FAC H M AG A Z I N F Ü R D I E K A S T E N – , K Ü C H E N – , B Ü R O – U N D S I T Z M Ö B E L – F E R T I G U N G S OW I E D E N I N N E N AU S B AU · W W W. M AT E R I A L-T E C H N I K . D E · 3 0 8 3 5
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interieur –
home & contract
Interieur – Home & Contract
Caravaning-Branche weiter auf Erfolgskurs Die mobile Freizeit liegt weiter voll im Trend. Caravaning – das Reisen mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen – ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und, wie sich beim Caravan Salon 2018 in Düsseldorf zeigte: Die Menschen sehen ihr Fahrzeug immer mehr als Wohnung auf Rädern und sind deswegen bereit, in Komfort und Funktionalität zu investieren. Dank Rekordzahlen bei den Neuzulassungen ist die Stimmung in der Caravaningbranche derzeit ausgezeichnet. In der ersten Jahreshälfte wurden mit 46.518 Freizeitfahrzeugen mehr Reisemobile und Caravans neuzugelassen als jemals zuvor. Mit einem Plus von 10,7 Prozent setzte die Branche den Wachstumskurs der vergangenen Jahre fort. Besonders stark entwickelten sich in den ersten sechs Monaten die Reisemobilneuzulassungen, die um 14,4 Prozent auf 30.997 Fahrzeuge stiegen. Zudem Die Kunden schätzen immer mehr eine wohnliche, behagliche Atmosphäre – Caravans, wie der Luxus Liner „Palace“ von Morelo, werden immer mehr zur Wohnung auf Rädern. More and more, customers appreciate a comfortable, cosy atmosphere – caravans, like the “Palace” luxury liner from Morelo, are increasingly becoming homes on wheels. Photo: Messe Düsseldorf/ ctillmann
wurden 15.521 Caravans beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg neu registriert. Das entspricht einem Wachstum von 4,0 Prozent. Bestes Halbjahres-Ergebnis Mit einem Umsatz von 5,88 Milliarden Euro erzielte die deutsche Caravaningbranche deshalb das beste Halbjahres-Ergebnis ihrer Geschichte. Zwischen Januar und Juni stieg der Umsatz um 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Durchschnittspreise lagen 2017 bei über 71.000 Euro für Reisemobile und knapp 20.000 Euro für einen Caravan. Über 450.000 Wohnmobile und (geschätzt) fast 900.000 Wohnwagen gibt es derzeit in Deutschland. Wirtschaftsfaktor Überhaupt ist der Campingtourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Durch die gesamte campingspezifische Nachfrage über alle Segmente werden laut der Studie „Der Campingplatz- und Reisemobil-Tourismus als Wirtschaftsfaktor“ in Deutschland Bruttoumsätze
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in einer Größenordnung von über 12,5 Mrd. Euro generiert. Enthalten sind dabei die in den Zielgebieten getätigten Ausgaben der Camper, die Fahrtkosten sowie die Investitionen in die Campingausrüstung, also Fahrzeug, Campingausstattung und Sonderzubehör. Leitmesse Der Caravan Salon Düsseldorf 2018 konnte deshalb sein Rekordergebnis des Vorjahres ebenfalls noch einmal steigern. Die nach eigenen Angaben weltweite Leitmesse für Reisemobile und Caravans erlebte laut Messegesellschaft bei der 57. Auflage die bestbesuchte Veranstaltung ihrer Geschichte. Vom 25. August bis 2. September 2018 wurden 248.000 Besucher (2017: 232.000) auf dem Düsseldorfer Messegelände gezählt. Erneut konnten die Veranstalter nach eigener Angabe mit 35 Prozent einen sehr hohen Wert an Erstbesuchern verzeichnen. In diesem Jahr kamen viele Fachbesucher aus Asien, Australien und den USA. Auch die Aussteller zeigten sich zufrieden und
berichteten von sehr guten Verkaufsabschlüssen. Hermann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes: „Die hervorragenden Verkaufsabschlüsse haben die Erwartungen mehr als erfüllt und spiegeln die derzeitige Marktsituation wider.“ Der CIVDPräsident hofft, den Schwung und die ausgezeichnete Stimmung in der Branche in das Herbstgeschäft 2018 mitnehmen zu können. Über 600 Aussteller Insgesamt präsentierten mehr als 600 nationale und internationale Aussteller ihre Innovationen und aktuellen Modelle in 13 Hallen sowie dem Freigelände. Auf über 214.000 Quadratmetern wurden rund 2.100 Freizeit-Fahrzeuge gezeigt, außerdem Zubehör, technisches Equipment, Ausbauteile, Vorzelte und Mobilheime. Darüber hinaus präsentierten sich Campingplätze, Reisemobilstellplätze sowie Reisedestinationen. In den vergangenen Jahren erfreute sich der Bereich „Technik-Order“ mit technischem Equipment, Ausbauteilen und Installationen bei den Besuchern großer Beliebtheit. Erstmalig wurde deshalb 2018 eine zweite „Technik-Halle“ mit Ausstellern der technischen Ausrüstungsund Zubehörindustrie eingerichtet. Äußerst exklusiv: 250 Jahre altes, abgelagertes Eichenholz verzaubert den Innenraum eines Wohnmobils. Extremely exclusive: 250-yearold seasoned oak wood creates a charming interior for a mobile home. Photo: Variomobil Fahrzeugbau GmbH
Mehr als 600 Aussteller präsentierten beim Caravan Salon 2018 ihre aktuellen Modelle in 13 Hallen sowie dem Freigelände. At Caravan Salon 2018, more than 600 exhibitors presented their latest models in 13 halls and in the outdoor exhibition area. Photo: Messe Düsseldorf/ctillmann Schwerpunkte der Messe waren unter anderem kompakte, komplett ausgestattete Kastenwagen und Konnektivität. Die Bordsteuerung der Fahrzeuge per Smartphone oder Tablet wurde stark nachgefragt. Mit intuitiven Systemen ist es möglich, Funktionen wie Licht, Heizung und Klimaanlage per App zu steuern. Auch bei der Innenraum-Gestaltung sind die Kunden heute anspruchsvoll. Die Fahrzeug-Hersteller bieten deshalb immer mehr Modelle mit variablen Grundrissen an. Die Verwendung von elektrisch bedienbaren Hub-Betten ermöglicht zudem völlig neue Grundriss-Varianten. Zusammenarbeit mit Designern Zum Einsatz kommen unter anderem Materialien wie Aluminium, Holz, Wollfilz und Leder. Bei Polstern und Möbeldekoren dominiert das Spiel zwischen leichten, hellen Farbtönen und dunkleren, edel anmutenden Materialien.
Um das Fahrzeuginnere modern, hell und luftig zu gestalten, lassen sich die Hersteller von Interior-Designern inspirieren oder entwickeln zusammen mit Licht-Spezialisten innovative Beleuchtungskonzepte. Die Kunden schätzen offenbar immer mehr eine wohnliche, behagliche Atmosphäre. Dazu gehören zum Beispiel ausgefeilte Lichtkonzepte mit indirekter Beleuchtung, aber auch Softclose-Einzüge, Softtouch-Oberflächen oder aus gebürstetem Edelstahl, Granitarbeitsplatten sowie Böden aus Echtholz oder Marmor. Dafür muss an anderer Stelle Gewicht gespart werden. So kommen Papierwabenkonstruktionen anstelle schwerer Holzeinbauten zum Einsatz oder Schrauben und Winkel aus Kunststoff sowie neuartige Klebeverbindungen.
tromotoren und einer intelligenten Steuerungselektronik ausgestattet. Ein Zugentlastungsmodul steuert die beiden elektrischen Antriebsmotoren der Achse so, dass sich die Anhängelast am Kupplungskopf des Zugfahrzeugs auf einen definierten Wert – von beispielsweise 100 kg – reduziert. Dies ermögliche, dass selbst mit kleinen Zugfahrzeugen schwere (Wohn-)Anhänger gezogen werden können, deren Gesamtmasse weit über der zulässigen Anhängelast des Autos liegt. Beim Bergabfahren werden die Batterien mittels Rekuperation wieder aufgeladen. Um eine effiziente Nutzung der kostenintensiven Batterien des „e.home coco“ sicherzustellen, ist
Die Küche im Bug ist beim Bürstner „Harmony 3“ großzügig und modern gestaltet mit kratzfester Küchenoberfläche in Steinoptik, groß dimensionierten Schubladen mit Vollauszügen, Kocher mit Induktionskochfeld und einem in den Kühlschrank integrierten Kaffee-Vollautomat. The kitchen in the front of the Bürstner “Harmony 3” has a generous and modern design with scratchproof kitchen surfaces in stone look, large-size fully extendable drawers, an induction cooktop, and a fully automatic coffee maker that is integrated in the refrigerator. Photo: Bürstner
Elektro-Caravan Einen komplett neuen Weg geht Dethleffs, der auf dem Caravan Salon einen „e-Caravan“ präsentierte. Der „e.home coco“ ist der erste Caravan mit einem eigenen Elektro-Antrieb. Damit will der Allgäuer Hersteller von Freizeitfahrzeugen praxisgerechte Reichweiten auch für Elektro-Pkw mit einem Anhänger realisieren. Die Studie, die sich laut Dethleffs vom reinen Wohn-Anhänger zum selbst angetriebenen „Wohnauto“ entwickelt hat, ist mit Hochleistungsbatterien, zwei Naben-Elekmaterial+technik möbel – special 02|18 5
Interieur – Home & Contract
Heimtextil: Grundlegend überarbeitetes Konzept Die Heimtextil, die nach eigenen Angaben weltweit führende Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien, präsentiert sich vom 8. bis 11. Januar 2019 mit einem grundlegend überarbeiteten Konzept – auf größerer Fläche, mit jeder Menge Einrichtungsinspirationen und neuen Synergien für Einkäufer. Auf nunmehr sechs Hallenebenen baut die Messe ihr Spektrum weiter aus.
Im Austausch mit Ausstellern und auf Basis von Besucherbefragungen hat die Messe Frankfurt eine Neukonzeption der Heimtextil erarbeitet, die Themen und Produktsegmente noch besser zielgruppenspezifisch zusammenfasst. So sollen Synergien optimal genutzt werden. Hinzu kommt laut Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt, dass die Nachfrage nach Standfläche auf Ausstellerseite in einigen Produktsegmenten in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Neue Halle 12 Die Chance auf Optimierung des Konzepts öffnet sich nicht zuletzt aufgrund großer Baumaßnahmen auf dem Messe-Gelände. Auf der Westseite des Geländes steht die neue Halle 12 bei der Heimtextil 2019 erstmals zur Verfügung. Für das Segment „Wall Decoration“ bietet die Halle 3.1 mit der Fokussierung auf das Thema noch mehr Fläche. Das weltweit größte Angebot an Möbel- und Dekostoffen sowie Polster- und Kunstleder wird noch stärker und präsentiert sich auf allen drei Ebenen der Halle 4. Alle Produkte an einem Ort In Halle 8.0 finden Raumausstatter und Inneneinrichter künftig alle für sie relevanten Produkte – von Gardinen und Dekostoffen, Teppichen, den Stilgarnituren bis hin zum Sonnenschutz. Überschneidungen gibt es auch mit der benachbarten Halle 9.0. Hier präsentieren internationale Unternehmen Tischwäsche, Decken, Plaids, Kissen und Accessoires. Im Zuge des neuen Konzepts entsteht in Halle 11 unter dem Titel „Smart Bedding“ ein Zentrum rund um das Thema gesund Schlafen. Die neue Halle 12 führt Bettwäsche und Badtextilien aus den früheren Mit über 400 internationalen Herstellern ist das Produktangebot an Möbel- und Dekostoffen sowie Möbel- und Kunstleder auf der Heimtextil so groß wie nie zuvor. With more than 400 international manufacturers, the range of home furnishing and decorative fabrics as well as furniture and synthetic leather at Heimtextil is as big as ever. Photos: Messe Frankfurt GmbH/Thomas Fedra
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Interieur – Home & Contract
Messeturm
Eingang Galleria Eingang T Torhaus
Congress Center
8. – 11. 1. 2019 Torhaus Festhalle
Service-Center T Torhaus
Forum
Agora
Eingang City
Eingang Portalhaus
Beautiful Living
Gall. 1
Gall. 0
9.0
Lifestyle-Produkte: Tischwäsche, beschichteter Tischbelag, Tagesdecken, Decken, Fußmatten, Kissen und Accessoires
Asian Excellence 10.2
All about Pets Areal Textilien und Accessoires für Tiere
Dependance
Ausgewählte Hersteller aus Asien mit Haustextilprodukten wie: Bettwaren, Bettwäsche, Tisch- und Küchenwäsche, Decken und Dekokissen
Heimtextil Trends 2019/2020 3.0
Smart Bedding 11.0
Verbände, Institutionen, Verlage
Bettwaren, Zudecken, Matratzen, Kissen, Schlafsysteme, Textilverarbeitung und neu: „Sleep! The Future Forum“
Markenunternehmen mit Bettwäsche und Badtextilien
Decorative & Furniture Fabrics
Interior.Architecture.Hospitality Expo
Designstudios, Stilbüros, CAD/CAM-Anbieter
4.2
Digital Print Technology 3.0
Stand: August 2018
4.0 Herstellerhalle für Deko- und Möbelstoffe, Möbelleder 4.1 und Kunstleder, Fasern und Garne 4.2
„Toward Utopia“ Trends. Innovation. Inspiration
Textile Design 3.0
Bed & Bath Fashion (Brands) 12.0
Eingang Halle 3
Cargo Center
Exklusive Auswahl an textilem Interior Design und einzigartigen Hotelausstattungen
5.1 Asian Excellence Asian Selection
Digitaldruckmaschinen, Software und Digitaldruckzubehör, Maschinen für die Textilverarbeitung
Individuelle Präsentationen und Länderpavillons von Herstellern
1.1 aus Asien mit Heimtextilprodukten wie: Deko- und Möbelstoffe, 1.2
Gardinen, Teppiche, Sonnenschutz und Tapeten
Asian Selection
10.0 Individuelle Präsentationen und Länderpavillons von Herstellern 10.1 aus Asien mit Haustextilprodukten wie: Bettwaren, Bettwäsche, 10.3
Bed & Bath Fashion (Private Label) 12.1
Private Label-Anbieter von Bettwäsche und Badtextilien
Wall Decoration
Window & Interior Decoration
Tapeten, Wandbekleidungen, Tapezierzubehör, 3.1 Farben und Lacke
8.0
Gardinen, Dekorationsstoffe und -systeme, Textilverlage, Sonnenschutz, Teppiche sowie Textilverarbeitung
Tisch- und Küchenwäsche, Decken und Dekokissen
Auf nunmehr sechs Hallenebenen baut die Messe ihr Spektrum weiter aus. The fair is expanding its spectrum on six hall levels. Photo: Messe Frankfurt GmbH Hallen 8.0, 9.0, 11.0 und 11.1 zusammen. In den Hallen 1.0, 1.1 und 5.1 halten exporterfahrene Hersteller aus Asien auf insgesamt drei Ebenen eine große Produktvielfalt von Möbel- und Polsterstoffen bereit. Mit über 400 internationalen Herstellern ist das Produktangebot an Möbel- und Dekostoffen sowie Möbel- und Kunstleder auf der Heimtextil so groß wie nie zuvor. „2019 präsentieren sich erstmals auf drei Ebenen der Halle 4 alle relevanten europäischen Anbieter von Möbelund Dekostoffen, Möbel- und Kunstleder“, sagt Olaf Schmidt. Nachhaltig, wetterfest und objekttauglich Gesundes Wohnen und Arbeiten bleibt im Bereich „textiles Interieur“ eines der Top-Themen. Auch Möbel- und Dekostoffe leisten ihren Beitrag: Sie sind in der Lage, Räume klimatisch und akustisch zu optimieren und den Wohlfühlfaktor entscheidend zu verbessern. Dabei
sind angesagte Stoffe bio-zertifiziert, wasserfest und/oder schwer entflammbar. Zugleich wirken die Textilien – aller Hightech zum Trotz – sehr natürlich. Das gilt auch für Outdoor-Stoffe in Leinen-, Flanelloder Weboptiken. Wohlfühltextilien Wenn es um softe Wohlfühltextilien für drinnen geht, spielt hochwertige Wolle ihre Stärke aus. Ebenso im Kommen sind Denim-Qualitäten, die dem Interieur mitunter eine lässige Note verleihen. Zu den angesagten Designtrends im Bereich Möbel- und Dekostoffe wird es am Vormittag des ersten Messetags, am 8. Januar 2019, einen Designdialog mit den Trendverantwortlichen der Heimtextil geben. Die Trendforscher laden Vertreter der Polstermöbelindustrie zum Austausch zu aktuellen Themen ins „Lecture Areal“ in der Halle 4.2 ein. „Interior.Architecture. Hospitality Expo“ „Interior.Architecture.Hospitality“ – unter diesem Titel richten sich allein 500 Aussteller speziell an die Objektbranche. Das Rahmenprogramm besteht aus hochkarätigen Expertenführungen, informativen
Vorträgen sowie der renommierten Trendaussage der Heimtextil zu Material und Interior Design. Die Veranstaltung in Halle 4.2 ist auf die Bedürfnisse von Innenarchitekten, Hoteleinrichter und Planern ausgerichtet. Nach dem positiven Feedback aus dem vergangenen Jahr werden 2019 die neusten ästhetischen und funktionalen Lösungen für die Objektausstattung präsentiert: von Textilien mit Akustikfunktion oder speziellen AbriebEigenschaften bis hin zu modularen Teppichen, Sonnenschutz oder innovativen Wandbelägen. Auch bei den textilen Bodenbelägen gibt es spannende und innovative Lösungen für den Objektbereich. Unter der Marke Carpet by Heimtex präsentiert der Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie auch im kommenden Jahr moderne Teppichböden in einem stylischen Umfeld. Die Zielgruppe von Carpet by Heimtex aus dem Bereich Architektur/Innenarchitektur und Objektausstattung, erwartet ebenfalls in Halle 4.2 eine Erlebniswelt, die nahezu alle Sinne anspricht. Ein Magnet für Objektplaner, Hotelentscheider, Interior Designer und Innenarchitekten sind auf der
Heimtextil die Fachvorträge im Rahmen der „Interior.Architecture. Hospitality Lectures“. Mit einer großen Bandbreite an Themen von demographischen Einflüssen auf die Objektplanung über Urbanisierung bis hin zu den Möglichkeiten und Visionen, die sich durch digitalen Textildruck im Interior Design eröffnen. 2019 wird es darüber hinaus erstmals Vorträge unter dem Titel „Printed Interior Decoration Lectures“ geben. Führungen für Innenarchitekten Mehrwert für Objektplaner und Innenarchitekten sowie wertvolle Orientierungshilfe bieten die „Interior. Architecture.Hospitality Tours“. Die geführten Messerundgänge werden in Zusammenarbeit mit renommierten Branchenpartnern angeboten. 40 Editeure auf neuer Fläche Erstmals bündelt die Heimtextil alle teilnehmenden Textilverlage in einer Halle. Rund 40 internationale Stoff-Anbieter stellen ihre Kollektionen für die kommende Saison rund um das „Editor‘s Café“ in der neu konzeptionierten Halle 8.0 vor. Zusammen mit weiteren Textilanbietern entsteht so ein Treffpunkt
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Bodenbeläge für Privatund Objekträume
Bodenbeläge stehen im Januar 2019 gleich in zwei Messestädten im Rampenlicht: Den Anfang macht die Domotex in Hannover, gefolgt von der BAU in München. Dort sind ebenfalls Bodenbeläge zu sehen, spielen jedoch nicht die Hauptrolle wie auf der Domotex. Mit ihrem umfassenden Produktangebot gilt der jährliche Event in Hannover als größte Plattform auf diesem Gebiet. Auf der kommenden Domotex (11.1. bis 14.1.2019) in Hannover spielen neben textilen Bodenbelägen Laminatfußböden sowie die
sogenannten Designbodenbeläge eine führende Rolle. Rund 100 Anbieter werden ihre Neuheiten präsenieren. Dazu kommen Anbieter
von Parkett und Holzfußböden, die sowohl in Halle 12 als auch in Halle 13 ausstellen. Zusätzlich stellen Anbieter von Anwendungs-, Pflegeund Verlegetechnik aus. Insgesamt werden die Besucher in diesem Angebotssegment rund 260 Firmen antreffen. Zu den Ausstellern zählen führende Bodenbelagsproduzenten wie Egger, Kaindl Flooring, Classen, Swiss Krono, Windmöller sowie Unilin. Andere Anbieter wie etwa Hamberger Flooring sowie MeisterWerke Schulte geben in den ungeraden Jahren der Messe BAU den Vorzug, die im Zwei-Jahres-Turnus in München veranstaltet wird und 2019 vom 14. bis zum 19. Januar Fischgrätmuster zählen zu den aktuellen Bodenbelagtrends. Herringbone patterns are among the current flooring trends. Photo: Egger
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stattfindet. Einige Firmen, z. B. BHK, Kaindl Flooring sowie Swiss Krono, werden auf beiden Messen ausstellen. Zur kommenden Domotex rechnet die Messe Hannover als Veranstalter mit einem ebenso großen Zuspruch seitens der Besucher wie 2018. Zu dieser Ausgabe waren rund 45.000 Fachbesucher auf das Messegelände gekommen, um auf über 100.000 m2 das Angebot von 1.615 Ausstellern in Augenschein zu nehmen und sich über die jüngsten Materialtrends zu informieren. LVT auf dem Vormarsch Gerade das Marktsegment der LVTBeläge, auch als Multilayer- oder Designböden bezeichnet, konnte in den letzten Jahren vor allem in Deutschland aber auch in ganz Europa mit rasanten Wachstumszahlen aufwarten. Prognosen zufolge soll diese Materialgattung ihren
Interieur – Home & Contract
Ökologisch und leise ist dieser Multilayerboden durch die Kombination aus Korkunterlage, HDF-Träger und oberseitiger Korkschicht. This multilayer floor is quiet and environmentally acceptable thanks to the combination of cork underlay, HDF substrate and cork top layer. Photo: Wicanders/Amorim Marktanteil in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich 11 Prozent pro Jahr ausbauen. Die Experten des Marktforschungsinstituts Pöyry erwarten in ihrer jüngsten Studie ein Nachfragewachstum auf 288 Mio. m2 in Europa. 2013 belief sich die Nachfrage noch auf 133 Mio. m2. Der MMFA (Verband der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge) beziffert den Absatz seiner Mitglieder in der D-A-CH-Region für 2017 auf rund 20 Mio. m2. Der weltweite Absatz wird auf fast 70 Mio. m2 geschätzt. Erfasst werden hierbei Substrate auf HDF-Basis mit einer Polymerauflage sowie Bodenbeläge mit einem Substrat auf Polymer- oder Polymerkompositbasis mit Polymerauflage. Ihren Erfolg verdanken die thermoplastischen Bodenbeläge speziellen Produkteigenschaften. Sie kombinieren authentische Holzoptik mit Der schadstofffreie Bio-MMFBoden eignet sich für den Objektbereich. The pollutant-free bio-MMF flooring is suitable for use in public premises. Photo: Haro
hoher Strapazierfähigkeit und insbesondere Feuchtigkeitsbeständigkeit. Dadurch konnten sie in den letzten Jahren zu einer echten Konkurrenz der Laminatböden heranwachsen. Die jüngsten Produktentwicklungen zeigen jedoch, dass die Hersteller von Laminatböden ihr Terrain verteidigen. Schließlich haben sie seit Jahren in Westeuropa beim Absatz die Nase vorn. Im Berichtsjahr haben die im Industrieverband EPLF organisierten Hersteller in Deutschland 57 Mio. m2 abgesetzt. In Westeuropa waren es 243 Mio. m2. Im Vergleich zum vorausgegangenen Jahr hatte sich die Menge allerdings reduziert: In Deutschland betrug der Rückgang 10 Prozent, in Westeuropa 2,9 Prozent. Als Grund nennt der Verband die Substitution durch thermoplastische Böden. Laminatböden verteidigen Terrain Als Antwort auf den steigenden Absatz von LVT-Böden haben die Anbieter Laminatdielen mit speziellen Feuchteschutz-Ausstattungen entwickelt. Damit erreichen sie Kunden, die solche Böden auch in Küche und Bad einsetzen, um eine einheitliche Optik in der gesamten Wohnung zu schaffen. Bislang hatten die Anwender wegen dieser Produkteigenschaft einen thermoplastischen Boden gewählt. Dank neu entwickelter HDF-Trägerplatten von hoher Härte und Dichte sowie Imprägnierungen von Deckschicht und Elementkanten können Laminatböden inzwischen mit dem nötigen Quellschutz ausgestattet
werden. Die Anbieter von Designbzw. Multilayerböden haben ebenfalls nachgelegt und insbesondere ihr Umweltimage aufpoliert. Immer
Dank neuer Produktionstechniken lassen sich Laminatböden auch in Feuchträumen wie etwa im Bad einsetzen. Thanks to new production techniques, laminate flooring can also be used in humid areas such as in the bathroom. Photo: Balterio mehr Hersteller setzen auf ökologische Fertigungsprozesse und biobasierte Produktrezepturen. Dadurch sprechen sie neben Privathaushalten zunehmend auch gewerbliche Anwender an, bei denen die zumeist auf PVC (Polyvinylchlorid) basierten Bodenbeläge wegen der darin enthaltenen Weichmacher aus Umwelt- und Gesundheitsgründen verpönt waren. Bei neuen Produkten kommen verschiedene alternative Weichmacher zum Einsatz, die teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen be-
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Kurs auf Hannover
Stapelung der Werkstückpakete. Ausgelegt ist die Anlage für eine Produktion von bis zu 1,4 Millionen Paletten pro Jahr.
Ein halbes Jahr vor der Ligna gab Weinig bei der „InTech“ mit zwei Weltpremieren und vielen Weiterentwicklungen einen Überblick auf das, was noch kommen soll. „In Hannover werden wir mit weiteren Innovationen in allen Produktbereichen noch einmal zulegen“, versprach Vorstandsvorsitzender Wolfgang Pöschl.
Auf über 3.000 Quadratmetern erwarteten die 1.000 Besucher aus 35 Ländern mehr als 40 Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Einen übergreifenden Schwerpunkt der nach Unternehmensangaben weltweit größten Hausmesse der Massivholzbearbeitung machte der Themenkomplex Automatisation und Digitalisierung aus. Technisch demonstrierte ein ITCockpit den Ausbau der Leitrechner-Technologie durch das Unternehmen. „Das Ausrollen dieser Kompetenz auf die gesamte Gruppe geht zügig voran“, so Gregor Baumbusch, Vorstand Vertrieb und Marketing. Organisatorisch stärkt Weinig die neu geschaffene Unternehmenseinheit „Automation & Digital Business“ weiter durch personelle und integrative Maßnahmen. Im Bereich Hobeln und Profilieren konnten die Fachbesucher erstmals den neuen „Powermat 3000“ erleben. Die Maschine setzt laut
Hersteller durch Bedienkomfort, neue Joint-Technologie und Monitoring-Anbindung Maßstäbe.
Weinig integriert auch Roboter in seine Anlagen. Weinig also integrates robots into its systems.
Neuheit für Fenster Eine weitere Weltneuheit kommt aus dem Produktbereich Fenster. Die „Conturex Artis“ ist unterhalb
Hobeln und Profilieren Seine Einsatzmöglichkeiten reichen vom einfachen 4-seitigen Hobeln bis zu strukturierten Oberflächen und bald sogar bis zum Konturfräsen. Exakt abgestimmt auf die Anwendung, erzielt er sowohl bei niedriger Vorschubgeschwindigkeit als auch bei hohen Vorschubge-schwindigkeiten bis 100 m/min laut Weinig eine erstklassige Oberflächenqualität. Sondermodell „Blackline“ Mit dem Launch des „Powermat 700 Blackline“ fiel auf der „InTech“ zudem der Startschuss für eine limitierte Sonderedition. Der besonders gut ausgestattete Automat soll vor allem Kunden überzeugen, die sich bisher noch nicht zur Umstellung ihrer Produktion auf die aktuelle Weinig-Generation entschließen konnten.
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des Einstiegsmodells „Compact“ angesiedelt. Herausragend ist das zum Patent eingereichte Erweiterungssystem „Re-Pos easy“ für den „Powergrip“-Zangentisch. Paletten als wachsendes Geschäft In der Palettenfertigung verzeichnet Weinig mit Zuschnittlösungen wachsende Marktanteile. Hier zeigte Weinig eine Anlage, die im Anschluss an die Hausmesse an Perusch Paletten in Österreich geliefert wurde. Eine der zentralen Komponenten ist eine „OptiCut S90 Speed“. Die schnelle Schiebersäge ist mit einer Querkettenbeschickung mit verlängerten Einlaufketten ausgerüstet. Sie ist für Querschnitte bis zu 300 x 100 mm ausgelegt. Zur Ausstattung gehört ein automatischer Abfallschacht. Für die Sortierung gibt es einen Ausgang für Sonderlängen und -aufträge sowie zwei Abschiebestationen. Zudem besitzt die Anlage einen Ink-Jet-Drucker für die Teileidentifikation. Die Abarbeitung der Aufträge wird durch die Verpackungssoftware „OptiPal“ gewährleistet. Integriert in die Gesamtanlage ist ein Robotikkonzept für die
Projektgeschäft im Blickpunkt Neben den Exponaten stand das wachsende Weinig-Projektgeschäft besonders im Blickpunkt. Gezeigt wurden mehrere Beispiele für Systemlösungen, darunter die Komponente einer komplexen Fassdaubenanlage und der Zuschnittbereich einer Parkettfertigung mit Roboterintegration sowie eine CLTAnlage für die Fertigung von Lamellen. Großanlagen gefragt Großanlagen von Weinig sind zunehmend gefragt. Vor diesem Hintergrund wurde erst kürzlich die Unternehmenseinheit „Automation & Digital Business“ in die Weinig Concept GmbH integriert. Im diesem Bereich ist auch der Schwerpunkt „Prozesse gestalten“ angesiedelt. Eine zentrale Rolle spielen dabei mobile Systeme an der Maschine wie die „Weinig App Suite“, die in ihrer neuesten Version noch einmal mehr Möglichkeiten bietet. Hochkarätige Fachvorträge Hochkarätige Fachvorträge sind seit jeher ein besonderes Markenzeichen der „InTech“. Auch für die diesjährige Hausmesse konnte der Maschinenhersteller wieder RefeEine Attraktion der WeinigHausmesse war der neue „Powermat 3000“. One attraction at the Weinig in-house exhibition was the new “Powermat 3000”.
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Spritzlackiermaschinen für Tischler und Schreiner Der diesjährige Herbst-Event bei Bürkle in Freudenstadt stand im Zeichen zweier Neuerungen: Der Maschinen- und Anlagenbauer hatte seine Veranstaltung in „Bürkle Forum“ umbenannt und ging unter neuer Flagge an den Start. Kurz vor dem Event hatte das Unternehmen einen neuen Mehrheitsgesellschafter erhalten. Die jährlichen Bürkle-Technologietage in Freudenstadt fanden vom 25. bis zum 27. September erstmals unter dem Titel „Bürkle Forum“ statt. Nach über 20 Jahren wollte der Maschinen- und Anlagenbauer aus dem Schwarzwald nach eigenen Aussagen seinen Kunden nicht nur die nackte Technologie, sondern zusätzlich auch Informationen aus dem Markt sowie über Zukunftstrends bieten. Laut Firmenangaben zog die erste Ausgabe des Events über 350 Interessenten an.
Die erste Ausgabe des „Bürkle Forum“ zog 350 Interessenten aus dem In- und Ausland an. The first edition of the “Bürkle Forum” attracted 350 interested parties from Germany and abroad. Photo: Bürkle
Parallel zur Technologie-Präsentation boten hochkarätige Referenten wie Christian Baudis den Besuchern interessante Informationen. Parallel to the technology presentation, high-profile speakers such as Christian Baudis offered interesting information to visitors. Photo: Bürkle
Doch das Unternehmen überraschte die Besucher Ende September nicht nur mit einem neuen Veranstaltungsnamen, es trat auch mit einem neuen Gesellschafter an. Wenige Tage vor dem Event hatte Bürkle die Übernahme aller Firmenanteile durch die Beteiligungsgesellschaft Auctus Capital Partners AG in München bekannt gegeben. Im Gegensatz zum bisherigen Ge-
sellschafter Nimbus, einer Investmentgesellschaft, handelt es sich bei dem neuen Investor um eine von Unternehmern gegründete Gesellschaft, die derzeit an 15 Unternehmen im deutschsprachigen Raum beteiligt ist. Sie hat zum Ziel, mittelständische Betriebe beim Restrukturierungsprozess zu unterstützen und zu weiterem Wachstum zu verhelfen. Am Management von Bürkle gab es durch den Inhaberwechsel keinerlei Veränderungen: Seit über zwei Jahren stehen Jürgen Schröer und Olaf Rohrbeck gemeinsam an der Spitze des Lackierspezialisten. Rohrbeck wurde im Sommer in den Vorstand des VDMA Fachverbands Holzbearbeitungsmaschinen gewählt.
Markt und Technologien Mit jeweils zwei Vorträgen an den ersten beiden Veranstaltungstagen unterrichtete Bürkle seine Besucher aus dem In- und Ausland über die Entwicklung auf dem europäischen und internationalen Oberflächenmarkt, die additive Fertigung in der Holzwerkstoff- und Möbelherstellung sowie über die Rolle von Robotern (im Vortrag Yaskawa) bei der Veredlung von Oberflächen und Kanten. Große Beachtung fand auch der Vortrag des ehemaligen Google-Deutschland-Chefs Christian Baudis über die Digitalisierung der Welt. Heute als Start-up-Scout für die Digitalwirtschaft unterwegs, referierte er über die digitalisierte Welt der Gegenwart und nahen Zukunft und zeigte Marktchancen der zunehmenden Digitalisierung auf. Für die holzwerkstoffverarbeitende Industrie stellte er Megatrends von der Forstwirtschaft bis zur Möbelindustrie heraus. Schwerpunkte in seinem Vortrag waren etwa Big-DataAnwendungen, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und der enorme Ausbau des Robotereinsatzes in höchst unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Jüngste Daten und Prognosen zur Entwicklung der unterschiedlichen Oberflächengattungen hatte Dr. Philipp Sauter (Pöyry) mitgebracht. Unter anderem informierte der Referent, dass die Nachfrage nach dekorativen Oberflächen bis 2022 von 7 Mrd. auf 8 Mrd. m2 steigen werde. Dabei spiele – so der Referent – in Europa die digitale Drucktechnologie eine wachsende Rolle. Ihr Anteil bei Dekoroberflächen soll bis 2022 auf 5 bis 10 Prozent steigen. Als weiteren Wachstumsmarkt nannte der Referent LVT-Böden. Bei diesen vinylbasierten Bodenbelägen rechnet das Marktforschungsunternehmen mit einer jährlichen Steigerung der Nachfrage um 11 Prozent auf 288 Mio. m2 in Europa und um 9 Prozent auf 254 Mio. m2 in Nordamerika. Acht Kompetenzzentren Anhand von acht Kompetenzzentren, die sich auf das Technikum sowie diverse Werksbereiche verteilten, zeigte Bürkle sein komplettes Angebotsspektrum für die Möbelund Fußbodenindustrie. Mit eingebunden in die Präsentation waren auch Partnerunterneh-
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