material + technik möbel Ausgabe 03/2014

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FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T E C H N I K . D E · 3 0 8 3 5

Vielseitig, chamäleonartig und ästhetisch innovativ. Lapis bringt das Beste der Scharnierfunktion mit einem hohen Individualisierungsgrad in Einklang. Unabhängig vom Möbel-Stil sichern die 12 Farbausführungen und die 144 möglichen Farbzusammenstellungen immer die perfekte Kombination.

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LAPIS, DIE NEUEN FARBEN VON SALICE.

Wohn- und Küchenmöbel:

Fertigungstechnik:

Sitzmöbelbezüge:

Den Stauraum optimaler nutzen

Xylexpo fokussierte wirtschaftliches Lackieren

Beim Zuschnitt Leder und Stoff sparen 01.07.14 15:19


Macher & Märkte

Mehrwert für Küchen durch hochwertige Innenausstattung Innovative Beschläge und tolle Innenausstattungen. Auf den Fachmessen sind sie zuhauf zu sehen. In den Ausstellungsräumen des Küchenfachhandels und insbesondere auf der Großfläche stehen sie jedoch oftmals nicht im Fokus. Die Zulieferindustrie ist jedoch davon überzeugt, dass eine hochwertige und überzeugend präsentierte Schrankinnenausstattung einen wesentlichen Beitrag zur Qualität einer Küche leistet und dem Küchennutzer jede Menge Komfort und Mehrwert bringt. Im Rahmen einer „Qualitätsrunde“ versammelte material+technik möbel die Akteure an einem Tisch und fragte nach, weshalb so viele Innovationen aus dem Beschlag- und Innenausstattungsbereich gar nicht oder verspätet über die Ladentheke wandern. Austragungsort dieser ersten „Qualitätsrunde“ war die Küchenausstellung von Pronorm-Küchen in Vlotho. Unter der Moderation von Richard Barth (Chefredakteur/material+technik möbel) diskutierten Thomas Herden (Vertriebsleiter/Kesseböhmer), Stefan Kükenhöhner (Geschäftsführung/Hettich), Udo Helweg ­ ­(Verkaufsleiter/Pronorm), Thorsten Gösling (Leiter Materialwirtschaft/Pronorm) und Jens Gellert (Gellert Küchenwelten) darüber, wie die „inneren Werte“ einer Küche besser über den Verkäufer im Handel bis zum Endkunden kommuniziert werden können, um so den Wert der verkauften Küche und die Zufriedenheit der Küchenkäufer zu erhöhen. material+technik: Spielen Küchenausstattungen und hochwertige Beschläge bei der qualitativen Beurteilung einer Küche eine Rolle? Kükenhöhner: Das Thema Qualität definieren wir auch über das, was in einer Küche verbaut wird. Aus der Sicht von Hettich gehören hier Beschläge ganz eindeutig dazu. Wenn ich das Thema Selbsteinzüge, Dämpfung in Beschlägen, Laufverhalten und Schieben betrachte, ist die Beschlagindustrie in der Küche ein wesentlicher Innovations- und auch Qualitätstreiber. Herden: Qualität steht – natürlich – über allem. Wir sehen es als eine wichtige Aufgabe an, Wertigkeit, Qualität und Nutzen unserer Produkte gemeinsam mit allen Betei-

ligten in der Kette bis zum Endkunden weiterzugeben. In diesem Zusammenhang ist es außerdem wichtig, dass dem Küchenkäufer deutlich wird, dass die eingesetzten Produkte in Deutschland produziert werden. Gösling: Der Anteil der Innenausstattungen in Küchen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und hat bei Pronorm einen höheren Anteil als früher. Daher ist es uns wichtig, dass wir nur

Materialien einbauen, die den heutigen Erwartungen und Qualitätsansprüchen des Marktes entsprechen. Doch nicht nur die Funktion und die Qualität sind wichtig, auch die gesamte Liefer- und Prozesskette. Dadurch, dass das Produkt immer vielfältiger und die Sortimentstiefe größer wird, muss auch die Logistik vom Wareneingang über die Fertigung bis zur Auslieferung mitbewertet werden. Helweg: Pronorm liegt im mittle-

ren bis gehobenen Marktsegment. Die Erwartungen an unsere Produkte sind hoch. Daher sind Zulieferprodukte, wie z.  B. qualitativ hochwertige Beschläge „Made in Germany“ sehr wichtig für uns.

„Das gedämpfte Scharnier gehört heute zum Standard in Küchen.“ material+technik: Was wird heutzutage als Standard in einer Küche

Die Qualitätsrunde bei Pronorm brachte alle Vermarktungsstufen an einen Tisch. The quality discussion at Pronorm brought all the stages of marketing to one table. Photos: Lehmann ­­­6

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Macher & Märkte

Bei der ersten „Qualitätsrunde“ diskutierten Vertreter der Zuliefer- und Küchenindustrie sowie aus dem Handel über die inneren Werte einer Küche. During the first “quality discussion,” representatives of the supplier and kitchen industries as well as retailers talked about the inner values of a kitchen.

angesehen? Gibt es hier unter­ schiedliche Sichtweisen bei Indus­ trie und Konsument? Herden: Ich denke, dass Zulieferer und Möbelhersteller bei dem, was Standard in deutschen Küchen ist, schon ziemlich identische Maßstä­ be anlegen. Gellert: Ich bin ja sowohl Einkäufer als auch Verkäufer. Wenn ich eine Küche auf einer Messe oder bei ei­ nem Lieferanten betrachte, dann setze ich gewisse Sachen voraus. Standard für mich ist, dass bei al­ len Klappen und Türen die integrier­ te Dämpfungssysteme gut funktio­ nieren. Außerdem erwarte ich ne­ ben der reinen Funktion auch eine bestimmte optische Anmutung. Im Innenleben der Küche muss die Qualität und Wertigkeit ebenfalls sichtbar sein. Als Händler hat man schon eine gewisse Erwartung, wie diese Sachen aussehen müs­ sen, um das Produkt dann entspre­ chend vermarkten zu können. Der Konsument ist zwar generell infor­ mierter als früher, aber ihm ist si­ cherlich nicht klar, dass er stan­

dardmäßig ein gedämpftes Schar­ nier und eine Glaszarge in seinem Auszug bekommt. Das ist für ihn Luxus und diesen Mehrwert müs­ sen wir transportieren, um den Preis rechtfertigen zu können. Kükenhöhner: Die Küchen haben in den letzten Jahren einen deutli­ chen Mehrwert in Qualität erfah­ ren. Vollauszug, Selbsteinzug, Dämpfung etc. sind ab einer ge­ wissen Wertigkeit mittlerweile Standard. Diese Komfortfeatures möchte keiner mehr missen und sie bilden einen deutlichen Mehr­ wert in einer Küche. Helweg: Ich glaube, dass der End­ kunde gar nicht erwartet, dass er in seiner Küche als Standardaus­ stattung das gedämpfte Scharnier, den Vollauszug und den gedämpf­ ten Schubkasten hat. Diesen Mehrwert müssen wir ihm vermit­ teln. material+technik: Mit Herrn Gel­ lert haben wir einen Küchenspezia­ listen am Tisch. Sicherlich spielt das Thema „innere Werte“ und de­

ren Kommunikation auf der Großfläche eine andere Rolle als im beratungsintensiven Küchen­ studio? Gellert: Wir bieten auf 2.500 m2 nahezu die gesamte Bandbreite des Marktes an, da wir mit fünf Küchenherstellern zusammenar­ beiten. Bei der aktuellen Innovati­ onsgeschwindigkeit im Küchenbe­ reich fällt es selbst mir schwer, die Verkäufer da mitzunehmen. Auf der Großfläche halte ich das für unmöglich, da sind die Verkäufer schon zufrieden, wenn sie die Kü­ che verkauft haben. Das Thema Beschläge und Innenausstattung wird dort, wenn überhaupt, nur unzureichend thematisiert. Kükenhöhner: Der Ressourcen­ aufwand für die umfassende Be­ gleitung von Küchenstudios und Großflächenanbietern ist ziemlich hoch, den Beratungsaufwand kann die Beschlagindustrie allein nicht leisten. Dazu kommt, dass die The­ matik in der Großfläche möglicher­ weise anders vermittelt werden muss als in Küchenstudios.

Qualitätsrunde SPECIAL quality roundEtVENT able material+technik: Woran liegt es, dass der Wert einer funktionellen Innenausstattung von dem Konsu­ menten möglicherweise gar nicht wahrgenommen wird? Gellert: Wir Möbler meinen, unse­ rer Produkte über den Preis ver­ markten zu müssen. Dadurch wer­ ten wir unsere Produkte ab. Ande­ re Branchen, wie z. B. die Auto­ mobilindustrie, machen das nicht. Die reden offen über ihre Innovati­ onen. Aber das kommt von der In­ dustrie und nicht von den Verkäu­ fern. Auch der Küchenhandel könn­ te Qualität besser begreiflich ma­ chen, wenn dem Kunden ein toll laufendes Scharnier oder ein schö­ nes Innenleben vorgeführt wird. Es ist schon ein unheimlicher ­m aterial+technik möbel 03|14 ­­­7

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Fokus

Feuerwerk innovativer Oberflächen Das Messedoppel Salone del Mobile/EuroCucina lockte im April mehr als 357.000 Interessenten aus aller Welt nach Mailand. Innerhalb und außerhalb der Messetore konnte sich die Einrichtungswelt über die jüngsten Trends bei Wohn- und Küchenmöbeln informieren. Die in Mailand gezeigten Hölzer, Farben und Formen werden den Möbellook in der kommenden Einrichtungssaison prägen. 1| Fronten und Sichtkorpus der Giza-Küche sind aus dem innovativen Keramikprodukt „Lapitec“ gefertigt. The fronts and visible corpus elements of the Giza kitchen range are made from the innovative ceramic material “Lapitec”. Photo: Giza 2| Die Armani-Küche von Dada weist helle Einlagen aus Sassafras-Holz auf und verfügt über eine nach unten schwenkbare Front, die den Backofen verdeckt. The Armani kitchen by Dada includes light-coloured shelves of Sassafras wood; in addition it comprises a front element that swivels forward to conceal the oven. Photo: Dada 3| Mica-Lack aus der Automobilindustrie verleiht der Küche „Ola 25 Limited Edition“ einen changierenden GlimmerEffekt. Mica lacquer, adopted from the automobile industry, imparts to the “Ola 25 Limited Edition” an iridescent glimmering effect. Photo: Snaidero 4| Cesar kombiniert Holz mit Fronten in Zementoptik. Cesar combines wood with front elements in cement look. Photo: Cesar 5| Der supermatte, innovative Schichtstoff „Fenix“ von Arpa auf der Front der Cesar-Küche. The innovative, super-matt HPL panel “Fenix” by Arpa as used in the front of the Cesar kitchen. Photo: Cesar 6| Graviertes Glas, Aluminium und Stein machen „Artematica Vitrum“ von Valcu­ cine zu einer zu 100% recycelbaren Küche. Made from engraved glass, aluminium and stone, “Artematica Vitrum” by Valcucine is a 100% recyclable kitchen. Photo: Valcucine 7| Euromobil kombiniert „Ecomalta“ mit hellem Nussbaum. Euromobil combines “Ecomalta” with light walnut. Photo: Euromobil

Italienische Möbelproduzenten machten auf dem Salone del Mobile und der Küchenmesse EuroCucina das Gros der 1.730 Aussteller aus. Fast alle Markenhersteller waren angetreten, namhafte Firmen wie Poltrona Frau und Acerbis wieder auf die Messe zurückgekehrt. Rund hundert Einrichtungsunternehmen zeigten ihre Produkte zudem in Showrooms, die mehr oder weniger zentral im Stadtzentrum gelegen waren, zum Beispiel in Tortona oder Brera. Dort konnte die Fachwelt so manches Experiment und so manche innovative Neuentwicklung antreffen, die dem breiten Publikum auf dem Messestand nicht gezeigt wurden. EuroCucina als Publikumsmagnet Der Besucherstrom konzentrierte sich auf die Küchenfachmesse EuroCucina, die nur alle zwei Jahre stattfindet und diesmal 128 Aussteller präsentierte. Sie zeigte sich erneut als Schaufenster der italienischen Küchenindustrie, auch wenn deutsche Küchenproduzenten mit teilweise recht großen Ständen auftraten. Funktion wurde groß geschrieben, und dabei blieb die Gestaltungsvielfalt beim Küchendesign auf der Strecke. Die neuen Modelle zeigten sich in schlichter Eleganz und waren bisweilen von minimalistischer Formensprache geprägt. Vielfalt war hingegen bei den Oberflächen und Materialien angesagt: Glas, Holz, Aluminium, Edelstahl, Keramik, Zement und Stein wurden in den unterschiedlichsten Kombinationen verarbeitet. Warme Hölzer und Farben Warme Holztöne sowie Unis in Naturtönen dominierten das Bild. Die Farbigkeit der Vorjahre war verschwunden. Bei den Hölzern und Holzdekoren standen dunkle Ausführungen in Thermoholz in Kontrast zu hellen Farbstellungen wie z. B. gebürstetem Nadelholz. Hochglänzende Fronten waren supermatten und sehr soften Oberflächen gewichen. Hierbei handelte es sich vielfach um neuartige Softlacke mit erhöhter Kratzbeständigkeit oder Schichtstoffe mit ähnlichen Eigenschaften. Einen eindeutigen Farbtrend gab es nicht. Akzente zu den vorherrschenden Beige-, Braunund Grautönen wurden in Kupfer, Petrol, Türkis und Oliv gesetzt. Dazu kamen „schmutzige“ Pastelltöne: grünstichige Blautöne, blasses Ro-

sa oder gelbstichiges Grün. Die Stoffbezüge der Polstermöbel traten in typischen Lederfarben auf – von hellem bis dunklem Braun. Lediglich bei den Stühlen durfte es bunter zugehen. Hier wurden alle Farbregister gezogen. Innere Aufwertung Italiens Küchenhersteller setzten bei ihren Küchen diesmal auf „innere“ Werte. Hersteller Stosa beispielsweise baut künftig nicht nur auf die Schubkastensysteme von Grass, sondern setzt nun auch Apothekerschränke von VauthSagel und Klappenlifte von Häfele ein. Was die Beschläge anbetrifft, so zeigten die ausgestellten Produkte keine großen innovativen Neuerungen. Deutlich weniger präsent waren die in den Vorjahren häufig gezeigten vorlaufenden Schiebetüren bei Wohnprogrammen. Auffallend im Wohn- und Küchenbereich war in diesem Jahr die Anzahl der Glasvitrinen-Schränke. Neuartige, in die Decken- und Bodenplatte eingelassene Scharniere sorgten nicht nur für einen minimalistischen Look, sondern ließen auch die Technik verschwinden. Bei den Funktionen ging der Trend zu effizienten und komfortablen Lösungen. „Dual-Flap“ nennt sich beispielsweise ein neuer patentierter Mechanismus beim Sideboard „Grand Buffet“ von Acerbis. Wird der Schrank geöffnet, klappt die Vorderseite nach unten und gleichzeitig ein Teil der Deckplatte nach oben. Das ermöglicht einen besseren Einblick in und Zugriff auf das Schrankinnere. Die Verschmelzung von Küchen- und Wohnraum lässt Arbeitsbereiche und Technik vielfach hinter Türen verschwinden. Bei Bedarf lassen sich die Einzel- oder Faltschiebetür seitlich verstauen. Selbiges gilt für die Kücheninseln, bei denen der Arbeitsbereich meist elektromotorisch von einer Platte verdeckt wird. Wird die Küche benutzt, dient die Arbeitsplatte als Esstisch, der bei einigen Unternehmen sogar mit einer Hubvorrichtung versehen ist. In der Armani-Küche von Dada verschwindet der Backofen hinter der Front, die durch einen Schwenkbeschlag hervorgezogen und nach unten geschwenkt wird. Anstelle von elektromotorischen Lösungen waren in Mailand diesmal auch mechanische Varianten anzutreffen. Nachdem in den vergangenen Jahren extrem breite Unter- und Oberschränke das Design bestimmt haben, ­m aterial+technik möbel 03|14 ­­­17

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Produkte & Konzepte

Die Scharnierserie „Impro“ setzt auf Design und Komfort. The “Impro” hinge series focuses on design and convenience. durch werkzeuglose Aufklipsmontage aus. Ein leichter Druck genügt, damit die Scharniere auf der Montageplatte einrasten. Zur Demontage wird ebenfalls kein Werkzeug benötigt. Auflagenverstellung sowie Tiefen- und Höhenverstellung erfolgen über ExzenterSchrauben.

Feintuning für den individuellen Komfort Wenn funktionale Technik auf ideenreiches Design trifft, eröffnen sich Spielräume für individuelle Möbelkonzepte. Der Möbelbeschlaghersteller Samet setzt mit seinen Produkten Akzente und wertet damit das Innenleben von Möbeln optisch auf. Bei der Scharnierserie „Impro“ setzt Samet auf Design und Komfort. Funktion wird hier zur Einstellungssache. In Kombination mit dem Softcover „Ela“ erlebt das Innenleben von Möbeln eine optische Aufwertung. Bei „Impro“ ermöglicht die Fünf-

Stufen-Dämpfung das auf den persönlichen Komfort oder auch auf Türgröße und -gewicht abgestimmte, gedämpfte, selbsttätige Schließen der Möbeltür. Die Justiermöglichkeit der Dämpfung, deren Wirkung sich von eins bis fünf einstellen lässt, befindet sich im

Scharnierarm unter der Abdeckkappe. Bei unterschiedlich großen und schweren Türen bietet die Feinjustierung den Vorteil, dass jede Möbeltür exakt so eingestellt werden kann, dass sie mit einer leichten Handbewegung lautlos und sicher geschlossen werden kann. Mit der Null-Stellung kann die Dämpfung komplett „ausgeschaltet“ werden. Die 110°-Scharniere eignen sich für aufschlagende und einschlagende Türen sowie Mittelwandanschläge. Durch die geringe Topftiefe (12,45 mm) können „Impro“-Scharniere auch bei dünneren Möbeltüren aus Holz zum Einsatz kommen. Das gesamte Programm zeichnet sich „Ela“ bringt Farbe ins Spiel und erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten beim Schrankinnenleben. “Ela” brings color into play and expands the design possibilities for cabinet interiors. Photos: Samet

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Innen so schön wie außen Mit dem Softcover „Ela“, das mit dem renommierten iF product design award 2014 ausgezeichnet wurde, ergeben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für Schrankinnenräume. Seine elegante Form deckt die Scharniertechnik nahezu komplett ab. Die unterschiedlichen Farben, in denen Samet das Softcover anbietet, lassen sich nach Kundenwunsch akzentuiert oder harmonisch auf die Farbgebung des Möbelkorpus abstimmen. Das Softcover „Ela“ ist im Bereich zwischen Scharniertopf und -arm so elastisch, dass es beim Öffnen und Schließen der Möbeltür die Bewegung aufnimmt und seine Form entsprechend verändert. Die Designer Defne Koz und Marco Susani gaben den kreativen Impuls für diese Neuentwicklung und führten „Ela“ zusammen mit dem Samet F&E-Team zur Marktreife.

Fine tuning for customized comfort The hinges from the “Impro” series by Samet not only close furniture doors quietly and automatically, their five damping levels can be adjusted to suit personal closing preferences or the size and weight of the door. Level zero even turns the damping off completely. The entire series features tool-free clip-on installation. By combining the hinge with the “Ela” soft cover, the appearance of the furniture interior can be further enhanced. The soft cover, which is available in various colors and almost completely covers the hinge technology, recently won the iF product design award for 2014.

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Farbe für jede Perspektive Die globale Dekorkollektion „Innovus“ von Glunz wurde mit einem neuen Baustein ergänzt. Mit „Innovus Coloured MDF“ stehen Innenarchitekten, Designern und Verarbeitern zusätzlich durchgefärbte mitteldichte Faserplatten zur Verfügung. Mit der Markteinführung ihrer ersten globalen Dekorkollektion „Innovus“ setzte die Glunz AG im Jahr 2011 einen der bedeutendsten Meilensteine in ihrer Unternehmensgeschichte. Die deutsche Tochtergesellschaft der Sonae Industria Gruppe bereicherte den Markt mit einem umfassenden Portfolio an 150 inspirierenden Designs in insgesamt sechs Produktbereichen. Nun erweitert Glunz ihre starke Marke um einen weiteren attraktiven Baustein: „Innovus Coloured MDF“. Hierbei handelt es sich um durchgefärbte, mitteldichte Faserplatten, die Innenarchitekten, Designern und Verarbeitern bislang als „Topan MDF Colour“ zur Verfügung standen. Gestalterischer Spielraum Sie bieten im Innenausbau oder für charakteristische Designmöbel im öffentlichen und gewerblichen Objektbereich der Einrichtungsbranche größten gestalterischen Spielraum und punkten mit branchenweit einzigartigen Produkteigenschaften: So zeichnet sich „Innovus Coloured MDF“ durch brillante Farben und einheitliche Durchfärbung des Materials aus. Farbstabilität und Lichtbeständigkeit gelten in der Branche als außergewöhnlich. Auch in der Weiterverarbeitung können die durchgefärbten MDF-Platten durch universelle Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten punkten. Sie sind einfach zu sägen, fräsen, lackieren,

1| Durchgefärbtes MDF eröffnet Designern gestalterische Spielräume. Through-dyed MDF provides plenty of design scope for designers.

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2| Unter der Marke „Innovus Coloured MDF“ bietet Glunz durchgefärbte, mitteldichte Faserplatten. Under the brand name „Innovus Coloured MDF“, Glunz offers through-dyed, mediumdensity fibre-boards. 3| Mit dem Wellenrelief „Wave“ lassen sich bei der schwarzen Ausführung zusätzliche Designakzente setzen. With the relief surface “Wave”, additional design effects can be achieved in the black version. Photos: Glunz

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Colour for every perspective

wachsen und beschichten und weisen sehr hohe Biege-, Querzug- und Schraubfestigkeit auf. Last but not least sind sie wohngesund und nachhaltig dank formaldehydfreier PUR-Verleimung (Grey im Standard E1-klassifiziert). Noch mehr Design Unter dem neuen Namen wurde das innovative Produkt nun noch zielgerichteter auf die Kundenbedürfnisse am Markt ausgerichtet. Zu den Neuentwicklungen zählen vier inspirierende Trendfarben des zeitgemäßen Interieur Designs

Holzwerkstoffhersteller erstmals vier weitere Designapplikationen auf schwarz durchgefärbtem MDF vor. Das edle Wellenrelief „Wave“ bringt die Vorzüge der durchgehenden Kolorierung besonders gut zur Geltung, die selbst bei filigransten Fräsungen ein einheitlich intensives Erscheinungsbild zeigt. Ergänzend dazu präsentiert die Glunz AG drei hochglänzende Effektlacke mit je nach Lichteinfall silber-, goldoder aquamarin-schimmernder Anmutung. Insbesondere die Kombination mit schwarz durchge­ färbtem MDF ist prädestiniert für ausdruckstarke, individuelle Raumakzente. Auch aus funktioneller Sicht erfüllen Verkaufsbroschüre und Musterbox höchste An­ sprüche von Innenarchitekten und Designern an Informa­ tions­ transparenz, Anschaulichkeit und Vergleichbarkeit des präsentierten Mustermaterials

(Curry, Royal, Berry und Terra), die gemeinsam mit den Bestsellern Grey und Black das Basisprogramm der neuen Range abbilden. Als besonderes Highlight stellt der

A new module has been added to the Glunz global decor range “Innovus”. With “Innovus Coloured MDF”, through-dyed medium density fibre-boards are now also available to interior decorators, designers and processors. Up till now, these were marketed under the name “Topan MDF Colour.” In addition to the new name, this innovative product is directed even more specifically to the needs of the customers in the market. New developments include current trend colours, high-gloss lacquer effects and the relief surface “Wave.” ­m aterial+technik möbel 03|14 ­­­35

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Fokus

Xylexpo ist noch nicht aus dem Schneider An der diesjährigen Xylexpo schieden sich die Geister. Zwar war die Maschinenschau aus dem Wettstreit mit der Technodomus als Sieger hervorgegangen, doch der große Durchbruch gelang ihr im Mai noch nicht. Kritik und Lob von Seiten der Aussteller und Besucher hielten sich die Waage. Nach Abschluss der 24. Ausgabe der Xylexpo (13.5. bis 17.5.2014) sieht Veranstalter Acimall wieder Licht am Ende des Tunnels. Für ihn hat die italienische Fachmesse für Holzbearbeitungsmaschinen den Tiefpunkt überwunden und befindet sich wieder auf Genesungskurs. Als Grund für den Optimismus nennt der Veranstalter die ermutigenden Besuchsergebnisse.

ten, sondern mehrere Tage verweilten. 42 Prozent waren dabei aus dem Ausland angereist. In den Glanzzeiten zählte die Messe allerdings rund 92.000 Interessenten. Angesichts der starken NegativPropaganda im Vorfeld der Messe ist das Ergebnis der diesjährigen Veranstaltung überraschend gut ausgefallen. In der Branche war befürchtet worden, dass aufgrund der vorausgegangenen Hausmesse des italienischen Maschinenriesen SCM ein großer Teil der ausländischen Besucher ausbleiben würde. Knapp drei Wochen vor der Xylexpo hatte das „Home Event“ von SCM mehr als 4.000 Interessenten angezogen. Der Maschinenriese aus Rimini hatte sich für 1| Nach Jahren der Abstinenz war Biesse mit einem 1.800 m2 großen Stand auf die Xylexpo zurückgekehrt. After years of absence, Biesse returned to the Xylexpo with a stand of 1,800 m² . Photo: Biesse

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Mit 15.250 Fachbesuchern lag das diesjährige Ergebnis um 7,1 Prozent höher als auf der vorausgegangenen Xylexpo. Insgesamt – so bilanziert Acimall – hätten an den fünf Veranstaltungstagen rund 44.000 Personen die drei Messehallen besucht. Aus diesen Angaben lässt sich schlussfolgern, dass zahlreiche Besucher die Messetore nicht nur an einem Tag durchschrit-

die Hausmesse entschieden, nachdem die von ihm mitinitiierte Maschinenmesse Technodomus in Rimini kurzfristig abgesagt worden war. Wichtige Mit-Aussteller der Gegenmesse wie Biesse und Cefla hatten sich in diesem Jahr für die Rückkehr zur Xylexpo entschieden. Auf der anderen Seite verzichtete Giben auf eine Teilnahme und lud Ende Juni zu einer Hausausstellung ein. Lob von Ausstellern Die Mailänder Maschinenschau konnte von dieser Rückbesinnung zwar profitieren, aus dem Schneider ist sie jedoch nach wie vor nicht. Mit 440 Ausstellern, von denen 123 aus dem Ausland stammten, konnten die drei Messehallen nur schwerlich belegt werden, da sich große Teilnehmer wie Homag, Weinig und IMA für kleinere Standflächen entschieden hatten. Dieffenbacher, Hymmen und Wemhöner fehlten ganz. 2008 hatten noch 850 Unternehmen in Mailand ausgestellt.

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Fokus

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2| Die drei Messehallen konnten nur mit Mühe gefüllt werden. Only with difficulty could the three halls be filled to capacity. Photo: Barth Vorteilhaft für die Besuchsfrequenz war die Rückkehr der beiden Maschinenriesen Biesse und Cefla, die sich in den jeweiligen Hallen als Besuchermagneten erwiesen. Mit seinem 1.800 m2 großen Stand zog vor allem Biesse das Besucherinteresse auf sich: „Eine Messe, die uns zu 100 Prozent zufrieden gestellt hat. Wir rechnen mit einem Messeumsatz von ca. 10 Mio. Euro“, bilanziert Cesare Tinti, Leiter des Geschäftsfelds Holz bei Biesse. Doch auch von den großen deutschen Maschinenherstellern gab es Anerkennung für die 24. Ausgabe der Maschinenmesse: „Die Xylexpo war 2014 für die Besucher wieder deutlich interessanter. Mit höheren Besucherzahlen als 2012, gesteigertem Auftragseingang und vielen qualifizierten Kontakten auf der Messe ist die Homag Group insgesamt zufrieden“ gab Jürgen Köppel, Vorstand Vertrieb, Service & Marketing von Homag, zu Protokoll. Klaus Müller, Leiter Marketing und Kommunikation bei Weinig, fand für die Veranstaltung ebenfalls lobende Worte: „Es war endlich wieder ein echtes Messefeeling zu spüren. Der hohe internationale Anteil machte deutlich, dass der Messeplatz speziell für Kunden aus dem südeuropäischen Raum, aber auch aus Osteuropa und Asien, ohne Alternative ist“. Mit den Umsätzen zeigte sich das Unternehmen allerdings noch

nicht zufrieden. Die Abschlüsse seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schränkte Müller ein. Zu schaffen macht den Maschinenproduzenten vor allem das riesige Angebot an Gebrauchtmaschinen, das in den letzten Jahren durch die Insolvenzen zahlreicher Möbelfabriken entstanden ist. Unterschiedliche Noten Bei den kleineren und in den hinteren Hallenbereichen gelegenen Ausstellern war die Beurteilung eher zurückhaltend. Die Befürworter der Veranstaltung sehen die Berechtigung der Xylexpo in der Bedeutung der italienischen Möbelindustrie, die nach wie vor die viertgrößte der Welt ist. In der derzeitigen Schwäche des Marktes sehen sie keinen Grund für einen Messeverzicht. Gegner führen an, dass die Holz-Handwerk mit mehr als doppelt so vielen Besuchern und allen namhaften Maschinenfabrikanten der Mailänder Veranstaltung den Rang abgelaufen habe und auch in puncto Neuheiten inzwischen die Nase vorn habe. Zahlreiche der in Mailand gezeigten Maschinen und Anlagen hatten ihr Debüt bereits auf der Ligna in

Hannover oder auf der Holz-Handwerk in Nürnberg gefeiert. Dazu zählt beispielweise die auf dem Weinig-Stand gezeigte Kantenanleimmaschine „Lumina“ von HolzHer, die mit NIR-(Near-infrared)Strahlung arbeitet. Bei einer Reihe anderer Neuvorstellungen handelte es sich dagegen um erstmalige Messepräsentationen. So war das von Henkel mit Cefla entwickelte „Fusion Coating“ -Verfahren, das auf dem Messestand von Cefla vorgeführt wurde, zuvor lediglich auf der Hausmesse des Maschinenproduzenten im Herbst gezeigt worden. Und auch die bei Bürkle, Cefla und Giardina ausgestellten Maschinen zum neuartigen „Inert Curing“ wurden erstmals präsentiert. Der Spanier Barberan führte Digitaldruck in bislang unerreichter Perfektion vor und zeigte in Zusammenarbeit mit Kleiberit, wie man digital bedruckten Platten inline ein hochglänzendes Finish verleihen kann. Die in Mailand vorgestellten neuen wirtschaftlichen Verfahren zur Veredlung von Holzoberflächen und zur Kantenbearbeitung zählten ohnehin zu den Highlights der diesjährigen Veranstaltung. „Wir erle-

ben hier die Neuheiten in konzentrierter Form und müssen uns nicht durch ein riesiges Angebot wühlen wie auf der Ligna“, begründete das mehrköpfige Expertenteam von IKEA Industries seinen Messebesuch. Mit Blick auf die Mailänder Möbelmesse und ihre zahlreichen Möbel mit Fronten und Korpussen mit 33und 45-Grad-Kanten zeigte Homag ein „powerEdge“-Kantenanleimaggregat mit Schwenkeinheit, das das Anleimen von Kanten in jedem Winkel, in beliebiger Richtung und an allen Seiten ermöglicht. Damit lassen sich grifflose Fronten sowie Korpusse auf Gehrung mit betonter Fuge realisieren. Schleifmaschinen Zu den 51 deutschen Ausstellern, von denen allerdings nicht alle mit 3| Mit dem erstmalig verliehenen XIA-Xylexpo Innovation Award wurden die Firmen Salvador, Biesse, Homag und Cefla ausgezeichnet. Salvador, Biesse, Homag, and Cefla received the XIA Xylexpo Innovation Award, presented for the first time. Photo: Acimall

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