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BVMW. Erfolge 2015. Impulse 2016.
Foto: Jรถrg Carstensen
Inhalt
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Vorwort: Mario Ohoven Grußwort: Sigmar Gabriel
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40 Jahre erfolgreich für den Mittelstand
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Der BVMW politiknah Erfolgreich für den Mittelstand Vordenker und Ratgeber in der Flüchtlingsfrage Im Fokus: Arbeitsmarkt und Finanzen TTIP: BVMW setzt Mittelstandsposition in Brüssel durch Energiepolitisch erfolgreich BVMW – gut vernetzt vor Ort Highlights im politischen Berlin Die Mittelstandsallianz: Gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen Für einen starken Mittelstand in Europa Partner der Politik
Seite 8 – 22 Seite 9 Seite 10 Seite 11 Seite 12 Seite 13 Seite 14 Seite 15 Seite 16 Seite 17 Seite 18
Der BVMW serviceorientiert Service: rund ums Unternehmen Veranstaltungen: Netzwerke und Nutzen für Unternehmer Impulse: Projekte für den Mittelstand
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Der BVMW engagiert und ausgezeichnet Verantwortungsvoller BVMW – Soziales Engagement Flüchtlingsstrom: Ursachen bekämpfen, Perspektiven schaffen! Ausgezeichnet!
Seite 31 – 34 Seite 32 Seite 33 Seite 34
Der BVMW vorgestellt Der BVMW in Kürze Richtungsweisend: Der Vorstand Spitzenunternehmer: Der Bundeswirtschaftssenat Vermittelnd: Politischer Beirat Wissenschaftlicher Beirat:Topökonomen für den BVMW
Seite 35 – 41 Seite 36 Seite 37 Seite 38 Seite 40 Seite 41
2016: Durchstarten zum digitalen Mittelstand
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Impressum
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Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren,
Foto: Thomas Imo
im Jubiläumsjahr des BVMW steht Deutschland dank des Mittelstands glänzend da: über 43 Millionen Beschäftigte, mit 7,7 Prozent die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Gleichzeitig bedeutet der Zustrom von einer Million Flüchtlingen in 2015 eine gewaltige Herausforderung. Bei Ausbildung und Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt tragen mittelständische Unternehmen die Hauptlast. Dies zeigt einmal mehr, welche Bedeutung dem Mittelstand für unser Land zukommt. Die Politik der Bundesregierung trägt dem nur bedingt Rechnung. Sie sonnt sich noch immer im Glanze der Agenda 2010 von Gerhard Schröder, dem unser Verband für diese historische Leistung den Ehrenpreis des deutschen Mittelstands verliehen hat. Mutige Reformen der Großen Koalition zur Entlastung der Unternehmen lassen auf sich warten. Im Gegenteil, mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns wurden den Klein- und Mittelbetrieben zusätzliche bürokratische Lasten aufgebürdet. Dem stellt(e) sich unser Verband entgegen. Im Dialog mit den politischen Entscheidern hat der BVMW auch im Jahr 2015 wesentliche Verbesserungen für den Mittelstand erreicht. Bespielhaft genannt seien der Stopp des Bürokratiemonsters Arbeitsstättenverordnung, Ausnahmen beim Mindestlohn für Jugendliche und Praktikanten sowie mehr Sicherheit im Insolvenzrecht. Und wir haben neuen Schwung in die Erbschaftsteuer-Debatte gebracht. Auch in Brüssel war der BVMW erfolgreich. Ein Beispiel ist das transatlantische Freihandels abkommen TTIP. Vor dem Europaparlament und als Mitglied des TTIP-Beirats von Sigmar Gabriel habe ich vor Fallstricken für den Mittelstand gewarnt und Korrekturen vor allem bei den Schiedsgerichten gefordert. Mit Erfolg: Das aktuelle EU-Modell eines Handelsgerichtshofes greift unsere Vorschläge auf. Diesen Erfolgsweg gilt es fortzusetzen. Wir werden auch im Landtags-Wahljahr 2016 auf allen politischen Ebenen für den unternehmerischen Mittelstand kämpfen. Lassen Sie uns weiter gemeinsam engagieren: für einen schlagkräftigen BVMW, für einen starken Mittelstand, für einen zukunftsfähigen Standort Deutschland. Ihr
Mario Ohoven Präsident des BVMW und des europäischen Mittelstandsdachverbandes European Entrepreneurs (CEA-PME)
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren,
Der deutsche Mittelstand ist besonders stark durch seine Vielfalt. Mittelständler, das sind moderne Industrieunternehmen, Familienunternehmen mit gewachsenen Eigentümerund Leitungsstrukturen, Start-ups, Handwerksbetriebe, Selbstständige und Dienstleister. Aus diesem Kreis kommen auch die vielen „Hidden Champions“, die in engem Kontakt zu ihren weltweiten Kunden hoch spezialisierte Produkte und Problemlösungen entwickeln.
Foto: Bundesregierung / Bergmann
der Mittelstand ist von herausragender Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft in unserem Land. Pioniergeist, Wagemut, Innovationskraft und Internationalität auf der einen Seite, regionale Verwurzelung, langfristige Orientierung, verantwortungsvolles Handeln und Gemeinwohlorientierung auf der anderen Seite, machen ihn zur tragenden Säule unserer Sozialen Marktwirtschaft.
Mittelständische Unternehmen sind aufgrund ihrer Größe, ihrer Führungs- und Beschäftigungsstruktur in besonderer Weise von den Megatrends unserer Zeit betroffen. Globalisierung, demografischer Wandel, Digitalisierung und Energiewende: Um all diese Herausforderungen erfolgreich gestalten zu können, brauchen unsere Mittelständler eine international wettbewerbsfähige Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, Unterstützung beim Generationswechsel und bei der Gewinnung von gut ausgebildeten Fachkräften sowie ein geeignetes Umfeld und die notwendigen Mittel, um die Chancen und Potenziale internationaler Märkte und neuer Markttrends für sich zu nutzen. Damit der deutsche Mittelstand auch in Zukunft vital, stark und innovativ bleibt, werden wir nicht nachlassen, die Rahmenbedingungen für ein mittelstandsfreundliches Geschäftsumfeld zu optimieren. Einiges haben wir in dieser Legislaturperiode bereits erreicht. Und ich bin sicher, dass wir in dieser Hinsicht weiterhin gut zusammenarbeiten werden. Ihr
Sigmar Gabriel Bundesminister für Wirtschaft und Energie
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Der BVMW 40 Jahre
40 Jahre erfolgreich für den Mittelstand Der Verband blickte 2015 auf 40 Jahre erfolgreiche Arbeit für den deutschen Mittelstand zurück. Den gesellschaftlichen Höhepunkt im Jubiläumsjahr bildete ein glanzvoller Festakt mit 1.400 hochkarätigen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Diplomatie, Wissenschaft und Kultur in Berlin. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde Altbundeskanzler Gerhard Schröder der Ehrenpreis des deutschen Mittelstandes verliehen. 2015
40 jahre BVMW die stiMMe des Mittelstands
Es begann mit sieben Selbstständigen in Bonn, heute spricht der BVMW im Rahmen seiner Mittelstandsallianz für 270.000 Unternehmen mit über neun Millionen Beschäftigten. „Wir können stolz auf unsere politischen Erfolge sein. Ob bei Steuern, Beschäftigung, Bildung, Energie oder Europ a, der BVMW liefert immer praxisnahe Lösungen für die Unternehmen. Der Mittelstand hat Probleme, wir bieten Lösungen“, betont Mittelstands präsident Mario Ohoven bei seiner Festansprache. In seiner Laudatio zur Verleihung des Ehrenpreises des deutschen Mittelstandes an Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder würdigte Ohoven die Verdienste des SPD-Politikers um den Mittelstand und Deutschland insgesamt. „Ohne Ihre Agenda 2010 hätte unser Land nicht den Weg aus der schweren wirtschaftlichen Krise an die Spitze in Europa geschafft.“ Schröder sagte in seiner Dankesrede, er habe großen Respekt vor der Leistungsbilanz des BVMW.
Fotos: Christian Kruppa
Der Bundesratspräsident und hessische Ministerpräsident Volker Bouffier lobte die, so wörtlich, „tolle Erfolgsbilanz“ des BVMW. Der Verband sei heute Dank seines Präsidenten Mario Ohoven eine unüberhörbar starke Stimme des Mittelstands in unserer Gesellschaft.
Glanzvoll: Über 1.400 hochkarätige Gäste nahmen am Festakt des Verbandes teil.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der Ehrenpreis des deutschen Mittelstands.
Foto: Christian Kruppa
Die Festschrift „40 Jahre für den Mittelstand” zeigt Höhepunkte und Erfolge der Verbandsgeschichte.
Foto: Philipp Wehrend
Der BVMW 40 Jahre
Foto: Philipp Wehrend
Altbundeskanzler Gerhard Schröder erhielt den Ehrenpreis des deutschen Mittelstands aus den Händen von BVMW-Präsident Mario Ohoven; BVMW-Bundesgeschäftsführer Prof. Dr. Wolfgang Reinhart (li.) und Volker Bouffier, Präsident des Bundesrates und Hessischer Ministerpräsident (re.), gratulieren.
Weltstar Paul Potts: Stimmgewaltiger Gruß zum 40. Geburtstag des Verbandes.
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Der BVMW politiknah
Foto: Š Pabkov von www.shutterstock.com
Der BVMW politiknah
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW politiknah
Erfolgreich für den Mittelstand
Europa
Energie
Finanzierung
Arbeitsmarkt
Der BVMW hat auch im Jahr 2015 auf allen politischen Ebenen entscheidende Verbesserungen für den Mittelstand bewirkt. Schwerpunkte waren die Bewältigung des Flüchtlingszustroms, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmer z. B. beim Mindestlohn und bei TTIP, sichere Finanzierung für kleine und mittlere Firmen sowie bezahlbare Energie. Im Jahr 2016 wird die Digitalisierung des Mittelstands im Fokus stehen. Der BVMW erhielt den Zuschlag des Bundeswirtschaftsministeriums für das bundesweite Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 „KommIT Berlin“. Bürokratiemonster Arbeits stättenverordnung verhindert
Die geplante Neuregelung der Arbeitsstättenverordnung hätte Mittelständler in einen Paragraphendschungel geführt. Nach massiven Protesten konnte dieses Bürokratiemonster gestoppt werden.
Verbesserungen beim Mindestlohn
Auf Initiative des BVMW wurden Jugendliche und Pflichtpraktikanten vom gesetzlichen Mindestlohn ausgenommen und damit ein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet.
Tarifeinheit wiederhergestellt
Spartengewerkschaften mit hohem Erpressungspotenzial haben unverhältnismäßige Streikwellen verursacht. Die Forderung des BVMW nach einem Tarifvertrag in einem Unternehmen wurde durch den Gesetzgeber aufgegriffen, die Tarifeinheit wiederhergestellt.
Abbau der „kalten Progression“
Der Abbau der „kalten Progression“ ab 2016 entlastet Arbeitgeber und Arbeitnehmer in zweistelliger Milliardenhöhe.
Mehr Sicherheit bei Insolvenzen
Ausufernde Anfechtungsmöglichkeiten im Insolvenzrecht hatten zur Folge, dass dauerhafte Rückstellungen gebildet werden müssen, die Mittelständler von Investitionen abhalten. Die Vorschläge des BVMW zur Reformierung führen zu einer deutlichen Verbesserung.
Förderung von energieeffizientem Bauen
Die Förderung energetischer Sanierung und energieeffizienten Neubaus durch die KfW wurde auf gewerbliche Gebäude ausgedehnt.
Erleichterungen beim Energieaudit
Beim novellierten Energie-Dienstleistungsgesetz konnten Vereinfachungen bei den Energieaudits durchgesetzt werden. So müssen Unternehmen mit mehreren gleichartigen Standorten Energieaudits nicht mehr für jeden Standort durchführen. Zudem gibt es Vereinfachungen bei Wiederholungsaudits.
Korrekturen bei TTIP
Als erster und lange Zeit einziger Wirtschaftsverband hat der BVMW auf Fallstricke für den Mittelstand im geplanten Freihandelsabkommen TTIP hingewiesen. Als Mitglied im TTIP-Beirat des Wirtschaftsministeriums und vor dem Europaparlament hat Mario Ohoven Korrekturen angemahnt. Dies hat die EU-Kommission mit ihrem Modell eines internationalen Handelsgerichtshofes berücksichtigt.
Der BVMW wirkt zudem in entscheidenden Gremien mit, aktuelle Beispiele: Nationaler IT-Gipfel, Fokusgruppe Young IT/Mittelstand und Plattform Digitalisierung in Bildung und Forschung T TIP Beirat des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Mittelstandsbeirat des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Allianz für Cybersicherheit
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Der BVMW politiknah
Vordenker und Ratgeber in der Flüchtlingsfrage Die anfängliche Willkommenskultur war naiv, wie Mittelstandspräsident Mario Ohoven als einer der ersten Experten erkannte. Er warnte frühzeitig davor, dass unser System kollabiere. Flüchtlinge von heute könnten höchstens die Fachkräfte von übermorgen sein. Bereits im September stellte der BVMW in einem 10-Punkte-Plan heraus, worauf es bei der Flüchtlingsfrage ankommt – und hob sich damit von anderen Wirtschaftsverbänden ab.
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Der BVMW stützte sich auf eine eigene repräsentative Befragung, an der in wenigen Tagen mehr als 3.000 Unternehmer teilgenommen haben. Demnach sehen mittelständische Unternehmer die Beschäftigungsentwicklung im Kontext des Flüchtlingszustroms in Deutschland in einem schlechten Licht. Die Unternehmen können nach eigener Einschätzung die Integration der Flüchtlinge vor allem mit der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen (fast 62 Prozent), Arbeitsplätzen (fast 56 Prozent) und unbezahlten Praktikumsplätzen (mehr als 47 Prozent) unterstützen. Haupthindernis sind fehlende Deutschkenntnisse und mangelhafte fachliche Qualifikation. Die Umfrageergebnisse fanden eine breite öffentliche Wahrnehmung, u. a. durch die Verbreitung in der FAZ. Für über 80 Prozent der mittelständischen Unternehmer kommt eine Beschäftigung nicht in Frage, wenn Flüchtlinge kein Deutsch sprechen. Politik und Behörden haben die Lage immer noch nicht im Griff. Das gilt umso mehr, wenn die Flüchtlinge ihre Angehörigen nachholen. Dann sind wir in Deutschland schnell bei sechs oder mehr Millionen Flüchtlingen. Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des BVMW, rechnet dauerhaft mit fiskalischen Lasten für die deutschen Steuerzahler in Höhe von mindestens 17 Milliarden Euro pro Jahr. Selbst bei einer Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt innerhalb von sechs Jahren „belaufen sich die Zusatzkosten langfristig auf 900 Milliarden Euro“, sagte er. Das entspricht rund einem Drittel der deutschen Wirtschaftsleistung. Beschäftigungschancen für Flüchtline gibt es durch den Fachkräftemangel vor allem am Bau und in der Industrie, weniger im Handel. Der BVMW fordert und fördert eine aktive Informationskampagne für mittelständische Unternehmer, die Flüchtlinge beschäftigen wollen. Dazu ist eine statistische Erfassung des individuellen Ausbildungsstandes schon bei der Registrierung notwendig. Die Fachkräfte brauchen einen leichteren Zugang am Arbeitsmarkt, u. a. durch Sprachkurse. Aber auch ein ausgedehntes Angebot an Ausund Weiterbildung für Flüchtlinge ist wichtig. Zur Klärung des Aufenthaltsstatus müssen Asylverfahren schneller bearbeitet werden. Nicht zuletzt müssen Abschiebungen konsequenter durchgeführt werden.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW politiknah
Im Fokus: Arbeitsmarkt und Finanzen Mit Erfolg konnte der BVMW seine Position einbringen: Jugend liche und Pflichtpraktikanten wurden vom Mindestlohn ausgenommen, Erleichterungen bei der Dokumentationspflicht eingeführt. Die weitere Vereinfachung der Dokumentationspflichten und die Entschärfung der Generalunternehmerhaftung bleiben auch 2016 Ziele des BVMW. Das Beispiel Mindestlohn zeigt, wie ideologisch motivierte politische Entscheidungen den Mittelstand über alle Branchen und Regionen hinweg treffen. Mit der Novellierung der Arbeitsstättenverordnung präsentierte das Bundesarbeitsministerium 2015 eine Reihe absurder Forderungen, beispielsweise zu den Raumtemperaturen am Arbeitsplatz. Der BVMW hat dies nachdrücklich kritisiert, u. a. in einem Gespräch mit Kanzleramtschef Peter Altmaier. Mit Erfolg – das Thema ist vom Tisch. Das Arbeitskampfrecht führte im Rahmen der diesjährigen Streikwelle zu massiven Kosten für die Wirtschaft. Der BVMW setzte sich dafür ein, dass Spartengewerkschaften unser Land nicht weiter lahmlegen können, und begrüßt das neue Tarifeinheitsgesetz.
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Die tiefgreifendste arbeitsmarktpolitische Maßnahme 2015 war die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns. Der Grund dafür liegt weniger in dessen Höhe als in der damit verbundenen Bürokratie.
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Erfolgreich engagiert hat sich der Verband auch für eine Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen. Ausufernde Anfechtungsmöglichkeiten im Insolvenzrecht haben viele Zahlungen in langfristige Risiken für Mittelständler verwandelt. Um das zu ändern, hat der BVMW Vorschläge in die Reform der Insolvenzanfechtung eingebracht. Verhindert werden konnte eine Verschlechterung der Finanzierungssituation für Start-ups und innovative Mittelständler, die das Bundesfinanzministerium vorgeschlagen hatte: Die Regelung im „Anti-Angel-Gesetz“ wurde gestoppt. Auch 2016 setzt sich der BVMW weiter dafür ein, alternative Finanzierungsformen wie Venture Capital zu stärken. Die Flüchtlingskrise wird ihre Schatten 2016 auch auf den Arbeitsmarkt werfen. Der BVMW hat daher erneut die Frage nach dem Mindestlohn für Flüchtlinge gestellt. Auch die Potenziale, eine Integration in den Arbeitsmarkt durch flexible Arbeitsformen auf Basis von Werkverträgen und Zeitarbeit zu erreichen, werden den BVMW beschäftigen. Ein erster Schritt wurde 2015 gemacht: Das Recht auf unternehmerische Freiheit wurde auch für selbstständige Fach- und Führungskräfte anerkannt.
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Deutscher Bundestag 18. Wahlperiode 106. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Mai 2015
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Dr. Andreas Nick
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, gerade auch für die Menschen in Lateinamerika bietet das klare Bekenntnis zu menschenwürdiger Arbeit, nachhaltigem Wachstum und offenen Märkten große Chancen. Von Zusammenhalt geprägte und nachhaltige Gesellschaften müssen unser gemeinsames Ziel sein: in Europa, in Lateinamerika und weltweit.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort für die Fraktion (C) Die Linke hat der Kollege Klaus Ernst.
Wenn Fach- und Führungskräfte über Werkverträge eingestellt (Beifall bei der LINKEN) werden, in denen die vereinbarte Entlohnung über einem bestimmten Klaus Ernst (DIE LINKE): Satz liegt, dann ist eine Regelung nicht notwendig. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
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Herren! Im Koalitionsvertrag steht lassen Sie mich das
VielenGambke, Dank. MdB, Mittelstandsbeauftragter Fraktion zitieren : Dr. Thomas BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)
Vizepräsidentin Petra Pau:
Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über die Entschlie-
Die Koalition will die Leiharbeit auf ihre Kernfunktionen hin orientieren. Was wären die Kernfunktionen bei Leiharbeit? Zum Beispiel Auftragsspitzen abbauen, zum Beispiel Personalengpässe ausgleichen. Wir sind weit von dieser Praxis entfernt, und ich kann bis jetzt noch keine Anstrengung
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Der BVMW politiknah
TTIP: BVMW setzt Mittelstands position in Brüssel durch
Foto: Juha Roininen
Der deutsche Mittelstand begrüßt das angestrebte Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) zwischen der Europäischen Union und den USA. Insbesondere für die Exportnation Deutschland ist und bleibt Freihandel unverzichtbar. Je schneller TTIP abgeschlossen wird, desto eher werden unsere Unternehmen von deutlich weniger Zöllen und Vorschriften profitieren. TTIP um jeden Preis ist jedoch nicht im Sinne des Mittelstands.
Mittelstandspräsident Mario Ohoven bei der Anhörung zu TTIP im Europäischen Parlament, Brüssel.
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Es ist völlig klar, dass wir das Investor-StaatSchiedsverfahren ablehnen.
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Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie (TTIP-Debatte im Deutschen Bundestag, 25.09.2014)
Der BVMW setzt sich in Berlin und Brüssel dafür ein, dass die Vertragsinhalte keine Benachteiligungen für mittelständische Betriebe enthalten. Konkret bedeutet das: keine Investor-Staat-Schiedsgerichtsverfahren bisheriger Prägung, kein Regulationsrat ohne Vertretung des Mittelstands und keine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der mittelständischen Unternehmen durch gegenseitige Anerkennung unterschiedlicher Verbraucherschutzstandards und Verzicht auf Harmonisierung der US-Produktstandards. Ziel des BVMW ist ein mittelstandsfreundliches und faires TTIP. Als großer Erfolg ist es zu bewerten, dass der vom BVMW als erstem und lange Zeit einzigem Wirtschaftsverband geforderte Verzicht auf private Schiedsgerichte inzwischen Verhandlungsposition der EU-Kommission ist. Hierfür hat sich Mittelstandspräsident Mario Ohoven im Februar 2015 bei einer Anhörung vor dem Europaparlament eingesetzt. Es ist nicht nachvollziehbar, warum trotz funktionierender Rechtsordnung und hinreichendem Rechtsschutz beiderseits des Atlantiks intransparent urteilende Schiedsgerichte installiert werden sollen und keine Rechtsmittel vorgesehen sind. Hinzu kommen Kosten in Höhe von durchschnittlich sieben Millionen Euro und Verfahrensdauern im Schnitt von vier Jahren – für Mittelständler nicht zu stemmen. Alles Argumente, die für die EU-Parlamentarier neu waren und die Mario Ohoven seit seiner Berufung in den TTIP-Beirat bei Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nachdrücklich vorgebracht hat. Das nun vorgesehene Investitionsgericht geht voll auf die Kritikpunkte des BVMW ein: unabhängige Richter, transparente Verfahren und Revisionsmöglichkeit. Um die Position des Mittelstands in der Öffentlichkeit zu schärfen und stärker in die TTIP-Verhandlungen einbringen zu lassen, hat der BVMW eine Kooperation mit der Schöpflin Stiftung abgeschlossen. Die vereinbarte Befragung von BVMW-Mitglieds unternehmen wurde von der Prognos AG zum Jahresende 2015 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden Anfang 2016 vorgestellt.
Gemeinsame TTIP-Befragung: Mario Ohoven und Hans Schöpflin.
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Ferner ist eine bundesweite Roadshow zum Thema TTIP und Mittelstand geplant. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, Impulse an die Politik zur Weiterentwicklung von Freihandels abkommen zu geben. Veranstalter sind neben dem BVMW, die Schöpflin Stiftung und Unternehmensgrün – Bundesverband der grünen Wirtschaft. Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW politiknah
Energiepolitisch erfolgreich Die Bundesregierung hat 2015 wichtige energiepolitische Vorhaben konkretisiert und Weichenstellungen angestoßen. Bei zentralen Punkten ist die Expertise des BVMW eingeflossen.
Die Bundesregierung hat mit der Novelle des Kraft-Wärmekopplung-Gesetzes (KWK-G) die Rahmenbedingungen für den Einsatz der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung in mittelständischen Unternehmen deutlich verschlechtert. Für Unternehmen, die auf Eigenstromversorgung setzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten steigender Strompreise zu erhalten, ist dies ein Schlag ins Gesicht. Darauf hat der BVMW deutlich hingewiesen. Die Energiewende kann nur dezentral funktionieren. Dazu ist eine Eigenstromversorgung notwendig.
Foto: © www.colourbox.de
Mit dem Strommarktgesetz sollen die Rahmenbedingungen für die Energiewende angepasst werden. Entsprechend der Forderung des BVMW soll der Strommarkt flexibler werden und die Versorgung bei einem geänderten Strommix sichergestellt sein. Zudem hat sich der BVMW erfolgreich gegen die Einführung eines teuren Kapazitätsmarktes eingesetzt, mit dem die großen Energiekonzerne ihre alten fossilen Kraftwerke finanzieren wollten.
Energieeffizienz war auch 2015 ein wichtiges Thema. Der von der Bundesregierung beschlossene „Nationale Aktionsplan Energieeffizienz“ berücksichtigt wesentliche Vorschläge des BVMW: Dazu zählt die klare Definition von Qualitätskriterien für Energieberater, denen die Mittelständler vertrauen können. Zudem wurde die Förderung energetischer Sanierung und energieeffizienter Neubauten durch die KfW auf gewerbliche Gebäude ausgedehnt. Auch 2015 hat die Energiekommission einen wesentlichen Beitrag zur Positionierung des BVMW im Bereich Energiepolitik geleistet. Unternehmer haben ihre Erfahrungen aus der Praxis in die Positionen des Verbandes eingebracht. Dabei hat sich gezeigt: Eine an Rohstoffen arme Volkswirtschaft wie die deutsche ist in besonderem Maße auf die Wiederverwertung von Rohstoffen angewiesen. Daher hat sich die Energiekommission zunehmend auch in diesem Bereich engagiert, zum Beispiel bei der Diskussion um ein Wertstoffgesetz. Es soll den Anteil wiederverwerteter Rohstoffe steigern. Ende 2015 wurde ein Arbeitsentwurf durch das Bundesumweltministerium vorgelegt. Darin sind wesentliche Forderungen des BVMW enthalten – zum Beispiel, dass die Verantwortung für die Sammlung der Wertstoffe nicht auf die Kommunen übergeht, und dass es eine Zentrale Stelle geben wird, die einen fairen Wettbewerb sicherstellt.
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Energiepolitisch wurden 2015 viele Weichen gestellt. Der Mittelstand muss aufpassen, dass er nicht unter die Räder von Politik und Konzernen gerät. Hier hat der BVMW 2015 einen wichtigen Beitrag geleistet und immer wieder die Stimme für den Mittelstand erhoben. Reinhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung, Werner & Mertz GmbH, Vorsitzender der Kommission für Energie und nachhaltiges Wirtschaften des BVMW und Mitglied im Bundeswirtschaftssenat
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Der BVMW politiknah
BVMW – gut vernetzt vor Ort In den Kommunen, Landkreisen und Ländern setzt sich der BVMW aktiv für mittelstandsfreundlichere Standortbedingungen ein. Unser Verband vermittelt nicht nur Kontakte zu Bürgermeistern, Abgeordneten und Verwaltungen, sondern bietet den Firmen Plattformen zum Austausch mit Lokalpolitikern. Folgend ein kleiner Einblick in die politische Arbeit vor Ort.
Foto: Toni Momtschew
„Mittelstand trifft Politik“
Der BVMW begrüßte in Hamburg Dr. Gregor Gysi (li.).
Welchen Stellenwert haben ethische und moralische Verantwortung in unserer Gesell schaft? Wie stehen Wirtschaft und Politik dazu? In Hamburg diskutierten Dr. Gregor Gysi, damals Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, Joachim Sach, Pastor em., Bernd Oesterreich, Autor und Mit-Gründer der oose Innovative Informatik eG, und Prof. Dr. Hartmut Kliemt, Professor für Philosophie und Ökonomie, Frankfurt School of Finance & Management, mit den Unternehmern.
Perfektes Zusammenspiel: Unternehmen – BVMW – Politik
Dem BVMW-Arbeitskreis „Gesunde Betriebe“ im Landkreis Verden wurde 2015 die große Ehre zu teil, zwei Projekte auf Einladung des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies (Mitte) zu präsentieren: Es wurde ein eigener Förderantrag genehmigt, der die teilnehmenden Unternehmen mit zusätzlicher Gesundheitskompetenz ausstattet. Darüber hinaus wird 2016 eine von den Mitgliedern entwickelte Best Practice Broschüre „Arbeitgeber attraktivität“ veröffentlicht.
Foto: Kirsten Redelfs
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Betriebliches Gesundheits management besteht nicht allein aus gesundheitlichen Fördermaß nahmen, sondern auch aus guter Führung. Dafür war der Austausch mit dem Ministerium und BVMW sehr wertvoll.
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Uwe Ehrhorn, Geschäftsführer, ehrhorn VERMESSUNG
Die BVMW-Arbeitsgruppe „Gesunde Betriebe” beim niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies (Mitte).
Highlight: Jahresempfang in der Region
Foto: Michael Voigt
Foto: Philippe Moosmann
Ein ganz besonderes Highlight zum Jahresanfang sind die Empfänge in den Regionen. Hier treffen Unternehmer hochrangige Repräsentanten aus Bundes- und Lokalpolitik, Wirtschaft, Medien und Kultur, um sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (Mitte) begeisterte über 500 Mittelständler beim traditionellen Jahresempfang des BVMW in Erfurt.
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Margit Schmitz begrüßte beim Jahresempfang in Köln FDP-Chef Christian Lindner.
Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW politiknah
Highlights im politischen Berlin Glanzvoller Auftakt im Jubiläumsjahr 2015: Mehr als 3.000 Unternehmer und Unternehmerinnen, Abgeordnete des Deutschen Bundestags, Vertreter aus Diplomatie, Medien und Kultur begrüßte der BVMW zum traditionellen Jahresempfang in Berlin. Mittelstandspräsident Mario Ohoven appellierte an die Politiker, den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine mittelstandsfreundliche Steuerpolitik zukunftssicher zu machen. Seine Vorschläge: Freistellung re-investierter Gewinne, Wiedereinführung der degressiven Abschreibung, Abschaffung der Erbschaftsteuer, steuerliche Forschungsförderung und steuer liche Anreize für mehr Wagniskapital in Deutschland.
Dr. Helmut Baur, BVMW-Vorstand; Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft; Dr. h. c. Ute-Henriette Ohoven und Mario Ohoven.
Spitzenpolitiker und Diplomaten in der ersten Reihe beim Jahresempfang, darunter Grünen-Chef Cem Özdemir, Vizekanzler Sigmar Gabriel und der russische Botschafter Wladimir M. Grinin.
Fraktionsübergreifend: Dagmar Wöhrl, MdB (CSU), und Dr. Gregor Gysi, MdB (Die Linke).
Fotos: Christian Kruppa
Parlamentarischer Abend: Mit mehr als 100 Abgeordneten des Deutschen Bundestags, Spitzenpolitikern aller Parteien und hochrangigen diplomatischen Vertretern, diskutierte der BVMW in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin die aktuellen Rahmenbedingungen der Mittelstandsfinanzierung. Mario Ohoven warnte vor einer Aufweichung des inter nationalen Bankenregelwerks Basel III. Der Mittelstand brauche zum Investieren verlässliche Rahmenbedingungen. Keynote-Speaker Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesver bandes deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, warnte vor einer Politik des billigen Geldes, im Sinne einer sicheren Mittelstandsfinanzierung für die Zukunft.
Mario Ohoven begrüßt die Abgeordneten des Deutschen Bundestags beim Parlamentarischen Abend des BVMW.
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Der BVMW politiknah
Die Mittelstandsallianz: Gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen
Foto:Christian Kruppa
Seit 2013 engagieren sich branchenübergreifend mittelständische Verbände in der Mittelstandsallianz des BVMW. Gemeinsam richten sie ihre Forderungen nach mittelstandsfreundlichen Rahmenbedingungen an die Politik. Dieser Zusammenschluss ist einzigartig in der Verbändelandschaft.
Foto:Bundesregierung / Jochen Eckel
Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (Mitte) mit Vertretern der Mittelstandsallianz.
Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier (Mitte) empfängt eine Delegation der Mittelstandsallianz.
Die Mittelstandsallianz verschafft kleinen und mittleren Unternehmen das notwendige politische Gehör. Sie setzt sich für eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung in Deutschland und der Europä ischen Union ein, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher KMU zu erhalten und zu stärken. Schwerpunkte dabei sind der Arbeitsmarkt, die Datenund Digitalpolitik, Innovationen, die Energiepolitik sowie Steuern und Finanzen.
Vertreter der Mittelstandsallianz diskutierten mit Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, zu Forschung und Entwicklung im Mittelstand. Seitdem ist der Mittelstand auch in der Arbeitsgruppe „Digitale Bildung und Forschung“ des IT-Gipfels vertreten und wirkt damit auf einer weiteren Plattform des höchsten Gremiums der Bundesregierung zur Gestaltung des digitalen Wandels mit. Digitalisierung stand auch in weiteren Gesprächen mit Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Christian Lange, Parlamentarischer Staats sekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, im Fokus. Positionen zur aktuellen Arbeitsmarktpolitik wurden an Kerstin Griese, MdB, Ausschussvor sitzende Arbeit und Soziales, sowie Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, herangetragen. Beim intensiven Dialog im Bundeskanzleramt standen darüber hinaus die Energiepolitik und neue Finanzierungsmodelle im Mittelpunkt. Mit dem neuen Format MITTELSTANDIMPULSE+ trugen Experten der Mittelstandsallianz aktuelle Herausford erungen kompakt in 30 Minuten vor und diskutierten diese mit den fachlich zuständigen Bundestagsabgeordneten. Auf der Agenda standen u. a. alternative Finanzierungsmöglichkeiten für innovative KMU, Flexibilität am Arbeitsmarkt und das Wertstoffgesetz. 16 |
Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW politiknah
Für einen starken Mittelstand in Europa Die Globalisierung stellt die Wirtschaft in Deutschland und Europa vor neue Herausforderungen. Der BVMW unterstützt deshalb Mitglieds unternehmen durch weltweite Kontakte, Netzwerke sowie hilfreiche Informationen über Märkte und Chancen im Ausland. Berlin - Paris
Präsident Hollande sieht die Zukunft der französischen Wirtschaft in „Le Mittelstand“. Zur Stärkung des französischen Mittelstands forciert der BVMW ein strategisches „deutsch-französisches Mittelstandsmodell“. Ziel ist es, Unternehmen französischen Ursprungs mit Sitz in Deutschland stärker zu unterstützen. Begleitet wurde diese Initiative 2015 durch persönliche Treffen von Mario Ohoven mit dem französischen Botschafter Philippe Étienne sowie durch deutsch-französische Kongresse in Berlin und Köln. Estland hat sich zu einer digitalen Hochburg Europas entwickelt. Seit 2000 hat dort jeder das Grundrecht auf einen Internetzugang, so die Verfassung. Im Mai 2015 richteten die estnische Botschaft und der BVMW zum ersten Mal einen Deutsch-Estnischen Wirtschaftsdialog für Unternehmer in Berlin aus. Begrüßt wurden die Wirtschaftsvertreter von Estlands Staats präsident Toomas Hendrik Ilves und Mittelstandspräsident Mario Ohoven. Die Veranstaltung bildete den Auftakt für Kooperationen mit dem estnischen Unternehmerverband EVEA.
Foto: Christian Lietzmann
Digitalisierungsvorbild Estland
Estlands Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves (links) eröffnete den Deutsch-Estnischen Wirtschaftsdialog.
Die Vereinigung der europäischen Mittelstandsverbände European Entrepreneurs (CEA-PME) mit Mario Ohoven an der Spitze vertritt die politisch unabhängigen und freiwillig organisierten Mittelständler gegenüber den europäischen Institutionen in Brüssel und Straßburg. Gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Rat der Gemeinden und Regionen setzte der europäische Dachverband mit dem Europäischen Jugendgipfel 2015 Akzente gegen Fachkräftemangel und hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Ehrengast war Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments.
Foto: Marius Isenberg
European Entrepreneurs: Basis in Brüssel
Europäischer Jugendgipfel 2015 mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.
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Weitere Höhepunkte 2015 waren die Gespräche mit den beiden deutschen Vize-Präsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland (EVP) und Alexander Graf Lambsdorff (ALDE). Darüber hinaus begrüßen die European Entrepreneurs zwei neue Vorstandsmitglieder: Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, BVMW-Bundesgeschäftsführer, und Patrick Meinhardt, Mitglied der Geschäftsleitung des BVMW.
Scout für Mittelständler
Seit Anfang 2015 unterstützt Alexander Knipperts als EZ-Scout des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BVMW-Mitgliedsunternehmen dabei, in Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika, Asien und Lateinamerika erfolg reich zu sein. Im Rahmen des Mobilitätspakts mit Tunesien konnten Mitgliedsunter nehmen hochqualifizierte Fachkräfte vermittelt werden. | 17
Der BVMW politiknah
Partner der Politik Der BVMW pflegt den vertrauensvollen Dialog mit Parlament, Parteien und Gewerkschaften. Bei seinen regelmäßigen Treffen mit Spitzenpolitikern wirkte Mario Ohoven auch 2015 in Berlin und Brüssel auf mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen hin. Dazu kamen Delegationsreisen mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Begegnungen mit Botschaftern und Regierungschefs aus aller Welt. Glanzvoller Auftakt
Fotos: Christian Kruppa
Auf dem traditionellen Jahresempfang im Herzen der Hauptstadt dankte Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dem BVMW und insbesondere Mario Ohoven für die „faire Zusammenarbeit“. Gabriel sprach sich für eine Stärkung der dualen Bildung aus: „Lieber Lehre mit 17 als Rente mit 67“. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger plädierte im Hinblick auf Russland für eine gemeinsame europäische Nachbarschaftspolitik. Auch beim Datenschutz müsse Europa viel enger kooperieren. 
Sigmar Gabriel, Vizekanzler, Bundesminister für Wirtschaft und Energie und SPD-Bundesvorsitzender.
Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft.
Bundesminister bei Bundestagung
Foto: Steffen Höft
Braucht Deutschland eine Agenda 2025? Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a. D. und Ex-Ministerpräsident von NRW, warb auf einer Bundes tagung des BVMW für neues Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft. Der Vater der Agenda 2010 forderte einen radikalen Kurswechsel, insbesondere im Bildungsbereich und in der Energiepolitik, die „Wende der deutschen Energiewende“. 
Architekt der Agenda 2010: Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit a. D., NRW-Ministerpräsident a. D.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Fotos: Michael Königs
Der BVMW politiknah
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks.
Mit Dr. Barbara Hendricks und Alexander Dobrindt konnte der BVMW zwei Mit glieder der Bundesriegierung auf seiner Bundestagung begrüßen. Bundesumweltminis terin Hendricks sprach über Klimaschutz in mittelständischen Unternehmen. Bundesverkehrsminister Dobrindt referierte über den Mobilitätsfortschritt in Deutschland. Erstmalig war mit dem ver. di-Vorsitzenden Frank Bsirske ein Gewerkschaftsboss zu Gast beim BVMW. Gemeinsam mit dem BVMW setzt sich ver.di für Verbesserungen beim Freihan- ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske teilt die Kritik delsabkommen TTIP ein. des BVMW an TTIP.
Foto: Steffen Höft
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.
Agenda und Akteure
Als Botschafter des deutschen und europäischen Mittelstands führte Mario Ohoven zahlreiche Gespräche mit politischen Entscheidern im In- und Ausland. Das Ziel: die erfolgreiche Vertretung der Interessen von Millionen Mittelständlern. Zu den Schwerpunktthemen 2015 gehörten die Energiepolitik, Bildung und Digitalisierung, die Russland-Sanktionen, das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP – und der massenhafte Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland. Bei der Verleihung des Deutschen Zukunftspreises für Technik und Innovation sprachen Bundespräsident Joachim Gauck und Mario Ohoven in Berlin über das Miteinander von Wissenschaft und Wirtschaft.  In einem Gespräch mit Staatsministerin Aydan Özoguz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, haben beide Seiten Kooperationsmöglichkeiten festgestellt. Der BVMW unterstützt die bessere Integration von Zuwanderern und eine gezielte Anwerbung hochqualifizierter Fachkräfte.
Bundespräsident Joachim Gauck und Mario Ohoven.
Staatsministerin Aydan Özoguz mit BVMW-Bundesgeschäftsführer Minister a. D. Prof. Dr. Wolfgang Reinhart (li.) und Mario Ohoven.
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Der BVMW politiknah
Foto: Christian Bothe
Der neue Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow (Die Linke), und Mittelstandspräsident Mario Ohoven haben sich zu einem ersten Spitzengespräch in Berlin getroffen. Neben Bürokratieabbau für den Mittelstand stand die Aus- und Weiterbildung im Mittelpunkt. Es bestand Einigkeit darüber, dass die Duale Ausbildung gestärkt werden Mario Ohoven mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Bodo Ramelow. muss, um die Fachkräfteknappheit zu lindern.  Mittelstandspräsident Mario Ohoven war Keynotespeaker beim Kongress „Die neue GRÜNderzeit“ von Bündnis 90/Die Grünen in Mainz. Auf Einladung von Reinhard Bütikofer, Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, nahm Ohoven am Panel „Industrie 4.0 – nachhaltig und sozial?“ teil und unterstrich den hohen Stellenwert der Digitalisierung für den Mittelstand.
Foto: Fabian Matzerath
Gruppenbild auf dem Grünen-Kongress, u. a. mit Cem Özdemir (li.), Dr. Anton Hofreiter (2. v. li.) und Reinhard Bütikofer (re.).
Energieaudits für Unternehmen und das geplante Freihandels abkommen mit den USA (TTIP) standen im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Mario Ohoven und dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Dr. Anton Hofreiter. Einigkeit bestand, dass Korrekturen bei TTIP notwendig sind. Änderungen mahnte Mario Ohoven am Entwurf des EnergieDienstleistungs-Gesetzes an: kleine und mittlere UnternehVorsitzender der Bündnis 90/Die Grünen Bundestags men dürften nicht durch Energieaudits belastet werden. fraktion, Dr. Anton Hofreiter.  Mehr als 1.500 Gäste, darunter 200 Leiter deutscher Auslandsvertretungen, folgten der Einladung von Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier zum Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz in Berlin. BVMW-Präsident Mario Ohoven war dabei Gast eines exklusiven Mittagessens des Bundesaußenministers mit 25 hochrangiVerleger Dr. Florian Langenscheidt, Mittelstandspräsident Mario Ohoven und Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier, SPD. gen Unternehmens- und Verbandsvertretern.
Foto: Gerald Mayer
Gleich drei österreichische Bundesminister empfingen eine Delegation des BVMW in Wien. Bei den offiziellen Begegnungen ging es um aktuelle Fragen der Außen-, Wirtschafts- und Finanzpolitik, insbesondere die Flüchtlingsfrage. „In allen wesentlichen Punkten herrscht weitest gehende Übereinstimmung mit unseren Gastgebern“, bilanzierte Mario Ohoven die Gespräche. 
Österreichs Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, Sebastian Kurz (Mitte), mit der BVMW-Senatsdelegation in seinem Arbeitszimmer.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Foto: Gerald Mayer
Der BVMW politiknah
Der Gesprächsfaden zwischen Russland und Deutschland dürfe nicht abreißen, so der Botschafter der Russischen Födera tion, S. E. Wladimir M. Grinin, und Mario Ohoven in der Russischen Botschaft in Berlin. Neben den deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen und den negativen Auswirkungen der Handelssanktionen auf mittelständische Betriebe hierzulande, stand die Schaffung einer europäischen Freihandelszone unter Einbeziehung Russlands als Fernziel im Mittelpunkt.
Foto: Jörg Carstensen
Der österreichische Finanzminister, Dr. Hans Jörg Schelling, mit der BVMW-Senatsdelegation.
Russlands Botschafter S. E. Wladimir M. Grinin und Mario Ohoven in der Russischen Botschaft in Berlin.
Der französische Botschafter S. E. Philippe Étienne und eine Delegation des BVMW
kamen zu einem Meinungsaustausch über die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen in Berlin zusammen. In Anwesenheit des Botschafters fand in Köln der „Kongress französischer Unternehmen in Deutschland“ statt. Mario Ohoven sprach vor Spitzenmanagern französischer Niederlassungen sowie deutschen Wirtschaftsvertretern über Herausforderungen des Mittelstands in Deutschland und Europa.  Auf Einladung des German British Forum sprach Mario Ohoven zum Thema “Internationalisierung und Erfolgsrezepte des deutschen Mittelstands” vor mehr als 200 mittelständischen Unternehmern aus Großbritannien und Deutschland im VIP-Bereich des altehrwürdigen Old Trefford Stadions von Manchester United. So konnte das BVMW-Auslandsnetzwerk durch neue Kontakte zu englischen Mittelstandsverbänden erweitert werden.  Investitionen seien „Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und dauerhaften Wohlstand“, betonte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel auf dem Investitionskongress des BMWi in Berlin. In Gesprächen u. a. mit EU-Kommissions-Vizepräsidentin Kristalina Georgiewa und Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank, warb Mario Ohoven für investitionsfreundliche Rahmenbedingungen.
Der französische Botschafter S. E. Philippe Étienne (Mitte) empfing eine Delegation des BVMW in der französischen Botschaft in Berlin.
Mittelstandspräsident Mario Ohoven beim German British Forum in Manchester.
Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank.
Kristalina Georgiewa, Vizepräsidentin der EU-Kommission.
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Der BVMW politiknah
Prof. Dr. Menahem Ben-Sasson, Präsident der Hebräischen Universität Jerusalem.
Der ägyptische Botschafter S. E. Dr. Badr Abdelatty mit BVMW-Präsident Mario Ohoven in der BVMW-Zentrale Berlin.
Die Hebräische Universität Jerusalem ist eine der bedeutendsten Hochschulen der Welt. Zum 90-jährigen Jubiläum luden Universitätspräsident Professor Dr. Menahem Ben-Sasson und der deutsche Verein „Freunde der Hebräischen Universität“ zu einem Empfang in Berlin ein. Im Gespräch mit Prof. Ben-Sasson lotete Mario Ohoven Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit innovativen Mittelständlern in Deutschland aus.  Der neue ägyptische Botschafter S. E. Dr. Badr Abdelatty stattete bereits am dritten Tag seiner Amtszeit dem BVMW einen Antrittsbesuch ab und verdeutlichte damit den Stellenwert, den der BVMW und mit ihm der deutsche Mittelstand für Ägypten hat. Mit Mario Ohoven wurden gemeinsame Projekte, u. a. im Bildungsbereich, diskutiert.
Mario Ohoven und der südafrikanische Staats präsident Jacob Zuma.
Mario Ohoven nahm an einer hochkarätigen Delegationsreise unter Leitung des Mario Ohoven mit HRH Prinz Abdulaziz bin Salman und Dr. Hans Christoph Vizekanzlers und Wirtschaftsministers Atzpodien, Vorstand ThyssenKrupp AG (v. li.) auf Delegationsreise mit Vizekanzler Sigmar Gabriel in die Golfstaaten SaudiSigmar Gabriel. Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Katar teil. Der Delegation gehörten über achtzig Unternehmensvertreter und dreißig Journalisten an. Eine weitere Delegationsreise des Bundeswirtschaftsministers führte Mario Ohoven nach China.
Foto: Maurice Weiss
Foto: Manfred Knopp
Mario Ohoven traf den südafrikanischen Staatspräsidenten Jacob Zuma in Berlin. Südafrika ist das größte Exportland für Deutschland auf dem afrikanischen Kon tinent.
Mario Ohoven auf Delegationsreise mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
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Chinas Entwicklungs- und Reformminister Xu Shaoshi mit Bundeswirtschafts minister Sigmar Gabriel und Mittelstandspräsident Mario Ohoven in Beijing (v. li.).
Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW serviceorientiert
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Der BVMW serviceorientiert
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Der BVMW serviceorientiert
Service: rund ums Unternehmen Die Einzigartigkeit und Stärke des BVMW liegt in seiner regionalen Präsenz. Rund 300 Repräsentanten vertreten den Verband vor Ort. Sie stehen in direktem Kontakt zu den Unternehmern. Sie helfen dort, wo es darauf ankommt. Mit ihrer Erfahrung aus eigener unterneh merischer Tätigkeit vernetzen sie den Mittelstand erfolgreich.
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Im Mittelpunkt der Arbeit des Verbandes stehen die Unternehmerinnen und Unternehmer. Gezielt bietet der BVMW vielfältige Plattformen an, um neue Impulse für den unternehmerischen Alltag zu geben und die Vernetzung der Unternehmer untereinander zu fördern. Das reicht von regionalen Fachtreffen, über Arbeitskreise bis hin zu attraktiven und innovativen Veranstaltungsformaten. Mitgliedsunternehmen profitieren von den umfangreichen Serviceleistungen vor Ort. Sie erhalten Zugriff auf Datenbanken, bekommen unbürokratisch Hilfe bei rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen durch qualifizierte Berater sowie Unterstützung bei Gesprächen mit Kreditinstituten und Behörden. Der BVMW schafft Nutzen und liefert Bausteine für den unternehmerischen Erfolg.
Ich freue mich sehr, Mitglied im BVMW zu sein. Besonders bereichernd ist für mich der Austausch mit anderen Mitgliedern auf den zahlreichen Veranstaltungen des BVMW: Informationen austauschen, sich weiterbilden, das persönliche Netzwerk erweitern – und das alles in ungezwungener und angenehmer Atmosphäre. In unserer Mitgliedschaft ist insbesondere die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden für unseren technischen Bereich sehr hilfreich.
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Thomas Pfaff, Geschäftsführer, Seufert Transparente Verpackungen GmbH
Der BVMW bietet das gesamte Jahr über Veranstaltungen auf hohem Niveau: Betriebsbesichti gungen mit Vorträgen eröffnen neue Perspektiven und Erkenntnisse, die ich in den verschiedenen Branchen sehr schätze. Das hieraus entstehende Netzwerk bietet jedem Unternehmer eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu vermitteln und Türen zu öffnen. Wir gratulieren dem Verband herzlich zu vier Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit. Gabriele Noe, geschäftsführende Gesellschafterin, EISEN FISCHER GmbH
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Besonders eindrucksvoll ist, dass man mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt kommt: vom Kleinstunternehmer bis zu größeren Mittelständlern. Im Vordergrund steht immer das Miteinander, was ich durch ungewöhnliche Veranstaltungen umsetze. Solche Treffen sind Seismographen der wirtschaftlichen und politischen Stimmung und bieten Informationen zu Entwicklungen der Region.
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Michael Heilig, Verbandsbeauftragter in der Wirtschaftsregion Donauries
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Der BVMW bietet mir eine große Gestaltungsfreiheit bei meiner Arbeit. Mit dem BVMW im Rücken können wir in den Regionen sehr viel für die Mittelständler tun, sie miteinander vernetzen und wirkungsvoll unterstützen. Gemeinsam mit BVMW-Unternehmern reiste ich nach Wien zu Treffen mit dem Justiz-, Außen- und Finanzminister von Österreich. Ein beeindruckendes Erlebnis!
Beatrice Brenner, Leiterin des Regionalverbandes Bayerischer Untermain
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Es sind die Beziehungen zu den Menschen, die mich jeden Tag neu motivieren, mein Bestes zu geben. Das größte Erfolgserlebnis in 2015 war für mich die Inbetriebnahme unseres neuen Kundenmanagement-Systems, mit dem wir noch besser die Wünsche und Herausforderungen unserer Mitgliedsunternehmen erfüllen können. Rüdiger Muth, Landesbeauftragter in Hessen
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW serviceorientiert
Veranstaltungen: Netzwerke und Nutzen für Unternehmer Auf über 2.000 Events deutschlandweit vermittelte der BVMW im Jahr 2015 zehntausenden Unternehmern wertvolle Impulse und Informationen. Spitzenreferenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zeigten dem Mittelstand neue Potenziale auf. Zu den regionalen und bundesweiten Formaten zählen Impulsvorträge, Diskussionsrunden, Unternehmens besuche, regionale Fachtreffen, Experten-Foren, aber auch Großveranstaltungen. Einen kleinen Einblick geben die folgenden Veranstaltungen des vergangenen Jahres. Forum Führung ist eine der erfolgreichsten Veranstaltungsreihen des BVMW zum Thema Mitarbeiterführung als Wettbewerbsfaktor. Bundesweit besuchten in diesem Jahr rund 3.200 Unternehmer die etablierte TOP-Veranstaltung für Führungskräfte. Spitzenreferenten wie Prof. Götz Werner, Dr. Reinhard K. Sprenger und René Borbonus gaben den Unternehmern mit auf den Weg, was eine nachhaltige Mitarbeiterführung ausmacht und wie sie im Unternehmensalltag umgesetzt werden kann. Die Veranstaltungsreihe machte in rund 15 Städten an besonderen Orten halt, u. a. in der Citykirche in Mönchengladbach, begleitet durch die Deutsche Telekom und Dell.
Foto: Stefan Wagemanns
Forum Führung
Top-Referent Dr. Reinhard K. Sprenger.
mittelstand DIE MACHER
Fotos: © 2015 mittelstand Die Macher
Von Mönchengladbach bis Dresden: in sechs Städten machte mittelstand DIE MACHER – Die Eventreihe im Jahr 2015 Station. Gemeinsam mit der Deutschen Telekom brachte der BVMW über 3.500 Mittelständlern näher, wie sie von der Digitalisierung profitieren können – Metzger bis zum Maschinenbauer. In Workshops und Vorträgen, z. B. im Borussia-Park Mönchengladbach, gaben Profis praktische Tipps, wie gerade kleinere Unternehmen die Digitalisierung angehen und mit neuen Anwendungen ihren Umsatz steigern können.
Telekom-Manager Dirk Backofen und Jessica Wunder, BVMW-Präsident Mario Ohoven und Internet-Experte Edgar K. Geffroy (v.li.).
mittelstand DIE MACHER im Borussia-Park Mönchengladbach.
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Der BVMW serviceorientiert
Herzenssache Kunde – in der digitalen Welt
Top-Speaker und Bestseller Autor Edgar K. Geffroy.
Impulse und Tipps zur Einführung digitaler Lösungen im eigenen Betrieb erhielten 1.000 Mittelständler bei der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Herzenssache Kunde – in der digitalen Welt“ von Top-Speaker und Bestseller-Autor Edgar K. Geffroy. Der BVMW ging mit seinen Partnern dabei bewusst in Regionen mit wirtschaftsstarken mittelständischen Unternehmen, für die digitale Geschäftsmodelle immer wichtiger werden. Unterstützt wurde die Initiative von den Unternehmen Dell und CEWE Print sowie der digitalen Marketing Agentur MSO Medien.
„Meeting Mittelstand“ Innovation
Wie innovativ ist der deutsche und europäische Energiemarkt? Dazu informierte der BVMW in der Hauptstadtregion Süd Unternehmerinnen und Unternehmer über die Energiewende. Welche Innovationen zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen können, präsentierte u. a. Heinrich Otterpohl, Vorstandsvorsitzender der AEG Industrial Engineering, anhand von Speicherkraftwerken. Dr. Ludger Ackermann von der dc-ce Berlin Brandenburg GmbH zeigte, wie Unternehmen im IT-Bereich Energie sparen können. Nicht weniger beeindruckend der Veranstaltungsort: eine historische Pumpstation, in der ein modernes energiesparendes Stahlrahmenhaus der Firma Stahl, Holz und Stein als Musterhaus steht.
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Nach den praxisnahen Vorträgen zum Energiemarkt habe ich gute Kontakte aus der Energiebranche kennengelernt. Tolle Organisation durch den BVMW in einer schönen Location. Anett Kriska, Leiterin Kooperationen, Ampere AG
Taktvoll führen – „Unternehmen Orchester“
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Was muss Unternehmensführung leisten? Ein Orchester-Seminar der besonderen Art bot 90 Mittelständlern die Gelegenheit, das Zusammenspiel eines professionellen Orchesters aus der Sicht der Musiker sowie der Leitung des Dirigenten zu erfahren. Eingeladen hatte der BVMW Mönchengladbach, der die 40 Musiker der Niederrheinischen Sinfoniker im „Haus Erholung“ während einer Probe zu „Carmen“ besuchte. Das komplexe Zusammenwirken aus Individualität des einzelnen Musikers und der unverzichtbaren Kooperation schafft den harmonischen Zusammenklang.
Mittelstand konzertant: Die Niederrheinischen Sinfoniker beim BVMW-Orchester-Seminar.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW serviceorientiert
„Dein Unternehmen, Deine Zukunft“ – gemeinsam mit dem BVMW hatte Facebook Germany in die Eisbachstudios in München eingeladen. Mehr als 700 Unternehmerinnen und Unternehmer verfolgten die spannenden Fachvorträge rund um die Nutzung des sozialen Netzwerks Facebook als Kommunikationskanal für Unternehmen.
Foto: Facebook
Facebook für den Mittelstand
BVMW und Facebook Germany machen Mittelständler fit für Social Media.
Mittelstandsforum „Social Media“
Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz hatte der BVMW im Saarland eingeladen. Im Fokus: Social Media – so erreichen Sie zielgenau Ihre Kunden. Die Referenten Thorsten Bost, ting Beratungs GmbH und Martin Kirch, Bürgel Wirtschaftsinformationen, zeigten praxisnah auf, wie die Kundenansprache mit Hilfe von Social Media-Plattformen verfeinert werden kann: Facebook, Google+, Twitter & Co. verraten viel über ihre Nutzer.
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Die BVMW-Veranstaltungen sind immer wieder wichtige Termine: geballte Information, kompetente Referenten und interessante Kontakte! Simone Rachel, Abteilungsleiterin Data Management, IANEO Solutions GmbH
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Fit für die Zukunft
Im Jubiläumsjahr lud der BVMW in Stuttgart seine Mitglieder in das Haus der Wirtschaft. Rund 300 Unternehmer kamen, um sich zu informieren, wie sie ihre Firma für die Zukunft fit machen. Ein breites Themenspektrum stand auf der Agenda: von Marketing, über Visualisierung, Mindestlohn, Datenmanagement, Kommunikation der Zukunft, Kundenmanagement über Fördermittel, Digitalisierung, Internationalisierung, Fachkräftemangel, Strategiemanagement hin zu Resilienz. Zur Eröffnung sprachen Dr. Manfred Jagiella (Endress und Hauser) und Arthur Zimmermann (Klett Verlagsgruppe), beide über die Region hinaus bekannte Unternehmer und Mitglieder im BVMW-Bundeswirtschaftssenat.
Networken beim BVMW im Haus der Wirtschaft Stuttgart.
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Der BVMW serviceorientiert
Sommerfest mit Ministerpräsident Reiner Haseloff
Foto: Klaus-Peter Voigt
BVMW-Verbandsbeauftragter Günter Weßlau hatte zum großen Sommerfest in die Lutherstadt Wittenberg eingeladen. Höhepunkt des sommerlichen Unternehmertreffens war die Übergabe der Urkunden an ein Dutzend neuer Mitglieder.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (links), CDU, und BVMW-Vizepräsident Willi Grothe (2. v. re.) überreichen die Urkunden.
Bewegte Zeiten – Herausforderungen managen
Herausforderungen im unternehmerischen Alltag stehen regelmäßig beim Business-Meeting in Niedersachsen im Fokus. 2015 begrüßte der BVMW u. a. Samuel Koch und Maximilian Freiherr von Düring, die auf der Bühne ein nachdenkliches Gespräch über den Umgang mit Krisen und die Besinnung auf das, was im Leben wirklich wichtig ist, führten. Koch, der seinen tragiSamuel Koch (li.) und Max von Düring im nachdenklichen Dialog. schen Unfall beim Wetteinsatz bei „Wetten, dass. . ? “ schwer verletzt überlebte, hat heute einen prall gefüllten Terminkalender, der dem eines Geschäftsmannes ähnelt. Max von Düring berichtete über „Selbstmanagement in bewegten Zeiten“.
MUT: Mittelständischer Unternehmertag Deutschland
Foto: Bertram Bölkow
Mit einer Beteiligung von 4.000 Unternehmern ist der Mittelständische Unternehmertag (MUT) des BVMW in Leipzig der wichtigste Treffpunkt für Inhaber, Gesellschafter, Geschäftsführer, Führungskräfte und Experten des Mittelstands in Mitteldeutschland. Bei 120 Ausstellern und 60 Workshops erhielten die Unternehmerinnen und Unternehmer wertvolle und praxisnahe Informationen für den betrieblichen Alltag.
Treffpunkt des Mittelstands – der MUT des BVMW in Leipzig.
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Der BVMW serviceorientiert
Impulse: Projekte für den Mittelstand Der BVMW engagiert sich in einer Vielzahl von Projekten, um mittelständi schen Unternehmen Hilfestellungen und neue Impulse zur Bewältigung des betrieblichen Alltags zu geben. Dazu zählen auch Projekte von Bundesministerien, an denen sich der BVMW 2015 beteiligte. Betriebliche Gesundheits förderung im Mittelstand
Das Projekt wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. INQA setzt sich seit 2002 für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur entlang der Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen & Kompetenz sowie Chancengleichheit & Diversity ein. Der BVMW engagiert sich überdies als Valuepartner in dem Projekt WelKMU, Hochqualifizierte Migrantinnen und Mi granten für kleine und mittlere Unternehmen, das der INQA-Themensäule Chancengleichheit & Diversity zugeordnet ist. Ziel des Projekts ist es, Studierende und junge Hochschulabsolventen mit Migrationshintergrund als MINT-Fachkräfte, und KMU als attraktive Arbeitgeber unkompliziert miteinander in Kontakt zu bringen.
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Wir wollen auch kleinen Betrieben mit z. B. zehn Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, das Thema Gesundheit in die Firmenkultur zu integrieren, und so einen Beitrag zur Erhöhung der Mitarbeiter zufriedenheit und zur Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität leisten.
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Cornelia Gärtner, Leiterin des Kreisverbandes in der Wirtschaftsregion FrankfurtRheinMain und Repräsentantin der Betriebsnachbarschaft Frankfurt Ostend mit insgesamt 15 teilnehmenden Betrieben
Foto: Albina Tiplyashina von www.colourbox.de
Von 2014 bis Ende 2017 führt der BVMW gemeinsam mit dem Institut für Betrieb liche Gesundheitsförderung das Projekt „GeMit – Gesunder Mittelstand Deutschland“ durch. Während der Projektlaufzeit werden an bundesweit fünf Standorten Konzepte zur überbetrieblichen Gesundheitsförderung in Betriebsnachbarschaften erprobt und in einen Leitfaden überführt. Besonders kleinere Mittelständler mit knappen personellen Ressourcen erhalten so zusätzliche Möglichkeiten zur Förderung der Mitarbeitergesundheit.
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Der BVMW serviceorientiert
Fachkräftesicherung für den Mittelstand
Fachkräfte für den Mittelstand zu begeistern und sie in kleinen und mittleren Unternehmen zu halten, gehört zu den wichtigsten Themen für Unternehmer. Der BVMW arbeitet dazu eng mit dem Institut für Wirtschaft Köln im Rahmen des BMWi-geförderten Projekts KOFA (KompetenzFachkräftesicherung für zentrum Fachkräftesicherung) zusammen. kleine und mittlere Unternehmen
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Die positive Resonanz der zahlreichen Unternehmer zeigt die Wichtigkeit des Themas für den Mittelstand. Wir freuen uns auf die weiteren Veranstaltungen und die Zusammenarbeit mit dem BVMW. Zuzana Blazek, Senior Researcher im Kompetenzfeld Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte, Institut für Wirtschaft Köln
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Im Oktober 2015 startete mit der Auftaktveranstaltung im Filmpark Babelsberg, Potsdam, die Zusammenarbeit bei einer gemeinsamen Roadshow. Gemeinsam mit dem Team Süd der BVMW-Hauptstadtregion ist ein sehr guter Auftakt gelungen. Die zunächst auf fünf Termine angesetzte Roadshow stellt eine Reihe von Instrumenten vor, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sich für die Zukunft aufzustellen und KMU bei der Akquise von Nachwuchskräften zu unterstützen.
Digitalisierung im Mittelstand – Leitung eines Kompetenzzentrums
Im Rahmen der Initiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ fördert das BMWi fünf Kompetenzzentren zur Digitalisierung im Mittelstand. Der BVMW wird als Konsortialführer ab 2016 die Leitung des Kompetenzzentrums in Berlin für drei Jahre übernehmen. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mit dem Demonstrationszentrum soll ein physischer Raum entstehen, der Chancen aufzeigt, zum Ausprobieren digitaler Instrumente einlädt und schrittweise für umfassende Digitalisierungsstrategien qualifiziert. Zur Erschließung neuer Geschäftsfelder im Kontext von Digitalisierung und Industrie 4.0 erhalten KMU mit dem Demonstrationszentrum branchenübergreifend eine bedarfsgerechte Anlaufstelle und fachliche Unterstützung. Die Begleitung durch Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, die seit vielen Jahren auf den Gebieten „Industrie 4.0“, Innovation und Entrepreneurship arbeiten, sichert die Nachhaltigkeit.
Korruptionsprävention im Mittelstand
Der BVMW begleitet als Partner das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Projekt „Risikomanagement der Korruption aus der Perspektive von Unternehmen, Kommunen, Polizei (RiKo)“ bis April 2017. Dazu werden in mehreren BVMWRegionen Praxisworkshops zum Thema „Herausforderung Korruptionsprävention in KMU meistern“ durchgeführt. Speziell kleine und mittlere Unternehmen können sich dort informieren, wie nachhaltige Präventionsstrukturen etabliert und damit Korruption bereits vor ihrer Entstehung verhindert werden kann.
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Der BVMW engagiert und ausgezeichnet
Foto: BillionPhotos.com von fotolia.com
Der BVMW engagiert und ausgezeichnet
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Der BVMW engagiert und ausgezeichnet
Verantwortungsvoller BVMW – Soziales Engagement Der BVMW, seine Stiftung und seine Mitgliedsunternehmen unterstützen bundesweit, aber auch international gemeinnützige Projekte, insbesondere in den Bereichen Ausbildung und Kultur. Das soziale Engagement der wohltätigen Initiativen und Aktionen des Verbandes ist vielfältig und vielzählig. Zu den geförderten Projekten zählen die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe von Liz Mohn, die Felix Burda Stiftung mit Prof. Dr. Hubert Burda und in den vergangenen Jahren die Stiftung UNESCO. Eine kleine Auswahl zeigt die Vielfalt:
Beiträge zur Integration
Werkstätten, in denen geistig und körperlich benachteiligte Menschen arbeiten, sind häufig auf eine enge Kooperation mit dem regio nalen Mittelstand angewiesen. Zahlreiche kleine und mittlere Betriebe betrauen dabei soziale Werkstätten mit Aufträgen und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Integration. Die Unterstützung dieser Einrichtungen wird damit zu einem Gewinn für alle Beteiligten. BVMW-Unternehmer in den Werkstätten in Melle. Zusätzlich nutzen BVMW-Beauftragte die räumlichen Angebote sozialer Einrichtungen und Werkstätten für Veranstaltungen mit Entscheidern aus dem Mittelstand. Auf diesem Weg lernen mittelständische Inhaber und Geschäftsführer die gemeinnützigen Organisationen aus erster Hand kennen und schätzen.
Foto: Marcus Steinbrücker
Golfen und Gutes tun
Golf Charity – Übergabe der Schecks beim 1. FSV Mainz 05.
Golfen für einen guten Zweck: Der BVMW organisiert regelmäßig Golf-Charity-Turniere. Ein Beispiel ist die BVMW-EWR-Golftrophy in der Region Rheinhessen-Nahe. Dieser Event ist ausgesprochen beliebt, da durch den Team-Modus auch Laien ohne Platzreife auf das heilige Grün dürfen. Die Geldeinnahmen durch Startgelder, Sponsorenbeiträge, Tombola und eine große Versteigerung werden für gemeinnützige Zwecke gespendet.
Kultur gestalten
Der BVMW engagiert sich für eine nachhaltige Unternehmenskultur und Integration.
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Der BVMW im Nordwestmünsterland und im Kreis Steinfurt verleiht den „Taktstock des münsterländischen Mittelstands“. Die nominierten Firmen haben sich durch besonderes soziales Engagement im Rahmen von nachhaltiger Unternehmenskultur, insbesondere im Bereich Integration verdient gemacht. Das Rahmenprogramm wird von den Musikschulen dieser Region gestaltet. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des BVMW mit dem Kulturforum Steinfurt und den Wirtschaftsförderungen der Kreise Steinfurt und Borken.
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Der BVMW engagiert und ausgezeichnet
Flüchtlingsstrom: Ursachen bekämpfen, Perspektiven schaffen! Seit einigen Jahren unterstützt der BVMW Ausbildungsprojekte in Afrika, wie zum Beispiel das Ausbildungszentrum in Nabelin, Burkina Faso. Ziel ist es, den Menschen vor Ort eine Perspektive zu geben, die lokale Wirtschaft zu stärken und damit die Menschen von einer riskanten Flucht nach Europa abzuhalten. Mit der Unterstützung der YOU Stiftung – Bildung für Kinder in Not – setzt der BVMW aktuell genau dort an, wo die Ursachen für die Flucht nach Europa liegen. Durch die Förderung des visionären Vorzeige-Projekts „Baraka: Vom Slum zum autarken Stadtteil für die Welt“ ist der BVMW genau dort aktiv, wo die Not groß und Hilfe notwendig ist. In der senegalesischen Hauptstadt Dakar wandelt die YOU Stiftung den Slum Baraka in einen autarken Stadtteil mit Perspektiven um. Die Bewohner werden angelernt, einen Teil der Arbeiten selbst auszuführen und so unmittelbar in den Aufbau ihres Dorfes eingebunden. Eine neue Ausbildungsstätte wird den Bewohnern neue Perspektiven geben und trägt zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft bei. Baraka soll sich in den nächsten Jahren zum Vorzeigeviertel in Dakar entwickeln. Das Modell-Projekt soll weltweit zeigen, wie ein Armenviertel zu einem Ort der Zukunft wird. Schließen Sie sich der Initiative an und leisten Sie einen wirksamen Beitrag, damit Menschen in Afrika eine lebenswerte Zukunft erhalten!
Noch herrschen in Baraka katastrophale Zustände.
Die Bewohner Barakas leben unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Fotos: YOU Stiftung
Spendenkonten der YOU Stiftung für Baraka IBAN: DE 72 300 400 00 0 34 80 100 00 BIC: CO BA DE FF Kreditinstitut: Commerzbank
IBAN: DE 6850 1203 8300 1250 8933 BIC: DELBDE33XXX Kreditinstitut: Bethmann Bank AG
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Der BVMW engagiert und ausgezeichnet
Ausgezeichnet! Unser Verband ehrt jedes Jahr mittelständische Unternehmerpersön lichkeiten für ihre herausragenden Leistungen, sie sind Vorbild und Vorreiter für Wirtschaft und Gesellschaft. Auch 2015 verlieh der BVMW den Deutschen Mittelstand Media Award, das Prädikat Unternehmer/in des Jahres und weitere Auszeichnungen.
Foto: Michael Königs
Deutscher Mittelstand Media Award 2015
Preisträgerin: Gabriele Fischer, brand eins Chefin.
In der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin verlieh der BVMW den Deutschen Mittelstand Media Award 2015 an Gabriele Fischer, Gründerin und Chefredakteurin des Wirtschafts magazins „brand eins“. Mario Ohoven würdigte ihre Arbeit: „Gabriele Fischer steht für kreativen Qualitätsjournalismus. Sie hat ein Herz für den Mittelstand und lebt unternehmerische Werte.“ Brigitte Zypries, Staatssekretärin im BMWi und Spitzenpolitikerin mit großem Engagement für den Mittelstand, hielt die Laudatio. Mit dem Deutschen Mittelstand Media Award zeichnet der BVMW jährlich einen Journalisten aus, der crossmedial in Print, Radio, TV, Online und Social Media arbeitet und den Mittelstand in besonderer Weise würdigt. Mitglieder der hochkarätigen Expertenjury sind: Kulturstaatsminister a. D. Prof. Dr. Bernd Neumann (Jury-Vorsitzender), Michael Backhaus, Stefan Baron, Klaus Bresser, Hans Demmel, Prof. Dr. Jo Groebel, Manfred Hart, Dr. Michael Inacker, Helmut Markwort, Tatjana Ohm, Mario Ohoven und Prof. Dr. Helmut Thoma.
Unternehmer/in des Jahres 2015
Foto: Michael Voigt
Mit der Auszeichnung „Unternehmer des Jahres“ werden in den Ländern und Regionen Mittelständler für ihre Leistungen geehrt. Im Rahmen des 22. Thüringer Wirtschaftsballs wurde unter Schirmherrschaft von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (DIE LINKE) Rosemarie Züge-Gutsche, Inhaberin der Brendel’s Buchhandlung Gera, ausgezeichnet. Der Ehrenpreis für sein Lebenswerk ging an Hans-Ulrich Batzke, Seniorchef der RSB Rudolstädter Systembau GmbH. In Nordrhein-Westfalen wurde die Unternehmerin Margrit Fooke-Achterrath geehrt. Unternehmer des Jahres: Rosemarie Züge-Gutsche und Hans-Ulrich Batzke.
Beste Unternehmensnachfolge
Die Unternehmensnachfolge rechtzeitig regeln – das ist für viele mittelständische Unter nehmer ein schwieriger, emotionsgeladener Prozess. Um auf die Bedeutung rechtzeitiger Führungswechsel aufmerksam zu machen, vergibt der BVMW in der Region BremenOldenburg-Nordwest alle zwei Jahre einen Preis für die beste Nachfolgeregelung. Der Preis ging 2015 an das Unternehmen W. Kruse GmbH, Glas-und Gebäudereinigung. Florian Kruse, Dipl.-Wirtschaftsingenieur, übernimmt die Nachfolge von seinem Vater Wolfgang Kruse.
Foto: Michael Ihle
Gesundes Mecklenburg-Vorpommern
Auszeichnung für das Unternehmen W. Kruse.
In Rostock hat der BVMW in 2015 den Gesundheitspreis verliehen. Ausgezeichnet wurde die Cortronik GmbH Rostock-Warnemünde. Mit dem Gesundheitspreis werden Unternehmer persönlichkeiten geehrt, die in ihren Unternehmen das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) erfolgreich eingeführt haben und zeigen, wie wirtschaftlicher Erfolg und Gesundheit vereint sind.
Foto: Michael Tinnefeld
Diesel Medaille
Verleihung: Ministerpräsident a. D. Dr. Edmund Stoiber, Prof. Dr. Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, und BVMW-Präsident Mario Ohoven.
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Seit über 60 Jahren werden mit der Diesel Medaille erfolgreiche Erfinder und Innovationsförderer ausgezeichnet. Die über 400 Preisträger, darunter immer mehr Mittelständler, spiegeln die enorme Innovationskraft unseres Landes wider. Das Deutsche Institut für Erfindungswesen, das Deutschlands ältesten Innovationspreis vergibt, gehört der Mittelstandsallianz des BVMW an.
Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW vorgestellt
Foto: Steffen Hรถft
Der BVMW vorgestellt
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Der BVMW vorgestellt
Der BVMW in Kürze Seit seiner Gründung vor 40 Jahren hat sich der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e. V. (BVMW) zur stärksten Kraft des freiwillig organisierten Mittelstands in Deutschland entwickelt. Er macht sich stark für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland, Europa und der Welt. Branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig bündelt der BVMW die Interessen des Mittelstands und vertritt erfolgreich die Anliegen der Unternehmen in Politik und Verwaltung: für mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen.
Grafik: BVMW
Im Jahr 2015 blickt der BVMW auf 40 Jahre erfolgreiche Arbeit für den Mittelstand zurück. Der Verband vertritt heute in seiner Mittelstandsallianz rund 270.000 Unternehmen mit über neun Millionen Mitarbeitern. Mit rund 300 Repräsentanten vor Ort steht der BVMW täglich im Austausch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern und erarbeitet individuelle Problemlösungen dank individueller Betreuung. Die Verbandsvertreter haben jedes Jahr über 700.000 direkte Kontakte zu mittelständischen Unternehmen in ihren Regionen. Für seine Mitglieder ist der Verband weltweit auf allen wichtigen Wachstumsmärkten mit eigenen Auslandsbüros präsent und bietet vielfältige Serviceleistungen. Ausgangspunkt für die erfolgreiche Arbeit ist die Bundesgeschäftsstelle im politischen Zentrum Berlins.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Der BVMW vorgestellt
Richtungsweisend: Der Vorstand
Mario Ohoven Präsident Vermögensverwaltung
Foto: Carsten Meissner
Seit mehr als 17 Jahren steht mit Mario Ohoven eine international bekannte und überaus erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeit an der Spitze des BVMW. Seitdem er 1998 erstmals in das Ehrenamt gewählt wurde, hat sich die Mitgliederzahl mehr als verdreifacht, die Anzahl der Geschäftsstellen des Verbandes stieg von rund 70 auf 300. Der BVMW ist heute ein gefragter Gesprächspartner der Politik, sowohl in Berlin, Brüssel als auch auf kommunaler und internationaler Ebene.
Foto: Thomas Imo
Dem Vorstand des BVMW gehören erfahrene und erfolgreiche mittel ständische Unternehmer an. Sie geben dem BVMW die Richtung vor und prägen die Weiterentwicklung des Verbandes entscheidend.
Dr. Hans-Michael Pott Vizepräsident Anwaltskanzlei Sernetz Schäfer
Foto: Annette Wandel
Willi Grothe Vizepräsident Calvörder Bau GmbH
Dr. Jochen Leonhardt ST Treuhand Lincke & Leonhardt KG
Dr. Walter Niederstätter Kalle GmbH
Arthur Zimmermann Ernst-Klett AG
Foto: Annette Wandel
Jens Bormann buw Holding GmbH
Foto: KALLE
Dr. Helmut Baur Binder-Optik GmbH
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Der BVMW vorgestellt
Spitzenunternehmer: Der Bundeswirtschaftssenat Dem Bundeswirtschaftssenat gehören über 200 herausragende Unternehmerpersönlichkeiten an, davon zahlreiche Marktführer im nationalen und internationalen Vergleich, sowie international renommierte Wissen schaftler, darunter drei Nobelpreisträger. Namen wie Regine Sixt, Prof. Dr. Hermann Bühlbecker (Lambertz) oder Friedhelm Runge (EMKA) stehen für erfolgreiches Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung. Die Unternehmen der Senatsmitglieder erzielen einen Umsatz von insgesamt 98 Milliarden Euro und beschäftigen rund 1,1 Millionen Mitarbeiter. Die regelmäßigen Treffen des Bundeswirtschaftssenats dienen dem Austausch auf höchstem Niveau. Wiener Gespräche: Zu Gast bei der österreichischen Bundesregierung
Foto: Ashraf Mahmoud
Vier Bundesminister der österreichischen Regierung haben eine Delegation des Bundeswirtschaftssenats in Wien empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Außenminister Sebastian Kurz, Finanzminister Dr. Hans-Jörg Schelling, Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter standen europäische Herausforderungen der Wirtschaft. Gemeinsam mit dem österreichischen Bundesminister für Europa, Inte gration und Äußeres, Sebastian Kurz, diskutierten sie die Flüchtlingsproblematik. Kurz und Ohoven warnten vor einer drohenden Überforderung Europas durch den Flüchtlingszustrom. Einvernehmen bestand ebenfalls in der Kritik am Freihandelsabkommen TTIP.
Beim österreichischen Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, Sebastian Kurz (Mitte).
Foto: Hojabr Riani
Ehrung für Oscar-Preisträger Klaus Maria Brandauer
Mario Ohoven überreicht die Urkunde über die Senatorenwürde an Oscar-Preisträger Prof. Klaus Maria Brandauer.
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Mit der Verleihung der Ehrenwürde des Senators an Oscar-Preisträger Klaus Maria Brandauer hat der BVMW den weltbekannten Bühnenund Filmschauspieler im Düsseldorfer Goethe-Museum ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Mario Ohoven dessen überragendes künstlerisches Wirken und sein gesellschaftliches Engagement hervor: „Prof. Brandauer repräsentiert in beispielhafter Weise die Werte des Wirtschaftssenates, zum Beispiel eine an der Humanität orientierte ökosoziale Marktwirtschaft, von dem Gedanken getragen, dem Gemeinwohl zu dienen und den Armen zu helfen.“ Zu den hochrangigen Ehrengästen des Festabends gehörten neben den Senatoren, wie H.-D. Kettwig (Enercon), Dr. H. Bühlbecker (Aachener Printen), K.-J. Gerdum (MEWA Textil), F. Runge (EMKA), A. Zimmermann (KlettVerlag), J. Klüh (Klüh Service) und viele mehr, der Vize-Präsident des Club of Rome, Prof. Dr. E. U. Freiherr von Weizsäcker und Prof. Dr. M. Casasco, Präsident des größten italienischen Unternehmerverbandes.
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Der BVMW vorgestellt
Einen Blick hinter die Kulissen konnte eine Delegation des Wirtschaftssenats bei MEWA Textil-Service im Werk Rodgau werfen. Vorstand Klaus-Jürgen Gerdum stellte das an 42 Standorten in Europa tätige Unternehmen mit knapp 5.000 Mitarbeitern vor. Bei einer Führung durch das Werk erhielten die Senatoren eine Vorstellung davon, welch ausgeklügeltes System hinter dem MEWA-Textilmanagement steckt. Dem schloss sich ein hoch karätiges Expertenforum rund um Erbschaftsteuer und Unternehmensnachfolge an, das Michael Keller, Wirtschaftssenator und Geschäftsführer von Keller & Coll., in Frankfurt Gravenbruch organisiert hatte.
Foto: Dirk Beichert BusinessPhoto
Textilmanagement weltweit
MEWA-Textil-Vorstand Klaus-Jürgen Gerdum und Mittelstandspräsident Mario Ohoven.
Europas größter Windkrafthersteller Enercon lud den Bundeswirtschaftssenat zur feierlichen Eröffnung des Energie-Effizienz-Zentrums (EEZ) im ostfriesischen Aurich ein. Begrüßt wurden die Unternehmer durch Enercon-Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. Ein Highlight des Tages war der Austausch mit Ehrengast Rainer Wieland, Vizepräsident des Europaparlaments, und Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Landes Niedersachen. Die Unternehmer besuchten neben dem EEZ auch das Entwicklungszentrum und die Produktionshallen von Enercon.
Foto: Ute Müller
Mit Windkraft voran
Hans-Dieter Kettwig, Geschäftsführer der Enercon GmbH, Minister a. D. Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, BVMW-Bundesgeschäftsführer, Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Rainer Wieland, Vizepräsident des Europä ischen Parlaments, begrüßten die BVMW-Spitzenunternehmer.
Glanzlichter und Gala
Foto: Jörg Carstensen
Kulturelle Highlights standen zum Jahresausklang auf dem Programm des Bundeswirtschaftssenats in Berlin. Bei einer Führung von Inhaber Jörg Woltmann durch die 1763 gegründete Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM) konnten sich die Vorzeigeunternehmer von der erlesenen Qualität der weltweit begehrten KPM-Erzeugnisse überzeugen. Einen intellektuellen Höhepunkt stellte der Vortrag des Präsidenten der Hebräischen Universität Jerusalem, Prof. Dr. Menahem Ben-Sasson, über For- Der Bundeswirtschaftssenat in der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin. schung und Innovation in Israel dar. Einem Empfang in der Botschaft Frankreichs durch Botschafter S. E. Philippe Étienne schloss sich ein Galaabend im Ritz-Carlton an. Dirigent und Managementcoach Christian Gansch zeigte überraschende Parallelen zwischen Unternehmens- und Orchesterführung auf.
Rainer Bilgeri, Tech Industrie-Service GmbH Thomas Borst, ebm Papst Mulfingen GmbH & Co. KG Klaus Maria Brandauer Oliver Kastalio, Rodenstock GmbH
Foto: Jörg Carstensen
Für herausragende unternehmerische Leistungen verlieh der BVMW 2015 die Würde des Ehrensenators an:
Israel, Land der Innovationen: Präsident der Hebräischen Universität Jerusalem, Prof. Dr. Menahem Ben-Sasson.
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Vermittelnd: Politischer Beirat „
Der Politische Beirat erhält vom BVMW Informationen über den unternehmerischen Mittelstand aus erster Hand. Ihm gehören erfahrene, hochrangige Persönlichkeiten des politischen Lebens an, die sich in besonderer Weise für den Mittelstand in Deutschland engagieren. Hier die aus ihrer Sicht wichtigsten Herausforderungen des Mittelstands für 2016.
Die Digitalisierung verändert vor allem die Arbeitswelt. Die Verknüpfung von technischen Fähigkeiten mit digitalen Anwendungsmöglichkeiten soll die Politik den Unternehmen nicht abnehmen; das kann die Wirtschaft selber besser. Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass wir vor allem die Chancen der Digitalisierung nutzen. Carpe diem!
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Thomas Strobl, CDU, MdB, stellv. Bundesvorsitzender der CDU, Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg
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2016 wird ein entscheidendes Jahr für den deutschen Mittelstand, denn viele globale Unsicherheiten werden auf die Märkte Einfluss nehmen. Zusätzlich gilt es, die bleibeberechtigten Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. Gerade aber für den Mittelstand sehe ich hier mehr Chancen als Risiken.
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Dagmar Wöhrl, CSU, MdB, Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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Der deutsche Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Hier entstehen neue Arbeitsplätze, hier wird durch qualifizierte Berufsausbildung dem Fachkräftemangel entgegengewirkt. Der BVMW ist als führende Interessenvertretung des Mittelstands gefragter Gesprächspartner der Politik.
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Foto: Die Linke im Bundestag
Hubertus Heil, SPD, MdB, stellv. Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
Auch vor dem Mittelstand machen die Weltprobleme wie Krieg, Hungertod, Not und Leid und die daraus resultierenden zahlreichen Flüchtlinge nicht halt. Der Mittelstand muss versuchen, seinen Einfluss auf die Politik zu vergrößern, eigentlich müsste er größer sein als der der Banken und Konzerne. Apropos Banken, der Mittelstand wird sich stärker damit beschäftigen müssen, woher das Geld für notwendige Investitionen kommen soll.
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Dr. Gregor Gysi, Die Linke, MdB, langjähriger Vorsitzender der Linksfraktion
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Ich sehe drei Themenbereiche im Mittelpunkt: die Digitalisierung mit ihrem Potenzial, Ökonomie und Ökologie weiter zu verknüpfen. Die Schaffung einer Gründerkultur, denn die Gründer von heute sind die Unternehmer von morgen. Und schließlich eine breitangelegte Bildungsoffensive, um auf den Fachkräftemangel, aber auch die Flüchtlingssituation angemessen reagieren zu können.
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Cem Özdemir, Bündnis 90/Die Grünen, MdB, Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
Mittlere und kleinere Unternehmen werden sich 2016 in einem schwierigen politischen und gesellschaftlichen Umfeld behaupten müssen, nicht nur ökonomisch. Es ist eine neue internationale Unübersichtlichkeit, und auf der nationalen Ebene immer mehr Versuche, die bisher erreichte Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt rückabzuwickeln. Es ist höchste Zeit, wieder an die Grundlagen von Marktwirtschaft und unternehmerischem Mut zu erinnern.
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Dr. Wolfgang Gerhardt, FDP, Staatsminister a. D., Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
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Zu den Hauptaufgaben der deutschen Politik im Jahre 2016 gehört die Integration der vielen Flüchtlinge, die inzwischen in Deutschland leben. Ich bin sicher, dass wieder einmal in einem wichtigen Politikfeld der deutsche Mittelstand Hervorragendes leisten wird. Ohne ihn werden wir auch in diesem Bereich die vor uns liegenden Probleme nicht lösen können. Otto Bernhardt, CDU, ehemaliger Staatssekretär, Politik- und Unternehmensberater
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Der BVMW vorgestellt
Wissenschaftlicher Beirat: Topökonomen für den BVMW Neben dem Politischen Beirat flankiert seit 2015 der Wissenschaftliche Beirat die Arbeit des BVMW. Der Verband konnte exzellente Experten um den Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institute und ehemaliger Chef der Wirtschaftsweisen, gewinnen. Sie stehen Präsidium, Vorstand und Bundesgeschäftsführung des Verbandes beratend zur Seite. Zentrale Themenfelder des Beirats sind die zukünftigen nationalen und internationalen wirtschaftswissenschaftlichen Aufgaben, denen sich die deutsche Volkswirtschaft stellen muss. Diese reichen von den Auswirkungen der Einwanderung auf den deutschen Arbeitsmarkt über die Digitalisierung des Mittelstands, die Sicherung des Innovationsstandortes Deutschland bis hin zur Zukunft des Sozialstaats.
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats, Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup (Mitte), mit Mario Ohoven und BVMW-Bundesgeschäftsführer Prof. Dr. Wolfgang Reinhardt, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats (re.).
Weitere Mitglieder des Beirates sind:
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaft an der AlbertLudwigs-Universität Freiburg im Breisgau und an der Universität Bergen (Norwegen) Prof. Michael C. Burda Ph. D., US-amerikanischer Makroökonom und Professor an der Humboldt-Universität Berlin Hermann Binkert, Geschäftsführer des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-CONSULERE, Staatssekretär a. D. in der Thüringer Staatskanzlei Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Bundesgeschäftsführer BVMW, Minister a. D.
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Als Beisitzer gehören dem Wissenschaftlichen Beirat an: Dr. Jochen Leonhardt, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Vorstandsmitglied im BVMW, und Arthur Zimmermann, Aufsichtsrat der Ernst Klett AG, Vorstandsmitglied im BVMW. Berater des Beirates ist Prof. Dr. Michael Vogelsang, Fachdozent für Volkswirtschaftslehre.
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Ausblick
2016: Durchstarten zum digitalen Mittelstand Auch für den deutschen Mittelstand gilt die alte Weisheit: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. In diesem Sinne muss 2016 für die Mittelständler das Jahr des digitalen Durchbruchs werden. Denn auf dem Weg ins digitale Zeitalter hat Deutschland gegenüber seinen globalen Konkurrenten schon viel wertvolle Zeit verloren. So räumten zwei Drittel der Unternehmer in einer Studie ein, das Thema Digitalisierung sei bislang im Mittelstand nicht ausreichend angekommen. Hier sind Politik und Wirtschaft gefordert. Der Gesetzgeber muss steuerliche Anreize für Wagniskapital schaffen, sonst hat Venture Capital als Finanzierungsform hierzulande keine Chance. Und Deutschland braucht eine steuerliche Förderung von F&E-Investitionen, wie es 24 von 34 OECD-Staaten vormachen. Dafür wird sich unser Verband 2016 gegenüber der Politik stark machen. Wir stellen aber nicht nur Forderungen, sondern gehen mit gutem Beispiel voran. Vom BVMW sind wichtige Impulse für den Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung mit dem Schwerpunkt Digitale Bildung zu erwarten: Verband und Mittelstandsallianz werden bei der zentralen Plattform „Digitalisierung in Bildung und Forschung“ durch Mario Ohoven vertreten. Zudem wirkt unser Verband in allen Arbeitsgruppen mit. Sichtbaren Ausdruck wird die digitale Vorreiterrolle des BVMW im Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 „KommIT Berlin“ finden, das im Frühjahr 2016 startet. Der BVMW erhielt dafür in einer öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag des Bundeswirtschaftsministeriums.
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Natürlich setzt sich der BVMW auf allen Gebieten für mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen ein. Die Senkung der Steuer- und Abgabenlast bleibt auf der Agenda. Mit einem Anteil von 36,1 Prozent am BIP liegt Deutschland unverändert über dem OECDSchnitt. Zudem drohen neue Einschränkungen der unternehmerischen Freiheit bei Zeitarbeit und Werkverträgen. Dagegen werden wir uns zur Wehr setzen. Damit 2016 ein erfolgreiches Jahr für den Mittelstand, für unser ganzes Land wird.
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Anno 2015 | Erfolge 2015. Impulse 2016.
Gemeinsam. Stark. Für die Zukunft.
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