DER MITTELSTAND Ausgabe 03/2016

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Mittelstand.

DER

03 / 2016 | Juni / Juli 2016 | 4,90 Euro

Das Unternehmermagazin

Themenschwerpunkt: Mittelstand und Digitalisierung

Digitale Chancen nutzen

Auf dem Weg zu einem digitalen Europa Günther Oettinger

„Unsere Vision ist null Bürokratie“ Interview mit Taavi Rõivas


arbeiten sie doch, wo sie wollen. Digitalisierung. Einfach. Machen. Mit Microsoft® Surface unabhängig und mobil sein. Unternehmensberater Matthias Leimpek ist ständig unterwegs zu seinen Kunden. Mit dem Microsoft® Surface ist er dabei weder auf WLAN-Netze noch auf Schreibtische angewiesen; sein Büro ist immer dabei: Das Surface von Microsoft® mit Office-Paket und superschnellem LTE macht ihn effizienter und schneller – egal, wo er gerade ist. Mehr Informationen telefonisch unter 0800 33 06009 und per Mail unter verbaende-vorteil@telekom.de.

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Athen ist erst der Anfang

A

Das griechische Dauerdrama ähnelt einem Schwelbrand. Kaum haben die Brandbekämpfer in Brüssel zum wiederholten Male verkündet, nun habe man die Flammen aber wirklich gelöscht, lodert die Krise wieder auf. Das hat einen simplen Grund: Statt Löschmittel zu verwenden, um den Brand zu bekämpfen, gießt die Euro-Feuerwehr Öl ins Feuer. In diesen Tagen erleben wir den jüngsten Akt des Trauerspiels. Griechenland ist dank einer Zehn-Milliarden-Spritze erneut haarscharf am Zahlungsausfall vorbeigeschrammt. Zuletzt stand es im Sommer des Vorjahres Spitz auf Knopf, obwohl in (bislang) drei Rettungspaketen über 240 Milliarden Euro geflossen sind, dazu ein Schuldenschnitt. Es passt ins Bild, dass Athen drei Viertel aller beschlossenen Reformmaßnahmen bis heute nicht umgesetzt hat. Deutschland ist wieder einmal eingeknickt. Aus dem anfangs kategorischen Nein Schäubles zu Schuldenerleichterungen für die Hellenen wurde ein Jein: Nun soll 2018 – also nach der Bundestagswahl – über Lockerungen entschieden werden. Welcher Art die sein könnten, macht ein vertrauliches Papier des Euro-Krisenfonds‘ ESM deutlich.

Foto: Thomas Imo

Gedacht ist an eine Streckung der Kredite um fünf auf knapp 38 Jahre. Im Klartext: bis zum Sankt Nimmerleinstag. Die Rückzahlungen sollen bis 2050 auf ein Prozent des griechischen BIP festgelegt, die Zinsen auf zwei Prozent gedeckelt werden. Damit soll auf lange Sicht ein Anwachsen des Defizits auf 250 Prozent der Wirtschaftsleistung verhindert werden. Doch auch so wird die Verschuldung Athens in diesem Jahr auf über 180 Prozent des BIP steigen. Der unbequemen Wahrheit sehen bisher bei uns nur wenige Politiker ins Auge. Einer von ihnen ist FDP-Chef Christian Lindner. Er forderte unlängst ein Ende der neuerlichen „Hängepartei“ durch

EDITORIAL

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Mario Ohoven Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Europäischer Mittelstandsdachverband European Entrepreneurs (CEA-PME), Herausgeber „Der Mittelstand.“

einen Grexit. Vielleicht aus der Erkenntnis heraus, dass für Griechenland ein Ende mit Schrecken besser wäre als ein Schrecken ohne Ende. Zumal Griechenland Schule macht. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit machen Spanien und Portugal wieder munter Schulden: Madrids Defizit lag 2015 mit 5,1 Prozent rund einen Prozentpunkt über den mit Brüssel vereinbarten 4,2 Prozent. Portugal verfehlte im Vorjahr mit 4,4 Prozent die vorgegebene Zielmarke von 2,5 Prozent sogar um fast zwei Prozentpunkte. Beide Länder dürften auch in diesem Jahr ihre Sparziele nicht erreichen. Im Vergleich zu den USA sind Europas Schuldensünder allerdings Waisenknaben. Seit der Pleite von Lehman Brothers hat die US-Notenbank nach Expertenschätzungen 3,6 Billionen Dollar gedruckt – und damit die Zinsen weltweit in den Keller gedrückt. Was Washington nicht daran hindert, insbesondere Deutschland für seine Außenhandels- und Leistungsbilanzüberschüsse zu rügen. Zu deren Abbau legt uns die US-Regierung staatliche Stimulierungsprogramme nahe. Mit anderen Worten: Deutschland soll seine Verschuldung kräftig hochfahren. Und dies angesichts der Tatsache, dass sich die Schulden seit 2008 weltweit auf 200 Billionen Dollar verdoppelt haben. Brandbeschleunigung statt -bekämpfung: Wer so handelt, riskiert einen globalen Flächenbrand. So gesehen, wäre das Wiederaufflammen der Griechenland-Krise nur das Vorspiel. Am Ende könnte ein Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte stehen. Eigentlich sollten Brüssel und Berlin aus der Krise der Jahre 2007/2008 gelernt haben.

Mario Ohoven


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INHALT

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25 Afrika Digital – Chancen für die deutsche Wirtschaft 26 Ägypten und Marokko – Gegensätze in Nordafrika

KOLUMNE

28 Fortschritt ohne Panikmache

ANGEZÄHLT

30 Digitalisierung in Zahlen

IBWF

32 Welt ohne Papier

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„Erasmus“ vorteilhaft für den Mittelstand

34 Was bewirken Fördergelder für die Smart Factory?

3 Athen ist erst der Anfang

36 Neue Leitplanken für die Datenautobahn

8 Auf dem Weg zu einem digitalen Europa

40 Ein Muss für alle Mittelständler: Digitalisierung

10 Start: BVMW Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum

42 Intelligente Systeme: Smartes Heim, Glück allein

12 BVMW fördert Digitalisierung im Mittelstand

44 Social Media – wie gehe ich mit kritischen Kommentaren um?

POLITIK

6 Deutschland-News

SERVICE

38 News

14 Keine Abschaffung der Abgeltungssteuer! 15 Steuerverfahren endlich einfacher und digitaler 16 Steuern: Mittlere Einkommen jetzt entlasten! 17 Positiv: Elterngeld Plus in der Testphase vorteilhaft? 18 Mittelstandspräsident im Dialog 20 Europa-News 22 „Unsere Vision ist null Bürokratie“ 24 „Erasmus“ vorteilhaft für den Mittelstand

Start: BVMW Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum

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INHALT

KULTUR

72 Geld stinkt, man muss es nur riechen!

73 Computerprogramm rettet Leben 74 Kino der Zukunft

BVMW

76 News 78 „Spielgeräte fürs Leben“ 80 Papierlos in die Zukunft 82 Vom Mühlenbrot bis zur Bärentatze

54 Auffallen und verführen 46 Früherkennung von Störungen – auf dem Weg in die digitale Wirtschaft 50 Studie: Digitalisierung als Jobmotor 52 Ist Digitalisierung erlernbar? 54 Auffallen und verführen 55 IT agil – der Weg ist das Ziel 56 Neue Online-Kunden für B2B 57 Die Zukunft im Betrieb: Buchhaltung 4.0 58 Bewegt Euch!

84 „Keep it simple and make it big“ 86 Neue Nischen mit alter Braukunst 88 KMU starten digital durch – mit Facebook und dem BVMW 89 International statt fremd

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90 Duale Ausbildung stärken!

Kino der Zukunft

91 Der mit dem Wolf tanzt 92 EEG-Pläne der Bundesregierung auf dem Prüfstand 93 Umfrage: Wie gefällt Ihnen unser Magazin? 94 An die Spitze gerollt 94 Impressum

60 Bleibender Eindruck: Von Angesicht zu Angesicht 62 Insolvenzanfechtung reformieren! 64 Kleine Helfer 65 Finanzkolumne „Über Ihr Geld“ Alles auf Risiko 66 Die öffentliche Hand wird digitalisiert 68 Buchtipps 70 BVMW-Veranstaltungskalender

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„Spielgeräte fürs Leben“

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POLITIK

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Deutschland-News Für eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft

Reinhard Schneider (2. v. re.), Vorsitzender der BVMW-Energiekommission, plädiert für eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft.

Reinhard Schneider, CEO Werner & Mertz GmbH (Erdal und Frosch), und Vorsitzender der Energiekommission des BVMW, nahm in Berlin im Rahmen des Fachforums Ressourcen und Nachhaltigkeit am Wirtschaftsforum der SPD teil. Auf dem Forum wurde unter anderem mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks über Impulse für eine klimaverträgliche, ressourcenschonende und nachhaltige Produktion in sozialer Verantwortung diskutiert. Als Vertreter eines überaus innovativen Unternehmens für Haushalts-, Pflege- und Reinigungsprodukte, das sich einer umweltschonenden und nachhaltigen Wirtschaftsweise verpflichtet sieht, stellte Reinhard Schneider seine Sichtweise einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft dar.

TTIP: Präzision vor Schnelligkeit TTIP – Wohin geht die Reise?“, so der Titel der vom Europa-Kolleg Hamburg organisierten Podiumsdiskussion mit BVMW-Chefvolkswirt Dr. Hans-Jürgen Völz. Diskutiert wurden besonders strittige Fragen wie das InvesPodiumsdiskussion in Hamburg (v. li.): Moderator Prof. Dr. Markus Kotzur, BVMW-Chefvolkswirt titions- und Freihandelsabkommens Dr. Hans-Jürgen Völz, Dr. Katharina Reuter, zwischen der EU und den USA sowie Geschäftsführerin Bundesverband der Grünen ökonomische Aspekte aus der Sicht Wirtschaft. von Unternehmen, Arbeitnehmern, Verbrauchern und des Umweltschutzes. Im Zentrum der Diskussion und der sich daran anschließenden Fragerunden standen jedoch der Investorenschutz und die Verbraucherrechte. Die ca. 150 Teilnehmer interessierten sich angesichts der tags davor „geleakten“ konsolidierten TTIP-Texte dafür, wie realistisch die Aussichten für das Zustandekommen des Abkommens überhaupt noch sind. Weitgehendes Einvernehmen erzielten Teilnehmer und Publikum darüber, dass bei TTIP Präzision vor Schnelligkeit geht, was einen Abschluss der Verhandlungen in diesem Jahr wenig wahrscheinlich erscheinen lässt.

BVMW fordert Befreiung der Speicher von EEG-Umlage Derzeit steht eine Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an. Dazu hat der BVMW eine Stellungnahme beim Bundeswirtschaftsministerium abgegeben. Die wichtigen Forderungen des Mittelstands: Planungssicherheit und dezentraler Ausbau der Erneuerbaren sowie Befreiung der Speicher und Eigenstromerzeugung von der EEG-Umlage. Download Stellungnahme unter: bit.ly/EEG-Stellungnahme

Digitale Strategie 2025 vorgestellt Zur Eröffnung der CeBit in Hannover hat Bundeswirtschaftsminister Gabriel (SPD) einen 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung vorgestellt. Die darin genannten Handlungsfelder sollen der Regierung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als Fahrplan für digitale Aktivitäten bis 2025 dienen. Bestandteil dessen sind u. a. der Aufbau eines Gigabyte-Netzes, eine stärkere Gründungsförderung sowie neue Programme und Initiativen zur Förderung von KMU bei der Digitalisierung.

Neu im Politischen Beirat: General­ sekretärin der SPD Dr. Katarina Barley, SPD, ist seit kurzem Mitglied im Politischen Beirat des BVMW. Die promovierte Juristin ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags, zuvor war sie Richterin am Land- und Amtsgericht sowie als Referentin im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Mainz tätig. Die gebürtige Kölnerin wurde im Dezember 2015 zur Generalsekretärin der SPD gewählt. In dieser Funktion gehört sie auch dem Parteipräsidium und dem Parteivorstand der SPD an. Weitere Mitglieder des Politischen Beirats des BVMW sind die Staatssekretärin a.D. Dagmar Wöhrl (CSU), der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir, Linken-Spitzenpolitiker Dr. Gregor Gysi als Oppositionsführer sowie der langjährige FDP-Vorsitzende Dr. Wolfgang Gerhardt. www.bvmw.de


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POLITIK

Foto oben: © A_Bruno - Fotolia.com

BVMW: Kaufprämie für Elektroautos wirkungslos Der Elektromobilität gehört auch in Deutschland die Zukunft. Die von der Bundesregierung beschlossene Kaufprämie für E-Autos führt jedoch in die Irre. Solange die Infrastruktur für E-Mobilität fehlt, bleibt dieses Instrument wirkungslos. Der steuerfinanzierte Anteil von 600 Millionen Euro an der Kaufprämie ist deshalb eine Verschwendung von Steuergeldern. Eine solche Kaufprämie bedeutet nicht zuletzt eine Subvention der Automobilindustrie und stellt eine klare Wettbewerbsverzerrung dar. Andere Branchen und vor allem der Mittelstand erhalten keine staatliche Unterstützung. Anstelle einer Kaufprämie wäre eine Sonderabschreibung für Elektrotankstellen auf Betriebsgeländen sowie eine befristete Steuerfreistellung bei E-Dienstwagen effizienter, günstiger und mittelstandstauglicher. Bei der Umrüstung des Fuhrparks sollte die Bundesregierung mit gutem Beispiel vorangehen. Im Koalitionsvertrag steht eindeutig, dass die E-Mobilität nicht durch eine Kaufprämie gefördert werden soll. Insofern verstößt der Kabinettsbeschluss der Bundesregierung gegen den Koalitionsvertrag. www.bvmw.de

Große Koalition einigt sich auf Flexi-Rente Die Spitzen der Großen Koalition haben sich darauf geeinigt, das Modell der Flexi-Rente auf den Weg zu bringen. Dieses lag bereits seit November vor, wurde aber wegen des Koalitionsstreits über Werkverträge und Zeitarbeit nicht umgesetzt. Durch die Flexi-Rente – ein alter Vorschlag des BVMW – soll das Arbeiten über das normale Rentenalter hinaus attraktiver werden: Die Hinzuverdienstmöglichkeiten für Arbeitnehmer, die mit 63 Jahren in Teilrente gehen, sollen verbessert werden. Außerdem soll es möglich werden, dass ein nach Erreichen des Rentenalters tätiger Arbeitnehmer weiter einzahlen und dadurch eine höhere Rente erreichen kann. Bisher stieg die Rente dann nicht mehr, obwohl der Arbeitgeber seinen Teil des Rentenbeitrags weiter einzahlen musste. Unternehmen sollen entlastet werden, wenn sie Menschen über das Rentenalter hinaus beschäftigten. Bisher mussten sie 1,5 Prozent des Lohns in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, was nun entfallen soll.

Deutsch-Ungarischer Wirtschaftstag Beim Deutsch-Ungarischen Wirtschaftstag in der Berliner Botschaft war der Bundesverband mittelständische Wirtschaft durch seinen Geschäftsleiter Politik Patrick Meinhardt vertreten. Der enge Kontakt zum ungarischen Mittelstand ist ein persönliches Anliegen des europäischen Kuni Ludwig Both, Präsident des Mittelstands­p räsidenten Europaverbandes der Selbstständigen Mario Ohoven. mit Dr. Peter Spary, Präsident der Am Rande ergaben sich viele Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, und Patrick Meinhardt, BVMW (v. li.). wichtige Gespräche – unter anderem mit dem Präsidenten des Europaverbandes der Selbstständigen Kuni Ludwig Both und dem Organisator und Präsidenten der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft Dr. Peter Spary.

BVMW-Erfolg: Ende der Störerhaftung Die Regierungskoalition hat sich auf die vom BVMW geforderte Abschaffung der Störerhaftung verständigt. Dadurch werden der digitale Anschluss und die Verfügbarkeit von WLAN in Deutschland befördert. Die Störerhaftung besagt, dass Anbieter von freien WLAN-Zugängen für rechtswidrige Nutzung, unabhängig von Eigen- oder Fremdverschulden, haftbar gemacht werden können. Für WLAN-Anbieter soll künftig gel-

ten, dass sie nicht für Rechtsverletzungen haften, die Dritte über diesen Zugang begehen. Zusätzlich müssen Anbieter von WLAN dieses nicht mehr mit einer Vorschaltseite oder mit einer Passwortsperre sichern, so dass offene Hotspots flächendeckend ermöglicht werden. Die genaue Ausgestaltung zur Änderung des Telemediengesetzes und damit die Abschaffung der Störerhaftung, soll zeitnah folgen.

Einschränkungen bei Werkverträgen und Zeitarbeit verhindern! Werkverträge und Zeitarbeit dienen der flexiblen und intelligenten Arbeitsteilung insbesondere in mittelständischen Unternehmen, sie sollten daher vom Gesetzgeber nicht weiter eingeschränkt werden. Davor warnt der BVMW in seiner Stellungnahme beim Bundesarbeitsministerium anlässlich der geplanten Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes. Download Stellungnahme unter: bit.ly/AÜG-Stellungnahme

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Auf dem Weg zu einem digitalen Europa Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, plädiert für einen konsequenten Ausbau der Digitalität in der Europäischen Union.

Foto: © boreala - Fotolia.com

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Es ist gar nicht so lange her, da kannte kaum jemand „Uber“ oder „airbnb“. Heute sind die zwei Unternehmen in vielen europäischen Städten vertreten und machen den alteingesessenen Taxi- und Hotelunternehmen ernsthafte Konkurrenz. Das Beispiel zeigt, wie schnell digitale Marktanbieter wachsen können. Größere Effizienz, die Fähigkeit, sich rascher an die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden anzupassen und kaum zusätzliche Kosten bei der Expansion sind ihre Wettbewerbsvorteile. Experten sind sich daher einig: In weniger als einem Jahrzehnt werden alle Wirtschaftsbereiche von der Digitalisierung erfasst sein. Für die europäische Wirtschaft, für die Mittelständler und auch die Industrie, ist es daher wichtig, jetzt die richtigen Weichen zu stellen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und noch auszubauen. Derzeit nutzen nur 1,7 Prozent der europäischen Unternehmen digitale Technologien, 41 Prozent überhaupt nicht. Das muss sich ändern.

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POLITIK

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Vor wenigen Wochen hat die EU-Kommission daher einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen und ein Maßnahmenpaket für die Industrie vorgeschlagen. Es beinhaltet im wesentlichen fünf Punkte: Erstens wollen wir bereits bestehende nationale Initiativen koordinieren (wie Industrie 4.0). Damit können Ressourcen europaweit besser eingesetzt werden. Zweitens wollen wir regionale Innovationszentren schaffen, damit vor allem Mittelständler die notwendige Unterstützung bekommen. Solche Zentren waren bereits erfolgreich, etwa in Deutschland mit der Initiative Mittelstand 4.0 oder in Frankreich mit der Initiative „La French Tech“. Der dritte Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Industriezusammenarbeit entlang der digitalen Wertschöpfungskette. Wir werden dabei vor allem finanzielle Unterstützung im Rahmen von public private partnerships anbieten. Die vierte Maßnahme beinhaltet die Förderung der Ausbildung im Bereich der digitalen Transformation.

Derzeit nutzen nur 1,7 Prozent der europäischen Unternehmen digitale Technologien, 41 Prozent überhaupt nicht. Das muss sich ändern.

Vieles müssen die Unternehmer selber anpacken. Die EU kann aber einiges dazu beitragen, dass die Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden, um den Wandel hinzubekommen. Die Europäische Kommission hat daher die Schaffung eines digitalen Binnenmarkts zu einer ihrer obersten Prioritäten gemacht. Im Bereich der Güter und Produkte haben wir ihn schon seit langem. Aber in der digitalen Welt – E-Books, Streaming Dienste und andere Dienstleistungen – gibt es ihn noch nicht. Wenn wir es schaffen, alle Hemmnisse zu beseitigen, so sagen Prognosen, könnte das europäische BIP jährlich um zusätzliche 415 Mrd. Euro wachsen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die digitale Infrastruktur, also der Breitbandausbau. Spätestens in vier Jahren sollten 50 Prozent der Haushalte in Europa einen Internetanschluss mit mindestens 30 Megabit pro Sekunde haben. Für 2025 wollen wir aber noch mehr: ein Gigabit Netz. Die Konnektivität wird Arbeitsplätze schaffen, Innovation und europäische Kohäsion befördern sowie Lehre und Forschung unterstützen. Das alles zeigt: Europa hat das Potenzial, in der digitalen Weltwirtschaft in Führung zu gehen. Wir dürfen aber nicht länger warten. Wir müssen bei der Schaffung eines digitalen Binnenmarkts entscheidende Fortschritte machen zum Wohle von Bürgern und Unternehmen in der Europäischen Union. 

Günther Oettinger EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft www.ec.europa.eu


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Technologiepark in Berlin-Adlershof.

Bereits 2015 gab Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel den Start von bundesweit fünf Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren sowie einem Handwerkskompetenzzentrum bekannt. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen bei Digitalisierung, Vernetzung sowie Anwendung von Industrie 4.0 bundesweit zu unterstützen. In Berlin und Brandenburg startete nun das Kompetenzzentrum unter der Leitung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW).


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Start: BVMW Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Es ist soweit: Das vom BVMW geführte Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Berlin nimmt seine Arbeit auf. Mittelständler sind eingeladen, dieses einmalige Angebot zu nutzen. Es richtet sich an Klein- und Mittelbetriebe, die den Schritt zur Digitalisierung noch nicht gewagt haben, ebenso an digitale Startups sowie an vollvernetzte produzierende Unternehmen. Die Initiative soll mittelständischen Unternehmen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und neue Geschäftsfelder im Kontext von Digitalisierung und Industrie 4.0 zu erschließen. Das Kompetenzzentrum wird praxisrelevantes Wissen zur Anwendung von digitalen Technologien und Industrie 4.0 im Mittelstand aufbereiten und bündeln sowie mittelständische Betriebe themenübergreifend bei der Digitalisierung und der digitalen Transformation durch Anschauungs- und Erprobungsmöglichkeiten unterstützen. Wer in den nächsten fünf Jahren nicht digital wird, verschwindet vom Markt, ohne es zu merken.

Copyright: WISTA MANAGEMENT

Die Digitalisierung richtig genutzt kann dagegen wie ein Umsatzturbo mit großem Gewinnpotenzial für Mittelständler wirken. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Kompetenzzentrum für drei Jahre im Rahmen der Förderinitiative Mittelstand Digital. Das vom BVMW geführte Zentrum wird mittelständischen Unternehmen Wege zur digitalen Transformation aufzeigen, ihnen helfen, das wirtschaftliche Potenzial digitaler Geschäftsprozesse zu nutzen und sie dabei fachlich begleiten. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Nutzerfreundlichkeit, was die Nähe zu den Unternehmen unterstreicht. Für digitales Marketing, digitale

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Hightech Wissenschaft und Forschung: In der Lernfabrik in Berlin-Adlershof wird digitales Arbeiten vermittelt.

Geschäftsmodelle, Personal und Wertschöpfungsprozesse 4.0 werden Klein- und Mittelbetrieben branchenübergreifend und bedarfsgerecht kompetente Ansprechpartner vermittelt. Das Demonstrationszentrum in der Lernfabrik in Berlin-Adlershof lädt zum Ausprobieren digitaler Lösungen ein und qualifiziert Unternehmen schrittweise für Digitalisierungsstrategien. Zum Projektkonsortium des neuen Zentrums gehören das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik in Pots­dam, das Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin, die Universität Potsdam, die Technische Hochschule sowie die Lernfabrik Neue Technologien Berlin. 

Die Digitalisierung richtig genutzt kann dagegen wie ein Umsatzturbo mit großem Gewinnpotenzial für Mittelständler wirken.

Ansprechpartnerin: Alexandra Horn BVMW-Leiterin Verbandskooperationen und Projekte alexandra.horn@bvmw.de


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BVMW fördert Digitalisierung im Mittelstand Deutschlands Wirtschaft braucht neben einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur die richtigen Rahmenbedingungen, um im internationalen Wettbewerb als Digital-Standort zu bestehen.

Die BVMW-Expertenkommission Internet und Digitales mit Thomas Jarzombek, MdB (Mitte).

Deutschland steht vor der Aufgabe, die standortgebundene Wertschöpfung im digitalen Zeitalter neu zu gestalten. Die überwiegend mittelständisch geprägte Wirtschaft steht in einem starken internationalen Wettbewerb. Um international zu bestehen, braucht die deutsche Wirtschaft neben einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur die richtigen Rahmenbedingungen und Impulse, damit sich Deutschland als leistungsfähiger Standort für digitale Wirtschaft entfalten kann. Der BVMW macht sich daher mit der Kommission „Internet und Digitales“ politisch für den Mittelstand stark und unterstützt diesen bei der digitalen Transformation. Die BVMW-Kommission ist die Stimme des IT-anwendenden Mittelstandes. Die gesetzgeberische Weichenstellung für die politische Gestaltung des zunehmend digitalen Wirtschaftsstandorts Deutschland ist auf

Drei Mitglieder der Kommission Internet und Digitales schildern aus ihrer Sicht die wichtigsten Herausforderungen der Digitalisierung.

Bundesebene und in Europa eine zentrale Herausforderung, die eine Berücksichtigung des Mittelstandes unabdingbar macht. Die Kommission Internet und Digitales entstand im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts [m]IT-Sicherheit und setzt sich aus IT-Dienstleistern, Anwendern, Beratern und Wissenschaftlern zusammen. Schwerpunkte: Einbringung von Mittelstandsthemen in die öffentliche und politische Diskussion Stellungnahmen und Empfehlungen zu Gesetzesentwürfen, Vorschlägen, Richtlinien und Verordnungen auf nationaler und europäischer Ebene Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen sowie für die Politik zu Themen der Digitalisierung

„Der Wunsch, Informationen in digitaler Form zu erzeugen, zu verarbeiten und über lange Zeit aufzubewahren, nimmt in Unternehmen zu. Dabei entstehen Risiken, die durchaus aus Vorteilen der Digitalisierung resultieren, wie Mobilität und leichte sowie vielfältige Datenverarbeitung. Die elektronische Archivierung erfordert jedoch besondere Sorgfalt, um elementare Schäden durch Datenmani­ pulation, Datendiebstahl oder unbefugte Benutzung elektronischer Identitäten zu vermeiden.“ Andreas Liefeith ELeiter Marketing und Partnervertrieb procilon GROUP www.procilon.de

Foto: © Victoria - Fotolia.com

Ansprechpartnerin: Diana Scholl BVMW-Referentin für Digitales diana.scholl@bvmw.de www.bvmw.de/politik/ digitalisierung.html


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„Die deutsche Volks­ wirtschaft verzeichnet jährlich einen hohen geschätzten Cyber-Schaden von 1,6 Prozent des BIP. Vielen Unternehmern ist dabei nicht bewusst, dass Cyber-Risikoma­ nagement eine originäre Geschäftsführungs­ aufgabe ist. Ein Bilanzschaden aufgrund eines Cyber-Vorfalls kann demnach beim jeweiligen Geschäftsführer/Vorstand persönlich regressiert werden, wenn die geschäftsführenden Personen kein adäquates Risikomanagement vorweisen können. Oft lässt sich ein solcher Schaden durch einfache Maßnahmen, z.B. durch Versicherungen minimieren.“ Boris Prochazka Rechtsanwalt MRH TROWE www.mrh-group.com

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„Gerade in Zeiten der digita­ len Transformation trägt die Fähigkeit, Daten zu analysieren und zu interpretieren zum Erfolg bei. Denn qualifizierte und aktuelle Adressdaten sind das kleine Einmaleins für eine professionelle und erfolgreiche Ansprache. Die Grundlage dafür bildet eine sorgfältige Aktualisierung und Vereinheitlichung aller Daten. Denn: fehlerhafte Daten führen zu einer unnötigen Verschwendung von Ressourcen.“ Jörg Bollow Executive Director Marketing Bisnode www.bisnode.de

„Der Mittelstand.“ sprach mit Lars Einsle, Geschäftsführer Beratung bei Grünberg.Digital. in Hamburg und Gründungsmitglied der Kommission Internet und Digitales, über die Rolle des Mittelstands und sein Engagement beim BVMW. Der Mittelstand.: Wie wichtig ist die Digitalisierung für den deutschen Mittelstand? Lars Einsle: Enorm wichtig in Bezug auf den Ausbau neuer Märkte, Zielgruppen und Prozesse in Verwaltung und Produktion. Allerdings kommen deutsche KMU im europäischen Vergleich nicht gut weg: Sie geben besonders wenig Budget gemessen am Umsatz für Forschung, Entwicklung und sonstige Innovationsthemen aus. Es droht eine digitale Spaltung zwischen Mittelstand und Großunternehmen. Wie kann und sollte man KMU dabei unterstützen? Durch Informationsveranstaltungen, Trainings, Ausbildungsoffensiven, Förderprogramme und einen breiten Konsens in der Politik darüber, dass der Mittelstand nicht mit Großunternehmen verwechselt wird. Es ist schon interessant, dass beim IT-Gipfel der Chef von Siemens gefragt wurde, wie es um die Digitalisierung des Mittelstandes bestellt ist. Leider wird häufig nur über, anstatt mit dem Mittelstand geredet. Was kann der BVMW dabei leisten, und worin liegen die Vorteile der Verbandsarbeit?

Der BVMW kann auf Landes-und Bundesebene digitale Themen pushen. Es gibt bereits interessante Veranstaltungsformate wie #Mittelstand 2.0, Digitale Kompetenz in Hamburg, bei denen Unternehmen über die Möglichkeiten verschiedener digitaler Angebote und Projekte informiert werden. Unter den BVMW-Mitgliedsunternehmen gibt es sehr versierte Fachleute zu den verschiedenen Themen. Diese zu vernetzen und für andere Mitglieder „sichtbar“ zu machen, bietet großen Nutzen. Warum engagieren Sie sich im Verband bzw. in der Kommission? Ich kenne den deutschen Mittelstand aus meiner langjährigen Arbeit als Digital-Berater sehr gut. Mit dem Rückenwind des Verbandes kann man wichtige Themen bei der Bundes- und Landes­ politik leichter platzieren und verschafft sich besseres Gehör. Die Kommission Internet und Digitales ist eine sehr gute Plattform, um frühzeitig bei aktuellen Gesetzgebungen oder Verordnungen die Meinung des Mittelstandes mit einfließen zu lassen. Ich engagiere mich gerne dafür, dass der Mittelstand mit seinen ganz eigenen Themen und Herausforderungen stärker berücksichtigt wird. 

Lars Einsle Geschäftsführer Grünberg.Digital. GmbH

www.gruenberg-digital.de

Das Interview führte Diana Scholl.


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Keine Abschaffung der Abgeltungssteuer! Zurzeit werden die Abgeltungssteuer und deren Sinnhaftigkeit diskutiert. Der BVMW setzt sich für die Beibehaltung der Abgeltungssteuer ein.

Es ist auch jetzt zu sehen, dass die Abgeltungssteuer nicht vollständig systemkompatibel ist. Die Abgeltungssteuer wird schlicht auf Brutto-Erträge erhoben und lässt keine Berücksichtigung von Kosten zu. Sie erfasst in ihrer Pauschalität auch Veräußerungsgewinne im Privatvermögen, die ansonsten nicht steuerpflichtig sein sollten. Sie ist mit dem pauschalen Steuersatz den Vorstellungen, die mit der progressiven Einkommensbesteuerung verbunden werden, verschlossen. Anzumerken ist, dass der Gesetzgeber in bestimmten Fällen eine Option für die Normalbesteuerung unter Ansatz von Kosten gestattet. Der Verband spricht sich für eine Beibehaltung der Abgeltungssteuer aus. Es ist klar, dass bei einer Neuregelung Belastungskonzepte, Refinanzierungskosten und die Behandlung von Veräußerungsgewinnen eine Rolle spielen werden. Dabei wird im Vordergrund naturgemäß die spannende Frage stehen, wie die Doppelbelastung von Dividenden und Gewinnausschüt-

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Dr. Hans-Michael Pott Rechtsanwalt Sernetz Schäfer Rechtsanwälte PartmbB BVMW-Vizepräsident www.sernetz-schaefer.de

tungen abgefangen werden soll. Nicht ohne Grund findet sich zu der seinerzeitigen Gesetzgebung die Aussage, dass das Anrechnungsverfahren nicht gemeinschaftsrechtskonform ausgestaltet werden könne. Der BVMW spricht sich aber für die Beibehaltung der Abgeltungssteuer aus, weil die Rechtssicherheit für mittelständische Unternehmen bedroht ist. Zahlreiche mittelständische Unternehmen mussten zwangsläufig ihre Finanzierung auf das System der Abgeltungssteuer einstellen. Sie haben die entsprechenden Konzepte auch für das bestehende System optimiert und dafür Nachteile in Kauf genommen. Insbesondere sind auch zahlreiche langfristige Verträge, gerade unter Beteiligung von Familiengesellschaftern, abgeschlossen worden, die die Vorteile und Nachteile des Systems der Abgeltungssteuer über den Lauf der Jahre möglichst gerecht verteilten. Die Verlässlichkeit des Systems ist ein Wert, der hier nicht ohne Not geopfert werden sollte. Es konnte niemand damit rechnen, dass das System der Abgeltungssteuer, das als zukunftsträchtig angepriesen wurde, nach wenigen Jahren wieder abgeschafft werden soll. Es ist auch klar, dass sich Personen (Gesellschafter/Gläubiger), die sich in einer komfortablen Situation sehen, einer vertraglichen Reaktion auf die Änderung des Besteuerungssystems nicht ohne weiteres freiwillig unterwerfen werden. Es ist daher zu erwarten, dass eine Änderung des Systems ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Anwälte, Notare und Gerichte darstellen wird. Diesen Aufwand darf der Gesetzgeber nicht nach wenigen Jahren wieder den mittelständischen Unternehmen aufladen. 

Es ist zu erwarten, dass eine Änderung des Systems ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Anwälte, Notare und Gerichte darstellen wird.

Foto: © tunedin - Fotolia.com

Der BVMW hat bei Einführung der Abgeltungssteuer erhebliche Bedenken geäußert. Er hat gerügt, dass die Abgeltungssteuer das kapitalistische Investment attraktiver macht als Arbeit und Investition im eigenen Betrieb. Er hat vor allem auch gerügt, dass die Abgeltungssteuer früher in Kraft trat als die danach zwingende Senkung des Einkommensteuersatzes und mithin die weiter belasteten Einkünfte aus Gewerbebetrieb, selbstständiger Tätigkeit und nichtselbstständiger Arbeit die Einführung der Abgeltungssteuer vorfinanzieren mussten.


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Steuerverfahren endlich einfacher und digitaler Zweifellos empfinden viele Steuerzahler unser Steuerrecht als viel zu kompliziert. Umso schöner ist es, wenn zum Thema Steuervereinfachung Positives zu vermelden ist.

Als es in der Februar-Ausgabe dieser Zeitschrift um Bürokratieabbau ging, schrieb Stephan Sigloch, der Geschäftsführer von klickpiloten.de, die Kommunikation mit den Finanzämtern solle möglichst komplett digital möglich sein. Der Mann hat recht. Der Bundestag hat deshalb gerade grundlegend das Besteuerungsverfahren reformiert. Steuerpflichtige können ihre Steuerbescheide künftig einfacher korrigieren lassen. Sie werden zudem zwei Monate länger Zeit haben, um ihre Erklärung abzugeben. Wir schaffen die Grundlagen dafür, dass Finanzämter flexibler zusammenarbeiten und Steuerbescheide vollautomatisch erstellen können. Die Bearbeitung von Steuererklärungen soll so schneller und serviceorientierter vonstattengehen. Dazu muss die IT aber natürlich so funktionieren, dass auch Bürger und Unternehmen davon profitieren. Ein ganz wichtiger Schritt wäre es, den Unternehmen die E-Bilanz endlich auch elektronisch mit einer Abweichungsanalyse zurück zu übermitteln. Eine entsprechende IT-Lösung ist in Arbeit, aber Sache der Länder und für eine Bundestagsabgeordnete schwer zu beeinflussen.

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gesetzlich fest, dass über Anträge auf Erteilung einer verbindlichen Auskunft innerhalb von sechs Monaten entschieden werden soll, und dass die Finanzverwaltung begründen muss, wenn das nicht möglich ist. Wir stellen eine unbürokratische Ermittlung der Herstellungskosten auf eine solide gesetzliche Grundlage, indem wir das handelsrechtliche Aktivierungswahlrecht für Verwaltungsgemeinkosten, für Aufwendungen für soziale betriebliche Einrichtungen und für die betriebliche Altersvorsorge in die Steuerbilanz übernehmen. Um kleine Bargeschäfte im unternehmerischen Alltag zu erleichtern, erhöhen wir die umsatzsteuerliche Kleinbetragsgrenze von 150 auf 200 Euro. Ich hätte mir durchaus 400 Euro vorstellen können, das war im parlamentarischen Verfahren jedoch leider nicht durchsetzbar. Weitere Erleichterungen gibt es bei den verschiedenartigen Bezügen und bei der grunderwerbsteuerlichen Anzeigepflicht von Auslandssachverhalten.

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Ein ganz wichtiger Schritt wäre es, den Unternehmen die E-Bilanz endlich auch elektronisch mit einer Abweichungsanalyse zurück zu übermitteln.

Was ich jedoch beeinflussen kann, sind Gesetze – und das tue ich auch. Wir, die CDU/CSU, haben deshalb auch abseits der Digitalisierung, weitere Steuervereinfachungsmaßnahmen durchgesetzt: Wir stärken beispielsweise die verbindliche Auskunft, damit Steuerpflichtige schneller Planungssicherheit bei der steuerlichen Beurteilung komplexer Einzelfälle erhalten können. Wir schreiben

All diese Maßnahmen sind steuerpolitisch sinnvoll, finanzierbar ohne Steuererhöhungen und ohne die schwarze Null zu gefährden, vor allem aber stellen sie spürbare Vereinfachungen für die Steuerzahler und Unternehmen dar – ein weiterer Schritt zu einem handhabbareren Steuerrecht.

Ein offenes Thema bleibt die steuerliche Vollver­zinsung. Es führt zu geradezu grotesken Fehlanreizen, wenn der steuerliche Zins bei sechs Prozent pro Jahr liegt und der Marktzins bei nahezu null. Im aktuellen Gesetzgebungsverfahren konnten wir hier noch keine Einigung mit unserem Koalitionspartner erzielen. Das Thema bleibt auf der Agenda. 

Margaret Horb, MdB, CDU Mitglied im Finanzausschuss www.margaret-horb.de


POLITIK

Der Mittelstand. | 3 | 2016

Steuern: Mittlere Einkommen jetzt entlasten! Deutschen Arbeitnehmern wird im weltweiten Vergleich großer Industrieländer besonders viel von ihrem Gehalt abgezogen. Das ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Berichts „Taxing Wages 2016“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

In den vergangenen zehn Jahren ist die Steuer- und Abgabenlast in Deutschland für alleinstehende Durchschnittsverdiener um rund drei Prozent gesunken. Dies ist für sich genommen positiv, reicht aber bei weitem nicht aus, um international Boden gut zu machen. So betrug die Steuer- und Abgabenlast im vergangenen Jahr immer noch 49,4 Prozent der Arbeitskosten (Bruttoverdienst plus Sozialbeiträge Arbeitgeber).

Der BVMW unterstützt die Empfehlungen der OECD und fordert die Politik auf, durch einen „Tarif auf Rädern“ die kalte Progression effektiv abzubauen. Der Einkommensteuertarif ist dabei an die tatsächliche Preisentwicklung zu koppeln. Zudem sind durch nachhaltige Strukturreformen in allen Sozialversicherungszweigen Lohnzusatzkosten zu begrenzen. Insbesondere in der Rentenversicherung drohen zukünftig massive Belastungen, wenn jetzt nicht gegengesteuert wird. Der BVMW setzt sich mit seiner Position für eine gerechtere Steuerpolitik im Sinne einer Entlastung mittlerer Einkommen ein. Die Bedingungen dafür sind in Zeiten von Rekordsteuereinnahmen ideal. 

Wie schon in den Vorjahren kritisiert die OECD in ihrer diesjährigen Studie deutsche Steuerregeln wie das Ehegattensplitting oder die beitragsfreie Versicherung von nicht erwerbstätigen Partnern. Entsprechend ist, abgesehen von Belgien, die Steuer- und Abgabenlast für Zweitverdiener so hoch wie in keinem zweiten OECD-Mitgliedsland. Durch die hohen Steuern und Abgaben werden Zweitverdienern Anreize genommen, erwerbstätig

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zu sein. Die dringende Neugestaltung des Steuersystems sollte daher weniger diskriminieren bzw. bestehende Ungleichheiten nicht weiter verstärken. Konkret empfiehlt die OECD in ihrem Wirtschaftsbericht, die Steuer- und Abgabenlast für Zweitverdiener in Deutschland zu senken. So wird ein gesonderter Freibetrag für die Steuerlast von Zweitverdienern gefordert. Gleichzeitig sollten die Krankenversicherungsbeiträge auf Grundlage der Anzahl versicherter Erwachsener bemessen werden. Kinder wären damit weiterhin bei ihren Eltern versichert.

Von den 34 OECD-Mitgliedstaaten werden nur Belgier und Österreicher noch stärker geschröpft als der deutsche Michel. Vor allem die hohen Sozialbeiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer führen zu einer insgesamt sehr hohen Steuer- und Abgabenlast auf Arbeitseinkommen.

Steuer- und Abgabenlast Alleinstehender mit 100 % des Durchschnittsbruttos im Privatsektor, keine Kinder. Schweiz

22,2

USA

31,7

OECD

35,9

Dänemark

36,4

Spanien

Dr. Hans-Jürgen Völz Chefvolkswirt BVMW Florian Teufel BVMW

39,6

Frankreich

48,5

Italien

49

Deutschland

49,4

Österreich

49,5

Belgien

55,3 0

15 Prozent

30 Prozent

45 Prozent

60 Prozent

Datenquelle: OECD „Taxing Wages 2016“

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Der Mittelstand. | 3 | 2016

POLITIK

Positiv: Elterngeld Plus in der Testphase vorteilhaft? Anfang letzten Jahres wurde das Elterngeld um eine Komponente erweitert. Das Elterngeld Plus soll den Wiedereinstieg in das Berufsleben fördern. Die konkrete Regelung könnte aber bürokratische Probleme für Unternehmen verursachen und muss daher nach einer Einführungsphase evaluiert werden. Nach dem neuen Modell können Eltern die Bezugszeit des Elterngeldes verlängern, wenn sie nach der Geburt in Teilzeit arbeiten. Mit dem Partnerschaftsbonus erhalten sie zusätzliche vier Monate Elterngeld Plus, falls beide Elternteile gleichzeitig in Teilzeit gehen.

Was bedeutet Elterngeld Plus für den Mittelstand?

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Das Ziel ist begrüßenswert. Überbrückungszeiten zu verkürzen, begrenzt die Verluste durch berufliche Auszeiten und verlorenes Know-how. Gerade kleine und mittlere Unternehmen stellt jedoch das Elterngeld Plus vor große organisatorische Herausforderungen. Die neuen Regelungen setzen extrem flexible Arbeitszeitmodelle voraus. In der jetzigen Ausgestaltung vergrößert sich der Bürokratieaufwand. Schriftliche Begründungen mit Fristen sowie Informations- und Planungsgespräche sind zeitraubend und kostenintensiv. Problematisch ist insbesondere, dass die Elternzeit in drei statt wie bisher in zwei zeitlich versetzte Abschnitte aufgeteilt werden kann. Damit ist die Planungssicherheit für den Arbeitgeber extrem eingeschränkt. Um kleine und mittlere Unternehmen zu entlasten, sollten Unternehmen mit geringer Beschäftigtenzahl von dieser Regelung befreit werden. Die Suche nach einem qualifizierten Ersatz gestaltet sich oftmals schwierig. Umso wichtiger ist es, auf Zeitarbeit, Werkverträge oder Minijobs zurückgreifen zu können. Diese Möglichkeiten dürfen nicht weiter eingeschränkt werden.

Hemmnisse abbauen Das Elterngeld Plus wirkt durch die Regelung der Teilzeitarbeit der traditionellen Rollenverteilung entgegen. Auch Unternehmen könnten so vom Fachkräftepotenzial der Frauen stärker profitieren. Ob sich jedoch absolut eine Steigerung der Arbeitszeit der Eltern vermerken lässt, ist noch unklar. Es sollte an verschiedenen Punkten angesetzt werden, um Hemmnisse abzubauen, die einen schnellen Wiedereinstieg in das Berufsleben erschweren. Dazu gehört vor allem ein Ausbau von Kinderbetreuung und Ganztagsschulen.

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Um kleine und mittlere Unternehmen zu entlasten, sollten Unternehmen mit geringer Beschäftigtenzahl von dieser Regelung befreit werden.

Der schnellere Wiedereinstieg von Eltern in das Berufsleben ist wünschenswert. Jedoch ist es fraglich, ob das Instrument Elterngeld Plus in der jetzigen Form dafür geeignet ist. Zu viel staatliche Bürokratie ist laut einer aktuellen BVMW-Unternehmerumfrage eines der Hauptprobleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Betrieben. 

Leona Jung BVMW

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POLITIK

Der Mittelstand. | 3 | 2016

Mittelstandspräsident im Dialog In zahlreichen Gesprächen mit hochkarätigen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft öffnet Mario Ohoven Türen für den unternehmerischen Mittelstand. Mittelstandspräsident im Gespräch mit Staatssekretär Klaus Vitt … BVMW-Präsident Mario Ohoven und Partner der Mittelstandsallianz haben mit Klaus Vitt, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik, über die Herausforderungen der Digitalisierung gesprochen. Ohoven setzte sich besonders für die Unterstützung des Mittelstands beim Thema IT-Sicherheit ein. Die Vertreter der mittelständischen Branchenverbände aus

Vertreter der Mittelstandsallianz zu Gast bei Klaus Vitt (Mitte), Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik.

der Mittelstandsallianz schilderten die in ihren Bereichen drängenden Themen wie beispielsweise die mangelnde Verfügbar-

keit von Breitband-Internetanschlüssen im ländlichen Raum, Datenschutz und Datensicherheit im Gesundheitswesen.

… mit dem Mittelstandsbeauftragten von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Thomas Gambke … Aktuelle mittelstandsrelevante Themen standen auf der Tagesordnung, als Mario Ohoven den Mittelstandsbeauftragten der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Thomas Gambke, im Bundestag traf. Anlass des Gesprächs war ein Vorschlag des BVMW, wie der Anstieg der Netzentgelte für Strom künftig gebremst werden könnte. Dr. Gambke, selbst Unternehmer, hatte ein offenes Ohr für weitere brennende Themen des Mittelstands: TTIP, die drückende Last der Pensionsverpflichtungen in Zeiten der Niedrigzinspolitik sowie steuerliche Anreize für Forschung und Entwicklung im Mittelstand.

Mario Ohoven mit Dr. Thomas Gambke, MdB,Mittelstandsbeauftragter von Bündnis 90/Die Grünen.

… mit S. E. Karunatilaka Amunugama, Botschafter Sri Lankas …

Mario Ohoven mit S. E. Karunatilaka Amunugama, Botschafter Sri Lankas.

Im Nachgang zur Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens mit Sri Lanka traf sich der Botschafter Sri Lankas S. E. Karunatilaka Amunugama mit Mario Ohoven, BVMW-Bundesgeschäftsführer Prof. Dr. Roland Wöller sowie Vize-Präsident Willi Grothe, um die nächsten Schritte zur Umsetzung der Kooperation zu besprechen. Dabei wurden die Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, die Durchführung regionaler Veranstaltungen mit Schwerpunkt berufliche Bildung und Technologietransfer sowie Maßnahmen zur gegenseitigen Import- und Exportunterstützung vereinbart.

… sowie mit dem Präsidenten des Nationalen Unternehmerinstitut Mexikos Enrique Jacob Rocha Deutschland ist der größte und wichtigste Handelspartner Mexikos in der EU. Um insbesondere mittelständischen Unternehmen den Weg nach Mexiko zu erleichtern, haben BVMW und INADEM (Nationales Unternehmerinstitut Mexikos) eine umfassende Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Für INADEM hat das Abkommen deren Präsident Enrique Jacob Rocha unterzeichnet. Als erste Maßnahmen sind gegenseitige Besuche und Veranstaltungen in Deutschland und Mexiko geplant.

Der Präsident des Nationalen Unternehmer­ instituts Mexikos, Enrique Jacob Rocha mit Mario Ohoven.

Ausriss aus Mario Ohovens Terminkalender 04.04. Arbeitsbesuch des ungarischen Ministers für Außenwirtschaft und Angelegenheiten, Péter Szijjártó, in der Botschaft von Ungarn in Berlin 11. 04. Sitzung der Plattform „Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung 16.–19.04. Staatsbesuch in Ägypten und Marokko mit Vizekanzler Sigmar Gabriel 26. 04. Treffen mit dem Geschäftsführer der Gesellschaft für Informatik, Alexander Rabe, und dem Geschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik, Thomas Michel 17.05. Besuch beim österreichischen Außenminister Sebastian Kurz 18.05. OSZE-Wirtschaftskonferenz mit Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier in Berlin 24.05. Treffen mit DGB-Chef Reiner Hoffmann in Berlin 26.05. Gespräch mit der Vizepräsidentin der EU-Kommission Kristalina Georgiewa in Brüssel Und viele andere mehr.

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∆Unser Rezept ist schnell erklärt: weniger Energiekosten, mehr Erfolg. Mit einer KfW-Förderung für Unternehmer, die auf Energieeffizienz setzen.

Machen Sie Ihren Betrieb energieeffizient und zukun sfähig – mit günstigen Krediten und Tilgungszuschüssen der KfW. Ob Produktionsanlage, Lichttechnik oder Neubau: Nutzen Sie die energieeffiziente Modernisierung Ihres Betriebs, um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben. Je mehr Energie Sie sparen, desto höher die staatliche Förderung. Mehr Informationen bei Ihrem Finanzierungspartner* oder unter: kfw.de/energieeffizienz Energieeffizient modernisieren ab 1 % eff. p. a.**

* Finanzierungspartner sind Geschä sbanken, Sparkassen, Genossenscha sbanken und Direktbanken. ** Bei einer Energieeinsparung von mindestens 30 % (Premiumstandard) gelten für einen Kredit über 500.000 EUR zur Modernisierung von Produktionsanlagen in der Preisklasse B folgende Konditionen: 1,40 % Sollzins p. a. und 1,41 % Effektivzins p. a. bei 10 Jahren Laufzeit, 2 tilgungsfreien Anlau ahren und 10-jähriger Zinsbindung. Für einen Kredit über 3 Mio. EUR für einen Neubau zum KfW-Effi zienzhaus 55 gelten in der Preisklasse B identische Konditionen. Zusätzlich wird der Rückzahlungsbetrag durch einen Tilgungszuschuss von bis zu 5 % des Zusagebetrages (maximal 50 EUR je Quadratmeter) gemindert (Stand 14.04.2016).


POLITIK

Der Mittelstand. | 3 | 2016

Europa-News TTIP-Kritik Nach einer Umfrage von BVMW, Schöpflin Stiftung und Prognos-Institut erwarten 62 Prozent der befragten Mittelstandsbetriebe „eher negative“ oder „sehr negative“ Auswirkungen durch das geplante TTIP-Abkommen (Der Mittelstand. 2/2016, S. 25). Die Niederländer organisieren ein Referendum gegen den umstrittenen TTIP-Deal, die französische Regierung droht mit Blockade der Verhandlungen und auf deutschen Straßen wird dagegen demonstriert. Besonders problematisch ist die Investoren-Schutzklausel, die es Unternehmen erlaubt, Staaten vor einem interna-

tionalen Schiedsgericht zu verklagen. Von mittelständischen Ausbildungsbetrieben wird die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen argwöhnisch beobachtet. Die Ausgestaltung der Anerkennungsverfahren ist noch nicht geregelt. Damit auch kleine und mittlere Betriebe von TTIP profitieren, ist nun ein KMU-Kapitel geplant. Vorgesehen ist darin ein kostenloses Informationsportal über bestehende Marktzugangsvoraussetzungen sowie eine Stelle zur Überwachung der Auswirkungen von TTIP auf KMU. Anfang 2017 beginnt der Ratifizierungsprozess. Ein reines Handelsabkommen kann von der EU-Kommission ratifiziert werden. Über ein gemischtes Abkommen, das, wie angestrebt, in die Kompetenzen von EU-Mitgliedsstaaten eingreift, muss jeder Staat abstimmen. www.bmwi.de/DE/Themen/Aussenwirtschaft/ Freihandelsabkommen/TTIP/was-ist-ttip.html

Neues BVMW-Auslandsbüro in Skandinavien

Riskanter EZB-Kurs

Ab sofort verstärkt SØRENSEN – Connecting Markets, unter Leitung von Benny Egholm Sørensen, das Auslandsnetzwerk des BVMW. Mit Büros in Dänemark, Schweden, Finnland und Dänemark deckt der BVMW damit nicht nur Skandinavien aus einer Hand, sondern mittlerweile über 30 Länder weltweit ab. SØRENSEN – Connecting Markets ist ein Full-Service-Anbieter, angefangen von der Strategieentwicklung, über Marktstudien bis hin zur Ansiedlung und Geschäftspartnersuche. www.bvmw.de/auslandsvertretungen/auslandsbueros.html

Kosten der Grenzkontrollen Seit der Einführung vorübergehender Grenzkontrollen einiger von der Flüchtlingskrise betroffener Länder wird debattiert, welche Folgen eine systematische Überwachung aller Schengen-Grenzen für Europas Wirtschaft hätte. Laut Berechnung des Münchener Ifo-Instituts sind die Grenzen zwischen zwei Schengen-Ländern heute um zwanzig Minuten schneller passierbar als die Grenze zu einem Land außerhalb des Schengen-Raums. Fiele diese Zeitersparnis weg, beliefe sich der Verlust auf 26 bis 66 Milliarden Euro jährlich, verteilt

auf alle Schengen-Teilnehmer. „Diese Kosten machen nur einen kleinen Teil jener Summen aus, die durch unkontrollierte Massenzuwanderung entstehen könnten“, so die Autoren der Studie. Wahrscheinlicher sei es ohnehin, dass Kontrollen nur an Grenzen entlang der Flüchtlingsrouten durchgeführt würden. Auf dieser Grundlage würden sich die Kosten für Europa auf fünfzehn Milliarden Euro reduzieren. Eine französische Studie hatte dagegen kürzlich ein Absinken der Wirtschaftsleistung um mehr als hundert Milliarden Euro pro Jahr prognostiziert. www.cesifo-group.de/ de/ifoHome.html www.eu-info.de/europa/ schengener-abkommen

Seit die Europäische Zentralbank ihren Leitzins auf null gesenkt hat, will die Kritik daran nicht verstummen. CDU und CSU halten den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi für zu riskant. Sie befürchten das Entstehen neuer Spekulationsblasen durch die Flut billigen Geldes. Zudem gefährdet die Nullzins­ politik der Notenbank aus Sicht der Union die Altersvorsorge vieler Bürger, deren Ersparnisse über Jahre keine oder nur geringe Renditen abwerfen. So werde das Vertrauen in die Banken und in die Finanzpolitik zerstört, heißt es in der Unionsfraktion. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble machte die EZB für den Erfolg der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) verantwortlich. Kritik aus SPD-Kreisen wies Schäubles Sprecher zurück: Es gehe um eine „legitime Diskussion“. Damit wolle niemand die Unabhängigkeit der EZB in Frage stellen. www.wolfgang-schaeuble.de

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Der Mittelstand. | 3 | 2016

POLITIK

Energie-Kennzeichnung Serbien vor

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Die Energiekennzeichnungsrichtlinie für Elektrogeräte steht auf dem Prüfstand der EU-Kommission. Der neue Vorschlag sieht eine einheitliche A-bis-G-Skala für das Energie-Etikett vor. Diese Skala soll die Verbraucher motivieren, die effizientesten Geräte zu kaufen. Die Kommission plant, die Händler bei der Auszeichnung der Produkte mit neuen Etiketten in die Pflicht zu nehmen. Wenn ihnen noch keine aktuellen Etiketten zur Verfügung stehen, sollen sie sich diese entweder beim Lieferanten besorgen oder selbst herunterladen und ausdrucken. Der CDU-Europaabgeordnete Herbert Reul sieht darin eine unverhältnismäßige Verlagerung der Verantwortung vom Hersteller auf den Händler. Überhaupt sei diese Neufassung nicht nötig gewesen. Geradezu „abenteuerlich“ findet Reul die geplante EU-Datenbank für Haushaltsgeräte. Sie sei „komplett überflüssig“, mit „Better regulation“ habe dieser Kommissionsvorschlag nichts zu tun. www.herbert-reul.de

harten Reformen Während sich die Balkan-Region weiter politisch destabilisiert, kamen aus Serbien nach dem Wahlsieg von Ministerpräsident Aleksandar Vucic positive Nachrichten. Fast 85 Prozent der Stimmen gingen an Parteien, die für einen EU-Beitritt plädieren. Wieder wird die EU als freundlicher Retter gesehen, statt im eigenen Land den schmerzhaften Wandel voranzutreiben. Vor allem der IWF will jetzt Reformen zum Abbau des öffentlichen Sektors sehen. Das bedeutet Insolvenzen staatlicher Unternehmen, die seit Jahren rote Zahlen schreiben und das staatliche Defizit aufblähen. Die Folge sind Massen-Entlassungen bei einer Arbeitslosigkeit, die bereits über 18 Prozent liegt. Die staatlichen Ausgaben müssen umgelenkt werden vom Konsum in die öffentliche Infrastruktur. Geschieht nichts, droht ein „griechisches Finanzdesaster“. www.giz.de/serbien

Europäisches Leistungspunkte­ system für die Berufsbildung

Brüssels Agenda für Kommunen Lange Zeit hat die EU die unterste Verwaltungsebene und damit die Rolle der Kommunen mehr oder weniger ignoriert. Man sprach von Brüsseler „Kommunalblindheit“. Zwar wurde im Vertrag von Lissabon die kommunale Selbstverwaltung erstmals anerkannt, doch ihre Einflussmöglichkeiten blieben begrenzt. Unter der aktuellen niederländischen Ratspräsidentschaft wurde dieses Problem aufgegriffen und eine „europäische Agenda für Städte“ beraten. Dabei geht es auch darum, den Zugang der Städte zu EU-Fonds zu verbessern. Im Gespräch ist ebenfalls, einen Sonderbeauftragten für Städtepolitik zu benennen. Bei der Durchsetzung kommunaler Interessen in Brüssel spielt das Eurocities-Netzwerk eine wichtige Rolle. Doch die Kooperation in der Praxis ist oft schwierig. In einem zentralistisch organisierten Land wie Frankreich hat die unterste staatliche Ebene viel weniger zu entscheiden als in Österreich oder Deutschland. www.eurocities.eu

Im Rahmen des EU 2020 Prozesses haben sich die europäischen Regierungschefs zum Ziel gesetzt, einen europäischen Bildungsraum zu schaffen. Zur Erreichung dieses Ziels haben das Europäische Parlament und der Europäische Rat bereits 2009 die Empfehlung zur Implementierung des Europäischen Leistungspunktesystems für die Berufsbildung verabschiedet. ECVET, das „European Credit System for Vocational Education and Training“ (Europäisches Leistungspunktesystem für die Berufsbildung) dient als zentrales Instrument gleichberechtigt neben der Entwicklung eines Europäischen Qualifikationsrahmens und eines Europäischen Referenzrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Die Intention des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats ist es, mit Hilfe von ECVET sämtlichen europäischen Bildungsakteuren praxisorientierte Umsetzungsinstrumente an die Hand zu geben, um das gegenseitige Vertrauen in die Qualität der nationalen Bildungsangebote und -systeme zu fördern. www.ecvet-info.de

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POLITIK

Der Mittelstand. | 3 | 2016

„Unsere Vision ist null Bürokratie“ In Sachen Digitalisierung gilt Estland als Vorreiter in Europa. Der Mittelstand. sprach mit Estlands Premierminister Taavi Rõivas, wie es dazu kam und über die Herausforderungen der Zukunft.

Dienstleistungen und anderen Sektoren schnell und günstig voranzutreiben. Worauf sind Sie besonders stolz? Estland sticht mit seinen digitalen Strukturen hervor, weil die digitalen Dienste nicht nur verfügbar sind, sondern weil sie von den Menschen täglich genutzt werden. Die meisten Esten unterzeichnen nur noch digital, 96 Prozent der Einkommensteuererklärungen und 99 Prozent der Banküberweisungen werden online durchgeführt, 98 Prozent der Verschreibungen sind digital, und so weiter.

Estlands Ministerpräsident Taavi Rõivas.

Der Mittelstand.: Estland ist Digitalisierungs-Vorreiter in Europa. Wie haben Sie das geschafft? Taavi Rõivas: Wir sind nicht davor zurückgeschreckt, mutige Schritte zu wagen und auch Risiken mit Innovationen einzugehen. Digitale Signaturen, Online-Votings oder e-Residency waren bis dato weltweit unerprobt, aber wir haben uns der Themen angenommen und waren mit solider Arbeit erfolgreich. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei eine starke politische Führung auf Seiten der jeweiligen Regierungen gewesen. Wir haben uns frühzeitig um eine angemessene rechtliche und technische Infrastruktur gekümmert. Dazu gehören digitale Identität und nationaler Datenaustausch via X-Road. Möglich wurde das zum einen durch das „Nur-einmal-Prinzip“, d.h. Daten sollten nur einmal an die Verwaltung übermittelt werden müssen, und zum anderen durch die digitale Signatur, die einer Unterschrift gleichwertig ist. Wir haben einen starken Datenschutz und eine gute Abwehr gegen Cyberattacken. All das hat uns das notwendige Vertrauen der Menschen verschafft, die Digitalisierung von

Aber ganz besonders stolz sind wir darauf: Wir haben digitale Verwaltungsstrukturen aufgebaut, die wirklich funktionieren, die das Leben der Menschen jeden Tag effizienter und komfortabler machen. Was ist Ihr nächstes Digital-Projekt? Obwohl wir seit 15 Jahren dabei sind, digitale Strukturen in Estland aufzubauen, kratzen wir noch immer an der Oberfläche der Möglichkeiten – vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Technologien immer weiterentwickeln. Zum einen wollen wir die bestehenden digitalen Dienste überarbeiten und nutzerfreundlicher gestalten. Unsere Vision ist null Bürokratie. Wir könnten Anwendungen proaktiv zur Verfügung stellen, bevor die Menschen mit ihren eigenen Anwendungen zu uns kommen. Zum anderen arbeiten wir gerade mit unseren Nachbarn daran, unsere Verwaltungsstrukturen digital miteinander zu vernetzen, auf beiden Seiten digitale Signaturen zu verwenden und so weiter. Wir starten mit Finnland. Das Ziel ist es, die EU in einen digitalen Binnenmarkt umzugestalten mit öffentlichen digitalen Dienstleistungen, ungeachtet der Grenzen. Außerdem öffnen wir Estlands digitale Services für Ausländer. Dafür haben wir die e-Residency

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Der Mittelstand. | 3 | 2016

POLITIK

eingeführt: Weltweit kann sich jeder für eine digitale Identität in Estland bewerben und unsere Services nutzen. Das ist besonders für kleine und Kleinstunternehmen hilfreich, die ihre Geschäfte über Grenzen hinweg ausdehnen möchten. Wie haben bereits mehr als 10.000 e-Residents, viele davon sind übrigens aus Deutschland. Welche Tipps haben Sie für Deutschland? Wir belehren andere Regierungen nicht, aber wir können mit ihnen teilen, was in Estland funktioniert hat und was nicht. Eine unserer wichtigsten Lektionen ist, dass Plattformen wie X-Road und digitale Identitäten digitale Service-Innovationen beschleunigen. Außerdem haben wir festgestellt, dass sich Risiken in Bezug auf Privatsphäre und Internetsicherheit managen lassen und die Vorteile der Digitalisierung nicht mindern. Mit den richtigen Gesetzen, technischen Plattformen und Prozessen können diese Risiken bewältigt werden, sodass die Digitalisierung fortschreiten kann. Und zu guter Letzt, digitale Strukturen aufzubauen ist nicht in erster Linie ein technologisches Thema. Vorteile entstehen dann durch Technologie, wenn die Regierung beginnt, Prozesse neu zu gestalten. Als Experten freuen wir uns, unsere Erfahrungen zu teilen. Insbesondere sind wir daran interessiert, unser Know-how und unsere Lösungen mit Deutschland zu teilen und in Sachen Industrie 4.0 zusammenzuarbeiten. Das Interview führte Judith Blask.

Digitalisierung braucht einen Plan Unsere Mission ist es Unternehmen mit einfach bedienbaren Lösungen zu digitalisieren. Digitalität ist weit mehr als eine moderne IT-Infrastruktur, eine Cloud oder Software-Tools. Wir automatisieren Sacharbeiten, fördern wertschöpfende Wissensarbeiten und transformieren Unternehmens- und Mitarbeiterkultur. Unser Vorgehen: • Unternehmensbegehung • Analyse aller Leistungsbereiche • Erstellung einer Prozesslandkarte

• Erarbeitung des SOLL-Zustandes mit Einbindung von Zielen • Präsentation eines strategischen Plans unter Berücksichtigung vorhandener Ressourcen Vereinbaren Sie einen persönlichen Termin. 0351 212 935 90

Blick auf die Altstadt von Tallinn.

joerg.riedel@e-dox.de

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POLITIK

Der Mittelstand. | 3 | 2016

„Erasmus“ vorteilhaft für den Mittelstand

Ausführliche Informationen über das Projekt MobiliseSME finden Sie unter www.mobilisesme.eu Bitte beteiligen Sie sich an der EU-weiten Umfrage und teilen Sie mit, welche Anforderungen Sie an ein Erasmus-Programm für KMU haben: www.bit.ly/Umfrage_ MobiliseSME

Der BVMW hat sich mit Partnern aus ganz Europa der Vision eines Mobilitätsprogramms für KMU angeschlossen. Unter der Federführung des europäischen Mittelstandsdachverbandes CEA-PME beteiligen sich Wirtschaftsverbände aus Belgien, Estland, Frankreich, Italien, Spanien, Ungarn, Rumänien und der Türkei.

Unternehmen Ihre Meinung zu einem solchen transnatio­nalen Austauschprogramm äußern. Von November 2016 bis März 2017 können Sie Ihren Beschäftigten ein bis zwei monatige Aufenthalte im europäischen Ausland anbieten und so erproben, ob Erasmus für Ihr Unternehmen ein Gewinn ist.

Die Vision von MobiliseSME

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Herz der europäischen Wirtschaft und der Motor für Wachstum und Beschäftigung. Sie machen nicht nur 99 Prozent der mehr als 22 Millionen Unternehmen in der EU aus, sondern stellen darüber hinaus nahezu zwei Drittel aller Arbeitsplätze und den Großteil der Ausbildungsplätze. Der europäische Binnenmarkt ist einer der wichtigsten Wirtschaftsräume und zugleich der größte Binnenmarkt der Welt. Dieser bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten für alle: Unternehmen können ihre Wettbewerbsfähigkeit durch neue Investitionsund Expansionsmöglichkeiten erschließen, Arbeitnehmer verfügen dank der Freizügigkeit über bessere Beschäftigungschancen, und die Verbraucher profitieren von einem reichhaltigeren Angebot an Waren und Dienstleistungen.

Über das Projekt erfahren wir, ob „Erasmus für Beschäftigte“ in der EU praktikabel ist. Ziel von MobiliseSME ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU zu steigern. Kooperationen werden verbessert und neue Geschäftsmöglichkeiten mit ausländischen Partnern in den Bereichen Import & Export, Vertrieb, Marktbewusstsein und Joint Ventures eröffnet. Den Beschäftigten von KMU bietet das Programm die Chance, neue Fertig­keiten und Wissen über Märkte, Technologien, Methoden und Produkte zu erlangen, den Horizont zu erweitern und Sprachkenntnisse zu verbessern. Aktionen, die Sie nutzen können: 100.000 KMU aus 19 EU-Ländern und der Türkei werden befragt. Bis Ende Juni können Sie Ihre Erwartungen und Wünsche an ein solches Programm mitteilen. Von Juni bis Juli 2016 können Sie in zwei Fokusgruppen gemeinsam mit anderen

Sevgi Öksüz Projektreferentin BVMW

MobiliseSME verfolgt einen Win-win Ansatz, bei dem es sich für Unternehmen und Arbeitnehmer lohnt, die Chance zu ergreifen. 

Projekt „Mobilität für qualifiziertes Fachpersonal von KMU“ MobiliseSME, kofinanziert durch das EaSl Programm (Progress) der Europäischen Union, 2016-2017.

Foto: © pomogayev - Fotolia.com

Im Rahmen des EU-finanzierten Projektes MobiliseSME macht sich der BVMW gemeinsam mit weiteren Partnern aus Europa für ein grenz­ überschreitendes Mobilitätsprogramm stark, um die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu fördern. Mittelständler sollten die Vorteile für sich und ihre Beschäftigten nutzen.


POLITIK

Der Mittelstand. | 3 | 2016

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Afrika Digital – Chancen für die deutsche Wirtschaft Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und Unternehmen gründen Strategische Partnerschaft für ein Digitales Afrika. „Wir wollen die Chancen deutscher Unternehmer, auf dem afrikanischen Kontinent Fuß zu fassen, weiter verbessern helfen. Mit ihren Geschäften unterstützen Firmen aus Deutschland auch die wirtschaftliche Entwicklung in unseren Partnerländern“, so Günter Nooke, Afrika-Beauftragter der Bundeskanzlerin und des BMZ. Afrika ist ein Kontinent der digitalen Innovationen. Es gibt auf dem Feld der Informations- und Kommunikationstechnologien viele positive Ansätze auf unserem Nachbarkontinent. So hat Nigeria bereits heute die drittgrößte Start-up-Szene der Welt.

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Länder wie Kenia und Ruanda haben die Bereitstellung von Internet für alle und dessen Nutzung für Wirtschaft und Bildung zum zentralen Kennzeichen ihrer Entwicklungsstrategie gemacht. Durch mobile Zahlungssysteme wie M-Pesa können viele Menschen per Handy am Wirtschaftsleben teilnehmen. Kurz: Digitale Entwicklung hat das Potenzial, zu Wachstum und Beschäftigung in Afrika beizutragen. Digitale Lösungen ermöglichen den Zugang zu Information und Wissen und tragen zur Entwicklung in allen wichtigen Lebensbereichen bei. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung in Afrika auch Chancen für deutsche Unternehmen. Sie können mit innovativen Produkten in Afrika neue Kunden gewinnen. Aufgrund unübersichtlicher Rahmenbedingungen ist der Markteintritt für deutsche Unternehmen oft schwierig. Aus diesem Grund hat das BMZ gemeinsam mit Unternehmen, Bitkom und dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V. die Strategische Partnerschaft für ein Digitales Afrika gegründet. Ziel ist, das digitale Potenzial Afrikas für die deutsche Wirtschaft zu erschließen und positive Impulse für die afrikanische

Bevölkerung zu setzen. Mit dieser Partnerschaft wollen sich Ministerium und Unternehmen besser vernetzen, um in Bereichen wie Mobilität und Logistik, Gesundheit, gute Regierungsführung und Verwaltung oder Energie gemeinsam digitale Lösungen zu entwickeln und zu nutzen. Dafür greift das BMZ auf eine Vielzahl bewährter Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zurück. Beispielsweise hat das Ministerium über das Programm „develoPPP.de“ schon mehr als 2.000 Projekte gemeinsam mit Unternehmen realisiert. Diese Unterstützung soll es auch kleinen und mittelständischen Unternehmen ermöglichen, ihre Chancen zu nutzen: „Relevante Märkte in Afrika erschließen – das gelingt dem Mittelstand vor allem mit einem starken Netzwerk wie der Strategischen Partnerschaft“, glaubt Fabian Bahr vom Partnerunternehmen Giesecke & Devrient. Mit der strategischen Partnerschaft können Wirtschaft und Politik die Entwicklung des Digitalen Afrikas aktiv und sinnvoll mitgestalten. 

Nato Muskheladze Sekretariat der Strategischen Partnerschaft Digitales Afrika digitales-afrika@giz.de


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Der Mittelstand. | 3 | 2016

Ägypten und Marokko – Gegensätze in Nordafrika BVMW-Präsident Mario Ohoven begleitete Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nach Ägypten und Marokko. Im Mittelpunkt der hochkarätig besetzten Delegationsreise standen die wirtschaft­lichen Chancen im Bereich Erneuerbare Energien sowie die Themen Migration und Unternehmensgründung. Mario Ohoven unterstrich dabei die Bedeutung wirtschaftlicher Perspektiven gerade für die überwiegend junge Bevölkerung in Nordafrika.

Unbestritten sind die Chancen für die deutsche Wirtschaft in beiden Ländern gewaltig. Ägypten, unterstützt von Geldgebern aus den angrenzenden Golfstaaten, setzt auf Megaprojekte im Bereich der Infrastruktur, angefangen beim Ausbau des Suez-Kanals, der in Rekordzeit von einem Jahr statt der angesetzten drei Jahre fertiggestellt wurde, über den Ausbau der Stromversorgung durch Siemens mit einem Volumen von 8,5 Milliarden Euro bis hin zur Planung neuer Städte, darunter eine neue Hauptstadt 45 km östlich von Kairo sowie Industrieansiedlungen am Suez-Kanal. Marokko hat bereits einen strategischen Plan in die Tat umgesetzt, der seinesgleichen sucht: Ausgehend von einem Anteil von über 95 Prozent fossiler Energieträger will das Land bis 2020 rund 42 Prozent seines Energiebedarfs aus Erneuerbaren Energien beziehen, 2030 sollen es sogar über 50 Prozent sein. Und die Aussichten, dieses Ziel zu erreichen, sind gut. Der Noor-Solarkomplex in Marokko soll der größte der Welt werden und Strom für 1,3 Millionen Menschen erzeugen.

Rainer Ptok BVMW Leiter Außenwirtschaft

Die Anlage mit dem Namen Noor 1 hat nach Angaben der marokkanischen Agentur für Solarenergie eine Kapazität von 160 Megawatt und soll Strom für 350.000 Menschen bieten. Zudem soll sie in Marokko die Kohlendioxidemissionen um 240.000 Tonnen pro Jahr senken.

Egyptian-German Business Forum

Ministry of Industry and Trade

yptian-German

In den kommenden Jahren sollen in der Nähe der Stadt Ouarzazate am Rande der Sahara noch die Kraftwerke Noor 2 und 3 fertiggestellt werden. Für Noor 4 laufen die Ausschreibungen. Nach der Fertigstellung wird die komplette Anlage eine Fläche von 30 Quadratkilometern bedecken. Die deutsche Wirtschaft ist mit einem Zuliefer­ anteil von knapp 40 Prozent maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Zu den geplanten Gesamtkosten von etwa 2,2 Milliarden Euro trägt die Bundesregierung nach Angaben der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 834 Millionen Euro bei. Deutschland hatte Marokko für 2015 Entwicklungshilfe von 485 Millionen Euro zugesagt, davon waren 430 Millionen Euro Darlehen für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Aber auch als Standort für Windenergie ist Marokko von der Natur begünstigt. Das Land verfügt über ein geschätztes Windenergiepotenzial von 6 GW (total inkl. Westsahara: 25GW). Mit dem am 02.11.2009 in Ouarzazate abgeschlossenen marokkanischen Windplan soll die aktuelle Kapazität aus Windenergie von 286 MW auf insgesamt 2.000 MW im Jahr 2020 ausgebaut werden. Was die Herausforderungen betrifft, so steht in beiden Ländern das Bildungsthema ganz weit oben. Ob es nun eine knappe Million neuer Arbeitsplätze pro Jahr sind, die in Ägypten geschaffen werden müssen oder die neue Jugendarbeitslosigkeit von über 18 Prozent in Marokko, die gesenkt werden muss, gerade die jungen Menschen brauchen wirtschaftliche Perspektiven vor Ort, sonst machen sie sich auf den Weg zu uns. Die Tatsache, dass der afrikanische Kontinent seine Bevölkerungszahl auf über zwei Milliarden bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird, und davon einige hundert Millionen Menschen sich mit Fluchtgedanken befassen könnten, macht die Dimension der Herausforderungen deutlich.

Foto: © marsea - Fotolia.com

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Besuch der Cheops-Pyramide (v. li.): Michael Baumüller (Süddeutsche Zeitung), Mario Ohoven, Peter Ramsauer (Bundesverkehrsminister a. D.), Noureddine Rhattas (Geschäftsführer ENEXIO Germany GmbH).

POLITIK

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Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (re.), Dr. Tarek Tawlik, Direktor des Grand Egyptian Museum, gefolgt von der deutschen Wirtschaftsdelegation.

v

Zu Gast bei der Deutsch-Ägyptischen Wirtschaftskommission (v. li.): Mario Ohoven, Prof. Dr. Khaled Hanafy (Ägyptens Minister für Beschaffung und Handel) und Dr. Alaa Ezz (Generalsekretär der Föderation der Ägyptischen Handelskammern).

Ein Hoffnungsschimmer war der Besuch eines Gründerzentrums in Marokko, das von zurückgekehrten jungen Marokkanern betrieben wird. Einer dieser Gründer hat zunächst in München ein erfolgreiches E-Business-Unternehmen aufgebaut und expandiert nun im Land seiner Eltern.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Ägyptischer Staatspräsident Al-Sisi und Mario Ohoven.

Ähnlichkeiten also, aber eben auch fundamentale Unterschiede: Hier Kairo, eine pulsierende und teilweise chaotische Großstadt mit über 22 Millionen Einwohnern im Großraum der Megapolis, dort Rabat, ein doch eher beschaulicher Ort mit Straßen, die den Namen noch verdienen, Verkehrsregeln, an die sich zumindest überwiegend gehalten wird und zum Teil königlicher Ruhe und stilvoller Würde mit repräsentativen Bauten und Burgen.

Fotos: Manfred Knopp und Maurice Weiss

Ein Eindruck, der sich auch in der Politik fortsetzt. Mohammed VI, oder M6, wie er in der Bevölkerung genannt wird, genießt in Marokko Anerkennung über alle sozialen und Religionsunterschiede hinweg, während der ägyptische Staatspräsident seinen Herrschaftsanspruch sichtbar durch Militärpräsenz an jeder zweiten Straßenkreuzung, hermetisch abgesicherte Museen und Beobachtungsposten auf den Hochhäusern sicherstellen muss.

Der Marokkanische Premier Abdelilah Benkirane mit Mario Ohoven.

Weitere Herausforderungen sind fehlende Transparenz, Reformstau und Bürokratiebelastungen, die gerade für Mittelständler schwer in den Griff zu bekommen sind. Auch hier nehmen sich beide Länder wenig, wenngleich in Ägypten der dominante Einfluss des Militärs, über das mehr als ein Drittel der Wirtschaft gesteuert wird, eine schwer zu kalkulierende Größe ist. Fazit: Besuche dieser Art sind auch und gerade in politisch angespannter Situation ein Muss. Wer nur kritisiert und alleine fehlende Menschenrechte anprangert, greift lediglich eine Facette eines höchst komplexen Gesellschaftssystems heraus, ohne wirklich das Land und seine Strukturen verstanden zu haben. 

Lahcen Daoudi (Marokkos Minister für Hochschule und Forschung), Christian-Peter Hanelt (Senior Expert, Bertelsmann Stiftung), Mario Ohoven (v.li.).


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KOLUMNE

Der Mittelstand. | 3 | 2016

Fortschritt ohne Panikmache Guido Augustin macht sich Gedanken über unsere Welt und ihre Bewohner

Geschäftsführer forum! Marketing- und Kommunikationsberatung GmbH www.forum-mainz.de

Meine Oma („mer muss nur mit der Leid redde“) hatte Angst vor dem Telefon. Das dauerte aber nicht lange. Daran musste ich denken, als ich einen Artikel des Waldorf-Funktionärs Henning Kullack-Ublick las, der fordert, Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren von Computern fernzuhalten. Gar nicht so einfach mit dem digitalen Kram, dachte ich. Dahinter steckt die Frage, wie wir mit Fortschritt umgehen wollen. Vielleicht weiße Spitzenhäubchen aufsetzen, den Boden hinter unserer kleinen Farm im Schweiße unseres Angesichts beackern und unsere Kinder unterm Aluhut selbst unterrichten. Sich technologischen Entwicklungen zu verschließen geht nur über einen Radikalverzicht – wenn überhaupt. Überhaupt diese Angst. Als der Sicherheitsgurt eingeführt wurde, warnte die Fachwelt vor Herzinfarkten bei Unfällen, Handystrahlung müsste längst die halbe Menschheit ausgerottet haben, und warum wegen Smartphones an Tankstellen nicht permanent Feuerbälle durch die Stadt rollen, ist mir ein Rätsel. Kollegin Kerstin Hoffmann erzählte kürzlich, mit einem Manager eines deutschen Konzerns über ihren Tag geplaudert zu haben. An einer digitalen Kommunikationsstrategie habe sie gearbeitet. Und er: „Digitale Kommunikationsstrategie? E-Mail schreiben oder was?“

Viele springen bei dem Thema zu kurz, wenn sie bei Digitalisierung an Hardware, Software oder eben E-Mail denken. Digitalisierung läuft über Plattformen, oder um mit Sascha Lobo in bester Absicht zu skandalisieren, als „Plattform-Kapitalismus“. Und dann ist nicht die Frage, ob uns eine Entwicklung gefällt oder nicht. „Geh doch nach drüben!“ geht digital nicht. Für die Jüngeren: Das war ein BRD-DDR-Bonmot. Was wir brauchen, ist eine differenzierte Ausein­ andersetzung mit digitalen Technologien. Mein Schlüsselwort dafür: Kulturtechnik. Darunter fassen wir alle möglichen Errungenschaften der Menschheit, beispielsweise Bestattung, Tätowierung und Bartpflege. Aber auch alles, was mit Bild, Schrift und Zahl zu tun hat. Es geht also darum, den Umgang mit digitalen Errungenschaften zu lernen, denn die beherrschen wir keineswegs, bloß weil es sie gibt. Um mit meiner Oma zu enden: Wir müssen lernen, mit dem Telefon umzugehen. Höchste Zeit, ernsthaft dran zu gehen – aber bitte keine Panik, auch wenn ganze Branchen davon leben. Wie lange hat es gedauert, bis unsere Vorfahren Kulturtechniken drauf hatten, bis sie Feuer machen und Apfelbäumchen pflanzen konnten, bis sie wussten, was ein Rad ist, wie Farben entstehen und warum Blitze einschlagen? 

Foto: Heike Rost

Guido Augustin BVMW-Pressesprecher Rheinhessen


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ANGEZÄHLT

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Digitalisierung in Zahlen

265

65,34

Milliarden

Dollar – auf diese Summe taxiert McKinsey den möglichen Beitrag intelligenter Software zum deutschen BIP im Jahr 2025. Doch trotz dieses Potenzials zum Milliardengeschäft liegt Deutschland noch weit hinter den IT-Riesen der Vereinigten Staaten. Dort zeigt sich ein klarer Trend zum Roboter-Büro, beispielsweise durch den Einsatz von virtuellen Assistenten. Quelle: WirtschaftsWoche

50 Prozent

900

Millionen Menschen pflegen internationale Beziehungen in den Sozialen Medien und 360 Millionen betreiben internationalen E-Commerce. Durch diese Datenflüsse konnte das weltweite BIP eine Zunahme von 2,8 Billionen Dollar im Jahr 2014 verzeichnen, was viel stärkere Auswirkungen als die des Warenverkehrs darstellt. Ein nationaler BIP-Zuwachs von bis zu 50 Prozent kann durch verstärkte Teilnahme am globalen Datenfluss erzielt werden. Quelle: McKinsey Global Institute

aller Industrien sehen bereits eine Veränderung der Wettbewerbslandschaft durch die Digitalisierung. Dies ergab eine Befragung unter Führungskräften aus großen deutschen Unternehmen. 84,2 Prozent der Befragten verspüren aufgrund der sich verändernden Wettbewerbslandschaft zunehmend einen Digitalisierungsdruck. Quelle: Accenture

aller Unternehmen haben infolge der Digitalisierung bereits neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht. In mehr als jedem zweiten Prozent Unternehmen (55 Prozent) ändert sich in Folge der zunehmenden Digitalisierung das Geschäftsmodell, und 70 Prozent der Unternehmer sehen die Digitalisierung als große Herausforderung. Quelle: Bitkom

40

Milliarden Euro Gesamtumsatz wurden 2015 in Deutschland durch E-Commerce erzielt (B2C). Das ist ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 12 Prozent und liegt damit wieder deutlich über dem Wachstum des gesamten Einzelhandels von 3,1 Prozent. 52,37 Milliarden Euro wurden durch den Handel von Waren und 12,97 Milliarden Euro durch digitale Dienstleistungen erzielt. Quelle: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland

86 PROZENT der Unternehmen haben die Chancen der Digitalisierung für den Industriestandort Deutschland erkannt, verhalten sich aber eher abwartend: Über 60 Prozent der Befragten räumen selbstkritisch ein, dass der Mittelstand das Thema derzeit eher noch vernachlässige. Allerdings: Jedes sechste mittelständische Unternehmen hierzulande zählt zu den digitalen Vorreitern, diese nehmen die Herausforderung Industrie 4.0 aktiv an. Was machen diese digitalen Trendsetter anders? Sie warten nicht ab, sondern starten öfter als andere Mittelständler Pilotprojekte, um sich in engen Märkten einen Vorsprung zu verschaffen. Sie schaffen kreative Freiräume und stellen technische Spezialisten ein, das zeigt die Mittelstandsstudie der Commerzbank. Quelle: Bitkom

Illustration Monitor: © AnKudi - Fotolia.com; Einkaufswagen & Soziale Medien: © Do Ra - Fotolia.com; Industrie: © Palsur - Fotolia.com; Glühbirne: © filborg - Fotolia.com; Smartphone: © iconimage - Fotolia.com

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Der Mittelstand. | 3 | 2016

Welt ohne Papier Wie sähe unsere Welt aus, wenn – Geschenkverpackungen und Klopapier ausgenommen – kein Papier mehr verwendet würde? Was würde dies für uns ökologisch bedeuten?

Foto: © Nomad_Soul - Shutterstock.com

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Bücher, Zeitungen, Flyer, Kataloge, Broschüren, Werbung, Eintrittskarten und auch Rechnungen wären ausschließlich in digitaler Form vorhanden. Der Beruf des Postboten würde wegfallen. Zeitschriften- und Buchläden wären obsolet. Dasselbe gilt für Papierhersteller und Druckereien. Geht man in der Produktionskette noch weiter zurück, landet man bei der Holzwirtschaft. Eine komplette Umstellung von Printerzeugnissen auf digitale Produkte würde sicherlich nicht sofort von allen positiv aufgenommen werden. Der Wegfall von Arbeitsplätzen macht vielen Menschen Angst. Was dabei gerne vergessen wird, ist, dass sich neue berufliche Möglichkeiten auftun. Es gäbe nicht weniger, sondern andere Jobs. Auf jeden Fall würden neue Industrien entstehen, die sich mit der Produktion und Verbreitung der digitalen Produkte beschäftigen. Die Auftraggeber hätten viel mehr Ressourcen, um sich auf die Produktion von hochwertigem Content zu konzentrieren. Dies käme sowohl Produzenten als auch Konsumenten zugute.

Zeitungen und Zeitschriften In diesem Sektor ist es heute schon üblich, Content digital auszuliefern. Einige Verlage setzen bei den digitalen Varianten ihrer Publikationen bereits auf Bezahlmodelle, was in Hinblick auf die gänzliche Abschaffung von Printversionen wahrscheinlich das zukunftsträchtigste Modell ist. In den Redaktionen würden durch eine Umstellung kaum Jobs wegfallen, die finanziellen Einsparungen wären hingegen immens. Das frei gewordene Kapital ließe sich in hoch qualifizierte Mitarbeiter sowie die Gestaltung des Contents investieren, was wiederum stark der Qualität des Endproduktes zugutekäme.

Werbung (Prospekte, Kataloge) Der große Vorteil von digital gegenüber Print in diesem Bereich liegt in den wesentlich besseren Bereitstellungsmöglichkeiten und der deutlich größeren Reichweite. Durch die Digitalisierung können Beträge in Millionenhöhe für Druckerzeugnisse und Portokosten eingespart werden.

Rechnungen Neben den entfallenden Druck- und Portokosten ließen sich die Verarbeitungsprozesse der Rechnungen digital deutlich verbessern, und Rechnungen könnten schneller bezahlt werden. Davon

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würden nicht nur Unternehmen, sondern auch Kunden profitieren.

Bücher E-Book-Reader erfreuen sich bei allen Altersgruppen bereits großer Beliebtheit und punkten gegenüber klassisch gedruckten Büchern mit zahlreichen Vorteilen wie Handlichkeit und Komfort. Eine komplette Umstellung würde für die Verlage Einsparungen in Millionenhöhe in den Bereichen Lager, Druck sowie Zustellkosten bedeuten. Auch das Wort „Auflage“ würde dann niemanden mehr kümmern.

Eintrittskarten und Tickets Die digitale Eintrittskarte geht nicht verloren und verursacht keinen Müll.

Zustellung In den Bereichen der Zustellung und Distribu­ tion ließen sich durch die Umstellung auf digitale Endprodukte ebenfalls Beträge in Millionenhöhe einsparen. Die Berufe des Postboten sowie des Zeitungs- und Zeitschriftenzustellers würden obsolet werden, während der Bedarf an Paketzustellungen wahrscheinlich wachsen würde.

Zeitungskioske und Buchläden Zeitungskioske würden wie Buchläden zu einem Relikt der Vergangenheit werden. Im Gegenzug würde der Bedarf an neuen Orten entstehen, an denen Menschen über digitale Erzeugnisse umfassend und fachlich kompetent beraten würden. Das Internet alleine kann diese Aufgabe nicht übernehmen.

Fazit Die wohl massivsten Veränderungen durch eine Umstellung von Print auf digital würde es bei den Papierproduzenten und Druckereien geben. Nicht ganz so offensichtlich, aber nicht weniger bedeutend wären die Auswirkungen auf die Zulieferer­ industrie. Angefangen von der Holzwirtschaft bis hin zum Druck würden zahlreiche Maschinen nicht mehr gebraucht werden. Auf keinen Fall darf der Aspekt des Umweltschutzes vernachlässigt werden, denn durch den Umstieg ließen sich nicht nur immense Mengen an Papiermüll vermeiden, sondern auch produktionsbedingte umweltschädigende CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Die Rodung von Wäldern ginge drastisch zurück, wovon wiederum Umwelt und Klima profitieren würden. 

Michael Reischer Custemotion Unternehmensberatung Mitglied im IBWFInstitut für Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.custemotion.de

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Was bewirken Fördergelder für die Smart Factory? Die vierte industrielle Revolution stellt Unternehmen aller Größenordnungen und Wirtschaftszweige weltweit vor große Herausforderungen. Sie betrifft alle Fach- und Funktionsbereiche der Unternehmen. Sind Mittelständler auf die Anforderungen vorbereitet oder riskieren sie, den Anschluss und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren?

Industrie 4.0 ist ein Oberbegriff für die Weiterentwicklung der Produktions- und Wertschöpfungssysteme durch die Verknüpfung der realen mit der digitalen Welt. Diese Verknüpfung entsteht durch sich selbst steuernde cyberphysische Systeme. Innerhalb eines Unternehmens werden die technischen Prozesse mit kaufmännischen Geschäftsprozessen über Unternehmensebenen hinweg miteinander verknüpft. Dies bezeichnet man als vertikale Integration. Zum anderen werden die Prozesse und Ressourcen entlang der Wertschöpfungskette miteinander vernetzt. Diese Vernetzung überwindet Unternehmensgrenzen: horizontale Integration.

Technologiefelder Für die Anwendung von Industrie 4.0 können sechs Technologiefelder identifiziert werden: Kommunikation, Sensorik, eingebettete Systeme, Aktorik, Mensch-Maschine-Schnittstelle und Softwaresystematik. In der Praxis erfordert Industrie 4.0 meist das Zusammenspiel zweier oder mehrerer Technologiefelder. Schaut man sich die Reifegrade einzelner Technologien an, wird deutlich, dass sich ein Großteil noch in der Grundlagen- oder Evaluierungsphase befindet. Veranschaulichen lässt sich dies am Beispiel der Aktorik und Sensorik. Diese Technologien werden im klassischen Maschinen- und Anlagenbau,

Foto: © Viacheslav Iakobchuk - Fotolia.com

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einer starken Domäne der deutschen Wirtschaft, bereits teilweise eingesetzt. Allerdings gibt es hier noch Entwicklungsbedarf.

Fördermöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen Industrie 4.0 wird durch die nationale Forschungsförderung auf breiter Front vorangetrieben. Das Gesamtvolumen der vom Bund und den Ländern für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung gestellten Förderzuschüsse beträgt mehr als 450 Millionen Euro. Hinsichtlich der Forschungsthemen und Einsatzbereiche liegt der Schwerpunkt auf dem Umfeld der Produktion. Perspektivisch werden auch die angrenzenden Wertschöpfungsprozesse sowie Logistik, Instandhaltung, Produktentwicklung und Production Engineering einbezogen. In den derzeitigen Förderprojekten werden jedoch Aufgabenstellungen zu neuen Wertschöpfungsmustern, Geschäftsmodellen und -prozessen noch zu selten berücksichtigt. Förderziele zukünftiger Ausschreibungen müssen verstärkt den Nutzen für die gesamte Wertschöpfungskette aufgreifen. Logistik und ein ganzheitliches Supply Chain Management eignen sich als verbindendes und interdisziplinäres Element. Die Ergebnisse der bisherigen Forschungsförderung drücken sich in zahlreichen Einzellösungen aus. Der Transfer der Forschungsergebnisse und der in naher Zukunft vorliegenden Prototypen in die Praxis ist ein kritischer Erfolgsfaktor für die Industrie 4.0. Dies gilt insbesondere für Forschungsergebnisse, die auf horizontale Integration zielen. In nahezu jedem der Förderprojekte sind Aufwendungen für Softwaresystementwicklung enthalten. Zukünftig sollten interoperable, offene, nachhaltig nutzbare und sichere Softwareplattformen gefördert und die Wiederverwendbarkeit verbessert werden. Die Forschung zu Industrie 4.0 erfolgt techno­ logisch in der notwendigen Breite. Mittelständler können aber nur dann an Forschungsprogr ammen partizipieren, wenn zeitnahe Marktchancen damit verbunden sind und Investitionsrisiken minimiert werden. Häufig ist der Zugang zu den Förderprogrammen für Großunternehmen oder Forschungseinrichtungen leichter als für den

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Mittelstand, da die Antragstellung Ressourcen erfordert und administratives Detailwissen voraussetzt. Hier können Spezialisten helfen. Aber auch die Bildung von Konsortien kann dazu beitragen, den Aufwand für Mittelständler zu reduzieren.

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In nahezu jedem der Förderprojekte sind Aufwendungen für Software­ systementwicklung enthalten.

Ausblick Die Einführung von Industrie 4.0 wird schrittweise erfolgen. Ein vollständig integriertes Industrie-4.0-Unternehmen befindet sich noch in weiter Ferne. Dies gilt für kleine und mittlere ebenso wie für Großunternehmen. Weitere Unterstützungen sind zwingend erforderlich, damit insbesondere der Mittelstand diese bedeutsamen Potenziale ausschöpfen kann.Es lässt sich erkennen, dass in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, einschließlich der Kammern, Verbänden und bei Sozialpartner sowie in der Wissenschaft ein Bewusstseinswandel eingesetzt hat. 1. Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen und Anwendungshemmnisse abbauen. 2. Die Wirtschaft muss den Faktor Mensch aktiv in diesen Veränderungsprozess einbinden. 3. Die Wissenschaft muss die Grundlagenforschung in den einzelnen Funktionsbereichen der Industrie 4.0 aktiv vorantreiben und Kooperationen mit der Wirtschaft suchen. Industrie 4.0 zeigt für die mittelständische Wirtschaft wesentliche, unverzichtbare Chancen auf. Sie bietet insbesondere dem technologiegetriebenen Mittelstand Möglichkeiten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, wenn er diese Rolle aktiv einnimmt und die zahlreichen Fördermöglichkeiten umfassend nutzt. 

Axel Deilmann Deilmann Business Consulting Mitglied im IBWFInstitut für Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.deilmann-bc.de

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Neue Leitplanken für die Datenautobahn Im April hat das EU-Parlament die neue Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) verabschiedet. Sie ist in den nächsten zwei Jahren in nationales Recht umzusetzen. Digitale Anbieter und Datenverarbeiter müssen sich auf gestiegene Anforderungen einstellen. Risikofolgeabschätzungen werden präzisiert und die Einwilligung von Kindern und Jugendlichen geregelt. Die Konkretisierung verschiedener Übermittlungsmöglichkeiten innerhalb von Unternehmen und ins Ausland eröffnet rechtssichere Wege für die weltweite Datenverarbeitung. Ein europaweites Datenschutz-Zertifizierungssystem erleichtert zukünftig den Nachweis einer angemessenen Sorgfalt bei der Lieferantenauswahl und damit die arbeitsteilige Bereitstellung von IT-gestützten Angeboten. Neu ist das Recht der Betroffenen, ihre Daten strukturiert zu erhalten, um damit zu einem anderen Dienstleister zu wechseln. Diese Regelung zwingt Unternehmen, betroffene IT-Verfahren so zu gestalten, dass die Bereitstellung der Daten ohne Mühe möglich ist.

www.fsu-berlin.de

Vieles wird konkreter, manches einfacher Einwilligungen müssen für jeden Zweck erhoben und verständlich formuliert werden. Daten von Betroffenen sind auf ihren Wunsch hin zu löschen.

Fazit Der Gestaltungsspielraum für die Nutzung von IT-Service-Partnern verbessert sich, indem die Verarbeiter durch ein erhöhtes Risiko stärker in die Pflicht genommen werden. Verträge mit IT-Lieferanten müssen an die Neuerungen angepasst werden, und Cyberversicherungen sind zu erwägen. Cloud Computing und das Internet of Things erhöhen die Komplexität verteilter IT-Verarbeitung und des Partner-Managements. Die EU-DSGVO wird den Trend beschleunigen, dass sich die IT intensiver mit Governance-Themen befassen muss. Geschäftsführungen, Datenschutzbeauftragte und IT-Leiter sind nicht zuletzt aufgrund des erhöhten persönlichen Haftungsrisikos gut beraten, die neuen Standards konsequent einzufordern und umzusetzen. 

Foto: © Kim Howell - Shutterstock.com

Folker Scholz Zertifizierter Unternehmensberater im IBWF Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V.

Durch die neue Verordnung erhöht sich das juristische Risiko im Umgang mit Kundendaten. Das mögliche Straf- und Haftungsmaß steigt auf bis zu zwanzig Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Zum Kreis der Verantwortungsträger gehört zukünftig auch der Datenschutzbeauftragte. Ihm obliegt die Aufgabe, die Einhaltung des Datenschutzes zu überwachen. Bei der Verhängung der Bußgelder ist allerdings der Gesamtkontext strafmindernd zu würdigen. Unternehmen sind also gut beraten, ihre Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Datenschutz dokumentieren zu können.


FORUM FÜHRUNG. IMPULSE – DIALOGE – ORIENTIERUNG.

VERANSTALTUNGSTERMINE UND -ORTE DO 30.06.2016 ab 14:00 Uhr

MÖNCHENGLADBACH Dr. Cay von Fournier WERTschöpfung durch WERTschätzung

DO 10.11.2016 ab 15:00 Uhr

BIELEFELD Dr. Reinhard K. Sprenger Das anständige Unternehmen

MI 21.09.2016 ab 15:00 Uhr

BERGISCH GLADBACH Prof. Dr. Arnold Weissman Agenda 2025 – Was die Besten morgen können müssen

DO 17.11.2016 ab 15:00 Uhr

BREMEN Dieter Lange Leader-Personality

DO 22.09.2016 ab 15:00 Uhr

DRESDEN Christian Gansch Dreiklang der Führungskompetenz

DO 17.11.2016 ab 16:00 Uhr

OSNABRÜCK René Borbonus Klarheit

MO 26.09.2016 DORTMUND Klaus Kobjoll ab 15:00 Uhr Wa(h)re Herzlichkeit

Die Reihe – Forum Führung „Forum Führung“ will Impulse geben, für zündende Dialoge sorgen und eine Neuorientierung ermöglichen. In einem insgesamt 3-stündigen Vortrag eines hochkarätigen Referenten erhalten Sie wertvolle Information zur Führung Ihres Unternehmens. Und nutzen Sie auch das hervorragende Netzwerk des BVMW beim Get-together für den wichtigen Erfahrungsaustausch.

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Weitere Infos unter: www.forum-fuehrung.bvmw.de

Die Veranstaltungsreihe „Forum Führung“ wird unterstützt von unseren Partnern

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| DIE TER LANGE

| DR. REINHARD K. SPRENGER

| KLAUS KOBJOLL

| CHRISTIAN GANSCH

| PROF. DR. ARNOLD WEISSMAN

| DR. DR. CAY VON FOURNIER

UNSERE REFERENTEN 2016

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.forum-fuehrung.bvmw.de BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft · Unternehmerverband Deutschlands e.V. Leipziger Platz 15 · 10117 Berlin · Tel.: 030 533206-0 · Fax: 030 533206-50 · E-Mail: forum-fuehrung@bvmw.de


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UNTERNEHMERSERVICE

Der Mittelstand. | 3 | 2016

News Arbeitskleidung im firmeneigenen Online-Shop

Unternehmerpreise Es gibt viele Gründe, sich mit anderen Unternehmen in einem Wettbewerb zu messen: Gute Presse, individuelle Förderung, Kontakte knüpfen und, nicht zu vergessen, das Preisgeld. Hier stellen wir Ihnen einige der aktuellen Unternehmerpreise vor.

CSR-Preis der Bundesregierung Die Bewerbungsphase für den CSR-Preis der Bundesregierung ist gestartet. Bewerben können sich Unternehmen aller Branchen und Größen mit Sitz in Deutschland, die für verantwortungsvolles Wirtschaften einstehen. Alle Teilnehmer erhalten eine individuelle Auswertung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen. Die Bewerbungsunterlagen stehen zum Download bereit. Bewerbung bis zum 15. Juni 2016. www.csr-preis-bund.de

Next Economy Award 2016 vergibt die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis den Next Economy Award. Dieser Award ist die nationale Spitzenauszeichnung für Startups, die auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit setzen. Der Next Economy Award will nachhaltigen Gründern Rückenwind verschaffen und Startups fördern, die den Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft mitgestalten wollen. Der Preis besteht neben der Statuette aus wertvollen Kommunikations- und Sachleistungen im Gesamtwert von rund 25.000 Euro. Bewerbung bis zum 30. Juni 2016. www.nexteconomyaward.de

European Excellence Awards Der European Excellence Award honoriert Unternehmen in verschiedenen Kategorien der Kommunikation: Von interner Unternehmenskommunikation bis hin zu Public Relations. Die teilnehmenden Unternehmen werden in 60 verschiedenen Rubriken bewertet und ausgezeichnet. Die Verleihung des Awards findet am 5. Oktober statt. Bewerbung bis zum 23. September 2016. www.excellence-awards.eu

TOP JOB – Die besten Arbeitgeber im Mittelstand TOP JOB steht seit 2002 für hervorragende Arbeitgeberqualitäten. Mit wissenschaftlicher Unterstützung wird die Personalarbeit deutscher Mittelständler bewertet und mit dem Qualitätssiegel TOP JOB ausgezeichnet. Grundlage dafür sind eine HR-Analyse und eine Mitarbeiterbefragung. Sie erhalten einen individuellen Benchmark-Bericht und Empfehlungen, wie Sie Ihr Personalmanagement effizienter organisieren und stetig voranbringen. Bewerbung bis zum 10. Oktober 2016. www.topjob.de

Ein innovatives Produkt der MP Multiform Products bietet kleinen Unternehmen die Möglichkeit, individuelle Unternehmenskleidung schon ab einem Stück zu bestellen. Der Kunde erhält einen kostenlosen, eigenen Online-Shop. Dieser ist mit den gewünschten Artikeln unterschiedlicher Hersteller gefüllt. Jetzt kann der Kunde seine individuelle Unternehmenskleidung bestellen. Durch die automatische Abwicklung können Preisvorteile bis zu 40 Prozent auf die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers weitergegeben werden. Der Kunde kann über ein Gutscheinsystem seinen Mitarbeitern ein Budget ausstellen, wodurch die Mitarbeiter die gewünschte Ware bestellen und mit dem Gutschein bezahlen. Somit ist kein Lager mehr notwendig. Textile Fehleinkäufe werden vermieden, und das interne Handling wird auf null reduziert. www.pci-brandshop.mpcf.de

Pilotprojekt mit Strahlkraft Das KIN-Lebensmittelinstitut Neumünster hat in Zusammenarbeit mit Vertretern der Lebensmittelindustrie in Schleswig-Holstein eine besondere Integrationsmaßnahme für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Das Pilotprojekt ist als Vorbereitungslehrgang konzipiert, der anerkannten Asylanten und auch Asylanten mit Gestattungsstatus oder Aufenthaltsberechtigung einen Einstieg in das deutsche duale Ausbildungssystem im Bereich der Lebensmittelindustrie nach einer insgesamt einjährigen praxisbezogenen Berufsorientierungsphase erleichtern soll. Die ersten zwei Lehrgänge sind so getaktet, dass sie zum Zeitpunkt der Ankunft der erwarteten Asylanten mit festem Wohnsitz in Neumünster ab Oktober 2016 beginnen sollen. Die Maßnahme kann Modellcharakter für eine Umsetzung in weiteren Städten und Bundesländern besitzen. www.kin.de


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Vorsicht bei CloudNutzung!

Illustration Cloud: © Maksim Kabakou - Fotolia.com; Illustration Mitte: © jemastock - Fotolia.com; Foto unten: © marcus_hofmann - Fotolia.com

Cloud-Dienste – ausgelagerte Datenspeicher – halten für Unternehmen einige juristische Fallen bereit. Grundsätzlich gilt es, Bequemlichkeit und Aufwand für die Datensicherung abzuwägen. Denn sobald personenbezogene Daten von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten in die Cloud fließen, liegt eine datenschutzkonforme Auftragsdatenverarbeitung (ADV) vor. Und daraus folgen einige Pflichten. Dabei ist es wichtig, auf folgende Punkte zu achten: Vereinbaren Sie eine datenschutzkonforme ADV nach dem Bundesdatenschutzgesetz (§ 11) innerhalb einer EU-Cloud. Die Daten in der Cloud sollten nur innerhalb der EU, Liechtensteins und Norwegens verarbeitet werden. US-Clouds gelten nach wie vor als unsicher.

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Das Unternehmen neu entdecken Die Motion Media GmbH ist ein Start-up Unternehmen und versteht sich mit ihrem Agenturgeschäft als innovativer Mediendienstleister. Die Werbeagentur aus Osnabrück arbeitet gemeinsam mit ihren Kunden an deren Identität. Die Motion Media hat ein Workshop-Konzept entwickelt, um Unternehmen, die langjährig am Markt sind, erfolgreich neue Denkanstöße zu geben. Ziel des Workshops ist es, die Selbstwahrnehmung des jeweiligen Unternehmens zu fokussieren. Die Kunden sollen sich selbst noch einmal neu entdecken und sich für die Außenwirkung neu definieren. So will man sicherstellen, dass bei einem Relaunch nicht einfach alter Wein in neue Schläuche gefüllt wird. Motion Media versteht sich als Sparringspartner und Impulsgeber, der die Ergebnisse in Maßnahmenpakete verarbeitet und als Full-Service-Agentur auch die Umsetzung leistet. www.motion-media.de

Zeitgemäße Absicherung Die heutige Bedrohungslage erfordert eine kontinuierliche Sensibilisierung von Unternehmen für die wichtigsten Sicherheitsthemen. Ganz entscheidend für eine Gefahrenabwehr ist eine richtige Wissensvermittlung. Bei der Auftaktveranstaltung des Bundesinnenministeriums zur Vorstellung der Initiative Wirtschaftsschutz wurde die Internetplattform www.wirtschaftsschutz.info präsentiert. Das Informationsangebot umfasst auch digitale Animationsfilme von exploqii, dem Berliner Spezialisten für Komplexitätsreduktion, Erklär-Kommunikation und -Visualisierung. Die exploqii GmbH ist spezialisiert auf die Konzeption und Produktion von Erklärfilmen, interaktiven Videos und Info-Grafiken. Für den Bereich Corporate Security und Corporate Compliance hält exploqii eine komplette Film-Bibliothek für Unternehmen bereit. www.exploqii.com

Forschungsinitiative für energieeffizientes Bauen Gebäude und Städte sollen energieeffizienter und klimafreundlicher werden. Die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie für Bildung und Forschung (BMBF) starteten vor kurzem eine gemeinsame Forschungsinitiative für energieeffiziente und klimafreundliche Gebäude und Quartiere. Im Fokus der Forschungsinitiative „Solares Bauen/ Energieeffiziente Stadt“ stehen Technologien für mehr Energieeffizienz und für die Integration Erneuerbarer Energien, um die Energiewende in Gebäuden und Städten voranzubringen. Bis 2050 soll der Primärenergiebedarf im Gebäudebereich in der Größenordnung um 80 Prozent gegenüber dem Jahr 2008 gesenkt werden. Die Projekte sollen zeigen, wie durch Innovationen und intelligente Vernetzung energetisch hochwertige, lebenswerte Häuser und Quartiere entstehen können. Neben technologischen Aspekten sollen sie insbesondere auch gesellschaftspolitische und sozioökonomische Aspekte berücksichtigen. Für diese Forschungsinitiative stellt die Bundesregierung 150 Millionen Euro bereit.

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Ein Muss für alle Mittelständler: Digitalisierung Manche Mittelständler tun sich schwer mit der Digitalisierung. Eine aktuelle Studie fragt, wie KMU mit neuen Informationstechnologien umgehen. Der deutsche Mittelstand: fit für die Digitalisierung? Das wollte Dr. Christian Schröder vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn wissen und hat mit Susanne Schlepphorst und Rosemarie Kay im November 2015 eine Studie veröffentlicht, in der sie Mittelständler nach ihrer Einstellung zum digitalen Wandel befragten. Die gute Nachricht: Zwei von drei Unternehmern sehen darin eine wichtige Herausforderung, planen Schritte oder haben Maßnahmen zur Digitalisierung bereits implementiert. Aber: Noch nicht alle Möglichkeiten, die der digitale Wandel bietet, werden wahrgenommen. In manchen betrieblichen Funktionsbereichen bleiben Unternehmen zurück.

Internetgestützte Produktion setzt sich schwer durch Bemerkenswert ist, dass vor allem im betrieblichen Sektor Produktion die Digitalisierung von 57 Prozent der Unternehmer als „nicht relevant“ eingestuft wird – für den traditionell produzierenden Mittelstand ein schwaches Votum, sind doch intelligente Maschinen und Produkte, die miteinander kommunizieren, wesentliche Bestandteile von Industrie 4.0. Lediglich ein Viertel der befragten Chefs nutzen internetbasierte Arbeitsabläufe und Logistik (davon die Mehrheit im verarbeitenden Gewerbe sowie Verkehr und Lager), nur 35 Prozent verwenden moderne Auto-ID-Technologien, die logistische Vorgänge in Echtzeit abbilden. Eher werden Vertrieb und Einkauf digitalisiert – „die Investition hierfür ist geringer“, sagt Schröder. „Um Produktionsprozesse im verarbeitenden Gewerbe zu digitalisieren, sind wesentlich größere Investitionsvolumina notwendig. Dadurch

werden Produktionsanlagen zunächst länger genutzt, bis sie sich amortisiert haben und durch neue Anlagen, die sich auch ins Internet einbinden lassen, ersetzt.“ Heller leuchtet der digitale Horizont hingegen in den naheliegenden Geschäftsbereichen wie Rechnungswesen, Vertrieb und Einkauf. 90 Prozent aller Unternehmen nutzen immerhin eine eigene Homepage. Die Hälfte bemüht sich um Suchmaschinenoptimierung (SEO), nur 30 Prozent modernisieren ihren Vertrieb durch Online Werbung, einen Online Shop oder präsentieren sich in Sozialen Netzwerken. Bei Facebook und Co. sehen mittelgroße Unternehmen Handlungsbedarf, kleine hingegen kaum. Eine Schieflage, findet Schröder: „Werden Soziale Medien geschickt genutzt, dienen sie als wichtige Innovationsquelle und erhöhen die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. Vor allem erlauben sie dem Unternehmen mit seinen Kunden in einen Dialog zu treten und ein Feedback zu den eigenen Produkten oder Dienstleistungen zu erhalten und mehr über Marktbegleiter zu erfahren.“

Geschäftsmodelle werden sich ändern Auch der Kunde agiert zunehmend vernetzt. Stellen sich Unternehmer nicht darauf ein, holen sie potenzielle Kunden nicht mehr da ab, wo sie heute sind. Eine „analoge“ Kundenbeziehung war ja lange das Kernmerkmal kleiner Unternehmen: Nähe, persönlicher Kontakt, langfristige Bindung. Doch Apps auf mobilen Endgeräten und Bezahlvorgänge im Internet ermöglichen schnelle orts- und zeitunabhängige Kaufentscheidungen. „Unternehmen,

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Unternehmen, die digitale Medien nicht in ihre Vertriebskanäle einbinden, werden letztlich das Nachsehen haben und vom Markt verschwinden.

Dr. Christian Schröder die digitale Medien nicht in ihre Vertriebs­ kanäle einbinden, werden letztlich das Nachsehen haben und vom Markt verschwinden“, warnt Schröder. D ­ er Mittelstand muss sich Industrie 4.0 stellen. Denn Konzerne nutzen in größerem Maßstab internetbasierte, vernetzte betriebliche Abläufe und werden diese Strukturen künftig bei ihren mittelständischen Zulieferern erwarten. Cyber-physikalische Systeme, die smarte, miteinander kommunizierende Produkte herstellen, Big Data und Cloudcomputing: Das klingt für manche alteingesessene Mittelständler nach Science Fiction – und doch ist es die Zukunft. Zeit also, sich darauf vorzubereiten.

Hilfe vom BVMW und dem Wirtschaftsministerium Die Studie berichtet, dass 33 Prozent der Unternehmer den Entwicklungen der IKT nicht mehr folgen können. Das erzeugt ein „Gefühl der Überforderung“ – doch dem kann abgeholfen werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) richtet bis Ende 2016 Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren ein, die kleine und mittlere Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen. Eines davon hat seit Mai 2016 seinen Sitz in Berlin und wird vom BVMW geleitet. Hier bieten der BVMW und seine Partner Informationsmaterial, Veranstaltungen und Workshops. Einen guten Themenüberblick verschafft zudem die vom BVMW in Zusammenarbeit mit dem BMWi erstellte Broschüre „Zukunfts­chance Digitalisierung. Ein Wegweiser“. Sie erläutert die Chancen, die sich gerade für kleine und mittlere Unternehmen ergeben: Kosten senken, Zeit sparen, Effizienz steigern, Mitarbeiter gewinnen und halten, Kunden online gewinnen und vor allem: das Wachstum steigern), sie gibt Tipps zur praktischen Umsetzung und empfiehlt Förderprogramme (mehr Seite 10).

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Auch Facebook entdeckt den Mittelstand

Der Big Player der Sozialen Medien hat die Bedeutung der kleinen Unternehmen erkannt. Mit Unterstützung des BVMW hat Facebook die Kampagne „Digital Durchstarten“ initiiert. Gerade kleine Unternehmen erhöhen ihre Chance auf Marktdurchdringung dramatisch durch Präsenz, Aktivität und Werbung in sozialen Netzwerken – schließlich verbringen Millionen potenzielle Kunden viel Zeit auf Facebook. Das „Digital Durchstarten“-Team erläutert, wie man diese Kunden erreicht, gewinnt und hält (mehr Seite 88). Ob mit Hilfe des BVMW, der öffentlichen Hand oder eines Global Players der Privatwirtschaft: Die Herausforderung der Digitalisierung können auch kleine Unternehmen mit wenig Ressourcen und Zeit bewältigen. Sie müssen es nur tun. 

Ein Überblick über die Aktionen des BVMW zur Digitalisierung der deutschen Mittelstandes findet sich unter: www.bvmw.de/ politik/digitalisierung

Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor

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Intelligente Systeme: Smartes Heim, Glück allein Schließen Sie etwa noch selbst die Tür auf? Oder ziehen die Rollläden hoch? In Smart Homes nehmen Ihnen das intelligente Systeme ab, die nicht nur komfortabel sind, sondern auch sparen helfen. Und das Marktpotenzial für Hightech im Haushalt ist riesig – auch im Hinblick auf den demografischen Wandel. Es ist 6.30 Uhr, Zeit zum Aufstehen. Geweckt wird mit leiser Musik, und ein LED-Sonnenaufgang taucht das Schlafzimmer in sanftes Licht. Aus der Küche dringt angenehmer Duft, weil die Kaffeemaschine schon brodelt. Im Wohnzimmer öffnen sich wie von Geisterhand die Rollläden. Im Bad genügt eine Handbewegung, und das wohltemperierte Duschwasser läuft. Waschbecken und WC sind höhenverstellbar, selbstverständlich automatisch. Im Spiegel erinnern beleuchtete Piktogramme an die Einnahme der täglichen Medizin, und per Touch-

screen können anstehende Termine oder Emails abgerufen werden, gleichzeitig der Wetterbericht und die automatische Auskunft über Staumeldungen. Berührungslose Sensorik öffnet Türen, und der Boden wärmt die kalten Füße. Fiktion? Nein, intelligentes Wohnen ist schon längst keine Zukunftsmusik mehr. Im Gegenteil. Niemand muss heute mehr ein ausgefuchster Technik-Freak sein, um sich den Traum von einem Smart Home zu verwirklichen. „Die Vernetzung

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macht aus herkömmlichen Geräten intelligente Geräte, die zahlreiche neue und kreative Nutzungsmöglichkeiten eröffnen“, sagt Bitkom-Experte Tim Lutter. Die Unternehmensberatung Deloitte schätzt, dass im laufenden Jahr weltweit eine Milliarde vernetzte Geräte verkauft werden, ein wichtiges Segment davon ist der Smart Home-Bereich. Allein in Deutschland würden bis 2020 rund 100 Millionen vernetzte Geräte benutzt – Smartphone und Tablet-Computer nicht mitgerechnet. Einer repräsentativen Studie der Hamburger Marktforschung Dr. Grieger zufolge liegt das Marktpotenzial im Bereich Smart Home allein in Deutschland derzeit bei 30,2 Milliarden Euro. Derzeit profitiert vor allem der Energiebereich mit 91,6 Prozent von der smarten Technik, aber auch Hausautomation und Komfort sind mit 44,1 Prozent auf dem Vormarsch. Mit dem demografischen Wandel wird insbesondere auch der Bereich Gesundheit in den nächsten Jahren zulegen.

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Der englische Begriff Smart Home wird sowohl für intelligente Einzellösungen als auch für Systeme aus verschiedenen vernetzten Produkten verwendet. Typischerweise setzt sich ein Smart Home aus mehreren unterschiedlichen Elementen zusammen: aus Endgeräten, Eingabegeräten, Sensoren, dem Gateway – der zentralen Steuerungseinheit – sowie der Vernetzung, die Endgeräte und Gateway per Kabel oder Funk in Verbindung bringen. Jedes intelligente Haus und jede intelligente Wohnung kann individuell angepasst werden. Wer sich ein Smart Home wünscht, sollte sich über die eigenen Bedürfnisse klar werden. Den technischen Raffinessen sind heute kaum mehr Grenzen gesetzt, aber sie haben nur Sinn, wenn sie tatsächlich den täglichen Ablauf erleichtern. Klartext: Nicht alles, was möglich ist, hat auch Sinn. Häufig reichen bei Miet- und Altbauwohnungen schon kabellose Smart-Home-Lösungen, die soge-

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nannten Plug & Play-Systeme, aus. Beginnen kann man mit Einsteiger-Sets, die zum Beispiel beim Energiesparen hilfreich sind und dabei gleichzeitig den Sicherheitsaspekt berücksichtigen. Festverkabelte Systeme sind zwar teurer, haben aber den Vorteil, wartungsärmer zu sein.

Den technischen Raffinessen sind heute kaum mehr Grenzen gesetzt, aber sie haben nur Sinn, wenn sie tatsächlich den täglichen Ablauf erleichtern.

Nicht alles, was möglich ist, macht auch Sinn

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Elektronische Helfer für ein eigenständiges Leben im Alter

Was wünschen sich die Verbraucher von einem Leben im Smart Home? In erster Linie Komfort, Sicherheit und Unabhängigkeit. Weil im Jahr 2035 mehr als die Hälfte der Einwohner Deutschlands mindestens 50 Jahre alt sein werden, nimmt Hightech im Haushalt eine zunehmend wichtige Rolle ein, damit trotz hohem Alter oder Krankheit das eigenständige Leben möglich gemacht werden kann. Dabei werden vor allem Alltagsunterstützende Assistenzlösungen (AAL) – neben Angehörigen und Nachbarn – eine große Hilfe sein. Allein in Deutschland liegt das geschätzte Marktpotenzial im Bereich AAL bei mehreren Milliarden Euro jährlich. Schon kleine Lösungen wie beispielsweise eine Schlüsselkarte, die automatisch alle technischen Geräte abschaltet, Bewegungsmelder an Treppenabgängen oder Notrufe, die bei Stürzen ausgelöst werden, können den Alltag erleichtern. Smart Home ist nicht nur komfortabel, sondern senkt auch Kosten. Mit „smarter“ Unterstützung lässt sich etwa der Bedarf an Heizenergie im Durchschnitt um ein Zehntel reduzieren. Voraussichtlich wird noch vor der Sommerpause das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende verabschiedet, das den flächendeckenden Einsatz „intelligenter“ Stromzähler vorsieht. „Wer unnötig viel verbraucht, kann durch zeitgesteuerte Temperaturregelung in den einzelnen Räumen und automatisches Drosseln beim Fensteröffnen viel sparen, ohne Abstriche bei Komfort und Raumklima“, sagt Viktor Grinewitschus, Professor für Energiemanagement in der Immobilienwirtschaft der Hochschule Ruhr West. Da sind die Investitionen für ein smartes Heim relativ schnell kompensiert. 

Über Initiativen wie „Smarthome Initiative Deutschland“ lassen sich mit einem Klick geeignete Smart-Home-Berater aus dem Elektro-Handwerk abrufen: www.smarthome-deutschland.de/de/fachbetriebe/fachbetriebe-finden.html

Almut Friederike Kaspar Fachjournalistin


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Social Media – wie gehe ich mit kritischen Kommentaren um? Was tun mit einem kritischen Kommentar auf Ihrer Facebook-Seite? Einfach löschen, ist häufig der erste Impuls. Doch der ist häufig falsch. Niels Genzmer BVMW Leiter Online-Kommunikation

Grundsätzlich sollte Löschen das allerletzte Mittel sein – auch wenn Kritik in unpassendem Ton geäußert wurde. Vielleicht ist sie ja doch nicht ganz unberechtigt? Wie hätte man selbst anstelle des Kritikers reagiert, wenn man beispielsweise seit drei Tagen keine E-Mail-Antwort in einer dringenden Angelegenheit erhalten hat?

Wie reagiere ich am besten? Hat die Kritik einen wahren Kern, sollte man darauf (und nur darauf) kurz und sachlich eingehen. Bei individuellen oder komplexen Anliegen ist es sinnvoll, eine E-Mail-Adresse anzugeben, über die das Problem in direkter Kommunikation gelöst werden kann. So werden weitere Details aus der öffentlichen Debatte genommen, gleichzeitig sehen alle anderen Nutzer: Hier kümmert sich jemand um seine Kunden. Außerdem sammelt man so Pluspunkte – selbst bei offensichtlich berechtigter Kritik.

Auf Fragen schnell reagieren Stellt jemand eine Frage, sollte immer zügig reagiert werden, möglichst noch am selben Tag, auch wenn man die Antwort auf die Frage nicht parat hat.

Ein „Sorry, das wissen wir leider nicht, aber wir versuchen es rauszufinden“ oder „dazu können/ dürfen wir leider nichts sagen“ in Verbindung mit einem höflichen „Wir freuen uns dennoch über dein Interesse an unserem Produkt oder Unternehmen“ ist viel besser als gar nicht zu reagieren, denn der Nutzer fühlt sich ernst genommen statt ignoriert.

Muss ich auf alles antworten? Jedoch sollte man nur dann antworten, wenn man selbst beziehungsweise das Unternehmen, für das man Social Media verantwortet, ganz konkret etwas gefragt oder ganz spezifisch für etwas kritisiert wird. Kommentare von „Stammtischlern“, „harmlosen Spinnern“ und Verschwörungstheoretikern besser ignorieren, hier entlarven sich die Kommentatoren meist selbst.

Wann soll ich löschen? Anders ist es, wenn auf verbotene Inhalte verlinkt wird (gewaltverherrlichende, rassistische, volksverhetzende und sexistische Inhalte etc.) – diese Dinge muss man sogar löschen, um dafür nicht haftbar gemacht zu werden. Hier sollte man übrigens relativ schnell vorgehen, sprich innerhalb einer zumutbaren Zeit von 12 bis 24 Stunden. Das gleiche gilt, wenn jemand persönlich beleidigt wird, insbesondere bei nicht-öffentlichen Personen. Auch in Urlaubszeiten sollte also jemand ein Auge auf die Kommentare haben.

Kommentare auf Facebook – was tun?

Tipp: Mit eigener „Netiquette“ Umgangs­formen regeln

Nicht löschen! (außer bei Verstoß gegen Gesetz oder „Netiquette“) Nie unfreundlich reagieren, auch wenn‘s schwer fällt Wenn, dann schnell reagieren, aber nicht zu schnell! Ruhe bewahren, nicht aus dem Bauch heraus reagieren Ich darf zu meinem Standpunkt stehen, auch wenn andere den nicht gut finden Aber: Antwort sollte immer sachlich-freundlich sein Vier-Augen-Prinzip bei kritischen Antworten Bei Fragen: Möglichst schnell und freundlich reagieren (auch wenn man keine konkrete Antwort hat)

Empfehlenswert ist die Veröffentlichung einer Netiquette (eine Wortschöpfung aus InterNET und ETIQUETTE): Das sind selbst aufgestellte Kommunikations-Regeln, mit denen man für alle Nutzer transparent macht, wann etwas gelöscht wird. Hier kann beispielsweise festgelegt werden, dass nur Kommentare zugelassen werden, die sich ganz konkret auf das Thema eines Posts beziehen oder die keine Werbung enthalten. In so einem Fall wäre dann auch ein restriktiveres und häufiges Löschen legitim. 

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ADVERTORIAL

Fit Für Erfolge. Betriebliches Gesundheitsmanagement mit der VIACTIV

Weniger Ausfälle, besseres Betriebsklima, höhere Produktivität – immer mehr Arbeitgeber investieren in Betriebliches Gesundheitsmanagement, um ihre Mitarbeiter und damit ihr Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Denn eine gesunde Belegschaft ist die Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Und Gesundheit beginnt am Arbeitsplatz. Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, die Arbeitsbedingungen zu optimieren und eine gesunde Lebensweise der Beschäftigten zu fördern. Angefangen bei der Gestaltung der Arbeitsplätze und Betriebsabläufe über Sportkurse bis zu Aktionstagen und Fachvorträgen – es gibt viele Maßnahmen, um die Fitness und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern.

Gesunde Investition: BGM mit der VIACTIV Die VIACTIV Krankenkasse ist eine der größten deutschen Betriebskrankenkassen. Seit mehr als 180 Jahren stehen wir Unternehmen als zuverlässiger Partner zur Seite. Betriebliches Gesundheitsmanagement gehört zu unseren Kernkompetenzen. Dabei begleiten wir Sie von der Bestandsaufnahme (VIACTIV-Gesundheitsbericht, VIACTIV-Demographieanalyse) über die Durchführung geeigneter Maßnahmen (Arbeitsplatzprogramme, Führungskräfteschulungen, Azubi-Workshops, Gesundheitstage etc.) bis zur Erfolgskontrolle. Und wir orientieren uns stets an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie den konkreten Bedürfnissen Ihres Unternehmens.

Allerdings reduziert ein Obstkorb in der Kantine nicht automatisch Fehlzeiten und ein Yogakurs hilft nur bedingt, wenn das allgemeine Arbeitsaufkommen zu hoch ist. Es empfiehlt sich die Gründung einer Arbeitsgruppe, die die Unternehmenssituation analysiert, Führungskräfte sensibilisiert und bedarfsgerechte Maßnahmen koordiniert.

Sie haben Fragen? Wir beraten Sie gern! Gerne stellen wir Ihnen unsere Möglichkeiten im Bereich BGM unverbindlich vor. Lassen Sie sich von unserem Expertenteam beraten und erfahren Sie, wie wir Sie mit unserem Know-how und auch finanziell unterstützen. Weitere Informationen und Praxisbeispiele finden Sie online: www.viactiv.de/bgm

Von Betrieblichem Gesundheitsmanagement spricht man, wenn Firmen Mitarbeitergesundheit nicht nur mit Einzelaktionen fördern, sondern das Thema auch bei Arbeitsorganisation und Personalentwicklung berücksichtigen und ein umfassendes Maßnahmenpaket in ihrem Betrieb installieren.

Ihr persönlicher Ansprechpartner: Jürgen Clemens Leiter BGM und Prävention Willy-Brandt-Platz 3, 46045 Oberhausen Telefon 0208 88046-3285 juergen.clemens@viactiv.de

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Früherkennung von Störungen – auf dem Weg in die digitale Wirtschaft

Früher musste eine Produktionsanlage erst ausfallen, um repariert zu werden. Heute erkennen intelligente Technologien eine Störung schon bevor sie auftritt.

Die sichere Überwachung von Maschinen, auch Predictive Maintenance genannt, ist nur ein Anwendungsbeispiel von Industrie 4.0 und macht deutlich, wie sich die moderne Industrie durch das Internet der Dinge verändert. Wir befinden uns erst am Beginn der vierten industriellen Revolution, die die Digitalisierung von Unternehmen, der Arbeitswelt und Gesellschaft vorantreibt. In der Industrie verändern sich die Produktionslogik und Geschäftsmodelle. Wertschöpfungsketten entwickeln sich zu Wertschöpfungsnetzwerken, intelligente Produkte werden zu Plattformen für innovative Dienstleistungen, Produktionspro-

zesse und Logistik sind in Echtzeit optimierbar. Doch wie können Unternehmen, insbesondere auch Mittelständler, diese digitale Transformation mitgestalten, wie ihr Know-how in der Cloud schützen, ihre Mitarbeiter/innen teilhaben lassen und innovative Technologien schrittweise im Unternehmen einführen? Obwohl die Digitalisierung in vielen KMU bereits als Wachstumschance erkannt wird, bestehen noch Innovationshemmnisse – u. a. aufgrund von fehlendem Know-how oder mangelnder Gebrauchstauglichkeit neuartiger Entwicklungen.

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Die Umsetzung von Industrie 4.0 befindet sich vielfach noch in den Anfängen. Die Unterstützung von Start-ups, der Ausbau von Forschung und Entwicklung und digitale Bildung sind von zentraler Bedeutung auf dem Weg in die digitale Zukunft.

Neueste Trends der digitalen Transformation Aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaft und Technik betreffen insbesondere auch die Querschnittstechnologie der Softwaresystemtechnik: cloudbasierte Anwendungen, Data Analytics, Mensch-Maschine-Interaktionen und die Sicherheit in der Informationstechnik sind wichtige Grundlagen für digitale Prozesse. Am Hasso Plattner Institut (HPI) – Deutschlands universitärem Exzellenz-Zentrum für Lehre und Forschung in der Softwaresystemtechnik – werden hierzu marktreife Technologien entwickelt wie beispielsweise innovative Tools für Big Data-Auswertungen, Social Media Analysen und maschinelles Lernen.

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der Arbeit beschäftigt. Hier steht auch Design Thinking im Vordergrund – denn diese Methode wird genutzt, um erste Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Design Thinking ist schon heute mehr als eine Innovationsmethode für Produkte und Services. Seine Strahlkraft besteht vielmehr darin, neue Formen der kreativen Zusammenarbeit zu ermöglichen und Wir-Intelligenz sowie Kollaboration als Grundlage für ein neues Arbeitsbewusstsein zu nutzen .

Kostenfreie Weiterbildungsangebote zur Industrie 4.0 In der Praxis existieren bisher kaum Austauschmöglichkeiten zwischen KMU und der anwendungsorientierten Wissenschaft. Um dem Bedarf an Weiterbildung, Technologie- und Wissenstransfer sowie Umsetzungsbeispielen zu begegnen, bietet das HPI mit seiner Bildungsplattform openHPI regelmäßig Massive Open Online Courses (MOOCs) an. In einem fünfwöchigen MOOC zum Thema „Hands-on Industrie 4.0“ in Kooperation mit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech können Interessierte Industrie 4.0 kennenlernen, vordenken und anwenden. Neben Kurzvideos und Selbsttests tauschen sich mehrere tausend Teilnehmende im Diskussionsforum rege zu den Chancen und Herausforderungen im Kontext von Industrie 4.0 aus und hinterfragen Entwicklungsprozesse. Auch nach der Kurslaufzeit kann der MOOC im Selbststudium belegt werden.

In der Praxis existieren bisher kaum Austauschmöglichkeiten zwischen KMU und der anwendungsorientierten Wissenschaft.

Neu denken, anders arbeiten Welche Auswirkungen die durchdringende Vernetzung auf Arbeitsprozesse und den Arbeitsmarkt haben wird, ist heute kaum absehbar. Fest steht, dass sich einerseits durch das enorme Produktions- und Wachstumspotenzial vielfältige Chancen ergeben: Neue Geschäftsmodelle und neu entstehende Unternehmen werden neue Arbeitsplätze schaffen. Andererseits wird die zunehmende Digitalisierung auch dazu führen, dass einige Arbeiter/innen durch Maschinen ersetzt werden könnten. Dieser vermeintliche Jobkiller kann vor allem für schlecht ausgebildete Arbeitskräfte die Arbeitslosigkeit bedeuten. Das HPI ist in diesem Zusammenhang nicht nur ein Ort der Entwicklung neuer digitaler Technologien und Anwendungen, sondern auch ein Ort, an dem gesellschaftliche Verantwortung auf dem Weg in eine digitale Zukunft übernommen wird. Deshalb haben wir dieses Jahr erstmals mit dem „German i4j Summit – Innovation vor Jobs“ eine Konferenz veranstaltet, die sich mit der Zukunft

Effiziente Einsatzmöglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnik in KMU unterstützt das BMWi zudem mit dem Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital. Im Rahmen der Initiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktionsund Arbeitsprozesse“ sensibilisieren, informieren und qualifizieren die „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“ Unternehmen und bieten ihnen praxisnahe Anschauungs- und Erprobungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von KMU in Zeiten der digitalen Transformation zu erhöhen, Technologien für die spezifischen Bedarfe von digital unterschiedlich affinen KMU weiterzuentwickeln und nutzbar zu machen.  Weitere Infos unter: www.hpi.de/de school-of-design-thinking.html www.open.hpi.de www.mooc.house/acatech

Prof. Dr. Christoph Meinel Direktor und Geschäftsführer Hasso-Plattner-Institut


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Studie: Digitalisierung als Jobmotor In Deutschlands Mittelstand kommt digitale Bewegung. Die Unternehmen wollen vor allem effizienter werden. Jedes fünfte Unternehmen allerdings geht noch einen Schritt weiter. Diese digitalen Transformatoren nutzen neue Technologien konsequent für die Entwicklung von Innovationen und stellen ihr Geschäftsmodell auf den Prüfstand.

Michael Kotzbauer Bereichsvorstand Corporate Banking der Commerzbank AG

Die digitale Transformation wird im deutschen Mittelstand zu einem Zuwachs an Arbeitsplätzen führen. Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Commerzbank rechnen 43 Prozent der befragten Firmen mit einem steigenden, 48 Prozent mit einem gleichbleibenden Personalbestand. Damit hat im Mittelstand ein Umdenken stattgefunden. Statt eines Jobkillers sehen die Unternehmen in der zunehmenden Digitalisierung nun eher einen Jobmotor. Erwarteten im Jahr 2015 noch 40 Prozent der Unternehmen negative Beschäftigungseffekte, so sind es in der Befragung der Mittelstandsinitiative Unternehmerperspektiven 2016 nur noch acht Prozent. Für die Studie „Unternehmen Zukunft: Transformation trifft Tradi-

tion“ befragte TNS-Infratest im Auftrag der Commerzbank 4.000 mittelständische Unternehmen in ganz Deutschland.

Personal gesucht Die Unternehmen suchen qualifiziertes Personal: 68 Prozent melden Bedarf an Kräften mit mehrjähriger Erfahrung. Zugleich registrieren sie starkes Interesse an Weiterqualifizierung der bestehenden Belegschaft und den Wunsch, stärker in die strategische Ausrichtung des Unternehmens einbezogen zu werden. Wie verändern Unternehmen ihre Organisation und Kultur, um die Herausforderungen der digi-

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talen Transformation zu bewältigen? Die Studie zeigt: Dezentrale Projekte zur Entwicklung von Innovationen sind inzwischen weit verbreitet; 65 Prozent der Unternehmen ermöglichen es ihren Mitarbeitern, eigene Projekte selbstständig zu verwirklichen, in 53 Prozent gibt es abteilungsübergreifende Innovations- und Pilotprojekte. In den Organisationsstrukturen gibt es jedoch Nachholbedarf: Nur 15 Prozent bieten spezielle Expertenlaufbahnen außerhalb der gewachsenen Strukturen an, in vier Prozent wurden eigenständige Gesellschaften zur Entwicklung digitaler Innovationen gegründet. Interessant: Firmen mit besonders hoher Digitalisierungsaffinität ermöglichen ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität – sowohl bei der individuellen Planung des Arbeitstages als auch in Bezug auf Lebensarbeitszeitmodelle und betriebliche Auszeiten.

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Firmen mit besonders hoher Digitalisierungs­ affinität ermöglichen ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität.

Rahmenbedingungen verändern sich Während die Mehrheit der Unternehmen (63 Prozent) die Möglichkeiten der Digitalisierung bislang vor allem zur Optimierung ihres bereits bestehenden Angebots nutzt, sind 18 Prozent branchenübergreifend bereits in wesentlichen Bereichen ihrer Geschäftstätigkeit durch Digitalisierung geprägt. Sie nutzen die neuen Techniken schon heute sowohl für die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen als auch zur Erschließung neuer Vertriebswege und engagieren sich darüber hinaus – Stichwort Industrie 4.0 – in der digitalen Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette. Diese Unternehmen antworten auf die Frage, ob sie personelles Wachstum erwarten, überproportional oft mit „Ja“ (52 Prozent im Vergleich zu 42 Prozent bei der Gesamtheit der Befragten). 

Die neue Studie ist abrufbar unter www.unternehmerperspektiven.de Hintergrundbeitrag zur Studie im Commerzbank-Blog unter https://blog.commerzbank.de/ finanzwelt-verstehen/16q2/up2016.html

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Ist Digitalisierung erlernbar? Digitalisierung ist in aller Munde. Doch was bedeutet sie für Unternehmen? Welche Auswirkungen hat sie auf Mitarbeiter, welche neuen Anforderungen an deren Qualifizierung?

Digitalisierung nutzen Der Mittelstand lebt von beständigen, gewachsenen Strukturen und einer Unternehmenskultur, die auf Nachhaltigkeit setzt. Die Digitalisierung ist unser Innovationstreiber und insbesondere der Mittelstand profitiert davon am meisten! Geschäftsmodelle können neu gedacht und neu gestaltet werden. Internationalisierung ist heute nicht mehr nur den „Großen“ vorbehalten, sondern kann selbst von kleinen Unternehmen realisiert werden. Digitalisierung ist das neue Tor zur weltweiten Expansion.

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Digitale Experten können sich nur da entwickeln, wo sie auch gefördert werden.

Digitalisierung verstehen

Dr. Birte Gall Geschäftsführerin Berlin School of Digital Business www.berlin-sdb.de

Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt nachhaltig. Neue Geschäftsmodelle, veränderte Führungskultur und neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit – die Digitalisierung setzt da an, wo es wenige vermuten. Recruiting, die Art des Lernens und Arbeitens sowie interne Kommunikation unterliegen neuen Gesetzen und neuen Tools. Digitalisierung braucht Greifbarkeit, die Unternehmen ihren Mitarbeitern vermitteln müssen. Wie kann die Digitalisierung zum Wachstumspotenzial des Unternehmens beitragen? Wie erleichtert die Digitalisierung meine Arbeitsprozesse? Wo muss ich ansetzen, um Digitalisierung zu leben?

Digitale Experten schaffen Die etventure-Studie zeigt deutlich: Die Führungskräfte sind gefragt. Digitale Experten können sich nur da entwickeln, wo sie auch gefördert werden. Mehr denn je brauchen wir ein neues Verständnis der Zusammenarbeit unterschiedlichster Abteilungen. Mehr denn je benötigen wir neue Formate und Räume, um digitale Experten herauszubilden. Digitalisierung kann man nicht nur lernen – es ist ein Muss, in digitale Fähigkeiten der Mitarbeiter zu investieren. Wettbewerb findet bei Produkten, auf Märkten und um Talente statt. Sie selbst ausund weiterzubilden ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. 

Die Berlin School of Digital Business unterstützt Unternehmen mit Workshops und Seminaren bei der Gestaltung der digitalen Transformation. Sie ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von etventure.

Foto: © Jinna Sardsongvit - Shutterstock.com

Lange galt: Wer an Digitalisierung denkt, denkt an die IT-Abteilungen des Unternehmens. Selbst heute begegnet einem diese Denkweise. Eine aktuelle Studie von etventure, die Vorstände und Führungskräfte von 2.000 Großunternehmen befragt hat, zeigt: Für nur sechs Prozent ist die Digitalisierung das Top-Unternehmensthema. Die Hälfte der befragten Führungskräfte scheut vor radikalen Umwälzungen.


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vante Suchbegriffe zu identifizieren. Hat man einen potenziellen Nutzer auf seine Website gelockt, so ist das noch keine Garantie, dass dieser auch dort etwas kauft. Mehr als drei Viertel aller Besucher verlassen die Website ohne Kaufabschluss. Diese kann man jedoch durch die Schaltung von Remarketing-Anzeigen wieder einfangen, indem man sie gezielt wieder anspricht, wenn sie im Netz surfen oder in einer Suchmaschine weitersuchen. Neben Werbung ist es auch möglich, das Onlineangebot auf Suchmaschinen zu optimieren. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sollten sich klarmachen, dass viele von Amazon, Zalando und Co. dominierte Keyword-Bereiche kaum zu erobern sind. Dies gilt vor allem für allgemeine und kurze Suchanfragen wie „Schuhe kaufen“. Potenzial haben längere und konkretere Suchanfragen wie beispielsweise „vegane Winterschuhe für Herren“.

Auffallen und verführen Männer geben Geld für Sportwagen aus und Frauen für Schuhe – so das Klischee. Doch nicht immer funktioniert Vermarktung stereotyp, vor allem nicht online. Worauf man beim Suchmaschinenmarketing achten sollte.

Spezialisierung und Nische sind die Stichwörter. Auch sollte ein Webauftritt technisch sauber sein. Das honorieren nicht nur die User, sondern auch die Suchmaschinen, und so werden die Rankings besser. Daneben sollte das Angebot mittelständischer Unternehmen auf die lokale Suche optimiert werden. Hier ist weniger übermächtige Konkurrenz zu erwarten, und die Zielgruppe kann direkter angesprochen werden.

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Patrick Pietruck Geschäftsführer web-netz GmbH www.web-netz.de

Suchmaschinenmarketing, eine Teildisziplin des Onlinemarketings, wird in Suchmaschinenwerbung (SEA) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) unterteilt. Eine klare Definition der Werbeziele und eine Auseinandersetzung mit den Zielgruppen ist sehr wichtig, und zwar bevor eine Kampagne gestartet wird. Durch unbedarfte Werbung können große Werbebudgets regelrecht verbrennen. Vielmehr sollte man die Werbung auf spezifische, kaufrelevante Begriffe beschränken. Dann kann man sich zu allgemeineren Suchbegriffen vortasten, um mehr Traffic auf die Website zu lenken. Zum Start wäre auch ein Keyword-Set für einen begrenzten geografischen Radius sinnvoll, um rele-

Durch unbedarfte Werbung können große Werbebudgets regelrecht verbrennen.

Beim Suchmaschinenmarketing kann die Zielgruppe ohne Streuverluste erreicht werden. Eine Kampagne selber durchzuführen, ist sehr zeitaufwändig. Eine Agentur verfügt über mehr geballtes Wissen und ist immer up-to-date. Letztlich kommt es auf die Details an, die darüber entscheiden, ob das Werbebudget sinnvoll und effizient eingesetzt wird. 

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IT agil – der Weg ist das Ziel IT-Entwicklung nach dem Schema „Pflichtenheft und Wasserfallmodell“ aus den Neunzigern funktioniert nicht mehr. Software-Entwicklung muss heute agil sein. Agile Softwareentwicklung bricht mit den traditionellen Planungsmethoden. Dabei bedeutet die Konzeption ohne klassische Vorgehensweise keineswegs, dass die Planung ziellos ist. Am Anfang steht die Vision: Das Ziel der optimalen Softwareanwendung wird grob formuliert. Diese wird aber nicht en détail ausformuliert, sondern gilt als wünschenswerte Final-Perspektive des Projekts.

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zu seinen Kosten widerspiegelt. Es muss also im Vorfeld grob festgelegt werden, welche Elemente der Software das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis ermöglichen. Ist diese Sortierung vorgenommen worden, beginnt das Entwicklerteam, das möglichst heterogen mit Spezialisten für Programmierung, Design und Gestaltung, Nutzerlebnis und Konzeption besetzt ist, das Projekt umzusetzen – angefangen mit den Anforderungen mit dem höchsten Businessvalue. Durch Unterteilung der Anforderungen in kleinere, auf die vorhandenen Kompetenzen zugeschnittene Aufgaben wird gewährleistet, dass die vorhandenen Kapazitäten effizient genutzt werden.

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Es muss also im Vorfeld grob festgelegt werden, welche Elemente der Software das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis ermöglichen.

Um die Entwicklung zu konkretisieren, werden im nächsten Schritt die Anforderungen an die fertige Software entwickelt, die zur Realisierung der Zielvision beitragen, wie Funktionen, Design und Inhalte. Diese Anforderungen werden dann in ein so genanntes Backlog eingetragen. Im Gegensatz zu einem Pflichtenheft ist diese Liste niemals abgeschlossen, sie ist vielmehr wie eine permanent veränderbare Excel-Tabelle zu sehen. Als zusätzliche Komponente erhalten die hier eingetragenen Anforderungen eine Reihenfolge, die nach dem Businessvalue sortiert werden, der jegliche Form des wirtschaftlichen Wertes der entsprechenden Anforderung für das Unternehmen in Relation

Nach Abschluss dieses Zyklus ist das Programm lauffähig, und das gesamte Team bespricht mit den Stakeholdern in einer Review den Stand der Entwicklung. Im Diskurs wird das Potenzial für den Ausbau und weitere Verbesserungen erkannt, das dann wiederum in das Backlog einfließt und als Basis für den nächsten Entwicklungszyklus dient. Durch das so genutzte Element von Retrospektive und Reviews können effizient und fortwährend Einflüsse aus Markt, Unternehmensinterna und Firmenkooperationen in den Entwicklungsprozess einfließen, so dass die Softwareentwicklung niemals stagniert und mit den Veränderungen des Firmenlebens Schritt hält – so wird der Weg zum Ziel. 

Michael Plies Geschäftsführer BIT IT SERVICE GmbH www.bit-it.com

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Neue Online-Kunden für B2B Bequem von zu Hause die neue Kaffeemaschine bestellen und sich vorher online über Details informieren: Der private Einkauf im Internet ist Normalität geworden – der gewerbliche im B2B-Bereich etabliert sich erst jetzt.

Doreen Schlicht Senior Director Brandmarketing/PR & Customer Loyalty , B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ www.wlw.de

Die Zwickmühle: Das private Online-Shopping­ erlebnis wird Benchmark im B2B-Bereich, aber Präzisionsdrehteile sind eben keine Kaffeemaschine, die einfach per click and buy online verkauft werden können. Damit die Digitalisie­ rung aber nicht zur Misere wird, gilt folgender Grundsatz: Im Netz zählen für kleine und mitt­ lere Unternehmen Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und die Relevanz der Produktinformationen für die Zielgruppe. Ein Blick auf den Kauf der Kaffee­ maschine zeigt, was für den B2B-Bereich abgeleitet werden kann. Alles beginnt heute mit einer Online-Suchanfrage. Ergebnisse sind in der Regel die Hersteller-Website und weitere Vertriebsplattformen, wo verschiedene Bilder der Maschine, Preis und Produkt­details präsentiert werden. Eine professionelle OnlinePräsenz wird für Anbieter also zum A und O. Nicht jedes Unternehmen benötigt hierzu jedoch einen Online-Shop. Viel wichtiger: Die eigene Website sozusagen als Visitenkarte und Basis. Der nächste Schritt für erfolgreiche Onlineakquise ist ein intelligentes Suchmaschinenmarketing. Für den gewerblichen Bereich eignen sich dazu B2B-Marktplätze, welche online feste Anlaufstellen im Beschaffungsprozess sind. Anbieter haben hier nicht nur die Möglichkeit, ihr Unternehmen in Spezialkategorien detailliert darzustellen, sondern auch Produktbilder, Preisangaben sowie Details des Portfolios zu präsentieren. Das ist auch für den professionellen Einkauf relevant: In einer von wlw durchgeführten Umfrage unter rund 1.200 Einkäufern gaben 63 Prozent an, dass sie bei der Online-Suche nach Produkten und Anbietern grundsätzlich Produktbilder zum schnelleren Verständnis benötigen. Ebenfalls 63 Prozent benötigen Preisangaben. Präzisionsdrehteile können sich also genauso attraktiv wie eine Kaffeemaschine präsentieren. Mit Blick auf die Bedürfnisse der Zielgruppe und die Grundsätze der Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und Relevanz der Informationen kann das eigene Produktportfolio zu einem ähnlichen Erlebnis werden. 

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Das gelernte private Shoppingerlebnis wird immer mehr Benchmark im B2B-Umfeld. Gerade der Einkauf profitiert von den Vorzügen der neuen digitalen Effizienz – eine immer geringere Rolle spielen Kataloge und stationärer Handel. Braucht jedes Unternehmen jetzt einen Online-Shop zur Kundengewinnung? Ein solcher benötigt intensive Pflege und Know-how, was sich aber viele kleine und mittlere Unternehmen nicht leisten können.


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Die Zukunft im Betrieb: Buchhaltung 4.0

Zwei Faktoren betreffen jede deutsche Firma: die Digitalisierung und die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD).

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Die Schnittmenge von Digitalisierung und ordnungsgemäßer Aufbewahrung bedeutet, dass die zum Archivieren der steuerrelevanten digitalen Buchhaltungsdokumente verwendete Software die Ansprüche der gesetzlich verankerten GoBD erfüllen muss. Ist eine solche Lösung im Einsatz, ergeben sich für das Unternehmen verschiedene Vorteile. Zum einen entfällt der heute oftmals übliche Medienbruch: Ausgehende Rechnungen und dazu gehörende E-Mails liegen digital vor, eingehende Lieferscheine oder Rechnungen nur auf Papier. Per Dokumentenscanner wandern die Papierbelege ins digitale Archiv und sind dort nicht nur blitzschnell auffindbar – ein unbestrittener Vorteil im Fall einer Buchprüfung, sondern auch rechtskonform archiviert. Selbst wer schon mit digitalen Dokumenten arbeitet, erlebt durch eine Software fürs Dokumentenmanagement einen Komfortgewinn, da das Suchen nach Unterlagen sich auf einen Ort konzentriert und nicht länger E-Mail-Postfach, ERP-System und Buchhaltungssoftware durchforstet werden müssen. Eine ausgereifte Software, die nicht unbedingt teuer sein muss, macht das GoBD-konforme Archivieren von Dokumenten überhaupt erst möglich. Denn eine der Vorgaben ist, dass spätere Änderungen an Dokumenten protokolliert werden müssen oder gar nicht erst

möglich sind. Ein simpler Fileserver erlaubt die detaillierte Versionsverwaltung nicht im geforderten Umfang. Und schon gar nicht über die notwendige Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren hinweg. Dazu kommt, dass auch ein Berechtigungskonzept – wer darf wann worauf zugreifen – dank Dokumentenmanagement-Lösung leicht umsetzbar ist. Woran erkennt man nun eine GoBD-konforme Software? Mit Sicherheit nicht an selbsterdachten Zertifikaten oder Logos, mit denen hier und da geworben wird. Denn aus technischen Gründen kann es eine solche Zertifizierung gar nicht geben. Seriöse Hersteller geben stattdessen gegenüber Kunden eine Herstellererklärung über die Konformität ihrer Lösung ab. Darüber hinaus unterstützen diese Hersteller den Anwender beim Erstellen der notwendigen Verfahrensdokumentation, die vom Buchprüfer verlangt wird und die ausnahmslos von jeder steuerpflichtigen Organisation nachzuweisen ist. Und noch eine gute Nachricht für Unternehmen, die fortan auf digitale Dokumente setzen: Ist das digitale Archiv konform zu GoBD, können Papierbelege in den Reißwolf wandern – und Platz geschaffen werden in den Regalen. 

Für BVMW-Mitglieder hat die Eagle Documents GmbH ein attraktives Paket geschnürt: Ab 99 Euro monatlich sind GoBD-konforme Software fürs Dokumentenmanagement und der Dokumentenscanner Panasonic KV-S1027C erhältlich. Die verwendete Software namens FileDirector express (Windows) erfasst die Informationen aller Papierbelege und packt sie zusammen mit den digitalen Dokumenten in ein gemeinsames, leicht durchsuchbares Archiv.

Markus Lindemann Geschäftsführer EAGLE Documents GmbH www.eagle-documents.de


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Bewegt Euch! Vielleicht ist es ein sprachliches Problem, dass der deutsche Mittelstand und die im Aufwind befindliche Start-up-Szene nicht zueinander finden wollen.

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Start-ups bieten die Möglichkeit, Innovationen zu entwickeln, Kompetenzen zu vermitteln und vor allem starre Strukturen aufzubrechen. Gründen, ein typisch deutsches Wort, ist hierzulande fast durchweg positiv besetzt. Es wird allen voran von den Vertretern des deutschen Mittelstands gerne mit dem wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes in Zusammenhang gebracht. In „gründen“ steckt nicht nur „etwas Neues schaffen“, sondern auch „auf etwas aufbauen“, „sich auf etwas stützen“. Also ein zukunftsorientierter Akt, der sich seiner Wurzeln bewusst ist.

Ulrich Oberndorfer BVMW, Beauftragter des Verbandes Kreis Augsburg/ Aichach-Friedberg Start-up- und Unternehmensberater

Hiervon unterscheidet sich der typisch US-amerikanische Begriff des Start-up. So zeigt schon der substantivische Gebrauch ein anderes Selbstverständnis: Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ergebnis: Erfolg. Besser und schneller will man sich wissen als die anderen. Dazu gehört nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch der Glaube daran, mit neuen Mitteln neue Wege beschreiten zu können. Wenn nun immer öfter der Begriff Start-up durch die deutsche Gesellschaft geistert – selbst die Kanzlerin verwendet ihn gerne und häufig – folgt dies nur dem Trend der Anglisierung der deutschen Sprache oder steckt mehr dahinter?

Der deutsche Mittelstand steht vor großen Herausforderungen. Die Digitalisierung krempelt ganze Marktsegmente mit deren Geschäftsmodellen grundlegend um. Disruption nennt die Start-up-Szene dies gerne – ein Begriff, der bewusst ein ungutes Gefühl bei Vertretern der Old Economy hervorrufen soll. „Bewegt euch“, meint dieser Terminus, sonst werdet ihr über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden. Wie geht man mit so einer Kampfansage um? Lächelnd darüber hinweggehen, wie es in den vergangen Jahren oft der Fall war? Schotten dicht und in Abwehrhaltung, wie man es dieser Tage so oft erlebt? Die Diskussion um Uber hat dies mehr als deutlich gezeigt. Oder lieber zuhören, sich zusammensetzen und gemeinsame Wege finden? Gerade aufgrund der unterschiedlichen Ansätze liegt in der Zusammenarbeit etablierter Mittelständler und junger Start-up-Unternehmer ein großes Potenzial. Start-ups bieten die Möglichkeit, Innovationen zu entwickeln, Kompetenzen zu vermitteln und vor allem starre Strukturen aufzubrechen. Sie sind agil, schnell und haben meist ein visionäres Verständnis für die digitale Welt. Gleichzeitig benötigen sie eine solide Grundlage: Strukturen, Kapital und vor allem Beziehungsnetzwerke – klassisch mittelständische Ressourcen. Es ist an der Zeit zu erkennen, was Großkonzerne bereits erfolgreich umsetzen: Tradition und Fortschritt sind kein Widerspruch. Sie sind eine vielversprechende Chance, gerade für den Mittelstand und ein Gründerland wie Deutschland. 

Foto: © Rawpixel.com - Shutterstock.com

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Gemeinsam Projekte stemmen. Office 365 macht Ihr Teamwork produktiver.

Mit Office 365 arbeitet das Team von „creativestyle“ so produktiv zusammen wie nie zuvor. Nutzen auch Sie in Ihrem Unternehmen die aktuellste Büro-Software gemeinsam – auf Desktop, Smartphone und Tablet. Teilen Sie Dokumente, Kalender, Aufgaben und E-Mails. Und entdecken Sie viele weitere Vorteile wie den ausgezeichneten, kostenlosen Support. 90 Tage gratis*

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Bleibender Eindruck: von Angesicht zu Angesicht Unternehmen, Marken und Produkte live erleben, Kundenwünsche hören, Nachwuchs treffen – gute Veranstaltungen bringen alles unter einen Hut.

Der Wettbewerb um neue Kunden ist für viele Mittelständler inzwischen ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Wer konkurrenzfähig bleiben möchte, muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und dafür gibt es kaum etwas Besseres als den direkten Kontakt. Um Kunden und Geschäftspartner persönlich zu erreichen, kann man entweder eine starke Vertriebsmannschaft aufbauen oder aber – und das ist in vielerlei Hinsicht die erfolgversprechendere Methode – man nutzt das Potenzial von Veranstaltungen.

Linda Mierke Public Relations CEWE-PRINT www.cewe-print.de

Sie schaffen einen interaktiven Rahmen. Während die klassische Kundeninformation oft einseitig stattfindet, tritt man auf einer Veranstaltung in den Dialog. Und gerade in Zeiten der schnellen und unverbindlichen Kommunikation ist dieser Dialog wichtig: um Zielgruppen und ihre Wünsche zu kennen und zu verstehen; um Tipps und Informationen nicht nur zu verbreiten, sondern auch zu erfahren; um die Beziehung zu Kunden und Geschäftspartnern zu stärken und neue Kontakte zu knüpfen. Produkte und Marken können präsentiert und vor allem greifbar gemacht werden. Kurzum: Richtig ein- und umgesetzt, bleibt man dank eines Events in guter Erinnerung und kann dies als wertvollen Wettbewerbsvorteil nutzen. Das Angebot an Veranstaltungen ist vielfältig. Angefangen bei internen Events, wie zum Beispiel

einem Tag der offenen Tür oder einer Hausmesse, bis hin zu externen Treffen auf Fachmessen oder Kongressen findet sich für fast jedes Budget der geeignete Rahmen. Auch exklusive Vorträge, wie die Roadshow des BVMW, sind eine ideale Plattform für den Austausch mit Experten, Kollegen und für den Aufbau eines brancheninternen und -übergreifenden Netzwerkes. Um nach der Veranstaltung mit allen Teilnehmern in Verbindung zu bleiben, sollte man sich gut auf den Auftritt vorbereiten. Das A und O ist eine sinnvolle Ausstattung mit Druckmaterialien. Als Wegweiser und zur Ankündigung des Events empfiehlt es sich, den Standort mit Roll-ups oder Bannern zu versehen. Visitenkarten, als bewährter Klassiker für den Austausch persönlicher Kontaktdaten, gehören in jede Tasche. Informationen zum Event und zu den relevanten Themen lassen sich auf einem handlichen Flyer zusammenfassen. Wer darüber hinaus noch etwas verteilen möchte, sollte auf eine individuelle Präsentationsmappe nicht verzichten. Mit dem richtigen Set an Drucksachen wird nicht nur die Veranstaltung als solche, sondern auch der Eindruck danach zu einem haptischen Erlebnis. Besonders bequem ist die Bestellung bei einer Online Druckerei, die konstante Qualität aus einem Guss liefert. 

Foto: Convent Kongresse GmbH

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Setzen Sie auf Unternehmenssicherheit von VdS. Kompetenz seit mehr als 100 Jahren.

Als führende unabhängige Institution für Unternehmenssicherheit sind wir ein starker Partner für Unternehmen und Versicherer. Wir machen Risiken in den Bereichen Brandschutz, Security, Naturgefahrenprävention sowie Cyber-Security kalkulierbar. Wir prüfen beispielsweise jährlich mehr als 26.000 Brandschutzanlagen weltweit und haben einen neuen Cyber-Security-Standard für den Mittelstand geschaffen. Nur zwei von vielen guten Gründen, warum wir für professionelle Entscheider des Sicherheitsmarkts die wichtigste Zertifizierungsmarke in Deutschland sind.* VdS – Vertrauen durch Sicherheit *Quelle: WIK-Enquête

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Insolvenzanfechtung reformieren! Das aktuelle Insolvenzanfechtungsgesetz kann schlimme Folgen für mittelständische Unternehmen haben. BVMW-Mitglied Bernd Lordieck aus Osnabrück hat einen Brandbrief an die zuständigen Politiker Heiko Maas (Bundesjustizminister) und Renate Künast (MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Rechtsauschuss) geschrieben und Nachbesserungen gefordert. Das aktuelle Insolvenzanfechtungsgesetz kann katastrophale Folgen für mittelständische Unternehmen mit sich bringen. Bernd Lordieck, Geschäftsführer der COBA-Baustoffgesellschaft, hat sich mit den ungerechten, unlogischen und kaufmännisch abstrusen Folgen dieses Gesetzes befasst, mit folgendem Ergebnis: Grundlage der Geschäftsbeziehung zu einem Großteil aller Kunden ist der eingeräumte Kredit im Waren-/Zahlungsverkehr. Wird der Kreditrahmen und/oder das Zahlungsziel überzogen, oder gibt es sonstige Hinweise auf mangelnde Liquidität, konnten Lieferanten vor dem neuen Insolvenzrecht selber entscheiden, ob a) der Kreditrahmen erhöht oder das Zahlungsziel verlängert wird, b) der Kunde innerhalb des bestehenden Kreditrahmens weiter beliefert wird, wenn der Saldo nach Zahlungseingängen reduziert wurde und/oder das Zahlungsziel wieder eingehalten wird, c) eine Ratenzahlungsvereinbarung unter Beibehaltung oder sogar Erhöhung des bestehenden Kreditrahmens vereinbart wird. Im Falle einer Insolvenz des Kunden hätte dies jedoch bei der geltenden Rechtsprechung vernich­ tende Konsequenzen: Der BVMW unterstützt den Brandbrief von COBA. Bitte beteiligen auch Sie sich, indem Sie auf der Webseite den Button „unterstützen“ klicken, Ihre Daten ein­ tragen und abschicken: www.brandbrief.de/#/ insolvenzanfechtung „Der Mittelstand.“ wird in Ausgabe 4-16 ausführlich über das Thema Insolvenzrecht berichten.

Hat der Kunde beispielsweise zum Datum des Insolvenzantrags einen Schuldsaldo von 50.000 Euro und wird bis zur Insolvenzeröffnung mit weiteren Waren im Wert von 100.000 Euro beliefert, so fordert der Insolvenzverwalter 100.000 Euro, auch

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wenn sich der Schuldsaldo zum Datum der Insolvenzeröffnung nicht geändert hat, also 50.000 Euro. Der Schaden beträgt dann nicht 50.000 Euro, sondern 150.000 Euro. Hier drohen Folgeinsolvenzen von an sich gesunden Unternehmen, die in keiner Weise in schädlicher Absicht gehandelt haben. Ganz klar ist, dass sich Lieferanten diesem Risiko bei Kunden nicht mehr aussetzen können, die Zahlungsprobleme haben. Sie sind gezwungen, bislang vereinbarte Kreditrahmen aufzukündigen, verbunden mit der Auflage, dass Kunden erst den Gesamtsaldo zurückführen müssen, bevor weitere Lieferungen erfolgen können. Wie aber soll ein in Zahlungsschwierigkeiten geratener Kunde seinen Betrieb aufrechterhalten, wenn er erst seine Gesamtverbindlichkeit zurückzuführen hat, bevor er weitere Warenlieferungen erhält? Faktisch reicht dann ein Insolvenzantrag (statt einer Insolvenzeröffnung) bereits aus, einem Kunden alle Kredit zu sperren. Als Folge wird die Zahl von Zusammenbrüchen kleiner und mittelständischer Betriebe in Zukunft weiter und drastisch zunehmen. Dass diese Wirkung bisher noch nicht sichtbar wurde, liegt daran, dass die meisten Händler und Lieferanten die genannten Konsequenzen meist noch nicht umgesetzt haben. Absolut absurd wird diese Situation, wenn der Insolvenzverwalter den Lieferanten nach Insolvenzeröffnung (wie mehrfach geschehen) auffordert, weitere Lieferungen auf Rechnung vorzunehmen, um den Geschäftsbetrieb des Kunden aufrechtzuerhalten.

Als Folge wird die Zahl von Zusammenbrüchen kleiner und mittelständischer Betriebe in Zukunft weiter und drastisch zunehmen.

Der neue Gesetzesentwurf sieht zwar vor, dass eine Ratenzahlungsvereinbarung nicht mehr automatisch als Indiz für Zahlungsunfähigkeit gewertet wird, jedoch führt auch diese Regelung zu weiterer Verwirrung und zu Auslegungsproblemen. 

Foto: © kongsky - Shutterstock.com

Michael Woltering BVMW, Leiter Marketing


Mit erfahrenen Experten schnell und sicher ans Ziel! Für Ihr mittelständisches Unternehmen finden Sie den spezialisierten Mittelstandsberater im Beraternetzwerk des IBWF Institut e.V.

Mitglieder sind etwa 1.000 geprüfte Unternehmensberater Rechtsanwälte/Notare, Steuerberater/Wirtschaftsprüfer. Das IBWF ist das größte fachübergreifende und flächendeckende Beraternetzwerk aus diesen Berufsgruppen in Deutschland. Das IBWF benennt als Mitglieder seines Beraternetzwerks nur solche Berater, die hinsichtlich Ausbildung und Beratungsqualität besondere Kriterien erfüllen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) akzeptiert die Zertifizierung durch das IBWF als Qualitätskriterium für Ihre Beratungsförderung. Die IBWF-Netzwerkstrategie macht es auch spezialisierten Kanzleien und Beratungsunternehmen möglich, ein für Ihr Unternehmen und Ihre Aufgabe optimal zugeschnittenes und/oder umfassendes Beratungsangebot bieten zu können. Durch die über den jeweiligen Fachbereich hinausgehende Zusammenarbeit Ihrer Berater profitieren Sie – so gewünscht – stets vom aktuellsten Fachwissen in allen beteiligten Disziplinen. Weitere Informationen und Beraterdatenbank unter

Gestaltung: www.modus-vm.de

www.mittelstandsberater.de

IBWF Institut

für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e.V. im Verbund mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.

Bundesgeschäftsstelle: Leipziger Platz 15 · 10117 Berlin · Tel. 030 /53 32 06 11 · ibwf@ibwf.org


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Kleine Helfer Videokonferenzen in der Cloud

Mini-Projektor für Smartphone und Tablet 8,5 cm x 8,5 cm ist er nur groß und lediglich 132 Gramm schwer: der kleine Projektor MobileCinema i70. Seine WLAN-Schnittstelle ermöglicht das Abspielen von Bildern, Videos oder sonstigen Inhalten direkt vom Notebook, Tablet oder Smartphone. Und das ganz einfach und ohne Kabelwirrwarr. Der verwendete DLP Chip, bekannt aus großen Kinoprojektoren, sorgt für reiche Farben und satte Kontraste. Durch die eingebaute, wiederaufladbare Batterie ist der MobileCinema i70 nicht ans Stromnetz gebunden und eignet sich somit bestens für spontane Präsentationen und Filmabende. www.aiptek.de

Wer eine Videokonferenz abhalten will mit Teilnehmern, die alle unterschiedliche Software installiert haben, weiß: die Technologie ist oft sehr komplex, und nicht alle Systeme können miteinander kommunizieren. BlueJeans Network bietet mit einer cloudbasierten Konferenzlösung jetzt Abhilfe. Sie ist anwenderfreundlich, kompatibel mit jeder gängigen Software und kann ohne vorherige Installation einfach im Browser aufgerufen werden. So können die Konferenz-Teilnehmer künftig sogar gleichzeitig über Videosysteme, Desktopsoftware und Mobilgeräte an einer Video-Besprechung teilnehmen. www.bluejeans.com/de

Individuelle Unternehmens-Apps ganz ohne Programmierung Ob Außendienst, Produktionssteuerung oder Lagermanagement, in vielen Unternehmensbereichen von kleinen und mittelständischen Unternehmen lassen sich alltägliche Arbeitsabläufe mithilfe einer Unternehmens-App optimieren. Diese zu programmieren ist jedoch teuer und zeitaufwendig. Abhilfe schafft die innovative Konfigu­rationsplattform von engomo: Sie bietet standardisierte Bausteine, die sich ganz ohne Programmierung zu einer mobilen App zusammenstellen lassen. Darüber hinaus können alle gängigen Backend-Systeme eingebunden werden, sodass den Mitarbeitern die relevanten Unternehmensdaten in Echtzeit zur Verfügung stehen. So lassen sich beispielsweise mobile Dienstleistungsnachweise erstellen, Inventuren durchführen oder Maschineneinstellungen direkt auf dem Smartphone abrufen. www.engomo.com


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Finanzkolumne „Über Ihr Geld“

Alles auf Risiko Klumpenrisiken gibt es nicht nur bei Kapitalanlagen. Jüngstes Beispiel: Eine bekannte deutsche Firma wurde an einen ausländischen Investor verkauft. Doch dieser trickste; die Betriebsrenten hunderter (ehemaliger) Mitarbeiter werden nicht mehr vom neuen Sitz in Panama gezahlt und sind dort auch nicht mit Erfolg einzuklagen. Wer sich nur auf seine Betriebsrente verlassen hat, kann finanziell ein unlösbares Problem haben. Seine Altersversorgung muss man eben auf mehreren Säulen aufbauen.

Foto: © photocrew – Fotolia.com

Nur eine Kreditkarte: Ein Kollege von mir war mit nur einer Kreditkarte zufrieden. Doch ausgerechnet, als er auf Reisen in Südamerika war, wurde seiner Bank die Kreditkartenlizenz entzogen, sprich: seine Karte wurde nicht mehr akzeptiert. Zum Glück hatte er genügend Cash bei sich, um den Rückflug in bar bezahlen zu können. Man muss nicht übertreiben. Aber ich fühle mich mit Kreditkarten aus vier Ländern in verschiedenen Währungen wohl. Manche gibt es sogar ohne Jahresgebühr, und einige Anbieter zahlen für das Kontoguthaben nach wie vor Habenzinsen. Bankkonto, Depot und Schließfach nur bei einer Bank: Keine Bank ist zu groß und manche sind zu klein – jede Bank kann geschlossen werden. Was hindert Sie daran, mehrere Konten, Depots und auch Banksafes bei verschiedenen Banken und in mehreren Ländern zu haben? Eine Risikoverteilung kann sich als nützlich erweisen. Aber das merkt man erst im Nachhinein – und ist dann dankbar. Vermögen und Firmen nur bei einem Dienstleister: Egal ob früher in Liechtenstein oder (noch) in Panama. Es gibt Leute, die bei einem einzigen

Anwalt zehn Firmen oder mehr halten, aktive Firmen, Briefkastengesellschaften oder Stiftungen. Auch hier gilt: Mit mehreren Anwaltsbüros arbeiten. Geldanlage mit nur einem Schuldner: Tausende aus allen Berufsschichten vertrauten mit Millionenbeträgen auf Zins- oder Gewinnversprechen, zum Beispiel Lehman Zertifikate, German Pellets etc. und legten ihre Ersparnisse bei nur einem einzigen Schuldner an. Mehr Klumpenrisiko geht kaum. Auch wenn ein Investmentfonds Kosten verursacht, die Streuung auf mehrere Emittenten zahlt sich aus und sollte einen Totalverlust vermeiden. Banker hätten es eigentlich wissen sollen, dass man Geldanlagen streuen muss: Die ehemaligen Beamten der UBS haben ihre Ersparnisse, sprich den Grundstock ihrer eigenen Altersversorgung, vorwiegend in Aktien der eigenen Bank angelegt und müssen jetzt Kursverluste von rund 30 Prozent in den letzten zwölf Monaten beklagen. Auch die treuen Mitarbeiter der Commerzbank leiden unter der Halbierung der Aktienkurse. Mit über 80 Prozent Verlust hat es die Mitarbeiter der Deutschen Bank erwischt, die für ihre Zukunft ihrem eigenen Geldinstitut vertraut haben. Doch auch dem Durchschnittsanleger geht es kaum anders. Wenn schon Aktien, dann nur die bekannten: VW (größter Automobilkonzern), E.ON (Energie geht immer), Telekom (telefoniert wird immer), Deutsche Bank (Deutschland wird die Deutsche Bank nicht in Konkurs gehen lassen). Merke: auch einseitige Investitionen in Blue Chips sind ein Klumpenrisiko, und die Aktionäre werden niemals die erlittenen Verluste aufholen können. 

Hans-Peter Holbach ist Herausgeber des im 44. Jahrgang erscheinenden Informationsdienstes Geldbrief www.geldbrief.com und Chefredakteur beim Vertraulichen Schweizer Brief www.vertraulicher.com

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Die öffentliche Hand wird digitalisiert Die EU-Vergaberechtsreform 2016 bringt die verpflichtende elektronische Vergabe und die Einheitliche Europäische Eigenerklärung mit sich. noch elektronisch bereitgestellt. Sie müssen jedem Interessierten ohne Registrierung zugänglich sein. Ab 18. Oktober 2018 folgt die Umstellung der Teilnahmeanträge und Angebote durch die Bieter. Bereits ab 18. April 2017 gilt dies für zentrale Beschaffungsstellen.

Vereinfachung der Eignungsprüfung Die neu eingeführte Einheitliche Europäische Eigenerklärung soll die Eignungsprüfung vereinfachen und effizienter gestalten. Sie dient im Vergabeverfahren als vorläufiger Nachweis dafür, dass der Bewerber die Eignungskriterien erfüllt und keine Ausschlussgründe vorliegen.

Bei der verpflichtenden elektronischen Vergabe und der Einführung der Einheitlichen Europäischen Eigenerklärung handelt es sich um zwei exemplarische Änderungen, die die öffentliche Auftragsvergabe moderner, einfacher und effizienter gestalten sollen.

Digitalisierung der Vergabeverfahren Dr. Benjamin Weiler Rechtsanwalt Mitglied im IBWF Aline Karrakchou, LL.M. Rechtsanwältin ZIRNGIBL LANGWIESER Rechtsanwälte Partnerschaft mbB www.zl-legal.de

Die Abwicklung von Vergabeverfahren in Papierform gehört der Vergangenheit an. Die gesamte Kommunikation und der Datenaustausch zwischen öffentlichem Auftraggeber und Bieter soll zukünftig zwingend digital erfolgen. Die Umstellung gilt im Oberschwellenbereich für Bauaufträge über 5,225 Millionen Euro und für Lieferund Dienstleistungsaufträge über 209.000 Euro und wird schrittweise durchgeführt. Seit 18. April 2016 werden auf Seiten der Auftraggeber die Bekanntmachungen und Vergabeunterlagen nur

Der öffentliche Auftraggeber muss die Eigenerklärung akzeptieren, sofern sie vorgelegt wird. Eine Vorlagepflicht auf Seiten des Bewerbers besteht hingegen nicht. Bevor er den Zuschlag erteilt, fordert der öffentliche Auftraggeber denjenigen Bieter, an den er den Auftrag vergeben will, auf, die geforderten Unterlagen beizubringen. Demzufolge führt die Verwendung der Einheitlichen Europäischen Eigenerklärung beim Bestbieter zu einer zweistufigen Eignungsprüfung.  Die BVMW-IBWFRechtshotline erreichen Sie: Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr Tel.: 030. 533206-963 Fax: 030. 533206-50 rechtshotline@bvmw.de

Foto: © AllebaziB – Fotolia.com

Mit Inkrafttreten der EU-Vergaberechtsreform am 18. April 2016 wurde der Rechtsrahmen für öffentliche Aufträge umfassend überarbeitet. Die Verfahren werden moderner, einfacher und effizienter. Damit kommen wesentliche Neuerungen auf den Mittelstand zu.

Das zu verwendende Standardformular besteht aus folgenden Teilen: Teil I: Angaben zum Vergabeverfahren und zum öffentlichen Auftraggeber Teil II: Angaben zum Wirtschaftsteilnehmer Teil III: Ausschlussgründe Teil IV: Eignungskriterien Teil V: Verringerung der Zahl geeigneter Bewerber Teil VI: Abschlusserklärungen



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Buchtipps Herzenssache Mitarbeiter Das digitale Zeitalter erfordert eine gänzlich neue Beziehung zwischen Mitarbeiter und Unternehmen. Die erhöhte Flexibilität, die durch den digitalen Fortschritt bedingt wird, sowie die zunehmende Transparenz, die das Internet mit sich bringt, stellen an die Unternehmen gänzlich andere Anforderungen als noch vor wenigen Jahren. Bewerber sind heute in der Position, sich im Voraus und recht einfach im Internet über ihren potenziellen neuen Arbeitgeber informieren zu können – das Unternehmen wird gläsern. Die Unternehmen müssen sich daher attraktiv präsentieren und stehen untereinander in ständiger Konkurrenz um die besten Köpfe. Edgar K. Geffroy und Dell-Geschäftsführerin Doris Albiez bieten einen Ausblick darauf, wie die Zukunft der Mitarbeiterbindung aussieht, und was Unternehmen heute tun müssen, um die besten an sich zu binden. Nur wer den Mitarbeiter zum Mittelpunkt der Geschäftsstrategie

Persönliche Empfehlung Persönliche Empfehlung vonvon Mario MarioOhoven! Ohoven!

macht, wird von motivierten und erfolgsorientierten Angestellten profitieren. Für langfristigen Erfolg muss der Mitarbeiter zur Herzenssache werden. Der BVMW veranstaltet mit seinem Partner DELL die Roadshow MISSION: MITARBEITER. Referent ist Edgar K. Geffroy. Veranstaltungstermine finden Sie auf den Seiten 70/71.

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Persönliche Empfehlung von BVMW-Bundesgeschäftsführer Prof. Dr. Roland Wöller!

Wenn Du siegen willst, lass andere gewinnen

Die Tricks des alten Verkaufsgespräches tragen nicht mehr. Was tun? Karsten Brocke hat nicht nur die Antwort, sondern weiß auch warum. Gezielt und überzeugend führt er mit seinem Buch in die Tiefen des Neuromarketings. Hier liegen für ihn die Quellen des Erfolges: Es kommunizieren Menschen miteinander. Wer es versteht, Menschen zu aktivieren und seine Interessen zu ihren Zielen zu machen, hat im Kaufprozess die Nase vorn. Der Kampf Karsten Brocke Kopf gegen Bauch ist von gestern. Heute gilt: der Motor der Vernunft ist die Emotion. Das Buch ist in jeder Hinsicht ein Verkaufshammer. Wenn Du siegen willst, Es ist durch die Verhaltensökonomie wissenschaftlich begründet und lass andere gewinnen schlägt überzeugend die Brücke in die Praxis. Knackige Dialoge, lebendige Beispiele und Gastbeiträge von Spitzentrainern runden das Buch Verlag Raffler ab. Am Schluss bekommt man das Erfolgsrezept von Karsten Brocke 221 Seiten aufgetischt. Ein echter Appetitanreger mit Tiefgang. Deshalb eine klare Empfehlung: nicht nur kaufen, sondern auch lesen!

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Wie wir uns gegenseitig die Butter vom Brot nehmen Der Butterkrieg in den 60er-Jahren war der Anfang, als die Discounter die Tante-Emma-Läden systematisch verdrängten. Doch auch woanders gilt: Billiger produzieren, billiger einkaufen, billigere Löhne, billigerer Service. Filialen werden geschlossen, Personal reduziert, Produktionen nach Asien verlagert. Verkäufer leiden unter der Billig-Strategie von Einkäufern, Mitarbeiter leiden unter Billiglöhnen, die Innovationskraft von Unternehmen leidet, wenn Sparen Priorität hat. Kurt-Georg Scheible beschreibt Ursachen und Auswirkungen dieses Handelns und gibt Lösungsansätze, die zum Weiterdenken anregen.

Zurück an die Arbeit! Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden

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Kurt-Georg Scheible Ausgereizt! Wie wir uns gegenseitig die Butter vom Brot nehmen Gabal 248 Seiten

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… und heute leg ich los! Die völlig andere Art, im Job zu leben

Detlef Lohmann/ Ulrich Lohmann Linde 220 Seiten

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Reichtum ohne Gier Wie wir uns vor dem Kapitalismus retten

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UNTERNEHMERSERVICE

Der Mittelstand. | 3 | 2016

BVMW-Veranstaltungskalender Der BVMW organisiert eine Vielzahl erstklassiger Veranstaltungen in den kommenden Monaten auf Bundesebene und in den Regionen vor Ort. Unternehmer und Unternehmerinnen sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, Netzwerke zu spannen, sich einzubringen und sich unterhalten zu lassen. Eine Auswahl finden Sie hier.

Die richtige Digitalisierung im Mittelstand Dienstag, 09. August 2016, 17.00 Uhr NOWIS Nordwest Informationssystem GmbH Mittelkamp 110-118, 26125 Oldenburg

Der Sinn des Unternehmens Mittwoch 15. Juni, 17.30 Uhr VIP-Lounge Rasta-Dome Pariser Straße 8, 49377 Vechta Den Wandel gestalten – Chancen für die dt. Lebensmittelindustrie in China Donnerstag, 14. Juli 2016, 14.00 Uhr Lebensmittelinstitut KIN e.V. Wasbeker Straße 324, 24537 Neumünster

Unternehmer-Grill-Abend mit Programm Donnerstag, 11. August 2016, 17.30 Uhr Beachclub Nethen Bekhauser Esch 170, 26180 Rastede

RoundTable Hochschul-DIALOG Donnerstag, 30. Juni 2016, 14.00 Uhr Hochschule Aschaffenburg Würzburger Straße 45, 63743 Aschaffenburg

BVMW short.stories Montag, 20. Juni 2016, 18.30 Uhr Schauspielhaus Bochum Königsallee 15, 44789 Bochum

Mission: Mitarbeiter Dienstag, 05. Juli 2016, 18.00 Uhr Glinicke British Cars Frankfurt am Main GmbH & Co KG Hanauer Landstr. 295, 60314 Frankfurt

Mission: Mitarbeiter Dienstag, 28. Juni 2016, 18.00 Uhr VfL Bochum 1848 Fußballgemeinschaft e.V. rewirpower Stadion Castroper Straße 145, 44791 Bochum

Innovation ist der Rohstoff der Zukunft Mittwoch, 06. Juli 2016, 17.00 Uhr Ille Papierservice GmbH Industriestr. 25, 63674 Altenstadt

FORUM FÜHRUNG Donnerstag, 30. Juni 2016, 14.00 Uhr CityKirche am Alten Markt Kirchplatz, 41061 Mönchengladbach

Connect Industrie Donnerstag, 21. Juli 2016, 14.30 Uhr BERGER Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH Schmidtstraße 49, 60326 Frankfurt

Sozialversichert ohne Anspruch auf Leistung Mittwoch, 22. Juni 2016, 19.00 Uhr Unternehmerzentrum St. Wendel Werschweilerstraße 40, 66606 St. Wendel

Mittagsakademie – Mehr Effektivität in Kommunikation und Führung Mittwoch, 15. Juni 2016, 12.00 Uhr German Graduate School of Management & Law Bildungscampus 2, 74076 Heilbronn

BVMW Unternehmertreff Gewinn³ Mittwoch, 29. Juni 2016, 18.30 Uhr Burg-Gasthof Strahlenburg Burgweg 32, 69198 Schriesheim

Mission: Mitarbeiter Dienstag, 5. Juli 2016, 18.00 Uhr BMW-Niederlassung Südwest Untere Waldplätze 3, 70569 Stuttgart

Unter uns: Netzwerken im BVMW Mittelrhein Montag, 20. Juni 2016, 18.30 Uhr Im Weindorf Koblenz Julius-Wegeler-Straße 2, 56068 Koblenz

Sommerfest 10 Jahre BVMW Rheinhessen Freitag, 01. Juli 2016, 18.00 Uhr iC Haus Am Kümmerling 18, 55294 Bodenheim

Golf Charity Turnier Donnerstag, 14. Juli 2016, 09.00 Uhr Golfclub Worms Gernsheimer Fahrt, 67580 Hamm


Der Mittelstand. | 3 | 2016

UNTERNEHMERSERVICE

BVMW Sommerfest MV Donnerstag, 01. September 2016, 15.00 Uhr EVITA-Forum Demen Ziolkowskiring 50, 19089 Demen

HanseSail Rostock Samstag, 13. August 2016, 10.00 Uhr Stadthafen Rostock Am Strande 3, 18055 Rostock

Stammtisch der Fachgruppe IT Mittwoch, 20. Juli 2016, 19.00 Uhr Landhaus Grunewald Delbrückstraße 37, 14193 Berlin BVMW Business Golf Cup 2016 Freitag 23. September 2016, 09.00 Uhr Golfclub Motzener See Am Golfplatz 5, 15749 Mittenwalde OT Motzen Seenlandtour mit Seeschlange, Floß und Segway Sonntag, 05. Juni 2016 Start: Orangerie Altdöbern Am Schloss, 03229 Altdöbern Gesprächsabend „Lausitzer Leuchttürme“ Donnerstag, 16. Juni, 19.00 Uhr Sportsbar im Lindner Congress Hotel Cottbus Berliner Platz, 03046 Cottbus Unternehmensbesichtigung P.U.S. Produktions- u. Umweltservice GmbH Mittwoch, 29. Juni 2016, 18.00 Uhr Industriegebiet Straße 8 A, 02991 Lauta Mission: Mitarbeiter Mittwoch, 29. Juni 2016, 17.30 Uhr Kongresshalle am Zoo Leipzig Pfaffendorfer Straße 31, 04105 Leipzig

Illustration: Stefan-Xp – wikipedia.org

Mission: Mitarbeiter Mittwoch, 08. Juni 2016, 18.00 Uhr Maritim Hotel Goethestraße 7, 80336 München Flüchtlinge – Chance für den Mittelstand? Dienstag, 14. Juni 2016, 16.00 Uhr Südwestpark-Forum Südwestpark 37/41, 90449 Nürnberg BVMW(CONNECT) München – Netzwerkgespräche Mittwoch, 06. Juli 2016, 18.30 Uhr LKC Service GmbH Forstweg 8, 82031 Grünwald

Tag der guten Seelen im Büro Donnerstag, 16. Juni 2016, 09.00 Uhr Hotel Am Kellerberg Dorfstraße 18 in 07646 Wolfersdorf Wirtschaftsclub Gotha Donnerstag, 23. Juni 2016, 18.00 Uhr Oettinger Brauerei Gotha Leinastraße 50, 99867 Gotha BVMW-Sommerfest Samstag, 02. Juli 2016, 10.00 Uhr Bowling-Treff und Minigolf An der Krümme 5, 07639 Bad Klosterlausnitz

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Der BVMW. Die Stimme des Mittelstands.

Erfolgreich vernetzen für den Mittelstand. Der BVMW bündelt die Kräfte des unterneh­ merischen Mittelstands. National und internatio­nal vertritt er erfolgreich die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen gegenüber der Politik – branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig. Der BVMW • repräsentiert mit seiner Mittelstandsallianz rund 270.000 Unternehmen aller Branchen, die über neun Millionen Mit­arbeiter beschäftigen • ist mit rund 300 Geschäfts­ stellen bundesweit vertreten • hat mit den Repräsentanten vor Ort mehr als 700.000 Unternehmerkontakte jährlich • bietet über 2.000 Veranstaltungen im Jahr • ist führendes Mitglied in der europäischen Dachvereinigung nationaler Mittelstands­verbände. Weitere zahlreiche Veranstaltungen werden unter www.bvmw.de angekündigt. In der Rubrik „Standorte“ können die Veranstaltungskalender der jeweiligen Regionen sowie die Kontaktdaten der Veranstalter abgerufen werden. Termin für die Veranstaltungs­ reihe Forum Führung finden Sie auf Seite 37.


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KULTUR

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Geld stinkt, man muss es nur riechen! „The Big Short“ inszeniert die Finanzkrise als irren Trip wahnsinniger Banker, die als Einzige vernünftig blieben.

The Big Short

USA 2015 FSK 6 Gegen die Banken wetten? Jared Vennett (Ryan Gosling, r.) wird für verrückt gehalten.

Regie: Adam McKay Drehbuch: Adam McKay, Charles Randolph nach dem Sachbuch von Michael Lewis Mit: Brad Pitt, Christian Bale, Ryan Gosling, Steve Carell, Marisa Tomei Erhältlich auf DVD und Blu-ray.

Nach „Wolf of Wall Street“ und „Der große Crash“ nun noch ein Film über das Finanzdesaster von 2007. Das ist ehrenhaft für Hollywood, dessen vorwiegend linksliberale Belegschaft gerne den Kapitalismus als Höllenmaschine vorführt. Doch Finanzthemen sind nicht nur dröge, sondern auch angstbesetzt und somit veritables Kassengift. Regisseur Adam McKay und Autor Charles Randolph aber haben ein Rezept gefunden: Sie erzählen die Vorgeschichte zur Katastrophe als fiebrig-delirierende, durchgeknallte Komödie.

Der Untergang als irrer Spaß

„„

Der verstörende Trip in die Untiefen der Finanzwelt beginnt mit Michael Burry (Cristian Bale), einem soziopathischen Investmentbanker, der in seiner Freizeit Heavy-Metal Schlagzeug spielt und nicht mit Menschen kann, aber umso besser mit Zahlen. Er tut das, was selbst seriöse

Die Systemausreißer sind keine sympathischen Robin Hoods, sie handeln genauso gierig wie die Banken, gegen die sie wetten.

Investoren selten tun – er analysiert die Produkte, die er verkauft und er erkennt: Der absolut sichere Häusermarkt, der „solide Fels der amerikanischen Wirtschaft“, ist durch und durch faul. Kaum ein Kreditnehmer wird seine Hypotheken zurückzahlen können, gleichwohl verkaufen die Banken Hypothekenanleihen wie geschnitten Brot, da sie ja auf Sachwerten beruhen, die im Wert nur steigen können. Burry beginnt, Unsummen aufzutreiben, um damit gegen die Banken zu wetten. Einige wenige Klarsichtige schließen sich ihm an, darunter der frustrierte Hedgefonds Manager Mark Baum (Komiker Steve Carell diesmal todernst), Deutsche Bank Manager Jared Vennett (Ryan Gosling, der in Brecht´scher Manier durch den Film führt) und schließlich Börsenaussteiger und Ökoaktivist Ben Rickert (Brad Pitt als gutes Gewissen).

Anatomie einer Blase Genüsslich exerziert Komödienspezialist McKay seine Lektionen in Sachen Bankengier und Börsenwahn durch. Jared Vennett spielt den Crash mit Jenga-Hölzchen durch: Solide Triple-A Anleihen ruhen auf wackligen B und Triple-B Ramschanleihen. Die werden zuerst brechen und den ganzen Turm mitreißen. Ein Sternekoch erklärt uns, was er mit drei Tage altem Steinbutt macht: Er rührt ihn zu einem Eintopf zusammen und verkauft ihn als Delikatesse.


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KULTUR

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So wie die Banken aus faulen Krediten neue faule Hypothekenprodukte basteln, die wieder zu scheinbar attraktiven Paketen geschnürt werden. Fäulnis im Quadrat sozusagen. Geld stinkt eben doch. Schicht für Schicht nehmen die Antihelden der Finanzwelt das marode Hypothekengeschäft auseinander. Dabei gehen sie dorthin, wo es wehtut – und das sind nicht das lärmende Börsenparkett der Wall Street oder die Großraumbüros nervöser, gieriger Broker. Sie besuchen vielmehr die stillen Bauruinen teuer finanzierter Eigenheime, die verlassenen Familienhäuser mit großzügigem Pool, in dem es sich ein Alligator bequem gemacht hat. Der Eigentümer ist längst weg, er kann die Hypotheken nicht bedienen. Sie sprechen mit der prekär lebenden Stripperin und fragen, warum sie ein teures Haus finanziert. Sie hat nicht ein Haus, antwortet sie. „Ich besitze fünf Häuser und eine Eigentumswohnung.“ Die Blase bekommt ein Gesicht, und wir alle erkennen uns darin wieder. Den Börsenrenegaten ist klar: Das System kann nur zusammenbrechen. Und so gehen sie „Short“ und wetten auf den Zusammenbruch der Kurse.

Keine Hoffnung, nirgends Regisseur McKay macht uns von Anfang an keine Hoffnung: Die Systemausreißer sind keine sympathischen Robin Hoods, sie handeln genauso gierig wie die Banken, gegen die sie wetten. Doch so

So fühlt es sich an, wenn man die Blase platzen sieht: Michael Burry (Christian Bale) am Boden.

neidlos wir uns mit dem Gewinner von „Wer wird Millio­när“ freuen, so neidlos applaudieren wir, wenn der Soziopath Burry am Ende seinen Profit von 2,96 Milliarden Dollar einstreicht. Eine geradezu fiese Pointe von McKay, denn sie macht uns vergessen, dass der vorhersehbare Crash sechs Millionen Menschen ihre Jobs kostete, sieben Millonen Wohnungseigentümer in die Zwangsvollstreckung trieb, Tausende von Selbstmorden auslöste und Vermögenswerte in Höhe von 16 Billionen Dollar vernichtete. Nach diesem Film werden einige das Bankensystem noch mehr verachten, andere möchten ihren aufrechten Unternehmerjob an den Nagel hängen und an die Börse gehen. Und alle eint die Frage: Warum ist es nur so verdammt schwer, ehrliches Geld zu verdienen? 

Computerprogramm rettet Leben

Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor

Person of Interest

Fotos: © RTL Crime

Person of Interest – Eine intelligente Maschine, die Verbrechen aufdeckt, korrupte Polizei und professionelle Spionage …

Ex-CIA-Agent Reese (Jim Caviezel) bei der Verbrechensbekämpfung.

Jim Caviezel, Michael Emerson und Taraji P. Henson bilden das Team in dieser nachdenklich stimmenden Krimi-Action-Serie. Vor dem Panorama der Metropole New York City tut sich ein totgeglaubter Ex-CIAAgent mit einem geheimnisvollen Milliardär zusammen, um Gewalttaten zu verhindern. Der unberechenbare ehemalige Agent Reese und sein rätselhafter Partner Finch zapfen die Datenbanken der amerikanischen Geheimdienste an und bedienen sich der Informationen, die offiziell für ein Sicherheitsrisiko als nicht relevant eingestuft werden, weil es nicht um Verbrechen mit hoher Opferzahl, sondern eher um private Gewaltverbrechen geht. So konzentrieren sich die beiden auf „interessante Personen“ und bemühen sich, die Geheimnisse bevorstehender Straftaten aufzudecken. Das Duo macht es sich zur Aufgabe herauszufinden, worum es konkret geht, um es dann möglichst zu verhindern. Nicht selten geraten hierbei Reese und Finch in das Fadenkreuz staatlicher korrupter Behörden, was ihnen beim einen oder anderen Fall auch eine Zusammenarbeit mit Detective Jocelyn Carter ermöglicht. 

FSK ab 16 USA 2011/12 Krimidrama Regie: Richard J. Lewis, Charles Beeson, Fred Toye, Stephen Williams Mit: Michael Emerson, Jim Caviezel, Kevin Chapman, Taraji P. Henson Staffel 1-4 erhältlich auf Blu-ray, DVD und DIGITAL


KULTUR

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Kino der Zukunft Nach 3-D-Kino wird mit Virtual Reality (VR) der nächste Schritt eingeleitet: das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. In Berlin wurde nun das erste Cinema Virtual Reality in Deutschland eröffnet, damit ist die Stadt um eine Attraktion reicher.

Foto: VR Kino

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Virtual Reality Kino Berlin Spreewerkstätten Molkenmarkt 2 10179 Berlin Öffnungszeiten Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 14.00 bis 22.00 Uhr Samstag: 14.00 bis 23.00 Uhr Sonntag: 12.00 bis 22.00 Uhr Die Vorführungen beginnen jeweils zur vollen und zur halben Stunde. Am besten vorher anrufen: 0152-37682831. www.thevrcinema.com/de

Friederike Pfann BVMW

Die Alte Münze war einst die Geldfabrik der DDR. In dem Gebäudekomplex, der nur wenige Meter von Berlin ältestem Stadtkern, dem Nikolaiviertel, entfernt liegt, kann man ab sofort eintauchen in die Kinowelt von morgen. Anstatt auf gewöhnlichen Kinosesseln sitzen die Zuschauer auf maßgeschneiderten Drehstühlen, und statt Leinwand und Dolby Surround-Anlage liegen VR-Brillen und Kopfhörer bereit. Die VR-Brille besteht aus zwei Linsen, davor ist ein Smartphone eingeklemmt, auf dem die Filme laufen. Ein virtuelles Gemeinschaftserlebnis, aber jeder ist doch für sich allein und abgeschottet von der Außenwelt. Die Filme selbst sind mit einer 360 Grad Kamera gedreht. Das heißt, die Filmemacher können den Zuschauer mitten ins Geschehen setzen. Man dreht sich auf dem Stuhl, blickt in alle Richtungen, die eigene Bewegung bestimmt die Perspektive.

Neben kurzen Spielfilmen gibt es auch Filme mit räumlichen Animationen im Programm. So ist es beispielsweise möglich, durch ein Gemälde von Dalí zu schweben, in Musikvideos einzutauchen oder durch atemberaubende fraktale Landschaften zu fliegen. Die Besucher können zwischen Erwachsenenoder Kindervorstellung auswählen. Die Dauer der Vorführung dauert nur etwa 30 Minuten, denn ein VR-Film ist drei Mal so anspruchsvoll für das Gehirn wie ein normaler Film. Die VR-Technik steckt noch in den Kinderschuhen. Im Zeitalter von HD wirken die für VR produzierten Filme unscharf und pixelig. Was aber dem neuen Medium vor allem fehlt, sind Filme mit guten Geschichten. Das meiste, was bisher produziert wurde, sind Fingerübungen. Doch es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis VR eine echte Konkurrenz zum herkömmlichen Kino sein wird. 


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Der Mittelstand. | 3 | 2016

Foto: Klaus-Peter Voigt

News

Mittelstand Digital im Dreiländereck

Doppelauszeichnung für Senatsmitglied Optimale Bedingungen für Auszubildende und darüber hinaus den Fokus auf ein starkes Arbeits- und Entwicklungsumfeld für die Mitarbeiterinnen legen. Das alles bietet die Tilch – Ganzheitliche Pflege und Betreuung GmbH, um dem aktuellen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Für diese strategische Attraktivitätsoffensive erhielt das Unternehmen aus Niedersachsen, das bereits im Vorjahr TOP JOB Arbeitgeber Sven von Wolfgang Clement und dem Zentrum für Tilch (li.) mit BundeswirtArbeitgeberattraktivität als Arbeitgeber des schaftsminister a. D. Jahres seiner Größenklasse im Mittelstand mit Wolfgang Clement. dem Arbeitgebersiegel TOP JOB ausgezeichnet wurde, nun zusätzlich die Sondersiegel TOP JOB Ausbildungsbetrieb und „Fokus Frau“. Die Siegel TOP JOB-Ausbildungsbetrieb und „Fokus Frau“ werden im Rahmen des bundesweiten Unternehmensvergleichs TOP JOB vergeben. Das Prädikat können ausschließlich Unternehmen erhalten, die bereits in die TOP JOB-Riege berufen wurden. www.tilch-pflege.de

BVMW Gesundheitspreis verliehen Bereits zum sechsten Mal wurde in Rostock der Gewinner des BVMW Gesundheitspreises in Mecklenburg-Vorpommern bekanntgegeben und geehrt. Die Laudatio hielt der Präsident der IHK Preisverleihung in Rostock (v. li.): Werner Röpert (BVMW), Wirtschaftsminister Harry Glawe, Rostock, Herr Claus Ruhe Claus Ruhe Madsen, Ralf Zimlich, Mathias Rohloff, Madsen. Als Sieger unter den Dajana Grossmann (AMD TÜV Rheinland). zehn nominierten Unternehmen ging in diesem Jahr die WIRO Wohnungsgesellschaft mbH aus Rostock hervor. Ralf Zimlich, Geschäftsführer der WIRO, nahm die Auszeichnung mit Stolz entgegen. Mit 36.000 Wohnungen und mehr als 550 Mitarbeitern gehört die WIRO zu den größten Wohnungsunternehmen Deutschlands. www.wiro.de

MOOC Onlinekurs 4.0 mit BVMW Die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften und das Hasso-Plattner-Institut haben gemeinsam einen offenen Onlinekurs zur Industrie 4.0 angeboten. Der Kurs richtete sich vornehmlich an Unternehmen und diente als Unterstützung bei der Digitalisierung. Start des kostenfreien Onlinekurses war auf der Hannover Messe u.a. durch den Staatssekretär im BMWi Matthias Machnig. Bis Ende Mai führten Entwickler und Anwender durch fünf Themenblöcke mit mehr als 40 Videos, Anwendungsbeispielen und Selbsttests. Mit dabei zum Thema „Wandel der Arbeitswelt“ war auch Michael Woltering, Leiter Marketing und Kommunikation des BVMW. Das Video von Michael Woltering kann weiterhin online abgerufen werden: http://bit.ly/Arbeitswelt_von_morgen

Impressionen vom 10. Wirtschaftstag des BVMW in Zwenkau.

Im Dreiländereck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trafen sich Mittelständler zum 10. Wirtschaftstag des BVMW. Mehr als 400 Unternehmer, Kommunalpolitiker sowie Vertreter von Verbänden und Institutionen aus den Landkreisen Leipzig, Altenburger Land und dem Burgenlandkreis informierten sich in Zwenkau unter dem Motto Mittelstand Digital an 60 Ständen, bei Vorträgen, Diskussionen und in persönlichen Gesprächen. Henry Graichen (CDU), Landrat des Landkreises Leipzig, lobte das Zusammenwachsen einer ganzen Region über Ländergrenzen hinweg. „Wir spüren ein großes Interesse an Mitteldeutschland“, lautete sein Fazit. Erhard Weimann, Staatssekretär in der sächsischen Staatskanzlei, nannte Datenraten von 100 Megabit und mehr in den Breitbandnetzen das Maß der Dinge. Der Politiker plädierte dafür, die Interessen der Wirtschaft mehr in der Gesetzgebung zu berücksichtigen. Nur so könne sich der Mittelstand auch dieser Entwicklung stellen, um seine Wettbewerbsfähigkeit auf lange Zeit zu sichern.

Foto: TOP JOB

BVMW

Digitale Kooperation

BVMW-Präsident Mario Ohoven, der Geschäftsleiter Politik Patrick Meinhardt und die Digitalreferentin Diana Scholl trafen den Geschäftsführer der Gesellschaft für Informatik, Aleaxander Rabe, sowie den Geschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik, Thomas Michel, zu einem Arbeitsgespräch. Dabei ging es darum, Gemeinsamkeiten im Rahmen einer digitalen Kooperation auszuloten. Die Gesellschaft für Informatik e. V. wurde mit dem Ziel gegründet, die Informatik zu fördern und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Die Dienstleistungsgesellschaft für Informatik fördert die digitale Kompetenz von Computernutzern und ist unter anderem für den Europäischen Computerführerschein verantwortlich. www.gi.de, www.dlgi.de

Foto: © Rawpixel.com - Shutterstock.com

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BVMW

80 Jahre Jung

Verleihung der Dieselmedaille

Das Mainzer Familienunternehmen Büro-Jung wird in diesem Jahr stolze 80 Jahre alt und blickt auf eine erfolgreiche Sandra Jung mit Geschichte zurück. Senior-Chef Horst Jung. „Wir stehen jetzt in dritter Generation für hohe Qualität und individuelle, fachmännische Beratung in allen Fragen der Büroeinrichtung“, erzählt Juniorchefin Sandra Jung, die vor drei Jahren in die Führung des Traditionsbetriebs eingestiegen ist und mit frischen Ideen in die Zukunft schaut: „Ich habe mich bewusst dazu entschieden, unseren Betrieb weiterzuführen und den Erwartungen der heutigen Zeit anzupassen. Die individuellen Bedürfnisse der Kunden sind uns wichtig. Lediglich eine Nummer in irgendeiner Kundendatei werden sie bei uns nie sein.“ www.buero-jung.de

Im Beisein von hochkarätigen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien wurden im Deutschen Museum in München bedeutende Persönlichkeiten, Unternehmen und Organisationen der deutschen Innovationsszene ausgezeichnet. Zu den Preisträgern gehören neben dem Online-Magazin Gründerszene.de und der Gründerkonferenz Bits & Pretzels auch die Unternehmen Carus GmbH & Co. KG sowie die Herrenknecht AG. BVMW-Präsident Mario Ohoven nutzte Mario Ohoven mit dem Preis­träger seine Laudatio auch für einen Appell an Dr. Martin Herrenknecht, die Bundesregierung: „Damit DeutschVorstandsvorsitzender der land weiterhin einen Spitzenplatz im Herrenknecht AG. globalen Wettbewerb einnehmen kann, brauchen wir dringend ein Wagniskapitalgesetz, um innovative Start-ups zu stärken.“ Auch die Abschaffung der Erbschaftsteuer nannte Ohoven ein „Gebot der Fairness“, damit Familienbetriebe in Deutschland eine Zukunft hätten. Die Dieselmedaille ist Deutschlands ältester Innovationspreis und wird seit 1953 jährlich für wirtschaftlich erfolgreiche, unternehmerische Innovationsleistungen vom Deutschen Institut für Erfindungswesen verliehen. Das Institut ist Mitglied der BVMW-Verbändeallianz.

Cloud – aber sicher Auf der Cebit 2016 stellte IT-Sicherheitsexperte und BVMW-Mitglied G DATA neue Security-Lösungen für die Cloud vor. Darunter ist auch der weltweit erste Managed Endpoint Server in der Microsoft Cloud in Deutschland, der von EU-Kommissar Günther Oettinger vorgestellt wurde. G DATA ist bislang der einzige Partner der Microsoft Cloud in Deutschland. Mit der Cloud wird eine moderne Lösung angeboten, die den Anforderungen mittelständischer Unternehmen gerecht werden soll. Dazu zählt unter anderem die Speicherung von Daten in deutschen Rechenzentren. G DATA ist außerdem konstitutives Mitglied der Teletrust-Initiative IT-Security made in Germany. www.gdata.de

Medienpartnerschaft BVMW Hessen und Antenne Frankfurt Der BVMW Landesverband Hessen hat mit dem regionalen Radiosender Radio Antenne Frankfurt eine Medienpartnerschaft geschlossen. Das persönliche Erleben von Radio ein wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit. Radio soll greifbarer werden. Jede Woche wird ein Unternehmer oder eine Unternehmerin zum Businesstalk eingeladen, um sich und das Unternehmen vorzustellen. Im Rahmen des monatlich stattfindenden Medienfrühstücks, das in den hausinternen Räumlichkeiten des Senders durchgeführt wird, können sich die Mittelständler zum Thema Marketing informieren und austauschen. Weitere Infos: ruediger.muth@bvmw.de

Patrick Meinhardt leitet BVMW-Stiftung Die BVMW-Stiftung hat sich in der Vergangenheit insbesondere für die Stärkung der Beruflichen Bildung in Afrika engagiert. Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort zu ermöglichen und Neue Spitze in der BVMW-Stiftung (v. li.): Rüdiger so jungen Menschen eine Eisele, Patrick Meinhardt und Werner Krüger. Perspektive im eigenen Land und auf dem eigenen Kontinent zu geben. Der Einsatz für Afrika soll weiterhin im Zentrum stehen, zweites großes Thema wird die Chancengerechtigkeit in Deutschland sein. Zu viele Kinder leben bei uns in Armut und brauchen Förderung und Unterstützung. Insbesondere die Kooperation mit anderen Stiftungen wird hier die Arbeit prägen – unter anderem mit der Stiftung Lesen, in der sich der BVMW insgesamt engagiert und bei der BVMW-Präsident Mario Ohoven im Kuratorium sitzt.

Recycling-Profis für Umweltpreis nominiert Die Recycling-Profis der Firma SICON Germany aus Hilchenbach in Nordrhein-Westfalen sind auch in diesem Jahr für die „European Business Awards for the Environment“ nominiert. Die Deutschlandtochter des US-Anlagenbauers SICON ist spezialisiert auf das Design von Maschinen zum Recycling von Metallen und Kunststoffen und befindet sich als „Allrounder“ und Fullservice-Anbieter für Schrottrecycling in einem dynamischen Markt mit enormem Wachstumspotenzial. Seit über 15 Jahren behauptet sich die Firma mit innovativen Lösungen am Markt. 2014 erreichte SICON mit dem VW-SICON-Verfahren die Runde der letzten acht Teilnehmer am Deutschen Rohstoffeffizienzpreis, der von der Deutschen Rohstoffagentur im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums verliehen wird. www.sicontechnology.com

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BVMW

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„Spielgeräte fürs Leben“ In jeder Ausgabe stellt „Der Mittelstand.“ BVMW-Mitgliedsunternehmen und deren Produkte vor. Diesmal zeigt die Berliner Seilfabrik, wie mit ihren umweltfreundlichen Produkten das Kinderherz höher schlägt. Qualität, die Spaß bringt Anfang der siebziger Jahre wurden die ersten Raumnetze als Klettergeräte bei der Berliner Seilfabrik entwickelt. In den bald 50 Jahren, seit denen sie sich mit Kinderspielgeräten beschäftigt, ist unter Einbeziehung kreativer Ideen und kompetenter Fachleute eine umfangreiche Produktpalette entstanden, mit der sie zu jedem Bereich des Spielens im Freien eine interessante, unverwechselbare Gestaltung anbieten kann.

Design für die Pausen Das „Bam“ Seilspielhaus der Produktgruppe Greenville ist ein Spielgerät für den öffentlichen Spielplatz, den Pausenhof oder auch den Kindergarten. Es ist ein Klettergerät, das Kinder im Alter von 3–13 zur Bewegung anregt. Wobei es sich durch sein Design perfekt in die Umgebung integriert. Gelungen sind die bewährten Eigenschaften eines Raumnetzes mit denen eines klassischen Spielhauses kombiniert.

Training für Kinder Klettern im dreidimensionalen Raum fordert und fördert die Kinder, ihre psychomotorischen Fähigkeiten und ihr dreidimensionales Vorstellungsvermögen. Raumnetze, die in einem Außengerüst eingebracht sind, erhöhen zugleich die Modularität einer Anlage. Immer neue Komponenten können an diese Geräte angeschlossen werden. Somit können große Kombinationen von Anfang an oder aber auch Schritt für Schritt realisiert werden.


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Geschäftsführer: David Köhler, Karl Köhler Sitz: Berlin Gründung: 1865 Mitarbeiter: ca. 75 Branche: Spielgeräte, Metallverarbeitung, Landschaftsarchitektur Webseite: www.berliner-seilfabrik.com

Nachhaltig für Natur und Körper Die Berliner sind Spielgerätehersteller für alle Spielfunktionen. Ihr Portfolio umfasst neben Seilspielhäusern auch Schaukeln, Wippen und Spielhäuser im Baumhausstil. Wie beim Spielhaus Bam sehen die Paneele aus wie gewöhnliches Holz, sind aber haltbarer und umweltfreundlicher. Bambus, das ist High-Tech aus der Natur. Botanisch betrachtet ist Bambus ein Gras, kein Baumholz. Der Vorteil: Es wächst nach, auch wenn es geerntet wird. Die CO2-Bilanz von Bambus ist bemerkenswert, da es bis zu einem Meter am Tag wachsen kann. Bam, das Seilspielhaus der Produktgruppe Greenville, ist German Design Award Winner 2015. Herzstück ist das Raumnetz, eine dreidimensionale Kletterstruktur. Der Kleeblattring an den Kreuzungspunkten des Raumnetzes erlaubt das Austauschen einzelner Seilkomponenten.

Das steht fest Unser Unternehmensleitspruch „Spielgeräte fürs Leben“ bedeutet uns viel. Er definiert, wie wir arbeiten und Spielplätze konstruieren. Unsere Spielplätze werden für Generationen gebaut. Hochwertige Materialien und erstklassige Verarbeitung machen sie stabil und langlebig. Das schützt die Kinder und schont die Umwelt, spart Ressourcen und Folgekosten.

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Smartdesk: der papierlose Arbeitsplatz mit Tastatur, Maus, Bildschirm und Stift-Bildschirm.

Papierlos in die Zukunft Die BerlinerZimmer-Gruppe bietet individuelle Systemlösungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Ihren Bekanntheitsgrad, sogar bei Microsoft, verdankt sie vor allem der Idee vom papierlosen Büro. Er ist ein Visionär. René Zimmer, Gründer und Inhaber der Zimmer-Gruppe, träumt von der Verwirklichung des Projekts Arbeit 4.0. Mit seinem papierlosen Büro, dem ersten und bisher einzigen dieser Art in ganz Deutschland, will er die heutige Arbeitswelt revolutionieren und deren Digitalisierung voranbringen. Von Microsoft als „Papierlos-Papst“ bezeichnet, glaubt er fest dar-

an, dass sich die Gesellschaft in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Die nötige Erfahrung, um seine Ziele zu realisieren, hat er. Schon 1989, als er sich noch mitten im Studium der Technischen Informatik befand, gründete er sein erstes Unternehmen für Softwareentwicklung. Zehn Jahre später entstand das


erste Unternehmen der heutigen Zimmer-Gruppe. Es folgten weitere mit unterschiedlichen Schwerpunkten – insgesamt zehn Firmen hat Zimmer während seiner Laufbahn gegründet. Nicht alle haben funktioniert, manche hat er verkauft oder geschlossen. Mit der Gründung der info-e-motion GmbH im Jahr 2011 verwirklichte er schließlich seine Idee eines papierlosen Büros und legte somit den Grundstein für eine Zukunft des digitalen Arbeitens. In seinem Büro im 16. Stock des alle anderen Gebäude überragenden Büroturms in Berlin-Tempelhof genießt René Zimmer einen grandiosen Ausblick. Hier hat die Zimmer-Gruppe bereits seit sechzehn Jahren ihren Sitz. Es ist das Zentrum der rund 140 Stammkunden, die sich über ganz Berlin verteilen. Dabei betreuen Zimmer und seine Mitarbeiter insgesamt 320 Server – „ping of life“ nennt er das eigens programmierte Überwachungsprogramm, angelehnt an die Vitaldatenmonitore in Krankenhäusern. Darüber hinaus beraten sie auch Unternehmen mit Schwerpunkt auf Prozessoptimierung.

Work-Life-Balance für die Mitarbeiter Zimmer sieht seine Aufgabe darin, den Menschen etwas zu geben, womit sie ihr eigenes Leben verbessern können: „Wenn ich arbeiten kann, wann und wo ich möchte, lässt sich eine bessere Integration von Leben, Freizeit und Beruf schaffen.“ Alle seine Mitarbeiter verfügen über Orts- und Zeitsouveränität – für ihn ist eine gute Work-Life-Balance die Voraussetzung für kreatives und effizientes Schaffen. Ergebnisorientiertes Handeln statt Arbeiten nach Zeit.

Fotos: Klaus-Peter Voigt

Papierlos, nur dort wo es Sinn hat Zimmers Grundsätze sind Mobilität, Effizienz und Transparenz. Wenn alle Vorgänge auf allen Arbeitsplätzen transparent sind, und in einer digitalen Mappe einzelne Schritte übersprungen werden können, dann ließen sich bürokratischer Aufwand reduzieren und Entscheidungsprozesse beschleunigen, davon ist Zimmer überzeugt. Hinter seinen Ambitionen steckt aber auch ein Umweltgedanke: Es werden nicht nur Holz und Wasser für die Papierproduktion eingespart, sondern auch Transport und Lagerung entfallen. Der zusätzliche Stromverbrauch, der durch das digitale Arbeiten entsteht, ist verglichen damit unerheblich. Doch trotz der vielen Vorteile funktioniert papierloses Arbeiten nicht in allen Bereichen. „Es hängt vom Endprodukt ab“, erklärt Zimmer. Dort, wo nur die Information wichtig ist, könne man ein digitales Medium verwenden. Zählt jedoch die Haptik, so darf das Medium im Herstellungsprozess nicht fehlen. Das Büro der Zukunft wird also nicht vollständig papierlos sein, aber immer digitaler.

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Das Büro der Zukunft wird also nicht vollständig papierlos sein, aber immer digitaler.

Effizienter Arbeitsplatz Mittlerweile stellen immer mehr Unternehmen um auf das Modell des „Flexible Office“, auch „Shared Desk“ genannt. Zusammen mit der Deutschen Bahn arbeitet Zimmer zurzeit an einem Projekt, bei dem genau dies deutschlandweit umgesetzt werden soll. Flexible Office ist eine Organisationsform, bei der mehr Arbeitsplätze als Mitarbeiter existieren. Dabei wird stets abgestimmt, wer den Arbeitsplatz zu welcher Zeit nutzt. „Wenn weniger Fläche und Raum verfügbar sind, muss René Zimmer, Inhaber der Zimmer-Gruppe. weitgehend papierlos an den Plätzen gearbeitet werden“, so Zimmer. Für ihn ist das Projekt mit der Bahn die Chance, seine Philosophie des papierlosen Büros zu verbreiten und einen Beitrag zu einer besseren und effektiveren Arbeitsorganisation zu leisten.

Der Kunde entscheidet Neunzig Prozent aller Kunden der Zimmer-Gruppe sind kleine und mittelständische Unternehmen. Gerade für diese stellt die Digitalisierung noch eine große Hürde dar. Doch Zimmer mahnt: „Es ist nicht entscheidend, was ich als Unternehmer möchte. Es ist entscheidend, was der Kunde möchte. “ Zimmer will vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, auch wenn diese mehr Zeit als erwartet bräuchten, um die Vorteile und die Gesamtbedeutung des digitalen Arbeitens zu erkennen. Für die Zukunft hat Zimmer genaue Pläne. Bisher hat die Zimmer-Gruppe nur eine Niederlassung in Berlin. Bis 2020 soll die Gruppe jedoch an mindestens fünf weiteren Standorten in Deutschland vertreten sein und dort Unternehmen mit digitalen Stiften betreuen. Vor allem aber wünscht sich Zimmer mehr Partnerschaften: „Ich bin ein Freund von Partnerschaften. Ich gehe sehr offen mit meinem Wissen um, auch vor dem Hintergrund und dem Bewusstsein, dass es andere kopieren. Das will ich. Ich möchte kopiert werden. Es gibt kein höheres Lob, als wenn ein Konkurrent einen kopiert, dann hat man was richtig gemacht.“ Der Kunde entscheidet, wohin der Weg geht – und auf die kreativen Köpfe, die dies früh genug erkennen, setzt Zimmer seine Hoffnungen. www.zimmer-gruppe.de 

Helena Moser BVMW

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Foto: Unternehmen

Vom Mühlenbrot bis zur Bärentatze

Bei Bärenhecker Broten ist Vielfalt angesagt.

Ohne die klassische sächsische Eierschecke ist das Kuchengeschäft eines Traditionsbäckers im Osterzgebirge nicht vorstellbar. Aber ohne Doppelsemmel und Mischbrot geht es auch nicht. Die Bäckerei Bärenhecke pflegt traditionelle und zeitgemäße Backkunst und setzt auf Netzwerke in der Region. Ihnen könne kaum ein anderes Produkt den Rang ablaufen, sagt Gerald Seifert. Der Vorstandsvorsitzende der Mühle und Bäckerei Bärenhecke Raiffeisengenossenschaft eG muss sich mit seinem Unternehmen dennoch den Trends stellen. Knapp zwanzig Sorten Brot, ein Dutzend Brötchenvariationen und täglich wechselnd gut zwanzig verschiedene Kuchen werden hergestellt. Vom idyllischen Ort Bärenhecke bei Glashütte aus treten sie ihre Reise in den Großraum Dresden an. Auf dem Tourenplan stehen die sechzehn eigenen Filialen und diverse Hotels, Seniorenheime und Krankenhäuser. In bestem Sächsisch berichtet Seifert über die Firmengeschichte. Vor allem die Jahre nach 1990

seien kein Zuckerschlecken gewesen. Mehrere Täler der Tränen galt es zu durchqueren, sich den sich ständig ändernden Bedingungen anzupassen. Der 61-jährige diplomierte Landwirt war 1985 nach dem Studium in die Genossenschaft gekommen. Die Bäckerei lieferte damals ausschließlich Brot und Brötchen an Einzelhandel, Ferienheime und andere Großabnehmer. Große Mengen davon gingen Tag für Tag ins Lager und bildeten eine Reserve, mit der notfalls die Versorgung der Bevölkerung gesichert werden sollte. Mit der Wende paukte Seifert Marktwirtschaft. Das genossenschaftliche Unternehmen – bereits 1898 aus der Taufe gehoben – sollte überleben. Die Umsätze sanken, die Handelsketten aus den westlichen


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Die Mühle ist voll funktionsfähig und hofft auf einen Müller, der sie betreiben will.

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Leckeres Gebäck …

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Gerald Seifert (re.) leitet mit Sohn Roman die Geschicke der Mühle und Bäckerei Bärenhecke im Osterzgebirge.

… und Eierschecke gehören zu den Spezialitäten des Unternehmens.

Fotos: Klaus-Peter Voigt

Bei Absprachen mit Lieferanten haben Wort und Handschlag noch Gewicht.

Bundesländern wollten von der Leistungskraft überzeugt werden. Er muss lachen, wenn die ungezählten Autobahnkilometer im alten Dacia zur Sprache kommen, die für die Besuche bei potenziellen Abnehmern zu absolvieren waren. Allein mit dem alten Sortiment war kein Blumentopf zu gewinnen. Sich allein auf den Verkauf über die Regale der Handelsketten zu verlassen, wäre kurzsichtig gewesen. Die Insolvenz eines wichtigen Kunden kostete 1993 viel Geld, brachte aber wertvolle Erfahrungen. Stück für Stück habe man sich neu orientiert, eigene Filialen eröffnet, den Kundenstamm erweitert und sich schließlich aus dem Geschäft mit abgepackten Backwaren völlig verabschiedet. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 90 Mitarbeiter. Auf den Mindestlohn stellte es sich rechtzeitig ein, kalkulierte schon davor auskömmliche Preise und trennte sich von unrentablen Filialen. Sogar das Jahrtausendhochwasser 2002, das im Müglitztal verheerende Auswirkungen hatte, konnte trotz hoher Schäden gut bewältigt werden. Die völlig intakte eigene

Mühle, die zur Bäckerei gehört, steht seit vier Jahren still. Gerald Seifert möchte sie wieder in Betrieb nehmen. Doch die Suche nach einem Müller blieb bislang erfolglos. Daher wird inzwischen Mehl aus kontrolliertem Anbau aus dem Umland dazugekauft. Netzwerke spielen für den Vorstand, der gerade erst zum Regionalbotschafter Sächsische Schweiz/Osterzgebirge berufen wurde, eine wichtige Rolle. Bei Absprachen mit Lieferanten haben Wort und Handschlag noch Gewicht. Heimat zählt, und so kommt selbst das Wasser für die Backwaren aus der eigenen Quelle. Mühlenfeste, das gemeinsame Stollenbacken mit Firmenbelegschaften und Otto Normalverbraucher schaffen Identität. Ein weiteres Event, das Schaubacken, ist in Vorbereitung. Seifert hat das Feld gut bestellt, hält den Raiffeisengedanken wach, und die Nachfolge in der Firmenführung ist geregelt. Sohn Roman, gelernter Banker, kümmert sich jetzt schon um die Finanzen der Firma und ist im Vorstand gleichberechtigt. www.baeckerei-baerenhecke.de 

Klaus-Peter Voigt BVMW-Pressesprecher Sachsen-Anhalt

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„Keep it simple and make it big“ Der Kunststoff-Technologiespezialist Schlemmer Group aus Poing bei München hat die Globalisierung erfolgreich gemeistert.

„„

Mehr als sechzig 60 Standorte weltweit, rund 30 Produktionsstätten an marktstrategisch bedeutenden Standorten in Europa, Asien, Afrika, Nordund Südamerika mit insgesamt 2500 Mitarbeitern, der globale Fußabdruck der Schlemmer Group mit Hauptsitz in Poing bei München liest sich beeindruckend. Dabei hat alles einmal sehr viel kleiner angefangen, erinnert sich CEO Josef Minster, der im Jahr 1999 die Führung des Unternehmens übernahm: „Wir hatten 220 Mitarbeiter und erwirtschafteten einen Umsatz von 64 Millionen D-Mark“, erinnert sich der heute 52-jährige Diplom-Ingenieur. Eine konsequente Internationalisierungsstrategie des damals unter anderem auf die Automobilbranche ausgerichteten Teilezulieferers war für Minster der einzige Weg, um mit der beginnenden Verlagerung von Produktionswerken durch die Automobilhersteller Schritt halten zu können. „Rausgehen in die Welt, um in Zukunft ganz nah am Kunden sein zu können, das wurde zur neuen Philosophie von

Schlemmer, mit der wir in den Folgejahren Stück für Stück alle strategisch wichtigen Märkte in der Welt erobert haben“, erklärt Minster.

Mit kleinen Schritten in die große Welt Doch anders als die großen Konzerne mit ihren enormen Kapitalressourcen verfolgte Schlemmer dabei zunächst eine Strategie der kleinen Schritte. „Globalisierung im Mittelstand heißt keinesfalls, an jedem neuen Standort das gesamte Portfolio zu einhundert Prozent abzudecken“, betont Minster und ergänzt: „Internationale Investments sind natürlich immer auch mit hohen Risiken verbunden. Deshalb haben wir zunächst immer mit sehr einfachen Geschäftsmodellen angefangen und die Hürden für den Markteintritt nicht zu hoch gesetzt“. „Keep it simple and make it big“ nennt Minster diese Herangehensweise, bei der den Gesellschaften in den Ländern vor Ort auch ein großer eigener Gestaltungsspielraum gelassen wird. „Bei uns zählt weniger ein dominierendes Headquarter mit zentralisierten Verwaltungsstrukturen, sondern vielmehr das Engagement und die Einstellung jedes einzelnen Mitarbeiters vor Ort.“ Natürlich kämpft man auch bei Schlemmer inzwischen mit dem Fachkräftemangel. Längst nicht alle Entwicklungsthemen, die möglich wären, können mit dem vorhandenen Team auch umgesetzt werden. Dennoch ist Minster überzeugt: “Es war auch früher

Das Beispiel Schlemmer zeigt, dass man mit jeder Expansion ins Ausland auch am Standort Deutschland weiter wachsen kann.

Josef Minster

Foto: © vege - Fotolia.com

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nicht einfach, wirklich gute Mitarbeiter zu bekommen. Natürlich ist es ein Problem, dass die technischen Berufe ein wenig aus der Mode gekommen sind. Aber wir haben auch schon studierte Germanisten zu Top-Werksleitern ausgebildet. Das ist eben vor allem eine Frage der Einstellung des einzelnen Mitarbeiters und der Bereitschaft, selbst unternehmerisch zu denken und zu handeln.“

Vom Teilelieferanten zum Technologiespezialisten Die zunehmenden Veränderungen im Automobilsektor und eine generelle Diversifizierungsstrategie haben Schlemmer in den vergangenen Jahren vom Lieferanten für Kabelschutz-Systeme zum umfassenden Technologiespezialisten im Kunststoffbereich reifen lassen, der mit international vernetzten Entwicklungsteams als Mehrwertpartner für seine Kunden agiert. „Natürlich wird sich der Automotive-Sektor in Europa verändern, denn die Märkte sind hier weitgehend gesättigt. Weltweit gibt es aber noch viele Länder, in denen das Thema Mobilität für viele Jahre an erster Stelle stehen wird. Deshalb sind wir beispielsweise in den BRIC-Staaten sehr gut aufgestellt“, erläutert der Schlemmer CEO. Für Deutschland sieht er trotz des hohen internationalen Engagements

vieler Unternehmen wenig Gefahren: “Das Beispiel Schlemmer zeigt, dass man mit jeder Expansion ins Ausland auch am Standort Deutschland weiter wachsen kann. Die Globalisierung stärkt immer auch Deutschland, wenn man sich als Unternehmen stets zu seinen Wurzeln bekennt und nie die Bodenhaftung verliert.“ 

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Achim von Michel BVMW-Pressesprecher Bayern

Die Schlemmer Group Die Schlemmer Group ist ein global agierender Technologieexperte, der sich auf die Entwicklung und Produktion von hochspezifischen Kunststofflösungen fokussiert hat. Aufbauend auf 60 Jahren Erfahrung im Kabelschutz hat sich die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Poing, Oberbayern, zum führenden und umfassenden Mehrwertlieferanten entwickelt, der seinen Kunden als intelligenter Beratungs- und Servicepartner zur Seite steht. Neben dem angestammten Geschäftsfeld Automotive ist die Schlemmer Group mit ihren Geschäftsbereichen Industry und Appliances in einer Vielzahl weiterer Branchen tätig. Schlemmer erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Gesamtumsatz von 270 Millionen Euro. Josef Minster, www.schlemmer.com CEO Schlemmer Group.

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Neue Nischen mit alter Braukunst


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1854 suchte Otto Baumgarten, Pächter der Domäne Allersheim im Weserbergland, nach einem zweiten Standbein, gründete eine Brauerei und stieß damit in eine echte Marktlücke. Heute ist der Biermarkt hart umkämpft. Die Brauerei Allersheim hat zahlreiche Mitbewerber und muss einem stetig sinkenden Bierkonsum entgegentreten. Dirk Brüninghaus, Geschäftsführer des Unternehmens, das immer noch mehrheitlich in Familienbesitz ist, stellt sich dieser Herausforderung. Sein Ziel: Das Unternehmen traditionsbewusst weiter zu führen und gleichzeitig für die Zukunft zu rüsten.

„„

sowohl im Kernmarkt als auch in unserem Akquisitionsgebiet wachsen“, erklärt der Geschäftsführer des Unternehmens. „Wir planen dieses über neue Sortimente und durch die Kompetenz, Nischenbiere brauen zu können. Kaltgestopfte Biere oder Biere, die im Barrique-Fass gereift sind, zählen zu unseren großen Erfahrungsschätzen. Wir sind in der Lage, Biere auf Bestellung mit entsprechenden Aromaschwerpunkten mit Hilfe von Aromahopfen anbieten zu können. Eine lange Tradition und natürlich die große Erfahrung macht uns dies möglich. Unser Ziel: mehr Genuss im Umgang mit dem Produkt Bier beim Konsumenten zu wecken, ihn für dieses köstliche Gebräu zu sensibilisieren. So beraten und schulen wir beispielsweise die Gastronomie durch einen ausgebildeten Biersommelier hinsichtlich der Aromen und Speisebegleitungen unserer Biere. Der Dienstleistungsgedanke unseres Hauses wird dadurch noch erfahrbarer. Denn von der hervorragenden Qualität unserer Biere brauchen wir den Konsumenten nicht mehr zu überzeugen. Die ist ihm bekannt.“ 

Ingrid Hausemann BVMW-Pressesprecherin Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein

Wir haben neue Zielgruppen gewinnen können. Das macht uns stolz und motiviert, diesen Weg weiterzugehen.

Fotos: Brauerei Allersheim

Dirk Brüninghaus Damit das gelingt, hat er die Produktpalette um verschiedene Spezialitäten wie zum Beispiel die mit Cascade-Hopfen eingebraute Allersheimer Selection erweitert. Anlässlich der Ernennung von Schloss Corvey zum UNESCO-Weltkultur­ erbe entwickelten die Traditionsbrauer zudem in Abstimmung mit dem Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey die neue Marke Corveyer. Sie passten sich aber auch dem Trend der Zeit an und entwickelten für die wachsende Zahl der Nicht-Biertrinker neue Limonaden in den Geschmacksrichtungen Orange, Limone und Cola. „Die Positionierung der neuen Marken und Gebinde im Absatzmarkt und die Ausweitung unserer Distribution ist uns innerhalb der letzten zwölf Monate gut gelungen“, so Brüninghaus. „Aktuell verzeichnen wir ein deutliches Wachstum bei den Allersheimer Marken. Wir haben neue Zielgruppen gewinnen können. Das macht uns stolz und motiviert, diesen Weg weiterzugehen.“ Diese erfolgreichen Neuerungen sollen aber erst der Anfang sein. Denn die Zukunftspläne der Brauerei sind anspruchsvoll: „Wir wollen

Die 1854 gegründete Brauerei Allersheim ist eine regionale Brauerei aus Holzminden. Sie ist nach dem Stadtteil Allersheim in Holzminden benannt und befindet sich vorwiegend in Familienbesitz. 37 Prozent der Geschäftsanteile gehören der Dortmunder Actien-Brauerei. Im Raum Holzminden ist die Brauerei Allersheim Marktführer. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. www.brauerei-allersheim.de

Dirk Brüninghaus, Geschäftsführer.


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KMU starten digital durch – mit Facebook und dem BVMW Welche Herausforderungen und Chancen bringt die veränderte Mediennutzung der Kunden für den Mittelstand mit sich? Wie und wo können Kunden zukünftig erreicht werden? Antworten, Tipps und Tricks zur digitalen Transformation gaben Facebook und BVMW zusammen mit weiteren Partnern in der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Digital Durchstarten“ in Hamburg, Leipzig und Magdeburg. Der Auftakt war in Hamburg: Mehr als 250 Mittelständler kamen in die REE Location, um sich über die Möglichkeiten, die Sozialen Medien für Unternehmen bieten, zu informieren. Nach mitreißenden Impulsvorträgen vom Hamburger Staatsrat für Medien, Kultur und Digitales, Dr. Carsten Brosda und Mittelstandspräsident Mario Ohoven zeigten Unternehmer und Mitarbeiter von Facebook Beispiele und Ideen zur Nutzung Sozialer Medien. Bei den Veranstaltungen wird den Teilnehmern schnell klar: Die Aufgabe, Kunden zu finden und zu erreichen ist dieselbe geblieben, nur das Wie und das Wo haben sich verändert. Der digitale Wandel ermöglicht auch kleinen Unternehmen eine risikoarme Expansion, weil Prozesse im Social Media Marketing sehr einfach und die Kosten um ein Vielfaches geringer sind als bei bisherigen Marketing-Maßnahmen.

Vier Unternehmer berichteten in Leipzig, wie sie Social Media für ihr Geschäft nutzen (v. li.): Moderator Arne Henne (Facebook), BVMW-Mitglied Minh Chau Le Thi (La Fonderie), BVMW-Mitglied Norbert Schaal (De Scale Maßkonfektion), Melanie Mörtel und Michael Baumgärtner (Schenker Technologies).

Norbert Schaal machte sich vor drei Jahren mit „Das Es zeigt, dass der Mittelstand nicht dem Label De Scale Maßkonfektion in LeipWichtigste in den schläft. Ich fand es sehr beeindruckend, zig selbstständig. Soziale Netzwerke sind sozialen Netzwerken ist Kontidass das Interesse so flächendeckend da inzwischen ein fester Bestandteil seinuität. So veröffentliche ich mindesist, obwohl es immer heißt, der Mittelnes Unternehmensalltags. Bei Digital tens alle drei Tage Beiträge auf Facebook. stand würde nichts tun.“ Durchstarten in Leipzig berichtete er Dabei setze ich auch auf Emotio­nen. Das von seinen Erfahrungen: bindet unwahrscheinlich. Ich em­pfehle jedem Kristin Engehausen, Unternehmer, den Dandy in sich wiederzubeleben. NDR-Media Gleichzeitig sollte man nicht nur auf Facebook setWir haben gelernt, dass es gar zen. Ich schreibe auch Blogbeiträge und bediene nicht darum geht, so kompliziert andere Medien. Ganz wichtig ist dabei der Mix zu denken. Sondern dass allein aus On- und Offline Medien und im Sinne der Die Kombination zwischen eine bessere Fotoauswahl oder Kontinuität, auch immer zu denselben etablierten Unternehmern und kürzere Texte ansprechender Kanälen zurückzukehren.“ jungen Leuten von Facebook und damit interessanter für hat einen optimalen Bogen Kunden sein können.“ Norbert Schaal gegeben, gerade für diejenigen, die sich noch nicht mit dem Thema Carsten Roller, Prokurist Institut beschäftigt haben, aber auch für für Berufliche Bildung AG Für jeden der offen ist, diejenigen, die schon einiges sich mit diesen Medien dazu wussten.“ auseinanderzusetzen, Die Unternehmer sind zu Wort gekommen, haben war die Veranstaltung Silke Nevermann, von ihren Erfahrungen berichtet, und ich glaube, auf den Punkt.“ Office Concepts das ist das, was den Unternehmern am meisten hilft und wovon sie sich etwas abschauen können.“ Gene Birke, Schankwerk Veranstaltungsservice Daniel Krupka, LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH


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International statt fremd In der Schönebecker Ambulanz Mobile GmbH arbeiten Frauen und Männer aus elf verschiedenen Ländern, als Kfz-Mechatroniker oder Diplomingenieure.

Foto: Klaus-Peter Voigt

Als Fahrzeugbauer, der Krankenwagen in mehr als 35 Länder der Erde liefert, müsse und wolle man offen für die Mentalität seiner Kunden sein, sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Schwarz. Eine international geprägte Mannschaft bietet Potenzial für die Firmenentwicklung und sichert die hohe Innovationskraft der Firma. Vor rund 25 Jahren hatte er sie auf dem Gelände des einstigen Traktorenwerks Schönebeck mit sechs Mitarbeitern gegründet, heute sind es 250. Jedes Jahr verlassen 1.600 Fahrzeuge das Sachsen-Anhalter Unternehmen. Schwarz sieht den Zustrom von Flüchtlingen durchaus als Chance für die Wirtschaft. Und weil er handelt statt zu reden, hat er drei junge Männer aus Syrien nach einem Praktikum jetzt angestellt. „Die bürokratischen Wege waren steinig, manche Gesprächsrunde bei der Arbeitsagentur oder in der Einwanderungsbehörde war notwendig, um

das zu erreichen“, erzählt der Geschäftsführer. Seine frischgebackenen Mitarbeiter sprechen inzwischen passabel Deutsch, haben eigene Wohnungen und sind dabei, sich in der Elbestadt zu integrieren. Der Geschäftsführer der Ambulanz Mobile,

Klare Entwicklungsperspekti- Hans-Jürgen Schwarz (Mitte), im Gespräch ven im Unternehmen haben alle mit Meister Alexander Behrendt, Roni Osman, drei. Der 32-jährige Firas Al Sa- Sherin Osman und Firas Al Sabagh (v. li.). bagh hat in seiner Heimat Betriebswirtschaftslehre studiert, die eigene Firma fiel Bomben zum Opfer. Sherin Osman ist von Beruf Elektriker und brach sein Studium in Syrien wegen des Bürgerkriegs ab. Für ihn sieht Hans-Jürgen Schwarz ein duales Studium in Deutschland als realistisch an. Roni Osman Klaus-Peter Voigt besuchte in Syrien ein Gymnasium und wird im SomBVMW-Pressesprecher mer eine Lehre als Kfz-Mechatroniker beginnen.  Sachsen-Anhalt

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Duale Ausbildung stärken!

Die Mitglieder der BVMW-Bildungskommission mit Dr. Thomas Feist, MdB (Mitte).

Die Duale Ausbildung bildet ein Fundament der deutschen Wirtschaft und damit des Mittelstands. Mehr als 80 Prozent aller Auszubildenden lernen in kleinen und mittelständischen Betrieben. Damit sichert die Duale Ausbildung vor allem Nachwuchskräfte für KMU. Doch das Ansehen der Dualen Ausbildung ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Die BVMW-Bildungskommission sprach darüber mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Feist. Hohe Akademikerzahlen stellen die mittelständischen Betriebe bei der Fachkräftegewinnung vor große Probleme; die OECD zählt Kinder aus einem Akademikerhaushalt, die eine Lehre beginnen, unverständlicherweise als Bildungsverlierer. Es besteht großer Handlungsbedarf im Bereich der beruflichen Bildung, den Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nur gemeinsam erfolgreich meistern können. Der BVMW engagiert sich für die Stärkung und Attraktivität der Dualen Ausbildung. Gemeinsam mit Unternehmern aus dem Verband wurde dazu das Gespräch mit der Politik gesucht. Dr. Thomas Feist, Berichterstatter für berufliche Bildung und Berufsorientierung der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, diskutierte im Rahmen der Bundeskommission Bildung des BVMW Möglichkeiten und Herausforderungen zur Stärkung der Dualen Ausbildung.

Dr. Feist unterstrich die Bedeutung des Mittelstands als Arbeitgeber und machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass die berufliche Bildung unterstützt werden muss. Dazu gehört auch die internationale Anerkennung und Verbreitung der Dualen Ausbildung, die als deutscher Export-Schlager weltweit Beachtung findet. Dennoch fehlt es oftmals an Kenntnis und Erfahrung über die Duale Ausbildung, wodurch internationale Vorhaben oft scheitern würden. Ebenso wird es in Zeiten der Digitalisierung für mittelständische Unternehmen zunehmend schwieriger, geeignete Fachkräfte zu gewinnen, da es junge Menschen mit Informatikschwerpunkt in der Regel an die Hochschulen zieht. Dadurch fehlen leider viele Auszubildende in den praktischen und handwerklichen Berufen mit Informatik- bzw. Technikschwerpunkt. Daran muss gearbeitet werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland aufrecht zu erhalten beziehungsweise zu erhöhen. Zusätzlich muss die Ausstattung und Infrastruktur der Dualen Ausbildung insgesamt an das digitale Zeitalter angepasst werden, um auch diese Berufe attraktiv zu gestalten. Der BVMW wird sich im Schulterschluss mit Dr. Feist für eine zeitgemäße Ausstattung der Ausbildung einsetzen und die Internationalisierung der Dualen Ausbildung fördern und unterstützen. 

Die Bildungskommission wurde im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Vorsitzender der Kommission ist Arthur Zimmermann, Mitglied im BVMW-Vorstand. Ansprechpartnerin Bildungskommission: Diana Scholl, 030-533 206-47, diana.scholl@bvmw.de Weitere Infos unter: www.bvmw.de/politik/bildung


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Der mit dem Wolf tanzt

Foto: EMIS

Das Braunkohlerevier rund um Cottbus mit seinen Tagebauen und Großkraftwerken ist das berufliche Revier von Eberhard Perschk, Unternehmensgründer von EMIS Electrics. Zu DDR-Zeiten war Eberhard Perschk im inzwischen abgerissenen Kraftwerk Lübbenau/ Vetschau für die reibungslose Verstromung von Braunkohle verantwortlich. Nebenbei halfen er und einige Kollegen mit ihrem Wissen in anderen Betrieben aus, etwa beim Herstellerbetrieb der Spreewälder Gurken. Die Kleinbetriebe waren froh, ein Team zu haben, das ihre Produktionsprozesse optimierte. Dennoch durfte Perschk sich in der DDR nicht selbstständig machen. Der Rat des Bezirkes verweigerte ihm den Gewerbeschein. Also blieben ihm nur der Nebenerwerb und die Suche nach Marktnischen und Optimierungspotenzialen. Mit der politischen Wende kam alles anders, und Perschk machte sich endlich selbstständig. Auf dem Hochsitz hatte Perschk viel Zeit, über sein Unternehmen nachzudenken: Wie komme ich an Kapital? Wie kalkuliere ich Aufträge? Wie komme ich an Kunden? Wie kann die Lausitz den Strukturwandel behutsam bewältigen – weg von der Braunkohle, hin zu Erneuerbaren Energien?

Foto: Andreas Staindl

In den vergangenen 25 Jahren hat Perschk vieles richtig gemacht. Das Unternehmen mit Sitz in Lübbenau ist heute eine mittelständische Firmengruppe mit fast 500 Beschäftigten, über

Eberhard Perschk (li.), Unternehmensgründer von EMIS Electrics, spricht mit Ralf Henkler (BVMW) über seine Erfahrungen als Lausitzer Unternehmer.

Seit 2014 organsiert Ralf Henkler, Leiter der BVMW-Wirtschaftsregion Cottbus-Niederlausitz, die Gesprächsreihe „Lausitzer Leuchttürme“. Dort stellen sich erfolgreiche Unternehmer der Region vor, die den Strukturwandel der Braunkohleregion begleiten. Eberhard Perschk gründete vor 25 Jahren sein Unternehmen EMIS Electric und ist heute einer der führenden Mittelständler in der Region.

EMIS Electrics wartet unter anderem Fahrgeschäfte im Europapark Rust.

30 Azubis und knapp 50 Millionen Euro Jahres­ umsatz. Damit ist der Betrieb einer der größten Arbeitgeber, der unter anderem die Handball­ tradition der Stadt unterstützt. Der Erfolg des Spreewälder Unternehmens weckte vor einiger Zeit das Interesse des Siemens-Konzerns. „Man fragte mich, ob ich 49 Prozent meiner Anteile an den Konzern verkaufen will“, schildert Perschk. Der Unternehmer ging zur Jagd, überlegte und sagte zu. Doch diesmal ging der Schuss daneben: „Ein mittelständischer Familienbetrieb und ein Großkonzern – das hat nicht gepasst“, musste er feststellen. Als der konzerneigene Einkauf umfangreiche Unterlagen von EMIS für ein Großprojekt anforderte, den Auftrag aber an ein anderes Unternehmen gab, zog Perschk die Reißleine. Er kaufte seine Anteile zurück und übergab stattdessen seinem Sohn einen Großteil der Verantwortung. Dieser baut jetzt sein eigenes Führungsteam auf, um das Unternehmen in der nächsten Generation als „Lausitzer Leuchtturm“ weiter zu führen. Ob mit oder ohne Braunkohle um ihn herum, längst ist die EMIS nicht mehr von Kraftwerken abhängig. Inzwischen hat das Unternehmen den Service für große Freizeitparks übernommen und plant den Einstieg in die Chemiebranche. Auf dem Hochsitz lässt sich Perschk heute nur noch vom frisch eingewanderten Lausitzer Wolf ärgern: „Der hat mir mal ein frisch geschossenes Reh wegschnappen wollen.“ Perschk, ganz Naturfreund, näherte sich unbewaffnet dem geschützten Tier und nahm ihm die Beute wieder ab. Es sollte schließlich nicht so ausgehen wie im Film. 

Torsten Holler Journalist

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EEG-Pläne der Bundesregierung auf dem Prüfstand BVMW nimmt Stellung zu den EEG-Plänen der Bundesregierung und macht Vorschläge für eine dezentrale und mittelstandsfreundliche Energiewende. Ein Drittel des verbrauchten Stroms in Deutschland wird aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Der schnelle Ausbau wird maßgeblich durch den Mittelstand und die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorangetrieben. Dabei wandelt sich das Energiesystem grundlegend. Die Energieversorgung wird dezentraler. Die Grenzen zwischen Versorgern und Verbrauchern verschwimmen zunehmend. Die Kosten für die Erzeugung der Kilowattstunde sinken und verlagern sich auf Investitionen in Anlagen und auf den Betrieb der Netze. Zudem nimmt die Volatilität der Einspeisung zu. Die Eingriffe der Netzbetreiber zur Stabilisierung der Netze sind gestiegen und verursachen hohe Kosten. Konventionelle Kraftwerke, die nach wie vor zur Sicherung der Versorgung gebraucht werden, sind nicht mehr rentabel. Gleichzeitig belasten Stromkosten, die im internationalen Vergleich auf einem sehr hohen Niveau liegen, die mittelständischen Unternehmen. Die Bundesregierung hat den Handlungsbedarf erkannt und ein Bündel an Gesetzen auf den Weg gebracht. So wird auch das EEG novelliert. Die feste Einspeisevergütung für neue Anlagen soll auf ein Ausschreibungsmodell umgestellt werden. Dieser Wandel birgt für viele Unternehmen neue Risiken. Der BVMW hat deshalb eine Stellungnahme zum EEG beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. Darin fordert der Verband eine mittelstandsfreundliche Ausgestaltung des EEG und macht konkrete Verbesserungsvorschläge. Der Verband fordert mehr Planungssicherheit – insbesondere für die Windkraft, die nach dem Entwurf nur als Restgröße behandelt und abhängig vom Ausbau anderer Erneuerbarer Energien ausgebaut würde. Der BVMW spricht sich daher für eine Mindestausbaumenge von 2.500 Megawatt netto jährlich aus.

Die Energiewende kann nur dezentral gelingen. Daher fordert der BVMW, die Belastung der Eigenstromversorgung mit der EEG-Umlage wieder zurückzunehmen. Die dezentrale Eigenstromversorgung entlastet die Netze und sichert eine wettbewerbsfähige Stromversorgung für den Mittelstand, der – anders als Großkonzerne – nicht in den Genuss von Umlage- und Steuerbefreiungen kommt. Zudem fordert der BVMW, dass trotz der geplanten Ausschreibungen kleine Akteure, wie etwa Bürgerenergiegesellschaften, auch weiterhin eine faire Chance erhalten. Zur Entlastung der Netze macht der BVMW Vorschläge, wie ein flächendeckender Zubau der Windkraft auch im Süden rentabel ist. Der dezentrale Ausbau spart Geld. Nicht zuletzt weist der BVMW auf die wachsende Bedeutung von Speichern hin, um die schwankend einspeisenden Erneuerbaren Energien kosteneffizient in das Stromsystem zu integrieren. Daher schlägt der Verband eine einfache und rechtssichere Klarstellung vor, dass es sich bei Speichern nicht um Letztverbraucher handelt. Die Doppelbelastung mit Umlagen muss entfallen, um das Stromsystem zu optimieren. Die innovativen mittelständischen Lösungen stehen bereit. Jetzt muss die Regierung die Chance ergreifen, den Rahmen richtig zu setzen. So kann die Energiewende gelingen – dezentral und mittelständisch. Die vollständige Stellungnahme des BVMW zum EEG-Referentenentwurf finden Sie unter: www.bvmw.de/energie. 

Philipp Behm BVMW

Foto: © dennisvdwater - Fotolia.com

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Berichte über BVMW-Positionen Berichte über BVMW-Projekte

Sonstiges

Berichte über BVMW-Veranstaltungen

Mein Unternehmen hat seinen Sitz in Bundesland:

Berichte über Mitgliedsunternehmen

Nicht in Deutschland, sondern in

Service-Beiträge mit Tipps Kolumnen Beiträge zu Rechtsthemen

Mein Unternehmen beschäftigt bis zu 10 Mitarbeiter 11 bis 50 Mitarbeiter 51 bis 500 Mitarbeiter mehr als 500 Mitarbeiter Ich bin

< 30 Jahre alt 50 – 65 Jahre alt

Zahlen, Daten, Fakten zum Mittelstand Buchempfehlungen Filmtipps

30 – 49 Jahre alt > 65 Jahre alt

Interviews im Bereich Kultur Reiseberichte

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zu oft

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An die Spitze gerollt BVMW-Unternehmer netzwerken bei traditionsreichem Stahlradproduzenten.

Betriebsrundgang mit Lärmschutz im mefro Räderwerk in Ronneburg.

Ein kleines Dankeschön von der Organisatorin Kathrin Horn.

Beim Betriebsrundgang durch die Stahlradproduktion der mefro Räderwerk Ronneburg GmbH bebte förmlich die Erde unter den Füßen, und die Funken flogen über die 60 Teilnehmer hinweg. BVMW-Verbandsbeauftragte Kathrin Horn und Michael Rohr, Geschäftsführer des Räderwerks in Ronneburg, empfingen die Gäste aus Wirtschaft und Politik im betriebseigenen Museum des Thüringer Traditionsunternehmens, das heute in einigen Segmenten europäischer Marktführer ist. Hier, in der alten Fabrikhalle mit alten Kompressoren und modernen Vitrinen, begrüßte Michael Rohr die Gäste und stellte sein 1991 wiedergegründetes Unternehmen vor, das mittlerweile 192 Mitarbeiter beschäftigt. Für Rohr sind Topqualität und höchste Kundenzufriedenheit der Maßstab seiner Produktion. Beim

anschließenden Betriebsrundgang wurde den Gästen schnell und laut deutlich, wie sehr sich die Arbeit in der Stahlradproduktion von Bürotätigkeit unterscheidet. „Wir legen hier in Ostthüringen großen Wert darauf, dass sich Unternehmer mit Unternehmern auf Augenhöhe unterhalten können – das ist Netzwerken von Entscheider zu Entscheider“, so die Organisatorin Kathrin Horn. Sie plant weitere Veranstaltungen in dieser Art. Bei ihr geht kein Gast ohne ein persönliches Dankeschön, denn schließlich sollen die Unternhemerinnen und Unternehmer auch beim nächsten Mal die längeren Anfahrtswege wieder gerne auf sich nehmen. Weitere Informationen zum BVMW-Mitglieds-Unternehmen unter: www.mefro-raederwerk.de 

Impressum Der Mittelstand. Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Präsident Mario Ohoven Mosse Palais, Leipziger Platz 15 10117 Berlin www.bvmw.de Dieser Ausgabe liegen die Broschüren „Der Bundeswirtschaftssenat im Dialog“ mit Marco Bühler, Siegfried Hofreiter und Friedhelm Runge bei. Titelbild: Konstantin Hermann - Fotolia.com

Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de Judith Blask Kimon Christidis Rotger H. Kindermann (Korrespondent) Chiara Ohoven (Art Director) Friederike Pfann Eberhard Vogt (Chefredakteur) Verlag mattheis. werbeagentur gmbh Kastanienallee 4 10435 Berlin Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de

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Druckauflage: 31.000 2/2016

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