Mittelstand.
DER
01 / 2016 | Februar / März 2016 | 4,90 Euro
Das Unternehmermagazin
Die Last der Bürokratie
One in, one out – Die Bürokratiebremse Matthias Machnig
BVMW-Umfrage: Mittelstand will 2016 kräftig investieren
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
2016 – Jahr der Krisen
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rognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Dieses Bonmot wird dem dänischen Physik-Nobelpreisträger Niels Bohr zugeschrieben. Für 2016 trifft es nicht zu. Man muss kein Prophet sein, um die Zeichen der Zeit zu erkennen. Sie deuten auf ein Jahr der weltweiten ökonomischen Krisen hin. Wer dennoch Gefallen an der Glaskugel findet, greife zum chinesischen Kalender. Dort beginnt Anfang Februar das Jahr des (Feuer)Affen. Er gilt unter Astrologen als der wildeste aller Affen – was für die kommenden Monate heftigste Turbulenzen erwarten lässt. Einen Vorgeschmack vermittelte der Zusammenbruch der Börsen in Shanghai und Shenzhen zum Jahresauftakt. Dabei wurden umgerechnet rund 2,5 Billionen Dollar vernichtet. Das entspricht in etwa der Wirtschaftsleistung Italiens, Europas drittgrößter Volkswirtschaft.
Foto: Thomas Imo
Börsianer sehen den Absturz der chinesischen Börsen als Vorboten eines weitaus größeren Crashs. Im Reich der Mitte hat sich über die Jahre eine gigantische Kreditblase aufgebläht. Allmählich dämmert den Bewunderern des chinesischen Wirtschaftswunders, dass der Riese auf tönernen Füßen steht. Peking hat zwischen 2009 und 2014 Kredite in Höhe von 21 Billionen Dollar in die heimische Wirtschaft gepumpt. Mit anderen Worten: Chinas Boom war ein Aufschwung auf Pump. Es gibt gleichwohl keinen Grund für Europa, mit dem Finger auf Peking zu zeigen. Brüssels Bilanz besticht nur auf den ersten Blick. Zwar sind in der Europäischen Union in den letzten beiden Jahren 2,2 Millionen neue Arbeitsplätze entstanden, zwei Drittel davon aber in nur zwei Ländern, Deutschland und Spanien. Andererseits liegen die Realinvestitionen in der Eurozo-
ne gegenwärtig noch immer rund 30 Prozent unter dem Niveau vor Beginn der Finanzkrise. Auch die Wirtschaftsleistung ist heute niedriger als im Jahr 2007. Das einzige, was in Europa wirklich wächst, ist die Verschuldung. Allein in den EU-Krisenländern stehen Staats- und Bankenschulden von zwölf Billionen Euro im Feuer. An der EZB-Politik des lockeren Geldes ändert das Schuldendebakel nichts. Deren Bilanzsumme dürfte bald 3,6 Billionen Euro erreichen und macht damit gut ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung in Euroland aus. Bei der Schuldensause ist die EZB in (un)guter Gesellschaft. Nationale Notenbanken haben im Schutz des selbst unter Experten kaum bekannten Anfa-Abkommens ihre Notenpressen angeworfen. Mit dem frisch gedruckten Geld, insgesamt über 575 Milliarden Euro, wurden in großem Umfang Papiere gekauft, heimlich und zusätzlich zu den offiziellen Ankaufprogrammen der EZB. Was kümmert’s uns, könnte man denken. Falsch, denn Deutschland droht dadurch erhebliche Gefahr: Die Schein-Geschäfte der Schuldenländer werden unweigerlich platzen. Bis dahin können sie mit den Milliarden Verbindlichkeiten bei deutschen Banken begleichen. Diese legen das Geld bei der Bundesbank an, die wiederum Teil des EZB-System ist. So schließt sich der Teufelskreis. Und die Politik? Sie hält es im Jahr des Affen mit den drei Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.
Mario Ohoven
EDITORIAL
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Mario Ohoven Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Europäischer Mittelstandsdachverband European Entrepreneurs (CEA-PME), Herausgeber „Der Mittelstand.“
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INHALT
Der Mittelstand. | 1 | 2016
KOLUMNE
28 Mit 63 Dominosteinen zum Mond
ANGEZÄHLT
29 Bürokratie in Zahlen
IBWF
30 Controlling als Bestandteil eines Risikomanagementsystems 32 Wozu Dokumentation?
33 Neuer Vorstand für das IBWF
SERVICE
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34 News
Kletterkünste gefragt
36 Im Labyrinth der Gesetze 3 2016 – Jahr der Krisen
POLITIK
6 Deutschland-News 8 One in, one out – Die Bürokratiebremse
10 Wie viel darf Bürokratie kosten? 12 BVMW-Umfrage: Mittelstand will 2016 kräftig investieren 14 „Weltwirtschaft am Wendepunkt“ 18 „So viel Bürokratie wie nötig, so wenig wie möglich“ 20 Die Last der Bürokratie 22 Mittelstandspräsident im Dialog 23 Bundeswehr unterstützt Flüchtlingshilfe 24 Europa-News 26 Mexiko für Mittelständler 27 Senegal – Hoffnungsträger in Westafrika
38 Mehr Rechtsklarheit bei Leiharbeit 40 Quiz: Mindestlohn – kennen Sie die Fallstricke? 44 Vorsicht: Gefährliche Geschenke 45 Korruption rechtzeitig verhindern 46 Deutsche Unternehmen: sicher auch in Krisenregionen Quiz: Mindestlohn – kennen Sie die Fallstricke?
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INHALT
Der Mittelstand. | 1 | 2016
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BVMW
68 News
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70 Decke mit Wohlfühlfaktor
Decke mit Wohlfühlfaktor 48 Achtung: Neues Vergaberecht! 49 Kündigung bei Pflichtverletzung 50 Mehr Wettbewerb beim Kunststoffrecycling! 51 Innovationsoffensive für Mittelstand und Gründer 52 Print oder Online?
Anständiger Mittelstand
72 Kletterkünste gefragt 74 Datensicherheit Made in Germany
55
75 Flexibel durch Fachkräfte auf Zeit 76 Abwasser per Vakuum 78 Erfolgreiche Bundestagung: Gemeinsam. Stark. Für die Zukunft. 80 Gelungene Stabübergabe
53 Virtuelle Betriebsbesichtigung
81 Bundeswirtschaftssenat – Inspirationen für 2016
54 Wertsch(r)öpfung leicht gemacht
82 Impulse für die Energiewirtschaft
55 Anständiger Mittelstand 56 Buchtipps 58 Neuerungen für Leiharbeit in Sicht 59 Finanzkolumne „Nach Golde drängt, am Golde hängt ...“ 60 BVMW-Veranstaltungskalender
KULTUR
62 Visionär unserer Zeit
62 Mit den Waffen der Musik 64 „Ich schreibe mir den Horror aus dem Kopf“ 66 Winterurlaub – mit und ohne Schnee
82 Impressum Im Labyrinth der Gesetze
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POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
Deutschland-News Landtagswahlen: Wer macht die mittelstandsfreundlichste Politik? Am 13. März 2016 wird gewählt – in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Die Wahlen werden das Konjunktur- und Unternehmerklima in Deutschland beeinflussen. Der BVMW setzt die Vertreter der Parteien vor Ort unter Druck, um praktische Lösungen für Mittelständler bei Themen wie Entbürokratisierung, Digitalisierung und die Flüchtlingsfrage zu finden. Mit den Wahlchecks formuliert der BVMW die Forderungen des Mittelstands und fühlt mit unbequemen Fragen den Parteien auf den Zahn. Hier geht es zu den Wahlchecks: www.bvmw.de/politik/wahlen
BVMW-Wahlcheck-Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz. Zu Gast waren die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner, Eveline Lemke (Sprecherin der Grünen und Wirtschaftsministerin) und Dr. Volker Wissing (Landesvorsitzender und SpitzenkanRalf Heidenreich, Allgemeine Zeitung Mainz; Julia Klöckner, CDU; Eveline Lemke, Bündnis 90/ didat der FDP). Ministerpräsidentin Malu Die Grünen; Roger Lewentz; SPD; Dr. Volker Wissing, FDP. Dreyer ließ sich von Innenminister Roger Lewentz (SPD) vertreten. Horst Schneider (BVMW) moderierte die Der BVMW schaffte, was dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Diskussion über Wirtschaft 4.0, Infrastruktur und Digitalisierung. nicht gelang: eine echte „Elefantenrunde“ vor der Landtagswahl
Foto: Torsten Silz
Rheinland-Pfalz: Elefantenrunde beim BVMW
Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien mit mehr als 60 Unternehmern über ihre Ziele in der kommenden Legislaturperiode. Patrick Meinhardt, Mitglied der BVMW-Bundesgeschäftsleitung, leitete die Diskussion auf dem Podium. Einer der Schwerpunkte war dabei die Integration von Flüchtlingen, um den Fachkräftebedarf der Wirtschaft nachhaltig lösen zu können. BVMW-Vizepräsident Willi Wulf Gallert, DIE LINKE; Katrin Budde, SPD, Patrick Meinhardt, BVMW; Prof. Dr. Claudia Dalbert, Bündnis 90/Die Grünen und André Schröder, CDU (v. li.). Grothe plädierte dafür, den Ausbau der A 14 durch die Altmark und der A 143 im Süden des Bundeslandes Bürokratieabbau, Digitalisierung und der Ausbau der Infrastrukvoranzutreiben. Dies sei zur Verbesserung der Infrastruktur drintur waren Themen beim Wahlcheck des BVMW in Magdeburg. gend notwendig. Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt debattierten die
Foto: Klaus-Peter Voigt
Sachsen-Anhalt: Debatte der Fraktionsvorsitzenden
Neue IHK-Prüfungsverordnung verschärft Fachkräftemangel Seit Januar gibt es eine neue IHK-Prüfungsordnung für Bilanzbuchhalter. Damit ändern sich zum Beispiel die Anzahl der Prüfungen und die Art der Aufgaben. Der Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller, Mitglied der Mittelstandsallianz, fürchtet allerdings, dass die neue Regelung den Fachkräftemangel im Bereich der Bilanzbuchhalter verschärfen wird, da Prüfer zum Teil über ihre Fachgebiete hinaus Aufgaben bewerten müssen. www.bvbc.de/bvbc-info/pressemeldungen/nachricht/meldung/ neue-ihk-pruefungsverordnungen-stellen-pruefer-undteilnehmer.html
Foto: Kurhan – Fotolia.com
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
POLITIK
Konjunktur 2016: Exporte und EZB dämpfen Wachstum BVMW-Präsident Mario Ohoven hat mit 1,6 Prozent eine zurückhaltende Wachstumsprognose für das Jahr 2016 abgegeben. Bei aller Zuversicht ist angesichts volkswirtschaftlich bedeutender Entwicklungen in Asien und Europa durchaus Vorsicht geboten. Das Auslandsgeschäft der Unternehmen leidet derzeit vielfach unter der schwachen Nachfrage der Schwellenländer, insbesondere der BRIC-Staaten. Zum Jahresbeginn hat der Absturz der Börse in China den DAX tiefrot eingefärbt. Die Wirtschaftssanktionen gegen unseren Handelspartner Russland wurden verlängert. Die Unternehmensinvestitionen in neue Maschinen und Anlagen sind hierzulande weiter rückläufig. Ein weiterer Belastungsfaktor ist die ultraexpansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die damit das Vertrauen in ihre eigene Unabhängigkeit untergräbt. Trotz dauerhaft niedrigem Zinsniveau horten die Deutschen rund drei Viertel von ihrem gesamten Geldvermögen in Höhe von 5,2 Billionen Euro niedrig- oder sogar
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Edmund Stoiber beendet Ehrenamt als Anti-Bürokratie-Ratgeber Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) beendet seine ehrenamtliche Tätigkeit als Anti-Bürokratie-Ratgeber in Brüssel. Seit 2014 war Stoiber als Sonderbeauftragter dafür zuständig, an der Verringerung des Verwaltungsaufwandes mitzuwirken. Er sollte dabei helfen, Verwaltungslasten für kleine und mittlere Unternehmen abzubauen. Bereits in den Jahren vorher hatte Stoiber in Brüssel eine Gruppe zum Thema Bürokratieabbau geleitet. Laut EU-Kommission half er, Verwaltungskosten für Unternehmen um mehr als ein Viertel einzusparen. Zu seinen Errungenschaften zählt unter anderem die Entscheidung, dass Finanzämter von Unternehmen elektronische Belege bei der Umsatzsteuer akzeptieren.
unverzinst auf Sparbüchern, Giro- und Tagesgeldkonten. Dieses Sparverhalten ist irrational, weil nach Abzug der Inflation die Renditen leicht in den negativen Bereich rutschen.
Wettbewerbsfähigkeit sichern mit milliarden-hohem Steuerplus Der Bund hat im vergangenen Jahr ein Plus von 12 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit dem Überschuss will der Finanzminister nun Rücklagen bilden, um den Flüchtlingszustrom und die Integration der Flüchtlinge zu bewältigen. Der BVMW warnt davor, dabei die Wirtschaft aus dem Blick zu verlieren. Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit muss jetzt gesichert werden. Dazu muss der Mittelstand bei Abgaben und Steuern endlich entlastet werden, um das Wachstum zu stabilisieren und zu stärken.
Einigung über Europä ischen Datenschutz Nach vierjähriger Verhandlung haben sich der Europäische Rat, die Europä ische Kommission und das Europäische Parlament auf einen finalen Entwurf zur Datenschutz-Grundverordnung geeinigt. Die offizielle Zustimmung soll im März 2016 erfolgen. Dann beginnen die Mitgliedstaaten mit den nationalen Umsetzungs- und Rechtsbereinigungsprozessen. Die Verordnung tritt dann offiziell 2018 in Kraft. Ziel ist es, das Datenschutzrecht in Europa umfassend zu modernisieren und zu harmonisieren und damit den europäischen Binnenmarkt zu stärken. Informationen zur Datenschutz-Grundverordnung finden Sie unter www.bvmw.de/politik/europa.html
Bürokratieabbau jetzt! 43 Milliarden Euro kostet die Bürokratie die deutsche Wirtschaft jedes Jahr, das ergaben Schätzungen des Statistischen Bundesamtes. Die Ergebnisse einer aktuellen Unternehmerbefragung des Statistischen Bundesamtes bestätigen eine BVMW-Unternehmerumfrage zum gleichen Thema: Demnach werden insbesondere das Mindestlohngesetz, die komplexe Steuergesetzgebung und die Statistikpflichten als Belastung empfunden. Akuter Handlungsbedarf besteht zudem bei der Erleichterung von Unternehmensgründungen und bei Ausschreibungsverfahren. Der BVMW fordert die Bundesregierung dazu auf, ihrer Absichtserklärung zum Abbau von Bürokratie jetzt konkrete Taten folgen lassen. Denn weniger Bürokratiekosten bedeuten mehr Investitionen und damit mehr Arbeitsplätze.
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POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
One in, one out – Die Bürokratiebremse
Eine effiziente Verwaltung und ein moderner Rechtsrahmen sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen. Die Stichworte sind Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung. Dabei geht es nicht darum, Schutzstandards abzubauen. Sondern immer wieder zu prüfen, ob der Rechtsrahmen zeitgemäß ist, und welche Verfahren noch schneller erfolgen können. Für 2016 hat sich die Bundesregierung hier einiges vorgenommen. Wir wollen den Aufbau neuer Bürokratie vermeiden. Dafür haben wir im vergangenen Jahr unsere Verfahren bei der Gesetzgebung zukunftsfest gemacht. Mit „one-in, one-out“, also der „Bürokratiebremse“, haben wir ein Versprechen abgegeben: Neuen Belastungen für die Wirtschaft sollen Entlastungen an anderer Stelle gegenüberstehen. Um den Erfolg zu messen, benutzen wir die eingespielte Methodik des Erfüllungsauf wandes. Damit wird die Entwicklung transparent und nachvollziehbar. Spätestens im kommenden Sommer werden wir bilanzieren, wie weit wir gekommen sind und wo wir ggf. nachsteuern müssen.
Dass wir unnötige Bürokratie vermeiden, ist aber nur eine Seite der Medaille. Genauso wichtig ist es, vorhandene Regelungen immer wieder zu überprüfen. Im Frühjahr wollen wir ein neues Arbeitsprogramm Bürokratieabbau auflegen. Als Teil davon wollen wir auch ein zweites Bürokratieentlastungsgesetz, um die Unter nehmen weiter zu entlasten. Nur ein Beispiel, das zuletzt wiederholt diskutiert wurde: Der Schwellenwert für die Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter ist seit Jahrzehnten unverändert. Hier besteht noch viel Potenzial für Vereinfachungen.
Zugleich nehmen wir die Folgewirkungen europäischer Regelungen für Deutschland genauer ins Visier. Dafür haben wir das EU ex ante-Verfahren reformiert. Bei besonders wichtigen Gesetzesvorhaben der Europäischen Kommission müssen die Ministerien künftig eigene Abschätzungen vornehmen und mit Zahlen unterlegen, wie stark Deutschland betroffen sein wird. Vor allem aber, und das freut mich besonders, haben wir unseren „KMU-Test“ gestärkt. Unser Ziel: Gesetzliche Folgekosten, insbesondere auch für kleine und mittelständische Unternehmen wirksam zu begrenzen. Dafür haben wir einen Leitfaden entwickelt, der von allen Ressorts bei der Gesetzgebung ab diesem Jahr verbindlich angewendet werden muss. Die Idee ist einfach: Wenn ein Projekt besonders belastend für den Mittelstand ist, muss das im Gesetz so benannt werden. Und Regelungsalternativen müssen verpflichtend geprüft werden. Dazu gehören beispielsweise längere Umsetzungs intervalle für kleine Unternehmen.
Durch das erste Bürokratieentlastungsgesetz im letzten Jahr wurden jährliche Informationspflichten der Wirtschaft im Umfang von gut 700 Millionen Euro eingespart. Unter anderem wurden die Grenzwerte für die Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten im Handelsgesetzbuch und der Abgabenordnung um jeweils 20 Prozent auf 600.000 Euro (Umsatz) bzw. 60.000 Euro (Gewinn) angehoben. Außerdem wurden die Ausnahmeregelungen für Existenzgründer in der Wirtschaftsstatistik ausgeweitet. Die wichtigsten Änderungen traten zum 1. Januar 2016 in Kraft. Unser Gesetz hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass der Bürokratiekostenindex im Sommer 2015 auf einen Tiefststand gefallen ist. Seitdem ist der Wert weitgehend stabil. Das Bundes ministerium für Wirtschaft und Energie war hier der Treiber der Entwicklung. Denn neben dem Bürokratieentlastungsgesetz haben wir auch die Vergaberechtsmodernisierung mit einem eigenen Paket vorangebracht.
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Schwerpunkt war hier, die elektronische Vergabe ab bestimmten Schwellenwerten verpflichtend zu machen. Beides zusammen, Bürokratieentlastungsgesetz und Vergaberechtsmodernisierung, reduzieren den Aufwand bei den Unternehmen im Gegenwert von gut 1,7 Milliarden Euro. Wir haben einmal ausgerechnet, dass so mindestens 30 Millionen Arbeitsstunden zusammenkommen, die die deutsche Wirtschaft künftig nicht mehr für Statistiken und Formalien aufwenden muss. Diese Zeit steht stattdessen für Arbeit an Investitionen, Innovationen und Wertschöpfung zur Verfügung.
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POLITIK
zugrunde liegende Gesetze sind oft nicht verständlich, die Verbindlichkeit der Verwaltung kann verbessert werden. Wir brauchen eine bürger- und unternehmensfreundlichere Verwaltung, die noch stärker als bisher als Dienstleister agiert. Abschließend: Wir müssen Bürokratieabbau und E-Government noch enger verzahnen. Das Bundesministerium der Finanzen hat beispielsweise ein Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungswesens vorgelegt. Darin enthalten sind viele gute Ansatzpunkte, um durch Digitalisierung die Verfahren in den Finanzämtern zu beschleunigen. Wenn das gelingt, muss perspektivisch auch das Thema der schnelleren Betriebsprüfung und der Aufbewahrungsfristen von Unterlagen wieder auf die Tagesordnung kommen, denn hier ruht großes Potenzial. Dass Bürokratieabbau und E-Government gut zusammengehen, zeigt das Bundeswirtschaftsministerium auch an anderen Beispielen: So wird es ab 2016 einen bundeseinheitlichen Standard für die Gewerbeanzeige geben; außerdem arbeiten wir eng mit den Bundesländern am einheitlichen Ansprechpartner der zweiten Generation.
Foto: Commerzbank
Dass wir unnötige Bürokratie vermeiden, ist aber nur eine Seite der Medaille. Genauso wichtig ist es, vorhandene Regelungen immer wieder zu überprüfen.
Im letzten Jahr haben wir außerdem fast 6.000 Bürger und gut 1.500 Unternehmen befragt, wie zufrieden sie mit der Verwaltung in Deutschland sind. Gelobt wurde, dass Korruption und Diskriminierung in der deutschen Verwaltung kaum vorkommen. Aber ebenso gibt es Handlungsbedarf: Formulare und
Unser Ziel ist es, neue Bürokratie effektiv zu begrenzen und zugleich bestehende Verfahren und Gesetze zeitgemäß zu gestalten. Daran wollen wir 2016 arbeiten, auch mit Ihnen zusammen.
Matthias Machnig Staatssekretär Bundesministerium für Wirtschaft und Energie www.bmwi.de
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POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
Wie viel darf Bürokratie kosten?
Seit 2006 berät und kontrolliert der Nationale Normenkontrollrat die Bundesregierung. Ziel ist es, die ausufernden Kostenfolgen von Bürokratie zu bekämpfen. Der Mittelstand. sprach mit dem Vorsitzenden Dr. Johannes Ludewig über den Erfüllungsaufwand, wie man Kostenfolgen mindert, und was der Normenkontrollrat (NKR) für den Mittelstand tut. Der Mittelstand.: Gab es Gesetzesvorlagen, die im Hinblick auf die Kostenfolgen absurd waren?
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Dr. Johannes Ludewig: Es ist nicht unser Job, Gesetze zu beurteilen. Wir sagen dem Gesetzgeber: Wenn du eine politische Idee so oder so umsetzt, hat das bestimmte Kostenfolgen. Was bewirkt dieses Gesetz für Wirtschaft, Bürger und Verwaltung? Der Mindestlohn mit Folgekosten von 9,5 Milliarden Euro war allerdings mit Blick auf seine Kostenfolgen spektakulär. Dabei muss man
unterscheiden zwischen Bürokratiekosten und den Gesamtfolgekosten, dem sogenannten Erfüllungsaufwand. Wir beschäftigen uns mit Beidem und sorgen dafür, dass zur Befassung im Bundeskabinett die richtigen Zahlen vorliegen. Sie können nur auf Kosten hinweisen, haben aber kein Vetorecht? Natürlich nicht, wir sind ja keine gewählten Volksvertreter. Unsere Stellungnahme begleitet das Gesetz ins Kabinett und dann ins Parlament. Wir achten als unabhängige Kommission auf Transparenz bei den Folgekosten. 2006 wurde darüber hinaus von der Bundesregierung das Ziel vorgegeben, die Bürokratiebelastungen für die deutsche Wirtschaft um 25 Prozent zu reduzieren. Es wurden damals insgesamt 50 Milliarden Euro an Bürokratiebelastungen ermittelt. Die sich daraus ergebenden 12,5 Milliarden Euro an Entlastungen konnten bis 2011 zum Beispiel durch elek tronische Rechnungslegung und die Vereinfachung der Buchführungskosten erreicht werden.
Wo zusätzliche Kosten für die Wirtschaft entstehen, muss innerhalb der Legislaturperiode derselbe Betrag eingespart werden.
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Seit Juli 2015 gilt das „One in, one out“ – Verfahren … Das ist wegweisend für die deutsche und europäische Rechtsetzung. Lediglich Großbritannien praktiziert ein ähnliches Verfahren. Wo zusätzliche Kosten für die Wirtschaft entstehen, muss innerhalb der Legislaturperiode derselbe Betrag eingespart werden. Wir sehen an den Reaktionen der Ministerien, wie durch diese praktische Deckelung der Folgekosten die Sensibilität für das Thema deutlich zugenommen hat.
„„
Das ist kein Nullsummenspiel, sondern eine harte Auflage. Der Erfüllungsaufwand ist in den letzten Jahren um über zehn Milliarden Euro gestiegen. Nun soll er überhaupt nicht mehr steigen, denn die Ministerien müssen ja eventuelle Zusatzkosten neuer Gesetzesinitiativen woanders wieder einsparen! Diese faktische Deckelung der Kosten erzeugt Druck im System: Jeder Minister muss sich bei einem Gesetzesvorschlag vorher sehr genau überlegen, welche Zusatzkosten er vorschlagen kann.
Foto: Bundesregierung/Thomas Imo
Ihr Jahresbericht verzeichnet eine Nettoentlastung beim Erfüllungsaufwand von 912 Millionen Euro. Kommt diese Entlastung bei den Unternehmen spürbar an? Sicher, aber wir wissen auch: Gute Nachrichten sind keine Nachrichten. Man beklagt sich üblicherweise über Belastungen, Entlastungen werden kommentarlos mitgenommen. Wenn Sie etwa gegenüber Finanzämtern und Kunden die elektronische Rechnungslegung anwenden können, ist das eine Entlastung in Millionenhöhe. Begeisterungsstürme gibt es keine, und die erwarte ich auch nicht. Aber im Gespräch mit den Wirtschaftsverbänden in Berlin merke ich, dass die Einführung
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von „One in, one out“ durchaus so verstanden wird, dass die Bundesregierung es ernst meint mit Bürokratieabbau und Kostenbegrenzung. Sie kritisieren, dass die Belange der KMU vom Gesetzgeber oft nicht „zielgenau“ erkannt werden. Das BMWi hat einen Leitfaden als Arbeitshilfe entwickelt … … den sogenannten KMU Test. Dafür setzen wir uns schon lange ein. Seit dem 1. Januar ist er verbindlich in Kraft. Er besagt, dass jedes Gesetz auf überproportionale Belastungen für kleine und mittlere Unternehmen überprüft werden muss.
Jedes Gesetz muss auf überproportionale Belastungen für kleine und mittlere Unternehmen überprüft werden.
Ist das nicht ein Nullsummenspiel? Die Briten erwägen mittlerweile eine „One in, two out“ – Regelung.
POLITIK
Wie können KMU denn konkret entlastet werden?
Statistische Datenanforderungen sind bei steigenden Datenmengen für kleine Unternehmen in der Regel aufwändiger als für große. Auch bei der Vergabe öffentlicher Aufträge belastet die begleitende Bürokratie mittelständische Unternehmen in besonderer Weise. Positiv zu bewerten ist demgegenüber die Neuregelung, dass neue Gesetze mit Kostenfolgen von über eine Million Euro nach drei bis fünf Jahren durch eine Ex-Post-Evaluierung überprüft werden müssen, zum Beispiel mit Blick auf die tatsächliche Kostenentwicklung und die Erreichung der mit dem Gesetz verbundenen Ziele. Wir rechnen 2016 mit den ersten Ex-PostEvaluierungen. Kritiker sagen, hier wird Bürokratie mit Bürokratie bekämpft. Das ist absurd. Manche Leute beklagen mangelnde Kostentransparenz, aber wenn dann Transparenz geschaffen wird, beklagt man sich über den angeblichen Aufwand dafür. Gemessen am Gesamtvolumen der Kostenfolgen ist der Aufwand tatsächlich sehr gering. Als es etwa um die Markttransparenzstelle für Benzinpreise ging, beliefen sich die dafür notwendigen Kosten auf 90 Millionen Euro. Nach NKR-Hinweisen auf Möglichkeiten der Kosteneinsparung waren es am Ende nur noch 15 Millionen! Im NKR beschäftigen sich 15 Mitarbeiter, dazu 10 ehrenamtliche Ratsmitglieder, mit rund 350 Regelungsvorhaben und ihren Kostenfolgen pro Jahr. Das rechnet sich. Das Interview führte Bernd Ratmeyer.
Dr. Johannes Ludewig Vorsitzender Normenkontrollrat
www.normenkontrollrat. bund.de
POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
BVMW-Umfrage: Mittelstand will 2016 kräftig investieren Deutschlands Mittelständler gehen zuversichtlich ins neue Jahr. Die größten Sorgen macht der Fachkräftemangel. Das ergab eine repräsentative Umfrage des BVMW zum Jahreswechsel.
„Der Mittelstand bleibt auch 2016 Garant für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Die Unternehmer sind optimistisch, trotz einer weltwirtschaftlich schwierigen Lage.“ Das betonte BVMW-Präsident Mario Ohoven bei der Vorstellung einer repräsentativen Unternehmerumfrage bei der Bundespressekonferenz in Berlin. Er forderte die Regierung dazu auf, jetzt Investi tionen durch Reformen zu fördern. Ungeachtet der weltweiten Krisen gehen laut Umfrage rund 62 Prozent (2014 49 Prozent) der Unternehmer für 2016 von einem
anhaltenden Aufschwung in Deutschland aus. Dagegen sehen 38 Prozent (2014: 51) unser Land auf dem Weg in die Rezession. „Allergrößte Sorgen“, so Ohoven, bereite nach wie vor der Fachkräftemangel. Wie ein Jahr zuvor haben 87 Prozent der Mittelständler Schwierigkeiten, offene Positionen zu besetzen. Fast 35 Prozent (2014: 31) der Betriebe mussten mangels Mitarbeitern sogar schon Aufträge ablehnen. Dass Flüchtlinge zur Lösung des Fachkräfteproblems beitragen, halten fast 70 Prozent der Unternehmer für unwahrscheinlich bis ausgeschlossen.
Fotos: Christian Kruppa
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Gefragter Gesprächspartner vor, während und nach der Pressekonferenz: Mittelstandspräsident Mario Ohoven.
POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
BVMW-Pressekonferenz: Journalisten erfahren aus erster Hand, was der Mittelstand 2016 erwartet. Eberhard Vogt, Mario Ohoven, Bundesgeschäftsführer Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Chefvolkswirt Dr. Hans-Jürgen Völz (v. li.).
Der BVMW-Umfrage zufolge schätzen 94 Prozent (2014: 91) der Klein- und Mittelbetriebe ihre momentane Geschäftslage als befriedigend oder besser ein, 63 Prozent (2014: 57) sogar als gut und besser. Gut 38 Prozent (2014: 37) erwarten noch höhere Umsätze in den kommenden zwölf Monaten. Vier von zehn Unternehmern planen in 2016 ebenso große Investitionen wie in diesem Jahr, rund 34 Prozent (2014: 29) wollen mehr investieren als in den vergangenen zwölf Monaten. Die Bundesregierung müsse angesichts eines Investitionsstaus von 100 Milliarden Euro jetzt Investitionen fördern, mahnte Ohoven, sonst drohten ein Know-how-Verlust und weitere Standortnachteile. Zu den notwendigen Reformen gehören ein Wagniskapitalgesetz für innovative Klein- und Mittelbetriebe, eine steuerliche Forschungsförderung wie in 27 von 34 OECD-Ländern bereits vorhanden, und die Abschaffung der Erbschaftsteuer. Entscheidend seien Investitionen in die (digitale) Zukunft. In diesem Zusammenhang forderte der Mittelstandspräsident ein Sonderprogramm „Digitale Bildung“, finanziert durch einen Prozentpunkt der Mehrwertsteuer. Diese Forderung wird von neun von zehn Mittelständlern mitgetragen. Überaus positiv wird die aktuelle Finanzierungssituation bewertet: Rund 90 Prozent der Mittelständler vergeben die Schulnoten befriedigend, gut oder sehr gut. Laut Umfrage planen rund 39 Prozent (2014: 36), im kommenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Rund 53 Prozent (2014: 55) wollen die Mitarbeiterzahl halten. „Damit fungiert der Mittelstand auch 2016 wieder verlässlich als Jobmotor in unserem Land. Wenn die Bundesregierung ihre Reform-Hausaufgaben macht, wird 2016 ein gutes Jahr für den Mittelstand und damit für Deutschland“, betonte Mittelstandspräsident Mario Ohoven.
Welches Investitionsvolumen planen Sie für die kommenden 12 Monate im Vergleich zur Vorperiode?
22 %
Steigend 44 %
Gleich Kleiner
34 %
Planen Sie, die Zahl Ihrer Beschäftigten in den kommenden 12 Monaten zu verändern? 8 % Steigern Gleich
39 %
Abbauen
53 %
Finden Sie für alle offenen Positionen geeignete Arbeitskräfte? 13 % 37 %
Ja, problemlos. M anchmal ja, manchmal nein.
50 %
N ein, geeignete Arbeitskräfte sind knapp.
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POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
„Weltwirtschaft am Wendepunkt“ Was kommt 2016 auf Deutschland zu? Eine profunde Einschätzung dazu gibt Mittelstandspräsident Mario Ohoven ab. Der gelernte Banker ist bekannt für seine präzisen Wirtschafts- und Kapitalmarktprognosen. So kündigte er 2000 den Absturz der Technologiewerte an. Ein Jahr später machte er auf Bilanzmanipulationen von US-Konzernen aufmerksam. Bereits im Mai 2007 warnte er vor einem GAU auf den globalen Finanzmärkten. Hier sein Ausblick. Der Mittelstand.: Der Standort Deutschland ist keine Insel der Seligen, sondern Teil der Weltwirtschaft. Worauf müssen wir uns in diesem Jahr einstellen? Mario Ohoven: Auf heftige Turbulenzen auf den Weltmärkten. Die Weltwirtschaft steht 2016 an einem Wendepunkt. Seit der Finanzkrise 2008/2009 haben die Schwellenländer mit ihren hohen Wachstumsraten die Weltkonjunktur angekurbelt. Das ist vorbei. In Brasilien etwa ist die Bruttoindustrieproduktion im vergangenen Jahr um 33 Prozent gefallen. Es war ohnehin ein Aufschwung auf Pump, die Schuldenlast kletterte in wenigen Jahren von 80 auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung. Kurz gesagt: Der Weltwirtschaft droht nach der Subprime-Krise in den USA und der Euro-Krise die dritte Krisenwelle. Sie geht diesmal von Russland, Brasilien, der Türkei und anderen Hoffnungsmärkten aus. Ein Grund, warum die Weltwirtschaft lahmt ist, dass sieben Jahre nach Zusammenbruch von Lehman Brothers die Finanzstabilität noch immer nicht gewährleistet ist. In vielen Ländern hat der Finanzsektor große Schwächen, und in den Schwellenmärkten nehmen die Finanzrisiken zu. Das bedeutet, das weltweite Wachstum 2016 wird enttäuschend und ungleichmäßig ausfallen.
Welche Rolle spielt dabei der Wirtschaftsriese China? Eine entscheidende, weil es den Abwärtstrend beschleunigt. Auf China entfallen fast 40 Prozent des BIP der Schwellenländer. Das Land steckt tief im Schuldensumpf, die meisten staatlichen Unternehmen werden mit Billigkrediten künstlich am Leben gehalten. Binnen sieben Jahren sind ihre Verbindlichkeiten von 100 auf über 160 Prozent des BIPs gestiegen. Dazu kommt, dass mit nachlassendem Wachstum die Rohstoffnachfrage sinkt. China verbraucht gegenwärtig 60 Prozent des weltweiten Eisenerzes. Gehen die Einfuhren zurück, bekommen Rohstoffexporteure wie Australien und Brasilien das zu spüren. Ein Beispiel: die russischen Ausfuhren nach China sind im Vorjahr um 32 Prozent zurückgegangen. Der chinesische Wirtschaftsabschwung wird die Rohstoffmärkte unter Druck setzen und dort erhebliche Währungsabwertungen auslösen. Dies könnte zu einer anhaltenden Phase niedriger Rohstoffpreise führen. Wie wirkt sich die gigantische Schuldenblase auf die Schwellenländer aus? Viele Kredite der Schwellenländer lauten auf Dollar. Die US-Notenbank Fed dürfte nach der Zins-
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
wende in den nächsten Monaten auch die Geldbeschaffungskosten anheben. Dann werden viele Kapitalanleger ihr Geld aus den Schwellenländern abziehen und nach Amerika transferieren. Dieser Exodus lässt die Währungen der Schwellenländer in den Keller stürzen, gleichzeitig verteuert es ihren Dollar-Schuldendienst. Einige Währungen sind schon im freien Fall: Russland hat in gut einem Jahr um 56 Prozent abgewertet, Brasilien um 45 Prozent, die Türkei um ein Drittel. Wenn die Notenbanken dieser Länder dann ebenfalls an der Zinsschraube drehen, um Kapital im Land zu halten, sind schwere Rezessionen programmiert.
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Die Eurozone verzeichnet Wachstumn … Die exzessive Geldpolitik der EZB hat einen Scheinaufschwung angefacht. Von einem echten, dynamischen Aufschwung ist die Eurozone weit entfernt. Und bei der Verschuldung steht sie den Schwellenländern in nichts nach. Betriebe und Bürger haben Schulden in Höhe von 180 Prozent des BIP aufgehäuft. In den USA sind es, den Staat eingerechnet, sogar 300 Prozent. Wenn die FED die Zinsen kräftig anhebt, trifft das die Wirtschaft hart. Steigende US-Zinssätze und ein stärkerer Dollar könnten auf Unternehmensseite zu Zahlungsausfällen führen und Banken, ja Staaten infizieren. Aber wir wissen, dass die Risiken dieser Umstellungen zu bewältigen sind, indem man die Nachfrage stützt, Finanzstabilität bewahrt und Strukturen reformiert. Die Länder sollten in der Fiskalpolitik Strategien verfolgen, die Spielraum für steuerpolitische Impulse lassen, um öffentliche Investitionen in hochwertige Infrastruktur anzukurbeln. Ich sehe allerdings nicht, wie die Länder der Eurozone eines ihrer größten Probleme lösen wollen. Sie sitzen auf faulen Krediten von rund 900 Milliarden Euro. Das ist eine tickende Zeitbombe.
Mario Ohoven warnt vor einer globalen Wirtschaftskrise.
men wollen mehr investieren, sie können es oftmals nicht. Daran ist die mittelstandsfeindliche Politik der Bundesregierung mit Schuld. Mindestlohn, Rente mit 63, Revision der Agenda 2010, das hemmt Investitionen. Außerdem wird er Gegenwind von der Weltwirtschaft zunehmend rauer. Unter der Schwäche der Schwellenländer leiden auch wir. Mit einem Anteil von 40 Prozent an den deutschen Ausfuhren sind die Emerging Markets für den deutschen Export wichtiger als die Länder der Eurozone.
Und was erwarten Sie in Deutschland? Da sehe ich die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Auf den ersten Blick scheint in Deutschland alles zum Besten bestellt: Rekordbeschäftigung, boomender Export, Wachstum. Wer genauer hinschaut erkennt: Wir verdanken den Aufschwung in erster Linie dem niedrigen Ölpreis und der Kauflaune der Bundesbürger. Der Einzelhandel meldet Umsatzzuwächse wie zuletzt vor 15 Jahren, auf dem Höhepunkt der New-Economy-Euphorie. Nur: das wird nicht ewig so bleiben. Dann kommt das böse Erwachen … Gibt es Anzeichen für einen Stimmungs umschwung in der deutschen Wirtschaft? Ja, vier von zehn Mittelständlern sehen Deutschland auf dem Weg in die Rezession. Die Unterneh-
Auch beim Thema Flüchtlinge ist die Stimmung gekippt … Seit der Silvesternacht in Köln ist die Willkommenseuphorie verflogen. Bemerkenswert finde ich, wie schnell manche Politiker umgeschwenkt sind. Die Herkunft von Straftätern, schnelle Abschiebung, usw. waren bisher Tabus. Und heute? Selbst der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel fordert die Haft im Heimatland für kriminelle Flüchtlinge. Plötzlich wird offen über die Kosten diskutiert. Die Menschen merken, die von der Bundesregierung genannte Zahl von 20 Milliarden Euro kann nicht stimmen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft geht von jährlich bis zu 60 Milliarden aus, Prof. Raffelhüschen, übrigens Mitglied unseres Wissenschaftlichen Beirats, schätzt die Kosten auf bis zu 900 Milliarden. Deutschland
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Unter Druck: Die Erdölindustrie steckt in einer tiefen Krise.
ist mit dem Zustrom von Millionen Migranten überfordert. Deshalb Ja zum Asyl für Kriegsflüchtlinge, Nein zur Massenzuwanderung von Wirtschaftsflüchtlingen.
im vergangenen Jahr zwei Millionen Menschen unter das Existenzminimum gerutscht.
Sie sprachen vom niedrigen Ölpreis als Wachstumstreiber in Deutschland. Für andere Länder ist es eine Katastrophe.
Wer nach den Ursachen sucht, findet sie in Texas. Hier fing 2008 alles an mit der neuen Technologie des Frackings, die die Öl- und Gasförderung revolutioniert hat. Plötzlich hatten die USA eines der größten Ölvorkommen der Welt und förderten so viel Öl wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Seit 2008 konnten die USA ihre Ölproduktion verdoppeln, 2014 stiegen sie dann zum größten Ölproduzenten der Welt auf, vor Saudi-Arabien und Russland. Seit dem Preissturz haben über 30 Ölproduzenten Insolvenz angemeldet. Das ist aber erst der Anfang: bis Mitte 2017 könnten noch circa 30 Prozent der Öl- und Gasförderer vom Markt verschwinden, wenn der Preis nicht bald wieder auf über 50 Dollar steigt. Eine große Ölexpertenfirma hat errechnet, dass die nordamerikanischen Öl- und Gasproduzenten zusammen jede Woche zwei Milliarden Dollar Verlust machen.
Richtig, weil die Welt von billigem Öl überschwemmt wird. Seit 18 Monaten befindet sich der Ölpreis im freien Fall, von 110 Dollar pro Barrel sank er Anfang des Jahres auf circa 27 Dollar. Das sind rund 75 Prozent Wertverlust in anderthalb Jahren. Die Ölindustrie steckt deswegen in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten: Im vergangenen Jahr verloren weltweit fast 300.000 Mitarbeiter von Ölfirmen ihre Jobs. Bei Exxon brach der Gewinn um 58 Prozent ein, BP verzeichnete den schlimmsten Verlust seit zwei Jahrzehnten. Dieser Preissturz bringt die auf Ölexport fokussierten Länder in große Not, manchen droht der Staatsbankrott. So bettelte Nigeria gerade die Weltbank um einen Notkredit an. Davor hatte Venezuela den wirtschaftlichen Ausnahmezustand ausgerufen, Mexiko Massenentlassungen angeordnet. Auch in Ländern wie Bahrain, Oman oder Kolumbien spitzt sich die Lage zu. Wenn der Ölpreis nicht enorm steigt, hat selbst das reiche Saudi-Arabien größte Probleme mit seinem Haushalt. Zu den am härtesten betroffenen Ländern gehört Russland, dessen Wirtschaft zusätzlich unter Sanktionen des Westens leidet. Dort sind
Was hat den dramatischen Ölpreissturz ausgelöst?
Wo Schatten ist, gibt es immer auch Licht … Das stimmt auch hier. Jetzt, wo der Ölpreis im Keller ist, kann man so billig wie seit vielen Jahren nicht nach Öl suchen, denn auch die Preise für Geräte und Ausrüstung sind stark gefallen. Und natürlich sehen viele in der Wirtschaft, die große Mengen Energie verbrauchen, die Entwicklung mit einem lachenden Auge, die anderen mit einem weinenden Auge.
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
„So viel Bürokratie wie nötig, so wenig wie möglich“ Mit Bürokratiebremse und Bürokratieentlastungsgesetz will die Bundesregierung den unnötigen Aufwand für Unternehmen reduzieren und damit vor allem den Mittelstand entlasten. Vielen Kritikern ist das noch nicht genug – obwohl sie wissen, dass es ganz ohne Bürokratie auch nicht geht.
Wachstum ist der größte Wunsch deutscher Familienunternehmer fürs neue Jahr, noch vor Stabilität und Gewinnsteigerung. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter den Führungskräften von rund 200 Familienunternehmen quer durch alle Branchen. Damit diese Wünsche Wirklichkeit werden, plädieren die Befragten für entsprechende Rahmenbedingungen: Für 84 Prozent hat dabei in erster Linie die Verbesserung der Ausbildung in Schule, Betrieb und Hochschule einen sehr großen oder eher großen Stellenwert – und der Abbau der Bürokratie. Da trifft es sich gut, dass seit dem 1. Januar das „Gesetz zur Entlastung insbesondere der mittelständischen Wirtschaft (Bürokratieentlas-
tungsgesetz)“ in Kraft ist. Es hebt vor allem die Umsatzschwellenwerte für gesetzliche Buchführungs- und Statistikpflichten an, was bei vielen kleineren Firmen für spürbare Entlastung sorgen dürfte. „Hierdurch wird sich der bürokratische Aufwand für die Wirtschaft jährlich um etwa eine halbe Milliarde Euro reduzieren“, sagt Professor Dr. Volker Wittberg vom Nationalen Zentrum für Bürokratiekostenabbau an der Bielefelder Fachhochschule des Mittelstands. Zusätzlich würden zahlreiche statistische Meldepflichten für die Unternehmen reduziert.
„One in, one out“: Für jede neue Belastung eine Entlastung Schon zum 1. Juli 2015 hatte die Bundesregierung eine „Bürokratiebremse“ beschlossen, die
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Betriebe vor lästigem Papierkram bewahren soll. Danach muss jedes deutsche Ministerium, das mit neuen Regelungen mehr bürokratischen Aufwand in den Firmen schafft, für bürokratische Entlastung an anderen Stellen sorgen – „One in, one out“ heißt das Prinzip. „Das zeigt, dass bürokratische Pflichten und deren Überprüfung stets auf der Agenda des Gesetzgebers stehen“, so Volker Wittberg. Er ist davon überzeugt, dass Deutschland entgegen langläufiger Meinung eine führende Nation bei der Reduzierung überflüssiger Bürokratie sei. „Dass die Unternehmen dies mitunter anders sehen, ist ein zusätzlicher Anreiz – doch muss man auch echte von gefühlter Bürokratie unterscheiden.“
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den Sozialversicherungen.“ Im Einzelnen betrachtet, seien die einzelnen Pflichten stets sinnvoll begründet. „Man muss nur aufpassen, dass man die Unternehmen nicht im Ganzen überfordert. Andere europäische Länder muten ihren Unternehmen aber im Durchschnitt nicht weniger zu.“
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Unser Forschungsinstitut hat allein mehr als 650 Pflichten ermittelt, für deren Durchführung der Staat Unternehmen unentgeltlich in Dienst nimmt.
Volker Wittberg Klar ist, dass die „Bürokratiebremse“ vor allem auch die einzelnen Ministerien fordert, zum Beispiel das FamilienministeriBundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), um von Manuela Schwesig (SPD). Das will bis Ende der für das Bürokratieentlastungsgesetz verant2016 ein Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwiwortlich ist, kennt ebenfalls die Stimmung seiner schen Männern und Frauen durchsetzen, wofür Klientel. Durch Entlastung von unnötiger BüroUnternehmen ab 500 Beschäftigten verpflichtet kratie könnten sich Unternehmen mehr um ihre werden, ihre eigenen Lohnunterschiede zu prüfen Geschäfte, Innovationen, Arbeitsplätze und Ausund darüber zu berichten. Im Gegenzug müssen bildung kümmern. In den vergangenen Jahren seisich Schwesigs Beamte nun überlegen, durch welen deshalb die Bürokratiekosten der Wirtschaft che Entlastungen sie den bürokratischen Mehrbis heute bereits um ein Viertel gesenkt worden, aufwand für die betroffenen Firmen kompensieum über zwölf Milliarden Euro pro Jahr. Für die ren wollen. Trotzdem geht vielen Unternehmen Berechnung der Bürokratiekosten wird die zeitund Verbänden der Bürokratieabbau noch längst und kostenmäßige Belastung pro Fall erhoben nicht weit genug. Denn das „One in, one out“und mit der Gesamt-Fallzahl multipliziert. „Das Prinzip gilt nur für jede neue Regelung, aber nicht geschieht in Deutschland für jedes Bundesgefür alte wie das Mindestlohn-Gesetz oder andere setz und kann auf der Website des Statistischen Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag. Bundesamtes Destatis nachgelesen werden“, sagt Professor Volker Wittberg. Der eigens dafür eingesetzte Nationale Normenkontrollrat über650 unentgeltliche wacht die korrekte Anwendung. Meldepflichten für den Staat Professor Volker Wittberg vom Nationalen ZenEinig ist man sich quer durch alle Lager, dass der trum für Bürokratiekostenabbau weiß um die bürokratische Aufwand nicht völlig abgebaut Unzufriedenheit der gebeutelten Firmenlenker: werden kann. „Einer der Gründe für die Prospe„Bürokratieabbau steht immer auf der Wunschrität des deutschen Mittelstands ist schließlich liste der kleinen und mittleren Unternehmen. Und die wirkmächtige Politik und effiziente Verwaltatsächlich gibt es mannigfaltige Inanspruchnahtung in unserem Staat“, weiß Professor Wittmen. Unser Forschungsinstitut hat allein mehr als berg. Verlässlichkeit und Rechtssicherheit seien 650 Pflichten ermittelt, für deren Durchführung wesentliche Wettbewerbsvorteile deutscher der Staat Unternehmen unentgeltlich in Dienst Unternehmen – „das ist der unbestrittene Vorteil nimmt. Allein mehr als 150 resultieren aus der der Bürokratie“. Aber wie überall gelte auch hier: Eigenschaft des Unternehmens als Arbeitgeber „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. und umfassen beispielsweise Meldepflichten zu
Almut Friederike Kaspar Fachjournalistin
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Die Last der Bürokratie
andere Wahrnehmung der bürokratischen BeInsgesamt belaufen sich die Bürokratiekosten für lastungen im Mittelstand. Über die Hälfte der die Wirtschaft nach Schätzungen des Statistischen Zusendungen betraf den seit Anfang des Jahres Bundesamtes auf 43 Milliarden Euro jährlich. Die 2015 geltenden Mindestlohn. Hierbei standen mit Abstand meisten Informationspflichten staminsbesondere die Dokumentationspflichten und men aus dem Finanzministerium und summieren die Generalunternehmerhaftung im Fokus der sich zu einer bürokratischen Belastung in Höhe Kritik. von 17 Milliarden Euro auf. Die Belastungen aus Informationspflichten, die dem ArbeitsmiDie nachfolgende Übersicht ist eine Kurzzusamnisterium zuzurechnen sind, belaumenfassung der Einsendungen (zum Teil anonym) fen sich auf 1,1 Milliarden Euro. „Durch den MindestDie BVMW-eigene Umfrazu bürokratischen Hürden von A wie Aufzeichlohn entstehen umfangreiche ge ergab dagegen eine nungspflicht bis Z wie Zulassungsverfahren. Nachweispflichten, insbesondere um Haftungen auszuschließen, sofern nachgeordnete Subunternehmen den Mindestlohn nicht einhalten. Meine Buchhaltung besteht aus zwei Zudem befürchte ich eine deutliche Verkomplizierung Mitarbeitern. Diese müssen jährlich quasi der Vorschriften im Erbschaftsteuergesetz nach dem nebenbei eine Fülle von Statistiken liefern: Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17.12. Um die Ich bezweifle Nutzen und Sinnhaftigkeit.“ Abgrenzungskriterien „große Unternehmen“, „Bedürftigkeits-
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prüfung“, usw. einzuhalten, sind komplizierte Bestimmungen zu erwarten. Die Vielzahl an statistischen Meldungen an die unterschiedlichsten Behörden finde ich sehr belastend.“ Jochen Kirsammer, Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Partnerschaft mbB, Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte www.ebnerstolz.de
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„Komplette Digitali sierung der Kommunikation mit Krankenkassen und Finanzämtern. Pro Bundesland sollte es nur noch eine Allgemeine Krankenkasse geben. Antragsprozesse bei Zuschüssen für die Weiterbildung sollten vereinfach werden. Ebenso Vereinfachung der Steuerlegung, hier nach Schweizer Vorbild .“
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Stephan Sigloch, Geschäftsführer KlickPiloten GmbH www.klickpiloten.de
„Erfindungsreichtum im Steuerwesen bläht die Steuerverwaltung auf und erhöht die Abhängigkeit von Steuerberatung, macht aber gleichzeitig eine wirklich qualifizierte Steuerberatung fast unmöglich. Die Fallen, in die sich vor allem Mittelständler und Freiberufler in existenzgefährdender Weise verstricken, nehmen zu. Ähnlich ist es im Bereich Kapitalgesellschaften. Eine Vielfalt an Modellen führt nicht zu Erleichterungen, sondern erhöht auch hier die Zahl von Fallen für Gründer wie für deren Gläubiger. Es ist außerdem ein Unding, dass ich ausländischen Investoren nicht erklären kann, warum man manchmal vier oder mehr Wochen auf die Eintragung einer banalen Firmengründung warten muss, und warum sich als Alternative der Erwerb einer Vorratsgesellschaft bietet. Gerichtsbürokratie – eine Gefahr für die Rechtspflege. Wenn man telefonisch überhaupt jemanden im Gericht erwischt – nach 15 Uhr ist Ende. Das darf nicht sein. Hier muss die Kommunikation auf neue Füße gestellt werden.“
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Prof. Dr. Christian Rumpf, Rumpf Consulting www.rumpf-consult.de
Foto: © BillionPhotos.com – Fotolia.com
Der BVMW befragte Mitgliedsunternehmen nach konkreten bürokratischen Hürden aus dem unternehmerischen Alltag. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich dazu geäußert. Vorallem die mit dem Mindestlohn einhergehende Bürokratie wird als belastend empfunden.
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„Ich wünsche mir engagierte und lösungsorientierte Angestellte in Behörden und Ämtern. Keine Verhinderer, vorausschauende Bedenkenträger und Szenarioschreiber für die zwei Prozent Risiko, die jedes Tun und Handeln mit sich bringt. Keine „satten“ Belehrenden, die mit der Ausnahme das Scheitern der Regel begründen wollen, um es abzuschmettern.“
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Elke Simon-Kuch, Geschäftsführerin SIMON-WERBUNG GmbH www.simon-werbung.de
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Wir haben sehr viele steuerliche Sonderfälle: Verkauf einer App via Apple, Google oder Amazon umsatzsteuerpflichtig? Wie muss ich das buchen? Das sind Fragen, die erst nach viel Aufwand geklärt werden können. Das Problem: Unser Amazon-Umsatz liegt bei drei Euro im Monat. Am Anfang waren es auch bei Apple wenige hundert Euro. Hier schlage ich Freibeträge vor, denn gerade in der Start-up-Phase weiß man ja gar nicht, ob eine neue Idee überhaupt klappt, und dennoch muss ich die gesamte Infrastruktur aufbauen.“
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„Das größte Übel ist die Steuergesetzgebung. Ohne die Hilfe von Profis kann ein Normalsterblicher seine Steuer erklärung gar nicht mehr ausfüllen. Subventionen für Kohle- und Atomkraft müssen abgeschafft werden. Firmen gründungen dauern viel zu lang.“
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Ein großes Problem sind die Aufbewahrungsfristen. Mein Vorschlag wäre: Aufbewahrungsfristen verkürzen bis 4 Jahre nach Jahresabschlusserstellung.“
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Dr. rer. nat. Hans W. Steisslinger, Terra Institute GmbH www.terra-institute.eu
Erfasste Bürokratiekosten für die Wirtschaft (in Mrd. Euro) 17.4 € Finanzministerium 11.0 € Justizministerium 4.2 € Bundesregierung 3.4 € Gesundheitsministerium 1.1 € Arbeitsministerium Quelle: Statistisches Bundesamt
Statistik (Auswahl) Anzeigeverfahren Schwerbehinderte
gefordert von Arbeitsamt
freiwillig / Pflicht Pflicht
Intrahandelsmeldung
Statistisches Bundesamt
Pflicht
Verdienststrukturerhebung
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Erhebung über die Erzeugung von Abfällen
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Erhebung nicht öffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Material- und Wareneingangserhebung
Statistisches Bundesamt
Pflicht
Kostenstrukturerhebung
Statistisches Bundesamt
Pflicht
Erhebung Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
jährliche Investitionserhebung
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Investition für Umweltschutz
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Erhebung über die Energieverwendung
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Intrastat-Meldungen bei innergemeinschaftlichen Lieferungen
Statistisches Bundesamt
Pflicht
Monatliche Produktionserhebung / Monatsberichte für Betriebe
Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
Pflicht
Erhebung über Energiekennzahlen
ZVEI
freiwillig
Konjunkturumfrage 2x jährlich
IHK
freiwillig
Ingenieurerhebung
ZVEI
freiwillig
Zahlreiche Statistiken belasten KMU.
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Mittelstandspräsident im Dialog In zahlreichen Gesprächen mit hochkarätigen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft öffnet Mario Ohoven Türen für den unternehmerischen Mittelstand.
Auf dem SPD-Bundesparteitag Unter Spitzengenossen: Auf dem Bundesparteitag der SPD trafen BVMW-Präsident Mario Ohoven und Patrick Meinhardt, BVMW-Geschäftsleiter Politik, u. a. die Staatssekretärinnen Brigitte Zypries und Iris Gleicke, den Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Thomas Oppermann und Hubertus Heil, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Mario Ohoven mit den Staatssekretärinnen Brigitte Zypries (links) und Iris Gleicke (rechts) auf dem SPD-Bundesparteitag.
BVMW beim IT-Sicherheitsforum des BMWi
Winfried Holz, Mitglied des BITKOM-Präsidiums und Mario Ohoven.
Vizekanzler Sigmar Gabriel traf sich mit Unternehmen, Verbänden, Wissenschaftlern und Vertretern der Bundesministerien zum IT-Sicherheitsforum, um konkrete Ansätze für mehr IT-Sicherheit in der deutschen Wirtschaft zu diskutieren. Im Fokus standen die Optimierung des Ordnungsrahmens und die Stärkung der IT-Sicherheitswirtschaft. Mit dabei waren neben Mario Ohoven als Vertreter des Mittelstands u. a. Prof. Udo Helmbrecht von der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit, Winfrid Holz von BITKOM, Klaus Vitt, Staatssekretär im Bundesinnenministerium und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnologie.
Auf Einladung von Microsoft diskutierten in Berlin namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Bildungswesen über die Chancen der Digitalisierung für Bildung in Deutschland. Mario Ohoven machte im Podium deutlich, wie wichtig Digitalisierung für den Mittelstand ist, und welchen Beitrag Schule zur digitalen Bildung leisten kann. Gleichzeitig warb der Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Alexander Stüger, für einen Digitalen Bildungspakt in Deutschland.
Foto: Microsoft Deutschland
Digitaler Bildungspakt
Alexander Stüger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland und Mario Ohoven beim Microsoft Bildungsforum.
Ausriss aus Mario Ohovens Terminkalender 2.12. Jahresversammlung der Deutschen Bundesbank 8.12. TTIP-Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums 9.12. Investment-Forum des Golf Kooperationsrates 19.1. G emeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft mit den Bundesministern Sigmar Gabriel, Dr. Wolfgang Schäuble und Andrea Nahles im BMWi und viele andere Termine mehr.
Foto: © picsfive – Fotolia.com
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
POLITIK
Bundeswehr unterstützt Flüchtlingshilfe Die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen und Asylsuchenden stellt eine Herkulesaufgabe für ganz Deutschland dar. Die Bundeswehr leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Bereits seit Anfang September 2015 unterstützt die Bundeswehr Bundesländer, Kreise und Gemeinden durch technische Amtshilfe, die Bereitstellung von Unterkünften, Personal und Material. Entsprechend dem Kabinettsbeschluss der Bundesregierung übernimmt die Bundeswehr die Verantwortung für die Unterbringung der ins Bundesgebiet kommenden Menschen. Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin koordiniert die Einsätze der im gesamten Bundesgebiet stationierten Einheiten bei der Flüchtlingshilfe. In Schleswig-Holstein ist das Lagezentrum des Landeskommandos in Kiel, rund um die Uhr mit mindestens drei Soldaten besetzt, federführend. Das Landeskommando untersteht dabei truppendienstlich dem Kommando Territoriale Aufgaben. Aufgabe des Landeskommandos ist es, alle Leistungen der Bundeswehr für die zivile Seite im Bundesland zu koordinieren und zur Verfügung zu stellen. Alle personellen und materiellen Anforderungen werden für das Land Schleswig-Holstein über das Führungsinstrument des Landes gestellt, das durch die „Besondere Aufbauorganisation“ stellvertretend für das Innenministerium wahrgenommen wird. Die Kommunen stellen ihre Anforderungen unmittelbar an das Lagezentrum des Landeskommandos. Alle Anforderungen bedürfen vor der Ausführung der Billigung durch das Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin. In Schleswig-Holstein hat die Bundeswehr bislang Unterbringungsplätze für rund 2.000 Personen in Kasernen, Standortübungsplätzen und anderen Liegenschaften geschaffen. Daneben stellt die Bundeswehr personelle Ressourcen zur Verfügung. Landesweit sind gegenwärtig etwa 90 Angehörige der Bundeswehr in Rufbereitschaft, unter anderem als „Schnelle Unterstützungskräfte“. Dieses Personal wird zurzeit durch Kräfte der Einsatzflottille 1 aus Kiel gestellt und dem Bataillon Elektronische Kampfführung aus Stadum. Das Spektrum der Aktivitäten der Streitkräfte im Lande reicht von der Bereitstellung von Bussen mit Fahrern für Transportfahrten und
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Verpflegung von Flüchtlingen in der Kantine der Wagrien-Kaserne im Kreis Ostholstein.
Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin koordiniert die Einsätze der im gesamten Bundesgebiet stationierten Einheiten bei der Flüchtlingshilfe.
Röntgengeräten für medizinische Untersuchungen bis zur Bereitstellung von Personal zur Registrierung von Asylsuchenden, Sprachmittlern, Gabelstaplerfahrern und Materialverwaltern. Die Flüchtlingshilfe ist keine originäre Aufgabe der Bundeswehr. Die Bundeswehr handelt daher in allen Fällen subsidiär, das heißt, zunächst prüft die zivile Seite eigene Möglichkeiten zur Erfüllung des Bedarfs. Ist es nicht möglich, den Bedarf zu decken, kann die Bundeswehr um Hilfe gebeten werden. Dies betrifft insbesondere Personal zur Sicherstellung der Durchhalte fähigkeit sowie Groß- und Spezialgerät. Grundsätzlich ist es so, dass die Unterstützung bei der Bewältigung von Katastrophen und besonders schweren Unglücksfällen zum Kernauftrag aller Landeskommandos gehört.
Oberst Ralf Güttler, Kommandeur Landeskommando Schleswig-Holstein und Oberstleutnant d. R. Dr. Hans-Jürgen Völz (li.).
Dr. Hans-Jürgen Völz Chefvolkswirt BVMW
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Europa-News Ste
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Austausch beginnt 2017 Ab dem 1. Januar 2017 müssen die natio nalen Finanzämter der EU regelmäßig Informationen über Steuervorbescheide mit grenzüberschreitender Wirkung (Tax Rulings) austauschen. Die EU-Finanz minister haben eine entsprechende Richtlinienänderung beschlossen. Damit können Steuerpraktiken zum Vorteil von Großkonzernen aufgedeckt werden. Die Hoffnung ist, dass durch Transparenz und Gruppenzwang Formen der offensiven Steuerreduzierung eingeschränkt werden. Ob in der Folge Steuerlast und Steuereinnahmen gerechter verteilt werden, muss diese Maßnahme erst unter Beweis stellen. www.consilium.europa.eu/de/ policies/tax-rulings/
Energieaudit: hohe Bußgelder drohen Die EU-Energieeffizienz-Richtlinie schreibt es vor: Alle Firmen, die nach europäischer Definition kein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) sind, müssen seit Dezember vergangenen Jahres ein Energieaudit nachweisen. Das nationale Energiedienstleistungsgesetz wurde entsprechend geändert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist für die Überwachung zuständig. Diese Vorschrift sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn das BAFA kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro verhängen. Freigestellt sind Betriebe, die bereits ein Energie- oder Umweltmanagementsystem installiert haben. Das Bundeswirtschaftsministerium bietet einen Online-Schnelltest für die Einstufung als KMU. Zudem veröffentlicht das BAFA eine Liste, mit der man Energieauditoren finden kann. Sinn der Maßnahme ist es, mögliche Energiesparwege aufzuspüren und betriebs eigene Verbrauchsdaten systematisch zu analysieren.
Zustimmung für Währungsunion Diskussionen um Krisen und Risiken hin oder her: Die Zustimmung im Euroraum zur Wirtschafts- und Währungsunion ist gestiegen. In einer Euro-Barometer-Umfrage im Auftrag der EU-Kommission sagten 61 Prozent der Befragten, der Euro sei gut für ihr eigenes Land. Das ist die höchste Zustimmungsrate seit 2002. In Deutschland schätzen sogar 70 Prozent der Befragten den Euro als positiv ein. Noch mehr Zustimmung gibt es in Luxemburg (79 Prozent ) und Irland (75 Prozent). Den geringsten Enthusiasmus zeigen die Italiener mit 49 Prozent. Einigermaßen überraschend ist es, dass sogar in Krisenländern wie Griechenland, Spanien oder Portugal die Zustimmung zum Euro gestiegen ist. http://ec.europa.eu/deutschland/press/ pr_releases/13757_de.htm
Schon plant Brüssel die nächste energiepolitische Korrektur. Die Energie-Etikettierung von Geräten soll neu klassifiziert werden. Die erst 2010 eingeführten Kategorien A+ bis A+++ werden entfallen. www.bafa.de www.zim-bmwi.de > KMU-Schnelltest
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
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Polen – Kampfansage an deutsche Verlage EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sprach Klartext: Was sich in Polen abspielt, gleiche einem Staatsstreich. Jetzt will die neue Regierung auch den Zeitungsmarkt umstrukturieren und nach den Worten von Kulturminister Piotr Gliński „die Medien von den ausländischen Eigentümern zurückkaufen“. Eine Regierungssprecherin kritisierte die „Dominanz deutschen Kapitals in den Medien“ und kündigte eine „Repolonisierung“ an. Die Beteiligung ausländischer Verlage gesetzlich zu beschränken, wird kaum möglich sein, da sich das Land an EU-Recht halten muss. Daher versucht die Regierung, über eine neue Monopolgesetz gebung die Eigentumsverhältnisse zu ändern. Betroffen sind u. a. die Bauer Media Group, die mit dreißig Printtiteln vertreten ist, und die Verlagsgruppe Passau mit über zwanzig regionalen Tageszeitungen. Im Visier haben die neuen Machthaber noch mehr die deutsch-schweizerische Ringier Axel Springer Media AG (RAS); sie gibt nicht nur das Boulevardblatt „Fakt“ heraus, sondern auch mit News Week Polska eines der einflussreichsten Nachrichtenmagazine. www.reporter-ohne-Grenzen.de
Mindestlohn ist Bedingung
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Öffentliche Auftraggeber dürfen von Bietern verlangen, dass sie einen Mindestlohn zahlen. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden und damit festgestellt, dass ein Tariftreuegesetz nicht gegen EU-Recht verstößt. Auch mit der EU-Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern sei der Mindestlohn vereinbar. Im Juli 2013 schloss die Stadt Landau ein Unternehmen vom Vergabeverfahren über Postdienstleistungen aus, weil es keinen Mindestlohn zahlte. Grundlage war das rheinland-pfälzische Tariftreuegesetz. (Europäischer Gerichtshof, Urteil vom 17.11.2015, AZ: C-115/14) www.juraforum.de
Müssen deutsche Sparer haften? Gegen das Nein der Bundesregierung hat die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, mit dem nationale Sicherungsfonds für Sparguthaben in ein europäisches System überführt werden. Dieses „European Deposit Insurance Scheme“ (Edis) soll jedem europäischen Kunden bei einer Insolvenz seiner Bank Sparguthaben bis zu 100.000 Euro erstatten. Bis 2024 ist die volle Vergemeinschaftung bei Haftung und Kosten vorgesehen. Berlin lehnt die Pläne strikt ab, weil „hier der vierte vor dem zweiten Schritt gemacht wird“, wie Unions-Fraktionsvize Ralph Brinkhaus feststellte. Denn in der EU sei die Bankenunion längst nicht überall etabliert. In 14 der 28 Staaten gibt es noch gar keine nationalen Einlagensicherungen, wie sie die EU-Richtlinie vorschreibt. In fünf Ländern fehlt die Abwicklungsrichtlinie, der zufolge erst Aktionäre und Gläubiger einer insolventen Bank zur Kasse gebeten werden müssen. Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon kritisierte den Plan der Kommission. Eine EU-weite Einlagensicherung würde die Finanzmarktstabilität in Europa nicht erhöhen, sondern verringern. www.finanztip.de/einlagensicherung
European Entrepreneurs tagen in Berlin Die Jahreshauptversammlung 2015 des Mittelstands-Europaverbandes „European Entrepreneurs CEA-PME“ in Berlin war geprägt von der Idee, wichtige Schritte für die Zukunft einzuleiten. Neben einem Themen-Forum über Herausforderungen und Chancen für den Mittelstand im Zuge der digitalen Revolution, wurden wichtige Entscheidungen für das Jahr 2016 auf den Weg gebracht, wie die Gründung neuer Allianzen oder neue Angebote für Mitglieder. Mit besonderer Genugtuung nahmen die europäischen Verbandsmitglieder aus sieben Ländern zur Kenntnis, dass nach dem im Sommer 2015 schon genehmigten Die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung der European Entrepreneurs: ERASMUS+ Projekt zum Thema „Duale Ausbildung in EuVordere Reihe (v. li.): Ullrich Hänchen, Mustafa Alperen Özdemir, Imre Maroczi, ropa“ nun auch das neue Projekt MobiliseSME von der EU Kersti Kracht. Zweite Reihe (v. li.): Walter Grupp, Christine Müller, Mario Ohoven, Graf Jacques de Lalaing. Dahinter (v. li.): Prof. Dr. Wolfgang finanziert wird. Dieses Projekt wird den MitgliedsunReinhart, Dr. Armando Occhipinti, Alexander Bojanowsky, Stefan Moritz, ternehmen von European Entrepreneurs die Chance Patrick Meinhardt, Raivo Almets. geben, ein von der Juncker-Kommission angedachtes, neues EU-Programm für mittelständische Unternehmen mitzu Darüber hinaus wählte die Hauptversammlung als neue gestalten. Es geht dabei um den europaweiten, grenzüber- Mitglieder des Europaverband-Vorstandes Minister a. D. Prof. schreitenden Austausch von Mitarbeitern kleiner und mittlerer Dr. Wolfgang Reinhart und Patrick Meinhardt (beide BVMW). www.finanztip.de/einlagensicherung Unternehmen.
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Mexiko für Mittelständler Deutschland ist der größte und wichtigste Handelspartner Mexikos in der EU. Gezielt baut das lateinamerikanische Land seine Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland aus.
Enrique Jacob Rocha, Präsident des Nationalen Unternehmerinstituts INADEM INADEM: zentrale Schnittstelle für Unternehmensförderung in Mexiko www.inadem.gob.mx
Seit 2013 nimmt Mexiko als einziges lateinamerikanisches Land am Programm „Fit for Partnership with Germany“ des Bundeswirtschaftsministeriums teil. Seitdem hat Mexiko insgesamt 106 Führungskräfte zur Schulung nach Deutschland entsandt, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit deutschen Firmen zu stärken. Koordiniert wird der Austausch in Mexiko durch das Nationale Unternehmerinstitut Instituto Nacional del Emprendedor (INADEM), dessen Aufgabe die Unternehmensförderung ist. Das INADEM wird die Projekte der Absolventen des Programms gezielt unterstützen. Die Teilnahme am Programm „Fit for Partnership with Germany“ ist eine Maßnahme von vielen, um die Geschäftsbeziehungen zwischen mexikanischen und deutschen Mittelständlern zu fördern. Darüber hinaus richten sich spezielle Förderprogramme des INADEM für bestimmte Branchen, wie z. B. Elektronikindustrie, Automobilindustrie, Umwelt, Chemieindustrie, Energiewirtschaft und Spitzentechnologie, auch an deutsche Investoren und Unternehmen. Seit 2013 hat das INADEM insgesamt mehr als 67.000 Projekte von mittelständischen Unternehmern unterstützt, von denen mehr als 900.000 Firmen profitiert haben. Dabei wurden mehr als 100.000 Arbeitsplätze geschaffen. Mehr als eine Million Stellen konnten gesichert werden. In 32 mexikanischen Bundesstaaten stärkt das INADEM mit Programmen, wie dem Nationalen Unternehmerfonds, dem Netz zur Unternehmerförderung, dem Nationalen Garantiesystem und dem Portal für Technologielösungen, Geschäftsklima und Unternehmertum im Land. Die strukturellen Reformen zeigen vor allem im Energie-, Arbeits-, Bildungs-, Finanz- und Telekommunikationssektor erste Erfolge. Das bietet neue Möglichkeiten für nationale und internationale Investoren.
In diesem Jahr sind Modifizierungen am Gesetz zur Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen geplant. Spezielle Projekte für Unternehmerinnen sollen vorangetrieben und ein Ombudsmann zum Schutz vor möglichem Amts-, Gesetzes- oder Regelmissbrauch eingeführt werden. Außerdem unterstützt das INADEM mit Nachdruck Sonderwirtschaftszonen im Süden und Südosten des Landes mit Steuer- und Beschäftigungsvorteilen für Firmen, die sich dort ansiedeln. Ebenso wird es ein Duales Jahr Mexiko-Deutschland geben. Deutschland wird im Oktober dieses Jahres Ehrengast der Nationalen Unternehmerwoche Mexikos sein. Im letzten Jahr schaffte diese Veranstaltung einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde, denn es nahmen mehr als 120.000 Unternehmer daran teil. Das INADEM übernimmt in diesem Jahr die Präsidentschaft der Arbeitsgruppe KMU und Unternehmer der OECD und wird die Ergebnisse einer großen Befragung mexikanischer KMU veröffentlichen. Mexiko wird weiterhin im Mexico-United States Entrepreneurship and Innovation Council eng mit den USA zusammen arbeiten und internationale Projekte vorantreiben. In den letzten drei Jahren wurden mit rund 40 Wagniskapitalfonds KMU in frühen Entwicklungsphasen unterstützt. Der Nationale Unternehmerfonds hat im vergangenen Jahr den ersten Platz im Index öffentlicher Förderprogramme des Bundes erzielt. Zur Unterstützung des Marktzugangs deutscher mittelständischer Unternehmen in Mexiko bereiten INADEM und der BVMW den Abschluss eines entsprechenden Abkommens vor, das in diesem Jahr unterzeichnet werden soll.
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Senegal – Hoffnungsträger in Westafrika
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Politische Stabilität, eine gute Infrastruktur und niedrige Produktionskosten machen den Senegal zu einem attraktiven Handelspartner in Westafrika.
Unter Staatspräsident Macky Sall hat sich der Senegal in den letzten Jahren große Anerkennung auf der politischen Bühne erworben. Der Senegal ist mit seinen 14 Millionen Einwohnern das einzige Land Westafrikas, in dem es bisher noch nie einen Staatsstreich gegeben hat. Neben der politischen Stabilität sind aber auch die Qualität der Ingenieursausbildung, die Qualität der Telekommunikationsinfrastruktur und die niedrigen Produktionskosten Faktoren, die den Standort attraktiv machen. Indikator für diese positive Entwicklung war die 24. Internationale Messe FIDAK vom 5.-20. Dezember 2015 in Dakar. Der BVMW war auf dieser Messe durch den Leiter Außenwirtschaft, Rainer Ptok, sowie einige Unternehmen vertreten. Die nächste Messe soll in ihrer 25. Auflage mit Deutschland als Partnerland im kommenden Dezember stattfinden.
Aktuell plant Senegal eine große Investitions konferenz für deutsche Unternehmen im Juni. Dort werden auch die Inhalte des Strategieplans der senegalesischen Regierung PSE (Plan Sénégal Emergent – das aufstrebende Senegal) vorgestellt. Der Plan sieht bis 2035 eine grundlegende Umstrukturierung seiner Wirtschaft vor, u. a. in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, Tourismus und Landwirtschaft. Erste Erfolge lassen sich bereits erkennen: Im „Doing Business Report“ der Weltbank konnte sich Senegal um zehn Plätze verbessern. Interessenten an einer Teilnahme im Juni bzw. Dezember werden gebeten, sich mit der Außenwirtschaftsabteilung des BVMW in Verbindung zu setzen.
POLITIK
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KOLUMNE
Der Mittelstand. | 1 | 2016
Mit 63 Dominosteinen zum Mond Guido Augustin macht sich Gedanken über unsere Welt und ihre Bewohner
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Mit dem 63. Stein sind wir am Ziel und schießen sogar am Mond vorbei. Unser Dominostein misst 397.099.462.142,9 Zentimeter.
Doch zum Mond kommt man damit nicht. Wer zum Mond will, braucht 63 Dominosteine. Allerdings sind diese 63 keine normalen Dominosteine, die 24 × 48 × 7 Millimeter messen. Davon brauchen wir nur einen. Und wir brauchen physikalisches Wissen: Ein Dominostein kann einen anderen Dominostein umwerfen, der um die Hälfte größer ist als er selbst.
Wie oft beginnen wir etwas Neues: eine neue Kundenbeziehung, ein neues Produkt, ein Modelabel. Vielleicht erwacht eine neue Freundschaft, gründe ich eine Bürgerinitiative oder ziehe in eine neue Stadt.
Hätten wir also einen Dominostein von zehn Zentimetern Länge, kann dieser einen von fünfzehn Zentimetern Länge stürzen. Und los geht’s zum Mond, der zu dieser Jahreszeit rund 358.000 Kilometer von unserem Planeten entfernt ist. Unser erster Stein misst bescheidene 4,8 Zentimeter, kann also einen Stein umwerfen, der 7,2 Zentimeter misst. Dieser einen Stein von 10,8 Zentimetern. Noch sechzig Steine bis zum Mond. Mit dem 25. Stein erreiche ich die Höhe des Mainzer Doms (85,5 Meter), der 36. Stein ist höher als der Mount Everest (8.848 Meter).
Ist das nicht unglaublich? Doch, es stimmt, ich habe es via Excel nachgerechnet. Erfolgreiche wissen, was sie alles erreichen können, wenn sie nur konsequent einen Plan verfolgen. Künstler wissen das, Sportler wissen das, Mittelständler wissen das.
Wir fangen immer klein an, setzen den ersten Stein. Und dann dauert es eine ganze Weile, bis echte Erfolge sichtbar werden. Wie oft lassen wir schon ab, weil es scheinbar nicht funktioniert, weil das Umfeld unruhig wird, weil eine andere Option winkt. Doch damit verschenken wir die Kraft des beschriebenen Dominoeffekts. Denn irgendwann greift die Kraft der Exponentialfunktion, und die Effekte werden immer gigantischer. Der Prozess braucht gar nicht viel Energie: Die Energie, das Momentum zu erhalten, genügt. Und Mut. Den Mut, an die eigene Wirkung zu glauben, den Erfolg zu wagen und auf die Domino-Mondfahrt warten zu können.
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Guido Augustin BVMW-Pressesprecher Rheinhessen Social Media-Experte, PR-Berater und Autor
Heute schreibe ich darüber, wie ich mit 63 Dominosteinen zum Mond reiste, und was das für jeden Menschen, der etwas Großes erreichen möchte, bedeutet. Denn es gibt zwei verschiedene Dominoeffekte. Einer steht für eine unendliche Kette fallender Steine, deren Energie weitergegeben wird und erst dort endet, wo der Mensch keine Lust mehr hatte, weitere Dominosteine aufzustellen. Der Weltrekord liegt bei knapp 4,9 Millionen Steinen.
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ANGEZÄHLT
Bürokratie in Zahlen
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der deutschen Unternehmer stört die Anzahl der Gesetze und Verordnungen. Am stärksten wirkt sich das bei Personaleinstellungen aus. Insbesondere kleine Unternehmen fühlen sich durch Bürokratie und staatliche Verordnungen daran gehindert, neues Personal einzustellen. Auch bei Bauvorhaben oder Investitionen kritisieren die Unternehmen zu hohe Bürokratielasten. Quelle: Sage Software GmbH
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sollen durch das Bürokratieentlastungsgesetz in der Wirtschaft eingespart werden. Das Gesetz ist am 1. Januar 2016 in Kraft getreten. Zu den wichtigsten Änderungen gehört die Erhöhung der Grenzwerte für Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten von 500.000 Euro Umsatz auf 600.000 Euro. Quelle: Haufe
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5,4 Monate dauert in Deutschland die Bearbeitung eines Asylantrags ab Antragstellung im Durchschnitt. Bei einer Zahl von über einer Million in Deutschland registrierten Flüchtlingen im Jahr 2015 erscheint eine schnelle Integration der Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt wenig aussichtsreich. Daher soll dieses Jahr ein Turbo-Asylverfahren eingeführt werden, dass eine schnellere Aufnahme und Abschiebung von Flüchtlingen ermöglicht. In der Schweiz und in Norwegen arbeitet man bereits mit 48-Stunden-Verfahren. Quelle: Welt Online
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Bei diesem Wert lag der Bürokratiekostenindex (BKI), welcher seit 2012 erhoben wird, im Juli 2015. Damit war er erstmals unter seinen Ausgangswert von 100 gesunken. Quelle: BMWi
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hat eine Bürokratie-Anfrage der FDP in Nordrhein-Westfalen die deutschen Steuerzahler gekostet. Für die Beantwortung der insgesamt 287 Fragen fiel ein Aufwand von 5.871 Arbeitsstunden an. 629 Seiten lang war die Antwort der Landesregierung – doch oft hieß es lediglich „Der Landesregierung liegen hierzu keine Erkenntnisse vor“. Quelle: rp-online
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So hoch wird der Wert der unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden zur Bewältigung bürokratischer Aufgaben vom Institut für Mittelstandsforschung geschätzt. Das sind im Durchschnitt 28,7 Stunden pro Monat und Unternehmen. Quelle: Sage Software GmbH und IfM Bonn
nimmt die Unternehmensgründung in Deutschland durchschnittlich in Anspruch. Die meiste Zeit wird für die Anmeldung beim Finanzamt benötigt. Eine Gründung verursacht administrative Kosten in Höhe von durchschnittlich 376 Euro. Digitalisierungsvorreiter Estland ermöglicht dagegen heute die Firmenregistrierung online in nur 15 Minuten. Quelle: Statista
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Controlling als Bestandteil eines Risikomanagementsystems Die Dokumentation Interner Kontrollsysteme ist verpflichtend für publizitätspflichtige Unternehmen. Prüfer müssen sie einfordern. Ein Internes Kontrollsystem (IKS) ist die Summe der verzahnten Kontroll- und Prüfschritte bei Rechnungslegungsprozessen (RLP). Hauptziel ist die Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung. Die Ordnungsmäßigkeit wird auch unter der Prämisse der Wirtschaftlichkeit beurteilt. Das lässt sich erreichen, indem man die Risiken und Schäden im Fall einer fehlenden oder ungenügenden Kontrolle gegen die Kosten für die Kontrolle abwägt. Ein IKS ist in das Risikomanagementsystem (RMS) eines Unternehmens integriert. Kontroll- und Prüfroutinen folgen aus Pflichten der Rechtmäßigkeit und Risikovermeidung.
Ein IKS dient also der Absicherung der Abläufe und Ziele, und es soll die Interessenträger über seine Verlässlichkeit unterrichten. Schließlich geht es nicht darum, Prüferbedürfnisse zu befriedigen, sondern die Bestandsfestigkeit und Transparenz des Unternehmens zu sichern. Drohende Gefahren können nur durch häufig kontrollierte, definierte und transparente Arbeitsschritte auf allen Stufen der Wertschöpfungskette im Rahmen einer Frühindikation erkannt werden. Hierzu gehören das Kommunizieren von erkannten Risikotatbeständen und das Kontrollieren von Abhilfemaßnahmen. Der RLP umfasst alle Aktivitäten, die Forderungen oder Verbindlichkeiten von der Entstehung bis zum Ausweis in der Bilanz und Ergebnisrechnung wiedergeben. Er beginnt mit der dokumentierten Anbahnung vor Auftragserteilung und endet spätestens mit der Auflösung der für den ursprünglichen Tatbestand gebildeten Rückstellung. Der RLP weist Schnittstellen zu unterstützenden und kontrollierenden Systemen oder Funktionen (Vertrieb, Controlling, Einkauf etc.) auf. Vor- und nachgelagerte Ereignisse können zur zeitlichen Erweiterung führen.
Rechtliche Grundlagen der Dokumentationspflichten Für Prüfungshandlungen im Rahmen der Jahresabschlussprüfung bedarf es gegenüber dem Wirtschaftsprüfer des Nachweises, dass den Anforderungen aus § 264d HGB und § 314 (1) 2 HGB entsprochen wird. Diese gemäß § 289
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„„ (5) HGB auf kapitalmarktorientierte Firmen zugeschnittenen Regelungen strahlen durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich und das GmbH-Gesetz auf die hier adressierten nicht kapitalmarktorientierten Unternehmen aus. Formulierungsbeispiel: „Entsprechend § 289 Abs. 5 HGB berichten wir freiwillig zum Rechnungslegungsprozess. Die Planungs- und Controlling-Maßnahmen wurden neben finanziellen Aspekten weiter über einen Balanced-Scorecard-Prozess mit nichtfinanziellen Zielsetzungen differenziert und einem unterjährigen Monitoring unterworfen. Für internationale Tochtergesellschaften wurden Audits oder ein Review der Abschlüsse durch einen Abschlussprüfer durchgeführt. Bei kleinen Auslandsgesellschaften wurden die übernommenen Abschluss informationen in einem zentral vorgegebenen Berichtspaket gemeldet. Für wesentliche Posten und Angaben wurden Belege eingeholt. Eine verbindlich geltende Konzernbilanzierungsrichtlinie ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Die Konsolidierung erfolgt in Deutschland auf Basis einer anerkannten, vom Abschluss prüfer im Rahmen einer EDV-Systemprüfung geprüften Standardsoftware.“
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Dokumentation Kontrollroutinen stellen die Korrektheit des RLP sicher, bei nicht kapitalmarktorientierten Unternehmen reicht eine Systembeschreibung mit den rechnungslegungsbezogenen Organisations- und Überwachungsstrukturen sowie den dazugehörigen Prozessen. Einer Effektivitätsanalyse oder einer Kommentierung bedarf es nicht. Folgende Anforderungen gelten dabei: Intersubjektivität – die Kontrollroutinen sind von einzelnen Personen und deren Berechtigungen unabhängig gestaltet und können von jeder berechtigten Person durchgeführt werden. Wiederholbarkeit – das IKS hat Wiederholcharakter und ist in der gleichen Methodik durchführbar. Prüfungsfähigkeit – Nachvollziehbarkeit der Schritte und Routinen durch die Prüfperson.
Schließlich geht es nicht darum, Prüferbedürfnisse zu befriedigen, sondern die Bestandsfestigkeit und Transparenz des Unternehmens zu sichern.
Für die Wirksamkeit des IKS müssen dokumentiert werden: definierte Abläufe – die erste Voraussetzung ist die Organisation des Geschäftsablaufs, also die Vorgabe eines Ablaufs, nach dem sich der Geschäftsprozess vollzieht (Workflow). geschlossene Prozessketten – die Arbeitsabläufe sind so eingerichtet, dass jede beteiligte Person nur dann tätig ist, wenn der vorgelagerte Schritt ausgeführt wurde. Ablaufkontrollen – Integration zur dauernden und lückenlosen Vornahme, mit Organigramm als Ablauf- und Aufbauorganisationsbeschreibung. Belege und Begleitpapiere – das Ablaufsystem entspricht den Verwaltungsvorschriften und wird durch Belege und Begleitpapiere gestützt. Damit ist der Weg bestimmter Vorgänge einschließlich einer Abzeichnung festgelegt. Funktionstrennung – in dispositive, ausführende und Überwachungsfunktionen durch klare Kompetenzzuordnungen. Ein IKS sollte folgende Prüf- und Kontrollroutinen enthalten: Vier-Augen-Prinzip, Unterschriftenregelungen, Funktionstrennungen, Zugriffsberechtigungskonzept, Soll-Ist-Vergleiche, Beispielrechnungen, Offene-Posten-Listen (Debitoren/ Kreditoren), Interne Revision, QM-Audits, Bilanzierungsrichtlinien, Beschreibung Ablauforganisation, Beschreibung Aufbauorganisation, IT-Prozesse und -Schnittstellen, Leistungsberechtigungen, Geschäfts-, Produktions- und Vertriebs prozess, Vergütungssystem. Die Leitfragen richten sich auf Bilanzrichtlinien, Kontrolllücken, Manipulationsanfälligkeit, Kontrollstelle, Handbuch Qualitätsmanagement, Workflow, DIN-ISO, Produktnachsorge.
Johannes R. Jeep Rechtsanwalt FA SteuerR; FA HdGesR, Partner bei FPS Leiter des Bundesarbeitskreises Unternehmens vorsorge/Rechtsnachfolge im Institut für Betriebs beratung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.fps-law.de
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Wozu Dokumentation? Dokumentation ist lästig. Aber alle wollen Transparenz und Compliance. Und die sind ohne Dokumentation nicht zu haben. Vor allem aber dient sie der Risikovorsorge.
Am Anfang steht das Risiko Die Verletzung gesetzlicher Normen ist mit verschiedenen Risiken verbunden. Wie bei jedem unternehmerischen Risiko ist es sinnvoll, die Risikohöhe abzuschätzen. Wenn der Dokumenta tionsaufwand höher ist als der potenzielle Schaden, ist es auf den ersten Blick kaufmännisch vielleicht sogar sinnvoll, darauf zu verzichten. Aber so manche Schummelei hat sich im Nachhinein zu einer Haftungs- oder Image-Katastrophe entwickelt.
rischen Forderungen. Danach sind es vor allem Haftungsrisiken, wie zum Beispiel die Produkthaftung oder Umweltschäden, für die es gilt, die Ordnungsmäßigkeit der eigenen relevanten Abläufe möglichst lückenlos darzulegen. Imageschäden sind schwer einschätzbar, können aber ebenfalls existenzbedrohend sein. Steuer-Risiken sind meist nicht existentiell, aufgrund der Regelmäßigkeit der Prüfungen und der Höhe möglicher Schäden für die meisten Firmen jedoch signifikant. Verträge und deren begleitende Dokumentation dienen der Wahrung eigener Ansprüche, die je nach Inhalt des Vertrags in ihrem Risiko variieren. Häufig übersehen, in ihren Auswirkungen jedoch bedeutsam, ist die Managerhaftung für Organisationsverschulden. Vor dem Hintergrund möglicher persönlicher Haftung sind auch die internen Abläufe, Regeln und Kontrollen ein wichtiger Dokumentationsgegenstand. Outsourcing und Cloud-Services kommen zunehmend in Mode. Wenn dabei personenbezogene Daten an Dritte weitergegeben werden, entstehen Risiken und verschiedene Dokumentationsanforderungen.
Compliance gewinnt an Bedeutung
Bei der Komplexität der Compliance ist es nicht verwunderlich, dass manche Dokumentationsanforderungen übersehen oder falsch eingeschätzt werden. E-Mails, die als Geschäftsbriefe nicht geordnet aufbewahrt werden, fehlende Verfahrensdokumentationen oder die Speicherung von elektronischen Dokumenten in veränderbaren Dateisystemen und Datenbanken sind typische Fehler, die aus Compliance-Sicht zu beanstanden sind.
Mit der zunehmenden Transparenz der modernen Medien und des Internets spricht sich Fehlverhalten schneller und umfassender herum. Zudem werden Produkte und Dienstleistungen vergleichbarer und ähnlicher. Das Image als Wettbewerbsfaktor gewinnt an Gewicht. Fehlverhalten schadet dem Image. Voraussetzung für eine erfolgversprechende Entlastung sind die Glaubwürdigkeit für das Zustandekommen der Dokumentation und die Unveränderbarkeit – Fachleute sprechen von Authentizität und Integrität.
Typische Risikopotenziale
Ziel: Effizienz
Wie hoch die Risiken sind, sollte ein Unternehmen im Rahmen seines Risiko-Managements klären. Die höchsten Risiken liegen zumeist in der Zulassung der Geschäftstätigkeit, das heißt, in regulato-
Ob es sich um rechtlich erforderliche Dokumentationen oder um abstimmungsrelevante handelt: Die Effizienz steigt mit der Fähigkeit, die Dokumenta tion in die Prozesse zu integrieren.
VW lässt grüßen …
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Häufig übersehen, in ihren Auswirkungen jedoch bedeutsam, ist die Managerhaftung für Organisationsverschulden.
Häufig reicht es schon, ein entsprechendes Dokumentationssystem allen relevanten Mitarbeitern zugänglich zu machen. Offenheit und Transparenz fördern zudem die Kooperation und machen Dokumentation wertvoller. Elektronische Systeme haben sich über Jahrzehnte bewährt. Zudem gibt es nur noch wenige Dokumente, wie zum Beispiel Urkunden, Wertpapiere und Bilanzen, die weiterhin im physischen Original aufzubewahren sind. Das wachsende Cloud-Angebot erleichtert es, wirtschaftlich attraktive Lösungen zu finden.
Hin und wieder mal löschen Moderne Suchmaschinen sind zwar extrem leistungsfähig geworden. Lange Ergebnislisten fördern jedoch nicht die Effizienz. Nicht mehr
benötigte Dokumente sollten regelmäßig ver nichtet werden. Zudem müssen manche Dokumente sogar gelöscht werden. Personenbezogene Daten dürfen beispielsweise nur solange aufbewahrt werden, wie sie einem unternehmerischen Zweck dienen oder aufgrund anderer gesetzlicher Notwendigkeiten aufzubewahren sind.
Fazit Eine gut organisierte Dokumentation ist in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft unumgänglich geworden, nicht zuletzt, um den wachsenden Compliance-Risiken adäquat begegnen zu können. Integriert in die unternehmerischen Prozesse und unterstützt durch moderne IT-Systeme lassen sich Dokumentationsprozesse effektiv gestalten.
Folker Scholz Unternehmensberater Mitglied im IBWF Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.folkerscholz.de
Neuer Vorstand für das IBWF Die Mitglieder des IBWF e. V. haben in Berlin einen neuen Vorstand für die nächsten vier Jahre gewählt. An der Spitze des IBWF steht zukünftig der Unternehmensberater Boje Dohrn als Präsident. Ihm zur Seite stehen Vizepräsident Ullrich Hänchen (Steuerberater) und die Vorstandsmitglieder Betina Lavender (Unternehmensberaterin), Brigitte Märtens (Steuerberaterin), Axel Deilmann (Unternehmensberater), Herbert Haberl (Unternehmensberater) und Martin Wagner (Rechtsanwalt). Die Vorstandsmitglieder Gabriele Kaufmann und Karl-Heinz Thor, langjähriger Präsident, kandidierten nicht erneut und schieden aus dem Vorstand aus. Karl-Heinz Thor wurde auf Grund seines außergewöhnlichen Einsatzes einstimmig zum Ehrenpräsidenten berufen. Der neue Präsident Boje Dohrn kündigte eine Qualitätsoffensive zur Stärkung des IBWF-Expertenpools an. Die Qualitäts- und Beratungsrichtlinien sowie das Aufnahmeverfahren für Unternehmensberater sichern seit vielen Jahren den Qualitätsstandard des IBWF. Die Stärkung der Zusammenarbeit mit dem BVMW ist und bleibt
Neuer Vorstand des IBWF (v. li.): Herbert Haberl (Vorstand und Leiter der IBWFAkademie), Axel Deilmann (Vorstand), Brigitte Märtens (Vorstand), Karl-Heinz Thor (Ehrenpräsident), Betina Lavender (Vorstand), Martin Wagner (Vorstand), Ullrich Hänchen (Vizepräsident) und Boje Dohrn (Präsident).
ein wesentlicher Punkt auf der Agenda des neuen Vorstands. Wichtig ist, dass beide Verbände als Verbundpartner agieren und die langjährige Zusammenarbeit weiter ausbauen. Das IBWF, Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V., vereint fachübergreifend circa 900 Mitglieder aus den Beratergruppen der Rechtsanwälte/Notare, Steuerberater/Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater unter seinem Dach und ist Partnerverband des BVMW. Mit seinen Mitgliedern bietet das IBWF einen bundesweiten Expertenpool für mittelständische Unternehmen.
Der Mittelstand. | 1 | 2016
News
Unternehmerpreise Es gibt viele Gründe, sich mit anderen Unternehmen in einem Wettbewerb zu messen: Gute Presse, individuelle Förderung, Kontakte knüpfen und, nicht zu vergessen, das Preisgeld. Hier stellen wir Ihnen einige der aktuellen Unternehmerpreise vor.
Corporate Health Award 2016 Der Corporate Health Award gehört zu den führenden Qualitätsinitiativen für Betriebliches Gesundheitsmanagement im deutschsprachigen Raum und zeichnet jährlich Unternehmen und Organisationen aus, die sich aktiv für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter einsetzen. Die Bewertung erfolgt anhand des kostenpflichtigen Corporate Health Audits, den die teilnehmenden Unternehmen absolvieren müssen, und der anschließend von einem Expertenbeirat ausgewertet wird. Der Award wird in insgesamt elf Kategorien verliehen. Eine Voranmeldung für den Corporate Health Award 2016 ist bereits möglich, dafür müssen die Teilnehmer online einen Qualifizierungsbogen ausfüllen. Voranmeldung ist ab sofort möglich. www.corporate-health-award.de
Top Arbeitgeber 2017 Seit 2002 bewertet TOP JOB mit wissenschaftlicher Unterstützung die Personalarbeit deutscher Mittelständler und zeichnet sie mit einem Qualitätssiegel aus. Grundlage dafür stellt eine Befragung dar, bei der die Stärken und Schwächen der Unternehmen in der Personalarbeit analysiert werden. Die Durchführung erfolgt in vier Größenklassen und sechs Kategorien. Für die Teilnahme gibt es zwei Varianten: Unternehmen, die die Befragung im Frühjahr 2016 durchführen, erhalten die Ergebnisse sowie einen Benchmarkingbericht bereits Ende Juli 2016. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, die Befragung im September, Oktober oder November 2016 durchzuführen – dann werden die Ergebnisse und der Benchmarkingbericht Ende Januar 2017 fertiggestellt. Ende Februar werden schließlich alle Unternehmer, die es in die Riege der Top-Arbeitgeber geschafft haben, offiziell bekanntgegeben und von Mentor Wolfgang Clement ausgezeichnet. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. www.topjob.de
Bio-Gründer Wettbewerb 2016 Der Bio-Gründer Wettbewerb des Kompetenzzentrums Bio-Security zeichnet jährlich junge Existenzgründer und Jungunternehmer aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Biotechnologie, Biochemie und verwandten Bereichen für ihre innovativen Ideen aus. Für die Teilnahme muss eine maximal sechsseitige Ideenskizze vorgelegt werden. Es können aber auch F&E-Projekte eingereicht werden. Diese werden im Anschluss von einer Fachjury bewertet und bei der Preisverleihung am 22. September 2016 ausgezeichnet. Die ersten drei Plätze erhalten Geldpreise in Höhe von 1.000 bis 4.000 Euro. Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2016. www.bio-gruender.de
Mit SPOTS-App beim Autofahren Steuern sparen Für den Dauerbrenner Fahrzeugkosten gibt es nun eine Lösung, die kinderleicht umgesetzt werden kann und streng den Vorgaben des Fiskus entspricht: SPOTS ist ein elektronisches Fahrtenbuch, das lückenlose Fahrten dokumentation spielend einfach macht. Die Kombination aus Kfz-Hardware und einer Smartphone-App ermöglicht eine kilometergenaue Fahrtendokumentation. Mit einem kleinen Gerät, das Fahrer im Fußraum selbst einstecken können, übernimmt das Auto die Schreibar beit fast vollkommen automatisch. Selbstständige, Freiberufler und Angestellte, die überwiegend geschäftlich fahren, werden so in Zukunft deutlich entlastet. www.vimcar.com
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Schutz vor Plagiaten Die stark zunehmenden Aktivitäten von Raubkopierern gefährden in immer größerem Maß das Qualitäts- und Zuverlässigkeitsimage von Markenproduzenten. Das Sauerländer Unternehmen Susis A. Schröder & Söhne GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, Originale zu schützen. Eine verdeckte Kennzeichnung im Typenschild identifiziert das Originalprodukt und bewahrt Hersteller so vor Schadensersatzansprüchen. Das Schild dient dem Zweck, bei Bedarf die Originalität der Herkunft eines Produktes nachweisen zu können. Dazu wird eine einfache, sehr robuste und nicht unbemerkt auslesbare Identifikationskennung in einem unauffälligen Metallschild integriert. Die Auslesung kann einfach und ohne teure Hilfsmittel erfolgen. Dabei werden aber immer Spuren hinterlassen. www.susis-online.de/plagiatschutz/
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BMBF erhöht und vereinfacht Forschungsförderung für KMU
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Werbeartikel clever finden Kundengeschenke fördern Geschäftsbeziehungen. Doch welches Geschenk passt am besten? Die neuartige, wissenschaftlich entwickelte Vermittlerplattform dayzzi empfiehlt kostenlos den richtigen Werbeartikel, der dem Unternehmen, den Zielgruppen und dem Projekt des Kunden entspricht. Die besten Werbeartikelhändler offerieren dem Kunden die gewünschten Artikel innerhalb von zwei Arbeitstagen. Die Offerten können auf einen Blick verglichen und die Bestellung mit einem Klick ausgelöst werden. www.dayzzi.com
Das Bundesforschungsministerium baut seine finanzielle Unterstützung für Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus. Bis 2017 erhöht das Ministerium seine Ausgaben um rund 30 Prozent auf 320 Millionen Euro pro Jahr. Insbesondere Unternehmen, die bisher wenig aktiv waren, soll der Zugang zu Forschungsmitteln erleichtert werden. Der Fokus liegt dabei auf Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Gesundes Leben und Nachhaltiges Wirtschaften. Zusätzlich senkt das Ministerium die formalen Hürden bei der Beantragung und baut sein Beratungsangebot aus. Interessierten Unternehmen steht ein kostenfreier Lotsendienst zur Verfügung. Weitere Informationen: www.bmbf.de/de/kmu-innovativ-561.html
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Die „Mittelstand.Beratung Diekmann & Collegen GmbH“ vollzog im Sommer einen strategischen Wandel, um die dynamische Marktsituation im deutschen Mittelstand abzubilden. Schwerpunktmäßig konzentriert man sich auf zwei aktuelle Themen: Die Firmennachfolge und intelligente Lohnoptimierungskonzepte. Darüber hinaus arbeiten die Partner regelmäßig daran, sich dem komplexen Fördermittelthema zu stellen. Häufig ist Zertifizierung ausschlaggebend, ob der Kunde auf den Fördertopf der öffentlichen Hand zugreifen kann. Unternehmenswert Mensch für KMU bis zu zehn Mitarbeiter ist seit Oktober im Programm, und damit perfekt für den Mittelstand. www.mb-rr.de
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Millioneninvestment für COMPEON
Compeon-Geschäftsführer Kai Böringschulte.
Die Venture Capital Gesellschaften b-to-v und Tengelmann Ventures investieren 2,5 Millionen Euro in das Finanzportal COMPEON. Damit kann der Emdettener Finanzdienstleister seine führende Marktposition als B2B-Finanzmarktplatz ausbauen. Schon 2014 konnte mit Dieter von Holtzbrinck Ventures ein bekannter FinTech-Investor gewonnen werden, der auch in dieser Runde investiert. Die Mittel fließen in den Teamaufbau, die Erweiterung der IT-Funktionalitäten sowie in Marketingaktivitäten. COMPEON ist Deutschlands erstes produktübergreifendes Finanzportal für den Mittelstand und damit die größte deutsche B2B-Onlineplattform für Bank- und Leasingangebote. Inzwischen wurden bereits Anfragen mit einem Volumen von über 750 Millionen Euro generiert. Auf dem Portal können Unternehmen ihre Finanzierungsanfragen direkt platzieren. www.compeon.de
BVMW für mehr Wertstoffrecycling Deutschland ist als rohstoffarmes Land auf eine effiziente Produktion und Rückgewinnung von Wertstoffen angewiesen. Der BVMW fordert nun mit einem Positionspapier und einer Stellungnahme zum Arbeitsentwurf des Wertstoffgesetzes, dass die privatwirtschaftliche Organisation beibehalten und die Produktverantwortung gestärkt wird, um fairen Wettbewerb zu sichern. Alle Dokumente des BVMW zum Thema Energie unter: www.bvmw.de/energie
Bereit für die Digitale Transformation? Vom 14. – 18. März 2016 können die Besucher der CeBIT in Hannover erleben, wie digitale Lösungen Business zukunftsfähig machen. Unternehmerinnen und Unternehmer sind zu dieser Messe für Fachbesucher herzlich eingeladen. Alle Mittelständler erhalten ihr persönliches Fachbesucherticket für ihren Messebesuch bei einer Registrierung kostenlos unter: www.cebit.de/aktion?okey2 Weitere Informationen zur CeBIT 2016 unter www.cebit.de
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Mittelstandsspezifische Beratung
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Im Labyrinth der Gesetze Als Arbeitgeber ist es nicht leicht, sich im Dschungel der arbeitsrechtlichen Gesetze zurechtzufinden. Noch keine Bundesregierung hat das im Einigungsvertrag gegebene Versprechen eingelöst, ein in sich geschlossenes Gesetzbuch für alle arbeitsrechtlichen Regelungen zu schaffen.
Bedauerlicherweise gelang es bislang aber auch keiner Bundesregierung, die vorhandenen Gesetze einer notwendigen Modernisierung zu unterziehen – oder gar sie der gültigen Rechtsprechung des EuGH anzupassen. Ein Arbeitgeber möchte beispielsweise einem 36-jährigen Arbeitnehmer kündigen, der schon seit seiner Ausbildung, also seit zwanzig Jahren, im Betrieb ist. Der Personalchef findet im BGB § 622 die Kündigungsfristen. Nach § 622 Abs. 2 BGB gilt bei einer Betriebs zugehörigkeit von zwanzig Jahren eine Kündigungsfrist von sieben Monaten zum Ende des Kalendermonats. Im selben Abschnitt steht aber auch, dass die Zeiten, die vor der Vollendung des 25. Lebensjahres liegen, nicht zu berücksichtigen sind. Damit sind nur elf Jahre Betriebszugehörigkeit bei der Ermittlung der Kündigungsfrist heranzuziehen, also vier Monate zum Ende des Kalendermonats. Der Arbeitgeber kündigt nach dieser Berechnung, der Arbeitnehmer klagt und das Arbeitsgericht kommt zum Ergebnis, dass der Arbeitgeber mit der falschen Kündigungsfrist gekündigt hat. Das kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass die Kündigung insgesamt unwirksam ist. Vielleicht hat der Arbeitgeber aber Glück, und seine Kündigung ist umzudeuten und beendet das Arbeitsverhältnis unter Beachtung der gesetzlich richtigen, nämlich siebenmonatigen Kündigungsfrist. Wie kann das sein? Ganz einfach: Der Europäische Gerichtshof hat schon im Januar 2010 festgestellt, dass die Regelung, wonach Zeiten, die vor der Vollendung des 25. Lebensjahres des Arbeitnehmers liegen, nicht zu berücksichtigen sind, unwirksam ist, da ein Verstoß
gegen das Verbot der Benachteiligung wegen des Alters vorliegt. Die entsprechende Passage im Gesetz wurde mit einem Bannstrahl belegt und darf deshalb von den Gerichten nicht mehr angewendet werden. Spezialisierte Juristen kennen natürlich die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, vom normalen Gesetzesanwender dürfen wir dies nicht erwarten. Dennoch bleibt die Bundesregierung untätig und passt den Gesetzestext nicht der durch den EuGH vorgegebenen Rechtslage an. Leider ist die Regelung zum Recht der Kündigungsfristen kein Einzelfall. Auch im Urlaubsrecht trägt der Gesetzgeber durch Untätigkeit seinen Teil zum juristischen Verwirrspiel bei. Die in § 7 Abs. 3 BUrlG enthaltene Klausel, wonach nicht genommener Urlaub am Jahresende, spätestens am 31. März des Folgejahres, ersatzlos untergeht, gilt nicht mehr uneingeschränkt. In zwei Urteilen vom 20. Januar 2009 und 22. November 2011 stellt der EuGH fest, dass der Verfall des Urlaubs jedenfalls dann nicht in dieser Form erfolgen darf, wenn ein Arbeitnehmer wegen Krankheit seinen Urlaub nicht nehmen konnte. Auch in die Regelungen zum Massenentlassungsverfahren (§§ 17 und 18 KSchG) hat der EuGH korrigierend eingegriffen, die Bundesregierung verzichtet jedoch darauf, die Korrektur auf nationaler Ebene nachzuzeichnen. Erst wenn das Bundesverfassungsgericht spricht, ist die Bereitschaft der Parlamentarier, Gesetze anzupassen, deutlich höher.
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Auch im Urlaubsrecht trägt der Gesetzgeber durch Untätigkeit seinen Teil zum juristischen Verwirrspiel bei.
Prof. Dr. Stefan Nägele Fachanwalt für Arbeitsrecht Naegele Kanzlei für Arbeitsrecht PartG mbB, Stuttgart Vorsitzender der BVMW-Rechtskommission www.naegele.eu
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Mehr Rechtsklarheit bei Leiharbeit
Rente mit 63, Mindestlohn, Tarifeinheit – Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles arbeitet Schritt für Schritt ihre Agenda ab. Das nächste Ziel: Die Bekämpfung des Missbrauchs von Leiharbeit und Werkverträgen. Nahles legte im November 2015 den entsprechenden Referentenentwurf ihres Ministeriums vor. Das Gesetz soll zum 1. Januar 2017 in Kraft treten.
Im Mittelpunkt des Entwurfs steht die Idee, „Leiharbeit auf ihre ursprüngliche Funktion zurückzuführen“: Auftragsspitzen und kurzfristiger Personalbedarf sollen gedeckt werden. Darum soll in Zukunft eine gesetzliche Höchstdauer von 18 Monaten gelten, tarifvertragliche Abweichungen bleiben möglich. Vor ihrer Abschaffung Ende 2003 lag die Grenze bei 24 Monaten. Die Wiedereinführung einer Definition der „vorübergehenden Überlassung“ schafft Rechtsklarheit und ist zu begrüßen, auch weil sie den Streit beendet, ob sich der Begriff „vorübergehend“ auf den Arbeitnehmer oder den Arbeitsplatz bezieht. Anzuknüpfen ist nach dem Entwurf allein an die Person des Leiharbeiters. Dieser kann erst nach einer Karenzzeit von sechs Monaten nochmals im selben Unternehmen eingesetzt werden. Der Arbeitsplatz als solcher wird nicht per se für Leiharbeit „gesperrt“, sodass der flexible Personal einsatz insgesamt kaum spürbar gehemmt wird. Ein zweites wesentliches Anliegen ist die Unterbindung von Vertragskonstruktionen, die zwar
als Werk- oder Dienstvertrag bezeichnet sind, tatsächlich aber als Arbeitsverträge durchgeführt werden. Bislang ist es möglich, vorsorglich eine Verleiherlaubnis zu beantragen, um bei Aufdeckung des Scheingeschäfts entsprechende Sanktionen, insbesondere Geldbußen, zu vermeiden. Künftig soll diese verdeckte Überlassung von den Rechtsfolgen her der illegalen Überlassung gleichgestellt werden. Jede Umgehung kann damit geahndet werden. Zivilrechtlich soll automatisch ein Arbeitsverhältnis zum Entleiher entstehen, sofern der Leiharbeiter nicht widerspricht. Der Schutz des Leiharbeiters steht auch bei der Einführung des Equal Pay nach neun Monaten im Fokus. Tarifvertraglich kann bei Gewährung stufenweise ansteigender Zuschläge eine Streckung auf zwölf Monate vorgesehen werden. In Anbetracht der Tatsache, dass Leiharbeiter nur selten länger als neun Monate beschäftigt werden, dürfte aber auch diese Regelung eher symbolischer Natur sein.
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Deutlich über das Ziel hinaus geschossen ist der Entwurf im Hinblick auf das geplante absolute Beschäftigungsverbot im Streikfall. Die Vorschrift ist nur für Neueinstellungen gerechtfertigt, bei denen es um den gezielten Einsatz als Streikbrecher geht; im Übrigen verstößt sie gegen die (negative) Koalitionsfreiheit aus Art. 9 Abs. 3 GG.
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Letzteres soll auch im Hinblick auf den neuen Paragraphen 611a BGB der Fall sein. Bei der vermeint lichen Fixierung der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zur Abgrenzung von Werk-, Dienst- und Arbeitsverträgen handelt es sich jedoch letztlich um eine nur bedingt bessere Version des früheren Paragraphen 7 Abs. 4 SGB IV. Dieser wurde 2002 ersatzlos gestrichen, weil er nicht den gewünschten Effekt der Rechtssicherheit nach sich zog. Nichts anderes ist von seinem Nachfolger zu erwarten. Die Praxis braucht eine klare Leitlinie; dies ist nur durch Einführung eines abschließenden, in Haupt- und Indizkriterien unterteilten Katalogs zu erreichen.
Künftig soll die verdeckte Überlassung von den Rechtsfolgen her der illegalen Überlassung gleichgestellt werden.
Die einzig bedeutsame Änderung im Mitbestimmungsrecht betrifft die konsequente Berücksichtigung von Leiharbeitern bei der Ermittlung der Schwellenwerte im Einsatzbetrieb/-unternehmen. Sonstige Anpassungen erschöpfen sich in der Kodifizierung geltenden Rechts.
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Insgesamt besteht noch erheblicher Nachbesserungsbedarf, gerade was den neuen Paragraphen 611a BGB betrifft. Dort ist die Frage der konkreten Ausformung aber im Ergebnis weniger eine juristische als eine politische. Es bedarf einer differenzierten Regelung, ein zu enges gesetzliches Korsett erstickt Unternehmergeist und Gründerkultur.
Thomas Hey
Rechtsanwalt, Partner, Fachanwalt für Arbeitsrecht Clifford Chance Deutschland LLP
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Stephanie Claßmann
Mag. iur. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Clifford Chance Deutschland LLP
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Quiz: Mindestlohn – kennen Sie die Fallstricke? Seit einem Jahr gilt der Mindestlohn, mit ihm kamen zahlreiche neue bürokratische Hürden für Unternehmen. Wissen Sie, worauf Sie beim Mindestlohn achten müssen? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Mindestlohn-Quiz. Dieses Wissen kann Ihnen Geldbußen von bis zu einer halben Million Euro ersparen. Frage 1: Wie hoch ist der Mindestlohn laut Gesetz? A) 7,50 € Brutto
Frage 4: Gelten die Dokumentationspflichten auch für Familienmitglieder im eigenen Betrieb?
B) 8,50 € Brutto
A) Nein.
C) 8,50 € Netto
B) Ja.
Frage 2: Gilt der Mindestlohn auch für Praktikanten oder studentische Mitarbeiter? A) Nein.
C) Nein, für diese muss auch kein Mindestlohn gezahlt werden. Die richtigen Antworten auf die Fragen finden Sie auf Seite 45.
B) Ja. C) Ja, außer für Pflicht- oder Berufsorientierungspraktika (z. B. nach oder während des Studiums) Frage 3: Müssen Sie als Unternehmer sicherstellen, dass Ihre Lieferanten gemäß dem Mindestlohngesetz zahlen? A) N ein, dabei bestehen für mich keine Pflichten. B) J a. Ich muss dafür garantieren, dass Zulieferunternehmen ebenfalls den Mindestlohn zahlen, sonst kann ich dafür haftbar gemacht werden. C) Dazu wird im Gesetz keine Aussage getroffen.
Bußgeldstrafen beim Mindestlohn Achtung: Wer keinen Mindestlohn zahlt, handelt ordnungswidrig und kann mit einer Geldbuße von bis zu 500.000 Euro bestraft werden. Die Geldbuße wird wie folgt berechnet: 1. Basis des Bußgelds ist die Summe der festgestellten Mindestlohnunterschreitung. 2. D ie festgestellte Summe wird zunächst verdoppelt. 3. A uf die Zwischensumme wird ein Zuschlag von 30 % erhoben. 4. Bei festgestelltem Vorsatz wird nochmals verdoppelt. Bei Geldbußen von mehr als 2.500 Euro erfolgt zusätzlich ein Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen. Verstöße gegen die Aufzeichnungspflichten werden mit einer Geldbuße bis zu 30.000 Euro geahndet.
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Vorsicht: Gefährliche Geschenke Marzipan und Wein zu Weihnachten, eine Einladung zu einem Konzert am Rande einer Messe, eine Firmenpräsentation mit Dinner und Stadtführung – ehe man sich versieht, hat man sich strafbar gemacht.
Das Strafgesetzbuch stellt Zuwendungen im geschäftlichen Verkehr unter Strafe, wenn hierdurch eine zukünftige Bevorzugung im Wettbewerb erreicht werden soll. Gegenüber Amtsträgern ist es laut Rechtsprechung sogar schon strafbar, wenn eine Zuwendung lediglich der Klimapflege oder der Förderung des allgemeinen Wohlwollens dienen soll, also auch wenn keinerlei konkrete (unredliche) Gegenleistung im Raum steht. Das Gesetz soll Amtsträgern gegenüber bereits den bloßen Anschein von Käuflichkeit ausschließen.
Dr. Till Soyka LL.M. (Harvard), Hamburg Rechtsanwalt www.kanzlei-lvs.de
Auch wenn sich im Detail oft schwierige Abgrenzungsfragen stellen, stuft die konkrete Strafverfolgungspraxis Zuwendungen zumindest an Amtsträger schon ab einem Wert von 20 bis 40 Euro als potenziell strafbar ein. Selbst einmalige Einladungen oder verhältnismäßig geringwertige Geschenke ziehen regelmäßig eine Strafverfolgung nach sich. Im geschäftlichen Verkehr liegen die Toleranzschwellen etwas höher. Dabei spielen die Begleitumstände wie etwa die Nähe zu einem Geschäftsabschluss, die Heimlichkeit einer Zuwendung oder die soziale Stellung des Empfängers eine größere Rolle als gegenüber Amtsträgern. Vielen ist auch nicht bewusst, dass Amtsträger im Rechtssinne nicht nur klassische Beamte sind,
sondern zum Beispiel auch Angestellte privatrechtlich organisierter Einrichtungen wie Stadtwerke oder Verkehrsbetriebe.
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Selbst einmalige Einladungen oder verhältnismäßig geringwertige Geschenke ziehen regelmäßig eine Strafverfolgung nach sich.
Im Falle einer unzulässigen Zuwendung sind zunächst die unmittelbar eingebundenen Personen strafrechtlich verantwortlich. Doch damit nicht genug: Gleichermaßen ist die Unternehmensleitung verpflichtet, Korruption im eigenen Unternehmen zu verhindern, indem sie ihre Mitarbeiter durch klare Compliance-Richtlinien und -Schulungen anleitet. Versäumt sie dies, drohen – selbst wenn sie keine konkrete Kenntnis von unzulässigen Geschenken oder Einladungen hatte – Sanktionen auf der Grundlage des Organisations- und Überwachungsverschuldens. Dies können empfindlich hohe Bußgelder sein unter der Maßgabe, dass damit der wirtschaftliche Vorteil aus der Straftat abgeschöpft werden soll.
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Das ist Mandanten nicht leicht zu erklären. Aber diese alltäglichen realen Fälle zeigen, dass Einladungen und Geschenke an Geschäftspartner mittlerweile selbst auf niedrigem Niveau strafrechtlich riskant sind. Immer noch gehen viele Unternehmen allzu sorglos mit dem Thema Korruption um. Oft existieren nicht einmal einfache klare Richt linien innerhalb eines Betriebes.
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Korruption rechtzeitig verhindern Wie kann sich der Mittelstand nachhaltig vor den Risiken schützen und welche griffige Strukturen zur Korruptionsprävention sollte er etablieren? Diesen Fragen gingen die Teilnehmer in Workshops „Herausforderung Korruptionsprävention in KMU meistern“ nach, die der BVMW in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserslautern bundesweit durchgeführt hat. Im Rahmen des Projekts „Risikomanagement der Korruption aus der Perspektive von Unternehmen, Kommunen, Polizei (RiKo)“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom VDI Technologiezentrum als Projektträger betreut wird, unterstützen die Projektpartner speziell kleine und mittlere Unternehmen dabei, sich dieses schwierigen Themas anzunehmen. Die inhaltliche Ausgestaltung der Praxisworkshops „Herausforderung Korruptionsprävention in KMU meistern“ übernahmen Expertinnen der TU Kaiserslautern unter Federführung von Professor Dr. Tanja Rabl. Auf Basis aktueller Gesetzesgrundlagen und mit Hilfe von Fallbeispielen wurden wertvolle Hinweise für die Erstellung eines individuellen Risikoprofils für Unternehmen sowie die Implementierung von Korruptions präventionsmaßnahmen vermittelt. Durch mediale Skandale wie bei Siemens oder der FIFA hat das öffentliche Interesse an Wirtschaftskriminalität in den vergangenen Jahren zugenommen. Derartige Fälle zeigen, wie durch korruptes Handeln einzelner Akteure hohe materielle und immaterielle Schäden in Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen entstehen. Auch die gesellschaftlichen Vertrauensverluste und Imageschäden wiegen schwer. Das Ziel des Verbundforschungsprojekts RiKo ist daher, ein Handlungskonzept zur Korruptionsbekämpfung zu entwickeln, das Unternehmen, Kommunen und die Justiz einbezieht und die Sicherheits erwartungen der Bevölkerung berücksichtigt.
Workshop in Osnabrück (v. li.): Anna Werner (TU Kaiserslautern), Maren Albrecht (TU Kaiserslautern), Prof. Dr. Tanja Rabl (TU Kaiserslautern), Christian Göwecke (BVMW Osnabrück).
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Durch mediale Skandale wie bei Siemens oder der FIFA hat das öffentliche Interesse an Wirtschaftskriminalität in den vergangenen Jahren zugenommen.
Der BVMW begleitet dieses Projekt als Praxis partner für die Unternehmensseite, um Mittel ständler bei der Schaffung von eigenen Strukturen zur Korruptionsprävention zu unterstützen. Gemeinsam mit den BVMW-Funktionsträgern wurden in mehreren Bundesländern Workshops durchgeführt und damit zahlreiche Unternehmen erreicht. Auf Grundlage der Forschungs ergebnisse werden in 2017 Informationsmaterialien speziell für kleine und mittlere Unternehmen erarbeitet und großen Publikumsveranstaltungen vorgestellt.
Catharina Müller BVMW
Auflösung Mindestlohn-Quiz: Frage 1 b), Frage 2 c)*, Frage 3 b)**, Frage 4 a)*** *Der BVMW hat erwirkt, dass mit der ersten Mindestlohnverordnung vom August 2015 Pflichtpraktikanten vom Mindestlohn ausgenommen werden. Damit haben junge Menschen weiterhin die Möglichkeit auf dem Arbeitsmarkt Erfahrungen zu sammeln und werden nicht durch das Mindestlohngesetz ausgeschlossen.
**Im MiLoG wurde erfasst, dass man für Zuliefer- oder Subunternehmer den Mindestlohn garantieren muss, andernfalls kann man haftbar gemacht werden. Der BVMW bietet eine Mustererklärung zur Subunternehmerhaftung an, durch die Auftragnehmer versichern, dass Sie gemäß MiLoG zahlen. ***Familienangehörige (Ehegatten, Kinder, Eltern, eingetragene Lebenspartner) werden seit August 2015 von der Dokumentationspflicht ausgeschlossen.
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Deutsche Unternehmen: sicher auch in Krisenregionen
GEOS Germany GmbH ist eine hochspezialisierte Unternehmensberatung und ein weltweit aufgestellter Dienstleister im Risiko- und Krisenmanagement. Der Mittelstand. sprach mit dem international tätigen Sicherheits- und Krisenberater Frank Schäfer über die Sicherheit von Unternehmen in Krisenregionen. Der Mittelstand.: Terror und Kriege herrschen in weiten Teilen der Welt. Wie können wir der terroristischen Gefahr am besten begegnen? Frank Schäfer: Bei dem Phänomen, das landläufig als „internationaler Terrorismus“ bezeichnet wird, handelt es sich um ein komplexes Thema. Terrorismus ist in seiner Ursprungsform keine militärische Strategie, sondern vielmehr eine perfide Kommunikationsstrategie. Ein Druckmittel, das Unsicherheit und Schrecken verbreiten soll. Terroristen wollen nicht im militärischen Sinne Raum gewinnen. Sie wollen in die Köpfe der Menschen eindringen und so bestimmte Prozesse innerhalb einer Gesellschaft erzwingen. Einige Stimmen fordern ein verstärktes militärisches Vorgehen gegen die Terroristen. Mit militärischen Mitteln alleine wird sich das Problem des internationalen Terrorismus jedoch nicht nachhaltig lösen lassen. Vielmehr muss dem Fanatismus und Terror der Nährboden entzogen werden. Drei der Hauptthemen, derer die inter-
nationale Politik sich annehmen muss, sind der Zerfall staatlicher Ordnung im Mittleren Osten und in Afrika, der „homegrown-terrorism“ sowie der innerislamische Konflikt. Braucht Deutschland eine neue Sicherheitsarchitektur? Der deutsche Staat muss fähig bleiben, seine Bürger zu schützen. Auf eine sich wandelnde Bedrohungslage muss staatlicherseits angemessen reagiert werden. Also zeitnah, aber nachhaltig und wirksam und mit Augenmaß. Für die innere Sicherheit Deutschlands wünsche ich mir, dass zuständige staatliche Stellen mit zivilen Experten der Sicherheitswirtschaft und z. B. den Betreibern kritischer Infrastruktur in einen noch engeren, konstruktiven Dialog eintreten. Es bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung zur Erhöhung unserer Wider s tandsfähigkeit gegen den Terror und seine zerstörerische Kraft.
Foto: © karssar – istock.com
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Wie sollen die Menschen hierzulande reagieren, raten Sie zu besonderer Vorsicht? Unsere freiheitlich demokratische Grundordnung darf nicht vor Angst erstarren. Dies gilt für die große Politik, wie auch für jeden Einzelnen von uns im täglichen Leben. Wenn Familien keine Weihnachtsmärkte mehr besuchen, wir unseren Urlaub lieber zu Hause verbringen, oder Unternehmer davor zurückschrecken, neue Märkte im Ausland zu erschließen, dann haben die Terroristen ihr Ziel erreicht. Was bedeutet die weltweite Entwicklung für deutsche Unternehmen? Nach innen übernimmt der Unternehmer die Verantwortung und Pflicht zur Fürsorge für seine Mitarbeiter. Dies gilt auch und gerade, wenn er diese zu Geschäftsreisen oder dauerhaft in Länder mit erhöhtem Risiko entsendet.
Nach außen, also bezogen auf eine – wenn Sie so wollen – „gesellschaftliche Mitverantwortung“, sind insbesondere die Betreiber kritischer Infrastruktur betroffen. Denn ein Angriff auf deren Anlagen und Systeme kann verheerende Folgen für große Teile der Bevölkerung nach sich ziehen. Und ich meine hier nicht nur Kernkraftwerke.
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ten geraten kann, hat aber mit Terroranschlägen nichts zu tun. Es sind oftmals kriminelle Delikte, wie Überfälle mit Diebstahl von Papieren und Geld, die ohne sofortige professionelle Hilfe in manchen Regionen leicht zum gravierenden Sicherheitsproblem ausufern können. Andererseits kann auch die Verschlechterung der politischen Lage in einem Land zur gefährlichen Falle für Ausländer werden. Würden sie derzeit deutschen Unternehmen raten, sich geschäftlich in Krisenregionen zu engagieren? Als Berater kann ich einem Unternehmer nicht ständig sagen „geht da nicht hin, das könnte gefährlich werden“. In den meisten Fällen ist die Frage nicht „ob“, sondern „wie“. Es geht darum, die Lage beherrschbar zu machen. GEOS versteht sich hier als Business-Enabler. Dazu braucht es weder einen „schwarzen Gürtel“ noch ein Maschinengewehr. Wie berät GEOS Unternehmer vor Einsätzen in Gefahrengebieten, und was geschieht zur Sicherheit vor Ort? In der Prävention ist es unser Ziel, das Unternehmen und seine Mitarbeiter mit sicherheitsrelevanten Informationen zu versorgen und optimal vorzubereiten. Die Beratung der Unternehmensleitung hinsichtlich des Travel Security Managements und der Krisenmanagementorganisation gehört ebenso dazu wie z. B. Verhaltenstrainings. Sollte trotz guter Vorbereitung der „Fall X“ eintreten, so ist das Gebot der Stunde, einen guten Plan zu haben. Es gilt, durch schnelles und professionelles Eingreifen vor Ort, die konkrete Gefahrensituation aufzulösen. Dafür brauchen Unternehmen einen erfahrenen Partner, der immer erreichbar ist, mit besten Kontakten und einem weltweiten Netzwerk.
Die überwiegende Zahl der Fälle, in denen ein Mitarbeiter im Ausland in ernste Schwierig keiten geraten kann, hat mit Terroranschlägen nichts zu tun.
Frank Schäfer
Deutsche Mittelständler sind auch in Krisenländern aktiv. Worauf müssen sie besonders achten? Zwei grundsätzliche Phänomene mit Sicherheitsrelevanz können wir beobachten: Einerseits werden die Auswirkungen internatio naler Krisen und Konflikte nach Europa getragen und erreichen nun auch zunehmend Deutschland. Andererseits sind die größten Marktchancen für deutsche Unternehmen oftmals gerade in den Ländern zu finden, in denen die politische Stabilität und die Sicherheitslage auf Grund sozialer, ethnischer und religiöser Konflikte teilweise deutlich schlechter ist als in unseren Breiten. Die überwiegende Zahl der Fälle, in denen ein Mitarbeiter im Ausland in ernste Schwierigkei-
Worauf beruht die Expertise von GEOS? GEOS agiert weltweit, und hat – im Verbund mit der GEOS Gruppe – beste Referenzen am Markt. Das Unternehmen stellt dementsprechende Anforderungen an fachliche und persönliche Profile seiner Mitarbeiter. Die interdisziplinären Teams verfügen über eine fundierte Ausbildung und jahrelange Erfahrung aus Spezialverwendungen in Polizeibehörden, beim Militär oder in der Privatwirtschaft.
Frank Schäfer Senior Consultant GEOS Germany GmbH www.geos-germany.com www.groupegeos.com Emergency-Hotline: 01805 432 222
Das Interview führte Eberhard Vogt.
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POLITIK
Der Mittelstand. | 1 | 2016
Achtung: Neues Vergaberecht! Am 18. April 2016 läuft die Frist zur Umsetzung der neuen EU-Vergaberichtlinien ab. Es deutet alles darauf hin, dass die Umsetzung in Deutschland fristgerecht erfolgt. Mittelständische Unternehmen sind dann, wie alle Unternehmen und die öffentlichen Auftraggeber selbst, mit einem ganz neuen Vergaberecht konfrontiert. des Vergaberechts (VergRModG) hat der Bundesrat zugestimmt. Flankiert wird das Gesetz durch mehrere Rechtsverordnungen. Diese liegen aktuell als Referentenentwurf für eine Verordnung zur Modernisierung des Vergaberechts vor.
Inhalte Das VergRModG strukturiert den Vierten Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) grundlegend neu. Er wird anstatt wie bisher 34 künftig 89 Paragraphen enthalten. Ziele sind unter anderem eine Modernisierung des Vergaberechts, Erleichterungen für KMU, eine stärkere Verankerung vergabefremder (das heißt sozialer, umweltbezogener und innovativer) Aspekte, eine Flexibilisierung bei der Beschaffung bestimmter Leistungen und eine künftig verpflichtende Nutzung elektronischer Kommunikationsmittel (E-Vergabe). Das Gesetz regelt hierzu auch die Grundsätze der Vergabe, Verfahrensarten, Eignungsanforderungen sowie nunmehr auch Ausschlusstatbestände und eine Selbstreinigung.
www.osborneclarke.com
Stand des Gesetzgebungsverfahrens Dem vom Bundestag am 17. Dezember 2015 verabschiedeten Gesetz zur Modernisierung
Bewertung aus Sicht des Mittelstandes Aus Sicht des Mittelstandes sind die Neuregelungen nur bedingt zu begrüßen. Verkürzte Teilnahme- und Angebotsfristen sowie zusätzliche Zertifikate etwa für QM- und Umweltmanagementsysteme dürften den Mittelstand eher belasten. Die Umstellung auf die E-Vergabe wird erst nach einer Übergangszeit die gewünschten Erfolge bringen. In anderen Bereichen, wie zu Vertragsänderungen und der Eignungsleihe erfolgen jedoch überfällige Klarstellungen.
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Dr. Oliver Esch Rechtsanwalt/Partner Osborne Clark
Es handelt sich um insgesamt drei Richtlinien: die Richtlinie über die öffentliche Auftragsvergabe (Richtlinie 2014/24/EU), die Richtlinie über die Vergabe von Aufträgen im Sektorenbereich (Richtlinie 2014/25/EU) und die Richtlinie über die Vergabe von Konzessionen (Richtlinie 2014/23/ EU). Diese betreffen alle Bereiche der öffentlichen Auftragsvergabe – von Bauaufträgen über Lieferund Dienstleistungsaufträge bis hin zu Dienstleistungskonzessionen, für deren Vergabe erstmals ein förmliches Vergaberegime gilt.
Der Verordnungsentwurf sieht insgesamt vier materielle Verordnungen vor: die die klassische Auftragsvergabe regelnde Vergabeverordnung (VgV), die Sektorenverordnung (SektVO), die ganz neue Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV) und die Vergabeverordnung Verteidigung und Sicherheit (VSVgV). Sie enthalten jeweils Regelungen zu Verfahrensablauf und Angebotswertung.
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POLITIK
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Kündigung bei Pflichtverletzung Kann ein Arbeitgeber seinem Mitarbeiter eine schwerwiegende Pflichtverletzung nicht nachweisen, so kann er das Arbeitsverhältnis aufgrund eines berechtigten Verdachts kündigen. Dies gilt auch gegenüber Auszubildenden. Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses aus verhaltensbedingten Gründen stützt sich in der Regel auf konkrete Pflichtverletzungen des Mitarbeiters. Bereits ein auf konkrete Tatsachen gegründeter Verdacht einer schwerwiegenden Pflichtverletzung kann die außerordentliche fristlose Kündigung rechtfertigen. Voraussetzung ist, dass dem Arbeitgeber aufgrund dieses Verdachts die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zuzumuten ist. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, dass ein Unschuldiger seinen Arbeitsplatz verliert, sodass vom Arbeitgeber verlangt wird, alles ihm Mögliche zur Aufklärung des Verdachts zu unternehmen. Dazu gehört insbesondere, dem Mitarbeiter die Möglichkeit zur Stellungnahme zu den Vorwürfen zu geben. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat nun entschieden (Urteil vom 12.02.2015 – 6 AZR 845/13), dass eine solche Verdachtskündigung auch gegenüber einem Auszubildenden möglich ist. Die Zulässigkeit einer solchen Verdachtskündigung hängt nicht davon ab, ob der Auszubildende in einem besonderen Vertrauensverhältnis steht. Dies könnte beispielsweise der Zugang zu Bargeldbeständen oder Betriebsgeheimnissen sein. Allerdings ist dieser Umstand im Rahmen der Interessenabwägung, ob eine Weiterbeschäftigung tatsächlich unzumutbar ist, zu berücksichtigen.
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dann, wenn der Auszubildende zur Aufklärung des Sachverhaltes beitragen möchte. Ferner muss der Arbeitgeber die Anhörung unterbrechen, wenn der Auszubildende mit einer Vertrauensperson oder einem Rechtsanwalt sprechen möchte. Der Arbeitgeber ist jedoch nicht verpflichtet, den Auszubildenden auf die Möglichkeit der Konsultation eines Rechtsanwalts hinzuweisen.
Besonderes Augenmerk ist auf die Anhörung des Auszubildenden zu legen.
Besonderes Augenmerk ist auf die Anhörung des Auszubildenden zu legen. Es ist nicht erforderlich, dem Auszubildenden bereits im Vorfeld eines Anhörungsgesprächs den Sachverhalt mitzuteilen. Im Rahmen des Gesprächs sind jedoch die Unerfahrenheit und das jugend liche Alter des Auszubildenden zu berücksichtigen. Ist der Auszubildende mit der Situation erkennbar überfordert, ist der Arbeitgeber verpflichtet, das Gespräch zu unterbrechen und einen neuen Anhörungstermin anzuberaumen. Das gilt zumindest
Die fristlose Kündigung ist nur innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntwerden aller kündigungsrelevanten Umstände zulässig. Die Anhörung hemmt zwar den Lauf dieser Frist. Der zweite Anhörungstermin sollte jedoch innerhalb weniger Tage nach dem ersten Anhörungstermin stattfinden. Anderenfalls wird dem Arbeitgeber vorgeworfen, nicht mit der notwendigen Effizienz und Schnelligkeit die Aufklärung zu betreiben.
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Mehr Wettbewerb beim Kunststoffrecycling! Mitglied der Mittelstandsallianz
Wir benötigen daher neue Rahmenbedingungen, die Verbesserungen für Vollzug, Transparenz und einen fairen Wettbewerb gewährleisten. Um es deutlich zu sagen: Wir wollen keine Monopole oder Oligopole. Weder im Bereich der Sammlung, der Sortierung oder dem Recycling. Wir sind deshalb erfreut, dass der Arbeitsentwurf bei der Sammlung ein wettbewerblich organisiertes System vorsieht, und unserer grundsätzlichen Forderung nach einer neutralen zentralen Stelle Rechnung getragen wurde.
Der Arbeitsentwurf für ein Wertstoffgesetz weist den richtigen Weg. Wir wollen, bei aller Kritik in wichtigen Details, dass aus dem Entwurf noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz wird. Dass der Bundesrat in seinem jüngsten Votum die Wertstofferfassung der Privatwirtschaft entziehen und kommunale Monopole schaffen will, ist ein Irrweg. Der bvse ist mit 840 Unternehmen der mitgliederstärkste Branchenverband in Deutschland und Europa. Wir vertreten zumeist mittelständische Unternehmen, die in den Regionen engagiert sind. Bei uns sind die klassischen Entsorgungsunternehmen genauso zu Hause wie die Spezialisten, die sich beispielsweise mit Altpapier, Schrott, Glas und natürlich auch dem Kunststoffrecycling beschäftigen.
Eric Rehbock Hauptgeschäftsführer Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. www.bvse.de
Nur wenn das Recycling gestärkt wird, gibt es eine neue und glaubwürdige Legitimation für das System der Produktverantwortung und damit für die Konsequenzen, die sich für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen daraus ergeben. Darum geht es beim Wertstoffgesetz: Mehr Recycling als bisher. Mehr Sekundärrohstoffe gewinnen für die Industrie. Dafür setzt sich der Verbraucher mit der Abfalltrennung dann auch gerne ein.
Und noch etwas ist dem bvse wichtig. Ein neues Wertstoffgesetz darf nicht versehentlich dazu führen, dass die gewerblichen Sammlungen ausgehebelt oder geschwächt werden. Bei einer Kommunalisierung wäre das der Fall. Das wäre nicht nur für die mittelständischen Branchenunternehmen existenzbedrohend, es würde auch dem Recyclingziel widersprechen. Sortenreine gewerbliche Sammlungen sind nämlich optimal für die Rohstoffgewinnung und sollten deshalb sogar gefördert werden.
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Der bvse gegrüßt, dass der Arbeitsentwurf für ein Wertstoffgesetz auf dem Tisch liegt. Jetzt sollte aus dem Entwurf noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz werden.
Nach unserer Ansicht muss vielmehr das Kunststoffrecycling im Mittelpunkt eines Wertstoffgesetzes stehen. Für andere Stoffströme, insbesondere Stahl- und Metallschrotte, bestehen funktionierende Sammel- und Recyclingstrukturen. Nach wie vor werden jedoch noch mehr Kunststoffabfälle verbrannt als hochwertig recycelt, obwohl die deutsche Kunststoffrecyclingindustrie führend in der Welt ist. Das muss sich mit dem Wertstoffgesetz ändern. Deswegen begrüßen wir ausdrücklich, dass der Gesetzgeber die Quoten für das Kunststoffrecycling deutlich erhöhen will, auch wenn man über die Höhe der Quoten und eventuell über Übergangszeiträume noch einmal diskutieren sollte.
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Innovationsoffensive für Mittelstand und Gründer Innovation ist der Rohstoff der Zukunft. Um aber innovative Projekte voranzutreiben und den technologischen Fortschritt aktiv mitzugestalten, benötigen Unternehmen die entsprechenden finanziellen Mittel. Die BVMW-Roadshow liefert das Know-how. Der deutsche Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und im internationalen Vergleich einzigartig. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gehören mehr als 99 Prozent aller insgesamt rund 3,7 Millionen Unternehmen in Deutschland dem „German Mittelstand“ an. Der Mittelstand gilt als Motor der deutschen Wirtschaft, und gerade die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind die Pioniere des technologischen Fortschritts. Stetige Weiterentwicklung und Umsetzung neuer Ideen sind ihr Lebenselixier, damit sie am Markt bestehen und dem zunehmenden Wettbewerbsdruck durch die Globalisierung standhalten können. Da viele KMU zwar das Know-how, oft aber nicht die finanziellen Mittel haben, um ihre Innovationsprojekte zu realisieren, ist die Förderung des Innovationsprozesses im Mittelstand besonders wichtig.
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Es gibt eine Vielzahl an Förderprogrammen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, die die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Verfahren im Mittelstand unterstützen. Das BMWi bietet zum Beispiel Fördermaßnahmen an, wie die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), koordiniert von der Arbeitsgemeinschaft indus trieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) e. V., und das Zentrale Innova tionsprogramm Mittelstand (ZIM), das die AiF Projekt GmbH als beliehener Projektträger betreut. Gerade die Vielzahl an Fördermöglichkeiten stellt aber auch eine Barriere für viele KMU dar, da ihnen oftmals die Orientierung fehlt. Die Schwierigkeit besteht nicht nur darin, sich einen Überblick über die verschiedenen Förderprogramme zu verschaffen, sondern auch darin herauszufinden, welche Förderprogramme individuell zu dem jeweiligen Unternehmen und Innovationsvorhaben passen. Auch der häufig komplexe Antrag-
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Durch unsere Roadshow wollen wir kleinen und mittelständischen Unternehmen Impulse für die Verwirklichung ihrer Innovationsprojekte geben.
Michael Krause stellungsprozess und die Suche nach geeigneten Kooperationspartnern bedeuten für die meisten KMU eine Herausforderung. Mit der gemeinsamen Kampagne „Roadshow 2016 – Innovationsoffensive Mittelstand und Gründer“ haben sich die AiF Forschung · Technik · Kommunikation GmbH (AiF F·T·K GmbH), eine 100-prozentige Tochter des AiF e. V., der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und die Friedrich-Naumann-Stiftung zum Ziel gesetzt, KMU und Gründer dabei zu unterstützen, ihr Innovationspotenzial zu erkennen und die richtigen Förderinstrumente zur Entfaltung ihrer Innovationskraft wahrzunehmen. Im Rahmen der bundesweiten Roadshow-Veranstaltungen soll darüber hinaus der Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik nachhaltig gefördert werden. Damit deutsche Mittelständler auch in Zukunft Weltmarktführer bleiben.
Michael Krause Geschäftsführer AiF F·T·K GmbH
www.aif-ftk-gmbh.de
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Print oder Online? Die Digitalisierung hat das Marketing revolutioniert, Onlinekanäle bieten auch kleinen Betrieben völlig neue Möglichkeiten. Dennoch ist die klassische Printwerbung weiterhin unverzichtbar – der fortschreitenden Digitalisierung zum Trotz.
Auch wenn vielfach behauptet wird, dass Webmarketing die Zukunft bestimmt, wird kaum ein Unternehmen auf Print verzichten können. Die Vorhersagen vor einigen Jahren, mit den Onlinemedien würde das Ende der Printwerbung eingeläutet, haben sich nicht bestätigt – im Gegenteil. Die Macht der gedruckten, haptischen Botschaften wurde unterschätzt. Noch immer greifen wir gerne zu Buch, Zeitung, Broschüre und Werbeblättern. Die großen Handelsketten haben deshalb Zahl und Umfänge von Werbeblättern und Anzeigen im Wesentlichen konstant gehalten.
www.agenturkundendienst.de
Besonders geeignet ist Printwerbung, wenn man die „Best Ager“ und Besserverdienenden erreichen will, die überdurchschnittlich häufig Magazine und Zeitungen nutzen. Gleiches gilt für Personen, die beruflich erfolgreich sind, über Geld verfügen und dieses gerne für qualitativ hochwertige Printprodukte ausgeben. Auch Senioren, die das Internet nicht oder kaum nutzen, spricht man am besten mit gedruckten Botschaften an.
Regionale Printwerbung
Griffig und glaubwürdig
Kleine und mittlere Unternehmen setzen in der Regel auf regionale Printwerbung, um die Kundenfrequenz im Geschäft zu erhöhen. Ein namhafter Hörgerätehersteller setzt seit Jahren auf Haushaltsverteiler, Anzeigen in regionalen Zeitungen sowie Passantenstopper, Schaufensterdekos und Promotion-Aktionen im Umfeld von Hörgerätefachgeschäften. Wichtiges Element ist ein Gutschein mit zeitlicher Begrenzung, der zu einem Gratis-Hörtest beim lokalen Hörgeräteakustiker einlädt. Ein regionaler Energieversorger bietet Informationsveranstaltungen zum Thema Solarenergie an. Er erzielt sehr gute Teilnehmerzahlen, indem er bei der Werbung auf einen Mix aus Plakaten und Anzeigen sowie Haushaltsverteilungen setzt, die auf Besitzer von Einfamilienhäusern begrenzt werden.
Für werbende Unternehmen und Marketing strategen stellt sich stets die Frage, welche Kanäle sie nutzen sollen. Print ist nicht billig, aber grundsätzlich für alle Werbenden geeignet, denn die Vorteile liegen buchstäblich auf der Hand: Print bietet ein haptisches Erlebnis. Einen Haushaltsverteiler kann man durch Form, Format und Stanzung unverwechselbar machen. Zudem schätzen Verbraucher Printmedien als zuverlässige Informationsquelle mit höherer Glaubwürdigkeit. Im Web dagegen blinken an allen Ecken und Enden Banner, Anzeigen und andere Werbebotschaften – virtuelle Störenfriede, oft behaftet mit der Aura des Unseriösen.
Auch wenn vielfach behauptet wird, dass Webmarketing die Zukunft bestimmt, wird kaum ein Unternehmen auf Print verzichten können. Print kann Teil einer integrierten Kampagne sein, die gerade dadurch, dass sie in mehreren Medien gespielt wird, die erwünschte Aufmerksamkeit beim Verbraucher weckt. Man denke an den QR-Code auf der Verpackung, der auf die eigene Facebookseite führt, wo Videos aufgerufen werden können, oder an die Möglichkeit, Printprodukte wie Kataloge im Web zu bestellen. Wichtig ist, dass sich Unternehmen über das Nutzungsverhalten ihrer Zielgruppe im Klaren sind. Bei crossmedialer Werbung empfiehlt sich die Einschaltung externer Spezialisten, die aus der vielfältigen Palette der Medien die effektivsten für die jeweilige Kampagne auswählen. Schließlich soll der Werbeetat bestmöglich eingesetzt werden.
Aktuelle Studien zu Werbeausgaben zeigen, dass mobile Kampagnen zwar die höchsten Zuwachsraten haben, in Print aber wesentlich mehr investiert wird, da die Werbewirkung hier aufgrund des hochwertigen redaktionellen Umfeldes als intensiver eingeschätzt wird. Eine Crossmedia-Studie der Gesellschaft für Konsumforschung in den Niederlanden bescheinigt Print sogar den höchsten Nutzen. Jörg Sander Geschäftsführer der Agentur Kundendienst 03 GmbH
Die Nutzer müssen aufpassen, dass sie nicht versehentlich kostenpflichtige Angebote anklicken.
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Virtuelle Betriebsbesichtigung Ob beim Messeauftritt, für Schulungszwecke oder zur Mitarbeiterrekrutierung – mit Virtual Reality ist man mittendrin statt nur dabei. Komplexe Technik lässt sich sogar anschaulicher darstellen als bei einer klassischen Betriebsbesichtigung
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Gründe für Betriebsbesichtigungen gibt es viele: zur Vermittlung von Lerninhalten, um Geschäftspartnern die Betriebsstätte näher zu bringen oder Kunden die Produktion zu zeigen. Bislang gab es hierfür nur die Möglichkeit, den Betrieb vor Ort anzusehen. Dank der Virtual Reality (VR) Technologie können Besichtigungen jedoch auch virtuell stattfinden.
Gerade für Unternehmen mit mehreren Standorten schafft eine virtuelle Betriebsbesichtigung eine budgetschonende Alternative, den eigenen Betrieb optimal darzustellen. Technisch komplexe Vorgänge lassen sich mit dieser Technologie hervorragend visualisieren und erklären. Durch den Einsatz einer Virtual Reality Brille wird der Eindruck vermittelt, man befinde sich tatsächlich in der Betriebsstätte. Man taucht dank eines 360-Grad-Rundumblicks in eine Welt ein, die real scheint. Es entsteht das Gefühl der tatsächlichen Präsenz.
Auf Messen eindrucksvoll präsentieren Das koreanische Unternehmen Doosan setzt Virtual Reality bereits sehr erfolgreich ein. Gemeinsam mit present4D ermöglicht Doosan seinen Kunden mittlerweile Einblicke in zehn Kraftwerke weltweit. Zahlreiche Informationen und Videos lassen sich direkt in den 360-Grad-Panoramen abrufen. Mit den VR-Brillen geht das sehr intuitiv. Und die Kunden tauchen – auch auf hektischen Messen – ganz in Ruhe in die Produktwelt ab. „Unsere Virtual Reality Präsentation war ein voller Erfolg.
Technisch komplexe Vorgänge lassen sich mit dieser Technologie hervor ragend visualisieren und erklären.
Wir waren auf der ganzen Messe bekannt. In Zukunft werden wir unsere VR-Präsentation mit der Virtual Reality Suite weiter ausbauen“, berichtet Diana Baganz von der Doosan Lentjes GmbH aus Ratingen.
Mitarbeiter optimal schulen Neue Mitarbeiter, Auszubildende, aber auch Fremdmitarbeiter können dank VR Einblicke in das Unternehmen oder die Produktion erhalten, ohne im Betrieb zu sein. Dadurch lassen sich Prozesse schon vorab erläutern oder erlernen. So nutzt ein großer Ölkonzern die Technologie, um seine Mitarbeiter vor dem Einsatz auf einer Ölplattform auf die Gegebenheiten am Einsatzort vorzubereiten.
Employer Branding & Personal Recruiting Oft fehlt Mitarbeitern eines Unternehmens der Bezug zur Produktionsstätte oder dem Forschungsbereich. Mit einer virtuellen Betriebsbesichtigung können diese Mitarbeiter die Komplexität und Qualität von Produktion und Forschung des eigenen Unternehmens erleben und sich dafür begeistern. Beim Personal Recruiting können potenzielle Mitarbeiter mit einer virtuellen Betriebsbesichtigung von der ganzheitlichen Innovationskraft des Unternehmens überzeugt werden.
Thomas Trzaska Inhaber present4D www.present4D.de
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Wertsch(r)öpfung leicht gemacht Unternehmer klagen häufig über zu viel Bürokratie. Nicht selten stammen die administrativen Auswüchse jedoch aus dem eigenen Haus. Ein Kosten-Nutzen-Abgleich kann helfen, interne Stauverursacher zu identifizieren.
Manche Führungskraft fragt sich, wann sie neben bürokratischen Auswüchsen das operative Geschäft steuern soll. Das Parkinsonsche Gesetz beschreibt Motiva tion und Verhaltensmuster von Administranten, denen es gelingt, andere mit Aufgaben zu beschäftigen, die allein der eigenen Positionierung dienen. Vornehmlich finden wir derartige Phänomene in Firmenzentralen bei Stabsstellen und gut gemeinten Unterstützungsprozessen. Manche Führungskraft fragt sich, wann sie neben bürokratischen Auswüchsen wie Lagerhaltungsentwicklungsperspektiven oder Mitarbeiterzielfindungsfeedbacks das operative Geschäft steuern soll.
Frank G. Dormeyer Partner Intelligenz System Transfer www.IST-Hannover.de
Zu Recht bemerkt Reinhard Sprenger in seinem Buch „Radikal führen“, dass der zentrale Vorteil der Institution „Unternehmen“ gegenüber Marktprozessen, nämlich die Ersparnis von Abstimmungs- und Koordinationsaufwand, durch genau diese Aktivitäten wieder eingebüßt wird. Das Ergebnis: Wertsch(r)öpfung!
Spätestens bei diesem Gedanken stellt sich der Unternehmenslenker die Frage: „Wie unterbinde ich Bürokratie?“ Auch der kooperative, an Effizienz orientierte Leistungsträger sucht nach sozialverträglichen Abwehrstrategien. Zunächst prüft er, ob er überhaupt der richtige Ansprechpartner ist. Schon bei dezentem Zweifel reagiert er deutlich: „Zurück an Absender!“ Ebenso verfährt er, wenn die Aufforderung unklar gestellt oder fehlerhaft formuliert ist: „Mit der Bitte um Ergänzung und Korrektur!“ Schon viele vermeintlich dringende und als wichtig gekennzeichnete Aufgaben haben sich allein dadurch erledigt. Beim Nutzen der Aufgabe setzen der Unternehmenslenker und seine Führungskräfte an. Wenn Aufwand und Ertrag von Sonderaufgaben nebulös bleiben, werden Administranten zu einer kurzen Präsentation in die Führungsrunde gebeten. Bewährt hat sich, den Wert in Euro ausweisen zu lassen: „Was kostet und was bringt uns diese Maßnahme?“ Schon manch ambitionierter Stab hat sich nach kurzem Widerstand von seinem selbstverliebten Projekt verabschiedet. Zum Wohle aller, um gemeinsam Werte zu schöpfen.
Foto: © peshkov – Fotolia.com
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Vertriebsleiter Schütz hat alle Hände voll zu tun. Für die vielversprechende Innovation will das Messe-Konzept erstellt werden, der neue Außendienstler erwartet seine Einarbeitung, einem wichtigen Kunden ist das Angebot noch heute versprochen. Dazu benötigt er alle Ressourcen. Verärgert stellt er jedoch fest, dass ihn allein heute drei Aufgaben aus der Verwaltung erreichen. Die Rückmeldung zu Erfolgspoten zialen der neu gestalteten Entwicklungsgespräche, die Energiesparerhebungsbögen und die Abfrage zum Raumbedarf können ihm leicht einen ganzen Arbeitstag rauben. Der Fragebogen zur Bepflanzung des Parkplatzes bringt das Fass zum Überlaufen.
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Anständiger Mittelstand In seinem neuen Buch „Das anständige Unternehmen“ ermutigt Managementexperte und Bestsellerautor Dr. Reinhard K. Sprenger den Mittelstand, selbstbewusst den eigenen Weg zu gehen und ethisch wie ökonomisch seine Vorteile zur Geltung zu bringen. Der Mittelstand.: Sie plädieren für einen modernen Führungsstil mit dem Leitbild des selbstständigen, unternehmerischen Mitarbeiters. Das klingt nach Mittelstand … Dr. Reinhard K. Sprenger: Richtig, denn hierarchische Strukturen in einem Großunternehmen stehen dem diametral entgegen. Konzerne wollen den ganzen Menschen, am liebsten rund um die Uhr. Es gibt keine Trennung mehr zwischen Beruf und Privatleben. Diese Totalinklusion führt einerseits zu Kontrolle und Überwachung, auf der anderen Seite zu einer falschen Form der Fürsorge. Die Mitarbeiter werden bevormundet, geradezu therapeutisiert. Das ist nicht nur unmoralisch, sondern auch unökonomisch. Inwiefern? Unternehmen brauchen im Wettbewerb der Zukunft kreative Mitarbeiter, keine Ausführungsroboter. Größe an sich hat sich als anthropologische Sackgasse erwiesen. Das zeigt sich besonders deutlich in Konzernen. Das Kontrollbedürfnis des Managements erzeugt Erniedrigungsbürokratie und unterdrückt den unternehmerischen Geist der Mitarbeiter. Erfolg heute beruht auf kleinen, flexiblen Einheiten und dezentralen Strukturen.
Foto: Campus Verlag/Foto Sabine Felber, Literaturtest
Sind mittelständische Unternehmen die anständigeren Unternehmen? Mittelständler wissen um den Wert ihrer Mitarbeiter und verhalten sich entsprechend. Ich beobachte allerdings mit Sorge, dass manche Unternehmer Konzernstrukturen kopieren. Sie geben Ziele vor, starten Feedbackrunden und Leistungsbeurteilungen, inszenieren Mitarbeiterbefragungen – den ganzen ManagementFirlefanz der letzten Jahre. Damit binden Sie Energie innen, die sie beim Kunden draußen keinen Meter weiter bringt. Damit begeben sie sich ihres wichtigsten Wettbewerbsvorteils. Was empfehlen Sie Unternehmern? Die Grundregel eines anständigen Unternehmens lautet „Sei menschlich, nimm Abstand!“.
Enthaltung als Haltung. Und das gilt nicht nur für den betrieblichen Alltag. Das Erleben am Arbeitsplatz prägt unsere Gesellschaft insgesamt. Berlin und Brüssel halten gerade nicht Abstand zum Bürger. Sie missverstehen ihren Regierungsauftrag als Erziehungsauftrag. Am Ende steht eine Horrorvision: Was nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten. Mehr Freiheiten für Mitarbeiter. Macht das Mittelständler zu attraktiven Arbeitgebern? Noch vor kurzem zog es die Mehrzahl der Spitzenabsolventen in die Konzerne. Inzwischen machen sie sich lieber selbstständig. Jetzt ist es an den mittelständischen Unternehmern, ihr Profil zu schärfen, um High Potentials zu gewinnen. Moral und Ökonomie können so im Mittelstand zur Deckung gebracht werden.
Das anständige Unternehmen Was richtige Führung ausmacht – und was sie weglässt Reinhard K. Sprenger DVA Verlag 384
26,99 €
Reinhard K. Sprenger, geboren 1953 in Essen, hat in Bochum Geschichte, Philosophie, Psychologie, Betriebswirtschaft und Sport studiert. Als Deutschlands profiliertester Managementberater und einer der wichtigsten Vordenker der Wirtschaft berät er u. a. Dax-100-Unternehmen. Seine Bücher wurden allesamt zu Bestsellern, sind in viele Sprachen übersetzt und haben eine gewaltige Wirkung entfaltet, indem sie die Wirklichkeit in den Unternehmen in fast 25 Jahren von Grund auf und dauerhaft verändert haben. www.sprenger.com
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Buchtipps Mein Leben Das Vermächtnis eines legendären Journalisten und Senators des BVMW Mit Nebensächlichkeiten gab er sich nie ab: immer an den Brennpunkten des globalen Geschehens, immer im direkten Dialog mit den Akteuren der Zeitgeschichte, so bleibt Peter Scholl-Latour der Nachwelt in Erinnerung. An seiner Autobiographie „Mein Leben“ hat er bis kurz vor seinem Tode im August 2014 gearbeitet, wie man aus dem Nachwort erfährt. Das lesenswerte Werk ist das Vermächtnis eines hoch gebildeten Draufgängers. Wie kein Zweiter verstand es der leidenschaftliche Reporter, seinen Lesern und Zuschauern die Konflikte und Kriege seit den 1950-er Jahren erklärend nahezubringen. Aber nicht vom heimischen Schreibtisch aus, sondern stets in vorderster Front stehend. So nahm er als Fallschirmjäger am Indochinakrieg teil, der den Anfang vom Ende der Kolonialmacht Frankreich bedeutete. Scharf analysierend, schnörkellos in Sprache und Stil, fesselnd in der Darstellung, das macht den Reiz seiner Monographien aus.
Als einer der ersten rückte der promo vierte Politikwissenschaftler und Arabist die muslimische Welt in den Fokus. Und warnte frühzeitig vor dem Islamismus und dessen Folgen, auch darin Visionär.
Persönliche Empfehlung Persönliche Empfehlung vonvon Mario MarioOhoven! Ohoven!
Bis ins hohe Alter brillierte SchollLatour in politischen Talkshows. Im Unterschied zu den Salonstrategen und Sonntagsrednern konnte er immer aus eigenem Erleben berichten. Denn Peter Scholl-Latour kannte die Potentaten und Warlords in den Krisenherden dieser Welt persönlich. Und nicht nur die: mit vielen Spitzenpolitikern in Ost und West verband ihn eine teilweise jahrzehntelange Freundschaft. Peter Scholl-Latour Mein Leben Das Vermächtnis eines legendären Journalisten C. Bertelsmann 448 Seiten
24,99 €
Bitte richten Sie Ihre Bestellungen an: BVMW-Servicegesellschaft mbH, Berlin theresa.collberg@bvmw.de • Tel. 030-533206-26
Mittelstand – Motor und Zukunft der deutschen Wirtschaft Erfolgskonzepte für Management, Finanzierung und Organisation Georg Fahrenschon Springer Gabler 593 Seiten
Alle Bücher erhalten Sie versandkostenfrei!
Europa 5.0 Ein Geschäftsmodell für unseren Kontinent
2025 So arbeiten wir in der Zukunft
Luc Frieden, Nicolaus Heinen, Stephan Leithner
Lothar Abicht Goldegg 274 Seiten
Campus 264 Seiten
49,99 €
29,95 €
24,90 €
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Das demokratische Unternehmen Neue Arbeits- und Führungskulturen im Zeitalter digitaler Wirtschaft In Wirtschaft und Gesellschaft zeichnet sich eine grundlegende Veränderung ab: Das Thema „Demokratisches Unternehmen“ liegt in der Luft. Denn der Ruf nach Beteiligung und Einflussnahme wird insgesamt immer wichtiger. Zugleich erleben wir geradezu eine Explosion an neuen Möglichkeiten der Beteiligung durch die Digitalisierung. Dieses Buch greift die aktuellen Herausforderungen auf und stellt neuartige Konzepte für das Unternehmen der Zukunft vor. Hochrangige internationale Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zeigen, welche Vorteile, Chancen und auch Risiken in der Demokratisierung der Arbeitswelt liegen. Die Autoren verdeutlichen, wie alle – auch Mittelständler und Konzerne – vom Trend zur Demokratisierung profitieren. „Das demokratische Unternehmen“ von Thomas Sattelberger wurde mit dem Preis „Managementbuch des Jahres 2015“ ausgezeichnet.
Thomas Sattelberger Isabell Welpe Andreas Boes Das demokratische Unternehmen Neue Arbeits- und Führungskulturen im Zeitalter digitaler Wirtschaft Haufe Verlag 312 Seiten
59,00 €
Bürokratie
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Die Utopie der Regeln David Graeber gilt als einer der bedeutendsten und umstrittensten Anthropologen unserer Zeit. In seinem neuen Buch befasst er sich mit der Frage, ob Bürokratie wirklich notwendig ist. Denn fast jeder hasst Bürokraten. Wir können es nicht fassen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit damit verbringen müssen, Formulare auszufüllen. Doch zugleich nährt der Glaube an die Bürokratie die Hoffnung auf Effizienz, Transparenz und Gerechtigkeit. Gerade im digitalen Zeitalter wächst die Sehnsucht nach Ordnung und im gleichen Maße nimmt die Macht der Bürokratien über jeden Einzelnen von uns zu. Dabei machen sie unsere Gesellschaften keineswegs transparent und effizient. David Graeber geht diesem Widerspruch nach und erforscht die Ursprünge unserer Sehnsucht nach Regularien. Wenn Du siegen willst, lass andere gewinnen Neuromarketing aus der Praxis für die Praxis
David Graeber Bürokratie Die Utopie der Regeln Klett-Cotta 336 Seiten
24,90 €
Radikal anders Die DNA erfolgreicher Familienunternehmen
Total vergurkt! Die dümmsten EU-Verordnungen
Karsten Brocke
Markus Weishaupt
Norbert Golluch
BR Verlag 221 Seiten
Campus Verlag 251 Seiten
Campus Verlag/ Bastei Lübbe 256 Seiten
49,70 €
42,00 €
7,99 €
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
Neuerungen für Leiharbeit in Sicht Auch 2016 sind erhebliche Änderungen des Arbeitsrechts zu erwarten. Nachdem uns das letzte Jahr den allgemeinen Mindestlohn beschert hat, geht es nun an eine Überarbeitung der Regelungen zur Leiharbeit im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG).
Künftig dürfen Leiharbeitnehmer nicht mehr eingesetzt werden, um Streikende aus der Stamm belegschaft zu ersetzen.
Dr. Benjamin Weiler Rechtsanwalt Mitglied im IBWF Dr. Jens Kaspers Fachanwalt für Arbeitsrecht Zirngibl Langwieser www.zl-legal.de
Leiharbeitnehmers von 18 Monaten gelten soll. Nach diesen 18 Monaten muss der Einsatz beendet werden. Der im Entleiherbetrieb bestehende Arbeitsplatz darf aber nach derzeitigem Stand durchaus wieder mit einem Leiharbeitnehmer besetzt werden. Die Betrachtung der Überlassungshöchstdauer ist damit arbeitnehmerbezogen ausgestaltet worden. Hier war lange mit Spannung erwartet worden, ob nicht eine arbeitsplatzbezogene Begrenzung eingeführt würde. Dann wäre die Beschäftigung von Leiharbeitnehmern auf sogenannten Dauerarbeitsplätzen im Entleiherbetrieb nicht mehr möglich. Im Hinblick auf die Bestimmung der Überlassungshöchstdauer sollen Zeiten zusammengerechnet werden, die nicht länger als sechs Monate unterbrochen sind. Insofern bringt das kommende Gesetz durchaus weiteren Verwaltungsaufwand
mit sich. Die Einhaltung der betreffenden Fristen müssen die Entleiher- oder Verleiherbetriebe überprüfen. Für Unternehmen mit einer langen Saison, die Leiharbeiter zur Abdeckung der Saisonspitzen einsetzen, können hieraus durchaus Schwierigkeiten resultieren. Allerdings sieht der Referentenentwurf vor, dass die Überlassungshöchstdauer durch einen Tarifvertrag verlängert werden kann. Die Regelungen müssen aber zwingend eingehalten werden. Bei Überschreiten der zulässigen Dauer würde ein Arbeitsverhältnis zwischen dem Entleiher und dem Arbeitnehmer entstehen. Neuerungen sind auch hinsichtlich der Frage zu erwarten, welche Arbeitsbedingungen für einen Leiharbeitnehmer gelten. In Zukunft sollen Abweichungen von den Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaft im Entleiherbetrieb nur noch für die ersten neun Monate zulässig sein. Nach Ablauf dieser neun Monate sollen Leiharbeiter zu den gleichen Arbeitsbedingungen wie die Stammbelegschaft beschäftigt werden. Schließlich dürfen Leiharbeitnehmer künftig nicht mehr eingesetzt werden, um Streikende aus der Stammbelegschaft zu ersetzen. Außerdem sollen in Zukunft Leiharbeitnehmer dort mitgezählt werden müssen, wo es um die Größe der Belegschaft bei Fragen der Unternehmens- und betrieblichen Mitbestimmung geht. Die ursprünglich zum 1. Januar 2017 geplante Verabschiedung des Gesetzes ist jedoch zwischenzeitlich vorerst auf Eis gelegt worden. Es bleibt damit abzuwarten, wann und in welcher Form die Neuregelungen in Kraft treten werden.
Die BVMW-IBWFRechtshotline erreichen Sie: Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr Tel.: 030. 533206-963 Fax: 030. 533206-50 rechtshotline@bvmw.de
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Was die zu erwartenden Bürokratiekosten angeht, ist der Gesetzgeber immerhin optimistisch. Laut dem seit November 2015 vorliegenden Referenten entwurf sollen durch die Gesetzesnovelle sogar Bürokratiekosten eingespart werden. Ob das so ist, wird sich in der Praxis zeigen müssen. Das Gesetz enthält für die Unternehmen eher einige Herausforderungen: Schon aus dem aktuellen Koalitionsvertrag geht hervor, dass die Leiharbeit auf ihre Kernfunktion und damit auf die Abdeckung von Auftragsspitzen der Entleiherbetriebe zurückgeführt werden soll. Um dies zu erreichen, sieht der Referentenentwurf für die Änderung des AÜG vor, dass zukünftig eine Höchstüberlassungsdauer für den Einsatz eines
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Finanzkolumne „Über Ihr Geld“
„Nach Golde drängt, am Golde hängt ...“
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China kauft Gold, Indien kauft Gold, sogar das Goldförderland Russland kauft zusätzlich Gold. Aber der Goldpreis ist gefallen. Wie passt das zusammen? Wer sind die Verkäufer, die den Preis drücken? Wir wissen es nicht genau. Es geht mehr Geld aus Gold als Geld in Gold: Deshalb fallen die Preise. Man kann es auch so sehen: Wir befinden uns in einer Rezession, und in diesen Zeiten werden Geldwerte mehr wert als Sachwerte wie Gold und andere Edelmetalle. Aber auch Aktien und Immobilien gewinnen an Wert, weil bei beiden Assetklassen die Nachfrage größer ist als das Angebot. Bei dieser Diskrepanz sprechen manche schon von einer Aktienblase und einer Immobilienblase. Kann sein, muss aber nicht. Denn die Sachwerte Aktien und Immobilien nehmen möglicherweise eine zukünftige Inflationierung bereits vorweg. Ob und wann hier eine Blase platzt, wenn eine solche überhaupt schon vorhanden sein sollte, ist seriös nicht vorauszusagen. Wenn man von einer Blase spricht, dann müsste man bei den Edelmetallen von einer „Unblase“ sprechen. Fundamental werden sich die Edelmetallpreise wieder erhöhen. Denn die Gold minengesellschaften, die das Edelmetall mühsam aus immer größeren Tiefen der Erde gewinnen, können bei diesen für sie niedrigen Preisen nicht mehr profitabel arbeiten. Das wird dazu führen, dass Minen geschlossen werden, möglicherweise werden manche Schürfgesellschaften nicht mehr überleben, auf jeden Fall wird das Angebot
an „neuem“ Edelmetall geringer werden – und selbst bei gleichbleibender Nachfrage würde die Angebotsverknappung zu tendenziell steigenden Preisen führen. Aber wir wissen nicht, wie sich die großen Goldbesitzer, also die Nationalbanken, verhalten werden. Werden diese Gold effektiv oder durch Kontrakte auf dem Papier verkaufen? Oder sich gegen alle Vernunft vom „barbarischen Metall“ gar verabschieden? Es ist gegen den gesunden Menschenverstand, wenn Nationalbanken ihr Gold verkaufen, einen seit Jahrtausenden werthaltigen Sachwert. Denn was bekommen sie bei einem Verkauf: Nichts anderes als Papiergeld, und das könnten sie ja selbst herstellen … Im Internet und speziellen Informationsbriefen kursieren seit Jahren Verschwörungstheorien, die den Goldpreis auf 5.000 oder gar 20.000 Dollar steigen sehen. Kann sein, dass sich der Goldpreis bald verdoppelt. Es müssen nur einige Anleihen notleidend werden. Dann werden auch andere Anleihen – sicherheitshalber – verkauft. Oder es setzt sich die Erkenntnis durch, dass wir beim Bund-Future mit fast 163 Punkten eine erkennbare Blase haben. Würde auch nur ein kleiner Prozentsatz des Anleihekapitals in Gold umgeschichtet, würde sich der Goldpreis bei diesen engen Märkten tatsächlich verdoppeln. Aber dazu braucht es keine Verschwörungstheorien, sondern nur gesunden Menschenverstand …
Hans-Peter Holbach ist Herausgeber des im 44. Jahrgang erscheinenden Informationsdienstes Geldbrief www.geldbrief.com und Chefredakteur beim Vertraulichen Schweizer Brief www.vertraulicher.com
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Der Mittelstand. | 1 | 2016
BVMW-Veranstaltungskalender Der BVMW organisiert eine Vielzahl erstklassiger Veranstaltungen in den kommenden Monaten auf Bundesebene und in den Regionen vor Ort. Unternehmer und Unternehmerinnen sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, Netzwerke zu spannen, sich einzubringen und sich unterhalten zu lassen. Eine Auswahl finden Sie hier. Empfang in der Estnischen Botschaft mit Unternehmern aus dem Nordwesten Montag, 15. Februar 2016, 10.30 Uhr Botschaft von Estland in Berlin Hildebrandstr. 5, 10785 Berlin Mittelstandsforum 2016 und Werksbesichtigung CEWE Donnerstag/Freitag, 25./26. Februar 2016 09.00 Uhr bis 18.30 Uhr/ 08.00 Uhr bis 15.00 Uhr Haus am Meer Auf dem hohen Ufer 25, 26160 Bad Zwischenahn
Die Anziehungskraft einer Arbeitgebermarke Donnerstag, 25. Februar 2016, 18.30 Uhr Hotel Birke Martenshofweg 2-8, 24109 Kiel
Wenn der Betriebsprüfer 2 x klingelt Donnerstag, 18. Februar 2016, 08.00 Uhr Advena Hotel Hohenzollern Theodor Heuss Platz, 49074 Osnabrück Besichtigung JadeWeserport Donnerstag, 03. März 2016, 17.00 Uhr JadeWeserPort Pazifik 1, 26388 Wilhelmshaven BVMW Unternehmerkraft – Der Fritz Effekt Donnerstag, 10. März 2016, 18.00 Uhr SIEVERS SNC, Osnabrück Rheiner Landstraße 195 B, 49078 Osnabrück
Kultur/GESTALTEN Donnerstag, 11. Februar 2016, 18.00 Uhr Bagno Konzertgalerie Steinfurt Hollich 156, 48565 Steinfurt-Burgsteinfurt
Netzwerk Personal: Talente Montag, 22. Februar 2016, 18.00 Crown Technologies Adlerstraße 48-56, 25462 Rellingen
Rhetorikseminar mit René Borbonus Donnerstag/Freitag, 18./19. Februar 2016, 09.00 Uhr Barmer GEK Mönchengladbach Hohenzollernstr. 179 41063 Mönchengladbach
Forum Führung Donnerstag, 14. April 2016, 15.00 Uhr DAK-Gesundheit Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg
Fokus Marketing Mittwoch, 24. Februar 2016, 18.00 Uhr Creditreform Herford und Minden Dorff KG Krellstraße 68, 32584 Löhne BVMW-Jahresauftakt Mittelstand im Jahr der Landtagswahl Montag, 22. Februar, 14.30 Uhr Rathaus Stuttgart, Großer Sitzungssaal Marktplatz 1, 70173 Stuttgart BVMW Unternehmertag Donnerstag , 03. März, 09.00 Uhr Messe/Donauhalle Böfinger Straße, 89073 Ulm Sales und Marketing Automation Dienstag, 10. Mai, 09.00 Uhr Hochschule der Wirtschaft für Management Neckarauer Straße 200, 68163 Mannheim
Führung „leicht“ gemacht! Klingt gut! Dienstag, 16. Februar 2016, 19.00 Uhr ALLTON oHG Klangmöbel-Galerie Wildunger Straße 7, 34596 Bad Zwesten Groß-Gerauer Pecha Kucha Nacht Donnerstag, 25. Februar 2016, 18.00 Uhr Kreissparkasse Groß-Gerau, Firmenkundencenter Darmstädter Straße 22 64521 Groß-Gerau BVMW. Business goes Ireland 2016 – Matchmaking mit Ihren neuen irischen Geschäftspartnern 26. bis 29. Mai 2016 Dublin, Irland Infos und Anmeldung: www.main-taunus.bvmw.de
Fit für den Onlinehandel der Zukunft? Donnerstag, 03. März 2016, 18.00 Uhr BVMW Niederlassung Saar-Pfalz Konrad-Zuse-Straße 1, 66459 Kirkel Netzwerken im BVMW Mittelrhein Montag, 15. Februar 2016, 18.30 Uhr Im Dormont‘s Gemüsegasse 5, 56068 Koblenz Unternehmer-Frühstück Dienstag, 15. März 2016, 07.45 Uhr Barcelonaallee 55129 Mainz
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BVMW-MV Jahresempfang Donnerstag, 17. März 2016, 17.30 Uhr Radisson Blu Hotel Rostock Lange Str. 40, 18055 Rostock
UNTERNEHMERSERVICE
Fachgruppe Bau Donnerstag, 25. Februar 2016, 18.30 Uhr gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner Hardenbergstraße 4, 10623 Berlin MBB im Dialog Dienstag, 15. März 2016, 17.30 Uhr LASERLINE Druckzentrum Berlin GmbH & Co. KG Scheringstraße 1, 13355 Berlin
Energiewandel in Frankreich – Chancen für Unternehmen in der Region Dienstag, 22. März 2016, 14.00 Uhr Technikmuseum Magdeburg Dodendorfer Straße 65, 39112 Magdeburg Politik und Wirtschaft im heutigen Russland – mit Matthias Platzeck (SPD) Montag, 18. April 2016, 09.00 Uhr ARK Consulting Klausenerstraße 39, 39112 Magdeburg Die Griechenlandrettung und die Überlebenschancen des Euro Mittwoch, 24. Februar 2016, 17.00 Uhr Firmengelände Sanitär-Heinze Zwickauer Str. 54, 04103 Leipzig BVMW Wirtschaftstag in Zwenkau Donnerstag, 10. März, 09.00 Uhr Stadthalle Zwenkau Heinrich-Mann-Weg 16, 04442 Zwenkau Betriebliches Gesundheitsmanagement Dienstag, 23. Februar 2016, 19.00 Uhr Hotel Restaurant Zwergschlößchen Untermhäuser Straße 67/69, 07548 Gera BVMW-Businessclub: Ein Jahr Mindestlohngesetz Donnerstag, 03. März 2016, 15.00 Uhr Silbitz Guss GmbH Dr.-Maruschky-Str. 2, 07613 Silbitz Sekretärinnentag für den Mittelstand Freitag, 18. März 2016, 09.00 Uhr PentaHotel Gera Gutenbergstraße 2A, 07548 Gera
Illustration: Stefan-Xp – wikipedia.org
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Business English Dienstag, 16. Februar 2016, 18.00 Uhr Hotel Wilder Mann GmbH Fischerzunft-Stube Löherstrasse 51, 63739 Aschaffenburg
BVMW Jahres|AUFTAKT 2016 / AUGSBURG Mittwoch, 24. Februar 2016, 18.15 Uhr Eichleitner Straße 11 86199 Augsburg-Göggingen
Marketingpotenzial im Mittelstand Dienstag, 16. Februar 2016, 17.30 Uhr Agentur Kundendienst GmbH Rollnerstraße 110 b, 90408 Nürnberg
Haftungsrisiken für Manager Donnerstag, 25. Februar 2016, 08.30 Uhr Sonntag & Partner Riesstraße 16, 80992 München
Der BVMW. Die Stimme des Mittelstands.
Erfolgreich vernetzen für den Mittelstand. Der BVMW bündelt die Kräfte des unterneh merischen Mittelstands. National und international vertritt er erfolgreich die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen gegenüber der Politik – branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig. Der BVMW • repräsentiert mit seiner Mittelstandsallianz rund 270.000 Unternehmen aller Branchen, die über neun Millionen Mitarbeiter beschäftigen • ist mit rund 300 Geschäftsstellen bundesweit vertreten • hat mit den Repräsentanten vor Ort mehr als 700.000 Unternehmerkontakte jährlich • bietet über 2.000 Veranstaltungen im Jahr • ist führendes Mitglied in der europäischen Dachvereinigung nationaler Mittelstandsverbände. Zahlreiche weitere Veranstaltungen werden unter www.bvmw.de angekündigt. In der Rubrik „Standorte“ können die Veranstaltungskalender der jeweiligen Regionen sowie die Kontaktdaten der Veranstalter abgerufen werden.
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KULTUR
Der Mittelstand. | 1 | 2016
Visionär unserer Zeit Steve Jobs
FSK ab 6 USA 2015 Drama Regie: Danny Boyle Buch: Aaron Sorkin Produktion Mark Gordon, Guymon Casady, Scott Rudin Christian Colson Ab 24. März 2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Empire
Aufbrausend und dabei doch immer sein Ziel vor Augen – ein Mensch mit Ecken und Kanten. Steve Jobs nimmt den Zuschauer mit ins Epizentrum der digitalen Revolution und beschreibt den Kampf, eine als unmöglich abgetane Vision Wirklichkeit werden zu lassen: ein Computer für jedermann. In ständigen kreativen Auseinandersetzungen, die den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel der drei Freunde immer wieder in Frage stellen, erschaffen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne Apple und damit die Computer, die die Welt für immer verändern werden. Von den ersten Anfängen, der Entwicklung des legendären, alles revolutionierenden Macintosh bis hin zum Neuanfang mit dem iMac im Jahr 1998 – STEVE JOBS erzählt die Geschichte von einem der größten Visionäre unserer Zeit.
Visionär Steve Jobs (Michael Fassbender ) im Rampenlicht.
Ausgezeichnet mit zwei Golden Globes überzeugt der Film vor allem mit seinem Drehbuch sowie den Schauspielkünsten von Michael Fassbender und Schauspielkollegin Kate Winslet.
Foto: Universal Pictures
Steve Jobs, ein Mann, den jeder kennt. Unter der Regie von Danny Boyle wurde sein Leben bereits zum zweiten Mal nach seinem Tod verfilmt. Der neue Film basiert auf der Biografie von Walter Isaacson und läuft derzeit in den deutschen Kinos. Ein Film über innere und äußere Konflikte und den Weg zum Erfolg.
Mit den Waffen der Musik Musik, Familie und Business. Der US-Serienrekord „Empire“ verbindet knallhartes Musikbusiness mit einem spannenden Familiendrama im Hip Hop Milieu.
FSK ab 12 Hip-Hop-Musikdrama USA, 2015 Regie Lee Daniels, Danny Strong, Brian Grazer, Francie Calfo, Ilene Chaiken Produktion Imagine Television, Lee Daniels Entertainment, Danny Strong Productions, Little Chicken Inc., 20th Century Fox
Lucious Lyon (Terrence Howard) sorgt sich um die Zukunft seiner Plattenfirma.
Nachdem bei Musik-Mogul Lucious Lyon (Terrence Howard) eine tödliche Krankheit festgestellt wird, muss er entscheiden, welcher der drei Söhne seine legendäre Plattenfirma „Empire Entertainment“ übernehmen soll. Die Spielregeln ändern sich, als seine ehemalige Geschäftspartnerin und Exfrau Cookie (Taraji P. Henson) wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird und
Aus der Feder von Lee Daniels überzeugt Empire mit grandiosen Darstellern wie dem Oscar©-nominierten Hauptdarsteller Terrence Howard sowie einem außergewöhnlichen, musikalischen Setting. Hinzu kommen zahlreiche musikalische Gaststars wie Mary J. Blige, Snoop Dogg, Courtney Love oder auch Top-Model Naomi Campbell. Hit-Produzent Timbaland steuert zudem den beeindruckenden Soundtrack bei, der mit Künstlern wie u. a. Jennifer Hudson und Estelle hochkarätige Künstler auf einem Album vereint. Als Beste Fernsehserie überzeugte „Empire“ nicht nur R’n’B- und Hip Hop Fans, sondern auch die Jury des Television Critics Association Awards 2015.
Foto: Twentieth Century Fox Home Entertainment
sie Anspruch erhebt. Der gefährliche Konkurrenzkampf um Macht und Ruhm beginnt, nicht nur zwischen Lucious und Cookie.
KULTUR
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„Ich schreibe mir den Horror aus dem Kopf“ Sebastian Fitzek über seine Erfolgsstrategie, elektronische Überwachung, seine unternehmerischen Prinzipien und seinen Thriller „Das Joshua-Profil“.
Mit mehr als acht Millionen verkauften Büchern weltweit ist Sebastian Fitzek der erfolgreichste deutsche Thrillerautor. Die Romane des 44-jährigen wurden in 24 Sprachen übersetzt. Vor kurzem erschien sein aktueller Bestseller „Das Joshua-Profil“. Der Mittelstand.: Sehen Sie sich als Bestsellerautor in gewisser Weise auch als Unternehmer? Sebastian Fitzek: Theoretisch schon. Als Autor ist man ja keine One-Man-Show, wie meine ausführlichen Danksagungen in den Büchern belegen. Und von meinem Erfolg ist nicht nur meine eigene Familie, sondern auch die meiner Helfer und Mitarbeiter betroffen; in den Verlagen, bei meiner Agentur, meinem Management, etc. Müssen Sie also strategisch handeln, um Ihren Erfolg langfristig zu sichern? Das ist schwierig, denn künstlerischen Erfolg kann man nur sehr bedingt planen. Es gibt keine Bestseller-Formel, und meiner Meinung nach führt der Ansatz, für einen „Markt“ zu schreiben (den es so gar nicht gibt) ins Verderben. Ein Buch ist ein Erkenntnisprozess. Schon weil man manchmal Jahre lang recherchiert, plant und überlegt, kann man sich nie sicher sein, den Nerv seiner Leser zu treffen. Die Hauptfigur Ihres aktuellen Romans gerät unter Verdacht, weil ihre Daten sie als potenziellen Verbrecher ausweisen. Existieren solche Ermittlungsprogramme wirklich?
Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist ursprünglich promovierter Jurist. Er arbeitete als Moderator, Redakteur und Berater für verschiedene Radiosender, bevor er 2006 mit seinem Debüt Die Therapie den Durchbruch als Autor schaffte. Mittlerweile hat Fitzek zehn weitere Romane veröffentlicht, die allesamt Spitzenpositionen in den Buchcharts erreichten und teilweise verfilmt wurden.
Ja. Verbrechensvorhersage, das Predictive Policing, verbreitet sich in hoher Geschwindigkeit. Die Londoner Metropolitan Police hat offenbar mit einer Software einen Testlauf durchgeführt. Dieser Algorithmus macht sich die Perspektive des potenziellen Täters zu eigen und schätzt ab, zu welcher Zeit und an welchen Orten eine Straftat zu begehen am wenigsten riskant wäre – und kehrt sie um. Ein Polizeisprecher bezeichnete das Experiment als Erfolg. Im Berliner Innenausschuss des Abgeordnetenhauses wurde über die Einführung einer Precops-Software beraten. Und in Bayern sind damit angeblich bereits erste polizeiliche Erfolge erzielt worden. Es fällt auf, dass Sie in Ihren Thrillern regelmäßig kontrovers diskutierte Themen aufgreifen, vor allem Gewalt gegen Kinder. Betrachten Sie sich gar nicht als reinen Unterhalter?
Foto: Olivier Favre
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Fokus Management und Führung
Doch. Ich bin gerne ein Geschichtenerzähler. Aber ich verarbeite eben auch buchstäblich meine Sorgen und Ängste. Mit jedem Buch versuche ich mir den Horror aus meinem Kopf zu schreiben. Die Themen Gewalt gegen Kinder und Pädophilie bewegen mich, und sie sind relevant: Jährlich werden allein in Deutschland etwa 200.000 Kinder misshandelt. Es wäre geradezu absurd, diese Massendelikte im Medium Buch zu ignorieren und stattdessen über den Mord an einer Millionärswitwe in einer Grunewalder Villa zu schreiben, der statistisch gesehen kaum vorkommt.
Wege zu mehr Wettbewerbsstärke.
„„
Arbeite nur mit wenigen zusammen, aber die müssen auf ihrem Gebiet die besten sein.
Sebastian Fitzek Wie wichtig für Ihren Erfolg sind Ihre engsten Mitarbeiter – und wie haben Sie diese gefunden? Ohne meine engsten Mitstreiter wäre ich verloren. Von den Vertragsverhandlungen über die Organisation der Lesereisen, der Pressearbeit bis hin zum Lektorat – meine Unterstützer halten mir die Arbeit vom Hals, damit ich mich voll und ganz auf das kreative Schaffen konzentrieren kann. Mit vielen von ihnen, wie mit meiner Managerin Manuela Raschke (die allein deshalb für mich unersetzlich ist, weil sie meine gesamte Buchhaltung und alle Termine im Griff hat), oder mit meiner Presseagentin Sabrina Rabow und meinem Tourmanager Christian Meyer verbinden mich jahrelange freundschaftliche Beziehungen. Zwei Prinzipien haben mir immer sehr geholfen: Arbeite nur mit wenigen zusammen, aber die müssen auf ihrem Gebiet die besten sein. Und schließe niemals Verträge mit Firmen, immer nur mit Menschen. Das Interview führte Günter Keil.
Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er ein entsetzliches Verbrechen begehen.
Erfolgreich im Schatten der Großen
Wettbewerbsvorteile für kleine und mittlere Unternehmen Herausgegeben von Prof. Dr. Heinz K. Stahl und Prof. Dr. Hans H. Hinterhuber 2., völlig neu bearbeitete Auflage 2016, X, 250 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, € (D) 49,95, ISBN 978-3-503-16588-9 Fokus Management und Führung, Band 1
Welche Wettbewerbsvorteile sprechen für kleine und mittlere Unternehmen? Erfahrene Experten entwickeln aus vielfältigen Perspektiven, wie KMU im Schatten der Großen erfolgreich sein können. Wer als Manager, Unternehmer oder Berater vielseitige Anregungen für erfolgreiche Unternehmensführung unter den Bedingungen hoher Komplexität sucht, wird hier mehr als fündig.
Weitere Informationen: www.ESV.info/978-3-503-16588-9
Das Joshua-Profil Bastei Lübbe 432 Seiten 19,99 € Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin Tel. (030) 25 00 85-265 · Fax (030) 25 00 85-275 · ESV@ESVmedien.de · www.ESV.info
KULTUR
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Winterurlaub – mit und ohne Schnee Der Dezember 2015 verlief ungewöhnlich mild, auch im Januar blieb es überdurchschnittlich warm. Für die vielen Freunde des klassischen Wintersports könnte es in Zukunft eng werden, wenn sie nicht auf teure Gletscherlagen ausweichen wollen. Hier vier spannende Alternativen für einen gelungenen Winterurlaub. Winterwandern auf der Via Engiadina Seit mehr als hundert Jahren ist die Schweiz ein Eldorado für Wintersportler. Als die Eidgenossen ihren Franken aber vom Euro entkoppelten, und damit die Preise stiegen, sorgte das für schlechte Laune bei den Urlaubern. Hotels, Skischulen und Liftbetreiber spürten die rückläufigen Übernachtungszahlen empfindlich. Mit Investitionen von 400 Millionen Euro in die alpine Infrastruktur, wie den Bau von Bergbahnanlagen in höheren Regionen, wollen die Schweizer ihre Wintertouristen zurückholen. Gleichzeitig wurde an der Preisschraube gedreht. Urlauber bekommen jetzt mehr für ihr Geld, so Jörg Peter Krebs, Direktor des Schweizer Tourismusbüros in Deutschland.
Vor allem in Graubünden finden nicht nur Skifahrer und Snowboarder eine Fülle von Angeboten, auch immer mehr Wanderer und Schneeschuhläufer entdecken die winterliche Vielfalt dieser Region. Als Geheimtipp gilt eine Winterwanderung auf der Via Engiadina, ohne Gepäck in vier Etappen auf einem herrlichen Panoramaweg durch naturbelassene Landschaften und in typische Bergdörfer. Dieses Paket mit vier Übernachtungen entlang der Wanderroute inklusive Gepäckbeförderung, Bergbahn und Bahntickets gibt es schon ab 400 Euro pro Person. www.graubuenden.ch/viaengiadina www.myswitzerland.com
Val di Sole – weiße Träume zu fairen Preisen Als ausgesprochen schneesichere Region gilt das Val di Sole, im äußersten Westen des italienischen Trentino gelegen. Wintersportler finden hier ausgezeichnete Möglichkeiten in den höchsten Bergen der Dolomiten (bis 3.400 Meter). Dank meist starker Niederschläge gehen hier die weißen Träume in Erfüllung. Bleiben die Schneeflocken dennoch einmal aus, sorgen moderne Beschneiungsanlagen für optimale Verhältnisse. 150 Kilometer
Skispaß für Jung und Alt vor dem Dolomitenpanorama.
Pisten, 60 Lift- und Aufstiegsanlagen, drei Snowboard-Parks und über 300 Skilehrer garantieren in der Skiregion „Dolomiti di Brenta“ beste Bedingungen. Am Presena-Gletscher wurde kürzlich eine neue Kabinenseilbahn in Betrieb genommen. Sie befördert Skifahrer bis auf 3.000 Meter, wo es Pisten für jeden Anspruch gibt. Und noch ein Pluspunkt zählt: Der Trubel, wie man ihn aus Kitzbühel oder St. Moritz kennt, hält sich hier in Grenzen. Beschauliche Orte wie Marilleva oder Tonale heben sich wohltuend von den bekannten promidichten Gemeinden ab. Für den Urlauber ein entscheidender Vorteil, der mehr auf Entspannung setzt und vor allem günstigere Preise zu schätzen weiß. Mit einem einzigen Skipass und dem praktischen Skibus-Netz kann er hier jeden Tag in ein anderes Skizentrum gelangen. Außerdem ist das Val di Sole ohne Staus und lästiges Parkplatzsuchen zu erreichen. Alle zwei Stunden fährt ein Eurocity von München nach Trento, einmal Umsteigen in die Trento-MaléMarilleva-Bahn bis zur Endstation auf 900 m Höhe. Und weiter per Bus oder Skilift direkt hinein ins sportliche Vergnügen. www.valdisole.net www.flyskishuttle.com
Foto: Azienda Tourismo Val di Sole
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KULTUR
Foto: © ahornfoto – Fotolia.com
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Wattwandern auf der Insel Sylt.
Sylt für Naturliebhaber Für alle, die im Winter ganz ohne Schnee auskommen können, ist Sylt eine spannende Alternative. Gerade in dieser Jahreszeit strahlt die nordfriesische Insel eine einmalige Ruhe aus. Im belebenden Reizklima kann man hier tief durchatmen, Kraft tanken und die Seele baumeln lassen. Sylt im Winter schätzen Naturliebhaber und Wanderer, die dem Rummel der Hauptsaison entgehen wollen. Besonders in der frischen salzhaltigen Luft fällt es leicht, sich einen gesundheitsfördernden Energieschub zu holen.
Ein immer wieder beeindruckendes Schauspiel ist die windgepeitschte Nordsee für Spaziergänger auf der Seeseite der Insel. Meterhohe Wellen brechen sich hier am Strand, Naturgewalten toben sich aus. Nach der Wanderung wärmen Grog und Glühwein oder die Sauna im Hotel. Gäste, die gerne zwischen den Dünen wandern, erwartet in erster Linie viel Erholung, Entschleunigung und jede Menge frische Luft. www.sylt.de www.insel-sylt.de
Foto: Jever Fun Skihalle Neuss
Indoor-Ski Draußen warm und trotzdem Skizirkus? Wie das geht, zeigt Deutschlands zuverlässigster Gletscher, der am Rand der Stadt Neuss liegt. Während der Schnee in vielen Skigebieten ausbleibt, herrscht in der riesigen Skihalle am Niederrhein ganzjährig Hochbetrieb. Ein Großteil der jährlich gut 1,2 Millionen Besucher kommt in den Weihnachtsferien, die meisten stammen aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Gleich neben der Halle gelegen bietet ein Vier-Sterne-Hotel besonders Familien passende Pakete für einen Kurzurlaub an: Hotel „Fire & Ice“, Doppelzimmer bei einem Online-Buchungsportal ab 99 Euro. Wer tagsüber den richtigen Schwung geübt hat, kann hier abends in einem gepflegten Wellnessbereich entspannen. Die erste Indoor-Skiregion Deutschlands bietet alles, was sich Pistenfreunde wünschen: sanfte Hänge für Kinder und Anfänger, aber auch steilere Strecken mit bis zu 28 Prozent Gefälle für Könner, dazwischen kleine Schanzentische für Fun & Action. Zwei Schlepplifte und ein Vierer-Sessellift bringen die Skifahrer zur Bergstation der über 300 Meter langen Hauptpiste. Eine Skischule des Deutschen Skilehrerverbandes bürgt für hohe Unterrichtsqualität. Die Tageskarte für Erwachsene gibt es ab 39 Euro, für Kinder ab 30 Euro.
Pulverschnee auch bei warmen Außentemperaturen in der Skihalle Neuss.
www.skihallen-deutschland.de/neuss www.allrounder.de www.hotelfireandice.de
Rotger Kindermann Journalist
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BVMW
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News Goldene Ehrennadel des BVMW für IHK-Hauptgeschäftsführer Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt, Gerald Grusser, wurde mit der goldenen Ehren nadel des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft ausgezeichnet. Landesgeschäftsführer Günther Richter lobte sein Engagement für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen, insbesondere bei der Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften sowie der Unterstützung von Existenzgründungen.
IHK-Präsident Dieter Bauhaus (BVMW-Wirtschaftssenator), IHKHauptgeschäftsführer Gerald Grusser, IHK-Ehrenpräsident Niels Lund Chrestensen und BVMW Landesgeschäftsführer Günther Richter (v.li.).
99.000 Freunde
Unternehmer gehen auf Sendung
Eine Unternehmerkooperation der Firmen RBG Regional Business Group AG und Conzima GmbH hat zum Jahresanfang 2016 das Projekt „99.000 Freunde“ ins Leben gerufen. Auf der Webseite www.kihte.org können sich mittelständische Unternehmen bundesweit registrieren. Ziel ist es, 99.000 Unternehmen zu finden, die sich um einen Menschen kümmern, der durch Flucht oder Vertreibung aus einer der Krisen regionen nach Deutschland gekommen ist. Die Unternehmen sollten in der Lage sein, die Männer und Frauen bei der Grundversorgung (Essen, Kleidung, Wohnraum) sowie bei organisatorischen Herausforderungen wie Behördengängen, Sprachunterricht und Wertevermittlung zu unterstützen. Weitere Infos unter www.kihte.org
Der BVMW-Landesverband Hessen hat in der Wirtschaftsregion Rhein-Main eine Medienpartnerschaft mit dem Radiosender Antenne Frankfurt für 2016 geschlossen. Insbesondere sollen aktuelle Themen der regionalen Unternehmen aufgegriffen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Unter anderem stehen im Rahmen eines exklusiven Businesstalks Unternehmerinnen und Unternehmer zwei bis drei mal pro Monat als Interviewpartner Rede und Antwort. Für den Spätsommer ist eine große Gemeinschaftsveranstaltung mit namhaften Referenten geplant. www.antenne-frankfurt.de
„Oscar der Weiterbildung“ verliehen Sie zeigten, wie Verkaufserfolg auch unter schwierigen Marktbedingungen möglich ist: Die westfälischen Vertriebsprofis von „KOBER aktiviert“ erhielten für ihre Vertriebskonzeption den „Europäischen Preis für Beratung, Coaching 2015/2016“. Anhand eines konkreten Beratungsfalles setzte KOBER unter dem Titel: „Vertrieb für Marktführer“ Theorie in Praxis um und überzeugte die Wettbewerbs-Jury mit hohen Abschlussraten, hohen Neukundenumsätzen und stringenten Vertriebsstrategien. Die Firma setzt in ihren Coachings und Seminaren auf neurowissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden und macht den Außendienst fit für den Verkauf. Der Award gilt als härtester Branchenwettbewerb und wird in Fachkreisen auch als „Oscar der Weiterbildung“ bezeichnet. www.koberaktiviert.de
Hochschulpreis der Binder Optik GmbH
BVMW-Bundeswirtschaftssenator HonorarGeneralkonsul Dr. Helmut Baur, Preisträgerin Sandra Wagner, betreuende Professorin Dr. Ulrike Paffrath (v. li.).
Für ihre herausragende Bachelorarbeit ist Sandra Wagner, Absolventin an der Hochschule Aalen (Baden-Württemberg) im Studiengang Augenoptik und Hör akustik, mit dem Hochschulpreis der Binder Optik GmbH ausgezeichnet worden. Überreicht wurde der mit 1.500 Euro dotierte Preis von BVMW-Bundeswirtschaftssenator Dr. Helmut Baur, geschäftsführender Gesellschafter der Binder Optik GmbH. Der Preis wurde in 20 Jahren jetzt zum zehnten Mal verliehen. Während ihres Praxissemesters hat Sandra Wagner am international renommierten Brien Holden Vision Institute in Sydney (Australien) geforscht. Für ihre Arbeit mit dem Titel „Power Profiles of Single Vision and Multifocal Soft Contact Lenses“ untersuchte die Preisträgerin Einstärken- und Mehrstärken-Kontaktlinsen verschiedener Hersteller und stellte dabei teilweise starke Abweichungen von den Sollwerten fest.
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Auszeichnung für SCHWANKE Optik + Akustik Seit Anfang des Jahres darf sich der Oberhausener Optiker Andreas Schwanke zu den Top 100 seiner Zunft in Deutschland zählen. In einer Feierstunde im Düsseldorfer Interconti nahm der Gründer und Geschäftsführer von SCHWANKE Optik + Akustik die Auszeichnung aus den Händen von Senta Berger entgegen, die dem Galaabend in der Rheinmetropole eine Prise Glamour verlieh. Das Essener Institut für innovative Marktforschung hatte die Optiker und Akustiker einer strengen Prüfung unterzogen. Das seit 1995 bestehende Unternehmen konnte mit Angebotstiefe und individueller Betreuungsleistung überzeugen. www.optik-schwanke.de
Heinrich Müller erhält Award of Merit
Heinrich Müller (li.) erhält die Auszeichnung von Emmanuel Hugo, Präsident Europäische Gesellschaft der Agrartechniker.
Die Europäische Gesellschaft der Agrartechniker hat Heinrich Müller, Gründer der Müller-Elektronik GmbH & Co. KG mit Sitz im ostwestfälischen Salzkotten, im Rahmen der Internationalen Tagung LAND.TECHNIK-AgEng in Hannover den Award of Merit – Innovation into Practice verliehen. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Persönlichkeiten geehrt, die einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung der Landtechnik geleistet und wegweisende Innovationen mit internationaler Bedeutung hervorgebracht haben. Den Grundstein des Unternehmens legte Heinrich Müller im Jahr 1977 mit der Entwicklung eines Hektarzählers auf Basis eines Taschenrechners. Heute ist Müller-Elektronik führender Anbieter im Bereich der Agrarelektronik. www.mueller-elektronik.de
BVMW
Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Mit der Parallelfahrt zweier Sonderzüge und Veranstaltungen in Halle (Saale), Erfurt und Leipzig wurde die 123 Kilometer lange Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt– Leipzig/Halle eröffnet. An der Eröffnungsfeier in Leipzig nahmen Dr. Karen Römpler (Mitte), BVMW-Senatsbeaufunter anderem Bundeskanzlerin tragte des Landeswirtschaftssenats Thüringen, Dr. Angela Merkel, Bundesverkonnte bei der Sonderfahrt mit dabei sein. kehrsminister Alexander Dobrindt, die Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn AG sowie Dr. Karen Römpler vom BVMW teil. Die neue Eisenbahnstrecke Erfurt–Leipzig/Halle ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8. Für rund zehn Milliarden Euro werden etwa 500 Kilometer Bahnstrecken zwischen Berlin, Halle/Leipzig, Erfurt und Nürnberg ausgebaut. Die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle ist die innovativste Strecke im Netz der Deutschen Bahn.
Wirtschaftsindex für die Mecklenburgische Seenplatte Mit mehr als 50 Unternehmen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte hat die Marketing-Strategieberatung zoneEINZ aus Feldberg im vergangenen Jahr gesprochen, um in der Region eindeutige Tendenzen der wirtschaftlichen Entwicklung auszuloten. Auf der Grundlage der vielen Gespräche wurde der „Wirtschaftsindex 2015 – Mecklenburgische Seenplatte“ fertiggestellt. Inzwischen wurde das 20-seitige Dossier bei den Vorständen von Verbänden, Kammern, Kommunen und Unternehmen eingereicht und dort durchweg positiv aufgenommen. Der Wirtschaftsindex präsentiert neben seinen Schwerpunktthemen Verbands- und Netzwerkarbeit, Mitarbeitergewinnung und Infrastruktur nicht nur Meinungsforschung, sondern auch frische und ungewöhnlich praxisorientierte Lösungsansätze. „Wir freuen uns, dass es diese Ergebnisse gibt und wir freuen uns noch mehr darauf, sie in einem Jahr, in zwei Jahren und in allen weiteren Jahren bei den nächsten Ausgaben des Wirtschaftsindex als Vergleichswerte anführen zu können“, so Wolf Arnold (BVMW Mecklenburg-Vorpommern), der den Wirtschaftsindex im Neustrelitzer Landeszentrum für Erneuerbare Energien präsentierte. Wirtschaftsindex Download unter: www.zone-einz.de/wirtschaftsindex2015.pdf
Provadis erhält Gütesiegel für nachhaltige Qualifizierung Hinter der Abkürzung Q3SQ verbirgt sich ein neuer Qualitätsstandard für Soziale und nachhaltige Qualifizierung: Quality Standard for Social and Sustainable Qualification. Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH hat als erster hessischer Bildungsdienstleister das Siegel des Qualifizierungsförderwerks Chemie GmbH erhalten. Ziel des neuen Gütesiegels ist Ralf Erkens, Bezirksleiter Rhein-Main der IG BCE, und Helmut Krodel, Geschäftsführer es, Qualitätsmanagement mit Sozial- und des Qualifizierungsförderwerks Chemie Umweltstandards für die Aus- und WeiGmbH, überreichen das Q3SQ-Gütesiegel an terbildung in der chemischen Industrie zu Provadis-Geschäftsführer Dr. Udo Lemke. verbinden. Das Gütesiegel orientiert sich an international anerkannten Prinzipien und Initiativen, wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Agenda 21 für eine nachhaltige Entwicklung und des Global Compact der Vereinten Nationen, der Responsible Care Initiative der Chemischen Industrie sowie dem Berichtsstandard der Global Reporting Initiative. www.provadis.de
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Decke mit Wohlfühlfaktor In jeder Ausgabe stellt Der Mittelstand. BVMW-Mitgliedsunternehmen und deren Produkte vor. Diesmal zeigt Deckenspezialist OWA, wie mit seinen Deckensegeln eine perfekte Raumakustik gewährleistet werden kann.
Ansprechender Schutz Seit mehr als 50 Jahren ent wickelt, produziert und vertreibt OWA Deckensysteme aus Mineralwolle. Gefertigt werden komplette Deckensysteme, die auf anspruchsvolle Nutzungs anforderungen verschiedener Räume abgestimmt sind. Zu diesen Anforderungen zählen insbesondere Raumakustik, ansprechendes Design und Brandschutz sowie Hygiene, Feuchtebeständigkeit und Luftreinheit.
Punktgenaue Hörsamkeit Mit dem von OWA neu entwickelten Deckensegel lassen sich Räume gezielt zu einer perfekten Akustik anpassen. Als Vorrichtung zur raum akustischen Verbesserung oder zur wirkungsvollen Erstausstattung eines Raums stellen die Deckensegel eine preislich interessante Alternative zur klassischen Form der Schalldämpfung dar.
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Unternehmensprofil Geschäftsführer: Mathias Schaper (Sprecher) und Jürgen Theobald sowie Stellv. GF Maximilian von Funck Sitz: Amorbach (Bayern) Gründung: 1948 Mitarbeiter: ca. 475 Branche: Trockenbau Maximilian von Funck (Stellvertretender Geschäftsführer), mit den Geschäftsführern Mathias Schaper und Jürgen Theobald (v. li.).
www.owa.de
Vorläufer aus Bayern 1948 als Holzfaserplattenwerk gegründet, begann OWA 1961 als erster Hersteller in Europa mit der Produktion von Mineralplatten. Auf dem 200.000 m² großen Gelände im bayerischen Odenwald, wo sich zugleich Hauptsitz und -produktion befinden, werden heute täglich über 110.000 m² Deckenplatten produziert.
Kommunikativ und stilvoll Die Deckensegel von OWA bestehen entweder aus Glas wolle oder aus einer weißen Mineralplatte. So tragen sie a uch zur Verschönerung des Raumbildes bei und verbessern die kommunikative Situation durch eine klare Differenzierung des Raumschalles. Das Geheimnis liegt im Konzept: unterschiedliche Formen und Formate erlauben clevere Kombi nationsmöglichkeiten.
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Kletterkünste gefragt Industriekletterer müssen nicht nur in schwindelerregenden Höhen agieren, sondern auch handwerklich sehr geschickt sein. Ein Job für starke Nerven. Die Quasary GmbH mit Sitz in Berlin hat sich auf diese besondere Dienstleistung spezialisiert. Arbeiten in einer Höhe, wo bei den meisten Menschen Atemnot, Schwindel und Übelkeit aufkommen würden – für Robert Strecker ist das kein Problem. Mit Höhenangst hatte der 2,14-Meter große Unternehmer noch nie zu kämpfen. Als er durch Freunde auf den Beruf des Industrie kletterers stieß, wollte er es auch mal ausprobieren und fand schließlich in diesem Gewerbe seine Berufung. Drei Jahre ist es her, seit er gemeinsam mit seinem Partner Daniel Schrader das Unternehmen gründete, zunächst als einfache GbR mit Sitz in Köpenick. Später, im Jahr 2014, wurde das Unternehmen zu einer GmbH und bezog Quartier in Berlin-Lichtenberg.
Der Auftrag in der DZ-Bank war eine besondere Herausforderung für die Kletterer.
Einsatz am Windrad.
QUASARY ist zwar ein junges Unternehmen, es ist jedoch in seiner kurzen Geschichte bereits stark gewachsen und konnte sich sogar international einen Namen machen. Zu Beginn bestand das Team aus fünf Mitarbeitern, heute sind es bereits neun Festangestellte. Hinzu kommt ein großes Netzwerk von freischaffenden Kletterern, zu denen Dachdecker, Schweißer, Elektriker und viele mehr gehören. „Das ist unsere Besonderheit“, erklärt Strecker, „wir sind sehr flexibel, da wir uns auf viele verschiedene handwerkliche Tätigkeiten spezialisieren.“ Am häufigsten betreiben sie Glas- und Fassadenreinigung, Werbemontage, aber auch Arbeiten an Mästen, in Schächten oder Kanälen. Doch neben solchen Standard-Einsätzen bekommt das Unternehmen auch hochgradig spezielle Aufträge, bei denen so manch einer verzweifeln würde. Aber nicht Strecker und Schrader. Eine besondere Herausforderung war es, die Glasdecke und das Edelstahlgebilde im Inneren der DZ-Bank am Pariser Platz in Berlin zu reinigen. Keine leichte Aufgabe, wie sich herausstellte: „Woran viele Architekten bei der Konstruktion eines Gebäudes nicht denken, ist die Frage, wie sich dieses später einmal pflegen lässt“, erklärt Strecker. Die DZ-Bank wurde nach einem Entwurf des Star-Architekten Frank Gehry erbaut, der für seine höchst ausgefallene und dekonstruktivis tische Architektur bekannt ist. „Doch so genial die Konstruktion auch sein mag, ohne
Fotos: Quasary GmbH
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Sicherungspunkte an der Decke ist es praktisch unmöglich, dorthin zu klettern“, so Strecker. Für die Arbeiten an der DZ-Bank kam ein spezieller Kletterstuhl zum Einsatz, der nicht zur Standardausrüstung gehört. Zur Standardausrüstung zählen unter anderem Trag- und Sicherungsseil, Komplettgurt, Helm, Abseil- und Sicherungsgerät bis hin zu Falldämpfer und Handsteigklemme. Insgesamt belaufen sich die Kosten für eine Komplettausrüstung auf rund 2500 Euro. Dabei kann die Ausrüstung bei einem einzigen Einsatz beschädigt und somit für weitere Einsätze unbrauchbar werden, wie etwa bei starker Sonneneinstrahlung, extremer Hitze, oder bei Kontakt mit chemischen Stoffen. Über die Gefahren, die mit diesem Beruf zusammenhängen, sind sich Strecker und Schrader sehr bewusst. Wie der Fachverband FISAT veröffentlichte, verunglückten im Sommer des Jahres 2013 zwei Kletterer, die bei Wartungsarbeiten an einem Antennenmast (120 m) und einem Schornstein (170 m) in den Tod stürzten. Daher steht eine Vorbereitung für solche Gefahrensituationen bei der Ausbildung im Mittelpunkt. Auch die Rettung einer hilflosen Person im Seil, das heißt, einer Person, die sich in einem orthostatischen Schock beziehungsweise einem Hängetrauma befindet, ist essenziell bei der Arbeit als Industriekletterer. Kommt es zu solch einer Situation, muss die betroffene Person innerhalb von zwanzig Minuten gerettet werden, ansonsten kann es tödlich für sie enden. „Das kommt aber so gut wie nie vor, das sind wirklich nur Einzelfälle“, beruhigt Strecker. Bei QUASARY ist ein solcher Fall zum Glück noch nie vorgekommen. Trotzdem, ganz ohne Gefahren sind die Arbeiten nicht. Am gefährlichsten sind die Arbeiten an Silos, beispielsweise an Kraftwerksund Lebensmittelkesseln, Müllverbrennungsanlagen oder Brennkammern. „Man kommt nur von oben hinein und muss im Dunkeln mit schwerstem Gerät die Schlacke abschlagen. Dabei kann es passieren, dass ein Schlackebrett, welches bis zu zwei Meter breit sein kann, abbricht und den Arbeiter erschlägt“, erklärt Strecker. Daher ist höchste Vorsicht geboten. Zudem kann es zur Entwicklung von gefährlichen Gasen kommen, darum muss der Kontakt mit dem sich oben befindenden Kletterer dauerhaft sichergestellt sein. Generell gilt stets die Regel: Nie alleine klettern, mindestens zu zweit. Strecker selbst klettert mittlerweile nur noch selten, doch ist er bei fast jedem größeren Einsatz
Das Quasary-Team (in der DZ-Bank, Berlin): Mit seinen 2,14 Metern überragt Firmengründer Robert Strecker (Mitte) seine Kollegen um einiges.
vor Ort und observiert die Arbeiten, kontrolliert, dokumentiert und fotografiert. Der Kontakt zu den Kletterern ist ihm sehr wichtig. Dieses Jahr soll das Team erweitert werden, auf fünfzehn bis zwanzig feste Kletterer. Es ist zu erwarten, dass das junge Unternehmen in den nächsten Jahren weiterhin wachsen wird. Das haben sich die beiden Inhaber jedenfalls fest vorgenommen. Berlin ist Sitz des Unternehmens und zugleich Haupteinsatzort. Dabei ist die Konkurrenz nicht klein, ganz im Gegenteil: „In Berlin ist die wahnsinnig groß, man merkt es vor allem an den Preisen“, so Strecker. Doch nicht nur in Berlin, sondern auch deutschlandweit und sogar weltweit ist das Unternehmen tätig: Es kamen schon Aufträge aus Griechenland, Kroatien, der Schweiz, England, Russland und sogar Katar. Ziel von QUASARY ist es, das Geschäft in Europa weiter auszubauen. „Aber zunächst wollen wir den Berliner Markt ausschöpfen“, erklärt Strecker. Die beiden, Strecker und Schrader, träumen davon, den Berliner Fernsehturm beklettern zu dürfen, oder von Einsätzen am Eiffelturm und am Skywalk im Grand Canyon.
QUASARY GmbH Inhaber: Robert Strecker & Daniel Schrader Gründungsjahr: 2013 Größe: 9 Mitarbeiter Sitz: Berlin-Lichtenberg Branche: Industriekletterer www.quasary.de
Helena Moser BVMW
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Datensicherheit Made in Germany Der Fortschritt der Kommunikationstechnologie bewegt sich mit Überschallgeschwindigkeit über die digitale Autobahn. Daten sind der Rohstoff der Gegenwart. Damit dieser sicher genutzt werden kann, braucht es höchste Sicherheitsstandards.
G Data-Campus in Bochum.
Heute können Unternehmen und Haushalte angesichts immer kürzerer Innovationszyklen schlicht nicht mithalten.
G DATA Software AG www.gdata.de
Thomas Kolbe BVMW-Pressesprecher Nordrhein-Westfalen
„Als G DATA an den Start ging, war der Onlinedienst BTX noch das Non-Plus-Ultra. Die Deutsche Bundespost setzte damals den Standard. Blickt man zurück, war das die digitale Steinzeit“, erinnert sich G Data-Vorstand Walter Schumann. Als der PC seinen weltweiten Siegeszug antrat, haben die G Data-Gründer schnell reagiert und den wachsenden Bedarf an Sicherheitslösungen erkannt. Der Durchbruch kam mit der globalen Vernetzung der Rechner. Es begann das Zeitalter atemberaubender Beschleunigung technologischer Entwicklungen. Heute können Unternehmen und Haushalte angesichts immer kürzerer Innovationszyklen
schlicht nicht mithalten. Vor allem die Datensicherheit bleibt dann auf der Strecke. Nutzerbezogene Softwarelösungen wie Virenschutzprogramme bewegen sich im Strom der Veränderung und befeuern die allgemeine Entwicklung der Informa tionstechnologie. Sie bieten schnell implementierbare Problemlösungen.
Der digitale Urknall Und was hat sich alles in dieser Zeit verändert: Es ist eine bemerkenswerte Koinzidenz der Ereignisse, dass während der Zeit des Falls des Eisernen Vorhangs, die Freiheit des Datenflusses das Leben der Menschen durcheinanderwirbelte: Shopping in der Virtualität, News in Echtzeit oder Entertainment on Demand, innerhalb von nur einer Generation formte der technologische Wandel immer neue gesellschaftliche Handlungsmuster. Immer mit dabei: G DATA, die heute mit einem Team von mehr als 470 Mitarbeitern an neuen Sicherheitslösungen arbeitet und User in mehr als neunzig Ländern bei der Sicherung ihrer Daten und Hardware unterstützt. Bundeswirtschaftsministerium und BVMW versuchten indes, die bislang eher passiven Mittelständler und die zögerliche Politik wachzurütteln und auf die Chancen von Digitalisierung und Big Data hinzuweisen. Neben dem Ausbau der Breitband-Infrastruktur zur schnellen Datenleitung wird angesichts millionenfacher Schadsoftware und wachsender Gefahr von Cyberattacken vor allem der Datensicherheit eine enorme Bedeutung zukommen. G DATA wird seinen Teil dazu beitragen, die immer noch offene Sicherheitsflanke des Mittelstands zu schließen.
Foto: G DATA Software AG
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Vor dreißig Jahren brachte Andreas Lüning, Mitgründer der G DATA Software AG, seinen Virenkiller AntiVirus an den Start. Vier Jahre bevor das Internet in seine Beta-Phase eintrat, lieferte der angehende Informatiker Lüning zusammen mit zwei Kommilitonen den Beweis, dass Pioniergeist und Technikbegeisterung nicht nur im Silicon Valley zu Hause sind, sondern, geschickt kombiniert, ihren Siegeszug überall antreten können. Die Bochumer schrieben mit der Gründung von G DATA eine für den IT-Bereich archetypische Gründerstory und entwickelten aus einer Studentenfirma in der Garage der Eltern einen Global Player in Sachen IT-Sicherheit.
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Flexibel durch Fachkräfte auf Zeit Die Gess Group vermittelt Mittelständlern und Konzernen bundesweit Fachkräfte auf Zeit. Flache Hierarchien, kurze, schnelle Entscheidungswege sowie ein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern und Kunden, damit konnte die Gess Group sich ein Vierteljahrhundert erfolgreich im Auf und Ab der Personaldienstleistungsbranche behaupten. Das Unternehmen wurde 1991 von Iris und Wolfgang Gess in Düsseldorf als Personalberatung gegründet, rasch entstand ein dichtes Niederlassungsnetz von Nord nach Süd und von West nach Ost. „Wir haben immer wieder unser Dienstleistungsportfolio an die Bedürfnisse des sich wandelnden Arbeitsmarktes angepasst“, erklärt Iris Gess. Für die Belange des Mittelstands setzte sie sich besonders als Vorstandsmitglied des BVMW von 2007 bis 2013 ein. 2010 verkaufte das Ehepaar die Gess & Partner GmbH an einen Investor, die Capiton AG, die seitdem weiter expandiert. Seit 2011 verstärken die Best Job Gruppe sowie die Graeber & Partner GmbH die Gess Group, die heute mit 19 Niederlassungen bundesweit vertreten ist. Seit 2014 führt das Geschäftsführerduo Christian H. Schneider und Christian Schmalen die Group und baut den Marktanteil stetig weiter aus. Den Erfolg des Unternehmens führen sie unter anderem auf die Vernetzung der Niederlassungen sowohl in strategischen Fragen als auch im operativen Geschäft zurück.
Foto: Gess und Partner
Ein Konzept, das nach Peter Beurlen, Geschäftsführer der Graeber & Partner Fachpersonal GmbH in Münster, aufgeht: „Durch die Zugehörigkeit zur Gess Group konnten wir im Bereich Engineering durchstarten. Wir profitieren von dem dichten Niederlassungsnetzwerk und der internen Bewerberdatenbank.“ Ebenfalls perfekt in die Gruppe passt die BJC Best Job IT Services GmbH mit Sitz in Hamburg. „Auch der IT-Sektor verlangt eine große Flexibilität, vom Projektmanagement über die Vermittlung von Freiberuflern, der Personalvermittlung bis zur Arbeitnehmerüberlassung“, erklärt Geschäftsführer Michael Meins.
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Die Geschäftsführer der Gess Group: Christian H. Schneider (li.) und Christian Schmalen.
Über die Gess & Partner GmbH: Gründung: 1991 durch Iris und Wolfgang Gess Portfolio: Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung, On-Site- und Interimsmanagement Mitarbeiter: ca. 1.850 Mitarbeiter Jahresumsatz: 62 Millionen Euro www.gess-group.de
Für seine Kunden aktiviert der Dienstleister alle Kanäle. „Wir checken unsere interne Datenbank, schalten Anzeigen und nutzen Internetbörsen sowie alle relevanten Social Media-Plattformen. So können wir unseren Kunden bereits innerhalb weniger Stunden nach Auftragseingang eine erste Rückmeldung geben“, so Christian Schneider. Für die Unternehmen bringt Zeitarbeit eine wichtige Flexibilität bei Auftrags spitzen und für die Mitarbeiter der Gess Group ist sie ein Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt. Und das wissen sie zu schätzen. Im FOCUS Magazin schaffte es die Gess Group 2016 unter die Top 10 der „Besten Arbeitgeber Deutschlands“. Das Ranking basiert auf einer unabhängigen Befragung über ein Online Access Panel auf Xing sowie auf der Plattform kununu.com.
Für die Unternehmen bringt Zeitarbeit eine wichtige Flexibilität bei Auftragsspitzen.
Dr. Susann Tuchel www.textpublik.de
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Abwasser per Vakuum Vier Jahre Zeit zum Einarbeiten, dann rückte Antje Adler den Chefsessel für sich zurecht. Jetzt leitet die 32-jährige die Geschicke der Vakuum Anlagenbau GmbH (VAb) im Dörfchen Plodda im südlichen Sachsen-Anhalt – eine beispielhafte Unternehmensnachfolge. Die junge Frau ist gut gelaunt. Den Stress der ersten Wochen als Geschäftsführerin spürt der Gesprächspartner nicht. Zwar sei das nicht ihr Berufswunsch gewesen, räumt sie ein. Doch mit der Gründung der eigenen Familie kam auch die Entscheidung für die Sesshaftigkeit. Und Vater Frank Mathias suchte gerade einen Nachfolger für das eigene Unternehmen. „Da habe ich allen Mut zusammengenommen und mich der Aufgabe gestellt.“ Das nötige Rüstzeug hatte Antje Adler rechtzeitig mit einem Maschinenbaustudium erworben und in anderen Betrieben Erfahrungen gesammelt. 1995 schlug die Geburtsstunde von VAb. Die Gründung war eine typische Nachwendegeschichte im Osten Deutschlands. Frank Mathias, ein ehemaliger Abteilungsleiter im Kraftwerk Bitterfeld, das Betriebe im Chemiedreieck versorgte, suchte eine neue Herausforderung. Vakuumanlagen speziell für die Abwasserentsorgung reizten ihn, forderten seine technischen Erfahrungen. Überall dort, wo Lösungen mit klassischen Pumpwerken bei einer Kanalisation zu aufwändig sind, kommen Vakuumanlagen zum Einsatz, weil sie wenig störanfällig sind und wenig Wartung brauchen. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte der Firmengründer ein passgenaues Patent in den USA und kaufte die Lizenz für Deutschland. Seitdem plante und baute die VAb bisher gut 130 Vakuum entwässerungssysteme in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich und Irland, und modernisierte noch einmal mehr als 60 weitere Anlagen. Knapp ein Drittel der Anlagen werden von Plodda aus überwacht. Mit Freude berichtet Antje Adler von einem Auftrag auf der Nordseeinsel Fehmarn, wo allein zehn Anlagen ihre Pumpendienste leisten.
Moderne Vakuumtechnik aus Sachsen-Anhalt in der Tierärztlichen Hochschule Hannover im Einsatz.
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Fotos: VAB
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Foto: Klaus-Peter Voigt
Auf der Insel Fehmarn verbirgt sich das Herzstück eines Vakuumentwässerungssystems in einem farbenfrohen Betoncontainer.
Antje Adler übernahm 2015 die Verantwortung für das vom Vater gegründete Unternehmen.
In der sachsen-anhaltinischen Firma will man sich aber nicht auf den bisherigen Lorbeeren ausruhen. Forschung und Entwicklung gehören ebenso wie innovative Anwendungen zum Alltag. Die Geschäftsführerin berichtet von einer Lösung zur Abwasserentsorgung in einem Neubau mit 19 Tierställen der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der demnächst in Betrieb geht. „Wir haben uns an diese Aufgabe mit ihren hohen Sicherheitsanforderungen gewagt“, sagt sie. Intelligente Lösungen dieser Art für Innen räume will man nun verstärkt anbieten, um das neu gewonnene Ingenieurswissen dafür zu nutzen. Parallel dazu arbeiten die Spezialisten an der Entwicklung eines autarken Toilettensystems, das bei Großveranstaltungen zum Einsatz kommen soll. Damit können in Zukunft Abwässer an Ort und Stelle in einzelne Bestandteile getrennt und dadurch effektiver und ökologischer als bisher üblich entsorgt werden. Antje Adler zeigt sich optimistisch, dass es gelingen wird, dafür neue Partner ins Boot zu holen. „Wenn wir erfolgreich sind, könnte das ein zweites Standbein für uns als Mittelständler werden“, so ihre Einschätzung. Der Chefsessel sei eben kein Ruheplatz und Verantwortung für die 18 Mitarbeiter gehöre dazu. Dass ihr dabei der Vater beratend zur Seite steht, hält die 32-jährige für einen Glücksfall.
VAb VakuumAnlagenbau GmbH www.vab-vakuum.com
Klaus-Peter Voigt BVMW-Pressesprecher Sachsen-Anhalt
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Erfolgreiche BVMWBundestagung: Gemeinsam. Stark. Für die Zukunft. Rund 300 Verbandsrepräsentanten aus dem In- und Ausland kamen bei der ersten BVMW-Bundestagung des Jahres in Düsseldorf zusammen. Spitzenpolitiker und Top-Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft gaben dem Verband und seinen Mitgliedern exklusive Informationen und neue Impulse. Kanzlerin zur (unbegrenzten) Aufnahme von Flüchtlingen sei „nicht vom Ende her gedacht“ gewesen. Der Topökonom warnte zugleich, Deutschland sei bei allen wichtigen Ranglisten in den letzten Jahren zurückgefallen. Eine Standortbestimmung der Eurozone aus Sicht der Bundesbank nahm deren Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele vor. Mit dem Mark Twain-Zitat „Ab heute gebe ich nur noch so viel Geld aus, wie ich einnehme – auch wenn ich mir dafür Geld leihen muss“ kritisierte er die nationale Schuldenpolitik vieler EU-Mitgliedsländer. Fulminanter Auftakt mit Mario Ohoven.
In seinem fulminanten Eröffnungsvortrag analysierte Mario Ohoven die globale wirtschaftliche Lage und die ernsten Herausforderungen, die sich daraus für den deutschen Mittelstand ergeben. „2016 wird ein weltwirtschaftlich schwieriges Jahr“, so der Mittelstandspräsident. Das drängendste Problem neben den zu erwartenden Verwerfungen auf den internationalen Märkten sei die anhaltende Massenmigration von Flüchtlingen nach Deutschland. Hier müsse die Bundesregierung schon angesichts der Kosten von mindestens 15.000 Euro pro Flüchtling und Jahr endlich handeln und den Zustrom wirkungsvoll eindämmen. Ebenso klare Worte in der Flüchtlingsfrage fand Wolfgang Bosbach (CDU), MdB. Der langjährige Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses forderte insbesondere die Flüchtlinge aus muslimischen Ländern auf, sich an unsere Rechtsund Werteordnung zu halten: „Wer glaubt, in Deutschland nach der Scharia leben zu müssen, der hat sich das falsche Land ausgesucht.“ Vorsichtige Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung übte Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institute und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BVMW. Die Entscheidung der
Mit einem substanzvollen Vortrag zum „Wissen als Währung der Zukunft“ führte sich der frühere sächsische Kultusminister Prof. Dr. Roland Wöller, MdL, als neuer Bundesgeschäftsführer des BVMW ein. Seine Erfahrung: Bildung in Deutschland funktioniere häufig noch immer nach dem Motto „Nur die Besten aufs Gym nasium – und meine Kinder“ … Einen Blick in die Arbeitswelt von morgen wagte Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Abicht. Der Zukunftsforscher wies darauf hin, dass bis zum Jahr 2035 bis zu 47 Prozent aller Arbeitsplätze automatisierbar seien. Umso mehr sei Digitalkompetenz in den Unternehmen gefragt. Den Unternehmern exklusive Informationen und unmittelbaren Nutzen zu bieten, darum ging es auch bei den Workshops und Impulsvorträgen für die Verbandsrepräsentanten. So machte sie Starcoach Karsten Brocke fit für die Gespräche mit Mittelständlern vor Ort. In seiner inspirierenden Abschlussrede forderte Mario Ohoven dazu auf, 2016 zum Jahr des digitalen Durchbruchs für den Mittelstand zu machen. Deutschland müsse sich bei der Digitalisierung weltweit mit an die Spitze setzen. Hierzu gebe der BVMW wertvolle Impulse an Unternehmer und Politiker.
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Umjubelt: Wolfgang Bosbach, MdB, kritisierte die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin.
Neuer Bundesgeschäftsführer für den BVMW: Prof. Dr. Roland Wöller, Minister a. D.
Prof. Dr. Dr. h. c. Bert Rürup, Präsident Handelsblatt Research Institute, Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat des BVMW.
Gemeinsam lernen – Verbandsbeauftragte Isabell Zerres inmitten ihrer Kollegen.
Fotos: Steffen Höft
Visionär: Zukunftsforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Abicht.
BVMW-Vizepräsident Dr. Hans-Michael Pott und Prof. Dr. Elisabeth Pott, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung.
In Workshops von- und miteinander lernen, Nutzen für die Unternehmer vermitteln.
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Finanzfachmann: Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.
Dynamischer Coach: Karsten Brocke, Experte für Wahl- und Kaufentscheidungen.
Stimmgewaltiger Stargast: Sopranistin Ludmila Larusso.
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Foto: © Andrey Popov – Fotolia.com
Gelungene Stabübergabe
Minister a. D. Prof. Dr. Roland Wöller ist neuer BVMW-Bundesgeschäftsführer und tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Minister a. D., an, der in den baden-württembergischen Wahlkampf zieht.
Prof. Dr. Roland Wöller
Der Mittelstand.: Was reizt Sie als erfahrener Landespolitiker und langjähriger Staatsminister in Sachsen an der neuen Aufgabe im BVMW?
Branchen oder aktuell an die Flüchtlingskrise, bei der die enorme bildungspolitische Integration noch vor uns liegt.
Prof. Dr. Roland Wöller: Der Mittelstand ist Herzkammer der deutschen Wirtschaft und Triebfeder für Forschung und Innovation in unserem Land. Über 60 Prozent aller Arbeitsplätze stellen die mittelständischen Unternehmen. Diese beeindruckenden Zahlen kommen nicht von ungefähr. Kern des Erfolges ist die von langfristigem Denken geprägte Unternehmenskultur. Der BVMW repräsentiert diese wie kein anderer Verband. Dem Mittelstand die Stimme zu geben, die er braucht, halte ich für eine höchst spannende Aufgabe, daher freue ich mich, ab sofort Teil des erfolgreichen BVMW-Teams zu sein.
Für Unternehmen spielt auch die Weiterbildung der Mitarbeiter eine immer wichtigere Rolle. Um in Zeiten der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns alle, vom Azubi bis zum Geschäftsführer, kontinuierlich weiterbilden. Das Stichwort Lebenslanges Lernen muss auch mit Leben gefüllt werden.
In Ihrer Zeit als Kultusminister schnitt Sachsen regelmäßig als bestes Bundesland bei Bildungsvergleichen ab. Welche Rolle spielt die Bildungspolitik für Sie aus unternehmerischer Sicht? Bildung ist der wichtigste Rohstoff, den wir in Deutschland haben. Eine gute Bildungspolitik ist somit die mit Abstand lohnendste staatliche Investition. Wissen ist die Währung der Zukunft. Man denke nur an den Fachkräftemangel vieler
Seit 1999 gehört Prof. Dr. Roland Wöller dem Sächsischen Landtag an. Das Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre schloss er mit der Promotion ab, 2006 berief ihn die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden zum Professor für Volkswirtschaftslehre und Umweltökonomie. Nach der Berufung im Jahr 2007 zum Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft war er von 2008 bis 2012 Sächsischer Staatsminister für Kultus und Sport.
Welche politischen Schwerpunkte wünschen Sie sich von der Bundesregierung in den nächsten Jahren? Der Verband hat sich seit seiner Gründung vor 40 Jahren als die Stimme des Mittelstands etabliert. Auf die bisherigen Erfolge, etwa bei der Vermeidung überbordender Bürokratie – Stichwort: Elena – darf der Verband zu Recht stolz sein. Aktuell befinden wir uns aber an einem Scheideweg. Anstatt sich im Klein-Klein von Regulierungsvorhaben zu verirren, müssen wir den Weg zu den großen Linien zurückfinden. Mit der Digitalisierung und dem nicht abreißenden Flüchtlingsstrom stehen uns massive Veränderungen bevor. Für Unternehmen sind die sich verändernden Rahmenbedingungen große Herausforderungen, aber auch große Chancen. Über Erfolg oder Misserfolg entscheiden letztlich das unternehmerische Geschick und die von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen. Es ist unsere Aufgabe, die Interessen des Mittelstands, sei es bei TTIP oder der Erbschaftsteuer, gegenüber der Politik erfolgreich zu vertreten. Auf diese Aufgabe freue ich mich.
Foto: Steffen Höft
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Bundeswirtschaftssenat – Inspirationen für 2016 Einen Besuch in der Königlichen Porzellanmanufaktur, einen Empfang in der französischen Botschaft und Vorträge von Top-Referenten konnten die Bundeswirtschaftssenatoren zum Jahresausklang in Berlin genießen – ein Programm der Sonderklasse für die Vorzeigeunternehmer. Rund 60 hochkarätige Unternehmerinnen und Unternehmer waren auf Einladung des BVMW nach Berlin angereist. Zum Auftakt des Tagesprogramms waren die Teilnehmer zu Gast bei der weltbekannten Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM). Unter der Führung von Geschäftsführer Jörg Woltmann konnten die Gäste den handwerklichen Produktionsprozess hautnah miterleben. Einst im persönlichen Besitz von Friedrich dem Großen, fertigt KPM noch heute stilistisch einzigartiges Porzellan von höchster Qualität und nach überliefertem Verfahren. Bevor ein Stück das kobaltblaue Zepter erhält, durchläuft es zahlreiche Arbeitsschritte und strenge Qualitätskontrollen. So wird jedes Exemplar zum Meisterwerk. Seit 250 Jahren wird am historischen Standort in Berlin-Tiergarten das über Generationen gewachsene Handwerk gepflegt. Es war ein höchst außergewöhnliches Erlebnis, den Künstlern bei der Herstellung des Porzellans über die Schulter schauen zu können.
handeln: Sowohl in Orchestern als auch Unternehmen hängt der Erfolg von der entscheidenden Frage ab, wie sich aus individueller Kompetenz und Vielfalt unternehmerische Einheit und Identität entwickeln lassen. Zum Abschluss des festlichen Abends wurde den Spitzenunternehmern Oliver Kastalio, Thomas Borst und Rainer Bilgeri die Senatorenwürde verliehen.
Prof. Dr. Menachem Ben-Sasson, Präsident der Hebräischen Universität Jerusalem.
Empfang in der Französischen Botschaft in Berlin durch den Botschafter S. E. Philippe Étienne (re.).
Meister des Taktstocks: Dirigent und Managementcoach Christian Gansch.
Im Anschluss daran hatten die Senatoren und Senatorinnen die große Ehre, vom französischen Botschafter, S. E.. Philippe Étienne, persönlich in seiner Botschaft empfangen zu werden. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die deutschfranzösischen Wirtschaftsbeziehungen.
Fotos: Jörg Carstensen
Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag des Präsidenten der Hebräischen Universität Jerusalem, Prof. Dr. Menachem Ben-Sasson. Der Historiker und Politiker, der von 2006 bis 2009 in der Knesset saß, referierte über die Zukunft der globalen Innovationspolitik. Forscher der Hebräischen Universität von Jerusalem haben bis heute über 20 Nobelpreise erhalten. Am Abend fand mit einem exklusiven Empfang im Hotel The Ritz-Carlton die traditionelle Adventsgala statt. Der Dirigent und Managementcoach Christian Gansch, vierfacher Grammy-Preisträger, zeigte in seinem inspirierenden Vortrag auf, was Unternehmen von Orchestern lernen können. Vom Solo zur Sinfonie – wie aus Vielfalt Einheit entsteht, aufeinander hören, miteinander
Zu Gast in der KPM, einer der ältesten und bekanntesten Porzellan-Manufakturen der Welt.
Die Senatoren dokumentieren durch ihre Mitgliedschaft im Bundeswirtschaftssenat ihr Bewusstsein und ihr aktives Engagement für eine nachhaltige, ökosoziale und verantwortliche Unternehmensführung. Sie stehen für die unternehmerische Verantwortung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
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Impulse für die Energiewirtschaft Im Gespräch mit dem Energiebeauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß, bekennt sich die BVMW-Energiekommission zur Nachhaltigkeit und stellt die Weichen für die Zukunft.
Thomas Bareiß, der Energiebeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (2. v. li.) im Gespräch mit Mitgliedern der Energiekommission: Reinhard Schneider, Patrick Meinhardt, Philipp Behm (v. li.).
Der bewusste und nachhaltige Umgang mit Natur und Rohstoffen ist kein neuer Ansatz. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts prägte Hans Carl von Carlowitz den Begriff der Nachhaltigkeit. Er war königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Kammer- und Bergrat sowie Oberberghauptmann des Erzgebirges und kritisierte angesichts knapper Holzbestände den auf kurzfristigen Gewinn angelegten Raubbau an den Forstbeständen. Holz war zu dieser Zeit die Hauptquelle für Energie und essentiell für den im Erzgebirge betriebenen Erzabbau.
Philipp Behm BVMW
Damals wie heute ist die Verfügbarkeit von Energie einer der wesentlichen Faktoren für eine funktionierende Wirtschaft und Wohlstand. Aus diesem Grund wurde vor fast fünf Jahren die Energiekommission des BVMW gegründet. Seither diskutieren die Mitglieder des Gremiums die wichtigen energiepolitischen Fragen unserer Zeit und geben wichtige mittelständische Impulse für die politischen Debatten auf Bundesebene. Zuletzt diskutierten die Unternehmer mit dem Energiebeauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß, über die Digitalisierung der Energiewirtschaft. Dabei wiesen sie insbesondere auf die Bedeutung der richtigen Rahmenbedingungen für den Mittelstand hin. Der deutsche
Mittelstand ist hoch innovativ. Um sein Potenzial auch in der Digitalisierung der Energiewirtschaft entfalten zu können, braucht es offene Standards, damit neue Ideen ihren Weg in den Markt finden können. Die Einbindung der Erneuerbaren Energien in das Energiesystem und die dringend notwendige Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Mobilität kann nur mit einer modernen Informations- und Kommunikationstechnologie gelingen. In der Digitalisierung liegt großes Potenzial für den effizienten und nachhaltigen Umbau der Energiewirtschaft. Seit ihrer Gründung verfolgt die Energiekommission des BVMW das Ziel nachhaltiger Energiepolitik. Neben der Energieversorgung möchte sich die Kommission künftig stärker Themen rund um die Verfügbarkeit und Nutzung von Ressourcen widmen. Die Positionierung zum geplanten Wertstoffgesetz der Bundesregierung war hier nur der Auftakt. Künftig nennt sich die Kommission daher „Kommission für Energie und nachhaltiges Wirtschaften“. Damit unterstreicht die Kommission ein wesentliches Prinzip mittelständischer inhabergeführter Unternehmen: den Fokus auf nachhaltige Entwicklung legen, statt auf kurzfristige Gewinne – so wie es von Carlowitz bereits im frühen 18. Jahrhundert gefordert hat.
Impressum Der Mittelstand. Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Präsident Mario Ohoven Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin www.bvmw.de Dieser Ausgabe liegen die Broschüren „Der Bundeswirtschaftssenat im Dialog“ mit Alfred Jung und Sven Tilch bei. Titelbild: Gloszilla – Colourbox.com
Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de Judith Blask Rotger H. Kindermann (Korrespondent) Helena Moser Chiara Ohoven (Art Director) Friederike Pfann Eberhard Vogt (Chefredakteur) Verlag mattheis. werbeagentur gmbh Kastanienallee 4 10435 Berlin Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de
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Das Magazin „Der Mittelstand.” ist das offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet.
Druckauflage: 30.000 4/2015
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Weitere Informationen unter Dell.com Dell GmbH, Main Airport Center, Unterschweinstiege 10, 60549 Frankfurt am Main. Geschäftsführer: Doris Albiez, Jürgen Renz, Mark Möbius. Vorsitzende des Aufsichtsrates: Benedikte Leroy. Eingetragen beim AG Frankfurt am Main unter HRB 75453, USt.-ID: DE 113 541 138, WEEE-Reg.-Nr.: DE 49515708. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Dell GmbH. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Weitere in diesem Dokument verwendete Marken und Handelsnamen beziehen sich auf die jeweiligen Eigentümer oder deren Produkte. Dell erhebt keinen Anspruch auf die Marken und Handelsnamen anderer Firmen. Ultrabook, Celeron, Celeron Inside, Core Inside, Intel, Intel Logo, Intel Atom, Intel Atom Inside, Intel Core, Intel Inside, Intel Inside Logo, Intel vPro, Itanium, Itanium Inside, Pentium, Pentium Inside, vPro Inside, Xeon, Xeon Phi, und Xeon Inside sind Marken der Intel Corporation in den USA und anderen Ländern.
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