sowohl auf der Systemebene als auch mit allen Softwareprodukten auf dem Computer genutzt werden kann! («Explain Everything», explaineverything.com; «Mimio Mobile», mimio.com; «Air Display», avatron.com; «iTap Touchpad», itap-mobile.com; )

(Wie bereits angedeutet, sind auch für andere Tabletsysteme (Windows, Android) Apps vorhanden, welche die Verwendung eines Tablets zusammen mit dem Computer erlauben!)


Zudem gibt es für den Mac einen Player, mit dem zuhause (auf dem «iPad») vorbereitete Lektionen und er Schule „abgespielt“ werden können; dies dann aber allerdings mit der Einschränkung, dass die Ansichten nicht mehr annotiert werden können:

Mac OS X - Explain Everything

Home

EE Showcase

21.07.13 13:23

Submit

iBook & iTunesU

Mac OS X

Contact

About

• Variante 3: Das Softwareprodukt «Explain Everything» ist deshalb eine ganz besonders interessante Lösung, weil hier das «iPad» selber als Computer fungiert und es sich dabei nicht wie bei den anderen Produkten um die Simulation eines Tablets handelt: Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass die Performance optimal und dass keine WiFi-Verbindung notwendig ist:

Video Tutorials

Die Varianten der Technik

Zeichnen und Schreiben

Die Möglichkeiten der Tablettechnik im Unterricht

Die Wahl der Software: Welches System?

Die Wahl der Hardware: Tablet oder Wandtafel?

We are working on some companion apps for Explain Everything to let you do certain actions with a Mac OS X (10.7 or higher) computer. Please note: these apps are NOT Explain Everything for mac

EE Compressor for Mac OS X ($14.99 - available now in the Mac App Store)

• Exkurs: Das iPad als externes Tablet

This highly requested specialty app was a little bit difficult to create hence the cost. The EE Compressor will allow you to create MP4/MOV files from .XPL Project files that you can access from your laptop or desktop. Multiple files can be queued for compression and you can do other work on your computer while movie file creation is in progress. The compression of video is much faster (4x +) than the iPad because of faster processors on more powerful machines. This app will not allow you to edit projects.

Getting .XPL Files from your iPad to your Laptop or Desktop There are a few ways to get .XPL files from your iPad to your Mac OS X computer.

Email If the project size does not exceed your email provider's file size limit, you can export the XPL project file via email and then open the attachment on your computer.

iTunes File Sharing Connect your iPad to a computer using a wired connection (File Sharing does not work over WiFi sync). Then. click on your iPad in the Devices menu. Click on the Apps tab and scroll down to the File Sharing Section. Click on Explain Everything, select the project(s) and click the 'Save To' button (see image below).

Dropbox - Box - Evernote - WebDAV Export your XPL files to one of the many cloud-based options that Explain Everything integrates with. After exporting, you can access these services from a desktop or laptop and then open the files in the EE Player. Mac computer OS X - Explain Everything

http://www.explaineverything.com/mac-os-x.html

21.07.13 13:23

Seite 1 von 2

EE Player for Mac OS X (Free - available now in the Mac App Store) This free app for Mac OS X (Snow Leopard, Lion, Mountain Lion, etc.) allows you to play Explain Everything projects from the source .XPL file on your laptop or desktop. The app works in a similar manner to Quicktime Player for Mac. Double click an .XPL file and the player will automatically open. If you launch the player first, go to File -> Open to browse for files. This app is helpful for quickly sharing large numbers of projects to a class or group from a computer without needing everyone to

Abb. 2.5.40: Ansicht des Bearbeitungsmodus in «Explain Everything» mit aktiviertem Importdialog: Wie in üblichen Softwareprodukten für digitale Wandtafelsysteme lassen sich auch hier Texte, Bilder und Filme importieren. Beim späteren Präsentieren stehen dann die üblichen Annotationswerkzeuge zur Verfügung! Wie der Website des Herstellers von «Explain Everything» zu entnehmen ist, wird zurzeit an einem Player für das Betriebssystem OS X von Apple gearbeitet. Gemäss Angaben der Website des Herstellers wird zurzeit an einer Vollversion gearbeitet, die es erlaubt, ganze Präsentationen auf dem Mac zu produzieren; damit könnte dann zur Vorbereitung der Mac, an der Schule das «iPad» als Tablet mit Annotationsmöglichkeiten verwendet werden. (explaineverything.com 21.7.13)

compress their files. A group of individuals can upload their XPL files to a central location and then the files can be played back from a single computer. Access project files from your iPad using the guidelies posted above for the EE Compressor.

Abb. 2.5.41: Website des Herstellers «Explain Everything» (explaineverything.com 21.7.13)

http://www.explaineverything.com/mac-os-x.html

Seite 2 von 2

Das Arbeiten mit der Software ist sehr intuitiv und macht viel Spass – markierte Objekte zum Beispiel, egal ob Text, Bild oder Zeichnungsobjekt – können (einmal zusammen markiert) in einem Arbeitsgang einfach vergrössert oder verkleinert werden! Die Grenzen der Software werden dort eigentlich nur dort erreicht, wo (zu) lange Filmsequenzen importiert werden sollen. Die Version für den Desktopcomputer mag da Abhilfe schaffen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Zudem ist die Arbeitsweise mit einem Tablet, auf dem die Hand beim Arbeiten nicht abgestützt werden kann, natürlich schon gewöhnungsbedürftig (und anfänglich etwas ermüdend).

Tablets und digitale Wandtafel: 2. 1

Die Umgebung

2. 2

Die Hardware

2. 3

Die Software

2. 4

Die Vernetzung

2. 5

Die Infrastruktur

©MARKNE

SEITE 67


Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse beeinflussen

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

Warum ein Kapitel über Recherchieren mit neuen Medien? Die heutige Generation von Suchmaschinen lässt doch eigentlich kaum noch Wünsche offen! Wie schnell man gewünschte Informationen im Web findet, hängt noch immer auch von den richtigen Suchstrategien ab – ganz abgesehen davon vor allem auch von den Ansprüchen, die man an gefundene Informationen stellt! So bleibt das Recherchieren im Internet nicht nur eine Frage der blossen Anwendung, sondern umso mehr eine Frage der routinierten Bewertung von Suchergebnissen; genau hier muss Medienbildung ansetzen, nämlich bei der Bewusstseinsschärfung dessen, was Links zu Websites als Ergebnisse tatsächlich liefern:

Mit dem Siegeszug des Internets im Alltag ist in den letzten Jahren auch die Zahl vorhandener Websites extrem angewachsen: In den letzten 15 Jahren stieg die Zahl von rund 18‘000 (achtzehn Tausend!) auf 240 Millionen an! Es erübrigt sich zu verdeutlichen, welch zentrale Funktionen Suchmaschinen im Netz übernehmen und nicht wie wenig, sondern wie extrem sie bei der Eingabe einer Suche filtern:

Stufe 1: Information bewerten

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 68 ©MARKNE

Recherchen bei Suchmaschinen „spucken“ hunderte und tausende an Links zu Websites mit den vielfältigsten Medienarten wie Text, Bild, Ton und Film aus. Jedes Ergebnis beinhaltet eine „Information“ – die Frage aber ist, ob diese nun wirklich in das vorher festgelegte Suchraster passt oder ob pure Begeisterung über die Darstellung und die Inhalte einer Website dazu verleiten, das unerwartet aufgetauchte Ergebnis ebenfalls als Treffer zu akzeptieren! Am Schluss liegen Antworten vor, nach denen man eigentlich ursprünglich gar nicht gesucht hat, aber man „auch noch“ interessant und spannend findet! Eine Informationssuche soll also bei genau festgelegten Suchkriterien beginnen, vermeintliche Treffer kritisch hinterfragen und vor der Verwendung eine Bewertung der Urheberschaft vornehmen: Anders als Lexika, Literatur und die uns bisher bekannten Medien enthält das Internet nicht nur Information „für“, sondern eben auch „von“ jedermann! Stufe 2: Information nach gesichertem „Wissen“ auswerten Weil Treffer von Suchmaschinen heterogene Medienarten und Urheberschaften liefern, ist ein Abgleich der Inhalte unumgänglich, die ungefilterte Verwendung eines Suchtreffers geradezu sträflich. Stufe 3: Wissen zu Bildung strukturieren Die bestechende Vielfalt multimedialer Aufbereitung von Information im Web verleitet dazu, sich viel zu schnell mit Wissenssammlungen zufriedenzugeben: Nur wenn Wissen vernetzt und strukturiert wird, entsteht daraus (anwendbare) Bildung!

Abb. 3.1.1: Entwicklung der Anzahl Websites seit 1995 (netcraft.com 16.12.2009)

WebQuest Werden einem User anstelle der Benutzung von Suchmaschinen Internetressourcen direkt in der Form von Links zur Verfügung gestellt, spricht man von sog. «WebQuest»: Dieses Kunstwort setzt sich aus den beiden Begriffen «Web» als Abkürzung für „World Wide Web“ und «Quest» für engl. „quest“ („Suche“) zusammen. Das Internet dient also nach wie vor als Informationsquelle, wobei aber die zeitraubende Suche der Informationen mit Suchmaschinen übersprungen wird: «Bei dieser in den USA entwickelten Methode erhalten Schüler… eine Aufgabenstellung, die sie mit Hilfe vorgegebener authentischer Informationsquellen in Gruppen bearbeiten. […] Es kann jedoch auch weiteres Material z. B. aus Büchern oder Zeitschriften herangezogen werden. Im Gegensatz zum klassischen Frontalunterricht steht hier die eigenständige Arbeit der Lernenden im Vordergrund, die zur selbständigen Konstruktion von Wissen führen soll.» («webquest» wikipedia.de 27.6.2012)


Wenn Suchmaschinen «lügen»: Das Internet als Quelle für Bilder im Unterricht? „Aber klar doch – falsche Textinformationen liefert das Web auf jeden Fall, aber doch nicht bei Bildern, die sind ja gescannt worden“ …könnte man meinen:

Wenn Suchmaschinen «lügen»: «Marksburg» oder «Marxburg»? Falsch ins Web gestellte Informationen werden von den Robotern der Suchmaschinen ungefiltert übernommen und als scheinbar wahre Ergebnisse «ausgespuckt», selbst dann, wenn die Sucheingabe selber vollkommen falsch und sinnlos ist:

Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse beeinflussen

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

Abb. 3.1.4: Welches ist das «richtige» Bild? Beispiele aus der Bildsuche in einer Suchmaschine: Da sich Bilder in der Farbtönung unterscheiden, das liegt ja durchaus im Bereich erwarteter Verfälschungen. Aber dass das gleiche Bild gespiegelt vorkommt? Die Objektivität – gerade bei Bildmaterialien – ist nicht minder trügerisch wie bei textbasierenden Informationen, Vorsicht ist geboten! (google.com 19.02.2010)

Wenn Suchmaschinen «manipulieren»: Was die Suche nach «Familiensitz» für unterschiedliche Topergebnisse liefern kann:

Abb. 3.1.5 (links) und 3.1.6 (rechts): 2 identische Suchabfragen, 2 unterschiedliche Topergebnisse; während der politischen Krise um den Verteidigungsminister von und zu Guttenberg lieferte die Suchmaschine aufgrund der Eingabe «Familiensitz» ein anderes Topergebnis als gut ein Jahr später: Suchmaschinen scheinen offenbar so programmiert zu sein, dass der User die Ergebnisse zuoberst findet, die er erwartet! Suchmaschinen liefern damit nicht ein Abbild des Web, sondern eine manipulierte, «virtuelle» Scheinrealität, um den User zufriedenzustellen! (google.com 20.4.2011 bzw. 1.9.2012)

Abb. 3.1.2 und 3.1.3: Ergebnis einer Bildersuche, oben mit richtiger Schreibweise des Begriffs, unten mit falscher; beide Suchaufträge liefern die «richtigen» Ergebnisse, weil viele Webseiten im Internet ebenfalls den orthographisch falsch geschriebenen Begriff enthalten! Nur ein kleiner Hinweis auf «verwandte» Begriffe (vgl. rote Markierung) oberhalb des Suchergebnisses lässt erahnen, dass möglicherweise der Suchbegriff falsch eingegeben wurde! (google.com 23.12.2009)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 69


Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse beeinflussen

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

Suchmaschinen sind Roboter, die permanent im Netz surfen! Wie lange ein Suchroboter bei einer Website verweilt, wie intensiv er deren Seiten scannt und welche Begriffe er nachher in seiner Suchdatenbank ablegt, ist sozusagen Betriebsgeheimnis der Programmierer von Suchmaschinen wie auch deren Erfolgsrezept: d. h. je qualitativ besser gescannt – also passender zur Website Begriffe abgelegt werden – als umso nützlicher empfinden wir die Arbeit einer Suchmaschine und deren Suchergebnis. Als Programmierer einer Website besteht die Möglichkeit, in einer unsichtbaren Kopfzeile («Metatags») Robotern von Suchdiensten, welche die Webseite besuchen, Scananweisungen zu erteilen. Diese Metatags sind einsichtbar und können auch wertvolle Hinweise über die Urheberschaft einer Website offenbaren. Sie enthalten zum Beispiel Schlüsselwörter, die der Roboter zur Website in seine Datenbank aufnehmen soll (vgl. Abb. 3.1.8 mit Beispielen zu Metatags):

Abb. 3.1.8: Auszüge aus Metatags im Header diverser Websites:

Bsp. Vereinte Nationen (un.org 16.12.2009) mit inhaltlichen Beschreibungen der Website in einem Satz:

<title>Welcome to the United Nations</title> <meta name=“keywords“ content=“UN, United Nations“ /> <meta name=“description“ content=“This is the United Nations homepage. Here you will find related information and links.“ />

Bsp. Schweizerische Eidgenossenschaft (www.admin.ch 16.12.2009) mit Anweisung, in welchem Zeitabstand der Roboter die Website besuchen soll:

<title>admin.ch - Startseite</title> <meta name=“audience“ content=“all“ /> <meta name=“revisit-after“ content=“7 days“ /> <meta name=“robots“ content=“ index,follow „ /> <meta name=“DC.publisher“ content=“Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft“/>

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 70 ©MARKNE

Bsp. Greenpeace mit interessanter Beschreibung und Stichwortsammlung zum Selbstbild der Organistion (www. greeenpeace.org 16.12.2009):

Abb. 3.1.7: Einblendung des Quellcodes der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (faz.de) mit den Metatags unter «Safari» (Vers. 6.0), Mac OS X (apple.ch). Der sog. Quellcode ist bei den meisten Browsern über Submenüs wie «Quellcode einblenden» oder «Textcode anzeigen» einzusehen; bei gewissen Versionen von Browsern muss dieses Submenü zuerst in den Einstellungen freigeschaltet werden!

Längst sind die Roboter auch dazu übergegangen, die gesam­ten Inhalte von Websites zu scannen und sie filtern autonom zusätzliche Begriffe heraus, die als Schlüsselwörter in der Datenbank abgelegt werden.

<title>Home | Greenpeace International</title> <meta name=“description“ content=“Greenpeace is the world‘s most effective environmental activist group dedicated to the issues of climate change, saving our ancient forests, stopping pollution, ending the nuclear threat, abolishing nuclear weapons, stopping genetic engineering, saving our oceans, and advocating sustainable trade.“ /> <meta name=“keywords“ content=“Ancient Forests, Clearcutting, Climate, Disarmament, Dolphins, Food labeling, Forest Stewardship Council, Genetically Modified Organisms, Genetic Engineering, Globalisation, Globalization, Kyoto Protocol, Marine Mammals, Moruroa, Nuclear, Nuclear testing, Oceans, Peace, Rainbow Warrior, Recycling, Sea Turtles, Sirius, Star Wars, Toxics, Transportation, Whales, Wildlife, Wind Power, World Trade Organisation“ />


Abb. 3.1.9: Metasuchmaschine «Metager» (metager.de 16.12.2009) mit der Möglichkeit, Seiten mit kommerziellem Inhalt herauszufiltern (Ausschnitt): MetaGer - die MetaSuche über deutschsprachige Suchmaschinen

16.12.09 12:19

Schriftgröße:

MetaGer deutschsprachige Metasuche, ein Service des RRZN, Leibniz Universität Hannover

EinfachSuche Kontakt, Feedback Impressum Geben Sie eines oder mehrere Suchwörter ein: MetaGer als Startseite im MS-IE einstellen

Hilfe

MetaGer-Suche

Suchen Sie die richtigen Suchwörter? Oder Ideen? Befragen Sie unseren WebAssoziator.

Persönliche Einstellungen speichern Hilfe dazu Plugins:

Firefox SeaMonkey IE7 Opera9 Camino Safari Gadget Vista Suchmaschinen Labor

Keine Speicherung Ihrer Daten bei MetaGer! - Spiel mir "Das Lied vom Datenkraken"

Optionen: Diesen unteren Teil der Startseite benötigen Sie NUR, wenn Sie weitere oder andere Ergebnisse haben wollen. Alle Wörter sollen im Dokument vorkommen

Nachrichten aus der Wissenschaft MetaGer FernsehSendungen URL melden: NEIN! Palm-Browser Version

Max. Anzahl Treffer

200

powered by

2

Sekunden max. Suchzeit

2

Max. Anzahl Ergebnisse je

Server 2

Max. Anzahl Dubletten pro

Ergebnis wissenschaftliche Quellen hoch bewerten

Sprüche & Zitat-Suche

Ergebnisse in PDF hoch bewerten

Ergebnisse von Wikiped. hoch bewerten Trefferzahlen der Suchdienste anzeigen

Ohne QuickTips

Mit QuickTips

Eingaben auch in Domainnamen Designer MetaGer - die MetaSuche über deutschsprachige suchen Suchmaschinen Versionen Keine Linküberprüfung (schnell Ergebnisse) MetaGer Teste Existenz und sortiere http://www.metager.de/ Poster (aktuellste zuerst) Teste Existenz und sortiere nach Meta-IQ-Test Relevanz

Synonyme & Suchwortvorschläge 16.12.09 12:19 anzeigen Ausgabe alphabetisch nach Webservern clustern ... und nur in Kompakt-Darstellung Seite 1 von 2 ausgeben Phonetische Suchvorschläge (bei wenigen Treffern)

Qualitätstest Ausgewählte deutschsprachige Suchdienste:

alle aus-/abwählen

Everybodys MetaGer

Dmoz

Exalead

Suchclip

Wikipedia

YaCy

Witch

Overture

Fastbot

metarss

Nachrichten

WebSpam

Mr-Wong

Netzsuch

atsearch

Qualigo

Sharelook

NetLuchs

Yahoo!

AllesKlar

Abacho.de

Abacho.at

Test Übersicht MetaSuchmaschinen MetaGerUmfragen: Mai2007 Sept2007 Gästebuch& Feedback

Bing Wissenschaftliche Suchmaschinen:

alle aus-/abwählen

BASE

PortalU

Forschung

TIBORDER

EERQI

clewwa

Q-Sensei

UniHannover

TUBdok

ETOC

Spezialsuchen:

alle aus-/abwählen

Fotos

Audio

Videos

Jobsuche

Tauchsport

Foren

Presse

evKirche

Astronomie

RegEnergien

Twitter

Identi.ca

Börse

Produktsuchen: eBay

alle aus-/abwählen Semager

EcoShopper

internationale Suchmaschinen: Dmoz_int

OnLinks

Marktjagd

alle aus-/abwählen

UnisUSA

Plazoo

Partnerlinks: Sie wollen bares Geld sparen? Dann besuchen Sie www.preisvergleich.org! Sie suchen Medikamente, etwas aus der Apotheke? Online Apotheke Sie suchen eine günstige Autoversicherung? Hier einfach online abschließen. Sie suchen einen günstigen Kredit? Kostenloser Vergleich auf Online Kredit Index. Beim Urlaubsthema Ferienhäuser Dänemark ist Sonne & Strand Ihr Ansprechpartner!

Suchmaschinen reichen nicht? Fragen Sie die Menschen des Meta-reSearchTeams in Wien. Förderung der Suchmaschinen-Technologie und des freien Wissenszugangs: SuMa-eV. HTML-Syntax geprüft vom Validator-Service des W3C. Copyright Leibniz Universität Hannover Wolfgang SanderBeuermann, Twitter: http://twitter.com/wosabeu

Grundsätzlich existieren 4 Typen von Suchhilfen, die sich sowohl im Aufbau als auch bei der Benutzung voneinander unterscheiden: a) Indexorientierte Suchmaschinen: Die Daten werden in einem hierarchisch gegliederten Verzeichnis mit Rubriken abgelegt (z. B. «Yahoo»; yahoo.de). Die Registrierung einer Website zum Thema Modelleisenbahn sähe wie folgt aus: Hobbies/Technik/Eisenbahn/Modelleisenbahn/Spur H0/Maerklin. Seiten werden hier auch manuell angemeldet und anschliessend punkto Einordnung geprüft. In der Anfangszeit des Internets waren solche Kataloge noch einigermassen überblickbar, bei der heutigen Zahl an Websites würde das Durchstöbern des hierarchischen Katalogs zu viel Zeit beanspruchen und wäre kaum noch überblickbar. Deshalb haben die meisten indexorientierten Suchmaschinen ergänzend auch eine textorientierte Suchfunktion.

Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse beeinflussen

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

b) Textorientierte Suchmaschinen: Suchmaschinen, die ausschliesslich auf der Basis von Robotern arbeiten (wie z. B. «Google»; google.ch) und die Seiten im Netz autonom scannen: Der Roboter lädt die Seiteninhalte und versucht dann, passende Schlüsselbegriffe herauszufiltern, zu «indexieren». Solche Indices werden zusammen mit der URL in die Datenbank abgelegt, die als Basis bei Abfragen gilt. Die Arbeit der Roboter kann der Webmaster über das Einfügen von Metatags beeinflussen. Der grosse Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass der Roboter nach einiger Zeit selbständig die Seiteninhalte nach Änderungen prüft und dann die entsprechenden Indices in seiner Datenbank anpasst! d) Meta-Suchmaschinen Da es für Abfragen zu seltenen Themen Sinn macht, mehrere Suchmaschinen zu nutzen, kamen Programmierer auf die Idee, eine Suchmaschine zu programmieren, die eine Suchabfrage entgegennimmt und an zahlreiche andere Suchmaschinen weiterleitet – also im Sinne des Namens (gr. «meta» = nachher, später, danach) eine «Abfrage nach der Abfrage» einleitet! Typischer Vertreter solcher Suchdienste wären etwa die Suchmaschinen «Metager» (metager. de) und «Metacrawler» (metacrawler.com). Bei einigen Suchmaschinen kann angegeben werden, welche anderen (konventionellen) Suchdienste miteinbezogen werden sollen. c) Portalseiten Bei Portalseiten handelt es sich nicht um Suchdienste im engeren Sinne; dennoch sind sie bei der Suche nach Information im Web sehr nützlich: Als themenorientierte Websites stellen sie eine breite Sammlung interessanter und meist auch sorgfältig ausgewählter Links zur Verfügung; bei weniger Quantität bestechen Portalseiten meist durch die Qualität ihres Angebots. Eine typische Portalseite für den Unterricht wäre z. B. die Seite der «Zentrale für UnterrichtsMedien im Internet» (zum.de).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 71


Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse filtern

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 72 ©MARKNE

Der Umgang mit Suchmaschinen – gemessen an den Möglichkeiten – geschieht durch die meisten User ziemlich fahrlässig und zufällig, dabei eröffnen sich mit wenig Wissen sehr feine Tricks, die Qualität einer Suchabfrage erheblich zu verbessern: Angenommen, eine Schülergruppe erhält den Auftrag, zum Unterrichtsthema Ägyptische Geschichte über Pyramiden im Web zu recherchieren, ohne weitere Anweisungen. Das Ziel ist es einfach, möglichst viel Interessantes zum Thema zu sammeln und daraus einen kleinen Lexikonartikel zu verfassen: Wo gibt es Pyramiden in Ägypten? Wann wurden sie gebaut? Was weiss man über deren Konstruktions- und Bauweise? Welchen vielfältigen Zwecken dienten die Pyramiden? Wie werden die Schülerinnen und Schüler nun bei ihrer Arbeit vorgehen – werden sie einfach zur erst besten Suchmaschine greifen und das Wort «Pyramiden» eingeben? Wenn ja, werden die Schüler nicht schlecht staunen: Sie erhalten rund 3‘720‘000 Websites als Suchergebnis! (19 Sekunden lang dauernde «Google»-Recherche vom 15.8.2012 um 14.48.) Was soll man nun damit anfangen? Noch viel interessanter ist die Frage, wie nun die Schülerinnen und Schüler das weitere Vorgehen beschliessen: Das Beobachten einiger Tests im Unterricht wird tiefe Einblicke in die Abgründe liefern, wie Schülerinnen und Schüler im Alltag spontan und ohne Augenzwinkern ein solches Problem lösen: Man blättert die ersten paar Seiten durch, klickt ein paar vielversprechende Links an und druckt die Websites aus – fertig! Wieviele gerade der wertvollsten Seiten und Informationen mögen so übersehen werden…

Abb. 3.1.10: Die Anbieter von Suchmaschinen denken intensiv über Verbesserungen und alternative Darstellungsformen ihrer Suchergebnisse nach: Müssen eigentlich Suchergebnisse zwangsläufg aus langen, unübersichtlichen Linklisten bestehen – fragen sich offenbar die Entwickler von «Google» und experimentieren derzeit mit Ideen, die noch einige interessante Entwicklungen erwarten lassen:

(Hier abgebildet ein Tool von «Google» gehört noch nicht zur Standardabfrage, ist aber unter «google. com/squared» bereits frei zugänglich. (google.com 16.12.2009)

Was passiert nun, wenn ein kleverer Schüler vorschlägt, im Suchfeld zusätzlich noch ein zweites Wort wie «bauen» einzugeben, um mehr darüber zu erfahren, wie Pyramiden gebaut wurden? Die neue Suchabfrage liefert noch immer über eine halbe Million Treffer! (12 Sekunden lang dauernde «Google»-Recherche vom 15.8.2012 um 14.53.) Beim erneuten Durchstöbern in der Trefferliste bemerken die Schüler nun, dass beinahe jedes zweite Ergebnis von einem Reiseveranstalter stammt und damit kaum verwertbare Informationen enthalten drüften! Was nun?

Die Eingabe von Begriffen in Suchdiensten verursacht in der Regel eine sog. «UND»-Abfrage in der Datenbank, d. h. wenn die zwei Begriffe eingegeben werden, gibt die Datenbank nur jene Seiten wieder, die beide Begriffe enthalten! Wie aber kann man Schülerinnen und Schüler sinnvoll anweisen, will man nicht wie bei Webquestaufgaben die Links immer vorgeben? Je nach Suchmaschine bestehen unterschiedliche Möglichkeiten und Vorgaben für die Eingrenzung einer Suchabfrage; grundsätzlich werden folgende Varianten angeboten:

Abb. 3.1.11: Suchen mit und ohne Einschränkungen – die Ergebnisse punkto Unterschiede sind frapant, wenn z. B. mit den Einschränkungen wie unten abgebildet gesucht wird: (google.ch 16.12.2009)


Abb. 3.1.13: Logische Verknüpfungen und deren Wirkung an konkreten Beispielen:

Typ

Operator

Bedeutung mit Beispiel

Konjunktion

UND / AND

Die Eingbe «Pyramiden AND Ägypten» findet nur Websites, die tatsächlich beide Begriffe im Text enthalten – natürlich ist damit aber noch nichts darüber ausgesagt, in welchem Zusammenhang die Begriffe vorkommen!

Disjunktion

ODER / OR

Die Eingabe «Pyramiden OR Ägypten» findet Seiten, die entweder den Begriff «Pyramide» oder den Begriff «Ägypten» (oder auch beide zusammen) enthalten. So können also auch Seiten darunter sein, die Informationen über Pyramiden der Maya enthalten, aber keine über Pyramiden in Ägypten!

Negation

OHNE / AND NOT

Die Eingabe «Pyramiden AND NOT Ferien» filtert im Suchergebniss all jene Seiten aus, die neben dem Begriff «Pyramide» zusätzlich noch den Begriff «Ferien» enthalten.

Exakt

EXACT / „…“

Die Eingabe «EXACT Pyramiden» beispielsweise filtert alle jene Seiten aus, auf denen das Wort im Singular als «Pyramide» vorkommt! Diese Suche eignet sich besonders zum Auffinden von Texten (Quellentexte, Zitate), aus denen eine Passage bekannt ist wie z. B. die Rede Kennedys in Berlin über die Eingabe „Ich bin ein Berliner“.

Joker

*

Der Joker bietet fantastische Möglichkeiten, um am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes ein oder mehrere Zeichen offen zu lassen: Während die Eingabe „Elefant“ nur den Begriff mit „f“ geschrieben und die Eingabe „Elephant“ nur jene mit „ph“ geschrieben findet, liefert die Eingabe „Ele*ant“ alle Seiten, die den Begriff in der einen oder anderen Schreibweise enthalten. Das Jokerzeichen kann insbesondere auch bei der Suche nach Begriffen verwendet werden, die gleichzeitig in verschiedenen Sprachen erfolgen soll: Auf dt. lautet der Suchstring z. B. «Pyramiden Ägypten», auf engl. «Pyramids Egypt»; so findet die Eingabe «Pyrami* *gypt*» in einer Abfrage alle Seiten!

Wie die Beispiele in Abb. 3.1.13 offenbaren, bringt die Anwendung logischer Operatoren enorm viel zur Eingrenzung der Ergebnisse einer Suchmaschine. Da die meisten User mit der direkten Eingabe von Operatoren überfordert wären, bieten viele Suchdienste bequeme Masken als Alternative zur Eingabe an die im Idealfall sogar mit Erklärungen versehen sind:

UND - Abfrage

AND NOT - Bedingung

Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse filtern

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten:

Spracheinschränkung (Unterstufenarbeit!)

Inhaltliche Einschränkung: Schlagworte in Titelseiten eliminiert!

Angebotseinschränkung: Nach Art des Mediums

Abb. 3.1.12: Suchmaske «erweiterte Suche» bei «Google», um Einschränkungen auswählen zu können. Dies Seite wird über den Button «Einstellungen» aufgerufen! (vgl. Abb. 3.1.23 links) (google.ch 15.8.2012)

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 73


18.05.2012

Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse beeinflussen

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

Immer wieder erscheinen in der Öffentlichkeit Rufe nach einer Einschränkung der freien Veröffentlichung bei Inhalten im Internet, die gegen ethische Grundsätze und die Menschenwürde verstossen. Die Diskussion um die Meinungsfreiheit im Internet ist deshalb eine völlig andere als bei anderen Medien, weil die Inhalte hier global und jederzeit zugänglich sind, weil Anbieter von Websites quasi per Mausklick Domain und Server wechseln können, so dass eine allfällige Zensurbehörde kaum wirklich Chancen hätte! Angesichts der technischen Struktur des Internets ist es im globalen Rahmen undenkbar, Inhalte zensieren zu können. Im nationalen Rahmen von Staaten hingegen gibt es schon technische Möglichkeiten, temporär gegen unliebsame Angebote vorzugehen: a) «Hardware-Zensur» mit dem Ziel, den Zugriff auf Websites zu verhindern, z. B.: • Sperren einer Domain • Verbot privater Terminals bzw. Internetzugänge b) «Software-Zensur» mit dem Ziel, dass die Informationen nur dann abrufbar sind, wenn die Adresse bekannt ist, z. B.:

Recherchieren und bewerten:

• Herausfiltern von Websites bei Suchmaschinen

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

• Manipulation beim Sortieren der Ergebnisse von Suchmaschinen (unliebsame Ergebnisse erscheinen immer am Schluss – oder „positiv“ ausgedrückt: die vom Auftraggeber (Werbefirma, Regierung etc.) gewünschten Ergebnisse zuoberst!).

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 74 ©MARKNE

Auf dem Weg zum „Halal“-Internet Die iranische Internetzensur ist eine der rigidesten weltweit. Nun hat die Regierung Unternehmen verpflichtet, nur iranische VON TORSTEN KLEINZ Anbieter für Netzdienste zu verwenden.

Netz unter Aufsicht: Internetcafe in Teheran.

Bild: dapd

KÖLN taz | Schritt um Schritt schottet das iranische Regime Internetnutzer immer weiter vom Rest der Welt ab. Nach neuesten, hat die Regierung den Banken, Versicherungen und Telefongesellschaften dazu verpflichtet, nur noch iranische Internetdienstleister zu nutzen. Auch Universitäten und öffentliche Verwaltung sollen betroffen sein. Das iranische Regime ist bereits jetzt für seine rigide Internetzensur bekannt, die der in China nichts nachsteht. Alle Internetprovider des Landes stehen unter Kontrolle des Staates und damit auch die Kommunikationswege ins Ausland. Facebook und Youtube sind genau so gesperrt wie die Webseite der New York Times. Für andere Inhalte hat das Regime diffizilere Sperrmechanismen: Zielgenau können die Zensoren einzelne Seiten auf Plattformen genau so sperren wie verdächtige Stichworte.

• Sperren der IP eines Webservers

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

INTERNETZENSUR IM IRAN

Die Zensur über Hardware-Massnahmen steht vor dem Problem, dass die Betreiber von Webservern über den ganzen Globus verstreut sein können und daher rechtliche Schritte nur sehr mühsam (wenn überhaupt) eingeleitet werden können. Meldungen aus der Presse zeugen immer wieder davon, unter welchem politischen Druck Anbieter von Suchmaschinen, Betreiber von Webservern und Internetprovider stehen (vgl. Abb. 3.1.24 links). Umgekehrt enthält das Internet Inhalte, die man aus pädagogischer Sicht gerne (im Schulnetz) zensuriert hätte: Um in einer freien Gesellschaft glaubhaft zu bleiben, führt einzig der Weg über Selbstverantwortung und Begleitung der Jugendlichen zum Ziel, wie es für viele andere Themen und Bereiche auch selbstverständlich ist!

Eine Stufe weiter geht die „deep packet inspection“. Mit von westlichen Firmen eingekaufter Technik können die Zensoren in den Datenverkehr hineinsehen und zielgenau bestimmte Ziele und Kommunikationsarten sperren. Wer zum Beispiel seine Kommunikation per Verschlüsselung schützen will, kann so einfach enttarnt werden. Staatliche Stellen können sogar versuchen, die Verschlüsselung zu knacken, indem sie den Nutzern falsche Schlüssel unterschieben. Der Plan für ein „Halal-Internet“ geht darüber hinaus. Statt jede Kommunikation zu kontrollieren und die unerwünschten Inhalte zu unterdrücken, versucht das Regime einen Großteil der Kommunikation unter Kontrolle zu bekommen und unschädlich zu machen, die Verbindungen ins Ausland hingegen werden nur zugelassen, soweit sie nötig sind. „Solche Maßnahmen sind technisch sicher möglich, aber das Land wird einen hohen Preis dafür zahlen“, sagte Exil-Blogger Arash Abadpour auf der Konferenz „Re:publica“ in Berlin. Das heißt: Wer verschlüsselte Verbindungen stört, wird damit auch der eigenen Wirtschaft schaden – Onlinebanking andere Internetgeschäfte würden unsicher. Und noch wichtiger: Wer versucht den Austausch von Ideen zu verhindern, wird die Zukunft verschlafen. Oder von ihr überrollt werden. Viele Ressourcen unter amerikanischer Kontrolle Ganz vom Internet abkoppeln kann sich der Iran nicht. Viele zentrale Ressourcen wie zum Beispiel das Domain Name System (DNS), das Internetadressen den Servern zuordnet, sind unter amerikanischer Kontrolle. Dem versucht sich der Iran zu entziehen, indem möglichst viel Kommunikation unter der nationalen Domain abgewickelt wird. Wenn Verbindungen verschlüsselt werden, dann nur zwischen Zielen, die für den Staat einfach erreichbar sind.

Abb. 3.1.14: Pressemeldung zur staatlichen Zensur im Internet. (taz.de 18.5.2012)

http://www.taz.de/!93621/


Abb. 3.1.15: Stand der Internetzensur gemäss der NGO «Reporters sans frontières»: (wikipedia.de 16.12.2009)

Abb. 3.1.16: Projekt «Picidae» gegen Zensur im Internet mit schematischer Skizze der autonomen Server, die nach der Installation eines kleinen Skripts in der Lage sind, die Inhalte von Websites in (nicht mehr filterbare!) Bilder umzuformen: (picidae.com 16.12.2009)

Picidae wurde als Kunstprojekt von den beiden Schweizern Christoph Wachter und Mathias Jud ins Leben gerufen. Der Name des Projekts ist vom lateinischen Begriff für «Specht» abgeleitet und symbolisiert als Metapher die Möglichkeit, damit die Mauern der Zensur durchbrechen zu können!

Soll das Internet in seiner Struktur – ganz im Sinne ihrer Erfinder – ein weitgehend unkoordiniertes und unkorrdinierbares Gebilde beiben, muss dafür gesorgt werden, dass die Internetknoten, über die die Datenströme laufen, nicht ausschliesslich im Besitz von Regierungen oder regierungsnahen Organisationen gelangen und damit Wege zur Kontrolle möglich werden: Viele Staaten der Erde betreiben – wenn auch natürlich im Rahmen ihrer eigenen rechtsstaatlichen Grundlagen – aktive Zensur im Internet, gemäss Wikipedia rund 20 Staaten weltweit, darunter China. («Zensur» wikipedia.de 16.12.2009; vgl. auch Abb. 3.1.25 links.) Eine geniale Möglichkeit gegen automatische Zensur über die Suche nach Schlüsselbegriffen in Texten haben Künstler entwickelt, bei der jede Website mit Textinformationen durch ein Skript in eine reine Bilddatei umgewandelt wird: Die so generierten Daten können von den Textfiltern der Suchroboter nicht mehr als zensurwürdige Inhalte erkannt werden! Die technische Ausführung lässt es zu, dass jeder Betreiber einer Website Teil dieser Initiative werden kann, indem er seine eigene Website zum freien Zugang zu Information macht. Die Zahl der zu sperrenden Internetdaressen wird damit so immens, dass jede Zensurbehörde damit überfordert ist! (picidae.com 16.12.2009; vgl. auch Abb. 3.1.26 links.) Bei allen Bekenntnissen – und das mögen die Einblicke in die Arbeit von Suchmaschinen gezeigt haben – sind Suchergebnisse von Suchmaschinen nie mehr als eine beeinflusste und damit beschränkte Abbildung des Internets! Eine völlig andere Problematik hat uns der amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden im Sommer 2013 offenbart: Staaten und private Firmen – auch in der westlichen freien Welt – gehen Hand in Hand, nicht bei der Zensur des Netzes, aber umso mehr bei der Kontrolle: Die bisher offenbarten Fakten zeigen schon jetzt auf, dass nie in der Geschichte der Menschheit das Sammeln von persönlichen Daten derart offensiv betrieben werden konnte, wie im Zeitalter der digitalen Telekommunikation. Wir werden uns daran gewöhnen müssen dass alles, was über Telefon oder Internet von uns in mündlicher oder schriftlicher Form preisgegeben wird, von uns auf lokalen oder virtuellen Datenträgern abgespeichert oder von unseren Computern aus über den privaten Internetzugang im Internet abgefragt wurde, protokolliert oder abgespeichert bleibt und an einem fernen Tage gegen uns verwendet werden kann. Wir müssen lernen, dass es im digitalen Bereich keine Privatsphäre gibt und dass zu einer „digitalen Identität“ auch eine „digitale Verantwortung“ gehört!

Warum «bewerten»?

Wie Suchmaschinen arbeiten

Typen von Suchmaschinen

Suchergebnisse beeinflussen

Newsgroups und RSS-Dienst

Zensur im Internet

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Recherchieren und bewerten: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 75


Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

Die Verarbeitung von Zahlen gehört mit Sicherheit zu den ursprünglichsten Aufgaben, die ein Computer je übernommen hat. Trotzdem bestehen gerade gegenüber jener Gruppe von Anwendungsprogrammen relativ grosse Vorbehalte: Viele Anwender schrecken vor Tabellenkalkulationsprogrammen zurück, obwohl sie zum Standard eines jeden Officepakets gehören! Gewiss ist der Umgang mit Zahlen und Tabellen nicht für alle Fachbereiche von gleicher Bedeutung; mit Sicherheit aber gehört das Auswerten, Aufbereiten und Darstellen quantitativer Daten auch zum Kern der Medienkompetenz. Die Angst vor dieser Softwaregruppe zu nehmen und ein Minimalwissen im Umgang mit dieser mitzugeben, ist das Ziel. Die nachfolgenden Ausführungen sind so aufbereitet, dass sie sowohl mit «Excel» von Microsoft als auch mit dem Modul «Calc» von LibreOffice nachvollziehbar sind. Das Niveau der hier vorgestellten Fertigkeiten liegt unter dem ECDL-Level 1, beinhaltet aber dennoch die wichtigsten Schritte von der Aufbereitung bis zur grafischen Darstellung von Zahlen, so wie sie für den Gelegenheitsanwender von Bedeutung sind und für die Arbeit in allgemeinbildenden Fächern zum Einsatz kommen:

1. Zahlen aus dem Netz in eine Tabelle einfügen und bereinigen. NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

2. Mit Zahlenwerten rechnen.

Berechnen, auswerten, darstellen:

3. Die Daten grafisch in einem Diagramm darstellen.

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 76 ©MARKNE

4. Das Diagramm „medienwirksam“ formatieren. (Für Ideen zum konkreten Training im Unterricht vgl. das Kapitel 4. 6 zu den Infografiken!)

Abb. 3.2.1: Ablaufschema zum Kapitel «Berechnen, auswerten und darstellen – Jonglieren mit Zahlen»:


1. Zahlen aus dem Netz in eine Tabelle einfügen und bereinigen:

Zur prinzipiellen Funktionsweise von Anwendungen für Tabellenkalkulation und Grafiken: Nach dem Öffnen einer Software für Tabellenkalkulation erscheint immer eine leere Tabelle als Grundfenster: Jede Zelle kann grundstäzlich einen Zahlenwert (numerisch) oder Buchstaben enthalten; mit numerischen Werten kann zudem durch die Eingabe einer Formel über mehrere Zellen hinweg gerechnet werden. Die aus den numerischen Werten gezeichneten Grafiken entstehen immer in einem neuen Fenster, das entweder mit der Tabelle gemeinsam oder separat abgespeichert werden kann. Die Eingabe der Daten erfolgt z. B. auf den nummerierten Zeilen, zuerst die Rubrik, gefolgt von den Zahlenwerten (vgl. Abb. unten); die Eingabe von Titeln für die gesamte Grafik und einzelne Rubriken geschieht am einfachsten erst später, nämlich im Prozess der automatisierten Grafikerstellung: Diese erfolgt mit Hilfe eines sog. Assistenten, der begonnen von der Auswahl des Grafiktyps bis zum Schluss Schritt für Schritt zur fertigen Grafik führt! Wichtig ist, dass nie in einer Zelle, mit der später gerechnet oder deren Zahlenwert grafisch dargestellt werden soll, Buchstaben enthalten sind; dies gilt auch für Prozent-, Währungs- oder andere Massangaben:

Abb. 3.2.3: Tabelle in «Calc» von «LibreOffice» für Mac OS X: Die Prozentwerte, die ursprünglich von der Datentabelle der Website mitkopiert wurden, sind entfernt! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

• Zahlen und Einheiten gelangen damit in die gleiche Zelle, so dass mit den Werten nicht gerechnet werden kann.

Mit Zahlenwerten rechnen

• Das Markieren und Kopieren kann möglicherweise sogar unterbunden sein, weil der Programmierer das so gewollt hat! Abhilfe schafft in diesem Fall das Sichern der Website als Textdatei (Sichern im Quellformat) oder im PDF-Format.

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

Das Entnehmen von Daten aus einer Website hängt sehr von der Gestaltung bzw. der Programmierung ab: Während gewisse Sites sogar standardmässig Exportmöglichkeiten für Tabellenkalkulationsprogramme anbieten (vgl. Abb. unten), müssen bei anderen Websites die Daten über die Zwischenablage eingefügt werden, was zu diversen Problemen führen kann:

In diesem Falle ist sowohl der Import über die bereitgestellte Funktion als auch über die Zwischenablage möglich:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Berechnen, auswerten, darstellen:

Abb. 3.2.2: Website der «Weltbank» mit standardmässig angebotenem Export in das lokal installierte Tabellenkalkulationsprogramm: Der Export geschieht durch Anklicken des Piktogramms. Oft bleibt aber das Kopieren markierter Daten der einzige Weg zur Übernahme von Zahlen (hier rot eingerahmte Zeile) in eine Tabelle! (worldbank.org 26.8.2010)

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 77


Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

Beispiel: Die durchschnittliche Anzahl Mobiltelefone der 3 Staaten Schweiz, China und Indien soll pro Kopf berechnet und in einer Balkengrafik miteinander verglichen werden. Als Datenbasis gilt das «World Factbook» der «CIA»:

Website von «World Fact Book» mit aufgeschlagenem Bereich zur Kommunikation:

• Aufrufen der Website:

Abb. 3.2.4: «World Fact Book» mit Angaben der Mobiltelefone mit Link zur Länderrangliste. (cia.gov 28.8.2012)

• Wechsel in den Vergleichsmodus bzw. Rangliste, anschliessendes markieren und kopieren der Zahl für die Schweiz und die anderen Staaten:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Abb. 3.2.7: Länderübersicht in «World Factbook». (cia.gov 28.8.2012)

Berechnen, auswerten, darstellen: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 78 ©MARKNE

Abb. 3.2.5: «World Fact Book» mit Angaben der Anzahl Mobiltelefone; Länderrangliste: Kopieren der markierten Zahl mit Aufrufen des Kontextmenüs. (cia.gov 28.8.2012)

Auch die «CIA» bietet die Daten zum Download an: Je nach Menge der benötigten Zahlenwerte ist der Import über die Zwischenablage effizienter:

• Übertragen des kopierten Wertes in eine leere Tabelle, desgleichen für die beiden Staaten China und Indien; zur besseren Übersicht der Tabelle wurden Beschriftungen vorgenommen:

Abb. 3.2.6: Eingefügte Werte in einer neu eröffneten Tabelle in «Calc» von «LibreOffice» für Mac OS X. Die roten Markierungen (links der Zahlenwerte, klein sichtbar) zeigen an, dass noch verdeckte Zeichen vorhanden sind: Diese können durch das Verbreitern der Spalte (entweder Ziehen der rechten Spaltenbegrenzung in der Zelle B mit der Maus) oder über den Menübefehl «Format > Spalte > Optimale Breite» sichtbar gemacht werden! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Abb. 3.2.8: «World Factbook» mit Angaben der Einwohnerzahl; Länderrangliste mit Button für den Download der gesamten Tabelle. (cia.gov 28.8.2012)


• Damit die durchschnittliche Anzahl pro Kopf berechnet werden kann, werden im Themenbereich «People» nun die Einwohnerzahlen der Tabelle (nach gleicher Vorgehensweise) hinzugefügt:

Tricks und Tipps im Umgang mit Tabellenkalkulations-Programmen: • Spaltenbreite und Zeilenhöhe können direkt mit der Maus auf den Linien verändert werden. • Das Verschieben von Zahlen, Reihen und Spalten mit der Maus geschieht nach dem Markieren mit der Bewegung «Ziehen-Ablegen» bei gedrückter Maustaste! • Für Zellen mit Kalenderdaten und Uhrzeiten sollte im Submenü «Format-Zellen» das passende Zellenformat gewählt werden, damit mit den Werten gerechnet werden kann! • Die Zahl der Kommastellen wird über das Submenü «Format > Zellen» eingestellt. Das gleiche gilt für die Trennzeichen bei Tausendern oder für Zusätze wie Prozentzeichen oder Währungen. • Mathematisch korrekte Rundungen können nicht über die Angabe der Kommastellen erreicht werden, sondern über die entsprechende Funktion «Runden». • Bei der Berechnung von mehreren Feldern bzw. Feldergruppen, die nicht in einer Reihenfolge sind, erscheint der Strickpunkt als Auslasszeichen. So lautet die Formel für die Summe der Felder A1 bis A4 sowie des Feldes A7 wie folgt: =SUMME(A1:A4; A7) • Reihen mit ansteigenden Zahlen oder Datumseinträgen können automatisch statt manuell eingetragen werden; dafür ist der Befehl «Bearbeiten > Ausfüllen > Reihe» zuständig! • Um ein fertiges Diagramm bearbeiten zu können, muss es mit einem Doppelklick aktiviert werden.

Abb. 3.2.9: Gleiche Tabelle, nun um die Spalte mit der Einwohnerzahl ergänzt! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

Die eingefügten Zahlenwerte müssen nun in der Zusammensetzung der Zeichen so bereinigt werden, dass die Software die numerischen Werte als solche erkennen kann: Dies ist unter Umständen notwendig, wenn Währungen, Prozentzeichen oder andere Einheiten direkt den Zahlen beigefügt sind. Im vorliegenden Fall sind es die amerikanischen Tausenderzeichen, die in der deutschen Version der Tabellenkalkulation nicht als solche (sondern als Kommata) erkannt werden: • Mit dem Befehl «Suchen > Ersetzen» ist es ein leichtes, in allen markierten Zellen störende Zeichen automatisch zu entfernen:

Abb. 3.2.10: Dialog zum Eliminieren der Kommata: Im Feld «Ersetzen durch» wird einfach kein Zeichen eingegeben! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Berechnen, auswerten, darstellen: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 79


2. Mit Zahlenwerten rechnen: •

Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

• Im nächsten Schritt wird die Anzahl Mobiltelefone pro Kopf berechnet; dies geschieht mit dem Eintragen der Berechnungsformel «Anzahl Mobiltelefone verteilt an die Anzahl Einwohner» in eine leere Zelle: Abb. 3.2.11: Feld «D2» mit eingegebener Formel, die ebenfalls darüber in der sog. «Rechenleiste» erscheint (Menü «Ansicht > Rechenleiste». Wurden Fehler bei der Eingabe gemacht, erscheint der Zellinhalt «#WERT!». (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

• Nach der Eingabe der Formel und Betätigung der Return-Taste erscheint das berechnete Ergebnis (vgl. Abb. unten); die Formel zur Berechnung der Werte für die beiden anderen Staaten kann nun bequem mit dem Befehl «Bearbeiten > Ausfüllen» auf die darunter liegenden Zellen übertragen werden:

Welche Operationen und welche Syntax wird in Formeln zur Berechnung verwendet? Die Grundrechenoperationen werden durch die Zeichen «+» für addieren, «-» für subtrahieren, «*» für multiplizieren und «/» für dividieren in eine Formel eingesetzt. Über das Aufrufen des Menüpunkts «Einfügen > Funktion» erscheint ein Dialogfeld mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Funktionen; ist eine Funktion aktiviert, erscheint daneben die richtige Syntax zur Verwendung in der Formel:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Berechnen, auswerten, darstellen: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 80 ©MARKNE

Abb. 3.2.12: Übertragen einer Formel auf andere Zellen mit dem Befehl «Bearbeiten > Ausfüllen > unten», wobei die betreffenden (leeren) Zellen zusammen mit der Formelzelle markiert sein müssen und die Richtung für die Ausweitung der Formel angegeben werden muss! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

• Schliesslich stehen die berechneten Werte für alle Staaten zur Verfügung, damit die Grafik erstellt werden kann: Abb. 3.2.13: Ausgefüllte Berechnungsfelder nach dem Übertragen der Formel auf die restlichen Zellen unterhalb. (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Ab. 3.2.14: Dialogfenster zum Einfügen einer Rechenoperation in eine Zelle. (libreoffice.org 26.8.2010)

Es ist zu beachten, dass bei verschachtelten Rechenoperationen selbstverständlich die Klammern zu setzen sind!


3. Die Daten grafisch in einem Diagramm darstellen: • Das Zeichnen eines Diagramms geschieht mit Hilfe des Assistenten: Bevor dieser gestartet werden kann, müssen jene Zellen, die das Datenmaterial enthalten (hier «Anz. pro Kopf»-Werte), neben die Ländernamen verschoben werden, damit Zahlenwerte und zugehörige Namen zusammen markiert werden können:

Würde der Diagrammassistent ohne vorgängiges Umordnen der Spalten gestartet, erschienen die Balken und die Legende ohne Inhalte und müssten später manuell hinzugefügt werden:

• Durch «drag-and-drop» können nun die Spalten so geordnet werden, dass die berechneten Zahlenwerte neben den Ländernamen stehen, denn nur so können diese mitmarkiert und automatisch in das künftige Diagramm übernommen werden:

Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Berechnen, auswerten, darstellen:

Abb. 3.2.19: Anzeige der Grafik nach dem Aufrufen des Diagramm-Assistenten in «Calc» mit weiteren Optionen zur Diagrammwahl (vgl. rote Rahmen). (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Abb. 3.2.15 bis 3.2.18: Serie zum Umgestalten der Spaltenbereiche mit der Maus durch «drag-and-drop»: Verschieben der Spalten B bis D um eine nach rechts, verschieben der (neuen) Spalte E mit den berechneten Werten in die leere Spalte B. (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 81


Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Berechnen, auswerten, darstellen: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 82 ©MARKNE

• Nun kann der Assistent entweder über das Symbol oder den Befehl «Einfügen > Diagramm» gestartet werden (bei neueren Versionen von Microsoft «Office» muss das Diagramm über das Laufband ausgewählt werden, vgl. Abb. 3.2.24 links):

Abb. 3.2.20: Erstes Dialogfeld nach dem Aufrufen des DiagrammAssistenten in «Calc» mit der Wahl des Diagrammtyps (mittlere Spalte) und der Wahl der Anzeige der Formenvarianten (Fensterauswahl rechts). Zum nächsten Dialogfeld gelangt man über den Button «weiter», am Ende muss mit dem Button «Fertigstellen» abgeschlossen werden! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Abb. 3.2.24: Erstellen von Diagrammen über das Laufbandmenü in neueren Versionen von «Excel» in Microsoft Office: Nach dem Markieren der Zellen wird aus dem Laufband der gewünschte Diagrammtyp angewählt, danach erscheinen weitere Formenvarianten zur Auswahl:

Abb. 3.2.21: Dialogfeld zur Korrektur der Zellen mit den Zahlenwerten, sofern die Werte in Zeilen statt Spalten angeordnet wurden. (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Abb. 3.2.22: Möglichkeit zur Anpassung der Datenzellen einzelner Spalten (ersetzt das vorgängige Ordnen der Spalten via drag-anddrop). (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Abb. 3.2.23: Hinzufügen von Beschriftungen; nach der Eingabe des Textes erscheint dieser in der Grafik wenig zeitverzögert! (libreoffice. org, Vers. 3.3.2)

(«Excel» Vers. 14.2.3 aus Microsoft Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)


4. Das Diagramm „medienwirksam“ formatieren: Aufbereitetes Diagramm mit den Formatierungsmerkmalen; welche Formatierungsmöglichkeiten zur Auswahl stehen, ist von der eingesetzten Software abhängig:

• Das mit dem Assistenten generierte Diagramm kann nun durch Anklicken einzelner Elemente weiter punkto Farbe und Schritstil formatiert werden:

Übersicht

Daten einer Website entnehmen

Datenreihen in eine Tabelle einfügen

Mit Zahlenwerten rechnen

Mit dem Assistenten ein Diagramm zeichnen

Aufbereiten von Diagrammen

Abb. 3.2.25: Markierte Legende im fertigen Diagramm: Welche Elemente einzeln oder gruppenweise formatierbar sind, kann mit Anklicken der Maus einfach herausgefunden werden! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Berechnen, auswerten, darstellen: Abb. 3.2.27: Es wurden bearbeitet: Sämtliche Schriften und deren Farbe, ebenfalls die Balken, die Diagrammachsen sowie die sog. «Diagramm-Wand» und «DiagrammFläche». Ferner wurde das Diagramm in der Breite gestaucht und in die Höhe gezogen. Da nur eine Rubrik vorhanden ist, wurde die als unnötig erachtete Legende entfernt, damit für das Diagramm mehr Raum bleibt! (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

Was sollte bei der Aubereitung beachtet werden? • Achsen und deren Werte sinnvoll strukturieren • Farben adäquat zum Inhalt wählen • Das Seitenverhältnis nur soweit beeinflussen, als dass keine Manipulation durch falsche Eindrücke entsteht! (z. B. extremes Strecken von Balken etc.) • Angabe der Datenquelle • Sofern mehrere Rubriken vorhanden sind, darauf achten, dass die Lesbarkeit (bzw. Übersichtlichkeit) der Grafik erhalten bleibt! Abb. 3.2.26: Durch Doppeklicken auf ein formatierbares Element lassen sich die Elemente zur Bearbeitung aktivieren, über weitere Buttons (rot eingerahmt) die Formatmerkmale mittels Dialogfenster verändern. (libreoffice.org, Vers. 3.3.2)

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 83


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

Wer den Begriff «Kommunikation» in einem Lexikon für Neue Meiden nachschlägt, erfährt als Definition beispielsweise die Kurzerklärung «Verständigung zwischen Menschen, Mensch und Maschine oder zwischen Maschinen» (www.itwissen.info 22.12.2009). Maschinen, die miteinander «kommunizieren»? Menschen die mit Maschinen «kommunizieren»? Die Theorie der «computervermittelten Kommunikation» – ein Forschungsgegenstand seit der Entstehung des Internets in den 90er Jahren – untersucht die unterschiedlichen «Anwendungsformen der elektronischen Übermittlung, Speicherung und des Abrufs von elektronischen Nachrichten durch Menschen über miteinander vernetzte Computer» («computervermittelte Kommunikation» wikipedia.de 22.12.2009). Interessant mag in diesem Zusammenhang die Erweiterung von Höflich (1994) sein: «Computervermittelte Kommunikation erfolgt vorwiegend unter bislang Fremden, also mit Personen unter Personengruppen, zu denen bisher keine Sozialkontakte bestanden haben und womöglich auch nicht folgen werden (wenngleich dies jedoch nicht ausgeschlossen ist)» (ebd.). Falckenberg (1994) qualifiziert die computervermittelte Kommunikation wie folgt: (ebd.) • Mehrere bis sehr viele Kommunikationspartner sind möglich. • Kommunikation erfolgt unter bislang Fremden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 84 ©MARKNE

• Aufenthaltsort der Kommunikationspartner spielt keine Rolle. • Die Kommunikation beschränkt sich fast immer auf einen Text. Weitere gewichtige Merkmale, die zur Verbreitung der computervermittelten Kommunikation beigetragen haben, sind: • Unabhängigkeit von Zeit und Raumgrenzen (Asynchronität) • Einfache Dokumentierbarkeit der Kommunikation • Möglichkeit zur völligen Anonymität Aufgrund der Anonymität und dem Fehlen typischer Qualitäten einer direkten Kommunikation (Gestik, Mimik etc.) wird die computervermittelte Kommunikation häufig negativ bewertet; andere Theorien sehen sie als bereichernde Erweiterung im Sinne einer effizienten und kostengünstigen Form der Kommunikation, für jedermann nutzbar. Auch der Faktor der Anonymität wird umgekehrt als Chance zu einer «nahezu grenzenlosen Simulation von Identitäten» gesehen! («computervermittelte Kommunikation» wikipedia.de 22.12.2009)

«Computervermittelte Kommunikation» CvK bzw. CMC (Computer-Mediated Communication) meint in der Regel den textbasierten zwischenmenschlichen Austausch in Computernetzwerken: «E-Mails, Mailinglisten, Newsgroups und Newsboards sind verbreitete Varianten der zeitversetzten CvK, bei der alle Botschaften gespeichert bereitgehalten werden und deswegen zu selbstgewählten Zeitpunkten abrufbar sind. Demgegenüber müssen beim Chatten, der populärsten Variante der zeitgleichen CvK, die räumlich verstreuten Beteiligten zur selben Zeit aktiv sein, da die getippten Mitteilungen unmittelbar am Monitor angezeigt werden und sofortiges Reagieren verlangen.» «Es liegen eine Reihe theoretischer Modelle vor, …welche psychologischen Implikationen es hat, wenn Menschen computervermittelt miteinander kommunizieren (Döring, 1999): Das Kanalreduktions-Modell geht davon aus, daß die Beschränkung auf maschinenschriftlichen Text die Kommunikation versachlicht, entsinnlicht und damit auch entmenschlicht. Das Filter-Modell beschreibt Enthemmung, die sich sowohl in verstärkter Aggression als auch in beschleunigter Intimität ausdrücken kann… Das Modell der rationalen Medienwahl postuliert, daß für bestimmte Kommunikationsaufgaben CvK trotz ihrer Beschränkungen optimal geeignet ist. Das Modell der sozialen Informationsverarbeitung bestreitet, daß CvK eine defizitäre Kontaktform ist… Simulations- und Imaginations-Modelle betonen die kreativen und projektiven Potentiale, die mit rein textbasierter Selbstdarstellung und Personenwahrnehmung verbunden sind und die (konträr zur Kernannahme des Kanalreduktions-Modells) gerade eine verstärkte Emotionalisierung und Erotisierung bewirken. Diese und weitere CvK-Modelle akzentuieren jeweils einzelne Aspekte der CvK und stehen deswegen eher in einem Ergänzungs- als in einem Konkurrenzverhältnis.» «Während die CvK-Modelle primär auf die psychosozialen Implikationen einer computerbasierten Textkommunikation abheben, ist das Triple-A-Modell (Cooper, Scherer, Boies & Gordon, 1999) ein Beispiel für ein allgemeines Modell der Netznutzung. Es benennt Access, Affordability und Anonymity als zentrale Kennzeichen von Netzaktivitäten, die (z.B. im sexuellen Bereich) von der Mehrzahl der Menschen konstruktiv zur Exploration genutzt werden, in bestimmten Fällen jedoch zur Problemeskalation führen.» (psychology48.com «computervermittelte Kommunikation» 22.12.2009)


Kommunikation im Web Weil die unterschiedlichen Formen computergestützter Kommunikation ihre Vor- und Nachtteile und damit ihre Berechtigung zur parallelen Existenz haben, erhält sie der User heute von Anbietern oft bunt gemischt auf einer Website angeboten. Solche Websites werden je nach dem als «Internet-Plattform», «Webportal», «Social-Community», «Online-Community» oder auch einfach nur als «Forum» bezeichnet. Zum Angebot solcher Websites gehören folgende Bestandteile: • Persönliches Profil mit abstufbaren Freigabemöglichkeiten der persönlichen Informationen • Kontaktliste mit Verweismöglichkeit auf andere Mitglieder der Community • Austausch von Kurznachrichten • Email-Dienst bzw. Weiterleitung an eine andere Mailbox • offene Chaträume • persönliche Blogs • persönliche Fotosammlung • persönliche Dateiablage • offene Diskussionsforen Parallel verwendet wird auch der Begriff «Internetforum»: Er steht ganz generell für einen «virtuellen Platz» im Internet zum Austausch und zur Archivierung von Gedanken, Meinungen und Erfahrungen. Dazu gehören die Kommunikationsformen Usenet, Mailinglisten und das Webforum mit seinen Blogs und Boards.

Technisch gesehen lassen sich die verschiedenen Formen computergestützter Kommunikation systematisch aufschlüsseln; die Kriterien sind der zeitliche Rahmen der Übermittlung einer Nachricht zwischen Sender und Emfpänger einerseits, die Art der Verfügbarkeit der Nachricht andererseits (vgl. Abb. 3.3.1 S. 86). Da heute viele Seiten mehrere Funktionen wie Email, Newsforen, Blogs und Chats parallel anbieten, werden die Unterschiede zwischen den Kommunikationsformen aus der Sicht des Users immer weniger bedeutsam; insbesondere bei Usern jüngerer Generation geschieht die Wahl des passenden Mediums unbewusst und intuitiv passend! Typisch für die meisten Formen der geschriebenen computervermittelten Kommunikation ist die Etablierung einer bestimmten Sprache, die sich zur Verbesserung der Schreibgeschwindigkeit und zur Verminderung von Tippfehlern durchgesetzt hat: a) Zum einen sind dies sog. «Emotions»: Als Ersatz für den Vorwurf, dass bei den meisten Formen der computervermittelten Kommunikation keine Emotionen «übertragen» werden können, haben die Chat- und Blogcommunities Zeichen entwickelt, mit denen sich Informationen zur momentanen Befindlichkeit mitteilen lassen: Sie stehen denn weniger für Worte als für Gemütszustände, die allen Beteiligten (über die kulturellen Grenzen hinweg) aus eigener Erfahrung vertraut sind und längerer Ausführungen bedurften, würden sie in Worte gefasst! Diese Emotions bestehen aus Kombinationen von Zeichen, die auf der Tastatur in allen Sprachen vefügbar sind und abstrahiert den passenden Gesichtsausdruck wiederzugeben versuchen, wie zum Beispiel: :-) = lachend; Kennzeichnung einer scherzhaften Aussage :-( = traurig, verärgert :-o = erstaunen, erschrecken

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

b) Zum anderen sind es wörtlich auszusprechende Buchstabenfolgen, die meistens aus der englischen Sprache stammen und sich international durchgesetzt haben:

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

«4u» = «für dich» (aus dem engl. «for you») «cu» = «auf bald!» (aus dem engl. «see you!») «yep» = «ja genau» (aus dem engl. «yes» «grins» = «muss schmunzeln» «smile» oder «:-)» = «muss lachen, finde es lustig» «grrr» = «lehne es ab» bzw. «ärgert mich» oder «mag ich nicht»

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 85


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Typ

Merkmale Email

Versand von Information mit «attachments» (Anhängen).

ja ja

Social Communities

Mailinglisten

Lernplattformen

Chats

Newsforen (USENET)

«Weisses Brett» mit hierarchisch gegliederter Themenstruktur; nach einem Eintrag für ein Abonnement bei einer Gruppe erfolgt der automatische Versand von Anschlägen («gepostete» Infos).

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 86 ©MARKNE

synchron (gleichzeitig) (auch als «Instant Messaging» («IM») (engl. «sofortige Nachrichtenübermittlung») bezeichnet)

Kommunizieren:

asynchron (zeitverschoben): • pos.: Empfänger muss nicht anwesend sein • neg.: Sender hat keine Kontrolle über Empfang

Versand von Massenmails gemäss Empfängerliste; Empfänger können sich in Liste für NewsMails eintragen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Anw. mit Handy

Webforum «Weissses Brett» mit Möglichkeit zu multimedialen «Postings» (Blog u. Board) (Anschlägen); kein Versand der Postings!

Wiki (-Web)

Plattformen und Social Networks (onlinecommunities)

«Wikis» sind themenorientierte Foren, die grundsätzlich auch eine Art Informations- und Diskussionsforum bilden aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass die gesamten Inhalte jederzeit von allen (registrierten) Benutzern überarbeitet werden können, während bei einem Blog oder im USENET ein Statement unveränderbar abgelegt wird und nur mit einer Antwort reagiert werden kann. Wikis sind also eine Art permanent veränderbare Informationsplattform im Netz und eignen sich daher auch für (nie fertig werdende und permanent zu ergänzende) Lexikonartikel; so stellt die gesamte Wikipedia in ihrer Konstruktion als Online-Lexikon ein riesiges Wiki dar! Wer sich als Autor registriert, kann selber Artikel bearbeiten oder neu ins Lexikon stellen. Plattformen sind Mischformen, da sie in ihrer Konstruktion meistens mehrere synchrone und asynchrone Kommunikationsformen anbieten; es stellt sich daher zurecht die Frage nach der Berechtigung nach einer eigenen Kategorie, zumal sie auch nur die daneben aufgelisteten Instrumente auf sich vereinen. In ihrer engen Verknüpfung von Funktionalität und Nutzerkreis werden sie jedoch als selbständige Form computervermittelter Kommunikation wahrgenommen!

ja

Spezialfall Twitter: asynchrones Micro-Blogging (Beschränkung der Zeichen pro Eintrag auf 140 Einheiten) mit synchroner Versandmöglichkeiten der Postings (Einträge) als SMS auf ein Handy.

Chat

Echtzeit-Unterhaltung via geschriebene Textblöcke, die entweder in einer Gruppe oder separat mit einem vorher ausgewählten Chatpartner im sozusagen «geschlossenen (Chat-)Raum» stattfindet.

MUD

«Multi User Dungeon» ist ein one-to-many Kommunikationsweg und besteht prinzipiell als eine Art virtuelle Spielgruppe. Gespielt weden Rollenspiele und Textadventures (Rätsel, Detektivspiele). Beim Spielen fehlt die Möglichkeit mit anderen Usern, die online sind, zu kommunizieren.

Internettelefonie

Übertragung von Telefongesprächen über das globale Internet, sowohl von Computer zu Computer wie zu einem Festnetztelefon oder einem Handy.

ja

Videokonferenz

Übertragung von Bild- und Ton (Bildtelefon) über das globale Internet.

ja

WAP

Abkürzung für «Wireless Application Protocol» (engl. «kabelloses Anwendungs-Protokoll»), entwickelt für Internet-Zugang über das Handy: Zu Zeiten geringer Übertragungsraten und kleinen Displays, als Surfen im Web mit dem Handy noch nicht möglich war, hat es WAP für Handies ermöglicht, über das Internet Anfragen zu senden, um entsprechende Nachrichten zu empfangen wie Infos zum Wetter, zu Aktien-Kursen, um Geldtransaktionen vorzunehmen etc. Heute kommt das Protokoll vorwiegend noch für Navigationssysteme zum Einsatz.

ja

Abb. 3.3.1: Computervermittelte Kommunikationsformen im Überblick.

ja

Technisch gesehen kann zwischen folgenden Formen der computervermittelten Kommunikation unterschieden werden:


Abb. 3.3.3: Social-Communities real und virtuell – die Vernetzung von Profilen über die Verlinkungsfunktion «Freund» schematisch dargestellt:

Wie bereits angetönt, unterscheiden sich soziale Netzwerke in ihrem Aufbau nicht prinzipiell von Lernplattformen – mindestens nicht was den Funktionsumfang betrifft, sehr wohl aber natürlich in der Anwendung der verschiedenen Tools: Statt dass die Vernetzung zwischen Lernenden und Unterrichtenden beabsichtigt wird, geht es darum, Freunde und Bekannte als solche in einem persönlichen Profil aufzunehmen, die Blogs enthalten Eindrücke der letzten Ferien, und die Bildersammlung entspringt natürlich weniger wissenschaftlichem Interesse! Die methodisch-didaktische Literatur ist sich deshalb nicht sicher, ob nun Social Communities zugunsten von Lernplattformen aus dem Schulalltag zu verdammen sind oder ob es nicht umgekehrt ein geschickter Schachzug sein könnte, gerade jene (vertrauten) Instrumente auch für den Unterricht zu nutzen, die die Jugendlichen sowieso in jeder freien Minute nach neuen Nachrichten absuchen! Ein Einblick in die technische Konstruktion von Facebook etwa (facebook.com) lässt schnell einmal erkennen, wie ähnlich sich die beiden Communities im Aufbau sind: Profil A

Pinnwand und Blogs

Verlinkungen zu Freunden

Bilder- /Videogalerien

Profil B Profil C

Community - Chat

Persönliche Interessen

Forum A

Viele Onlinedienste (Internetprovider) und Anbieter von Suchmaschinen (z. B. Google «google.ch») oder E-Mail-Plattformen (z. B. GMX «gmx.ch») bieten ihren registrierten Usern immer mehr Features an: Google etwa verfügt neben der Suchmaschine unter anderem über umfassende Email-Dienste, den Chatdienst «Google Talk», online-Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme, eine Funktion zur Publikation von Bildgalerien (Picasa) und eine Möglichkeit zur Plazierung von Files auf einem Online-Laufwerk (virtuelle Festplatte) an. Da die platzierten Bilder und Files mit anderen (bekannten) Usern geteilt werden können, erreichen solche Portalseiten einen quasi Community-Charakter. Andere Elemente ermöglichen denn auch die Kommunikation unter registrierten Usern. Die Entwicklung läuft klar in die Richtung, dass die unterschiedlichsten Nutzungsformen des Web immer mehr ineinander fliessen, um möglichst viele User an sich zu binden!

Mailbox

Forum B

(wikpedia.de «facebook» 15.01.2010)

Name oder Deckname, Adresse, Geburtsdatum etc.

…etc. Abb. 3.3.2: Aufbauschema der Plattform Facebook. (facebook.com)

Für Social-Communities werden beispielsweise auch Applikationen für die Betriebssysteme von Handies und Tablets angeboten, so kann Facebook ortsunabhängig bei Exkursionen, für Hausaufgaben und in Projektwochen genutzt werden! Gerade an Schulen, wo Smartphones für den Unterricht eingesetzt werden, erscheint dieses Argument als gewichtiger Vorteil. Wie weit und strikt soll sie sein, die Trennung zwischen „Lernen“ und Freizeit? Als wie störend soll man es als Lehrperson empfinden, wenn Freizeit- und Schulcommunity ineinander übergehen? Mit Sicherheit sind solche Fragen immer individuell und auch nach Altersstufe und Lernsituation differenziert zu beurteilen.

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 87


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 88 ©MARKNE

Umgekehrt würde es ja wohl niemandem einfallen dann einzuschreiten, wenn Schülerinnen und Schüler damit beginnen würden, eine Lernplattform auch in ihrer Freizeit zur Kommunikation zu nutzen! Für die Idee, eine Social-Community im Bildungsbereich zu benutzen, könnten folgende Gründe sprechen: • Facebook lässt es einfacher und direkt für jeden User zu, Blogs und Bilder zu veröffentlichen. Den Jugendlichen sind diese Netzwerke bekannt, sie besitzen bereits ein persönliches Login. • Die Kombination von Bildern und Blogtexten bieten gerade in der Unterstufe ideale Voraussetzungen, elektronisch Lerntagebücher zu realisieren. • Mobile Geräte erhalten über Applikationen problemlos Zugang zur Community, jederzeit, an jedem Ort, spontan im schulischen Umfeld in der Klasse oder bei Gruppenarbeiten. • Facebook wird von vielen Schülerinnen und Schülern in der Freizeit genutzt – warum also nicht eine Plattform für den Unterricht verwenden, auf der sich die Lernenden häufig und gerne (motiviert) aufhalten?

Immer mehr Unternehmungen aus der Unterhaltungsbranche, den Bereichen Mode und Lifestyle bieten zu ihren Produkten Communities bei diversen OnlineDiensten und Social-Communities an. So kann es durchaus sein, dass sich hier auch schulisch verwertbares Wissen ansammelt:

Abb. 3.3.4: Verbindungen zu Foren von Social-Communities auf der Website des deutschen Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» (spiegel-online.de 15.1.2010)

Andererseits stellt sich aus pädagogischer Sicht die Frage, ob es wirklich notwendig und sinnvoll ist, mit Absicht in die «privaten» Bereiche der Schülerinnen und Schüler vorzudringen und ob nicht auch Jugendliche bewusst das Recht auf ihre eigene, erwachsenenfreie «Zone» belassen werden soll: • Eine (zu) intensive Vermischung von Schule und Freizeit könnte den Jugendlichen Räume nehmen, die sie zur Entwicklung ihrer persönlichen Identität benötigen. Die geposteten Bilder und verlinkten Idole offenbaren tiefe Einblicke in die Wünsche und Träume eines jungen Menschen – sie sind Teil der „Privatsphäre“! Ob Schule und Lehrpersonen hier etwas zu suchen haben, bleibt fraglich. • Als Ausweg wäre denkbar, dass private Accounts nur dann für die Schule genutzt werden, wenn es sich um einen Auftrag handelt, der auch im Bereich der Freizeit stattfindet, also z. B. einen Blog in Wort und Bild über die Sommerferien zu erstellen; das gesammelte Material dient später im Unterricht als Erinnerungsbasis für weiterführende Arbeiten! • Sollte Facebook oder eine ähnliche Plattform für die Schule benutzt werden, wäre es sicher auch ratsam, je nach Altersstufe vorher die Eltern darüber zu informieren; die Plattformen transportieren eine Vielzahl von Eindrücken und Erlebnissen, mit denen die Jugendlichen in ihrem bisherigen Leben noch nicht in Kontakt gekommen sind! Die Möglichkeiten der Nutzung von Social-Networks für den Unterricht sind verlockend, aus pädagogischer Sicht bleibt sie aber zwiespältig. Als Lehrperson der Unter- und Orientierungsstufe kann es in keinem Fall schaden, mit einem (anonymen) Testaccount einen Einblick in jene «virtuellen Orte» zu nehmen, wo immer mehr Schülerinnen und Schüler einen wesentlichen Teil ihrer Freizeit verbringen; mit guten Argumenten könnte man dies aus pädagogischer Sicht auch als verpflichtend postulieren!

Abb. 3.3.5: Verbindungen zu Foren von Communities auf der Website von Radio DRS 2 (drs2.ch 15.1.2010)


zur Verfügung stehenden Mitteln der computervermittelten Kommunikation zu spiegeln, d. h. virtuell zu simulieren. Mit ihren zahlreichen «Tools» umfasst die Plattform sowohl synchrone wie asynchrone Wege der Kommunikation und mit der Möglichkeit zur Bildung von temporären Arbeitsgruppen (Communities) sprengt sie die Grenzen von Raum und Zeit (Bps. Educanet2):

Aus der Sicht der Funktionalität sind Lernplattformen nichts anderes als CommunityWebsites, ausgestattet mit beinahe allem, was technisch machbar ist: Mit ihrer Fülle an «Tools» umfassen sie sowohl synchrone wie asynchrone Wege der Kommunikation im Dienste virtueller Lerncommunities, wie das Funktionsschema zur Plattform «Educanet2» (educanet2.ch) eindrücklich aufzeigt (vgl. Abb. rechts). Erweitert um einige Tools für Lernkontrollen, Webgalerien und Webquestaufgaben nutzen sie im Grunde dieselben Formen zum Lernen, wie sie auf Seiten der Social Communities auch eingesetzt werden und den Jugendlichen sehr schnell vertraut sein dürften!

Plattform

Entwickelt als Gemeinschaftsprojekt des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren steht sie allen Schulen bzw. Schülern und Lehrpersonen gratis zur Verfügung und umfasste Ende 2009 gegen eine halbe Million User! Als Alternativen zu Educanet stehen u. a. die Produkte BSCW (bscw.de) sowie Boxnet (box.net) zur Verfügung.

a) Klassen

1. Email und 2. QuickMessage (eigentliches Instant-Messaging)

• entspricht (in der Regel) einer angemeldeten Schule • die Tools sind klassenunabhängig zwischen allen Usern verwendbar • jeder User hat seinen privaten und öffentlichen Raum mit umfangreichen Tools zur Kommunikation und Arbeitsorganisation

3. Chatraum (Teilnahme mit registriertem Usernamen)

b) offene Community

12. Forum

• stehen allen Usern einer Institution offen • können für User anderer Institutionen geöffnet werden • sind in erster Linie als freie, offene Diskussionsforen zum themenbezogenen Austausch gedacht

Führen von Diskussionen mit hierarchischer Darstellung der Beiträge (vgl. Abb.)

c) geschlossene Community

14. Lernkontrolle

• wird bewusst als eine Arbeitsgruppe aus offiziellen Usern gebildet • alle Tools stehen nur dieser Gruppe zur Verfügung • der Zugang ist passwortgeschützt

Erstellen verschiedener Typen von Lernkontrollen nach vorgegebenen Schablonen

Lehrer o o o o

Schüler o o o o o o

Berufsbildung und Technologie und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren; sie steht damit allen Schulen bzw. Schülern und Lehrpersonen gratis zur Verfügung und umfasste Ende 2009 gegen eine halbe Million User! Alternativen zu Educanet stellen u. a. die Produkte BSCW (www.bscw.de) sowie Boxnet (www.box.net) dar.

andere Schulen

Klassen

Externe Partner

Communities

Institution Menu-Ansicht «Privat»:

Menu-Ansicht «Institution»:

Tools zur Kontaktaufnahme: • Adressbuch für bevorzugte User • 1 Kommunikationssystem für externe Partner: Email • 2 Kommunikationssysteme für User: QuickMessage (mit Anzeigekontrolle zum online-Status) sowie Blog (für andere freischaltbar) Tools zur vereinfachten Arbeitsorganisation: • Notizblock und Terminkalender (Aufgaben) • Ablage für Dateien und Lesezeichen (Weblinks) • Übersicht und direkter Zugang zu allen selber erstellten Ressourcen Typen von Gemeinschaften

Tools zur Kontaktaufnahme bzw. Information auf Ebene Institution: • Adressbuch für Personen mit bes. Aufaben (z. B. Sekretariat, Hauswart etc.) • Mitteilungen allg. Art an alle Mitglieder der Institution • getrennte Boards für spez. Informationen an Lehrer oder Schüler • Forum (hierarchischer Blog) zum themenorienterten Austausch • Chatraum zum spontanen, öffentlichen (synchronen) Austausch

Privater Raum (Ebenen User und Institution)

Email

Tools zur vereinfachten Arbeitsorganisation: • öffentliche (bzw. institutionsinterne) Dateiablage (z. B. für Reglemente etc.) • Lesezeichen von allg. Interesse (z. B. neue Websites, Medien etc.) • Modul für institutionsinterne Umfragen

Angebot

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

Übersicht Tools

4. Boards für Schüler und Lehrer, 5. Aufgaben- und 6. Termin-Kalender 7. Dateiablage und 8. Lesezeichen-Sammlung für die Ablage von Links 10. Website-Generator: Einfaches Gestalten von Websites innerhalb der Plattform mit Hilfe vorgegebener Schablonen 11. Wiki mit einer Palette angebotener Formate

13. Board für Mitteilungen

offenes Wiki

Öffentlicher Raum (Ebenen Institution, Klassen und Communities)

9. Umfrage-Modul für die Kurzbeantwortung von Umfragen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Email

(Bsp. Zuordnungsaufgabe)

3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

Abb.x: Aufbauschema 3.3.6: Aufbauschema der Lernplattform «Educanet2». (educanet2.ch) Abb. der Lernplattform Educanet2 (www.educanet2.ch) NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT .............................................

Kommunizieren:

............................................ © markne.ch

SEITE 89


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computergestützte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 90 ©MARKNE

Vorraum

Ton, Bild und Film

User A User B User C

Login mit Nick

3. 4

Im Bereich der computervermittelten Kommunikation stellt der Chat – was vielleicht erstaunen mag - eine der ursprünglichsten Formen dar, die sogar bis in die 80er Jahre und damit weiter zurück als die Erfindung des World-Wide-Web reicht! Die ersten Chatprogramme funktionierten nämlich mittels sog. «Messenger», während heute viele Chatplattformen als «Webchats» in das Web integriert sind und bequem vom Browser aus aufgerufen werden können. Beim sog. «Instant Messaging» werden Textbotschaften ausschliesslich synchron zwischen zwei registrierten Benutzern ausgetauscht; webbasierte Chats hingegen haben eine komplexere Struktur, bei der in der Regel zuerst eine Art Vorraum „betreten“ wird, von dem aus – je nach Interesse und Thema – dann der eigentliche Chatraum angewählt wird. Nach diesem Betreten eines Raumes erscheint das eigene Pseudonym in einer Liste zusammen mit den anderen Usern, die den gleichen Raum gewählt haben. Bei registrierten Usern können im Profil persönliche Angaben wie z. B. das Alter eingsehen werden. Hat man den Chatraum einmal betreten, kann die Kommunikation nun auf zwei Ebenen geführt werden: Einmal öffentlich, so dass alle User die eingegebene Message lesen und darauf reagieren können; je nach Programmierung ist es dann aber auch möglich, einen User aufzurufen und ihn zu einem privaten Austausch aufzufordern; wenn er einwilligt, kann der weitere Chat in einem temporär eröffneten, privaten Raum geführt werden, der für die anderen User unsichtbar bleibt: Raum 1: Thema A

User a: «Hallo!» User c: «Bist neu hier?»

User a User b User c

Raum 2: Thema B

User d: «Fand das Fussballspiel total langweilig.» User e: «Ich auch!»

User d User e

Raum 3: Thema C

User i: «Macs sind einfach teurer als PCs.» User f: «Dafür hast auch was fürs Geld!» User g: «Windows 7 läuft nicht schlecht...»

User f User g User h User i

… Abb. 3.3.7: Aufbauschema eines Chats

Onlinesucht Gemäss einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes der Bundesrepublik Deuschland von 2006 nutzten rund 40% aller Jugendlichen ab 10 Jahren regelmässig Chats («Chat» wikipedia.de 16.01.2010). Die Benutzung des Internets allgemein, insbesondere aber der Aufenthalt in Chaträumen hat – dies zeigt die psychologische Praxis - ein extrem hohes Suchtpotenzial! Bereits existieren eigentliche Selbsthilfegruppen, um die als Folge der Onlinesucht eingetretene Isolierung gegenüber der «realen Welt» wieder rückgängig zu machen. Dieser Prozess ist umso schmerzlicher, zumal die Präsenz im Chat es ermöglicht, sich eine zweite Identität zu geben. Gemäss Untersuchungen kann dies im Idealfall dazu führen, die persönlichen Defizite mit dem Erfolg in der virtuellen Welt schrittweise zu kompensieren, so dass ein gestärktes Auftreten im Alltag möglich wird. Vielfach jedoch öffnet sich eine breite Kluft zwischen realer Persönlichkeit und virtueller Identität, die nur noch mit intensiver therapeutischer Behandlung wieder geschlossen werden kann. Kriterien Folgende Kriterien können Anzeichen dafür sein, dass das Verhältnis zwischen realer Welt und virtueller nicht mehr im Gleichgewicht ist: • Die Chat-Identität und die dort gefundenen Partner beschäftigen mich gedanklich intensiv auch dann, wenn ich offline bin. • Die Zeit, die in Chatforen verbracht wird, steigt permanent an, ohne sich diese Entwicklung einzugestehen und ohne Rücksichtnahme auf z. B. genügend Schlaf oder andere, bisherige Freizeitaktivitäten. • Das Einloggen in die Chatforen geschieht vor allem als Flucht vor Alltagsproblemen. • Bisherige Freunde aus der realen Welt treten in den Hintergrund, werden vernachlässigt. Gründe

Privater Raum: User g: «Immer dieser Glaubenskrieg.» User i: «Ja genau, hängt mir zum Halse raus!»

Online-Sucht kennt Ursachen, die genuin mit der virtuellen Welt zu tun haben: 1. Suche nach (unerfüllter) sexueller Bedürfnisse, die durch den Konsum mit Chats, Bildern und Filmen und «Cybersex», sexuelle Handlungen während des Chats oder Videochats, gestillt wird. 2. Kompensation eines fehlenden Beziehungsnetzes über Chatfreunde und Kontaktcommunities. 3. Abhängigkeit von «Net Compulsion», d. h. typischer Netzaktivitäten wie Onlinespiele oder z. B. Auktionen (Handeln). 4. Hörigkeit gegenüber dem Ressourcen- und Informationsangebot mit endlosem Surfen auf Portalseiten oder gegenüber Downloads von Files wie Musik, Filmen und Bildern. («Internetabhängigkeit» wikipedia.de 13.8.2012)


«Instant Messaging» bezeichnet das Chatten ohne Browser: Jeder Anbieter eines Chats promotet seinen eigenen Messenger, der auf der jeweiligen Website gratis heruntergeladen werden kann. Als Alternative gibt es auch Free- und Sharewareprodukte, die Konten von mehreren Messengeranbietern gleichzeitig verwalten können! So kann man z. B. mit Usern von MSN oder Yahoo gleichzeitig mit der gleichen Software chatten, ohne mit mehreren Messengern online sein zu müssen; hier eine Auswahl an Software: • für Windows: Kopete (http://kopete.kde.org) • für Mac OS X: Adium (www.adium.im [!])

Abb. 3.3.8: Chat-Fenster in Messanger «Kopete»: Anstelle eines Fotos wurde von den Usern nur ein Symbol gewählt (rechts). (http://kopete.kde.org)

Abb. 3.3.9: Kontaktfenster des Messengers «Kopete» (http://kopete.kde.org)

Bei der Wahl der Sprache in einem Chat hat es sich durchgesetzt, gewisse Regeln des Anstandes, die sog. «Netiquette» bzw. «Chatiquette», einzuhalten, insbesondere im öffentlichen Raum. Neben Webchats existieren noch Chatsysteme, die nicht mit dem Browser, sondern mit einer Spezialsoftware, sog. Messengern, zu nutzen sind: Dabei wird lokal auf den Computer eine Software vom Anbieter des Chats geladen, mit der dann gechattet werden kann. Um einen User zu finden, muss dessen Nickname bekannt sein bzw. in einigen Systemen ist es auch möglich, nach Personennamen zu suchen, sofern der User sich unter richtiger Identität registriert hat. Nach dem Starten des Messengers erscheinen 2 Fenster, eines mit den persönlichen Kontakten, das andere für die Eingabe der Chats (vgl. Abb. 3.3.7 links). In der Kontaktliste ist zu erkennen, ob ein bekannter User gerade online ist oder nicht; Messages können auch dann hinterlassen werden, wenn der User nicht online ist. Der User kann seine echte Identität verstecken und lediglich mit dem Nickname erscheinen; andererseits ist es sogar möglich, ein persönliches Foto im Profil abzuspeichern. Während einer Chatsession können Dateien verschickt oder auch Ausschnitte des Desktops live übertragen werden. Je nach System kann auch eine Webcam aktiviert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, mehrere User zu einer Chatsession aufzurufen! Auch hier können die Chatinhalte als Textdatei archiviert werden. Ein grosser Vorteil von Chatsystemen auf Messengerbasis ist jener, dass für die meisten Systeme auch Applikationen für Handies existieren, so dass auch unterwegs gechattet werden kann. Typische Dienste mit eigenen Messengern wären etwa Yahoo (yahoo.com), AOL (aol.com) oder auch Skype (skype.com). Neben der Messenger-Funktion werden auch E-Mail-Server zur freien Benutzung angeboten. Die Startseiten locken mit vielfältigen Nachrichtenportalen.

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 91


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Eine interessante und trendige Form computergestützter Kommunikation stellt das sog. «Bloggen» dar: Persönliche Gedanken werden in Form von Textmessages auf Websites platziert; ob es sich nun um Kommentare zu Pressemeldungen, um Tagebucheinträge aus den letzten Ferien oder zu aktuellen Tagesthemen handelt – der Blog ist ein universelles Kommunikationssystem zum einfachen Publizieren von Meinungen im World-Wide-Web! «Blog» leitet sich als Kunstwort vom ursprünglichen Begriff «Weblog» ab und setzt sich aus den beiden Begriffen «World-Wide-Web» und «Log» (engl. «Tagebuch») zusammen. Neuerdings haben sich zur Bereicherung von Disskussionen sog. «Permalinks» zu anderen Bloggeinträgen durchgesetzt – der Leser kann so z. B. zu einem Statement, auf das Bezug genommen wird, selber per Link gelangen und im Original nachlesen! Komplexere Strukturen weisen Webforen auf: Nicht das posten blosser Kommentare, sondern eigentliche Diskussionen mit inhaltlicher Bezugnahme auf andere Beiträge, die über einen längeren Zeitraum geführt werden, sind das Ziel. Es existieren allerdings zwei Typen von Webforen, zum einen das «Board» («Anschlagbrett»), zum anderen das Forum. Der primäre Unterschied zwischen einem «Forum» und einem «Board» besteht darin, dass die Beiträge eines Forums hierarchisch strukturiert sind und deshalb die Beiträge über Navigationssymbole mit der Maus aufgeklappt werden können:

Board contra Forum: Während Foren thematisch und inhaltlich geordnet sind, weil der User entscheiden kann, wo er seinen Eintrag anfügen will, bestehen Boards aus rein chronologisch aufgelisteten «Postings», bei denen der Leser selber den roten Faden suchen muss, sofern ein User auf einen Post Bezug nimmt, der vor einiger Zeit eingetragen wurde:

[Bildausschnitt bzw. Nachricht gekürzt]

Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 92 ©MARKNE

Abb. 3.3.10: Verwendung eines Boards als Forum in Educanet. (educanet2.ch 17.01.2010)

Ein Board hingegen führt im klassischen Sinne als Blog alle Einträge chronologisch nacheinander auf mit dem Unterschied, dass hier ein User Bezug auf einen früheren «Post» (Eintrag) nehmen kann, indem er sog. «Trackbacks» oder «Pingbacks» setzt, der zum gemeinten Beitrag «zurück»-führt.

Abb. 3.3.11: Blog zum Sammeln von Leserkommentaren. (nzz.ch 17.01.2010; Bildausschnitt bzw. Blog gekürzt)


Die Komplexität der Anmeldung bzw. das Einrichten eines Blogs kann je nach Anbieter stark variieren. Es ist sinnvoll, einige Angebote vorgängig zu testen, bevor man sich für ein System entscheidet:

Das Einrichten eines Blogs ist bei der Wahl des richtigen Anbieters eine denkabr einfache Angelegenheit: Nach der Eröffnung eines Accounts stehen Layouts zur Verfügung:

• Die Eröffnung eines neuen Blogs muss mit wenigen Mausklicks zu erreichen sein! • Die eingerichteten Blogs sollten einfach und übersichtlich verwaltet werden können. • Sofern darauf Wert gelegt wird, sollten verschiedene Layouts zur Auswahl stehen. • Und schliesslich nicht unwichtig für die Verwendung im Unterricht: Die Links für die Freischaltung der Blogs sollten eine einfache Adressstruktur (gemeint ist die URL für den Browser!) enthalten.

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

Abb. 3.3.12: Auswahlfenster für das Lyouts eines Bloggs. (tumblr.com 12.7.2013)

Nach der Neuanmeldung kann unmittelbar mit der Eingabe von Bloginhalten begonnen werden: NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

Abb. 3.3.14: Funktionsübersicht eines Blogprofils. (blog.de 12.8.2012)

Abb. 3.3.15: Eingabemaske für einen neuen Blogeintrag. (blog.de 12.8.2012)

Abb. 3.3.13: Menü zur Eingabe von Inhalten in der Form von Text, Bild, als Link oder Multimediadatei! (tumblr.com 12.7.2013)

©MARKNE

SEITE 93


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 94 ©MARKNE

Seit 2006 existiert unter der Bezeichnung «Twitter», das sog. «Micro-blogging»: Twitter ist ein soziales Netzwerk mit persönlichem Benutzerprofil, das aber – anders als bei typischen Communities – nicht zum Zwecke der „persönlichen Darstellung“ im Vordergrund steht; Twitter lebt in erster Linie von den Einträgen der User, die ein (meist) öffentliches Tagebuch führen. Zudem ist die Länge der Einträge durch die angwendete Technik auf 140 Zeichen beschränkt, daher die Bezeichnung «Micro-Blog»; diese Beschränkung macht deshalb Sinn, weil bei Twitter die Einträge per SMS auf ein Handy geschickt werden können! Entwickelt wurde Twitter als einfaches Kommunikationssystem mit dem Ziel, andere interessierte User topaktuell über momentane Aktivitäten und Gedanken zu informieren. Durch das Abonnieren der Tweets von Usern kann man laufend verfolgen, was der andere User gerade tut und denkt! Daher rührt auch der Name «Twitter» (engl. «Gezwitscher», «Geschnatter») – gleichsam einem Vogel «zwitschere» ich so nebenbei meinen Freunden zu, wie es mir gerade geht, womit ich mich gerade so beschäftigte, was ich gerade denke! Diese Tätigkeit des Schreibens auf Twitter wird umgangssprachlich als „twittern“, die Beiträge selber werden als „Tweets“ (engl. «tweet» = zwitschern) oder „Updates“ bezeichnet. Als «Follower» (engl. «Verfolger») wiederum wird ein User bezeichnet, der sich bei einem anderen Mitglied als Abonnent registriert hat und laufend dessen Tweets zugeschickt erhält: Diese Beiträge von Mitgliedern, denen man folgt, werden in einem Log, einer chronologisch sortierten Liste aller Einträge, abgelegt. Der Absender kann jedoch bei einem Eintrag vorgängig entscheiden, ob der bestimmte Tweet allen, also öffentlich zur Verfügung steht oder ob der Versand des Tweets auf seine Freundesgruppe beschränkt bleibt. Eine inhaltliche Gliederung nach Themen wie bei Blogs, Boards oder Foren ist nicht möglich, da (gemäss der Grundidee) Tweets spontane gedankliche und emotionale Momente der User widerspiegeln sollen! Mit der Einfügung sog. «Hashtags» in die Tweets ist es lediglich möglich, einen Eintrag einem Thema zuzuordnen. (Die Bezeichnung «Hashtag» entspringt dem vor dem Schlagwort eingefügten Rautezeichen „#“ (engl. „hash“, dt. „Raute“), mit dem ein solcher Tag eingeleitet und durch ein Leerzeichen beendet wird, also zum Beispiel: „#hashtag_“.) Solche Hashtags erledigen aber keine Sortierfunktion innerhalb der Tweets; über sie können dafür Tweets userübergreifend zu einem Thema gefunden werden! Auf der Website von Twitter ermöglicht eine Suchfunktion zudem das Auffinden von Themen.

Abb. 3.3.16: Auszug als Momentaufnahme aus den Tweets in Twitter zum Thema «Erdbeben in Haiti» (twitter.com 18.01.2010 um 13.34 Uhr):

[Username]

Wie die Zusammenstellung dieser Tweets zum Thema Erdbeben in Haiti zeigt, sind die Meldungen äusserst heterogen und erstrecken sich über ein Spektrum von sachlich-objektiven Kommentaren bis hin zu stark emotional geprägten Anmerkungen: Gerade hier wäre es als Aufgabe auch denkbar, die Schülerinnen und Schüler Tweets über mehre Tage verfolgen zu lassen! Inzwischen haben auch Firmen, Medienunternehmen und Institutionen ihr Interesse für Twitter gefunden, eignet sich doch dieser Dienst hervorragend für die spontante Verbreitung von Schlagzeilen oder dringlichen Informationen zu Produkten. Auch in der Politik wurde Twitter bereits mehrmals eingesetzt, so etwa durch den amerikanischen Präsidenten Barack Obama. (Ein Konto zum Twittern ist innert Sekunden unter «http://twitter.com») eröffnet!)


Abb. 3.3.18: Das Online-Lexikon «Wiki»-Pedia ist als Wiki aufgebaut und erlaubt es jedem, sich als Autor ohne besondere Kenntnisse anzumelden und selber Beiträge zu verfassen:

Der seltsame Begriff «Wiki» (auch «Wikiweb») leitet sich aus dem Hawaiianischen für «schnell» ab und steht für einen einfachen und schnellen Weg, im Web ohne Vorkenntnisse einer Programmiersprache Websites im Hypertext-Format (HTML) publizieren zu können. Schnell und einfach publiziert werden kann deshalb, weil sonst zu programmierende Formatierungen bequem über eine Menüliste per Mausklick ausgewählt werden können:

Formatierungen für den Text

Formatvorlagen für Titel und Untertitel

Einfügen eines Einfügen eines in- od. Gliederungs-Trennlinie externen Links

Aufzählungen numerisch u. alphanumerisch

Link zu Download-Datei

Zeilenwechsel

Bild oder Tabelle einfügen

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

Abb. 3.3.17: Menüliste des Bearbeitungseditors für Wikis in Educanet2. (educanet2.ch 18.01.2010)

Abb. 3.3.19: Die Anmeldung als Autor erfolgt mit der Registration weniger Angaben:

Abb. 3.3.20: Einmal angemeldet, erhält man als Autor wertvolle Einblicke in die Genese eines Artikels, die eine Einschätzung bezüglich Seriosität erheblich verbessern: (wikipedia.de 13.8.2012; Ausschnitt)

Im Gegensatz zu herkömmlichen Websites haben aber Wiki-Seiten zusätzlich den Vorteil, dass sie von mehreren (berechtigten) Usern verändert und weiterentwickelt werden können. Der Zugang dazu erreicht ein User über die Anmeldung als Autor (vgl. Abb. 3.3.17 links). Diese Anmeldung ermöglicht zudem die Einblicke, wer zu welchem Zeitpunkt an einem Wiki mitgearbeitet hat! Solche Systeme wie Wikis, die eine Bearbeitung von Websites online und mit Hilfen ermöglichen, bezeichnet man ganz allgemein als «Content-Management-Systeme» (frei übersetzbar etwa mit «Inhalts-Bearbeitungs-System»); sie erfahren momentan eine starke Ausbreitung und werden immer mehr auch im professionellen Webpublishing eingesetzt, weil sie es dem Besitzer der Website erlauben, in eigener Regie, d. h. ohne grossen Zeitverlust und entsprechende Kosten, inhaltliche Anpassungen vornehmen zu können. Neben Wikis gibt es auch andere Produkte, die sowohl kommerziell als auch über Free- und Sharewareserver angeboten werden. Das Online-Lexikon «Wikipedia» selber ist ebenfalls nach dem Wikisystem programmiert, weil es ja als freie Enzyklopädie jedem User erlauben muss, ohne Programmierkenntnisse einen Artikel zu verfassen oder ergänzen zu können.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

©MARKNE

SEITE 95


Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Chats

Blog, Board und Forum

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

Sofern eine genügend grosse Bandbreite vorhanden ist, können auch Ton- und Bilddaten über das Internet übertragen werden. So genial die Erfindung der Internet-Telefonie und der Videokonferenz auch ist – der eine Wermutstropfen besteht darin, dass die User, welche miteinander kommunizieren wollen, ihre Accounts beim gleichen Softwareprodukt haben müssen: Der Grund liegt in der unterschiedlichen Komprimierung und Codierung der Daten. Die Internet-Telefonie kann selbstverständlich auch vom Handy aus genutzt werden und erlaubt kostenloses Telefonieren weltweit vorallem dann, wenn man Zugang zu einem WiFi-Netz hat. Wie auf dem Computer muss auch hier die passende Applikation installiert werden (vgl. Abb. 3.3.23 bis 24). Die technischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Internet-Telefonie mit dem Computer sind ein Mikrofon und eine Webcam: Als externe Geräte können sie problemlos an jeden Computer via USB angeschlossen werden:

Applikationen für Smartphones machen es möglich, zuhause oder unterwegs über offene WiFi-Netze oder bei guter Netzwerkverbindung über das mobile Handynetz weltweit ohne Zusatzkosten zu telefonieren und zu chatten:

Abb. 3.3.23: Chatten via Skype auf dem «iPhone» mit der Originalapplikation von Skype. (skype.com)

Abb. 3.3.21: Webcam mit Headset von Creative. (creative.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

SEITE 96 ©MARKNE

Mehrere User können zudem gleichzeitig zu einer Videokonferenz verbunden werden:

Die Software «Fring» für diverse Handy-Betriebssysteme bietet unter einer einzigen Applikation die Einbindung folgender Kommunikationdienste an: • Telefonie: Skype • Messenger: AOL, MSN, Yahoo, Google Talk, ICQ • Comunities: Facebook, Myspace, Twitter

Name / Vorname

Während eines Gesprächs können auch Dateien übermittelt oder Ansichten des Desktops übertragen werden. Abb. 3.3.22: Bild einer Videokonferenz mit der Software «ooVoo» (oovoo.com)

Abb. 3.3.24: «Fring» auf dem iPhone: Hat der Gesprächspartner eine Webcam zur Verfügung, so kann auch ein einseitiger Videoanruf vom Handy aus getätigt werden! Die Ton- und Mikrofonverbindung erfolgt über die Freisprecheinrichtung des Handy. (fring.com)


Boards und Foren

Chats Wie bei den Communities stellt sich auch hier die Frage, inwiefern es wünschenswert ist, ein typisches Freizeitmedium im Unterricht einzusetzen – wird der Schüler damit eher hin zu einem verantwortungsvolleren Umgang geführt werden oder umgekehrt erst recht dazu verleitet, eventuell latenten Neigungen nachzugeben und das Chatten auszuweiten? In der Tat bietet das Medium Chat verlockende Möglichkeiten, im Umfeld der Schule sinnvoll eingesetzt werden zu können: • Will man beim Chatten im „voll dabei“ sein, bedingt dies eine routinierte Benutzung der Tastatur: Chatten mag wohl eine der optimalsten Förderung des Tastaturschreibens sein! • Da ein User jederzeit die Aussagen seiner Chatpartner nachlesen (und lokal speichern kann), wird während einer spontanen Diskussion – ohne zusätzlichen Arbeitsauwand – permanent (und wörtlich!) Protokoll geführt.

• Erstellen von Dokumentationsunterlagen durch Schülergruppen, die später zuhanden des Plenums schriftlich (und digital) ausgehändigt werden sollen. Das konventionelle „Arbeitsblatt“ wird nicht mehr in einer Datei mit der Textverarbeitungssoftware verfasst, sondern entsteht in Abschnitten modular! Für jeden Eintrag ist zugleich immer nachweisbar, welche Autoren daran gearbeitet haben. • Desgleichen könnten Wikis und Blogs auch zur Begleitung von Experimenten als Lernjournale genutzt werden, weil sie – im Gegensatz zu Twitter – auch die Einbindung von Bildmaterialien erlauben. • Bleibt nachzutragen, dass im Rahmen von Projekten ein eigenes Lexikon nach dem Vorbild der Wikipedia oder dass gar ein Eintrag für die richtige Wikipedia über die eigene Schule, Familie oder den Verein, bei dem man aktiv ist, verfasst werden könnte!

Kommunikation mit dem Computer

Systeme im Überblick

Social Communities

Lernplattformen

Typische Einsatzmöglichkeiten von Boards und Foren wären zum Beispiel denkbar:

Chats

Blog, Board und Forum

• Als Zeitplanvorgabe, wenn Schülerinnen und Schüler mit individuellen Aufträgen betraut werden, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein müssen.

«Micro-bloggen» mit Twitter

Wikis

Internet-Telefonie und Videokonferenz

Computervermittelte Kommunikation im Unterricht

• Chatten kann man in Fremdsprachen, vor allem auch mit Usern in Chatforen aus dem Ausland – mündliche Kommunikationsfähigkeiten wie Schreibweisen werden parallel geübt! (Die Möglichkeit zur Speicherung des Chats würde es sogar zulassen, die Texte für die Benotung auszuwerten: Was für eine witzige Testsituation, bei der jeder Schüler sich eine Viertelstunde mit einem Partner aus dem Ausland einfach nur unterhält und gleichKommunizieren zeitig eine Prüfung schreibt!) im Web Wikis

• Wenn eine Schülergruppe an einem Projekt arbeitet und so Fortschritte und gefällte Entscheide für sich und nach aussen dokumentieren will.

• Der Chat als das Diskussionsmedium schlechthin eignet sich zum Beispiel zur Kärung offener Fragen im Umfeld einer Prüfungsvorbereitung: So wäre es doch denkbar, dass die Lehrperson im Vorfeld einer Prüfung für eine vereinbarte Zeitspanne ebenfalls im Chat online ist und von zuhause aus noch auf letzte Fragen eingeht.

Der Einsatz von Wikis kommt der Funktionalität eines Forums sehr nahe, eröffnet aber durch die Möglichkeiten der Formatierungen, der Einbindung von Links, Bildern und Downloads erheblich mehr gestalterischen Freiraum. Und viel wichtiger: weil (anders als im Forum oder Blog) die Einträge von jedem User nachträglich editierbar sind, kann so eine echte Gemeinschaftsarbeit entstehen; bei Unstimmigkeiten zeigt das Logbuch an, wer zu welchem Zeitpunkt welche Änderungen vorgenommen hat! Denkbare Verwendungen von Wikis im schulischen Umfeld wären:

Wie die Implementierung eines Forums auf der Plattform von Educanet zeigt, lassen sich Foren und Boards vielfältig für den schulischen Bereich nutzen. Während Boards sich eher für einseitig gerichtete Informationszwecke eignen – zum Beispiel zur Bekanntgabe von Arbeitsanweisungen bzw. Informationen diverser Art – liegen die Stärken eines Forums eindeutig bei der Fähigkeit zu strukturierter Diskussion einer Lerncommunity.

• Um im Rahmen einer Repetition einige Testfragen an das Plenum der Lernenden geben zu können, die dann auf (freiwilliger Basis) von zuhause aus studiert und die Ansätze zur Lösungsfindung auf dem Board diskutiert werden können. Die Lehrperson hat die Möglichkeit, sich nach Bedarf in den Prozess der Lösungsfindung einzuschalten. Blogs und Tweets Der Einsatz von Blogs und Twitter hingegen eignen sich hervorragend für die individuelle Protokollierung von Arbeits- und Lernschritten, sozusagen als digitales Lerntagebuch, stehen doch alle Einträge automatisch chronologisch zur Verfügung:

• Beobachtungsaufträge (z. B. in den Medien oder eines Expeiments über einen längeren Zeitruam) können gesammelt und wahlweise anderen zur Ansicht gegeben (Blog) oder automatisch nach jedem Eintrag (Twitter) mitgeteilt werden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Kommunizieren: 3. 1

Das Internet als multimedialer Fundus

3. 2

Jonglieren mit Zahlen

3. 3

Wikis, Plattformen und Communities

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 5

Arbeitsunterlagen

3. 6

• Sich über Tagesaktualitäten und dazugehörige Community-Meinungen ein Bild machen können (Diskussions- und Argumentationsfähigkeit).

Multimedial den Unterricht begleiten

3. 7

• Interessante Themen aufgreifen und packend darstellen können, um im Wettlauf mit anderen Klassenkameraden die maximale Anzahl an Follower zu erreichen!

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 8

Cloudcomputing und Backups

• Arbeiten, die eine Sammlung von Ideen benötigen und am Schluss eine inhaltliche Entwicklung aufzeigen: Planung eines Aufstatzes oder einer Maturaarbeit. Die Blogeinträge erlauben es Lehrpersonen, den Arbeitsprozesses in die Schlussbewertung einzubeziehen! • Bei Feldarbeit während Exkursionen und Projektwochen ausserhalb des Schulhauses: Texte und Bilder werden mit dem Smartphone laufend an den Blog oder bei Twitter eingetragen und sehen am Ende bereits chronologisch geordnet zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Die Arbeit mit Blogs, insbesonders auch mit Twitter, bedingt und fördert zudem spezifische Fähigkeiten und Haltungen, die auf einer Metaebene im Sinne eines umfassenden Bildungsprofils liegen: • Spontan komplexe Sachverhalte in knappe Worte (max. 140 Zeichen!) fassen können. • Auf gestellte Fragen und Probleme spontan reagieren können.

• Durch das Beantworten und Kommentieren anderer Tweets Informationen anderer User kritisch beurteilen und durch eigene Standpunkte erweitern.

Abb. 3.3.25: Formen computervermittelter Kommunikation im Unterricht; Versuche einer Bewertung.

©MARKNE

SEITE 97


Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

Das Digitalisieren und Bearbeiten von Tondateien erspart das Mitführen digitaler Tonträger und Geräte im Unterricht; der Computer übernimmt allein die Funktion des Players. Wie bei Filmen können auch aus Tondateien Sequenzen eliminiert und in Anwendungen integriert werden. Das hier vorgestellte Aufbereiten, Bearbeiten und Präsentieren von Tondokumenten mit dem Computer hat nicht eine effektvolle Verarbeitung von Sound zum Ziel, sondern zeigt jene Arbeiten, wie sie für die tägliche Verwendung im Unterricht benötigt werden. Tondokumente unterschiedlichster Herkunft können auf den Computer gebracht werden (vgl. Abb. 3.4.1.4 S. 95), je nach Herkunft mit mehr oder weniger Arbeitsschritten. Werden Tondokumente neu produziert, z. B. bei Hörspielen oder bei der Aufnahme von Interviews und Sound, ist es empfehlenswert, nur noch Geräte zu verwenden, die auf digitaler Basis arbeiten: Solche Aufnahmen liegen dann in einem Format vor, das direkt am Computer verarbetet werden kann:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

Studio USB-Mikrophon «Snowball» der Firma Blue (bluemic.com 11.02.2010)

MP3-Recorder «DR 1» der Firna Tascam (tascam.com 11.02.2010)

Abb. 3.4.1.1 und 3.4.1.2: Digital arbeitende Geräte zum Aufzeichnen von Ton; beim Kauf sollten die spezifischen Anwendungsgebiete des Mikrophons (Sprache, Musik etc.) sowie dessen Frequenzgang beachtet werden!

Mit der Freeware «Audacity», die zwar für alle gängigen Betriebssysteme exisitiert, leider aber nicht in gleicher Anordnung der Menüs, kann die Bearbeitung leicht vorgenommen werden. Neben der Schneidefunktion bietet die Software eine breite Palette an Zusatzfunktionen an wie das Mischen von Tonquellen oder etwa das Ein-, Aus- und Überblenden; auch Effekte wie das Beeinflussen der Abspieldauer (Geschwindigkeit) oder das Hinzufügen von Echos sind wählbar. Mit «Audacity» können auch Live-Aufnahmen gemacht werden.

Geräte mit Cinch-Verbindung:

Videogerät

MP3-Player

Plattenspieler

Geräte mit Klinker, Cinch oder USB-Stecker:

(Adapter Scart zu Cinch, sofern am Videogerät ein reiner Tonausgang fehlt!)

Receiver

Audiokabel:

Mikrophon

Folgende Arbeitsschritte mit «Audacity» werden kurz vorgestellt: (0.) Download und Installation von «Audacity».

3. 4. 1 Tondokumente

1. Aufnahme von Sound über Mikrofon, ab einer externen Tonquelle oder von einem Tondokument im Internet («sound-capturing»).

3. 4. 2 Bilder

2. Schneiden eines Tondokuments.

3. 4. 3 Filme

3. Importieren einer bereits bestehenden Sounddatei.

SEITE 98 ©MARKNE

Abb. 3.4.1.3: Übersicht zu Kabeln und Steckern für die Verbindung von externen Audio-Geräten mit dem Computer:

4. Fading-in /-out bei Sequenzen eines Tondokuments.

Cinch-Cinch od. Cinch-Klinker: Verbindung des Receivers (und angeschlossener Geräte) über den Line-out-Ausgang zum Line-in-Eingang des Computers.

Datenkabel:

USB- u. HDMI-Kabel für die direkte Verbindung zwischen Computer und MP3-Player sowie Plattenspielern oder Mikrofon. (Nur für digitale Signale!)


Quelle

Merkmale

Internet (Files)

Tondateien, die sich im Internet befinden, sind bereits digitalisiert.

Internet: OnlineTondokumente

Sound von einem Webradio oder von abspielbaren Tondokumenten, für die der Urheber die Files nicht zum Download zur Verfügung stellt.

A) Datenaustausch: Der Datenaustausch kann direkt über das Anschliessen des externen Geräts via USB oder Firewire an den Computer erfolgen: Das externe Gerät erscheint als Datenträger auf dem Desktop, die Files können kopiert werden.

Div. Audiogeräte: Schallplatte CompactKassette Minidisc

Die Musikdaten liegen nicht in digitaler Form vor und müssen zuerst digitalisiert werden!

Echtzeit-Aufnahme: Verbinden des Line-out-Ausgangs des analogen Geräts mit dem Line-in-Anschluss des Computers; die Aufnahme erfolgt mittels Software als Echtzeitaufnahme. (Für eine qualitativ hochwertige Digitalisierung von VinylSchallplatten stehen Plattenspieler mit spezieller Umwandlung und Software sowie USB--Anschluss zur Verfügung!)

Mikrofon

Je nach Typ generieren Mikrofone analoge oder digitale Signale.

Ältere, analoge Mikrofone (i. d. R. mit Klinker-Stecker) können oft nicht direkt an den Line-in-Eingang angeschlossen werden, da ihr Signal zu schwach ist; es ist ein entsprechender Adapter notwendig. Ferner existieren Mikrofone mit USB-Stecker zum direkten Anschluss am Computer!

B) Echtzeit-Aufnahme: Ist eine direkte Verbindung des Geräts zum Computer nicht möglich, kann eine Verbindung über den Line-out- oder Kopfhörer-Anschluss zum Line-in-Eingang des Computers mittels Klinkerkabel erfolgen. Die Aufnahme erfolgt mittels einer Software als Echtzeitaufnahme (z. B. Audacity).

CD

Die Dateien liegen bereits digitalisiert im sog. «AIFF»-Format vor!

DVD und Video

Musikdaten sind mit Filmdaten verbunden

Extrahieren der Tonspur durch Exportmöglichkeit in digitalem Schnittprogramm (Videos müssen zuerst digitalisiert werden!)

ZIEL für Abspielen bzw. Präsentation A) COMPUTER Abspielen der Tondatei auf dem Computer mit systemeigener Software oder speziellen Anwendungen wie: • Realplayer • Quicktime • iTunes • VLC Mediaplayer

Der Sound kann während des Abspielens vom Web als Echtzeitaufnahme mit einer sog. Sound-Capture-Software (z. B. Audacity) aufgezeichnet werden.

Wie der Name schon andeutet, arbeiten MP3Player bereits mit dem computer-kompatiblen (digitalen) Audioformat MP3. Eine Vorverarbeitung des Signals ist nicht notwendig!

Abb. 3.4.1.4: Digitalisierung und Aufbereitung von Tondokumenten.

Bearbeitung

Verarbeitung mit Audiosoftware (z. B. Audacity): Schneiden (Teile duzplizieren oder löschen) – sanftes Ein- und Ausblenden hinzufügen – Verändern des Dateiformats

MP3-Player

Austausch

B) Multimedia-ANWENDUNG Integrieren der Tondatei, z. B. zur Vertonung einer Präsentation; die Sounddatei wird in die Anwendung importiert.

Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

C) Digitaler DATENTRÄGER Speicherung der Tondatei auf externem Datenträger oder externer Hardware: • Memorystick (z. B. für Autoradio): Format beachten: nur MP3! • Handy od. MP3-Player (Format beachten: nur MP3!) • CD für CD-Player brennen (Format und Brennstruktur beachten: Mit Spezialsoftware wie z. B. iTunes CDs im AIFF-Format brennen!) • CD für MP3-fähige Player wie Autoradio mit CD-Player, DVD-Player oder spez. CD-Player: MP3-Format verwenden, normaler Brennvorgang; die Dateien können in Ordner abgelegt werden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: D) INTERNET (Web) Ablegen der Datei im Internet, integriert in eine Website oder zum Download. (Digitale Formate beachten, in der Regel das MP3Format verwenden!)

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 99


Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

(0.) Download und Installation von «Audacity»: • Der Download der Software erfolgt über die offizielle Seite der Freeware unter folgender Adresse: http://audacity.sourceforge.net (09.02.2010) • Unter dem Menüpunkt «Download» gelangt man zum Bereich für die Auswahl der Version; sie orientiert sich am installierten Betriebssystem (Windows, Mac OS, Linux):

Abb. 3.4.1.6: Im Dschungel der Fileformate – ausgewählte digitale Soundformate und deren Anwendung: Format

Herkunft, Merkmale und Verwendung

.wav

WAVE Speicherformat für die Windowsplattform; eine Speicherung in diesem Format verzichtet auf eine Komprimierung; die Qualität ist damit optimal, dafür der Speicherbedarf am grössten!

.aiff

AIFF (Audio Interchange Format) Speicherformat für die Plattform von Mac OS als Äquivalent zum WAVEFormat.

.mp3

MPEG Audio Layer 3 Ein von der «Moving Picture Experts Group» entwickeltes Audioformat mit hoher Komprimierung (bei relativ geringem Qualitätsverlust), wies es üblicherweise in mobilen Playern verwendet wird. (Mitglieder der MPEG-Gruppe sind: Dolby, Fraunhofer-Institut, AT&T, Nokia und Sony.)

.mp4

MPEG 4 Das MP4-Dateiformat basiert auf dem Apple-QuickTime-Dateiformat. Das Format kann sowohl Audio- wie Videospuren enthalten. Das verwendete Kompressionsverfahren von Apple (Apple Lossless) erreicht eine verlustfreie Kompression bei einer Datenreduktion um 60%! (Unterstützung des Codes für Windows ab Mediaplayer Vers. 6)

.aac

Advanced Audio Coding Ein ebenfalls von der «Moving Picture Experts Group» entwickeltes, qualitativ verbessertes Nachfolgeformat von MP3. Der Komprimierungsfaktor beträgt ungefähr 1:40, d. h. bei max. Spieldauer einer Audio-CD mit rund 74 Minuten Musik und damit einer Datenmenge von rund 640MB reduzieren sich die Daten auf 10 bis 20MB!

.wma

Windows Media Audio Ein von Microsoft entwickeltes proprietäres Audioformat für Windows; hohe Kompression bei guter Qualität.

.ogg

Ogg Vorbis Wurde von der «xiph.org-Foundation» alternativ als patent- und damit lizenzfreier Opensource-Code zum MP3-Format entwickelt.

.rm

Real Media von Real Networks Das Dateiformat findet Verwendung bei extrem hohen Kompressionsraten, wie sie bei Liveübertragungen z. B. im Webradio notwendig sind. Die Firma «Real Networks» vertreibt dazu den sog. «Realplayer» mit verschiedenen Multimediafähigkeiten. (real.com)

Menü für Downloadbereich

Wahl des Betriebssystems

Start des Installationsassistenten

Abb. 3.4.1.5: Website von «Audacity» («http://audacity.sourceforge.net» 09.02.2010)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 100 ©MARKNE

• Macuser müssen sich – unabhängig von der Version des Betriebssystems – für die richtige CPU (Prozessor) entscheiden, da Apple auf älteren Geräten noch eine andere Chipgeneration verbaut hat; diese Angaben findet man bequem im Apfel-Menü unter dem Menüpunkt «Über diesen Mac»; gesucht wird nach Angaben wie «Power-Prozessor» oder «Intel»-Chip! • Es ist allgemein nicht ratsam, Betaversionen zu installieren: Diese Versionen mögen zwar neue interessante Funktionen enthalten, befinden sich aber noch in einem Prüfstadium und können unter Umständen Probleme verursachen, von denen auch andere Anwendungen betroffen sind!


1. Aufnahme von Sound über Mikrofon, ab einer externen Tonquelle oder von einem Tondokument im Internet («sound-capturing»): • Um eine Aufnahme zu machen, muss zuerst eine sog. «Projektdatei» angelegt werden: «Audacity» speichert die Daten in einem eigenen, speziellen Format. Die dazugehörigen Files werden in einem entsprechenden «Projektordner» abgelegt.

Abb. 3.4.1.8: Vorgehen beim Erstellen und Bearbeiten digitalisierter Soundfiles mit Audacity:

• Als nächstes muss die für die Aufnahme richtige Eingangsquelle gewählt werden: Beim Anschluss einer externen Audioquelle bzw. eines externen Mikrofons der Line-in-Eingang des Computers, unter Windows für eine laufende Sounddatei aus dem Internet die Option «Mono Out» oder «Wave Out Mix»: Abb. 3.4.1.7: «Audacity» (Vers. 1.2.6) für Windows XP mit aktiviertem Menü zur Auswahl der Audioquelle; bei grösserer Breite des Programmfensters verlagert sich das Menü zum rechten Fensterrand:

Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

Aufnahmetaste

Stopptaste

(Wichtig: Aus technischen Gründen steht in der Version für den Mac diese Option nicht zur Verfügung; Abhilfe schafft ein technischer Trick: Das vom Internet abgespielte Soundsignal wird von der Soundkarte automatisch zum Line-out-Ausgang geschickt; wird dieser Ausgang nun mit einem Klinker-zu-Klinker-Kabel direkt mit dem daneben liegenden Line-in-Eingang verbunden, wird dem Computer bzw. der Anwendung vorgegaukelt, es sei eine externe Audioquelle angeschlossen! Es ist also auf dem Mac auch in diesem Falle der Line-in-Eingang als Audioquelle anzuwählen. Solche Kabel mit zwei männlichen Steckern sind im Fachhandel erhältlich.)

• Um die Aufnahme zu starten, wird die rote Aufnahmetaste gedrückt, dann auf der externen Audioquelle die Taste für das Abspielen bzw. bei einer Aufnahme aus dem Internet holt man das entsprechende Browserfenster in den Vordergrund und startet die Tonquelle!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 101


Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

2. Schneiden eines Tondokuments: • Nach erfolgter Aufnahme kann die Tondatei bearbeitet werden; soll anstelle einer Aufnahme ein bereits bestehendes Soundfile bearbeitet werden, muss dieses (nach dem Eröffnen einer leeren Projektdatei) zuerst importiert werden (vgl. folgende Seite). • Das Fenster der Anwendung zeigt das Pegelbild der Sounddatei: Im Beispiel (Abb. unterhalb) handelt es sich um eine Monodatei; bei Soundfiles in Stereo erscheinen die beiden Tonspuren übereinander angeordnet und müssen auch separat bearbeitet werden: Abb. 3.4.1.10: «Audacity» für Mac OS X (Vers. 1.3.6) mit importiertem Soundfile: Auf der Bearbeitungsoberfläche unterscheiden sich die Versionen nicht; allfällige Verschiebungen der Werkzeugpaletten rühren von der Wahl der Fensterbreite her:

Kommandotasten Werkzeugpalette für Soundaktionen für Bearbeitungstools

Werkzeugpalette zur Bearbeitung cut/copy/paste

Pegelregler für Ein- u. Ausgangssignal

Abb. 3.4.1.9: Geöffnetes Soundfile in «Audacity» mit markierter Passage: Die Dichte bzw. «Breite» des Pegelbildes kann entweder mit der Lupe oder mit einer maximalen Verbreiterung des Programmfensters auf die Displaygrösse beeinflusst werden. Bei genügender Vergrösserung kann jeder Ton bzw. jedes Geräusch als Pegelausschlag sichtbar gemacht werden, so dass auch wirklich zielgenau geschnitten werden kann!

• Bereiche, die bearbeitet werden sollen, müssen zuerst markiert werden: Dies geschieht mit dem Markierungswerkzeug und anschliessendem Markiervorgang im Pegelbild – durch Bewegen der Maus über der gewünschten Passage, bei gleichzeitig gedrückter linker Maustaste! • Danach sollte die markierte Passage grau erscheinen; sie kann z. B. mit dem Schneidewerkzeug entfernt werden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 102 ©MARKNE

«Stream» des geöffneten Soundfiles mit Lautstärkepegel

Angaben zur Zeit (bei Markierungen)


3. Importieren einer bereits bestehenden Sounddatei:

Unterschiede in den beiden Versionen von «Audacity» für Windows und Mac OS X zeigen sich lediglich in der Anordnung der Submenüs:

Das in den folgenden Abbildungen verwendete Soundfile stellt die französische Nationalhymne («Marseillaise») dar, wie sie als Soundfile im Internet mit der Suchmaschine «Google» gefunden wurde. Das Soundfile soll bei einer Präsentation, die einem Informationsinput zur französischen Revolution dient, abgespielt werden. Die Lehrperson möchte nach einem kurzen Einstieg mit Bildern und Musik einige Kommentare abgeben: Zu diesem Zwecke soll die generelle Pegelstärke (Lautstärke) der Hymne erheblich reduziert werden!

• Starten der Anwendung und eröffnen einer neue Projektdatei: «Audacity» fragt nach einem Namen und erstellt dann ein File und einen Ordner mit gleichem Namen. Nun kann die Sounddatei über den Menübefehl «Importieren» zur Bearbeitung eingelesen werden; nach erfolgreichem Import erscheint die Datei als Pegelbild:

Abb. 3.4.1.12: Platzierung des Menüs für Voreinstellungen (akt. Vers. 10.02.2010): Version für Windows 1.2.6 (links) und Version für Mac OS X 1.3.6 (rechts).

Abb. 3.4.1.13: Platzierung des Menüs für die Importfunktion (akt. Vers. 10.02.2010): Version für Windows 1.2.6 (links) und Version für Mac OS X 1.3.6 (rechts). (Für beide Abbildungen: «Audactiy»; http://audacity.sourceforge.net)

Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

Abb. 3.4.1.11: Importierte (Mono-)Datei «Marseillaise» mit Pegelbild. Zu den unterschiedlichen Anordnungen der Menüstruktur und des Befehls für das Importieren für Mac OS X vgl. die Abbildungen in der Spalte links!

• Nach dem Import muss die Projektdatei erneut gespeichert werden: Damit die Daten der Ursprungsdatei nicht irrtümlicherweise gelöscht werden, fragt Audacity vor dem Speichern in einem Dialog, ob die Sounddatei zur Sicherheit in den erstellten Arbeitsordner kopiert werden soll – was als Vorschlag sicherheitshalber angenommen werden sollte! NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 103


Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

4. Fading-in/-out bei Sequenzen eines Tondokuments. • Die Bearbeitung des Lautstärkepegels ist denkbar einfach: Der vertikale Ausschlag im Pegelbild symbolisiert die Lautstärke, die fiktive Linie, welche die Punkte der Ausschläge miteinander verbindet, wird als sog. «Hüllkurve» bezeichnet, weil sie diese Punkte quasi «umhüllt». Das Werkzeug zur Bearbeitung des Pegels wird deshalb als «Hüllkurvenwerkzeug» bezeichnet, mit dem nun für beliebige Passagen die Lautstärke linear verringert werden kann. Dies geschieht dadurch, dass mit dem Hüllkurvenwerkzeug am Anfang und am Ende einer Übergangspassage, in welcher der Lautstärkepegel entweder reduziert oder angehoben werden soll, Markierungen gesetzt werden. Diese Markierungen erscheinen als kleine weisse Punkte auf der Hüllkurve. Sind die Markierungen einmal gesetzt, so kann (bei weiterhin ausgewähltem Hüllkurvenwerkzeug) durch das Verschieben eines der weissen Markierungspunkte – bei gleichzeitig gedrückter linker Maustaste – der Pegel der Hüllkurve in der Vertikalen beeinflusst werden:

Auch das Submenü für die Exportfunktion ist nicht am gleichen Ort für die Systemplattformen angeordnet:

Abb. 3.4.1.14: Zustand des Pegelbildes nach erfolgter Bearbeitung mit dem Hüllkurvenwerkzeug:

Hüllkurvenwerkzeug

weisse Markierungspunkte

Abb. 3.4.1.15: Platzierung des Menüs für die Exportfunktion (akt. Vers. 10.02.2010): Version für Windows 1.2.6 (links) und Version für Mac OS X 1.3.6 (rechts). (Für beide Abbildungen: «Audactiy»; http://audacity.sourceforge.net)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Digitalisieren und aufbereiten:

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 104 ©MARKNE

Abschnitt mit ursprünglicher Pegelstärke

Abschnitt mit abnehmender Pegelstärke

Abschnitt mit reduzierter Pegelstärke

(Während der Bearbeitung kann mit der grünen Abspieltaste das momentan eingestellte Ergebnis laufend überprüft werden!

• Zur Verwendung in der Präsentationssoftware muss nun die fertig bearbeitete Sounddatei in einem lesbaren Format exportiert werden, zur universellen Verwendung im Format «MP3».


Download-Seite für «iTunes» von Apple (apple.ch) im Bereich «Downloads» (mit entsprechender Wahl des Betriebssystems):

Mit der Gratissoftware «iTunes» von «Apple» ist es möglich, unter Mac OS X und Windows Sounddateien und Podcasts auf einem Computer übersichtlich zu verwalten, das Fileformat zu konvertieren und Audio-CDs zu brennen: • Die Installation erfolgt von der Website von «Apple» (vgl. Abb. 3.4.1.17 links). • Damit nach erfolgreicher Installation «iTunes» die Musikfiles verwalten und die Bibliotheken anlegen kann, müssen die Soundfiles importiert werden: Die Anwendung legt dabei die Dateien im Ordner «Musik» ab:

Abb. 3.4.1.17: Downloadseite für «iTunes». (apple.ch 11.02.2010)

Dieses Hinzufügen von Audiofiles erfolgt über den Menübefehl «Zur Mediathek hinzufügen» – mit diesem Menü kann sowohl eine Audio-CD als auch eine auf der Harddisk abgelegte Datei angewählt werden:

Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

Abb. 3.4.1.16: Importieren und Hinzufügen von Audiofiles zur Bibliothek von «iTunes», am Beispiel einer eingelegten Audio-CD: Beim Importieren erfolgt zugleich die Umwandlung nach MP3! (Vers. 9.0.3 für Mac OS, apple.com; 11.02.2010) eingelegte Audio-CD

Markierung für Import Wahl des Decoders (Massen-Bearbeitung mit Kontextmenü!) (Speicherformat für MP3-Player)

Files, die über einen Download vom Internet in die Sammlung aufgenommen wurden, können per Kontextmenü konvertiert werden:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Abb. 3.4.1.18: Dialog zum Konvertieren von Files mit iTunes in das MP3-Format; der Dialog wird mit dem Kontextmenu über dem entsprechenden Audiofile aufgerufen. («iTunes» Vers. 9.0.3 für Mac OS, apple.com 11.02.2010)

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente Programmtaste zum Aufrufen des Import-Dialogs

Programmtaste zum Importieren der selektierten Files

3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 105


Digitalisierung von Videos

Überblick Wege und Formate

Installation von «Audacity»

Mit «Audacity» Ton aufnehmen

Sounddateien schneiden

Tondateien importieren

Lautstärkepegel bearbeiten

Sounds als Podcasts verwalten

Podcasts auf eine Audio-CD brennen

• Vor dem Brennvorgang müssen die Titel, die auf eine Audio-CD gebrannt werden sollen, in einer Wiedergabeliste zusammengefasst werden: Das Hinzufügen von Songs zu einer Liste erfolgt durch das Verschieben der Datei auf den Namen der neu erstellten Liste: Wiedergabelisten

Wiedergabeliste mit den aktuell angezeigten Sounds

Ausgewählte Titel (mit ziehen u. ablegen der Liste zufügen)

Angabe der Spielzeit selektierter Files

Taste zum Start des Brennvorgangs

Hinzufügen neuer Liste

Abb. 3.4.1.19: Übersicht zum Erstellen einer Sammlung für den Brennvorgang auf einer CD in «iTunes». (apple.com)

• Damit die Anzahl gewählter Tondokumente der Wiedergabeliste die Kapazität einer CD nicht übersteigt, kann die gesamte Filegrösse am unteren Rand des Fensters abgelesen werden. Ist dies der Fall, kann über den Button «Brennen» der Vorgang ausgelöst werden:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder

Abb. 3.4.1.20: Automatisch ausgelöster Dialog zum Brennvorgang nach Betätigung der Brenntaste: Das Format «Audio-CD» muss für das Abspielen in einem CD-Player gewählt werden; die maximale Spieldauer bleibt auf das Datenäquivalent von rund 650MB beschränkt, was einer Spieldauer von 74 Minuten entspricht!

3. 4. 3 Filme SEITE 106 ©MARKNE

Das Format «MP3-CD» kann für die Verwendung der gebrannten CD in einem anderen Computer oder durch einen MP3fähigen CD-Player gewählt werden. («iTunes» Vers. 9.0.3 für Mac OS, apple.com 11.02.2010)

Abb. 3.4.1.21: Brennen einer Audio-CD mit «iTunes».

Sampling - Digitalisierung von Ton Bei der elektronischen Speicherung müssen analoge Schallwellen durch einen Wandler in digitale Signale umgewandelt werden. Entscheidend ist dabei, wie genau und wie häufig pro Zeiteinheit die Werte der analogen Sinuskurven gemessen und in digitalen (Zahlen-)Werten gespeichert werden; die Klangqualität bei der Wiedergabe hängt daher von dieser sog. Samplingrate (in kHz) und der Auflösung (in bit) ab. Bei einer herkömmlichen Audio-CD werden beispielsweise (je Stereokanal) in einer Sekunde 44.100 solcher Messwerte abgespeichert. Die Auflösung, d. h. die Speichergrösse, die für den Ausschlag der Sinuskurve zur Verfügung steht, beträgt 16 bit pro Messwert. Daraus ergeben sich 65‘536 mögliche Spannungsstufen zwischen minimalem und maximalem Wert der Sinuskurve.


Name

Besondere Merkmale

Windows Bitmap

Älteres Grafikformat mit geringer Komprimierung; heute kaum noch in Verwendung.

Dateiendung .bmp

Graphics Interchange Format

Im Web weit verbreitetes Grafikformat mit speziellen Merkmalen: • kann transparente Flächen enthalten • kann einfache Animationen darstellen

.gif

JPEG File Interchange Format

Derzeit wichtigstes Format für Grafiken im Web, Fotografie- und Scanbereich: Hohe Komprimierungsraten bei wahlweise unterschiedlichen Verlusten in der Qualität (Auflösung).

.jpg

Kodak Photo CD

Spezialformat der Firma Kodak für Photo-CDs.

.pcd

Macintosh PICT

Älteres Grafikformat mit geringer Komprimierung; Verwendung auf älteren Mac OS-Systemen.

.pct

Adobe PhotoDeluxe

Spezialformat der bis 2002 verkauften Bildbearbeitungssoftware von Adobe (Nachfolger: Photoshop Elements).

.pdb

Portable Network Jüngeres Format für Bilder im Web mit verlustfreier Komprimierung; leistungsfähige Graphics Alternative zum GIF-Format, allerdings ohne Animationsmöglichkeit.

.png

Adobe Photoshop Format der professionellen Bildbearbeitungssoftware von Adobe; kann Ebenen, Kanäle und Document Vektoren verlustfrei mitspeichern. Wird aufgrund der Verbreitung von vielen anderen Produkten ebenfalls unterstützt.

.psd

RAW Graphics Format

Bildformat von (vorwiegend professionellen) Digitalkameras; speichert die vom CCD (Bildchip) aufgenommenen Daten ohne weitere Verarbeitung: Wenn Digitalkameras Bilder im JPEG-Format speichern, wird noch in der Kamera eine Komprimierung und damit eine Bildumwandlung vorgenommen, was im professionellen Bereich unerwünscht ist! Das RAW-Format mit seinen Rohdaten wird deshalb oft auch als «digitales Negativ» bezeichnet. Ein RAW-Bild ist deshalb von Kamera zu Kamera unterschiedlich! Durch entsprechende Filter ist es möglich, bei leistungsfähigen Bildbearbeitungsprogrammen Bilder im RAW-Format einzulesen.

.raw

Tagged Image File Bildformat, das die Aufspaltung in die 4 Grundfarben des Offsetdrucks («CMYK» für Cyan, Format Magenta, Yellow und Schwarz) unterstützt. Das Bildformat ist deshalb die ideale Wahl für die Einbindung von Fotos in Dokumente, die für den Druck bestimmt sind.

.tif(f)

Digitalkameras und Fotokameras in Smartphones und Handies sind zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand geworden, Suchmaschinen sind beim Auffinden von Bildern im Internet behilflich! Wie im Soundbereich hat der Computer auch im Bild- und Filmbereich seinen Siegeszug angetreten: Bilder werden mit dem PC verwaltet, geschnitten und gedruckt. Weshalb sollte denn die Bildverarbeitung am Computer überhaupt noch eine Sonderstellung einnehmen? Beim heutigen Leistungsstand der Chips ist es nicht mehr problematisch, mit grossen Bilddatein zu arbeiten – dies war vor gut einem Jahrzehnt noch ganz anders! Aber alleine aus Speicherplatzgründen mag es hilfreich sein, über einige Grundkenntnisse im Umgang mit Bildern zu verfügen und auch an Bildern gewisse Retouchen vornehmen zu können. Gerade in Fachbereichen wie etwa der Geschichte oder Kunst, wo Bilder einen Quellenwert im wissenschaftlichen Sinne besitzen, mag es notwendig sein, über die Bearbeitung von Bildmaterial Bescheid zu wissen, denn nur allzuoft geschehen – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – beim Prozess der Digitalisierung Verfälschungen. Oder für das Präsentieren und Dokumentieren mit dem Computer kann es notwendig sein, Abbildungen aus Büchern, von Dias oder Negativen selber digitalisieren zu müssen.

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Warum Bilder bearbeiten? Man stösst im Internet auf Bilder, die man verwenden möchte, welche die Software aber nicht zum Import anbietet – eine Übersicht zu den Fileformaten und das Wissen zum Konvertieren hilft hier weiter! Aber auch die Aufbereitung von digitalen Bildern – allem voran die Bestimmung der richtigen „Grösse“ (Auflösung), ist für das Verarbeiten von Bildern und Grafiken in Präsentationen und auf Arbeitsblättern sehr wichtig: • Heutige Digitalkameras liefern sehr hohe Auflösungen, wie sie meistens für den Unterricht gar nicht nötig sind, sehr wohl aber bei der Aufnahme zu guten Ergebnissen führen. Werden solche Fotos nun in der Originalgrösse in Arbeitsblätter eingebunden, wächst die Dateigrösse sinnlos an und belastet sowohl das Memory des Computers bei der Arbeit mit dem Dokument als auch den Speicherplatz auf der Festplatte!

Abb. 3.4.2.1: Überblick digitale Grafikformate mit Merkmal und Verwendungszweck.

• Im Internet wird ein interessantes Bild gefunden mit einer Pixelgrösse von 115x78: Dieses Bild ist viel zu klein, um es auf einem Arbeitsblatt oder in einer Präsentation verwenden zu können. Mit wenig Wissen zur Bildgrösse und zur Auflösung kann man sich solche unliebsamen Überraschungen später beim Versuch, die Datei in ein Dokument einzufügen, ersparen! (Für Hinweise zum Publizieren von Bildern auf Papier und oder etwa als Galerie im Internet vgl. auch Kap. 3. 5 S. 145!)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 107


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Quelle

Austausch

digitale Kamera

Übertragung der Daten zum Computer über: • USB-Verbindung • Firewire-Verbindung • Bluetooth-Protokoll • Speicherkarte und Kartenlesegerät (extern via USB anschliessbar oder interner Slot am Computer)

gedruckte Bild-Vorlagen (Fotos, Zeitungen, Magazine, Bücher) und Texte

Digitalisierung der Bilder mit einem Scanner: • Abtastung mit einer Auflösung von 600dpi • je nach Raster der Vorlage (Magazine, Zeitungen) können sog. Moiré-Effekte (frz. «moirer» für «marmorieren») entstehen, weil sich das Raster der Scanvorlage und das Abtastraster des Scanners unglücklich überlagern und dadurch ein zusätzliches Rastermuster entsteht:

Eine gute Scannsoftware kann diesen Effekt verhindern! • Bilder von Texten können mit einer Texterkennungssoftware nachbearbeitet werden, so dass sie als bearbeitbare Texte vorliegen Zum Digitalisieren von Dias sind spezielle Scanner erforderlich, die über eine sog. Durchleuchtungseinheit verfügen: Während des Scanvorgangs wird das Dia von einer Lampe durchleuchtet (statt wie ein gedrucktes Dokument angeleuchtet); es ist deshalb eine zweite Lichteinheit auf der «gegenüberliegenden» Seite der Abtastung notwendig!

Dia

Wichtig: Anders als bei gedruckten Vorlagen sollte die Auflösung für die Abtastung beim Scannen auf 2‘400 dpi eingestellt werden, da es sich ja bei einem Dia um eine sehr kleine Vorlage handelt, die aber über eine umso grössere Bilddichte (Auflösung) verfügt und beim Projizieren mit dem Beamer extrem vergrössert wird!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 108 ©MARKNE

Das Digitalisieren von Dias hat grosse Vorteile: • Retuschieren von fest sitzenden Schmutzteilchen • Korrigieren von Farbveränderungen infole Alterung des Zelluloids

Negativ

Wie beim Scanvorgang von Dias wird auch bei Negativen eine Durchleuchtungseinheit verwendet. Die Software ist in der Lage, nach dem Scanvorgang das Bild in Echtfarben bzw. Schwarzweisstönen darzustellen und übernimmt damit sozusagen die «Belichtung» des Fotopapiers! Wichtig: Wie bei Dias sollte die Auflösung der Abtastung für den Scanner auf 2‘400 dpi eingestellt werden.

Abb. 3.4.2.2: Digitalisierung und Aufbereitung digitaler Bilddokumenten

Bearbeitung

Verarbeitung mit Bildbearbeitungssoftware (z. B. GIMP): Schneiden, retuschieren und aufbessern von Schärfe und Farben - Verändern des Dateiformats Weiterverarbeitung gescannter Texte mit spezieller Texterkennungssoftware


Gewisse Angebote – so unter anderem Artikel der Wikipedia – bieten das Bildmaterial für Webansicht und zum Druck in verschiedenen Auflösungen an:

Da Bilder, die mit Suchmaschinen im Internet gefunden werden können, in der Regel von Websites stammen, besitzen sie für die dort verwendete Abbildung im Normalfall die Grundauflösung von 72 dpi: Das bedeutet, dass sie in einer geringeren Auflösung ins Netz gestellt wurden, als es für einen sauberen Ausdruck nötig wäre, schliesslich ging der Programmierer davon aus, dass die Bilder nur an Bildschirmen angesehen werden, wofür diese Auflösung passend ist. Von Websites Bilder entnehmen zu können, die für einen seitenfüllenden Druck genügend Auflösung haben, ist eine Illusion! Ist die Auflösung zu gering, entstehen Unreinheiten im Bild, weil die einzelnen Bildpunkte zu gross und damit sichtbar werden. Die Suchmaschine Google bietet immerhin die Möglichkeit, bei der Suche durch eine Zusatzangabe die minimale Auflösung von Bildern zu beeinflussen:

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Abb. 3.4.2.4: Foto des Eiffelturms in der Wikipedia, die in mehreren Auflösungen angeboten wird; sofern vorhanden, gelangt man zu dieser Bildauswahl über das Klicken auf ein Bild im Artikel. («Eiffelturm» wikipedia.de 22.8.2012)

Angabe des Bildformats

Angabe der Farbe

Bildgrösse pro Seitenlänge bzw. -höhe

Abb. 3.4.2.3: Erweiterte Bildsuche mit Google zum Thema Eiffelturm. (google.ch 19.02.2010)

Goolge erlaubt mehrere Einstellungen, so etwa die Angabe der minimalen Bildgrösse: Ist im Voraus bekannt, dass das gesuchte Bild mit guter Qualität bildschirmfüllend in einer Präsentation verwendet werden soll, so ist davon auszugehen, dass das Bild die Auflösung von 1024x768 Bildpunkten haben sollte, weil dies nämlich der momentan üblichen Beamerauflösung entspricht. Ist – wie hier im Falle des Eiffelturmes – von vornherein klar, dass das Bild in der Präsentation hochformatig verwendet werden soll, so reicht eine entsprechende Vorgabe pro Seitenhöhe von 768 aus!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 109


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Der Ablauf eines Scanvorgangs verläuft prinzipiell immer nach dem gleichen Muster; was sich von Modell zu Modell unterscheidet, ist die Bedienbarkeit der mitgelieferten Software. Viele Hersteller liefern auch eine gute Software mit einfacher Benutzerführung mit. Grundsätzlich sind immer die gleichen Schritte beim Scannen zu beachten (vgl. auch Scannen von Dokumenten Abb. 3.3.5 S. 143):

Abb. 3.4.2.6: Die Shareware «Vuescan» unterstützt alle gängigen und auch älteren Scannermodelle, inklusive Durchleuchtungseinheit, und ist für alle Systemplattformen (gegen eine kleine Lizenzgebühr) erhältlich. Die Software liefert konsequent gute Ergebnisse und besticht durch ihre einfache Bedienbarkeit:

• Wahl der Vorlage (Fotografie, Buchdruck, Magazin, Zeitung), damit sich der Scanner dem Raster des Drucks auf der Vorlage anpassen kann! • Starten der Vorschau (es wird ein „Grobscan“ erstellt). • Eingrenzen des Bildausschnitts, der gescannt werden soll. • Wahl der Auflösung (72 dpi für Präsentationen, 300 dpi für Druck). • Starten des definitiven Scannvorgangs. (Kann bei hoher Auflösung nun bedeutend länger dauern als bei der Vorschau!) • Abspeichern im richtigen Format («_.JPEG» für Präsentationen und normale Unterrichtsarbeitsblätter, «_.TIF» für Ausdrucke). Bei der Wahl von Scannern für die Digitalisierung von gedruckten Bilddokumenten besteht kein Unterschied zu Scannern für Textvorlagen. Für die Digitalisierung von Dias und Negativen jedoch muss das Gerät über eine Durchleuchtungseinheit verfügen, die das Dia oder Negativ während des Abtastungsvorgangs von der Rückseite belichtet! Abb. 3.4.2.5: Scanner mit Durchleuchtungseinheiten existieren als herkömmliche Flachbettscanner, bei denen mehrere Dias oder Negative auf einmal gescannt werden, oder als Spezialgeräte mit Magazin- oder Einzeleinschub:

Scandialog für ein Dia nach dem Einlesen des Vorschaubildes in VueScan:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 110 ©MARKNE

Fachbettscanner mit Durchleuchtungseinheit

Diascanner mit Magazineinschub

Hochleistungsscanner für Dias mit Einzeleinschub

Das Scannen von Bildern ist sehr zeitraubend: Viele Fotofachgeschäfte oder auch Firmen im Internet bieten alternativ Scandienste von Dias und Negativen an: Die hier mit Spezialgeräten erzielte Scanqualität ist professionel, die Bilder werden auf einem sicheren, optischen Datenträger (CD, DVD) ausgeliefert.

Angabe für Aktivierung der Durchleuchtungseinheit

Auswahl des angeschlossenen Scanners

Art der Vorlage (Dia oder Negativ)

Wahl der Scanauflösung

Die Software liefert auch dann gute Dienste, wenn bei älteren Scannermodellen der Hersteller neuere Betriebssysteme nicht mehr unterstützt und die Originalsoftware nicht mehr verwendet werden kann! («Vuescan»; hamrick.com)


CCD und die Auflösung digitaler Kameras

Anders als beim Film nimmt bei einer digitalen Kamera ein lichtempfindlicher Sensor, der sog. «CCD» (engl. «charge-coupled Device» für «ladungs-gekoppeltes Bauteil») das Bild auf: CCD-Bildsensoren bestehen aus einer Reihe lichtempfindlicher Fotodioden, die bei der Aufnahme Lichtstärke und Farbe in Form unterschiedlicher Ladungen speichern: Abb. 3.4.2.7: CD-Farbsensor einer Kompaktkamera auf flexibler Leiterplatte. («CCD» wikipedia.de 29.07.2010)

Der Verzicht auf vergleichsweise teures Filmmaterial und der direkte Weg, die digitalen Bilder mit dem Computer direkt für Ausdrucke oder das Internet verarbeiten zu können, haben der analogen Fotografie ein Schattendasein beschert. Schüler sind mit ihren Handies und Smartphones heute in der Lage, Exkursionen und Experimente selber fotografisch zu dokumentieren und die Bilder in ihre Dokumentationen einzufügen. Smartphones, ausgestattet mit guten Kameras und zusätzlichen Applikationen, sind sogar in der Lage, komplexe Scanvorgänge zu ersetzen! Über die technische Funktonsweise einer Digitalkamera gibt Abb. 3.4.2.7 und der dazu gehörige Kommentar Auskunft; welche Punkte sollten beim Kauf einer Digitalkamera beachtet werden, um den wichtigsten Ansprüchen gerecht zu werden? • Eine wichtige Frage betrifft die Auflösung des Bildchips, der sog. «CCD»; sie liegt im Amateurbereich momentan bei einer Obergrenze von 12 bis 15 Megapixel (1 Megapixel = 1 Mio. Pixel). Diese Auflösungswerte sind für sämtliche Aufgaben vollkommen ausreichend!

Wie digitale Kameras haben auch analoge Filme ihre «Auflösung»; ein Vergleich der beiden Medien punkto Auflösung ist nicht einfach zu beantworten, zumal das Korn beim analogen Film vollkommen unregelmässig ist, während eine digitale Aufnahme aus einer feststehenden Anzahl sauber angeordneter Pixel besteht. Ferner verfügt die Fotoindustrie über eine breite Palette an Filmmaterialien, die von sog. «grob-» bis extrem «feinkörnigen» Filmen reichen. Versucht man die bei Filmen mit «Linien pro Inch» angegebene Auflösung (theoretisch) umzurechnen, gelangt man bei handelsüblichem Filmmaterial zu Auflösungszahlen von bis zu 135 Megapixel - Dimensionen, von denen selbst die professionelle digitale Fotografie im Moment noch nur träumen kann! Je größer die Oberfläche eines CCD‘s ausfällt, umso höher ist dessen Lichtempfindlichkeit. Andererseits möchte man die Aufnahme auf möglichst viele kleine Sensoren verteilen, um so die Pixelzahl des Aufnahmebildes und damit die Bildauflösung möglichst gross zu halten. Damit entsteht ein Widerspruch zwischen der Produktion von CCDs, die zwar sehr lichtempfindlich sind - aber zugleich auch grosse Fotodioden enthalten, die wiederum weniger Pixel liefern! Die Konstruktion einer CCD für eine Fotokamera bleibt also immer ein Kompromiss, der aber auch bereits beim analogen Filmmaterial bestand, zumal auch dort mit der Empfindlichkeit eines Films dessen Grobkörnigkeit anwuchs!

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

• Lichtempfindlichkeit des CCD und damit die Fähigkeit, im gleichen Bild helle und dunkle Stellen gleichzeitig wiedergeben zu können, sog. Dynamikumfang. • Lichtstärke des Objektivs, damit auch bei dunkleren Verhältnissen ohne Blitzgerät fotografiert werden kann. • Aufnahmesystem der Kamera: Brennweite des Objektivs, allenfalls die Möglichkeit für die Verwendung von Wechselobjektiven. (Ein sog. «digitales Zoom» ist meistens keine Ersatzlösung!) • Mechanischer Sucher mit dem Vorteil, dass beim Fotografieren kein Strom für das Display verbraucht wird. (Bei sehr hellem Umgebungslicht ist zudem das Aufnahmebild auf dem Display meistens eh schlecht sichtbar!) • Einfache Bedienbarkeit bezüglich Steuerung des Programmmenüs über Tasten und Knöpfe an der Kamera statt komplexe Menüführungen. • Breites Angebot an Aufnahmetypen (Automatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, manuelle Einstellungen für spezielle Aufnahmetechniken).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten:

• Zuschaltbares Blitzgerät bzw. Möglichkeit zum Anschluss eines externen Blitzgeräts.

3. 4

• Optimaler Typ verwendeter Speicherkarten (bzw. Kosten und Leistungen derselben wie Kapazität und Speichergeschwindigkeit, ebenso Kompatibilität zu anderen Kamerasystemen!)

3. 4. 2 Bilder

• Externe Anschlüsse für den Datentransfer (USB, Firewire, Bluetooth) zum Computer oder zur direkten Anzeige an einem Beamer oder TV-Gerät.

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 111


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Beim Kauf einer digitalen Fotokamera stellt sich die Frage, ob eine Kompaktkamera oder eine teurere Spiegelreflexkamera die Bedürfnisse besser abdeckt; der Entscheid ist nicht einfach, egalisieren sich doch die Vor- und Nachteile beider Systeme, und im Typ der sog. «System-» oder «Bridge»-Kameras steht neuerdings eine Zwischenlösung zur Verfügung, die sich schnell auf dem Markt etabliert hat: Kompaktkamera

Spiegelreflexkamera

extreme Handlichkeit

• Handlichkeit: grosser Platzbedarf, insbesondere für Wechselobjektive

• Lichtstärke: bei guter Qualität des Objektivs lichtstarke Wechselobjektive hohe Lichtstärke sind sehr teuer • Bedienbarkeit: einfache Bedienung bedingt fotografisches Wissen (bei eingeschränkten Möglichkeiten) (bei grosser Programmauswahl) • Einsatzgebiete: Familie und Freizeitausflüge professionelle Einsatzgebiete Gelegenheitsfotografie (z. B. Makro- oder Sportfotografie)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 112 ©MARKNE

• Zoom und Brennweite: festgelegter Brennweitenbereich dank Wechselobjektiven beliebig (Zoom durch Tasten langsam veränderbar: (Zoom intuitiv am Objektiv drehbar: geringe Reaktionsgeschwindigkeit) schnelles Reagieren möglich!) • Blitzgerät: meistens eingebaut, eventuell eingebaut, aber mit geringer Leistung aber extern erweiterbar gering bis mittelmässig

• Kosten: mittelmässig bis sehr hoch

Abb. 3.4.2.8: Kompakt- und Spiegelreflexkameras im Vergleich.

Abb. 3.4.2.9: Im Schnittbereich zwischen Kompaktund Spiegelreflexkamera ist in den letzten Jahren ein Segment von sog. «Bridge-Kameras» entstanden, die mit ihrer Ausstattung versuchen, eine «Brücke» zwischen den allgemein handlicheren und billigeren Kompaktund den teuren, aber vielfältig einsetzbaren Spiegelreflexkameras zu schliessen: Von der baulichen Grösse her noch im Bereich der Kompaktkameras, verfügen sie dennoch über eine breite Palette an Wechselobjektiven: «Die spiegellosen Systemkameras liegen voll im Trend. Kein Wunder, bringen sie doch beste Voraussetzungen mit: Der Bildsensor ist ähnlich groß wie in einer DSLR - das sorgt für tolle Bildqualität, die einer Kompaktkamera sichtbar überlegen ist. Durch den Verzicht auf den optischen Sucher und einige weitere Bauteile können die Hersteller zudem kostengünstig produzieren. Sie bekommen viele Systemkameras inzwischen billiger als eine Einsteiger-DSLR. Und dank der Möglichkeit zum Objektivwechsel können Sie flexibel knipsen: Mit der Festbrennweite bleibt die Systemkamera schön handlich, mit dem großen Reisezoom-Objektiv ist sie dagegen vielseitig einsetzbar.» (chip.de 18.3.2012)

Bestehen bei der Verbindung einer Kamera mit dem Computer einmal Probleme, können die aufgenommenen Fotos mit einem Kartenleser eingelesen werden: Abb. 3.4.2.10: Meist mit mehreren universellen Slots können die Karten in den Adapter gesteckt werden, der mit dem Computer über den USB-Anschluss verbunden wird. Die Karte erscheint danach ähnlich einem Stick oder einer externen Festplatte als Laufwerk auf dem Arbeitsplatz, so dass die Fotos kopiert werden können!


«Bildgrösse» und «Auflösung» – aus der Sicht der digitalen Bildbearbeitung betrachtet – sind letztlich Synonyme und meinen, «wie gross» ein Bild entweder auf einem Bildschirm z. B. für eine Präsentation angezeigt oder auf gedrucktem Papier z. B. für ein Arbeitsblatt ausgegeben werden kann! Das Bild in der Spalte unten links (Abb. 3.4.2.13) hat für die Durckausgabe in dieser Breite „zu wenig Daten“: Soll eine für den Druck ausreichende Grösse erreicht werden, so muss das Bild verkleinert werden, damit die Bildpunkte „zusammenrücken“: Während nur 72 Bildpunkte pro Inch vorhanden sind, tatsächlich aber deren 300 notwendig wären, muss das Bild für eine optimale Abbildung um den Faktor 4,16 (ergibt sich aus der Berechnung von 300:72) verkleinert werden; diese Auflösung besitzt die unten rechts über das Bild gelegte Miniatur!

Abb. 3.4.2.12: Bild mit einer Auflösung von 300dpi für die optimale Druckausgabe bei dieser Spaltenbreite von 70mm; das Bild hat also «genügend Daten» für die Druckausgabe in dieser Grösse! (Dateigrösse: 2,4 MB)

Massgebend dabei ist die «Menge vorhandener Daten», d. h. die Anzahl Bildpunkte, die pro Flächeneinheit in einem digitalen Bild vorhanden sind: Die beiden Bilder (linke Spalte) wurden einmal für den optimalen Ausdruck in der 70mm-breiten Spalte (oben), einmal für die Bildschirmdarstellung (unten) bearbeitet. Dabei zeigt das untere Bild deutliche Unschärfen, beim Rundbogen der Brücke können sogar die einzelnen Bildpixel wahrgenommen werden!

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Woher rührt der Unterschied? Während das obere Bild pro Inch (1 Inch = 25,4 mm) über rund 300 Bildpunkte verfügt, besitzt das untere nur gerade deren 72. Der folgende Vergleich zeigt (bei leichter Vergrösserung) die unterschiedliche Auflösung und deren Konsequenzen deutlich:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Abb. 3.4.2.13: Gleiches Bild mit einer Auflösung von 72dpi, wie sie für Bildschirmdarstellungen notwendig ist! (Dateigrösse: 220 KB = 0,22 MB)

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente

Abb. 3.4.2.11: Bildauschnitt (leicht vergrössert) der Brückenrundung mit unterschiedlicher Auflösung: Links mit genügender Auflösung von 300 dpi, rechts mit ungenügender Auflösung von 72 dpi. Die beiden Quadrate symbolisieren mit ihrer Seitenlänge 1 Inch: Entlang einer Linie des grünen Quadrats können rund 300 Bildpunkte gezählt werden, entlang jener des roten Quadrats nur deren 72 – wie sie mit einer Lupe problemlos als solche erkannt und abgezählt werden können!

3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 113


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 114 ©MARKNE

Es ist also im Umgang mit Bildern zu beachten, dass die passende Auflösung beim Bereitstellen der Bilder ausgewählt wird – gemäss Konvention bzw. heute geltender technischer Normierung bedarf es für eine Darstellung am Bildschirm (oder Beamer) einer Auflösung von 72 «dpi» (dots per inch), für den Druck 300 dpi, was der gängigen Auflösung von Laserdruckern entspricht. Je grösser also das Bild dargestellt werden soll – egal ob am Monitor, am Beamer oder auf einem Ausdruck, umso mehr Bildpunkte (dots) pro Inch sind notwendig. Das Ziel ist es auf jeden Fall, dass die «dots» (mit genügender Distanz bei der Betrachtung) nicht von Auge auffallen: Dies tun sie nur dann, wenn sie in ungenügender Zahl vorhanden und deshalb zu stark vergrössert wurden, bis sie dem Auge sozusagen „auffallen“: Das Auge kann dann bei genügender Grösse einen Punkt wahrnehmen, weil ein solcher Bildpunkt immer nur eine Farbe tragen kann; so könnte theoretisch gesehen eine einfarbige Fläche von einer Druckgrösse von 7cm auf 7cm durchaus aus nur 1 Bildpunkt bestehen, eine normale Fotografie natürlich nicht! Häufig mag es nicht von Anfang an klar sein, wofür ein Bild später vielleicht noch gebraucht wird: Während einer Projektwoche werden für eine Reportage im Web mit einer Kamera Bilder geschossen; die Schüler bearbeiten die Bilder fachgerecht und rechnen sie auf eine Auflösung von 72 dpi um, damit beim Laden der Bilder im Internet möglichst minimale Wartezeiten entstehen. Später stellt sich heraus, dass man für den Jahresbericht der Schule, der im Offsetverfahren gedruckt wird, einen Bericht mit Bildmaterial zur Projektwoche veröffentlichen möchte: Dafür benötigt man nun aber eine Auflösung von 300 dpi! Dies ist nur damit zu erreichen, als dass die Bilder vom ursprünglichen Bildmaterial neu geschnitten werden, da die für das Internet in der Qualtät reduzierten Bilder eine zu geringe Auflösung besitzen und dieser Vorgang nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Wie das Beispiel zeigt ist es bei der Bildbearbeitung daher sinnvoll, die ursprünglichen Daten wenn immer möglich zu behalten; damit sie nicht die Festplatte von Computern belasten, können sie beispielsweise auf eine DVD ausgelagert und archiviert werden. Sind nämlich einmal die Daten verloren, können sie nicht wieder zurückgeholt werden: Das mit der Software mögliche «herauf zu rechnen» von Bilddaten führt lediglich dazu, dass die Anzahl gleicher Punkte vervielfacht wird, was dazu führt, dass die Bilder zwar nun über mehr Punkte pro Inch verfügen, die Farbabstufungen aber nicht der Grösse des Bildes entsprechend feiner geworden sind; das so bearbeitete Bild mangelt massiv und deutlich sichtbar an Schärfe.

Im Heimbereich hat sich das JPEG-Format weitgehend als Universalformat für Bilder durchgesetzt, zumal es eine sehr hohe Komprimierungsrate bei fast nicht erkennbarem Qualitätsverlust bietet. Bei der Speicherung in GIMP kann der gewünschte Komprimierungs- bzw. Grad an erhaltbarer Qualität in einem Dialog angewählt werden:

Abb. 3.4.2.14: Wahl des Speicherformats.

Abb. 3.4.2.15: Wahl der Kompression. (GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

Der Vorgang der Komprimierung hat übrigens nichts mit der besprochenen Bildgrösse zu tun: Das Komprimierungsverfahren reduziert lediglich den Speicherplatz, der für ein Bild gleicher Datenpunkte auf der Harddisk beansprucht wird!


Grundsätzlich tut man also gut daran, bei Bildern, deren Verwendungszweck noch offen ist, das ursprüngliche File so, wie man es von der Kamera geladen hat, aufzubewahren. Ist die höhere Auflösung einmal verloren gegangen, kann das Bild unter Umständen nicht mehr in der gewünschten Grösse gedruckt werden. Liegen einem die komplexen Berechnungen und Überlegungen weniger, geht zur Not auch einfach ein Ausprobieren! Das folgende Beispiel zeigt, wie grundsätzliche bei einer Berechnung vorzugehen ist:

Abb. 3.4.2.16: Die folgende Fotografie wurde mit einer 12 Megapixel-Kamera aufgenommen:

Für das vorliegende Bild bedeutet das also, dass die Fläche aus rund 12 Mio. Bildpunkten besteht!

Das historisch wertvolle Gebäude mit der Fassadenbemalung (rote Umrandung) in der Abb. 3.4.2.16 (links) soll ausgeschnitten und auf einer Seite A4 blattfüllend ausgedruckt werden – ist dies möglich? Um dies herauszufinden, sind folgende Rechenschritte sind notwendig: • Die Seitenlänge der Originalfoto beträgt 70 mm: Damit entfallen auf die Bildfläche von 70x70 mm deren 12 Mio. Bildpunkte; pro Seitenlänge also die Wurzel aus 12 Mio. = 3‘464 Bildpunkte… • …und pro Millimeter Seitenlänge ergibt sich damit eine Auflösung von 3‘464 : 70 = 50 Bildpunkten (gerundet). • Nun erfolgt die Umrechnung in Bildpunkte pro Inch: 1 Inch misst 25,4 mm; damit enthält die Aufnahme 50 x 25,4 Bildpunkte = 1‘270 • Der gewünschte, rot markierte Ausschnitt hat das quadratische Mass von 21,5 mm Seitenlänge bzw. 0,85 Inch. • Wenn in der Foto 1 Inch die Auflösung von 1‘270 Bildpunkten besitzt, enthält der rote Ausschnitt folglich die Auflösung von 1‘270 x 0,85 = 1‘080 Inch (gerundet). • Für einen Ausdruck in Buchqualität ist eine Auflösung von 300 «dpi» (Bildpunkten pro Inch) erforderlich; bei einer Druckgrösse von 21,5 mm Seitenlänge wird diese mit 1‘080 umfassend erreicht – aber wie steht es nun um die gewünschte Vergrösserung auf das Format A4 mit 210 x 297 mm Seitenlänge? • Um mit dem quadratischen Format das Blatt A4 optimal zu füllen, muss also die Fotografie mit Seitenlänge 21,5mm auf jene von 210 mm gestreckt werden; dies entspricht einem Vergrösserungsfaktor von rund 10. Damit wird klar, dass sich die Dichte der Bildpunkte pro Inch um das 10fache verringern wird: Die aktuelle Auflösung von 1‘080 dpi verringert sich also auf 108 dpi, was für einen füllenden Druck auf einer A4-Seite nicht ausreichend ist! • Der maximale Vergrösserungsfaktor, der für eine noch genügende Auflösung gewählt werden kann, berechnet sich wie folgt: 1‘080 : 300 = 3,6! Das heisst, der Ausschnitt kann auf das Format 21,5 x 3,6 = 77,4 mm vergrössert werden und füllt damit rund 40% der Seitenbreite im Format A4!

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 115


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Die Aufbereitung digitaler Bilder erfolgt mit einer sog. Bildbearbeitungssoftware; unter den Freeware-Angeboten hat das Produkt «GIMP» («GNU Image Manipulation Program») eine führende Stellung eingenommen und bietet viele Funktionen an, wie sie sonst nur bei professionellen Produkten üblich sind. Zugleich exisitert die Software in Releases für alle Systemplattformen (Windows, Mac OS sowie Linux). Der Download erfolgt von der offiziellen Website – wird das Menü «Download» angewählt, erscheint in der Regel automatisch der zum Computer passende Downloadbereich:

Abb. 3.4.2.17: Downloadseite für «GIMP». (gimp.org 23.8.2012)

Die Installation und das Aufbereiten umfassen folgende Arbeitsschritte: (0.) Installation der Software.

(Sicherheitshalber die richtige Systemplattform checken!)

1. Öffnen des Bildes und zuschneiden des gewünschten Bildausschnitts, sofern nötig. 2. «Skalieren» – Auflösung und Bildgrösse festlegen. 3. Bild aufbereiten (Kontrast und Helligkeit, Farbe, Schärfe). 4. Bild retuschieren, sofern notwendig. NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 116 ©MARKNE

5. Bild im geeigneten Format speichern. (Ein Handbuch mit der Beschreibung weiterer Funktionen von Gimp befindet sich auf dem Helpserver der Educanetplattform (Menüpunkt «Anleitungen»; educahelp.ch 11.08.2010)


1. Öffnen des Bildes und zuschneiden des gewünschten Bildausschnitts: • Nach dem Öffnen des Bildes mit dem Menüdialog «Datei > öffnen» sollte – sofern erwünscht – das Bild mit dem Schneidewerkzeug geschnitten werden, das sich in der Toolpalette befindet:

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

Abb. 3.4.2.18: Abb. 3.4.2.19: Palette «Werkzeugkasten» Bildausschnitt mit aktiviertem Schneiderahmen: mit Schnittwerkzeug Aktiviert ist momentan die Funktion «Auswahl nach links erweitern»

Werkzeugkasten und Bildausschnitt mit aktivierter Schneidefunktion; Tipp: Bei längerem Verweilen des Mauszeigers auf den Symbolen erscheint ein Dialog zum Namen des Werkzeugs unter dem Mauszeiger! (GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

• Der Ausschnitt wird bei gedrückter (linker) Maustaste festgelegt und kann nachträglich über die Aktivierung der Seiten (es erscheinen weisse Vierecke) und Ecken verändert werden. • Ein Doppelklick auf das Bild führt den Schnitt aus. In der Funktion Journal ist es aber auch jetzt (und permanent für alle anderen Befehle!) möglich, eine Aktion rückgängig zu machen:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Abb. 3.4.2.21: Allgemeines Vorgehen bei der Aufbereitung digitaler Bilder im Überblick.

Abb. 3.4.2.20: Im Journal können jederzeit sämtliche Arbeitsschritte durch Anklicken rückgängig gemacht werden: Der Aufruf des Jounrals erfolgt durch Einblendung der Palette «Ebenen, Kanäle, Pfade…» im Menü «Fenster» und anschliessendem Klick auf den gelben Retour-Pfeil aussen rechts! («GIMP» Ver. 2.6.8 für Mac OS X; gimp.org)

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 117


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

2. «Skalieren» – Auflösung und Bildgrösse festlegen: • Die Bearbeitung der Bildgrösse und der Auflösung geschieht in einem Schritt unter dem Menüpunkt «Bild > Bild skalieren»:

Die Eingabe der wirklichen Grösse des Bildes, die es nach dem Skalieren besitzen soll, wird in den beiden oberen Feldern eingegeben, wobei die Eingabe der Breite oder der Höhe genügt, da der andere Wert proportional angepasst wird, sobald das Eingabefeld (z. B. mit der Tabulatortaste) verlassen wird.

(Für Ausdrucke auf Papier wird die Einheit am besten auf Millimeter festgelegt, für Zuschnitte im Web oder einer Präsentation auf Pixel.)

• Während die Bildgrösse verändert wird, verändert sich parallel die Auflösung in den unteren zwei Feldern: Wird die Bildgrösse verringert, steigt die Auflösung an, wird sie vergrössert, nimmt sie ab!

So kann nun überprüft werden, ob bei Ausdrucken das Mindestmass von 300 dpi noch erreicht wird! (Notfalls sind Werte bis etwa 230 dpi noch tolerierbar). Liegen die Werte für Ausdrucke nach der Korrektur der Bildgrösse über 300 dpi, sollte hier wiederum der Wert von «300 dpi» eingetragen werden, damit die gespeicherte Datei nicht unnötige Daten enthält; für das Speichern im Web oder einer Präsentation wird der Wert von «72 dpi» eingetragen.

Das Bildschirmfoto – ein Trick zum Erstellen von Bildern für Bildschirmpräsentationen und das Web: Bilder, die nur für Präsentationen und das Web aufbereitet werden, sind nicht für eine hochauflösende Ausgabe auf einem Drucker bestimmt; diesen Vorteil kann man sich nun zunutze machen, indem eine Bildschirmkopie von einer hochauflösenden Foto automatisch jene Auflösung von 72 dpi besitzt, die benötigt wird. Mit den Tools, die das Betriebssystem zur Verfügung stellt, kann der Weg über die Software zur Bildbearbeitung erspart werden – unter der Voraussetzung natürlich, dass weder Kontrast, Farbe oder Schärfe zu korrigieren sind. Durch Zoomen des Bildes im Ansichtprogramm (z. B. im Browser oder einem Editor) kann vorgängig das Bild auf jene Grösse gebracht werden, wie es danach im Web oder in der Präsentation ungefähr erscheinen soll, dann kann der gewünschte Ausschnitt vom Bildschirm „fotografiert“ werden! Für die Betriebssysteme Windows und Mac OS X bestehen folgende Tastaturbefehle zum Auslösen einer Bildschirmkopie, eines sog. «Screenshots»: Windows: Taste «Drucken» für gesamten Bildschirm Tastenkomb. «Alt + Drucken» für aktives Fenster Alternativ kann die Bildschirmfoto mit einem Systemtool erstellt werden, aufzurufen unter: Alle Programme > Zubehör > Snipping Tool:

A bb. 3.4.2.22: Dialog «Bild skalieren» mit aktiviertem Feld für die Bildbreite. («GIMP» Ver. 2.6.8; gimp.org)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

Festlegen der Bildgrösse

Festlegen der Auflösung

Fixieren der Proportionen

Festlegen der Einheit für die Bildgrösse

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 118 ©MARKNE

• Die Umrechnung des Bildes wird durch Bestätigung der «OK»-Taste ausgelöst und kann – je nach Bildgrösse – einige Sekunden Rechenleistung in Anspruch nehmen.

Abb. 3.4.2.23: Abb. 3.4.2.24: Wahl des Ausschnitt-Tools. Optionen für Ablage der Kopie. (Beide Abb. unter Windows 7; microsoft.com)

Mac OS X: Tastenkomb. «Apple-Shift-3» für gesamtes Display Tastenkomb. «Apple-Shift-4» für Ausschnitt: Es erscheint ein Fadenkreuz, mit dem der Ausschnitt bequem festgelegt werden kann! (Es erscheint dann auf dem Desktop eine Bilddatei mit dem aufgenommenen Screenausschnitt.) Ohne Tastaturbefehle kann die mitgelieferte Software «Bildschirmfoto» im Ordner «Programme > Dienstprogramme» verwendet werden.


«Gradationskurve» zur Bearbeitung von Helligkeits- und Kontrastwert für gleichzeitige Begrenzung der minimalen und maximalen Helligkeitswerten:

3. Bild aufbereiten (Kontrast und Helligkeit): • Über das Menü «Farben > Helligkeit/Kontrast» erscheint ein Dialogfeld, in dem die Helligkeits- und Kontrastwerte beeinflusst werden können: Während der Kontrastregler die Differenz zwischen hellen und dunklen Werten beeinflusst, wird mit dem Regler für die Helligkeit das Licht für alle Bereiche gleichmässig beeinflusst:

Abb. 3.4.2.26: Dialogfeld für Korrektur der Gradationskurve. Durch das Setzen von Ankerpunkten mit der Maus wird es möglich, die Korrekturen in den unterschiedlichen Helligkeitsstufen unabhängig voneinander zu beeinflussen! (GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

Abb. 3.4.2.25: Dialogfeld zur Korrektur von Helligkeit und Kontrast, aufgerufen über das Menü «Farben»: Generell gilt, dass der Kontrast so weit verstärkt werden darf, dass einerseits keine zu dunklen (schwarze), andererseits aber auch keine zu hellen (weissen) Flecken im Bild entstehen, weil diese im Druck entweder als schwarze (farblose) „Löcher“ oder als weisse (zu helle) „Papierflecken“ erscheinen! Deshalb ist es ratsam, nach erfolgter Korrektur die hellsten und dunkelsten Stellen des Bildes mit der Farbpipette aus dem Werkzeugkasten (bei aktiviertem Modus für das InfoFenster) abzutasten (vgl. Abb. 3.4.2.37). (GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

Dialog zur Überwachung der Helligkeitswerte nach erfolgter Korrektur:

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

• Nach erfolgter Korrektur sollten die hellsten und dunkelsten Werte überprüft werden (vgl. Anmerkung zu Abb. 3.4.2.37):

Abb. 3.4.2.37: Dialogfeld für die Überprüfung der Helligkeitswerte mit der Farbpipette. (GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

Infofenster mit Farbwerten

Messpunkt für die Farbwerte

Anzeigefeld des aktuell angewählten Farbtons

Werkzeugpalette mit aktivierter Pipette

Optionsbutton zur Aktivierung des Infofensters

Das Infofenster zeigt für Anteile von Rot mit 97%, Grün mit 98% sowie Blau mit 98% an (vgl. Abb. 3.4.2.37), was gerade noch tolerierbar ist: Bei hellen Flächen sollten die Werte nicht über 95% ansteigen, bei dunklen entsprechend nicht unter 5% sinken. Insbesondere vom Bildrand ausgehende helle Flächen sollten vermieden werden, da das Auge sich täuschen lässt und das weisse Papier gleichsam einem Bildriss in das Bild hinein wuchern sieht!

• Eine anspruchsvollere Art, die Helligkeits- und Kontrastwerte zu beeinflussen, ermöglicht das Dialogfeld «Farbkurven korrigieren», aufgerufen über das Menü «Farben > Kurven» (vgl. Abb. 3.4.2.26): Die Darstellung gibt Einblicke in die Verteilung der Helligkeitsstufen (insgesamt oder nach Farbanteilen). Durch das Verändern der Kurve können nicht nur helle und dunkle Bereiche beeinflusst, sondern auch deren Minimal- wie Maximalwerte begrenzt werden. Diese Art der Korrektur erfordert etwas Übung, bildet aber ein mächtiges Instrument zur Bildbearbeitung für Helligkeits- und Kontrastwerte!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 119


Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

3. Bild aufbereiten (Farbe, Schärfe): • Weil Helligkeit und Kontrast die Farbwerte direkt beeinflussen (grösserer Kontrast hebt die Farben hervor), erfolgt die Farbkorrektur danach, und zwar über das Menü «Farben > Farbton / Sättigung»:

Abb. 3.4.2.38: Dialogfeld zur Bearbeitung der Farben: Die 3 Regler im unteren Bereich des Dialogfeldes ermöglichen die Korrektur des Farbtons (warm oder kalt), die Leuchtkraft der Farben und deren Sättigung. Soll ausnahmsweise nur der Wert einer einzigen Farbe beeinflusst werden, können sie einzeln angewählt werden (vgl. Farbfelder mit Buttons im Zentrum des Dialogs). Da Bildschirme (je nach Typ, aber auch eingestelltem Farbprofil) Farben unterschiedlich darstellen, ist eine perfekte Farbkorrektur für den späteren Druck nicht möglich. Bei professionellen Ausdrucken ist es deshalb sinnvoll, sich von der Druckerei ein sog. «Proof» (engl. «Beweis») quasi als „Gut zum Druck“ erstellen zu lassen! (GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

Die Protokollliste als Hilfsmittel: Fühlt man sich bei der getroffenen Wahl der Einstellungen unsicher, kann über die Protokollliste bequem zwischen den verschiedenen Korrekturstufen hin- und hergewechselt werden:

• Schliesslich kann über den Menüpunkt «Filter > Verbessern > Schärfen…» die Schärfe zum hervorheben von Details erhöht werden:

Abb. 3.4.2.29: Dialog zur Korrektur der Schärfe: Bei der Festlegung der Bildschärfe beschränkt sich die Option «Vorschau» nur auf den im Dialogfeld angezeigten Bildausschnitt, was Vor- und Nachteile hat: Einerseits kann so die Wirkung der Schärfekorrektur auf das gesamte Bild nur schwer eingeschätzt werden; andererseits macht es die Detailauswahl möglich, das Verhalten der Schärfung auf einzelne Bildobjekte im Detail verfolgen zu können. (Der Wechsel des angezeigten Bildausschnitts kann übrigens bequem über das Klicken der Maus auf den Navigationspunkt ausgewählt werden. («GIMP» Ver. 2.6.8gimp.org)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 120 ©MARKNE

Navigationspunkt zum Verschieben des angezeigten Bildausschnitts

Abb. 3.4.2.30: Protokollliste mit den einzeln protokollierten Aktionen zur Bildbearbeitung, damit frühere Zustände des Bildes zum Vergleich schnell angewählt werden können!


Bildreihe zur Retusche einer grünen Plane; das Übertupfen mit dem Stempel wurde bei einer Vergrösserung der Bildansicht um den Faktor 800 vorgenommen:

4. Bild retuschieren, sofern notwendig: • Das perfekte Retuschieren von Bildern erfordert sehr viel Routine. Unter den verschiedenen Tools bzw. Möglichkeiten stellt der Einsatz des sog. «Stempels» einen relativ einfachen Weg dar, kleinere Störungen oder Objekte zu entfernen:

Abb. 3.4.2.33: Bildausschnitt mit störendem Objekt vor der Retusche Abb. 3.4.2.31: Werkzeugkasten mit aktiviertem Stempel: Das Prinzip, nach dem das Werkzeug arbeitet, ist simpel: Man wählt aus der Umgebung des Objekts, das wegretuschiert werden soll, ein Bündel an Bildpunkten aus und kopiert diese auf das Objekt, bis dieses vollkommen abgetupft ist (vgl. Abbildungsreihe rechts). Damit das Werkzeug arbeitsfähig ist, muss aus einem Bildbereich im Umfeld des Störfaktors das Bündel an Pixel gewählt werden, die sich am besten zum Übertupfen eignen! Dies geschieht – bei gedrückter Stringtaste (strgbzw. ctrl-Taste) – durch Klicken und gleichzeitigem Ziehen mit der Maus über den Bereich, der ausgewählt werden soll (vgl. auch Abb. 3.4.2.32 unten). («GIMP» Ver. 2.6.8 gimp.org) A bb. 3.4.2.34: Vergrösserung vor der Retusche…

Überblick und Fileformate

Bilder aus dem Netz

Bilder scannen

Arbeiten mit Digitalkameras

Bildgrösse und Auflösung

Auflösung richtig bestimmen

Installation von «GIMP»

Bilder schneiden

Bilder aufbereiten

Einfaches Retuschieren

Formatwahl und Speicherung

• Ist der Bereich einmal festgelegt, so ändert das Symbol des Werkzeugs auf dem Bildschirm die Anzeige von einem durchstrichenen Symbol auf das Fadenkreuz . Im Werkzeugkasten kann ferner die Grösse des Tupfers sowie dessen Deckungsgrad eingestellt werden!

Abb. 3.4.2.32: Linke Markierung: Wahl des Klonbereichs; rechte Markierung: abgetupfte Stelle zum Überdecken. («GIMP» Ver. 2.6.8 gimp.org) Abb. 3.4.2.35: …nach der Retusche

5. Bild im geeigneten Format speichern: • Der Speichervorgang in einem üblichen Bildformat geschieht über den Dialog «Exportieren» im Menü «Datei».

Abb. 3.4.2.36: Bildausschnitt in Originalgösse nach dem Retuschieren. (Alle Bildausschnitte mit GIMP Ver. 2.6.8; gimp.org)

• Wird das Bild im Offsetverfahren gedruckt, ist aufgrund des Druckverfahrens eine Umwandlung des Bildes in das CMYK-Format notwendig; diese Umwandlung beherrscht GIMP leider nicht, es muss eine andere Software verwendet werden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 121


Das Bereitstellen von Filmen entspricht einem zentralen Bedürfnis in vielen Unterrichtsfächern. Der professionelle Einsatz von Filmsequenzen im Unterricht jedoch bringt eine enorm lange Kette von Arbeitsvorgängen mit sich:

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

• Verwaltung (Ablage)

Download aus «YouTube»

• Schnitte

Filme «rippen»

• Bereitstellung für die Präsentation

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

• Aufzeichnung • eventuell Digitalisierung und Konvertierung • Speicherung

Es ist deshalb wichtig, die verschiedenen Wege der Filmaufzeichnung und Filmbearbeitung zu kennen, um für sich selber den jeweils einfachsten und direkten Weg der Bearbeitung finden zu können. Mit Sicherheit bringt die Zukunft in der Filmbearbeitung noch einige Erleichterungen: Auch mit modernsten Computerchips geht für die notwendigen Umwandlung von Filmen zu viel wertvolle Zeit verloren!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 122 ©MARKNE

Abb. 3.4.3.1: Neueste Angebote im Bereich Bildung ermöglichen es auf Plattformen, Sendungen von TV-Anstalten aufzuzeichnen und zu bearbeiten in der Absicht, die Filme von dieser Plattform später für den Unterricht zu nutzen. Gespeicherte Sendungen können für die Benutzung durch andere User mit Unterrichtsmaterial versehen und bewertet werden. Ein Download der geschnittenen Sequenzen auf ein lokales Laufwerk ist zurzeit nicht vorgesehen. (nanoo.tv 12.8.2012)

Mit den MPEG-Komprimierungsformaten steht für die Archivierung von Filmdaten ein fantastisches Medium zur Verfügung: Für die Beamerbild füllende Präsentation eines Films (Pixelmasse 1024 x 768) benötigt ein MPEG-4 (H-264) codierter Film für 1 aufgezeichnete Minute im Durchschnitt rund 20 MB Speicherplatz. Was diese Zahlen konkret bedeuten, versuchen ein paar theoretische, spielerische Überlegungen zu konkretisieren: Ein Vergleich dieser Werte mit der benötigten Grösse des für DVDs üblicherweise verwendeten Speicherformats ist kaum möglich, da die Auflösung des dort gespeicherten Films in der Regel wesentlich höher ist und DVDs mit verschiedenen Speicherkapazitäten existieren. Auch gibt uns die Industrie an, dass die sichere Datenspeicherug auf einer DVD lediglich bei einer Dauer von 10 Jahren liegt! («DVD» wikipedia.de 12.8.2012) Eine andere Rechnung macht vielleicht mehr Sinn: Jede Woche werden pro Stufe und Fach Filmsequenzen von rund 20 Minuten gezeigt – bei rund 40 Wochen Unterricht pro Jahr und damit total 800 Minuten – erzeugen diese Filmminuten eine jährlich anfallende Datenmenge von 16 GB! Da nun aber nicht nur jene Filme gespeichert werden möchten, die direkt Verwendung im Unterricht finden, sondern auch solche, die optional zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden, fällt insgesamt eine massiv grössere Datenmenge an. Gehen wir davon aus, dass pro unterrichtete Schulstufe und Fach jede Woche 1 TV-Sendung in der Länge von 45 Minuten aufgezeichnet und im MPEG-4-Format abgespeichert wird: Am Ende eines Jahres beläufgt sich die dabei anfallende Datenmenge auf 46,8 GB. Würden nun die Sendungen für 20 Jahre behalten werden, müsste der Gesamtspeicher pro Fach und Schulstufe bei rund 1 TB liegen. In der Hoffnung, dass sich Speicher- wie Komprimierungstechniken noch massiv weiterentwickeln werden, bewegen sich diese notwendigen Kapazitäten mit den heute vorhandenen (und finanzierbaren) RAID-Festplattensystemen von 3 TB durchaus im realen Bereich und ermöglichen es – wiederum theoretisch durchgerechnet – über die nächsten 5 Jahre jede Woche 12 Sendungen mit einer Länge von 45 Minuten aufzuzeichnen!


Übersicht zur Aufzeichnung und Verarbeitung von Filmen und TV-Sendungen; es ist bereits die Aufzeichnung, die darüber entscheidet, wie lange der Arbeitsprozess für die Bearbeitung und die Umwandlung sein wird: QUELLE

Merkmale

Umwandlung

Bearbeitung

ZIEL

DVD

Die Film- und Tondaten auf einer DVD sind in einem komplexen Fileystem abgelegt, das zwar für den Computer mit einem geeigneten DVD-Player abspielbar, aber nicht bearbeitbar ist.

Die Daten müssen daher zuerst mit einer Software «gerippt» werden (engl. «to rip» = von der DVD «(herunter-) reissen»). Mit einer solchen Software werden die Daten so decodiert und konvertiert, dass sie auf dem Computer weiterverarbeitet werden können. (z. B. HandBrake und MPEG Streamclip)

Bearbeitung mit DVD-Recorder (auf interner Harddisk oder über Playlists auf DVD-RAM)

DVD

Internet

B) Web: Filme, die im Browser angesehen werden können (z. B. Mediatheken von Fernsehanstalten), stehen unter Umständen nicht zum Download zur Verfügung.

Als Lösung bietet es sich an, den Film bei laufender «Screencasting»-Software, welche einen vorher festlegbaren Ausschnitt des Displays des Computers aufzeichnet, in Echtzeit abspielen zu lassen, wobei sowohl die Bilder als auch der Ton aufgezeichnet und danach in einem für den Computer verarbeitbaren Fileformat abgespeichert werden können (z. B. Camtasia).

Videokassetten enthalten analoge Daten auf Band, die (schon alleine wegen des Band-Datenträgers) für den Computer nicht verarbeitbar sind. Sie müssen daher zuerst digitalisiert werden.

A) Umwandlung durch eine Box (Hardwareteil), die als Schnittstelle zwischen Videogerät und Computer die Rechenleistung zur Konvertierung übernimmt. B) Umwandlung durch den Computer: Besitzt der Computer einen Eingang für den Anschluss einer externen, analogen Videosignal-Quelle, kann das auf dem Videogerät abgespielte Signal direkt mit einer Screencastingsoftware vom Computer aufgezeichnet werden. Je nach Modell kann ein Desktopcomputer auch mit einer Erweiterungskarte nachgerüstet werden. C) Aufzeichnung des Signals mit einem DVD-Recorder, anschliessendes Brennen einer konventionellen DVD. (Fortsetzung des Weges vgl. Abschnitt «Quelle DVD».)

Computer Die Filme können mit diversen Playern abgespielt werden (z. B. VLC-Player) oder in andere Anwendungen zur Präsentation (z. B. Powerpoint von Microsoft) eingebunden werden.

Bearbeitung mit Videosoftware (z. B. Avidemux)

Videos

A) PODCAST: Filme, die im Internet als Podcast-Files zum Download angeboten werden, besitzen i. d. R. ein Format, das vom Computer direkt verarbeitet werden kann. Eine Konvertierung ist deshalb nicht nötig!

DVD im Originalformat, abspielbar auf einem DVD-Gerät oder Computer (z. B. VLC-Player).

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Internet Die Film können im passenden Format ins Web gestellt werden und von anderen Computern mit dem Browser abgespielt oder auf internetfähigen Smartphones angesehen werden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten:

TVSignal

analoges Signal: Aufnahme mit DVD-Recorder auf die interne Harddisk oder eine DVD.

3. 4

Ton, Bild und Film

digitales Signal: Aufnahme durch eine Set-Top-Box mit Harddisk od. mit USB-TV-Tuner im Computer.

3. 4. 1 Tondokumente

Zelluloid

(Für die Digitalisierung von Zelluloidfilmen bestehen diverse Angebote im Fachhandel bzw. Internet!)

3. 4. 2 Bilder Abb. 3.4.3.2: Digitalisierung und Verarbeitung von Filmen – Wege und Formate im Überblick

3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 123


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 124 ©MARKNE

Es kann immer wieder vorkommen, dass ältere Filme für den Unterricht verwendet werden möchten, die aufgrund ihres didaktischen (oder historischen) Werts einmalig und inhaltlich nicht überholt sind. Damit diese auf dem Computer verarbeitet werden können, müssen sie zuerst digitalisiert werden. Dabei stehen folgende Wege der Digitalisierung zur Verfügung (vgl. dazu auch die Erläuterungen und Abbildungen zu technischen Geräten links): Variante

Vorteile

Nachteile

A) Umwandlung Eine Videobox enthält die entspremit (externer) chenden Schnittstellen, damit die Ausgänge eines Videogeräts (in der Videobox Regel die Cinch-Verbindungen) mit dem USB- oder Firewire-Eingang des Computers verbunden werden können. Die eigentliche Digitalisierung – ein rechenintensives Prozedere - übernimmt dabei die in der Videobox enthaltene Hardware.

Weil die Box die Digitalisierung übernimmt, wird die CPU des Computers nicht belastet, so dass der Computer während des Bearbeitungsvorgangs für andere Arbeitsvorgänge zur Verfügung steht.

Abgesehen von den anfallenden Kosten für die Anschaffung einer Box keine!

B) Direkte Aufnahme mit dem Computer (evt. mit interner ErweiterungsKarte)

Verfügt der Computer über einen Eingang für analoge Videosignale (Composite-Signal, meistens über Cinch-Stecker bzw. Cinch-Scart-Adapter), kann das Videogerät direkt mit dem Computer verbunden werden. Teurere, ältere Geräte mit Multimediafähigkeiten dürften über solche Eingänge verfügen; bei neueren Modellen werden analoge Anschlüsse kaum noch verbaut! Preisgünstigere Desktopmodelle mit standardisierten Racks können jedoch mit steckbaren Erweiterungskarten ergänzt werden, die dann die analogen Anschlüsse zur Verfügung stellen.

Erweiterungskarten haben dann - wenn sie über einen eigenen Chip verfügen, der die Digitalisierung übernimmt – den Vorteil, dass wiederum die CPU des Computers nicht belastet wird. In der Regel enthalten solche Erweiterungskarten zugleich auch einen TV-Tuner, an den ein Antennenkabel angeschlossen werden kann: Somit können TV-Sendungen direkt auf dem Computer angesehen und aufgezeichnet werden!

Bei direktem Anschluss an den Computer erfolgt die Umwandlung durch die CPU, was dazu führen kann, dass der Computer während der Aufnahmezeit nur mit beschränkter Performance zur Verfügung steht. Zudem besteht beim Kauf einer externen Videobox der Vorteil grösserer Flexibilität, da deren Verwendung mit jedem Computer möglich ist!

Das Anschliessen des Videogeräts an einen DVD-Recorder stellt eine denkbar einfache Möglichkeit dar, ein Video zu digitalisieren; die Digitalisierung des Signals erfolgt dann bei der Aufzeichnung auf die DVD. Es existieren auch Geräte auf dem Markt, die Video- und DVD-Recorder in einem Gerät vereinen; ein internes Überspielen von einem auf das andere Medium ist möglich.

Es ist kaum technisches know-how erforderlich: Die beiden Geräte werden einfach über ein Scart- oder Cinchkabel miteinander verbunden, wobei auf dem DVD-Recorder der entsprechende Eingangskanal (meistens AV 1 oder AV 2) angewählt wird. (vgl. Abb. 3.4.3.9 S. 121)

Anders als bei den beiden Vairanten A und B müssen die Daten der DVD zur weiteren Verarbeitung vom Computer umgewandelt werden.

C) Überspielen auf DVD (als ZwischenStation)

Vorgehen

Abb. 3.4.3.3: Digitalisieren von analogen Videos.

Kabel und Stecker für den Videobereich: Abb. 3.4.5.4: Adapter für Wechsel von SCART auf Cinch. Für das normale Videosignal wird in Europa der sog. SCART-Stecker verwendet, der sowohl die Ein- wie Ausgänge abdeckt. In den USA hingegen werden die Verbindungen (mit 2 Kabel!) über die aus dem Audio-Bereich bekannten Cinch-Kabel vorgenommen. Zudem existiert der kleine Stecker für «Separate Video» (S-Video), der mit seinen 4 Phasen eine Qualitätsstufe ziwschen dem Composite- und dem RGB-Signal erreicht.

Geräte zur Digitalisierung von Videos und digitalen Aufzeichnung von Fernsehprogrammen im Überblick: (Die meisten Lösungen berücksichtigen nur noch das digitale Fernsehsignal, dem die Zukunft gehören wird!) • Umwandlung mit Videobox: Abb. 3.4.3.5: Bsp. «Video Capture Elgato» für den Anschluss an einen Apple Macintosh via USB-Verbindung; Eingänge für Cinch- und Super-VHS-Stecker (elgato.com 5.8.2010)

Übersicht

WinTV-HVR-1100 • Umwandlung mit Erweiterungskarte:

Abb. 3.4.3.6: Erweiterungskarte «WinTV-HVR» von Hauppauge mit analogem Cinch-Eingang sowie Antennenkabel-Eingängen für analoges und digitales TV-Signal. In die Karte integriert sind damit sowohl analoger wie digitaler TV-Tuner. (hauppauge.de 5.8.2010)

• Externer TV-Digitaltuner für Computer:

Digitales (DVB-T2) und analoges Fernsehen, Videotext und Radio am PC!

Abb. 3.4.3.7: «Terratec H7» als externer Emfpänger von terrestrischem wie kabelgestütztem Digitalfernsehen, anschliessbar an den Computer über die USB-Schnittstelle. Die WinTV-HVR-1100 ist Windows 7 zertifiziert. (terratec.net 5.8.2010)

Geniessen Sie digital terrestrisches Fernsehen und Radio (DVB-T2) sowie analoges Fernsehen in exzellenter Qualität bildschirmfüllend oder im Windows-Fenster an Ihrem PC. Profitieren Sie von der Flexibilität des digital terrestrischen Empfangs - je nach Standort reicht bereits eine Zimmer- oder Balkonantenne aus.

TV-Kontrolle pur – durch TimeShift! Mit der WinTV-HVR-1100 verpassen Sie keine Sekunde Fernsehvergnügen. Sie halten laufende TV-Sendungen an und setzen diese zu einem späteren Zeitpunkt fort.

Hochqualitativer digitaler MPEG-2-Videorecorder – Zeichnen Sie TV-Sendungen automatisch per WinTV-Scheduler ohne Qualitätsverlust im MPEG2-Format auf Ihre Festplatte auf und sehen Sie die aufgezeichneten Sendungen später an Ihrem PC. Ebenso können Sie die aufgezeichneten Sendungen auf CD/DVD brennen, um sie zu archivieren.

Hauppauge WinTV v7 – Features • Fernsehen im Vollbild oder Bildschirmfenster • Zeitversetztes Fernsehen • Fernsehsendungen direkt auf die Festplatte aufnehmen (MPEG-2) • EPG (elektronischer Programmführer)


• Kombigerät DVD-Video-Recorder:

Abb. 3.4.3.9: Bsp. Panasonic DMR-EX99VEGK: DVD-Recorder – wahlweise mit interner Harddisk – zum Aufzeichnen von TV-Sendungen. Zugleich verfügt das Gerät über ein Laufwerk für analoge VHS-Videokassetten: Das Überspielen der Kassette auf die Harddisk oder eine DVD erfolgt bequem und ohne technisches Vorwissen, der Vorgang wird über die Fernbedienung und die menügesteuerte Bedienungshilfe des Geräts abgewickelt. Das Überspielen ist in beide Richtungen, also von Video auf DVD und umgekehrt, möglich. Weil das Gerät über eine eingebaute Harddisk verfügt, ist das Schneiden eines aufgezeichneten Programms sogar vor dem Brennen der DVD möglich, so z. B. zum Entfernen von Werbung. (panasonic.de 5.8.2010)

Das Aufzeichnen von TV-Programmen kann mit einer Set-Top-Box direkt, mit einem DVD-Recorder nur über eine DVD als Zwischenspeicherung geschehen; in beiden Fällen ist aber eine Konvertierung der Daten notwendig, da sowohl die DVD als auch digitale Set-Top-Boxen Formate verwenden, mit denen nicht direkt geschnitten werden kann! Die folgende Übersicht verweist auf die technischen Möglichkeiten und die dazugehörigen notwendigen Schritte: Variante

• DVD-Blue-ray-Recorder mit digitalem Tuner und Netzwerkanschluss:

Abb. 3.4.3.11: Bsp. Samsung BD-C8200: Der DVD-Recorder von Samsung vereint die Fähigkeiten eines herkömmlichen DVD-Recorders mit Festplatte und den Fähigkeiten einer Set-Top-Box mit digitalem Tuner und wählbarer Aufnahme im MPEG-x-Format. Die Daten können auch hier in einem Netzwerk zwischen Recorder und Computer (momentan leider nur mit Windows-Betriebssystem!) ausgetauscht werden. (samsung. de 05.08.2010)

Vorteile

Nachteile

A) DVD-Recorder Der Recorder verfügt über einen einge- Einfachste Handhabung über bebauten Timer, mit dem die Sendung zur nutzerfreundliche Menüführung Aufnahme programmiert wird. durch die Fernbedienung. Einfache Schneidevorgänge sind bei eingebauter Harddisk bereits vor dem Brennen der DVD möglich!

Die Daten müssen über eine DVD zwischengespeichert und auf dem Computer zur weiteren Verarbeitung und Speicherung (zeitraubend) umgewandelt werden.

B) Set-Top-Box

Aufzeichnung von (meist) digitalen Sendern über einen eingebauten Timer auf der internen Harddisk. Die Daten können danach – je nach Modell – mit einer externen Harddisk, einem Stick oder über eine direkte Netzwerkeinbindung zum Computer geführt werden.

Der umständliche und zeitraubende Weg über das Brennen von DVDs entfällt! Sendungen können auch hier bereits auf dem Gerät „vorgeschnitten“ werden.

Die Speicherung der Sendungen erfolgt in einem Format, das zwar direkt vom Computer zur Weiterverarbeitung verwendet werden kann, jedoch zeitraubend konvertiert werden muss.

C) Externer TVDigitaltuner

Ein externer Tuner, z. B. über die USB-Schnittstelle an den Computer angeschlossen, empfängt das digitale TV-Signal entweder terrestrisch (DVB-T) oder über das Antennenkabel (DVB-C) und leitet es an den Computer weiter, wo das Signal mit einer Software aufgezeichnet wird.

Kostengünstige und technisch einfach realisierbare Lösung; die Speicherung erfolgt nun direkt im MPEG-x-Format, so dass keine Konvertierungen nötig sind.

Timergesteuerte Aufnahmen sind nur dann möglich, wenn der Computer eingeschaltet ist!

D) AufnahmeDienste

Anbieter im Internet speichern TV-Sendungen auf Wunsch in einem digitalen Format auf (MPEG-x), das vom Computer gelesen werden kann.

Keine Geräteanschaffungen (Satellitenempfänger, Kabelfernsehen); die Sendungen liegen in einem direkt verarbeitbaren Format vor.

Für die Benutzung der Dienste fallen Abonnementskosten an; es ist wichtig zu prüfen, ob ein Download der gespeicherten Sendungen möglich ist!

• Set-Top-Box:

Abb. 3.4.3.10: Bsp. Dreambox DM 8000 HD PVR mit Empfang für digitale Signale (DCB-S und DVB-C); die Speicherung erfolgt im Format MPEG-2. Zum Datentransfer auf den Computer ist die Einbindung der Box in ein Netzwerk möglich. Teilweise ermöglichen Geräte diesen Typs den Anschluss externer Festplatten via USB, die dann zum Datenaustausch direkt an den Computer angeschlossen werden können. Die meisten Geräte besitzen eine Software, die das Schneiden von aufgezeichneten Programmen direkt auf dem Gerät schon möglich macht! (dream-multimedia-tv.de 5.8.2010)

Vorgehen

Eine Auswahl von Anbietern mit unterschiedlicher Funktionalität und Preisgestaltung: • nanoo.tv • teleboy.ch • save.tv

Abb. 3.4.3.8: Möglichkeiten zur Aufzeichnung von TV-Sendungen.

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 125


Bei der Digitalisierung von Bild und Tond erfolgt die «Verpackung» in sog. «Container-Formate», die ihrerseits verschiedene «Datenformate» beinhalten: Je nach Kombination dieser Datenformate entsteht daraus ein anderes Dateiformat, eben der von aussen erkennbare «Container»:

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Name

Besondere Merkmale

Podcasts und Webspeicherdienste

Verwendung auf Video-CD («VCD» = «Video Comapct Disc»)

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Moving Picture Experts Group: MPEG-1

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Moving Picture Experts Group: MPEG-2

Nachfolger von MPEG-1; Verwendung vor allem für Super-Video-CD und DVD; das Format kann das Audiosignal im Format Dolby Digital (AC-3) oder zustäzlich noch im Format «Digital Theatre System» (DTS) enthalten. Ebenfalls MPEG-2 benutzen digitale Fernsehsysteme.

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Moving Picture Experts Group: MPEG-4

Dieser neuere Standard der Kompression findet u. A. Anwendung im DivX-Videoformat («Digital Video Express») und im Format Quicktime von Apple (vgl. unten).

Filme schneiden

Ein von Mircrosoft proprietär entwickeltes Containerformat namens «Advanced Systems Format» («ASF»); dazu existiert von Microsoft der «Windows Media Player» als Abspielsoftware.

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Microsoft: Windows Media Player

3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 3 Filme SEITE 126 ©MARKNE

(nicht mehr von Bedeutung)

.mp1 .mpg .mpeg

Gutes Speicherformat für Dateien auf dem Computer; mittlere Komprimierung.

.mp2 .mpg .mv2

Ideales Speicherformat für Dateien auf dem Computer und für Verbreitung im Internet: hohe Komprimierung bei guter Qualität!

.mp4 .pmpg .wmv .asf .wma

Gutes Speicherformat für Dateien auf dem Arbeitet auf der Basis des Datenformats MPEG-4; das Format eignet sich zur Wiedergabe von bewegten Bildern auf Internetseiten und kann Computer; hohe Qualität, aber keine Kompri- .mov als sog. «QuickTime-VR-Panoramen» einen dreidimensionalen Raum simulieren. Dazu existiert von Apple der «QuickTime-Player». mierung (und damit grosser Platzbedarf). .qt

Microsoft: Audio Video Interleave

Weltweit am meisten verbreitetes Videoformat; wird von den meisten Softwareprodukten unterstützt. Der Name «Audio Video Interleave» («AVI») bedeutet, dass die Audio- und Videodateien ineinander verzahnt (engl. «interleaved») sind.

Video-Object

Dateiformat, das für die Speicherung von Videodateien (inkl. Navigation und Untertitel) auf einer DVD verwendet wird.

RealNetworks: RealMedia

Proprietäres Containerformat für Videos im Internet; das Dateiformat ist Teil der «RealMedia»-Produkte, welche die Dateiformate der Firma RealNetworks umfassen. Dazu existiert der «RealPlayer».

.avi (notwendiges Spezialformat für DVD)

Dank hoher Komprimierung (und damit geringem Platzbedarf) das ideale Format für Filme, die über das Internet angesehen werden sollen.

.vob .rm .rmvb .ra .ram

Adobe: Flash

Von Adobe entwickeltes, offenes Format zur Übertragung von Videos auf Websites wie z. B. bei Youtube: Die Wiedergabe erfolgt in der Regel direkt im Browser und damit ohne Player, weil entsprechende Plugins, die dem Browser beigefügt werden können, die Rolle des Players übernehmen. Es existiert aber auch ein eigener Player, der über die Website von Adobe heruntergeladen werden kann. Videos, die im Flash-Format übertragen werden, können in der Regel nicht heruntergeladen werden; es bietet sich die Aufnahme mit einem Sreen-Capturing-Programm (z. B. iShowU) an!

Digital Video

Unter digitalen Videocamcordern wird zur Aufnahme ein spezielles Format verwendet, das als Standard 1994 eingeführt wurde und in mehreren Varianten existiert. Die Umwandlung in ein vom Computer lesbares Format erfolgt je nach Camcorder entweder beim Einlesen der (Spezialformat für Camcorder) Dateien vom Camcorder auf die Festplatte (Verbindung über USB oder Firewire) – dann meistens in das AVI-Format – oder die Datei muss nachträglich auf dem Computer durch entsprechende Ssoftware (z. B. Avidemux) konvertiert werden.

.dv

3GPP («rd Generation Partnership Project»)

Komprimierungsformat, das speziell für Mobiltelefone (bei Empfang von Filmen im Internet über das Handynetz) entwickelt wurde, basierend auf dem MP4-Format. (Die «3GPP» besteht als Organisation aus einer Gruppe von mehreren Organisationen, die im Auftrag der weltweit führenden Mobilfunk­ netzbetreiber Standards festsetzen.)

.3gp

Matroska

Format mit öffentlich einsehbaren Spezifikationen, ohne Lizenzgebühren frei verwendbar.

.mkv .mka

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder

Dateiendung

Apple: QuickTime

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten:

Verwendung im Alltag

Abb. 3.4.3.12: Digitale Videoformate, deren Merkmale und Verwendungszwecke im Überblick.

.flv


TV-Sendungen als Podcasts beschaffen! Viele Fernsehsendungen werden von den Sendern mittlerweile als Podcasts zum Abonnement angeboten. Podcasts haben den Vorteil, dass die Filme bereits in digitalisierter Form vorliegen und direkt am Computer geschnitten werden können. Eine geeignete Software zum Abonnieren und speichern von Podcasts bietet Apple mit der Freeware «iTunes» an, die sowohl für Windows als auch für Mac OS X verfügbar und auf der Website von Apple zum Download bereit liegt (apple.ch). Als erster Schritt wird im sog. «Store» nach dem passenden Angebot gesucht:

Im Konfigurationsfenster «Einstellungen» kann angegeben werden, wie lange die Folgen lokal auf dem Computer gespeichert bleiben sollen:

Abb. 3.4.3.13: Aufbewahrungsdialog für Podcasts in «iTunes» (apple.ch 10.8.2010)

Soll eine Datei für den Unterricht bearbeitet werden, wird der Speicherordner durch das Aufrufen des Kontextmenüs (rechte Maustaste) über der Sendung in der Podcastliste geöffnet, und die Datei kann zur weiteren Bearbeitung in ein Duplikat kopiert werden:

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Abb. 3.4.3.14: Anzeige der abonnierten Podcasts in «iTunes» (apple.ch 10.08.2010)

Abb. 3.4.3.15: Das Suchergebnis für die Abfrage «Schweizer Fernsehen» listet alle Podcasts auf, die zum Abonnement zur Verfügung stehen. (Ansicht in «iTunes» 10.08.2010; apple.com)

Nach dem Abonnieren erfolgt der Download der neuesten Folge, welche dann unter der Rubrik «Podcast» zur Ansicht aufgerufen werden kann:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme Abb. 3.4.3.16: Anzeige der abonnierten Podcasts in «iTunes» (apple.com 10.08.2010)

©MARKNE

SEITE 127


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Wenn keine Podcasts angeboten werden: Sendungen selber aufzeichnen oder aufzeichnen lassen? Wie bereits angedeutet (vgl. Abb. 3.4.3.8 S. 125), ermöglichen es Angebote im Web, Programme für die spätere Verwendung aufzeichnen zu lassen. Je nach Anbieter ist der Speicherplatz für die aufgezeichneten Programme kostenpflichtig:

Set-Top-Box Als «Set-Top-Box» (engl. für «Draufstellkasten») wird in der Unterhaltungselektronik ein Gerät bezeichnet, das «auf» ein anderes – gemeint ist der Fernseher – gestellt und angeschlossen wird, um zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten zu bieten; gemeint sind dabei digitale TV-Programme. Zum Empfang von Pay-TV (codierten, kostenpflichtigen TV-Sendern) verfügen die Boxen über Kartenslots für die Steckkarten, die als Decodierer dienen (Abb. 3.4.3.20):

(wikipedia.de 5.8.2010) Abb. 3.4.3.17 (oben): Für Besitzer von Smartphones ist es möglich, Aufzeichnungen von Fernsehsendungen unterwegs zu programmieren. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Sendung bereits laufen kann – aber nach der Aufnahme trotzdem von Anfang an zur Verfügung steht! (teleboy.ch 5.8.2010)

Kein Aufzeichnungsdienst, aber dennoch eine geniale Hilfe: Eine Website zur Eingabe von Suchbegriffen in definierbarer Senderauswahl – absolut gratis! Mutmassliche Treffer erscheinen in einer Liste, die laufend gesichtet und bewertet werden kann. Die Benachrichtigung für den Sendetermin erfolgt über E-Mail:

Abb. 3.4.3.18 (links): Anleitung zu «Teleboy» für den Download der aufgezeichneten Sendung. (teleboy.ch 12.8.12)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 128 ©MARKNE

Abb. 3.4.3.19: Die Plattform «nanoo.tv» für den Bildungsbereich bietet zur Bearbeitung gespeicherter Sendungen ein einfaches Schnittmodul an! (nanoo.tv 12.8.2012)

Die Möglichkeit zum Download von Sendungen, eine zufriedenstellende Aufnahmequalität sowie die Preisgestaltung werden in Zukunft darüber entscheiden, ob sich solche Plattformen durchsetzen werden!

Abb. 3.4.3.21: Such- und Erinnerungsdienst für TV-Sendungen. (tvinfo.de 5.8.2010)


Je nach Quelle der Filmdaten, die verarbeitet werden sollen, sind unterschiedliche Vorgehensweisen notwendig, bevor ein Film geschnitten werden kann: Das Filmoriginal liegt vor…

…als DVD

Die Filmdaten sind verschlüsselt und müssen zuerst decodiert werden: Dieser Vorgang wird als «rippen» bezeichnet. (vgl. Abb. 3.4.3.24, lins)

Rippen der DVD mit der Software «Handbrake» nach getroffener Auswahl von Kapitel und Szene.

…als Podcast

Die Filmdaten sind bereits in einem verwertbaren Format und können direkt bearbeitet werden.

…bei YouTube

Die Filmdaten sind in einem verwertbaren Format, müssen aber zuerst auf einem lokalen Datenträger gespeichert werden.

Aufrufen einer DownloadSeite für YouTube-Filme (share-tube.eu / videodownloader.ch / http://keepvid.com) zum lokalen Speichern der Datei. (vgl. Abb. 3.4.3.27 S. 126)

…in einer Mediathek

Die Filmdaten stehen nicht als File zum Download zur Verfügung und müssen daher in Echtzeit mit einer Software für Screencasting aufgezeichnet werden.

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Anfang des Filmausschnitts auf der Website der Mediathek ansteuern, mit der Screencasting-Software den Bildausschnitt wählen, Aufnahme und Abspielen des Filmausschnitts nacheinander starten.

Abb. 3.4.3.23: Allgemeines Vorgehen beim Extrahieren und Schneiden von Filmen.

Film mit der Software «MPEG Streamclip» bzw. «Avidemux» schneiden und im gewünschten Format abspeichern.

Abb. 3.4.3.24: Wann muss eine DVD «gerippt» werden? Mit dem DVD-Recorder selber aufgezeichnete DVD‘s auf jeden Fall nie – bei gekauften DVDs kann der Test gemacht werden: Lassen sich die Kapitel einer DVD mit der Schnittsoftware «MPEG Streamclip» öffnen, ist die DVD nicht codiert und es kann unmittelbar mit dem Einlesen von Sequenzen begonnen werden. Ansonsten erscheint obige Fehlermeldung! («MPEG Streamclip» Vers. 1.9.3.b; squared5.com 05.08.2010)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten:

Abb. 3.4.3.22: Bereitstellung und Verarbeitung von Filmdateien verschiedenen Ursprungs. Bei Problemen mit dem Download aus YouTube den Anbieterdienst wechseln! (vgl. auch Abb. 3.4.3.12 S. 122)

3. 4

Ton, Bild und Film

Das Vorgehen mag als relativ komplex erscheinen – ist aber in der Tat mit der auf den folgenden Seiten besprochenen Software relativ einfach zu bewältigen. Als weitere Hilfe zur Orientierung im Ablauf mag auch Abb. 3.4.3.23 (linke Spalte) beitragen!

3. 4. 2 Bilder

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 129


Der Vorgang zum Download eines Films von der Plattform «Youtube» (www.youtube.com) ist mit Hilfsseiten sehr einfach zu bewältigen:

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

3. Danach den markierten Link kopieren. (Menübefehl «kopieren».)

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

4. Website von «share-tube.eu» aufrufen und im Feld «Url hier eingeben» den kopierten Link aus der Zwischenablage einfügen (Menübefehl «einfügen»).

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Am Beispiel der Website «share-tube.eu» (das Vorgehen ist aber auch auf andere Seiten anwendbar!) sind folgende Arbeitsschritte und Einstellungen vorzunehmen:

1. Aufrufen der Filmsequenz in «YouTube» mit dem Browser. 2. Kopieren des Links zur Filmseite im Eingabefeld des Browsers für die Webadresse: Cursor mit Maus in das Adressfeld setzen und die gesamte Adresse markieren! (Menübefehl «alles markieren».)

5. Das Wahlmenü «Format» auf die Einstellung «_.mp4» setzen! (Dieses Format ist für Videos am besten geeignet.) 6. Sofern erwünscht, die Regler für die Audio- und Video-Bitrate (verändert die Bild- und Tonqualität: kleinere Bitrate = schlechtere Qualität, dafür aber kleinere Datei!) bzw. die Lautstärke anpassen. 7. Das Wahlfeld «Zeitspanne festlegen» aktivieren und Downloadsequenz auswählen, sofern nicht gesamter Film benötigt wird! (Beim Abspielen der Sequenz auf «YouTube» können vorgängig die Zeitdaten unterhalb des roten Laufbalkens abgelesen werden.)

Abb. 3.4.3.26: Website auf «YouTube» mit gesuchter Filmsequenz, die lokal gespeichert werden soll; das Adressfeld des Browsers mit dem Link zur Filmdatei ist blau hinterlegt. (youtube.com 14.8.2012)

8. Download starten mit Klick auf grünen Button «Downloaden» rechts des Adressfeldes für den Filmlink: Es erscheint ein Infofenster, das über den Fortschritt des Downloads unterrichtet: Abb. 3.4.3.25: Infofenster zum Fortschritt des Downloadprozesses mit «sahre.tube.eu» (14.8.2012) Hervorragende Ergebnisse liefert auch der Konvertierungsdienst «Keepvid» mit ähnlichen Wahlmöglichkeiten (unten): (keepvid.com 21.7.13)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 130 ©MARKNE

Nach erfolgtem Download befindet sich die Filmdatei entweder im Downloadordner oder auf dem vorher festgelegten Speicherort!

Abb. 3.4.3.27: Website von «share-tube» mit Eingabe- und Optionsfelder zum Download der Filmsequenz von «YouTube»! (share-tube.eu 14.8.2012)


Kopierschutz bei DVDs HandBrake knackt die CSS-Verschlüsselung der DVD: Das «Content Scramble System» (CSS) ist ein Verfahren zur Verschlüsselung von DVD-Videoinhalten, das hauptsächlich von Matsushita und Toshiba entwickelt wurde und von der «DVD Copy Control Association» (CCA), einem gemeinnützigen Unternehmen der Film- und der Konsumelektronikindustrie, lizenziert wird. Einzelne Schlüssel werden verschiedenen Herstellern von DVD-Playern zur Verfügung gestellt, prinzipiell sollten diese Schlüssel aber geheim bleiben. Damit ist es möglich, auf einem Player eine verschlüsselte DVD abzuspielen. Das Knacken eines Schlüssels für einen Kopierschutz ist illegal; inwiefern auch der sog. «CSS-Schutz» dazu gehört, ist nicht ganz unumstritten: CSS verhindert also keineswegs die Erstellung von bitgetreuen Kopien einer DVD, sondern das Abspielen von DVDs auf unlizenzierten Geräten, die nicht von der CCA autorisiert sind. Entgegen weitläufiger Meinung ist CSS kein Kopierschutz, sondern vielmehr ein Wiedergabeschutz für nicht lizenzierte Abspielgeräte.» («Content Scramble System» wikipedia.de 06.08.2010) Weil die Entschlüsselungstechnologie in jedem einzelnen DVD-Player sowie jeder einzelnen Playersoftware für den Computer implementiert werden musste, wurde der Code bald geknackt. Mit Softwareprodukten wie «Handbrake» z. B. wird die CSS-Verschlüsselung während des Ripens gelöst (http://handbrake.fr). Einige namhafte Zeitschriften haben die Software offiziell besprochen und empfohlen (vgl. Netzwelt.de 09/2007 sowie etwa MACup.com 08/2010).

Das Extrahieren («rippen», «encodieren», «decodieren») einer Filmsequenz muss dann durchgeführt werden, wenn die DVD nicht auf einem Gerät (DVD-Recorder oder Computer) „gebrannt“ wurde..

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

4. Filter zur Aufbereitung des Bildes aktivieren.

Filme «rippen» (Übersicht)

5. Opt. Wahl der Sprache, sofern DVD mehrsprachig; ebenfalls opt. Einblendung der Untertitel aktivieren.

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

6. Name des Files eintragen und Abspeicherort auswählen.

Filme schneiden

7. Mehrere Sequenzen optional der Queue (Warteschlange) zur automatischen Verarbeitung übergeben.

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Der Rippvorgang einer DVD umfasst folgende Arbeitsschritte:

(0.) Erstmalig: Download und Installation der Software. 1. Auswahl der DVD (Software liest Struktur der DVD ein). 2. Auswahl von Kapitel und Szenen (sofern nicht gesamte DVD gerippt werden soll). 3. Kontrolle des Bildes im Vorschaumodul – eventuell Korrektur sichtbarer Ränder.

8. Rippvorgang starten.

Diese Arbeitsgänge werden hier am Beispiel der Freeware «Handbrake» erläutert, die für alle Systemplattformen zur Verfügung steht. (0.) Der Download der Software «Handbrake» erfolgt von der Website (http://handbrake.fr) mit Auswahl der passenden Version:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4 Abb. 3.4.3.28: Startseite der Website (Ausschnitt) der Programmierer von «Handbrake». (http://handbrake.fr 9.8.2012)

Abb. 3.4.3.29: Download-Seite für den «VLC Media Player» unter der Adresse «videolan.org»: Der Player liefert der Software «Handbrake» den zur Decodierung notwendigen Schlüssel! (videolan.org 9.8.2012)

Um den Rippvorgang leisten zu können, benötigt die Software «Handbrake» eventuell zusätzliche Software, z. B. den VLC-Player (vgl. Abb. 3.4.3.29): Sofern dies der Fall ist, soll einfach den Instruktionen der erscheinenden Pop-up-Dialoge gefolgt werden!

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 131


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen» (Sequenzwahl)

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

1. Beim Starten der Software öffnet sich automatisch ein Dialog zum Anwählen der eingelegten DVD, damit der Einlesevorgang beginnen kann:

Abb. 3.4.3.32: Hauptfenster mit markiertem Button für Programmansicht zu Arbeitsschritt 1. (handbrake.fr 9.8.2012)

Anwählen der eingelegten DVD

Bestätigen der Quellenwahl zum Einlesen

Abb. 3.4.3.30: Eröffnungsdialog von «Handbrake» zur Angabe der Datenquelle; wiederholt wählbar über den Button «Source» (Abb. 3.4.3.32, rote Markierung). (handbrake.fr 9.8.2012)

2. Auswahl von Kapitel und Szenen (sofern nicht gesamte DVD gerippt werden soll):

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 132 ©MARKNE

Wahl des Titels Wahl der Einstellung

Wahl der Kapitel (von … bis)

Abb. 3.4.3.31: Dialogfenster von «Handbrake» für die Bestimmung der Sequenz, die gerippt werden soll. Optional kann im Wahlbutton «Chapters» anstelle von Kapiteln und Szenen auf eine Einstellung gewechselt werden, bei der Start- und Endpunkt der zu rippenden Szene mit Sekunden angegeben wird: Dies kann insbesondere dann hilfreich sein, wenn die DVD sehr wenige Unterteilungen in Kapitel besitzt!(handbrake.fr 9.8.2012)


3. Kontrolle des Bildes im Vorschaumodul – eventuell beschneiden sichtbarer Ränder:

Abb. 3.4.3.36: Hauptfenster mit markiertem Button zur Ansicht für die Arbeitsschritte 3 und 4. (handbrake.fr 9.8.2012)

Über den Button «Picture Settings» diesen Dialog öffnen: Mit den Reglern für die 4 Bildränder die Beschneidung mit der Maus einstellen, sofern ein unscharfer bzw. schwarzer Bildrand vorhanden ist.

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen» (Einstellungen)

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Abb. 3.4.3.33: Dialogfenster von «Handbrake» in der Ansicht «Picture Settings» Bereich «Size». (Für Windows und Linux besteht der Zugang zu diesen Einstellungen über das Wahlmenü «Picture», vgl. Abb. 3.4.3.37) (handbrake.fr 9.8.2012) Abb. 3.4.3.37: In der Version für Windows und Linux sind wenige Menüs anders angeordnet: Anstelle des Buttons «Picture Settings» sind die Einstellungen für das Beschneiden der Bildränder und das Einstellen der Videofilter direkt dem Wahlmenü «Picture» im mittleren Teil des Programmfensters (rote Markierung) angehängt! (handbrake.fr 9.8.2012)

4. Filter zur Aufbereitung des Bildes aktivieren:

Zur richtigen Einstellung der Filter die Buttons so setzen wie in der Abbildung (links): Filtermodus «Decomb» anwählen mit Option «Default» Abb. 3.4.3.34: Dialogfenster von «Handbrake» in der Ansicht «Picture Settings» Bereich «Filters». (handbrake.fr 9.8.2012)

5. Opt. Wahl der Sprache, sofern DVD mehrsprachig; ebenfalls opt. Einblendung der Untertitel aktivieren:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme Abb. 3.4.3.38: Hauptfenster mit markiertem Button für Programmansicht zu Arbeitsschritt 5. (handbrake.fr 9.8.2012)

Abb. 3.4.3.35: Wahl der Sprache für Ton und Untertitel (Optionsfenster «Audio» und «Subtitles». (handbrake.fr 9.8.2012)

©MARKNE

SEITE 133


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen» (Verarbeitung)

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

6. Name des Files eintragen und Abspeicherort auswählen:

Eingabe des Dateinamens

Button für die Wahl der Speicherorts

Abb. 3.4.3.39: Hauptfenster für die Eingabe des Filenamens und der Wahl des Speicherorts. (handbrake.fr 9.8.2012)

7. Mehrere Sequenzen optional der Queue zur automatischen Verarbeitung übergeben:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

(Dieser Arbeitsschritt kann normalerweise übersprungen werden!)

Über den Button «Add to Queue» eine fertige Sequenzeinstellung der Queue hinzufügen. Über den Button «Show Queue» in die eingetragenen Verarbeitungsaufträge Einsicht nehmen. Abb. 3.4.3.40: Dialogfenster mit der zur Queue beigefügten Sequenzen. (handbrake.fr 9.8.2012)

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 134 ©MARKNE

8. Rippvorgang starten.

Abb. 3.4.3.41: Hauptfenster mit den markierten Buttons für die Arbeitsschritte 7 und 8. (handbrake.fr 9.8.2012)


Auf gewissen Websites mit einer Mediathek ist es manchmal unmöglich, den Film zu extrahieren; mit einer sog. «Screencasting»Software («Screencasting» engl. «Bildschirmvorstellung») können aber Filme vom Bildschirm eines Computers aufgezeichnet werden! Ursprünglich wurde dieser Softwaretyp entwickelt, um Arbeitsvorgänge, die man auf dem Computer ausführt, für Lernzwecke aufzuzeichnen.

Abb. 3.4.3.42: Ausgabe der ZDF-Sendung «Abenteuer Forschung», die nicht zum Download zur Verfügung steht, aber mit Screencasting aufgezeichnet werden kann. (zdf.de 10.8.2012)

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Screencasting ermöglicht es beispielsweise auch, in einem Webbrowser oder aus einer Applikation heraus Livebilder aufzunehmen, die von einer angeschlossenen Kamera (z. B. Webcam) eingefangen oder von einer Fernsehanstalt live im Internet ausgestrahlt werden.

Filme mit «screencasting» aufzeichnen (Übersicht)

Filme schneiden

Soll aus einer DVD lediglich eine kurze Sequenz extrahiert werden, wäre es denkbar, hier alternativ zum Rippvorgang auch eine Screencasting-Software einzusetzen, indem man die im DVD-Player abgespielte Sequenz aufzeichnet.

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Die Software wird also sozusagen zweckentfremdet, indem ein Film, der aufgezeichnet werden soll, in Echtzeit auf dem Computer abgespielt wird. In der Software wird vorgängig der Ausschnitt des Bildschirms ausgewählt, in dem die Aufnahme stattfinden soll. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass der Film in Echtzeit abgespielt werden muss und der Computer während dieser Aufnahme nicht für andere Arbeiten benutzt werden kann, weil das Fenster mit dem abgepielten Film ja immer im Vordergrund sein muss und nicht „gestört“ bzw. verschoben werden darf!

Der Vorgang eines Screencasting umfasst folgende Arbeitsschritte:

(0.) Erstmalig: Download und Installation der Software. 1. Einstellen der Fenstergrösse des Abspielfensters für den Film. 2. Anspielen des Startpunkts, ab dem die Sequenz aufgezeichnet werden soll. 3. Öffnen der Screencasting-Software und festlegen des Ausschnitts und der Tonquelle für die Aufzeichnung. 4. Starten der Aufnahme und des Films im Abspielfenster. 5. (Am Ende der Sequenz) Aufnahme der Screencastingsoftware beenden und für die weitere Bearbeitung exportieren. Abb. 3.4.3.43: Filmsequenz in YouTube: Wenn ein Download nicht funktioniert, ist auch hier der Weg über Screencasting möglich! (youtube.com 8.8.2010)

Abb. 3.4.3.44: Symbol für die Screencasting-Freeware «Wink» der Website «debugmode.com» (11.8.2012)

Die Arbeitsgänge werden am Beispiel der Software «Camtasia» erläutert; geringe Abweichungen in der Programmgestaltung zwischen Windows- und OS X-Version werden ebenfalls erklärt. Für das Betriebssystem Mac OS X steht als Alternative das Produkt «iShowU» zur Verfügung (vgl. Hinweis zur Verwendung dieser Software in Abb. 3.4.3.47 S. 136). Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Produkte, die als Freeware verwendet werden können, aber ein gewisses Mass an Routine bedürfen. Unter Linux leistet die Freeware «Wink» hervorragende Ergebnisse! (vgl. Abb. 3.4.3.44)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 135


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen (Vorbereitungen)

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

(0.) Die Installation der Software «Camtasia» (für diei beiden Plattformen «Windows» und «Mac OS X») oder «iShowU» (nur für das Betriebssystem «Mac OS X») erfolgt mit dem üblichen Prozedere des Downloads mit anschliessender geführter Installation von den Websiten der Hersteller (vgl. Zusatzinformationen in der linken Spalte.) 1. Einstellen der Fenstergrösse des Abspielfensters für den Film:

Weil der laufende Film vom Bildschirm des Computers aufgezeichnet wird, spielt es eine zentrale Rolle, wie gross dieses Aufnahmefenster ist: Der gecastete Film wird später genau die gleiche Auflösung haben wie der Bildschirmausschnitt, in dem er während der Aufnahme abgespielt wurde:

Abb. 3.4.3.47: Für das Betriebssystem Mac OS X existiert zusätzlich ein vergleichbares Produkt namens «iShowU» (shinywhitebox.com 8.8.2010) mit anderer Preisgestaltung:

Abb. 3.4.3.45: Ansicht des gesamten Computerbildschirms, darin das geöffnete Fenster des Filmplayers «MPEG-Streamclip»: Bei einer Bildschirmbreite von 1920 Pixel beträgt die Breite des Abspielfensters der Filmsequenz etwas mehr als die Hälfte; das heisst, der mit der Screencasting-Software aufgenommene Ausschnitt wird nachher eine Bildbreite von rund 1000 Pixel betragen. Bei einer standardmässigen Aufläsung des Beamers von 1024x768 reicht das festgelegte Fenster aus, um die gecastete Sequenz bildschirmfüllend zeigen zu können!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 136 ©MARKNE

Abb. 3.4.3.46: Installation einer Screencasting-Software: Für die beiden Systemplattformen Windows und Mac OS X existiert das Softwareprodukt «Camtasia», das hervorragende Ergebnisse liefert und viele Zusatzfunktionen enthält. Für den Bildungsbereich existieren Spezialtarife (techsmith.de 8.8.2012):

Wie das Beispiel in Abb. 3.4.3.45 zeigt, ist es also vorteilhaft, die Auflösung des eigenen Computermonitors zu kennen, damit abschätzbar wird, wie gross der Film später gezeigt werden kann!

(Die Auflösung des Monitors kann in den jeweiligen Systemeinstellungen für den Bildschirm nachgesehen werden.)

Je nach dem ist es aber nicht vorteilhaft, das Abspielfenster beliebig zu vergrössern, weil der Originalfilm selber keine bessere Auflösung mit sich bringt. In diesem Fall ist ein kleineres, qualitativ jedoch besseres Filmbild deutlich vorzuziehen!

Der Download erfolgt über die offiziellen Seiten der Hersteller, für beide Produkte kann zuerst eine Testversion installiert werden. Das Lösen einer gültigen Lizenz ist im Nachhinein möglich. Es ist zu beachten, dass der Kauf einer Lizenz nur mit Bezahlung über eine Kreditkarte möglich ist! Abb. 3.4.3.48: Damit «iShowU» arbeitet, muss noch eine Zusatzsoftware installiert werden, die den Systemton zur Screencasting-Software „umleitet“: Beim ersten Gebrauch fordert «iShowU» den User automatisch zur geführten Installation dieser Funktion auf; danach erscheint diese virtuelle Soundkarte in den Systemeinstellungen «Ton» unter dem Namen «Soundflower»! (cycling74.com 11.8.2012)


Ansicht der Software «iShowU» unter Mac OS X zum Vornehmen der Einstellungen:

2. Anspielen des Startpunkts, ab dem die Sequenz aufgezeichnet weden soll:

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen (Ausschnitt wählen)

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Da gewisse Player für DVDs aus urheberrechtlichen Gründen das Casting von Bildern und Sequenzen verhindern, ist es ratsam, die Software «MPEG Streamclip» (squared5.com, siehe S. 135) als Play­er zu verwenden!

3. Öffnen der Screencasting-Software und festlegen des Ausschnitts und der Tonquelle für die Aufzeichnung:

Button zur Wahl des Aufzeichnungsausschnitts

Wahl der Aufnahmekanäle für Bild- und Tonquelle

Abb. 3.4.3.52: Startfenster von «iShow-U» (Ver. 2.1.5) mit erweiterter Einstellungsansicht. (shinywhitebox.com 8.8.2010)

Ist der Button «Auswählen» angeklickt, erscheint ein heller Ausschnitt mit weissen Rändern, der mit der Maus und den runden Marken nun über dem Player bzw. dem Filmausschnitt der Website justiert werden kann. Die Bestätigung für den fertig eingestellten Aufnahmebereich erfolgt mit der Returntaste, ein nachträgliches Anpassen ist mit den weissen Eck- und Mittelpunkten noch möglich:

«Custom» steht für frei wählbaren Bildschirmausschnitt. Durch das Anwählen des roten Buttons erscheint ein Fadenkreuz, mit dem der Ausschnitt festgelegt werden kann:

Abb. 3.4.3.49: Optionen zur Art des Aufzeichnungsausschnitts. (Abb. 3.4.3.50 bis 51: «Camtasia Studio 7»; techsmith.de 09.08.2010)

Abb. 3.4.3.50: Optionsfenster mit Einstellung der Aufnahmequellen für den Ton auf «System Audio»

Ansicht nach erfolgter Festlegung des Aufzeichnungsausschnitts:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Abb. 3.4.3.53: Positionierter Aufnahmebereich in «iShowU» (Vers. 2.1.5); der Bereich, der nicht aufgezeichnet wird, beibt leicht abgedunkelt. (shinywhitebox.com 8.8.2010)

Abb. 3.4.3.51: Der aktive Aufzeichnungsausschnitt erscheint grün umrahmt; über die Anwahl des Schnittzeichens in der Kontrollpalette kann der Ausschnitt noch nachträglich weiter justiert werden.

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 137


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen (Aufnahme / Export)

Filme schneiden

DVD- und DVD-RAM-Recorder

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

4. Starten der Aufnahme und des Films im Abspielfenster:

Zuerst soll die Aufnahme, danach das Abspielen gestartet werden, damit die gewünschte Sequenz in gesamter Länge aufgezeichnet wird. Mit einem Schneideprogramm können anschliessend Anfang und Ende genau angepasst werden.

(Nach mehrmaligem Abspielen des Films auf der Website kann es sein, dass die Sequenz erst wieder nach dem Betätigen des Refreshbuttons beim Browser von Anfang an wiedergegeben wird!)

Das Starten der Aufnahme wird über den Button in der Menüliste (für Mac OS X am oberen, für Windows am unteren Rand) ausgelöst:

Abb. 3.4.3.54: Kontrollmenü für die Steuerung der Castingsoftware «Camtasia Studio 7» unter Mac OS X. (techsmith.de 09.08.2010)

5. (Am Ende der Sequenz) Aufnahme der Screencastingsoftware beenden und für die weitere Bearbeitung exportieren:

Exportieren aus «Camtasia» unter Windows:

Abb. 3.4.3.57: Unter Windows erfolgt der Export mit einem geführten Hilfsdialog, der im Menüpunkt «Datei» aufgerufen und über das Submenü «Produzieren und weitergeben» ausgelöst wird. («Camtasia Studio 7»; techsmith.de 09.08.2010)

Starten und Exportieren unter «iShowU» für Mac OS X: Anders als bei Camtasia ist das Exportformat vor der Aufnahme festzulegen und sollte für die weitere Verarbeitung auf «MPEG-4» eingestellt werden:

(Vorzugsweise wird das endgültige Verwendungsformat noch nicht jetzt, sondern erst nach dem endgültigen Schnitt festgelegt, mit dem Vorteil, dass die aufwändig gecastete Sequenz später für verschiedene Verwendungszwecke erhalten bleibt!)

Abb. 3.4.3.55: Die gemachten Casting-Aufnahmen werden in der Programmansicht links in einer Spalte als Icons abgelegt. («Camtasia Studio 7», Mac OS X; techsmith.de 09.08.2010)

Abb. 3.4.3.58: Geöffnetes Kontrollmenü Abb. 3.4.3.59: Menüdialog für für «iShowU» in der Menüliste das Festlegen des späteren des Systems mit Exportformats; es sollte den Funktionen «starten» über die Option «Output Video» und «stoppen». auf «MPEG-4 Video» eingestellt weden!

Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 138 ©MARKNE

Abb. 3.4.3.56: Unter Mac OS X erfolgt der Export mit dem Submenü «Share > Advanced Export» («Camtasia Studio 7»; techsmith.de 09.08.2010)

Abb. 3.4.3.60: Ansicht des Programmfensters mit der Galerie der aufgezeichneten Filme am unteren Bildrand: Zum Exportieren werden die Icons einfach auf den Desktop gezogen! («iShowU» Vers. 2.2.7; shinywhitebox.com 8.8.2012)


Abb. 3.4.3.62: Soll mit dem MPEGKomprimierungsverfahren gearbeitet werden – das beste Bildqualität bei höchster Kompression bietet und sich deshalb unbedingt empfiehlt – kann es sein, dass je nach verwendeter Version des Betriebssystems (gilt sowohl für Windows als auch für Mac OS X) die entsprechende Konvertierungsfähigkeit für diesen Codex als zusätzliche Komponente installiert werden muss. Diese sog. «Playback-Fähigkeit» wird denn auch auf der Downloadseite des Herstellers der Software «MPEG Streamclip» erklärt, die Links zu den Downloadseiten sind im Erklärungstext vorhanden:

Liegt eine Filmsequenz einmal als digitale Datei vor, kann sie bearbeitet bzw. geschnitten werden. Zur Filmbearbeitung wird die Freeware «MPEG Streamclip» verwendet, die für die Systemplattformen Windows und Mac OS X vorliegt. (Für User unter Linux muss auf die Software «Avidemux» oder «PiTiVi» ausgewichen werden; der Aufbau der Programmfenster wie die Arbeitsschritte sind analog vergleichbar.)

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

(0.) Erstmalig: Download und Installation der Software. Je nach Betriebssystem ist noch eine Zusatzinstallation für die Verwendung der MPEG-Codierung notwendig! (vgl. Abb. 3.4.3.62)

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

1. Einlesen der Datei bzw. öffnen der DVD (nur für Datenträger, die nicht «CSS»-geschützt sind!).

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden (Überblick)

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Der Vorgang eines Screencasting umfasst folgende Arbeitsschritte:

2. Anfang der gewünschten Stelle im Film anpeilen und die Startmarkierung setzen. 3. Das Ende der Passage anpeilen und die Endmarkierung setzen. 4. Trimmvorgang ausführen. 5. Datei unter neuem Namen speichern oder optional in ein anderes Dateiformat exportieren und Dateigrösse anpassen oder Ränder schneiden.

Abb. 3.4.3.63: Auszug aus den Anweisungen für die Installation der MPEG-PlaybackSoftware. (squared5.com 05.08.2010)

(0.) Download und Installation der Software:

Bei Apple-Usern fallen hierbei geringe Lizenzgebühren für die Verwendung der MPEG-Codierung an (vgl. Logo oben). (Für die Abrechnung des Downloads kann – sofern vorhanden – die eigene Apple-ID verwendet werden. Ansonsten muss eine solche eröffnet werden, eine Kreditkarte ist für die Bezahlung erforderlich!) Windows-User haben die Wahl zwischen dem Download der gleichen Komponente (ebenfalls von der Website von Apple im Bereich Quicktime inkl. Lizenzgebühren) oder einer gebührenfreien Alternative namens «KL QuickTime Alternative»; die entsprechenden Links für die Downloads sind ebenfalls im Text aktivierbar.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder Abb. 3.4.3.61: Startseite der Website von Squared für den Download der Freeware «MPEG Streamclip». (squared5.com 05.08.2010)

3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 139


Als erster Schritt wird die zu schneidende Filmdatei eingelesen:

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

1. Einlesen der Datei bzw. öffnen der DVD (nur für Datenträger, die nicht «CSS»-geschützt sind!):

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden (Sequenzwahl)

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Befindet sich der Film, aus dem Sequenzen extrahiert werden sollen, auf einer nicht codierten DVD, so kann dieser Abschnitt unter Wahl des Kapitels, welches die Sequenz enthält, direkt geöffnet werden:

Abb. 3.4.3.64: Dialog zum Öffnen von Dateien (Files) oder Kapiteln auf einer eingelegten DVD unter MPEG-Streamclip Ver. 1.9.2 für Windows. («MPEG Streamclip» Vers. 1.9.3.7; squared5.com 05.08.2010)

Danach erscheinen zwei Dialoge, der erste für die Wahl des Laufwerks mit der eingelegten DVD, nach erfolgter Wahl und Bestätigung der «OK-Taste» der zweite Dialog für die Wahl des Kapitels der DVD, in dem sich die benötigte Filmsequenz befindet:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 140 ©MARKNE

Abb. 3.4.3.65 (links): Auswahl der eingelegten DVD. Abb. 3.4.3.66 (rechts): Dialog zur Wahl des Kapitels. («MPEG Streamclip» Vers. 1.9.3.7; squared5.com 05.08.2010)


Nach kurzem Lesevorgang erscheint der Film im Bearbeitungsfenster mit folgenden Optionen: 2. Anfang der gewünschten Stelle im Film anpeilen und die Startmarkierung setzen: Abb. 3.4.3.69: Programmfenster der Schnittsoftware «MPEG Streamclip» mit folgenden Steuerungen:

Name der göffneten Datei

Navigationsliste mit Cursor

Die Auswahl der Sequenz, auf die getrimmt werden soll, erfolgt über die beiden Menübefehle «Select In» für die Markierung des Anfangs…

Tasten für Einzelbildnavigation

Abb. 3.4.3.67: Menü «Edit» mit den Befehlen zum Markieren einer Sequenz. Das Finetuning kann mit den beiden Tasten am Ende des Navigationsbalkens vorgenommen werden: Die Einzelbilder können schrittweise durchgesehen werden, damit die Markierungen genau gesetzte werden können! (vgl. rote Umrahmung in der Abbildung, linke Spalte).

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden (Trimmen)

DVD- und DVD-RAM-Recorder

3. Das Ende der der Passage anpeilen und die Endmarkierung setzen:

…und «Select Out» für das Ende derselben.

4. Trimmvorgang ausführen:

Tasten für Abspielen und Schnellsuchlauf

Zeitangabe für Cursorstand

momentane Gesamtlänge der geöffneten Sequenz

(«MPEG Streamclip» Vers. 1.9.3.7; squared5.com; 05.08.2010)

Sind die Markierungen vorgenommen, kann die Sequenz über den Menübefehl «Bearbeiten > Trimmen» gelöscht werden.

Abb. 3.4.3.68: Ausschnitt aus dem Bearbeitungsfenster: Nach dem Setzen des Anfangs- und Endpunktes erscheint die gewählte Sequenz als dunkelgrauer Bereich im Navigationsbalken.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 141


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden (Export)

DVD- und DVD-RAM-Recorder

Sind die Trimm- bzw. Schneidevorgänge abgeschlossen, kann die Datei im gewünschten Format gespeichert werden: 5. Datei unter neuem Namen speichern oder optional in ein anderes Dateiformat exportieren und Dateigrösse anpassen oder Ränder schneiden:

Kompression und Qualität des Tones

Folgende Möglichkeiten der Schlussbearbeitung sind gegeben: • Beschneiden der Ränder des Filmbildes, z. B. beim Einlesen digitalisierter Videosequenzen, weil das analoge Fernsehbild unscharfe Ränder aufwies oder der Sender am Bildrand „fremde“, störende Einblendungen vornimmt. (Über den Button «Preview» kann das Ergebnis vor der Konvertierung begutachtet werden!)

Zusatzeinstellungen (z. B. für Smartphones) Abb. 3.4.3.71: Fernsehbild des TV-Sender «n-TV» mit permanent laufendem Newsband am unteren Bildrand, das mit der Funktion «Croping» ellegant entfernt werden kann! (n-tv.de 12.8.2012)

• Verkleinern der Abspielfläche (Grösse in Pixel), um die Dateigrösse zu verringern. • Exportieren in ein spezielles File- oder Streamingformat, damit die Datei z. B. auch von Smartphones über das Mobilnetz angesehen werden kann. • Veränderung der Tonqualität etc. • Sog. «Deinterlacing» bei analoger Quelle (VHSVideo) zur Zeilenentflechtung für Displays und Beamer:

Pixelmasse des Films

Randbeschneidung (in Pixel)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 142 ©MARKNE

Abb. 3.4.3.70: Exportdialog von «MPEG Streamclip» für das Format MPEG-4 («MPEG Streamclip» Vers. 1.9.3.7; squared5.com 05.08.2010)

Damit beim Abspielen des bearbeiteten und digitalisierten Films keine Störungen entstehen, ist es ganz wichtig, dass die Option «Deinterlace Video» eingeschaltet wird!

Der Speichervorgang erfolgt durch die «Return»-Taste bzw. den «Make-Button» unten rechts.

Abb. 3.4.3.72: Typisches Beispiel für ein Bild eines Filmes, der nicht «deinterlaced» wurde: Die Zeilen des ursprünglichen Films stimmen nicht mit den Bildzeilen des Monitors überein, auf dem der Film gerade betrachtet wird. Der Fehler, die unpassend übereinander liegenden Bildzeilen von Quelle und Display, sind weniger bei Standbildern, sehr gut aber bei bewegten Bildern wahrzunehmen. (http://en.wikipedia.org «interlaced video» 11.8.2012)


Angesichts der wachsenden Angebote an Podcasts und der Webdienste, TV-Sendungen digital aufzuzeichnen, werden der DVD-Recorder und die DVD als Speichermedium für aufgezeichnete Fernsehsendungen schnell ins Abseits manöveriert werden! Als Datenträger für die Aufzeichnung von digitalen Videodaten hat die «Digital Versatil Disc» (DVD) die früheren Bandsysteme vollkommen abgelöst. Der «Alleskönner» (engl. «versatil») existiert in mehreren Varianten und damit entsprechend unterschiedlichen Eigenschaften, von denen hier die 3 wichtigsten Typen kurz vorgestellt werden sollen: DVD-R

DVD-RAM

4.7GB Kapazität

4.7GB Kapazität, 9.4 doppelseitig

DVD-RW

4.7GB Kapazität

120-360 Min. Aufnahmezeit, je nach Qualität Wiedergabe auf allen Playern und Computern

1x beschreibbar; nicht löschbar

Wiedergabe nur auf DVDRAM-fähigen Playern; keine Wiedergabe mit normalen Computern

Wiedergabe auf den meisten Playern und Computern möglich

mehrmals beschreibbar, löschbar

keine Nachbearbeitung

Nachbearbeitung möglich: löschen einzelner Sequenzen oder ganzer Sendungen

lineare Aufzeichnung

Aufzeichnung non-linear wie bei einer Harddisk: freier Speicherplatz immer optimal nutzbar!

fixes Wahlmenü

Aufzeichnung linear: freier Speicherplatz auf gelöschte Sequenzen beschränkt

Erstellen von Playlists, die Sequenzen in frei zusammengestellter Reihenfolge abspielen lassen

Abb. 3.4.3.73: Ausgewählte Typen von DVDs im Vergleich. (dvd-forum.ch 29.97.2010)

Andererseits mag es sein, dass viele Lehrpersonen die Filmbearbeitung aus technischen wie finanziellen Gründen nicht auf dem Computer vornehmen möchten; das Extrahieren («rippen», «encodieren», «decodieren»), Schneiden und Umwandeln von Videodaten stellt den User vor relativ schwierige Arbeitsgänge. Die nun zum Schluss vorgestellte Art, mit einem DVD-Recorder und interner Harddisk Filme aufzuzeichnen und schneiden zu können, funktioniert vom Computer völlig unabhängig und geschieht in sehr einfachen Arbeitsschritten: • Die Aufnahme des Films erfolgte mittels üblicher Programmierung eines Timers und liegt nun auf der Harddisk des Geräts oder auf einer zur Aufnahme eingelegten DVD-RAM-Disk. (Vgl. Abb. links mit der Übersicht zu den verschiedenen Typen von DVD-Rohlingen.) • Mit der mitgelieferten, in den DVD-Recorder integrierten Software kann nun bequem mit der Fernbedienung des Geräts der Film entweder auf der Harddisk oder auf der DVD-RAM geschnitten werden. (DVD-RAM-Disks besitzen eine andere Abspeicherung der Daten als konventionelle DVD‘s mit dem Vorteil, dass die darauf befindlichen Aufnahmen jederzeit sequenziell verändert, d. h. gelöscht, ergänzt und geschnitten werden können!)

Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden (Export)

DVD- und DVD-RAM-Recorder

• Das grundsätzliche Vorgehen beim Schneiden von Sendungen kann nun also auf zwei Wegen geschehen:

a) Direktes Schneiden der Sendung auf der Harddisk oder der DVD durch löschen der übrigen Sequenzen. Der Film wird am Ende auf eine konventionelle DVD-R gebrannt und ist mit dem DVD-Recorder nicht mehr weiter bearbeitbar. b) Unterteilen der Sendung in kleine Abschnitte (Kapitel), die nachher wahlweise in unterschiedlicher Reihenfolge neu zu einer Sendung für den Unterricht zusammengestellt werden können! Das bedeutet also, dass zum Abspielen der zusammengestellten Sendung gar keine Teile gelöscht werden müssen, sondern dass diese lediglich nicht in das so programmierte Abspielen aufgenommen werden, also ausgeblendet bleiben! Dieser Weg hat einige ganz grosse Vorteile, die selbst mit dem Schneiden am Computer nicht zu realisieren sind: Die originale Sendung bleibt vorhanden und ist jederzeit wieder herstellbar; es können von der gleichen Sendung mehrere Varianten mit unterschiedlichen Abspielinhalten generiert werden – beispielsweise eine Kurzversion für die Unterstufe, eine längere Version für die Oberstufe!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme ©MARKNE

SEITE 143


Überblick Wege und Formate

Digitalisierung von Videos

Aufzeichnung von TV-Sendungen

Digitale Fileformate im Überblick

Podcasts und Webspeicherdienste

Vorgehen zur Filmbearbeitung

Download aus «YouTube»

Filme «rippen»

Filme mit «screencasting» aufzeichnen

Filme schneiden (Export)

DVD- und DVD-RAM-Recorder

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Digitalisieren und aufbereiten: 3. 4

Ton, Bild und Film

3. 4. 1 Tondokumente 3. 4. 2 Bilder 3. 4. 3 Filme SEITE 144 ©MARKNE

Die folgenden Auszüge aus dem Handbuch eines DVD-Recorders mit Harddisk und DVD-RAM-System zeigen, wie einfach die Filmbearbeitung mit der Fernbedienung zu handhaben ist:

• Das Löschen von Sequenzen einer Sendung erfolgt im Menübildschirm für die Bearbeitung, zur Kontrolle ist links ein Standbild der Trennstelle erkennbar, die Tasten rechts werden mit der Fernbedienung ähnlich einer Maus angesteuert:

Abb. 3.4.3.74: Auszug aus dem Handbuch des Geräts Panasonic DMR-EH50 (panasonic.ch 10.08.2002)

• Verfügt das Gerät über eine Kompatibilität zur DVD-RAM, kann der dort aufgezeichnete Film in verschiedene Kapitel unterteilt werden: Diese Teilsequenzen lassen sich dann frei nach Auswahl und in der Reihenfolge zu einer neuen Abspielsequenz, einer sog. «Playlist» (engl. «Abspielliste»), für den Unterricht zusammenstellen:

Abb. 3.4.3.75 bis 76: Auszug aus dem Handbuch des Geräts Panasonic DMR-EH50 (panasonic.ch 10.08.2002)

Die gesamte Bearbeitung erfolgt ebefalls über die Fernbedienung. Programmierte Abspielvorgänge bzw. markierte Sequenzen können jederzeit wieder gelöscht gemacht werden. Die DVD-RAM-Technik besteht bereits seit vielen Jahren und hätte den Unterricht schon seit langem positiv bereichern können, lange bevor Personalcomputer in der Lage waren, Filmdaten bewältigen zu können. Leider hat sich diese Technik nicht durchgesetzt.


Abb. 3.5.2: Quellen, Verarbeitungsgeräte und digitale Ausgabeformate für Multimedia-Daten im Überblick: Quelle Texte analog

Bilder

Buch

digital digital analog digital

Filme

analog

Tondokumente

Buch Foto Dia

Geräte zur Digitalisierung

Digitale Zielformate

Scanner

Textfile PDF für das Internet

Scanner oder hochwertige Digitalkamera

Digitalkamera dig. Videokamera Film-Standbild (mit Software) Internet digital eingebunden* Mikrofon Schallplatte Compactkassette CD od. Music-DVD MP3-Player

Sampler (Hardware) oder Software (mit Software)

Zelluloid-Film Videokamera mit (Super-8 od. 16mm) Spezialoptik DVD od. Video-CD Internet

(mit Software)

* Bilder sind in eine Datei digital eingebunden wie z. B. in ein Textverarbeitungs-Dokument oder ein PDF-File etc.

TIFF JP(E)G GIF PNG

MP3 AIFF AVI WAVE

Bevor mit neuen Medien gearbeitet werden kann, sind (leider) oft umfangreiche Vorarbeiten notwendig. Dies gilt nicht nur – wie in den vorangegangen Teilkapiteln aufgezeigt – für Bilder, Ton- und Filmdokumente,sondern auch für Texte: Damit Dokumente mit Texten und Bildern erstellt und im Web publiziert werden können, müssen sie digitalisiert werden (vgl. Abb. links). Solche Dokumentationen mögen – sofern sie nicht für eine Druckausgabe bestimmt sind – zugleich auch Ton- und Filmdokumente miteinschliessen, sollen doch die Fähigkeiten neuer Medien voll ausgenutzt werden, und ein E-Book kann ebenso als Dokumentation verstanden werden wie ein gedrucktes Dossier. Bevor mit umfangreichen Digitalisierungsarbeiten begonnen wird, lohnt es sich auf jeden Fall, zunächst im Internet nach den gesuchten Medien Ausschau zu halten. Im Idealfall liegen die benötigten Medien schon in digitalisierter Form vor; insbesondere bei berühmten Bildern und renommierten Textquellen lohnt sich ein Blick in Suchmaschinen auf jeden Fall. Plattformen wie das «Pojekt Gutenberg» (gutenberg.org) oder «YouTube» (youtube.com) oder etwa eine gezielte Suche nach Medienart in «Google» (google.ch) fördert durchaus wertvolles Material bis hin zu Sequenzen aus Dokumentar- und Spielfilmen zutage. Liegen die Unterlagen einmal in digitaler Form vor, steht einer Veröffentlichung im Internet nichts mehr im Wege: Ist das File einmal in den Ordner «Public» von Dropbox geladen und der Freigabelink mit dem Kontextmenü ermittelt, steht der Schülerarbeit mit den Medien nichts mehr im Wege:

MP4 MOV AVI DIVX Abb. 3.5.1: Dropbox-Ordner mit geöffnetem Ordner «Public»: Alle Files, die in diesem Ordner abgelegt sind, können von anderen Usern im Internet über die Bekanntgabe des sog. «Freigabelinks» benutzt werden; dieser Link wird ganz einfach dadurch ermittelt, indem über dem entsprechenden Dokument mit der rechten Maustaste das Kontextmenü aufgerufen und der Eintrag «Öffentl. Link kopieren» im Submenü «Dropbox» angesteuert wird. Zum Testen kann der damit kopierte Link im Adressfeld des Browsers eingeben werden – die Datei wird entweder angezeigt oder es beginnt ein Download, sofern der Browser das abgelegte Fileformat nicht darstellen kann. Angezeigt werden können sämtliche (internetfähigen) Text- (PDF), Bild- und Tondokumente, nicht angezeigt werden können proprietäre Formate wie z. B. aus Officeprogrammen. Hier beginnt ein Download der Datei in den lokalen Downloadordner des Browsers; danach kann die Datei mit dem originalen Erstellungsprogramm oder einer anderen kompatiblen Software geöffnet werden. (Ordner-Struktur nach der Installation von «Dropbox», hier unter Mac OS X; dropbox.com, apple.com)

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 145


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Um gedruckte Texte so scannen zu können, dass sie editierbar (wie ein Textdokument bearbeitbar) sind, ist beim Scanvorgang eine sogenannte optische Zeichenerkennung («Optical Character Recognition» OCR) notwendig: Die Software erstellt zuerst einen normalen Bildscan des Textes und ist danach in der Lage, über die Erkennung der Buchstaben und ein entsprechendes Wörterbuch in der passenden Sprache das Geschriebene in editierbare Textdateien umzusetzen. Damit dies fehlerlos geschieht, muss die Druckqualität des zu scannenden Textdokuments für die Auflösung des erzeugten Bildscans gewissen Anforderungen entsprechen. Tipps zum Kauf eines Scanners: • Die meisten Hersteller liefern mit ihren Scanner eine Scannsoftware mit, die in der Lage ist, sowohl Bilder wie geschriebene Dokumente zu scannen und über die eingebaute OCR-Funktion in Textdateien umzusetzen; oft befriedigt jedoch die Qualität nicht, was entweder mit unzureichender Qualität des Originals, der standardmässig vorgeschlagenen Abtastauflösungen des Scanners oder mit den Fähigkeiten der Software zu tun hat. Es ist deshalb ganz wichtig, beim Kauf eines Scanners abzuklären, ob dem Gerät eine (gute) OCR-Software beiliegt. • Ebenfalls sollte vor dem Kauf abgeklärt werden, ob Bedarf besteht, gelegentlich Dias oder Foto-Negative zu scannen; dann nämlich muss ein Gerät angeschafft werden, das mit einer Durchleuchteinheit nachgerüstet werden kann: Eine Durchleuchteinheit enthält eine zweite Lampe im Deckel des Scanners, damit durchsichtige Medien wie Dias, Negative und Folien beim Scanvorgang durchleuchtet und optimal digitalisiert werden. • Die im Trend liegenden, multifunktionalen Officegeräte für drucken, kopieren und scannen können gute Dienste liefern. Wegen der notwendigen bidirektionalen Kommunikation zwischen Peripheriegerät und Computer handelt es sich aber dabei um sehr aufwändige Softwarepakete, die nicht immer von jedem Release eines Betriebssystems (voll) unterstützt werden! • Eine nicht sehr hohe hardwaremässige Abtastfähigkeit des Scanners kann durch gute Ergebnisse kompensiert werden; sollten Scanvorgänge nicht nur gelegentlich, sondern alltäglich notwendig sein, wären für befriedigende Ergebnisse mindestens eine Auflösung von 2‘400 dpi notwendig. • Von Bedeutung kann ferner die Frage sein, ob das Gerät via WiFi erreichbar ist.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 146 ©MARKNE

Abb. 3.5.3: Professionelle und semi-professionelle Scansoftware mit Texterkennung für Windows und Mac OS X:

• Omnipage (nuance.com)

• Readiris (irislink.com)

• Vuescan (hamrick.com) Oft wird beim Kauf eines Scanners eine Software zur Texterkennung mitgeliefert. Es lohnt sich vor dem Kauf unbedingt abzuklären, was für eine Texterkennungssoftware beiligt und wie leistungsfähig sie ist! Ebenfalls zu beachten ist bei Softwareprodukten zur Texterkennung, dass bei den Einstellungen die richtige Sprache zum Erkennen der gescannten Texte eingestellt ist: Bei vielen Produkten geschieht dies nicht automatisch; bei «Vuescan» etwa muss sogar der Thesaurus zum Erkennen deutscher Wörter nachträglich installiert werden. (Vgl. Dateien zum Download unter «hamrick. com/ocr.html» 28.8.2012; sofern Link nicht mehr gültig, Eintrag bei einer Suchmaschine mit den Begriffen „vuescan german ocr“!)

Abb. 3.5.4: Scanner mit automatischem Blatteinzug zum Scannen mehrerer Seiten: (hp.com)


Literarische Texte, Liedtexte oder historische Quellen sind heute mit grosser Wahrscheinlichkeit im Internet auffindbar. Die beste Trefferquote kann damit erreicht werden, dass ein markanter Auszug von rund 3 bis 5 Wörtern in der Suchmaschine mit der Option «exakt» bzw. «genaue Wortfolge» eingegeben wird. Abb. 3.5.5: Generelles Vorgehen beim Scannen, unabhängig von Hard- und Software:

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

• Manchmal hilft es auch, den Quellcode der Website aufzurufen, weil hier die Textinhalte als reine Textblöcke erscheinen! (Das Aufrufen des Quellcodes erfolgt in der Regel über die Menüs im Browser; vgl. dazu Abb. 3.1.7 S. 66).

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Können benötigten Texte nicht im Web gefunden werden, kommt ein Scanvorgang mit anschliessender Texterkennung in Frage:

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

• Für umfangreiche Scans aus Büchern empfiehlt es sich, die Seiten vorher mit guter Qualität zu kopieren, dann können die einzelnen Seiten bequemer auf den Scanner oder – sofern vorhanden – in den automatischen Dokumenteneinzug des Scanners gelegt werden. Ist das Buchformat kleiner als A4, empfiehlt es sich zudem, beim Kopiervorgang eine Vergrösserung auf das Format A4 vorzunehmen, da grössere Texte fehlerfreier erkannt werden.

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

• Wichtig ist es ferner, dass – wenn der Scanner diese Unterscheidung zulässt – die richtie Quellenart ausgewählt wird (z. B. Zeitungstext, Illustrierte oder Buch), da sich die Scannsoftware auf die unterschiedlichen Druckverfahren einstellt und so das Ergebnis optimieren kann.

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Je nach Layoutgestaltung der Website ist es manchmal gar nicht so einfach, die Passagen durch Kopieren in eine Software zu übernehmen. Die Übernahme von Informationen aus mehrspaltigen Dokumenten oder Tabellen kann unter Umständen sehr mühsam sein! Abhilfe schaffen zwei Methoden: • Durch das Einfügen der Texte in die Textverarbeitung werden vor allem periodisch wieder auftretende Zeichen und Zeilenschaltungen durch den Befehl «Suchen – ersetzen» automatisch eliminiert. (Die Suche nach unliebsamen Steuerzeichen wie Zeilenschaltungen, die evt. noch im Text vorhanden sind, wird durch das Freilegen aller Subeinstellungen im Dialogfenster sichtbar!)

• Ferner sollte darauf geachtet werden, dass die Textlinien perfekt horizontal ausgerichtet auf den Scanner gelegt werden, da viele Softwarepakete keine automatische Ausrichtung vornehmen: Ein schräg gescannter Buchstabe erscheint danach der Software als unbekanntes Zeichen, die umgesetzten Texte enthalten Schreibfehler! • Bei unbefriedigendem Ergebnis, also zu vielen Erkennungsfehlern, hilft es meistens, die standardmässig vorgeschlagene Auflösung von 200 oder 300 dpi auf 600 dpi zu erhöhen; dies verlangsamt zwar den Scanprozess, vermindert aber die Fehlerquote massiv! • Enthält der gescannte Text Formatierungsmerkmale (fett, kursiv, Farben, Tabellen und Spalten etc.), die man nicht benötigt, so können diese im Textverarbeitungsprogramm später mit einem Speicherungsvorgang im Format «nur Text» auf einmal entfernt werden! Danach wird das File wieder geöffnet und im normalen Format des Textverarbeitungsprogramms gespeichert.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 147


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 148 ©MARKNE

Oft beginnt die konkrete Unterrichtsvorbereitung am Computer mit der Gestaltung eines Arbeitsblattes – und allzuoft erfolgt der unreflektierte Griff zur Textverarbeitung: Eine Software, die auf die Verarbeitung langer Textseiten ausgerichtet ist, mag aber eher selten die richtige Wahl für die Gestaltung eines Arbeitsblattes sein! Umso weniger dann, wenn Elemente davon später auch für die Besprechung im Unterricht am Beamer verwendet werden sollen. Wäre es denn nicht möglich, die Prozesse so laufen zu lassen, dass die einzelnen Elemente zwischen Arbeitsblatt, Präsentationsprogramm und digitaler Wandtafelsoftware austauschbar wären? Arbeitsmaterialien, die dann in gedruckter Form im Unterricht an die Lernenden abgegeben werden, stellen wohl den Normalfall dar. Angenommen, eine Dokumentation enthält umfangreiches Bildmaterial, das eigentlich gar nicht unbedingt zur schriftlichen Überarbeitung, sondern zur Illustration für ein Projekt gedacht ist, aber trotzdem auf Papier abgegeben werden muss, weil sie sonst den Schülern nicht zugänglich gemacht werden kann: Wäre es nicht günstig, die Unterlagen ins Web stellen zu können, um Kosten und Ressourcen zu sparen?

Wie kann man auf dem schnellsten Wege ein gedrucktes Arbeitsblatt erstellen? Wie geht man vor, wenn man Informationen im Internet darstellen will? Entscheidend für effizientes Erarbeiten digitaler Dokumente sind: • Wahl des richtigen Dokumenttyps • Davon abgeleitet der Entscheid für die passende Software • Sorgfältige Planung der Layoutstruktur Schliesslich greifen didaktische wie softwaretechnische Fragen tief ineinander, die Reihenfolge der Arbeitsschritte ist deshalb elementar:

Das folgende Kapitel befasst sich deshalb mit der Frage, für welche Inhalte und Unterrichtszwecke sich welche Typen von Software eignen, damit für Dokumentationen von der Herstellung am Computer bis zur Verwendung im Unterricht und für Hausaufgaben möglichst viele Synergien genutzt werden können. Nicht die Anwendungen als solche stehen im Zentrum, sondern deren Einsatzmöglichkeiten vor und während des Unterrichts! Vorgängig hat eine sorgfältige methodisch-didaktische Planung stattzufinden, die – so frei und intuitiv wie möglich gestaltet – auch als Handskizze auf einem Notizzettel stattfinden kann. Noch vor Beginn der Umsetzung am Computer sind folgende Fragen miteinzubeziehen: • Wie soll der logische Leseablauf auf dem Blatt aussehen - eignet sich eher die Gestaltung im Hoch- oder Querformat? • Ist es sinnvoll, Farben einzusetzen? Wenn ja, wie können diese mit dem Inhalt verknüpft ausgewählt werden? • Welche Funktion hat das Arbeitsblatt für den Schüler, wo sind aktive Arbeitselemente (Aufgaben und Platz für deren Lösungen) vorgesehen? • Wieviel Platz wird für Informationstexte, Bilder und Grafiken benötigt? • Kann das entstandene Layout so unterteilt werden, dass Abschnitte später als Einzelteile (vergrössert) zur Unterrichtsbesprechung verwendet werden können?

Abb. 3.5.6: Vorgehen bei der Planung und Ausführung digitaler Dokumentation.


ZIELFORMAT Art

beabsichtigte Methodik

Format und Inhalte

Wahl der Software bzw. des File-Typs

Merkmale

Arbeitsblätter enthalten unterschiedliche Textblöcke mit wechselnder Spaltenbreite, eventuell auch mit Lücken zum Einfüllen von handschriftlichen Notizen durch den Schüler. Je nach dem sind auch umfangreichere Bildinhalte und Grafikformate vorhanden. Südeuropa

Geographie / KNE

MITTELMEERRAUM: Klima Anpassungen der Vegetation

120

280

220 200 180

80

160

70

140

60

120

50

100

40

80

30

60

20

40

10

……………………………………………

Winter: ………………………………….. …………………………………………… ……………………………………………

0

J F M A M J J A S O N D

-20

-20

……………………………………………

-40

Tø: 9°C T!: 19°C N": 1159mm Aufgabe 1: Bearbeite die Klimadiagramme so, dass ersichtlich wird, welche Monate arid bzw. humid sind und wie lange die Vegetationszeiten für Wildpflanzen dauern. Beschreibe dann die Merkmale des Klimas am Mittelmeer und bei uns für Sommer und Winter! (blaue Kasten)

150

120

280

200

90

180

80

160

70

140

60

120

T (°C)

Rinde:

50

100

40

80

30

60

20

40

10

20

0

0

J F M A M J J A S O N D

-20

…………………………………………… …………………………………………… ……………………………………………

……………………………………………

-20 -40

……………………………………………

Tø: 16°C T!: 19°C N": 828mm Aufgabe 2: Informiere Dich im Buch S. 309 über die verschiedenen Anpassungen der Vegetation an das mediterrane Klima und ergänze dann das Schema in der rechten Blatthälfte! (Schlage die speziellen Anpassungen von Agave und Feigenkaktus in einem Lexikon nach.)

Grundwasser zu gelangen !

geringere Wasserverdunstung

dick und fleischig

!

………………………………………………

Schutzschicht aus Wachs / Harz

!

………………………………………………

Ausscheidung ätherischer Öle

!

………………………………………………

………………………………………

!

dick, aus schwer entzündbarem Kork

Feigenkaktus: …………………………..

physisch

zum Studium

ein- oder mehrseitige Textinformation (mit allenfalls kleinen Bearbeitungselementen ergänzt)

Weil im Winter Vegetationszeit herrscht und nur selten Frost besteht, behalten viele Pflanzen und Bäume ihre Blätter auch im Winterhalbjahr! Sogenannte typische, immer-……………………… Bäume sind:

Zeder Pinie Zypresse Olivenbaum Aufgabe 3: Ordne mit Pfeilen die Namen der Bäume den richtigen Bildern zu! mittelmeer-vegetation.ppt

Europa und die Schweiz

6. Eroberung Europas Eine Verbesserung der internationalen Beziehungen war mit der Krönung nicht verbunden. Stattdessen ging Zar Alexander I. im April 1805 ein Bündnis mit Großbritannien ein. Ziel war es, Frankreich auf die Grenzen von 1792 zurückzuwerfen. Dem schlossen sich Österreich, Schweden und Neapel an. Nur Preußen beteiligte sich nicht an dieser Koalition. Umgekehrt traten die deutschen Länder Bayern, Württemberg und Baden auf Seiten Bonapartes in den Krieg ein:

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Zwischen Revolution und Restauration 1798-1848

verbrannten Erde betrieben und für die eindringende Grande Armée sämtliche Nahrungsmittel mitnahmen oder vernichteten. Bereits am 17. August 1812, als die Truppe Smolensk erreichte, war sie nur noch 160.000 Mann stark! Vor Moskau stellten sich die Russen zur Schlacht, die Napoleon zwar gewinnen konnte, aber sie wurde zu einer der verlustreichsten Auseinandersetzungen der napoleonischen Kriege überhaupt. Insgesamt 80.000 Tote oder Verwundete gab es auf beiden Seiten zusammen. Durch diesen Pyrrhussieg [nutzloser Sieg] gelang es Napoleon zunächst, ohne weiteren Kampf Moskau einzunehmen. Nach dem Einmarsch wurde die Stadt – vermutlich von den Russen selbst – in Brand gesetzt. Die Soldaten der Grande Armée litten unter Hunger, Krankheiten, Schnee und Kälte. Der Zar verweigerte Verhandlungen. Am 18. Oktober 1812 gab Napoleon den Befehl zum Abmarsch. Fehlender Nachschub, Krankheiten sowie ständige Angriffe der russischen Kosaken setzten den französischen Truppen schwer zu. In der Schlacht an der Beresina wurde Napoleons Grande Armee endgültig zerschlagen. Von den 675’00 Mann kehrten nur deren 18.000 im Dezember 1812 zurük! 7. Niedergang und Verbannung Der katastrophale Ausgang des Feldzugs gegen Russland, dort als Vaterländischer Krieg bezeichnet, führte letztlich zum Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der Verbannung auf Elba kehrte er für hundert Tage an die Macht zurück. In der Schlacht bei Waterloo wurde er endgültig besiegt und zuletzt bis zu seinem Lebensende auf die Insel St. Helena verbannt.

Politische Karte Europas um 1812: Das «Heilige röm. Reich dt. Nation» existiert seit der Niederlegung der Reichskrone durch Kaiser Franz II. vom 6. August 1806 nicht mehr; im Osten existieren ferner das Russische Kaiserreich, im Nordwesten das britische Königreich.

Gemäß seiner schon früher bewährten Taktik, die feindlichen Armeen voneinander zu trennen und nacheinander zu schlagen, wandte sich Napoleon zunächst gegen Österreich. Der erste Schlag traf mit einer Blitzkampagne die Österreicher; am 13. November 1805 erfolgte die kampflose Einnahme Wiens. Seit 1811 bereitete sich Napoleon dann auf einen Krieg mit Russland vor. Die Rheinbundstaaten wurden verpflichtet, ihre Kontingente zu erhöhen und auch Österreich und Preußen sahen sich genötigt, Truppen zu stellen. Nur Schweden hielt sich unter dem neuen Kronprinzen und ehemaligen französischen General Bernadotte abseits und verbündete sich mit Russland. Insgesamt war diese multinationale «Grande Armée» bei ihrem Aufmarsch 675.000 Mann stark. Dies war die größte Armee, die es in Europa jemals gegeben hatte! Am 24. Juni 1812 begann der Russlandfeldzug mit dem Ziel, wie in den bisherigen Blitzfeldzügen eine schnelle spektakuläre Entscheidungsschlacht herbeizuführen, die den Krieg bald beenden und Friedensverhandlungen einleiten sollte. Doch die russischen Truppen wichen in die Weiten des Landes zurück. Die bisherige Methode, die Armee aus den Erzeugnissen des Landes zu versorgen, funktionierte nicht, da die Russen eine Politik der MK18022010-rest-rev.docx

mehrseitige Bilddokumentation

Präsentationssoftware (z. B. Microsoft Powerpoint)

Macchia: Buschvegetation, wie sie nach Waldbränden (nie mehr als Wald) nur noch teilweise nachwächst.

© MARKNE

Die Seiten enthalten einen Fliesstext, sind mit automatischen Kopf- und Fusszeilen sowie durchnummerierten Seitenzahlen und event. Fussnoten ausgestattet. Bilder sind nur wenig anzutreffen, der Text ist auf 1 oder 2 Spalten aufgeteilt. Die Zeilen können zum besseren Auffinden von Textpassagen Zeilennummern aufweisen.

Digitalisieren mit dem Scanner

um in der Trockenzeit an das

………………………………………

Wasserspeicherung, die zudem mit Dornen vor Tierfrass schützen. Blüht nur alle 2 bis 3 Jahre ein Mal, um Energie sparen zu können!

Sommer: ………………………………..

……………………………………………

……………………………………………… !

Dicke, fleischige Blätter zur

Merkmale des mediterranen Klimas:

Winter: …………………………………..

………………………………………

………………………………………………

Im Internet publizieren

Agave:

220

100

-10

Blätter:

260 240

!

………………………………………

300

Rom ITALIEN 46m ü. M.

110

N (mm)

140 130

Wurzeln:

……………………………………………

……………………………………………

Pflanzen ruhen im Sommer (Wachstumsphase im Winter)

Sommer: ………………………………..

20

0 -10

Merkmale des Übergangsklimas:

240

90

Arbeitsblatt A5/A4/A3

Wachstum:

260

110 100

T (°C)

zur Bearbeitung

300

Aride (= trockene) Sommer

130

Luzern SCHWEIZ 498m ü. M.

Milde, humide Winter

140

N (mm)

150

Textverarbeitungssoftware (z. B. Microsoft Word)

8. Die Schweiz vor Napoleon Seit dem Austritt des Bundes der Eidgenossenschaft aus dem Reich 1648 existierte eine Vielzahl souveräner (unabhängiger) Staaten nebeneinander, oft bezeichnet als sog. «Alte Eidgenossenschaft» oder «Ancien Régime»: Diese Staaten trafen sich in der Regel ein Mal pro Jahr zur sogenannten Tagsatzung, einer Versammlung von Abgesandten der einzelnen Orte (Kantone):

Im Innern besass jeder Ort seine eigene Währung, seine eigenen Masse und sein eigenes Rechtssystem. Die Tagsatzung beschloss hauptsächlich gemeinsame Aktionen gegenüber Bedrohungen von aussen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Seite 2 von 6

Die Dokumentstruktur gleicht dem dieses Handbuches: Die Seiten enthalten ein komplexes Layout mit einer Vielzahl von Textblöcken, Grafiken und Bildern. Die Seiten sind kontinuierliche gelayoutet mit Kopf-, Fusszeilen und Seitennummern.

Abb. 3.5.7: Herstellung digitaler Unterlagen nach Anwendungszweck: Dokumentationen für den Ausdruck auf Papier. (Detailliertere Ansichten der Abb. folgen in den jeweiligen Unterkapiteln!)

Desktoppublishing-Software (z. B. Adobe Indesign oder Freeware Scribus)

Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 149


Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

ZIELFORMAT

Im Internet publizieren

Arbeitsunterlagen

SEITE 150 ©MARKNE

Art

beabsichtigte Methodik

Format und Inhalte

Beispiele

Wahl der Software bzw. des Filtyps

z. B. Webseite mit Links zum Vergleichen der Inhalte (Texte und Bilder) über die Rahmenstruktur oben und unten.

zur virtuellen Bearbeitung

Textverarbeitungssoftware (z. B. Microsoft Word)

Interaktive Website

virtuell

Text und Bilder

Dokumentationen mit Text und Bild über mehrere Seiten, von denen einzelne Ausschnitte zur Vertiefung des Stoffes nachgelesen werden können. Die Datei kann eine Liste (rechts) mit Links zu den einzelnen Kapiteln und wichtigen Textpassagen enthalten. PDF-Dokument

zum Studium

Präsentation

Eine Präsentation, die z. B. im Unterricht im Rahmen eines Lehrvortrags gehalten wurde, wird zum Nachlesen ins Internet gestellt. Da die Interaktivität nicht notwendig ist und die entsprechende Software (inkl. Schriften etc.) auf dem Schülercomputer fehlt, werden die einzelnen Folien in das PDF-Format konvertiert.

Multimedia-Elemente (Ton und Film)

Die Schüler erhalten z. B. als Hausaufgabe den Auftrag, Kurzfilme, die von der Lehrperson aufbereitet und ins Netz gestellt wurden, zuhause via Internet anzusehen und dazu Fragen zu beantworten.

Abb. 3.5.8: Herstellung digitaler Unterlagen nach Anwendungszweck: Dokumente für die Verwendung im Internet. (Detaillisertere Ansichten der Abb. folgen in den jeweiligen Unterkapiteln!)

Textverarbeitungssoftware (z. B. Microsoft Word)


Tipps und Tricks beim Arbeiten mit Textverarbeitungsprogrammen zur Verbesserung der Effizienz: • Markieren mit Mausklicks: Wörter, Zeilen und Absätze müssen, bevor Formatierungen vorgenommen werden können, markiert werden: Zeitaufwändige Mausbewegungen über den Textpassagen kann man sich mit unterschiedlichen Mausklicks auf den Text ersparen: 2x klicken = Wort ist markiert, 3x klicken = Absatz ist markiert! • «drag and drop» ersetzt «copy and paste»: Beim Schreiben von Texten kommt es häufig vor, dass Passagen an eine andere Stelle verlegt werden sollen: Markierte Textblöcke lassen sich einfach mit der Maus (rechte Taste) „packen“ und verschieben! • Das Arbeiten mit Formatvorlagen erleichtert nachträgliches Umformatieren und ermöglicht z. B. das automatische Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses! • Will man einzelne Wörter oder periodisch erscheinende Formatmerkmale von Wörtern ersetzen, kann dies bequem über die Funktion «suchen > ersetzen» vorgenommen werden.

Verwendung von mehreren Spalten erhöht – das ist wissenschaftlich erwiesen und wird in Zeitungen seit Jahrhunderten praktiziert – die Lesbarkeit von Dokumenten, weil das Gehirn die Wörter von schmalen Textblöcken auf einmal erfassen kann, da die Augen nicht „wandern“ müssten! Es macht deshalb keinen Sinn, die Zeile von Texten über die Breite eines gesamten Blattes A4 laufen zu lassen; die Lesearbeit wird dadurch für die Schülerinnen und Schüler nur unnötig erschwert: Churchill

(Seite 1 von 1)

«Zürcher Rede» 19. Sept. 1946

Churchill, Sir Winston Leonhard

Nachkriegszeit • Marschall-Plan • Kalter Krieg - Berlinkrise - Koreakrieg - Deutsche Teilung • Europäische Einigung - Gründung EGKS - Von der EWG zur EU • Entstehung der Blöcke - WAPA und NATO - OECE und COMECON

britischer Staatsmann, geb. am 30.11.1874, gest. am 24.1.1965. 1900 trat er als konservativer Abgeordneter ins Unterhaus ein; nach Beginn der deutschen Westoffensive am 10.5.1940 Premierminister, im Oktober 1940 auch Führer der Konservativen (bis April 1955). Mit Roosevelt verkündete C. 1941 die Atlantik-Charta.1 Auf den Konferenzen von Teheran (1943) und Jalta (1945) konnte C. sich nur in einigen Punkten gegen die UdSSR und Amerika durchsetzen. Trotz seines durch die Wahlniederlage (Juli 1945) veranlaßten Rücktritts blieb C.s internationales Ansehen unerschüttert; er setzte sich für den Nordantlantik-Pakt2 und den Europa-Gedanken ein. Oktober 1951 bis April 1955 war er nochmals Premierminister. (gekürzt nach: www.rhetorik-netz.de 10.08.2010

5

10

15

20

25

30

And what is the plight to which Europe has been reduced? Some of the smaller States have indeed made a good recovery, but over wide areas a vast quivering mass of tormented, hungry, care-worn and bewildered human beings gape at the ruins of their cities and their homes, and scan the dark horizons for the approach of some new peril, tyranny or terror. Among the victors there is a babel of voices; among the vanquished the sullen silence of despair. That is all that Europeans, grouped in so many ancient states and nations, that is all that the Germanic races have got by tearing each other to pieces and spreading havoc far and wide. Indeed but for the fact that the great Republic across the Atlantic Ocean has at length realised that the ruin or enslavement of Europe would involve their own fate as well, and has stretched out hands of succour and of guidance, but for that the Dark Ages would have returned in all their cruelty and squalor. Gentlemen, they may still return. Yet all the while there is a remedy which, if it were generally and spontaneously adopted by the great majority of people in many lands, would as if by a miracle transform the whole scene, and would in a few years make all Europe, or the greater part of it, as free and as happy as Switzerland is today. What is this sovereign remedy? It is to recreate the European Family, or as much of it as we can, and to provide it with a structure under which it can dwell in peace, in safety and in freedom. We must build a kind of United States of Europe. In this way only will hundreds of millions of toilers be able to regain the simple joys and hopes which make life worth living. The process is simple. All that is needed is the resolve of hundreds of millions of men and women to do right instead of wrong and to gain as their reward blessing instead of cursing.

30

35

40

45

50

55

60

Und welches ist der Zustand, in den Europa gebracht worden ist? Zwar haben sich einige der kleineren Staaten gut erholt, aber in weiten Gebieten starren ungeheure Massen zitternder menschlicher Wesen gequält, hungrig, abgehärmt und verzweifelt auf die Ruinen ihrer Städte und Behausungen und suchen den düsteren Horizont angestrengt nach dem Auftauchen einer neuen Gefahr, einer neuen Tyrannei oder eines neuen Schreckens ab. Unter den Siegern herrscht ein babylonisches Stimmengewirr; unter den Besiegten das trotzige Schweigen der Verzweiflung. Das ist alles, was die in so viele alten Staaten und Nationen gegliederten Europäer, das ist alles, was die germanischen Völker erreicht haben, nachdem sie sich gegenseitig in Stücke rissen und weit und breit Verheerung anrichteten. Hätte nicht die grosse Republik jenseits des Atlantischen Ozeans schliesslich begriffen, dass der Untergang oder die Versklavung Europas auch ebenso ihr eigenes Schicksal bestimmen würde, und hätte sie nicht ihre Hand zu Beistand und Führung ausgestreckt, so wäre das finstere Mittelalter mit seiner Grausamkeit und seinem Elend zurückgekehrt. Meine Herren, es kann noch immer zurückkehren. Und doch gibt es all die Zeit hindurch ein Mittel, das, würde es allgemein und spontan von der grossen Mehrheit der Menschen in vielen Ländern angewendet, wie durch ein Wunder die ganze Szene veränderte und in wenigen Jahren ganz Europa, oder doch dessen grössten Teil, so frei und glücklich machte, wie es die Schweiz heute ist. Welches ist dieses vorzügliche Heilmittel? Es ist die Neuschöpfung der europäischen Völkerfamilie, oder doch soviel davon, wie möglich ist, indem wir ihr eine Struktur geben, in welcher sie in Frieden, in Sicherheit und in Freiheit bestehen kann. Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa errichten. Nur auf diese Weise werden Hunderte von Millionen sich abmühender Menschen in die Lage versetzt, jene einfachen Freuden und Hoffnungen wiederzuerhalten, die das Leben lebenswert machen. Das Vorgehen ist einfach. Das einzige, was nötig ist, ist der Entschluss Hunderter von Millionen Männer und Frauen, recht statt unrecht zu tun und dafür Segen statt Fluch als Belohnung zu ernten.

(Quelle: http://www.ena.lu/rede_winston_churchill_zurich_19_september_1946-032600045.html 10.08.2010)

Arbeitsaufträge: 1. Untersuche den Auszug aus der Rede nach Churchills Argumenten, die für eine Einigung Europas sprechen!

2. Welche besondere Vorbildrolle spricht Churchill der Schweiz zu?

64 1 Vertrag 2

von 1941 zwischen den USA und Grossbritannien über das weitere Vorgehen im Krieg Vertragswerk über die Gründung der NATO

Fachschaft Geschichte Kantonsschule Sursee

MK28022010-churchill-rede-zuerich-1946.docx

Abb. 3.5.9: Die Reduktion der Zeilenbreite eines Blattes A4 auf Spalten kann ganz einfach über einen Abschnittswechsel und das Formatieren auf mehrere Spalten erreicht werden!

Textverarbeitungsprogramme wurden ursprünglich dafür entwickelt, umfangreiche Texte mit wenig Bildmaterial zu verfassen. Bei der Erstellung von Printdokumenten haben sie sich im Umfeld der Schule zum absoluten Standard entwickelt, obwohl in vielen Situationen andere Softwaretypen bessere Dienste leisten würden! Wofür eignen sich Textverarbeitungsprogramme und welche Grundsätze sollten bei ihrer Wahl beachtet werden? Textverarbeitungsprogramme leisten dann gute Dienste, wenn längere Lesetexte, die unter Umständen mehrere Seiten beanspruchen, abgedruckt werden sollen: Mit keinem anderen Softwaretyp kann Fliesstext so einfach über mehrere Seiten gelegt und automatisch mit Kopf-, Fusszeilen und Anmerkungen (Fussnoten) sowie automatischer Paginierung versehen werden. Das Mittel zur Strukturierung von Textblöcken in einer Textverarbeitungssoftware sind die Abschnitte: Das Einfügen eines Abschnittswechsels (meistens Menü «Einfügen > Abschnitt») lässt es zu, die Anzahl Spalten zu variieren oder Texte, auf die der Schüler auszugsweise Bezug nehmen muss, mit einer Zeilennummerierung auszustatten. Weitere Gestaltungselemente im Sinne einer Strukturierung des Layouts und damit verbesserter Lesbarkeit eines Arbeitsblattes wären: • Die Benutzung von Kopf- und Fusszeilen dient vor allem der praktischen Seitennummerierung innerhalb mehrseitiger Dokumente. Die Platzhalter für die automatische Seitennummerierung erfolgt meistens durch das Einfügen eines automatischen Formelfeldes im Menü «Einfügen». Der Abstand von Kopf- und Fusszeilen vom Seitenrand kann in den allgemeinen Einstellungen für das Dokument bestimmt werden. • Die Verwendung von Tabellen ist ein einfaches Mittel, über mehrere Zeilen und Spalten durchmischte Elemente von Texten und Bildern zu ordnen. • Die Verwendung von Spalten zur Ordnung von Text (anstelle von Tabellen) eignet sich nur dann, wenn die Textblöcke eher länger sind oder wenn - wie hier im Beispiel – eine automatische Zeilennummerierung verwendet werden soll; eine solche Funktion besteht nicht für Tabellen. • Sog. «hängende Einzüge» ermöglichen es, in Nummerierungsblöcken Abstände zwischen dem Bereich der Nummern und den dazugehörigen Textblöcken zu erhalten. Durch die Anwendung der Nummerierungsfunktion entsteht diese Formatierung automatisch! • Die Verwendung von Fuss- und Endnotenzeichen ermöglicht es, automatisch Anmerkungen im Text unterzubringen. (Endnoten mussten hier verwendet werden, weil Fussnoten bei Verwendung mehrer Abschnitte pro Seite nicht gesetzt werden können! Das Beispiel auf der folgenden Seite (Abb. 3.5.10) zeigt exemplarisch, wie diese Mittel zur Strukturierung eines Layouts im Dienste einer besseren „Lesbarkeit“ eingesetzt werden können – nicht „nur“ der Textinhalt an sich, sondern das methodisch-diaktische Konzept, das hinter dem Layout steckt, ist wichtig!

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 151


Der Griff zur Textverarbeitungssoftware ist besonders dann geeignet, wenn Texte mit bestimmten Merkmalen wie automatischer Zeilennummerierung oder Fussnoten versehen werden sollen, weil solche Funktionen andere Softwaretypen nicht anbieten:

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Layout: Format A4 hoch

Wege zu digitalen Printdokumenten

Kopfzeile mit Seitenzahlen: «aktuelle Seitenzahl» von «max. Seiten»

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Seitenrand: links 2,5 cm, sonst 2 cm

Churchill

(Seite 1 von 1)

«Zürcher Rede» 19. Sept. 1946

Churchill, Sir Winston Leonhard

Erster Abschnitt: einspaltig; enthält Tabelle mit 3 Spalten

Nachkriegszeit • Marschall-Plan • Kalter Krieg - Berlinkrise - Koreakrieg - Deutsche Teilung • Europäische Einigung - Gründung EGKS - Von der EWG zur EU • Entstehung der Blöcke - WAPA und NATO - OECE und COMECON

britischer Staatsmann, geb. am 30.11.1874, gest. am 24.1.1965. 1900 trat er als konservativer Abgeordneter ins Unterhaus ein; nach Beginn der deutschen Westoffensive am 10.5.1940 Premierminister, im Oktober 1940 auch Führer der Konservativen (bis April 1955). Mit Roosevelt verkündete C. 1941 die Atlantik-Charta.1 Auf den Konferenzen von Teheran (1943) und Jalta (1945) konnte C. sich nur in einigen Punkten gegen die UdSSR und Amerika durchsetzen. Trotz seines durch die Wahlniederlage (Juli 1945) veranlaßten Rücktritts blieb C.s internationales Ansehen unerschüttert; er setzte sich für den Nordantlantik-Pakt2 und den Europa-Gedanken ein. Oktober 1951 bis April 1955 war er nochmals Premierminister. (gekürzt nach: www.rhetorik-netz.de 10.08.2010

Mittlerer Abschnitt als zweispaltig definiert: 5

10

15

20

25

30

And what is the plight to which Europe has been reduced? Some of the smaller States have indeed made a good recovery, but over wide areas a vast quivering mass of tormented, hungry, care-worn and bewildered human beings gape at the ruins of their cities and their homes, and scan the dark horizons for the approach of some new peril, tyranny or terror. Among the victors there is a babel of voices; among the vanquished the sullen silence of despair. That is all that Europeans, grouped in so many ancient states and nations, that is all that the Germanic races have got by tearing each other to pieces and spreading havoc far and wide. Indeed but for the fact that the great Republic across the Atlantic Ocean has at length realised that the ruin or enslavement of Europe would involve their own fate as well, and has stretched out hands of succour and of guidance, but for that the Dark Ages would have returned in all their cruelty and squalor. Gentlemen, they may still return. Yet all the while there is a remedy which, if it were generally and spontaneously adopted by the great majority of people in many lands, would as if by a miracle transform the whole scene, and would in a few years make all Europe, or the greater part of it, as free and as happy as Switzerland is today. What is this sovereign remedy? It is to recreate the European Family, or as much of it as we can, and to provide it with a structure under which it can dwell in peace, in safety and in freedom. We must build a kind of United States of Europe. In this way only will hundreds of millions of toilers be able to regain the simple joys and hopes which make life worth living. The process is simple. All that is needed is the resolve of hundreds of millions of men and women to do right instead of wrong and to gain as their reward blessing instead of cursing.

30

35

40

45

50

55

60

Und welches ist der Zustand, in den Europa gebracht worden ist? Zwar haben sich einige der kleineren Staaten gut erholt, aber in weiten Gebieten starren ungeheure Massen zitternder menschlicher Wesen gequält, hungrig, abgehärmt und verzweifelt auf die Ruinen ihrer Städte und Behausungen und suchen den düsteren Horizont angestrengt nach dem Auftauchen einer neuen Gefahr, einer neuen Tyrannei oder eines neuen Schreckens ab. Unter den Siegern herrscht ein babylonisches Stimmengewirr; unter den Besiegten das trotzige Schweigen der Verzweiflung. Das ist alles, was die in so viele alten Staaten und Nationen gegliederten Europäer, das ist alles, was die germanischen Völker erreicht haben, nachdem sie sich gegenseitig in Stücke rissen und weit und breit Verheerung anrichteten. Hätte nicht die grosse Republik jenseits des Atlantischen Ozeans schliesslich begriffen, dass der Untergang oder die Versklavung Europas auch ebenso ihr eigenes Schicksal bestimmen würde, und hätte sie nicht ihre Hand zu Beistand und Führung ausgestreckt, so wäre das finstere Mittelalter mit seiner Grausamkeit und seinem Elend zurückgekehrt. Meine Herren, es kann noch immer zurückkehren. Und doch gibt es all die Zeit hindurch ein Mittel, das, würde es allgemein und spontan von der grossen Mehrheit der Menschen in vielen Ländern angewendet, wie durch ein Wunder die ganze Szene veränderte und in wenigen Jahren ganz Europa, oder doch dessen grössten Teil, so frei und glücklich machte, wie es die Schweiz heute ist. Welches ist dieses vorzügliche Heilmittel? Es ist die Neuschöpfung der europäischen Völkerfamilie, oder doch soviel davon, wie möglich ist, indem wir ihr eine Struktur geben, in welcher sie in Frieden, in Sicherheit und in Freiheit bestehen kann. Wir müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa errichten. Nur auf diese Weise werden Hunderte von Millionen sich abmühender Menschen in die Lage versetzt, jene einfachen Freuden und Hoffnungen wiederzuerhalten, die das Leben lebenswert machen. Das Vorgehen ist einfach. Das einzige, was nötig ist, ist der Entschluss Hunderter von Millionen Männer und Frauen, recht statt unrecht zu tun und dafür Segen statt Fluch als Belohnung zu ernten.

Dritter Abschnitt: einspaltig

(Quelle: http://www.ena.lu/rede_winston_churchill_zurich_19_september_1946-032600045.html 10.08.2010)

Die nummerierten Aufgabentexte enthalten einen hängenden Zeileneinzug für die erste Zeile und einen definierten Tabulator für den Beginn des Aufgabentextes, damit die Folgezeilen den Einzug behalten:

1. Untersuche den Auszug aus der Rede nach Churchills Argumenten, die für eine Einigung Europas sprechen!

3 Tabulatoren; der mittlere zentriert, der rechte rechtsbündig formatiert. Die Gliederung der Einzüge wurde durch die Funktion der Software erstellt:

Im mittleren Abschnitt ist die Option für die Nummerierung der Zeilen aktiviert.

Arbeitsaufträge:

Für den Notizbereich wurde eine Tabelle mit 2 Teilen und 2 Spalten verwendet. Die Aufgabenliste wurde automatisch nummeriert:

2. Welche besondere Vorbildrolle spricht Churchill der Schweiz zu?

Unterhalb des Tabellenbereichs wurden die Anmerkungen als Endnoten eingefügt.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 152 ©MARKNE

Fusszeile

Die Endnoten werden mit automatischer Nummerierung eingesetzt.

64 1 Vertrag 2

von 1941 zwischen den USA und Grossbritannien über das weitere Vorgehen im Krieg Vertragswerk über die Gründung der NATO

Fachschaft Geschichte Kantonsschule Sursee

MK28022010-churchill-rede-zuerich-1946.docx

Abb. 3.5.10: Beispieldokument für den Einsatz einer Textverarbeitung; durch den Wechsel von Abschnitten mit unterschiedlicher Spaltenzahl (Mittelteil rum besseren Lesen zweispaltig) und der Verwendung von Tabellen zur Strukturierung von Text und Bild (Kopfbereich als Tabelle mit 3 Spalten) sind schon recht komplexe Layouts möglich. Wichtig bleibt immer auch, dass die funktional unterschiedlichen Bereiche eines Arbeitsblattes (hier Vorinformation, Quellen- bzw. Arbeitsteil, Aufgabenteil) optisch voneinander getrennt sind und für den Schüler sofort erkennbar werden! Die Screenshots der Symbole aus den Formatierungslisten stammen aus Microsoft Word für Mac 2008 Ver. 12.2.5. (microsoft.com)


• Der didaktische Vorteil der Verwendung von Blättern im Grossformat A3 liegt darin, dass eine konzeptuelle Struktur bei der Wahl des Layouts möglich wird, die den methodisch-diaktischen Aufbau einer Lektion wiederspiegeln kann: Von links nach rechts bzw. in der Diagonalen von links oben nach rechts unten folgt der Aufbau des Blattes dem Ablauf der Lektion (vgl. auch Abb. 3.5.13 bis 16 S. 150): Dem Einstieg des Klimas in unserer Breite (oben links) folgen die Unterschiede für das Klima in mediterranen Regionen (unten links) und den Konsequenzen für die Vegetation im Sommer (oben rechts) und im Winter (unten rechts)! • Auch die Farben für die Konsequenzen des anderen Klimaverlaufs wurden logisch eingesetzt; rot für den ariden Sommer, blau für den kühleren Winter: Südeuropa

140 130

100

200

90

180

80

160

70

140

60

120

50

100

40

80

30

60

20

40

10

20

0

0

-10

J F M A M J J A S O N D

-20

…………………………………………… ……………………………………………

-20

……………………………………………

Rom ITALIEN 46m ü. M.

280

100

200

90

180

80

160

70

140

60

120

50

100

40

80

30

60

20

40

10

20

T (°C)

220

0

J F M A M J J A S O N D

Merkmale des mediterranen Klimas:

240

Sommer: ……………………………….. …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… Winter: ………………………………….. …………………………………………… ……………………………………………

-20 -40

……………………………………………

Tø: 16°C T!: 19°C N": 828mm Aufgabe 2: Informiere Dich im Buch S. 309 über die verschiedenen Anpassungen der Vegetation an das mediterrane Klima und ergänze dann das Schema in der rechten Blatthälfte! (Schlage die speziellen Anpassungen von Agave und Feigenkaktus in einem Lexikon nach.)

………………………………………

Blätter:

Rinde:

………………………………………………

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

……………………………………………… !

um in der Trockenzeit an das Grundwasser zu gelangen

………………………………………

!

geringere Wasserverdunstung

dick und fleischig

!

………………………………………………

Schutzschicht aus Wachs / Harz

!

………………………………………………

Ausscheidung ätherischer Öle

!

………………………………………………

………………………………………

!

dick, aus schwer entzündbarem Kork

Agave: Dicke, fleischige Blätter zur Wasserspeicherung, die zudem mit Dornen vor Tierfrass schützen. Blüht nur alle 2 bis 3 Jahre ein Mal, um Energie sparen zu können!

260

110

!

………………………………………

300

0

(Vgl. Fortsetzung nächste Seite!)

Winter: …………………………………..

-40

-20

Abb. 3.5.12: Die inhaltlichen Schwerpunkte des Arbeitsblattes (im Format A3) werden später je einzeln in die Präsentation für die Lektion eingefügt; vgl. dazu auch Abb. 3.5.14 bis 3.5.17 S. 154!

……………………………………………

Aufgabe 1: Bearbeite die Klimadiagramme so, dass ersichtlich wird, welche Monate arid bzw. humid sind und wie lange die Vegetationszeiten für Wildpflanzen dauern. Beschreibe dann die Merkmale des Klimas am Mittelmeer und bei uns für Sommer und Winter! (blaue Kasten)

© MARKNE

Wurzeln:

……………………………………………

……………………………………………

Pflanzen ruhen im Sommer (Wachstumsphase im Winter)

Sommer: ………………………………..

Tø: 9°C T!: 19°C N": 1159mm

150

Wachstum:

Merkmale des Übergangsklimas:

260 220

-10

Folie 4

280

110

120

Folie 3

300

240

130

Arbeitsblatt A3

Luzern SCHWEIZ 498m ü. M.

120

Aride (= trockene) Sommer

150

140

Folie 2

Geographie / KNE

MITTELMEERRAUM: Klima Anpassungen der Vegetation

Feigenkaktus: …………………………..

Macchia: Buschvegetation, wie sie nach Waldbränden (nie mehr als Wald) nur noch teilweise nachwächst.

Weil im Winter Vegetationszeit herrscht und nur selten Frost besteht, behalten viele Pflanzen und Bäume

Milde, humide Winter

Folie 1

Das folgende Arbeitsblatt wurde im Format A3 erstellt und wird dem Schüler auch in diesem Format gedruckt verteilt:

N (mm)

• Obwohl in Anwendungen zur Textverarbeitung auch mit frei schwebenden Textblöcken und Grafiken gearbeitet werden kann (Einfügen frei schwebender Rahmen), ist dieser Softwaretyp wesentlich beser gewappnet, eine Vielzahl von Grafiken verarbeiten zu können, ohne dass Verzögerungen im Bildaufbau entstehen. • Eine Präsentationssoftware kennt keine „fliessende“ Darstellung über mehrere Seiten, sondern zeigt separiert jedes Blatt als eigenständige Folie an, zu dem mit der Spaltenübersicht bequem navigiert werden kann. Das Verschieben von Objekten oder überhaupt den Überblick zu behalten wird damit wesentlich erleichtert! • Elemente, die sowohl für das Arbeitsblatt als auch für die Besprechung im Unterricht vorgesehen sind, sind aus einer Präsentationssoftware per se multifunktional verwendbar: Werden nämlich die Arbeitsblätter mit einer Präsentationssoftware erstellt, können Elemente durch einen einfachen Kopiervorgang später direkt in die Präsentation für den Unterricht verwendet werden, ohne dass die einzelnen Objekte ihre Editierbarkeit (z. B. für Animationen) verlieren! Lösungen von Lernaufgaben können so schrittweise aufgebaut, Wörter für Lückentexte eingeblendet werden:

N (mm)

Viele Argumente sprechen – das zeigt auch die Erfahrung – für ein Einsatz von Präsentationsprogrammen, weil diese Softwaregattung mehr Synergien bei interaktiver Präsentation im Unterricht ermöglicht:

Die Idee, Arbeitsblätter mit einer Software für Präsentationen zu erstellen, mag wohl auf den ersten Blick eigenartig anmuten! Sie eignet sich aber für Unterrichtseinheiten, wo Sequenzen mit erweiterten Lernformen individuell erarbeitet und später im Plenum «interaktiv» diskutiert werden, besonders gut:

T (°C)

Textverarbeitung oder Präsentationssoftware?

ihre Blätter auch im Winterhalbjahr! Sogenannte typische, immer-……………………… Bäume sind:

Zeder Pinie Zypresse Olivenbaum Aufgabe 3: Ordne mit Pfeilen die Namen der Bäume den richtigen Bildern zu! mittelmeer-vegetation.ppt

Abb. 3.5.11: Arbeitsblatt im Querformat A3, erstellt mit einer Präsentationssoftware: Der inhaltliche Aufbau des Layouts folgt – logischerweise – beimQuerformat von links nach rechts, beim Hochformat von oben nach unten. Die grosszügigen Flächen beim Format A3 lassen immer auch genügend Freiraum für Notizflächen zu Arbeitsaufträgen. Im Format A4 müssten die Inhalte wohl auf 3 Blätter verteilt werden: Blatt 1 mit den beiden Klimadiagrammen, Blatt 2 mit den Folgen der mediterranen Trockenheit für die Vegetation im Sommer, Blatt 3 für dieselben für das milde Winterhalbjahr!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 153


Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

• • •

Wege zu digitalen Webdokumenten Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Südeuropa

Einblicke in die Struktur des Arbeitsblattes mit den zahlreichen Einzel­ elementen für Texte und Bilder: Blendet man in Präsentationsprogrammen alle Symbolleisten ein (Menü «Ansicht > Symbolleisten»), kann man bequem zwischen den verschiedensten Tools auswählen, die gestalterisch eingesetzt werden können. Jedes einzelne Elemente lässt sich frei verschieben und damit in der späteren Präsentation für den Unterricht auch animieren, also «interaktiv präsentieren»! (Vgl. Beispiele S. 150 Abb. 3.5.17 bis 19.) Neuere Versionen dieses Softwaretyps lassen es sogar zu, mehrspaltige Textblöcke zu erstellen:

MITTELMEERRAUM: Klima Anpassungen der Vegetation Südeuropa MITTELMEERRAUM: Klima Anpassungen der Vegetation 150 300 140 150 130 140 120 130 110 120 100 110 90 100 80 90 70 80 60 70 50 60 40 50 30 40 20 30 10 20 0 10 -10 0 -20 -10

Luzern SCHWEIZ 498m ü. M. Luzern SCHWEIZ 498m ü. M.

-20

280 300 260 280 240 260 220 240 200 220 180 200 160 180 140 160 120 140 100 120 80 100 60 80 40 60 20 40 0 20 -20 0 -40 -20

J F M A M J J A S O N D

Wachstum:

Merkmale des Übergangsklimas:

Wachstum:

Merkmale Übergangsklimas: Sommer: des ……………………………….. Sommer: ……………………………….. ……………………………………………

Wurzeln: Wurzeln:

…………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ……………………………………………

Aride (= trockene) Sommer Aride (= trockene) Sommer

Scannen von Texten

…………………………………………… Winter: ………………………………….. Winter: ………………………………….. …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ……………………………………………

J F Tø: M A9°C M T!: J J19°C A SN": O 1159mm N D

……………………………………………

-40

Tø: 9°C T!: 19°C N": 1159mm

Schritt 1:

Aufgabe 1: Bearbeite die Klimadiagramme so, dass ersichtlich wird, welche Monate arid bzw. humid sind und wie lange die Vegetationszeiten für Wildpflanzen dauern. Beschreibe dann die Merkmale des Klimas am Mittelmeer und bei uns für Sommer und Winter! (blaue Kasten) Aufgabe 1: Bearbeite die Klimadiagramme so, dass ersichtlich wird, welche Monate arid bzw. humid sind und wie lange die Vegetationszeiten für Wildpflanzen dauern. Beschreibe dann die Merkmale des Klimas am Mittelmeer und bei uns für Sommer und Winter! (blaue Kasten) 150 140 150 130 140 120 130 110 120 100 110 90 100 80 90 70 80 60 70 50 60 40 50 30 40 20 30 10 20 0 10 -10 0 -20 -10

300

Rom ITALIEN 46m ü. M. Rom ITALIEN 46m ü. M.

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

-20

280 300 260 280 240 260 220 240 200 220 180 200 160 180 140 160 120 140 100 120 80 100 60 80 40 60 20 40 0 20 -20 0 -40 -20

J F M A M J J A S O N D

J F Tø: M A M JT!:J 19°C A S N": O N D 16°C 828mm

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Schritt 2:

Südeuropa

…………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… Winter: ………………………………….. Winter: ………………………………….. …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ……………………………………………

© MARKNE

280 240 260 220

Merkmale des Übergangsklimas: Sommer: ………………………………..

120 100 110 90

240 200 220 180

Sommer: ……………………………….. ……………………………………………

100 80 7090

200 160 180 140

…………………………………………… ……………………………………………

6080 5070

160 120 140 100

…………………………………………… ……………………………………………

4060 3050

80120 60100

…………………………………………… Winter: …………………………………..

498m ü. M.

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

2040 1030 020 -1010 -20 0

Veröffentlichung der Website

4080 2060

J F M A M J J A S O N D

-10

J F A M J AN": S 1159mm O N D Tø:M9°C T!:J19°C

0 40 20 -20 0 -40 -20

-20

-40

Winter: ………………………………….. …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ……………………………………………

Tø: 9°C T!: 19°C N": 1159mm

Aufgabe 1: Bearbeite die Klimadiagramme so, dass ersichtlich wird, welche Monate arid bzw. humid sind und wie lange die Vegetationszeiten für Wildpflanzen dauern. Beschreibe dann die Merkmale des Klimas am Mittelmeer und bei uns für Sommer und Winter! (blaue Kasten) Aufgabe 1: Bearbeite die Klimadiagramme so, dass ersichtlich wird, welche Monate arid bzw. humid sind und wie lange die Vegetationszeiten für Wildpflanzen dauern. Beschreibe dann die Merkmale des Klimas am Mittelmeer und bei uns für Sommer und Winter! (blaue Kasten) 150 300

Abb. 3.5.13: Arbeitsblatt in Microsoft Powerpoint (microsoft.com) mit geöffneten Symbollisten für folgende Paletten: Rom ITALIEN

280 300 260

Merkmale des mediterranen Klimas:

280 240 260 220

Merkmale des mediterranen Klimas: Sommer: ………………………………..

240 200 220 180

Sommer: ……………………………….. ……………………………………………

100 80 7090

200 160 180 140

…………………………………………… ……………………………………………

6080 5070

160 120 140 100

…………………………………………… ……………………………………………

4060 3050

80120 60100

…………………………………………… Winter: …………………………………..

2040 1030

4080 2060

020 -1010 -20 0

0 40 20 -20

140 120 130 110

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

Zeichnungspalette

Objektepalette

Formatierungspalette

T (°C) T (°C)

120 100 110 90

46m ITALIEN ü. M. Rom 46m ü. M.

N (mm) N (mm)

140 150 130

Die einzelnen Objekte wurden mit dem Befehl «Alles markieren» aktiviert um zu zeigen, aus wie vielen einzelnen Objekten das Arbeitsblatt zusammengesetzt ist! J F M A M J J A S O N D -10

J F A MT!: J 19°C J A N": S O828mm N D Tø:M16°C

0 -40 -20

-20

-40

Winter: ………………………………….. …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… …………………………………………… ……………………………………………

Tø: 16°C T!: 19°C N": 828mm

SEITE 154 ©MARKNE

Schritt 4:

Informiere Dich im Buch S. 309 über die verschiedenen Anpassungen der Vegetation an das mediterrane Klima und ergänze dann das Schema in der rechten Blatthälfte! (Schlage die speziellen Anpassungen von Agave und Feigenkaktus in einem Lexikon nach.)

© MARKNE

Wurzeln: Blätter: Blätter:

Rinde: Rinde:

Pflanzen ruhen im Sommer Pflanzen ruhen imimSommer (Wachstumsphase Winter) (Wachstumsphase im Winter) ……………………………………… ……………………………………… ………………………………………

!

………………………………………………

……………………………………………… um in der Trockenzeit an das

! Grundwasser um in der Trockenzeit an das zu gelangen

……………………………………… ……………………………………… !

Grundwasser zu gelangen geringere Wasserverdunstung

……………………………………… geringere Wasserverdunstung dick und fleischig !! ……………………………………………… dick und fleischig Schutzschicht aus Wachs / Harz

……………………………………………… !! ………………………………………………

Schutzschichtätherischer aus WachsÖle / Harz Ausscheidung

……………………………………………… !! ………………………………………………

Ausscheidung ätherischer Öle ………………………………………

……………………………………………… !! dick, aus schwer entzündbarem Kork

……………………………………… Agave:

!

dick, aus schwer entzündbarem Kork

Agave: Dicke, fleischige Blätter zur Dicke, fleischige Wasserspeicherung, Blätter die zudemzurmit

Faktor Sommer

ihre Blätter auch Vegetationszeit im Winterhalbjahr! Sogenannte immer-……………………… Bäume sind: Weil im Winter herrscht und nurtypische, selten Frost besteht, behalten viele Pflanzen und Bäume ihre Blätter auch im Winterhalbjahr! Sogenannte typische, immer-……………………… Bäume sind:

Zeder Pinie Zypresse Olivenbaum Aufgabe 3: Ordne mit Pfeilen die Namen der Bäume den richtigen Bildern zu! Zeder Pinie Zypresse Olivenbaum

!

………………

………………… ………………

………………… um in der Tro

……………………………………… ! ………………………………………

um in der Troc Grundwasser

……………………………………… ………………………………………

Grundwasser z geringere Wa

!

……………………………………… dick und fleischig

! geringere Was ! ………………

dick und fleischig Schutzschicht aus Wachs / Harz

! ………………… ! ………………

Schutzschicht aus Wachs / Harz Ausscheidung ätherischer Öle

! ………………… ! ………………

Ausscheidung ätherischer Öle ! ………………… ……………………………………… ! dick, aus sch ……………………………………… Agave:

!

dick, aus schw

Feigenkaktus:

Macc

Agave: Dicke, fleischige

mittelmeer-vegetation.ppt

Aufgabe 3: Ordne mit Pfeilen die Namen der Bäume den richtigen Bildern zu! mittelmeer-vegetation.ppt

Feigenkaktus: …………………………..

ihre Blätter auch im Winterhalbjahr! Sogenannte typische, immer-………………

! ……………………………………………… ……………………………………………… !

! !

Weil Winter Vegetationszeit herrscht und nur selten Frostimmer-…………… besteht, behalten ihreim Blätter auch im Winterhalbjahr! Sogenannte typische,

Mediterr. Klima

Wasserspeicherung, Dornen vor Tierfrass die zudem mit schützen. Dornen vor Tierfrass Blüht nur alle 2 bis 3 schützen. Jahre ein Mal, um Feigenkaktus: Macchia: Buschvegetation, wie sie Blüht nur alle 2zubis 3 Energie sparen nach Waldbränden (nie mehr als Jahre ein Mal, um Feigenkaktus: Macchia: wie sie können! ………………………….. Wald) nur nochBuschvegetation, teilweise nachwächst. Energie sparen zu nach Waldbränden (nie mehr als können! herrscht und nur ………………………….. Wald) viele nur noch teilweise nachwächst. Weil im Winter Vegetationszeit selten Frost besteht, behalten Pflanzen und Bäume

Schritt 3:

Aufgabe 2: Informiere Dich im Buch S. 309 über die verschiedenen Anpassungen der Vegetation an das mediterrane Klima und ergänze dann das Schema in der rechten Blatthälfte! (Schlage die speziellen Anpassungen von Agave und Feigenkaktus in einem Lexikon nach.) Aufgabe 2: © MARKNE

Wachstum: Wurzeln:

Aride (= trockene) Sommer Aride (= trockene) Sommer

140 120 130 110

Wachstum:

Milde, humide Winter Milde, humide Winter

Websites mit Vorlagen erstellen

Merkmale des Übergangsklimas:

(Wachstumsphase im Winter) ………………………………………

Blätter zur Dicke, fleischige Wasserspeicherung, Blätter zur die zudem mit Wasserspeicherung, Dornen vor Tierfrass die zudem mit schützen. Dornen vor Tierfrass Blüht nur alle 2 bis 3 schützen. Jahre ein Mal, um Blüht nur alle 2 bis 3 Energie sparen zu Jahre ein Mal, um können! Energie sparen zu können!

Geographie / KNE

280 300 260

N (mm) N (mm)

Südeuropa

Luzern SCHWEIZ 498mSCHWEIZ ü. M. Luzern

140 150 130

Pflanzen ruhen im Sommer Pflanzen ruhen im Sommer (Wachstumsphase im Winter)

nach Macch Wald) nach W ………………………….. Wald) n Weil im Winter Vegetationszeit herrscht und nur selten Frost besteht, behalte

…………………………………………… ……………………………………………

Aufgabe 2: Informiere Dich im Buch S. 309 über die verschiedenen Anpassungen der Vegetation an das mediterrane Klima und ergänze dann das Schema in der rechten Blatthälfte! (Schlage die speziellen Anpassungen von Agave und Feigenkaktus in einem Lexikon nach.) Aufgabe 2: Informiere Dich im Buch S. 309 über die verschiedenen Anpassungen der Vegetation an das mediterrane Klima und ergänze dann © MARKNE das Schema in der rechten Blatthälfte! (Schlage die speziellen Anpassungen von Agave und Feigenkaktus in einem Lexikon nach.) Geographie / KNE

MITTELMEERRAUM: Klima Anpassungen 150 300 der Vegetation

T (°C) T (°C)

Interaktive Dokumente in HTML

Rinde:

Sommer: ……………………………….. ……………………………………………

MITTELMEERRAUM: Klima Anpassungen der Vegetation

Rinde:

Merkmale des mediterranen Klimas:

Tø: 16°C T!: 19°C N": 828mm

Blätter:

Merkmale mediterranen Klimas: Sommer: des ………………………………..

……………………………………………

-40

Blätter:

Einheim. Klima

Milde, humide Winter Milde, humide Winter

• Werden die Arbeitsblätter im Format A3 gesetzt, lassen sich die einzelnen Abschnitte ohne Umformatierungen für das spätere Präsentieren mit dem Beamer einsetzen (Abb. 3.5.14 bis17):

N (mm) N (mm)

Digitalisieren mit dem Scanner

Textverarbeitung oder Präsentationssoftware? (Fortsetzung)

N (mm) N (mm)

Natürlich ist es denkbar, dass der Schüler die 3 Arbeitsblätter im Format A4 mit dem gleichen Inhalt nebeneinander legt und das gleiche Ergebnis erzielt; die Frage ist nur, ob er es zuhause im stillen Kämmerlein auch macht und damit die gleichen Anreize zum vernetzten Denken erhält!

T (°C) T (°C)

Im Internet publizieren

T (°C) T (°C)

Faktor Winter

Zeder Pinie Zypresse Olivenbaum

Aufgabe 3: Ordne mit Pfeilen die Namen der Bäume den richtigen Bild Zeder Pinie Zypresse Olivenbaum

Aufgabe 3: Ordne mit Pfeilen die Namen der Bäume den richtigen Bilde


Gerade Präsentationsprogramme neuerer Generation bieten eine Anzahl Vorlagen mit bereits programmierten Animationsabläufen an, die sich für Unterrichtszwecke gut eignen: Als Kreisläufe oder lineare Diagramme können diese Vorlagen Texte und Bilder aufnehmen und schrittweise animieren (einblenden):

Abb. 3.5.21: Beispiele von vorgefertigten, animierbaren «Smart-Grafiken» für Zyklen in Microsoft Powerpoint für Mac 2008 Ver. 12.2.5 (microsoft.com)

Beispiele für den Einbau einzelner Abschnitte des Arbeitsblattes in die interaktive Präsentation für den Unterricht: Um die animierbaren Elemente nochmals sichtbar zu machen, wurden sie wiederum mit dem Befehl «Alles markieren» hervorgehoben:

Abb. 3.5.18: Ausschnitt mit schrittweise einblendbaren Aufgaben bzw. Lösungsschritten, hier für aride und humide Zeiten etc.

Abb. 3.5.22: Beispiele von vorgefertigten, animierbaren «Smart-Grafiken» für lineare Abläufe in Microsoft Powerpoint für Mac 2008 Ver. 12.2.5 (microsoft.com) Mensch und Meer

Geographie / KNE

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

LERNZIELE: Fragen zur Selbstkontrolle

Gezeiten

Küstenschutz

Energie u. Wirtschaft

Ökosystem Watt

•  Welche Kräfte verursachen den Wechsel zwischen Ebbe und Flut? •  Worin besteht der Unterschied zwischen einer Nipp- und einer Sturmflut? •  Welche Zusatzbedingungen sind notwendig, damit aus einer Springflut eine Sturmflut entsteht?

•  Welche Veränderungen haben an der norddeutschen und holländischen Küste zu Landverlusten geführt? •  Welche Massnahmen sind sinnvoll, um eine Küste vor Landverlusten zu schützen? •  Wie schützt man die Menschen an der Küste, wie jene auf einer Hallig vor Überschwemmungen durch eine Sturmflut? •  Welche unterschiedlichen Wege gehen die Menschen in der Neulandgewinnung in Norddeutschland und in den Niederlanden?

•  Wie entsteht Erdöl, wie wird es gefunden und schliesslich gefördert? •  Für welche industriellen Verwendungszwecke kann Erdöl eingesetzt werden? •  Welche Bedeutung hat er Prozess der Raffinierung? •  Welche Faktoren beeinflussen die Preisbildung des Erdöls? •  Was ist unter dem Begriff «peak oil» zu verstehen? •  Warum ist Erdöl ein so wertvoller Rohstoff? •  Inwiefern bildet die Nordsee auch Chancen für alternative Energiequellen?

•  Was versteht man unter dem Begriff eines Ökosystems? •  Welche ökologische, welche ökonomische Bedeutung hat das Watt? •  Wodurch wird die Wasserqualität der Nordsee beeinträchtigt? •  Welche besonderen topographischen Gegebenheiten gefährden die Lebensqualität in Nord- und Ostsee?

Arbeitsblatt Gezeiten Buch S. 272-274

© MARKNE

Arbeitsblätter Landverluste und Küstenschutz Buch S. 212-219 sowie S. 276-277

Arbeitsblatt Erdöl Buch S. 130-131; S. 202;

Abb. 3.5.19: Besprechung der Anpassung der Pflanzen an den ariden Sommer mit einblendbaren Lösungen für die Lückentexte.

Buch S. 121 sowie S. 270-271

A3_quer_lernziele_mensch_meer.pptx

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Abb. 3.5.23: Beispiel für die Verwendung einer linearen Animationsvorlage für die Erstellung eines Lernzielblattes. Abb. 3.5.20: Zuordnung der Namen typischer immergrüner Bäume zu deren Bildern mit einblendbaren Pfeilen.

Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 155


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Bildbetrachtungen eignen sich hervorragend für individualisiertes Lernen. Damit sie auf Arbeitsunterlagen besser mit Stiften bzw. auf Tabletcomputern mit Annotationen versehen werden können, ist es empfehlenswert, vorgängig auf der Abbildung, die bearbeitet werden soll, die Tönung zu verringern, damit das Anbringen von Stiftnotizen bzw. Annotationen einfacher wird: Nordeuropa

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 156 ©MARKNE

Geographie / KNE

GLETSCHER in Nordeuropa und im Alpenraum

1.  2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9.  10.

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Arbeiten mit Bildern auf gedruckten Blättern oder zur Annotation für Tabletcomputer: Oft reicht es aus, Kontrast und Helligkeit eines Bildes zu erhöhen. Gewisse Produkte haben auch zusätzlich Bearbeitungsfilter für die Veränderungen von Fotografien eingebaut, die je nach Vorlage helfen, die Strukturen eines Bildes zur Bearbeitung besser hervorzuheben:

Firnlinie Nährgebiet Zehrgebiet Querspalten Längsspalten Gletscherabbruch Seitenmoränen Mittelmoräne Grundmoräne Gletschertor

Ein Gletscher ist ständig in Bewegung : Sein Eis fliesst unter dem Druck des Nährgebiet eigenen Gewichts vom (wo der Gletscher mit Eis und eben «genährt» wird) ins Zehrgebiet Schnee versorgt , .

Abb. 3.5.24: Fotografie mit originaler Tönung. (tagesspiegel.de 18.8.2012)

Der Gletscher fliesst dabei 10-30 cm pro Tag, also 40-100 m im Jahr! Im Nährgebiet geht durch das Auftauen tagsüber und das nächtliche Gefrieren der Neuschnee allmählich in Eis über. Aber auch der Neuschnee aus früheren Jahren, der Firn , ist aufgrund der tiefen Temperaturen zum Teil noch vorhanden: Im Zehrgebiet lebt der Gletscher folglich von diesem zu Firn umgewandelten Schnee! Die Grenze zwischen Nähr- und Zehrgebiet heisst deshalb Sie liegt in der Schweiz heute zwischen

2‘900 bis 3‘100

Firnlinie m ü. M.

Firn - 10 bis 30 - Zehrgebiet - 40 bis 100 - versorgt, eben «genährt» - 2‘900 bis 3‘100 - Gewichts - Bewegung - Firnlinie - Nährgebiet © MARKNE gletscher.ppt

.

Abb. 3.5.25: Arbeitsblatt mit aufbereiteter Abbildung zur Schülerbearbeitung: Die Tönung des Bildes wurde leicht verringert, damit die angebrachten Skizzen der Buntstifte auf der Fotografie leichter sichtbar sind!

Abb. 3.5.27: Anwendung des Filters «Leuchten: Ränder» in Powerpoint. («Powerpoint» Vers. 14.2.3; Microsoft Office für Mac 2011; microsoft.com)

Abb. 3.5.26: Offene Datei des Arbeitsblattes in «Powerpoint»: Die einfachste Möglichkeit, die Farbtönung einer Fotografie zu verringern, ist der Weg über die Zugabe einer leichten Transparenz, so dass der weisse Papierhintergrund durchschimmert. Der Regler zur Erhöhung der Transparenz erscheint, wenn das Bild angeklickt und der Submenübereich «Bild formatieren» angewählt ist. («Powerpoint» Vers. 14.2.3; Microsoft Office für Mac 2011; microsoft.com)

Das Originalbild kann entweder etwas verkleinert auf einem Zusatzpapier abgegeben werden oder zum Beispiel über den Beamer parallel projiziert werden, damit die Stuierenden die Möglichkeit haben, die Abbildung mit voller Farbtönung zu betrachten! (Für Hinweise zum Publizieren ganzer Bildgalerien vgl. S. 154!)

Abb. 3.5.28: Anwenden verschiedener Filter zur Veränderung des Farbtons in Powerpoint. Bestimmte Bildelemente sind bereits hervorgehoben, zu denen der Schüler Stellung beziehen muss, weil es sich hier um eine Bildauswertung als Teil einer Prüfung handelt! («Powerpoint» Vers. 14.2.3; Microsoft Office für Mac 2011; microsoft.com)


Illustration von Arbeitsblättern zur Bildinterpretation (Vergrösserte Abbildungen mit den Beispielen der vorangegangenen Seite):

Nordeuropa

Geographie / KNE

GLETSCHER in Nordeuropa und im Alpenraum

Tot. Pte.: ___/21 Geschichte / KNE

Prüfung 1b (17. Nov. 2010)

Renaissance und Entdeckungen

Name: ________________

Note: _____

1. Beschreibe auf dem Bild die angezeichneten Bereiche und erkläre deren Bedeutung für die Geschichte der Eroberung der neu entdeckten Gebiete in Amerika:

1.  2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.  9.  10.

Firnlinie Nährgebiet Zehrgebiet Querspalten Längsspalten Gletscherabbruch Seitenmoränen Mittelmoräne Grundmoräne Gletschertor

Ein Gletscher ist ständig in Bewegung : Sein Eis fliesst unter dem Druck des Nährgebiet eigenen Gewichts vom (wo der Gletscher mit Eis und eben «genährt» wird) ins Zehrgebiet Schnee versorgt , . Der Gletscher fliesst dabei 10-30 cm pro Tag, also 40-100 m im Jahr! Im Nährgebiet geht durch das Auftauen tagsüber und das nächtliche Gefrieren der Neuschnee allmählich in Eis über. Aber auch der Neuschnee aus früheren Jahren, der Firn , ist aufgrund der tiefen Temperaturen zum Teil noch vorhanden: Im Zehrgebiet lebt der Gletscher folglich von diesem zu Firn umgewandelten Schnee! Die Grenze zwischen Nähr- und Zehrgebiet heisst deshalb Sie liegt in der Schweiz heute zwischen

2‘900 bis 3‘100

Firnlinie

.

m ü. M.

Firn - 10 bis 30 - Zehrgebiet - 40 bis 100 - versorgt, eben «genährt» - 2‘900 bis 3‘100 - Gewichts - Bewegung - Firnlinie - Nährgebiet © MARKNE gletscher.ppt

Abb. 3.5.30: Vergrösserung eines Arbeitsblattes mit Auftrag zur Bildbeschriftung: Die Farbtönung des Bildes wurde bewusst reduziert, damit die analog oder digital angebrachten Annotationen vom Lernenden besser angebracht werden können bzw. erkennbar sind.

(Nummeriere die Bereiche für Deine Erklärungen!)

___/6

2. Definiere für ein Lexikon den Begriff des «Kolonialismus».

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

___/3 WähleBeispiel selbereiner einen Bereich zur aus Renaissance dem Du zeigen kannst, warum dieses Abb.3.3.5.29: Bildinterpretation einer Prüfungaus, für dieanOrientierungsstufe (Thema Renaissance, Ankunft Zeitalter für Neuen die Entwicklung (bisder heute) eine wurde grosse hatte! vorgenommen, von Columbus in der Welt 1492): Europas Die Reduktion Farbtönung hierBedeutung zum einen deshalb damit die angebrachten Annotationen besser sichtbar sind; zum anderen aber auch, weil durch die Reduktion der Farbe die___/6 (schwarzen) Konturen der Bildelemente besser erscheinen und damit die Interpretation erleichtert wird! 4. Beschreibe in wenigen Worten die grundsätzlichen Probleme des Orienthandels, die dann dazu geführt haben, dass man neue Handelsrouten zu suchen begann!

___/3 5. Zeichne auf der Karte die 3 Ideen ein, die man versucht hatte, um neue Handelswege nach Indien zu finden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE ___/3 © MARKNE

MK_test_renaissance.ppt

SEITE 157


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Sollen Bildelemente nicht schriftlich markiert werden oder umfasst der Interpretationsauftrag eine ganze Bildserie, können Fotos als Galerie im Web platziert werden. Fotogalerien in Clouds ermöglichen dies mit wenigen Schritten, dargestellt am Beispiel «Dropbox»: 1. Konvertieren der Bilder in ein internettaugliches Format (JPEG, GIF oder PNG). 2. Upload der Bilddaten in die Cloud, im Falle von Dropbox in den Ordner «Photos».

(Falls mehrere Galerien parallel verwendet werden möchten, können im Ordner «Photos» weitere Unterverzeichnisse mit neuen Ordnern erstellt werden!)

3. Ermitteln des Freigabelinks mit dem Kontextmenü (rechte Maustaste):

Abb. 3.5.32: Fotogalerie mit «Dropbox» in der Gesamtansicht. (dropbox.com 18.8.2012)

Abb. 3.5.31: Ermittlung des Freigabelinks für die Webgalerie mit «Dropbox», die in einem Unterordner im Bereich «Photos» abgelegt sind. (dropbox.com 18.8.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 158 ©MARKNE

Abb. 3.5.33: Fotogalerie mit «Dropbox» im Präsentationsmodus: Diese wird durch das Klicken auf eines der Bilder aktiviert. Es erscheinen am unteren Rand des Fensters Pfeile zur Navigation zwischen den einzelnen Bildern. Der nach unten zeigende Pfeil (unten rechts) ermöglicht dem Betrachter ein Speichern der Foto auf der lokalen Harddisk! (dropbox.com 18.8.2012)


PDF Das Portable Document Format» (PDF; deutsch: [trans-] portables Dokumentenformat) ist ein plattformunabhängiges Dateiformat für Dokumente, das vom Unternehmen Adobe Systems entwickelt und 1993 veröffentlicht wurde (adobe. com). Es war das Ziel, ein Dateiformat für elektronische Dokumente zu schaffen, das unabhängig vom ursprünglichen Erstellungsprogramm, vom Betriebssystem oder von der Hardware-Plattform originalgetreu angezeigt werden kann. Ein Leser einer PDF-Datei soll das Dokument immer in der Form betrachten und ausdrucken können, die der Autor festgelegt hat. Die typischen Konvertierungsprobleme (wie zum Beispiel veränderter Seitenumbruch oder falsche Schriftarten) beim Austausch eines Dokuments zwischen verschiedenen Anwendungsprogrammen entfallen. Neben Text, Bildern und Grafik kann eine PDF-Datei auch Hilfen enthalten, welche die Navigation innerhalb des Dokumentes erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel anklickbare Inhaltsverzeichnisse und eine miniaturisierte Seitenvorschau. PDFs werden deshalb von vielen Verlagen auch als simples E-Book-Format (E-Journals) genutzt, das mit Sicherheit von jedem Smartphone und jedem mobilen Tabletcomputer angezeigt werden kann. Eine weitere Besonderheit besteht in der Lesbarkeit des PDF-Formats durch Webbrowser: PDFDokumente können so ins Internet gestellt und im Browser direkt angezeigt werden. Links zu weiteren Websiten können ebenfalls in ein PDF-Dokument integriert werden! Mittlerweile gibt es auf dem Markt zahlreiche SoftwareProdukte, die Dateien als PDF erzeugen können, wenn sie auch nicht immer den vollen Funktionsumfang von Adobe Acrobat bieten. («PDF» nach wikipedia.de 11.08.2010, leicht verändert)

Das «PDF» bezeichnet keine Software, sondern ein Fileformat zur Ansicht von digitalen Dokumenten in einem sozusagen «formatsicheren» Zustand: Statt dass Dokumente, Ansichten von Websites oder Bilder über einen Drucker auf Papier ausgegeben werden, wird ein digitales Dokument generiert, das mit entsprechender Software nachher im Originalzustand auf jedem Computer oder Smartphone angesehen und gedruckt werden kann.

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Welche Vorzüge bietet das «Portable Document Format» im Schulbereich?

Wege zu digitalen Printdokumenten

• Formatierungstreue: Die Dokumente können auf jedem Gerät im Originalsatz angesehen werden – unabhängig davon, ob die Ursprungsapplikation oder bestimmte Schriften auf dem Ansichtsgerät fehlen! • Ein PDF-Dokument ist deshalb auch das ideale Format, das von Schülerinnen und Schülern auf mobilen Smartphones und Tabletcomputern immer gelesen und bearbeitet (annotiert) werden kann. Umgekehrt kann von den Schülern verlangt werden, dass Dokumente als PDF abgegeben werden, so dass es keine Rolle spielt, welche Anwendungen die Schüler zuhause auf ihren Computern verwendet haben! • Einbezug interaktiver Elemente: Bei der Ansicht von PDF-Dokumenten erscheinen die Seiten zur besseren Navigation mit Miniaturen; sofern beim Erstellen Ankerpunkte vordefiniert wurden, sind einzelne Passagen oder Kapitelüberschriften zur einfachen Navigation in der Seitenliste direkt anklickbar! Bei der Integration von Weblinks in das Ursprungsdokument bleiben diese bei der Ansicht als aktivierbare Links bestehen, d. h. Websites werden per Mausklick direkt an den Browser übermittelt:

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Abb. 3.5.34: Ansichtsbeispiel eines PDF-Dokuments mit Navigationsliste (rechts).

• PDD-Dokumente können ohne weitere Veränderungen direkt ins Internet gestellt und von jedem Browser angesehen und ausgedruckt werden! • Die Dokumente können vor der Konvertierung für verschiedene Funktionen mit einem Passwortschutz versehen werden, so z. B. für das Drucken: So kann beispielsweise unterbunden werden, dass Dokumente wild gedruckt werden, waren doch die Texte bewusst als Leseinformation gedacht, die dann mit eigenen Worten zusammengefasst als Grundlage für ein Lernpuzzle dienen sollen!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 159


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Das Erstellen von PDF-Dokumenten geschieht denkbar einfach, nämlich über einen „simulierten“ Druckvorgang: Dies hat den grossen Vorteil, dass aus jeder Anwendung heraus, die in der Lage ist, einen Druckvorgang auszuführen, ein PDF-File erstellt werden kann! Genau wie beim „richtigen“ drucken stehen auch sämtliche Einstellungen und Möglichkeiten zur Verfügung, d. h. ein PDF kann für nur eine bestimmte Seite oder das gesamte Dokument erstellt werden, Seitenränder und Blattgrösse sind ebenfalls beeinflussbar. Der Erfinder des PDF-Formats «Adobe» (adobe.com) stellt mit dem sog. «Acrobat-Reader» gratis einen Viewer zur Installation zur Verfügung, mit dem (auf allen Systemplattformen) die Dokumente zwar angesehen, nicht aber erstellt werden können: Dafür bietet Adobe die realtiv teure Version «Acrobat Professionel» an. In der Praxis gibt es alternative Wege, wie ein PDF erstellt werden kann: • Für das Betriebssystem Windows (mind. bis Vers. 7): Eine installierte Hilfssoftware auf der Systemebene (z. B. «PDF Printer», vgl. Spalte links) übernimmt das Erstellen des PDFs. • Unter Mac OS X: Die Generierung eines PDFs ist bereits im System integriert und steht bei jedem Druckvorgang automatisch zur Verfügung! (Vgl. Abb. 3.5.34 unten.) • Es kann sein, dass ein Softwarehersteller von sich aus selber bei der Programmierung der Applikation den Export einer Datei ins PDF-Format integriert hat (z. B. LibreOffice):

Analog u. digital dokumentieren:

3. 5

Abb. 3.5.35: Auf der Systemebene implementierte Exportfunktion unter Mac OS X, die in jedem Druckdialog optional zur Vefügung steht. (apple.com)

SEITE 160 ©MARKNE

Weil die Betriebssystemversionen «Windows» (mind. bis Version 7) von Microsoft die Funktion zum Generieren von PDF-Files nicht standardmässig implementiert haben, ist die Installation einer zusätzlichen Applikation notwendig, wie z. B. die Freeware «PDF Printer». Die folgenden Schritte zeigen, wie die Installation funktioniert und die Dokumente generiert werden:

Wie werden PDF-Files erstellt?

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Arbeitsunterlagen

Installation der Freeware «PDF Printer» von Bullzip für Windows-Plattformen:

Abb. 3.5.36: Aktivierter Exportdialog aus «Write» von LibreOffice. (libreoffice.org)

Abb. 3.5.37: Download-Seite der Freeware «PDF Printer» des Entwicklers «Bullzip» (bullzip.com 11.08.2010). Nach dem Download der Installationsdatei, die am besten lokal gespeichert wird, kann die Installation ausgeführt werden. Die Fragedialoge betreffen den Speicherort der Software sowie die Verknüpfungen im Startmenü und auf dem Desktop; diese Dialoge können alle mit den vorgeschlagenen Werten übernommen werden. Wichtig ist, dass die Frage der Zusatzinstallation von «Ghostscript» positiv beantwortet wird: Diese weitere Hilfssoftware ist notwendig, damit die PDF-Dateien nachher reibungslos generiert werden können.

Abb. 3.5.38 (oben): Nach abgeschlossener Installation erscheint die Software als Drucker in den Systemeinstellungen. PDF-Files können nun aus jeder Applikation heraus durch die Auswahl dieses virtuellen Druckdienstes erstellt werden (vgl. Abb. 3.5.39 links): Nach Bestätigung des Dialogs fragt die Software nach dem Speicherort und dem Namen für die PDF-Datei. («PDF Printer» Vers. 4.2; bullzip. com 11.08.2010)


Ist ein PDF-Dokument erstellt, kann es wie jedes andere File in den «Public-Ordner» z. B. auf Dropbox oder anderen Clouddiensten abgelegt und veröffentlicht werden:

Abb. 3.5.40: Liegt das PDF-Dokument auf im Public-Ordner von «Dropbox», kann aus dem Kontextmenü «Dropbox > öffentlicher Link kopieren» der Link zum Dokument abgelesen und den Schülerinnen und Schülern bekannt gegeben werden (dropbox.com).

Abb. 3.5.42: Darstellung des Arbeitsblatts im Browser auf dem «iPad»: Mit dem automatisch eingeblendeten Dialog kann das PDF an eine weitere App übergeben werden, in der dann das Bearbeiten des Blattes (annotieren, Lückentext ausfüllen etc.) vorgenommen werden kann! (apple.com)

Nach der Eingabe der Adresse im Browser auf dem Computer erscheint das Arbeitsblatt im PDF-Format: Der Schüler kann nun das Dokument drucken oder lokal auf seinem Gerät abspeichern und mit anderer Software weiterbearbeiten (vgl. Abb. 3.5.41 links). Wichtig: Nutzer, die bei Dropbox nach dem 04. Oktober 2012 ihren Account eröffnet haben bzw. neu eröffnen, verfügen nicht mehr über den öffentlichen Ordner namens «Public»: Grundsätzlich kann man aus jedem Ordner auf Dropbox heraus einen Freigabelink ermitteln und weitergeben; jedoch mit verminderter Funktionalität: Nur die im Ordner «Public» abgelegten Files öffnen sich über den Freigabelink automatisch! Die Nutzung dieser Funktionalität erspart im Unterricht natürlich viel Verwirrung, weil sonst statt der Öffnung des Dokuments ein Download des Files erfolgt. In einem neuen Account kann daher der Ordner «Public» mit dieser nützlichen Funktionalität wieder erstellt werden – dies geht aber nicht manuell, sondern muss über die Supportseite in der Webanmeldung gemacht werden oder mit folgendem Link, der im Browser eingegeben wird: https://www.dropbox.com/enable_public_folder (dropbox.com 21.7.13) (Darstellung mit «Safari» auf Mac OS X «Snow Leopard»; apple.com

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 161


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 162 ©MARKNE

Digitale Verarbeitung des Arbeitsblattes auf dem Tabletcomputer «iPad»: Nachdem das Dokument im Browser «Safari» auf dem Tabletcomputer geöffnet und einer App zur Bearbeitung übergeben wurde (vgl. Abb. 3.5.41 S. 157), kann es annotiert werden:

Abb. 3.4.43: Annotieren des Lückentextes über die Touch-Tastatur mit der App «Remarks»; Schriftart, Grösse und Farbe sind wählbar. (Vers. 1.4, Appstore, apple.com)

Das annotierte Arbeitsblatt kann am Ende der Anwendung exportiert und beispielsweise zur Korrektur per E-Mail wieder an die Lehrperson zurückgeschickt werden!

Abb. 3.4.44: Annotieren des Bildes mit den verfügbaren Stiften mit der App «Remarks»; Stifttyp, Farbe und Dicke sind wählbar! (Vers. 1.4, Appstore, apple.com)


Wege zur eigenen Website im Netz: Abgesehen von der Veröffentlichung von Dokumenten über eine Cloud wie «Dropbox» ist es auch möglich, interaktive Websites selber ins Web zu stellen. Wer sich das Erstellen von Websites mit einem einfachen Programm für Webpublishing zutraut, kann selber Dokumente programmieren. Optional gibt es aber auch die Möglichkeit, über sog. «Content-ManagementSysteme» Websites mit Vorlagen zu erstellen, wie sie z. B. Educanet2 anbietet:

Wie bereits aufgezeigt, ermöglichen es PDF-Dokumente auf simplem Wege, Dokumentationen ins Web zu stellen und sogar auf Tabletcomputern zu annotieren. Im Prinzip ist aber ein PDF ein „totes“ Dokument, das ausser einer Navigation und Links auf Websites keine interaktiven Module zulässt. Ganz anders sieht es natürlich mit der Programmierung eigentlicher Websites aus, die im für das Web vorgesehenen «HTML-Code» erstellt wurden: Das Programmieren von Websites geschieht in einer eigenen Programmiersprache, der sog. «Hyper-Text-Markup-Language» (abgekürzt «HTML») und erfolgt mit einer spezieller Kategorie von Anwendungen, sog. Software für «Webpublishing». Seit einigen Jahren gibt es aber sog. «Content-Management-Systeme», die – wie der Name es sagt – die Inhalte von Websites für den User bequem über Formulare und Vorlagen verwalten lassen. Als Alternative kann auch getestet werden, ob die Anwendersoftware, die man gerade benutzt, eine Konvertierungsfunktion von Dokumenten in das webtaugliche HTML-Format anbietet. Natürlich erreichen so konvertierte Websites nie die Perfektion und Funktionalität von Seiten, die von einem Spezialisten programmiert wurden. Warum eigene Websites für den Unterricht verwenden?

Abb. 3.5.45: Vorgehen beim Erstellen einer eigenen Website nach den 2 grundsätzlichen Möglichkeiten: Nutzung eines Content-Management-Systems mit vorgefertigten Layouts oder Erstellung eines eigenen Webaccounts bei einem Gratisanbieter, wo selber erstellte Websites via Upload online gestellt werden können.

Abb. 3.5.46: Konvertierung ins HTML-Format über das Submenü zum Exportieren oder Wählen des Speicherformats. («Word» Vers. 14.2.3; Microsoft Office für Mac 2011; microsoft.com)

• Das Einbetten von Mutlimediafiles (Film- und Ton) wird möglich! (Vgl. Kap. 4. 3 S. 226 zur multimedialen Werkstatt.) • Direktes Einbinden interaktiver Kommunikationsformen, z. B. zum Diskutieren von Themen (z. B. Blog etc.). • Nutzen interaktiver Elemente, z. B. vergleichen von Bildern/Grafiken in mehreren Frames (vgl. Abb. 3.5.52 S. 162). • Sparen von Druckkosten bei Verwendung von umfangreichem Bildmaterial (Bildgalerien). Das Erstellen einer webtauglichen Seite mit einer Textverarbeitungssoftware erfolgt über die Wahl des passenden Speicherformats – in Microsoft Word z. B. über den Befehl «Datei > Als Webseite speichern» (vgl. Abb. 3.5.46). Für Webquestaufgaben werden die Weblinks einfach eingetippt – sie sind danach automatisch mit der Maus aktiv anklickbar! Wenn man zudem einige Regeln beachtet – etwa im Sinne der Verwendung einfacher Format- und Layoutstrukturen – erhält man gute Ergebnisse. Wenig hilfreich sind z. B. viele unterschiedliche Schriften und Farben. Sehr nützlich ist es, die gesamte Seite als Tabelle zu gestalten: Die Inhalte bleiben bei jeder Auflösung gut formatiert bzw. das Layout erhalten, auch bei veränderter Fensterbreite. Schliesslich ist es immer ungewiss, mit welcher Bildschirmauflösung später die Website von einem User betrachtet wird. Ansonsten kann es sein, dass Inhalte, die auf die gleiche Zeile gehören (z. B. ein Bild mit Textkommentar daneben), plötzlich auf 2 verschiedene Zeilen „verrutschen“!

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 163


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Das Gestalten von Websites mit einem sog. «Content-Management-System», wie es auf Educanet2 angeboten wird, vollzieht sich in wenigen, einfachen Schritten und soll anhand der Eröffnung eines Gästebuchs (Blogs) kurz skizziert werden: Es soll ein Gästebuch eröffnet werden, in dem die Schüler während einer Woche die Ergebnisse eines Beobachtungsauftrags zu einem Vorgang (Experiment, Beobachtung der Medien etc.) einzutragen haben. Das Vorgehen ist wie folgt:

1. Abb. 3.5.47: Anwählen der Klasse, für welche die Website bestimmt sein soll:

2. Abb. 3.5.48: Aufrufen des Website-Generators:

Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Abb. 3.5.49: Layouts, die mit dem Webgenerator von Educanet2 ausgewählt und als Formular eingerichtet werden können. (educanet2.ch 12.2.2010)

Arbeitsunterlagen

SEITE 164 ©MARKNE

Auswahl an Vorlagen, die mit dem ContentManage­ment-System von Educanet2 zur Verfügung stehen:

3. Wahl des Layouts (vgl. Abb. linke Spalte!)


4. Abb. 3.5.50: Eingabe des Seitennamens und des Themas:

Seitenansicht des fertig erstellten Gästebuchs im Browser, wo nun die Schüler die Ergebnisse ihres Beobachtungsauftrags eintragen können:

Abb. 3.5.51: Die Website sollte nun in der Liste wie folgt erscheinen:

5. Ab. 3.5.52: Via Menüpunkt «Website veröffentlichen» die Seite online schalten und beschlagworten: Abb. 3.5.53: Gästebuch in Educanet2; die Adresse im Browser, die durch den Generator erstellt wurde, ist der Link zum Aufrufen der Website im Internet. (educanet2.ch 12.2.2010)

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

6. Im Menü «Schaufenster» kann die Seite nun über einen Link online angesehen werden:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

3. 5

Die Adresse, die jetzt im Browserfenster steht, ist der direkte Zugangslink vom Internet aus, ohne dass ein Einloggen in Educanet2 notwendig ist! (Vgl. Abb. linke Spalte.)

Analog u. digital dokumentieren: Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 165


Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

Das folgende Beispiel illustriert, wie mit einfacher Interaktivität auf Websites die Möglichkeit geboten werden kann, Texte und Bilder zu vergleichen: Der Schüler soll die Grosslandschaften Indiens kennenlernen und dabei die Möglichkeit haben, die verschiedenen Typlandschaften sowohl in Text als vor allem auch im Bild miteinander vergleichen zu können. Auf der folgenden Website enthält die Navigation (links) die Verknüpfungen zur Ansicht aller Typlandschaften; das Klicken mit der Maus auf einen dieser Links bewirkt, dass im Frame daneben (rechts) das jeweilige Bild (mit textlicher Information) erscheint! So ist es möglich, im oberen und unteren Frame sämtliche Landschaften frei kombiniert anzuzeigen und zu vergleichen – der Schüler kann sich Merkmale und Unterschiede einprägen: Abb. 3.5.55: Angabe des Ladeframes für einen Link in «LibreOffice»: Bei der Festlegung der Links im Navigationsframe wird (neben dem Namen für das HTML-File) in der Navigation zustäzlich angegeben, dass das File im oberen Anzeigeframe geladen werden soll. Analog wird bei jedem Link in der unteren Hälfte ergänzt, dass der Inhalt im unteren Anzeigeframe geladen wird.

Abb. 3.5.56: Erstellen von Frames in «LibreOffice». Das Haptframe selber (rot) trägt keinen Inhalt, sondern nur die Struktur und Anordnung der 3 Frames gelb, blau und grün. Diesem Hautpframe wird als Anleitung mitgegeben, dass es beim ersten Aufrufen im Frame «navigation» das HTML-Dokument «navigation.html» automatisch lädt.

«Main-Frame» («index.html»)

Navigationsframe mit den Links

Anzeigeframe oben für eine Inhaltsseite

Anzeigeframe unten für eine Inhaltsseite

Abb. 3.5.54: Beispiel für eine eigene Website mit interaktiver Funktion zum Vergleich zweier Themen: Über die Naviagtion im gelben Frame können die acht illustrierten Typlandschaften wahlweise in einem der beiden Darstellungsframes (blau und grün) eingeblendet werden.

Der Inhalt eines Frames besteht aus einem HTML-Dokument, das z. B. mit einer Textverarbeitung erstellt werden kann, welche die Export- bzw. Speicherfunktion in das HTML-Format beherrscht. Im vorliegenden Fall mussten folgende HTML-Dokumente erstellt werden:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5

Arbeitsunterlagen

SEITE 166 ©MARKNE

• Die 8 Files mit den Landschaften • Die 2 Files mit Navigation (Inhalt identisch, unterschiedliche Linkeinträge) • Das rot eingerahmte „Hauptfile“, das die Frames enthält, in denen die anderen Dateien eingeblendet werden können Ist die Struktur einmal programmiert, kann sie beliebig weiterverwendet werden, da die Dokumente mit gleichem Namen ausgetauscht werden können!

Abb. 3.5.57: Frameseite in der Ansicht für den HTML-Code, der die Framestruktur enthält: Sie kann mit einem Textverarbeitungsprogramm nicht erstellt werden; der hier abgebildete Code kann aber in eine Textverarbeitung eingegeben und im HTML-Format gespeichert werden – damit ist die Hautpseite schon webtauglich!


Für komplexere Layouts sollten Tabellen zur Anordnung verwendet werden: Anders als bei Dokumenten, die für den Ausdruck bestimmt sind, ist für den Autor einer Website nie im voraus klar, mit welcher Bildschirmauflösung ein User im Web eine Seite ansieht bzw. wie er das Längen-Breiten-Verhältnis seines Browserfensters gerade angeordnet hat:

Abb. 3.5.60 (ganz oben) und 3.5.61 (oberhalb): Das Browserfenster ist unterschiedlich „breit“ gezogen – dennoch versucht der Browser, das Verhältnis von Text und Bild so zu gestalten, dass ein (einigermassen) optimales Ausfüllen des Fensters zustandekommt. Wird keine Tabelle verwendet, zerfällt das Layout bei schmaler Fensterwahl:

Das Erstellen der einzelnen Teile der Website erfolgt – wie bereits angedeutet – direkt mit einer Textverarbeitungssoftware: 1. Erstellen der Website in einer Textverarbeitungssoftware:

Abb. 3.5.58: Datei nach der Fertigstellung in der Textverarbeitung; für die Anordnung von Text und Bild wurde eine zweispaltige Tabelle gewählt, damit das Layout auch auf der Website in der Struktur aufrechterhalten bleibt (vgl. dazu Anmerkung zu den Abb. linke Spalte). («Word» Vers. 14.2.3; Microsoft Office für Mac 2011; microsoft.com)

2. Konvertierung in das HTML-Format, das entweder über eine Exportfunktion oder durch die Wahl des Speicherformats erreicht wird:

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Analog u. digital dokumentieren: 3. 5 Abb. 3.5.62: Das Bild verrutscht unter den Text!

Abb. 3.5.59: Konvertierung ins HTML-Format über eines der Submenüs zum Exportieren oder Wählen des Speicherformats. («Word» Vers. 14.2.3; Microsoft Office für Mac 2011; microsoft.com)

Arbeitsunterlagen

©MARKNE

SEITE 167


Bleibt zum Schluss die Veröffentlichung der Website im Internet: Dies kann wiederum über eine Cloud wie Dropbox geschehen; es ist aber auch denkbar, dass die Websites auf einem richtigen Webserver – sogar unter eigener Domain – abgelegt werden:

Im Internet publizieren

Digitalisieren mit dem Scanner

Scannen von Texten

Überlegt «dokumentieren»

Wege zu digitalen Printdokumenten

Wege zu digitalen Webdokumenten

Mit Textverarbeitungssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Präsentationssoftware auf Papier dokumentieren

Mit Bildern arbeiten

Das PDF als Universalformat

Ein PDF-Dokument erstellen

b) Ablage der Website auf einem Webserver:

Ein PDF-Dokument im Internet publizieren

…und auf dem «iPad» bearbeiten

• Einrichten eines sog. «FTP-Accounts» (vgl. Abb. 3.5.63 links):

Interaktive Dokumente in HTML

Websites mit Vorlagen erstellen

(Frame-)Websites mit einer Textverarbeitung erstellen

Veröffentlichung der Website

a) Veröffentlichung der Website auf Dropbox:

Abb. 3.5.63: Wie üblich werden die Files auf die Cloud kopiert und der Freigabelink ermittelt. Wichtig ist bei der Ablage von Websites, dass der beim Speichern generierte Ordner mit den Bilddateien ebenfalls abgelegt wird, da sonst die Bilder nicht angezeigt werden können. Das HTML-File kann nur Text, aber keine Bilder enthalten, diese müssen deshalb ebenfalls auf den Server kopiert werden – genau so, wie sie beim Speichervorgang in einen automatisch generiertne Ordner abgelegt wurden. (dropbox.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Damit eine Website im Internet angezeigt werden kann, muss sie auf einem Computer (Webserver) abgelegt sein, der permanent Verbindung zum Internet hat. Ein solcher sog. «Webspace» bezeichnet man als «FTP-Account».

Folgt man den Anweisungen über den Button «Jetzt anmelden und kostenlos nutzen», wird ein Zugangsaccount eingerichtet, eine Bestätigungslink folgt per E-Mail, der aktiviert werden muss.

Bei der Registrier- und Vergabestelle für Schweizer Domains kann man eine Subdomain der Adresse «http://www.IHR_NAME.nic.vu» gratis erwerben:

Um die HTML-Files auf einem Webspace ablegen zu können, ist eine spezielle Art von Software erforderlich, die das dafür benötigte FTPProtokoll beherrscht. FTP-Programme findet man auf jedem Server für Freeware; für den Upload müssen die Adressen des Webspaces angegeben werden, die den Angaben für den FTP-Account entnommen werden können.

Analog u. digital dokumentieren:

• Eröffnen einer individuellen Domain (vgl. Abb. 3.5.63 links):

3. 5

SEITE 168 ©MARKNE

Abb. 3.5.64: Startseite des Gratisanbieters «funpic.de». (funpic.de 11.08.2010)

Um die Website auf einem Server zu platzieren und unter eigener Domain laufen zu lassen, wären prinzipiell folgende Schritte nötig:

• Installieren einer sog. FTP-Software zum Upload der Daten auf den Webserver:

Arbeitsunterlagen

Eröffnen eines FTP-Accounts: Die Einrichtung eines Webaccounts zur Ablage von HTML-Files erfolgt in wenigen Schritten, z. B. beim Gratisanbieter «funpic.de»:

Beim Registraturdienst für die Domain wird schliesslich die URL des FTP-Accounts für die Umleitung eingetragen, damit die Website unter der Adresse erreichbar wird!

Abb. 3.5.65: Startseite der Nic für die Vergabe einer Gratis-Subdomain. Die hier verwendete Top-Level-Domain «www.*.vu» gehört dem pazifischen Inselstaat Vanuatu! (nic.ch.vu 11.08.2010)


Interaktiv präsentieren…

…spontan und ungeplant

temporärer Wechsel in einen Annotationsmodus am Computer (früher: Griff zur Kreide!)

Ablegen aller offenen Fenster in die Taskleiste bzw. ins Dock, starten des Annotationsmodus direkt auf dem Desktop bzw. über einem Dokument! (Browser, PDF, Bild)

…während eines Unterrichtsgesprächs

Gezielte digitale Aufbereitung der Materialien mit einer Software für digitale Wandtafelsysteme

Die Inhalte sind auf eine oder wenige Folien verteilt und am Rand fast unsichtbar abgelegt, so dass ein schneller Zugriff in beliebiger Reihenfolge möglich ist.

…als Stütze für einen Lehrervortrag

Gezielte Vorbereitung einer Präsentation (früher: mit Dias oder Folienbilder gestütztes Referat) mit einer Präsentationssoftware

Der Ablauf wurde gezielt geplant und folgt einem logischen „roten Faden“; die Fähigkeit zu Interaktivität ist gar nicht nötig!

Abb. 3.6.1: Formen „interaktiver“ Präsentation im Unterricht mit Überlegungen zur Wahl der richtigen Software.

Nach dem Kern der methodisch-didaktische Entwicklung des Unterrichts der letzten Jahrzehnte gefragt, läge die Antwort wohl darin, dass individualisierte Lernformen immer mehr weg vom lehrerzentrierten Unterricht geführt haben: Inwiefern kann unter diesem Gesichtspunkt ein Kapitel «interaktiv präsentieren» überhaupt noch eine Berechtigung haben? Die Formulierung «interaktiv» versucht schon einmal anzudeuten, dass beim Präsentieren mit neuen Medien die Gefahr einens Rückfalls in traditionelle Formen des lehrerzentrierten Dozierens offenbar weniger besteht – die erweiterten technischen Möglichkeiten vermögen dies zum Teil zu verhindern. Es ist aber nicht wegzudiskutieren, dass mit dem Einzug des Beamers in die Schulzimmer (unbewusst!) die Gefahr wieder grösser geworden ist, Schülerinnen und Schülern dies und das und noch jenes „schnell zeigen“ zu wollen: „zeigen“ zu wollen ist nichts anderes als das alte Dozieren in neuer Form, mit neuen Medien! Bleibt bestenfalls der kleine Unterschied, dass neue Medien mehr „Raum“ für individuelle Abschweifung lassen und Schülerinnen und Schüler gefühlsmässig weniger „leiden“, um es in klaren Worten zu sagen. Gewisse Formen des Unterrichts benötigen aber nach wie vor Phasen, in denen nicht ein explizit dozierender Stil, aber dennoch eine relativ intensive Begleitung des Unterrichts stattfindet. Die Literatur fasst diese Art von Unterricht unter dem Begriff «Unterrichtsgespräch» zusammen und meint Sequenzen, in denen Lernen durch kommunikatives Erarbeiten stattfindet. Bestimmend für Unterrichtsgespräche ist es, dass sie als bedingt steuerbare, aber dennoch spontane Interaktionen zwischen der Lehrperson und der Schülergruppe stattfinden, quasi in einem intensiv abwechselnden Austausch. Der Typus Software, wie er für digitale Wandtafelsysteme entwickelt wurde, bietet hierzu die genau richtigen Funktionen an und trägt mit der Einbindung der verschiedensten Medienformen viel zu einem auch ruhiger verlaufenden Unterricht bei: Wer früher spontan ein Bild zu einer Schülerfrage zeigen wollte, kramte in den Unterlagen nach der passenden Folie oder rannte zum Diaprojektor! Das Zeigen einer Filmsequenz, die nicht für einen späteren Zeitpunkt im Unterricht geplant und damit aufbereitet war, blieb schlicht unmöglich… Methodisch-diaktisch neue Medien richtig anwenden heisst, die Stärken und Schwächen der verschiedenen technischen Möglichkeiten zu überblicken und gezielt einzusetzen (vgl. Abb. links). Es heisst auch bewusst dann und wann auf Optionen zu verzichten: Qualität geht vor quantitativer Medienschlacht!

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 169


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 170 ©MARKNE

Es wurde bereits im Einführungsteil zur Technik (Kap. 2. 5 S. 52) auf die besonderen Vorzüge hingewiesen, dass mit Tablet-Computern und digitalen Wandtafelsystemen Medien im Unterricht interaktiver eingesetzt zu können. Reine Präsentationsprogramme hingegen eignen sich für die Begleitung des Unterrichts kaum: Präsentationsprogramme sind - wie es der Name deutlich aussagt – für reine Informationsmodule gedacht. Solche Lehrervorträge folgen einem vorher durchdachten und festgelegten Ablauf; es ist nicht vorgesehen, diesen während der Präsentation spontan zu ändern – auch ist es von der Konstruktion der Anwendungen her technisch gesehen kaum möglich, per Mausklick den programmierten Animationen und Folienübergängen eine andere Richtung zu geben. Die schnell wachsende Verbreitung von Präsentationen im Unterricht, z. B. durch Microsoft Powerpoint, hat den Unterricht mit Sicherheit nicht nur bereichert; sondern die passive Konsumhaltung der Lernenden nur wieder gefördert.

Mögliches Vorgehen beim Erstellen einer Präsentation – natürlich bei vorgängigem Entscheid für den passenden Softwaretyp:

Die folgene Aufstellung zeigt, wie stark sich aus methodisch-didaktischer Sicht die Einsatzmöglichkeiten konventioneller Präsentationssoftware (z. B. Powerpoint) und einem «interaktiven Präsentationssystem» für Tablet-Computer bzw. digitale Wandtafelsysteme voneinander unterscheiden: Konventionelle Präsentationssoftware • Eignet sich für Lehrervorträge, im Sinne eines dozierenden Informationsinputs. • Eine Präsentation folgt einem vorher genau festgelegten, in sich (logisch) geschlossenen Ablauf. • Kann als Einstieg in ein Thema gewählt werden. • Erfordert hohe Konzentration beim Schüler, mit Zuschauen (auf das Beamerbild) und Zuhören. • Findet (meist) im abgedunkelten Raum statt.

«Interaktive» Präsentationssoftware • Eignet sich zum Begleiten des Unterrichts, insbesondere bei Unterrichtsgesprächen. • Möglichkeit zum spontanen Ändern des Unterrichtsverlaufs (mit Einbezug vorher bereitgestellter Zusatzmaterialien). • Wird zur Nachbereitung von Lernaufgaben im Plenum eingesetzt. • Schüler sind parallel auf die Medien Beamer, Lehrperson und eigene Arbeitsunterlagen fokussiert. • Findet bei normaler Tagesbeleuchtung (bzw. gedämpftem Kunstlicht) statt.

Im Unterrichtsverlauf können sich beide Softwaretypen durchaus sinnvoll ergänzen, adäquat zur gerade gewählten Unterrichtsmethode, wie Abb. 3.6.3 S. 167 zeigt:

Abb. 3.6.2: Planung und Umsetzung einer Präsentationseinheit für den Unterricht.


Zeit

Didaktik

Methodik

Medienobjekte der Tabletsoftware (bzw. digitalen Wandtafelsoftware)

Zusätzliche Medien / Anwendungen

Reflektion

5‘

Einleitung: Fokussierung auf das Thema bzw. eine Fragestellung; Motivation fördern, Neugierde wecken.

Informationsinput; auf emotionaler Ebene Motivation wecken

Link zu externer Präsentation

Von der Startseite der Software für die digitale Wandtafel wird über einen programmierten Button das File einer Präsentationssoftware aufgerufen, das im Abspielmodus abgespeichert wurde.

Eine gezielte Auswahl an Texten, Bildern (und Musik) unterstreicht einen Lehrervortrag oder spricht die Schüler auf einer emotinalen Ebene an.

Sammeln von Fragestellungen; Bekanntgabe der Lernziele.

Unterrichtsgespräch

Notieren von Fragen mit dem digitalen Stift; Auflistung der Lernziele.

Die interaktive Präsentationssoftware zum Sammeln von Eindrücken und Fragen ersetzt das Medium Wandtafel oder Hellraumprojektor.

Vertiefung in die Problematik

Informationsinput

Eingebundene Filmsequenz

Der Wechsel zu einem DVD-Gerät ist nicht notwendig.

5‘

5‘

10‘

5‘

Klären offener Fragen; Auftrag zur selbständigen Verarbeitung und Analyse.

Auswertung: Besprechung der Ergebnisse zu den Lernaufgaben; Klärung offener Fragen.

Unterrichtsgespräch, gefolgt von einer Teamarbeit.

Unterrichtsgespräch

10‘

Auswertung

Schülerstatements (Kurzreferate)

5‘

Nachbereitung und Fixierung

Hausaufgaben: Erteilen der Aufträge und Erklären der Arbeitsweise.

Unterrichtsbuch mit Informationstexten und Grafiken, ein Arbeitsblatt mit Aufgabenstellungen: a) Beantworten der Lernaufgaben auf dem Arbeitsblatt (Notizbereiche) b) Sammeln einer Grundthese zur Problemlösung auf einem Blatt A3 (aufnotieren mit Filzstift)

Grafiken und Bilder zur Problemstellung vom Arbeitsblatt (und aus dem Buch gescannt) sind so eingebunden, dass sie bei Bedarf geholt und digital annotiert werden können.

Modul mit Zuordnungsaufgaben. Link zu externer Website.

Die Vertiefungsarbeit findet mit traditionellen Medien wie Buch und Arbeitsblatt statt: Der Wechsel zu völlig anderen, nicth beamergestützten Medien ist an diesem Punkt der Lektion aus Gründen nachlassender Konzentrationsfähigkeit dringend nötig; die Teamarbeit bringt die Förderung sozialer Kompetenzen zum Zug.

Die Tabletsoftware übernimmt hier wieder die Funktion der Medien Wandtafel oder Hellraumprojektor: Bei der Verwendung des Schülerarbeitsblattes als eingebundenes PDF sowie Grafiken aus dem Buch und dem Internet zeigen sich die Synergien dieses Mediums!

Schüler hängen Zettel mit Stichworten am Flipchart od. magnetischem Whiteboard (das zgleich als Projektionsfläche für den Beamer dient!) auf und kommentieren ihre Ideen zur Problemlösung.

Der bewusste Verzicht auf das Sammeln von Antworten am Tablet oder der digitalen Wandtafel unterstreicht die Wertschätzung der Handnotizen; das Aufhängen der Notzien ermöglicht, (physische) Bewegung ins Unterrichtsgeschehen zu bringen!

Modul für Lernkontrolle (Zuordnung) erledigen. Internetrecherche (Webquest): Website auf Dropbox mit Aufgabenstellung und Links.

Hier werden die Fähigkeiten des Schülers im Umgang mit neuen Medien gefördert: Er lernt das Internet für Recherchierzwecke nutzen und erhält im gemeinsamen Blog Vergleichsmöglichkeit und Ansporn über seine gelernten Erkenntnisse zu reflektieren.

Abb. 3.6.3: «Alte und neue Medien» im Verbund – typologischer Ablauf einer Lektion. (Die Lektionsskizze entspricht der Lektion zur Erdbebenproblematik, wie sie auf folgender Seite bildlich dargestellt wird!)

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 171


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 172 ©MARKNE

Zeit

Methodik

Medienobjekte der Tabletsoftware (bzw. digitalen Wandtafelsoftware)

Zusätzliche Medien / Anwendungen

5‘

Informationsinput; auf emotionaler Ebene Motivation wecken

Link zu externer Präsentation

Von der Startseite der Software für die digitale Wandtafel wird über einen programmierten Button das File einer Präsentationssoftware aufgerufen, das im Abspielmodus abgespeichert wurde.

5‘

Unterrichtsgespräch

Notieren von Fragen mit dem digitalen Stift; Auflistung der Lernziele.

5‘

Informationsinput

Eingebundene Filmsequenz

10‘

Unterrichtsgespräch, gefolgt von einer Teamarbeit.

5‘

Unterrichtsgespräch

10‘

Schülerstatements (Kurzreferate)

5‘

Hausaufgaben: Erteilen der Aufträge und Erklären der Arbeitsweise.

Software für digitale Wandtafel: Bilder und Grafiken aus dem Buch und dem Arbeitsblatt zur Entstehung von Erdbeben; werden bei Bedarf vom Folienrand ins Zentrum gezogen.

Präsentationsprogramm: Folienserie mit Bildern vom Erdbeben; die Sequenz ist mit Musik unterlegt. Software für digitale Wandtafel: Bild mit Filmsequenz zur Plattentektonik, aufgerufen über Button unten rechts. Unterrichtsbuch mit Informationstexten und Grafiken, ein Arbeitsblatt mit Aufgabenstellungen: a) Beantworten der Lernaufgaben auf dem Arbeitsblatt (Notizbereiche) b) Sammeln einer Grundthese zur Problemlösung auf einem Blatt A3 (aufnotieren mit Filzstift)

Grafiken und Bilder zur Problemstellung vom Arbeitsblatt (und aus dem Buch gescannt) sind so eingebunden, dass sie bei Bedarf geholt und digital annotiert werden können.

Arbeitsblatt: Format A3, erstellt mit der Präsentationssoftware; zur weiteren Verwendung ins PDF-Format konvertiert.

Schüler hängen Zettel mit Stichworten am Flipchart od. magnetischem Whiteboard (das zugleich als Projektionsfläche für den Beamer dient!) auf und kommentieren ihre Ideen zur Problemlösung.

Modul mit Zuordnungsaufgaben. Link zu externer Website

Modul für Lernkontrolle (Zuordnung) erledigen. Internetrecherche (Webquest): Website auf Dropbox mit Aufgabenstellung und Links.

Abb. 3.6.4: «Alte und neue Medien» im Verbund – typologischer Ablauf einer Lektion am Beisipel einer Einstiegslektion in das Thema «Erdbeben im Mittelmeerraum» für die Orientierungsstufe mit Beispielen aus den vorbereiteten Medienunterlagen.

Software für digitale Wandtafel: Lernkontrolle zur Plattentektonik nach dem Zuordnungsprinzip


Wie könnten grundsätzliche Regeln aussehen, wann eine Präsentation im Unterricht zum didaktischen bzw. methodischen Vorteil eingesetzt werden kann?

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

• Schrittweiser Aufbau einer Anordnung, die als Tabelle dargestellt ist (vgl. Abb. 3.6.9 folgende Seite).

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

• Schrittweise Erklärung eines linearen oder zyklischen Ablaufs (vgl. Abb. 3.6.10 folgende Seite).

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

• Multivision: Bilder, Hintergrundmusik und Filmsequenzen im gleichen Medium kommentiert oder als selber ablaufende Produktionen nutzen (vgl. Abb. 3.6.5 folgende Seite sowie Bsp. Kap. 4. 5 S. 237). • Simulation der klassischen «Diaschau» als Lehrervortrag. • Erklären komplexer Grafiken, indem das Lesen der Grafik schrittweise erkärt und entsprechende Elemente hervorgehoben oder animiert werden (vgl. Abb. 3.6.6 folgende Seite). • Besprechung eines digital vorhandenen Textes, bei dem Passagen hervorgehoben werden oder Vergleiche schrittweise eingeblendet werden (vgl. Abb. 3.6.7 folgende Seite). • Arbeiten mit Bildern und Fotografien, bei denen Details z. B. durch Vergrösserung des Ausschnitts hervorgehoben werden (vgl. Abb. 3.6.8 folgende Seite).

(Die aufgelisteten Beispiele werden im Verlauf der folgenden Unterkapitel detailliert dargestellt!)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 173


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Die Stärken der Präsentationssoftware gezielt einsetzen – Beispiele aus dem Unterricht: • emotional ansprechen • Vergleiche offenbaren • Komplexes analysieren • logische Abläufe klarmachen

Abb. 3.6.5: Ausschnitt aus der Folienabfolge (Sortieransicht) einer Multivision mit Bildern und Hintergrundmusik. (Thema: Bau der Berliner Mauer)

Interaktiv präsentieren: Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 174 ©MARKNE

Abb. 3.6.8: Arbeiten mit Bildern: Die Gesamtfläche des Bildes wird ausgeblendet, nur das Detail unten links bleibt mit normalem Kontrast und normalen Farben. (Thema: Menschliches Leid auf dem Schlachtfeld)

Abb. 3.6.9: Schrittweiser Aufbau einer Tabelle: Die Zellen werden einzeln ein­geblendet, die Bilder temporär bildschirmfüllend vergrössert. (Thema: Wanderungen der Samen)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT 3. 6

Abb. 3.6.7: Arbeiten mit Textvergleichen aus Zitaten: Die schrittweise eingeblendeten Objekte sind markiert dargestellt. (Thema: Renaissance)

Abb. 3.6.6: Schrittweise Erläuterung einer Grafik aus dem Unterrichtsbuch. (Thema: Wirtschaftsgefälle in Europa)

Abb. 3.6.10: Zyklische Entwicklung als Teufelskreis: Die markierten Bestandteile des Zyklus werden schrittweise eingblendet, dazwischen erscheinen Erklärungskommentare und Anschauungsbilder! (Thema: Anthropogener Einfluss auf die Verkarstung im Mittelmeerraum)


Wer sich von den Vorteilen interaktiver Tabletsoftware für digitale Wandtafelsysteme hat überzeugen lassen und gerne interaktiver arbeiten möchte, aber bereits über einen reichen Fundus an Präsentationen verfügt, sollte die Möglichkeit zum Annotieren auf laufende Präsentationen nutzen, wie sie viele Produkte anbieten:

(Gewisse Softwareprodukte bieten eine kleine Navigationsliste während der Präsentation an, über die spontan der Zeichenstift aktiviert werden kann, der mit der Maus oder bei angeschlossenem Tablet mit dem Pen einfaches Freihandzeichnen bzw. Markieren erlaubt; die Möglichkeiten zum Annotieren sind aber sehr beschränkt.)

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Abb. 3.6.11: Laufende Präsentation aus «Microsoft Powerpoint» (microsoft.com); die feine grüne Bildschirmumrandung zeigt an, dass die interaktive Präsentationssoftware «Mimio» (mimio.com) im Hintergrund läuft und deren Annotationsmodus akiviert ist: Mimio stellt die Annotationspalette am linken Bildrand zur Verfügung, mit der Handnotizen und Objekte der verschiedensten Art auf die laufende Präsentation angebracht werden können. Dieser Programmmodus wird dadurch erreicht, dass zuerst das Annotationstool von «Mimio» gestartet wird, danach «Powerpoint» in den Präsentationsmodus versetzt wird. Sollte die Palette nicht sofort sichtbar werden, kann das Tool mit dem Kurzbefehl zum Wechseln der Anwendung hervorgeholt werden (unter Windows mit der Tastenkombination «alt-Tabulator», (Wahltaste u. Tabulator) unter Mac OS X mit «Apple-Tabulator»). Danach muss in der Palette zuunterst rechts der Annotationsmodus aktiviert werden. Vor dem Wechsel zur nächsten Folie muss der Annotationsmodus allerdings beendet werden! Wenn der Annotationsmodus aktiviert ist, wird die Anzeige der Präsentation quasi „eingefroren“, d. h. in der Präsentation programmierte Animationen sind nicht sichtbar. (Auch kann das Referententool nicht benutzt werden, weil die Annotationen sonst auf dem „falschen“ Bildschirm aufgetragen würden!)

Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 175


Einen Lehrervortrag (auch rhetorisch) überzeugend vortragen! •

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 176 ©MARKNE

Um bei laufender Präsentation die nächst folgenden Animationen und Folien überblicken zu können, bietet beispielsweise «Powerpoint» ein sog. Referententool an, das am Beamer die Präsentation, auf dem Bildschirm des Referenten jedoch ein erweitertes Bild mit wertvollen zusätzlichen Informationen anzeigt wie: • laufende Uhr zum Überblicken der verstrichenen Zeitdauer • Notizfeld zum Eintragen von Stichworten als gedankliche Sütze • laufende Anzeige der nächsten Animation bzw. der nächsten Folie

laufende Uhr zur Kontrolle des Zeitmanagements

Beamer-Bild für den Referenten

Übersicht Folien Ankündigung (Vor- und Rückschau) der nächsten Aktion

Kommentarfeld für Notizen und methodisch-didaktische Hinweise

Abb. 3.6.12: Die Aktivierung des Referententools muss je nach Version der Software und je nach Version des Betriebssys­ tems leider unterschiedlich vorgenommen werden; bei neueren Versionen kann es direkt aus dem Menü «Bildschirmpräsentation > Referentenansicht» angewählt werden. Bei älteren Versionen und je nach Betriebssystem sind auch Veränderungen in der Einstellung der Monitore notwendig, indem die Synchronisation des Computer- und Beamerbildes deaktiviert und gesplittet werden! («Powerpoint» Vers. 12.2.5; Office 2008 für Mac OS X; microsoft.com)

Das Kommentarfeld kann ideal als Memofeld für abzugebende Kommentare oder didaktisch-methodische Hinweise genutzt werden; ebenfalls können hier die von der Unterrichtsplanung her vorgesehenen Zeitmarken eingetragen werden, um sie mit der laufenden Uhr seit Lektionsbeginn (oben links) vergleichen zu können.

Nicht nur bei der Präsentation, sondern schon beim Gestalten die Übersicht behalten: Während der Arbeit an der Präsentation stehen verschiedene Ansichten zur Verfügung – passend zum entsprechenden Arbeitsschritt: Die Auflistung aller Folien in einem Album ist das geeignete Mittel, einen Lehrervortrag nochmals auf seine logische Abfolge zu überprüfen. Die Ansichten können über das Menü «Ansicht» ausgewechselt werden:

Abb. 3.6.13: Ansicht «Foliensortierung»: Zum Ändern der Reihenfolge können die Folien direkt mit der Maus bewegt werden. («Powerpoint» Vers. 12.2.5 aus Office 2008 für Mac OS X; microsoft.com)


Präsentieren von Zitaten: Der Grundsatz, dass auf ganze Sätze verzichtet werden soll, kann hier nicht gelten! Zur Verbesserung der Lesbarkeit von Zitaten können folgende Mittel eingesetzt werden: • Komplexe Wortzusammensetzungen werden durch Trennstriche in einzelne Wörter aufgeteilt. • Die Zeilenumbrüche werden nicht nach der Breite des Abschnitts, sondern bewusst nach den Inhalten ausgerichtet, etwa entsprechend dem rhetorischen Lese- bzw. Redefluss:

Abb. 3.6.15: Präsentation mit Zitaten, wo die Zeilen (als separate Abschnitte definiert) einzeln (nacheinander) erscheinen! (Thema: Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit) Abb. 3.6.16: Zusammengesetzte Wörter für bessere Lesbarkeit auftrennen!

Abb. 3.6.17: Beispiel für die Zeilenumbrüche bei der Präsentation eines Gedichts. (Erich Kästner, Maskenball im Hochgebirge; Auszug)

Da der Schüler vom Beamerbild „lernen“ soll, kommt der Lesbarkeit der Informationen und damit der Layoutgestaltung ein immenses Gewicht zu. Das folgende Beispiel zeigt exemplarisch einige Aspekte auf; es handelt sich um eine Präsentation, die als Lehrervortrag im abgedunkelten Zimmer gehalten wird:

Abb. 3.6.14: Ansicht einer Präsentation mit Tabelle als Grundstruktur des Layouts, wo jeder Zellinhalt einzeln eingeblendet wird. (Thema: Saisonale Wanderungen der Samen)

• Der Haupttitel ist im Querformat links angeordnet und zur Aufklockerung jeweils mit einem passenden Symbol (unten links) verbunden. • Nur der aktuelle Untertitel ist im Normalformat oben rechts gesetzt. • Da die Unterrichtssequenz als Lehrervortrag geplant wurde, enthält das Layout einen dunklen Hintergrund, weil das Kurzreferat im abgedunkelten Schulzimmer (zur besseren Konzentration der Schüler) stattfindet. • Die Gestaltung des Layouts mit einer Tabelle verhindert zum Vornherein, dass die Texte über zu grosse Bildschirmbreiten gesetzt werden und die Augen der lesenden Zuschauer aus der Textzeile „verrutschen“. • Die Farben sind – womöglich – inhaltsverbunden eingesetzt. • Der schrittweisen Aufbau der Folie folgt einem logischen Ablauf, der am Schluss zu einer Übersicht führt, die mehr bietet als ihre einzelnen Teile! • Der Kommentar zu den entwickelnden Einblendungen ergibt sich automatisch und spontan; die Lesearbeit des Schülers am Beamerbild bleibt bewusst auf wenige, prägnante Aussagen reduziert. • Anstelle von Stichworten übernehmen die Bilder als Symbole und Platzhalter anstelle von weiteren Texten die Funktion als Informationsträger.

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 177


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 178 ©MARKNE

Die Gestaltung des Layouts ist nur einer von zahlreichen weiteren wichtigen Faktoren: Welche Aspekte sind bei der Planung und Ausführung einer Präsentation ferner zu beachten?

- Bildschirmformat: Obwohl heute die meisten Computer und Beamer das Breitbildformat unterstützen, ist es ratsam, eine Präsentation noch in der herkömmlichen Standardauflösung von 1024x768 Bildpunkten zu planen: Es kann immer wieder vorkommen, dass eine vorbereitete Präsentation auf einem Computer oder einem Beamer gezeigt werden muss, der die Spezialformate, die im Zusammenhang mit Breitbilddarstellungen existieren, nicht unterstützt, unliebsame Verzerrungen des Bildes sind die Folge! - Hintergrund- und Schriftfarbe: Die farbliche Wahl des Hintergrunds sollte sich an den geplanten Lichtverhältnissen im Schulzimmer orientieren: Folien, die als Teil eines Lehrervortrags im abgedunkelten Raum vorgeführt werden, sollten dunklere Farben enthalten, damit das Auge nicht geblendet wird. Folien z. B. mit Arbeitsaufträgen hingegen, die nachher im normal erhellten Schulzimmer benötigt werden, verwenden gerade inverse Layouts mit hellem Hintergrund und dunkler Schrift, damit die Lesbarkeit auf der durch Tages- oder Kunstlicht erleuchteten Projektionswand weniger beeinträchtigt wird.

Ein kleines (und doch wichtiges) Detail vor einer Präsentation: Beamerbild punkto Farbe und Ausschnittsdarstellung (Auflösung) testen! Beamer erkennen manchmal nicht die richtige Auflösung (zur Bildschirmkarte des Computers passend) oder stellen die Farben ungünstig dar, so dass in den Systemeinstellungen noch Korrekturen notwendig sind.Um bei Beginn keine bösen Überraschungen zu erleben, kann der Präsentation eine Folie vorangesetzt werden: Die Farben Rot, Grün, Blau und Gelb geben einen Eindruck zu den Farbeinstellungen (Gamma), das diagonale Kreuz zeigt auf, ob auch der gesamte Bildschirmbereich im Beamerbild abgebildet wird:

- Layout: Die Gestaltung des Layouts sollte so sein, dass Platz für Titel und Untertitel eher nicht in der Höhe, sondern dem Gesamtbild in der Breite Platz wegnehmen: Damit wird von Anfgang an verhindert, dass sich Textpassagen über zu grosse Längen erstrecken; sie können nämlich aus Distanz am grossen Beamerbild nur sehr schlecht vom Auge erfasst werden, weil es anders als bei gedruckten Unterlagen sehr grosse Wege zur Abtastung machen muss. - Texte: Texte sind kurz zu halten und am besten auf Schlagworte, allenfalls verbale Wortketten zu beschränken. Vielelicht sollten Texte generell in 2 Spalten angeordnet werden und sich nie über die gesamte Bildschirmbreite erstrecken, da das Auge aufgrund der grossen Distanz zum Beamerbild beim Lesen immer wieder verrutscht! Es versteht sich von selbst, dass die einzelnen Textabschnitte wort-, zeilen- oder abschnittsweise eingeblendet werden! Im Idealfall ersetzen Bilder und Symbole zur Verstärkung die transportierten Inhalte, da diese vom Zuhörer einfacher erfasst und besser memorisiert werden können! (Zitate gelten als einzige Ausnahme bei der Projektion ganzer Sätze; sie sollten ebenfalls «gebrochen» in mehreren Teilen eingeblendet werden.) - Kommentar: Eingeblendete Textinformationen dürfen immer nur stichwortartig die Informationen des Referenten stützen: Eine Ergänzung mit zusätzlichen Informationen auf diesem „Kanal“ macht wenig Sinn, weil die Textinhalte parallel auf den Zuhörer treffen und dessen Aufnahmefähigkeit nur unnötig belasten. Umgekehrt macht es keinen Sinn, im begleitenden Referat nur Dinge zu erwähnen, die ebenso auf den Folien zu lesen sind! Wenn Zitatabschnitte zum Lesen eingeblendet werden, liest man diese als Referent am besten langsam laut (oder in Gedanken für sich) vor, da man sonst in Versuchung gerät, dem Leser dafür zu wenig Zeit zu lassen.

Abb. 3.6.18: Selber erstelltes Testbild für den Beamer.

Abb. 3.6.19: Bei vielen Beamermodellen lässt sich auch die Farbtemperatur einstellen: Wird eine kühlere Variante gewählt, erhält das Bild zwar einen leichten Blaustich, bleibt dafür aber auch auf einer leicht von der Sonne beschienen Wand bzw. bei gelblichem Tageslicht besser lesbar! (Einstellungsoptionen aus dem Handbuch zum Beamer NEC LT380; nec-display-solutions.com 28.8.2012) Teure Beamermodelle mit Quecksilberlampen ermöglichen es, auch bei hellem Tageslicht das Beamerbild gut sichtbar zu machen, weil das starke weisse Licht sich vom leicht gelben Tageslicht klar unterscheidet!


Abb. 3.6.20: Zur Kompatibilität von Präsentationen über Betriebssysteme hinweg:

Für Macuser ist zu beachten, dass die Bilder immer mit dem Befehl «Einfügen» und nie per Drag-and-drop vom Desktop hereingezogen werden: Beim eigentlichen Importvorgang über das Menü findet eine Konvertierung der Bildkomprimierung statt, die Kompatibilität mit anderen Systemplattformen garantiert. Wird dieser Schritt übergangen, kann es vorkommen, dass die Bilder der Präsentation unter Windows später nicht richtig angezeigt werden! Der Grund hierfür liegt darin, dass beim Drag-and-Drop von der Systemoberfläche die Bildkomprimierung durch die Systemkomponente Apple QuickTime beibehalten wird, die ja später nicht Bestandteil des Windows-Betriebssystem ist.

Produkte wie «Powerpoint» von Microsoft oder «Impress» von LibreOffice erreichen eine stattliche Zahl an programmierbaren interaktiven Elementen; sie werden pro Folie einzeln in einer Reihenfolge programmiert und bei der Präsentation entweder durch das Klicken der Maus (linke Taste vorwärts, rechte Taste rückwärts) oder durch das Drücken der Pfeiltasten auf der Tastatur (links für rückwärts, rechts für vorwärts) abgespielt.

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

b) Texte: Texte werden durch die Auswahl des Texttools (T-Symbol) auf die Folie in der ungefähren Grösse aufgezogen, danach kann der Text eingegeben, formatiert und platziert werden.

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

c) Importieren: Um Bilder mit einem Effekt zu versehen, müssen sie zuerst importiert werden: Dies erfolgt über das Menü «Einfügen > Bild [> aus Datei]». Danach kann das eingefügte Bild skaliert und am richtigen Ort platziert werden. Desgleichen importiert werden können Ton-, Film- und PDF-Dateien über die entsprechenden Submenüs im Menü «Einfügen». (Macuser beachten Anmerkung in linker Spalte oben!) Ausschnitte von einer Website können entweder durch den Druckvorgang in ein PDF oder via Screen-Capturing als normales Bild importiert werden!

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Die folgenden Schritte zeigen in rudimentärer Form das Vorgehen beim Erstellen einer Präsentation mit interaktivem Element; die angegebenen Menüund Palettenhinweise sind so erklärt, dass sie sowohl für die meisten Versionen von Microsoft «Powerpoint» wie «Impress» von LibreOffice Gültigkeit haben (eventuelle Differenzen sind mit eckigen Klammern angezeigt):

a) Datei: Im Menü «Datei» wird eine neue Präsentation eröffnet; Versionen von Microsoft «Powerpoint» fügen teilweise leere Textblöcke ein, die gelöscht werden können.

Interaktive Hinweise mit Symbolen geben: In Präsentationsprogrammen können vorgegebene Symbole sehr gut zum Hervorheben von Elementen benutzt werden; sie stehen meistens bei eingeblendeter Symbolliste für «Zeichnen» zur Auswahl:

Abb. 3.6.21: Eingeblendete Symbolliste «Zeichnen» mit geöffnetem Submenü für vorgefertigte Symbolformen. ( «Impress» LibreOffice Ver. 3.2.1; libreoffice.org)

d) Animieren: Das Verbinden eines Objekts mit einem Animationsvorgang erfolgt entweder über die Paletten rechts (Abschnitt «Benutzerdefinierte Animation») oder über das Menü «Bildschirmpräsentation > Benutzerdefinierte Animation». (Vgl. dazu die Abbildungen auf folgender Seite mit Anweisungen zum detaillierten Vorgehen.) Es ist ratsam, die zahlreichen Animationen, nach Effektgruppen gegliedert, sich einmal in Ruhe anzusehen; dies kann über die Buttons zum Abspielen oder durch einen temporären Wechsel in den Präsentationsmodus erreicht werden (Menü «Bildschirmpräsentation > Bildschirmpräsentation [anzeigen]» Importierte Film- und Tondokumente können ebenfalls animiert werden; allerdings beschränken sich die Möglichkeiten (sinnvollerweise) auf die Funktion «abspielen». Für jede definierte Animation kann eine Zeitverzögerung angegeben werden für den Fall, dass sie nicht manuell, sondern automatisch in Gang gesetzt werden soll. Der Zeitpunkt des Eintretens orientiert sich entweder am Folienwechsel oder am letzten Effekt!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 179


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Grundsätzliches Vorgehen beim Zuordnen interaktiver Elemente in Präsentationsprogrammen:

Button für Wahl des Effekts (neu, ändern, entfernen)

geöffnete Palette «Benutzerdefinierte Animation»

Auswahl möglicher Animationseffekte am Beispiel der Software «Impress»; die Effekte sowie der Weg zu den Einstellungen unterscheidet sich kaum von anderen Produkten:

Abb. 3.6.23: Die für den Unterricht interessanten Effekte zum Fokussieren der Konzentration der Schüler auf gewisse Objekte befinden sich in der Rubrik «Hervorgehoben». Bei einigen Animationen können als Option zusätzliche nützliche Einstellungen vorgenommen werden, z. B. in welche Farbe ein Wort wechseln soll und für wie lange bzw. wie oft ein Wort blinken soll:

markiertes Objekt (Bild unten rechts)

Name des markierten Objekts

Button für Eigenschaften des Effekts (z. B. Zeit)

Abb. 3.6.22: Zuordnung interaktiver Elemente in «Impress» von LibreOffice: Die Reihenfolge der eingestellten Effekte in der Palette entspricht derjenigen bei der Präsentation; die Reihenfolge kann über die beiden Pfeile geändert werden! («Impress» LibreOffice Ver. 3; libreoffice.org)

Nachdem das Bild bzw. Objekt markiert wurde, kann es in der Palette mit dem gewünschten Animationseffekt versehen werden. Je nach Wahl des Effekts sind weitere Eigenschaften einstellbar. Für jede Animation muss zudem angegeben werden, wann und wie sie einzutreten hat: Ob per Mausklick, gleichzeitig mit vorherigem Effekt oder automatisch nach gewisser Zeitspanne. Das Ergebnis kann mit den Tasten «Wiedergabe» oder «Bildschirmpräsentation» (unten) jederzeit überprüft werden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 180 ©MARKNE

e) Folienwechsel: Folienübergänge werden über die Submenüs «[Folien-]Übergänge» im Menü «Bildschirmpräsentation» festgelegt. Für automatisierte Präsentationen können hier die Wartezeiten bis zum nächsten Folienwechsel standardmässig für alle gleich oder individuell gesetzt werden.

Abb. 3.6.24: Menü für Einstellungen

Abb. 3.6.25: Submenü für weitere Optionen über Taste

(«Impress» LibreOffice Ver. 3.4; libreoffice.org)


Relativ einfach ist es, einzelne Objekte zu animieren und z. B. nacheinander erscheinen zu lassen. Umso schwieriger wird dies bei Bildgrafiken, die ja aus einem Objekt bestehen und deren Informationsbestandteile nicht für sich getrennt animiert werden können! Folgende Tricks sind möglich, ohne allzugrossen Aufwand Grafiken interaktiv zu präsentieren:

• Eine etwas aufwändigere Methode stellt das Aufdecken von unregelmässigen Flächen mit dem Freihandwerkzeug dar: «Powerpoint» verfügt über ein einfach bedienbares Werkzeug namens «Freihandform», mit dem völlig unregelmässige Flächen durch Punkte eingegrenzt und dann als animierbare Fläche zur Verfügung stehen (in der Regel als Werkzeug in der Symbolliste «Zeichnen»):

• Eine naheliegende Variante ist es, alternativ Elemente einzublenden, die auf die nicht animierbaren Abschnitte hinweisen: Abb. 3.6.29: Ist das Tool «Freihandform» nicht Teil der Symbolliste, muss es manuell zur Symbolliste «Zeichnen» hinzugefügt werden. Dies geschiet über den Dialog «Ansicht > Symbolleisten und Menüs anpassen»: In der Auswahl «Alle Befehle» erscheint unter «F» dann das Werkzeug, das anschliessend mit der Maus einem Platz auf der Symbolleiste zugeordnet werden kann:

Abb. 3.6.26: Das gleichzeitige Erscheinen von Einrahmungen in gleicher Farbe können z. B. Verbindungen von Grafikabschnitten aufzeigen!

Abb. 3.6.27: Insbesondere für Textbereiche können farbige Rechtecke über Passagen gelegt werden, bei denen der Deckungsgrad so verringert wurde, dass der Text darunter wie bei einem Markierleuchtstift noch zu sehen sind. Gut eignen sich auch eingeblendete Pfeile!

Abb. 3.6.30: Dialog zum Einfügen zusätzlicher Funktionen in eine Symbolliste. (Beide Abbildungen aus «Powerpoint» Vers. 12.2.5, Office 2008 für Mac OS X; microsoft.com)

Um die Flächen gut umranden zu können, sollte vorher eine bessere Vergrösserung gewählt werden als jene, welche die gesamte Folie darzustellen vermag:

• Eine andere elegante Variante eignet sich für Schemata, die eine Entwicklung aufzeigen: Abb. 3.6.28: Schrittweises Aufdecken einer Grafik durch Rechtecke, die über dem Bild gezeichnet und dann mit der Animation «verschwinden lassen» entfernt werden. (Die Rechtecke sind in der Abbildung bewusst von der Grafik entfernt unterhalb angeordnet worden, um die Anordnung besser erkennen zu können!) Die gleiche Technik eignet sich auch gut für Tabellen!

Abb. 3.6.31: Beispiel für die Anwendung des Freihandwerkzeugs: Nach erfolgter Umrandung kann die Fläche wie ein Objekt an Rand und Inhalt durch Farbgebungen formatiert werden und steht als Objekt für die Anwendung von Animationen zur Verfügung. (Alle Abb. aus «Powerpoint» Vers. 12.2.5; Office 2008 für Mac OS X; microsoft.com)

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 181


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

• Softwareprodukte für Präsentationen neuerer Generation bieten für die Visualisierung textlicher Abläufe und Zahlenreihen sog. «SmartArt-Grafiken» und Diagramme an, wie sie von Anwendungen für Tabellenkalkulationen bekannt sind, mit dem Vorteil, dass diese direkt animiert, also schrittweise aufgebaut werden können:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 182 ©MARKNE

Abb. 3.6.32: Geöffneter Animationsdialog in «Powerpoint» zur schrittweisen Einblendung eines Säulendiagramms. (Vers. 14.2.3; Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com))


• Abb. 3.6.33 bis 35: Grafiken, die z. B. in einer Tabellenkalkulationssoftware erstellt wurden, lassen sich so animieren, dass die Datenreihen schrittweise in dieser Software eingeblendet werden und zugleich vor jeder Erweiterung ein Screenshot gemacht wird:

• Abb. 3.6.36: Markante Bilder, die von den Schülern leicht memorisiert werden können, werden während des Lehrervortrags als Miniaturen am Rand abgelegt und tragen zur Orientierung und Übersicht bei: Der Betrachter kann jederzeit den bisherigen Verlauf rekonstruieren:

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 183


Wie verwendet man interaktive Animationen? •

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 184 ©MARKNE

Obwohl Interaktivität die Aufmerksamkeit holt, darf der Einsatz von Effekten nicht überborden, da sie sonst schnell zur normalen Erscheinung werden und vom Schüler nicht mehr als die beabsichtigten Sondereffekte wahrgenommen werden! Die folgende Tabelle versucht ein paar Ideen zu geben, wann Effekte für didaktische Zwecke eingesetzt werden könnten. Die Zusammenstellung unterscheidet zwischen editierbaren Texten und Texten, die nicht animierbar sind, weil sie selber Teil von Bildern bzw. Grafiken sind: Gewünschter Effekt

Möglichkeiten

Umsetzungshilfen

Hinweisen auf punktuelle Stellen bei Bildern und PDF-(Text-)Files:

Einblenden eines (roten) Pfeils, eventuell mit Blinkoption.

Zeichnen des Pfeils mit dem Pfeilwerkzeug aus der Palette.

Einblenden einer Umrahmung als Rechteck oder Kreisform.

Auswahl der Figur aus der Zeichnungspalette; Wahl eines dicken Randes, Inhalt ohne Farbe belassen.

Überlagerung einer transparenten Fläche in einer hellen Farbe, quasi einen analogen Leuchtstift symbolisierend.

Auswahl des Rechteckwerkzeugs; zeichnen des Rechtecks, dann Farbgebung mit anschliessender Transparenteinstellung von 30 bis 60%.

Hervorheben von Textpassagen auf Folien mit editierbaren Texten

Wechseln der Textfarbe

Schrittweises Einblenden (aufbauen) einer Grafikreihe, aus mehreren Bildern bestehend:

Zuschneiden der Grafik nach dem Import auf den gewünschten Ausschnitt.

Auswahl des Schneidewerkzeugs in der Werkzeugpalette: SchnittParallelogramm in Microsoft Word, Schere über Dokument in LibreOffice Impress.

Überdecken der importierten Grafikteile mit Rechtecken, die der Hintergrundfarbe entsprechen. Durch definierte Animationen werden diese während der Präsentation schrittweise abgedeckt.

Auswahl des Rechteckwerkzeugs oder des Werkzeugs für das Zeichnen einer Freihandform, die es ermöglicht, unregelmässige Bildabschnitte abzudecken (nur Microsoft Powerpoint).

Blinken eines Wortes

Zerschneiden der Grafikabschnitte mit einem Bildbearbeitungsprogramm vor dem Einblenden. Schrittweiser Aufbau von Tabellen

So vorteilhaft Tabellen zum Layouten einer Seite sind, umso mühsamer ist ein schrittweises Aufdecken der einzelnen Zellen: Während frühere Versionen von Powerpoint die Möglichkeit boten, eine fertige Tabelle in Einzelteile aufzulösen, die dann animiert werden konnten, ist das bei den aktuellen Versionen nicht der Fall.

Es bleiben als Lösungswege: a) Installieren einer älteren Version von Powerpoint zum Auflösen einer Tabelle, dann Rückimport der einzelnen Objekte per Kopiervorgang im Clipboard. b) Die Zellen der Tabelle werden mit Rechtecken abgedeckt, die dann schrittweise aufgedeckt werden können!

Bilder und Textblöcke erscheinen und verschwinden lassen

Diese Kategorie von Effekten umfasst eine kaum überschaubare Anzahl: Es ist wichtig, mit Effekten dieser Art sparsam umzugehen und sich genau zu überlegen, ob damit ein didaktisch wertvoller Effekt wirklich erreicht wird. So mag in der Regel mag der Standardeffekt «Erscheinen» ausreichend sein!

Sollen nacheinander mehrere Bilder ein- und wieder ausgeblendet werden, können die Klickvorgänge damit reduziert werden, indem das Einblenden des jeweils folgenden Bildes mit der Effekt-Option «Mit vorheriger» an den Klickvorgang zum Verschwinden des vorherigen Bildes verknüpft wird!

Abb. 3.6.37: Auswahl didaktisch sinnvoller Effekte mit Ideen zur Verwendung in Präsentationen.


Die meisten Präsentationsprogramme besitzen keine besonders weich einstellbaren Übergänge zwischen den Folien an, so dass beispielsweise die früheren analogen Überblendprojektoren für Dias simuliert werden könnten. Umso mehr sind die Zeiten für das Ein- und Ausblenden von Bildern auf den Folien selber auf längere Zeiten ausdehnbar: Mit dem Effekt «verblassen» gelangt man so ans Ziel, dass man mehrere Fotos auf einer Folie übereinander legt: Problematisch wird dies nun aber deshalb, weil die einzelnen Bilder (bei z. B. 25 Fotos!) voneinander selber verdeckt und damit nicht mehr markiert und mit dem entsprechenden Effekt (mit Zeitpunkt des Erscheinens bzw. Verblassens) versehen werden können! Dieses Problem lässt sich mit einem einfachen Trick lösen, indem alle Bilder zuerst auf eine Übergrösse gezogen werden, so dass sie ungefähr zu 20% über den Folienrand hinausreichen. Jedes Bild wird dann zum vorhergehenden entlang einer Diagonale verschoben «aufgeschichtet», so dass sie an der Ecke mit der Maus markierbar bleiben:

Präsentationsprogramme bieten optimale Importmöglichkeiten für digitale Bilder, Filme und Tondokumente. Diese müssen nicht zwangsläufig per Mausklick oder die Tastatur aktiviert werden, sondern können in einen programmierten Ablauf eingebunden und dann vollautomatisch zusammen mit anderen Effekten zum Auslösen gebracht werden. Das Eintreten eines Effekts wird durch Zeitvorgaben in Sekunden festgelegt. Diese Fähigkeiten erlauben es, mit Präsentationsprogrammen die „guten alten“ Tonbildschauen wieder aufleben zu lassen, wo seinerzeit ein spezielles Tonbandgerät Musik und Kommentar lieferte und über eine verborgene Signalspur am Diaprojektor das Bild gewechselt wurde! Der Einsatz einer Multimedia-Schau mit einer bestimmten (künstlerischen) Abstimmung zwischen Ton und Bild vermag auch heute noch als Alternative zu Filmen faszinieren. Sie eignen sich bestimmt als Einstieg in ein Thema oder als selbst laufende Informationseinheiten, um beispielsweise Informationen gezielter als in einem Film zu präsentieren. Ein Beispiel für eine Multimedia-Schau ist in Kap. 4. 5 S. 237 aufgezeigt! Eine perfekte Abstimmung von Bild und Ton ist der Kern einer MultimediaSchau. Es ist daher ratsam, den Ablauf über eine Handskizze zu planen, vor allem wenn die Animation im Rhythmus der Begleitmusik stattfinden soll: Laufzeit Musik

Zeitverteilung auf die Folien

Total Laufzeit: 4‘ 35‘‘ = 275‘‘

0‘‘ - 72‘‘

Abb. 3.6.39: Anordnung der Bilder für «weiches» Überblenden mit dem Effekt «erscheinen» bzw. «verblassen» in «Powerpoint»: Der rote Rahmen markiert den eigentlichen (verdeckten) Folienrand (und damit den Bildausschnitt am Beamer). Es ist daher wichtig, die Bilder so zu schneiden, dass durch die Überlappung am Folienrand nicht wertvolle Bildinhalte verloren gehen! («Powerpoint» Vers. 12.2.5; Office 2008 für Mac OS X; microsoft.com)

Zeitdauer pro Folie 72‘‘

Zäher für Animation

Folie

0‘‘ - 35‘‘

1

116‘‘

251‘‘ - 275‘‘

24‘‘

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Bild

erscheinen

Textblock

Wortweise einblenden

4 Bilder

einfliegen von unten

Programmierte Animation

89‘‘ - 102‘‘

Textblock a

rotierend erscheinen

Simulierte und manuelle Animation

103‘‘ - 115‘‘

Textblock b

einblenden von unten

Film

erscheinen u. abspielen

Bild a

erscheinen

Bild b

Bild a ausblenden, Bild b einblenden

Textblock

Wortweise einblenden

Bild

einblenden

36‘‘ - 72‘‘

190‘‘ - 206‘‘ 60‘‘

Effekt

2

115‘‘ - 189‘‘ 190‘‘ - 250‘‘

Methodisch-didaktische Überlegungen

MultimediaElement

73‘‘ - 88‘‘ 73‘‘ - 189‘‘

3

207‘‘ - 250‘‘ 251‘‘ - 260‘‘ 261‘‘ - 275‘‘

4

Abb. 3.6.38: Regieskizze einer Multimedia-Schau; die Art des Folienwechsels wurde standardmässig für alle Folienwechsel definiert, die Zeiten für den Wechsel hingegen sind individuell geplant, weil der Wechsel passend zum Kommentar stattzufinden hat. Dies gilt natürlich auch für den Ablauf der Animationseffekte innerhalb einer Folie.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 185


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 186 ©MARKNE

Nach erstellter Regieskizze können die einzelnen Einstellungen programmiert werden, zuerst für den Start der Vertonungsdatei:

Als letztes erfolgt das Programmieren der Folien- und Bildübergänge nach den erhobenen Zeitabschnitten, passend zum Rhythmus der Musik:

Abb. 3.6.41 und 42: Angaben für das Erscheinen und Verschwinden eines Bildes. Achtung: «Powerpoint» bezeichnet im Menü Eingang das Erscheinen des Bildes (je nach Version) ebenfalls mit dem Begriff «Verblassen»!

Abb. 3.6.40: Einstellungen für den Start der Musik – hier für den unmittelbaren Beginn nach dem Wechsel auf die erste Folie, was mit der Einstellung «Mit vorheriger» erreicht wird, auch wenn es im eigentlichen Sinne gar keinen «vorherigen» Effekt gibt! Die Angabe «Wiedergabe anhalten» nach «50 Folien» ist deshalb wichtig, dass bei allenfalls mehreren Folien die Musikwiedergabe nicht abbricht, weil ja der auf einer bestimmten Folie ausgelöste Effekt über diese Ursprungsfolie hinaus aktiv bleiben soll.

Abb. 3.6.43 und 44: Einstellungen für die Anzeigedauer eines Bildes. Das Bild erscheint nach 2 Sekunden und bleibt bis zur 9. Sekunde eingeblendet. Der Beginn des folgenden Bildes muss auf eine weitere Sekunde gesetzt werden, also zur 10. Sekunde, weil das frühere Einsetzen einer nächsten Aktion die vorherige abbrechen würde. Tatsächlich ist es aber so, dass das sanfte «verblassen» des Bildes 3 sich zeitverzögert über die 9. Sekunde hinzieht, so dass sich die beiden Vorgänge des Verblassens von Bild 3 und jener des Erscheinens von Bild 5 überschneiden, womit der gewünschte Effekt der Überblendung erreicht wird! (Alle Abb. «Powerpoint» Vers. 12.2.5; Office 2008 für Mac OS X; microsoft.com)


Effizientes Arbeiten mit einer Präsentationssoftware: Immer wiederkehrende Elemente werden am einfachsten in «blinden Folien» abgelegt, die am Schluss der Präsentation (nach einer leeren Folie) angeordnet sind: Elemente nämlich, die mit Effekten versehen sind, z. B. Wechseln der Farbe, können beliebig oft in eine Folie hineinkopiert werden, weil die Software für jedes eingefügte Element automatisch eine neue Animation eröffnet! Desgleichen können hier auch fertige Layouts abgelegt werden, z. B. mit zweispaltigen Texten: Wird eine solche benötigt, werden einfach nur die Inhalte durch «Kopieren > einfügen» ausgetauscht. Wird beim Erstellen einer neuen Präsentation immer die unmittelbar vorangegangene als Ausgangsdatei genommen, sammeln sich auf diesen Folien mit der Zeit immer mehr nützliche Objekte an:

Abb. 3.6.45: Persönliche «VorlagenSammlung» mit Objekten, die teilweise mit Animationseffekten versehen sind und damit per Kopiervorgang immer wieder zur Verfügung stehen (von oben nach unten): • Layoutvorlage für ein bestimmtes Thema mit farblich aufwändig gestaltetem Titelbalken (Farbwechsel) • Fertige geometrische Elemente, wie sie immer wieder benötigt werden und in der Grösse einfach verändert werden können. • Vorgefertigte Symbole oder Lückentextfelder, bei denen per Mausklick die Lösung sichtbar gemacht wird. • Typische Textblockformate, wie sie immer wieder verwendet werden, z. B. für das Einblenden von Lernzielen, Lernaufgaben oder Hausaufgaben. • Weitere vorformatierte Textblockvarianten für Arbeitsblätter, die mit der Präsentationssoftware erstellt werden: Das Verwenden einheitlicher, immer wiederkehrender Textformate hilft dem Schüler zudem, sich auf Arbeitblättern besser zurechtfinden zu können!

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 187


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

SCHILW Nov. 2010

Mit Animationen interaktiv präsentieren Digitale Wandtafelsysteme

Wer mit Präsentationssoftware vertraut ist, wird mit der Kategorie von Anwendungen für Tablets und digitale Wandtafeln schnell vertraut sein und deren Vorzüge zu schätzen wissen: Statt Zeit für das Animieren von Objekten zu verlieren, kann mit Texten und Bildern wieder so umgegangen werden, als ob sie in Form von Folien auf dem Lehrerpult lägen und spontan, frei in der Abfolge auf den Hellraumprojektor gelegt würden! Zugleich eröffnet das Arbeiten am digitalen Tablet oder Whiteboard einiges mehr an Möglichkeiten, die aus methodisch-didaktischer Sicht ausgelotet werden sollen. Der grosse Unterschied zum Typus des Präsentationsprogramms besteht also darin, dass die umfangreiche Palette an Animationseffekten fehlt, weil die Lehrperson die Aktionen wieder selber „von Hand“ ausführt. In vielen weiteren Funktionen, wie z. B. der Fähigkeit, Objekte zu importieren und zu formatieren, sind die UnterschiedeDie zu Software Präsentationsprogrammen im Überblick kaum zu erkennen:

und deren Anwendung

Unterricht • im Digitale Multimedia-Schau

• > schnelles und effizientes Effizient mit eigenen Vorbereiten durch Verwendung Vorlageobjekten arbeiten von Vorlagenelementen • > freies Schreiben und Zeichnen Interaktiv präsentieren mit in unbeschränkten Farben Tablet- und Wandtafelsoftware •

> Unterrichtsnotizen digital Tools zum Schreiben und Malen zur Verfügung haben

Menü DATEI • Import von PDF-Files

Menü EINFÜGEN • Zugriff auf automat. gespeicherte Annotationen • Import von Bildern, Ton- und Filmdokumenten • Hintergrund-Merkmale

Werkzeugpaletten • Präsentationsmodus • Seitenübersicht

• > keine Folien mehr drucken Tools zum Zeigen und Annotieren

• Auswahlwerkzeug und Lupe

• Schreibstift und Marker

Kontext-Menü (rechte Maustaste)

• Formentools

• Texterkennung

müssen

Bilder und Filme zeigen

> kein lästiges Einschieben und Wechseln zu Datenträgern • für Film- und Tondokumente Programmierte Animation

• > bei Standbildern von Filmen Simulierte und manuelle Animation direkt Skizzen und Notizen anbringen können

> Powerpoint-Präsentationen mit Anmerkungen versehen > Websites online mit Buttons aufrufen und direkt mit Anmerkungen versehen NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT > einfaches Nachbereiten Interaktiv präsentieren: der Lektion

3. 6

Multimedial © markne.ch den Unterricht begleiten

SEITE 188 ©MARKNE

• Textkasten • Importieren • Screenshot • Wahltool Objektstil (Rahmen/Inhalt) • • •

Strich- bzw. Rahmendicke Farbpalette mit Zusatzfarben Transparenz

• Objekt- Eigenschaften

• Galerie • zusätzl. Tools (z. B. Texterkennung) • Annotationsmodus (ein/aus)

© markne.ch

Abb. 3.6.46: Arbeitsoberfläche der Applikation «Notebook» von «Mimio» im Präsentationsmodus; am Rande abgedruckt sind ausgewählte Menüauszüge. (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

«Digitale Whiteboards» Was Präsentationsprogramme für Tablets und digitale Wandtafeln alles können: • Handschrifterkennung (Pen mit Tablet) • Texteingabe via Tastatur • Freihandzeichnen und Formenvorlagen • bei gewissen Produkten Formenerkennung beim Zeichnen (z. B. Kreis wird idealisiert) • Zeichnungshilfen (z. B. für Winkeldarstellungen) • freie Farbenwahl • Radiergummi • Arbeiten mit Ebenen, so dass die Objekte besser geordnet werden können • Tools zum Fokussieren auf Seitenelemente • Tools zum schrittweisen Abdecken einer Folie • Definieren von Links zum Aufrufen von Websites • Abspielen von Film- und Tondokumenten • integrierter Webbrowser zur direkten Darstellung von Websites (opt. Aufrufen eines externen Browsers) • Erstellen von Lernfilmen (Screen-Casting) • integrierte (Taschen-)Rechner • Import von Bildern und PDF-Dateien • Screen capturing zum Import von Bildschirmausschnitten aus anderen Anwendungen (Fenstern) • Ausgabe der Folien auf Drucker oder in PDF-Files • bei gewissen Produkten Programmieren von Animationen via definierter Buttons • Abspeichern von Vorlagen in Galerien • Schnittstellen zu Schülergeräten für interaktive Teilnahme (weitere Zeichnungstablets oder Geräte zum Lösen von Rechnungen, Mitteilen von Texten, Durchführen von Abstimmungen etc.)


Formen der Handschriftenerkennung in Anwendungen für digitale Wandtafelsysteme: • Variante 1: sofort bei der Eingabe: Der Text wird unmittelbar beim Schreiben in digitalisierte Buchstaben umgesetzt:

Einblick in die Arbeitsoberfläche, so wie sich das Produkt der Lehrperson während des Unterrichts am Tablet darstellt: Zur standardmässigen Ausrüstung gehört die Werkzeugpalette, aus der mit dem Stift Tools, Formen, Symbole und Farben gewählt werden können. Nach Wunsch kann zur Übersicht die Foliengalerie am Rand eingeblendet werden:

Abb. 3.6.49: Geschriebene Handschrift Abb. 3.6.50: Sekunden später umgesetze Handschrift. Promethean «ActiveInspire» (Vers. 1.4.2; prometheanworld.com)

• Variante 2: nachträglich: Der mit der Hand geschriebene Text wird mit der Maus markiert, dann wird die Texterkennung zur Digitalisierung aktiviert:

Abb. 3.6.51: Markierte Handschrift Abb. 3.6.52: Umgesetze Schrift

eingeblendete Folienübersicht

Toolbox bzw. Toolleiste

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Navigationstasten (vor und zurück)

Mimio «Notebook» (Vers. 6.2.4, mimio.com)

• Variante 3: Texteingabe in frei verschiebbarem Fenster:

Abb. 3.6.53: Aktivierung Abb. 3.6.54: Aktiviertes Erkennungsfenster des Fensters in der Toolpalette

Das Fenster für Texteingabe steht in der Version für Mac OS X systemweit, d. h. in allen Anwendungen (!) zur Vefügung und kann in jeder Anwendung zur Texteingabe mit dem Stift verwendet werden! (Mimio «Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com) Abb. 3.6.55: Zur Aktivierung der Handschrifterkennung muss nicht einmal die Hauptapplikation gestartet werden: Das Tool steht in der Menüliste des Systems zur Verfügung. (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren:

Abb. 3.6.47 (oben): Oberfläche von Mimio «Notebook» (Vers. 6.2.4; mimio.com), Abb. 3.6. 48 (unten) von Promethean «ActiveInspire» (Vers. 1.4.2; prometheanworld.com): Die Toolliste ist frei definierbar, eine Folienübersicht einblendbar!

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 189


Tools zur methodisch-didaktischen Arbeit am Tablet: •

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Integrierte Tools zum Abdecken von Seitenbereichen oder zum Fokussieren auf bestimmte Ausschnitte helfen die Aufmerksamkeit des Schüler am Beamerbild zu unterstützen – ähnlich, wie man sich früher am Hellraumprojektor mit dem Auflegen von Blättern beholfen hat. Da diese Tools Teil der Werkzeugpalette sind, stehen sie im Annotationsmodus auch für alle anderen Anwendungen zur Verfügung, z. B. zum Aufdecken einer aufgerufenen Website im Browser! Abb. 3.6.56: Submenü zur Auswahl zusätzlicher Tools, das als autonom laufende Applikation auf dem Desktop und für alle Anwendungen zur Verfügung steht! Stört die Palette, schrumpft sie mit einem einfachen Doppelklick auf den Titelbereich auf ein Minimum zusammen!

Abb. 3.6.57: Aktiviertes Abdeckungstool, das mit der Maus in der Vertikalen verschoben werden kann. Im Menü (rechts) können verschiedene Einstellungen wie Farbe oder Transparenz vorgenommen werden!

Abb. 3.6.58: Sog. «Spotlight-Tool» zum Fokussieren auf bestimmte Bereiche. Im Menü (rechts) können wiederum Einstellungen vorge­nommen werden, so u. a. zur Form des Spotlights oder dessen Grösse.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 190 ©MARKNE

Zum Annotieren stehen – wie bei der Arbeit mit Stiften und Papier – vergleichbare Tools zur Verfügung: Diverse Schreib- und Buntstifte oder Marker für das Hervorheben von Textpassagen. Beim Zeichnen von Figuren wie Kreis oder Vieleck kann auf Wunsch sogar eine automatische Formenerkennung eingeschaltet werden, welche das gewünsche Format erkennt und es zu einem perfekten Kreis oder Quadrat idealisiert, vergleichbar mit der Handschriftenerkennung bei der Eingabe von Wörtern!

(Alle Abbildungen auf dieser Seite aus Mimio «Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com)

Abb. 3.6.59: Anwendung des normalen Stiftes mit wählbarer Farbe und Schreibdicke.

Abb. 3.6.60: Nachempfundener Leuchtmarker mit wählbarer Farbe.


Tipps und Tricks zur Arbeit an der digitalen Tafel:

Tools zur methodisch-didaktischen Arbeit am Tablet im Annotationsmodus:

…wenn Ausschnitte vergrössert werden sollen – die Lupe anwenden:

Abb. 3.6.62: Mit der Lupe vergrösserter Ausschnitt des Bildschirms, wie in Abb. 3.6.61 (rechts). Es muss damit nicht vor dem Annotationsmodus überlegt werden, ob alle Details sichtbar bzw. lesbar sind: Während der Besprechung kann der Zoomfaktor über das Lupenwerkzeug laufend verändert werden. Bei vergrösserter Einstellung passt sich automatisch auch die Strichdicke an! (Mimio «Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com)

…wenn gerade mal die Toolbox stört, weil sie z. B. über laufender Powerpoint-Präsentation zwar geöffnet, aber gerade nicht benötigt wird – einfach durch Doppelklicken minimieren: Abb. 3.6.63: Eingeklappte Toolbar von Mimio «Notebook». (Mimio «Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com)

…wenn spontan eine leere Tafel für Erklärungen gebraucht wird – einfach schnell eine neue Folie einfügen! …wenn im Annotationsmodus in eine andere Software gewechselt werden soll – einfach den Taskwechsel mit der «alt-Tab»- bzw. «apple-Tab»-Taste vornehmen! …wenn eine Aufgabenlösung vorbereitet werden soll, die Schüler aber das Resultat noch nicht sehen sollen bzw. eine neue Folie benötigt wird, die alte aber noch sichtbar sein soll: Einfach die «Freeze»-Taste der Beamerfernbedienung benutzen, die das aktuelle Bild „einfriert“:

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren:

Abb. 3.6.64: Die meisten Beamermodelle bieten die Funktion zum Einfrieren des Bildes über die Fernbedienung an! (renox.at 21.7.13)

Abb. 3.6.61: Aktivierter Annotationsmodus über einer Website im Browser: Nach dem Starten des Moduls «Tools» steht wie im normalen Arbeitsmodus die Palette zur Verfügung, über die bequem in den Annotationsmodus umgeschaltet werden kann. In diesem Modus funktioniert sogar das Tool zur Vergrösserung, mit dem man jeden beliebigen Bereich der Website stufenlos zoomen kann, wie Abb. 3.6.62 als vergrösserter Ansicht zeigt! (Mimio «Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com)

3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 191


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Integriertes «Screen-Capturing»: Eine besonders zeitsparende Funktion ermöglicht es, ohne mühsamen Dateiimport von allen Anwendungen Screenshots zu erstellen, die automatisch auf der aktuellen Folie eingefügt werden. Somit geschieht sowohl das Zuschneiden wie das platzsparende Reduzieren der Auflösung bei Bildern in einem einzigen Arbeitsschritt:

Softwareprodukte für interaktive Wandtafelsysteme bieten umfangreiche Symbolsammlungen:

Abb. 3.6.65: Auslösen eines Screenshots über einer geöffneten Website; der Ausschnitt wird automatisch in der Folie eingefügt. (Mimio «Notebook» Vers. 6.2.4; mimio.com)

Für die Verwendung von Filmen gibt es grundsätzlich zwei Varianten: • Der Film wird vollständig in die Datei importiert und mit dem integrierten Player abgespielt; Vorteil der Variante: Der Film ist damit Teil der Datei geworden und muss nicht separat mitkopiert werden, ein Standbild ist direkt annotierbar. Der Nachteil des Importierens besteht darin, dass einmal importierte Filme nicht wieder als selbständige Filmdatei ausgelagert bzw. gespeichert werden können. Deshalb muss die Filmdatei sowieso als separates File behalten werden, da sie sonst nie mehr nachbearbeitet oder in eine andere Lektionsdatei integriert werden kann! • Eine weitere, elegante Variante besteht darin, dass die Filmdatei im gleichen Ordner wie das Lektionsfile abgelegt wird und über einen definierten Link bequem per Klick geöffnet wird: Dies hat zugleich den Vorteil, dass selber gewählt werden kann, mit welchem Player der Film gezeigt werden soll, Annotationen sind über das Tool auch so möglich:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 192 ©MARKNE

Abb. 3.6.66 (links): Automatisch geöffnetes Abspielfenster für den Film, das sich beim Klicken über das geöffnete Fenster in den Vordergrund gelegt hat. Unten rechts am Bildrand (und rechts vergrössert) ist der definierte Button zu erkennen, über den das Abspielen der Filmsequenz mit einem Klick per Stift oder Maus aktiviert werden kann. (Das Annotieren über dem Filmplayer geschieht durch den Wechsel in den Annotationsmodus.) Abb. 3.6.67 (rechts): Vergrösserter Button mit offenem Kontextmenü zum Definieren des Links zur Filmdatei. (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

Abb. 3.6.68: Galerie in Mimio «Notebook» Abb. 3.6.69: Galerie von «ActiveInspire» (Vers. 6.2.4; mimio.com) (Vers. 1.4.2; prometheanworld.com)


Animationseffekte: Einige Produkte, so «ActiveInspire» von Promethean, bieten wie Präsentationsprogramme Funktionen an, um Objekte zu animieren, also z. B. einblenden und wieder verschwinden zu lassen.

Vorlage für einblendbare Textabschnitte: Mit dem Klichen auf die Buttons erscheinen bzw. verschwinden die Textblöcke wieder – in beliebiger Reihenfolge, beliebig oft wiederholbar!

Anders als in Präsentationsprogrammen geschieht das hier nicht nach vorgängig festgelegten, fixen Abläufen, sondern über selber definierte Buttons: Diese Form des Auslösens eines Effekts birgt den Vorteil in sich, dass vor der Schulklasse die Reihenfolge spontan bestimmbar bleibt! So können Schülerantworten in einem Unterrichtsgespräch „versteckt“ und per Button genau in der Reihenfolge eingeblendet werden, in der sie aus dem Plenum genannt werden:

Abb. 3.6.71: In «ActiveInspire» ist es möglich, Buttons und dazu gehörige Textblöcke zum Ein- und Ausblenden auf einer Vorlagenseite (z. B. letzte Seite) immer vorbereitet zu haben: Für Schülerantworten, die schrittweise und in beliebiger Reihenfolge eingeblendet werden sollen, kann auch eine Art Vorlage erstellt werden, bei der die Aktionen nur ein Mal festgelegt werden müssen, da Textblöcke als „Zielobjekte“ editierbar bleiben und die Inhalte der Antworten beliebig ausgetauscht werden können! («ActiveInspire» Vers. 1.4.2; prometheanworld.com)

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Abb. 3.6.70: Beispiel für die Programmierung von Animationseffekten in «ActiveInspire»: Für jede Aktion, die ausgeführt werden will, wird ein «Button-Objekt» definiert. Im Aktionsbrowser (roter Rahmen) schliesslich geschieht per Mausklick die Verknüpfung von animiertem Objekt (sog. „Zielobjekt“), dem dafür vorgesehenen Button und der Wahl des Animationseffekts selber! Mit der gleichen Funktion lassen sich auch externe Film- oder Sounddateien starten oder Websites über eingetragene Links aufrufen. («ActiveInspire» Vers. 1.4.2; prometheanworld.com)

Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 193


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 194 ©MARKNE

Simulierte Animation: Will man sich generell von Präsentationsprogrammen lösen, fehlen die gewohnten Animationseffekte, die bequem per Mausklick oder einer Fernbedienung ausgelöst werden können! Mit einem einfachen Trick aber ist es möglich, aufbauende Folien zu simulieren: Die Elemente, die sonst auf einer Seite nacheinander erscheinen sollen, werden ganz einfach auf mehrere Folien – gleichsam wie die Bilder eines Films – verteilt; es erscheint die Illusion, sie würden schrittweise eingeblendet! Es wird also für jede „Schein-Animation“ eine neue Folie notwendig. Die Übergänge dazwischen können sogar ähnlich wie bei einer Präsentationssoftware auch mit Effekten ausgestattet werden, sofern dies erwünscht ist:

Beispiel für den Aufbau einer einfachen Animationssequenz in einer Software für interaktive Präsentation: Eine einzelne Folie entspricht im Prinzip einem Bild einer laufenden Filmsequenz! Bei den meisten Softwareprodukten können übrigens zum Wechseln der Folie auch die von Präsentationen her bekannten Fernsteuerungen benutzt werden, weil die Befehle in beiden Softwaretypen gleich programmiert wurden:

Abb. 3.6.72: Auswahl an Folienübergängen in Mimio. (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

Abb. 3.6.73: Jedes Objekt, das neu erscheinen soll, wird zusammen mit den vorhergehenden auf einer neuen Folie platziert. Dies kann mit der Funktion «Seite duplizieren» schnell und einfach erreicht werden. Mit dem Seitenwechsel wird sozusagen das Erscheinen des neuen Objekts simuliert! (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)


Beispiele für eine manuelle Animation, wie sie ohne jeglichen Programmieraufwand und spontan bei Bedarf ausgeführt werden kann:

„Manuell“ animiertes Erscheinen von Objekten: Titel, Texte, Aufgaben, Bilder, Symbole – sie alle können einfach am Rand, nach Wunsch halb verdeckt, abgelegt und bei Bedarf in die aktive Seite hineingezogen und danach wieder am Rande versorgt werden! Dies mag der einfachste und natürlichste Weg sein, mehrere Objekte auf ein und der gleichen Seite verwenden zu können, der bewusst ein wenig unkoordinierte Bewegung in den Unterrichtsablauf bringt und bald einmal mehr Spass machen kann als das blosse Drücken von Tasten, Knöpfen oder Klicken mit der Maus! Ganz obendrein ist nicht der mindeste Programmieraufwand – und damit auch nicht der geringste Zeitaufwand dafür notwendig:

Abb. 3.6.77: Durch das schrittweise Wegziehen einer farbigen Abdeckfläche, die als graues Rechteck gezeichnet wurde, können Grafiken und Bilder organisch erweitert und besprochen werden! («ActiveInspire» Vers. 1.4.2; prometheanworld.com)

Abb. 3.6.74: Die Objekte sollen einfach so weit über den Rand hinaus geschoben werden, dass sie gerade noch mit der Maus oder dem Pen greifbar sind – frei und spontan dann, wenn es in der Lektion passt! Damit die Objekte immer über den bereits platzierten Inhalten zu liegen kommt, werden sie in markiertem Zustand auf die oberste Ebene gelegt (vgl. Abb. 3.6.74); damit darunter liegende Objekte nicht irrtümlicherweise beim Bewegen verschoben werden, werden diese „gesperrt“ (vgl. Abb. 3.6.73). (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

Abb. 3.6.78: Vorgefertigte Objekte wie Pfeile mit Textpassagen oder farbig hinterlegte Textblöcke, die vom Rand hereingezogen werden, simulieren sozusagen das Auflegen von Mehrfachfolien in der analogen Zeit der Hellraumprojektoren! (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

Methodisch-didaktische Überlegungen

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Abb. 3.6.75 (links): Sperren der Abbildung im Zentrum der Seite, damit die anderen Objekte leichter verschoben werden können.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Abb. 3.6.76 (rechts): Das Bild in der unteren, linken Bildecke wird dafür vorbereitet, dass es immer über allen anderen Objekten der Seite sichbar ist!

3. 6

(Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

Interaktiv präsentieren: Multimedial den Unterricht begleiten

©MARKNE

SEITE 195


Methodisch-didaktische Überlegungen

Alle Produkte für interaktive (digitale) Wandtafeln ermöglichen es, Elemente entweder in einer Galerie oder als hereinziehbare «Attachments» abzulegen:

Alte und neue Medien im Verbund

Wie Präsentationssoftware im Unterricht sinnvoll einsetzen

• Das Ablegen in der Galerie bewirkt, dass die so hinzugefügten Elemente in jedem neuen Dokument zur Verfügung stehen. Da aber diese Objekte (Filme, Bilder, Karten, Sounddateien etc.) im Programmordner abgelegt werden, werden diese Elemente nur zuhause bei der Vorbereitung, nicht aber auf dem Schulcomputer an der Schule zur Verfügung stehen!

Bestehende Präsentationen mit Annotationen interaktiver gestalten

• Die als angehängte Files eingelesenen Dateien hingegen beschränken sich auf die jeweilige Datei, aber mit dem Vorteil, dass ein an die Schule mitgebrachtes File auch das beigefügte Attachment behält:

Bei Präsentationen das Referententool einsetzen

Das Layout ansprechend gestalten

Mit Animationen interaktiv präsentieren

Digitale Multimedia-Schau

Effizient mit eigenen Vorlageobjekten arbeiten

Interaktiv präsentieren mit Tablet- und Wandtafelsoftware

Tools zum Schreiben und Malen

Tools zum Zeigen und Annotieren

Bilder und Filme zeigen

Programmierte Animation

Simulierte und manuelle Animation

Abb. 3.6.80: Arbeitsoberfläche der Software «Notebook» von «Mimio» unter Mac OS X mit geöffneter Galerie (ganz aussen rechts) und angezeigter Liste mit den Attachments für das geöffnete Dokumentenfile (links neben der Galerie). (Mimio «Notebook» Vers. 9.12; mimio.com)

Abb. 3.6.79: Arbeitsoberfläche der Software «Notebook» von Smart unter Mac OS X; das Symbol mit der Büroklammer öffnet die Liste mit den angefügten Files. Das Hinzufügen erfolgt ganz einfach durch drag-and-drop vom Desktop! (Smart «Notebook» Vers. 11; smarttech.com; apple.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Interaktiv präsentieren: 3. 6

Multimedial den Unterricht begleiten

SEITE 196 ©MARKNE


Lernen «durch» den Computer? Eine Kategorie Lernsoftware, die – bei guter Programmierung – zu echten Lernerfahrungen führen können, sind Simulationsspiele, die sich tatsächlich im Verlauf permanent nach den Reaktionen des Spielers entwickeln, damit nie einem vorgegebenen Schema folgen und demnach auch bei jedem Spiel anders verlaufen:

SimCity: Offizielle Website

12.08.12 23:24

Registrieren (https://profile.ea.com/acctcreate.do?surl=http://www.simcity.com&registrationSource=maxis-simcity-web&remoteurl=http://www.simcity.com/appcore/login/ajax&selectprofile=true)

Praktische SimCity-Links (http://www.facebook.com/simcity.de)

(http://www.ea.com/de)

(/de_DE)

STARTSEITE (/DE_DE)

SPIELINFO

NEWS

MEDIEN

COMMUNITY

VORBESTELLEN

a) Lernen „mit“ Computer:

(/de_DE/buy/simcity)

GLASSBOX ENGINE VIDEO #3

Die Rolle des Computers beschränkt sich auf die Funktion eines reinen Ersatzmediums für analoge, bisher genutzte Medien, vergleichbar einem Buch oder etwa einem Arbeitsblatt: Die Textverarbeitung ersetzt das Aufsatzheft, die Testeinheit im Web das Prüfungsblatt! Immerhin bleibt der Effekt, dass Routine im Umgang mit dem Internet und dem Computer gefördert wird.

ANSEHEN Like

2.5k

Twittern

0

TRAILER

Studiert man in der Literatur und im Web die Definitionen von e-Learning, werden stets die besonderen Möglichkeiten hervorgehoben, die Computer und Internet als Medium bieten (vgl. Definition von e-Learning in Kap. 1. 2 S. 11). Beobachtet man aber den Einsatz von Computer und Tablets in der Praxis an den Schulen, drängt sich de facto eine Erweiterung dieser Definitionsstruktur auf, orientieren sich doch diese Definitionen an einem Idealbild, von dem der alltägliche Gebrauch des Computers an unseren Schulen noch weit entfernt ist:

1

MEHR INFOS

NEWSLETTER

VORBESTELLEN!

b) Lernen „durch“ den Computer: (http://www.youtube.com/watch? v=mbpa0UgaE24)

(/de_DE/game/overview)

(/de_DE/#block--appcore-newsletter)

(/de_DE/buy/simcity)

Eigentliches e-Learning: Durch die Anwendung spezifisch programmierter Lernsoftware oder netzwerkgestützter Formen von e-Learning übernehmen Computer und Internet Funktionen, die mit analogen Medien nur beschränkt erlangt werden könnten!

BLOG Beispiel «SimCity» (simcity.com TWITTER Abb. 3.7.1: 12.8.2012) FACEBOOK (/de_DE/blog)

Auf kurvigen Straßen zur Gamescom (/de_DE/blog/article/roadtogamescom) Tue, 08/07/2012 - 09:03 In gut einer Woche öffnet die Gamescom in Köln wieder ihre Tore. Da darf natürlich SimCity nicht fehlen. Was euch genau auf der Messe erwartet, erfahrt ihr direkt in der News. Mehr lesen (/de_DE/blog/article/roadtogamescom)

(http://www.twitter.com/ea_germany)

EA_Germany (https://twitter.com/intent/user? screen_name=EA_Germany) #News (http://twitter.com/search?q=%23News) David Alaba ist österreichischer Coverstar von FIFA 13 ow.ly/1lUWTN (http://t.co/dUn3SA7q)

(www.facebook.com/SimCity.de)

2 days ago (https://twitter.com/EA_Germany/status/233977438969937921) · reply (https://twitter.com/intent/tweet? in_reply_to=233977438969937921) · retweet (https://twitter.com/intent/retweet? tweet_id=233977438969937921) · favorite (https://twitter.com/intent/favorite? tweet_id=233977438969937921)

Finde uns auf Facebook Registrieren Freunden gefällt.

Erstelle ein Konto oder melde dich an, um zu sehen, was deinen

SimCity (deutsch) Gefällt mir

Alternatives Autorensystem zum «i­‑Book-Konzept» von Apple, das ebenfalls Lernmodule für das Web erstellt, die auch auf mobilen Smartphones nutzbar sind: EA_Germany (https://twitter.com/intent/user? screen_name=EA_Germany) #VIDEOS (http://twitter.com/search?q=%23VIDEOS) FIFA 13 Motion Capturing Video ow.ly/1lUUiW (http://t.co/voMHAlXB)

2 days ago (https://twitter.com/EA_Germany/status/233962774554890242) · reply (https://twitter.com/intent/tweet? in_reply_to=233962774554890242) · retweet (https://twitter.com/intent/retweet? tweet_id=233962774554890242) · favorite (https://twitter.com/intent/favorite? tweet_id=233962774554890242)

NEWSLETTER-ANMELDUNG http://www.simcity.com/de_DE

SimCity (deutsch)

Der Aufbau für den großen GC Messestand geht gut voran und ihr könnt sogar live zusehen: http://www.livestream.com/e a Inzwischen ist es auch möglich einen Blick auf den Spielbereich von SimCity werfen. Wir freuen uns auf jeden einzelne, der uns vor Ort besucht!

Soziales Plug-in von Facebook

"…für die Katastrophen gilt: Städtebau macht Spaß, aber Zerstörung bringt inneren Frieden.“ " - GAMESTAR.DE

Seite 1 von 2

Die im folgenden vorgestellten Hilfsmittel beschränken sich denn auch hauptsächlich auf das Lernen „mit“ dem Computer: Für die Gruppe der Lernsoftware-Produkte sind immense Planungen und Programmierfähigkeiten notwendig, die perfekte Einbindung netzwerkgestützter Formen von e-Learning bedürfen eines durchdachten methodisch-didaktischen Konzepts. Die vorgestellten Formen haben aber den Vorteil, dass sie mit wenig Know-how einfach zu realisieren sind, individualisiertes Lernen ermöglichen und mit Sicherheit eine willkommene Abwechslung in den Unterrichtsalltag bringen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad Abb. 3.7.2 (exelearningplus.de 15.8.2012)

©MARKNE

SEITE 197


Die interaktive Präsentationssoftware «ActiveInspire» für digitale Wandtafelsysteme von Promethean bietet in der Vollversion eine einfach zu handhabende Gestaltung von Lernkontrollen an, die auf dem Zuordnungsprinzip basieren: Objekte wie Textpassagen oder Bilder können anderen Objekten, sog. Containern, zugeordnet werden. Versucht der Schüler ein Objekt am richtigen Ort zu platzieren, bleibt es dort, ansonsten wird es nicht als Inhalt angenommen:

Erstellen einfacher Selbstkontrollübungen mit ActiveInspire von Promethan nach dem Container-Prinzip:

Abb. 3.7.1.2: Schritt 1: Auf der Seite werden die Begriffe, die später platziert werden sollen, als einzelne Textobjekte geschrieben und am besten mit einem eindeutigen Objektnamen bezeichnet. (Promethean «ActiveInspire» Vers. 1.4.2)

Abb. 3.7.1.1: Programmierte Arbeitsoberfläche für eine Repetitionsübung: Der Schüler hat total 8 Begriffe dem Lückentext rechts oder der Grafik links zuzuordnen. Trifft er auf das richtige Feld, bleibt der Begriff platziert, ansonsten springt er in die Auswahlliste zurück. (Promethean «ActiveInspire» Vers. 1.4.2)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad SEITE 198 ©MARKNE

Schon mit wenig Übung kann das Modul sehr bald effizient genutzt werden, ist einmal das Grundprinzip begriffen, das sich in folgende 3 Arbeitsschritte aufteilt: a) zuzuordnende Begriffe und Objekte erstellen (oben oranger Bereich) b) die Container für diese Begriffe und Objekte erstellen und platzieren (oben roter Bereich) c) den Containern im Submenü «Container» die jeweiligen Objekte und Begriffe mit den Funktionen «kann enthalten» und «enthält Objekt» zuordnen! (Vgl. Abb. 3.7.1.2 und 3.7.1.3)

Damit die Schüler ihre Übungen lösen können, erlaubt Promethean bei Schullizenzen, dass die Software (mit eingeschränktem Funktionsumfang) auf Schülergeräten installiert werden darf.

Abb. 3.7.1.3: Schritt 2: In der Grafik und im Lückentext werden als nächstes die sog. Container gezeichnet, die später die zugeordneten Begriffe enthalten sollen. Im Feld «Enthält Objekt» muss dazu lediglich der entsprechende Objektname eingetragen werden, der dazu passt! (Promethean «ActiveInspire» Vers. 1.4.2)


Die Lernplattform Educanet2 bietet umfangreiche Tools mit ähnlichen Funktionen an, die mit einem angemeldeten Account erstellt und über das Web freigeschaltet werden können. Neben der Möglichkeit für Zuordnungsübungen wie bei ActiveInspire sind auch Aufgaben mit Multiplechoice generierbar; je nach Wunsch können gemachte Fehler in den Übungen auch automatisch ausgewertet werden:

Abb. 3.7.2.2: Menübereich «Educanet2 > Bibliothek > Courselets» mit Beispielkurs: Beim Klicken auf den blauen Link weisen Instruktionen den Weg zur Installation des Beispiel-Courselets: Das Courselet als Lehrgang zeigt, wie ein Courselet erstellt wird! Im Lehrgang selber lernt man also die Funktionalität eines Courselets spielerisch kennen. Das Installationsprozedere funktioniert grundsätzlich so, dass das Courselet zuerst in einem Download lokal auf dem Computer gespeichert wird. Danach muss man im eigenen Account im Bereich für das Erstellen von neuen Courselets das lokal gespeicherte Lernprogramm wieder in einem Upload-Prozedere importieren! (educanet2.ch 12.8.2012)

Abb. 3.7.2.1: Beispieldokument eines «Courselets», wie die Online-Kurse auf Educanet2 genannt werden: Der angezeigte Kurs stellt einen Selbstkontrolltest aus dem Tutorial für das Erstellen von Courselets dar. Die Selbsttestseite enthält einige der typischen Angebote für den Aufbau von Kotrolltools: Auswertungsbutton Lücken zuordnen Multiplechoice

Auswahlmenüs

(educanet2.ch 15.8.2010)

Vorteile dieser «Courselets» sind, dass sie online im Web stehen und damit ohne lokale Softwareinstallation verwendet werden können. Die Entwickler von Educanet2 stellen ferner Module zur Verfügung, um diese zu Apps für Smartphones zu konvertieren. Die Kurse können damit orts- und installationsunabhängig von den Schülerinnen und Schülern verwendet werden und eignen sich damit insbesondere auch als repetitive Elemente im Rahmen von Hausaufgaben. Abb. 3.7.2.3: Anzeige der persönlichen Courselets nach dem Import der beiden Hilfskurse. (educanet2.ch 12.8.2012)

Auf der Educanet2-Plattform findet man über die Menüpunkte «Bibliothek > Courselets» den intuitiven Lehrgang mit Übungen, wie die Courselets zu erstellen sind und verwendet werden können! (Vgl. Abb. 3.7.2.3 linke Spalte.)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad ©MARKNE

SEITE 199


Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Für einige Fachbereiche, namentlich für Sprachen, stehen von Schulbuchverlagen und anderen Diensten bereits mehrere interessante und sinnvolle Angebote zur Verfügung. Sofern die Absicht besteht, längerfristig intensiv mit E-Books arbeiten zu wollen, sollten solche Erweiterungen bei der Evaluation von Lehrmitteln frühzeitig berücksichtigt werden! Der Dienst „Projekt Gutenberg“ (gutenberg.org) befasst sich seit Jahren mit der Digitalisierung von Standardwerken der Weltliteratur. Die Aufbereitung der Texte beschränkt sich dabei lediglich auf eine reine Digitalisierung ohne eigentliche E-Book-Funktionen, so dass man eher von „E-Texten“ sprechen kann. Dies wiederum hat den Vorteil, dass die Texte über das PDF-Format einfach auf jeden Reader gebracht werden können!

Um selber E-Books mit erweiterten Funktionen als etwa ein PDFDokument herzustellen, bedarf es einer sog. Autorensoftware, welche die Inhalte für den entsprechenden Reader, das Lesegerät, aufbereitet. Für das iPad bietet Apple (apple.com) eine einfach zu handhabende Autorensoftware an, die umfassende Möglichkeiten für den Unterricht bietet: • Einfügen von bestehenden Texten via Clipboard (copy-paste) oder Importfunktion • Integration von Bildern, Film- und Tondokumenten • Sammeln von Bilddokumenten in Alben, in denen bildschirmfüllend geblättert werden kann • Gestaltung interaktiver Grafiken zum Ansteuern und Beschriften von Bildelementen • Glossar-Funktion mit Verlinkung (aufrufen per Klick) aus dem Fliesstext • Möglichkeit zu Anmerkungen über Markierungen oder Hinzufügen von Notizen • Erstellen einfacher Lernkontrollen mit Mutiple Choice

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad SEITE 200 ©MARKNE

Die Handhabung der Software erinnert stark an die Verwendung von Präsentationsprogrammen, in die Texte, Bilder, Grafiken, Symbole sowie Film- und Tondokumente durch Importfunktion in den gängigen Fileformaten integriert werden können. Das Angebot an Layoutvorlagen und Zusatzfunktionen übernimmt die für E-Books taugliche Gestaltung und Aufbereitung der Medienelemente zum Lesen auf dem iPad. Leider existiert die Software nur für die Systemplattform von Apple-Geräten. Allerdings gibt es Autorensoftware, die direkt auf dem iPad installiert wird und mit Einschränkungen das Erstellen von E-Books auf dem Gerät erlaubt; die Angebotspalette erhält man am einfachsten, wenn man im „iTunes-Store“ von Apple in der Sektion „App Store“ Suchbegriffe wie «book creator» oder ähnliches eingibt! Die Mediendaten müssen in diesem Falle natürlich vorher auf das iPad gebracht werden.

«E-Books» und «iBooks» Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich grundsätzlich um „Bücher“, die auf „elektronischen“ Medien, z. B. auf einem Computer oder einem Tablet gelesen werden können. Dies setzt voraus, dass die Inhalte vorgängig digitalisiert worden sind; gemäss dieser Definition würde es bereits ausreichen, ein Dokument zu scannen und als digitales Bild auf dem Computer zu lesen – ausser der Möglichkeit, das Dokument elektronisch (z. B. per E-Mail) verbreiten und drucken zu können, wäre aber gegenüber der gedruckten Version noch nichts gewonnen! Wirkliche E-Books hingegen nutzen die spezifischen Möglichkeiten, welche die digitale Layouttechnik bietet, was sie deutlich von gedruckten Büchern abhebt: • Einbindung von Film- und Tondokumenten • mehrfache Bearbeitung der Texte mit digitalen Markern (Farbmarkierungen, Lesezeichen, setzen von persönlichen Anmerkungen zu Textpassagen etc.) • dynamische Anpassung des Layouts (Spaltenbreite) und der Textgrösse für bessere Lesbarkeit • direktes Kopieren von Textpassagen • Navigieren im Buch durch gesetzte Links, wie man es sich von Webseiten gewohnt ist • eventuell ergänzende Tools wie ein elektronisches Glossar oder gar Module zur Repetition von definierten Lerninhalten. E-Books existieren leider in verschiedenen Fileformaten und sind untereinander nicht automatisch austauschbar. So besitzt jedes Fileformat seine eigenen sog. „Reader“, die zum Lesen der E-Books notwendig sind. Auch existieren je nach Format eigene Verteilsysteme im Internet. Das von Adobe entwickelte „PDF“-Format („Portable Document Format“, adobe.com) kann bereits auch als EBook-Format angesehen werden, auch wenn das Handling gegenüber anderen Standards beschränkt bleibt (vgl. Kap. 3. 5 zum PDF-Format). Je nach Reader existiert eine Palette an PDF-Readern, die dann die sonst fehlenden Editorenmöglichkeiten übernehmen, so z. B. das Anfügen von Markierungen und Notizen (vgl. ebenfalls Kap. 3. 2. 5). Der Begriff „iBook“ steht sozusagen als Eigenname für das von Apple (apple.com) verwendete E-Book-Format, das speziell für die Lesegeräte iPhone und iPad entwickelt wurde. (nach wikipedia.de 19.6.2012, ergänzt)


Abb. 3.7.3.1: Seite mit interaktiver Bildergalerie oben rechts; die einzelnen Bilder können aus der Galerie angewählt und vergrössert dargestellt werden. Ein Klick auf die ausgewählte Foto wiederum wechselt in eine Vollbilddarstellung! (Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.3: Beim Doppelklick auf ein Wort erscheint ein Kontextmenü mit den Optionen «Definieren» für eine Worterklärung, «Markieren» für eine Kennzeichnung, «Notiz» zum Anfügen von eigenen Kommentaren und schliesslich einer «Suche» für Passagen mit gleichem Wort.

Abb. 3.7.3.2: Bleibt man ohne Doppelklick mit dem Finger längere Zeit auf einen Fachbegriff, öffnet sich ein Dialog mit Nachschlagemöglichkeiten. Wurde das Wort vom Autor in das interne Glossar aufgenommen, erscheint die eingetragene fachwissenschaftliche Definition. Andernfalls bietet der Dialog Verlinkungen zu einem gewöhnlichen Wörterbuch an. (Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Abb. 3.7.3.4: Nach getroffener Auswahl des Menüs «Markieren» erscheinen weitere Optionen.

(Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire Abb. 3.7.3.5: Für Wörter, die nicht im Glossar enthalten sind, bietet die Dialogbox einen allgemeinen Lexikoneintrag an. Buttons ermöglichen weiterführend eine Verlinkung ins Web (über die Suche von Google, google.com) oder in die Wikipedia (wikipedia.org). (Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad ©MARKNE

SEITE 201


Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

Abb. 3.7.3.7: Einblick in das Glossar in der Kartei- darstellung zum Lernen der Begriffe: Frontseite mit dem Begriff

Abb. 3.7.3.8:

Rückseite mit Definition

(Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.6: Nach getroffener Option «Notiz» erscheinen ein gelbes Notizfeld und die Tastatur zur Eingabe eines Textes. (Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.9: Einblick in das Glossar: Die Begriffe sind alphabetisch in einer Liste abrufbar.

Abb. 3.7.3.10: Einblick in die Notizübersicht: Die selber angefügten Notizen sind geordnet nach Kapiteln (mit Seitenzahl) aufgelistet.

(Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad SEITE 202 ©MARKNE

Abb. 3.7.3.11: Die Zusammensetzung der Lernkartei besteht entweder lediglich aus den vom Autor definierten Fachbegriffen, oder der Lernende fügt seine eigenen Notizen als Lernkarten hinzu. Die Option «Mischen» bringt die Lernkarten immer wieder in eine neue Reihenfolge! (Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012; apple.com 19.6.2012)


Am Anfang steht die Planung des Aufbaus des Buches, das sich nach den Vorgaben der Software in Kapitel und Abschnitte gliedern lässt. Weitere Teile enthalten Vorwort und Anhang:

Abb. 3.7.3.13: Layoutvorlagen der Software «iBook Author» Vers. 1. 1 (apple.com)

Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Abb. 3.7.3.12: Seitenleiste der Software «iBook Author» (Vers. 1. 1) mit Möglichkeit zur Gliederung des iBooks in Kapitel und Abschnitt. Die darin enthaltenen Seiten sind ebenfalls sichtbar. (apple.com)

Abb. 3.7.3.14: Allgemeines Vorgehen beim Erstellen eines «iBooks» (E-Book für das iPad mit der Autorensoftware «iBook Author» von Apple; apple.com)

Die Medien, die im Buch verwendet werden, sollten vorzugsweise in Ordnern gesammelt und mit eindeutigen Namen versehen werden, wobei die Ordnerstruktur zum besseren Auffinden der Dateien dem Aufbau des Buches nach Kapitel und Abschnitten entsprechen könnte! Texte können entweder als Datei vorliegen, die über einen Dialog aus dem Menü in die Seiten importiert werden, oder sie werden über das Clipboard (copy and paste) direkt in Textfelder eingefügt. Für Bilder eignen sich am besten die gängigen Formate «.jpg» und «.png», für Filme jene des MPEG-Containerformats «.mov» bzw. «.mp4». Sind Kapitelstruktur festgelegt und die Medieninhalte aufbereitet, kann mit der Gestaltung und Ausführung begonnen werden. Während der Arbeiten am iBook ist es in Verbindung mit einem iPad permanent möglich, das aktuelle Ergebnis in seiner finalen Variante zu überprüfen. Bleibt lediglich anzufügen, dass mit iBook Author Vers. 1. 1 erstellte iBooks (auch bei Anpassung des Layouts) leider nicht auf dem iPhone oder einem iPod Touch verwendet werden können! (Lex Friedman, macworld.com 20.1.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad ©MARKNE

SEITE 203


Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Die Installation der Software erfolgt über den Appstore von Apple («App Store»), der ab Systemversion 10. 7 «Snow Leopard» in das System integriert ist und über das blaue Symbol in der Dockleiste gestartet wird (vgl. Abb. 3.7.3.17). Er dient zum Vertrieb von Software aus dem Hause Apple wie von Drittanbietern mit dem Vorteil, dass die einmal gekaufte Software immer wieder zum Download zur Verfügung steht. Wird der «App Store» zum ersten Mal aufgerufen, erfolgt beim Kauf die Aufforderung zur Eingabe der persönlichen «Apple-ID», die in der Regel bereits aus Einkäufen von Medien mit dem «iTunes-Store» vorhanden sein dürfte (Zugang zu den Account-Daten in «iTunes» über Menü «Store > Meinen Account»). Mit der Eingabe der gleichen «Apple ID» wie in «iTunes» werden die Kosten auf dem dort bereits hinterlegten Zahlungsmittel belastet. Andernfalls ist ein Konto mit eigener Identifikation («Apple-ID») zu eröffnen; als Zahlungsmittel gilt entweder eine Kreditkarte oder ein Gutschein für den «App Store», der in Fachgeschäften gegen Barzahlung bezogen werden kann. Wie in «iTunes» ermöglichen die Menüpunkte «Store > Mein Account» und «Store > Einkäufe» jederzeit den Überblick zu den getätigten Installationen und Softwareeinkäufen:

Abb. 3.7.3.16: Über das Suchfenster (oben rechts) gelangt man mit der Eingabe „ibook“ zu einer Übersichtsseite von Softwareangeboten, darunter der Link zur gesuchten Applikation «iBooks Author» und anderen Produkten, teilweise passend zur Software, teilweise lediglich den gleichen Wortlaut im Namen enthaltend. Einige passende Zusatzprodukte bieten u. a. Tutorials oder Layoutvorlagen an, die bei der Gestaltung eines «iBooks» verwendet werden können! Durch einen Klick auf das Symbol gelangt man zur Downloadseite:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad SEITE 204 ©MARKNE

Abb. 3.7.3.15: Ansicht der Software «App Store» mit aufgerufenem Menüpunkt zur installierten Software und den getätigten Einkäufen. Bei der Neuinstallation eines Geräts stehen die gekauften Softwarepakete automatisch wieder zum Download zur Verfügung. Gemäss Apples Lizenzbestimmungen dürfen die Softwarepakete auf insgesamt 10 Geräten verwendet werden, wobei nur parallel 5 Geräte gleichzeitig über dieselbe «Apple-ID» aktiv mit den Stores verbunden sein können! Übersteigt die Anzahl aktivierter Geräte diese Zahl, können Geräte über den Menüpunkt «Store > Abmelden» temporär deaktiviert werden. Der Überblick zu den aktivierten Geräten kann über «iTunes» im Menüpunkt «Einstellungen > Geräte», der Wechsel zu den Accountdaten im Menü «Store» aufgerufen werden («Apple ID»). (apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.17: Download-Seite zur Software «iBooks Author» im Appstore. Die Software ist kostenlos erhältlich, die Installation erfolgt automatisch nach erfolgtem Download, der über den grauen Button unterhalb des Produktesymbols ausgelöst wird. Die Systemversion 10. 7 «Snow Leopard» (und der damit integrierte Appstore) ist leider Voraussetzung für die Verwendung von «iBooks Author». (apple.com 19.6.2012)


Der Entscheid, ob das Layout grundsätzlich im Hoch- oder Querformat gehalten werden soll, muss nicht gefällt werden, da sich das Layout der Richtung des Readers aktiv anpasst. Allerdings gilt das Querformat als die gestalterisch ansprechendere Darstellungsform, die zugleich auch die Textspalten auf eine für das Lesen angemessene Länge reduziert. Grundsätzlich erfolgt daher das Gestalten des iBooks in dieser Ansicht, zumal die so gelayoutete Seite auf dem iPad exakt einer einzigen, gleichaussehenden Seite entspricht:

Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Abb. 3.7.3.19: Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012. Screenshot der gleichen Seite wie in Abb. 3.7.3.18, nun aber im Hochformat, d. h. mit gedrehtem Reader. (apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.18: Auszug aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012. Screenshot der Seite 21 auf dem iPad mit zweispaltigem Layout für die Queransicht, das Bild oben rechts steht als Platzhalter für einen integrierten Film. Das Buch ist im Store von Apple kostenlos zu beziehen. (apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.20: Layoutwahl Abb. 3.7.3.21: Layoutänderung («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Wird das iPad in das Hochformat gedreht, wird der Satz der Seiten zugunsten eines vertikalen Endlosbandes aufgelöst, die multimedialen Objekte werden konsequent in einer separaten Spalte am Rand platziert (vgl. Abb. 3.7.3.21 links). Für jede Seite bleibt das entsprechende Layout der querformatigen Ansicht immer wieder neu wählbar (vgl. Abb. 3.7.3.24 S. 202), nach getroffener Wahl über den kleinen Pfeil unten rechts der sichtbaren Miniaturseite auch nachträglich änderbar. Die eingesetzten Multimediaelemente jedoch müssen nicht der Struktur der Spalten folgen, sondern sind frei auf der Seite platzierbar!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad ©MARKNE

SEITE 205


Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Der Aufbau der Menüpunkte orientiert sich an den 3 „klassischen“ Bereichen «Bearbeiten», «Einfügen» und «Format»; während Objekte grundsätzlich über ersteren Menüpunkt auf einer Seite erstellt (und dann mit Inhalten gefüllt werden), können die Eigenschaften der platzierten Objekte über den zweiten Menüpunkt „formatiert“ werden.

Abb. 3.7.3.24: Importdialoge für Medienobjekte, sog. «Widgets» (links) und Texte (rechts): («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Die wichtigsten Tools zum Einfügen und Formatieren stehen denn auch permanent in den beiden Arbeitspaletten unterhalb des Menüs zur Verfügung:

Abb. 3.7.3.22: Arbeitspaletten zum Ändern des Layouts sowie zum Einfügen und Formatieren von Objekten: Sobald ein Objekt, hier die Textpassage, mit der Maus markiert wurde, werden die Formatierungsmerkmale wie üblich anwendbar! («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Weitere Menüpunkte wie «Form», «Tabelle» und «Diagramm» enthalten praktische Vorlagen für das Platzieren von Symbolen und das Visualisieren statistischer Daten. Erklärungen zur Bearbeitung der interaktiven Tools sind aufgrund der hervorragend ausgeführten internen Hilfe müssig: Sowohl das Erstellen von Galerien, interaktiver Grafiken wie auch das Einfügen von Modulen zur Lernkontrolle sind Schritt für Schritt anschaulich erläutert:

• «Galerie»: Galerie mit manuell wechselbaren Bildern • «Medien»: Film- und Tondokumente • «Wiederholung»: Lernkontrollen (mit Text und Bildern) • «Keynote»: Folien aus Präsentationen (Hinweis: Präsentationen können nur im Keynote-Format eingefügt werden. Um Folien aus Powerpoint importieren zu können, muss die Präsentation zuerst mit Keynote von Apple geöffnet und im eigenen Format abgespeichert werden!) • «interaktives Bild»: Bild, in dem Elemente einzeln beschriftet werden können. • «3D» ist ein Platzhalter für Objekte, die für eine 3D-Ansicht programmiert wurde. Das hierfür passende Format ist das sog. «COLLADA» mit der Endung «.dae» (vgl. «khronos.org» mit der Eingabe «collada» sowie «wikipedia.org» mit der Eingabe «Collada Speicherformat» 22.6.2012) • «HTML» steht für die Möglichkeit, sog. «Dashboard-Widgets» einfügen zu können: Als kleine Programmfiles mit der Endung «.wdgt» dürften sie bereits von der Arbeitsoberfläche des Mac-Computers bekannt sein; in der Regel stellen sie einen aktuellen Bezug zu Websites her und sind damit Träger von permanent wechselnden Informationen, zum Beispiel der aktuellen Mondphase:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad SEITE 206 ©MARKNE

Abb. 3.7.3.23: Aufgerufener Hilfedialog zum Erstellen eines interaktiven Bildes. (apple.com 19.6.2012)

Abb. 3.7.3.25: Download-Seite für «Dashboard Widgets» von Apple unter dem Link: «apple.com» mit Bereich «dashboard» (22.6.2012)


Beispiel für eine Lernkontrolle, bei der 4 Bilder den passenden 4 Bildabschnitten (Regionen) zugeordnet werden müssen; das erste der 4 Bilder ist bereits platziert:

Abb. 3.7.3.27: Beispiel für interaktive Lernkontrolle; Screenshot aus dem iBook «Live on Earth» von E. O. Wilson e.a., iTunes-Store 2012. (apple.com 19.6.2012)

Das Erstellen von Lernkontrollen erfolgt ebenfalls über die Anwendung vorgefertigter Schablonen, die den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden können. Neben der üblichen Mutiple-Choice-Darstellung ist es auch möglich, im Rahmen einer Aufgabe Teile von Bildern und Grafiken bearbeiten zu lassen; entweder müssen etwa Bildelemente mit dem jeweils richtigen Fachbegriff benannt werden, oder es sind Bildminiaturen einer Grafik bzw. einem bestimmten Bildabschnitt zuzuordnen (vgl. das Beispiel in Abb. 3.7.3.27 links). Um eine Seite mit Lernkontrollen zu erstellen, wird am besten eine leere Seite eingefügt. Betätigt man nun aus dem Menü «Einfügen» den Befehl «Widget > Wiederholung», wird die Grundform «Mehrfache Auswahl» auf der Seite eingefügt. Sie kann wie ein normales Bildelement laufend in Form und Grösse angepasst werden. Soll die Lernkontrolle eines der anderen möglichen Layouts erhalten, erreicht man die Umwandlung über ein Submenü, das mit einem Klick auf den kleinen Button unterhalb der Frageliste geöffnet werden kann:

Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Übersicht zu den Vorlagen für Lernkontrollen; der Aufruf der Vorlagen erfolgt (wie in Abb. 3.7.3.26 dargestellt) über die Hilfspalette mit der kleinen Dialogbox unterhalb der Fragen: • Wahl zwischen 3 Textantworten • 3 Textantworten mit Bild rechts

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

• 3 Textantworten mit Grafik oberhalb

Repetieren und kontrollieren: 3. 7

• Wahl zwischen 4 Bildern

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire

• 3 Begriffe je 3 Bildbereichen zuordnen • Bildelemente auf richtigen Bildausschnitt bewegen

Abb. 3.7.3.26: Geöffneter Dialog zum Ändern der Layoutvorlage einer Lernkontrolle mit Button und Submenü. («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Abb. 3.7.3.28: Layoutvorlagen für Lernkontrollen. («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Eine detailliertere Beschreibung zu den aufgeklappten Formen von Lernkontrollen enthält der Kommentar zu Abb. 3.7.3.28 (links).

3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad ©MARKNE

SEITE 207


Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Zur Kontrolle der Schriftgrösse oder Qualität von Bildern, insbesondere aber auch zum Testen von Bildgalerien und Lernkontrollen wäre es praktisch, schon während der Arbeit am «iBook» das momentane Ergebnis in der finalen Ansicht betrachten zu können. Apple hat dafür im Menü «Ablage» die Funktion «Vorschau» eingefügt, mit der jeweils eine Datei, die gerade in Bearbeitung ist, auf einem externen iPad betrachtet und auf ihre Tauglichkeit getestet werden kann: Um das geöffnete iBook auf einem externen iPad betrachten zu können, muss wie folgt vorgegangen werden: a) Das iPad einschalten und über das Ladekabel an den Mac anschliessen. b) Wie in Abb. 3.7.3.29 dargestellt den Befehl «Vorschau» anwählen. c) Die App «iBooks» öffnen: Die aktuelle Datei sollte in der Galerie mit dem Vermerk «Proof» („Test“) zum Öffnen erscheinen:

Repetieren und kontrollieren: 3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad SEITE 208 ©MARKNE

Abb. 3.7.3.31: Mit dem Befehl «Veröffentlichen» wird die Datei in das passende Format für das iPad konvertiert.

Abb. 3.7.3.32: Ein neu erstellter Ordner enthält die für das iPad bestimmte Datei mit der Endung «.ibooks».

(«iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Abb. 3.7.3.29: Dialog zum Erstellen der finalen Datei für das iPad. («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Abspeichern bzw. Konvertieren des fertigen «iBooks» für die Verwendung auf dem iPad:

Abb. 3.7.3.30; Ansicht des Bookstore mit Ablage der aktuellen Datei mit dem Label «Proof»

Ist das «iBook» nun im fertigen Zustand, muss es zuerst im passenden Endformat lokal auf der Harddisk konvertiert und gespeichert werden, bevor es auf das iPad geladen werden kann: Diese Konvertierung erfolgt über den Befehl «Veröffentlichen» im Menü «Ablage»; danach entsteht am ausgewählten Speicherort ein Ordner, der 3 Dateien enthält (vgl. Abb. 3.7.3.31 bis 32 links). Während des Speichervorgangs erscheint ein Fragedialog, ob das «iBook» im Store für Dritte veröffentlicht werden soll: Ist dies die Absicht, muss im Store ein «Producer-Account» eröffnet werden (vgl. folgende Seite). Für die weitere Verwendung im Unterricht wird der Dialog mit «später» quittiert, der Speicher- und Konvertierungsvorgang wird ausgeführt!

A bb. 3.7.3.33: Dialog mit der Option zum Erstellen eines Producer-Accounts, wie er während des Speichervorgangs erscheint. («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)


Hinweise zum Erstellen eines Producer-Accounts für den Bookstore: Abb. 3.7.3.36: Während des Speichervorgangs erscheint die Option zum Erstellen eines Producer-Accounts: Der blaue Link führt zur Informationsseite von Apple. («iBook Author» Vers. 1. 1, apple.com)

Um das fertige «iBook» auf dem iPad nutzen zu können, hat Apple ein eigenes Vertirebssystem eingeführt, der sog. «iBookstore»: Autoren können hier ihre Werke den Kunden gratis zur Verfügung stellen oder gegen Bezahlung zum Kauf anbieten. Grundsätzlich ist es möglich, «iBooks» für den Unterricht über diesen Store als freie Werke anzubieten; dazu müssen aber ein sog. «Producer-Account» eröffnet und die Qualitätsanforderungen von Apple für jedes «iBook» erfüllt werden (vgl. Abb. links).

Für die unmittelbare und ausschliessliche Verwendung im Unterricht jedoch eignen sich sozusagen „private“ Vertriebssysteme weitaus besser: • Variante 1 für das individuelle Laden auf ein iPad: Bei dieser Methode wird das «iBook» über einen (persönlichen) «iTunes»-Account auf das iPad geladen mit dem Nachteil, dass damit auch alle anderen Mediendaten synchronisiert werden. (In den meisten Fällen werden aber die Studierenden über eigene Accounts verfügen):

Was E-Books auf dem iPad bieten können

Wie man grundsätzlich ein E-Book für das iPad erstellt

Wie man die Autorensoftware «iBooks Author» installiert

Wie man das Layout auswählt

Wie man interaktive Inhalte einfügt

Wie man Lernkontrollen erstellt

Wie man die ersten Ergebnisse auf dem iPad ansehen kann

Wie man das fertige E-Book auf das iPad lädt

Abb. 3.7.3.34: Kopieren des «iBooks» mit «iTunes»: Die gespeicherte Datei wird vom Desktop in den aktivierten Bookstore gezogen; bei der nächsten Synchronisation mit dem iPad wird die Datei geladen! («iTunes» Vers. 10. 6. 3, apple.com 26.6.2012)

Abb. 3.7.3.37: Wird der Button «Account erstellen» angeklickt, wechselt die Benutzerführung automatisch zur Website von Apple. (apple.com 22.6.2012)

• Variante 2 für die Verteilung an eine Klasse mittels «Dropbox»: Bei dieser Methode erfolgt die Verteilung sozusagen „neutral“, d. h. ohne Bindung an einen «iTunes»-Account:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Repetieren und kontrollieren:

Abb. 3.7.3.38: Wahlweise unterscheidet die Benutzerführung nun zwischen einem Account zur freien Veröffentlichung oder zum Verkauf derselben. (apple.com 22.6.2012)

Abb. 3.7.3.35: Die Datei wird auf dem Computer in die Cloud von Dropbox geladen. Beim Anklicken des «iBook»-Files auf dem iPad öffnet sich dieses aber nicht automatisch in der App «Books», so dass das Buch vorerst nur in einer Textdatei als blosser Quelltext sichtbar wird. Über das Dialogfeld «Öffnen in» jedoch kann das File der Sammlung zugeordnet und danach geöffnet werden! («iTunes» Vers. 10. 6. 3, apple.com 26.6.2012)

3. 7

Erstellen einfacher Lernsoftware

3. 7. 1 Lernen mit ActiveInspire 3. 7. 2 Online-Kurse mit Educanet 3. 7. 3 E-Books für das iPad ©MARKNE

SEITE 209


Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Datensynchronisation ohne Clouds

Backups und Archive

«Cloud» und «Cloud-Computing» sind zwar Techniken, die aktuell in aller Munde, aber dennoch keine Erfindung dieser Tage sind: Zum einen gelingt es den Anbietern von Clouds offenbar erst jetzt, einer grossen Zahl von Kunden die Erwartungen betreffend Performance (Up- und Downloadraten), Speicherkapazitäten, Sicherheiten und finanziellen Kosten zu befriedigen. Andererseits haben Anbieter von Hard- und Softwarelösungen erst jetzt ihre Chance der Kundenanbindung erkannt, die über das Cloud computing auszuschöpfen sind! Was können und bieten denn Clouddienste überhaupt? Für den privaten Einzeluser sind «Clouds» (engl. «Wolke») Datenträger von Drittanbietern, auf die über eine Remoteverbindung (in der Regel das Internet) zugegriffen werden kann. Auf solchen Datenträgern können alle Formen von Informationen gespeichert bzw. zwischengelagert werden, um sie zwischen verschiedenen Geräten und Softwaretypen auszutauschen. Dabei handelt es sich aber nicht nur um reine Speicherlösungen, wie etwa für Backups, sondern die Remoteanbindung ermöglicht es (gleichzeitig) mit mehreren Geräten auf Informationen zuzugreifen und diese gemeinsam zu nutzen und zu verändern; so wird aus einer Cloud ein wertvoller Datenserver, über den mehrere Computer und Smartphones automatisch Informationen – z. B. Adress­ daten oder Kalendertermine – untereinander austauschen können:

Cloud-Computing «…zu dt. «Rechnerwolke» umschreibt den Ansatz, …z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher… oder auch fertige Software… über ein Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Aus Nutzersicht scheint die zur Verfügung gestellte… Infrastruktur fern und undurchsichtig, wie in einer „Wolke“ verhüllt… Die Anwendungen und Daten befinden sich dann nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern in der (metaphorischen) Wolke (engl. „cloud“). […] Der Begriff „Cloud Computing“ wurde maßgeblich durch einige schnell wachsende Internetfirmen wie Amazon, Google und Yahoo geprägt. Diese Firmen standen aufgrund des schnellen Wachstums ihrer Nutzerbasis vor dem Problem, ständig wachsende Systeme unterhalten zu müssen, die auch zu Spitzenlastzeiten (für Amazon wäre dies z. B. das Weihnachtsgeschäft) ein Vielfaches jener Nutzerzahl bedienen können, als für das sonstige Tagesgeschäft nötig war. Für Amazon war diese Spitzenlast im Jahre 2006 um den Faktor 10 höher als die Grundlast im Tagesgeschäft. Um diesem Problem zu begegnen, entschied man sich, die Architektur und die Dienste, die man zum Bewältigen der zum Teil stark schwankenden oder auch sehr hohen Nutzerzahlen entworfen und etabliert hatte, zu einem Produkt zu machen, das man nach außen hin anbietet… Die Skalierungseffekte der Cloud-Dienste wurden damit zur Basis des Produktes „Cloud Computing“ selbst, das man ab da nicht mehr nur intern, sondern auch extern anbot. […] Public Cloud – die öffentliche Rechnerwolke – bietet Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen für die breite Öffentlichkeit über das Internet. Public Cloud Diensteanbieter erlauben ihren Kunden IT-Infrastruktur zu mieten auf einer flexiblen Basis des Bezahlens für den tatsächlichen Nutzungsgrad bzw. Verbrauch (pay-as-you-go), ohne Kapital in Rechner- und Datenzentrumsinfrastruktur investieren zu müssen. Private Cloud – die private Rechnerwolke – bietet Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen innerhalb der eigenen Organisation (Behörde, Firma, Start-Up, Verein)…

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

SEITE 210 ©MARKNE

Abb. 3.8.1: Schematische Skizze zur Funktionalität einer Cloud: Der Einfachheit halber wird das Gerät, welches sozusagen als zentraler Austauschserver fungiert, als «Cloud-Server» bezeichnet; in Wirklichkeit handelt es sich dabei um eine komplexe Anlage physischer Server und Datenträger, die nur gegenüber dem User als 1 Datenträger erscheinen. Für alle 3 Funktionalitätsebenen werden heute auch Gratisdienste angeboten, sofern die ausgetauschte bzw. zwischengelagerte Datenmenge nicht in gewisses Mass überschreitet. Funktionalitätsebene 1 umfasst meistens auch die Funktion, die Mediendaten über Links gegenüber Dritten freizugeben, also in Websites z. B. als Fotogalerie zu veröffentlichen!

Community Cloud – die gemeinschaftliche Rechnerwolke – bietet Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen wie bei der Public Cloud – jedoch für einen kleineren Nutzerkreis, der sich, meist örtlich verteilt, die Kosten teilt (z.B. mehrere städtische Behörden, Universitäten, Betriebe/Firmen mit ähnlichen Interessen, Forschungsgemeinschaften).» (wikipedia.de 8.8.2011)


Cloud-Systeme können im Unterrichts­ alltag auf allen Ebenen Sinn machen: • Eine Cloud im Sinne einer reinen Datenablage kann genutzt werden, wenn kleinere Dokumente im Unterricht verteilt werden sollen: Die Schülerinnen und Schüler greifen mit ihren Computern auf den öffentlichen Bereich der Cloud zu und laden das File auf ihr Gerät. Diese Vorgehensweise ist einfacher als das Herumreichen von Sticks oder das Versenden der Datei per E-Mail. Besonders wertvolle Dienste leistet die in den meisten Angeboten enthaltene Funktion, Bilder in einem Ordner so abzulegen, dass sie später bei der Betrachtung im Web automatisch als elegante Bildgalerie erscheinen! Desgleichen können auch Webseiten für Webquestaufgaben in einem Dokumenteordner platziert werden. • Auf der Ebene der Informationsablage wäre es zum Beispiel denkbar, dass in der Klasse ein gemeinsamer Kalender geführt wird. Je nach verwendetem Produkt ist eine Einbindung des Klassenkalenders in das Kalendermodul des PC‘s zuhause oder auf dem Smartphone möglich. • Bleibt schliesslich noch die Nutzung von Softwareangeboten: Die Vorteile solcher Dienste sind insbesondere bei Gruppenarbeiten hervorzuheben, weil hier im Online-Modus mehrere User gleichzeitig am selben Dokument arbeiten können. Am Ende der Gruppenarbeit müssen nicht mühsam verschiedene Files zu einer Präsentation zusammengefügt werden! (Selbstverständlich erübrigt sich bei der Nutzung dieser Dienste die aufwändige lokale Installation von Software! Vor dem Entscheid für eine Plattform ist es wichtig abzuklären, für welche Systeme Applikationen bestehen, damit der Zugriff auf die Daten besonders einfach gehandhabt werden kann. Diese Frage stellt sich insbesondere bei mobilen Tablets und Smartphones, weil hier der Zugriff über das Webinterface aufgrund der geringen Bildschirmgrösse viel zu mühsam wäre!

Funktionalitätsebene

Besondere Merkmale

Dienste

Ebene 1: Dateiablage

myDrive: 2 GB kostenlos Zugriff über das Webinterface oder via WebDAV; keine Sepzialsoftware für Smartphones oder Tablets.

www.mydrive.ch

Es bestehen verschiedene Gratisangebote mit Speicherplatz zwischen 2 und 5 GB. Eine Ausweitung des Speicherplatzes kann gegen Bezahlung erhalten werden. Dateien können zur Teamarbeit freigegeben werden! Ebene 2: Datenabgleich Angebote, die zusätzlich zum Speicherplatz auch automatisches Synchronisieren von (lokal gespeicherten) Dateien und Ordnern sowie von Adressbuch- und Kalenderdaten ermöglichen.

Ebene 3: Softwareangebote Angebote, die Datenabgleich, Datensynchronisation sowie Online-Software anbieten.

Dropbox: 2 GB kostenlos www.dropbox.com Zugriff über Webinterface oder via WebDAV; umfangreiche Spezialsoftware für iPhone und iPad, BlackBerry und Android-Betriebssystem. Box: 5 GB Applikation, mit der Inhalte von angemeldeten lokalen Ordnern automatisch synchronisiert werden. Spezialsoftware für Mac und Android-Betriebssystem.

www.box.net

wuala: 1 GB www.wuala.com Applikation zur lokalen Installation, mit der Inhalte von angemeldeten lokalen Ordnern automatisch synchronisiert werden. Dokumente wie Texte und Bilder können für bestimmte User und Gruppen zur Ansicht und Benutzung freigeschaltet werden. SugarSync: 5 GB Applikation, mit der Inhalte von angemeldeten lokalen Ordnern automatisch synchronisiert werden. Spezielles Tool zum einfachen Publizieren von Fotogalerien im Internet. Umfangreiche Spezialsoftware für Mac und Windows sowie mobilen Geräten wie iPhone und iPad, Windows Mobile, BlackBerry, Symbian und Android-Betriebssystem.

www.sugarsync.com

Flickr: Umfangreiches Angebot zur Verwaltung und Publikation von Fotos im Netz.

www.flickr.com

Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Datensynchronisation ohne Clouds

Backups und Archive

Windows Live (Microsoft): 5 GB www.hotmail.com Eine Light-Version von Word, Excel und Powerpoint werden angeboten. Zudem erfolgt über einen solchen Account die Synchronisation von Outlook-Daten zwischen einem lokalen Computer und einem Smartphone mit Windows Mobile als Betriebssystem. iCloud (Apple): 5 GB www.icloud.com (Ersetzt den bisherigen Clouddienst MobileMe.) Speziell auf User von Mac OS X (Desktop-Macs) sowie mobilen Geräten von Apple ab iOS 5 (iPhone, iPod und iPad) zugeschnittener Clouddienst für den Austausch von Dokumenten, Fotos und Musikbibliotheken sowie Mail- und Kalenderdaten. Die Softwaremodule von iWorks können direkt auf die Cloud zugreifen. Eine Anbindung an das Betriebssystem Windows ist über iTunes für Windows von Apple gegeben. Google: 1 GB Bietet umfangreiche Applikationen zur Verarbeitung von Texten, für Tabellenkalkulation, für Präsentation, zum Zeichnen sowie zum Generieren von Formularen an.

www.google.ch

Evernote: 60 MB Transfer/Mt. Applikation für Mac OS X, Windows, iPad und iPhone zum Austausch von Daten und zum einfachen Erfassen von Texten. Die Software erlaubt es, die online gespeicherten und synchronisierten Dokumente datenbankähnlich zu organisieren; eine umfangreiche Suchfunktion rundet die Verwaltung der Daten ab.

www.evernote.com

Educanet2: (Dateiablage: 80 GB) Schliesslich bildet auch die Plattform Educanet eine Cloud, bietet sie neben einer Dokumentenablage zugleich Mail- und Online-Softwaredienste wie Wikis, Courselets etc. an!

www.educanet2.ch

Abb. 3.8.2: Clouddienste und deren Angebote – eine Auswahl. (Stand Okt. 2011)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

©MARKNE

SEITE 211


Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Datensynchronisation ohne Clouds

Backups und Archive

Als Beispiel unter den veschiedenen Anbietern von kostenfreien Clouds soll «Dropbox» vorgestellt werden – ein Dienst, der für viele Typen von Betriebssystemen und Geräte Lösungen anbietet, um ohne grosse Umstände auf die Cloud zugreifen zu können. Die folgenden Abbildungen zeigen die Integration des Cloudzugriffs auf verschiedenen Computern und Systemen – mobilen wie Desktopgeräten:

Abbildungen zur Integration der Cloud auf Desktopgeräten – es mag am Anfang etwas verwirren, dass beim Datenaustausch mit «Dropbox» die Files nicht (wie zwischen Laufwerken erwartet) «kopiert», sondern «verschoben» werden:

Abb. 3.8.6: Nach der Installation der Applikation «Dropbox» unter Mac OS X (apple. com) erscheint die Cloud im lokalen Ordnersystem automatisch in jedem Fenster. Die Symbolliste des Fensters ist mit einem Button ergänzt, über den bequem Files mit der Cloud ausgetauscht werden können!

Abb. 3.8.3: Hilfe-Fenster beim Zugriff auf Dropbox im Webbrowser. Sobald man einen Gratisaccount eröffnet hat, kann man sich hier schrittweise in die Funktionalität einarbeiten! (dropbox.com 13.8.2012)

Abb. 3.8.7: Gleiche Ansicht nun auf dem Betriebssystem von Microsoft (Windows 7; microsoft.com), ebenfalls mit einem Button für den bequemen Datenaustausch mit der Cloud (vgl. grüne Umrandung). (dropbox.com 13.8.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

SEITE 212 ©MARKNE

Abb. 3.8.4 (links): Arbeitsfenster der App «Dropbox» auf dem «iPhone», Abb. 3.8.5 (rechts) auf dem «iPad» mit direkter Einsicht in den Inhalt der Dokumente, wenn das Gerät im Querformat gehalten wird. Die Installation erfolgt über den «Appstore». Für andere Smartphones existieren vergleichbare Applikationen. (dropbox.com 13.8.2012)

Abb. 3.8.8 (inks): Integration des Dropbox-Ordners in das Systemmenü unter Windows 7, Abb. 3.8.9 (rechts) in die Menüliste unter Mac OS X (dropbox.com 13.8.2012).


Zur Funktionalität von «Evernote» (evernote.com; 13.8.2012):

Über eine ausgeklügelte und programmiertechnisch ausgereifte Cloudlösung verfügt «Evernote»: Auf sämtlichen gängigen Betriebssystemen für Desktop- wie mobile Geräte benutzbar, stellt «Evernote» eine klevere Mischform zwischen synchronisierter Dateiablage und elektronischem Notizbuch dar, das mobil nutzbar ist und die Synchronisation vollautomatisch vornimmt:

Abb. 3.8.11: Nach der Installation von «Evernote» steht in jeder Software im Druckdialog die Option zur Verfügung, den Inhalt statt an den Drucker an Evernote zu schicken.

Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Datensynchronisation ohne Clouds

Backups und Archive

Abb. 3.8.10: Programmfenster von «Evernote» auf einem Desktopcomputer (hier unter Mac OS X): Die grau unterlegte Liste ganz links enhält die Notizbücher, die folgende Liste die im aktuell angewählten Notizbuch enthaltenen Notizen. Die Ansicht zeigt die über den Druckdialog hinzugefügte Website aus Abb. 3.8.11. («Evernote» Vers. 3.3.0 13.8.2012)

Das Hinzufügen von Notizen ist denkbar einfach: Abb. 3.8.12: Beim nächsten Start von «Evernote» erscheint die Notiz auf dem «iPad»!

• Texte werden mit dem integrierten Editor verfasst, gängige Formatierungsoptionen (Fett, Kursiv, Farbe) oder etwa ein Listentool für Merkpunkte stehen zur Verfügung. • Die Dokumentenansicht verarbeitet diverse Bildformate sowie PDFs; hinzugefügt werden die Dokumente entweder über das Clipboard (kopieren > einfügen) oder durch die erweiterte Druckfunktion, die nach der Installation in jedem Druckdialog zur Vefügung steht (vgl. Abb. 3.8.11). • Notizen wie ganze Notizbücher können in Communities freigeschaltet werden, so dass mehrere User Einsicht und Einträge vornehmen können!

Abb. 3.8.13: Ansicht eines Notizeintrags in «Evernote» auf dem «iPad»: Der Eintrag erfolgt in der aktuellen Version über die virtuelle Tastatur. Nach Angaben des Herstellers sollen künftige Versionen auch Einträge und Annotationen per Hand bzw. Pen zulassen!

Schnittstellen zu eingebautem GPS für die Ortsspeicherung, umfassende Suchfunktionen sowie eine direkte Anbindung an das Adressbuch des Betriebssystems für den Versand von Notizen über E-Mail sind selbstverständlich. Die Nutzung mit kleinem Cloudspeicher ist frei, ansonsten ist eine Abonnementsgebühr zu entrichten.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

©MARKNE

SEITE 213


Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Datensynchronisation ohne Clouds

Backups und Archive

Die Geräte der Schule verfügen über keine Officeprogramme, weil die Lizenzen zu teuer sind? Die Schüler sollen zuhause auf ihren privaten Geräten eine Präsentation erstellen, aber die Software ist nicht überall vorhanden? Die umfangreichen und völlig frei nutzbaren Applikationen von «Google» beispielsweise enthalten alle drei Softwaremodule zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und für die Gestaltung von Präsentationen. Einzig: Jeder User muss über ein eigenes Konto verfügen, das innert wenigen Minuten eröffnet werden kann. Es versteht sich von selbst, dass ebenfalls eine pemanente Verbindung zum Internet vorhanden sein muss, da sämtliche Arbeitsschritte nicht mehr lokal auf dem Gerät, sondern am Server der Cloud stattfinden. Ein weiterer, sehr gewichtiger Vorteil der Nutzung solcher Angebote liegt darin, dass diese Applikationen zwar alle wichtigen, aber keine weiteren Funktionen anbieten und damit für Schülerinnen und Schüler bei der Benutzung viel einfacher zu handhaben sind:

Abb. 3.8.16: Dialogfenster zur Verwaltung von online erstellten Dokumenten mit dem Clouddienst «SkyDrive» von Microsoft. Der Zugang zum Angebot erfolgt über die Eröffnung eines persönlichen WindowsLive-Accounts, die Benutzung ist frei. Der Dienst erlaubt zugleich die Synchronisation von Mailkonten und Kalenderdaten zwischen stationären Windows-Desktopcomputern und mobilen Geräten mit dem Betriebssystem Windows Mobile. (microsoft.de 8.8.2011)

Abb. 3.8.14: Einblick in die Online-Textverarbeitung von «Google» (ehem. «Google-Docs»). Die Software kennt alle wichtigen Funktionen einer Textverarbeitung, inklusive Tabellen, Kopf- und Fusszeilen und Fussnoten! (google.ch 8.8.2011)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

SEITE 214 ©MARKNE

Abb. 3.8.15: Auswahl frei nutzbarer Softwaremodule von «Google». (google.ch 12.8.2012)

Die Benutzung von Online-Software auf mobilen Geräten wie Tablets oder Smartphones ist je nach Betriebssystem auch möglich; da Apple bei der Programmierung ihres mobilen Betriebssystems «iOS» auf die Integration von «Flash» (adobe.com) verzichtet, können unter Umständen Probleme auftreten. Ein vorgängiges Testen gerade bei der geplanten Benutzung mit dem «iPad» ist unbedingt notwendig!

Abb. 3.8.17: Einblick in das Präsentationsmodul von «SkyDrive», sozusagen einer Version von Powerpoint «light» für das echte Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten online, mit allen wirklich notwendigen Features, inklusive Vorlagen! Mit der professionellen Variante «Office 365» bietet Microsoft Unternehmungen eine Lösung mit Cloudapplikationen an, die ein vollständiger Ersatz für die lokal installierte Officepalette darstellt! (microsoft.de 8.8.2011)


Wie kann man umfangreiche Daten zwischen Heimcomputer und Schule austauschen? Clouds eignen sich dafür (momentan) wenig, weil die Upload­ raten der Internetverbindungen meistens zu langsam und die gratis angebotenen Kapazitäten zu gering sind. Spätestens dann, wenn multimediale Daten (Filme etc.) dazu gehören, wachsen die Datenmengen schnell an.

Abb. 3.8.21: Welche Möglichkeiten gibt es prinzipiell zum Austauschen von Files, wenn man nicht den persönlichen Computer täglich mitschleppen will? a) Email (Fileversand als Attachment, «Anhang») b) eigener Webspace (Zugriff via FTP) oder Cloud c) Handy (Nutzung als externer Speicher über WiFioder Bluetooth-Protokoll) d) Memory-Stick (mind. 256 GB) e) Pocket-Harddrive (mind. 1 TB) So elegant die Varianten a) bis c) daherkommen – sie sind noch zu langsam und bedürfen einer Anmeldung (Login) für den Verbindungsaufbau, was Zeit kostet. Für grössere Datenmengen vermögen nur Sticks und Pocket-Harddrives zu überzeugen: Während Pocket-Harddrives aufgrund ihrer mechanischen Bausteine (laufende Disk!) empfindlicher auf Schäge reagieren, sind Memorysticks mit den darin verbauten Memorybausteinen zwar sicherer, aber auch teurer:

DataTraveller 310 – Stick der Superlative mit 256 GB Kapazität (kingston.com 8.8.2011)

Pocket-Drive «Rikiki» von Lacie mit 1 TB Kapazität (lacie.com 8.8.2011)

Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Schulaccount

Datensynchronisation ohne Clouds

«from_home» «to_home»

Backups und Archive

Die Lösung bieten Sticks oder externe Harddisks im Pocketformat an (vgl. Erläuterungen linke Spalte); damit ein reibungsloser Austausch der richtigen Daten beim Kopieren stattfindet, können sogenannte Anwendungen zur Synchronisation aushelfen. Meist als Free- oder billige Shareware verfügbar, startet die Synchronisation beim Anschliessen des externen Speichergeräts automatisch und gleicht die Inhalte aller Ordner in beide Richtungen zuverlässig aus:

Heim-PC Ordner «to_school» «from_school»

ext. Speicher «to_school» «to_home»

Abb. 3.8.18: Bsp. für eine Organisation von Ordner-Namen für den sicheren Austausch mit Synchronisationssoftware über einen Stick oder ein Pocket-Harddrive.

Abb. 3.8.19 bis 20: Einblicke in die Ausgestaltung der Dialoge zum Einstellen der Synchronisation und der Optionen in «Synchronize»: Das Fenster oben links zeigt die Wahl der beiden Laufwerke; in der aktuellen Einstellung ist nicht eine Synchronisation, sondern nur das Kopieren in die eine Richtung (vgl. Pfeil) erwünscht. Das geöffnete Dialogfenster (oben rechts) zeigt weitere Optionen; mit der Software können also auch bootfähige Backups erstellt werden! Das Dialogfenster (rechts unten) zeigt das geöffnete Optionsfenster mit vielen nützlichen, aber nicht zwingenden Zusatzeinstellungen.

Hervorragende Dienste leiste für die Plattform Mac OS X die Software «Synchronize» (qdea.com), für Windows-User die Software «Super Flexible File Synchronizer» (superflexible.de). Solche Synchronisationsvorgänge verlaufen sehr schnell, da die Softwarepakete nur jene Daten kopieren, die auch wirklich bearbeitet wurden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

©MARKNE

SEITE 215


Cloudcomputing

Anbieter und Funktionalität im Überblick

Bsp. Dropbox: Die Cloud für Datenaustausch und Webpräsenz

Beispiel Evernote: Die Cloud für umfassende Administration

Cloud-Applikationen nutzen

Datensynchronisation ohne Clouds

Backups und Archive

Werden Filme vorzugsweise als digitale Files aufgezeichnet und gespeichert, fallen schnell Datenmengen an, die herkömmliche Datenträger, wie sie zum Austauschen von Files verwendet werden, übersteigen: Mengen von mehreren hundert Gigabites (GB) bis mehreren Terrabites (TB) sind die Realität! Zwar mag man bereits über solche externe Laufwerke verfügen, damit etwa der Heimcomputer samt Daten und Betriebssystem für technische Notfälle gesichert ist. Legt man aber längerfristig ein Archiv mit digitalen Filmen an, macht es wohl kaum Sinn, solche Mengen an Daten auf dem Laufwerk des Heimcomputers abzuspeichern: Die Daten werden ebenfalls auf ein externes Laufwerk ausgelagert – doch was, wenn dieses Laufwerk einen technischen Defekt aufweist? Anders als bei den Computerdaten handelt es sich hier ja nicht um Files, die nur zu Notfallzwecken als Backup abgelegt sind, sondern um Filmsequenzen, die nur hier und damit nur ein einziges Mal vorhanden sind! Für solche Situationen gibt es die geniale Erfindung von sog. «RAID»-Systemen (engl. «Redundant Array of Independent Disks»), wo die Daten auf mehrere physische Festplatten so verteilt sind, dass bei passender Konfiguration eine der Festplatten aussteigen kann, ohne dass dabei Datenverluste auftreten! Aus der Sicht des Users erscheinen die Festplatten im Netzwerk als ein Laufwerk, das jedoch weiter partitioniert werden kann. Damit kann zum Beispiel eine Partition zugleich für das Backup des Computers genutzt werden! Will man längerfristig ein Archiv von Filmen als digitale Files anlegen und sich von der DVD als Speichermedium verabschieden, stellt die Anschaffung eines RAID-Archivsystems eine mittlerweile bezahlbare und ziemlich sichere Lösung dar. Diese Systeme sind – je nach Grösse und Anbieter – ab CHF 1‘000.-- im Fachhandel zu beziehen. Beim Kauf vorgängig abzuklären wären folgende Aspekte: • Bedienbarkeit des Systems, d. h. Einrichtung des RAIDS sowie zusätzliche Konfigurationsoptionen. • Protokolle, über die das Laufwerk angesprochen werden kann: Kompatibilität zum Betriebssystem auf dem Heimcoputer, eventuell Fähigkeiten zum Multimedia-Server.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Archivieren und administrieren: 3. 8

Cloudcomputing, Backups und Archive

SEITE 216 ©MARKNE

• Verfügbare Anschlüsse bzw. Möglichkeiten der Einbindung ins Heimnetzwerk, eventuell auch direkte Verbindungsmöglichkeit zur Set-Top-Box zum Archivieren aufgezeichneter Filme. • Sofern gewünscht vorhandene Wireless-Anbindung über WiFi. • Austauschbarkeit der Festplatten (hot swaping), Konstruktion des Gehäuses zum Ein- bzw. Ausbauen der Festplatten.

RAID «RAID ist ein Akronym für engl. „Redundant Array of Independent Disks“, also „Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten“… Ein RAID-System dient zur Organisation mehrerer physischer Festplatten eines Computers zu einem logischen Laufwerk, das eine höhere Datenverfügbarkeit bei Ausfall einzelner Festplatten und/oder einen größeren Datendurchsatz erlaubt als ein einzelnes physisches Laufwerk. […] Bei RAID-Systemen [werden] redundante Informationen gezielt erzeugt, damit beim Ausfall einzelner Komponenten das RAID als Ganzes seine Integrität und Funktionalität behält und nach Ersetzen der ausgefallenen Komponente durch einen sogenannten Rebuild der ursprüngliche Zustand wiederhergestelt werden kann. […]» («RAID» wikipedia.de 13.8.2012)

Abb. 3.8.22: Funktonsweise eines sog. «RAID 5» mit 4 physischen Festplatten: «Die Daten werden mit Striping über alle Laufwerke geschrieben; zusätzlich wird auf demselben Stripeset ein Paritätsblock (P) für jeden Datenblock angelegt. Fällt ein physisches Laufwerk aus, können die Daten auf einem Ersatzlaufwerk wiederhergestellt werden. Beim Ausfall einer einzelnen Festplatte bleiben alle Daten erhalten. Fällt jedoch ein zweites Laufwerk aus, bevor die Daten auf einem Ersatzlaufwerk wiederhergestellt sind, gehen alle Daten des Arrays verloren. RAID 5 kombiniert Datensicherheit mit effizienter Speicherplatznutzung. Ein Laufwerksausfall führt nicht zur Betriebsunterbrechung, da die Daten aus Paritätsblöcken gelesen werden. RAID 5 ist optimal für Anwender, die Geschwindigkeit und konstanten Datenzugriff benötigen, wie z. B. Video-Bearbeiter.» (Auszug aus der Gebrauchsanleitung zum «4big Quadra» von Lacie, vlg. Abb. 3.8.23 oberhalb; lacie.com 5.8.2011)


Blended Learning Blended Learning (engl. «vermischtes Lernen») oder Integriertes Lernen «…bezeichnet eine Lernform, die eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von traditionellen Präsenzveranstaltungen und modernen Formen von E-Learning anstrebt. Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der Face-to-Face-Kommunikation sowie ggf. dem praktischen Lernen von Tätigkeiten. Bei dieser Lernform werden verschiedene Lernmethoden, Medien sowie lerntheoretische Ausrichtungen miteinander kombiniert. Blended Learning zielt als Lernorganisation darauf ab, durch die geeignete Kombination verschiedener Medien und Methoden deren Vorteile zu verstärken und die Nachteile zu minimieren. Besonders wichtig ist, dass die Präsenzphasen und Online-Phasen funktional aufeinander abgestimmt sind. Durch die vorurteilsfreie Nutzung des optimalen Mediums im jeweiligen Schritt des Lernprozesses stellt Blended Learning die universellste Lernorganisationsform dar. Eine zusammenfassende Definition für Blended Learning lautet: „Blended Learning ist ein integriertes Lernkonzept, das die heute verfügbaren Möglichkeiten der Vernetzung über Internet oder Intranet in Verbindung mit ‚klassischen‘ Lernmethoden und -medien in einem sinnvollen Lernarrangement optimal nutzt. Es ermöglicht Lernen, Kommunizieren, Informieren und Wissensmanagement, losgelöst von Ort und Zeit in Kombination mit Erfahrungsaustausch, Rollenspiel und persönlichen Begegnungen im klassischen Präsenztraining.“ – Sauter: Sauter und Bender. 2004, S. 68 Neben dem Bezug auf die Vermittlungmethodik gibt es die Bedeutung von integriertem Lernen bezüglich der Wissensverwertung. Hier bedeutet „Integriertes Lernen“, dass Wissen in speziell miteinander verbundenen Systemen erlernt wird, verschiedene Wissensbereiche also integriert angelegt werden. Integriertes Lernen als Art der Informationsaufnahme zielt darauf ab Wissen schneller aufnehmen, tiefer verstehen, effektiver anwenden und selbstständiger erweitern zu können. Grundlagen für integriertes Lernen sind vor allem neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre. Diese Methodik des Lernens ist der diametrale Ansatz zum „auswendig lernen“. Beim Integrierten Lernen steht das Verständnis im Fokus und damit die Zusammenhänge zwischen den Wissenselementen zu forcieren.» (wikipedia.de 10.8.2011)

Der letzte Abschnitt des Handbuches demonstriert an ausgewählten Beispielen, wie medientechnisches Know-how konkret aus der Sicht der Lehrperson eingesetzt werden kann. Der dabei verwendete Begriff «Projekt» wird bewusst doppeldeutig eingesetzt: einmal als Lehrerprojekt bei der Vorbereitung, ein anderes Mal als Schülerprojekt im Unterricht. Getreu dem Ansatz des «Blended Learning» werden im methodisch-didaktischen Kontext bewusst Ergänzungen und Kombinationen von neuen und alten Medien angeregt; für die konkrete Umsetzung des Konzepts im Alltag könnte als Faustregel gelten: Neue Medien da, wo sie methodisch-didaktisch Sinn machen, aber nur da! Schülerrückmeldungen zeigen immer wieder eindrücklich, dass man als Lernender die Möglichkeiten der Neuen Medien gerne nutzt und deren Vorteile schätzt, dass man aber auf die traditionellen Medien und den damit verbundenen Unterrichtsformen nicht verzichten möchte – sei es als soziales Erlebnis (man wäre fast geneigt zu sagen als «analoges Erlebnis»!), sei es einfach nur deshalb, weil digitale Medien mit ihrer Bildschirm- und Beamerlastigkeit einfach ermüdender sind als das genüssliche Studieren eines Blattes Papier! Viel zu häufig treten die Neuen Medien eher als Ersatzmedium denn als neue Lerntechnik auf: Lichtbilder und Folien wurden digitalisiert, Skripts und Arbeitsblätter werden als PDF-Dokument über eine Cloud verteilt, Wandtafel und Hellraumprojektor werden durch ein interaktives Whiteboard ersetzt, Ergebnisse von Gruppenarbeiten statt kopiert und verteilt in einem Blog gesammelt. Dies mag alles sinnvoll sein, die Flexibilität des Unterrichtenden verbessern und im Idealfall sogar Zeit sparen; Blended Learning und die neuen Medien verlangen aber nach erweiterten methodisch-didaktischen Konzepten; sie sollen nun im Zentrum stehen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 217


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Der wirklich passende Einbezug von Filmen im Unterricht ist eine zeitraubende Angelegenheit: Passende Medien müssen zuerst gefunden, dann visioniert und schliesslich aufbereitet (geschnitten) werden. Agenten (z. B. TVinfo.de) und Suchmaschinen im Netz einerseits, Angebote bei den Fernsehanstalten oder in Youtube und ähnlichen Sammlungen andererseits erleichtern glücklicherweise die Suche. Als Konsumenten, die wir alle täglich der Bilderflut neuer Medien ausgesetzt sind, haben Filme durch ihre alltägliche Präsenz viel von ihrer Einzigartigkeit verloren. Filme im Unterricht zu verwenden heisst zudem, von den Schülerinnen und Schülern ein hohes Mass an Konzentration abzuverlangen, weil kein Medium konzentrierter und vielschichtiger Informationen an unsere Sinne heranführt!

Idee:

• Filme sind wertvolle Visualisierungsmöglichkeiten im Unterricht, sei es als Möglichkeit, um Simulationen von Vorgängen aufzuzeigen, um die fehlende Realität ansatzweise ersetzen zu können, um bewusst Gefühle ansprechen zu wollen oder sei es schlicht, um Aufmerksamkeit und Abwechslung in den Unterricht zu bringen.

Ziele:

• Filme sind aber selten – weder inhaltlich noch von der Länge gesehen – so aufgebaut, dass sie sich optimal in die Lektionsplanung einfügen: Wie können Filme sinnvoll geschnitten werden, so dass sie noch immer als Einheit erscheinen?

Einige Überlegungen zur Sensibilisierung auf den Aufbau und die Wirkung von Fernseh- und Filmbildern, über die problematische Vermischung von Information und Verpackung, Realität und Fiktion: • Das Missverhältnis von Bilderflut und Bilderkompetenz trifft uns an Reizen so unvorbereitet, wie sie weder für Auge noch Gehirn von Natur aus gewohnt und intellektuell differenziert verarbeitbar sind.

• Filme können zwar im Moment enorm beeindrucken, es fehlt ihnen aber aufgrund der Informationsfülle und der hervorgerufenen Emotionen (Betroffenheit) eventuell an Nachhaltigkeit: Wie können die beabsichtigten Lerninhalte aus der Sicht der Lernenden fixiert werden?

• Insbesondere Fernsehbilder enthalten oft parallel mehrere Informationskanäle: da sind zum einen die laufenden Filmbilder eines Ereignisses mit Originalton im Hintergrund, dann der Ton des Kommentators und eventuell ergänzend textliche Einblendungen am Bildschirmrand!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Dokumentar- und Spiefilme in den Unterricht bringen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 218 ©MARKNE

• Ein weiteres Merkmal betrifft die Verfälschung von Wirklichkeit, die heute in allen gängigen Massenmedien, insbesondere am Fernsehen, zum gezielt eingesetzten Stilmittel geworden ist: Bsp. 1 «vergangene Wirklichkeit»: Das Fernsehen berichtet über den geplatzten Verkauf von Opel und zeigt dabei Bundeskanzlerin Merkel an einer Kabinettssitzung; in Wirklichkeit jedoch (wie später über den Kommentar zu erfahren ist) weilt die Kanzlerin zu diesem Zeitpunkt noch auf einer Auslandsreise, die gezeigten Bilder der Kabinettssitzung stammen aus dem Archiv. Bsp. 2 «gestellte Wirklichkeit»: Eine Sendereihe berichtet über den Mauerbau von 1961 in Berlin und arbeitet teils mit Originalbildmaterial, teils mit in Farbe nachgestelltem Bildmaterial, in einigen Sequenzen sogar mit Szenen, die nicht nur nachgestellt, sondern mit Hilfe des Computers erst in schwarz-weiss konvertiert und dann digital mit entsprechenden Staubpartikeln versehen wurden, um eine Scheinoriginalität vorzutäuschen!

Sollen Filme als Informationsquellen verwendet werden, müssen dem Medienkonsumenten methodisch-didaktische Mittel mitgegeben werden, damit die Inhalte verarbeitet und nachhaltig gesichert werden können. Diese Themen wie die sorgfältige Aufbereitung eines Films für den Unterricht stehen im Zentrum dieses Abschnitts.

Methodik-Didaktik:

• Aus einer Filmsequenz bestimmte Informationen nach vorgegebener Lernaufgabe sammeln. • Über Zitate und Bilder aus dem Film sich gezielt an Informationen erinnern und darüber diskutieren können. • Mit einem Podcast als Transferübung eine Vertiefung in die Thematik selbständig aufarbeiten.

Know-how:

• Sofern notwendig: Extrahieren des Films von einer DVD oder Aufnahme mit Screencapturing und eventuelles Konvertieren des Fileformats. • Eliminieren nicht benötigter Sequenzen im Film. • Erstellen von Screenshots ab Standbildern. • Erzeugen eines Podcasts inklusive Ablage im Netz.

Abb. 4.1.1: Übersicht «Filme im Unterricht».


Am Anfang steht eine sorgfältige Visionierung mit dem Ziel, die Inhalte des Films mit den Lernzielen abzugleichen: Einzig die Lernziele bestimmen über die Auswahl der Filmsequenzen, „fremde“ Inhalte wirken in dem Sinne störend, dass sie von den beabsichtigten Inhalten ablenken und damit die Informationsverarbeitung behindern. Vorgehen:

Das nachfolgend aufgeführte Beispiel demonstriert anhand eines 30-minütigen Fernsehfilms aus dem Bereich der Geografie, wie ein Film mit der Visionierung für die weitere Verarbeitung vorbereitet werden könnte. Das Konzept ist problemlos auf die meisten anderen Fachbereiche und Themen übertragbar. Für diese Lektion zum Thema Überbevölkerung und Armut am Beispiel Ägyptens wurden folgende Lernziele vorher festgelegt:

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

• Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, mit welchen Folgen die Metropole Kairo aufgrund der Landflucht zu kämpfen hat. • Die Studierenden sollen analysieren, welche spezifischen Probleme sich bei der Familienplanung in einem muslimischen Land ergeben. • Schülerinnen und Schüler sollen feststellen, mit welchen Mitteln der ägyptische Staat versucht, seine Bürger zur Familienplanung zu überzeugen. • Angesichts des bewussten Verzichts auf einen Zwang zur Familienplanung soll die besondere Subtilität der staatlichen Aufklärungsstrategie begriffen werden.

Abb. 4.1.2: Übersicht zur Vorbereitung und Bereitstellung von Filmen für den Unterricht.

Damit die richtigen Sequenzen – passend zu den Lernzielen – ausgewählt werden, muss ein Film so visioniert werden, dass die inhaltlichen Stränge übersichtlich offengelegt sind (vgl. Abb. 4.1.3 S. 216). Nach dieser Übersicht ist es ein leichtes, das Schneiden des Films vorzunehmen. Dabei empfiehlt es sich, als erstes durch Trimmen alle jene Szenen wegzuschneiden, die überhaupt nicht benötigt werden. Danach können die verbliebenen Szenen in einzelne Files aufgeteilt und in der Reihenfolge neu zusammengesetzt werden. Eine solche Übersicht erleichtert es auch, das Zeitbudget im Auge zu behalten: Die Reduktion des Hauptfilms auf rund 15‘ Länge entspricht einem Mass, das von den Schülerinnen und Schülern gut bei ausreichender Konzentration verfolgt werden kann. Die letzte Szene wurde primär deshalb vom Hauptfilm abgetrennt, aber auch um ihr später durch den separaten Einsatz mehr Gewicht zu verleihen und eine Abwechslung in den Unterrichtsablauf einzubringen. Bei Spielfilmen empfiehlt es sich, vor der Auswahl der Szenen all jene Szenen zu eliminieren, die für den eigentlichen Handlungsablauf als sekundär erscheinen, z. B. Teilgeschichten von Personen in Nebenrollen etc. Danach kann eine Abgleichung des Handlungsstrangs mit den Lernzielen erfolgen. Wegen der weniger hohen Informationsdichte ist es denkbar, bei einem Spielfilm auch längere Sequenzen bzw. mehrere am Stück zu zeigen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Dokumentar- und Spiefilme in den Unterricht bringen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 219


Zeit

Dauer

Szeneninhalte

Gruppierung der Inhalte

Begründung mit Lernzielzuordnung (LZ)

Methodik / akt. Filmdauer

4‘

Situation in Kairo: überlastete Stadt mit enormen Problemen für Wohnraum, mangelnde Freizeit- u. Grünflächen; Verkehrskollaps u. Luftbelastung; mangelnde Entsorgung.

Folgen der Überbevölkerung

LZ 1: Sequenz bleibt als Einstieg, da sie mit eindrücklichen Bildern auf das Thema hinführt und für die Problematik sensibilisiert.

Nachbearbeitung: Bilder für Arbeitsblatt. / 4‘

61/2‘

Quartier in Kairo: Bsp. eines Familienclans, der aus Nubien nach Kairo ausgewandert ist und illegal im Dachgeschoss eines Mietshauses lebt; Interviews zu den Ansichten der Geburtenregelung mit dem Clanchef und einer Frau.

Folgen der Überbevölkerung

LZ 1: Szene bleibt im Film für Plenum zur Vertiefung der Problematik und den Ursachen der Landflucht.

allgemeine, nicht spezifische Nachbearbeitung in den Diskussionen bzw. im Fazit der Lektion durch Lehrer. / 101/2

/2‘

Interview mit dem ägyptischen Bevölkerungsminister: Zwang zur Geburtenregelung ist aus der Sicht der Regierung eines muslimischen Landes undenkbar; man setzt auf Freiwilligkeit.

Diskussion und Kontroverse um die Familienplanung

LZ 2: Sequenz bleibt im Film für Plenum erhalten, da offizielle Stellungnahme der Regierung.

Nachbearbeitung durch Zitat für Gruppendiskussion. / 11‘

11 - 131/2‘

21/2‘

2 Werbespots des ägyptischen Staatsfernsehens: a) Zeigt die Folgen einer 14-jährigen Tochter, die zwangsverheiratet wird und an zu früher Schwangerschaft beinahe stirbt; b) 2 Schulfreundinnen treffen sich nach vielen Jahren: die eine betreibt Familienplanung und hat Wohlstand erreicht, die andere Frau mit Grossfamilie lebt in Armut.

Massnahmen des ägyptischen Staates

LZ 3 + 4: Die Szenen zeigen, dass sich der ägyptische Staat sehr subtil und aktiv in die Diskussion um Familienplanung einmischt: Schülerinnen und Schüler sollen diese Methode des verdeckten Agierens später selber entdecken und ihr Wissen anwenden.

Verarbeitung als Podcast für Hausaufgaben!

131/2 - 16‘

21/2‘

Krankenhaus in Kairo, Geburtsabteilung: Jede Mutter wird nach der Geburt über Verhütungstechniken informiert; allgemeine Infos im Kommentar zum Erfolg des ägyptischen Weges in der freiwilligen Familienplanung.

Massnahmen des ägyptischen Staates

LZ 3: Der Kommentator informiert darüber, dass der ägyptische Weg der freiwilligen, aber staatlich unterstützten Familienplanung sehr erfolgreich ist.

Keine Nachbearbeitung, die gelieferten Informationen erscheinen als ausreichend, da später Statistiken nachgereicht werden. / 131/2‘

16 - 181/2‘

21/2‘

Moderne Neubau-Satellitenstadt am Stadtrand von Kairo mit Hochhäusern: Konzeptidee, dass hier junge Ehepaare arbeiten und wohnen und mit einer Kleinfamilie Wohlstand und Selbstverwirklichung erreichen können.

Massnahmen des ägyptischen Staates

LZ 3: Obwohl passend zum Lernziel, kann diese Massnahme als weitergehende Vertiefung angesehen werden und wird (auch aus zeitlichen Gründen) weggelassen.

181/2 - 201/2‘

2‘

Moderne Farm im Nildelta: Produktion von Lebensmitteln mit Bewässerung zur Substitution von Nahrungsmittelimporten und zum Schutz von Devisenabfluss ins Ausland.

Massnahmen des ägyptischen Staates

LZ 3: Obwohl passend zum Lernziel, kann diese Massnahme als weitergehende Vertiefung angesehen werden und wird weggelassen.

201/2 - 211/2‘

1‘

Interview mit dem Mufti von Kairo: Information, dass zum Schutze der wirtschaftlichen Basis einer Familie im Islam Familienplanung erlaubt sei.

Diskussion und Kontroverse um die Familienplanung

LZ 2: Interview ist massgebende Information zur Stellung der Religion zur Familienplanung.

Nachbearbeitung durch Zitat für Gruppendiskussion. / 141/2‘

61/2‘

Dorf in Ober-Ägypten, grosse Armut: Im Rahmen einer staatlichen Aufklärungskampagne kommt eine mobile Klinik ins Dorf, der Arzt informiert über Verhütungsmethoden; operative Eingriffe können danach direkt vorgenommen werden.

Massnahmen des ägyptischen Staates

LZ 3: Die Kampagne steht als konkretes Beispiel für die Wirksamkeit der ägyptischen Bevölkerungspolitik: Szene bleibt, wird aber separat im Untericht gezeigt.

Szene wird im Plenum bei der Erörterung der staatl. Massnahmen gezeigt! / + 61/2‘

0 - 4‘

4 - 101/2‘

101/2 - 11‘

Legende: Szene bleibt im Hauptfilm Szene wird vom Hauptfilm getrennt separat in Nachbereitung gezeigt Szene wird als Podcast für Hausaufgaben verwendet. Nachbearbeitung in Gruppen mit Zitat-Kärtchen. Nachbearbeitung individuell mit Kommentaren auf ein Arbeitsblatt; Standbilder aus dem Film als Erinnerungshilfe. Nachbearbeitung als Podcast SEITE 220 ©MARKNE

211/2 - 28‘

1

Abb. 4.1.3: Mögliche Darstellung der Filminhalte im zeitlichen Ablauf nach dem Visionieren: Beim Visionieren wurden vorgängig stichwortartig Szeneninhalte und deren Dauer festgehalten. (Filmmaterial: «Alle 20 Sekunden ein Baby – Vom Fluch des ägyptischen Kindersegens»; ARD 10.9.1994; Eigenarchiv)


Aufgrund der Zuweisung der verschiedenen Filmsequenzen zu bestimmten Verwertungsformen kann nun die Aufbereitung erfolgen: • Erstellen der Standbilder für das Arbeitsblatt: Die entsprechenden Stellen werden im Schneideprogramm aufgerufen und mit der Feinjustierung nach Szene und Gesichtsausdruck ausgewählt. Die Generierung des Standbildes erfolgt ganz einfach durch eine Bildschirmaufnahme des entsprechenden Ausschnitts mit den Tools, die das Betriebssystem anbietet.

Abb. 4.1.4: Bsp. für eine Zitatkarte, erstellt mit Powerpoint (www.microsoft.com):

Das Bild wurde mit Screencapturing als Standbild dem Film entnommen und dann mit dem Zitat versehen. Die Präsentationsfolie kann einerseits für die Gruppenarbeit gedruckt und zugleich bei einer späteren Diskussion im Plenum mit dem Beamer gezeigt werden!

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

• Podcast verfügbar machen: Die für den Podcast vorgesehene Sequenz umfasst 21/2 Minuten und damit nur wenige Megabites. Fällt die Sequenz wesentlich länger aus, kann die Auflösung der Datei, also die Screengrösse beim Abspielen, verringert werden, damit die Filegrösse schrumpft: Das Schneideprogramm bietet dazu spezielle Exportformate an, unter anderem auch für das spätere Streaming durch Mobilephones über das Internet. Die so erzeugten Dateien können entweder ins lokale Schulnetz gestellt, auf einer Lernplattform bzw. in einer Cloud abgelegt oder gar bei Youtube und ähnlichen Diensten – natürlich unter sorgfältiger Quellenangabe - ins Internet gestellt werden. • Zitatkarten erstellen: Die Karten (mit Bildern) werden wenn möglich mit einem Präsentationsprogramm erstellt; so können die Karten den Gruppen als einzelne Folien auf ein Blatt A4 im Querformat ausgehändigt werden, danach aber ebenso zur Plenumsbesprechung bequem mit dem Beamer eingeblendet werden. (vgl. Abb. 4.1.4) • Arbeitsblatt für individuelle Notizen erstellen: Die Arbeitsblätter mit Standbildern und Kommentarfeldern könnten beispielsweise mit einer Software für Textverarbeitung erstellt werden: Das Blatt (im Format A4 hoch) wird mit einer zweispaltigen Tabelle versehen, in den Zellen links werden die Standbilder eingepasst, in der Spalte rechts die Felder für Fragen und Antworten vorbereitet. (vgl. Abb. 4.1.8 S. 219.)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Dokumentar- und Spiefilme in den Unterricht bringen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 221


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Zur Unterstützung der erteilten Beobachtungsaufträge an die Schüler können diese Fragestellungen, eventuell ergänzt durch weitere Hilfen wie Namen von Personen und Orten, während der Filmpräsentation eingeblendet werden:

Beim Einbau der Filmsequenzen in den Lektionsablauf soll nun dem Konzept des «blended learning» Rechnung getragen werden, indem alte und neue Medien mit aktivierenden Methoden nebeneinander den Lektionsablauf bestimmen: Zeit

Sequenz

15‘ Hauptfilm 5‘ Gruppenarbeit

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Dokumentar- und Spiefilme in den Unterricht bringen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 222 ©MARKNE

Abb. 4.1.5: Beispiel für das Layout während der Präsentation eines Films, der ja vor allem bei kürzeren Sequenzen keinesfalls das gesamte Beamerbild füllen muss und sich hier auf den Platz oben links im Beamerbild beschränkt: rechts davon befinden sich einige Namen und Erläuterungen zu wichtigen Personen, die im Film vorkommen (gelb), unterhalb mit Pfeilen dargestellt die an drei Gruppen erteilten Beobachtungsaufgaben, die hier zur Erinnerung nur in aller Kürze wiedergegeben sind.

Die Ausgestaltung dieses «Präsentationsbildes» hängt natürlich auch wesentlich von der Gesamtgrösse des Beamerbildes ab: Je nach dem muss für das Filmbild eine grössere Fläche reserviert werden. Sofern möglich und sinnvoll, bewirken vor allem zusätzliche Erläuterungen (z. B. «Who is who» etc.) eine Entlastung für den Schüler, weil der sich damit besser auf die Inhalte und seine Beobachtungsaufträge konzentrieren kann.

Methodik

Medium

Beobachtungsaufträge

Film

Diskussion

Zitatkarte mit Standbild

15‘ Plenumsbesprechung mit Zusatzfilm

Kurzpräsentation der Gruppen, Unterrichtsgespräch

Beamerbild der Zitatkarte; zusätzliche Filmsequenz

(20‘) (Hausaufgaben)

individuelle Nachbereitung; Transferaufgabe (Werbespot)

gedrucktes Arbeitsblatt; Podcast

Abb. 4.1.6: Filmsequenzen und Nachbearbeitungsmodule, wie sie aus einem aufbereiteten Film entstehen können. Analoge und digitale Medien und Kommunikationswege lösen sich ab.

Für Diskussionen in der Gruppe und Besprechungen im Plenum soll genügend Zeit einberechnet werden. Der hier präsentierte Zeitplan stellt nicht eine Lektion, sondern vielmehr die durch den Filmeinsatz bestimmten Phasen dar, die ihrerseits in eine Doppellektion von insgesamt 90‘ eingebettet werden: Der Einstieg in die Lektion und die Formulierung der Lernziele, die Bekanntgabe der Hausaufgaben (inklusive Speicherorts für den Podcast!) werden einiges an zusätzlicher Zeit in Anspruch nehmen.


Abb. 4.1.8: Beispiel für die Gestaltung eines Arbeitsblattes zur reflektierenden Nachbereitung von Filmen mit Standbildern und Kommentarfeldern für den Schüler: Bevölkerungspolitik am Bsp. von Ägypten (Filmauswertung) Welche Probleme ergeben sich aus der Landflucht für die Grossstadt Kairo?

Idee der «mobilen Klinik»: • Gib eine kurze Definition des Begriffs! • Welche Absichten verfolgt diese Aktion der Regierung?

Der Einsatz von Filmen im Unterricht muss den Stellenwert einer vollwertigen Informationsquelle haben, vergleichbar mit einem Paper oder einem Lehrvortrag. Deshalb ist nicht nur der Inhalt eines Films wichtig, sondern auch die Frage, wie die vermittelten Informationen nachhaltig gesichert werden können. Folgende methodisch-didaktischen Wege sind denkbar: Methodik

Didaktik

Hilsmittel

Beobachtungsaufgaben an Schülergruppen verteilen.

Pro Schülergruppe wird jeweils nur ein einziges Teilthema zur Beobachtung vergeben. Die Fragestellung soll aber so gewählt werden, dass die Antworten nicht punktuell sondern über den gesamten Film erfolgen, sonst lassen Konzentration und Interesse nach!)

Der Film wird in einem Bildausschnitt (und nicht im Vollbildmodus) gezeigt, so dass die Aufgabenstellungen (zur Erinnerung) während des Films eingeblendet bleiben können.

Konfrontation mit Zitaten aus dem Film.

Die Zitate werden anschliessend mit sinnvollen Fragen versehen und dienen z. B. als Grundlage für anschliessende Gruppendiskussionen.

Gedruckt auf Kärtchen werden die Zitate mit den Fragen in die Gruppen gegeben. Die Gruppen präsentieren anschliessend im Plenum kurz ihre Ergebnisse, die Zitate werden parallel mit dem Beamer dem Plenum gezeigt. Schliesslich kann das Planum dazu Stellung beziehen; es kann seitens der Lehrperson eine Zusammenfassung notiert werden.

Konfrontation mit Standbildern aus dem Film.

Bilder helfen die Erinnerung an markante Szenen oder Personen zu reaktivieren, insbesondere dann, wenn der Schüler individuell arbeitet: Sie werden auf einem Arbeitsblatt abgedruckt und mit Fragen versehen, zu denen die Schüler Stellung beziehen.

Arbeitsblatt mit Bildern und event. entsprechenden Antwortlinien. Die Blätter werden entweder nach dem Film oder als Hausaufgabe zum Lösen eingesetzt.

Podcasts können von den Schüler mehrmals angesehen und so intensiver weiterverarbeitet werden. Ihr Inhalt kann vertiefender oder auch repetitiver Natur sein.

Arbeitsblatt mit Aufträgen zu den Podcasts.

Staat und Religion: Beschreibe die Haltungen des Ministers und des Muftis zur Geburtenhaltung!

HAUSAUFGABE: Erkläre, welche Botschaften dieser Werbespot bei den Zuschauern bewirken soll!

Erstellen von Podcasts mit kurzen Szenen aus dem Film, die vorher im Plenum bewusst nicht gezeigt wurden und inhaltliche Aspekte erweitern.

Solche Aufträge können indviduell oder in Teams bearbeitet werden - unmittelbar nach dem Film oder als Hausaufgabe!

Abb. 4.1.7: Methodisch-didaktische Vorschläge zur nachhaltigen Informationsverarbeitung bei Filmen im Unterricht.

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Dokumentar- und Spiefilme in den Unterricht bringen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 223


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Der Begriff «Webquest» bedeutet in seiner Wortzusammensetzung „das World-Wide-Web befragen“ («quest» von engl. „erfragen“, vgl. Kap. 3. 1 S. 64) und kann im engeren Sinne als das gezielte Auffinden von Informationen über Suchmaschinen, im weiteren aber auch generell als Nutzung des Internets als Informationsquelle verstanden werden. Eingebettet in ein speziell entworfenes «Lernarrangement» sollen Webquests «…das handlungsorientierte und selbstgesteuerte, teilweise auch autonome Lernen» fördern («webquest» wikipedia.de 26.6.2012). Bei dieser in den USA entwickelten Methode erhalten Schüler nach einer Einführung in ein reales Problem eine Aufgabenstellung, die sie mit Hilfe vorgegebener authentischer Informationsquellen in Gruppen bearbeiten. Diese Quellen werden danach über Links, die von der Lehrperson bekanntgegeben werden, durch die Schüler im Internet abgerufen. Es kann jedoch auch weiteres Material z. B. aus Büchern oder Zeitschriften herangezogen werden. Im Gegensatz zum klassischen Frontalunterricht steht hier die eigenständige Arbeit der Lernenden im Vordergrund, die zur selbständigen Konstruktion von Wissen führen soll.

Idee:

• Das World Wide Web ist in den letzten Jahren zu einer seriösen Informationsquelle geworden, die massiv am expandieren ist und von den unterschiedlichsten Personen und Institutionen zur Verbreitung von Fakten und Meinungen genutzt wird. Umso entscheidender sind die Fähigkeiten, die gesuchten Informationen innert nützlicher Frist zu finden und in ihrer Qualität (Zuverlässigkeit) bewerten zu können!

Ziele:

• Informationsquellen zu bestimmten Themen sollen mittels Suchmaschinen gezielt gefunden werden. • Gefundene Informationsquellen sollen nach dem Urheber und damit der Qualität und der Zuverlässigkeit bewertet werden. • Die als wertvoll erachteten Informationen werden sinnvoll geordnet und zusammengestellt.

Aus methodisch- bzw. (medien-)didaktischer Sicht stehen also folgende Aspekte im Vordergrund: • Anders als im Alltag, wo das Internet in vielfacher Weise als Nachschlagequelle benutzt wird, wollen die im Unterricht gezielt eingesetzten Webquestaufgaben als Form von «e-learning» verstanden werden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Informationen im Web gezielt finden und auswerten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 224 ©MARKNE

Methodik-Didaktik:

• Von Websites deren Struktur erkennen und deren Urheberschaft herausarbeiten. • Multimediale Elemente im Format von Texten und Bildern von Websites entnehmen und gemäss Fragestellungen zu einem Dossier zusammenstellen.

• Das Lösen von Webquestaufgaben im Unterricht kann sowohl individuell als auch in Teams (Gruppenarbeit) geschehen. • Webquestaufträge bedürfen einer besonderen methodisch-didaktischen Einbettung; dabei werden folgende Phasen unterschieden: Einleitung mit Problemstellung / adäquate Aufgabenstellung / Zusammenstellung der Ressourcen und Materialien / eigentlicher Arbeitsprozess / Präsentation bzw. Festigung des Gelernten / Evaluation. («webquest» wikipedia.de 26.6.2012) Erst die konsequente Anwendung dieses Lernarrangements ist es, was die Methode der Webquest schliesslich von konzeptloser Benutzung einer Suchmaschine unterscheidet und es für den Unterricht wertvoll macht! • Der Einsatz von Webquest benötigt erhebliche Zeitressourcen, weil das benötigte Wissen aus einer Vielzahl vorgegebener Quellen zusammengesetzt werden muss; gerade diese Fähigkeit jedoch soll – unter anderem – beim Vorgang geübt werden! Der Zeitrahmen, in dem Webquest sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden kann, sollte also im Minimum auf eine Doppellektion festgelegt werden.

• Mit Suchmaschinen effizient umgehen.

Know-how:

• Mit einem Textverarbeitungsprogramm einfache Websites erstellen. • Datenfiles mittels einer Cloud (z. B. Dropbox) im Internet zur Verfügung stellen. • Über copy-paste- oder drag-and-drop-Vorgänge Textpassagen und Bilder vom Browser in eine Textverarbeitung kopieren. • In der Wikipedia einen Autorenaccount eröffnen.

Abb. 4.2.1: Projektübersicht «Webquest».


Als Beispiel einer Unterrichtssequenz zum Thema «Typlandschaften und deren Naturgefahren» soll das Lernarrangement mit allen notwendigen Vorbereitungen nun durchgespielt werden. Der Lehrplan einer Orientierungsstufe enthält dazu folgende Vorgaben: Vorgehen:

Projektübersicht

Projektplanung

Lernziele

Inhalte

Projektumsetzung

Typische Landschafts- und Erscheinungsformen des Vulkanismus erkennen und ihre Entstehung erklären.

Vulkanische Erscheinungsformen in Süditalien: Vulkankegel, Fumarolen und heisse Quellen; Aufbau eines Vulkans; Begleiterscheinung Erdbeben.

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Einflüsse von Naturgefahren auf Raumnutzung bewerten.

vulkanische Auswurfprodukte; Lavaströme und Ascheablagerungen

Einflüsse von Naturgefahren auf die Gesellschaft analysieren.

Historische und aktuelle Vulkanausbrüche (Vesuv, Ätna)

Abb. 4.2.2: Beispiel für Lehrplanvorgaben, zu dem eine Webquest-Sequenz vorbereitet werden soll: Je nach gewünschter Tiefe und vorhandenem Zeitbudget ist es denkbar, dass die Webquestaufgaben nur eines oder mehrere Lernziele abdecken. Entscheidend für die Auswahl dürfte legitimerweise das Angebot an vorhandenen Ressourcen sein!

• Zusammenstellung der Ressourcen und Materialien: Eine Zusammenstellung der vorhandenen Ressourcen im Internet wie der in anderer Form verfügbaren Materialien (Schulbücher, Bildersammlungen, Arbeitsblätter etc.), geordnet nach den Lernzielen, lässt schnell erkennnen, welches der Lernziele sich am besten für Webquestaufgaben eignet: Lernziele

Inhalte

Ideen für Webquestaufträge

Ergänzendes Material

Typische Landschafts- und Erscheinungsformen des Vulkanismus erkennen und ihre Entstehung erklären.

Vulkanische Erscheinungsformen in Süditalien: Vulkankegel, Fumarolen und heisse Quellen; Aufbau eines Vulkans; Begleiterscheinung Erdbeben.

Webcams von aktiven Zonen vulkanischer Erscheinungen in Süditalien. Zeitungsmeldungen über neueste Ausbrüche, eventuell aktuelle Online-Aktivitätenkarte.

Schülerbuch mit Profil durch einen Stratovulkan.

vulkanische Auswurfprodukte; Lavaströme und Ascheablagerungen

Luftbild des Ätna zum Beobachten, event. Kartieren der Raumnutzung. (Zeitungs-)Artikel über Auswirkungen von Vulkanausbrüchen.

Atlas mit thematischer Karte zur Raumnutzung am Ätna.

Einflüsse von Naturgefahren auf Raumnutzung bewerten.

Abb. 4.2.4: Projektberschrieb zur Verwendung von Webquest-Aufgaben im Unterricht.

Einflüsse von NaturgeHistorische und aktuelle fahren auf die Gesellschaft Vulkanausbrüche (Vesuv, analysieren. Ätna)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Informationen im Web gezielt finden und auswerten:

Bilder und Texte zur Verwüstung von Pompeji im Jahre 79 n. Chr.

Abb. 4.2.3: Vorgaben des Lehrplans, nun um eine Ideensammlung für Webquestaufträge und vorhandene Unterrichtsmaterialien erweitert. Dass bei dieser Auswahl auch das ergänzende Zusammenspiel mit anderen, bereits vorhandenen Unterrichtsmaterialien eine Rolle spielt, ist durchaus legitim.

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 225


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Bei der Suche nach Ressourcen im Web sollte berücksichtigt werden, dass möglichst viele der angebotenen Typen multimedialer Informationsträger, die das Web anbietet, berücksichtigt werden und dem Lernenden mit den Vor- und Nachteilen indirekt ins Bewusstsein gerückt werden: - Zeitungsartikel - sog. «Bildstrecken» (Galerien) von Zeitungen und Magazinen zu Themen und Ereignissen - Portalseiten (paperball.de) und Social Networks (z. B. Vereine, Organisationen etc. zum Thema Vulkanismus bzw. Reisen und Ausflügen auf Facebook) - Lexikoneinträge (z. B. Wikipedia) - Filme zum Üben des Umgangs mit Playern oder Animationen - Seiten mit Webcams - Tools für Karten und mit Luft- und Satellitenbildern - gezielter Einsatz von Suchmaschinen, etwa zum Erlernen der Möglichkeiten zur Eingrenzung (logische Suche) oder der Verwendung von Bildmaterial - Websites in bekannten wie unbekannten Fremdsprachen (einfachere Inhalten und Zusammenhänge können durchaus „erraten“ werden!) Bei der Abschätzung des zeitlichen Aufwandes zum Lösen der Aufgaben ist zu berücksichtigen, dass Lernende nicht immer sofort den Aufbau einer Website erkennen und sozusagen für das Erfassen der «Gesamtsituation» Zeit benötigen! Eingebettet in einer Doppellektion könnte sich für eine Webquestsequenz von rund 45 Minuten etwa folgendes Lernarrangement ergeben: Abb. 4.2.6: Suche nach gefilmten Eruptionen des Ätna. (google.ch 26.6.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Informationen im Web gezielt finden und auswerten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 226 ©MARKNE

Abb. 4.2.5: Beispiel für die Projektplanung einer Webquest über vulkanische Erscheinungen und Gefahren in Süditalien.

Abb. 4.2.7: Ergebnis einer reinen Bildersuche mit der Begriffkombination «vulkane aufbau». (google.ch 26.6.2012)


• Einleitung mit Problemstellung: Durch die Vorgabe der Lernziele stehen also das Phänomen Vulkanismus und seine Auswirkungen im Zentrum; im Sinne eines transparenten Unterrichts kann bei der Einführung der Webquestsequenz durchaus darauf hingewiesen werden, warum gerade jetzt bzw. mit welchen Zielen der Einsatz des Internets erfolgt: Entwicklung der Medienkompetenz: - Nutzung der besonderen Aktualität des Netzes (Ausbrüche und Erdbeben der vergangenen Stunden) - Verfügbarkeit einer riesigen Sammlung an Film- und Bildmaterialien

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Entwicklung der Informatik-Kompetenzen: - Arbeiten im Team - einüben bzw. repetieren von ICT-Fähigkeiten Entwicklung der sozialen Kompetenzen: - bei Problemen und fehlendem Know-how sich gegenseitige Hilfestellung leisten

• Adäquate Aufgabenstellung: Die visuelle Ausgestaltung und inhaltliche Formulierung der Aufträge entscheidet wesentlich über ein effizientes Gelingen der Webquestsequenz:

Abb. 4.2.8: Seite einer Unternehmung, die Facebook nicht nur als Werbeplattform für ihre Angebote nutzt, sondern neben Illustrationen ihrer Touren rund um den Ätna auch interessante Ereignisse rund um den Vulkan dokumentiert. («go etna» in facebook. com 26.6.2012)

- Die Aufgaben können zur besseren Einordnung der verschiedenen Themen Überschriften enthalten, die dem Lernenden den Zusammenhang zum entsprechenden Lernziel aufzeigt und ihm die Fokussierung auf die Inhalte erleichtert. - Als Konsequenz ist eine Webquest-Site nicht nach den Links, also den Ressourcen strukturiert, sondern die Weblinks sind immer den Themen und den dazugehörenden Aufgaben untergeordnet! - Die Aufgaben enthalten - sofern nötig und sinnvoll - Hinweise und Anleitungen zu Know-how im Bereich Informatik (z. B. wie erfolgt die Eingrenzung zur Suche nach Filmen in der betreffenden Suchmaschine am einfachsten etc.). - Das Layout soll übersichtlich und ansprechend gestaltet sein; mit wechselnden Farben etwa können fachwissenschaftliche Aufträge von Hinweisen zu informationstechnischem Knowhow voneinander abgehoben werden. - Selbstverständlich enthält die Webquest-Seite auch die zeitlichen Vorgaben, die dem Lernenden eine permanente Selbstkontrolle seines zeitlichen Forschritts erlauben. Das Erstellen der Website kann mit einem normalen Textverarbeitungsprogramm erfolgen (vgl. Kap. 3. 5 S. 163), die anschliessende Platzierung der Website im Internet über eine Cloud wie z. B. «Dropbox» (vgl. ebd. Kap. 3. 5 S. 157).

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Informationen im Web gezielt finden und auswerten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 227


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Abb. 4.2.9: Beispiel für eine Webquest-Seite zum Thema «Mensch und Vulkanismus» in Süditalien mit folgenden Elementen:

• allgemeine Rahmenbedingungen zur Webquestaufgabe

• allgemeine Tipps zur Arbeitsorganisation am Computer; auch im Aufgabenteil sind weitere Hilfen mit roter Farbe hervorgehoben!

• Aufgabenteil, strukturiert nach den allgemeinen Lernzielen und Teilzielen, in Worten neu umgesetzt für den Schüler. • Die Aufgabentypen bestehen bewusst aus gemischten Recherchen sowohl im Schulbuch als auch im Internet; die Webquestaufträge im Internet enthalten folgende Medientypen:

Webquest zum Thema Naturgefahren:

Vulkanismus in Süditalien Vorgaben: • Zeitrahmen: 45’ für Webquest und 20’ für Infoblatt • Sozialform: Gruppenarbeit in 2er Teams (ausserhalb des Schulzimmers) • Ergebnis: Erstellen eines individuellen Infoblattes (dient als Prüfungsgrundlage!) • Abgabetermin: nach 65’ (11.05 Uhr) zur Nachkontrolle • Treffpunkt: 11.05 Evaluation im Klassenzimmer Vorgehen: • Eröffne in einem Fenster ein leeres Dokument (Textverarbeitung oder Präsentationsprogramm) und übernimm die Titelstruktur der Aufgabenbereiche, damit Du Deine Notizen am passenden Ort bequem eintragen kannst! • Löse die Arbeitsaufträge und sammle aus den Seiten der Webquestlinks laufend interessante Bilder, Grafiken und Texte und füge sie passend zu den Aufgaben auf deinem Infoblatt durch copy & paste ein!

1. 1 Italienische Vulkangebiete

1. Teil: Erscheinungsformen des Vulkanismus

1. 2 Profil durch einen Vulkankegel 1. 3 Bildersuche in Google

1. 4 Webcams am Stromboli

Recherche mit «Google Earth»

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Informationen im Web gezielt finden und auswerten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 228 ©MARKNE

http://www.ct.ingv.it/index.php?option=com_wrapper&view=wrapper&Itemid=214&lang=it

Recherche mit Bildersuche von «Google» Live-Bilder von Webcams

Informiere Dich mit Google Earth (Option Meine Orte > Volcanoes of the World > Mediterranean and W Asia) über die Lage der Vulkangebiete in Italien. Erstelle einen Printscreen und füge die Karte in Dein Blatt ein! Studiere in Deinem Buch S. 294 das Bild mit dem Querschnitt durch einen Stratovulkan: Erstelle je in 1 Satz eine Kurzdefinition zu den Begriffen «Magmakammer», «Schlot», «Kegel» und «Krater»! Öffne die Suchmaschine Google und erstelle eine Bildersuche mit den beiden Begriffen «vulkanische Auswurfprodukte»: Sammle möglichst alle vulkanischen Erscheinungsformen mit einem Bild und einer Kurzbeschreibung in einer Tabelle! Studiere die verschiedenen Kamerabilder: Welche Informationen sind in den Livebildern enthalten? Welche Rückschlüsse lassen die Bilder auf momentane Aktivitäten des Stromboli zu? Fasse Deine Beobachtungen in einem kurzen Text zusammen.

2. 1 Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr.

konventionelle HTML-Textseiten QTVR - Bilder

2. Teil: Leben mit der Naturgefahr

Der römische Gelehrte Gaius Plinius hat den Ausbruch des Vesuv in Pompeji dank rechtzeitiger Flucht knapp überlebt: Informiere Dich in seinem Bericht (Textabschnitte 2 u. 3), wie er den Ausbruch erlebt hat und trage die Bedrohungen, die Vulkanausbrüche für Menschen bringen, in einer Liste zusammen. http://www.thomasgransow.de/Neapel/Vesuv/Vesuvausbruch.htm

2. 2 Forum Pompeji

Das Panoramabild im «QTVR»-Format (Qick-Time-Virtual-Reality = künstliche Wirklichkeit mit Quick Time) zeigt Dir einen Rundblick durch das Zentrum der ausgegrabenen Stadt Pompeji: Warum sind so viele Gebäude so gut erhalten geblieben? (Du kannst mit der Maus den Bildausschnitt in der horizontalen Ebene verschieben, so wie Du Deinen Kopf im Raum bewegst!) http://www.swisseduc.ch/stromboli/perm/vesuv/qtvr-de.html?id=3

2. 3 Nutzen des Vulkanismus

Sammle auf der Website im Abschnitt «Vulkane und Menschen» die positiven Aspekte des Vulkanismus aus der Sicht des Menschen: http://www.vulkane.net/lernwelten/schueler/menschen1.html

© markne 27.06.12 www.markne.ch/unterricht/vulkanismus


Datum und Zeit

Thema und

Fand ich besonders interessant…

9.40 Uhr

Karte

…dass es über 20 Vulkane gibt!

9.50

Profil

…wie nahe das Magma in der Kammer immer im Vulkan vorhanden ist.

10.05

Bildersuche

Auftrag

Abb. 4.2.10: Beispiel für eine einfache Form eines begleitenden Lerntagebuchs zu Webquestaufträgen, die sich über mehrere Lektionen erstrecken.

Bewertung (Noten von 1-6 verteilen!)

Beurteilung zum Webquest-Projekt:

• Ausgestaltung des Arbeitsprozesses: Bei Webquestarbeiten, die nicht innerhalb einer Lektionseinheit abgeschlossen sind und sich über mehrere Unterrichtstage hinziehen, bietet es sich an, dass ein Lerntagebuch mit folgenden Vorteilen geführt wird: - Die Studierenden werden damit angehalten, ihren eigenen Arbeitsfortschritt zu reflektieren und sich selber über die dafür aufgewendete Zeit Rechenschaft ablegen zu können. - Aus der Sicht der Lehrperson sind die Lernfortschritte und die dafür benötigte Zeit ebenfalls nachvollziehbar.

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Die Einträge ins Lerntagebuch sollen dabei minimal bleiben, um nicht selber noch gross zeitraubend zu sein (vgl. Abb. 4.2.10). Auch macht es wenig Sinn, im Lerntagebuch fachspezifische Informationen zu erwarten; Fragen wie „Was hat dich an diesem Material besonders fasziniert?“ etc. geben vielmehr auch Rückmeldung darüber, wie der Schüler den Arbeitsauftrag aus seiner Perspektive erfährt und welchen Stellenwert die Informationen in seinem Lernprozess einnehmen. Um die Medienvielfalt etwas zu erweitern und die Augen der Studierenden periodisch vom Bildschirm wegzunehmen, ist es durchaus denkbar, dass ein solches Lerntagebuch handschriftlich und auf Papier geführt wird!

Fragen Die Aufgabenstellungen des Lehrers waren gut verständlich. Die Texte und Grafiken auf den Webseiten waren allgemein verständlich. Die Informationen waren meistens neu und interessant. Die Seiten in Fremdsprachen konnte ich in der Grundaussage verstehen. Die Nützlichkeit eines Lerntagebuchs hat mich überzeugt. Die Hilfen zur Benutzung der Webseiten und zur Gestaltung des Infoblattes waren ausreichend. Diese Art des Lernens macht Spass. Diese Art des Lernens sollte häufiger eingesetzt werden. Die vorhandene Zeit war ausreichend. Was ich sonst noch sagen wollte: ………………………………………… ………………………………………… …………………………………………

Abb. 4.2.11: Beispiel für eine kurze Evaluation zu einer Webquesteinheit.

• Festigung: In welchem Ausmass eine Festigung und eine Kontrolle des erfragten und studierten Materials erfolgen soll, mag je nach Altersstufe und Unterrichtssituation erheblich variieren. Im Beispiel zur Webquesteinheit (vgl. Abb. S. 224) findet eine Festigung des Gelernten in Form der Gestaltung eines Informationsblattes statt, das anschliessend entweder als Ergebnis direkt korrigiert (und bewertet) werden kann oder aber die Grundlage für einen später folgenden Test bildet. Es mag aber auch sinnvoll sein, die Verbindlichkeit fachspezifischer Lerninhalte auf bestimme Teilthemen bzw. Teilaufgaben zu begrenzen; sollte doch nicht vergessen werden, dass unter Umständen auch im Bereich der ICT- und sozialen Kompetenzen wesentliche Lern­ erfahrungen stattgefunden haben, die ja bewusst auch im Rahmen des Projekts beabsichtigt wurden! • Evaluation: Eine Evaluation kann auf vielfältige Weise geschehen und unterscheidet sich kaum wesentlich von Befragungen genereller Art mit der Ausnahme, dass die Evaluation unbedingt auch auf die spezifische Situation, dass mit dem Computer im Internet gelernt wird, Rücksicht nehmen sollte. Befragungen etwa nach der Effizienz, der Annehmlichkeit und des Spasses mit dem Computer lernen zu dürfen, sollten fester Bestandteil jeder Evaluation sein. In manchen Fällen mag erstaunen, dass das Arbeiten vor dem Bildschirm neben der Begeisterung für die Besonderheiten, die das Web bietet, durchaus auch kritische Rückmeldungen provoziert, vor allem punkto Ermüdung der Augen bei der intensiven Bildschirmarbeit. Dies ist ein Grund mehr, alte und neue Medien auch bei Webquestprojekten im Verbund zu nutzen.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Informationen im Web gezielt finden und auswerten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 229


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Aufbau und Ausgestaltung multimedialer Lernwerkstätten unterscheiden sich von traditionellen lediglich darin, dass sämtliche Inhalte als Websites digital zur Verfügung stehen. Das Endprodukt besteht damit aus einem Puzzle von Seiten, die selber digitalisierte Unterlagen enthalten und aus solchen, die quasi als eingebaute Webquestaufträge nahtlos in die Werkstattübersicht eingebaut werden.

Idee:

Das folgende Beispiel zeigt die Übersicht zu einer multimedialen Werkstatt zum Thema «Pyramiden», anknüpfend an eine Unterrichtseinheit zu den neolithischen Hochkulturen mit Schwerpunkt Ägypten:

• Um dies zu verwirklichen, sind grundsätzlich zwei Wege möglich:

• Die Themenblöcke «Pyramiden-Kult» und «Schwarze Pharaonen» wurden selber erstellt; die übrigen drei Bereiche bestehen aus integrierten Websites, die sich (von diversen Quellen) im Web befinden und über eine Verlinkung im grossen Browserframe aufgerufen werden.

a) Bereits vorhandene, «analoge» Lernwerkstätten werden um Webquestposten erweitert. b) Analoge Unterlagen werden digitalisiert und in einem Verbund von Websites aus dem Netz zu einem Projekt zusammengefügt; Unterlagen auf Papier existieren nicht mehr!

• Das Frame links dient zur Orientierung und Aufgabenformulierung und wechselt natürlich je nach Thema seinen Inhalt:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Ziele:

• Ähnlich wie bei Webquestaufträgen konzentrieren sich die Lernziele auf einen fachwissenschaftlichen wie einen medienkundlichen Teil, in dem aus technischer Sicht ein routinemässiger Umgang mit Web und Browser angeeignet wird, aus der Sicht der Medienkompetenz (ähnlich wie bei Webquestaufgaben) wiederum der Umgang mit einer (Reiz-) Überflutung an Informationen erlernt wird.

Methodik-Didaktik:

• Routinemässiger Umgang mit dem Browser, vor allem das Arbeiten mit Frames und mehreren, gleichzeitig offenen Browserfenstern.

Das Web kennenlernen und routiniert erkunden: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 230 ©MARKNE

• Der Einsatz von Lernwerkstätten im Unterricht hat sich seit vielen Jahren erfolgreich bewährt; als «materialreiche Lernumgebung für schulisches und außerschulisches Lernen» stellen sie «praktisches und eigenaktives Lernen sowie Lernen durch eigene Erfahrungen» ins Zentrum («lernwerkstatt» wikipedia.de 2.7.2012). Was liegt nun näher, als die multimedialen Inhalte des Internets mit den Formen traditioneller Lernwerkstätten zu verbinden, um diese so zu bereichern?

• Die Nützlichkeit von Hypertext-Dokumenten beim Lesen erkennen. • Arbeiten mit speziellen multimedialen Elementen wie z. B. Filmen und virtuellen Panoramabildern. • Gebrauch von Suchmaschinen, Portalseiten und Online-Lexika. Know-how:

• Mit einem Textverarbeitungsprogramm einfache Websites erstellen. • Datenfiles mittels einer Cloud (z. B. Dropbox) im Internet zur Verfügung stellen.

Abb. 4.3.1: Beispiel für die Titelseite einer Multimedia-Werkstatt zum Thema Pyramiden im Geschichtsunterricht an der Orientierungsstufe: Die Website gliedert sich in 3 Frames (vgl. oben), von denen immer 2 (bei teilweise wechselnden Inhalten) konstant sichtbar bleiben, damit eine Orientierung einfacher fällt und die Startseite jederzeit per Mausklick erreichbar bleibt (vgl. Pyramidensymbol im Frame links).

• Über copy-paste- oder drag-and-drop-Vorgänge Textpassagen und Bilder vom Browser in eine Textverarbeitung kopieren. Abb. 4.3.2: Projektübersicht «Multimedia-Werkstatt»


• Zusammenstellung der Ressourcen und Materialien: Wie bereits im vorangegangenen Kapitel vorgeschlagen, sollen bei der Suche nach Ressourcen im Web möglichst viele Typen multimedialer Informationsträger berücksichtigt werden. (vlg. dazu vorgeschlagene Liste im Kap. 4. 2 S. 222.) Vorgängig kann es sinnvoll sein, einzelnen Lernzielen und Inhalten sozusagen eine Art Wunschliste mit Ideen für die Suche nach Ressourcen zuzuordnen: Vorgehen: Lernziele

Inhalte

gewünschte Materialien

Am Beispiel der ägyptischen Mythologie einen Einblick in die Vorstellungswelt von Dies- und Jenseits erhalten. Das Bauwerk der Pyramide als Ausdruck der religiösen Vorstellungswelt begreifen.

Totengericht und Jenseitsvorstellungen; ausgewählte Gottheiten und deren Bedeutung; Grabkammern mit Wandbemalungen; Vorgehen bei der Mumifizierung.

Bilder oder gar virtuelle Panoramen (QTVR) aus Grabkammern mit Abbildungen und Erklärungen zum Totengericht und den Jenseitsvorstellungen; Bilder von Mumien aus Museen.

Ausgewählte Fakten und zentrale Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Bau von Pyramiden überblicken.

Konstruktion und Dimensionen von Pyramiden; Vorläufer der Pyramiden (Mastaba).

Baupläne oder 3D-Modelle (QTVR) von bestehenden Pyramiden.

Die Bauform der Pyramide als transkulturelles Phänomen begreifen.

Pyramidenähnliche Bauten in anderen (Hoch-)Kulturen.

Listen mit pyramidenähnlichen Bauten aus verschiedenen Regionen der Erde.

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

Abb. 4.3.3: Beispiel für eine Übersicht zur Realisation einer Multimedia-Werkstatt zum Thema Pyramiden: Lernziele und mögliche Inhalte dienen als Basis für die Suche nach geeigneten, multimedialen Inhalten im Web.

Mit dem vorhandenen Material kann nun eine Grobstruktur der Website erstellt werden: Themenbereiche

Inhalte

Quellen

Pyramiden - Kult

Alltag im Niltal / Pharao-Kult Mythologie / Totenkult

• digitale Aufberitung von Texten und Bildern aus fachwissenschaftlichen Büchern • Link zur Wikipedia • Link zu einer online-Bibelausgabe

Das Web kennenlernen und routiniert erkunden: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

Tour in Gizeh

Flug über Gizeh / Tour Chefren 3D - Modelle /

• Link zum «Centre for Computeraided Egyptological Research»

Schwarze Pharaonen

Reich der Kusch / Pyramidenbauten / Pyramidenkult

• digitale Aufbereitung von Texten und Bildern aus fachwissenschaftlichen Büchern

Wissenswertes über Pyramiden

Pyramiden in Ägypten / Merkmale der Cheopspyramide / Pyramiden in aller Welt / Pyramiden in China / Bautechnik

• Websites diverser Autoren im Web

Aktuelle Artikel zu Forschungsaktivitäten

• Portalseiten und fachwissenschaftliche Magazine

Abb. 4.3.5: Projektberschrieb zur Herstellung einer Multimedia - Werkstatt Aktuelles

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

• Suchmaschinen Abb. 4.3.4: Beispiel für eine sog. «Sitemap» zur Struktur der Lernwerkstatt und dem Hinweis auf externe Verlinkungen.

©MARKNE

SEITE 231


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

• Detailplanung und Programmierung: Jeder Themenbereich und Inhalt entspricht 1 Website, die erstellt werden bzw. von einer Themenseite mit einem Link erschlossen werden muss; der einfachste Weg, den Überblick behalten zu können, geschieht mit dem Erstellen einer sog. «Sitemap», die sämtliche Seiten und deren Verlinkungen hierarchisch aufzeigt: Startseite

Themen

Inhalte

interne Links

Alltag im Niltal

externe Links

Wikipedia «Herodot» Online-Bibel «10 Gebote»

Pyramiden Kult

Pharao - Kult Mythologie Totenkult

Das Web kennenlernen und routiniert erkunden:

Interaktive Reise zu den Geheimnissen der Pyramiden

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Tour in Gizeh

«RE» Wikipedia «Sphinx» «BA» «KA»

Flug über Gizeh

Film bei Youtube

Tour Chefren

QTVR-Bild: Grabkammer

3D - Computermodell

QTVR-Drahtmodell

Hieroglyphen

Wikipedia: «Hieroglyphen»

Reich der Kusch Schwarze Pharaonen

Pyramiden der Kusch

«Schaduf»

Pyramiden-Kult der Kusch

«Mastaba»

Pyramiden in Ägypten Wissenswertes über Pyramiden

Merkmale von Cheops Pyramiden aus aller Welt

Verlinkungen auf diverse Websites

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

Bautechnik

4. 2

Webquest

Google & Metacrawler

4. 3

Multimedia-Werkstatt

Neues bei Suchmaschinen

4. 4

Bildbetrachtungen

Topaktuell

Hinweis auf kommende TV-Sendung

4. 5

Multimedia-Schau

Zeitschriften

4. 6

Infografik

Geo / Spektrum / PM-Magazin

4. 7

Blog

SEITE 232 ©MARKNE

Abb. 4.3.7: Ausschnitt der Website «Alltag im Niltal» mit externem Link zum Artikel über Herodot in der Wikipedia.

Aktuelles

Pyramiden in China Abb. 4.3.8: Ausschnitt der Website «Pharao-Kult» mit internem Link zum Begriff «RE» auf der Website «Mythologie».

Abb. 4.3.6: Beispiel für eine sog. «Sitemap» mit der Struktur der Lernwerkstatt und dem Hinweis auf externe Verlinkungen. Jede eingerahmte Zelle steht für 1 programmierte HTML-Seite. Die grauen Pfeile symbolisieren die Verlinkungen der Seiten untereinander, während die orangen Pfeile für interne Links zwischen den Hypertext-Marken (orange Begriffe) stehen. Die roten Pfeile geben die Verlinkungen auf externe Seiten im Web an.

Abb. 4.3.9: Zielpassage mit Begriff «RE» auf der Website «Mythologie».


Fachwissenschaftliche Inputs

Medienkundliche Inputs

• Aktueller Zeitungsbericht zu neuen Forschungsergebnissen.

• Die Bedeutung von medienkundlichem Know-how demonstrieren, z. B. zu den positiven Auswirkungen von logischen Verknüfpungen bei der Eingabe in Suchmaschinen.

• Kurze Videosequenz zu einem Detailproblem, das in der Werkstatt als Lernziel behandelt wird. • Hinweis auf interessante Bücher, z. B. aus der Schulbibliothek. • Eventuell Bilderbericht über eine persönliche Reise zum Thema.

• Einblicke in die QTVR-Technik geben: Wie werden solche Bilder hergestellt? (Eventuell sogar Hinweis auf Freeware, mit der selber Panoramabilder für den QTVR-Viewer hergestellt werden können.) • Bei häufig wiederkehrenden Problemen bei einem der Werkstattposten allgemeine Hilfen geben.

Abb. 4.3.10: Liste mit Beispielen für Inputs zu Beginn oder in der Mitte einer Doppellektion mit Lenrwerkstattarbeit

Lerninhalte Fachwissen

Mögliche Prüfungsfragen

Pyramidenbauten

Erstelle für ein Lexikon einen kurzen Artikel, der alle wichtigen Aspekte zum Begriff «Pyramiden» enthält! (120-150 Wörter)

Mythologie und Jenseitsglaube in der ägyptischen Hochkultur

Du hast einen Einblick in die Vorstellungen der Ägypter zum Leben nach dem Tode erhalten: Erstelle zu den folgenden 3 Begriffen «Nil», «Mumie» und «Totengericht» einen kurzen Text, der die Begriffe in einen sinnvollen, inhaltlich logischen Zusammenhang bringt!

Lerninhalte Medienkunde

Mögliche Prüfungsfragen

Umgang mit Suchmaschinen

Beschreibe in wenigen Worten, wie Du eine Abfrage in Google erstellst, bei der Websites zum Thema Pyramiden in Ägypten gefunden werden, ohne dass sich darunter zahlreiche Seiten mit touristischen Angeboten befinden!

Umgang mit E - Books

Wie findet man in einer Online-Version der Bibel am schnellsten die Textpassage mit den 10 Geboten?

Abb. 4.3.11: Beispiel für Prüfungsfragen zu einer Multimedia - Werkstatt (fachwissenschaftliche Fragestellungen beziehen sich auf das besprochene Beispiel «Interaktive Reise zu den Geheimnissen der Pyramide», vgl. S. 226).

• Ausgestaltung des Arbeitsprozesses und Evaluation: Da sich die Arbeit an der Werkstatt über mehrere Lektionen und damit einige Wochen hinziehen wird, mag hier das Führen eines Lerntagebuchs noch mehr als Webquestaufgaben von Vorteil sein: Die Schülerinnen und Schüler arbeiten über grosse Zeitphasen vollkommen autonom und sollen mit einem Lerntagebuch in ihrer Selbstreflexion und bei ihrer Selbstverantwortung unterstützt werden. Zudem können eventuelle Schwachstellen in der Anlage der Lernwerkstatt schneller erkannt werden. Anders als bei Webquestaufgaben könnte hier die Evaluation detaillierter ausfallen, indem (gewisse) Websites für sich selber von den Studierenden bewertet werden. Neben dem allgemeinen Lernerfolg sollte insbesondere auch die Motivation Teil der Befragung ausmachen.

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Einbindung in den Unterricht

Nachbereitung

• Inputs: Um die anstrengende, ungewohnte Bildschirmarbeit etwas aufzulockern und bezüglich Medientyp abwechslungsreicherr zu gestalten, können am Anfang oder in der Mitte einer Unterrichtssequenz Inputs durch die Lehrperson erfolgen: Solche Kurzsequenzen von wenigen Minuten beinhalten entweder ganz aktuelle Ereignisse zum Thema oder besprechen und vertiefen ein spezifisches Problem zu den fachwissenschaftlichen oder medienkundlichen Lernzielen. (Vgl. Abb. 4.3.10 links.) • Festigung und Lernkontrolle: Anstelle eines Tests, bei dem die Lehrperson detaillierte Fragen vorgibt, wäre es denkbar, dass die Fragen bewusst ganz offen gestellt werden und die Schülerinnen und Schüler zeigen können, für welche Bereiche sie sich speziell interessierten und welche Informationen sie zu diesem Teilthema aus ihrer Arbeit mit der Lernwerkstatt mitgenommen haben. Einige Fragen nach dem Mutiple-Choice-Prinzip könnten die Lernkontrolle abrunden, da das Einbringen von Passivwissen am Ende einer längeren Werkstattarbeit sicherlich weniger schwer fällt, als die Wiedergabe von breitem Aktivwissen. Schliesslich versteht es sich von selbst, dass auch die Lernziele zum medienkundlichen Bereich Teil des Tests sein müssen!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Das Web kennenlernen und routiniert erkunden: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 233


Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

Der aktuelle Kapitelabschnitt beinhaltet anders als die übrigen Themen nicht ein schülerzentriertes Projekt; im Zentrum stehen Ideen, wie mit Softwarepaketen für die digitale Wandtafel konkret mit Bildern im Plenum gearbeitet werden kann. Natürlich ist es auch denkbar, dass der Schüler im Rahmen einer Gruppenarbeit bzw. eines Referats in die Rolle des Lehrers schlüpft und die hier vorgestellten Techniken entweder zur Präsentation eines Bildes vor der Klasse anwendet oder zum Beispiel mit einer geeigneten Software zeigt, dass er in der Lage ist, ein Bild professionell zu analysieren. Nicht alle Softwareanwendungen – selbst jene für digitale Wandtafeln – benötigen für die Präsentation von digitalen Bildern zwingenderweise ein Tablet, weil die entsprechenden Tools leicht auch mit der Maus oder einem Trackpad aktiviert und benutzt werden können; ein Tablet wird nur dann benötigt, wenn Bildelemente mit einem Stift aus der Toolpalette direkt bearbeitet werden. Es ist also keinesfalls abwegig, die Schüler auf nicht tablettfähigen Geräten mit solchen Softwarepaketen ein Bild erkunden zu lassen!

Idee:

• Es geht hier also weder um die Didaktik einer Bildbetrachtung noch um die Methodik einer Bildbearbeitung, sondern lediglich um die optimale «Sichtbarmachung» der Inhalte von Bildern! Ziele:

Für den Fall, dass man aber längerfristig nicht auf die spezifischen Vorteile eines Tablets verzichten möchte, seien hier zusammenfassend nochmals einige Wege aufgezeigt, wie diese Anforderung hardwaretechnisch an einer Schule realisiert werden könnte:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 234 ©MARKNE

• Bereits gehen einige Schulen dazu über, ihre Schüler an der Oberstufe mit eigenen Geräten auszustatten. Neben der breiten Palette an geeigneten Net- und Notebooks sei darauf hingewiesen, dass speziell für den Einsatz an der Schule viele Firmen Tabletcomputer zu erschwinglichen Preisen anbieten (vgl. auch Kap. 5 S. 255). • Ist eine digitale Wandtafel im Schulzimmer installiert, sind für die meisten Syteme externe Tablets verfügbar, die über eine Wireless-Verbindung mit dem Lehrercomputer verbunden sind. Der Schüler kann so von seinem Arbeitsplatz aus direkt auf die Tafel des Lehrers zeichnen (vgl. auch S. 18). • Im Sinne einer konstruktiven Ergänzung von alten und neuen Medien ist auch vorstellbar, dass ein Bild mit dem Beamer in Farbe projiziert wird (oder im Schülerbuch abgedruckt ist), während das gleiche Bild im Format A4 oder A3 dem Schüler als Schwarzweissdruck – vielleicht noch in der Tönung abgeschwächt – auf Papier ausgehändigt wird. Das Bild kann so mit Farbstiften bequem bearbeitet werden!

• Für viele Fachbereiche stellen Bilder eine wichtige Quelle zur Wissensvermittlung dar. Mit den Möglichkeiten der digitalen Technik können Bilder nicht nur verändert, sondern im originalen Zustand auf verschiedene Arten so präsentiert werden, dass deren Elemente und damit deren Aussagen viel detaillierter bewusst gemacht werden können.

• Schülerinnen und Schüler setzen die Möglichkeiten, die ihnen bestimmte Softwaretypen anbieten, gezielt zur Analyse von Bildern ein. • Schülerinnen und Schüler versuchen Lerninhalte mit selber zusammengestellten Bildstrecken zu vertiefen.

Methodik-Didaktik:

• Schülerinnen und Schüler kennen geeignete Wege, im Web Bilder zu bestimmten Themen zu finden. • Fachspezifisch angelernte Techniken der Bildanalyse werden mit digitalen Hilfsmitteln angewendet.

Know-how:

• Bildbetrachtungstools von Softwarepaketen für digitale Wandtafel anwenden. • Bilder digitalisieren und in ein Präsentationsprogramm einfügen. • Bilder mit einer Präsentationssoftware zum Vorführen in (virtuelle) Bildabschnitte aufteilen.

Abb. 4.4.1: Übersicht zum Themenkapitel «Analoge Bilder mit neuen Medien betrachten.»


Wer mit dem Diaprojektor Bilder vorführt, hat keine andere Möglichkeit, als mit einem Stab oder einem Laserpointer auf einzelne Bild­elemente hinzuweisen; auf einem Hellraumprojektor ist es bereits möglich, mit Papierschnipsel bestimmte Bildelemente schrittweise aufzudecken. Die Bildserie (vgl. Abb. links) jedoch demonstriert auf eindrückliche Weise, wie mächtig ein einfach konstruiertes Abdeckungstool für die Betrachtung digitalisierter Bilder eingesetzt werden kann. Das hierfür verwendete Tool beschreibt immer einen Kreis, der in der Grösse und seiner Lage bequem mit der Maus über das Bild geführt werden kann. Die Folgeseiten zeigen die Möglichkeiten des «Enthüllungs-Tools», das sich weniger für Bilddetails, dafür aber umso mehr zur Sichtbarmachung von Bildebenen eignet.

Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

Statt der Anwendung dieser Bildbetrachtung im Plenum könnten – bevor das Orignalbild der Klasse gezeigt wird – die einzelnen Bildelemente als Schnipsel immer je 2 Schülern ausgeteilt werden mit dem Auftrag, die Schnipsel auf den Inhalt zu analysieren, um jene dann in der vermutet richtigen Anordnung zur Totalansicht zusammenzusetzen! Das hier verwendete sog. «Spotlight-Tool» eignet sich hervorragend für: • Eine vergleichende Analyse der Gesichtsmimik der einzelnen Personen. • Das Entdecken von Details, die aufgrund der Fixierung auf ausgeprägtere Bildelemente (hier z. B. die Mimik der Gesichter) schnell einmal übersehen werden.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten:

Abb. 4.4.3: Bildserie von Details, präsentiert mit dem Abdecktool «Spotlight» in der Software für digitale Wandrafelsysteme «Mimio»: Im Unterricht wird ja mit dem Spot über das Gesamtbild „gefahren“ - um bei den wichtigen Details Halt zu machen, muss von der Lehrperson das Bild zuvor seriös analysiert werden! Die graue Abdeckung kann leicht durchlässig gemacht werden, damit auf dem Lehrerbildschirm eine Orientierung auf dem Bild möglich wird. (Mimio «Notebook» Vers. 9. 1. 2 mimio.com)

Abb. 4.4.2: Bild in der Totalansicht (oben); davon erstellte Ausschnittserie (links). (Bild: «Obama and Biden await updates on bin Laden»; wikipedia.de 3.07.2012).

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 235


Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 236 ©MARKNE

Abb. 4.4.4: Bildserie von Details, präsentiert mit dem Aufdeckungstool «Reveal» in der Software für digitale Wandtafelsysteme «Mimio»: Die verschiedenen Bildebenen können nun sowohl in der Tiefe wie in der Breite für sich analysiert werden. Teilweise entstehen – die Bildausschnitte nun für sich alleine genommen – varierende Aussagen und neue Fragestellungen, die sich im Vergleich zur Totalansicht unter Umständen gar nicht ergeben hätten! (Mimio «Notebook» Vers. 9. 1. 2 mimio.com)


Vorgehen:

Mit welchen technischen Tricks in einer Präsentationssoftware einzelne Bildelemente schrittweise sichtbar oder hervorgehoben werden können, wurde bereits in Kap. 3. 6 aufgezeigt (vgl. dazu insbesondere auch Abb. 4.4.7 folgende Seite). Die hier vorgestellte Methode arbeitet nun mit einem sorgfältig geplanten, automatisierten Ablauf von Animationen, die von Musik begleitet sind. Dabei steht (vorerst) nicht eine auf primär intellektueller Ebene angelegte Bildanalyse im Vordergrund, sondern eine emotionale: Die dafür gewählte Methode eignet sich daher besonders für den Einstieg in ein Thema, in dem Bildquellen eine zentrale Stellung innerhalb der Unterrichtsmedien einnehmen. Einer solchen, emotional ausgelegten «Bildgeschichte» kann dann selbstverständlich eine intellektuell analytische Betrachtung folgen. Mit Sicherheit wird der emotionale Zugang zu einem Bild die Sinne für Details und die (beabsichtigten) Aussagen des Malers bzw. Fotografen schärfen.

Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

Die im folgenden vorgestellte «Bildgeschichte» betrifft exemplarisch das Fachgebiet Geschichte und das Thema «Krieg», eignet sich ebenfalls als Beispiel für den Unterricht in den Fächern Kunst oder Ethik:

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten:

Abb. 4.4.6: Projektberschrieb zur Herstellung einer «Bildgeschichte».

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

Abb. 4.4.5: Christopher Nevison: «The Harvest of Battle» (wikispaces.com 3.7.2012)

4. 3

Multimedia-Werkstatt

Damit eine «Bildgeschichte» erzählt werden kann, werden zwei verschiedene Medienkanäle im Verbund eingesetzt:

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

• Durch das Hervorheben einzelner Bildelemente und einer sorgfältig getroffener Wahl der Reihenfolge entsteht eine Art von Geschichte. • Durch die Hinterlegung der Animationen mit passender Musik wird die emotionale Wirkung des Bildes noch erhöht.

©MARKNE

SEITE 237


Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 238 ©MARKNE

Abb. 4.4.7: Ansicht aller Folien der Präsentation mit Vor- und Nachspann. Die Präsentation beginnt mit der Totalansicht des Bildes, die danach nur noch in leichter Tönung sichtbar bleibt. In normaler Tönung erscheinen nun die hervorgehobenen Bildelemente. Damit sich der Betrachter von den Eindrücken erholen kann und Raum für eigene Gedanken findet, erscheint zwischen den hervorgehobenen Bilddetails eine ausgebleichte Bildtotale. Bei vereinzelten Folien werden zusätzlich zum sanften Einblenden des normal getönten Ausschnitts Effekte eingesetzt, welche die Präsentationssoftware anbietet, so z. B. das Vergrössern oder Zoomen des

ausgeschnittenen Bildelements. Damit kann eine simulierte Bewegung in das Bild gebracht werden! Zusammen mit der unterlegten Musik, den eingeblendeten Textpassagen (hier aus dem Liedtext), der getroffenen Auswahl und der Reihenfolge der Bildelemente kann eine «Geschichte» zum Bild erzählt werden: Auf die unermessliche Gewaltanwendung an Mensch und Landschaft durch Granaten und Giftgas folgen die Suche nach Überlebenden (Folie 17) und das Leid der am Leben gebliebenen Verwundeten. (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)


Abb. 4.4.8: Einstellungen für das eingezoomte Erscheinen eines Bildelements: • Wahl des Animationseffekts (Vergrösserungsfaktor) • Option, dass der vergrösserte Ausschnitt nach ausgeführtem Vergrösserungseffekt einfriert. • Festlegung des Zeitpunkts für die Aktivierung des Effekts • Einstellung für die Zeitdauer, welche die Animierung «Vergrösserung» einnimmt. • Angabe für die verzögerte Aktivierung, damit der Effekt nicht unmittelbar nach dem Folienwechsel auftritt. (Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

Welche Effekte sich für die Animation von hervorzuhebenden Bildelementen eignen, muss im Einzelfalle ausprobiert und passend ausgewählt werden:

Abb. 4.4.9: Offenes Submenü für sog. «Hervorhebungseffekte» (Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

In der vorliegenden Präsentation kam nur in zwei Fällen eine Vergrösserungsanimation zum Einsatz, die vergrössert eingeblendeten Ausschnitte sorgen schon für genügend Aufmerksamkeit, und zu viel Unruhe durch weitere Effekte wäre dem Ziel, maximale emotionale Betroffenheit zu erreichen, nur abträglich.

Abb. 4.4.10: Einstellungen für die importierte Tondatei (ist ausserhalb der Folie platziert, damit der Platzhalter nicht sichtbar ist). Die Musik wird mit Erscheinen des Gesamtbildes automatisch gestartet und wird bis zur letzten Folie, unbeeinflusst durch den Folienwechsel, weiter gespielt. (Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 239


Vorbemerkung

Mit einer Software für die digitale Wandtafel Bildinhalte erkunden

Mit einer Präsentationssoftware eine «Bildgeschichte» erzählen

Mit Bildstrecken selber Geschichten erzählen

Eine relativ neue Form an Bildinformationen bieten Tageszeitungen in sog. «Bildstrecken» an: Dabei handelt es sich um eine Serie von Fotos, die ein Ereignis – teils mit, teils ohne Kommentar – beschreiben:

Abb. 4.4.11: Übersicht zu Auswahl an Bildstrecken im Online-Portal einer Tageszeitung. (tagesanzeiger.ch 3.7.2012)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Bilder digital betrachten: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 240 ©MARKNE

Bei guter Zusammenstellung der Fotos für die Bildstrecke durch die Redaktionen und Nachrichtenagenturen können so Einblicke zu einem Ereignis entstehen, welche die Wirkung von text- oder filmbasierten Materialien bei weitem übertreffen: • Anstelle einer Flut von schnell wechselnder Bildinformation, wie dies gerade bei Filmausschnitten von Nachrichtensendungen meistens der Fall ist, vermitteln Bildstrecken Eindrücke, die in Ruhe reflektiert und gedanklich sortiert werden können. • Bildstrecken eignen sich zum Beispiel hervorragend dazu, die einzelnen Fotos durch ein Schülerteam in eine selber bestimmte Reihenfolge zu legen, um dann dazu in Aufsatzform eine kleine Geschichte zu erdenken. • Schliesslich sind Bildstrecken eine wahre Fundgrube, um als Lehrperson zu einem Ereignis eine Präsentation zusammenzustellen. Ein Einstieg in ein Thema über den Weg des Aktualitätsbezugs wird damit sehr einfach ermöglicht!

Abb. 4.4.12: Fotos der Bildstrecke «Hochwasser in Indien» (vgl. Abb. 4.4.11). (tagesanzeiger.ch 3.7.2012)


Idee:

• Wem aufgrund seines Jahrgangs der Erfahrungshorizont in die Zeit vor der digitalen Epoche zurückreicht, erinnert sich mit Bestimmtheit an sog. «Tonbildschauen», bei denen ein oder 2 Diaprojektoren, von einem Kassettenrecorder mit Musik und Text unterlegt, über ein Thema eine multimediale Präsentation vorführten! Von einer „versteckten“, nicht hörbaren Signalspur auf dem Kassettenrecorder aus erfolgten über ein Kabel die Impulse für den Bildwechsel zum Diaprojektor. Aufgrund der Tatsache, dass die Lichtbilder sowohl Fotos wie fotografierte Textpassagen, die Tonspur desgleichen Musik wie gesprochenen Text enthalten konnten, stand gleichzeitig eine respektable Anzahl an «Kanälen» zur Informationsvermittlung zur Verfügung, die bei guter Inszenierung der Wirksamkeit eines Films in nichts nachstanden!

Die Programmierung einer Multimedia-Schau benötigt je nach dem sehr viel Zeit, vor allem dann, wenn die Animation von Texten und Bildern synchron mit hinterlegten Tondokumenten erfolgen soll! Warum für den Unterricht selber Multimedia-Schauen herstellen? • Eigene Präsentationen – was die Schülerinnen und Schüler übrigens sofort als solche erkennen – haben im Unterricht ein weitaus höhere Authentizität und damit eine tiefere emotionale Wirkung. Beides wirkt sich äusserst positiv auf die Lerneffizienz aus.

Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

• Anders als bei „gefundenen“ Produktionen, die sich nur selten perfekt in den individuellen Unterrichtsverlauf einpassen, können selber programmierte Vorführungen nicht nur präzise an den Lernzielen, sondern auch nach den detaillierteren Teilzielen und Lerninhalten ausgelegt werden nach dem Motto „Weniger ist immer mehr!“. Denn das, was „mehr“ ist, ist in der Regel „zu viel“ und lenkt von den zentralen Themen ab.

• Mit Einzug des digitalen Zeitalters sind nicht nur die analogen Tonbildschauen verschwunden, sondern weitgehend auch deren Kernidee: Mit einigen Beispielen soll gezeigt werden, wie solche Tonbildschauen für den Unterricht hergestellt und sinnvoll eingesetzt werden können. Ziele:

Methodik-Didaktik:

• Anders als bei Filmen, die in der Regel durch aufwändige Schneidevorgänge von einer Vielzahl an Fremdinformationen „bereinigt“ werden müssen, enthalten die für ein spezifisches Lernziel hergestellten Informationsflashs genau und nur genau jene Inhalte, die sich sorgfältig nach den aktuellen Lernzielen ausrichten.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Präsentationen als Informationsflash nutzen:

• Schülerinnen und Schüler lernen, gezielt und komprimiert für sie hergestellte Information in Text und Bild zu verarbeiten. • Informationsflashs als Multimedia-Schau sind damit auch eine hervorragende Schulung der Sinne zur Verarbeitung von Filmsequenzen.

Know-how:

• Bilder digitalisieren und in ein Präsentationsprogramm einfügen. • Digitale Bild- und Tonfiles in eine Präsentationssoftware einfügen und mit den Animationseffekten koordiniert zur Vorführung bringen.

Abb. 4.5.2: Übersicht zum Themenkapitel «Präsentationen als Informationsflash nutzen.»

Abb. 4.5.1: Folienübersicht zu einer Multimedia-Schau, die als Einstieg in das Geschichtsthema «Absolutismus» gedacht ist. Im Zentrum der Lerninhalte stehen die zentrale Bedeutung des Monarchen und seine Lebensweise am Hof. Die Bilder mit dem Schloss und der Gartenanlage von Versailles dienen als Illustration; untermauert wird die Multimedia-Schau durch Musik des barocken Komponisten Georg Friedrich Händel. Auf Textelemente oder Animationseffekte wurde in dieser Präsentation bewusst verzichtet, weil die Bilder im Verbund mit der Musik im Sinne des Lernziels emotional ausreichend bewegen.

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 241


Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

Ähnlich einem Film benötigt eine Multimedia-Schau ein Drehbuch mit einer Geschichte. Präsentationen dieser Art, die über keinen roten Faden verfügen, vermögen kaum Wirkung zu erzielen, weil ihnen die Spannung fehlt. Sinnbildlich geht es darum, den Zuschauer auf eine Reise durch einen Inhalt - eine Geschichte – die im optimalen Fall in einem Raum spielt, mitzunehmen! Ein Beispiel aus dem Geschichtsunterricht soll dies exemplarisch verdeutlichen: Ausgehend vom Lernziel soll den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, dass grosse Teile Europas nördlich der Alpen nicht etwa – wie man annehmen könnte - im Frühen Mittelalter vom Mittelmeerraum aus christianisiert wurden, sondern über die sog. «iro-schottische Missionslinie». Erzählt wird die Geschichte der Mönche, wie sie vom Meer her ankommen, zuerst auf den vorgelagerten Inseln und an der Küste siedeln und mit der Etablierung einer christlichen Kultur beginnen. Am Schluss steht wieder der Blick aufs offene Meer hinaus, der auf den Beginn der Missionsreisen auf das europäische Festland hinweist:

Präsentationen als Informationsflash nutzen: Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 242 ©MARKNE

• Einstieg in eine Lektion: Die Schau wird am Beginn einer Lektion, sozusagen als Einstieg in das Thema, platziert. Die Wirkung muss und darf emotional bewegen, das heisst erste Eindrücke vermitteln, aufwühlen, betroffen machen, motivieren, Fragen aufwerfen! Die Überleitung zur nächsten Unterrichtsphase soll mit offenen Fragen beginnen und Rückmeldungen einholen, sie kann mit einem Brainstorming an der Tafel einsetzen, in dem die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke aufschreiben. (vgl. Multimedia-Schau «Absolutismus», Abb. 4.5.1 vorangegangene Seite.) • Begleitung eines Lehrervortrags: Die Schau gliedert sich um einen Lehrervortrag, d. h. leitet diesen ein oder verdeutlicht dessen Aussagen nachfolgend. Dabei ist es auch denkbar, dass der Lehrervortrag in der Mitte, also eingerahmt von der Multimedia-Schau erfolgt!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

4.

Möglichkeiten zur Einbindung einer MultimediaSchau in den Unterricht: Mit Beginn der Planung muss klar sein, wie die Präsentation später in den Unterricht eingebunden werden soll; es ist wichtig, dass die Gestaltung der Schau nicht nur inhaltlich, sondern auch formal genau zur beabsichtigten Unterrichtssituation passt! Die folgenden Überlegungen sollen dies verdeutlichen:

Abb. 4.5.3: Einstieg ins Thema «Christianisierung Europas» am Beispiel der iro-schottischen Missionslinie im Frühmittelalter. Die Multimedia-Schau ist über die gesamte Zeit mit keltischer Musik unterlegt, im Mittel- und Schlussteil aber mit deutlich zurückgenommenem Pegel, damit dem Lehrer die Möglichkeit gegeben wird, die Bilder mit Worten persönlich zu kommentieren. Der Beginn der Schau, die Folien 1 bis 12, die mit der Musik in normaler Lautstärke versehen sind, wurden so progarmmiert, dass der Folienwechsel automatisch abläuft. Mit Beginn des kommentierten Teils wechseln die Folien nicht mehr automatisch, sondern können von der Lehrperson mit einem normalen Klick gewechselt werden, so wie es sein aktueller Kommentar gerade erfodert. Damit die Musik dabei nicht endet, muss sie auf eine maximale Dauer der kommentierten Phase der Schau ausgelegt sein. Am einfachsten wird dies durch eine abermalige Wiederholung des Musikstücks (natürlich mit ganzheitlich reduziertem Pegel) bewerkstelligt.

• Autonome Informationseinheit: Die Konstruktion der Schau wird so ausgelegt, dass sie weniger Fragen aufwirft und emotional bewegt, als vielmehr informiert und klarstellt. Im PräsentationsModus abgespeichert, kann sie zum Beispiel zum Download ins Web und den Schülerinnen und Schülern als Vorbereitung auf eine Prüfung zur Verfügung gestellt werden. Eine andere Variante wäre die Schau zusammen mit Fragen während einer Gruppenarbeit oder als Teil von Hausaufgaben einzusetzen.


Vorgehen:

Zu einem guten Drehbuch gehören nun die richtigen Regieanweisungen; in einer Multimedia-Schau sind es die Abfolgen der Animationseffekte und die Art der Folienwechsel, die sozusagen eine weitere Schlüsselfunktion übernehmen. Also nicht nur die Auswahl der Bilder, Texte und Tondokumente alleine, sondern ihre Art des Auftritts zum richtigen Zeitpunkt entscheiden ebenso über die Wirkung.

Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

Ist die „Geschichte“, der „Plot“ der Schau einmal festgelegt, stehen folgende Ebenen von inhaltlichen und formalen Gestaltungsmitteln zur Verfügung: • Durch die Wahl der Bilder wird der Kern der Botschaft transportiert; sie „illustrieren“ und bestimmen in Etappen den Verlauf der Informationsvermittlung. Neben Standbildern ist auch die Verwendung von ganz kurzen Filmsequenzen oder animierten Bildern (GIFs) möglich. • Texte sollten – da das Lesen längerer Passagen im Ablauf kaum Sinn machen kann – nur plakativ, das heisst in Form von Titeln, Kurzzitaten oder z. B. verbalen Wortketten zum Einsatz gelangen. Neben den Inhalten ist eine geeignete Anordnung der Texte mindestens so wichtig, weil dadurch die Lesbarkeit wesentlich verbessert werden kann! • Neben der Auswahl an Bildern stellen Tondokumente das wichtigste emotional wirkende Element dar: Neben Musik können auch kurze, gesprochene Zitate miteinbezogen werden. • Erscheinen Bilder und Texte sozusagen „statisch“ beim Folienwechsel oder erhalten sie – mit passenden Animationseffekten versehen – ihren gebührenden Auftritt? • Schlussendlich kommt dem Bild- bzw. Folienwechsel eine zentrale gestalterische Bedeutung zu: Erfolgt er schnell und hart oder als weiche Überblendung? Orientiert er sich nach dem Rhythmus der Musik?

Abb. 4.5.5: Projektberschrieb zur Planung und Umsetzung einer «Multimedia - Schau». Abb. 4.5.4: Beispiel für die Festlegung des Folienwechsels: Es sind 3 Einstellungen vorzunehmen, einmal für die Verweildauer einer Folie, ferner für die Art des Folienwechsels und die Dauer (Geschwindigkeit) dieses Folienwechsels, also z. B. einer gewählten Überblendung. (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Präsentationen als Informationsflash nutzen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 243


Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

Abb. 4.5.6: Einstellungsoptionen für den Durchlauf eines Tondokuments; das Icon des importierten Files wird ausserhalb des sichtbaren Bereichs auf der Folie platziert, wo die Vertonung einsetzen soll. Damit der Sound nach dem Folienwechsel nicht abbricht, muss die Wiedergabedauer bis zur letzten (maximalen) Folie festgelegt werden. (Es kann auch einfach eine Endzahl eingegeben werden, die deutlich über der Summer aller vorhandener Folien liegt!) (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Präsentationen als Informationsflash nutzen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 244 ©MARKNE

Abb. 4.5.7: Werden in der gleichen Multimedia-Schau 2 Tondokumente benötigt, soll das zweite File auf derjenigen Folie platziert und gestartet werden, die nach Ablauf des ersten Tondokuments folgt. Die Zeiten für die Verweil- und Wechseldauer der vorangegangenen Folien müssen zusammengezählt und mit der Dauer des Tondokuments verglichen werden. Daraus ergibt sich die Folie, auf der das neue Dokument eingefügt werden muss, im vorliegenden Falle auf der 14. Folie. (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

Abb. 4.5.8: Internet - Trailer der professionell gestalteten Multimedia - Schau zur Geschichte des Schlosses Gruyères; das Beispiel mit bewegten Bildern und eingeblendeten Filmen mag ein wenig illustrieren, welche fantastischen Möglichkeiten sich mit diesem Medium eröffnen! (chateau-gruyeres.ch 4.7.2012)


Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Präsentationen als Informationsflash nutzen: Abb. 4.5.9: Folienübersicht zu einer Multimedia-Schau, mit der die kulturgeschichtliche Bedeutung der Renaissance plakativ bewusst gemacht werden soll, als spürbarer Wandel im Weltbild einer geistigen Elite: Der Anfang der Multimedia-Schau (bis Folie 8) ist als normale Präenstation ausgelegt, die von der Lehrperson kommentiert wird und repetierend auf die Jenseitslehre mit Jüngstem Gericht, Fegefeuer und ewiger Verdammnis hinweist. Mit dem Wechsel zu Folie 9 beginnt die automatisch generierte Multimedia-Schau; alle gestalterischen Elemente sind auf diese Symbolik ausgerichtet und folgen ein und derselben „Choreographie“: • Layout: Wandel vom Mittellater (linke Folienhälfte) zum hellen, leuchtenden Teil der Renaissance (rechts). • Alle Textelemente, die dem Mittelalter zugeordnet werden, werden folglich nur in der linken Bildhälfte zum Erscheinen gebracht. • In der Thematisierung des Umbruchs (ab Folie 14) wird das Layout aufgelöst, um dann in neuer Gestalt, nun über die ganze Fläche erleuchtet, zu erscheinen (Folie 23 und 24). • Der folgende Abschnitt arbeitet wieder mit dem vorherigen Layout, während nun im Sinne eines Vergleichs den bereits bekannten Inhalten (linke Seite) Gegenpositionen der Reanissancedenker im hellen Abschnitt (rechts) entgegengesetzt werden. • Die unterlegte Musik von Vangelis («Conquest of Paradise») folgt diesem Schema, in dem auf eine eher dunkle, gregorianischen Chorälen nachempfundenen Einleitung ein Ausbruch der Intonierung mit hellen Synthesizerklängen folgt. • Der Schluss (ab Folie 20) ist nicht mehr mit Musik unterlegt und auch nicht mehr automatisch programmiert, was den Übergang zum Unterrichtsgespräch ermöglicht. (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 245


Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

Abb. 4.5.11: Vergrösserung der Folie 25 im Präsentationsmodus mit der vergleichenden Gegenüberstellung der beiden Geistes- und Wertehaltungen; die neu dazu gekommenen Zitate und der periodisch wiederkehrende Schlusssatz (unten) werden (zum besseren Lesen) schrittweise, im letzeren Fall sogar wortweise eingeblendet! (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

Präsentationen als Lernsoftware? Die Abgabe einer Präsentation bzw. Multimedia-Schau, die in der Lektion selber verwendet wurde, macht wohl kaum Sinn, weil der Schüler schnell einmal begreift, dass keine besondere Konzentration bei Präsentionen mehr notwendig ist, weil das Material ja nachher „schriftlich nachgeliefert“ wird!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Präsentationen als Informationsflash nutzen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 246 ©MARKNE

Abb. 4.5.10: Bilderserie zur Multimedia-Schau «Renaissance» mit Details im Bearbeitungsmodus: • Oben links: Um die Bedeutung hervorzuheben, wird der zweite Textbaustein wortweise eingeblendet. • Unten links: Zitate werden auf kurze Zeilen so umgebrochen, dass sie besser lesbar sind und die einzelnen Zeilen in sich logisch abgeschlossene Inhalte bilden! (Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

Sinnvoll sein hingegen kann das Herstellen einer Präsentation oder Multimediaschau, die über ihren logischen Aufbau – gleich einem Lernfilm – schrittweise an eine Problemlösung heranführt. Zum „Abgeben“ solcher Dateien kann bei gewissen Anwendungen ein Speicherformat gewählt werden, wonach die Datei beim Starten direkt in den Abspielmodus übergeht, wie wenn ein Film gestartet werden würde! (Diese Speicherformate tragen eine andere Dateiendung und laufen unter Namen wie „Bildschirmpräsentation“ etc..)


Projektübersicht

Planung und Einbindung in den Unterricht

Projektumsetzung

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Präsentationen als Informationsflash nutzen:

Abb. 4.5.12: Bilderserie zur Illustration der animierten Objekte im Mittelteil der Multimedia-Schau, die den Aufbruch auf verschiedenen kulturellen und wissenschaftlichen Gebieten verdeutlichen soll; die angewandten Animationseffekte wiederspiegeln dies mit Schnelligkeit und Bewegung (vgl. dazu die offene Toolpalette mit den jeweiligen Einstellungen): • Oben links: Das Bild von Kolumbus wird gezoomt so dass es aussieht, als ob er sich auf den Betrachter zu bewegen würde! • Oben rechts: Die Darstellung mit dem kopernikanischen Sonnensystem rotiert und die eigene Achse. • Unten links: Das Bild mit der galileischen Mondskizze läuft aus der oberen rechten Ecke ins Bild und damit vor die Optik des Fernrohrs. • Unten rechts: Zentrale Aussagen werden wiederum wortweise eingeblendet, angelehnt an die Symbolik, dass das Neue nun „in Stein gemeisselt“ ist!

(Microsoft Powerpoint Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 247


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Nachbereitung

«Infografiken» (Kurzform für «Informationsgrafik») gelten innerhalb der beiden „klassischen“ Disziplinen Text- und Bildjournalismus als eine eigenständige journalistische Darstellungsform, die Informationen visuell aufbereitet: «Infografiken kommen ausschließlich in visuellen Medien zum Einsatz, vornehmlich in Printmedien wie Zeitungen, Illustrierten oder Magazinen sowie im Fernsehen. Sie spielen auch in Schul- und Lehrbüchern eine große Rolle. Infografiken bemühen sich um eine möglichst effiziente Vermittlung von Fakten und legen dabei großen Wert auf Klarheit, Genauigkeit und Anschaulichkeit. Beim Menschen steht die visuelle Wahrnehmung an erster Stelle der Informationsaufnahme.» («informationsgrafik» wikipedia.de 5.7.2012) Neben Darstellung quantitativer Inhalte gehören auch sog. «thematische Karten», wie z. B. die Linienpläne eines U-Bahn-Netzes einer Grossstadt, in die Sparte der Infografiken. Es treten auch Mischformen auf, bei der statistische Daten als Grafiken über eine Karte im Raum verteilt werden.

Idee:

• Die grafische Aufbereitung statistischer Daten – gerade auch in geistes- wie sozialwissenschaftlichen Disziplinen - ist eine Grundfertigkeit, über die jede Schülerin und jeder Schüler verfügen sollte. Dies umso mehr, als es gerade auch bei Infografiken noch immer genügend Möglichkeiten gibt, statistisch korrekt dargestellte Daten so aufzubereiten, dass sie beim Betrachter unterschiedliche Wirkungen erzielen! • Der Fähigkeit, statistische Daten mit dem Web zu finden, aufzubereiten und grafisch abzubilden, kommt daher eine Schlüsselfunktion zu; diese soll hier in einem auf eine Doppellektion ausgelegten Projekt mit Nachbereitung geübt werden.

Ziele:

• Schülerinnen und Schüler lernen zuverlässige Quellen im Web kennen und ausgewählte Daten von den Sites zu entnehmen. • Die bereinigten Daten mit einem Tabellenkalkulationsprogramm als sog. «Infografik» optisch wirkungsvoll darstellen. • Die selber erstellte Infografik auswerten, interpretieren. • Eine Infografik im Plenum (mit dem Beamer) präsentieren und die Interpretation erläutern.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

Methodik-Didaktik:

Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 248 ©MARKNE

Anz. Internetanschlüsse pro 100 Einw. Industrieländer

Brasilien

Russland Ägypten China Tansania

Indien

Abb. 4.6.1: Beispiel für eine Infografik mit massiven Manipulationsfaktoren: Die Grafik erweckt – nach kurzem Betrachten – den Anschein, als dass die Entwicklungsländer wieder einmal in einer völlig ausssichtslosen Situation stecken! Erst nach längerem Betrachten können einige Fakten und Inhalte mühsam eruiert werden, viele bleiben unklar, da die notwendigen Informationen fehlen. Folgende Manipulationsgrössen wurden bewusst zur Verschleierung von Tatsachen verwendet: • ungleiche Achsenstruktur (Nullpunkt versetzt) • ungenügende Beschriftung des Inhalts (Titel zu klein) • unklare Länderwahl bei der Kategorie «Industrieländer» • bewusste Farbmanipulation zwischen Titel «Entwicklungsländer» und rotem Graphen für die Industrieländer • diverse Farb- und Bildkombinationen zur Untersützung einer Dramatik (schwarz - rot - gelb; Bild)

• Schülerinnen und Schülern wird bewusst, wie durch die Auswahl statistischer Daten Infografiken erstellt werden; sie erfahren die mächtigen Möglichkeiten der Manipulation durch den spielerischen Umgang mit der Software. • Schülerinnen und Schülern erfahren beim Analysieren von Infografiken die Problematik einer seriösen Analyse und Interpretation.

Know-how:

• Statistische Daten von Websites entnehmen, bereinigen und mit einer Tabellenkalkulationssoftware darstellen können.

Abb. 4.6.2: Übersicht zum Themenkapitel «Infografik» – Daten im Web finden, aufbereiten und darstellen.


Die folgenden Websiten stellen eine Vielzahl statistischer Daten zur Verfügung, wie sie für viele geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen von Interesse sein dürften und mit Sicherheit maximale Zuverlässigkeit bieten:

Am Beginn des Projekts sollte anhand konkreter Beispiele die Bedeutung von Infografiken vor Augen geführt werden, insbesondere auch mit dem Ziel, eine kleine Typologisierung vorzunehmen für jene Formen, die im Projekt zur Darstellung statistischer Daten zur Anwendung gelangen sollen. Als Grundtypen von Graphen sollten die Kategorien Kreis-, Säulen-, Balken- und Liniengrafik angewendet werden. Zur erweiterten Gestaltung einer Infografik würden folgende Gestaltungselemente eingesetzt (vgl. Abbildung der Beispiele in Originalgrösse auf S. 246):

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Nachbereitung

• Abb. 4.6.3: Symbole stehen für oder als Ergänzung zu den Grafen; eignet sich insbesondere bei Säulen- und Balkengrafiken.

Abb. 4.6.6: «World Factbook» der CIA. (cia.gov)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT • Abb. 4.6.4: Die Grafen bzw. Symbole werden in einer Karte verteilt.

Abb. 4.6.7: Website der «Weltbank» Abb. 4.6.8: Website der Uno für Kinder (worldbank.org) (http: http://cyberschoolbus.un.org)

Abb. 4.6.9: In deutscher Sprache verfügbare Seite mit Länderstatistiken der «Europäischen Union» (http://europa.eu)

• Abb. 4.6.5: Verwendung von spannenden Bildern und Informationstexten als Verstärkung der emotionalen und inhaltlichen Aussage der Grafen.

Je nach Fach und aktuellem Themenbereich sollten bei der Projektplanung unter Umständen die Datenquellen wie auch der Typ der Infografik eingeschränkt werden, was den Schülern die Arbeit wesentlich erleichtert.

Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 249


Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Nachbereitung

Abb. 4.6.10: Infografik, bei der zu den ursprünglich sichtbaren Säulen ein Bildobjekt eingeführt und in gleicher Grösse angepasst wurde. Danach wurden die Säulen unsichtbar formatiert. (Microsoft Excel Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 250 ©MARKNE

Abb. 4.6.11: Infografik mit räumlicher Darstellung der Informationen, sog. «thematische Karte». Die eingefügten Symbole wurden wie in Abb. 4.6.10 zuerst mit eingeblendeten Säulen auf ihre proportional richtige Grösse justiert! (Microsoft Excel Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)

Abb. 4.6.12: Infografik, mit importierter Foto als sog. «Diagramm-Wand». Damit keine zu grossen Verzerrungen entstehen, sollte das Bild die ungefähren Proportionen der Diagramm-Wand aufweisen! (Microsoft Excel Vers. 14.2.2 aus Office 2011 für Mac OS X; microsoft.com)


Vorgehen:

Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts hängt zu einem grossen Teil davon ab, welches Know-how die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Software vom Typ Tabellenkalkulation mit sich bringen. Es wäre denkbar, dass der gesamte Projektablauf in einzelne Schritte unterteilt wird, die abwechslungsweise Instruktionen im Plenum und dann die Umsetzung in Zweierteams zulassen:

Projektübersicht

Projektplanung

Projektumsetzung

Nachbereitung

Doppellektion 1 (90‘) Zeit

Sequenz

Methodik

Medium

Lehrerreferat

Präsentation (Beamer)

15‘ Suchen interessanter und geeigneter Daten zum vorgegebenen Thema

Gruppenarbeit

Links zu den Datenseiten sind als Webquestaufgabe vorbereitet

10‘ Daten auf eine leere Tabelle in der Software übertragen

Lehrerreferat, Gruppenarbeit

Präsentation (Beamer)

10‘ Grafen in geeigneter Form zeichnen 10‘

Lehrerreferat

Präsentation (Beamer)

25‘ Erweiterte Bildobjekte suchen und Infografik fertigstellen

Gruppenarbeit

15‘ Einführung in die Bedeutung von Infografiken 5‘ Ziele bekanntgeben

Gruppenarbeit

Hausaufgabe 15‘ Fertigstellung der Infografik; schriftliche Interpretation; Drucken der Infografik im Format A3; event. vorbereiten der Präsentation

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Gruppenarbeit

Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen:

Doppellektion 2 (90‘) Zeit

Sequenz

Methodik

15‘ Ausstellung

Abb. 4.6.14: Projektablauf zur Lektionseinheit mit einer «Infografik».

Medium Ausdrucke A3

65‘ Präsentieren der Infografik mit formalen wie inhaltlichen Erklärungen

Schülerpräsentation: ausgewählte Gruppen im Plenum; immer je 2 Gruppen einander gegenseitig

10‘

Lehrervortrag

Beamer oder Ausdrucke A3

Abb. 4.6.13: Möglicher Projektverlauf zum Erstellen einer Infografik im Zeitraum von 2 Doppellektionen (inkl. Hausaufgaben).

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

©MARKNE

SEITE 251


Blogs wurden ursprünglich erfunden, damit mehrere User im Web ihre Gedanken anderen Mitgliedern der Blogcommunity, den Followers, mitteilen können. Blog-Module ermöglichen es also auf einfachste Art, Medien ins Web zu stellen – eine Fähigkeit, die sich für die vielfältigsten Unterrichtszwecke „missbrauchen“ lässt! Eine besondere Stärke liegt zudem in der Möglichkeit, dass bei der Wahl des geeigneten Bloganbieters Apps für das Smartphone installiert werden, so dass Einträge mobil gelesen und verfasst werden können. Blogs können somit z. B. unterwegs auf Exkursionen ebenso genutzt werden wie in Gruppenräumen im Schulhaus, wo kein Computer zur Verfügung steht oder zuhause beim Aufgaben lösen. Durch die Weiterentwicklung einiger Bloganbieter, dass auch multimediale Komponenten wie Links auf Webseiten, Bilder oder Filme integriert werden können, müssen Mitteilungen nicht mehr ausschliesslich selber in Textform mitgeteilt werden, sondern der Link auf ein Hinweis im Web oder ein passendes Bild kann bereits ausreichen, damit andere Lerngruppen in ihren Ideen oder auf ihrem Lösungsweg positiv begleitet und inspiriert werden.

Idee:

• Anders als soziale Netzwerke bieten Blogs sozusagen eine Form der ruhigeren Interaktion an: Die Einträge anderer User erscheinen chronologisch in übersichtlicher Form – weitere Gedanken werden ausgelöst und dann nach Bedarf den Followers mitgeteilt. Ziele:

Beim Bloggen im schulischen Umfeld gilt es übrigens zu beachten, dass es grundsätzlich möglich ist, sowohl mit als auch ohne persönlichen Account einen Blog zu nutzen:

Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen: 4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

SEITE 252 ©MARKNE

Auf den ersten Blick erscheint es reizvoll zu sein, dass jeder Schüler sein eigenes Blogkonto eröffnet mit dem Vorteil, dass individuell zwischen Lehrer und Schüler gebloggt werden kann und die Einträge für die anderen privat bleiben – sofern erwünscht. Schülerinnen und Schüler können auch nur mit eigenem Account selber Blogs einrichten. b) Klassenblog, vom Lehrer mit seinem Account eröffnet: Für gewisse Unterrichtszwecke kann es aber auch reizvoll sein, dass die Lehrperson den Blog mit ihrem Account eröffnet und die Studierenden (ohne Anmeldung!) über die Bekanntgabe des Freigabelinks ihre Einträge machen. Dies ermöglicht es der Lehrperson, die Einträge – bevor sie öffentlich erscheinen – zu sichten und den Zeitpunkt der Veröffentlichung zu steuern!

• Schülerinnen und Schüler lernen das Medium Blog kennen und begreifen, wie einfach es ist, Gedanken und Medien im Web anderen Usern mitzuteilen. • Schülerinnen und Schüler erkennen, wie Fragen und Gedanken anderer User die eigenen Überlegungen begünstigen und das Lösen von Aufgabenstellungen erleichtern. • Durch das „Bloggen“ wird insbesondere auch ersichtlich, wie gut sich ein Smartphone als Computerersatz eignet, um an Diskussionen im Web teilnehmen zu können!

a) jeder Schüler hat einen individuellen Account: NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

• Ähnlich wie bei Webquest-Aufgaben können Blogs hervorragend in Phasen individualisierten Lernens genutzt werden, indem sie selber die Aufgabenstellungen enthalten, Platz für die Dokumentation von Lösungsschritten bieten oder Gedanken und Fragen aufnehmen können, die andere Lernende am gleichen Thema aufnehmen und beantworten!

Methodik-Didaktik:

• Schülerinnen und Schülern lernen interaktiv ihre Gedanken beeinflussen zu lassen und vom Wissen anderer zu profitieren.

Know-how:

• Eröffnen eines Accounts bei einem Bloganbieter und Konfiguration der Umgebung (Layout, Benachrichtigung). • Optional Installation einer App auf dem persönlichen Smartphone über den Appstore.

Abb. 7.1: Übersicht zum Themenkapitel «Blog» – Gedanken im Web austauschen.


Abb. 4.7.2: Beispiel für die einfache Nutzung des Blogs als Tool zum Lösen von Arbeitsaufträgen: Die Schülerinnen und Schüler haben als Aufgabe die berühmte Ringparabel von Lessing erhalten, die sie lesen müssen. Danach sind kurze Antworten zu den beiden Aufgaben im Blog einzutragen. Damit die Schülerinnen und Schüler nicht von den anderen Antworten beeinflusst werden, ist im Blog das Antwortmodul so eingestellt, dass die Einträge erst dann für alle sichtbar werden, wenn der Lehrer diese freigeschaltet hat! Dies erfolgt hier nach dem letzten Schülereintrag: Einfaches Beispiel für einen Blog: Die Lehrperson hat den Blog vorbereitet und 3 Einträge gemacht: a) Link zu einem Portrait von Lessing, b) Link zur Biographie in der Wikipedia und schliesslich c) einen Texteintrag, der die Aufgabe enthält (unterhalb). Anschliessend sind stellvertretend 2 Schülerantworten zu lesen. Bei diesem Beispiel haben alle Schüler ohne Account in einen Blog eingetragen, den der Lehrer eröffnet hat! (tumblr.com 15.6.2013)

Durch die folgende Sammlung von Ideen soll die Verwendung von Blogs im Unterricht angeregt werden: • Lösen von (Haus-)Aufgaben: Die Lernenden schreiben offene Fragen wie gefundene Lösungen in den Blog; die anderen Mitglieder der Lerncommunity können mit ihren Erfahrungen und Lösungen helfen. Die Lehrperson kann als Mitglied der Community begleiten und beratend einschreiten. • Schülerinnen und Schüler sind auf einer Exkursion und führen gruppenweise z. B. in verschiedenen Stadtteilen einen Rechercheauftrag aus: Sie können ihre Erfahrungen und Objekte, auf die sie gestossen sind, als Text oder Fotografie unmittelbar über einen Blogeintrag den anderen Lerngruppen mitteilen! • Zu einer Lernwerkstatt, die sich über mehrere Wochen erstreckt, soll ein Lerntagebuch geführt werden: Die Einträge werden in einem individuellen Blog erstellt, den die Lehrperson nach Bedarf sichten kann. Desgleichen eignet sich ein Blog auch dazu, das Lerntagebuch während einer Maturaarbeit digital zu führen: Der Studierende kann durch die Aufnahme von Links auf Webseiten, Textblöcke oder Skizzen multimedial mit der Lehrperson kommunizieren – das lästige Ablegen und Wiederauffinden von E-Mails mit ihren Attachments entfällt! • Eine Lektüre wird im Unterricht behandelt und über mehrere Lektionen gelesen: Abwechslungsweise werden Studierende damit beauftragt, ihre Lesenotizen oder Bemerkungen interpretatorischer Art in den Blog einzutragen. Verweise, in Form eingefügter Links zu anderen Inhalten im Web, liefern wertvolle Ergänzungen oder zeigen z. B. Aktualitätsbezüge zu literarischen Themen auf! • Anstelle eines im Web abgelegten Text- oder PDF-Dokuments werden Webquestaufträge vom Lehrer in einem Blog zusammengestellt.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT

• Über mehrere Tage und Wochen werden Experimente gemacht, z. B. wird das Wetter beobachtet oder das Wachstum einer Pflanze: Täglich werden die Beobachtungen und Messungen in den Blog eingetragen, nach Wunsch können die Veränderungen auch mit Fotografien ergänzt werden.

4.

Alte und neue Medien im Verbund

4. 1

Filme

4. 2

Webquest

4. 3

Multimedia-Werkstatt

4. 4

Bildbetrachtungen

4. 5

Multimedia-Schau

4. 6

Infografik

4. 7

Blog

• Blogs können auch zur Materialsammlung für Schülerarbeiten genutzt Anz. Internetanschlüsse pro 100 Einw. und Schüler sammeln für einen Vortrag Materialien werden: Schülerinnen – Texte, Bilder und Filme – in einem Blog. Zusammen mit der Lehrperson Brasilien werdenIndustrieländer nach der Sammelphase jene Inhalte, die in der fertigen Präsentation erscheinen sollen, zusammen ausgewählt und besprochen. Meetings sind nicht permanent notwendig, Russland weil die Sammlung ortsunabhängig und jederzeit eingesehen werden kann! Ägypten China Tansania

Indien

Daten aus dem Web aufbereiten und darstellen:

©MARKNE

SEITE 253


SEITE 254 ©MARKNE


Einblick in das umfassende Bildungsprofil im AbDie allgemeinen Ziele der Maturitätsbildung schnitt «allgemeine Ziele der Maturitätsbildung»: Es wird offensichtlich, dass der Einbezug des Computers in den Schulalltag viel mehr Kompetenzbereiche umfasst, als das speziell erwähnte «kommunikative, Bildungsprofil kulturelle und ästhetische Kompetenzfeld»:

Kompetenzfeld der Informations-, der Lern- und der Arbeitstechniken sowie des Technikverständnisses Kompetenzfeld der eigenen Person, der Gesundheit und des Körpers

Feld der gemeinsamen Grundkompetenzen

Kompetenzfeld der intellektuellen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen

Soziales, ethisches und politisches Kompetenzfeld

Kommunikatives, kulturelles und ästhetisches Kompetenzfeld

Abb. 5.1.1: «Bildungsprofil»; Rahmenlehrplan für Maturitätsschulen, Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) vom 9. Juni 1994, S. 10.

Mit seiner umfassenden Durchdringung dominiert der Computer über seine vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten ebenso das «soziale, ethische und politische Kompetenzfeld» wie jenes für «Informations-, Lern- und Arbeitstechnik» beim computergestützten Lernen. Eingesetzt als Hilfsmittel zur Entwicklung der 10 «intellektuellen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen» ist er aus keiner wissenschaftlichen Disziplin mehr wegzudenken – Beobachtungen zum Umgang und Stellenwert von Computer, Handies und Smartphones bei Jugendlichen beantworten die Frage nach der Bedeutung der Geräte für die psychische wie physische Entwicklung von selbst!

Unser humanistisches Menschenbild verpflichtet uns seit Generationen, Erziehung und Bildung als umfassende geistige und körperliche Förderung eines (jungen) Menschen zu begreifen mit dem Ziel, ihn als wertvolles Individuum auf seine Rolle in der Gesellschaft vorzubereiten. Schulen leisten in diesem Prozess einen wichtigen und wertvollen Beitrag, die Öffentlichkeit definiert dabei über die Bildungspolitik die Inhalte. Ein Blick in die Grundlagendokumente, etwa die für das Gymnasium, erübrigt die Diskussion, welchen Stellenwert nun den neuen Medien zugesprochen werden soll: Der gültige Rahmenlerhplan aus dem Jahre 1994 erwähnt im Abschnitt zu den Richtzielen des Faches Informatik folgende Kompetenzen: • Einsicht in die grundlegenden Prinzipien von Computern und Programmen gewinnen • Menschliches Denken mit Denkmodellen in künstlichen Systemen vergleichen • Unterschiede und Beziehungen zwischen der Wirklichkeit und ihren Modellen begreifen (z.B. durch Simulation von Vorgängen) • Informatikkenntnisse praktisch in einem Projekt anwenden können • Auswirkungen der Informatik und Veränderungen thematisieren, die sich im Alltag (in Familie, Schule, Arbeitswelt und Freizeit) bemerkbar machen • Den Computer als Hilfsmittel in verschiedenen Bereichen einsetzen (z.B. Textverarbeitung, Graphikprogramme, Tabellenkalkulation, einfache Datenbanken, Telekommunikation, Benutzung von Unterrichtssoftware) • Im eigenen Arbeits- und Verantwortungsbereich entscheiden, wann es möglich, vernünftig und zweckmässig ist, die verfügbaren Informatikmittel für die Datenverarbeitung und die Kommunikation einzusetzen (Rahmenlehrplan für Maturitätsschulen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) vom 9. Juni 1994, S. 25) Die Erwartungen sind sehr hoch gesteckt – ein Schulfach «Informatik» vermag dies mit Sicherheit nicht zu leisten!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die Medienkunde integrieren: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3

«One to One Computing»

©MARKNE

SEITE 255


Dies zu leisten vermag nur ein Konzept der «integrierten Informatik», bei dem das Unterrichtsfach Informatik ein Basiswissen und notwendige Fertigkeiten liefert, die anderen Fächer dieses Basiswissen permanent anwenden und die nötigen Kompetenzen im Umgang mit Medien vermitteln: Nur so kann Vertiefung, kann Verinnerlichung entstehen! Der Rahmenlehrplan für Maturitätsschulen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) vom 9. Juni 1994 stellt im Abschnitt «Sich informieren lernen» fest: «Alle Jugendlichen lernen während der obligatorischen Schulzeit, sich Informationen zu beschaffen, sie zu bewerten, zu bearbeiten und auf den neuesten Stand zu bringen. In Anbetracht der Kurzlebigkeit von Wissen in einer sich verändernden Gesellschaft besteht die Forderung nach Informationsbeschaffung über die Schulzeit hinaus. Es geht also darum, die erworbenen Lern- und Informationsbeschaffungstechniken stets zu erweitern.» Daraus ergibt sich die Konsequenz und die Forderung: «Informatik wird im Rahmenlehrplan bewusst nicht als eigenes Fach aufgeführt; es geht vielmehr darum, Informatik als Instrument in den einzelnen Fachunterricht zu integrieren…» (S. 23 bzw. 25) Die näheren Ausführungen zu den Grundkompetenzen zeigen eindrücklich auf, dass man sich bereits damals darüber im Klaren war, wie zentral die Forderung nach einem sinnvollen Einsatz ist – losgelöst von der blossen Frage des Know-hows (ebd. S. 23f): • Medien gezielt als Informationsquellen nutzen

Konzept der «integrierten Medienkunde und Informatik» Gemessen an der zentralen Bedeutung computergestützter Methoden der Datenverarbeitung und Kommunikation sind sämtliche Unterrichtsfächer wie universitären Wissenschaftsdisziplinen von der Dominanz neuer Medien betroffen: Wie lesen, schreiben und rechnen ist der Umgang mit dem Computer zur (sog. «vierten») «Kulturtechnik» geworden, der in allen Fächern erlernt, geübt und weiterentwickelt werden muss. Im Idealfall findet das Konzept der integrierten Informatik Eingang in die Lehrpläne, indem nach Fach- und Stufenbereich verbindliche Ziele festgelegt werden. Das eigentliche Fach Informatik liefert in einer Anfangsphase konzentriertes Know-how, das die integrierte Informatik als Basis benötigt bzw. entwickelt es als optionales Zusatzfach zur Vermittlung von Spezialwissen weiter.

Das auf den folgenden Seiten aufgeführte Beispiel für Lehrpläne nach dem Konzept der integierten Medienkunde und Informatik lässt erahnen, wie anspruchsvoll die Anforderungen an die Lehrpersonen aller Fachrichten sind und wie intensiv sie in ihrem Können gefordert sind – am PC, vor dem Beamer, beim Gestalten eines Informationsplakats:

• sich der Vor- und Nachteile, d. h. der Berechtigung und des Nutzens wie der Risiken und Grenzen der verschiedenen Informationsquellen bewusst sein

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die Medienkunde integrieren: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3

«One to One Computing»

SEITE 256 ©MARKNE

• die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien als ein soziales und ökonomisches Phänomen, als «Subsystem in der soziopolitischen Ordnung» zu verstehen und deshalb diese Technologien «in ihrer Gesamtheit und in ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft» auch unter «ethischen… und ökologischen» Aspekten zu betrachten Im Sinne einer umfassenden Medienkompetenz ergibt sich damit eine quasi dreistufige Kompetenzauslegung: Die neuen Medien nutzen, gezielt auswerten und bewerten sowie in ihrer Bedeutung für unsere Gesellschaft beurteilen können: Auf die Aneignung der Fertigkeiten folgt eine Phase der verantwortungsvollen (kritischen) Benutzung, die schliesslich in eine analytische, beurteilende Betrachtung des Phänomens «neue Medien» mündet!

Abb. 5.1.2 Bilderserie: Schüler nutzen Medien an einem Projekttag zum Thema «Politik und nationale Wahlen» – sie informieren, präsentieren und diskutieren, analoge und digitale Medien sind omnipräsent und stellen an Lehrende wie Lernende höchste Anforderungen! (ks-sursee.ch; 19.10.2012)


Abb. 5.1.3: Beispiel für einen Lehrplan am Langzeitgymnasium im Grundlagenfach «Informatik» (7. und 8. Schuljahr):

System

Grobziele Grundfertigkeiten für die Handhabung des Computers beherrschen

Hardware

Theoretische Grundlagen der Informatik kennen lernen

Software

Anwenderprogramme nutzen

Datenbanken

Datenverwaltung

Netzwerke und TelekomNetzwerke (inkl. Internet) munikation nutzen

Lerninhalte Gerätebedienung, Betriebssicherheit, Betriebssystem: Umgang mit Dateien und Benutzer­ oberfläche Aufbau und Funktion des Computers (Hardware- und Softwarekomponenten), Datenhierarchie, Speichereinheiten Einführung in: Grafik, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation Erstellung und Abfrage einer Datenbank Netze (Intranet, Internet), Internetdienste, Informationsbeschaffung, Lernplattformen Erstellen und Analysieren von einfachen Programmen Analoge und digitale Datenformate für Text, Bild, Film und Ton. Gesetzliche Grundlagen.

Programmie- Prinzip des Programmierens kennen lernen ren Datenhandling Kennt Datenformate und Dateneinheiten. Kennt die wesentlichen gesetzlichen Grundlagen und Massnahmen des Datenschutzes, Urheber- und Firewall, Virenschutz, Spam, Persönlichkeitsrechts. Passwort, E-Commerce, E-Banking. (ks-sursee.ch 29.8.2012)

Abb. 5.1.4: Beispiel für eine Lehrplanergänzung «integrierte Informatik» am Langzeitgymnasium (7. bis 9. Schuljahr), unterrichtet im Normalunterricht und an Projekttagen:

Medien als Informationsund Kommunikationsinstrument

Bild- und Filmsprache

Textsorten

Medien als Lerninstrument Ethische und ökonomische Aspekte neuer Medien

Usability

Grobziele Kennt Medieneinheiten (kognitive, emotionale, soziale, soziokulturelle), Medienverbunde und Meilensteine der Mediengeschichte. Kann Suchmaschinen und Kataloge im Internet unterscheiden und nutzen. Kann das geeignete Medium zur Informationssuche wählen; kann Informationen mit geeigneten Mitteln gezielt suchen und finden. Kann Information dokumentieren und sichern. Kann interaktive Kommunikationsformen nutzen. Kennt Darstellungsmittel. Kann stehende und bewegte Bilder analysieren; kennt Darstellungsmittel und ihre Aussagekraft.

Kennt Aufbau und Strukturen von Reportagen, Features, Hörspielen, Berichten, Kommentaren, Nachrichten, Dokumentarfilmen. Kann selbstständig verschiedene Lern- und Übungsprogramme, kann eine Lernplattform nutzen. Kann mögliche Auswirkungen der globalen Vernetzung reflektieren und die regionalen Unterschiede erkennen. Kann den Stellenwert der ICT und die daraus resultierende Abhängigkeit in der Arbeits- und Berufswelt erkennen. Kann Informationen zuordnen und ihre Relevanz einschätzen. Kann mögliche Auswirkungen der Medien auf das eigene Sozialverhalten reflektieren und Abhängigkeiten erkennen; kann das eigene Verhalten im globalen Netz reflektieren und sein Konsumverhalten kritisch hinterfragen; kann das eigene Rollenverhalten erkennen. Kennt ergonomische Richtlinien zur Einrichtung seines Arbeitsplatzes.

(ks-sursee.ch 29.8.2012)

Lerninhalte Medienwirkung, Medienwirtschaft, Geschichte der Medien.

Informationsbeschaffung: Suchstrategien, Lexika, Suchmaschinen, Kataloge. Dokumentieren und Sichern von Informationen. Komposition: Perspektive, Proportionen, Lichtführung, Farbigkeit, Figurendarstellung. Kameraeinstellungen: Einstellungsgrösse, Blickwinkel, Bewegung der Kamera, Verwendung von Licht und Schatten. Layout, Schnitt, Montage, Dramaturgie, Ästhetik, Ton. Film-, Audio- und Printgenre.

Ausgewählte Lern-, Übungsprogramme, Simulationen, Plan- und Strategiespiele, Lernplattformen. Weltweite Vernetzung. Arbeits- und Berufswelt. Informationsflut und Informationsqualität. Persönliches Sozialverhalten und Zeitbudget; Anonymisierung und Täuschung; persönliches Freizeit- und Konsumverhalten bezüglich Medien und ICT. Benutzerfreundlichkeit, Ergonomie.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die Medienkunde integrieren: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3

«One to One Computing»

©MARKNE

SEITE 257


Abb. 5.1.5: Lehrplan «integrierte Informatik» am Langzeitgymnasium; Fachbereich Informatik (10. bis 12. Schuljahr), integriert in Normalunterricht u. Projekttage:

Software

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Die Medienkunde integrieren: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3

«One to One Computing»

SEITE 258 ©MARKNE

Usability

Grobziele Kann Publikationen erstellen. Kann Formatvorlagen auf allen Ebenen (Zeichen, Absatz, Dokument) erstellen und nutzen. Kann Fuss- und Endnoten erstellen. Kann Verzeichnisse erstellen. Kann Zahlenmaterial und Statistiken mit Tabellen und Diagrammen veranschaulichen. Kann Pixel- und Vektorgrafiken erstellen. Kann Bilder gezielt bearbeiten und manipulieren. Kann Karten und Zeichnungen erstellen. Kann Datensammlungen mit Hilfe einer Datenbank erstellen und verwalten. Kann Arbeitsabläufe automatisieren. Kann einfache Programme erstellen.

Lerninhalte Vertiefte Textverarbeitung.

Abb. 5.1.6: Lehrplan «integrierte Informatik» am Langzeitgymnasium; Fachbereich Medienkunde (10. bis 12. Schuljahr), unterrichtet im Normalunterricht und an Projekttagen:

Medien als Informationsund Kommunikationsinstrument

Tabellenkalkulation Bildbearbeitung und Bildmanipulation. Computerunterstütztes Zeichnen. Datenbank. Programmieren: Algorithmik, Steuerung, Robotik, Simulationen. Webdesign und -struktur, Usability.

Kann selbstständig eine benutzerfreundliche Website gestalten und publizieren. Kann Textdokumente, Bilder und Vektorgrafiken für die Publikation im Internet aufbereiten. Realisieren von Kann kurze Filme und Videosequenzen planen, realisieren und Kurzfilmen. vertonen. Kann bei Problemen mit ICTMitteln und für Fragen Handbücher, Onelinehilfen und Hilferessourcen auf dem Internet nutzen.

Bild- und Filmsprache

Textsorten

Medien als Arbeits- und Lerninstrument

Ethische und ökonomische Aspekte neuer Medien

(ks-sursee.ch 29.8.2012)

Datensicherheit

Grobziele Kann primäre und medial wahrgenommene Wirklichkeiten unterscheiden. Kann Filterwirkungen auf Informationen und deren Folgen erkennen; kann Formen der Manipulation und Beeinflussung und deren Wirkung reflektieren. Kennt Medienverbunde und deren politische und wirtschaftliche Bedeutungen und Einflüsse. Kann interaktiv kommunizieren. Kann Darstellungsmittel vernetzen und multimedial in Projekte einsetzen. Kann Codes als Grundprinzip des Umgangs mit Informationen erkennen. Kennt das Funktionsprinzip von Bildebenen. Kennt Medienarten und ihre Bedeutung als Quelle. Kennt die Eigenheit der Medien als Abbildung des Sichtbaren. Kennt Möglichkeiten der Medien und kann Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Kann Informationen als Quelle korrekt zitieren. Kann sich fehlendes Wissen selbständig aus bestehenden Informationsquellen aneignen. Kann den Einsatz von Medien im Rahmen einer umfangreichen Arbeit planen und nach Abschluss der Aufgabe beurteilen. Kann medien- und ICT-gestützte Lernangebote für das eigene Lernen nutzen. Kann die im Unterricht zur Verfügung stehenden Medien und ICT-Mittel gendergerecht nutzen. Kann die ambivalenten Wirkungen virtueller Welten kritisch beurteilen. Kann Auswirkungen und Risiken von Medien auf Gesellschaft, Kultur, Politik, Bildung und Wirtschaft erkennen; kann den Informationsgehalt betreffend Nachhaltigkeit und der persönlichen Betroffenheit reflektieren. Kann die Entwicklung von der Industriegesellschaft hin zur Wissensgesellschaft reflektieren. Kann verschlüsselt kommunizieren. Kann gemäss Persönlichkeitsschutz, Datenschutzgesetz und Urheberrecht handeln.

(ks-sursee.ch 29.8.2012, leicht gekürzt)

Lerninhalte Medienwirklichkeit. Meinungsbildung durch Medien, Macht der Medien, Medienwirtschaft.

Foren, Weblog, Wiki, Lernplattformen. Komposition, Kameraeinstellungen, Layout, Schnitt, Montage, Ton Semiotik, Symbolik, Codes. Ebenen. Bild-, Film-, Audio-, Printgenre Manipulation von Medien. Informationsbeschaffung, Quellenarbeit.

Weiterbildung.

Virtuelle Welten. Heutige und zukünftige Organisation der Gesellschaft. Rationalisierung, Automatisierung, künstliche Intelligenz.

Persönlichkeitsschutz, Medienethik.


10 goldene Regeln – Ein paar Überlegungen zum Einsatz neuer Medien an Schulen bzw. im Unterricht: 1. Kein erstmaliger Einsatz eines neuen Mediums im Unterricht ohne vorangegangene „Hauptprobe“ im leeren Klassenzimmer: Was ich nicht selber ausprobiert habe und selber kompetent beherrsche, setze ich nicht im Unterricht ein! 2. Für unvorhergesehene technische Pannen immer einen zehnminütigen Arbeitsauftrag bereithalten, der zur Überbrückung und ruhigen Suche nach dem Fehler erteilt werden kann. 3. Neue Medien nicht dominant, sondern gezielt einsetzen, eventuell sogar „zelebrieren“! 4. Werden neue Medien eingesetzt, folgen sie konsequent dem Konzept des «blended learning», wonach Medien und Methoden bewusst zum Vorteil der Lernenden organisiert und geplant werden. 5. Das Lernen mit neuen Medien geschieht oft und zurecht mit dem Argument, dass Jugendliche dem Computer viel Sympathie und Motivation entgegenbringen und sie deshalb besonders für individuelle Lernformen geeignet wären: Der Umkehrschluss, dass die Rolle der Lehrperson auf eine eher statische, organisierende reduziert wird, ist ein grosser Trugschluss! Der Einsatz neuer Medien erfordert intensive, permanente und kraftraubende Betreuung. 6. Bei Schülerinnen und Schülern konsequent Rückmeldungen zum Einsatz neuer Medien einholen: Nicht wie (gut) wir uns als Lernende dabei fühlen ist entscheidend, sondern wie sich das Lernen mit neuen Medien „anfühlt“. 7. Getreu nach dem Konzept der «integrierten Informatik» auch Know-how und Kompetenzen zu neuen Medien in die Lerntests miteinbeziehen, wo immer es sich anbietet. 8. Aufwändig erstellte Präsentationen, Arbeitsunterlagen und Lektionsvorbereitungen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung stellen: Der Austausch von Ideen zum methodisch-didaktischen Einsatz ist eminent wichtig und sinnvoll, ebenso die Zeitersparnis beim Austausch digitalisierter Dokumente! 9. Gute Weiterbildungsangebote thematisieren technische Geräte und Anwenderprogramme nur sekundär: Sie stellen deren methodisch-diaktischen Einsatzmöglichkeiten im Unterricht ins Zentrum! 10. Zur Optimierung der Infrastruktur müssen zwischen Unterrichtenden und Supportern kurze, direkte Wege einen intensiven Austausch ermöglichen.

Was bleibt vom Rundgang in die virtuellen Welten neuer Medien? Viel Motivation und Enthusiasmus? Oder diffuse Ängste und wohlbegründete Vorbehalte? So intensiv die Diskussionen dazu ausfallen mögen – es ist das Recht wie die Pflicht eines jeden Unterrichtenden, individuelle Antworten zu finden und für sich die Konsequenzen für den Unterrichtsalltag zu definieren. Und die Auslegung von Zielen und Kompetenzen gegenüber neuen Medien zeigt zusätzlich, dass nicht nur die Unterrichtenden vor enormen Herausforderungen stehen, sondern ebenso auch an die Lernenden anspruchsvolle Erwartungen herangetragen werden. Es mag der Eindruck entstehen, dass unter diesen Voraussetzungen der Vermittlung von Knwo-how eine untergeordnete Rolle zukommt und es in erster Linie darauf ankommt, die Möglichkeiten neuer Medien gezielt und kontrolliert einzusetzen: In der Tat fristet der Informatikunterricht aus der Sicht der Stundentafeln an vielen Schulen ein unbefriedigendes Dasein – das Konzept der integrierten Informatik hat gerade hier seine deutlichen Grenzen. Dieser Zustand ist aber keinesfalls einfach hinzunehmen, da ein User nur dann moderne Informationstechnologien verantwortungsvoll nutzen kann, wenn er genügend Fachwissen und damit Einblicke in die im Hintergrund wirksamen technischen Abläufe und Zusammenhänge hat! In welchem Ausmass das Konzept der integrierten Informatik und Medienbildung seine Wirkung entfalten kann, hängt ebenso vom technischen Know-how wie der methodisch-didaktischen Kompetenz ab. Am Anfang sollte nicht der „grosse Wurf“ stehen, sondern der wohlüberlegte Start „im Kleinen“: Nämlich dann – und nur dann – wenn Medieneinheiten professionell vorbereitet, gezielt und adäquat eingesetzt werden, verkommen sie nicht zum „Event“, sondern entwickeln sich zur sinnvollen und wertvollen Bereicherung des Unterrichts. Dass daraus quasi ein permanenter Weiterbildungsauftrag resultiert, ist unvermeidbar und alleine schon aus der permanent fortschreitenden technischen Entwicklung ableitbar. Auf der Basis einer «Hilfe zur Selbsthilfe» wird es möglich sein, die eigenen Fertigkeiten gezielt dort zu entwickeln, wo sie für den eigenen Unterricht sinnvoll sind. Es wird so gelingen, einen durchdachten und dosierten Einsatz neuer Medien im Unterricht kompetent und souverän durchzuführen – ganz individuell und genau so, wie auch sonst der Einsatz unterschiedlicher Lernmethoden sich nicht immer nur nach methodisch-diaktischen Überlegungen richtet, sondern sich letztlich auch am Charakter von uns Lehrenden orientiert, weil nur ein authentischer Unterricht ein wirkungsvoller Unterricht sein kann!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT 10 Goldene Regeln: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3

«One to One Computing»

©MARKNE

SEITE 259


NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Jedem Schüler sein eigenes Device: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3 «One to One Computing» SEITE 260 ©MARKNE

Computer stehen diskret zu zweit oder zu dritt in der Ecke hinten im Schulzimmer und dürfen von den Kindern nur dann benutzt werden, wenn die Lehrperson es ausdrücklich erlaubt! Oder eine Klasse wurde vorgängig von ihrem Klassenlehrer informiert, dass in der nächsten Stunde Webquestaufgaben gelöst würden und man sich deshalb im Informatikzimmer im Untergeschoss trifft! – Was wäre nun eigentlich, wenn die Schülerinnen und Schüler ihr Smartphone zu Unterrichtsbeginn auf das Pult neben Etui und Schreibstift legen und es gerade dann benutzen, wenn es ihnen beim Verfolgen des Unterrichts als nützlich erscheint? Oder wenn Studierende anstelle ihres wissenschaftlichen Taschenrechners, den man früher in der gymnasialen Oberstufe angeschafft hatte, ihr persönliches Net- oder Notebook im der Mappe mitführen, das sie entweder in Absprache mit ihren Eltern angeschafft haben oder mit dem Geld des letzten Ferienjobs bei einem Discounter ergattert haben? Wie schön wäre es doch – und da würde wohl aus keiner ideologischen Ecke auch nur der geringste Widerspruch kommen – wenn Lehrende wie Lernende mit einem Computer einen völlig normalen, routinierten und vernünftigen Umgang pflegen könnten! – Warum dem nicht so ist? Ganz einfach: Weil der Zugang zu einem Computer weder normal, routiniert und vernünftig geregelt ist! Normalität, Routine und Abgeklärtheit, das ist genau das, was die Philosophie des «One to One Computing» fordert und damit zu erreichen versucht, dass Computer allgegenwärtig sind und auch in das «Allerheiligste» vordringen, nämlich in Erziehung und Bildung. Einige wenige Schulen gehen bereits mutig und konsequent diesen Weg; ist das die Zukunft? Ist ein Scheitern nicht im Vornherein absehbar? Sorgfältig geplant, schrittweise implementiert und begleitet mit der notwendigen Geduld und einem breiten Konsens, muss ein solches Unterfangen keinesfalls zum missratenen Abenteuer werden. Die Herausforderungen an die technische Infrastruktur sind enorm, hier sind Investitionen und professionelle Beratung unabdingbar; jene an Support und Know-how sollten am besten so bewältigt werden, wie auch sonst in unserer Gesellschaft schwierige Hürden genommen und Aufgaben gelöst werden: Mit einer grossen Portion Pioniergeist, Motivation und vor allem auf der Basis von Eigeninitiative und Selbstverantwortung! Die Fakten und Gedanken der folgenden Seiten mögen Einblick geben, wie an einer gymnasialen Oberstufe ein solches Projekt in Angriff genommen werden könnte; eigene Erfahrungen mit einem dreijährigen Projekt bilden die empirische und emotionale Grundlage!

«One to One Computing» Der Begriff «One to One Computing» folgt der konsequenten Implementation neuer Medien an Schulen, indem er für jeden Lernenden einen permanent zur Verfügung stehenden Computer mit Anbindung ans Internet fordert: Die Anwendung neuer Medien wird damit jederzeit möglich – der Computer zum normalen Arbeitsgerät im Schulalltag. («one to one computing»; en.wikipedia.org 28.8.2012)

Abb. 5.3.1: Kommunikation – überall, jederzeit – ein Grundbedürfnis? Fester Bestandteil von Lebensqualität Jugendlicher? Wunschzettel einer 12 jährigen Schülerin anlässlich eines religiösen Festes. (markne.ch, 2.6.2012)

Bring Your Own Device (BYOD) «ist eine Organisationsrichtlinie, die regeln soll, auf welche Weise Mitarbeiter, Schüler oder Studierende ihre eigenen elektronischen Bürogeräte (Smartphones, Notebooks, Tablets) zu dienstlichen oder schulischen Zwecken nutzen dürfen… […] Im Bildungsbereich bietet BYOD ökonomische und ökologische Potenziale: Statt dass Schulen und Hochschulen mit finanziellem Aufwand …eigene Geräte beschaffen müssen, sollen die zunehmend privat bereits verfügbaren Geräte der Lernenden auch für schulische Zwecke genutzt werden können.» «byod»; wikipedia.de 21.7.2013


Abb. 5.3.2: Notebook, Netbook oder Tablet? Für Tabletcomputer und Smartphones sprechen die eindeutig längeren Akkulaufzeiten, das praktisch supportfreie Betriebssystem, die intuitiven Einsatzmöglichkeiten mit Finger und Pen und die Verwendbarkeit als mobiles Reportergerät mit Multimediafähigkeiten: Laptop (Notebook od. Netbook) Betriebssystem Windows, Mac OS X, Android, Linux: bei Problemen aufwändige Systempflege.

Akku

Handling

Bereitschaft

Software

Kommunikation

Datenaustausch Multimediafähigkeit

Zusatzfunktionen

tentendziell hoher Stromverbrauch: max. Laufzeit bei ca. 4 Std. I. d. R. kein Tablet, d. h. Eingabegeräte auf Tastatur und Maus beschränkt. Ruhemodus ist vorhanden, „aufwachen“ dauert aber je nach System Sekunden bis mehrere Minuten! Breites Angebot an kompatibler Software inkl. Officepalette.

Tabletcomputer Smartphone u. a. Windows Mobile, iOS, Android: keine Systempflege; das Betriebssystem kann jederzeit ohne Hilfsmittel zurückgesetzt werden! geringer Stromverbrauch, Laufzeiten bis zu 10 Std. Eingabegeräte auf Finger und Pen erweitert: intuitives Skizzieren wird möglich! Aufwachen aus Ruhemodus auf Knopfdruck, d. h. sofortige Verfügbarkeit.

Variables Angebot über proprietäre Appstores; alle wichtigen Officeanwendungen stehen kompatibel zur Verfügung! diverse Schnittstellen zu kaum Schnittstellen; Peripheriegeräten; volle Anbindung an Netzwerke und Netzwereinbindung. Peripheriegräte über WiFi und Bluetooth. Über Sticks, Speicherkarten Über Clouds und Speicherkarund externe Harddisks. ten; i. d. R. keine Sticks! Alle Typen von Software und Software und Schnittstellen Schnittstellen vorhanden; für Ton- und Videobeari. d. R. mit Kamera und beitung vorhanden; via Mikrophon für Internettelefo- Adapter auch Zugriff auf dig. nie ausgerüstet. Foto- und Videokameras. Eingebaute Digitalfotokamera für Fotos und Tonkurzfilme! (opt. erhältlich, aber teuer!) I. d. R. eingebautes GPS, das für interessante Anwendungen zur Verfügung steht!

Die Frage nach dem Warum Wenn die Forderung nach umfassender Medienkompetenz und nach computergestütztem Lernen und Arbeiten ernst genommen wird, können sie unmöglich partiell und temporär stattfinden! Die Frage nach der Finanzierbarkeit • Die Mindestanforderung an die Hardware, die von der Schule vorgegeben wird, kann mit Geräten von Discountern im untersten Preissegment abgedeckt werden. • Bei steigendem Angebot an Lernsoftware und E-Books ist zudem mit einer Kostenreduktion beim Kauf von Schulbüchern zu rechnen; Skripts können im PDF-Format elektronisch zur Verfügung gestellt und mit entsprechender Software digital annotiert werden! Die Frage nach der Hardware • Die Studierenden sind grundsätzlich frei in der Wahl des Geräts; die Schule definiert in einem Papier jährlich minimale Vorgaben punkto Hardware, welche die Geräte erfüllen müssen. Die Schule stellt den Jahrgängen Modelle vor, die aktuell auf dem Markt empfohlen werden können. • Ebenso frei ist die Wahl des Betriebssystems; beim Einsatz von Freeware müssen die Lehrpersonen diesem Umstand Rechnung tragen. Die Frage nach der Infrastruktur • Des Herzstück des Projekts ist ein leistungsfähiges WiFi-Netz, das schulhausweit zur Verfügung steht. Arbeitsplätze im öffentlichen Raum des Schulhauses besitzen ergänzend Steckdosen zum Kabelanschluss an das lokale Netzwerk. • Das lokale Netzwerk der Schule verfügt über eine leistungsfähige Anbindung ans Internet. • Der Datenaustausch erfolgt über private Sticks, Lernplattformen oder über Gratisangebote von Clouds. • In den Schulzimmern sind für Geräte mit leeren Akkus einige mobile Steckleisten vorhanden. Die Frage nach der Software • Es wird nur Software benutzt, die als Freeware zur Verfügung steht; es ist den Lernenden überlassen, weitere Softwarepakete zu erwerben und zu installieren. • Installierte Software, die im Unterricht benötigt wird, wird den Studierenden auf einem Stick zur selbständigen Installation abgegeben.

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Jedem Schüler sein eigenes Device: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3 «One to One Computing» ©MARKNE

SEITE 261


Die Frage nach dem Support • Lehrpersonen sind keine ICT-Supporter! Das Funktionieren der Geräte obliegt allein der Verantwortung der Studierenden: Wer einen Computer besitzt und nutzen will, muss in der Lage sein, die alltäglichen Bedürfnisse der System- und Softwarepflege selber bewältigen zu können. • War eine Neuinstallation des Geräts notwendig, kann die Software, die im Unterricht benötigt wird, wiederum dem Stick entnommen werden; diese Software ist (bei Bedarf) sogar direkt ab Stick läuffähig! • Für Probleme mit der Hardware wenden sich die Studierenden an den Verkäufer des Geräts; dies bedingt unter Umständen, dass für dringende Bedürfnisse (Tests, die mit dem Computer gelöst werden müssen etc.) die Schule Ersatzgeräte zur Verfügung stellen kann. • In jeder Klasse gibt es eine Schülerin bzw. einen Schüler, der aufgrund seines Wissensvorsprungs als offizieller und freiwilliger Poweruser seinen Mitschülern bei Problemen als Ansprechperson zur Verfügung steht.

Die Frage nach der Weiterbildung Schulinterne Weiterbildungstage stehen für die Weitergabe von Know-how und Grundkompetenzen zur Verfügung. Ein Team von Projektbegleitern unterstützt die Lehrpersonen im Schulalltag: • Organisiert und administriert den Austausch von Unterrichtskonzepten zwischen Lehrpersonen gleicher oder ähnlicher Fachgruppen. • Bietet – auch auf Anfrage von Gruppen Unterrichtender – spezifische Kursmodule zu angewandten Unterrichtssequenzen an, z. B. für das Gestalten einer Webquestsequenz, das Einrichten eines Blogs oder das Extrahieren und Schneiden einer Filmsequenz ab DVD etc.

«…wohin bist du seit langen Tagen gegangen? – Ich bin ins Tafelhaus gegangen. – Was hast du im Tafelhaus gemacht? – Ich habe meine Tafel gelesen, …sie beschrieben, sie vollendet…» Tablet-Computer – werden sie aus der Sicht des Menschen das Bild des Computers so nachhaltig zu verändern vermögen, indem aus abstrakten „Maschinen“ intuitive Helfer im Alltag werden?

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Jedem Schüler sein eigenes Device: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3 «One to One Computing» SEITE 262 ©MARKNE

Abb. 5.3.3: Projektorganisation eines Pilotversuchs für «One to One Computing»: Das Team der Projektbegleiter steht in engem Kontakt mit den Fachschaften bzw. Fächergruppen, den ICT-Supportern (Techniker) und der Schulleitung; eine transparente Organisation verkürzt die Wege und verhindert Doppelspurigkeiten. (ks-sursee.ch Mai 2009)

Abb. 5.3.4 (ganz oben): «iPad» mit Pen «Jot», der als erster Eingabestift zielgenaues Schreiben und Malen auf Tablets ermöglicht! (apple.com; adonit.net. Vgl. dazu auch Abb. Titelseite bzw. S. 1.) Abb. 5.3.5 (unterhalb): Tablet «Surface» mit abnehmbarer Tastatur. (microsoft.com)


Die Frage nach der Zwischenbilanz

Abb. 5.3.7: Eckpunkte, wie sie vor dem Start eines Pilots «One to One Computing» an einer Schule umfassend diskutiert und verbindlich festgelegt werden sollten:

Der Einsatz des Computers, vor allem die Möglichkeit, eigene und fremde Daten im Netz digital für die vielfältigsten Unterrichtssituationen nutzen zu können, sind bisher nie eine Belastung gewesen, sondern stellten stets eine grossartige Chance dar. Digitale Medien entfalten erst dann ihren Nutzen, wenn sie allmählich zur Normalität werden und zusammen mit vielen anderen Medien sozusagen ins zweite Glied rücken! Dies bestätigen auch Rückmeldungen aus den verschiedenen Unterrichtsstunden: • Die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler wächst spürbar, vor allem im zweiten Jahr. Situationen, in denen die Studierenden das Gerät aus Eigeninitiative sinnvoll einsetzen, nehmen ebenfalls zu. • Bei Präsentationen werden die Möglichkeiten digitaler Medien sinnvoller, dosierter und überlegter eingesetzt. • Die (Selbst-)Disziplin im Umgang mit dem persönlichen Gerät wächst; wichtig bleiben klare Benutzerregeln im Unterricht! • Die Schülerinnen und Schüler nutzen die Möglichkeit, digital Dokumente untereinander auszutauschen, sei es bei Gruppenarbeiten oder bei Vorbereitungen für Lerntests. • Die Häufung der Computerbenützung bleibt von Fach zu Fach und von Lehrperson zu Lehrperson unterschiedlich, was alle Beteiligten als höchst positiv bewerten! Entscheidend für den Weg des «One to One Computing» bleiben die Forderung nach Transparenz und einer permanenten Selbstkontrolle wie Rechenschaft darüber, wann Medien wie und in welcher Absicht eingesetzt werden: Die Forderung nach verantwortungsvoller Medienbildung basiert nämlich auch auf der Vorbildwirkung, wie Medien im Unterricht eingesetzt werden!

NEUE MEDIEN IM UNTERRICHT Jedem Schüler sein eigenes Device: 5. 1

Medienkompetenz und neue Medien

5. 2

Die Konsequenzen für den Unterricht

5. 3 «One to One Computing» Abb. 5.3.6: Entscheidungskriterien, wie sie zwar nicht methodisch-didaktische Fragen direkt betreffen, aber dennoch als technische Faktoren die Rahmenbedingungen für den Unterricht mit digitalen Medien mitbestimmen!

©MARKNE

SEITE 263


SEITE 264 ©MARKNE


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.