BACKLINE PHOTO & STORY MAGAZINE 2024

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#14

BACKCOUNTRY FREESKIING PHOTO & STORY MAGAZINE

JAHRGANG: #14 | Wintersaison 2024/2025 D, A: 15,- EUR | CH: 20,- CHF | ITA: 17,50 EUR | LUX: 15,- EUR

Trollheimen | Bergsfjorden | Akureyri-Fjord | Albanian Alps | Mieminger Range | Sierra Nevada | Ecrins-Massif | Hohe Tauern | Andes | Valais Alps | Tuxer Alps | Karakoram Range


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EDITORIAL

Bleibt neugierig! Winter, oh Winter, du edler Feind der Bequemlichkeit! Du zwingst mich aus dem Bette, du machst mich neugierig auf den kommenden Tag. Ja, liebe Leser, es ist wieder soweit: Die Skitourensaison hat begonnen. Wie wunderbar! Da ist er also, der große Moment, auf den wir einige Monate lang gewartet haben. Draußen liegt er nun, der Neuschnee. Viele von euch werden das eine oder andere Ziel für den Winter bereits definiert haben, Großes oder Kleines vorhaben, hungrig nach Abenteuer und Tiefschnee, träumend von einsamen oder geselligen Touren. Jeder hat sein ganz individuelles „Warum“ für die ersten und alle weiteren Schritte zu den persönlichen winterlichen Zielen und Träumen. Einer der gemeinsamen Nenner der vielen unterschiedlichen „Warums“ ist der Verzicht auf die „schnelle“ Kost, in der oft zutreffenden Annahme, dadurch mehr an Erleben für sich zu erschließen. Die diesjährigen 14 Geschichten sind von verschiedenen Motiven geprägt. Die Athleten und Fotografen entführen Sie in die Alpen, nach Skandinavien, in die Anden und die Rockies, nach Pakistan und Albanien. Alle verzichteten – wie in BACKLINE Magazinen üblich – auf Aufstiegshilfen wie Lifte, Hubschrauber oder Skidoos. Doch aufgepasst: Bereits das Lesen dieser Geschichten kann starke emotionale Reaktionen hervorrufen und den Wunsch wecken, die erzählten Abenteuer so oder ähnlich selbst zu erleben. Es besteht Ansteckungsgefahr, die zu lebenslangen Abhängigkeiten führen kann. Aber hey, die wahre Herausforderung im Rahmen einer Abhängigkeit ist ja bekanntermaßen die Dosis. Wir empfehlen eine Geschichte pro Woche! So kommt man ohne die Gefahr durch den Großteil des Winters, wegen eines weißen Rausches die eine oder andere Tour in der wirklichen Welt zu verpassen. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Blättern und Lesen, und allen einen schneereichen und sicheren Winter 24/25. Euer

Stay curious! Winter, oh winter, you noble foe of comfort! You drag me out of bed and fill me with excitement for the day ahead. Yes, valued readers of BACKLINE, it’s that time of year again: The ski touring season has begun. How wonderful! So here it is, the big moment we’ve been waiting for several months. There’s fresh snow outside, calling us to adventure. Many of you will have already defined one or two objectives for this winter, big or small plans, hungry for adventure and deep snow, dreaming of solitary or sociable tours. Everyone has their own reason for taking those first steps toward their winter dreams. One of the common denominators of the many different “whys” is the renunciation of the “easy way,” in the often correct assumption that this will open up more experiences for oneself. This year’s 14 stories are fueled by different motifs. Our featured athletes and photographers will take you on their journeys to the Alps, Scandinavia, the Andes, the Rockies, Pakistan and Albania. As is customary in BACKLINE magazines, they all do without uphill transportation aids such as lifts, helicopters or skidoos. But beware: Reading these stories may evoke deep emotional reactions awaken the desire to experience these adventures yourself. You might just catch the bug – a passion that could turn into a lifelong obsession. But hey, as we all know, the real trick with any addiction is managing the dose. We suggest one story per week! That way, you can savor the entire winter without the risk of missing a tour or two in the real world because of a reading-induced whiteout. With this in mind: enjoy the stories! And here’s to a snowy and safe winter 24/25! Sincerely,

Martin Fiala Publisher, Editor-in-Chief Martin Fiala Publisher, Editor-in-Chief


DEUTER IS FOR FREE RIDERS


INHALT CONTENT

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8–14 HEJA NORGE! NORWAY

rider: Tobias Baier, Florian Eckert, Thomas Hörmann photo: Martin Fiala

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16–22 FJORD TO SUMMIT AT ITS BEST NORWAY

rider:

Christian Edelstam, Magnus Höglund, Sara Kruger, Stefan Kruger, Kersti Lord photo: Fredrik Schenholm

03

rider:

96–102 AGAINST ALL ODDS PAKISTAN

104–110 A QUEST BEYOND SUMMITS BOLIVIA

Andri Bieger, Martin Kogler, Paul Schweller, Valentin Werner-Tutschku photo: Mountain Tribe

112–118

32–38

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THE UNKNOWN FACE OF KOSOVO KOSOVO

rider: Chiro, Silvia Moser, Max Odell, Niki Salencon, Nadine Wallner photo: Patricio Diaz

40–46 BREAKING AWAY AUSTRIA

rider: Max Kroneck photo: Andreas Vigl

06

ONE THOUSAND DAYS AUSTRIA

rider: Yannick Boissenot, Arnaud Cottet, Julien “Pica” Herry photo: Mueez ud Din

ONE FOR THE BOOKS ICELAND

rider: Martin Chester, Jasiek Ksiazek, Tom Rabl photo: Simon Schöpf

05

12

13

Stefan Baumgartner, Alemax Meier, Philipp Nenning, Bernhard Pfeiffer, Christoph Puggl photo: Lukas Dürnegger

88–94

rider: Chris Ebenbichler, Fabio Keck photo: Max Draeger

24–30

rider:

04

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48–54

A JOURNEY TO UNTOUCHED PEAKS CHILE

120–121 FOTOGRAFEN PHOTOGRAPHERS 122 BACKLINE ONLINE 2011–2024 IMPRESSUM IMPRINT

EPIC POWDER USA

rider: Mark Abma, Xander Guldman photo: Ming Poon 08 07

56–62 STEEP COULOIRS AND NEW FRIENDS FRANCE

rider: Valentine Fabre, Silvia Loregian, Stefano Ragazzo photo: Ben Tibbetts

08

64–70 AN ANCIENT MAJESTY AUSTRIA

rider: Ursi Eberl, Sandra Lahnsteiner-Wagner photo: Christoph Oberschneider

09

72–78

14

WHERE THE MOUNTAINS ARE ALIVE CHILE

rider: Hans Saler, Paul Walser photo: Stefan Herbke

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80–86 A VALLEY AT STANDSTILL SWITZERLAND

rider: André “Dédé” Anzévui, Janick Staub, Leoni Zopp photo: Mattias Fredriksson

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62° 32’ 6.64“ N 09° 37’ 23.9“ E

Heja Norge! NORWAY

Photo & Text: Martin Fiala

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Photo f 14.0 – 1/400


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Rider Thomas Hörmann

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HEJA NORGE! FREIHEIT UND GLÜCKSGEFÜHLE TROTZ PLANÄNDERUNGEN

Die Welt des Skifahrens zeichnet sich durch viele Facetten aus. Natürlich ist dies individuell und wird letztendlich auch durch die jeweilige Lebensphase geprägt. Während in meiner Jugend die Leistung und der Erfolg im Mittelpunkt standen, sind mir heute andere Motive wichtiger: die Liebe zum Schnee, die Faszination winterlicher Landschaften und Berge, das tiefe Bedürfnis nach Freiheit und Abenteuer sowie die Freude, all dies mit Freunden zu teilen, die ähnlich empfinden. So sehr ich es genoss, einige Jahre nicht viel zu reisen und stattdessen Abenteuer vor meiner Haustür zu erleben, wuchs in den letzten Jahren in mir der Wunsch, mit guten Freunden erneut in die Ferne aufzubrechen. Zwei Wohnmobile sollten für Thomas, Tobi, Florian und mich für zehn Tage das Zuhause sein. Wir planten, drei Ziele in Norwegen und Schweden anzusteuern, wissend, dass sich Roadtrips oft anders entwickeln als erwartet. Und tatsächlich: Es kam anders als gedacht. Thomas und ich unternehmen pro Winter zwischen 20 und 30 Skitouren. Ich schätze seinen Enthusiasmus und seine positive Einstellung, egal wie sich die Unternehmungen entwickeln.

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Photo f 4.5 – 1/800 Rider Thomas, Florian, Tobi

Ich wusste, dass er diesem Trip gute Laune bescheren würde. Florian, ein Medaillengewinner in der Abfahrt bei der WM in St. Anton und einer der besten deutschen Abfahrer überhaupt, und mich verbinden neben dem Rennsport auch einige gemeinsame Skitouren. Trotz schwerer Verletzungen hat er die Liebe zum Skifahren nie verloren und bringt neue Motivation mit. Den vierten im Bunde, Tobi, kannte ich nicht. Er und Florian hatten im Vorjahr gemeinsam die „Patrouille des Glaciers“ absolviert, einen der anspruchsvollsten Skitouren-Wettkämpfe der Welt. Mit Florians „Underestimate & Overdeliver“- Charakterzug war klar, dass uns entspannte und abenteuerliche Tage bevorstanden. Nach knapp 30 Stunden Fahrt erreichten wir ein malerisches Hochplateau südlich des Rondane Nationalparks, unser erstes Ziel. Ein kurzer Spaziergang im frischen Tiefschnee zum Sonnenuntergang ließ die Vorfreude auf die kommenden Tage steigen. Als wir den letzten Abschnitt zum Nationalpark in Angriff nehmen wollten, wurde uns der Weg jedoch durch eine drei Meter hohe Schneeverwehung versperrt. Die Passstraße war gesperrt, und auch am nächsten Morgen blieb sie unpassierbar. Also änderten wir unsere Pläne. Bei heftigem Schneesturm und

Photo f 13.0 – 1/500 Rider Thomas Hörmann


HEJA NORGE! FREEDOM AND HAPPINESS DESPITE A CHANGE OF PLANS

There are many facets to the world of skiing. Of course, this is an individual experience and is ultimately shaped by the stage of life one is in. While performance and success were the focus of my youth, other motivations matter more to me today: the love of snow, the fascination with wintry landscapes and mountains, the deep desire for freedom and adventure, as well as the joy of sharing all of this with friends who feel the same way. As much as I enjoyed not traveling much for a few years and instead experiencing adventures right on my doorstep, the desire to set off into the distance again with good friends has recently grown in me. Two motorhomes were to become a home for Thomas, Tobi, Florian and me for ten days. We planned to head to three destinations in Norway and Sweden, knowing that road trips often turn out differently than expected. And indeed, things did go quite differently than we had initially planned. Thomas and I embark on anywhere between 20 and 30 ski tours each winter. I appreciate his enthusiasm and positive

Photo f 13.0 – 1/320 Rider Tobias Baier, Florian Eckert

attitude, no matter how the trips turn out. I knew he would be bringing a good mood to this journey. Florian, a medal winner in the downhill at the World Championships in St. Anton and one of the best German downhill skiers ever, and I have a number of ski tours in common in addition to our racing careers. Despite serious injuries, he never lost his love of skiing and is bringing new motivation to the team. I did not know the fourth skier in the group, Tobi. He and Florian had completed the “Patrouille des Glaciers” together the previous year, one of the most demanding ski mountaineering competitions in the world. With Florian’s “underestimate & overdeliver” character trait, it was clear that we were in for some relaxed and adventurous days. After a 30-hour drive, we reached a picturesque high plateau south of the Rondane National Park, our first destination. A short walk in fresh, deep snow at sunset raised our anticipation for the days ahead. However, when we wanted to tackle the last stretch to the National Park, our path was blocked by a 10-foot snowdrift. The pass was closed and remained impassable the next

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vereisten Straßen erreichten wir schließlich Oppdal, wo die Lawinengefahr mittlerweile auf Stufe 4 gestiegen war. Ein Besuch im Sportgeschäft „Vertical Playground“, das von Tryge Sande, einem passionierten Skitourengeher und Freerider sowie ehemaligen Abfahrtskollegen, geführt wird, erwies sich als Glücksgriff. Tryge gab uns wertvolle Tipps für sichere Skitouren trotz der angespannten Lage. Nachdem sich die Lawinenlage beruhigt hatte, erkundeten wir die Region rund um Oppdal in den folgenden Tagen intensiv. Die Tour zum Litlskjorta (1.552 Meter) bleibt mir besonders im Gedächtnis. Freunde aus Åre in Schweden hatten sie uns empfohlen, und auch Tryge legte sie uns ans Herz. Nach einem

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intensiven Tiefschneetag erreichten wir spät nachmittags den Ausgangspunkt. Das Seitental war tief verschneit, und wir waren die Einzigen am Parkplatz. Bereits am Vorabend hatten wir den ersten Teil des Aufstiegs bei Dämmerung in hüfttiefem Schnee bewältigt. Am nächsten Morgen, bei kuscheligen -30° Celsius, folgten wir den Spuren vom Vortag. Trotz der beißenden Kälte und kräftiger Windböen kämpften wir uns Schritt für Schritt und abwechselnd spurend nach oben. Auf den letzten 30 Höhenmetern wurde es im Direktanstieg extrem steil, und einige mächtige Wechten sahen alles andere als einladend aus. Wir entschieden uns, den Umweg über den Grat zu nehmen und dort abzufellen. Nach insgesamt 6 Stunden erwarteten uns dann 1.400 Meter Abfahrt mit feinstem Pulverschnee – ganz für uns alleine. Ein

Photo f 18.0 – 1/640


morning. We therefore changed our plans. In a heavy snowstorm and on icy roads, we finally reached Oppdal, where the avalanche risk had risen to level 4. A visit to the “Vertical Playground” sports store, run by Tryge Sande, a passionate ski mountaineer and freerider and former downhill racing colleague, proved to be a lucky strike. Tryge gave us valuable tips for safe ski touring despite the challenging situation. After the avalanche situation had calmed down, we explored the region around Oppdal intensively over the next few days. I particularly remember the hike to Litlskjorta (5,092 feet). Friends from Åre in Sweden had recommended it to us, and so did Tryge. After an intense day of powder skiing, we reached

Rider Tobias Baier, Florian Eckert

the trailhead late in the afternoon. The valley was covered in deep snow, and we were the only ones at the parking lot. The evening before, we had already completed the first part of the ascent at dusk in waist-deep snow. The next morning, at a cozy -22° Fahrenheit, we followed our tracks from the day before. Despite the freezing cold and strong gusts of wind, we fought our way up step by step, taking turns leading the way. The last 100 feet of the ascent became extremely steep, and some massive cornices looked anything but inviting. We decided to take the detour via the ridge. After a total of 6 hours, a 4,600-foot descent with the finest powder finally awaited us – and we had it all to our-

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unvergesslicher Genuss, der uns ein tiefes Gefühl von Freiheit und Glück bescherte.

selves. An unforgettable treat that gave us a deep feeling of freedom and happiness.

Die finale Tour unseres Trips führte uns zum Grøvelnebba (1.428 Meter), mit dem Ziel, die östliche Rinne zu befahren. Doch auch hier zwangen uns starke Schneeverfrachtungen zu Plan B, der jedoch keineswegs ein Kompromiss war. Die letzte Nacht feierten wir die großartigen Tage und Florians Geburtstag, doch die Kälte forderte uns ein letztes Mal heraus: Das Gas war uns ausgegangen, und die Nacht bei -35° Celsius im Wohnmobil war, gelinde gesagt, ein echter Test.

The final hike of our trip took us to Grøvelnebba (4,688 feet), with the aim of skiing the eastern gully. However, heavy snow drifts again forced us to opt for Plan B, which was by no means a compromise. We spent the last night celebrating the great time we had had as well as Florian’s birthday, but the cold weather presented us with one last challenge: we had run out of gas for heating, and the night in the motorhome at -31° Fahrenheit was a real test, to say the least.

Tusen takk, Norge – wir kommen wieder!

Tusen takk, Norge – we’ll be back!

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Photo f 5.0 – 1/1000 Rider Tobias Baier


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70° 14’ 57.6“ N 21° 47’ 32.1“ E

Fjord to Summit at its Best NORWAY

Photo & Text: Fredrik Schenholm

Rider Christian Edelstam, Kersti Lord, Stefan Kruger, Sara Kruger, Magnus Höglund

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MIT DEM BOOT ZUM BERG PERFEKTE SKITOURENTAGE IN NORWEGEN

Es führen keine Straßen zu dem abgelegenen Ort Bergsfjord, der auf dem nordwestlichen Teil einer Halbinsel liegt, weit im Norden des norwegischen Festlands, und nur per Boot erreichbar. 40 ständige Einwohner, vier Schüler in der Schule. Es gibt einen Lebensmittelladen, der ein paar Stunden am Tag geöffnet hat. Zwei Mal im Monat kommt ein Arzt ins Dorf. Trotz Größe und Lage ist Bergsfjord eine voll funktionsfähige Gemeinschaft. Der Name könnte nicht passender sein, denn er bedeutet Gebirgsfjord: Wohin man auch sieht, es gibt nur Berge und Wasser. Die felsige Landschaft ist wie geschaffen fürs Skifahren und ragt 900 bis 1.200 Meter direkt aus dem Fjord in die Höhe. Egal, ob man steile Straightlines oder weite, flache Hänge bevorzugt: hier findet man alles. Mitten im Dorf liegt die Bergsfjord Lodge. Das winzige weiße Haus mit den blauen Details gehörte früher dem Dorfarzt, der aufgrund des Bevölkerungsrückgangs in das nahe gelegene, größere Dorf Øksfjord gezogen ist. Sein ehemaliges Haus ist nun zu einer gemütlichen Lodge umgebaut worden, die bis zu acht Personen Platz bietet. Es gibt zwei Möglichkeiten, um hier Ski zu fahren: Entweder die Ski-in/Ski-out-Möglichkeiten direkt hinter der Lodge.

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Photo f 5.0 – 1/1600

Oder das scheinbar endlose Gelände rund um die Halbinsel, das nach einem kurzen Spaziergang hinunter zum Hafen mit dem Boot erreicht werden kann. „Immer mit einer Hand festhalten“, mahnt Morten, während die Gruppe am Bootssteg der Sicherheitseinweisung zuhört. Morten ist ein erfahrener Skipper. Vor sieben Jahren segelte er die norwegische Küste auf der Suche nach den besten Skigebieten entlang. Kurz vor Bergsfjord havarierte sein Boot und zwang ihn, anzulegen. Das veränderte sein Leben. Er verliebte sich in den Ort, kaufte das Arzthaus und verwandelte es in die Lodge. Seit zwei Jahren betreibt er diese gemeinsam mit seiner Freundin Matilda. Sie kümmert sich um die Küche, während er die Gäste mit seinem Boot zu den Bergen und wieder zurück bringt. Die Bootsfahrt verläuft ruhig. Die Sonne geht gerade über den Berggipfeln auf und es ist windstill. Morten verlässt den geschützten Hafen und steuert das Boot auf dem Langfjord gen Süden. Das Ziel: Nordmannsbukta. Alle sechs Gäste halten sich mit mindestens einer Hand am Boot fest, während Morten auf

Photo f 5.6 – 1/400 Rider Magnus Höglund, Stefan Kruger


FJORD TO SUMMIT AT ITS BEST SKI TOURING IN NORWAY

There are no roads leading to the remote town of Bergsfjord. Located on the northwestern part of a peninsula, far up north on the mainland of Norway, the only way to get here is by boat. 40 permanent residents populate the place. The school has four students. Close to the harbor is a grocery store, open just a few hours daily. A doctor comes to town twice a month. Despite the village’s size and location, it is a fully functional society. The name could not be more apt: Bergsfjord means mountain fjord. Wherever you look, mountains and fjords are all you see. The rocky landscape is made for skiing, dropping into the fjord from 2,900-3,900 feet of altitude. No matter whether you are interested in skiing straight, steep chutes or big, wide-open and flat flanks: it’s all here. Perfectly located in the middle of the village is Bergsfjord Lodge. The tiny-looking white house with blue corners used to belong to the village doctor, but as the population decreased, the physician moved to the nearby, larger village of Øksfjord. His former house is now rebuilt into a cozy lodge hosting up to eight people. There are two options when it comes to skiing from the lodge: Either the ski-in/ski-out possibilities just out-

side the door step. Or the seemingly endless terrain around the peninsula that can be reached by boat after making the short walk down to the harbor. „Always keep one hand on the boat,“ Morten says in a severe voice while the group stands on the boat jetty, listening to the safety brief. Morten is an experienced sailor. Seven years ago, he sailed along Norway’s coastline in search of the best skiing. Just outside Bergsfjord, his boat broke down, forcing him to head into the harbor. This changed his life. He fell in love with the place, bought the old doctor’s house and turned it into a skiers’ lodge. For the last two years, he has been running Bergsfjord Lodge with his girlfriend, Matilda. She oversees the cooking while Morten takes guests with his metal boat to and from the mountains. Today’s boat ride looks smooth. The sun is just about to rise above the mountain tops, and the wind is calm. Morten leaves the protected harbor and steers the boat south on Langfjorden, aiming for Nordmannsbukta. All six guests hold on to the boat with at least one hand while Morten points to various moun-

Photo f 9.0 – 1/640 Rider Christian Edelstam, Stefan Kruger, Sara Kruger, Magnus Höglund, Kersti Lord

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verschiedene Berge zeigt und Geschichten erzählt. Er ist nicht nur ein großartiger Skifahrer, sondern auch ausgebildeter Skiführer, der viele Linien in diesem Gebiet kennt. Seine Erfahrung ist eine wertvolle Hilfe für Christian Edelstam, den schwedischen Bergführer der Gruppe. Es ist nicht einfach, das Boot in Nordmannsbukta anzulanden. Die Küsten besteht nur aus Felsen und Schnee. Christian hilft am Bug, während Morten am Heck den Anker festmacht. Bald können die Gäste von Bord gehen. Vom Heck bis zum Ufer sind es etwa sechs Meter – ein Balanceakt über glitschige Steine. Eine Viertelstunde später haben alle ihre nassen Schuhe gegen Tourenstiefel getauscht.

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Christian leitet die Gruppe in höhere Lagen. Die Aufstiegsspur schlängelt sich durch Täler und über weite Ebenen. Auf 800 Metern öffnet sich schließlich das Panorama. Berge und Wasser in allen Richtungen. Weiter nördlich und östlich werden die Berge zu sanften Hügeln und weniger interessant zum Skifahren. Vom Gipfel gibt es zahlreiche Abfahrtsmöglichkeiten. Christian wählt eine, die flach beginnt, bevor sie in steileres Gelände übergeht. Der Schnee ist perfekt und sorgt für Glücksgefühle. Überall „First Tracks“, denn hier ist keine Menschenseele unterwegs. Die letzten Schwünge führen direkt zum Fjord, wo Mortens Boot bereits als kleiner Punkt zu sehen ist.

Photo f 14.0 – 1/320


tains and tells stories. He is not only a great skier but also an qualified ski guide who has skied many lines in this area. He boasts extensive knowledge and is a valuable aid to Christian Edelstam, the Swedish mountain guide of this group. There is no easy way to dock the boat in Nordmannsbukta. The coastline is nothing but rocks and snow. Christian helps out in the bow while Morten fixes the anchor in the stern. Soon the skiers can disembark. It’s about six meters from the stern of the boat to the shore – a balancing act on the wet, slippery stones. Fifteen minutes later, everyone has swapped their soaked shoes for touring boots.

Rider Christan Edelstam, Magnus Höglund, Kersti Lord

Christian leads the group to higher altitudes. The ski track winds its way through valleys and large open spaces. At 2,600 feet, the view finally opens up. Mountains and water in all directions. This is the last rocky outpost. Further north and east, the mountains become hills and less interesting for skiing. There are many options for descents from the glacier summit. Christian chooses one that starts flat and easy before transitioning to steeper terrain. From here, the group has to ski one after another. The snow in this valley is perfectly protected and makes the group happy. It’s all about first tracks, because there are no other people around. The last pitch is heading straight into the fjord. Morten’s boat is just a tiny dot in the water.

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Die Gruppe sitzt müde und zufrieden in der Lounge im obersten Stockwerk der Lodge. Stefan liest einen Skiführer über Nordnorwegen, Kersti strickt einen Pulli und Sarah liest eine Zeitschrift. Magnus hat gerade geduscht und Christian schaut sich die große Landkarte im Flur an. Matilda kocht Abendessen. Sie zaubert eine kulinarische Reise, jeden Tag mit einem anderen Gericht. Aber immer nur regionale Zutaten.

The group sits tired and satisfied in the lounge on the top floor of Bergsfjord Lodge. Stefan is reading a guide book on skiing in northern Norway, Kersti is knitting a sweater and Sarah is reading a magazine. Magnus has just had a shower and Christian is looking at the large map in the hallway. Matilda is cooking dinner. She provides the group with a culinary journey – a different dish every day, always made with regional ingredients only.

Die restlichen Tage verlaufen wie der erste. Erst die Bootsfahrt, aber immer wieder zu neuen Bergen. Danach nichts als First Tracks, fantastisches Essen aus der Region und großartige Gesellschaft. Einfach nur Skitourentage in Norwegen in absoluter Vollendung.

The remaining days are like the first. Boat transportation to new mountains, nothing but first tracks, fantastic food and great company. Ski touring in Norway at its best.

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Photo f 4.5 – 1/400 Rider Magnus Höglund


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65° 41’ 18.57“ N 18° 7’ 34.21“ W

One for the Books ICELAND

Photo: Lukas Dürnegger Text: Stefan Baumgartner

Rider Philipp Nenning, Stefan Baumgartner, Alemax Meier, Bernhard Pfeiffer

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EIN EINMALIGES ABENTEUER AUF DEN BERGEN AM NORDPOLARMEER

Das Flugzeug steht auf der Startbahn von Keflavik und ist bereit für unseren Heimflug. Ich blicke in die Gesichter der Crew. Bei jedem erkenne ich zwei wesentliche Dinge: Müdigkeit, da uns der letzte Abend im Nachtleben von Reykjavik einiges abverlangte – der Dancefloor und das ein oder andere Viking (ein isländisches Bier) haben Spuren hinterlassen. Doch das viel Wichtigere, das sich wahrscheinlich auch in meinem Gesicht abzeichnet, ist das Gefühl von Dankbarkeit und unglaublicher Freude über das Erlebte während der letzten sieben Tage im Norden von Island. Wenn du mit einer Gruppe aus Skiverrückten auf Entdeckungsreise in den isländischen Fjorden rund um Akureyri unterwegs bist, geht es um mehr als nur unfassbare Abfahrten direkt am arktischen Meer. Cody Townsend hat es nach seiner Expedition auf Baffin Island gut auf den Punkt gebracht: „It’s the people.” Für den Trip nach Island suchten wir daher sieben Mitreisende. Anforderungen: Good Vibes, Beine für 1.000+ Höhenmeter pro Tag und die Skills für die eine oder andere steilere Linie. Welche Skills man in Island aber wirklich mitbringen muss, stellte sich dann aber erst im Laufe der Woche heraus. Warum überhaupt

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Photo f 4.5 – 1/1600 Rider Stefan Baumgartner

Island? Wir wollten eine nicht ganz alltägliche Destination. Skitourengehen auf der größten Vulkaninsel der Erde. Im Land von Feuer und Eis. Im Land der Extreme. Die Autofahrt von Reykjavik nach Akureyri offenbarte uns die unendlichen Weiten dieses Landes. Stundenlanges Fahren, ohne einen Menschen zu sehen, und eine unfassbar schnell wechselnde Natur. Und Pferde, viele davon. Schnee allerdings war Mangelware. Auch als wir in Akureyri ankamen, versanken wir nicht gerade im Powder. Der Winter war dank Klimawandel nicht der beste aller Zeiten. Was uns zuerst ein bisschen bedenklich stimmte, löste sich aber spätestens bei der ersten Skitour auf. Die ersten 100 Höhenmeter mussten wir uns oft durch saftige Wiesen kämpfen, doch nach kurzer Zeit konnten wir anschnallen und zu den endlosen Firnflanken hinaufspuren. Die österreichische Männer-WG mit dem Quotendeutschen zeichnete sich durch die Kreation kulinarischer Highlights in der Lodge, dank Lukas den wohl besten Foto- und Video-Content sowie „good times“ ohne Ende aus. Und wie stand es um die Skitouren? Je nach Wetter jagten wir entweder Firn oder Pulver-

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Rider Philipp, Stefan, Alemax, Bernhard


ONE FOR THE BOOKS ON THE MOUNTAINS BY THE ARCTIC OCEAN

The airplane sits on the runway in Keflavik and is ready for our return flight home. I look into the faces of the rest of the group, and I detect two essential features in each of them: Fatigue, as the last evening in Reykjavik’s nightlife demanded a lot from us. The dance floor and one or two or more Vikings (an Icelandic beer) have left their mark. But the more important thing, which is probably also visible on my face, is a feeling of gratitude and incredible joy for what we were able to experience over the last seven days in the north of Iceland. When you’re out exploring the Icelandic fjords around Akureyri with a bunch of ski maniacs, it’s about more than just incredible descents by the Arctic Ocean. Cody Townsend summed it up well after his expedition to Baffin Island: ″It’s the people.″ That’s why we were looking for seven people to join us on this trip to Iceland. Requirements: Good vibes, strong legs for 3,200+ feet of vertical each day, and the skills for one or two steep lines. What skills are really needed in Iceland, however, only became evident over the course of the week. But why Iceland? We wanted an unusual destination. Ski touring on the world’s largest volcanic island. In the land of fire and ice. A land of extremes.

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Rider Philipp, Stefan, Alemax, Bernhard

The endless vastness of this country was revealed on the drive from Reykjavik to Akureyri. Hours on the road without seeing a single person, just an incredibly fast-changing landscape. And horses, lots of horses. Snow was in short supply, however, and even when we arrived in Akureyri, we didn’t exactly drown in pow. Thanks to climate change, the winter was not the best ever. What initially made us a little apprehensive, however, soon dissipated on our first ski tour. We frequently had to fight our way through lush, green meadows for the first 300 vertical feet or so, but before long, we were able to strap on our skis and head up to endless fields of corn snow. The group consisted of Austrians and a token German and shone with the creation of culinary highlights at the lodge, probably the best photo and video content courtesy of Lukas, as well as endless ″good times.″ And what about the skiing? Depending on the weather, we were either chasing corn or powder. The weather in Iceland is relatively unpredictable. Good conditions are most likely between March and May. If you have the necessary funds, you can opt to fly with Viking

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schnee hinterher. Das Wetter in Island ist relativ unberechenbar. Von März bis Mai hat man die besten Chancen auf gute Bedingungen. Wer das nötige Kleingeld mitbringt, kann mit Viking Heliskiing fliegen. Wer das Tourenabenteuer lieber langsamer angeht, nimmt seine Felle und erkundet die 1.000 bis 1.500 Meter hohen Gipfel mit reiner Muskelkraft. Und dann war es Zeit für die Königsetappe. Unsere Beine waren von den ersten drei Tagen, an denen wir die Gebiete östlich und westlich des Akureyri-Fjords erkundet hatten, bereits gut aufgewärmt. Die Schneeverhältnisse reichten von extrem gut bis ziemlich bescheiden. Sonne und Temperatur sind bei Frühlingsabenteuern deine besten Freunde, aber auch deine größten

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Feinde – je nach Höhe, Exposition und Tageszeit. Die Vorhersage für den fünften Tag sprach eher für einen Down Day, aber alle waren heiß auf diese Tour. Wir hatten rund 1.700 Höhenmeter und 6 Stunden vor uns. Der Start der Tour lag 15 Minuten nördlich von Dalvik. Wir brachen direkt von den Klippen am Rande des Fjords auf und stiegen die ersten 100 Meter wieder über eine Wiese in ein kleines Seitental. Dann spurten wir auf den Gipfel des Kerahnjúkur auf 1.097 Metern, gefolgt von einer Abfahrt nach Nordwesten in Richtung Ólafsfjörður. Vor uns lag eine steile, 600 Meter hohe Felswand. Sie verjüngte sich in drei Rinnen, die zu einer Ebene führten. Jeder wählte seine Linie. Wir traversierten nach Norden und zogen


Heliskiing. If you prefer to earn your turns, you take your skis and skins and discover the 3,300 to 5,000-foot peaks using only your own muscle power. And then, it was finally time for our most anticipated endeavor. Our legs were already warmed up from the first three days when we explored the areas to the east and west of the Akureyri Fjord. The snow conditions ranged from extremely good to pretty modest. Sun and temperature are your best friends during these spring adventures, but they are also your biggest enemies – depending on the altitude, exposure and the time of day. The forecast for day five called for a down day, but everyone was hot for this one, big day.

Rider Christoph Puggl

We had around 5,600 feet of elevation gain and about 6 hours ahead of us. The trailhead was 15 minutes north of Dalvik. We set off directly from the cliffs at the edge of the fjord and, as usual, hiked the first 330 feet over a green meadow into a small valley. Then we climbed the summit of Kerahnjúkur at 3,599 feet, followed by a ski descent to the northwest towards Ólafsfjörður. Ahead of us lay a steep, 2,000-ft face. It tapered into three gullies that led to a shallow section. Everyone chose their individual line and left their personal tracks in the Icelandic snow. We traversed north and put the skins back on. Time for the second summit. We fought our way across the never-ending plateau of Brimnesdalsjökull and set our sights

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unsere Felle wieder auf. Der zweite Gipfel folgte. Wir kämpften uns über das nicht enden wollende Plateau des Brimnesdalsjökull und nahmen den 1.070 Meter hohen Kistufjall ins Visier. Die Vorfreude wuchs, auch wenn unsere Beine nach insgesamt 1.600 Höhenmetern nicht mehr die frischesten waren. Auf dem Gipfel angekommen, wurden unsere hohen Erwartungen noch einmal übertroffen. Wir blickten in Richtung Nordosten. Das Nordpolarmeer und der Eyjarfjörður lagen uns zu Füßen. Perfekter Firn erwartete uns. Content-Meister Lukas startete seine Drohne. Christoph, Alemax und ich steuerten mit Vollgas dem Meer entgegen. Der Rest der Gruppe folgte unseren Spuren. Wir waren einfach hin und weg von diesem Run, der uns für immer in Erinnerung bleiben wird – ein einmaliges Abenteuer.

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on 3,510-foot Kistufjall. The anticipation grew, even though our legs were no longer the freshest after climbing a total 5,200 vertical feet already. Once we reached the summit, our high expectations were exceeded all over again. We looked to the northeast. The Arctic Ocean and Eyjarfjörður were right at our feet. Perfect spring corn awaited us. Content master Lukas launched his drone. Christoph, Alemax and I dropped in and skied at full speed towards the open water. The rest of the group followed our tracks. We were simply blown away by this run, which we will remember forever – truly ″one for the books.″

Photo f 3.5 – 1/5000 Rider Stefan Baumgartner



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Photo f 7.1 – 1/2500


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42° 33’ 29.13“ N 20° 6’ 27.23“ E

The unknown Face of Kosovo KOSOVO

Photo & Text: Simon Schöpf

Rider Tom Rabl, Jasiek Ksiazek

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DAS UNBEKANNTE GESICHT DES KOSOVO ERKUNDUNG DER VERFLUCHTEN BERGE

Die Albanischen Alpen im Dreiländereck zwischen Kosovo, Montenegro und Albanien, die sind schon ziemlich verflucht. „Accursed Mountains“, mal frei übersetzt mit „verflucht“, mal mit „verwunschen“, das kann man sich je nach Gemütslage aussuchen. Noch vor nicht allzu langer Zeit war dieses Territorium eine unzugängliche No-Go-Area, bekannt für Banditen und den Jugoslawienkrieg. Der Legende nach soll der Name auf die geologische Schroffheit der Gipfel zurückzuführen sein, die es den Hirten und Schmugglern schwer machte, sie zu überqueren. Heutzutage empfinden wir das aber durchaus als etwas Ästhetisches: Im Sommer gibt es seit einigen Jahren einen etablierten Wandertourismus, der sich hauptsächlich um den wunderschönen Weitwanderweg „Peaks of the Balkans“ abspielt, der derzeit sehr en vogue ist. Das hat auch zur Folge, dass sich alte Hirtenhütten zu einfachen Gästehäusern wandeln, lokale Wanderführer ausgebildet werden, improvisierte Bierbuden am Wegesrand auftauchen. Aber im Winter ist hier – nichts. Das Dreiländereck im Balkan ist für Skitourengeher bisher unbekanntes Terrain. Dort, wo jede Tour Grenzen überschreitet und verbindet, was einst verfeindet war. Warum eigentlich?

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Photo f 4.0 – 1/2000

Eine traumhaft verschneite Landschaft mit kleinen Almhütten, kupiertes Gelände mit einem lichten Kiefernbestand, schroffe Felswände im Hintergrund. Kurzum, ideales Skigelände, wie man es aus den Zentralalpen kennt. Nur eines findet man hier nicht: andere Menschen. „Hier im Kosovo haben wir so 30 bis 40 aktive Tourengeher“, sagt Alb Berisha, der uns in der kommenden Woche als Guide begleiten wird. „Es ist also ziemlich unwahrscheinlich, dass du auf der Skitour hier anderen Menschen begegnest. Eher noch einem Bären.“ Der 25-jährige Kosovare mit dem schulterlangen Haar und dem breiten Dauergrinser, den alle nur Albi nennen, ist einer dieser wenigen Aktiven. Kosovo, das Land, dessen Nordgrenze zu Serbien auf Google Maps als gestrichelte Linie dargestellt ist. Das Land, das erst 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat, wird inzwischen von zwei Dritteln aller Staaten anerkannt, aber immer noch von fünf Staaten in Europa nicht. Das Land, das vor 25 Jahren einen Krieg erlebte, der 13.000 Menschen das Leben kostete und ganze Städte verwüstete, darunter auch Albis Heimatstadt Pejë.

Photo f 4.0 – 1/8500 Rider Tom Rabl, Jasiek Ksiazek


THE UNKNOWN FACE OF KOSOVO EXPLORING THE ACCURSED MOUNTAINS

The Albanian Alps in the tri-border region between Kosovo, Montenegro and Albania are pretty cursed. The ″Accursed Mountains.″ Sometimes loosely translated as ″cursed,″ other times as ″enchanted″ – you can take your pick, depending on how you feel. This territory was an inaccessible no-go area not long ago, known for its bandits and the Yugoslavian war. Legend has it that the name derives from the geological ruggedness of the peaks, which made it difficult for shepherds and smugglers to cross. Nowadays, however, we see this as something aesthetic: in the summer, hiking tourism has been well established for several years, mainly around the beautiful ″Peaks of the Balkans″ long-distance hiking trail, which is currently very much en vogue. As a result, old shepherd’s huts are being transformed into simple guesthouses, local hiking guides are getting trained, and improvised beer shacks are popping up along the way. But in the winter, you will find nothing here. The tri-border region in the Balkans is uncharted territory for ski touring enthusiasts, and every tour crosses borders and unites what were once enemies. But why is that?

Photo f 4.5 – 1/3500 Rider Martin Chester

A dreamlike snow-covered landscape with small alpine huts, hilly terrain with a sparse population of pine trees, and rugged rock faces in the background. In short, it is ideal skiing terrain, as we know it, from the Central Alps. There’s just one thing you won’t find here: people. ″We have around 30 to 40 active ski mountaineers here in Kosovo,″ says Alb Berisha, who will be our guide for the coming week. ″So it’s pretty unlikely you’ll meet other people on a ski tour here. You’re more likely to meet a bear.″ The 25-year-old Kosovar with shoulder-length hair and a big, permanent grin, whom everyone calls Albi, is one of these few active people. Kosovo is the country whose northern border with Serbia is shown as a dotted line on Google Maps. The country, which only declared its independence from Serbia in 2008, is now recognized by twothirds of all states but still not by five states in Europe. The country experienced a war 25 years ago that cost the lives of 13,000 people and destroyed entire communities, including Albi’s hometown of Pejë.

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Kosovo ist das Land, das man in Mitteleuropa in den Nachrichten höchstens mit den Worten „Konflikt“ oder „Unruhen“ in Verbindung bringt. Was aber, wie so oft, nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit ist. Ein weitaus größerer Teil der Wirklichkeit ist das, was wir während unserer Skitourenwoche mit eigenen Augen sehen: Gastfreundliche Menschen, herrlicher Pulverschnee und eine Winterlandschaft, die für Skitourenabenteuer geradezu prädestiniert ist. Verlockend an den Accursed Mountains ist auch, dass sie sich über drei Balkanländer erstrecken: Kosovo, Montenegro und Albanien. Und dass man unkompliziert allen drei Ländern einen Besuch abstatten kann: Vom Gacaferi Guesthouse im Kosovo geht es in gut zwei Stunden Aufstieg durch lichten Wald auf den Trekufini-Gipfel (2.366 Meter),

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den Dreiländergipfel. Wenn man drei Füße hätte, könnte man hier in allen Ländern gleichzeitig stehen. Zur Linken Albanien, zur Rechten Montenegro – wohin es uns zunächst verschlägt, durch feinsten Pulverschnee geht es hinunter nach Babino Polje. Es ist einer dieser rar gewordenen Orte, an denen es kein Handynetz, kein Internet gibt. Nur sich selbst, den Fluss und die Tourenski – und das unglaublich üppige Essen. Frisch gerollter Burek, Kacamak, wie immer viel zu viele Ćevapčići. So geht es gut genährt am nächsten Tag weiter nach Albanien, in die Hochalm-Siedlung Dobërdol, die ein wenig nach schottischem Hochland anmutet. Wie in einem riesigen Kessel sind die schneebedeckten Hüttchen hier von

Photo f 4.0 – 1/7000


Kosovo is the country that people in Central Europe associate most with the words ″conflict″ or ″unrest″ on the news. But, as is often the case, this is only a small part of the reality. A considerably more significant part of the truth is what we see with our own eyes during our ski touring week: Hospitality, glorious powder snow and a winter landscape virtually made for ski touring adventures. Another tempting aspect of the Accursed Mountains is that they extend across three countries – Kosovo, Montenegro and Albania – and you can easily visit all three. From the Gacaferi Guesthouse in Kosovo, it takes a good two hours to climb through sparse forests to the Trekufini summit (7,762 ft), the

Rider Martin Chester

tri-country peak. You could simultaneously stand in all the countries if you had three legs. Albania to the left, Montenegro to the right – wherever we end up first, we ski down in finest powder to Babino Polje. It is one of those rare places with no cell phone network or internet. Just yourself, the river, your skis, and the incredibly delicious food. Freshly rolled burek, kačamak and, as always, far too many cevapčići. The next day, well fed, we continue on to Albania, to the high alpine settlement of Dobërdol, which looks a little like the Scottish Highlands. The snow-covered huts here are surrounded by

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weißen Bergflanken umgeben – allesamt unverspurt, wir sind die einzigen Menschen in diesem abgelegenen Hochtal.

white mountain flanks like a giant cauldron – all untracked. We are the only people in this remote high valley.

Und so tun wir ungestört das, was man auf einer Skitour eben so tut: Felle auf die breiten Latten kleben, damit einen Berg hinaufstapfen, genüsslich wieder hinunterwedeln. Und wir gönnen uns noch ein letztes Tourenziel, bevor wir unsere Runde vollenden und in den Kosovo zurückmarschieren, den Maja Kershit Kocajve (2.397 Meter). Wir balancieren über seinen schönen Grat zum Gipfel, jauchzen entfesselt – und ziehen genüsslich unsere Spuren hinab in die weiße Einsamkeit dieser Verfluchten Berge.

And so, without being disturbed, we do what you do during a ski tour: attach the skins to our big mountain skis, hike up a mountain and whizz back down again with greatest joy. And then, we treat ourselves to one last summit before we complete our tour and return to Kosovo, the Maja Kershit Kocajve (7,864 feet). We balance across a gorgeous ridge to the summit, rejoicing in exultation. Finally, we enjoy making our way down into the white solitude of the Accursed Mountains.

Dieser verflucht schönen Berge.

These bloody beautiful mountains.

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Photo f 9.0 – 1/1000 Rider Jasiek Ksiazek



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Photo f 2.5 – 1/4000


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47° 23’ 56.2“ N 10° 55’ 17.9“ E

Breaking Away AUSTRIA

Photo & Text: Andreas Vigl

Rider Max Kroneck

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EINFACH MAL AUSBRECHEN EIN SELTENES VERGNÜGEN IM LEBEN VIELBESCHÄFTIGTER WINTERSPORTPROFIS

In der anspruchsvollen Welt des Wintersports sind persönliche Erlebnisse ein seltener Luxus. Als Sportfotograf habe ich im Winter einen vollen Terminkalender, vor allem wenn Neuschnee angesagt ist. Das Gleiche gilt für Max Kroneck, professioneller Skifahrer, Bergführer und Vater von drei Kindern. Trotz unseres vollen Terminkalenders konnten wir uns einen Tag für ein dringend benötigtes Abenteuer freischaufeln. Unser Ziel: Ehrwald, perfekt gelegen zwischen unseren Heimatorten. Der Plan war einfach und doch aufregend: Wir wollten die Wankspitze über den Klettersteig statt über die übliche Skitourenroute besteigen. Dieser weniger begangene Weg versprach sowohl den Nervenkitzel des Kletterns als auch die Vollkommenheit des unberührten Schnees. Im Morgengrauen trafen wir uns auf dem Parkplatz, bereit, der Hektik des Berufsalltags zu entfliehen. Es war ein knackig-kalter Wintermorgen. Als wir unsere Ausrüstung anschnallten, erstrahlte die Mieminger Kette im Licht der Morgendämmerung – ein Anblick, der nie langweilig wird. Der erste Teil unseres Abenteuers war der Aufstieg über die Piste, um interessanteres Gelände zu erreichen. Wie

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Photo f 2.8 – 1/6400 Rider Max Kroneck

im Traum beobachtete ich, wie meine Skispitzen nach oben spurten. Schon bald erreichten wir das Hölltörl. Das eigentliche Ziel befand sich auf der gegenüberliegenden Seite der Rinne, die durch eine bekannte Skitour verbunden war, die trotz des Neuschnees bereits gespurt war. In dieser Ecke liegen gut befahrene Skitouren und selten befahrenes Gelände dicht beieinander. Wir hatten das Areal ausgekundschaftet und ein vielversprechendes Gelände in der Nähe ausfindig gemacht. Aber um zu wissen, ob die Linien fahrbar waren, mussten wir sie erst selbst testen. Wir entschieden uns für ein Couloir in der Mitte einer zerklüfteten Felswand. Der Schnee war perfekt, und unser Grinsen wurde mit jedem Turn breiter. Als nächstes stand unser Hauptziel an, die Wankspitze. Wir wählten den ungewöhnlichen Zugang über den Nordgrat, eine Route, die im Winter selten begangen wird. Die Begehung des Klettersteigs war sowohl aufregend als auch anspruchsvoll. Jeder Schritt erforderte sorgfältige Koordination, wobei Max den Weg anführte. Das Knirschen unserer Steigeisen im Eis und das gelegentliche Klirren von Metall gegen Fels erfüllten

Photo f 2.8 – 1/640 Rider Max Kroneck


BREAKING AWAY A RARE TREAT IN THE LIVES OF BUSY WINTER SPORTS PROFESSIONALS

In the demanding world of winter sports, personal adventures are a rare luxury. As a sports photographer, my winter schedule is packed, especially when fresh snow is forecasted. The same goes for Max Kroneck, a professional skier, mountain guide and father of three. Despite our busy lives, we managed to carve out a single day for a muchneeded adventure. Our destination: Ehrwald, perfectly situated between our hometowns.

Our main goal was on the opposite side of the gully, connected via a well-known ski tour already tracked out despite the fresh snow. In this corner of the range, well-trodden ski tours and seldom-skied terrain lie side by side. We had scouted the area and identified a promising zone nearby. But to know if those lines were skiable, we had to test them ourselves. We opted for a couloir in the middle of a rugged face, full of spines and drops. The snow was perfect, and our smiles grew larger with each turn.

The plan was simple yet exhilarating: to summit Wankspitze via the Via Ferrata instead of the usual ski touring route. This less-traveled path promised both, the thrill of climbing and the serenity of untouched snow. At dawn, Max and I met in the parking lot, ready to escape the hustle of our professional lives, if only for a day. Our journey began in the early hours of a crisp winter morning. As we strapped on our gear, the Mieminger Range glowed in the pre-dawn light – a sight that never gets old. The first part of our adventure was the approach via the skin track to reach interesting terrain. In my half-dreamlike state, I watched the tips of my skis as the switchbacks flew by, and before long, we topped out at Hölltörl.

Next up was our main objective, the Wankspitze. We chose the unusual approach via the North Ridge, a route rarely done in winter. Climbing the Via Ferrata was both exhilarating and demanding. Every step required careful coordination, with Max leading the way. The sound of our crampons crunching into the ice and the occasional clink of metal against rock filled the air. As the photographer, I enjoyed capturing the raw intensity of our ascent, with the stark contrast between the craggy mountain and the clear blue sky making for stunning shots.

Photo f 2.8 – 1/3200 Rider Max Kroneck

One of the joys of this ascent was rediscovering a familiar place with fresh eyes. The thrill of exploring the Wankspitze via

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die Luft. Als Fotograf genoss ich es, die raue Intensität unseres Aufstiegs einzufangen, wobei der starke Kontrast zwischen dem zerklüfteten Berg und dem klaren, blauen Himmel für atemberaubende Bilder sorgte. Eine der Freuden dieses Aufstiegs war es, einen vertrauten Ort mit neuen Augen wiederzuentdecken. Die unkonventionelle Route hauchte einem bekannten Berg neues Leben ein. Jeder Blick eröffnete neue Perspektiven und machte eine gewöhnliche Skitour zum außergewöhnlichen Abenteuer. Wir stärkten uns mit gefrorenen Gummibärchen und machten nur wenige Pausen, denn die Aufregung hielt uns in Bewegung. Jeder Schritt brachte uns dem Gipfel näher.

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Oben auf der Wankspitze hielten wir schließlich inne, um die atemberaubende Aussicht zu genießen. Wir konnten die unberührten Hänge sehen, die darauf warteten, von uns verziert zu werden. Diese Linien boten eine einzigartige Mischung aus Herausforderung und Einsamkeit, weit entfernt von den überfüllten Wegen gleich unterhalb. Max fuhr als erster ein und navigierte die steilen Hänge mit Anmut und Präzision. Als ich ihm folgte, spürte ich ein Gefühl der Freiheit, das in unserem Berufsleben nur selten zu finden ist. Der Schnee war perfekt – leicht und pulvrig – und sorgte für eine atemberaubende Abfahrt. Max’ fließende Bewegungen im unberührten Schnee hielt ich während der gesamten Abfahrt immer wieder fest. Ich wusste,

Photo f 3.5 – 1/3200


an unconventional route breathed new life into a well-known mountain. Every glance revealed new perspectives, turning an ordinary ski tour into an extraordinary adventure. We fueled our climb with frozen gummy bears, taking few breaks as our excitement kept us moving. Each step brought us closer to the summit and the anticipation of untouched lines ahead. At the summit of Wankspitze, the snow-covered landscape glowed around us. We paused to take in the breathtaking views. We could see the familiar ski routes below, but our eyes were drawn to the untouched lines of snow waiting to be carved by our skis. With the climb behind us, it was time to focus on the descent. Max and I had scouted several lesser-known lines

Rider Max Kroneck

during our ascent, eager to explore them. These lines offered a unique blend of challenge and solitude, far removed from the crowded paths below. Max led the way, navigating the steep slopes with grace and precision. Following in his tracks, I felt a sense of freedom that is often elusive in our professional lives. The snow was perfect – light and powdery – making for an exhilarating ride down the mountain. Throughout the run, I paused frequently to capture Max in action. His fluid movements against the pristine snow created images that perfectly encapsulated the essence of our adventure. These photos, I knew, would serve as a reminder of our day – a visual story of two friends escaping the pressures of

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dass diese Fotos eine Erinnerung an unseren Tag sein würden – eine visuelle Geschichte von zwei Freunden, die dem Druck ihres hektischen Lebens entfliehen, um in den Bergen Ruhe und Begeisterung zu finden. Als sich der Tag dem Ende zuneigte, färbte sich der Himmel in Rosa- und Orangetönen. Alles war so, wie wir es uns erhofft hatten. Als die Dunkelheit hereinbrach, klingelte das Telefon von Max – seine Familie wartete auf ihn. Ein Blick auf mein Telefon zeigte eine Flut neuer E-Mails. Wir hatten es geschafft, einen Tag voller Abenteuer in ein geschäftiges Leben voller Verpflichtungen zu quetschen. Es war nur ein Tag gewesen, aber unsere Köpfe waren frei – wir fühlten uns glücklich und erfüllt.

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their busy lives to find solace and excitement in the mountains. As the day drew to a close, we found ourselves skiing into the twilight, the sky painted in hues of pink and orange. The day had been everything we hoped for. On the way back to the car, as darkness fell, Max’s phone rang — his family was waiting for him. A glance at my phone revealed a flood of new emails: upcoming shoots, checking weather, organizing travel, and getting the job done. Back in Ehrwald, we packed up our gear and shared a quiet moment of reflection. We managed to squeeze in a day full of adventure amidst busy lives filled with obligations. It had just been one day, but our minds were cleared – we felt happy and free.

Photo f 2.5 – 1/1600 Rider Max Kroneck


T H E PA S S A M A N I J A

CKET


39° 19’ 40.7“ N 120° 10’ 59.7“ W

Epic Powder USA

Photo & Text: Ming Poon

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Photo f 5.6 – 1/1250


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Rider Mark Abma

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EPISCHER TIEFSCHNEE DIE EROBERUNG EINES LEGENDÄREN STURMS AM LAKE TAHOE

In einem von Extremen geprägten Winter erlebten Lake Tahoe und die kalifornische Sierra Nevada einen Sturmzyklus, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der März brachte einen monumentalen Sturm mit über 250 Zentimeter Schnee in nur einem Monat. Für Xander Guldman und Mark Abma, die Hauptakteure im neuesten Streifen von Matchstick Productions, war dies der ultimative Spielplatz. Während die meisten Menschen eingeschneit waren, wagte sich das Duo in den Sturm und navigierte durch Tiefschnee und riesige Pillows, um beeindruckende Aufnahmen zu drehen. Wenn man tiefen Powder, abwechslungreiches Terrain und zwei der besten Skifahrer kombiniert, entsteht ein wirklich besonderer Tag. Anfang März bereitete sich die Region Lake Tahoe auf den größten Schneesturm der Saison vor. Die Sierra Nevada wurde mit Schnee überschüttet – die Hälfte der gesamten Schneemenge der Saison in einem einzigen Monat. Dieser selbst für diese Region außergewöhnliche Schneesturm war die Bühne für Guldman und Abma, zwei bekannte Namen im Skisport, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Die beiden sind keine Unbekannten, wenn es um schwierige Bedingungen geht. Ihr Ruf

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Photo f 5.0 – 1/640 Rider Mark Abma, Xander Guldman

beruht darauf, anspruchsvollstes Gelände zu fahren und dabei alles auf Film zu bannen. Für den neuesten Skifilm von Matchstick Productions bot der gewaltige Märzsturm die perfekte Gelegenheit, ein besonderes Filmsegment zu drehen. Das Abenteuer begann in der Nähe von Xanders Haus am Donner Lake in Kalifornien. Es lag bereits jede Menge Powder, und die Schneeflocken fielen weiterhin mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Die Mission war klar: Guldman und Abma sollten ihr Ding machen und die bestmöglichen Filmszenen und Fotos einfangen. Bei derartigen Bedingungen kann es eine Herausforderung sein, sicheres Gelände zum Skifahren und Fotografieren zu finden, und Xanders profunde Kenntnisse der Schneedecke und des Geländes erwiesen sich als entscheidend für ihren Erfolg. Als die beiden talwärts unterwegs waren, explodierte das Gelände jedesmal förmlich um sie herum, und der lockere Schnee wogte bei jedem Turn. Die Bäume waren vollständig begraben und bogen sich unter dem Gewicht des weißen Goldes. Die Sicht schwankte je nach Intensität der fallenden

Photo f 4.0 – 1/640 Rider Xander Guldman


EPIC POWDER CONQUERING LAKE TAHOE’S LEGENDARY STORM

In a winter marked by extremes, Lake Tahoe and California’s Sierra Nevada experienced a storm cycle that will be remembered for years. March delivered a monumental storm, with over 100 inches of snow – about half the season’s total – in just one month, transforming the region into a snow sports paradise. For seasoned skiers Xander Guldman and Mark Abma, stars of Matchstick Productions’ newest ski film, this was the ultimate playground. While most were snowed in, the duo ventured into the storm, navigating deep powder and pillow-like terrain to capture awe-inspiring footage. Combining deep powder, playful terrain, and two of the world’s best skiers, you get a rare set of conditions and a truly special day. As March began, the Lake Tahoe region braced for what would become the most significant snowstorm of the season. The Sierra Nevada, known for its stunning landscapes, received a deluge of snow—half the season’s total in a single month. This storm, exceptional even by winter standards, set the stage for Guldman and Abma, two of skiing’s most revered names, to showcase their talents. Guldman and Abma are no strangers to challenging conditions. Their reputations are built on tack-

Photo f 5.6 – 1/1600 Rider Mark Abma

ling demanding terrain and capturing their exploits on film. For Matchstick Productions’ latest ski movie, the colossal March storm provided the perfect opportunity to create a special film segment. The adventure began near Xander’s home on Donner Lake, CA, blanketed in fresh powder with snowflakes falling at an astonishing rate. The mission was clear: let Guldman and Abma do their thing and capture the best video and photos possible. In conditions like these, finding safe terrain to ski and shoot can be challenging, and Xander’s intimate knowledge of the snowpack and terrain proved crucial to their success. As they descended, the terrain exploded around them, with the low-density snow billowing with each turn. The trees were fully coated, bending under the snow’s weight. Visibility fluctuated with the intensity of the falling flakes. These were challenging conditions, but this is where Guldman and Abma thrive. Each turn and each jump were executed with

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Flocken. Es waren schwierige Bedingungen, aber genau darin liegt die Stärke von Guldman und Abma. Jeder Schwung und jeder Sprung wurden mit Präzision ausgeführt, und der tiefe, kalte Schnee bot die Art von Bedingungen, von denen Skifahrer träumen, die sie aber nur seltenst erleben dürfen. Der Aufstieg zum Gipfel war ein regelrechter Grabenkrieg und das Spuren stellte ihre Ausdauer auf die Probe. Je höher sie kamen, desto tiefer wurde der Schnee, und die Verwehungen konnten einen ganzen Menschen verschlucken. Doch ungeachtet der körperlichen Anstrengung und der klirrenden Kälte herrschte ständig ein spürbar positives Gefühl der Aufregung. Das war Tiefschneefahren in seiner reinsten Form. Und trotz

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der harten Bedingungen hielt das Filmteam jeden Moment fest. Der Kontrast zwischen dem unberührten Schnee und den rasanten Abfahrten ist ein wahrer Augenschmaus. Jedes Bild vermittelt nicht nur die Action, sondern auch den tiefen Schnee und die schiere Macht und Schönheit des Wetters. Die Abfahrt endete an der Talstation, wo der Sturm unerbittlich weiter wütete. Erschöpft, aber begeistert, wussten Guldman und Abma, dass sie etwas ganz Besonderes festgehalten hatten. Dieser besondere Sturm mit seinem tiefen, kalten Schnee bot die perfekte Leinwand für ihre ganz spezielle Kunst. Die Sierra Nevada, insbesondere die Region um den Lake Tahoe, ist bekannt für ihre dramatischen Wetterlagen und ihre

Photo f 5.0 – 1/1600


precision, the deep cold snow offering the kind of conditions skiers dream about but rarely experience. The ascent to the top of each zone was trench warfare; breaking trail tested their endurance. The higher they climbed, the deeper the snow became, with drifts that could swallow a person whole. Yet amidst the physical exertion and biting cold, there was a palpable sense of excitement. This was powder skiing at its finest. Despite the harsh conditions, the film crew captured every moment. The footage from this storm cycle would lead to a segment in the latest MSP Films movie. The contrast between the pristine, untouched snow and the dynamic movement of the

Rider Xander Guldman

skiers created a visual feast. Each frame conveyed not just the action but also the deep snow and the sheer scale and beauty of the storm. Their journey ended back at the base, where the storm continued its relentless assault. Exhausted but elated, Guldman and Abma knew they had captured something truly special. The storm, with its deep cold snow, had provided the perfect canvas for their artistry. The Sierra Nevada, especially the Lake Tahoe region, is known for its dramatic weather patterns and stunning scenery. This storm, however, was exceptional. It brought out the best in the

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atemberaubenden Landschaften. Dieser Sturm war jedoch außergewöhnlich. Er holte das Beste aus den Skifahrern und der Landschaft heraus und schuf eine Synergie, die sowohl atemberaubend als auch überwältigend war. Für Guldman und Abma war dies nicht nur ein weiterer Filmdreh, sondern ein Beweis für ihre Liebe zum Sport und ihren Respekt für die Berge. Ihre Zeit in Truckee wird aber auch in Erinnerung bleiben, weil das Feuer in zwei Skifahrern, die für den Powder leben, wieder neu entfacht wurde. Guldman und Abma verkörpern den Geist echter Soul-Skifahrer, die ihren Sport aus echter Leidenschaft sowie der Liebe zu den Bergen und zu epischen Tiefschneetagen ausüben.

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skiers and the landscape, creating a synergy that was both breathtaking and humbling. For Guldman and Abma, this wasn’t just another film shoot; it was a testament to their passion for the sport and their respect for the mountains. Their time in Truckee will be remembered not just for the incredible skiing and massive storm cycle but for reigniting the fire of two skiers who live for powder. Guldman and Abma embody the spirit of true soul skiers – those who ski for the love of the sport, the mountains, and the indescribable joy that only deep powder days can bring.

Photo f 5.6 – 1/1600 Rider Mark Abma


GLEN PLAKE, Elan HQ, Slowenien

Im Gelände Zuhause

LEICHTES GEWICHT

HÖCHSTE STABILITÄT

MAXIMALE VIELSEITIGKEIT


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Photo f 6.3 – 1/2500


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44° 50’ 28.9“ N 6° 14’ 12.0“ E

Steep Couloirs and new Friends FRANCE

Photo & Text: Ben Tibbetts

Rider Valentine Fabre

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STEILE COULOIRS UND NEUE FREUNDE EIN WINTER IM ÉCRINS-MASSIV

Das Refuge de Chalance ist eine der wenigen unbewirtschafteten Berghütten in den französischen Alpen. Sie liegt hoch über dem ruhigen Valgaudemar-Tal im Südwesten des Écrins-Massivs auf einem von Felsen umgebenen Plateau, weit weg von der großen Stadt, und besteht aus einem einzigen Raum mit Kochstelle, Essbereich, fünf Betten unten und einem Zwischengeschoss oben mit sechs Betten. Sie wurde 1970 erbaut und hat die für die damalige Zeit charakteristische Rautenform, die an viele Hütten im Vanoise-Massiv erinnert. Man hat das Gefühl, eine Einsiedelei oder Sternwarte zu besuchen.

auf. Ein Stück weiter war die Straße völlig weggespült. Wir tasteten uns nach vorne, wegen des drohenden Steinschlags immer den Blick nach oben gerichtet. Vom Rif du Sap aus ging es einen steilen, schmalen Pfad hinauf. Die Temperatur stieg am frühen Nachmittag schnell an und der Aufstieg wurde ziemlich schweißtreibend. Nach ein paar Stunden erreichten wir die Schneegrenze in der Nähe der Cabane de la Muande auf über 2.000 Meter und schnallten endlich die Ski an. Wir trafen auf eine alte Aufstiegsspur und tiefe Fußspuren, was darauf schließen ließ, dass vor kurzem jemand hier war.

Mit Silvia und Stefano, unseren italienischen Freunden und Bergführern, machten Valentine und ich uns Mitte Februar auf den Weg nach Süden in die Écrins, um ein kleines Fenster stabilen Wetters und guter Schneeverhältnisse auszunutzen. Angesichts der Abgeschiedenheit des Refuge de Chalance hatte ich wenig Zweifel, dass wir allein sein würden. Als wir in Turnschuhen und mit den Skiern auf dem Rücken die Schranke in Bourg passierten, wurde uns schnell klar, warum die Straße im Winter für Autos gesperrt ist. Der Hang über uns war mit Lawinenschutt übersät, und der Asphalt wies riesige Löcher

Wir näherten uns der Hütte und machten zu unserer Überraschung vier Männer auf der Terrasse aus. Wir erfuhren, dass sie am Vortag aus Paris gekommen und aufgestiegen waren. Augrund der Wärme waren ihre Spuren bereits geschmolzen. Sie waren um 9 Uhr morgens in Bourg aufgebrochen und hatten für die 1.400 Höhenmeter zur Hütte ganze 12 Stunden gebraucht. Da sie so viel Schnee nicht erwartet hatten, hatten sie nur gefütterte Gummistiefel und Spikes statt Steigeisen oder Schneeschuhe dabei. Beeindruckt und gleichermaßen entsetzt hörten wir ihrer Geschichte zu.

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Photo f 4.0 – 1/15 Rider SIlvIa Loregian, Stetano Ragazzo

Photo f 7.1 – 1/1600 Rider Valentine, Silvia, Stefano


STEEP COULOIRS AND NEW FRIENDS A WINTER IN THE ÉCRINS MASSIF

The Refuge de Chalance is one of the few precious, unguarded alpine huts in the French Alps. Perched high above the tranquil Valgaudemar valley in the southwest of the Écrins massif, it is located in a flat, rock-surrounded area, far from the big city, and consists of a single room with a cooking space, a dining area, five beds below and a mezzanine with six beds above. Built in 1970, it has the lozenge shape characteristic of the time, reminiscent of several huts in the Vanoise. It feels as if you are visiting a secular hermitage or a celestial observatory.

washed away by a landslide, and the remaining tarmac overhung the void. We crept past, keeping a furtive gaze upwards in case any rogue rocks might still tumble down.

Passing the “road closed” barrier at Bourg wearing trainers and carrying the skis on our packs, we soon discovered why it was off limits to cars in winter. The hillside above us had been raining rocks and avalanche debris, and the tarmac had huge bomb craters in it. A little further along, the road had been entirely

From Rif du Sap we trotted up a steep, narrow path. The air temperature began to soar in the early afternoon, and we were soon sweating profusely in our t-shirts. After a couple of hours, we reached the snow line near Cabane de la Muande at over 6,500 feet and finally clipped into our skis. There was an old skin track with a trench of melted footprints on top, suggesting a couple of teams had visited recently. To our surprise, we spotted four guys on the terrace as we neared the refuge. They were as surprised as us and busied to make space for us as we arrived. We learned they had driven from Paris and walked up the previous day, but it had been so hot that their tracks had since melted. Leaving Bourg at 9 am, they had taken 12 hours to ascend the 4,600 feet to the hut, arriving in the dark. Not realizing there would be so much snow, they were equipped with fur-lined rubber boots and running spikes rather than crampons or snowshoes. We listened to their story with our mouths open, impressed and horrified in equal measure.

Photo f 7.1 – 1/500 Rider Valentine Fabre, Silvia Loregian, Stefano Ragazzo

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With Silvia and Stefano, our Italian friends and alpine guides, Valentine and I headed south to the Écrins to make the most of a brief period of stable weather and snow conditions. Given how remote the Refuge de Chalance is, I had little doubt that we would be alone, especially in mid-February.


Im Verlauf des Abends knüpften wir neue Bergfreundschaften, gingen dann aber früh ins Bett. Die Pariser hatten einen langen Abstieg vor sich. Sie brachen um 6.30 Uhr in der Dunkelheit auf. Einige Stunden später machten auch wir uns auf den Weg und stiegen bis zum Grat der Brèche de la Muande auf. Valentine fuhr als erste ab, wobei sie ihre Schwünge in dem steilen, ausgesetzten Gelände sorgfältig setzen musste. Wir fuhren auf immer besser werdendem Schnee am Lac de la Muande vorbei, passierten den Fuß der Rouies und stiegen im Schatten erneut auf, um den gut versteckten Eingang zum nordwestlichen Couloir zu suchen. Das Gelände war gigantisch, und das geheimnisvolle Couloir, das über uns zwischen massiven Fels-

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wänden verschwand, sah verlockend aus. Silvia machte sich auf den Weg in die erste Rinne, die in einen weiten, tief verschneiten Hang mündete. Wir schnallten unsere Ski wieder an, und ich begann, in steilen Spitzkehren eine Spur durch den Hang und die steile Rampe hinauf zu ziehen. Nach einer kurzen Pause spurten wir weiter eine lange Rinne hinauf, die zu einer ausgesetzten Scharte unterhalb der obersten Felswand führte. Weiter unten waren wir noch geschützt gewesen, aber jetzt, dem strengen Nordwind ausgesetzt, beeilten wir uns, etwas anzuziehen. Wir überquerten den Gipfel in Richtung Plateau des Glacier des Rouies und wurden vom Ausblick über das Hinterland der Écrins begrüßt. Eine kurze Querung führte uns zum Gipfel.

Photo f 6.3 – 1/2000


We spent the evening in the warm glow of mountain friendship and went to bed early. The Parisians faced a long descent with poor footwear on frozen snow and crept out into the darkness at 6.30 am. We set off a few hours later and wound our way up to the ridge of the Brèche de la Muande. Valentine skied down first, making carefully calculated turns in steep, exposed terrain. We skied on increasingly improving snow past Lac de la Muande, passing the base of Rouies and tracking up in the shade to find the hidden entrance to the giant northwest couloir. The terrain was colossal and the mysterious couloir above us looked tantalizing as it disappeared between massive rock walls. Silvia broke trail on foot up the first gully, which

Rider Valentine Fabre, Silvia Loregian, Stefano Ragazzo

opened up into a large hanging bay of deep, cold snow. We got back on skis, and I began to smash out a track making steep, delicate kick turns up the bay and the steeper ramp above to reach a large, hanging amphitheater high up the wall. We paused briefly to eat and then climbed up a long gully that led to an exposed notch below the final rock face. Further down we had been sheltered, but now, in the stiff north wind, we rushed to put on some clothes. We crossed the top to the Glacier des Rouies plateau and were greeted by a sweeping view of the wild interior of the Écrins. A short traverse led us to the summit when the day was already well advanced. All around were peaks I still dream of: L’Olan, L’Ailefroide, Les Bans – a lifetime of climbs in this massif alone.

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Rundherum zahlreiche Berge, die schon lange auf meiner Wunschliste stehen: L’Olan, L’Ailefroide, Les Bans... Bei unserer Abfahrt über das zerklüftete Gletscherplateau, vorbei an der Refuge du Pigeonnier und durch die Lawinenkegel, die nach Gioberney führen, gelangen uns zwischen Bruchharsch und Sulz nur wenige elegante Schwünge. Schließlich erreichten wir bei Dunkelheit die Straße. Zurück am Auto schickte ich eine Nachricht an die Pariser Crew, um mich zu vergewissern, dass sie es sicher zurückgeschafft hatten. In der Tat hatte ihr Abstieg den ganzen Tag gedauert und sie waren erst um 15 Uhr wieder am Auto. Zweifellos hatten sie die ganze Komplexität und Schönheit des Winters in den Bergen kennengelernt.

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During our 6,500-foot descent across the rugged glacier plateau, past the Refuge du Pigeonnier and into the avalanche gullies leading to Gioberney, we traversed the full range of horrendous skiing conditions. In the middle, between the icy crust above and the sticky glue further down, we only managed a few elegant turns. Finally, we reached the end of the road as the last orange light faded on the horizon. Back at the car, I sent a message to the Paris crew to make sure they had returned safely. In fact, they had experienced another full-day epic on the descent and reached their car at 3 pm. Undoubtedly, each of them had learned to appreciate the complexity and beauty of winter in the mountains.

Photo f 7.1 – 1/1000 Rider Valentine Fabre


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47° 06’ 33.4“ N 12° 20’ 43.2“ E

An ancient Majesty AUSTRIA

Photo: Christoph Oberschneider Text: Sandra Lahnsteiner-Wagner

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Photo f 1.4 – 1/20000


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Rider Sandra Lahnsteiner-Wagner

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DIE WELTALTE MAJESTÄT EIN BESUCH AM GROSSVENEDIGER

Inmitten der Hohen Tauern, dem höchsten Gebirgsmassiv Österreichs, thront der Großvenediger, einer der letzten vergletscherten Gipfel in den Ostalpen. Der Großvenediger, auch bekannt als „weltalte Majestät“ seit der Erstbesteigung 1841, ist mit seinen 3.657 Metern der höchste Berg Salzburgs und der vierthöchste in Österreich. Woher der Eisriese seinen Namen hat, ist jedoch weniger bekannt: Vom Gipfel aus ist Venedig nicht zu sehen. Der Sage nach sollen „Venedigermandl“, Fremde aus dem Raum Venedig, auf der Suche nach Gold und Edelsteinen Namensgeber gewesen sein. Die Skitour auf den Großvenediger ist wie Gold zu bewerten. Auch wenn der Gipfel des Großvenedigers schrumpft (ursprünglich 3.666 Meter) und das Gipfelkreuz 2012 um 15 Meter versetzt werden musste, bleibt der Großvenediger eines der begehrtesten Skitourenziele der Ostalpen. Der Aufstieg von der Nordseite gilt als schönster und vielseitigster, ist aber auch der längste. Von der Haute Route gut akklimatisiert, war ich noch nicht bereit, die Skitourenski einzumotten. Als meine Freunde Ursi und Christoph den Wunsch äußerten, endlich auf den höchsten Berg ihrer

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Photo f 1.4 – 1/250 Rider Sandra Lahnsteiner-Wagner und Ursi Eberl

Heimat zu steigen, war ich sofort dabei. Nur wenige Tage später bot sich das perfekte Zeitfenster. Der Großvenediger gehört zu den Traumzielen vieler Skitourengeher. Kein Wunder, ist er doch von zahlreichen Skitouren in den Bayerischen Alpen, im Karwendel und selbst aus dem Tennengau oder den Kitzbüheler Alpen sichtbar. Von der Nordseite aus dem Pinzgau – trotz Hüttentaxi bis zur Postalm auf 1.700 Metern im Obersulzbachtal – sind fast 2.000 Höhenmeter bis zum Gipfel zu bewältigen. Die Tour als Zweitagesunternehmung anzugehen, ist ideal, da die Kürsingerhütte auf 2.558 Metern ein perfekter Stützpunkt ist. Kurz nach der Postalm können wir die Ski anschnallen und den stetig ansteigenden Weg durch das wunderschöne Obersulzbachtal genießen. Das Tal mit seinen steilen Flanken führt ins großartige Gletschergebiet des Großvenedigers. Neun Gletscher liegen im Einzugsgebiet des Obersulzbaches, der größte davon das Obersulzbach-Kees. Auf 2.230 Metern erreichen wir den Gletschersee, der an der Stelle der ehemaligen „Türkischen Zeltstadt“

Photo f 2.5 – 1/2900 Rider Sandra und Ursi


AN ANCIENT MAJESTY A VISIT TO GROSSVENEDIGER

Amidst the Hohe Tauern, Austria’s highest mountain range, rises the Großvenediger, one of the last glacier-covered peaks in the Eastern Alps. The Großvenediger, known as the “ancient majesty” since its first ascent in 1841, is the highest mountain in Salzburg at 11,998 feet and the fourth highest in Austria. The origin of the name is not well known, as Venice is not visible from the summit. Legend has it that “Venedigermandl” – foreigners from Venice who came in search of gold and precious stones centuries ago – are responsible for the name. What is truly golden is the ski tour to the Großvenediger. Although the summit has decreased in size (originally measured at 12,024 feet) and the summit cross was relocated by 49 feet in 2012, the Großvenediger remains one of the most famous and sought-after ski mountaineering destinations in the Eastern Alps. No wonder, as it is visible from tours in the Bavarian Alps, the Karwendel and even from the Tennengau and Kitzbühel Alps. The ascent from the north side is considered the most beautiful and diverse, but is also the longest.

Photo f 1.4 – 1/32000 Rider Sandra und Ursi

Having just returned from the Haute Route, I was not yet ready to put my skis away. When my friends Ursi and Christoph expressed their desire to stand on the highest mountain of their homeland, Salzburg, I was immediately up for it. Just a few days later, the weather and avalanche conditions were perfect. Starting from the north side of Pinzgau – despite the chalet taxi to the Postalm at 5,577 feet– almost 6,562 feet in altitude have to be conquered to reach the summit. The ideal plan is a two-day trip, especially as the Kürsinger hut at 8,392 feet is the perfect base for ski tourers. Shortly after the Postalm, we strap on our skis and enjoy the continually ascending trail through the Obersulzbach valley. The narrow valley with its steep flanks leads into the magnificent glacier area of the Großvenediger. There are nine glaciers in the Obersulzbach basin, the largest being the Obersulzbach-Kees. At 7,316 feet, we reach the glacial lake, which was formed on the site of the former “Turkish Tent City”. Ignaz von Kürsinger, an Austrian alpinist, gave the huge icefall of the Obersulzbachkees this name because its ice formations looked like tents.

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liegt. Ignaz von Kürsinger, ein österreichischer Alpinist, bezeichnete den gigantischen Eisbruch des Obersulzbachkees so, da ihn die Eisformationen an türkische Zelte erinnerten.

hütte. Ich wähle den Weg oberhalb des Sommerwegs an der Südwestflanke, der uns unterhalb vom Zwischensulzbachtörl wieder auf den Gletscher bringt.

Nachdem wir den See überquert haben, geht es über mehrere Rücken hinauf bis zur Kürsingerhütte. Da wir früh dran sind, genießen wir den Strudel und den Ausblick auf die umliegenden Dreitausender. Großer Geiger, Maurerkeesköpfe, Hinterer Brochkogel… Ziele gibt es genug.

Angeseilt geht es auf flachen Gletscherterrassen Richtung Süden auf die Scharte zwischen Kleinvenediger und Großvenediger zu. Der Gipfel, dessen Hangkante von einem riesigen Eispanzer bedeckt ist, ist stets im Blick. Während der Himmel blau ist, hüllt sich der Gipfel in dichte Wolken. Als wir oberhalb der „Schlüsselstelle“ Venedigerscharte sind, verdichtet sich der Nebel. Ohne die gespeicherte Route hätte ich vielleicht umgedreht. So aber setzen wir den Weg fort und stehen eine Stunde später auf dem Vorgipfel. Ohne Ski gehen wir den kurzen

Nach einem reichhaltigen Abendessen gehen wir früh ins Lager, um am nächsten Morgen die Ersten zu sein, die aufbrechen. In der Morgendämmerung starten wir direkt hinter der Kürsinger-

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Photo f 1.6 – 1/12800


After crossing the lake, we climb across several ridges to the Kürsinger hut. Once there, we set up camp early, enjoy the excellent strudel and the view of the surrounding 10,000ers: Großer Geiger, Maurerkeesköpfe, Hinterer Brochkogel... There are plenty of objectives here. The hut is filling up and backcountry skiers from all over the world share our destination. After a hearty dinner, we go to bed early, determined to be the first to leave the hut in the direction of the Großvenediger. At dawn, we start our ascent directly behind the Kürsinger hut. While other groups first descend and then ascend via the wide glacier tongue of the Obersulzbachkees, I opt for the route above the summer route along the south- western flank, below Bach-

Rider Sandra und Ursi

mayrspitze and Schwarzhörndl. This option leads us back onto the glacier below the Zwischensulzbachtörl. Roped up, we traverse the flat glacier terraces southwards to the saddle between Kleinvenediger and Großvenediger, the summit always in view. While the sky around us is blue, the peak is often shrouded in clouds, which doesn’t worry me at first. Only when we reach the Venedigerscharte, which is often regarded as the crux of the tour, do the conditions change. The clouds become denser. Soon, we find ourselves surrounded by fog, without any visible guidance. If I hadn’t already climbed the Großvenediger several times, I might have turned back. Instead, we carry on, and an hour later, we are standing on the pre-summit of the

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Schneegrat zum Gipfelkreuz auf 3.657 Metern. Die Aussicht bleibt uns verwehrt, doch die Freude über die Tour und die bevorstehende Abfahrt überwiegt. Die Schneebeschaffenheit am Venedigerkees lädt zu weiten Schwüngen ein, doch Vorsicht ist geboten, das Obersulzbachkees ist spaltiger als sein Ruf. Wir umfahren die sichtbaren Spalten und fahren über die Gletscherzunge bis zur Türkischen Zeltstadt ab. Einen Tag später ist im Obersulzbachtal der Frühling eingekehrt. Wenn diese Tour die letzte der Saison war, dann war sie ein würdiger Abschluss.

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Großvenediger. Without skis, we hike across the short snowy ridge to the summit cross at 11,998 feet. We are denied spectacular views, but the pleasure of the hike and the anticipation of the descent prevail. The snow on the Venedigerkees invites us to make long turns, but we need to be careful, as the Obersulzbachkees is more crevassed than its reputation. We circumnavigate the visible crevasses and ski down the glacier tongue to the Turkish Tent City. A day later, spring is making its appearance in the Obersulzbach valley and the snow fields are shrinking. If this trip to the “ancient majesty” was our last ski tour of the season, it was a truly worthy finale.

Photo f 1.4 – 1/32000 Rider Sandra Lahnsteiner-Wagner


Not made for standing still.

Stillstand ist keine Option. Das Unbekannte treibt Dich an – und wir bringen Dich genau dorthin. Egal, womit und wo Du deine Grenzen suchst und überwindest, Du willst wissen, was da draußen auf Dich wartet. Also finden wir es heraus!


38° 41’ 48“ S 71° 43’ 48“ W

Where the Mountains are Alive CHILE

Photo & Text: Stefan Herbke

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Photo f 10.0 – 1/400


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Rider Paul Walser

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WO DIE BERGE LEBENDIG SIND HEISS-KALT UND WINDIG: CHILES VULKANE

Wenn der Sommer zu heiß ist, die Zeit bis zum ersten Schnee in Zeitlupe vergeht und die Ski im Keller Staub ansetzen, muss man über Alternativen nachdenken. Und weil sich der Saisonstart auf den Alpengletschern immer mehr nach hinten verschiebt, muss man global denken. So wie die Skiprofis, die auf der Südhalbkugel für den Weltcup trainieren. Zudem beginnt mit unserem Herbst auf den Vulkanen im Süden Chiles die Skitourensaison. In der Region Araukanien, der chilenischen Schweiz, stehen zwischen dem mächtigen Llaima, dem Villarrica mit seiner markanten Rauchsäule und dem vergletscherten Osorno unweit der Grenze zu Patagonien mehrere freistehende Vulkane – weiße, tief verschneite Pyramiden über glasklaren Seen, endlosen Weiten und dichten Wäldern. Mehr als genug Argumente, um bereits im Oktober die Skitourensaison zu eröffnen. Drei Tage Regen im Tal haben am Berg ihre Spuren hinterlassen. Das kleine Skigebiet Corralco am Fuß des 2.865 Meter hohen Lonquimay ist quasi eingeschneit. Beim Lift ist das Seil aus den Rollen gesprungen, von den Schleppliftbügeln ragt nur mehr der oberste Teil aus den Schneemassen. Gleich daneben spuren wir über die XXL-Hänge hinauf, freuen uns über die lang vermisste

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Photo f 10.0 – 1/400 Rider Paul Walser

Sonne und genießen die ungewohnte Kulisse mit Vulkanen, die wie Leuchttürme in den Himmel ragen. Die Wartezeit bis zum sehnsüchtig erwarteten Start in die Skitourensaison verbrachten wir mit Ausflügen, der Kontrolle der Schneeketten und dem Studieren des Wetterberichts. Die Erkenntnis: Der kleine Ausflug zu den Thermalquellen von Malleco entwickelte sich dank endloser Schlammpisten durch den chilenischen Dschungel zu einem großen Abenteuer. Die Ketten passten nicht und der Wetterbericht wurde nicht besser. Unsere Geduld wurde jedoch belohnt. Der gleichmäßige, nach oben zunehmend steiler werdende Kegel des Lonquimay ist ein fantastischer Skiberg mit zig Möglichkeiten. Für die Abfahrt wählen wir eine Variante durch die steile Südflanke mit ihrem markanten Felsriegel – auf der Südseite der Erdhalbkugel die perfekte Wahl für Powder. Ein Traum in Weiß und das passende Geburtstagsgeschenk für Paul Walser aus dem Ötztal. Gefeiert haben wir im Anschluss im einst von Schweizern erbauten Restaurant Suizandina – mit Raclette und Käsefondue. Am nächsten Tag steht der 3.125 Meter hohe Llaima auf dem Programm. Geplant ist der Aufstieg über die Nordseite, die mit 1.800 Höhenmetern zwar lang, aber schon morgens in der Sonne

Photo f 10.0 – 1/400 Rider Paul Walser


WHERE THE MOUNTAINS ARE ALIVE HOT, COLD AND WINDY: CHILE’S VOLCANOES

When summer is too hot, the wait for the first snow passes in slow motion, and the skis are gathering dust in the basement, so you need to think about alternatives. As the start of the season on the Alpine glaciers is increasingly being pushed back, you have to think globally, just like the professional skiers who train for the World Cup in the southern hemisphere. What’s more, the ski touring season on the volcanoes of south Chile begins with our fall. In the Araucania region, Chile’s Switzerland, there are several freestanding volcanoes between the mighty Llaima, the Villarrica with its striking column of smoke and the glaciated Osorno not far from the border with Patagonia – white, snow-covered pyramids above crystalclear lakes, endless vastness and dense forests. These are plenty of reasons to kick off the ski touring season in October. Three days of rain in the valley have left their marks on the mountains. The small Corralco ski area at the foot of the 9,400-foot Lonquimay is practically snowed in. The cable has obviously jumped out of the pulleys, and only the top parts of the T-bars are visible in the snow. Right next to it, we make our way up the XXL slopes, enjoying the long-awaited sunshine

Photo f 14.0 – 1/800 Rider Paul Walser

and the unusual backdrop of volcanoes rising into the sky like giant lighthouses. The waiting time was spent with excursions, inspecting our snow chains and studying the weather forecast until we could kick off the ski touring season. We realized that the short trip to the thermal springs of Malleco turned into a great challenge thanks to endless muddy roads through the Chilean jungle. The chains didn’t fit, and the weather forecast wasn’t getting any better. However, our patience was rewarded. The evenly shaped cone of Lonquimay, which gets steeper as it ascends, is a fantastic ski mountain with countless options. For the descent, we choose a line through the steep southern face with its striking rocky outcrop – the perfect choice for powder on the south side of the globe. It is a dream in white and the perfect birthday gift for Paul Walser from the Ötz Valley in Austria. Later, the birthday was celebrated at Suizandina restaurant – once established by Swiss immigrants – with raclette and cheese fondue. The next day, 10,250-foot Llaima is on our agenda. We plan to climb the north side, a long 5,900-foot ascent. It’s already exposed to the sun in the morning and a little more sheltered

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liegend etwas windgeschützter ist – der Wind ist auf den Vulkanen Chiles nämlich ein ständiger Begleiter. Die Distanzen haben gefühlt Westalpencharakter, und so nähern wir uns nur langsam dem nach oben hin immer steiler werdenden Vulkankegel. Ein gewaltiger Berg, der durch die faszinierenden Araukarienwälder am Fuß des Berges noch exotischer wirkt. Allerdings nimmt auch der Wind mit jedem Meter heftig zu, doch im Schutz des meterdicken Anraums am Gipfel gibt es einen windstillen Platz mit Bodenheizung, denn der Llaima gehört zu den aktivsten Vulkanen Südamerikas. Weiter geht es zum Villarrica, der hoch über dem gleichnamigen See aufragt und erst vor kurzem ausgebrochen ist. Die mäch-

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tige Rauchwolke zeigt eindrucksvoll, dass er immer aktiv ist. Vorbei an einem Lift, dessen Stützen und Sessel sich in surreale Eisgebilde verwandelt haben, geht es über die frisch verschneiten Hänge hinauf zum riesigen Krater. Leider verschlucken uns kurz unter dem höchsten Punkt die Wolken, die zwar vom Sturm immer wieder aufgerissen werden, doch ein Blick in den Krater mit der rotglühenden Lava ist nicht möglich. Zudem ist der meterdicke Anraum tückisch; aufgrund des warmen Bodens lauern unter dem Eis immer wieder Hohlräume. Nach traumhaften Skitouren auf die Vulkane Quetrupillán, Mocho und Casablanca steht zum Abschluss der komplett vergletscherte Osorno auf dem Programm. Ein mächtiger Berg,

Photo f 14.0 – 1/800


from the wind, which is our constant companion on Chile’s volcanoes. The distances feel like being in the Western Alps, which is why we only slowly approach the volcanic cone, which becomes steeper and steeper towards the top. It is a gigantic mountain, which looks even more exotic thanks to the fascinating araucaria forests at its foot. The wind gets stronger with every meter, but there is a sheltered, windless spot with floor heating at the summit, as the Llaima is one of the most active volcanoes in South America. Next up is Villarrica, which has only recently erupted, towering high above the eponymous lake. The mighty smoke column impressively shows that it is permanently active. Passing a

Rider Paul Walser, Hans Saler

lift with towers and chairs transformed into surreal ice ghosts, we make our way up the freshly snow-covered slopes toward the enormous crater. Unfortunately, the clouds engulf us just below the highest point. Although the storm repeatedly opens them up, looking into the crater with its red-hot lava bubbling below is impossible. Moreover, the thick ice crust is treacherous; cavities are potentially lurking everywhere underneath because of the warm, volcanic soil. After fantastic hikes to the Quetrupillán, Mocho and Casablanca volcanoes, the final stop on our itinerary is the completely glaciated Osorno. It is a mighty mountain that impresses with its sheer size, shape and location above Chile’s

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der durch seine schiere Größe, Form und Lage oberhalb des zweitgrößten Sees Chiles begeistert. Der Wetterbericht ist gut, der Wind sollte diesmal unter der 100 km/h-Marke bleiben – für chilenische Verhältnisse also ein Traumtag. So weit die Theorie, denn auf dem riesigen Gipfelplateau ist es aus mit der Ruhe. Nur kurz genießen wir den stürmischen Ausblick, dann geht es hinein in die extrem steile, windgeschützte Nordflanke. Eine Traumabfahrt über endlose Firnhänge, die etwas abrupt im dichten Dschungel endet. Doch die Abfahrtsvariante hat sich mehr als gelohnt, auch wenn jetzt gut 900 extra Höhenmeter Gegenanstieg auf uns warten – immerhin können wir auch hier in absolut unberührten Hängen unsere Spuren hinterlassen.

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second-largest lake. The weather forecast is promising, and the wind should remain below the 60 mph mark – a perfect day, according to Chilean standards. So much for the theory because the calm is over as soon as we reach the vast summit plateau. We enjoy the stormy panorama for just a brief moment before we drop into the extremely steep, wind-protected north face. It is a fantastic run with endless corn-snowy slopes that ends somewhat abruptly in the dense jungle. But the run was more than worth it, despite the extra 3,000 feet we have to hike back up. After all, we leave our tracks in incredibly alive yet untouched mountains.

Photo f 4.5 – 1/6400 Rider Paul Walser


GILLES SIERRO & KRYSTIN NORMAN WAYBACK COLLECTION


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46° 01’ 33.51“ N 07° 28’ 51.91“ E

A Valley at Standstill SWITZERLAND

Photo & Text: Mattias Fredriksson

Rider Leoni Zopp

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EIN TAL IM STILLSTAND DER ABGELEGENE ORT AM ENDE DER STRASSE

Auf der Fahrt ins Val d’Hérens im Kanton Wallis erheben sich zu beiden Seiten der kurvenreichen Straße hohe Berge. Traditionelle Holzchalets dominieren die Dörfer, und je weiter man fährt, desto spärlicher wird die Bebauung. Nach 40 Kilometern in diesem spektakulären Tal bleibt die Zeit stehen. Während Verbier und Zermatt, nur wenige Täler weiter, mit modernen Attraktionen aufwarten, bleibt Arolla rustikal, gemütlich und verschlafen. Kein Wunder, ist es ein Weiler am Ende der Straße mit weniger als 100 Einwohnern. Es gibt eine Handvoll alter Hotels, ein paar Restaurants, einen Familien- und einen Outdoor-Laden und ein paar alte Schlepplifte, mit denen man einen Teil der Berge erklimmen kann. Das Tempo hier ist ... langsam. Mit einer Grundfläche von 2.000 Metern ist Arolla eines der höchstgelegenen Skigebiete in Europa. 3.000- bis 4.000-Meter-Gipfel und einige der besten Backcountry-Zugänge in den Alpen umgeben den kleinen Ort. Noch besser ist, dass sich dieser abgelegene Ort eine authentische und raue Skikultur ohne große Menschenmassen bewahrt hat. Während die erfolgreichsten Skigebiete weltweit von Großkonzernen kontrolliert werden, müssen kleine, unabhängige Skigebiete die Bücher ausgleichen. Orte wie Arolla verschwinden immer mehr.

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Photo f 5.6 – 1/640 Rider Leoni Zopp

Tief im Tal und von Gletschern umgeben, liegt Arolla in einer spektakulären Umgebung. Die alten Lifte, nur wenige Gehminuten vom ruhigen Dorfzentrum entfernt, sind steile Leitern zu einem Backcountry, das 1.000 Meter höher beginnt. Mit Fellen bietet das Terrain einige der aufregendsten Abfahrten der Alpen. Couloirs, Abfahrten und Steilhänge bis zu 50 Grad Neigung, die mit Liften und Beinkraft erreichbar sind, stellen Arolla auf eine Stufe mit legendären Orten wie La Grave und Alagna. Arolla bietet auch weniger einschüchterndes Terrain und mehrere Skitourenhütten mit Hüttenwirten und gutem Essen, die in wenigen Stunden mit Fellen vom Skigebiet erreichbar sind. Dies zieht Skifahrer unterschiedlicher Leistungsstufen an. Eine Hütte, die Cabane des Vignettes, südlich des Dorfes am Pigne d’Arolla (3.787 Meter), ist wegen ihrer Lage an den Klippen mit atemberaubender Aussicht und ihrem Ruf, die größten Röstiportionen der Alpen zu servieren, sehr beliebt. Sie liegt an der 200 Kilometer langen Haute Route zwischen Chamonix und Zermatt. Manche behaupten, der schönste Teil dieser Route liege zwischen Arolla und Zermatt, weshalb einige Bergführer diese kürzere Route in ihr Programm aufnehmen.

Photo f 10.0 – 1/400 Rider Janick Staub, Leoni Zopp


A VALLEY AT STANDSTILL OFF THE RADAR AT THE END OF THE ROAD

Driving into the Val d’Hérens valley in Switzerland’s Valais canton, towering mountains wall off either side of the winding road. Traditional wooden chalets dominate the small villages, and the further you go, the more sparsely built it becomes. 25 miles into the spectacular valley, time stops. While Verbier and Zermatt, just a few valleys away, bustle with modern attractions, Arolla remains rustic, cozy, and sleepy. At the end of the road, the tiny town is a hamlet of houses with less than 100 inhabitants. It has a handful of old hotels, a couple of restaurants, a family-owned corner store, an outdoor store, and some ancient surface lifts that take you partway up the big mountains. The pace here is … slow. With a base area of 6,560 feet, Arolla is one of the highest-located ski areas in Europe. Dozens of 10,000 to 13,000-foot peaks and some of the best backcountry access in the Alps surround the small resort. Even better, this off-the-radar location has preserved an authentic and raw ski culture devoid of big crowds. While massive corporations control the most successful ski destinations globally, small independent ski hills need help balancing the books, and places like Arolla are disappearing rapidly.

Photo f 8.0 – 1/800 Rider Leoni Zopp

Deep in the valley and surrounded by glaciers, Arolla sits in a spectacular setting. The old Poma lifts, within walking distance from the quiet village center, are steep ladders to a vast backcountry starting 3,280 feet higher. With skins, the terrain offers some of the most exciting skiing in the Alps. The many couloirs, off-piste runs and faces up to 50 degrees, accessible via lifts and leg power, place Arolla on par with legendary spots like France’s La Grave and Italy’s Alagna. But Arolla also offers less intimidating terrain than these destinations as well as several ski-touring huts, with wardens and great food, accessible within a few hours of skinning from the ski area. This draws skiers of varying ability levels. One hut, Cabane des Vignettes, south of the village at Pigne d’Arolla (12,422 feet), is a favorite for its cliffside location with breathtaking views and its reputation for serving the Alps’ largest portions of rösti. The hut lies along the 124-mile Haute Route between Chamonix and Zermatt. Some claim the most stunning part of this historic route is between Arolla and Zermatt, which is why some guides offer this shorter route as part of their lineup.

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Bergführer André „Dédé“ Anzévui wuchs in den Steilwänden von Arolla auf. In den 70ern, 80ern und 90ern war er Pionier vieler klassischer Abfahrten in seiner Heimat und den Alpen. Damals, ohne richtige Tourenausrüstung und mit Skiern von über 2 Metern Länge, war das Skifahren in Steilhängen eine ganz andere Herausforderung. 1974 gelang ihm die Erstbefahrung des Pigne d’Arolla und des Petit Mont Collon (3.555 Meter), zwei der spektakulärsten Gipfel bei Arolla. Als er 1989 die Nordwand des Matterhorns bezwang, festigte Anzévui seinen Ruf. Diese Abfahrt wurde bisher nicht wiederholt. Anzévuis Verbundenheit und Stolz hielten ihn in Arolla. Alles, was er wollte, fand er in den Bergen vor seiner Haustür.

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Schließlich gründete er das Bergführerunternehmen Freeride Experience. Heute arbeitet der charismatische 69-Jährige immer noch als Bergführer und führt sein Unternehmen mit einer Handvoll lokaler Führer. Gelegentlich fährt er noch steile Linien, lässt es nun aber langsamer angehen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte das Val d’Hérens mit dem Bau der ersten Hotels einen touristischen Aufschwung. Das Hotel Mont Collon wurde 1862 das erste Hotel in Arolla, und seither ist der Tourismus das Haupteinkommen des Dorfes. Anfangs war Arolla ein Pionierort für Bergsteiger. Ohne Straßenverbindung bis ins Jahr 1960 waren die Winter für die Einheimischen lang und hart. Mit dem Bau der ersten Lifte

Photo f 11.0 – 1/640


Mountain guide André “Dédé” Anzévui was raised among Arolla’s steep faces. In the 70s, 80s and 90s, he pioneered many classic runs around his home and the Alps. Back then, without proper touring equipment and skis over 6.5 feet, skiing steep lines was another ball game. In 1974, he claimed the first descent of Pigne d’Arolla and Petit Mont Collon (11,663 feet), two of Arolla’s most spectacular peaks. When he skied the north face of the Matterhorn in 1989, Anzévui cemented his reputation in steep skiing. The descent remains unrepeated. Anzévui’s sense of belonging and pride kept him in Arolla. Everything he wanted was right out the door in his local mountains. Eventually, he started the guide company Freeride

Rider Leoni Zopp

Experience. Today, at 69, the charismatic Anzévui still works as a mountain guide and runs his company with a handful of local guides. Occasionally, he still skis steep lines, but he has slowed down over the years. In the latter half of the 19th century, the Val d’Héren saw a tourist boom with the first hotels’ construction. Hotel Mont Collon became Arolla’s first hotel in 1862, and tourism has been the village’s primary income ever since. Initially, Arolla was a pioneering resort for alpine climbing and hiking, but with no road access until 1960, winters were long and challenging for locals. When the first ski lifts were built in the mid-60s, winter sports became a new economic boost, and most modern

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in den 60ern brachte der Wintersport neuen wirtschaftlichen Aufschwung, und heute kommen die meisten Besucher zum Skifahren. Doch es gibt Bedenken, dass diese Einnahmen nicht nachhaltig sind. Die Lifte sind alt, und ihre Stilllegung droht. Ein Vorschlag sieht eine neue Gondelbahn vor, die die alten Lifte ersetzen soll, und die Finanzierung soll von der Gemeinde getragen werden. Auch wenn viele der Meinung sind, dass Wachstum für die Wirtschaft unerlässlich ist, könnte eine derartige Entwicklung die authentische Atmosphäre von Arolla dauerhaft verändern. Die Alternative wäre, die Lifte abzubauen, sich ganz dem Skitourengehen zu widmen und das langsame Tempo zu bewahren, das Anzévui und andere an Arolla schätzen.

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visitors come for skiing. However, there are concerns within the community that this income isn’t sustainable. The lifts are ancient, and their retirement looms. A proposed development includes a new gondola lift to replace the old ones, and funding for this change will go to the community. While many feel this growth is essential to the valley’s economy, such a significant development could permanently change Arolla’s genuine, authentic atmosphere. The alternative could be dismantling the lifts, going all-in with ski touring, and preserving the slow pace that Anzévui and others cherish in Arolla.

Photo f 9.0 – 1/1000 Rider Mountain guide André „Dédé“ Anzévui


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47° 15’ 51.44’’ N 11° 46’ 37.85’’ E

One Thousand Days AUSTRIA

Photo: Max Draeger Text: Regina Mayer

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Rider Chris Ebenbichler

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EINTAUSEND TAGE VON DER RÜCKKEHR NACH EINEM FOLGENSCHWEREN UNFALL

Höhen und Tiefen, Licht und Schatten, ungerade Linien – der Blick vom Gipfel erzählt einiges über den Weg, den wir dorthin zurückgelegt haben. Über kleine Glücksmomente, aber auch große Herausforderungen. Für manche wird der Weg dadurch unmöglich, für andere dauert er Jahre. Manche brauchen dafür genau 1.000 Tage. So lange ist es her, seitdem Chris Ebenbichler, passionierter Skifahrer und Trainer am Olympiazentrum Tirol, einen folgenschweren Unfall erlitten hatte. Und nun ist er erstmals wieder auf Skitour und steht auf einem Gipfel. Am 21. März 2021 ändert sich das Leben von Chris auf einer ganz normalen Sonntagsskitour, wie er sie nennt, schlagartig. Mit vollem Speed kracht er bei der Abfahrt gegen einen Baum, bricht sich dabei seinen linken Unterschenkel, reißt sich jedes Band im Knie und erleidet massive Gewebeschäden, die schließlich zu Transplantationen führen. Und auch in ihm selbst zerbricht etwas. Den Menschen, der er einmal war, gibt es von nun an nicht mehr. Was folgt, sind schwierige Zeiten. Über eine Woche lang Ungewissheit, ob sein Unterschenkel amputiert werden muss. Schließlich behält er das Bein. Doch Skifahren, so die Ärzte, wird er nicht mehr können. Es vergehen Wochen des Grübelns,

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Photo f 2.5 – 1/400 Rider Chris Ebenbichler

des Haderns, und immer wieder die Frage nach dem „Warum“. Während seine Freunde und Bekannten auf Instagram Bilder von Skitouren posten, liegt Chris im Krankenhaus – ausgebremst vom Schicksal. Ein Physiotherapeut erzählt ihm bei einer Behandlung beiläufig von seinem Skitourentag – ihm, der laut Prognosen nie wieder auf Ski stehen wird; der statt in den Kindergarten zu gehen als Dreijähriger lieber den ganzen Tag am Berg verbrachte; für den die Berge einfach alles bedeuten. Wenn er eines den ganzen Tag machen und davon leben könnte, so wäre es Skifahren. Die Ruhe, die er dabei verspürt, ist nirgendwo sonst zu finden. Diese Ruhe im Kopf – sie fehlt. Gerade jetzt, wo er sie am meisten bräuchte. In diesem Moment im Krankenhaus ist er zu 100 Prozent überzeugt, dass er nie wieder mit Ski auf einem Gipfel stehen wird. Stattdessen steht er an seinem persönlichen Abgrund. Trotzdem gibt er nicht auf. Langsam beginnt er, die Situation zu akzeptieren und seine Energie für die Rehabilitation einzusetzen. Für das Weiterkommen – nach vorne, Schritt für Schritt. Zunächst ins Ungewisse. Doch mit Fortschritten wächst auch die Zuversicht. All sein Wissen als Sportwissenschaftler und die Erfahrung als

Photo f 1.8 – 1/640 Rider Chris Ebenbichler


ONE THOUSAND DAYS ABOUT A COMEBACK AFTER A DEVASTATING ACCIDENT

Ups and downs, shadow and light, odd lines – the view from the summit tells us a lot about the route we took to get there. It tells us about small moments of happiness, but also major challenges. For some, it makes the journey impossible, for others, it takes years. For some, it takes exactly 1,000 days. That’s how long it’s been since Chris Ebenbichler, a passionate skier and trainer at the Olympic Center Tyrol, was involved in a serious accident. And now, he is back on top of a mountain. On March 21, 2021, Chris’ life changes abruptly during an “ordinary” ski tour, as he calls it. At full speed, he crashes into a tree, breaking his lower left leg, tearing every ligament in his knee and suffering massive tissue damage that ultimately leads to transplants. Something also shatters inside of him. The man he once was no longer exists. What follows are tough times. For over a week, it is uncertain whether his lower leg needs to be amputated. In the end, he keeps his leg, but according to the doctors, he will never ski again. Weeks of pondering and agonizing pass, and the question of “why?” keeps coming up. While his friends post pictures of ski tours on Instagram, Chris is in hospital – thwarted by fate.

Photo f 3.2 – 1/8000 Rider Fabio Keck, Chris Ebenbichler

During a session, a physiotherapist casually tells him about his ski touring day – him, who, according to the prognoses, will never ski again; who, instead of going to kindergarten as a three-year-old, preferred to spend the whole day on the mountain; for whom the mountains simply mean everything. If he could do one thing all day and make a living from it, it would be skiing. There is nowhere else to find the peace and quiet that he feels when he’s on skis. This peace of mind – he misses it terribly. Right now, when he would need it most. At this moment at the hospital, he is 100 percent convinced that he will never ski to the top of a mountain again. Instead, he stands at his own personal abyss. But he doesn’t give up. Slowly, he begins to accept the situation and uses his energy for rehabilitation. For progress – moving forward, step by step. Into the unknown at first. But as he makes progress, his confidence grows. All his knowledge as a sports scientist and his experience as a trainer help him at this time. He trains himself, his body – and, above all, his mind. And now, exactly 1,000 days after the accident, he is back at the base of a ski tour. Together with Fabio Keck and a film crew.

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Trainer helfen ihm in dieser Zeit. Er trainiert sich selbst, seinen Körper – und vor allem den Geist. Und so steht er nun, 1.000 Tage nach dem Unfall, wieder am Ausgangspunkt einer Skitour. Zusammen mit Fabio Keck und einem Filmteam. Zweifel kreuzen Chris‘ Gedanken. Doch dann geht er los, setzt einen Schritt vor den anderen. Nur nicht grübeln, sich nicht vom Weg abbringen lassen. Vertrauen haben. Mit jedem Schritt, den sich Chris emporschraubt, sammelt er Zuversicht, dass er dieser Tour gewachsen ist, dass es läuft, dass es ein toller Tag wird. Das Glitzern des Schnees, die klare Luft und endlich wieder diese Ruhe im Kopf. Das gibt Selbstvertrauen. Nach 1.000 Tagen steht er dort, wo man ihm prophezeit

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hat, dass er niemals wieder stehen würde: am Gipfel eines Berges, erklommen auf Ski. Es ist Chris‘ ganz persönlicher Olympiasieg. Was zählt, sind nicht die Höhenmeter, die Schwierigkeit oder der Vergleich. Es zählt einzig und allein, hier zu stehen, es bis hierhin geschafft zu haben. Allen Behauptungen zum Trotz. Heute, hier am Gipfel, ist er ein anderer Mensch. Mit der festen Überzeugung, dass es gut wird und dem nötigen Aktionismus, lässt sich jede Krise im Leben meistern. Nur nicht stehen bleiben. Auch wenn es schwierig wird. So wie auch heute. Der schwierigste Teil steht noch bevor: die Abfahrt. Der Teil, bei dem der Unfall geschah; der sein Leben schlagartig veränderte. Chris schultert den Rucksack und macht

Photo f 5.6 – 1/5000


Doubts cross Chris’ mind. But then he sets off, one step in front of the other. Just don’t ponder, don’t let yourself be led astray. Have faith. With every step that Chris ascends the mountain, he gathers confidence that he is ready for this endeavor, that it will go well, and that this will be a great day. The glistening snow, the clear air, and – finally – that peace of mind again. All of this boosts his confidence. After 1,000 days, he is standing where he was told he would never stand again: at the summit of a mountain, conquered on skis. It is Chris’ very personal Olympic gold medal. What counts is not the altitude, the difficulty or the competition. The only thing that counts is to stand here, to have made it

Photo f 5.6 – 1/1150 Rider Fabio Keck, Chris Ebenbichler

this far. Against all odds. Today, here at this summit, he is a different person. With the deep conviction that things will turn out well. And that with the necessary actionism, every crisis in life can be overcome. Just don’t stand still. Even when the going gets tough. Just like today. The most difficult part of this tour is yet to come: the downhill run. The bit where the accident happened; the moment that suddenly changed his life. Chris shoulders his rucksack and prepares himself. A brief moment of hesitation. “Hello, can we go?” asks Fabio. “Yes,” says Chris and drops in. Into the white powder, out of the dark thoughts about the accident and the “what if?” And then, suddenly, everything is as

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sich bereit. Ein kurzer Moment des Zögerns. „Hallo, fahr’ ma?“, fragt Fabio. „Ja“, sagt Chris und fährt los. Hinein in den weißen Powder, heraus aus den schwarzen Gedanken an den Unfall und dem „Was wäre, wenn?“ Und dann, auf einmal, ist alles, wie es immer war. „Die Abfahrt hat sich einfach gut angefühlt“, erinnert sich Chris später. „Und der Moment, als ich unten war, der ist einfach nicht in Worte zu fassen.“ Nicht in Worte zu fassen – das ist eigentlich die ganze Geschichte von Chris Ebenbichler. Der Weg, den er in diesen 1.000 Tagen zurückgelegt hat. Das Auf und Ab aus Erfolgserlebnissen und Niederschlägen. Das sich immer wieder aufrappeln, nicht aufgeben und sich jeden Tag aufs Neue motivieren. Das, was möglich ist, wenn man fest daran glaubt und alles dafür gibt.

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it has always been. “The run just felt good,” Chris remembers later. “And the moment when I reached the bottom is simply beyond words.” Beyond words – that’s actually the full story of Chris Ebenbichler. The path he traveled in those 1,000 days. The ups and downs of success and failure. The way he has picked himself up again and again, never giving up and motivating himself anew every day. Those things that are possible if you firmly believe in them and give it your all.

Photo f 4.5 – 1/5000 Rider Fabio Keck, Chris Ebenbichler



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Photo f 3.2 – 1/100


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36° 32’ 43.8“ N 75° 12’ 25.1“ E

Against all Odds PAKISTAN

Photo: Mueez ud Din Text: Marta Sobczyszyn

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ALLEN WIDRIGKEITEN ZUM TROTZ EROBERUNG DER BERGE PAKISTANS

Das Hunza-Tal im Norden Pakistans bietet eine atemberaubende Landschaft und eine facettenreiche Kultur. Es liegt in der Region Gilgit-Baltistan, etwa 100 Kilometer von Gilgit entfernt. Das Tal wird vom Hunza-Fluss durchquert und ist von einigen der höchsten Berge der Welt umgeben, darunter der Rakaposhi (7.788 Meter), der Ultar Sar (7.388 Meter) und der Diran Peak (7.266 Meter). Abseits des Massentourismus ist das Tal ein Paradies für Abenteurer. In diese beeindruckende Kulisse begeben sich die Salewa-Athleten Yannick Boissenot und Arnaud Cottet: Die Idee, die Region auf Skiern zu erkunden, hatte Yannick zusammen mit seinem Freund und Bergführer Julien „Pica“ Herry, einem Experten für das Hunza-Tal. Pica gründete vor einigen Jahren die NGO „Zom Connection“ zur Förderung des Bergsports in Pakistan. Gemeinsam mit Arnaud Cottet und Yannik Boissenot, Kameramann Alexis Vernis und einem pakistanischen Team, startet das Abenteuer. Das Ziel: Ein Tourenerlebnis in den Bergen Pakistans erleben und gleichzeitig die neue Skitourenkollektion von Salewa testen. Am Morgen des 25. April kommen Yannick, Arnaud und Alexis in Islamabad an und fahren direkt nach Norden. Schon die

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Fahrt auf dem 1.284 Kilometer langen Karakorum Highway ist ein Erlebnis für sich: Die Straße führt durch landschaftlich und kulturell unterschiedlichste Gebiete entlang der Gebirge Pamir, Karakorum, Himalaya und teilweise Hindukusch und bietet eindrucksvolle Ausblicke. Nach über 20 Stunden auf der Straße erreichen sie endlich das grüne Hunza Valley. Mit dabei haben sie bewusst nur das Nötigste: Skitourenausrüstung, Kamera-Equipment und ein paar unverzichtbare Kleinigkeiten. All das nehmen sie mit ins Akklimatisierungscamp, ein kleines Dorf im Hopper-Tal, wenige Stunden von Karimabad entfernt. Die ersten Tage erkunden sie die sanften Hänge rund um das Basislager. Doch die Schneesituation erweist sich als gefährlich, die ursprünglich geplanten Linien sind nicht befahrbar. Das Alternativprogramm variiert zwischen Skipisten, Snowpark und Lawinenkursen. Zurück in Karimabad geht es um das Hauptziel der Reise: Skifahren auf Couloirs in einem abgelegenen Tal in Khunjerab, einem Nationalpark nahe der chinesischen Grenze. Dafür braucht es eine spezielle Sondergenehmigung, und die Athleten

Photo f 2.8 – 1/5000 Rider Yannick Boissenot


AGAINST ALL ODDS CONQUERING THE MOUNTAINS OF PAKISTAN

The Hunza Valley in northern Pakistan offers breathtaking views and a diverse culture. It is located in the Gilgit-Baltistan region, about 62 miles from Gilgit. The valley is cut across by the Hunza River and is surrounded by some of the highest mountains in the world, including Rakaposhi (25,551 feet), Ultar Sar (24,239 feet) and Diran Peak (23,839 feet). Far away from mass tourism, the valley is a paradise for adventurers. Salewa athletes Yannick Boissenot and Arnaud Cottet set off against this impressive backdrop: Yannick wanted to explore the region on skis with his friend and mountain guide Julien “Pica” Herry, an expert on the Hunza Valley. Pica founded the NGO “Zom Connection” to promote mountain sports in Pakistan. Supported by local partners, they provide equipment to the northern valleys of Pakistan, introducing locals to climbing, skiing, and skateboarding. Together with cameraman Alexis Vernis and a Pakistani team, Yannick and Arnaud set out. The goal: to experience a touring adventure in the mountains of Pakistan and, at the same time, test Salewa’s new ski touring collection. On April 25, Yannick, Arnaud and Alexis arrived in Islamabad and drove north. The 800-mile journey along the Karakoram

Photo f 13.0 – 1/320 Rider Yannick Boissenot, Arnaud Cottet

Highway was an adventure in itself. The road passes through diverse landscapes and cultures along the Pamir, Karakoram, Himalaya and Hindu Kush mountain ranges, and it is impassable in winter. Between landslides, blocked vehicles and police escorts, it took over 20 hours to reach the green Hunza Valley. They brought only the essentials: ski touring equipment, camera gear and a few other necessities. All this was taken to the acclimatization camp, a small village in the Hopper Valley, a few hours from Karimabad, the small town in the heart of the Hunza Valley and the group’s base. They spent the first few days exploring the gentle slopes around the base camp. However, the snow situation proved to be dangerous and the originally planned lines were not skiable. The alternatives varied between groomers, snow park and avalanche training. Back in Karimabad, the main goal awaited: skiing the couloirs in a remote valley in Khunjerab, a national park near the Chinese border. A special permit was required, and the athletes needed porters. The Pakistani team provided crucial support: Mueez ud Din, a young mountain guide and photographer, Javed Ali,

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müssen Träger anheuern. Das pakistanische Team unterstützt sie tatkräftig: Mueez ud Din, ein junger Bergführer und Fotograf, Javed Ali, ein erfahrener Bergführer, Ozair Khan, Kameramann und Influencer, Ali Hasnain, Snowboarder, und Hamza Masood, der Koordinator des Zom-Projekts. Javed sucht Träger für die Tour, stößt aber auf unerwartete Probleme: In Abwesenheit des Dorfchefs verlangen die Träger plötzlich das Doppelte des vereinbarten Preises. Den Athleten bleibt nichts anderes übrig, als umzukehren und einen Plan B auszuarbeiten. Das Team beschließt, das Basislager nördlich des Rakaposhi anzusteuern. Unter den mächtigen Hängen dieses 7.788 Meter hohen Riesen liegen einige befahrbare Wände. Nach einem

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Erkundungstag erreicht die Gruppe einen vielversprechenden Hang am Rakaposhi. In der Dunkelheit brechen Yannick und Pica auf, um den 5.000 Meter hohen Gipfel in Angriff zu nehmen. Am Morgen haben sie das Glück, eine schöne Linie bei optimalen Bedingungen zu finden. Nach mehr als zwei Wochen Reise können sie endlich einen Hang bezwingen. Die ganze Gruppe genießt die letzte, epische Abfahrt ins Basislager – ein unvergesslicher Moment. Nach dieser erfolgreichen Tour bleibt noch etwas Zeit, denn trotz steigender Temperaturen bleibt das Wetter stabil. Die Gruppe wählt das Naltar-Tal als letztes Basislager. Ziel ist es, Couloirs zwischen 4.000 und 5.000 Metern Höhe zu fahren.

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an experienced guide, Ozair Khan, a cameraman and influencer, Ali Hasnain, a snowboarder, and Hamza Masood, the coordinator of the Zom Project, who had quit his job as an emergency doctor to join the adventure. Javed faced unexpected challenges: in the village chief’s absence, the porters demanded double the agreed price. The athletes had no choice but to return and devise a plan B. The team decided to head to the base camp north of Rakaposhi. Beneath the slopes of this 25,551-foot giant are several lower, potentially skiable walls. Rakaposhi offers a stunning view of the Hunza Valley, attracting many tourists to its base camp. After a day of exploration, the group found a beautiful

Rider Yannick Boissenot, Julien „Pica“ Herry

slope merging into Rakaposhi. In the darkness, Yannick and Pica set out to tackle the 16,404-foot peak. By morning, they were fortunate to find a beautiful line under good conditions. After more than two weeks of traveling, they were finally able to master a backcountry line. The whole group enjoyed the final, epic run down to base camp – a moment to remember. After this successful objective, there was still some time left, as the weather remained stable despite rising temperatures. The group chose the Naltar Valley for their final base camp. The goal was to ski couloirs between 13,123 and 16,404 feet After scouting with the Pakistanis, Yannick and Pica attempted one of the couloirs the next day. The result: high temperatures

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Nach einem Erkundungstag versuchen Yannick und Pica ihr Glück in einem der Couloirs. Doch die hohen Temperaturen haben die Hänge in riesige Kartoffeläcker verwandelt. Ein Befahren ist unmöglich. Die Gruppe kehrt schließlich nach Karimabad zurück. Yannick und Arnaud bleiben noch ein paar Tage länger, um die mitgebrachten Salewa-Produkte zu spenden, die warmherzige Gastfreundschaft von Javed und Mueez zu genießen und die letzten Interviews für Yannicks Film abzuschließen.

had turned the slopes into impassable potato fields, making it impossible to ski these magnificent mountains. The group finally returned to Karimabad. Yannick and Arnaud stayed a few days longer to donate the Salewa equipment they had brought with them, enjoy the heartfelt hospitality of Javed and Mueez and complete some final interviews for Yannick’s film. One last chai, a few Pakistani fries with ketchup, and all too soon they were heading back home.

Ein letzter Chai, ein paar pakistanische Pommes mit Ketchup, und schon geht es wieder zurück nach Hause.

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Photo f 8.0 – 1/1250 Rider Julien „Pica“ Herry


SOUL OF EARTH WWW.KAESTLE.COM


15° 59’ 7.22“ S 68° 22’ 42.24“ W

A Quest beyond Summits BOLIVIA

Photo: Mountain Tribe Text: Andri Bieger

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Rider Martin Kogler, Andri Bieger

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DÜNNE LUFT IN DEN ANDEN EINE SUCHE JENSEITS DER GIPFEL

Die Anden – ein majestätisches Gebirge, das nicht nur mit seiner Höhe, sondern auch mit kultureller Vielfalt beeindruckt. In Bolivien und Peru sind die Berge heilig, und wer sie besteigen will, muss ihnen mit Respekt begegnen. Unsere kleine Gruppe aus Österreichern, Deutschen und Schweizern wollte nicht nur steile Abfahrten meistern, sondern auch von den Einheimischen lernen, denn sie öffneten uns die Tore zu diesen magischen Orten. Die Reise führte uns zu den höchsten Gipfeln der Region, wo wir an physische und mentale Grenzen stießen. Trotz dünner Luft, gesundheitlicher Beschwerden und unberechenbarem Wetter erlebten wir unvergessliche Momente. Es waren nicht nur die Abfahrten, die uns prägten, sondern vor allem die Menschen, die uns mit ihrem Wissen und ihrer Gastfreundschaft begleiteten. Mein Puls rast, während die Steigeisen durch die dünne Schneeschicht brechen und auf Eis treffen. Ich zwinge mich, drei weitere Schritte zu gehen, bevor ich erschöpft anhalte, um nach Luft zu schnappen. Der Schwindel lässt nach. Mein Blick wandert die Wand hinauf zum Gipfel. Seit der letzten Pause habe ich kaum 15 Meter zurückgelegt. Immerhin sind die Magenkrämpfe verschwunden. Das Antibiotikum scheint zu wirken.

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Rider Valentin, Paul, Martin

Unsere erste Station ist La Paz, die pulsierende Großstadt auf über 3.600 Metern. Es riecht nach Gewürzen und gebratenem Fleisch. Cholitas bieten am Straßenrand Waren an, Minibusse rasen durch die Gassen und Straßenhunde dösen im Schatten. Die ersten Wochen verbringen wir damit, uns zu akklimatisieren und unsere Mägen an die lokale Küche zu gewöhnen. Schließlich sind wir bereit für den 6.088 Meter hohen Huayna Potosi. Sergio, unser lokaler Skiguide, führt uns durch goldene Grassteppen, in denen Lamaherden weiden. Wir tragen die Ski auf 5.200 Meter zur Gletscherkante, wo endlich Schnee liegt. Trotz Beschwerden erreiche ich den Gipfel. Wir sitzen keuchend da, bis ein Wolkenfenster die Abfahrt erlaubt. Anfangs mit hakeligen Schwüngen, beginne ich die Abfahrt, dann wächst das Vertrauen, und der Spaß zeigt sich in flüssigen, harmonischen Kurven. Nach diesem Erfolgserlebnis setzen wir unsere Reise in Peru fort, wo wir den 5.752 Meter hohen Pisco und den 6.035 Meter hohen Tocllaraju trotz prekärer Schneeverhältnisse befahren. An den Ruhetagen tauchen wir in die reiche Kultur der Quechua und Aymara, der lokalen Bergvölker, ein. Seit Francisco Pizarro im 16. Jahrhundert das mächtige Inkareich zerschlagen hatte,

Rider Valentin Werner-Tutschku


THE THIN AIR OF THE ANDES A QUEST BEYOND SUMMITS

The Andes - a majestic mountain range that impresses with both its height and cultural diversity. In Bolivia and Peru, the mountains are sacred, and anyone who wants to climb them must treat them with respect. Our small group from Austria, Germany, and Switzerland not only wanted to master steep descents but also learn from the locals, who opened doors to these magical places. The trip took us to the highest peaks in the region, pushing us to our physical and mental limits. Despite the thin air, medical conditions, and unpredictable weather, we experienced unforgettable moments. It wasn’t just the descents that left their mark on us, but also the people who accompanied us with their knowledge and hospitality. I feel my pulse pounding as the crampons break through the thin layer of snow and hit the ice. I force myself to take three more steps before I come to an exhausted halt to catch my breath. The dizziness subsides. My gaze wanders up the wall to the summit. I have barely covered 50 feet since the last break. At least the stomach cramps have disappeared; the antibiotic seems to be working.

Rider Andri Bieger, Martin Kogler

Our first stop is La Paz, the vibrant city situated at over 12,000 feet. The smell of spices and roasted meat fills the air. Cholitas sell their goods on the roadside, minibuses zip through the alleyways, and street dogs snooze in the shade. We spend the first few weeks acclimatizing and adjusting our stomachs to the local cuisine. Finally, we are prepared for the 19,973-foothigh Huayna Potosi. Sergio, our local ski guide, leads us through golden grass meadows where llamas graze. We carry our skis up to 17,060 feet to the lip of the glacier, where snow is finally covering the surface. Despite my physical discomfort, I manage to reach the summit. We sit there panting until a weather window allows us to start our descent. I begin my run with awkward moves, but then the confidence grows, and I have fun making smooth, harmonious turns. After this achievement, we continue our journey in Peru, where we are able to ski Pisco (18,871 feet) and Tocllaraju (19,799 feet) despite precarious snow conditions. On our down days, we delve into the rich culture of the Quechua and Aymara, the local indigenous mountain people. Since Francisco Pizarro crushed the mighty Inca empire in the 16th century,

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kamen die Europäer vor allem als Eroberer. Gipfelnamen wie „Pico Austria“ zeugen von diesen kolonialen Bestrebungen. Es ist verständlich, dass viele Einheimische Abneigung gegenüber Touristen empfinden, die ihre heiligen Berge entweihen. Noch vor wenigen Jahren war die Region um den 6.074 Meter hohen Chachacomani in Bolivien, unserem letzten Ziel, für Ausländer „off-limits“. Heute jedoch profitieren die Einheimischen gerne vom Tourismus und helfen uns als Träger, unsere Sachen durch ein atemberaubend schönes Hochtal zwei Tage lang zum Highcamp zu bringen. In geklebten Sandalen und mit je 30 Kilogramm Gepäck bringen sie die Ausrüstung in einem unvorstellbaren Tempo auf über 5.200 Meter. Sie sind die wahren Helden dieser Expedition, und wir sind voller Dankbarkeit und Respekt.

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In der Nacht brechen wir zum Gipfel des Chachacomani auf. Der Aufstieg führt durch ein riesiges Labyrinth von Gletscherspalten. Mehrmals müssen wir im Schein der Stirnlampen unseren Weg über enge Schneebrücken suchen. Beim ersten Tageslicht sind wir ernüchtert: Das Face, das wir befahren wollten, ist viel eisiger und steiler als erwartet. Dennoch klettern wir in der Hoffnung, irgendwo eine fahrbare Linie zu finden, durch die Südwand zum Gipfel. Die Aussicht raubt uns den Atem: In der Ferne erstreckt sich der nebelverhangene Amazonas, das endlose Altiplano breitet sich vor uns aus, und am Horizont leuchtet der Titicacasee in tiefem Blau. Unter uns gähnt die Leere der Südwand. Mascht fährt als erster ein und


the Europeans came mainly as conquerors. Summit names such as “Pico Austria” bear witness to these colonial aspirations. It is no surprise that many locals are averse to tourists desecrating their holy mountains. Just a few years ago, the region around the 19,928-foot Chachacomani in Bolivia, our last destination, was off-limits to foreigners. Today, however, the locals happily profit from tourism and assist us as porters, carrying our equipment through a breathtakingly beautiful alpine valley for two days to the high camp. In taped sandals and with 66 pounds of luggage each, they transport the equipment to over 17,060 feet at an unimaginable speed. They are the true heroes of this expedition, and we are filled with gratitude and respect.

Rider Martin Kogler, Andri Bieger

That night, we set off for the summit of Chachacomani. The climb leads through a huge labyrinth of crevasses. We have to find our way over narrow snow bridges several times by the light of our headlamps. At first daylight, we are disillusioned: the face we wanted to ski is much icier and steeper than expected. Nevertheless, we climb through the south face to the summit in the hope of finding a passable line somewhere. The view takes our breath away: the mist-shrouded Amazon extends into the distance, the endless Altiplano sprawls out in front of us, and Lake Titicaca glows a deep blue on the horizon. Below us, the yawning void of the south face.

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steuert direkt durch die Wand, vorbei an bedrohlichen Gletscherabbrüchen. Vali wählt eine furchteinflößende, felsendurchsetzte Route, die erst 2018 erstbestiegen wurde, während ich mich für eine Abfahrt entlang des imposanten Grats entscheide. Die Freude, als wir unten auf dem Gletscher wieder vereint sind und uns umarmen, ist unbeschreiblich. Durch sumpfigen Schnee kämpfen wir uns mit letzter Kraft zurück zum Pass, wo Paul und Sergio uns erwarten. Dass wir mit unseren Erstbefahrungen einen ihrer Gipfel „entzaubert“ haben, nimmt uns Sergio nicht übel, denn uns verbindet etwas, das stärker ist als alle sprachlichen, geografischen und kulturellen Unterschiede: die Liebe zu den Bergen.

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Mascht is the first to drop in, straightlining through the wall, past menacing glacier crevasses. Vali chooses a terrifying, rock-ridden line that was first ascended in 2018, while I opt for a line along the impressive ridge. Our joy when reunited at the bottom of the glacier, high-fiving and hugging, is beyond words. We fight our way through the soggy snow back to the pass, where Paul and Sergio are eagerly awaiting us. Sergio doesn’t blame us for “demystifying” one of their peaks with our first descents. After all, we are united by something stronger than any linguistic, geographical or cultural differences: the love of the mountains.

Rider Valentin Werner Tutschku, Martin Kogler, Andri Bieger


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49° 19’ 58.1“ S 72° 53’ 9.2“ W

A Journey to untouched Peaks CHILE

Photo: Patricio Diaz Text: Martina Scheichl

Rider Niki Salencon, Silvia Moser, Nadine Wallner

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EINE REISE ZU UNBERÜHRTEN GIPFELN AUF DER SUCHE NACH DEM WETTERFENSTER IN PATAGONIEN

Zwei Jahre in Folge verschlägt es Nadine Wallner im Winter nach El Chaltén. Ein einsamer Ort mit unglaublichen Möglichkeiten für spektakuläre Linien, aber auch hohem Risikopotential, denn die Bedingungen in den verschneiten Bergen des Nationalparks Los Glaciares erlauben es nicht immer, alles auszuschöpfen. Die schwierigen Wetterverhältnisse und das Warten auf gute Tage kosten Nadine und ihre Begleiter ebenso viel Energie wie die kilometerlangen Zustiege. Dennoch gibt es nichts Vergleichbares, als sich an den unberührten Hängen des Fitz Roy und seiner Nachbarberge mit Skiern zu verewigen. Im Winter wirkt El Chaltén unwirklich. Wo sonst Hotels, Restaurants und Shops Menschen anziehen, herrscht Stille: verbarrikadierte Häuser, Einsamkeit, klirrende Kälte und der rauchende Gipfel des Fitz Roys. El Chaltén, gegründet 1985, ist der jüngste Ort Argentiniens und liegt am Rand des südlichen patagonischen Inlandeises. Heute hat es 350 Einwohner, von denen im Winter kaum einer bleibt. Dann wird es sehr still. Nur wenige suchen zu dieser Jahreszeit die Einsamkeit der Granitriesen, um Ski zu fahren. Und es gibt viele Gründe, dies hier nicht zu tun: unvorhersehbare Wetterereignisse, Gletscher-

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spalten und windgepresster Schnee, lange Zustiege und keine Rettungsteams. All das macht das Skifahren hier zu einem fragwürdigen Vergnügen mit hohem Aufwand. Max Odell, der „Ski-Messias“ von El Chaltén, kennt diese Herausforderungen genau. 1997 zog er hierher, um das Potential der verschneiten Hänge des Nationalparks zu erkunden. Damals gab es weder Informationen zur Gegend noch Lawinenwarnberichte. 30 Jahre später kennt er hunderte Kinglines, und es hat sich eine kleine Community gebildet. „Es passiert nicht oft, dass man eine Stadt wachsen sieht und daran teilhat. Das ist ziemlich cool,” sagt Odell. Die Berichte über das enorme Skitourenpotential haben auch Nadine erreicht. Sie und Odell lernten sich am Arlberg kennen, und er versicherte ihr, dass sie prädestiniert sei für das Skifahren in der Wildnis Patagoniens. Zwei Jahre in Folge kommt sie nach El Chaltén, um sich im winterlichen Niemandsland auszutoben. Was sie schnell merkt: Es mangelt nicht an perfekten Linien, sondern an passablen Bedingungen. Bei ihrem ersten Trip im Oktober 2022 verbringt sie in fünf Wochen nur fünf Tage auf den Skiern –

Photo f 3.2 – 10s


A JOURNEY TO UNTOUCHED PEAKS IN SEARCH OF THE PERFECT WEATHER SLOT IN PATAGONIA

For two consecutive years, freerider Nadine Wallner has ventured to El Chaltén in winter. This isolated place may seem deserted, but it offers incredible potential for breathtaking lines. However, it’s a gamble – despite the powder-laden mountains around Los Glaciares National Park, the conditions don’t always allow for full enjoyment. The challenging weather and the wait for a good powder day require just as much energy as the long climbs. Nevertheless, there is nothing better than leaving tracks in the snow on the untouched flanks of Fitz Roy and its majestic neighbors. El Chaltén in winter feels surreal. Where hotels, restaurants and stores usually attract the crowds, there is now nothing: boarded-up houses, solitude, freezing cold and the fuming summit of Fitz Roy. El Chaltén was founded in 1985 and is the youngest community in Argentina, located on the edge of the southern Patagonian ice field. Today, 350 inhabitants live here, but only a few stay in winter. Then it gets very quiet, and only a handful of people seek the solitude of the granite giants to go skiing. However, there are many reasons not to ski here: unpredictable weather, dangerous terrain with crevasses and windswept

Photo f 4.0 – 1/320 Rider Max Odell, Silvia Moser, Chiro, Nadine Wallner

snow, extremely long approaches and no rescue teams. Skiing here is risky business and requires considerable effort. Max Odell, known as the “ski messiah” of El Chaltén, is only too aware of this. When he moved there in 1997 to explore the snow-covered slopes of Los Glaciares National Park, there was no information or avalanche reports. Back then, Odell was a lone ski mountaineer among less than 40 inhabitants. Thirty years later, he knows hundreds of royal lines, and a small community has formed around the sport. “It’s not often that you can see a town grow and be part of it! I think that’s pretty cool,” says Odell. The news about the area’s ski touring potential also reached Nadine. She met Odell at her home in Arlberg, and when he assured her that, as a two-time freeride world champion and mountain guide, she was predestined for skiing in southern Patagonia, Nadine was intrigued and ended up spending two winters in El Chaltén, exploring this winter wonderland. She quickly realized that the challenge was not to find perfect lines, but suitable conditions. On her first trip in October 2022,

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nicht gerade viel. Das Problem in Patagonien ist vor allem das unberechenbare Wetter: Keine zuverlässigen Prognosen, seltene Gutwetterfenster und launischer Wind. Das Wetter schlägt schnell um, und die langen Zustiege erfordern oft eine Biwaknacht. Bei bis zu -20 Grad Celsius ist das kein Zuckerschlecken. Ihr erster Trip gestaltet sich schwierig, mit vielen Kilometern, die sie die Skier auf dem Rücken trägt – für Abfahrten mit wenig Powder und viel Harsch. Einziger Trost: Die Zeit im Tal lässt sich mit Tradklettern, Ping Pong und Mate-Tee-Trinken überbrücken. Skitechnisch ist aber mehr drin, das bestätigt auch Odell. Nadine beschließt, ein Jahr später die Suche nach der weißen Pracht fortzusetzen.

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2023 startet sie erneut, diesmal früher in der Saison und in Gesellschaft der italienischen Pro-Freeriderin Silvia Moser, Niki Salencon, Chiro und des Fotografen Patricio Diaz. Die Stimmung ist gut, aber auch diesmal gibt es kein Happy End im Hollywood-Stil. Dennoch gibt es viele Gelegenheiten, die klassischen Touren zu wiederholen: Vespignani-Gletscher, Cerro Crestón, Mosquito Creek oder Cerro Solo – und das mit so viel Powder, wie selbst Nadine es nicht zu träumen wagte. Einfach sind diese Touren jedoch nicht: Technisch, taktisch und konditionell muss jeder voll da sein. Mehr als einmal muss die Gruppe genau abwägen, ob die geplante Tour realisierbar ist. Mit Temperaturen bis -35 Grad Celsius und zu viel Neuschnee

Photo f 3.5 – 1/2000


she spent only five days skiing in five weeks due to the conditions. Patagonia’s challenges lie mainly in its unpredictable weather: no reliable forecasts, good weather slots are rare, and the wind is always capricious. Conditions change rapidly, and long approaches often require a bivouac. With temperatures dropping to -5° Fahrenheit, this is no easy task. Nadine’s first trip was tough, with many miles on foot, the skis on her back, trudging through pathless forests for descents with little powder and lots of crust. The only consolation: the time in the valley could be spent rock climbing, playing ping pong, and drinking mate tea. Odell confirmed that there was much more potential, so Nadine decided to return a year later to continue her search for the white gold.

Rider Nadine Wallner, Max Odell, Silvia Moser und Chiro

In 2023, she returned earlier in the season with Italian profreerider Silvia Moser, Niki Salencon, Chiro and photographer Patricio Diaz. Spirits were high, but once again, there was no Hollywood-style happy ending. However, there were plenty of opportunities to repeat classic tours, including Vespignani Glacier, Cerro Crestón, Mosquito Creek and Cerro Solo, with more powder than Nadine had ever dared to dream of. But even these runs were not easy, because you have to be skilled in every way: technically, tactically and physically. More than once, the group had to carefully weigh up whether a planned tour was even feasible. With temperatures dropping to -30° Fahrenheit and too much fresh snow, some projects

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bleiben einige Projekte unerreichbar. Auch mal Nein zu sagen, gehört in Patagonien dazu. Die Stimmung bleibt trotzdem gut.

were out of reach. Knowing when to say no is part of skiing in Patagonia. Nevertheless, the atmosphere remained cheerful.

Nach zwei Wochen Powder und einer drohenden Schlechtwetterfront ziehen Nadine, Silvia und Patricio sturmaufwärts nach Norden. Wird das Wetter in El Chaltén schlecht, kann man, dem Sturm folgend, in Bariloche die frisch eingeschneiten Couloirs von Frey fahren. Noch weiter nördlich finden sie in Chile im Cajón del Maipo großartigen Powder. In El Chaltén war nicht die erhoffte Ausbeute möglich, doch insgesamt sind alle auf ihre Kosten gekommen. Für die geplanten Ziele weiß Nadine: „Aller guten Dinge sind drei!“. Wir sind zuversichtlich, dass sie endlich ihr großes Wetterfenster bekommen wird.

After two weeks of powder and with a storm front approaching, Nadine, Silvia and Patricio headed north. When the weather turns bad in El Chaltén, you can follow the storm to Bariloche to find freshly snowed-in couloirs at Frey. Further north in Chile’s Cajón del Maipo, they met phenomenal conditions. While El Chaltén didn’t deliver the expected bounty, Nadine was satisfied with the trip. When it comes to planning her future, she knows: “All good things come in threes!” And we firmly believe that she will finally get her big weather slot.

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Photo f 10.0 – 1/2000 Rider Nadine Wallner


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Redaktion Editor Wolfgang Greiner (Texts, Translation)

Prepress & Druck Prepress & printing company AZ Druck und Datentechnik GmbH Heisinger Straße 16 87437 Kempten www.az-druck.de

Redaktionelle Mitarbeit Editorial staff Martin Fiala, Fredrik Schenholm, Stefan Baumgartner, Simon Schöpf, Andreas Vigl, Ming Poon, Ben Tibbetts,

Vertrieb Distribution company Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim www.mzv.de

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