Inclusive fashion Photography: wechselnde Archetypen

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Alisa Matern Bachelorarbeit

Inclusive fashion Photography: wechselnde Archetypen





Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz Institut für Medien Studienrichtung Visuelle Kommunikation: Grafik Design und Fotografie

Inclusive fashion Photography: wechselnde Archetypen

Alisa Matern Mat.-Nr. 11725565 Bachelorarbeit Schriftlicher Teil der zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Arts (BA) Betreuung A.Univ.-Prof. Mag.art. Gerhard Umhaller Datum der Approbation: 28. 09. 2021 Linz, 2021


Alisa Matern alisamatern.com maternalisa.com Herstellung und Gestaltung: Alisa Matern Druck: Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz Handbindung: Alisa Matern Papier: Photo Paper Laser Siegel, 135g/m2 2


Inhaltsverzeichnis

Abstract

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1. Einleitung

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2. Darstellung von Menschen mit körperlichen Besonderheiten 2.1. Vorwort. Wann wissen wir, was die Norm ist?

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2.2. Wahrnehmung der Schönheit zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten

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2.3. Warum ist es wichtig? Wozu dient diese Arbeit?

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2.4. Hintergründe meines Themas

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2.4.1. Theorie •

Tom Bieling “Inklusion als Entwurf”

2.4.2. Projekts • • •

• • • •

Rising Phoenix, Ian Bonhôte, Peter Ettedgui, 2020 ALTERED, Manon Ouimet Tolya-Roboter (Alexey Nuzhnyy, TV Mini Series 2019, Russland) & Konstantin Deblikov @ bionic_ russia Helden Russlands, wie sie niemand gesehen hat”, Olga Tuponogova-Volkova, 2016 Alles wird gut, Niko von Glasow, Deutschland 2012 ZEBEDEE - inklusive Modelling Agency, England Bezgraniz Couture, Yanina Urusova

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2.4.3. Meine eigenen Vorarbeiten • •

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The Invisible Shows, Ksenia Dmitrieva, Ekaterina Negrutsa, Russland 2012 Fotoserie Der König trägt Dreadlocks, White, Afterparty

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3. Umsetzungsprozess 3.1.Methode • •

Inszenierte Modefotografie Sujets

3.2. Einflüsse: • •

Tim Walker und seine märchenhafte Welt Erwin Olaf und seine meditative Porträts

3.3. Fotoshooting • • •

Menschen (Wer sind sie? Wie habe ich sie gefunden?) Fotoshooting Vorbereitung Postproduktion

3.4.Medium (Digitale Fotografie, Fine Art Druck) 3.5. Ergebnis

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4. Fazit 5. Literaturverzeichnis 6. Abbildungsverzeichnis 7. Danksagung

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Abstract

In meinem Projekt bringe ich auf die Bühne der künstlerischen Modefotografie den Menschen mit körperlichen Besonderheiten, um die Gleichheit und das Recht auf eine Vielfalt des menschlichen Körpers zu verteidigen und um zur Entwicklung der humanistischen und ethischen Modefotografie beizutragen. Ich möchte die Fragen um Scham, Ausgrenzung, Angst und einer standardisierten Vision von Schönheit stellen. Modefotografie ist eine lebendige Art, jedes Problem hervorzuheben. Es ist eine auffällige und klare Geschichte, dass etwas existiert, und dass das normal ist. Verschiedene Muttermale sind normal, Narben sind normal, Haare oder deren Abwesenheit sind normal, das Fehlen von Gliedmaßen, Löchern im Körper, Prothesen und andere “nicht standardmäßigen” körperliche Besonderheiten, die uns erst jetzt als nicht standardmäßig erscheinen, sind normal. Durch Inszenierung den Sujets aus Märchen, Literatur, Kultur und Geschichte stelle ich die Frage, woher die Wurzeln unserer Schönheitswahrnehmung kommen, und versuche die bestehende Archetypen wechseln.

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1. Einleitung

Die Gesellschaft hat uns “gelehrt”, Dinge, die uns nicht ähnlich sind, abzulehnen, zu fürchten und uns von ihnen zu distanzieren. Aber eine solche Entfremdung hat keinen Grund, außer dass wir so daran gewöhnt sind. Die Menschheit muss lernen, “nicht standardisierte” Menschen zu akzeptieren, sie ruhig anzusehen und ohne übertriebene Besorgnis zu kommunizieren. Menschen, die selbst ihr Aussehen stark verändern (Blaue Haare, Tattoo, Dreadlocks, Piercing), überraschen immer noch, verursachen aber keine (bzw. weniger) Ablehnung, denn dies ist in der Regel überall in Mode gekommen, passend wie ein Puzzleteil in unserem Leben. Aber die Menschen sehen Menschen mit körperlichen Besonderheiten immer noch verlegen an. Ich nutze bewusst nicht das Wort “Behinderte”, weil es eigentlich egal ist, ob man behindert ist (Prothesen) oder man nur eine sichtbare körperliche Besonderheit (Albino, Vitiligo, Narben) hat. Behinderungen sind nicht die Wahl einer Person, sie sind “keine Eigenschaften, kein Wesensmerkmal einer Person, sondern das Ergebnis sozialer Zuschreibungsprozesse.<...> Und (der) soziale Faktor ist nicht statisch und veränderbar”1.

1 Iljana Ternow (2016), Mode mit Behinderung, https://prezi.com

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Mode (-Fotografie) ist eine lebendige Art, jedes Problem hervorzuheben. Es ist eine auffällige und klare Geschichte, dass etwas existiert, und dass das normal ist. Verschiedene Muttermale sind normal, Narben sind normal, Haare oder deren Abwesenheit sind normal, das Fehlen von Gliedmaßen, Löchern im Körper, Prothesen und andere “nicht standardmäßigen” körperliche Besonderheiten, die uns erst jetzt als nicht standardmäßig erscheinen, sind normal. In meinem Projekt bringe ich auf die Bühne der künstlerische Modefotografie den Menschen mit körperlichen Besonderheiten, um die Gleichheit und das Recht auf eine Vielfalt des menschlichen Körpers zu verteidigen. Ich möchte die Fragen um Scham, Ausgrenzung, Alterismus und einer standardisierten Vision von Schönheit stellen. Inszenierte Modefotografie ist wie eine Theaterproduktion - sie ist sowohl Spiel als auch Action und Wahrheit. Modefotografie ist eine Art der Inklusion, bei der man ausprobieren kann, was für einen nicht typisch ist oder was einem nicht zur Verfügung steht. Ich möchte, dass Menschen mit körperlichen Besinderhe-


iten mehr Möglichkeiten haben, sich in einem künstlerischen Umfeld auszudrücken: Fotografie, Mode, Theater und Tanz. Ich erwarte mir, dass mein Projekt zu dem Verständnis führen wird, dass es keine “anderen” Menschen gibt. Und auch, dass Menschen mit körperlichen Besonderheiten inspirieren, schön sein und ein Vorbild für “gewöhnliche” Menschen sein können. Ich möchte zur Entwicklung der humanistischen und ethischen Modefotografie beitragen, der Modefotografie, bei der es nicht (nur) um Mode geht, nicht um Werbung, sondern um eine Person, um ihre Individualität, um Vielfalt. Wie Maria Osado, Gründerin der urbanen mexikanischen Modelagentur Güerxs, es formuliert: “Vielfalt ist keine Alternative, sie ist naturgemäs.”2 Vielfalt ist eine genauere Darstellung unserer Welt. Meine Arbeit wurde von dem Gedanken angeregt, dass nicht alle Menschen ihren Körper für schön oder gar normal halten, sogar wenn alle Gliedmaßen an Ort und Stelle sind, Haut ist glatt und ihre Hautfarbe gleichmäßig sind.

2 Ellen Freeman (2017), www.thefashionspot.com

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Das bedeutet, 1. dass uns auch ein gesunder Körper hässlich erscheinen mag, 2. dass es nicht physikalische Daten sind, die in uns ein Gefühl von Schönheit und Ästhetik hervorrufen, sondern etwas mehr.


2. Darstellung von Menschen mit körperlichen Besonderheiten 2.1. Vorwort. Wann wissen wir, was die Norm ist?

Als ich kleine war, schaute ich auf drei Finger meines Vaters und wusste nicht, dass dies ein Etwas “Besonderes” war, ich mochte sie, ich mochte den großen glatten Daumen, an dem es keinen Nagel gab - ich wollte sogar den gleiche haben! Als ich aufwuchs, stellten mir immer mehr Leute die Frage: “Warum hat dein Vater drei Finger? Was ist passiert?” - Zuerst habe ich die Frage gar nicht verstanden, was ist daran besonders? Es war ungewöhnlich für sie, einen Mann mit drei Fingern zu sehen, und es schien ihnen, dass sie unbedingt eine “Rechtfertigungsgeschichte” hören mussten, warum dies geschah. Aber für mich war es immer so, und es war normal. Dies ist ein kleines Beispiel, aber es zeigt, wie das Denken der Gesellschaft funktioniert: “Wenn etwas mir selbst nicht gleicht, ist es nicht normal.” Wenn wir Kinder sind, akzeptieren wir die Welt so wie sie ist. Dann erfahren wir, dass es Krankheiten, Unfälle gibt - die Gesellschaft hält sich von den Opfern fern, als ob sie einen Schatten des Unglücks tragen würden. Oder aus Angst, die Verantwortung für die Betreuung dieser Person während der Kommunika-

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tion zu übernehmen. Auch denkt man nicht, oder will nicht, an die besonderen Bedürfnisse dieser Menschen denken. Um zu lernen, Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind, muss man näher dran sein, sie genauer betrachten, mehr mit Menschen kommunizieren, die Umgebung an die Bedürfnisse verschiedener Menschen anpassen, fragen, wo sie sich verletzlich fühlen und wo sie sich stark fühlen. Es gibt viele Beispiele im paralympischen Sport, bei denen Menschen mit Beeinträchtigungen unglaubliche Höhen erreichen. Ich denke also, dass diese Menschen erkennen können, wie viel Potenzial im menschlichen Körper verborgen ist und wie wenig die Menschen diesen im Alltag nutzen.


1. Papas Hand (©Alisa Matern)

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2.2. Wahrnehmung der Schönheit zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten

Wenn wir sowohl über die Wahrnehmung von Schönheit als auch über die “Norm” sprechen, wurde sie zu allen Zeiten der Geschichte auf unterschiedliche Weise wahrgenommen. Was gestern als hübsch und attraktiv galt, erscheint heute seltsam und verrückt. In Europa wurde die Mode für einen athletischen Körper durch eine Mode für einen dünnen Körper ersetzt, dann für einen dicken, Mode für kleine Brüste bei Frauen durch eine Mode für eine üppige Brust, eine Mode für einen blassen Körper wurde ersetzt von einer Mode für einen Gebräunten und umgekehrt. Aber wenn wir uns der Weltkultur zuwenden, finden wir noch mehr “seltsamere Schönheitsnormen”: einen langen Hals und Teller in der Lippe der Afrikanerin oder Indianerin, kleine Füße der Chinesin (gebundene Füße). Aber trotz der Tatsache, dass Behinderung und Beeinträchtigung schon immer existierten, wurde es nie als “modisch” angesehen, waren sie nie auf Gemälden oder anderen Kunstwerken zu sehen. Mit Ausnahme der letzten Jahren, als sich die Disabilities Studies aktiv zu entwickeln begannen. Im Mittelalter wurden Behinderte und Menschen mit Behinderungen oft aus der Gesellschaft ausgeschlossen,

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gefürchtet, gemieden und als Verkörperung des Todes angesehen. Damals war die Medizin noch nicht so weit entwickelt und die Gestaltung der Umgebung nicht auf Menschen mit Beeinträchtigung ausgelegt. Auch die Fortpflanzungsfunktion des Partners war wertvoll in dieser Zeit. (Verglichen mit der heutigen Zeit, in der Childfree eines der Szenarien für die Entwicklung einer Familie ist). Die Welt entwickelt sich weiter, ihre Werte ändern sich und das Design wird flexibler. Jede spezifische Kultur hat grundlegende, allgemein anerkannte Ideale, die sich nicht spontan, sondern historisch bilden. Die moderne Welt unterstützt die Idee von Gleichheit und Vielfalt. Ich möchte diese Idee unterstützen und weiterentwickeln. In der physischen Welt erschienen funktionelle Prothesen, Exoskelette, plastische Chirurgie, in der mentalen: gleichgeschlechtliche oder non-binäre Ehen, kinderlose Familien usw. Doch trotz all dieser Innovationen ist die Integration von Menschen mit körperlichen Besonderheiten in die Gesellschaft noch nicht tief genug erfolgt. Nicht alle Orte verfügen über barrierefreie Eingänge, angepasste Möbel


und Navigation. Nicht alle Länder kümmern sich darum oder denken gar darüber nach. Die Menschen sind noch nicht ausreichend ausgebildet, um auf die Besonderheiten des menschlichen Körpers und darauf, dass er anders aussehen kann, richtig zu reagieren.

2. Peter Paul Rubens, Drei Grazien

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3. Padaung-Frau mit Ringen am Hals


2.3. Warum ist es wichtig? Wozu dient diese Arbeit?

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass das Thema Behinderung/Beeinträchtigung/Besonderheiten nur Menschen mit Besonderheiten und keinesfalls “normale” Menschen betreffen sollte. Offensichtlich wird man nicht kleinwüchsig werden, wenn man nicht von Geburt an kleinwüchsig ist, aber das bedeutet nicht, dass man ein solches Kind nicht gebären kann. So ist auch niemand von uns vor Verletzungen, Gliederverlusten, Krankheiten usw. geschützt oder vor der Tatsache, dass dies unsere Lieben treffen kann. Daher ist es für jeden Menschen wichtig, auf eine gesunde Wahrnehmung der menschlichen Vielfalt zu achten. Eines meiner Models schrieb auf ihrem Blog: “Standards sind, wie wir wirklich aussehen, nicht wie wir sollten.”3. Zu den Aufgaben von Kunst, Fotografie und Design gehört es, alle Aspekte des Lebens wahrzunehmen, ihre Probleme in der Symbolsprache oder direkt zu besprechen. Meine Ziel ist mehr Akzeptanz zu gewinnen! Angst, Grauen, Jammer - Gefühle, die in der Menschheit seit Jahrhunderten in Bezug auf Behinderung, Beeinträchtigung, Besonderheiten aufkommen. Dies sind Gefühle, die ver-

3 @o2her (2021), www.instagram.com

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mieden werden sollten, da sie einen Zustand der Hoffnungslosigkeit verursachen, haben sie ihre Nützlichkeit überlebt und haben mit der modernen Realität nichts zu tun. Ich bin visuelle Künstlerin, ich bin keine Architektin, ich baue keine Rampen und gestalte die Umgebung nicht, aber mit meinen Bildern kann ich die Wahrnehmung eines Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Besonderheiten beeinflussen, diese Wahrnehmung positiv verändern. Meine Aufgabe ist es, auf die Vielfalt des menschlichen Körpers aufmerksam zu machen und seine Schönheit unabhängig von seiner Form zu zeigen. Ein Mensch ist viel mehr als sein Körper oder sein Gehirn. Ich nutze die Inszenierung, um etablierte Schönheitsideale zu hinterfragen, die Wurzeln unserer Vorstellungen von Schönheit (zum Beispiel aus Märchen, Malerei) zu finden und sie zu hinterfragen, sie zu überdenken. Unsere Vorstellungen von Schönheit haben sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt, und wenn die Menschheit mit anderen Märchen und Handlungen aufgewachsen wäre, würde die Wahrnehmung von Schönheit anders sein.


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2.4. Hintergründe meines Themas

Bevor ich mit der Recherche zum Thema Behinderten- und Modefotografie begann, kannte ich nur sehr wenige Künstler, die sich mit einem solchen Thema beschäftigen. Im Laufe der Arbeit entdeckte ich zu meiner Überraschung und Freude viele theoretische und künstlerische Arbeiten zu den Themen. Es gibt viele Projekte, die darauf abzielen, Menschen mit Behinderungen/Beeinträchtigungen in den Alltag und das kulturelle Leben einzubeziehen. Und es gibt auch Wissenschaftler, die an Umweltdesign für Inklusion forschen und Probleme hervorheben (Scham, Selbstablehnung, Ablehnung in der Gesellschaft, Unsichtbarkeit in der Gesellschaft). In meiner Arbeit suche ich nicht nach einer Definition von Behinderung, wie es die Disability Studies tun4, sondern gehe von sichtbaren Faktoren aus - körperlichen Besonderheiten (egal ob eine Person behindert ist, beeinträchtigt ist oder einfach “ungewöhnliches Aussehen” hat). Daher versuche ich bewusst, das Wort “Behinderung” nicht zu verwenden, denn der Name selbst bringt viele Fragen. (Wer ist ein Behinderter? Sind kleinwüchsige behindert? Und eine Albino, Vitili-

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Wikipedia, Disability studies, https://en.wikipedia.org

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go Person?). Ich sage “Menschen mit körperlichen Besonderheiten” – aber das ist nur eine vorübergehende Maßnahme und nur in Bezug auf diese Arbeit. In diesem Kapitel möchte ich Projekte und Bücher hervorheben, die mich persönlich geprägt und sowohl informativ als auch inspirierend bei der Umsetzung meines Projekts geholfen haben.


2.4.1. Theorie

Tom Bieling “Inklusion als Entwurf”. Tom Bieling ist Senior Research Fellow am Design Research Lab der Berliner Universität der Künste, er lehrt Transformation Design an der NDU St. Pölten und ist Gastprofessor an der Universität Trient und der German University in Kairo. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit den sozialen und politischen Dimensionen von Design, insbesondere mit Aspekten des Designs für soziale Innovation und Inklusion. Sein Buch “Inklusion als Entwurf ” wirft Fragen zum Design auf und wie Design unsere Wahrnehmung von “Normalität” beeinflusst. “Wie wir Dinge gestalten, hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, was oder wen wir als ›normal‹ oder ›normabweichend‹ empfinden. Design markiert somit die Grenzbereiche zwischen In- und Exklusion, indem es implizit Rollen- und Wertebilder konfiguriert und dabei gleichermaßen in den Herstellungs- und Deutungsprozess von Normalität involviert ist.

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Tom Bieling, Inklusion als Entwurf. Birkhäuser Basel, 2019, Buchdeckel

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Wenn solche Normvorstellungen durch Design mitkonstruiert werden, bedeutet das im Umkehrschluss jedoch auch, dass sie sich durch Design dekonstruieren, also kritisch hinterfragen und verändern lassen: Design kann also auch Gegenmodelle entwickeln.”5 Bieling untersucht das Verhältnis von Design und Inklusion im Detail und aus unterschiedlichen Blickwinkeln und eröffnet so neue Arbeitsfelder für Designer und Künstler. Bielings Arbeit hat mich auf die Idee gebracht, dass Fotografie wie Design unsere Wahrnehmung von Schönheit und Normalität beeinflussen kann. So zum Beispiel zahlreiche Werbekampagnen ab ca. 2017 (Z.b. Nike), lassen die Öffentlichkeit offen verstehen, dass ein plus-size Körper auch ein Trend sein könnte. (Why not!)


2.4.2. Projekts

Es gibt viele KünstlerInnen/DesignerInnen/ FotografInnen, die bereits zu ähnlichen Fragestellung gearbeitet haben. Hier möchte ich Kunst- und Medienprojekte teilen, die sich mit dem Thema Inklusion beschäftigen. Ich habe sie während oder vor der Recherche zu meinem Projekt kennengelernt, sie haben meine Denkweise geprägt und mich zu meiner Bachelorarbeit inspiriert. 4. Filmplakat “Rising Phoenix”

Rising Phoenix, Ian Bonhôte, Peter Ettedgui, 2020 Im Jahr 2020 veröffentlichte Netflix den Film “Rising Phoenix” über Paralympians. Der Film mit gesundem Pathos und erstaunlicher Kameraführung zeigt, wie Menschen mit Behinderungen und schweren Krankheiten körperlich und geistig stärker, schlauer und lustiger sein können als ein normaler Durchschnittsmensch. Sie teilen auch ihre Gedanken darüber, wie die Paralympischen Spiele das globale Verständnis von Behinderung, Vielfalt und Exzellenz beeinflussen. Obwohl das Thema wenig mit Modefotografie zu tun hat und alle olympischen und paralympischen Athleten bewundernswert sind, war

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ich gefesselt von der visuellen Komponente des Films – wie ästhetisch Menschen mit körperlichen Besonderheiten festgehalten werden können! https://www.netflix.com/at-en/title/81122408


6. IG Post von @bionic_russia

Tolya-Roboter (Alexey Nuzhnyy, TV Mini Series 2019, Russland) & Konstantin Deblikov @bionic_russia 5. Fotoserie ALTERED, ©Manon Ouimet

ALTERED, Manon Ouimet Künstlerin Manon Ouimet aus London hat die ALTERED-Fotoserie aufgenommen. Dies sind Fotografien, die Menschen mit physischen Körperveränderungen ehrlich und ästhetisch beleuchten. Die Ziele dieser Künstlerin liegen mir sehr nahe – Menschen zu beleuchten, die sich oft isoliert fühlen, und zu Gesprächen über Gleichberechtigung und Vielfalt beizutragen. http://www.manonouimet.com/altered

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“Tolya-Roboter” ist ein soziales Comedy-Drama über einen Mann mit Bionic Prothesen (Hände und Beine) unter dem Motto “You Can Do Everything”. Der Hauptdarsteller ist ein Schauspieler mit allen Gliedmaßen. Das Double seiner Hände war Konstantin Deblikov, ein Instagram-Blogger, der bei einer Feuershow beide Arme verloren hat. In seinem Blog spricht er humorvoll über den Alltag mit Prothesen, den Unterschied in der Funktionalität verschiedener Prothesen und verhilft auch Amputierten zu einer Prothese auf Kosten des Staates (wegen der Bürokratie ist das nicht so einfach). Tolya-robot https://www.imdb.com/title/ tt10400024/ Konstantin Deblikov https://www.instagram. com/bionic_russia/


7. Fotoserie “Helden Russlands, wie sie niemand gesehen hat” ©Olga Tuponogova-Volkova

8. Filmplakat “Alles wird gut”

Alles wird gut, Niko von Glasow, Deutschland 2012

Helden Russlands, wie sie niemand gesehen hat, Olga Tuponogova-Volkova, ab 2016 Seit 2016 in Folge nimmt eine russische Modefotografin Olga Tuponogova-Volkova das Projekt “Helden Russlands, wie sie niemand gesehen hat” auf. Es ist eine Studio-Fotoserie, in der russische Sportler mit Prothesen dargestellt werden - wie sie niemand gesehen hat. tuponogova.com

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www.moviepilot.de itunes.apple.com

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Ein Film unter der Regie des einzigen Shorthand-Regisseurs aus Deutschland. Alle Schauspieler in diesem Film sind behindert. Niko selbst sagt, dass sein Film kein soziales Projekt ist, “sondern lediglich ein Theaterstück mit Darstellern, wie jedes andere auch”6. In dem Film erscheinen auch mehrere Nichtbehinderte, “und es wird bald nur allzu deutlich: Nur weil sie kein sichtbares Handicap haben, heißt das noch lange nicht, dass sie Nicht-Behindert sind”7. w w w. ama z on . d e / All es - w ird - g ut - Jana Z%C3%B6ll/dp/B01MRVAKTD


9. Models von ZEBEDEE

10. “Akropolis“Projekt von Bezgraniz Couture

ZEBEDEE - inklusive Modelling Agency, England

Bezgraniz Couture, Yanina Urusova, Russland 2008-2018

Während ich in Österreich Schwierigkeiten habe, Menschen mit Behinderung zu finden, wurde in England bereits eine eigene Modelagentur gegründet, die sich auf Menschen mit Behinderungen spezialisiert hat. Natürlich ist dies nicht die einzige Agentur, die sich auf den Diversity-Gedanken spezialisiert hat, aber bisher sind nur dort Menschen mit Behinderung anzutreffen. Leider gibt es noch keine Models aus Europa.

“Specializing in the rebranding of disability”8. Ein gesellschaftlich bedeutsames Projekt, das von 2008 bis 2018 bestand. Er beschäftigte sich mit der Kreation von Kollektionen von funktioneller, moderner Kleidung und Accessoires für einen neuen Käufer für einen neuen Markt. Darüber hinaus haben sie Bildungsprojekte in Form von künstlerischen und innovativen Meisterkursen entwickelt, um die Barrieren der Schönheitswahrnehmung zu überwinden.

www.zebedeemanagement.co.uk

bezgranizcouture.org

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About Us 2008 until 2018, http://bezgranizcouture.org

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2.4.3. Meine eigenen Vorarbeiten

“The Invisible Shows”, Ksenia Dmitrieva, Ekaterina Negrutsa, Russland 2012

Fotoserie “Der König trägt Dreadlocks”, “White”, “Afterparty”

“The Invisible Shows” sind Performances, die ursprünglich für sehbehinderte und blinde Menschen erstellt wurden. 2014 arbeitete ich als Regieassistentin, Administratorin und “Duft Master” im Projekt. Dies sind Theaterstücke, die von allen Sinnen mit Ausnahme des Sehens wahrgenommen werden. Nach meinem Umzug nach Österreich begannen meine Kollegen, ähnliche Theaterstücke nicht nur für Blinde, sondern auch mit deren Beteiligung zu spielen. Diese Prämisse veranlasst mich, inszenierte Fotografien von Menschen mit körperlichen Besonderheiten zu erstellen, um diese Menschen nicht nur zu beleuchten, sondern auch eine unterhaltsame (therapeutische?) Wirkung für die Menschen selbst auszuüben. Inszenierte Modefotografie ist wie eine eingefrorene ewige Performance. Die Leute können verschiedene Rollen ausprobieren.

In meinen frühen Projekten “Der König trägt Dreadlocks”, “White”, “Afterparty” – habe ich bereits zu der Abweichung von der allgemein anerkannten Norm recherchiert: ob es sich um Dreadlocks handelt (deren Vorhandensein zu einer voreingenommenen Meinung in Bezug auf sozialer Status einer Person), um Hautfarbe (übermäßig weiß oder Albino: was unangemessene Aufmerksamkeit erregt), oder um Kleider, die nicht zu den Ort passen (unter dem Motto “Das Äußere trügt”).

www.facebook.com/theinvisible.shows/

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alisamatern.com


11. Fotoserie “White” (©Alisa Matern)

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13. Reportage von “The Invisible Schows”: Sehende Menschen setzen eine Schlafmaske auf die Augen auf, um das Theaterstück zu “sehen”. (©Alisa Matern)

12.(links) Fotoserie “Der König trägt Dreadlocks” (©Alisa Matern) 23


3. Umsetzungsprozess 3.1.Methode: Inszenierung, Theater, Märchenhaft

Inszenierte Modefotografie In meinem Projekt arbeite ich mit der Metode der Modefotografie, weil zeitgenössische Modefotografie sowie Design das Sprachrohr für Mode, Normalität und Inklusivität ist. Mode ist ein gesellschaftliches Phänomen. Sie verändert sich im Laufe der Jahre ständig, kehrt zurück und verwandelt sich. Mode spiegelt den Zeitgeist wider. Die etabliert neue “Verhaltens-, Denk- und Gestaltmuster”9. Modefotografie ist mehr als Fotografie von Mode. Sie war von Anfang an mehr als nur Kleidungsfotografie, sie war eine Kunstform, die Fantasien verkaufte. Die Mode diktiert den Menschen was sie tragen, was sie essen sollen, wie sie sich zu fühlen haben, wie zu leben, wie auszusehen. Modefotografie spiegelt das Lebensgefühl, die aktuelle Stimmung, die Sehnsüchte, Träume und Visionen eines Menschen wider. Es ist wie Rollenspiel, wie ein gefrorenes Spektakel. Mein Projekt ist keine Dokumentation und keine Illustration der Körpermerkmalen eines Menschen, sondern ein Spiel, in dem Men-

9 Wikipedia, Mode

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schen mit besonderen Körpermerkmalen durch inszenierte Studiofotografie Rollen ausprobieren können, in denen ihre Besonderheiten von der schönen Seite gezeigt wurden. Meine Aufgabe als Fotografin war es, zu zeigen, dass Menschen trotz ihrer körperlichen Besonderheiten diese Rollen hervorragend erfüllen. Es dient auch der Unterhaltung und setzt eine engagierte Beteiligung am Entstehungsprozess eines Fotos voraus (Bild ausarbeiten, Kostüm anprobieren, Requisiten und Accessoires vorbereiten und sammeln, ein Inszenieren). Fotografien sind mächtige Werkzeuge, um seine verborgenen Seiten kennenzulernen und mentale Stabilität zu trainieren. Eine Fotosession ist eine Art Therapie - eine Gelegenheit, sich von außen durch die Augen einer anderen Person zu betrachten, die Rolle eines Models, die Rolle eines Märchenhelden, auszuprobieren. Eine Fotosession ist ein kleines Theater – mit Schminken, Verkleiden, Inszenierung. Nicht nur das Ergebnis ist wichtig, sondern der Prozess selbst ist auch Spaß. Aus gewisser Sicht ist dies eine Herausforderung, und es könnte auch unbequem sein, aber ich bitte nie ein Modell etwas zu machen, das ich


nicht selbst auch machen würde. Eine Fotosession ist eher ein Abenteuer als ein Ausflug in ein Café - es sind immer neue Emotionen, auch wenn es manchmal Schwierigkeiten gibt. Auf diese Weise erfüllt die inszenierte Modefotografie in meinem Projekt mehrere Funktionen: • •

beleuchtet Menschen mit körperlichen Besonderheiten und ist das Sprachrohr von Mode und Schönheit (soziale Funktion) bietet den TeilnehmerIn die Möglichkeit, in die Welt der Mode, Fotografie und des Theaters einzusteigen (inklusive Funktion) fördert die Entwicklung der humanistischen Modefotografie (künstlerische Funktion)

Meine Arbeitsweise besteht darin, eine Serie von Porträtfotografien aufzubauen, um das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und seine Variabilität und Komplexität zu zeigen. Inszenierte Sujets helfen uns darüber nachzudenken, woher unsere Vorstellungen von Schönheit und Normalität eigentlich kommen.

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Sujets Warum ist es nicht genug einfach schöne Fotos von Menschen mit Besonderheiten zu machen? Warum und wer wird inszeniert? Wie wurden das Motiv ausgewählt? Handlungen - seien es Märchen, Literatur, Malerei, Schauspiel (Ballett) - prägen unser Bewusstsein und unsere Wahrnehmung der Welt von Kindheit an. Durch Handlungen lernen wir zu denken, zu fühlen, zu sehen, wahrzunehmen. Märchen, Sagen und Geschichten werden oft in metaphorischer Sprache erzählt, wir akzeptieren Konventionen und Spielen im Märchen. Aber die Realität, die sehr Märchen ähnelt, nehmen die Menschen sehr selten wahr. Nehmen wir zum Beispiel das Märchen “Schneewittchen und die sieben Zwerge” - wir nehmen alle Charaktere angemessen wahr. Und jetzt stellen wir uns sieben kleine Menschen im wirklichen Leben vor. Ob wir es schaffen sie ruhig anzuschauen? Höchstwahrscheinlich werden sie uns sehr überraschen. Oder hier ist ein anderes Märchen - ein Mädchen wird zu einem Schwan - wie würde es aussehen, wenn es im wirklichen Leben passiert? Stanislawski’s Werke beschreiben


ein “magisches Wenn”, eine Schauspieltechnik, wenn man sich eine fiktive Situation so vorstellt, als ob sie im wirklichen Leben wäre. Dies ist genau das, was ich in meinem Projekt gemacht habe:

heitsstandards zu widerlegen und zu betonen, dass Menschen mit körperlichen Besonderheiten Helden sein könnten von Kunstwerken und Literatur, ohne die Spur von Drama oder Tragödie.

Was wäre, wenn die Meerjungfrau auf dem Rollstuhl zum Prinz kommen könnte? Wenn Venus Prothesen hätte? Wenn eine Schwanenballerina federleichte Haut hätte? usw.

Wie würden wir Menschen wahrnehmen, die sich von der Masse unterscheiden, wenn sich nicht der Ableismus in unserer Kultur entwickelt hätte? Ist es möglich, eine Person umzugehen, ohne ihr Aussehen zu beurteilen? Immerhin haben wir Vorurteile gegenüber Schwarzen, gleichgeschlechtlichen Paaren etc. fast ausgerottet (obwohl es auch hier noch zu tun gibt).

Die Kriterien, um eine Handlung zu finden, waren: die Assoziation einer Figur mit einem “schönen” Bild, ein Spiel mit Kontrasten, ein möglicher Humor (dieser fehlt am meisten in der Wahrnehmung von körperlichen Besonderheiten). Die Sujets wurden für jede einzelne Person individuell ausgewählt. Zuerst fand ich eine Person, dann suchte ich eine Figur aus Literatur, Kultur und Kunst, die in ihren äußeren Eigenschaften zu ihr passte. Manchmal benutzte ich Märchen, die ich erfunden hatte. Mein Ziel war es, klassische Sujets anders zu interpretieren und an die Stelle eines Helden eine Person mit körperlichen Besonderheiten zu setzen, um bestehende / etablierte Schön-

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Wir dürfen nicht vergessen, dass es unter Menschen mit Behinderungen, Beeinträchtigungen sowie mit ungewöhnlichem Aussehen solche gab, die einen starken Einfluss auf Kultur, Politik und Kunst hatten. (Stephen Hawking - Bewegungs- und Redefähigkeit Fehlen, Beethoven - Taubheit, Andrea Bocelli - blind, von moderne Zeit: Peter Dinklage - Kleinwuchs). Es ist unmöglich diese Leute einfach beiseite zu schieben. Oft wird das Fehlen von etwas durch übermäßige Kraft in einem anderen Teil ausgeglichen.


Sujets sollten sehr sorgfältig ausgewählt werden, um nicht versehentlich die Besonderheiten hervorzuheben und den Helden nicht zum Comic zu machen. Folgende Sujets präsentiere ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit: •

Schwanensee - Ballerina Weisser Schwan (Verbrannte Haut des Models kontrastiert mit Vorstellungen, dass die Ballerinas schöne glatte Haut haben)

Meerjungfrau (ihre Stimme geopfert, um Beine zu haben. Ergebnis - sie hat den Prinzen nicht erreicht. War das Opfer notwendig? was wäre wenn die Meerjungfrau die Möglichkeit hätte, im Rollstuhl zum Prinzen zu kommen?)

Geburt von Venus (Die heutige Venusstatue hat keine Arme. Wurde die Venus ohne Arme geboren? Verliert die Venus ihre Schönheit durch das Fehlen von Armen? Wie würde die Venus aussehen, wenn sie Prothesen hätte - inszeniert ein Model, das ohne Arm geboren wurde.)

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Kleopatra (in der Weltkultur der Archetyp von Schönheit und Sexualität, aber es ist nicht bekannt, wie sie tatsächlich aussah.)


3.2. Einflüsse

Jede(r) FotografIn hat (oder sollte haben) ein Traum Fotoshooting, das er/sie gerne verwirklichen möchte. Die Bachelorarbeit ist ein guter Grund, sich die Träume zu erfüllen oder zumindest in diese Richtung zu gehen. Neben dem Konzept bei der Arbeit ist der Prozess wichtig, und meiner Meinung nach kann ein gutes Produkt nur dann entstehen, wenn der Prozess Spaß macht. Darauf aufbauend beschloss ich, den Spuren der Meister zu folgen, die ich seit vielen Jahren beobachte und deren Stil meiner Weltanschauung nahe kommt. Ich nutze ihre Arbeit als Leuchtturm und wende mich im Zweifelsfall an sie.

Tim Walker und seine märchenhafte Welt Tim Walker ist bedeutender Modefotograf. Er ist bekannt für seine märchenhaften surrealen Bilder. Walker wurde in London in 1970 geboren und fotografiert seit seiner Kindheit. Seit Mitte der 1990er Jahre zieren seine markanten Modefotografien und einzigartigen Porträts die Seiten von Magazinen wie Vogue, Vanity Fair, W, LOVE, Another Man und ID. Er veröffentlichte 7 Bücher und organisierte

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Ausstellungen in bedeutenden Museen. Auch seine Kurzfilme und Projekte mit Musikern fanden internationale Anerkennung10. Seine Produktionen sind stets aufwendig inszeniert, da er nicht digital arbeitet und damit auch mit keinem Bildbearbeitungsprogramm. Hinter ihm steht ein riesiges Umsetzungsteam aus Stylisten, Designern, Licht-, Make-upund Hair Artists, Models, Managern usw. Seine Bilder und sein Fotografie Stil waren mein Ausgangspunkt und meine Inspiration. Die ursprüngliche Idee meines Projekts war es, eine Märchenwelt mit vielen Requisiten und üppiger Dekoration zu bauen, in der die Helden Menschen mit körperlichen Besonderheiten sein werden. Tim selbst griff oft auf das Thema eines mechanischen Menschen zurück, auf seinen Fotografien findet man mechanische Hände und Gips Körperteile, die umherfliegen oder an der Figur befestigt sind. Ich wollte, dass die Charaktere auf meinen Fotografien von Anfang an “natürliche” körperliche Besonderheiten haben. Bei der Umsetzung bin ich von dem ausgegangen, was ich habe und kann: Kommunikationsfähig-

Biography, timwalkerphotography.com (Übersetzung der Autorin) 14. (rechts) Fotografie von ©Tim Walker (Quelle: www.vogue.co.uk) 28


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keit, der Vision des Bildes und einem kleinen Budget. Ich habe das Set auf einen sauberen Hintergrund reduziert, aber die Kostüme und Requisiten und das Make-up sehr detailliert ausgearbeitet. Ich hatte ein kleines Fotoshooting-umsetzungs Team aus Visagistin und AssistentIn.

Erwin Olaf und seine meditativen Porträts Geboren 1959 in Hilversum, lebt und arbeitet in Amsterdam, Niederlande. Erwin Olaf ist ein international ausstellender Künstler, dessen vielfältige Praxis sich um die marginalisierten Individuen der Gesellschaft dreht, darunter Frauen, Menschen of Color und die LGBTQ + Community. Viele seiner Arbeiten sind kontextualisiert durch Rassenbeziehungen, die Zerstörung wirtschaftlicher Spaltungen und die Komplexität der Sexualität. Olaf hat während seiner 40-jährigen Karriere einen aktivistischen Ansatz zur Gleichstellung beibehalten. Ein mutiger und manchmal kontroverser Ansatz hat dem Künstler eine Reihe prestige-

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Biography, www.erwinolaf.com (Übersetzung der Autorin)

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trächtiger Kooperationen eingebracht, von Vogue und Louis Vuitton bis zum Stedelijk Museum Amsterdam. 2017 war er offizieller Porträtfotograf des niederländischen Königshauses und gestaltete 2013 die nationale Seite der Euromünzen für König Willem-Alexander. Er wurde mit dem prestigeträchtigen Johannes Vermeer Award der Niederlande, zum Fotografen des Jahres bei den International Color Awards und zum niederländischen Künstler des Jahres des Magazins Kunstbeeld ausgezeichnet11. Erwin Olaf war wohl einer der ersten Modefotografen der Welt, dessen Werke ich ganz am Anfang meiner fotografischen Karriere kennengelernt habe. Seit 10 Jahren beobachte ich seine Arbeit und interessiere mich immer noch für den Stil seiner Fotografien. Was mir persönlich in seinen Werken berührt sind die Porträts. Es handelt sich um streng geeichte, ästhetische, inszenierte Portraits mit perfekter Beleuchtung und Nachbearbeitung. Die Komposition ist bis ins Detail durchdacht, es gibt nichts Überflüssiges im Rahmen, jedes Objekt spielt seine Rolle. Olafs Porträts wirken ruhig, meditativ, aber bei längerer Betrachtung beginnen sie zu sprechen, als wären sie Filme.


15. ©Erwin Olaf “I Wish, I Am, I Will Be”. (Quelle: https://www.erwinolaf.com/art/I_wish_I_am_I_will_be_2009)

“Look at me, see me, I am here, I am an individual. See me as an individual.” *** Beide Fotografen sind oft inspiriert von Gemälden, und basieren ihre Werke auf diesen.

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3.3. Fotoshooting

Menschen (Wer sind sie? Wie habe ich sie gefunden?)

Ich habe vor, am (April, Mai, August) die Fotoshootings zu organisieren in einem Fotostudio oder draußen. Es wird eine Reihe von inszenierten theatralischen/märchenhaften, vielleicht ein bisschen Surrealistischen

Ich habe speziell für das Projekt Menschen mit Behinderung, Beeinträchtigungen und Besonderheiten gesucht. Zur Suche nutzte ich soziale Netzwerke (Instagram, Facebook) und fragte meine Kollegen, Freunden und Bekannten. Bei der Suche auf Instagram habe ich die Hashtags #amputee #disability #diversity #inclusionrevolution usw. verwendet. Ich habe auch Beiträge auf Facebook erstellt. (Nach einem Post auf Facebook musste ich ein Mini-Casting organisieren, da es viele Reposts gab und ich viele Rückmeldungen bekommen habe.)

Fotografien sein, die wurden von Fotografen Tim Walker, Guy Bourdin, Erwin Olaf und Grafiker Koloman Moser inspiriert. Die Helden meiner Fotografien sind die Menschen mit körperlichen Besonderheiten. Das Ziel des Projekts: Inklusivität in Kunst, Fotografie und Mode zu verteidigen. Ich finde dein Aussehen sehr interessant und ich möchte dich einladen, an meinem Projekt teilzunehmen. Sag mir bitte Bescheid, ob du Lust und Zeit hast? Im Anhang sende ich ein Moodboard. Dies ist noch keine Referenz, aber eine ungefähre Stimmung, die ich gerne realisieren würde. Ich werde für jede/r TeilnehmerIn eine individuelle Referenz erstellen. Ich freu mich sehr auf deine Antwort! Um mich und meine Arbeit besser kennenzulernen, werde ich Links zu meiner Website, Facebook, Instagram hinterlassen.

Unten ist ein Beispiel für einen E-Brief, den ich an potentielle Models geschickt habe. Ich habe hauptsächlich an Einzelpersonen geschrieben.

Liebe Grüße, Alisa Matern. https://maternalisa.com Instagram: @maternalisa.co Facebook: @maternalice”

“Hey …, Ich hoffe, dass es dir gut geht. Ich bin Alisa, ich bin Fotografin und Studentin an der Kunstuniversität Linz, Klasse für Fotografie und Grafikdesign. Dieses Jahr mache ich meine Bachelorarbeit in Modefotografie. Um die umzusetzen, suche ich Models mit körperlichen Besonderheiten.

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Ich kann sagen, dass die Suche nach Models sich als die schwierigste Phase des Projekts herausgestellt hat. Und die Schwierigkeit liegt darin, dass es nicht so viele Menschen mit auffälligen körperlichen Besonderheiten gibt oder


sie sich aktiv in sozialen Netzwerken oder dem realen Leben verstecken. Menschen sind oft nicht offen und bereit, ihre Besonderheiten zu zeigen oder darüber zu sprechen. Manchmal gab es Leute, die unverblümt sagten, sie seien nicht bereit diese Seite von sich zu zeigen. Einige von ihnen verstecken ihre körperliche Besonderheiten, um “wie alle anderen” auszusehen, aber das löst das Problem des Vorurteiles über das menschliche Aussehen nicht, es verdeckt es nur. Daher war es nicht einfach, Helden zu finden, die bereit waren, sich ohne zu zögern zu zeigen und die Themen der Inklusion noch einmal anzusprechen. Und damit ist den Wert ihrer Teilnahme gesteigert. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar und ich bin sehr stolz auf meine Bekanntschaft mit jedem Menschen. In meinem Bekanntenkreis gab es ein paar Leute, die für mein Projekt passen, aber sie waren entweder sehr weit weg oder aus persönlichen Gründen die Teilnahme verweigerten. Ich traf aber auch auf Ablehnungen von Fremden. Nach langer Suche stellte sich heraus, dass sehr herausragende Menschen zu meinem Projekt

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gekommen sind, darunter ein professionelles Model, Paralympics-Champion und im Allgemeinen sehr sportliche und aktive Menschen im Alltag. Einige von ihnen führen auch einen eigenen Blog. Models: Svetlana Andreeva Die Ballerina wurde inszeniert von einem Model und Blogger, die im Alter von 4 Jahren 50%ige Hautverbrennungen erlitt. Svetlana Churakova Venus ist eine paralympische Meisterin im Sitzvolleyball. Ohne Arm geboren. Hat eine Größe von 198 cm. Das Model sagt selbst über sich: “Wenn mir angeboten würde, wiedergeboren zu werden und gefragt würde, was ich wählen würde - meine Körpergröße zu behalten und meine Hand zurückzukriegen oder ohne Arm zu bleiben, aber bei geringer Körpergröße - ich würde nicht zögern, das Zweite zu wählen!” Ulli Ullmann Trotz Rollstuhl beschäftigt sie sich mit Tanzen, Sport und Schwimmen.


Jasmin Möstl “Kleopatra passt genau zu meinem Charakter” - sagte sie!

Ich bekam keine Förderung, daher kamen alle Ausgaben für das Projekt aus dem Familienbudget. Die Ausgaben beinhalteten:

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Alle Teilnehmer der Fotosessions teilten die Idee, dass sie sich nicht von allen Menschen unterscheiden möchten und aufgrund ihrer Eigenschaften keine erhöhte Aufmerksamkeit von Fremden wünschen. Fotoshooting Vorbereitung Die Art und Weise, wie ich mir die Arbeit ursprünglich vorgestellt habe, ist die Zusammenarbeit mit bekannten Brands, mit Stylisten, Produzenten, Setup-Künstlern, Makeup Artists und so weiter. Aber Träume existieren, um einen Richtungsvektor zu erstellen. Was und wie das Ergebnis ist, ist unsere Erfahrung mit unseren Fehlern und Leistungen – und das ist unglaublich wertvoll! Ich habe die Aufgaben eines Stylisten, Art Director, Managers und Fotografen übernommen.

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Fotostudio Miete Make-Up Artist Kostümverleih Kauf von Kostümteilen / Requisiten und Materialien für das Fotoshooting Reisen Fotos drucken Rahmen Buchdruck Lektorat und Korrektorat

Bei Vorbereitung zum Fotoshooting bleibe ich immer an meiner Methode - Zuerst frage ich mich: Warum mache ich Fotos? Wo werden sie verwendet? Dann mache ich Moodboards und zeichne Skizzen oder sammle Referenzen. So kam es, dass ich 2020-2021 einen 4-monatigen Coaching für FotografInnen bei Igor Tsaplin (tsaplineducation.ru) abgeschlossen habe, in dem habe ich gelehrnt, die Vorbereitung für die Fotoshootings schrittweise organisieren. Es ist ähnlich wie ich zuvor gearbeitet habe, aber besser strukturiert. Ich habe


meine Anpassungen vorgenommen und die Vorbereitungsphasen sahen so aus: 1. Models suchen 2. E-Mail senden und ihre Zustimmung zur Aufnahme einholen 3. Überlegen eines individuellen Sujets und eines Moodboards für einen separaten Plot 4. Entscheidung für den Ort und die Requisiten. 5. Teamsuche (Make-Up Artist, AssistentIn) 6. Aufnahmedatum einstellen 7. Einzelbild und Posen erfinden (ich brauchte nur ein Einzelbild von jedem Shooting, also habe ich kein Storyboard gezeichnet, sondern eine Liste von Posen erstellt - damit ich eine gute Option auswählen konnte. Da nicht immer eine bestimmte Pose zum Model passt - es ist also besser Fallbacks zu haben. Wenn ich Gemälde inszeniert habe, wurde die Posenerfindung auch nicht benötigt). Ich habe hauptsächlich weiches Licht aus zwei großen Quellen an den Seiten verwendet (Octobox und große Softbox). Es ist ein schmeichelndes Licht und passt zu fast jedem Model.

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Zwei Quellen machen das Bild voluminöser. In einigen Fällen habe ich nur einen Beauty Dish verwendet - das ist mein Lieblings Beleuchtungsschema für Porträts. Das Fotoshooting eines Models dauert 2,5 bis 4 Stunden, abhängig von der Komplexität des Make-ups, des Kostüms und der Anzahl der benötigten Bilder. Ich habe Fotoshootings in Moskau und Linz gemacht. Ich beschloss, meine Reise nach Moskau zu nutzen, um das Projekt umzusetzen, da ich dort Zugang zu den richtigen Leuten hatte (eine talentierte Visagistin, die ich kenne, ein paar potenzielle Instagram-Models). Es ist auch erwähnenswert, dass die russiche Leute solchen Veranstaltungen wie kreativen Fotosessions offener gegenüberstehen und ihnen gerne zustimmen. Und auch in Moskau sind die Preise für Studiomiete, Kostüme und Requisiten deutlich niedriger als in Österreich. In Moskau habe ich in einem gemieteten Fotostudio fotografiert, in Linz in dem Fotostudio der Universität.


Postproduction Nach dem Shooting folgte Postproduktion (Fotoauswahl und Bildnachbearbeitung) und der Druck der Fotos. Ich retuschiere meine Fotos immer. Ich habe oft die Meinung gehört, dass retuschierte Fotografien ihre Glaubwürdigkeit verlieren, ihre “Aura”, dass sie seelenlos, kunststoffartig sind, es nur für Werbung gilt und manchmal die Unfähigkeit des Fotografen verbirgt, das richtigen Licht zu setzen. Daher halte ich es für wichtig, diesen kontroversen Punkt zu klären. Meine Einstellung zu Photoshop ist, dass jede Modefotografie bearbeitet werden sollte. Und hier geht es nicht darum, einen “nichtidealen” Menschen im Bild perfekt zu machen, sondern darum, dass die Kamera eine Lupe ist, die nichts verzeiht und nichts durchlässt: jeden Makel (Pickel, Bluterguss, Rötung, Haare, zerknittertes Hemd), der im Alltag nicht wahrgenommen wird, wird sicherlich mit der Kamera festgehalten, wird sichtbar sein, wird auf sich aufmerksam machen und von der Hauptsache ablenkt. Außerdem sieht ein Muttermal im Leben aus wie ein Muttermal, aber

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auf einem Foto wie ein Staub- oder Schmutzfleck. Photoshop ist nur ein Werkzeug, das mir hilft, das Bild genau so darzustellen, wie meine Augen es sehen, wie ich es beabsichtigt habe, wie ich es dem Betrachter zeigen möchte. Ich verwende Photoshop nicht, um das Foto zu reparieren. Ich kann fast immer sehen, wie das bearbeitete Foto aussehen wird. Die Retusche ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit am Bild und insbesondere am Porträt. Der Verarbeitungsprozess ähnelt dem Malen. Und ja – es gibt keine nichtidealen Menschen!


3.4.Medium: Digitale Fotografie, Fine Art Druck

Ich fotografiere mit einer Digitalkamera aus dem oben beschriebenen Grund - um Fotos zu retuschieren und für den Fine Art Druck vorbereiten zu können. Mit dieser Druckmethode kann ich das richtige Papier und die richtige Größe auswählen. Ich bevorzuge auch die Farbfotografie und bei der Arbeit mit digitalen Bildern habe ich mehr Kontrolle über die Farbverarbeitung. Fine Art Druck ist eine Galerie Druckqualität, bei einem solchen Druck gibt es deutlich weniger Raster, mehr Farben (normalerweise 12), die Farbe ist gesättigter und kontrastreicher, die Fotos sind widerstandsfähiger gegen UV- Licht. Fotografien im A0-Format schaffen ein Gefühl von Präsenz.

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3.4. Ergebnis

Als Ergebnis präsentiere ich eine kleine Werkausstellung - 4 großformatige Fine Art Fotografien. Das weitere Vorhaben, digitale Versionen von Fotografien sollen an Zeitschriften und Wettbewerbe, sowie an Galerien und an Kuratoren gesendet werden. Ich möchte, dass möglichst viele Menschen das Thema Vielfältigkeit und Inklusion ansprechen. Und damit dieses Thema nicht nur von der Seite der Politik, der Soziologie, sondern auch von der Seite von Kunst, Design und Kultur abgedeckt wird. Abschließend möchte ich anmerken, dass ich mit meiner Bachelorarbeit das Projekt nicht abschließe, sondern beginne. Ich habe genügend Ideen gesammelt und plane, weiterhin Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Besonderheiten zu fotografieren. Ich habe die Fähigkeiten erworben, als Art Directorin zu arbeiten, und es ist nicht mehr so beängstigend, an Fremde zu schreiben.

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4. Fazit

Meine Aufgabe war es, solche Fotografien zu erstellen, in denen in erster Linie die Person, die Augen, die Emotionen sichtbar sind und nicht die körperlichen Besonderheiten. Und wenn man die Besonderheiten bemerkt, beginnt man unbewusst die Charakterstärke und die Schönheit eines jeden menschlichen Körpers zu bewundern. Viele Leute, denen ich das Projekt in verschiedenen Stadien gezeigt habe, waren von der Idee begeistert und bemerkten, dass das Schönheitsgefühl unabhängig von körperlichen Besonderheiten entsteht. Thomas Bieling sagte in seiner Arbeit “Inklusion als Entwurf ”, dass Design Behinderung gestaltet und direkten Einfluss darauf hat, wie die Menschheit “normal” oder “normabweichend”12 wahrnimmt. Ich für meinen Teil möchte hinzufügen, dass die Bilder von körperlichen Besonderheiten, die in den Massenmedien kursieren, die Haltung und Wahrnehmung dieser Besonderheiten beeinflussen. Kein anderes Genre der Fotografie kann, wie die Modefotografie, so direkt diktieren, was “modisch” ist (mit dem Wort “modisch” meine ich das, was Anspruch darauf erhebt “normal” zu sein) und was betrachtet werden sollte. Der menschliche Körper ist über die Jahrhunder-

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Tom Bieling, Inklusion als Entwurf, Birkhäuser Basel, 2019, S. 243

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te ungefähr gleich geblieben, nur die Einstellung dazu ändert sich je nach Ort und Epoche (mit den begleitenden Gefühlen von Scham, Schuld, Angst etc.). Und Mode, Design und Fotografie sind die Mittel, mit denen sich die Einstellung ändern kann. Verändern sich die Bilder von Menschen mit körperlichen Besonderheiten (sowie Menschen mit Behinderungen, Menschen mit geistiger Behinderung) in den Medien, dann ändert sich die Wahrnehmung und Einstellung ihnen gegenüber (sowohl gegenüber Menschen als auch gegenüber den Besonderheiten selbst). Die Welt wird immer besser, wenn in ihr weniger Angst herrscht. Ich glaube, dass die Existenz dieser Arbeit, sowie die Fragen die sie aufwirft, für die Gesellschaft sehr wichtig sind.



Skizzen, Notizen, Backstage

Alle Abbildungen von S.42-77 ©Alisa Matern


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Inclusive fashion Photography: wechselnde Archetypen


















5. Literaturverzeichnis

1

Ternow, Iljana (24.07.2016), Mode mit Behinderung, von: https://prezi.com/-o9jwjfmyira/mode-mit-behinderung-quotich-fuhl-mich-selber-schonquot/, letzter Zugriff: 17.09.2021 2 Freeman, Ellen (2.10.2017) von: https://www.thefashionspot.com/runway-news/765603-diversity-modeling-agencies/#/slide/1, letzter Zugriff: 17.09.2021 3 @o2her (23.10.2021) von: https://www.instagram.com/p/CQd2PyYMPlF/, letzter Zugriff: 17.09.2021 4 Wikipedia, Disability studies, https://en.wikipedia.org/wiki/Disability_studies 5 Bieling, Tom. Inklusion als Entwurf: teilhabeorientierte Forschung über, für und durch Design. Birkhäuser Basel, 2019, Buchdeckel 6 https://www.moviepilot.de/movies/alles-wird-gut--2, letzter Zugriff: 17.09.2021 7 https://itunes.apple.com/de/movie/id677422180, letzter Zugriff: 17.09.2021 8 About Us 2008 until 2018, http://bezgranizcouture.org/about, letzter Zugriff: 17.09.2021 9 Wikipedia, Mode, https://de.wikipedia.org/wiki/Mode, letzter Zugriff: 17.09.2021 10 Biography, timwalkerphotography.com, https://www.timwalkerphotography.com/ biography, letzter Zugriff: 17.09.2021, (Übersetzung der Autorin) 11 Biography, https://www.erwinolaf.com/biography, letzter Zugriff: 17.09.2021, (Übersetzung der Autorin) 12 Bieling, Tom. Inklusion als Entwurf: teilhabeorientierte Forschung über, für und durch Design. Birkhäuser Basel, 2019, S. 243

Bibliografie Anthony, Kristyn (28.02.2020): Fashion’ looks to a more inclusive future, von https://mediaincanada.com/2020/02/18/fashion-looks-to-a-more-inclusive-future/, letzter Zugriff: 17.09.2021 Barthes, Roland (1987): Die Sprache der Mode, Suhrkamp, 379 Seiten Bösl, Elsbeth/ Klein, Anne/ Waldschmidt, Anne (1978): Disability history : Konstruktionen von Behinderung in der Geschichte, Transcript-Verlag, 258 Seiten Fox-Suliama, Jasmine (1.08.2020): 6 Models on Ableism, Visibility, and Personal Style, von https://www.whowhatwear.co.uk/disabled-fashion-models, letzter Zugriff: 17.09.2021 Hartwig, Susanne (2020): Behinderung: Kulturwissenschaftliches Handbuch, J.M. Metzler, 444 Seiten Matt, Gerald/ Weiermair, Peter/ Viola, Eugenio (2012): No Fashion, Please!: Photography Between Gender and Lifestyle, Moderne Kunst Verlag Nürnberg, 160 Seiten Muir, Robin, (2012): Tim Walker: Story Teller, Verlag Harry N. Abrams, 256 Seiten Walker, Tim/ Mynott, Lawrence (2013): The Granny Alphabet, Thames & Hudson, 148 Seiten Konstantin Stanislawski (2002), Band 1: Arbeit des Schauspielers an sich selbst im schöpferischen Prozess des Erlebens, 862 Seiten Willis, Deborah (2013): Out (o) fashion photography : embracing beauty, University of Washington Press, 144 Seiten

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5. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1. Papas Hand (©Alisa Matern) Abb. 2. Peter Paul Rubens, Drei Grazien (Quelle: muzei-mira.com) Abb. 3. Padaung-Frau mit Ringen am Hals. (©Steve Evans, Quelle: https://www.flickr.com/ photos/babasteve/351227116/g Abb. 4. Filmplakat “Rising Phoenix” (Quelle: https://www.imdb.com/) Abb. 5. Fotoserie ALTERED. (©Manon Ouimet, Quelle: http://www.manonouimet.com/) Abb. 6. IG Post von @bionic_russia (Quelle: ©Konstantin Deblikov, https://www.instagram.com/bionic_russia/) Abb. 7. Fotoserie “Helden Russlands, wie sie niemand gesehen hat” (©Olga Tuponogova-Volkova, Quelle: https://tuponogova.com/) Abb. 8. Filmplakat “Alles wird gut” (Quelle: NFT Filmverleih) Abb. 9. Models von ZEBEDEE (Quelle: https://www.zebedeemanagement.co.uk/) Abb. 10. “Akropolis“Projekt (Quelle: http://acropolis-now.org/) Abb. 11. Fotoserie “White” (©Alisa Matern) Abb. 12. Fotoserie “Der König trägt Dreadlocks” (©Alisa Matern) Abb. 13. Reportage von “The Invisible Schows” (©Alisa Matern) Abb. 14. Fotografie von ©Tim Walker (Quelle: www.vogue.co.uk) Abb. 15. ©Erwin Olaf “I Wish, I Am, I Will Be”. (Quelle: https://www.erwinolaf.com/art/I_ wish_I_am_I_will_be_2009) Alle Abbildungen von S.42-77 ©Alisa Matern

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7. Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mich während der Anfertigung dieser Bachelorarbeit unterstützt und motiviert haben. Gerhard Umhaller - für die Betreuung des Projekts, Marianne Lechner - für Literatur Empfehlungen, für Kontakte der Person mit körperlichen Besonderheiten, Elisabeth Egger-Mann - für Bereitschaft alle organisatorische Fragen zu beantworten, Tina Frank - für Empfehlungen zum Zeitmanagement, Ilya Boytsov - für unendliche Gespräche in der Küche, Inspirationen und psychologische Beratungen in Zweifelsmomenten des Arbeitsprozesses, fürs Assistieren bei den Fotoshootings, Stella Grübler - für Korrekturlesen, Igor Tsaplin - für strukturiertes wissen wie man die erfolgreiche Fotoshootings organisiert und wie man sich zu den vorbereitet, Visagisten: Alena Zhalnina, Kristina Gallova, Dilek Gülsen, Helferin: Feride Cakmak, Meine lieben und für alles bereiten Models: Ulli Ullmann, Jasmin Möstl, Svetlana Tschurakowa, Svetlana Alekseeva. Alisa Matern, Linz, September 2021

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