05 / 2017 | Oktober / November 2017 | 4,90 Euro
Berufliche Bildung stärken
e für Preisvorteil glieder: BVMW-Mit
bis zu 41,5% Nachfalharzseusgen bei Firmen Seite 68/69
Versäumnisse der GroKo – Aufgaben für die neue Bundesregierung Seite 8
Berufliche Bildung stärken Seite 32
Rekrutieren Sie mobil! Seite 38
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Für einen bildungspolitischen Kurswechsel
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ildung gehörte gerade im Wahlkampf zu den Lieblingsthemen der Politiker. Der edle Wettstreit, welche Partei am meisten für die Schulen und Hochschulen tut, reduziert sich in der Regel auf die simple Frage: Wer bietet mehr? Verlangten beispielsweise die Grünen zehn Milliarden Euro zusätzlich für die Sanierung der Schulen, legten die Liberalen noch eine Milliarde drauf. Da konnte sich SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz natürlich nicht lumpenlassen und versprach zwölf Milliarden Euro extra – nach dem Wahlsieg, versteht sich.
dritte Betrieb seine Lehrstellen nicht mehr besetzen, jeder zehnte Firmenchef bekommt nicht einmal mehr eine Bewerbung.
Sicher, solange mancherorts Schulgebäude verrotten und viele Klassenzimmer noch immer in der „Kreidezeit“ verharren, muss in die Ausstattung investiert werden. Mit Geld allein ist es jedoch im Bildungsbereich nicht getan. Entscheidend sind die richtigen Ziel- und Weichenstellungen im System. Nach dem Pisa-Schock im Jahr 2001 kannte die Bildungspolitik nur ein Ziel – mehr Abiturienten und mehr Hochschulabsolventen. Dass dies nur um den Preis einer Nivellierung des Niveaus zu erreichen war, ist evident. Gott hat nun einmal nicht nur Hochbegabte erschaffen.
Auch die Mobilität der Lehrlinge lässt zu wünschen übrig. Während es in Süddeutschland deutlich mehr Plätze als Kandidaten gibt, ist es etwa in Berlin umgekehrt. Auf den naheliegenden Gedanken, die Ausbildung in einem anderen Bundesland zu absolvieren, kommen die unversorgten Bewerber offenbar nicht.
Foto: Thomas Imo
Das eigentliche Problem liegt woanders. Die Fixierung auf Abitur und Diplom ging und geht einher mit einer Geringschätzung der beruflichen Bildung. Oder anders gesagt: der Abiturient ist alles, der Azubi gilt nichts. Allerdings nur im eigenen Land, denn das deutsche Modell der dualen Ausbildung ist längst zu einem weltweiten Exportschlager geworden. Kein Wunder, dass immer mehr Schulabgänger ein Studium der Ausbildung vorziehen. Zudem bekommen unsere Unternehmen die Folgen der demografischen Entwicklung zunehmend zu spüren. Derzeit gibt es über alle Lehrjahre hinweg 1,32 Millionen Azubis in Deutschland, ein Rekordtief. Zum Beginn des neuen Lehrjahrs am 1. September blieben 179.000 Lehrstellen unbesetzt. Inzwischen kann jeder
Vielen Azubis mangelt es zudem an Flexibilität. Ihr Interesse konzentriert sich auf eine Handvoll Berufe. Ein Viertel aller in diesem Jahr neu abgeschlossenen Verträge entfällt auf fünf Ausbildungsgänge: Bei den männlichen Jugendlichen steht der Kraftfahrzeugmechatroniker in der Gunst ganz oben, bei den weiblichen Azubis die Kauffrau für Büromanagement.
Deutschland braucht heute dringender denn je einen radikalen Kurswechsel in der Bildungspolitik. An die Stelle einer falsch verstandenen Akademisierung muss die Rückbesinnung auf den Wert der praxisnahen dualen Ausbildung treten. Zudem gehört die föderale Zuständigkeit in der Bildung auf den Prüfstand. Mit der Schule von gestern werden wir in der (digitalen) Welt von morgen scheitern.
Mario Ohoven
EDITORIAL
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Mario Ohoven Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Europäischer Mittelstandsdachverband European Entrepreneurs (CEA-PME), Herausgeber „DER Mittelstand.“
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INHALT
DER Mittelstand. | 5 | 2017
POLITIK
6 Deutschland-News
„Wir sind nicht die Melkkuh der Politik“
28 Australien und Deutschland – Partner in Politik und Wirtschaft
SCHWERPUNKT
31 Mittelstand setzt auf Bildung
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32 Berufliche Bildung stärken 34 „Wenn alle Abitur haben, dann hat niemand Abitur“ 36 Schulfach Wirtschaft und das föderalistische Chaos 37 Schule auf dem Prüfstand 8 Versäumnisse der GroKo – Aufgaben für die neue Bundesregierung 10 „Wir sind nicht die Melkkuh der Politik“ 12 Der Diesel – ein Auslaufmodell? 14 “Wertschöpfung im Land halten“ 16 Ordnungspolitische Wende in NRW
38 Unternehmen suchen dringend Mitarbeiter 40 Ohne digitale Bildung keine digitale Transformation 41 Aus- und Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt „Wenn alle Abitur haben, dann hat niemand Abitur“
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18 Chancengeber Mittelstand – Erfolgreiche BVMWBundestagung 20 Mittelstandspräsident im Dialog 22 Europa-News 24 Welcome to the USA 26 Business in Amerika Best practice Ausund Weiterbildung
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42 Best practice Ausund Weiterbildung 44 Alleinerziehende im Mittelstand – ein Erfolgsmodell 46 Der Weg zum guten Azubi 47 Bildung in Not – alle in Not 48 Bildung hoch, Steuern sparen 49 Jobmesse mal ganz anders
DER Mittelstand. | 5 | 2017
INHALT
Der Diesel – ein Auslaufmodell?
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52 Weiterkommen mit Weiterbildung 54 Impulsgeber BVMW: Mobile Menschen. Mobiles Europa. 56 Alternative: internationale Fachkräfte 57 Bildung in Zahlen
SERVICE
80 BVMW-Veranstaltungskalender
BVMW
82 News 84 Weltneuheit aus Bremen
Punkten mit Tradition und Qualität
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58 News 60 Willkommen an Bord
62 Zum Unternehmer geboren? 64 Der Wechsel kommt
86 Der Wald, das beste Fitnessstudio
66 Muss die Inkasso Branche zittern?
88 Punkten mit Tradition und Qualität
67 Wie tickt der Kunde?
90 Maritime Mode
70 Neue Mitarbeiter gesucht?
92 Intelligent und dynamisch – der neue BVMW-Internetauftritt
72 Energieoptimierung leicht gemacht 73 Globale Produktstrategie 74 Finanzkolumne „Über Ihr Geld“ Enteignung der Sparer 75 Richtiges Mahnen beim Zahlungsverzug
92 Impressum
KULTUR
96 „Ängstlichkeit ist ein schlechter Berater“ 98 Unordnung kommt von alleine
76 Mitarbeiterbeteiligung in KMU: warum nicht? 77 Kleine Helfer 78 Buchtipps
Diese Ausgabe erhalten Sie zusammen mit DMM Der Mobilitätsmanager, dem führenden Fachmagazin für Unternehmensmobilität. Lesen Sie hier das Interview mit Mittelstandspräsident Mario Ohoven (Seite 14).
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Deutschland-News Solidaritätszuschlag und Erbschaftsteuer jetzt abschaffen! Die Bundesregierung verzeichnet einen Finanzierungsüberschuss in ungeahnter Höhe. Dies geht aus der Meldung des Statistischen Bundesamtes, nach der der Staat im ersten Halbjahr 2017 einen Rekordüberschuss von 18,3 Milliarden Euro erzielt hat, klar hervor. Damit kann die neue Bundesregierung den Solidaritätszuschlag sofort und ersatzlos streichen. Der Soli belastet die Steuerzahler allein in diesem Jahr mit 17,6 Milliarden Euro. Eine um diesen Betrag gesenkte Abgabenlast wäre zu Beginn der neuen Legislaturperiode ein starkes Signal der Politik an die Leistungsträger und den Mittelstand für mehr Innovationen, Investitionen und Wachstum in Deutschland. Ein nicht minder starkes Signal wäre die Abschaffung der Erbschaftsteuer. Mit einem laut Statistischem Bundesamt 5,7 Milliarden Euro niedrigen Aufkommen im Jahr 2016 erbringt die Erbschaftsteuer weniger als ein Prozent des Gesamtsteueraufkommens – bei einem unverhältnismäßig hohen Erhebungsaufwand von geschätzt bis zu 50 Prozent. Durch die Streichung der Steuer würden nicht nur mittelständische Unternehmen profitieren, sondern auch Steuerbehörden von unnötiger Bürokratie befreit. Die Abschaffung ist die einzige verfassungsrechtlich saubere Lösung, um kleine und mittelständische Unternehmen beim schwierigen Generationenübergang zu entlasten, ohne Arbeitsplätze zu gefährden. In dieser für viele Mittelständler überlebenswichtigen Frage darf eine neue Bundesregierung nicht auf stur schalten und weitere vier Jahre blockieren.
Deutscher Handel mit Rekord-Überschuss
Das zweite Jahr in Folge wird Deutschland 2017 das Land mit dem weltweit größten Überschuss in der Leistungsbilanz. Laut ifo-Institut wird die deutsche Volkswirtschaft mit erwarteten 285 Milliarden US-Dollar vor China mit 190 Milliarden US-Dollar und Japan mit rund 170 Milliarden US-Dollar weltweit die Nummer 1. Der Überschuss Deutschlands ist vor allem auf den Warenhandel zurückführen. Haupttreiber war die Nachfrage aus dem Euroraum, den restlichen EU-Ländern sowie den USA. Transfer-Zahlungen an das Ausland, beispielsweise an internationale Organisationen, dämpften den Überschuss um 27 Milliarden Euro. Dämpfende Wirkung entfalten auch die Energiepreise. So sind die Preise für importiertes Erdöl und Erdgas trotz der Aufwertung des Euro höher als noch im Vorjahr.
Arbeitskosten ziehen an In Deutschland sind die Arbeitskosten je geleistete Stunde im Zeitraum vom 2. Quartal 2016 bis zum 2. Quartal 2017 kalenderbereinigt um 2,3 Prozent gestiegen. Für das erste Quartal 2017 liegen für alle EU-Mitgliedstaaten Ergebnisse vor. Danach verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent. In der gesamten EU betrug der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in diesem Zeitraum 1,7 Prozent. Gegenüber unserem Hauptkonkurrenten Frankreich, das mit 1,2 Prozent unterdurchschnittlich zulegte, verlor Deutschland damit weiter an preislicher Wettbewerbsfähigkeit. Noch stärker verschlechterte sich Deutschlands Position gegenüber Finnland (- 2,7 Prozent), den Niederlanden (- 0,1 Prozent) und Luxemburg (- 0,1 Prozent), Länder in denen die Arbeitskosten sogar sanken.
Insolvenzen leicht rückläufig Im ersten Halbjahr 2017 gingen die Unternehmensinsolvenzen um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Von den von den Amtsgerichten verzeichneten 10.246 Fällen traten die meisten mit 1.793 Fällen im Handel auf. 1.712 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 1.144 Insolvenzanträge gemeldet.
Foto oben: © Finanzfoto - fotolia.com;, Foto mitte: © cybrain - istock.com; Foto unten: © kieferpix - istock.com
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Ausländische Investitionen auf dem Prüfstand
Die Bundesregierung plant, Investitionen aus dem Ausland in deutsche Unternehmen zukünftig strenger zu prüfen. Zwar stehen mit der Außenwirtschaftsverordnung bereits jetzt Instrumente zur Verfügung, um den Erwerb inländischer
Erneuerbare Energien: Windenergie löst Steinkohle ab
Unternehmen durch Ausländer zu prüfen und gegebenenfalls zu untersagen oder mit Auflagen zu versehen. Dennoch soll mit einer Verordnung nationales Investitionsprüfungsrecht mit Blick auf die Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen in Deutschland konkretisiert werden. Dabei stehen vor allem Bereiche mit sicherheitsrelevanten Technologien im Blickpunkt: Unternehmen, die branchenspezifische Software zum Betrieb kritischer Infrastrukturen entwickeln, die mit Überwachungsmaßnahmen nach dem Telekommunikationsgesetz betraut sind, Cloud-Computing-Dienste erbringen oder Schlüsselunternehmen für Produkte der Telematikinfrastruktur anbieten. Der Schutz kritischer Infrastrukturen ist von strategischer Bedeutung. Beeinträchtigungen kritischer Prozesse oder ihr Ausfall können unerwünschte soziale und ökonomische Folgen haben, so die Bundesregierung. Folgerichtig dürften Wohlfahrtseffekte durch die Abschaffung von Zöllen und Zollformalitäten geringer ausfallen.
Globalisierung senkt Armut und Ungleichheit
Foto oben: © v.poth - fotolia.com; Foto mitte: © sdecoret - fotolia.com
Die Auswirkungen der Globalisierung sind positiv. Das ist das Fazit im Jahresbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Entgegen der Vorwürfe, die Globalisierung diene nur einigen Wenigen zu Lasten Vieler, überrascht die Deutlichkeit dieses Ergebnisses nur Wirklichkeitsverweigerer. Denn in den letzten drei Jahrzehnten hat die Globalisierung nachweisbar maßgeblich zur Reduzierung von Armut und Ungleichheiten beigetragen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung ist laut den Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE im 1. Halbjahr auf rund 34 Prozent gestiegen. Die Windenergie hat die Steinkohle als zweitwichtigste Stromquelle abgelöst. Solar- und Windenergieanlagen produzierten zusammengenommen mit 69,6 Terrawattstunden (TWh) sogar erstmals mehr Strom als die Braunkohle mit 68 TWh, die aber weiterhin die wichtigste einzelne Stromquelle bleibt. Das Ziel der Bundesregierung – einen Anteil der Erneuerbaren Energien von 35 Prozent im Stromsektor bis 2020 – wurde damit bereits fast erreicht. Trotzdem wird Deutschland das EU-Ziel für 2020 aufgrund von geringen Fortschritten im Verkehrs- und Wärmesektor voraussichtlich verfehlen. Dieses sieht einen Sektor übergreifenden Anteil der Erneuerbaren Energien von 18 Prozent vor.
Der prozentuale Anteil der Armen (Tageseinkommen unter 1,90 US-Dollar) und der Wert des Gini-Koeffizienten (Ungleichheitsmaß) nehmen deutlich ab.Die ungelernten Arbeiter in den Schwellen- und Entwicklungsländern profitieren einerseits von der größeren Nachfrage auf dem globalen Arbeitsmarkt nach seiner Arbeitskraft und andererseits als Konsument von den fallenden Preisen aufgrund des höheren Wettbewerbs. Betrachtet man die Einkommenszuwächse, ist für die globale Mittelschicht nur ein kleiner Zuwachs zu verzeichnen. Die Mittelschicht der florierenden Schwellenländer verzeichnet hingegen die größten Zuwächse. Durch die Möglichkeit, bessere und günstigere Produkte und Dienstleistungen
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weltweite Armutsrate Gini-Koeffizient
Quelle: BIZ
aus aller Welt zu kaufen, steigt der Lebensstandard im Durchschnitt für alle. Die zunehmende Interaktion auf den Weltmärkten führt bei den Unternehmen hingegen zu mehr Konkurrenz und erhöhtem Standortwettbewerb. Die Attraktivität des Standortes ist entscheidend für eine Ansiedelung und somit ausschlaggebend für Investitionen, Wachstum und Arbeitsplätze in einer Region. Industrieländer, die die Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft im Zuge der Globalisierung offensiv annehmen, verzeichnen höhere Wohlstandsgewinne als Länder, die die Globalisierung zu regulieren versuchen. Die positiven Effekte der Globalisierung müssen weiter in den Vordergrund rücken, um die Chancen voll ausschöpfen zu können.
Dr. Hans-Jürgen Völz BVMW Chefvolkswirt
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Versäumnisse der GroKo – Aufgaben für die neue Bundesregierung Deutschland steht im Herbst 2017 gut da: Während andere Teile der Welt nach Wegen zu wirtschaftlicher Prosperität suchen, ist die Erwerbstätigkeit mit über 44 Millionen Menschen bei uns auf Rekordniveau, und immer mehr Wirtschaftsforscher sagen für 2018 ein Wachstum oberhalb der zwei-Prozent-Marke voraus. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die Realität holt uns alle immer deutlicher ein: Deutschland fährt in vielen Bereichen bereits auf Verschleiß. Monatelang gesperrte Brücken, marode Straßen und Schienenwege, sanierungsbedürftige Schulen, in vielen Regionen langsames oder gar kein Internet. Trotz des jahrelangen Aufschwungs, der dem Staat Rekordeinnahmen bescherte, wird viel zu wenig Geld in die Infrastruktur gesteckt. Stattdessen wächst der Sozialsektor immer weiter. Mit 918 Milliarden Euro kratzt der Anteil der Sozialausgaben an der Wirtschaftsleistung schon an der 30-Prozentmarke. Darunter leidet vor die öffentliche Infrastruktur. Schon längst zehrt Deutschland hier von der Substanz. Allein die Kommunen schieben einen Investitionsstau von 156 Milliarden Euro vor sich her. Aber nicht nur der Staat, auch die Privatwirtschaft investiert zu wenig, weil die Rahmenbedingungen es nicht zulassen. Gut 90 Prozent der Investitionen in Deutschland finden in der Privatwirtschaft statt. 2016 betrug die Nettoinvestitionsquote nur noch 1,5 Prozent. Damit ist Deutschland alles andere als gut für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Die neue Bundesregierung muss daher endlich mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen herstellen. Die Vorrausetzungen dafür sind angesichts des prall gefüllten Staatsäckels in der nun begonnenen 19. Legislaturperiode gegeben, allein der politische Wille fehlt. Was nicht passieren darf ist das „weiter so“ der letzten Bundesregierung. Hier hat Schwarz-Rot zu wenig getan. Mehr noch: Anstatt zu entlasten, bürdete die scheidende Bundesregierung dem Mittelstand zusätzliche Belastungen auf. In unserer Mittelstandsbilanz benennen wir diese konkret in den politischen Kernfeldern:
1. Arbeitsmarkt Die Integration der Langzeitarbeitslosen gelingt nicht. Überbordende Bürokratie durch Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten beim Mindestlohn belastet gerade Mittelständler noch zusätzlich. Die Regulierung von Werkverträgen und Zeitarbeit behindert die Flexibilität und Dynamik am Arbeitsmarkt. Schlimmer noch, denn mit der „Rente mit 63“ werden dringend benötigte Fachkräfte dem Arbeitsmarkt systematisch entzogen. Statt sich den Digitalisierungserfordernissen der Arbeitswelt – Stichwort „Arbeit 4.0“ – zuzuwenden, wurde ein völlig überflüssiges Entgelttransparenzgesetz beschlossen. 2. Steuern und Finanzierung Die Reform der Erbschaftsteuer ist misslungen. Sie ist bürokratisch, teuer und verfassungswidrig. Der Generationenübergang im Mittelstand wird erschwert, wodurch Millionen Arbeitsplätze gefährdet werden. Mit einem Aufkommen von 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2016 trägt die Erbschaftsteuer weniger als ein Prozent zum gesamten Steueraufkommen bei. In Zeiten von Rekordsteuereinnahmen wäre ihre Abschaffung leicht verkraftbar. Davon würde dann nicht nur der Mittelstand profitieren, sondern auch die Steuerbehörden wären von unnötiger Bürokratie befreit. Das zugesagte Wagniskapitalgesetz zur leichteren Finanzierung von Start-ups steht weiter aus. 3. Energie Die Stromsteuer frisst durch steigende Abgaben und Umlagen die Gewinne der Mittelständler mehr und mehr auf. Inzwischen beträgt der Anteil von Steuern und Umlagen 50 Prozent des Strompreises. Versprochen wurde uns im Koalitionsvertrag die Begrenzung des Kostenanstiegs, eingetreten ist das Gegenteil.
Foto: © franckreporter - istock.com
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Daher fordern wir von der nächsten Bundesregierung die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau und die Abschaffung der EEG-Umlage, die uns mit 40 Milliarden Euro im Jahr belastet. Ebenso ist aus dem versprochenen schnelleren Netzausbau nichts geworden. 4. Forschung und Innovation Laut Koalitionsvertrag sollten die Rahmenbedingungen für Innovationen und Investitionen im Mittelstand verbessert werden. Tatsächlich wurden Initiativen wie die High-Tech-Strategie oder High-Tech-Gründerfonds ins Leben gerufen. Aber das zentrale Element, die steuerliche Forschungs- und Entwicklungsförderung, bleibt uns die Politik weiter schuldig. Das Ergebnis ist ein stetiger Rückgang der Gründungen. 5. Bürokratie Ein besonders krasses Beispiel für Politikversagen ist das Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit beim Bürokratieabbau. Die Bürokratiekosten bei den
Unternehmen haben die Grenze von 45 Milliarden Euro im Jahr 2016 überschritten – und sie steigen weiter. Durch die One-in-One-out-Klausel sollte aber eigentlich sichergestellt werden, dass bei Einführung einer neuen staatlichen Bürokratiepflicht eine andere entfällt, um die Wirtschaft nicht noch weiter zu belasten. Als Sündenbock muss die Brüsseler Bürokratie herhalten, die den deutschen Bürokratieabbau aushebelt. Angesichts dieser Auswahl von Politikbereichen ohne nennenswerte Fortschritte in Richtung Vorfahrt für kleine und mittlere Unternehmen, ist es kaum verwunderlich, dass der Mittelstand die Arbeit der Großen Koalition in den letzten vier Jahren alles in allem nicht gerade positiv bewertet. In der Unternehmerumfrage des BVMW vergab nur ein Drittel die Schulnote „befriedigend“, 21 Prozent ein „ausreichend“ und fast ein weiteres Drittel ein „mangelhaft“ für die Leistungen der Großen Koalition. Die Hoffnungen richten sich also ganz klar auf die neue Bundesregierung.
Jamaika nur im Bündnis mit dem Mittelstand Das Ergebnis der Bundestagswahl: ein Erdbeben in Deutschland! Die SPD hat sich schon am Wahlabend aus der Verantwortung für eine kommende Bundesregierung gestohlen. Nach dem Wahlergebnis bleibt nur eine einzige Regierungskonstellation übrig: Jamaika – oder Neuwahlen. Neuwahlen wären in der jetzigen Zeit unverantwortlich. Das Verhalten der SPD ist in keiner Weise nachvollziehbar und auch enttäuschend. In der Umfrage bei unseren Mittelständlern war Schwarz-Gelb der klare Favorit, an zweiter Stelle stand Jamaika. Ein Jamaika-Bündnis wäre sicher keine Liebeshochzeit, aber bietet bei allen Schwierigkeiten auch erhebliche Chancen, wenn solch eine Regierung solide vorbereitet wird. Im Bündnis mit dem Mittelstand könnten in der Wirtschafts-, Bildungs-, Digital- und Energiepolitik sogar neue Perspektiven eröffnet werden. Der BVMW erwartet dieses Mal bei der Regierungsbildung keine Hinterzimmerabsprachen, sondern einen vollkommen neuen Weg einer Bürgerregierung, die die Menschen dieses Landes bei der Erarbeitung eines Koalitionsvertrages in vollem Umfang mitbeteiligt. Von der Bundeskanzlerin erwarten wir nach dieser tiefroten Karte durch die Wähler mehr Demut und ein offeneres Ohr für die Interessen der Mitte der Gesellschaft und des Mittelstandes als Rückgrat unserer Wirtschaft. Wenn am Schluss FDP und Grüne dazu beitragen, dass der Mittelstand wieder ins Zentrum der Wirtschaftspolitik gerückt wird, dann würde das unserem Land gut tun. Dies muss sich dann aber auch in einer mittelstandsfreundlichen Ausrichtung der Regierungspolitik zeigen: für eine Bildungsoffensive, für die Abschaffung des Soli, für eine steuerliche Forschungsförderung, für einen digitalen Aufbruch, für eine echte Wagniskapitalfinanzierung, für den Erhalt des Bargeldes und für ein Einwanderungsgesetz. Deswegen darf es jetzt keine taktischen Spiele geben, und eine ernsthafte Sondierung für eine Jamaika-Koalition muss so schnell wie möglich starten.
POLITIK
Mario Ohoven BVMW Präsident
Dr. Hans-Jürgen Völz BVMW Chefvolkswirt
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POLITIK
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„Wir sind nicht die Melkkuh der Politik“ Großplakate auf Lastern, rote Schilder und Trillerpfeifen – unüberseh- und unüberhörbar machten Mittelständler im Herzen der Haupstadt ihrem Unmut über die Politik Luft. An der Spitze des Protests: Mittelstandspräsident Mario Ohoven. So etwas hatte das politische Berlin noch nie gesehen: Dicht gedrängt lauschten Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Deutschland der Ansprache von Mittelstandspräsident Mario Ohoven direkt vor dem Brandenburger Tor. Seine mitreißende Rede wurde immer wieder von Beifall unterbrochen. Buhrufe und schrille Pfiffe der Mittelständler gab es für die Politik, die den Unterneh-
mern immer neue Steuern und Abgaben aufbürdet, anstatt sie zu entlasten. „Wir wollen nicht die Melkkuh der Politik sein“, gab Ohoven die Losung vor. Er erinnerte an die Leistung der Millionen mittelständischen Unternehmer in und für Deutschland. Sie sichern verlässlich 60 Prozent der Arbeitsplätze, bilden
Fotos: Christian Kruppa, Dr. Christina Lissimann, BVMW
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acht von zehn Azubis aus und entwickeln 70 Prozent der Patente. Dafür habe der Mittelstand eigentlich die Anerkennung der Politik verdient, er bekomme sie nur nicht, betonte der Mittelstandspräsident. Im Gegenteil, das Engagement der Unternehmer werde als etwas Selbstverständliches betrachtet. Mit ihrem Protest gegen die unfaire Behandlung durch die Politik verbanden die Unternehmer ein klares Bekenntnis zur wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands: Ja zur Digitalisierung, Ja zur Mobilität, Ja zur Unternehmensnachfolge, und eine Reihe weiterer positiver Aussagen waren auf ihren Schildern zu lesen, die sie in die Kameras der Fernsehteams hielten.
Voraussetzung dafür, so Ohoven, dass der Mittelstand auch in Zukunft seine Rolle als Job- und Wachstumsmotor erfüllen könne, sei beispielsweise die Abschaffung von Erbschaftsteuer und Solidaritätszuschlag. Bleiben müsse dagegen das Bargeld. „Bargeld ist geprägte Freiheit“, rief Ohoven seinen Mitstreitern aus dem Mittelstand zu. „Bargeld bleibt!“ schallte ihre Antwort über den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor.
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Der Diesel – ein Auslaufmodell? Viele Mobilitäts- und Flottenmanager zögern, wenn es darum geht auf den Diesel zu verzichten. Denn dieser Antrieb stellt für Unternehmen und deren automobile Dienstreisen die effizienteste Wahl dar: Große Reichweite, niedrige Kosten, mächtig Power. Die deutschen Autobauer und ihr Verband glauben, dass die von der EU gesetzten Umweltziele ohne den Diesel nicht erreichbar sind. Letzteres war ja die Hauptursache für die betrügerischen Aktivitäten, unter denen heute der Privat- wie der gewerbliche Markt leiden. Grundsätzlich bedeutet das Umschwenken von VW und anderen Herstellern für Automobile mit Benzin- bzw. Dieselmotoren wenig Gutes. Indes werden Verbrenner nicht schon morgen aussterben; es wird beide als Brückentechnologie zur E-Mobilität mit Sicherheit noch bis in die 2030er Jahre geben.
Was bringt das Software-Update? Manipulierte Pkw müssen zurück in die Werkstätten und Verbesserungen am Abgassystem über sich ergehen lassen, die möglicherweise viel zu wenig oder gar nichts bringen, außer noch mehr Verdruss. Denn Ende Juli hatte das Verwaltungsgericht Stuttgart erklärt, dass Software-Updates allein kein hinreichendes Mittel zur Verbesserung der Luft seien. Das heißt, es kann durchaus
Umweltschonend fahren mit Gasantrieb.
Das konventionelle Antriebsportfolio soll als Brücke in das E-Zeitalter hineinführen: Mit der beschleunigten Elektrifizierungsoffensive spricht sich der VW-Konzern für einen geordneten Systemwechsel aus – mit dem modernen Verbrennungsmotor als unverzichtbarer Brücke in das emissionsfreie Zeitalter. Wir erinnern uns: Mit Vernunft so ganz und gar nichts zu tun hatte, was erst Volkswagen, dann Daimler, dann FCA und andere Autobauer Millionen von Kunden in Europa und Nordamerika mit ihren manipulierten Dieselaggregaten zumuteten. Mit Ausnahme von BMW und Ford, denen keine Manipulationen nachgewiesen worden sind, laufen Ermittlungen wegen der millionenfachen Ver-
Fahrverbote als Gegenmaßnahme zu den in zahlreichen Ballungszentren deutlich überhöhten Stickstoffdioxidwerten geben. Vielen Flottenbetreibern, Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben geht es dabei nicht allein um die Frage der Verbannung aus Innenstädten, sondern sie hätten auch gerne Antworten zum wahrscheinlichen Wertverlust ihrer Autos. Ihnen geht es ferner auch darum, ob ihre Wagen weiter die einst versprochene Leistung bringen, ob sie fortan durstiger sein werden, ob es zu Motorschäden kommen kann, wer die dann bezahlt und wer für den zeitlichen Ausfall während der Nachrüstung aufkommt.
Foto: Shell; CMG
Der Traum vom sauberen Diesel ist zu Ende.
wendung von Defeat Devices und des Verdachts der Markenmanipulation zuvorderst beim Volkswagen-Konzern (VW, Audi, Porsche, Seat und Skoda) und bei Daimler.
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Die zweifelsohne beste Lösung wäre gewesen, die Hardware in Ordnung zu bringen. Aber das lehnen alle Autobauer aus Kostengründen ab. Ausgeschlossen aber ist sie dennoch nicht, sollte das Software-Update zu keinem befriedigenden Ergebnis kommen. Und so pocht denn auch der ADAC auf eine Verpflichtung der Automobilbauer, bei modernen Dieselfahrzeugen der Euro-Klassen 5 und 6 die Hardware nachzurüsten, wo es technisch machbar und finanziell angemessen ist. Damit ließen sich dem Automobilclub zufolge Emissionen nachweislich um bis zu 90 Prozent reduzieren. Hier sei die Politik beim „Diesel-Gipfel“ vor den wirtschaftlichen Interessen der Industrie eingeknickt, indem sie akzeptierte, dass betroffene Fahrzeuge „nur“ mit einem kostengünstigen Software-Update versehen werden müssen. Mit diesen Updates lassen sich Stickoxid-Emissionen im Fahrbetrieb zwar um etwa 25 Prozent senken, allerdings seien sie längst nicht so effektiv wie „echte“ Nachrüstungen. Das weiß die Auto-Industrie natürlich, spricht es aber nicht offen aus. Sie hat kein Interesse an umfangreicheren Nachrüstungen, sondern sie will neue Autos verkaufen.
Nachteile jetzt schon spürbar An sich sollte es der Dieselgipfel richten. 5,3 Millionen Diesel-Pkw der Schadstoffklassen Euro 5 und 6, darunter die ohnehin bekannten 2,5 Millionen Pkw der Marke VW, die nachgerüstet werden sollen, Wechselprämien nahezu aller Autobauer und ein Umweltfonds mit einer halben Milliarde Euro – ob es ein Abschiedsprozess vom Diesel wird, wir werden sehen. Fakt ist: Die Autoindustrie hat nicht geliefert, und die schwarzrot geführte Bundesregierung hat weggeschaut. Ergebnis: Viele private Fahrzeughalter aber auch zahllose mit-
Mittelstandsverband gegen E-Quote Nach dem Dieselgipfel werden zunehmend Stimmen laut, die die Einführung einer verbindlichen Quote für Elektroautos in Europa fordern. Eine solche E-Quote setzt China schon 2018 um, übrigens gegen den Widerstand von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die in Sachen E-Mobilität um Lichtjahre zurückgefallene deutsche Autoindustrie schützen will. Norwegen verbietet ab 2025 die Einfuhr von Autos mit Verbrennermotoren, Holland voraussichtlich ab 2028, Großbritannien und Frankreich ab 2040.
POLITIK
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telständische Unternehmen sind die Dummen. Letzteren, die überwiegend Selbstzünder-Autos in ihren Fuhrparks betreiben, drohen entgegen den Beschwichtigungen von Berlin und der Autobosse weiterhin Fahrverbote. Hinzu kommt, dass die Restwerte von Dieselfahrzeugen, selbst wenn sie nur ein oder zwei Jahre alt sind, rasant fallen. Und sollte es sich um einen Kauffuhrpark handeln, wird es ganz duster. Denn die Gebrauchtwagenpreise für Dieselfahrzeuge, egal in welchem Segment, fallen.
Zwischenlösung Erdgas? Auf der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen für Automobile fällt der Blick immer häufiger auf drei Buchstaben: CNG. Sie stehen für „compressed natural gas“, die englischsprachige Bezeichnung für „verdichtetes natürliches Gas“. Haupterscheinungsform von CNG ist Erdgas, das in Millionen von Haushalten zum Heizen und zur Warmwasserbereitung, aber auch zum Kochen verwendet wird. Ebenso alltagstauglich ist CNG als Energieträger für Mobilität. Allein auf deutschen Straßen fahren schon heute fast 100.000 Automobile mit CNG. Sie verursachen bei vergleichbaren Fahrleistungen deutlich geringere Emissionen als Benzinoder Diesel-Fahrzeuge. Das Klimaschutz-Potenzial von CNG war auch ausschlaggebend für den jüngsten Beschluss des Deutschen Bundestags über die Verlängerung der Steuerbegünstigung von Erdgas bis 2026. Damit ist sichergestellt, dass CNG auch in Zukunft eine alltagstaugliche, flächendeckend verfügbare sowie kostengünstige, nachhaltige und zukunftsfähige Alternative für die Mobilität auf Deutschlands Straßen darstellt.
Angesichts der Pläne anderer europäischer Staaten sehen sich die Grünen in ihrem Ziel bestätigt, in Deutschland ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen. Viele deutsche Branchenexperten fordern ebenfalls rigidere Abgasgrenzwerte und die dazu notwendigen politischen Leitplanken. Indes wäre eine E-Quote nicht nur unsinnig, sondern auch überflüssig, betont Mittelstandspräsident Mario Ohoven. Die EU hat bereits ein Flottenziel von 95 Gramm CO2/ km für neu zugelassene Pkw ab 2020 festgesetzt. Momen-
tan liegt der Durchschnittswert deutscher Neuwagen bei 127 Gramm. Die Autohersteller werden den Kohlendioxid-Ausstoß nach Meinung Ohovens allein schon deshalb senken, um Strafzahlungen zu vermeiden. Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) weiter: „Was wir jetzt brauchen, ist eine Nachrüstung der alten Dieselfahrzeuge und eine Rückkaufpflicht für Hersteller bei manipulierten, gewerblich genutzten Dieselfahrzeugen. Umweltprämien sind dagegen ein reines Marketinginstrument der deutschen Autoindustrie.“
Gernot Zielonka General Manager DMM – Der Mobilitätsmanager www.dmm.travel/news/ home/
POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
„Wertschöpfung im Land halten“ „DER Mittelstand.“ im Gespräch mit Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut über Kompromissfindung, wirtschaftliche Transaktionsprozesse und Frauen in Wirtschaft und Politik. ein Lernprozess. Der politische Diskurs und die nötige Kompromissfindung in einer Demokratie mögen für Unternehmer, die es gewohnt sind, Entscheidungen zu treffen und dafür geradezustehen, bisweilen schwer nachzuvollziehen sein, zumal mit Blick auf den Zeitbedarf mancher Entscheidungen. Am Ende des Tages müssen aber letztlich auch Politiker Entscheidungen fällen. Das ist – zumal in Koalitionen – nicht immer einfach, die nötige Mehrheitsfindung braucht Zeit. Was konnten Sie an Arbeitsmethoden und Strategien mitnehmen und was mussten Sie neu lernen? Ich bin in einer Unternehmerfamilie groß geworden und mit den Strukturen, die die baden-württembergische Wirtschaft mit ihren vielen kleinen und mittelständischen Firmen ausmachen, bestens vertraut. Ich habe dadurch ein Vorwissen mit ins Amt gebracht, das für mich jetzt, als Wirtschaftsministerin, hilfreich ist. Gewöhnen musste ich mich daran, in der Öffentlichkeit zu stehen. Als Ministerin ist man eine öffentliche Person, und eigene Äußerungen haben eine andere Wirkung. Man hat mit seinen Entscheidungen einen viel größeren Einfluss. Baden-Württemberg strotzt vor Wirtschaftskraft, welche Wandlungen muss es geben, damit das so bleibt? Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg.
DER Mittelstand.: Frau Hoffmeister-Kraut, Sie kommen aus einem Familienunternehmen und sind jetzt Landeswirtschaftsministerin, quasi auf einem politischen Posten im öffentlichen Dienst, welche Unterschiede können Sie feststellen? Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: Wirtschaftsleben und Politikbetrieb sind zwei Welten. Ich bin in der ersten aufgewachsen, mittlerweile aber in der zweiten angekommen. Das war durchaus
Die Wirtschaft, nicht nur in Baden-Württemberg, steht vor gewaltigen Herausforderungen. Eine davon ist die Digitalisierung, die quasi jede Branche tangiert. Hier müssen wir insbesondere unsere mittelständischen Unternehmen mit auf den Weg nehmen und sensibilisieren. Dafür habe ich unsere Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg ins Leben gerufen. In diesem Umbruch sind wir zudem auf neue Ideen angewiesen, um unsere Wirtschaftsstärke in Zukunft zu sichern. Deshalb liegt es mir besonders am
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Herzen, Start-ups im Land zu fördern – finanziell und durch eine bessere Infrastruktur, damit Gründer mit ihren Ideen schneller am Markt sind. Ein großer Brocken, der uns beschäftigt, ist darüber hinaus der Transformationsprozess in der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren, den wir erfolgreich mitgestalten wollen. Das soll Beschäftigung und Wertschöpfung im Land halten und den Standort BadenWürttemberg zukunftssicher machen. Schwarz-Grün klingt nach scharfen Gegensätzen in der Regierungsarbeit, oder erzeugt Reibung hier auch Wärme und Energie?
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Im Kabinett und auch mit den Kolleginnen und Kollegen in der Koalition herrscht ein gutes Klima. Natürlich sind es zwei verschiedene Parteien, nicht eine. Das führt mitunter zu sportlicher Konkurrenz der Ressorts in manchen Bereichen. Aber wir wollen ja insgesamt erfolgreiche Arbeit machen, das Land voranbringen, gemeinsam die Ziele für die Zukunft Baden-Württembergs erreichen, die wir uns gesetzt haben. Wirtschaftsministerinnen gab und gibt es äußerst selten, spüren Sie negative Vorurteile? Keineswegs. Frauen in Führungspositionen – ob in der Wirtschaft oder in der Politik – sollten ohnehin etwas Selbstverständliches sein. Trotzdem spielen Frauen in Führungspositionen aber noch zu wenig eine Rolle, obwohl Frauen in der Wirtschaft an sich eine starke Rolle haben. Da kann ich als Wirtschaftsministerin vielleicht besser mitfühlen und mehr bewirken als ein Mann. Die Rolle von Frauen in der Wirtschaft oder auch in der Wirtschaftspolitik zu stärken, ist auch ein wesentlicher Aspekt unserer Strategie zur Fachkräftesicherung. Das fängt mit Aspekten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie an, tangiert aber auch die Unterstützung von Unternehmensgründerinnen. Das Interview f ührte Dr. Ulrich Köppen.
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Kommentar
Ordnungspolitische Wende in NRW Nordrhein-Westfalen gilt als wirtschaftliches Sorgenkind der Bundesrepublik. Die bürgerliche Landesregierung aus CDU und FDP setzt auf eine ordnungspolitische Wende. BVMW-Positionen spielen eine ganz wesentliche Rolle bei der avisierten Aufholjagd der früheren Herzkammer der Industrie. bürokratischer Moloch für das Gastrogewerbe, noch vor ihrer Einführung gestrichen werden. Weitere bürokratische Leviathane werden folgen. So soll das Tariftreuegesetz, das gerade kleinen Betrieben im Bieterverfahren bei öffentlichen Ausschreibungen die Tür vor der Nase zuschlug, ebenso gestrichen werden wie das NRW-Klimaschutzgesetz, das ökologische Standards über den EU-Rahmen hinaus verschärfte und der industrienahen mittelständischen Wirtschaft erhebliche Sorgen bereitete. Eine weitere Stellschraube der ordnungspolitischen Agenda wird die kommunale Investitionspolitik sein, die sich wirtschaftsfreundlich gerieren soll. So soll der Landesentwicklungsplan (LEP), der die potenziell ausweisbaren Industrieflächen erheblich beschnitt und Investitionspotenziale der Privatwirtschaft zerschmetterte, aufgeschnürt werden, um Platz für Investitionen und neue Jobs zu schaffen. Alles dies sind ordnungspolitische Forderungen des BVMW, der immer für flexiblere Rahmenbedingungen in NRW warb.
Schulfach Wirtschaft Als am 14. Mai dieses Jahres der Wähler den Parteien von CDU und FDP eine hauchdünne parlamentarische Mehrheit beschert hatte, begann ein geräuschloser Regierungswechsel. Pragmatismus und Effektivität prägten die Verhandlungen der bürgerlichen Koalition, die auch gleich bemüht war, sich mit dem Etikett „NRW-Koalition“ einen quasi präsidentiellen, überparteilichen Charakter zu verleihen. Nun gut, dies ist Parteitaktik und ein probates Mittel zu Wahlkampfzeiten. Für den Mittelstand und die Bürger Nordrhein-Westfalens zählen nun die harten Fakten, die der Wahlprosa folgen. Thomas Kolbe BVMW-Pressesprecher Nordrhein-Westfalen
BVMW-Forderungen übernommen Erste ordnungspolitische Schritte können sich sehen lassen: So soll die „Hygieneampel“, ein
Von Entfesselung der NRW-Wirtschaft ist in diesem Zusammenhang im Umfeld des Düsseldorfer Wirtschaftsressorts häufig die Rede. Diese Begeisterung für den Mittelstand und den Wirtschaftsstandardort färbt nun ab auf die Curricula der weiterführenden Schulen. Die neue Landesschulministerin Yvonne Gebauer (FDP) griff eine BVMW-Forderung auf und wird schrittweise das Schulfach Wirtschaft in den Schulbetrieb einflechten. Bei der kleinen schulpolitischen Revolution geht es nicht um betriebswirtschaftliche Trockenübungen. Gründergeist und Unternehmertum sollen ebenso im Unterricht abgebildet werden wie volkswirtschaftliche Grundzusammenhänge, eingebettet in einen sozialwissenschaftlichen Kontext. Gut so! NRW kann gute Unternehmer gebrauchen.
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Chancengeber Mittelstand – Erfolgreiche BVMWBundestagung Nutzen für die Mitglieder, Chancen für den Mittelstand: Auf der 2. Bundestagung des BVMW in 2017 kamen über 300 Verbandsrepäsentanten aus dem In- und Ausland in Berlin zusammen. Spitzenpolitiker, Diplomaten und Topmedienvertreter gaben dem Verband und seinen Mitgliedern exklusive Informationen und neue Impulse. In seinem richtungsweisenden Eröffnungsvortrag analysierte Mario Ohoven die Herausforderungen für den Mittelstand im Bundestagswahljahr. „Deutschland fährt auf Verschleiß“, warnte der Mittelstandspräsident. Er zog eine kritische Bilanz der scheidenden Bundesregierung: Schwarz-Rot habe viel versprochen und wenig gehalten. „Nur gegen starke Widerstände konnte der BVMW mittelstandsfreundliche Verbesserungen wie die Anhebung der Schwellenwerte bei der Abschreibung geringwerGalaabend: Mario Ohoven mit Starsopranistin tiger Wirtschaftsgüter von Julia Novikova und Startenor Dmytro Popow. 410 auf 800 Euro durchsetzen. Die neue Bundesregierung muss den warmen Worten für den Mittelstand endlich auch Taten folgen lassen“, betonte Ohoven. In eine Kooperationsvereinbarung mit dem BVMW mündete die Keynote des Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen in NRW, Prof. Dr. Marcus Baumann. Der Biotechnologe beklagte die Ungleichbehandlung bei der staatlichen Förderung: Milliarden fließen an die Universitäten, die Fachhochschulen mit ihrer produktorientierten Forschung gehen nahezu leer aus. Der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) trat auf der Bundestagung der Mittelstandsallianz des BVMW bei. Somit spricht diese künftig für 555.000 Mitglieder mit über 11 Millionen Beschäftigten. Der VDR-Bundesvorsitzende Jürgen Böhm warb
angesichts von bundesweit mehr als 850.000 Realschülern für eine Stärkung der mittleren Bildung. „Unternehmertum. Freiheit. Sicherheit“, unter diesem Motto diskutierten im Vorfeld der Wahl die Mittelstandsbeauftragte der scheidenden Bundesregierung, Staatssekretärin Iris Gleicke (SPD), Grünen-Vorsitzende Dr. Simone Peter, CDU-Bundesschatzmeister Dr. Philipp Murmann, Matthias Höhn, Bundesgeschäftsführer der Linken, und Sachsen-Anhalts FDP-Landeschef Frank Sitta. Als Moderator brillierte ntv-Geschäftsführer Hans Demmel, zugleich Vorstandsvorsitzender des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien. Journalistische Glanzlichter setzten Jörg Quoos, Chefredakteur der Funke Medien-Gruppe, und Bild am Sonntag-Chefredakteurin Marion Horn. Die Bedeutung des Mittelstandes spiegele sich zu wenig in den Medien wider, räumte Quoos ein. Eine Erklärung lieferte seine Kollegin: „Mittelstand klingt nicht sexy.“ Marion Horn empfahl den Unternehmern, selbstbewusster in der Öffentlichkeit aufzutreten. Der Mittelstand als Wachstumsmotor in den Visegrad-Ländern stand im Mittelpunkt einer diplomatischen Podiumsrunde. Moderiert von BVWM Politikgeschäftsleiter Patrick Meinhardt, talkten Ungarns Botschafter Dr. Peter Györkös, sein slowakischer Amtskollege Dr. Peter Lizak, sowie die Botschaftsräte Dr. Tomas Ehler (Tschechien) und Dr. Jacek Rosa (Polen). Mit einer fulminanten Rede seines Präsidenten Reiner Holznagel stellte sich der Bund der Steuerzahler als Mitglied der Mittelstandsallianz vor. Holznagel warnte vor der horrenden Staatsverschuldung von knapp 2 Billionen Euro und der wachsenden Steuer- und
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Abgabenlast. Von einem Euro nehme sich der Staat fast 55 Cent. Unternehmern exklusive Informationen und unmittelbaren Nutzen zu bieten, darum ging es bei den Workshops und Impulsvorträgen für die Verbandsrepräsentanten. So machte sie Wohlfühl-Managerin Masha Amoudadashi fit für Gespräche mit Mittelständlern vor Ort.
POLITIK
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In seiner inspirierenden und motivierenden Abschlussrede „Nur was gedacht wurde, existiert.“, ging Mario Ohoven den psychologischen Ursachen des Erfolgs auf den Grund: „Nur wer die Kunst der Suggestion beherrscht, kann erfolgreich sein“. Am Ende der überaus erfolgreichen Bundestagung in Berlin dankten die Verbandsrepräsentanten ihrem Präsidenten mit Standing Ovations. Prof. Dr. Marcus Baumann, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen NRW, sprach über die notwendige Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft.
Impulsgeber: Mario Ohoven bei der Eröffnung der Bundestagung.
Jörg Quoos, Chefredakteur der Funke Medien Gruppe.
Gegen Steuerverschwendung: Reiner Holznagel, Präsident Bund der Steuerzahler.
Fotos: Christian Kruppa und BVMW
ntv Chef Hans Demmel (re.) moderierte die Politik-Talkrunde mit Matthias Höhn (Linke), Dr. Philipp Murmann (CDU), Iris Gleicke (SPD ), Dr. Simone Peter (Grüne) und Frank Sitta (FDP) (v. li.).
Diplomatisches Quintett (v. li.): Dr. Thomas Ehler (Botschaftsrat der Tschechischen Republik), Dr. Peter Lizak (Botschafter der Republik Slowakei), Dr. Jacek Rosa (Botschaftsrat und Leiter der Wirtschaftsabteilung Polen), Moderator Patrick Meinhardt (BVMW) und Dr. Peter Györkös (Botschafter der Republik Ungarn).
Neue Mitglieder der Mittelstandsallianz stellten sich vor (v. li.): Christoph Backes (Projektleiter Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft des Bundes), Dr. Oliver Grün (Präsident Bundesverband IT- Mittelstand e. V.) Reiner Holznagel (Präsident Bund der Steuerzahler) mit Alexandra Horn (BVMW Leiterin Verbandskooperationen und Projekte).
Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer (re.), wurde von Mario Ohoven als neues Mitglied in der Mittelstandsallianz begrüßt.
In Workshops konnten sich die Teilnehmer gezielt informieren und austauschen.
Standing Ovations erhielt Marion Horn, Chefredakteurin der BILD am Sonntag, für ihren Vortrag.
Feel Good Managerin Masha Amoudadashi begeisterte die Anwesenden.
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Mittelstandspräsident im Dialog Als gefragter Keynote-Speaker, mit der Teilnahme an zahlreichen, hochkarätigen Veranstaltungen und in Gesprächen mit hochkarätigen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft öffnet Mario Ohoven Türen für den unternehmerischen Mittelstand. Hier eine kleine Auswahl hochrangiger Treffen:
Spitzentreffen mit Frankreichs Premierminister Im Rahmen seines Staatsbesuchs in Berlin traf der französische Premierminister Édouard Philippe den deutschen und europäischen Mittelstandspräsidenten Mario Ohoven. Philippe stellte Frankreich als attraktiven Investitionsstandort für deutsche Mittelständler dar. Mit einem Handelsvolumen von über 167 Milliarden Euro ist Nachbar Frankreich unser wichtigster Handelspartner in der EU.
Mario Ohoven mit Frankreichs Premierminister Édouard Philippe …
In Indien investieren
… mit der Botschafterin I. E. Mukta D. Tomar in der indischen Botschaft …
Mario Ohoven traf Indiens Botschafterin I.E. Mukta D. Tomar, um Möglichkeiten der konkreten Kooperation zu besprechen. Dabei wurde vereinbart, die Mitglieder des Bundeswirtschaftssenates zu einem Empfang in der indischen Botschaft einzuladen sowie im Rahmen eines Botschafter-Roundtables mit ausgesuchten Mitgliedsunternehmen des BVMW Chancen und Herausforderungen in den deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen zu diskutieren. Die Botschafterin und der Mittel-
standspräsident waren übereinstimmend der Auffassung, dass in den bilateralen Handelsbeziehungen von aktuell knapp acht Milliarden Euro und angesichts deutscher Investitionen in Indien von etwas über sieben Milliarden Euro noch großes Wachstumspotenzial besteht. Ohoven sicherte der Botschafterin zu, ihr Land bei den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien zu unterstützen, während die Botschafterin ihrerseits die Kommunikation und die Information über Indien in Deutschland verstärken will.
Wachstumsmacht Ukraine Auf einem offiziellen Empfang im Berliner Roten Rathaus gratulierte Mario Ohoven dem ukrainischen Botschafter S. E. Andrij Melnyk zum 26. Unabhängigkeitstag. Sie vereinbarten eine gemeinsame Veranstaltung in der ukrainischen Residenz mit ausgewählten Mitgliedsunternehmen des BVMW, um über konkrete Geschäftsmöglichkeiten zwischen beiden Ländern zu sprechen. Mit über 40 Millionen Einwohnern bietet die Ukraine großes Marktpotenzial für den deutschen Mittelstand. … mit dem ukrainischen Botschafter S. E. Andrij Melnyk …
DER Mittelstand. | 5 | 2017
POLITIK
Mehr Engagement in Südosteuropa Der deutsche Mittelstand möchte die wirtschaftliche Entwicklung des Kosovo aktiv unterstützen. Dazu traf der europäische und deutsche Mittelstandspräsident Mario Ohoven den kosovarischen Botschafter, S. E. Skender Xhakaliu in der BVMW Bundeszentrale. Im Mittelpunkt des Gesprächs: der Ausbau der Beziehungen zwischen mittelständischen Unternehmen beider Länder.
Ohoven trifft Leiter der deutschen Brexit-Taskforce
… mit dem Botschafter des Kosovo, S. E. Skender Xhakaliu …
Dr. Ptassek, dass die britische Wirtschaft inzwischen deutlichen Druck auf die Downing Street ausübt, den harten Kurs zugunsten eines weichen Brexit aufzugeben. Das setzt allerdings voraus, dass auch zukünftig alle Binnenmarktregeln anerkannt werden. Abschließend erläuterte Dr. Jutta Christine Marx, Mitglied des Bundeswirtschaftssenats, die in ihrem Unternehmen schon jetzt absehbaren Konsequenzen des Brexit. Neben Preisanpassungen wegen der Pfund-Schwäche ... mit Dr. Peter Ptassek, dem und absehbaren Zollformali- Beauftragten für Grundsatzfragen, täten bieten Fachkräfte ihre Gemeinschaftspolitiken und strategische Koordinierung, stellv. Leiter der Arbeit verstärkt auf dem Europaabteilung und Leiter der Brexit Kontinent an. Task Force im Auswärtigen Amt ...
Mittelstandspräsident Mario Ohoven und der Leiter der deutschen Brexit-Taskforce Dr. Peter Ptassek haben die Auswirkungen des Ausscheidens Großbritanniens aus der EU auf den Mittelstand erörtert. Beide waren sich in dem im Auswärtigen Amt geführten Gespräch darin einig, dass einem weichen Brexit eindeutig der Vorzug einzuräumen sei. Problematisch sind derzeit noch die völlig unbekannten Rahmenbedingungen. Am gravierendsten wäre ein ungeregelter Brexit, wenn die Briten sowohl den Binnenmarkt als auch die Zollunion ohne eine Nachfolgeregelung verlassen. Alle bislang von den Briten vorgelegten Papiere seien als Verhandlungsgrundlage unbrauchbar, so Ptassek. So ist die in Rede stehende Austrittszahlung von 20 Milliarden Euro völlig unzureichend, um die Besicherung von Krediten im Außenverhältnis und die Pensionsverpflichtungen abzudecken. Das Hauptproblem liegt bislang darin, dass die Briten keine Vorstellung von dem zukünftigen Verhältnis ihres Landes zur EU-27 haben. Ein Hoffnungsschimmer ist nach Aussagen von
Werner & Mertz: Vorbild für Nachhaltigkeit Mario Ohoven überbrachte persönlich in Mainz die Glückwünsche des BVMW an Werner & Mertz. Im Rahmen der 150-Jahr-Feier des Traditionsunternehmens („Erdal“, „Frosch“) überreichte der Mittelstandspräsident eine Ehrenurkunde an Reinhard Schneider, Geschäftsführer von Werner & Mertz und Vorsitzender der BVMW-Kommission für Energie. Schneider wurde für sein vorbildliches nachhaltiges Wirtschaften und sein Engagement für den Mittelstand ausgezeichnet.
… und mit Werner & Mertz-Firmenchef Reinhard Schneider.
Ausriss aus Mario Ohovens Terminkalender 06.09. Sommerfest von Sachsen-Anhalt in der Landesvertretung 11.09. Preisverleihung Walter-Scheel-Preis in der Villa Hammerschmidt in Bonn 14.09. Botschaftertreffen Costa Rica, El Salvador, Honduras, Guatemela, Nicaragua 14.09. Westerwelle Foundation: Young Founders 24.09. Wahlpartys von Union, SPD, Grünen und FDP 27.09. Gespräch in der Botschaft Süd-Koreas in Berlin 28.09. Keynote-Speaker auf dem großen Frankreich-Kongress in Köln 29.09. CEA-PME-Jahresversammlung in Brüssel; Gespräch mit EU-Kommissar Günther Oettinger; Wahl des Präsidenten (s. S. 22) … und viele weitere Termine
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Europa-News Europäischer Mittelstandspräsident einstimmig wiedergewählt
EU-Bankenaufsicht nach Frankfurt?
Laut Studie einer britischen Beratungsfirma droht Londons Banken beim Brexit der Verlust zehntausender Arbeitsplätze. Aber auch die Banken in der EU werden nicht ungeschoren davonkommen. Wurde bisher das Risikomanagement zentral aus London gesteuert, müssten diese Abteilungen nun in den EU-Niederlassungen neu aufgebaut werden. Das Geschäft mit Großkunden in Europa würde nicht nur fragmentiert, sondern auch teurer. Ebenso müssen die in London angesiedelte Bankenaufsicht EBA und die Arzneimittelkontrolle EMA umziehen. Bei der EBA gilt Frankfurt als Favorit. Eine letzte Abstimmung über die neuen Standorte erfolgt im Europäischen Rat voraussichtlich im November. www.eba.europa.eu
Unbezahlte Rechnungen Mittelstandspräsident Mario Ohoven (2. v.re.) mit Präsidentinnen und Präsidenten nationaler Mittelstandsverbände in der CEA-PME.
Der europäische Mittelstandsdachverband European Entrepreneurs (CEA-PME) hat auf seiner Vollversammlung in Brüssel seinen langjährigen Präsidenten Mario Ohoven für weitere vier Jahre einstimmig wiedergewählt. Ohoven steht zugleich an der Spitze des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Deutschland. In seiner Keynote auf der Vollversammlung sprach sich Ohoven vor dem Hintergrund der Bundestagswahl und der Sorbonne-Rede des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron dafür aus, dass Deutschland und Frankreich eine gemeinsame Führungsrolle im europäischen Erneuerungsund Einigungsprozess übernehmen sollten. „Wir brauchen heute mehr und nicht weniger Europa“, betonte der europäische und deutsche Mittelstandspräsident. EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hob die besonderen Verdienste Ohovens um die Einigung und Stärkung des europäischen Mittelstands hervor. Er unterstrich die Bedeutung der Millionen Klein- und Mittelbetriebe als Stabilitätsanker und Wachstumsmotor Europas und würdigte zugleich die erfolgreiche Zusammenarbeit der EU-Kommission mit European Entrepreneurs. Die CEA-PME vertritt europaweit rund zwei Millionen Mitgliedsunternehmen aus dem Mittelstand mit mehr als 16 Millionen Beschäftigten. Darüber hinaus kooperiert sie mit Mittelstandsvereinigungen in aller Welt, insbesondere in den Wachstumsregionen Asiens.
Viele europäische Unternehmen haben Probleme mit Privatkunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlen. Nach einer Studie des Finanzdienstleisters EOS klagten zehn Prozent der deutschen Betriebe über säumige Kunden. In Belgien, Österreich und Frankreich waren 40 bis 43 Prozent der Unternehmen betroffen, in Griechenland 45 und in Rumänien sogar 50 Prozent. Im Durchschnitt verzeichneten 34 Prozent der westeuropäischen und 41 Prozent der osteuropäischen Unternehmen absichtlich unbezahlte Rechnungen. www.eos-solutions.com
Zugang zu Fördermitteln wird leichter
Nach 2020 sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen leichter auf EU-Fördermittel zugreifen können. Der Leiter einer 2015 eingesetzten Expertengruppe, Ex-EU-Kommissar Siim Kallas, empfiehlt „weniger Regeln und mehr Flexibilität und Verantwortung für Entscheider“. Zu oft werden Anträge auf nationaler und EU-Ebene nach unterschiedlichen Regeln geprüft. EU-Kommissar Günther Oettinger betont, dass es auf die richtige Balance zwischen Entrümpelung und Kontrollen zum Schutz vor Missbrauch ankomme. Aber auch er glaubt, dass „wir in den vergangenen Jahren etwas zu viel an Kontrollen und Meldeauflagen aufgebaut haben.“ www.foerderdatenbank.de
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Grünes Licht für EU-Staatsanwalt
POLITIK
Steuererklärung in 20 Minuten
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Viele fragen sich, warum Deutschland in internationalen E-Government-Rankings trotz Milliardenausgaben für IT
Eine Europäische Staatsanwaltschaft soll künftig in Strafsachen ermitteln, die zu Lasten des EU-Haushalts gehen, etwa bei Korruption, Mehrwertsteuerbetrug oder Betrug beim Einsatz von EU-Geldern. Nachdem es trotz jahrelanger Verhandlungen keine Einstimmigkeit für die Errichtung der Staatsanwaltschaft gab, wollen 20 Staaten – darunter auch Deutschland – das Projekt im Verfahren der „verstärkten Zusammenarbeit“ verwirklichen. Die EU-Staatsanwaltschaft ist als unabhängiges Amt geplant und soll dem Europaparlament, dem Rat und den nationalen Parlamenten gegenüber rechenschaftspflichtig sein. Das Europaparlament muss den Plänen noch zustimmen. www.bmjv.de
Europaparlament unterfordert?
seit Jahren so schlecht abschneidet. Beim Digitalisierungsindex der EU findet sich die Bundesrepublik auf Platz 18, hinter Italien, vor Zypern. Deutschland könnte von Estland lernen: In dem kleinen baltischen Staat „laufen“ die Daten, nicht die Bürger. Ein neues Unternehmen wird innerhalb von 20 Minuten registriert. Die Steuererklärung nimmt genauso wenig Zeit in Anspruch. Staatliche Einrichtungen dürfen keine Informationen von Bürgern und Unternehmen anfordern, über die sie bereits verfügen. Dieses „Once-only“-Prinzip empfiehlt der Nationale Normenkontrollrat schon seit 2015. www.normenkontrollrat.bund.de
Mehr Fälschungen sichergestellt Die Zollbehörden der EU haben im vergangenen Jahr gefälschte Waren mit einem Gesamtwert von über 760 Millionen Euro beschlagnahmt. Das sind 20 Millionen mehr als 2015. Mit 24 Prozent waren gefälschte Zigarettenmarken die am häufigsten beschlagnahmte Warenart. Dahinter folgen Spielzeug mit 17 und Lebensmittel mit 13 Prozent. Hauptursprungsland aller sichergestellten Falsifikate bleibt China mit 80 Prozent. Die meisten gefälschten Mobiltelefone kommen aus Hongkong, und Spitzenreiter bei gefälschten Arzneimitteln ist Indien. www.ec.europa.eu/taxation_customs/home_de
Die Koalition der pro-europäischen Parteien in Straßburg steht. Der Druck zur Zusammenarbeit von Konservativen und Sozialisten wurde auch durch die Anti-EU-Kräfte am linken und rechten Rand verstärkt. Tatsächlich hat das Parlament ein ganz anderes Problem. Weil Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sich auf große Themen konzentriert und weniger Gesetze vorlegt, fühlen sich viele Abgeordnete schlicht unterbeschäftigt. Zwölfmal im Jahr muss das Europaparlament tagen. Die Gesetzesvorhaben ließen sich aber, so sagen viele MdEPs hinter vorgehaltener Hand, auch mit der Hälfte an Sitzungswochen erledigen. Die nächsten Europawahlen sollen im Mai oder Juni 2019 stattfinden. www.europarl.europa.eu/news/de
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Welcome to the USA Die US-Volkswirtschaft freut sich zurzeit über hohe Zuwachsraten. Das Land ist offen für Business und begrüßt ausländische Unternehmen in allen fünfzig Staaten. Doch wer dort Fuß fassen möchte, sollte sich um Tools und Einstiegshilfen kümmern.
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Die Organisationsstruktur der USA unterscheidet sich im Prinzip wenig von Deutschland. Die USA ist eine Föderation von fünfzig Staaten mit der Bundesregierung in Washington DC. Staatspolitik wird hier festgelegt, darüber hinaus gibt es die Bundesstaaten, Landkreise und Städte. Auf jeder Ebene wird ökonomische Entwicklung betrieben. Regionale Zusammenarbeit, zum Beispiel von einer großen Stadt mit ihren umliegenden Landkreisen, ist gang und gäbe. Fast jeder Standort in den USA wirbt für neue Geschäfte. Unabhängig vom Standort für Unternehmensgründungen oder Channel-Partner gibt es zahlreiche Ressourcen. Ob es sich um ein Start-up oder ein etabliertes Unternehmen handelt, eine gründliche Geschäftsplanung als Risikominderung ist in jedem Fall wichtig.
Staatliche Förderung Das US Department of Commerce bietet eine Reihe von Tools für Unternehmen, die eine Präsenz in den USA gründen wollen. Die beste Ressource und benutzerfreundlichste hier ist das ACE-Tool, ein Akronym für Assess Costs Everywhere. Das ACE-Tool findet man unter http://acetool.commerce.gov. Das Durchlaufen dieses ACE-Prozesses bietet eine erste Grundlage für die Analyse des eigenen Risikoprofils und der „Readiness“, in die USA zu expandieren. Die US-Government-Website https://www.usa. gov/state-business ermöglicht es Unternehmen, die Rahmenbedingungen jedes einzelnen Bundesstaates mit den eigenen Zielen abzugleichen. Dies geht bis hin zum „drill down“ zu spezifischen Regionen innerhalb eines Staates. Auf dieser Seite findet man weitere Links zu lokalen Business-Organisationen, die wiederum weiterhelfen, ein neues Geschäft in den USA zu etablieren. Diese beiden Seiten sind bestens geeignet für einen ersten Einstieg. Für weitere Schritte sollte ein Beratungsunternehmen wie die RVA Global Partners hinzugezogen werden.
Virginia Das Commonwealth of Virginia liegt ideal an der Ostküste. Einer der modernsten Tiefwasserhäfen befindet sich in Norfolk. In Virginia läuft das weitverzweigte Eisenbahnnetz zusammen. Zahlreiche Flughäfen und das Straßennetz runden die Infrastruktur ab. Von Richmond, der Hauptstadt Virginias, erreicht man etwa 66 Prozent der gesamten US-Bevölkerung mit dem Lkw innerhalb eines Tages.
POLITIK
Großstadtregionen sind bekanntermaßen teurer, deshalb verlagern auch viele US-Firmen ihren Sitz nach Virginia. Virginia verfügt noch über viel unentwickeltes Land, ideale Bedingungen für Unternehmen, die Fläche benötigen. Nicht zufällig haben sich Unternehmen wie zum Beispiel Lidl in Virginia angesiedelt. Virginia bietet allen Unternehmensgrößen sehr gute Bedingungen (http://www.yesvirginia.org/ und http://www.grpva.com/). Schließlich konkurrieren innerhalb Virginias verschiedene Regionen und regionale Partner miteinander, um neue Unternehmen anzulocken. Nicht selten werden dadurch ausländischen Unternehmen attraktive Incentives angeboten.
Finanzierungsoptionen Das US-Bankensystem ist relativ stark, nicht zuletzt aufgrund von Kapitalisierungsregeln, die nach der letzten globalen Finanzkrise auferlegt wurden. Für Finanzierungen gilt es, eine Vielzahl von Banken zu prüfen. Regionale und lokale Banken sind dafür oder für internationale kommerzielle Dienstleistungen genauso geeignet wie große transnationale Banken. Für Unternehmen, die private Platzierungen von Wertpapieren anstreben, ist es empfehlenswert, Kanzleien einzuschalten, die sich auf die US-Wertpapiergesetze spezialisiert haben. Vor kurzem erst wurden gesetzliche Regelungen gelockert, die es nun Unternehmern erlauben, ihr Kapital schneller zu erhöhen. Allerdings sind private Placements aufwendig und erfordern mehr als eine Idee und ein Pitch-Deck für Präsentationen. In der Regel wollen ernsthafte Investoren echtes Umsatzwachstum und vernünftige Projektionen in die Zukunft sehen. Die RVA Partners arbeiten mit solchen Spezialisten zusammen und helfen Unternehmen, sich entsprechend gut aufzustellen, damit der Markteintritt gelingt.
Die RVA Global Partners favorisiert den Staat Virginia. Der US-Bundesstaat punktet mit einer idealen Verkehrslage an der Ostküste südlich der Hauptstadt, dem hochvitalen Business-Ökosystem, exzellenter Wirtschaftsförderung, Top-Universitäten und niedrigen Steuern. Unabhängig davon unterstützt die RVA deutsch-amerikanische Geschäftsvorhaben in den gesamten USA. Unser Credo: Sie konzentrieren sich auf Ihr Kerngeschäft, wir kümmern uns um den Rest. www.rva-global.com
Dr. Marion Bartels Geschäftsführerin RVA Global Partners
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POLITIK
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Business in Amerika BVMW Büro in Brasilien bekommt Unterstützung Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika und das einzige Land, mit dem Deutschland seit 2008 durch eine strategische Partnerschaft verbunden ist. In den letzten Jahrzehnten entwickelten sich die Wirtschaftsbeziehungen in beide Richtungen konstant positiv und mit großer Dynamik, so dass Brasilien trotz einer aktuell angespannten politischen und wirtschaftlichen Lage ein attraktives Umfeld für Investitionen und Wirtschaftsbeziehungen bietet. Der BVMW unterhält seit langem eine Auslandsrepräsentanz in São Paulo, die sich um die Beratung und Begleitung der deutsch-brasilianischen Handels- und Investitionsprojekte in Brasilien kümmert und mit einem umfassenden Service unterstützt. Geleitet wird die Vertretung seit 2006 von Ilka von Borries-Harwardt, die über eine langjährige Erfahrung als International Consultant für brasilianische und deutsche Unternehmen verfügt. Mit ihrem lokalen Spezialistenteam begleitet sie die deutschen Unternehmen beim Markteintritt, erstellt Markt- und Machbarkeitsstudien, Vertriebsanalysen, organisiert Delegationsreisen für Firmen und berät bei der Unternehmensgründung und M&A.
Brasilien: CEEI, Ilka von Borries-Harwardt, São Paulo E-Mail: ilka.von.borries@ceei.org.br www.ceei.org.br Deutschland: PAPOLI-BARAWATI Anwaltskanzlei, Osnabrück, Frankfurt am Main E-Mail: parvis@papoli-barawati.com www.papoli-barawati.com
Parvis Papoli-Barawati, Ilka von Borries-Harwardt.
Als optimale Ergänzung ihrer Services hat die BVMW-Auslandsvertretung jetzt den renommierten Brasilienexperten und Rechtsanwalt Parvis Papoli-Barawati zum festen Ansprechpartner seiner Mitgliedsunternehmen in Deutschland berufen. Mit Sitz in Osnabrück und Frankfurt am Main steht Rechtsanwalt Papoli-Barawati den deutschen Unternehmen bei der Abklärung aller rechtlichen Fragen im Vorfeld, aber auch während bereits laufender Projekte bei. Dies betrifft insbesondere die Rechtsgebiete deutsch-brasilianisches Vertragsrecht, Gesellschaftsrecht, Firmengründung und Joint-Venture, Arbeitsrecht, Handelsvertreter- und Geschäftsführerverträge sowie brasilianisches Steuerrecht. Dank seiner langjährigen Brasilienerfahrung verfügt er über umfassende interkulturelle Kompetenz, die für zuverlässige Vertragsabschlüsse unabdingbar ist. Auch in umgekehrter Richtung unterstützen Ilka von Borries-Harward und Parvis Papoli-Barawati brasilianische Investitionen in Deutschland.
BVMW jetzt auch in USA
Der BVMW verfügt nun auch über ein Auslandsbüro in den USA. Das Büro wird von Dr. Marion Bartels (RVA Global Partners) geleitet, an ihrer Seite steht ihr Business-Partner Chuck Fadus. Ungeachtet dessen, wie sich die USA aufstellt oder welcher Präsident im Amt ist: Das Land war, ist, und wird immer strategisch bedeutsam für deutsche Unternehmen sein. RVA Global Partners LLC ist eine unabhängige Unternehmensberatung – Schwerpunkt Internationalisierung – mit Sitz in Richmond/ Virginia, die sich auf die Unterstützung und Beratung mittelständischer Unternehmen (Fokus Deutschland) konzentriert. Dr. Marion Bartels und Chuck Fadus werden von exzellenten Partnern, Experten sowie einem starken landesweiten Netzwerk unterstützt: Von der Planung eines Projektes, der Vorbereitung detaillierter Entscheidungsgrundlagen bis zur der Begleitung während der gesamten Periode der Realisierung eines Projektes. (siehe Beitrag Seite 25). www.rva-global.com
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ADVERTORIAL
Kostensenkung beim täglichen Briefversand Gewinn = Umsatz minus Kosten. Diese Rechnung ist bekannt: Das Vorgehen der Großindustrie, durch Kostensenkung Gewinnmaximierung zu erzielen, ist auch für den klein- und mittelständischen Unternehmer nachahmenswert. Wie sie durch einfache Korrekturen ihre Kosten senken und damit ihren Ertrag steigern können, zeigt das Beispiel „Porto“ beim täglichen Briefversand. Das Durchforsten der Ausgaben, die Erfassung von Sparpotenzial und dessen Umsetzung fordert Unternehmern in ihrem Tagesgeschäft die Disziplin ab, Gewohntes zu verändern. Dabei gilt: Man unterschätze vermeintliche Kleinbeträge nicht – besonders, wenn sie sich in langfristiger Regelmäßigkeit zu einer stattlichen Summe addieren. Allerdings sollte sich der Zeitaufwand bei der Suche nach günstigeren Alternativen im Verhältnis zum Einsparpotenzial auch lohnen.
Vergleichen, wechseln, sparen
Foto:©Postcon
Dieses Kostenbewusstsein rentiert sich zum Beispiel beim Thema Porto. Ein Vergleich der verschiedenen Briefdienstleister kann sich gerade für klein- und mittelständische Unternehmer schnell rechnen. Dabei ist der Wechsel ganz einfach und unkompliziert. So erklärt sich auch, dass die alternativen Anbieter ihren Marktanteil kontinuierlich ausbauen. Besonders erfolgreich ist Postcon: Deutschlands größter alternativer Briefdienstleister überzeugt bereits heute Geschäftskunden aller Branchen und Größenordnungen mit niedrigen Portokosten und flexiblen Versandlösungen. „Bereits ab 50 Briefen täglich sparen Unternehmer mit Postcon dauerhaft Zeit und Porto“, weiß Chief Sales Officer Michael Mews. „Als Spezialisten für Geschäftspost erledigen wir den Briefversand gut und günstig dank unserer indivduellen
Porto-Kalkulation.“ Zuverlässig, effizient und kostenoptimiert bringt Postcon, gemeinsam mit Dritten, die geschäftliche Post bundesweit auf den Weg zu ihren Empfängern. Zusatzservices wie Frankierung, Adressenrecherche, klimaneutraler Versand oder Einschreiben komplettieren das Portfolio der Postprofis. Die Postcon Dienstleistungen sind dabei nach internationalen Normen zertifiziert. Sie werden in regelmäßigen Audits von externen Instituten überwacht und bestätigt – hinsichtlich Qualitätsmanagement, Umweltschutz, IT-Sicherheit, Laufzeitmessung und mehr.
Angebot anfordern Michael Mews: „Unsere Kundenberater kommen unverbindlich und kostenfrei ins Haus, um den persönlichen Bedarf zu ermitteln und ein individuelles Angebot zu unterbreiten. Mein Tipp: Einen Extra-Rabatt erhalten Unternehmer für Sendungen, die nicht von heute auf morgen ankommen müssen.“
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www.postcon.de
Michael Mews Chief Sales Officer Postcon Deutschland
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POLITIK
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Australien und Deutschland – Partner in Politik und Wirtschaft Eine Konferenz von 1.000 Wirtschaftsführern und Politikern in Perth wird die engen Verbindungen beider Länder vertiefen.
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Eine meiner Aufgaben in den letzten drei Jahren war es, meine deutschsprachige Herkunft mit dabei zu nutzen, unsere bilateralen Beziehungen mit Deutschland zu vertiefen und zu stärken. Das liegt sehr im Interesse unserer beiden Länder.
Wir haben gleiche Ansichten zu internationalen Fragen und teilen viele zentrale Werte. Deutschland ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und die größte in der Europäischen
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Union. Es ist eine maßgebliche politische Kraft in Europa. Wir hoffen, in nicht allzu ferner Zukunft ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union abschließen zu können. Nach wie vor ist die Europäische Union einer unserer wichtigsten Wirtschaftspartner – sie ist unser zweitgrößter Handelspartner und die größte Quelle ausländischer Direktinvestitionen. Mit der Deutsch-Australischen Beratergruppe, der Australia-Germany Advisory Group, haben wir unsere Beziehungen einer Bilanz unterzogen und in 59 praktischen Empfehlungen aufgezeigt, wie wir sie voranbringen können im Handel und bei Investitionen, in unserer strategischen Zusammenarbeit, in Forschung, Wissenschaft und Innovation sowie bei den Kontakten zwischen den Menschen und vielem anderen. Viele der Empfehlungen haben wir inzwischen schon umgesetzt. Zum Beispiel fand im letzten September in Berlin das erste gemeinsame Treffen unserer Außen- und Verteidigungsminister im 2+2-Format statt. Dazu wurde ein strategischer Dialog eingeleitet, verbunden mit Gesprächen auf Arbeitsebene über Asien, womit wir ein neues strategisches Engagement zwischen unseren Regierungen und führenden Vertretern unserer politischen Debatten erreicht haben. Wir konnten in Rekordzeit ein neues, zeitgemäßes Doppelbesteuerungsabkommen aushandeln, mit dem die wachsenden Handels- und Investitionsströme zwischen unseren beiden Ländern erleichtert werden. Deutschland setzt sich auch nachdrücklich für unseren Vorschlag für ein Freihandelsabkommen mit Europa ein. Premierminister Malcolm Turnbull hat eine Industrie 4.0-Arbeitsgruppe eingesetzt, mit der die Zusammenarbeit zwischen führenden australischen und deutschen Unternehmen bei der Formulierung globaler Standards für die nächste Phase moderner Fertigungstechniken vorangebracht wird. Wir haben eine Innovations-Plattform in Berlin eingerichtet, ein Landing Pad, wo talentierte Unternehmensgründer aus Australien Ideen entwickeln und Netzwerke bilden können und sich damit neue Geschäftsverbindungen und Chancen eröffnen. Die Deutsch-Australische Beratergruppe hat auch eine große regionale Konferenz in Perth für diesen November angeregt, um führende Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus Deutschland, Australien und dem asiatisch-pazifischen Raum zusammenzubringen.
POLITIK
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Diese Asien-Pazifik-Regionalkonferenz spiegelt in weiten Zügen eine regelmäßig alle zwei Jahre an wechselnden Orten unserer Region stattfindende Veranstaltung dreier führender deutscher Wirtschaftsverbände wider. Die letzte dieser Konferenzen zog in Hongkong über 1000 deutsche Wirtschaftsvertreter an, mit vielen Teilnehmern auch aus Politik und Wirtschaft in Asien und im Pazifik. Die Konferenz in Perth wird das bislang größte Treffen von deutschen und australischen Wirtschaftsführern und Politikern sein, um neue Chancen in Wirtschaft, Handel und Investment zwischen unseren beiden Ländern sowie gemeinsam in der asiatisch-pazifischen Region zu erkunden. Sie wird eine Plattform bieten für bis zu 1000 australische und deutsche Wirtschaftsvertreter aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen, die dort über zwei Tage greifbare neue Geschäfte aufbauen können. Experten aus einzelnen Branchen, leitende Manager und Unternehmer sowie führende Regierungsvertreter werden künftige Chancen in Bereichen wie dem Bergbau und der Ressourcenwirtschaft, in der Industrie 4.0, der Energiewirtschaft, bei Gesundheitstechnologien und in den Rüstungsindustrien ausloten und erfahren, wie Australien als bester Zugang zur asiatisch-pazifischen Region fungiert. Und es wird ein weiterer wichtiger Beitrag dazu sein, breiter gefasste, stärkere und tiefere Beziehungen zwischen Australien und Deutschland zu entwickeln, nicht nur durch wechselseitigen Handel und Investitionen, sondern auch durch Nutzung von Australien als Brücke zu der asiatisch-pazifischen Region. Unser Handel mit Deutschland wächst zwar, aber es gibt da sehr viel weiteren Spielraum. Letztes Jahr nahmen die Exporte Australiens, übers Jahr berechnet, um nahezu 30 Prozent zu, während die Warenimporte aus Deutschland etwa elf Prozent zulegten. Unsere Dienstleistungsexporte nach Deutschland sind in der gleichen Zeit um fast 15 Prozent gewachsen. Wir möchten alle australischen und deutschen Unternehmen, die wechselseitig bereits Geschäfte machen oder ihre Chancen dazu erkunden wollen, zu einer Teilnahme an der Konferenz in Perth anregen.
Die Regionalkonferenz der Deutsch-Australischen Industrie- und Handelskammer in Perth findet am 3. und 4. November 2017 statt. www.aprcperth2017.com
Mathias Cormann Australiens Finanzminister und Co-Vorsitzender der Deutsch-Australischen Beratergruppe Australia-Germany Advisory Group (AGAG)
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Mittelstand setzt auf Bildung Ob digitaler Wandel, Fachkräftesicherung oder Akademisierung: Das Thema Bildung durchdringt alle gesellschaftlichen Bereiche. Lesen Sie in unserem Themenschwerpunkt über Bildungsföderalismus und den Stellenwert der Dualen Ausbildung; erfahren Sie, wie es Mittelständlern gelingt, Auszubildende und Fachkräfte zu finden, und wie Sie bei den Ausgaben für Bildung Steuern sparen können. Darüber hinaus finden Sie Interviews mit dem Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung und mit dem Bundesvorsitzenden des Verbandes Deutscher Realschullehrer, best-practice-Beispiele von Unternehmen und weitere wichtige Informationen zum Schwerpunktthema Bildung.
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Berufliche Bildung stärken Die duale Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen hat es in Deutschland derzeit schwer. Anstatt berufliche gegen akademische Bildung auszuspielen, geht es jetzt darum, die Kräfte der KMU zu bündeln. Obwohl die duale Berufsausbildung im Ausland eine anhaltend hohe Anerkennung genießt, steht sie in Deutschland ohne Zweifel unter Druck: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist in den letzten zehn Jahren um rund 100.000 gesunken, die Ausbildungsbetriebsquote – vor allem bei den Kleinst- und Kleinbetrieben im handwerklich-industriellen Bereich – geht zurück, und die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt wachsen von Jahr zu Jahr. Gleichzeitig hält bei jungen Menschen der Trend zum Studium weiter an. Hörsaal statt Werkbank lautet die Devise! Dieses Bildungsverhalten gründet vermutlich nicht nur darin, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung bei immer mehr Schulabgängerinnen und Schulabgängern – sowie insbesondere auch bei denen, die sie beraten – weniger attraktiv erscheint als ein Studium. Es geht vielmehr auch um Arbeits- und Erwerbsvorstellungen, die an berufliche Abschlüsse
gekoppelt werden und bestimmte Berufe beziehungsweise Ausbildungsmöglichkeiten als wenig attraktiv erscheinen lassen. In unserer Wissensgesellschaft und -wirtschaft ist Kopfarbeit gefragt. Folglich steigt die Nachfrage nach akademischen Bildungsgängen. Diesen Bildungstrend als „Akademisierungswahn“ zu bezeichnen, ist genauso falsch wie alle Versuche, akademische und berufliche Bildung gegeneinander auszuspielen. Bei aller Betonung der Eigenständigkeit gilt es, die Anschlussfähigkeit beider Teilsysteme hervorzuheben, statt Konkurrenzverhältnisse zu festigen, die für die Lösung übergreifender bildungspolitischer Fragestellungen nicht hilfreich sind. Mit Blick auf die betriebliche Ebene bleibt vielmehr selbstbewusst festzustellen, dass Beschäftigte mit einem qualifizierten Aus- oder Fortbildungsabschluss den Vergleich mit Akademikerinnen und
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Akademikern nicht zu scheuen brauchen. Bei der Besetzung von Führungspositionen auf der mittleren Ebene haben sie die gleichen Chancen. Zudem schätzen Personalverantwortliche ihr spezifisches Kompetenzprofil. Dennoch verbleiben strukturpolitische Ansatzpunkte, um künftig die berufliche Bildung im Wettbewerb mit der akademischen weiter zu stärken: Mit Blick auf die rückläufige Ausbildungsbetriebsquote müssen vor allem kleine und mittlere Unternehmen als Orte für Ausbildung und Beschäftigung für junge Leute wieder attraktiver werden, denn diese bilden das Rückgrat der betrieblichen Ausbildung und damit auch das der deutschen Wirtschaft. Das, was große Unternehmen mit Kapital und professionellen Personal- und Organisationsentwicklungsstrukturen zum attraktiven Ausbilder und Arbeitgeber macht, können KMU aus eigener Substanz oftmals nicht realisieren. Sie brauchen deshalb mehr qualitativ hochwertigen Support, der sich von der Berufsorientierung über die Ausbildungsvertragsanbahnung bis in die Ausbildungsbegleitung hinein erstreckt. Um gegenüber Großbetrieben und Hochschulen bei jungen Leuten wieder an Attraktivität zu gewinnen, sollten KMU ihre Kräfte bündeln und als strategische Allianzen versuchen, im Verbund Größeneffekte zu erzielen. Um dies zu realisieren, bedarf es zusätzlich einer fördernden, dienstleistenden und steuernden Selbstorganisation. Das heißt, KMU brauchen verstärkt ein betriebsnahes Netzwerkmanagement sowie einen damit verbundenen Support von Verbänden, Kammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen. Diese müssen hierfür ihre Service- und Dienstleistungsstrukturen gegebenenfalls weiterentwickeln. Darüber hinaus muss das Berufesystem attraktiver werden. Zu präferieren sind breite Berufsstrukturen, ohne dabei auf Spezialisierungen zu verzichten. Das bedeutet, wir müssen das Konzept der Berufsgruppen beziehungsweise Berufsfamilien viel konsequenter als bislang umsetzen. Ausbildungs- und Aufstiegsfortbildungsangebote sind verstärkt als betriebliche Karrieremodelle weiterzuentwickeln.
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Die Digitalisierung der Arbeit sollte zu einem wichtigen Treiber für betriebliche Aus- und Weiterbildung
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Um gegenüber Großbetrieben und Hochschulen bei jungen Leuten wieder an Attraktivität zu gewinnen, sollten KMU ihre Kräfte bündeln.
und damit auch für die individuelle Weiterentwicklung von Fachkräften werden. Wir müssen deshalb dafür Sorge tragen, dass unsere Berufsbilder mit dem digitalen Zeitalter Schritt halten. Das Stichwort lautet: „Berufsbildung 4.0“. Zu überlegen ist in diesem Zusammenhang, ob wir in Zukunft für unsere Betriebe wie auch aus dem Interessenspektrum junger Menschen heraus eine Schlüsselqualifikation benötigen, die als digitale Kompetenz in allen Berufsbildern zu fördern ist. Voraussetzung wäre eine entsprechende Vorarbeit in der allgemeinbildenden Schule, in der digitale Kompetenz als Bildungsstandard zu berücksichtigen wäre. Die Ausbildung des Ausbildungs- und Prüfungspersonals ist gesamtsystemisch anzupassen, um auch diese besonders wichtige Zielgruppe 4.0-fähig zu machen. Genauso müssen wir die relevanten Lernumgebungen, also auch die überbetrieblichen Bildungszentren, so ausstatten, dass dort Mindeststandards für eine anforderungsgerechte Bildung und Qualifizierung im digitalen Zeitalter erfüllt werden können. Und nicht zuletzt gehört auch dazu, den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR), der die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung beschreibt, konsequent und nachhaltig umzusetzen, was bislang leider nicht der Fall ist. Die breite Öffentlichkeit kennt den DQR nicht und weiß deshalb nichts mit ihm anzufangen. Daher bedarf es einer schlagkräftigen Informationsinitiative, um auch auf diesem Weg die Stärkung und Profilierung der beruflichen Bildung weiter zu befördern.
Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) www.bibb.de
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„Wenn alle Abitur haben, dann hat niemand Abitur“ Dem Mittelstand fehlen geeignete Schulabgänger. Doch Unternehmen können jetzt ihre Personalprobleme angehen – nämlich dort, wo die Mitarbeiter von morgen sitzen: an den Realschulen. Ein Gespräch mit Jürgen Böhm, Präsident des Bayerischen Realschullehrerverbands und Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer.
DER Mittelstand.: Welchen Einfluss hat der Schulabschluss auf den Fachkräftemangel?
Jürgen Böhm
Jürgen Böhm: Der Trend zu einer Überakademisierung unserer Gesellschaft hat in Teilen dazu beigetragen, dass uns im Bereich der mittleren Abschlüsse, gerade dem Realschulabschluss, heute die Fachkräfte fehlen. Der Realschulabschluss könnte diesen Mangel auffangen, aber bildungspolitisch wurden in einigen Ländern die falschen Weichen gestellt. Die OECD forderte für Deutschland eine höhere Abiturquote. Das hat nichts gebracht; viele junge Menschen sind auf einen falschen Weg geführt worden. Diese Fachkräfte fehlen jetzt dem Mittelstand.
differenziert aus Schulabgängern auswählen können. Ich fordere talent- und begabungsorientierte Bildungswege. Talente müssen erkannt und gefördert werden. Das geht nicht ohne Leistungsdifferenzierung. Doch Schulen vergeben das Abitur und gute Noten geradezu inflationär. Wenn alle Abitur haben, dann hat niemand Abitur. Wie kann dann ein Unternehmen wissen, dass hinter einer guten Note auch eine gute Leistung steckt? Sie fordern eine engere Zusammenarbeit von Unternehmen und Schule… Seit kurzem gibt es den „Pakt für berufliche Bildung“ von bayerischer Staatsregierung und Wirtschaft. Wir sind im intensiven Austausch mit mittelständischen Unternehmen und fragen: Was erwarten Unternehmen von Schulabgängern? Wie kann die Realschule den Schülern den Übergang ins Berufsleben erleichtern? Dieser Dialog erzeugt Synergien. Wirtschaft gehört in die Schule.
Was kann die Schulpolitik tun? In allen Bundesländern, in denen die Realschule stark ist, wirkt der Fachkräftemangel auf den Mittelstand weniger stark. In Bayern und Baden-Württemberg etwa sehen 90 Prozent der Bevölkerung den Realschulabschluss als wichtigen Schritt gegen den Fachkräftemangel. Ich will niemandem das Abitur schlecht reden, aber die anderen Wege und Chancen sollten auch dargestellt werden. Es stimmt auch nicht, dass man nur mit Abitur ein glücklicher Mensch wird. Erst langsam begreift man, wie wichtig die berufliche Bildung ist. Nicht mehr nur das Abitur, sondern die mittlere Bildung wird zum Grundsteinder Aufsteiger! Sie ziehen also das dreigliedrige Schulsystem der Gesamtschule vor? Ich bevorzuge ein „vielgliedriges“ Schulsystem. Kinder müssen individuelle Bildungswege beschreiten können. Eine Einheitsschule kann das nicht gewährleisten. Schließlich will auch der Mittelstand
Das heißt, Unternehmen stellen sich an den Schulen vor? Netzwerke wie SchuleWirtschaft Deutschland organisieren solche Schulbesuche. Es gibt auch zahlreiche individuelle Kooperationen, in denen sich Realschulen Unternehmen ins Haus holen. Das sind Konzerne wie BMW, Audi, Wacker Chemie und natürlich Mittelständler wie zum Beispiel die Lindner AG. Wie präsentiert sich ein Unternehmen den Schülern? Natürlich ist das vor allem für kleine Firmen ein zeitlicher Aufwand. Aber gerade der Handwerksbetrieb vor Ort sollte auf die Schulen zugehen. Jede Schule hat dafür Ansprechpartner zur beruflichen Bildung. Pro Halbjahr einen Referenten für eine halbe Stunde sprechen lassen, kann schon Wunder wirken. Unternehmer können auch auf die Unterstützung der Politik setzen, denn der regionale Bezug wird wichtiger werden. Kein Bür-
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germeister will, dass die jungen Leute den Ort verlassen. Ich ermutige alle KMU, sich bei Fragen an die im Deutschen Lehrerverband verbundenen Verbände und deren Landesverbände zu wenden.
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Stichwort regionale Bindung: Was können Mittelständler gegen die Konkurrenz großer Konzerne an attraktiven Standorten unternehmen?
Wer heute nicht an den Schulen präsent ist, wird morgen keine Fachkräfte finden.
Unternehmen sollten sich alle Schulen und Schularten der Region genau anschauen: Gute Schulen haben ein individuelles Profil und einige pflegen eine wirtschaftsnahe Einstellung. Hier findet man häufig geeignete Schulabgänger für das eigene Unternehmen. Nicht die vermeintlich „höchste“ Schule hat stets die besten Voraussetzungen. Bieten Sie Schnuppernachmittage, Exkursionen, Praktika an. Oftmals kehren Jugendliche an den Ort ihrer ersten Berufserfahrungen zurück. Werben Sie mit schlanken Hierarchien, guten Aufstiegsmöglichkeiten und flexiblen Arbeitszeitmodellen. Denn neben dem Gehalt wird den Jugendlichen die Work-Life-Balance immer wichtiger. Wer heute nicht an den Schulen präsent ist, wird morgen keine Fachkräfte finden. Lohnt es sich, auch an die Gymnasien oder Universitäten zu gehen? Wozu? Wer nach berufsqualifizierten jungen Mitarbeitern sucht, braucht keine Auszubildenden, die sich zuvor an der Uni an Germanistik oder Kunstgeschichte ausprobiert haben und oft gescheitert sind. Diese jungen Menschen gehören zu denen, die auf die falsche akademische Fährte gelockt wurden. Sie haben unnötig Jahre verloren, sind älter und oft auch teurer. Ich bin sehr für eine klare Trennung von Abitur als Qualitätssiegel für eine Hochschulzugangsberechtigung und den qualifizierten mittleren Abschlüssen, die eine Vielzahl an Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
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Was muss sich politisch ändern? Berufspolitiker müssen verstehen, dass es keine Abschlüsse erster, zweiter und dritter Kategorie gibt. Jeder Schüler, der seinen Weg geht, muss gefördert werden. Es gibt nicht die besseren und schlechteren Bildungswege. Entscheidend ist, was das Kind mit seinem Abschluss anfangen kann. Alles andere sind ideologische Bildungsvorstellungen. Der Realschulabschluss ist deshalb ein interessanter Abschluss für den Mittelstand. Das Interview f ührte Bernd Ratmeyer.
Mitglied der Mittelstandsallianz Neues Mitglied in der Mittelstandsallianz Der deutsche Mittelstand und die „Schule der Mitte“ arbeiten künftig eng zusammen. Die Mittelstandsallianz hat einen wichtigen Partner in der Bildungspolitik gewonnen. Der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) mit seinen rund 25.000 Mitgliedern verstärkt das Bündnis ab sofort. Für Jürgen Böhm sendet die neue Kooperation ein wichtiges politisches Signal: „Der BVMW und der VDR sind vereint im Bestreben, die hohe Qualität der mittleren Bildungsabschlüsse, vor allem des Realschulabschlusses, zu sichern. So kann den Absolventen das Rüstzeug mit auf den Weg in ihr Berufsleben gegeben werden, mit dem den Zukunftsanforderungen der mittelständischen Wirtschaft nachgekommen werden kann.“ www.vdr-bund.de
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Schulfach Wirtschaft und das föderalistische Chaos Bildung ist in Deutschland Sache der Bundesländer. Auch beim Unterrichtsthema Wirtschaft fällt die Ausgestaltung des Lehrplans in den Bereich der Kulturhoheit der Länder und ist dabei so divers wie diffus. Es stellt sich die Frage: Wo in Deutschland spielt Wirtschaft als Schulfach also eine Rolle? Deutsch oder Mathematik sind klassische Schulfächer, die bundesweit in den Stundenplänen der allgemeinbildenden Schulen zu finden sind. Beim Thema Wirtschaft jedoch zeigt sich ein anderes Bild: Jedes Bundesland geht seinen eigenen Weg, wenn es um die Vermittlung ökonomischen Wissens in der Schule geht. Dabei kommt es auch im Alltag von Schülern immer mehr auf wirtschaftliche Kenntnisse an – und sei nur beim Verwalten des eigenen Taschengeldes. Für den späteren Eintritt der Schüler ins Berufsleben ist ein ökonomisches Grundverständnis wichtig. Und auch für Unternehmen ist es von Bedeutung, dass die schulische Ausbildung das Wirtschaftsverständnis der Fachkräfte von morgen fördert, denn hä u f ig genug leiden Unternehmer unter einem Mangel an passenden Auszubildenden. Auch die Kultusministerkonferenz misst der wirtschaftlichen Bildung der Schüler einen hohen Stellenwer t bei. Diese sei ein unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung und gehöre zum Bildungsauftrag der Schulen. Inzwischen sei der Bereich Wirtschaft dort fest verankert und werde durch verschiedene Formen in schulische Lehr- und
Lernprozesse eingebunden, heißt es vonseiten der Kultusministerkonferenz. Ein genauerer Blick in die einzelnen Bundesländer zeigt: Es bestehen deutliche Unterschiede hinsichtlich des Stellenwerts von Wirtschaft im Unterricht allgemeinbildender Schulen. Insgesamt lässt sich im Wesentlichen zwischen zwei Formen der Wirtschaftslehre innerhalb des Unterrichts unterscheiden – als Bestandteil eines oder mehrerer Fächer oder als eigenständiges Schulfach. In den meisten Bundesländern werden wirtschaftliche Aspekte durch die Integration in anderen Fächern im Unterricht aufgegriffen. Fächer, die sich nahezu ausschließlich mit dem Thema Wirtschaft beschäftigen und unabhängig von der Schulform gelehrt werden, gibt es hier nicht. In Mecklenburg-Vorpommern wird Wirtschaft beispielsweise ab der fünften Klasse im Rahmen des Faches Arbeit-Wirtschaft-Technik gelehrt. Ein nahezu identisches Fach wird in der Mittelstufe in Bremen, der Sekundarstaufe I in Brandenburg und an den Sekundarschulen in Berlin angeboten. An Gymnasien besteht in der Bundeshauptstadt zudem das Wahlpflichtfach Sozialwissenschaften/ Wirtschaftswissenschaften. Dabei ist es jedoch den einzelnen Schulen überlassen, das Fach anzubieten. Auch in Sachsen wird Wirtschaft nicht als eigenes Fach angeboten. Vielmehr richtet man sich hier nach einem eigenen Berufsorientierungskonzept. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Hessen wird Wirtschaft an allgemeinbildenden Schulen als Bestandteil des Faches „Politik und Wirtschaft“ gelehrt. Den Schülern durch ein solches Fach ökonomisches Wissen zu vermitteln, sei für die Teilnahme an wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen unabdingbar, heißt es etwa aus dem Hessischen Kultusministerium. In Thüringen steht hingegen die Berufsvorbereitung auf der Bildungsagenda. An weiterführenden Schulen gibt es dort zudem Fächer wie „Wirtschaft-Umwelt-Europa“. Auch Rheinland-Pfalz und das Saarland betonen die Bedeutung von wirtschaftlichem Grundwissen.
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Die Einführung eines eigenen Schulfachs „Wirtschaft“ sei in Rheinland-Pfalz jedoch in absehbarer Zeit nicht geplant. Stattdessen wolle man an einer fächerübergreifenden ökonomischen Bildung der Schüler festhalten, teilt das Ministerium für Bildung in Mainz mit. Im Saarland wird in der gymnasialen Oberstufe zwar das Fach Wirtschaftslehre angeboten, und auch bei den Gemeinschaftsschulen steht der Themenbereich Beruf und Wirtschaft vereinzelt auf dem Lehrplan. Ein Fach einzuführen, das sich dezidiert mit der Wirtschaft auseinandersetzt, ist jedoch auch hier nicht geplant, da dies zu Lasten anderer Fächer ginge, so das Saarländische Bildungsministerium.
das Gute in NRW.
Anders sehen hier die Pläne der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen aus: Zwar ist in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland das Thema Wirtschaft bislang nur Teilgebiet anderer Schulfächer, doch plant man in Zukunft die Einführung eines gebündelten Schulfachs Wirtschaft an allen weiterführenden Schulen, um eine angemessene ökonomische Bildung zu fördern. In Baden-Württemberg wird ab dem Schuljahr 2017/2018 mit „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“ erstmals ein Fach an allgemeinbildenden Schulen angeboten, das einen vorrangingen Fokus auf ökonomische Aspekte legt. Dabei wird den Schülern neben Einblicken in die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens auch die Rolle des Verbrauchers nahegebracht. In einigen anderen Bundesländern gibt es schon seit längerer Zeit Schulfächer, in deren Zentrum das Thema Wirtschaft steht. So wird an Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt Wirtschaft als eigenes Fach gelehrt. An Gymnasien findet die ökonomische Bildung durch „Wirtschaftslehre“ statt. Und auch Bayern hat Wirtschaft als verpflichtendes Schulfach und Vorbereitung für den späteren Einstieg in Beruf und Studium bereits eingeführt. Als eigenständiges Schulfach wird Wirtschaft auch an den Haupt-, Real- und Oberschulen in Niedersachsen angeboten. An Gymnasien ist zudem die Kombination Politik-Wirtschaft von der achten Klasse bis zur Abiturprüfung vorgesehen. Es zeigt sich, dass Wirtschaft im Schulunterricht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gewichtet wird. Ist es vielerorts Bestandteil anderer Fächer, gibt es in ausgewählten Bundesländern inzwischen ein eigenes Schulfach Wirtschaft. Trotz all dieser länderspezifischen Unterschiede ist eines hervorzuheben: Von Nord nach Süd, von West nach Ost, mal mehr und mal weniger intensiv, ist das Thema Wirtschaft im Tim Schöllmann Presse- und Schulunterricht präsent und kann den Schülern Öffentlichkeitsarbeit wichtige Grundlagen für das spätere Berufsleben BVMW vermitteln.
Sabine Baumann-Duvenbeck und ihr Kraftpaket – unterstützt durch die Fördermittel
rung
bayer ische sch ule
# 5 2017
Schule auf dem Prüfstand
erufs-
b aye r i s c h e s c h u l e 70. JAHRGANG # 5 2017 20. September
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M A G A Z I N
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@AusbildungsOffensive-Bayern.de
Bayerische Schule 09/17
vereinbaren.
Offensive-Bayern mit Informationen und
Wir fördern
Axel Hacke diskutiert über Anstand Albin Dannhäuser erinnert an Ebert
Wie kann die Schule junge Menschen auf die heutige Arbeitswelt vorbereiten? Diese kontroverse Frage diskutierte Achim von Michel, bayerischer Pressesprecher und Landesbeauftragter für Politik des BVMW, auf Einladung des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) in einem Fachgespräch mit Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, Gerd Nitschke, Vizepräsident des BLLV, und Karsta Goetze, Leiterin der Abteilung Human Resources bei der W.L. Gore & Associates GmbH.
Das Gespräch ist nachlesbar im Magazin des BLLV (Seite 33-37) und steht zum Download bereit unter: www.bllv.de/Bayerische-Schule.824.0.html
der NRW.BANK. Die Stärke mittelständischer Unternehmen ist ein wichtiger Motor der Wirtschaft in unserer Region. Eine Eigenschaft, die es wert ist, gefördert zu werden. Z. B. durch den NRW.BANK.Effizienzkredit: Zinsgünstige Darlehen von 25.000 bis 5 Millionen Euro für Modernisierungen, die Ihre Anlagen zukunftsfähig machen. Sprechen Sie mit uns über Ihre unternehmerischen Ziele. www.nrwbank.de/staerke
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Unternehmen suchen dringend Mitarbeiter Rekrutieren Sie mobil! Darum sollten sie die Bewerbung so leicht wie möglich gestalten. Eine aktuelle Studie zeigt: Viele Firmen unterschätzen, dass junge Menschen mit dem Smartphone auf Jobsuche gehen.
Vorbei sind die Zeiten, als Arbeitssuchende noch brav über Zeitungsanzeigen Kontakt zum Unternehmen gesucht haben. Heute findet man sich im Internet. Darauf haben sich die Unternehmen eingestellt. Doch mit einer hübschen Homepage und einem Stelleninserat ist es nicht mehr getan, denn junge, gut ausgebildete Fachkräfte nutzen das Internet vorwiegend mobil. Dieser Trend weg vom stationären PC zum Smartphone oder Tablet ist etwa im Einzelhandel längst angekommen: Bestellen per Klick und zügige Lieferung sind heute Standard.
Lebensplanung von unterwegs Junge Menschen bestellen aber nicht nur Schuhe und Kosmetik vom Smartphone aus, sondern regeln auch ihre Lebensplanung vermehrt mobil, darunter die Jobsuche. Das hat ungeahnte Auswirkungen auf das Rekrutierungsverhalten von Unternehmen. Professor Wolfgang Jäger von der Hochschule RheinMain hat die aktuelle Studie „Mobile Recruiting 2017“ des Städteportals meinestadt.de wissenschaftlich begleitet und dafür Nutzer und Personaler zum Thema Jobsuche und mobile Bewerbung befragt. 1.520 Fachkräfte berichten darüber, wie sie nach Jobs suchen und wie sie den Bewerbungsprozess beurteilen. Auf der anderen Seite informieren 107 Personalverantwortliche über ihre Erfahrungen mit mobilen Bewerbungsprozessen.
Wolfgang Jäger fand heraus: Das veränderte Nutzungsverhalten potenzieller Bewerber ist in den Personalabteilungen der befragen Unternehmen nur zum Teil angekommen. Zwar berichten 90 Prozent der befragen Jobsuchenden von der Möglichkeit, sich per E-Mail zu bewerben, aber nur 50 Prozent hatten Zugriff auf ein mobil optimiertes Bewerbungsformular. Lediglich ein Viertel konnte eine so genannte One-Click-Bewerbung wahrnehmen, an die die Bewerber zum Beispiel ihr Xing-Profil anhängen konnten. 16 Prozent erhielten die Möglichkeit, sich mit einer speziellen App zu bewerben. Die technische Umsetzung auf Unternehmerseite hinkt der Entwicklung auf dem Bewerbungsmarkt hinterher.
Kleine Unternehmen sind flexibler Interessanterweise trifft das auf Konzerne noch mehr zu als auf kleine und mittlere Unternehmen. Konzerne verfügen über aufwändige Bewerbungsmanagementsysteme, die sie vor Jahren gekauft und eingerichtet haben - in einer Zeit, in der am heimischen PC lange Bewerbungsformulare ausgefüllt wurden. KMU hingegen sind beim Thema neue Bewerbungsformen flexibler, hat Jäger festgestellt: „Sie sind abhängiger vom regionalen Markt, wo sie nicht nur Fachhochschulabsolventen akquirieren, sondern auch gelernte und unge-
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Für kleine Unternehmen ist es wichtig, gut strukturierte und einfache mobile Bewerbungsformen anzubieten.
Prof. Dr. Wolfgang Jäger
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lernte Fachkräfte sowie Schüler, die einen Ausbildungsplatz suchen. Hier ist es besonders wichtig, gut strukturierte und zugleich abgespeckte mobile Bewerbungsformen anzubieten. Ist die Stellenanzeige auf Interesse gestoßen, muss es schnell gehen: Ein einfaches, kleines Kontaktformular, das wesentliche Daten abfragt, wird zügig ausgefüllt, und der initiale Schritt ist getan.“ Aber was genau ist die mobile Bewerbung, und wie muss ein Unternehmen seine „mobilen Rekrutierungsmaßnahmen“ gestalten? Jäger nennt drei Kriterien: „Gibt es eine mobiloptimierte Karrierewebsite, wo Interessenten sich informieren können? Sind die von den Unternehmen veröffentlichten Stellenanzeigen auf der eigenen Website oder auf den Jobbörsen mobil optimiert? Und: kann man sich bei den Unternehmen mobil bewerben?“ Der Bewerbungsprozess muss von Seiten des Arbeitgebers für ein mobiles Endgerät angepasst, strukturiert und organisiert sein. „Wir reden hier nicht von einer E-Mail mit drei Anhängen, die von einem Smartphone gesendet wird.“
Schnell, einfach, benutzerfreundlich Entsprechend ändert sich auch die Wahrnehmung und Gewichtung der Bewerbungen. Früher lernten Berufsanfänger in Bewerbungsratgebern, dass das
Anschreiben über den wichtigen ersten Eindruck entscheidet. Im mobilen Recruiting indes bietet das klassische Anschreiben in seiner Vorhersagbarkeit und Gleichförmigkeit keinen Mehrwert. Es kostet nur Zeit und verzögert Entscheidungsprozesse. „Früher war das Anschreiben einfach nett“, sagt Jäger. „Heute gehen die wirklich relevanten Informationen zielgerichtet beim Arbeitgeber ein: Qualifikation, Lebenslauf, Zeugnisse. Das ist effektiv und schnell für beide Seiten.“ Konzerne mit attraktiven Namen und Standorten stehen im „war of talents“ nicht so sehr unter Druck wie kleine, unbekannte Unternehmen. Ein Grund mehr für KMU, den Erstkontakt mit potenziellen Mitarbeitern so einfach, schnell und hürdenfrei wie möglich zu gestalten. Der Facharbeiter aus Ostwestfalen-Lippe sucht im Internet nicht nach Global Playern, sondern schaut in der Pause zwischen zwei Schichten auf sein Smartphone - und zwar nach Arbeit in der Region. Hier können KMU einen klassischen Nachteil, der provinzielle Standort, im Wettbewerb mit den großen Unternehmen zu ihrem Vorteil wenden. Mobile Recruiting hilft dabei, es den Bewerbern so einfach wie möglich zu machen, sich schnell zu bewerben. Eine echte Chance bei der nervenaufreibenden Suche nach Mitarbeitern.
Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor
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Ohne digitale Bildung keine digitale Transformation Digitale Bildung ist die essentielle Voraussetzung für die Digitalisierung. Um erfolgreich die digitale Transformation zu meistern, müssen Menschen digitale Fähigkeiten entwickeln. Damit müssen wir schon in der Schule anfangen und es konsequent lebenslang weiterführen.
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Die Digitalisierung durchdringt unser aller Leben. Jeder von uns nutzt digitale Technik und integriert sie in sein Leben. Doch erstaunlich wenige Menschen wissen wirklich damit umzugehen. Die meisten sind passive Anwender. Um die Herausforderungen des digitalen Wandels zu meistern und uns an die Spitze der Digitalisierung zu setzen, brauchen wir aber aktive Gestalter des Digitalen.
Deutschlandweit beklagen wir einen eklatanten Fachkräftemangel, der vor allem den Mittelstand hemmt, Innovationen verhindert und die Digitalisierung abbremst.
Dr. Oliver Grün Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand e. V. (BITMi)
Neben einer guten Infrastruktur ist damit die digitale Bildung die zweite wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche digitale Transformation. Deutschlandweit beklagen wir einen eklatanten Fachkräftemangel, der vor allem den Mittelstand hemmt, Innovationen verhindert und die Digitalisierung abbremst. Denn neben den neuen Technologien sind es aber vor allem die Menschen, die diese Technologien einsetzen und darüber hinaus Visionen und neue Geschäftsmodelle entwickeln, auf die wir angewiesen sind. Um dem Fachkräftemangel der Zukunft entgegenzutreten, ist es deshalb entscheidend, mit der digi-
talen Bildung schon in der Grundschule zu beginnen. Aktuell ist die Lage dramatisch: Die Schulen sind schlecht ausgerüstet, Lehrer nicht ausreichend weitergebildet, und es gibt kaum Konzepte zur Integration digitaler Themen in den gesamten Lehrplan. Schüler kommen in der Regel erst in höheren Klassen mit IT Themen in Kontakt, vorausgesetzt, das Fach Informatik wird überhaupt angeboten. Vor allem für Mädchen ist es dann oft viel zu spät, um sie für IT Themen zu begeistern. Es muss schon in der Grundschule mit dem Fach „Digitalkunde“ begonnen werden, die unvoreingenommenen Schüler für das Digitale zu begeistern und ihnen die Vielfalt und Entfaltungsmöglichkeiten in der IT-Welt aufzuzeigen. Daneben muss es selbstverständlich werden, dass Kinder nicht nur Englisch oder Französisch, sondern auch Programmiersprachen lernen. Um dem akuten Fachkräftemangel zu begegnen, müssen wir ein berufsbegleitendes Bildungssystem für lebenslanges Lernen etablieren. Dazu müssen Fachausbildungen auch von Hochschulen anerkannt und angerechnet werden, um Anreize für höhere Qualifikationen zu bieten. Darüber hinaus muss die Berufsausbildung der IT-Berufe neugestaltet werden. Die IT-Ausbildungen von heute stammen noch aus einer Zeit, zu der es Google und Facebook noch gar nicht gab. Bei einer Neugestaltung müssen die Erfahrungen des IT-Mittelstands, welcher 85 Prozent aller Ausbildungsplätze stellt, berücksichtig werden. Nur mit ausreichend qualifizierten Fachkräften kann den dynamischen Herausforderungen der digitalen Transformation begegnet werden.
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Mitglied der Mittelstandsallianz
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Aus- und Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt „DER Mittelstand.“ sprach mit Frank Belkner, geschäftsführender Vorstand der Thüringer Stiftung für Bildung und berufliche Qualifizierung, Geschäftsführer des ERFURT Bildungszentrum Unternehmensverbundes und bildungspolitischer Sprecher des BVMW-Landeswirtschaftssenats, über die Anforderungen im Bereich der digitalen Bildung. DER Mittelstand.: Das ERFURT Bildungszentrum hat sich auf die digitalen Anforderungen des Unterrichts der Zukunft eingestellt. Mit welchen innovativen Inhalten und didaktischen Konzepten bereiten Sie die Lehrgangsteilnehmer auf die Digitalisierung vor?
Foto: © Erfurter Bildungszentrum; Illustration: © peshkova - fotolia.com
Frank Belkner: Unser Angebot ist sehr vielfältig. Die Digitalisierung in der gewerblich-technischen Aus- und Weiterbildung ist bei uns seit Jahren fester Bestandteil von vernetzten Prozessen, Fertigungsprozessen, Fehleranalysen, digitaler Mess- und Produktionstechnik bis hin zu CAM-Lösungen für den Mittelstand.
Ausbildungsprojekt Industrie 4.0.
Verfügen Sie dazu über die technischen Voraussetzungen, also schulweiter Breitband-Internetanschluss mit stabilem WLAN und PC-Kabinetten? Ja das tun wir. Diese Grundvoraussetzung ist die Basis zum Umgang mit heutigen Datenmengen, aber auch mit dem rationellen Arbeiten und Auswerten solcher Informationen. Die strategische Ausrichtung beziehungsweise die notwendigen Hardwarevoraussetzungen haben wir kontinuierlich geschaffen. Wie bereiten Sie die Lehrkräfte auf den breit gefächerten Einsatz digitaler Medien im Unterricht vor? Wie stellen Sie die Verbindung von Theorie und Praxis her, zum Beispiel die digitale Steuerung von technischen Anlagen?
Für die Lehrkräfte und Dozenten im Unterricht, aber auch vor allem in der Praxis ist dies eine große Herausforderung. Wir sind als Dienstleister für über 600 Unternehmen, vorrangig des Mittelstandes, in Thüringen und bundesweit tätig. Durch die engen Kontakte zu diesen Kunden sind die verantwortlichen Trainer und Dozenten auch sehr gut über die technischen Möglichkeiten informiert. Mit kontinuierlichen Weiterbildungen und Praxistrainings stellen sich die engagierten Lehrkräfte dieser Entwicklung. Als Bildungsdienstleister hat das Bildungszentrum die Aufgabe, für den industriellen Mittelstand die Fachkräfte auszubilden, die die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt beherrschen. Wie beurteilen Sie die Rolle und Bedeutung der Veränderungen und Ihren Beitrag bei der Entwicklung der Industrie 4.0? Wie sehen Sie die Anpassung der Berufsbilder an die Informationstechnologie und digitalen Medien sowie die künftige Gestaltung der Aus- und Weiterbildung? Gerade für den Mittelstand ist die digitale Vernetzung und die Auswertung bzw. Verarbeitung von Informationen aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Hier findet momentan ein Entwicklungsprozess statt, den wir mit unseren Ausbildungsmodulen in der Digitalisierung unterstützen, aber auch mittelständische Unternehmen beraten können. Mittlerweile sind die ‚traditionellen‘ Berufsbilder alle in Veränderung. Gerade durch die enge Zusammenarbeit mit dem BVMW und auch der IHK sind wir in der Lage, Ausbildungsmodule weiterzuentwickeln, Anforderungen der Unternehmen einzuarbeiten und als Zertifikatslehrgang anzubieten. Dies ist ein ständiger Entwicklungsprozess, den wir kontinuierlich mitgestalten. Das Interview f ührte Günther Richter.
Frank Belkner, Geschäftsführer ERFURT Bildungszentrum
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Best practice Ausund Weiterbildung Was können Unternehmen tun, um Auszubildende zu finden, um Fachkräfte zu halten und um Mitarbeiter weiterzubilden? Und wie gelingt es, Schüler auf den Berufsalltag vorzubereiten? DER Mittelstand. hat bei BVMW-Mitgliedern und einer Berliner Schule nachgefragt.
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Peter Preuß Geschäftsführer PREUSS Messe Baugesellschaft mbH, Holm (Schleswig-Holstein)
Ausgebildet wird bei PREUSS MESSE schon fast genauso lange. Die jungen Leute genießen in unserem traditionsreichen und innovativen Betrieb interessante, umfassende Ausbildungen und eine familiäre Atmosphäre. In allen Abteilungen des 45 Mitarbeiter zählenden Unternehmens arbeiten engagierte junge Teams, die für ihre Aufgaben brennen. Nicht ohne Grund sind die Kunden Firmen von Rang und Namen, viele davon Stammkunden, wie die Airbus-Gruppe oder der Pharmaspezialist Eppendorf. Unsere Auszubildenden werden von A bis Z praxisorientiert in die Teamarbeit integriert und mit möglichst viel Eigenverant-
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Foto: © Waltraud Hinz-Hass
Azubis mit viel Eigenverantwortung Es macht Spaß, in einer nicht alltäglichen Branche bei einem angesehenen, international tätigen Unternehmen zu lernen – da sind sich unsere Auszubildenden einig. Seit 1846 machen wir Hingucker und können wohl mit Fug und Recht behaupten, der älteste Messebauer der Welt zu sein.
Auszubildende bei PREUSS.
wortung ausgestattet. Deshalb schneiden sie bei ihren Abschlüssen meist besonders gut ab. Zum 1. August 2018 bieten wir jeweils einen Ausbildungsplatz für die Berufe Veranstaltungs- und Industriekaufmann/-frau an, außerdem erstmals im gewerblichen Bereich für den Beruf Tischler/in. www.preuss-messe.de
Bernd H. Williams-Boock Geschäftsführer Ortrander Eisenhütte GmbH (Brandenburg)
Foto: © Ortrander Eisenhütte GmbH
Für uns ist die spezifische Personalentwicklung ein wichtiger Baustein im Unternehmen. Um den erforderlichen Fachkräftebedarf zu sichern, haben wir diverse Konzepte entwickelt und umgesetzt.
Meisterschüler und Umschüler – ein wichtiger Baustein für die Personalentwicklung bei der Ortrander Eisenhütte.
Umschüler sind die Fachkräfte von morgen In einem Pilotprojekt schulten wir mit Partnern fünf Bewerber mit einschlägigem Berufshintergrund zu Industrieelektrikern erfolgreich um.
Weiterbildung des Potenzials Zwei junge, tischlereiorientierte Fachkräfte beendeten dieses Jahr ihre Umschulung zum Technischen Modellbauer erfolgreich. Das war ihr erster Schritt auf der Qualifikationsleiter zum Meister. In beiden Ausbildungsbereichen legten wir besonderen Wert auf zukunftsfähige Elektronik. Weitere Bewerber gesucht Das Erfolgsmodell soll nun auch für die Qualifikation von Gießereimechanikern Anwendung finden. Die Suche nach geeigneten Fachkräften läuft, Bewerber sind willkommen. www.ortrander.de
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Carsten Vossel Geschäftsführer CCVOSSEL GmbH, Berlin
Foto: © CCVossel GmbH
Wer Chancen sät, wird Zukunft ernten In Zeiten von Fachkräftemangel und der sich ändernden Anspruchshaltung an das Arbeitsumfeld der Generation Y, müssen Unternehmen beim Recruiting und der Ausbildung umdenken. Konnten sich Unternehmen vor Jahren noch Bewerber aus einer Großzahl von Bewerbungen aussuchen, haben jetzt die Bewerber die Wahl. Wir haben uns auf diese Ver-
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Azubis von CCVOSSEL (li.) und Interessierte Teilnehmer des Girls` Days beim spielerischen Umgang mit Robotern und der Programmierung.
änderung eingestellt und bieten durch Praktika oder der Teilnahme beim Girls` Day jungen Menschen die Chance, erste Einblicke in den Beruf und unser Unternehmen zu bekommen. Durch diesen Schritt schaffen wir es, junge Menschen für uns zu begeistern und sie für uns zu gewinnen. In der Ausbildung legen wir großen Wert darauf, den Auszubildenden auf Augenhöhe zu begegnen. Dies bedeutet unter anderem, dass ihre Arbeitsumgebung denen der Fachkräfte in nichts nachsteht. Gleichzeitig müssen sie aber auch schon für einzelne Projekte Verantwortung übernehmen. Unsere Erfahrung zeigt, dass wir durch diese Maßnahmen eine starke Bindung an das Unternehmen erreichen und nach dem erfolgreichen Abschluss nahtlos mit engagierten Mitarbeitern die nächsten Schritte in die Zukunft gehen können. Besonders freuten wir uns darüber, dass unsere Auszubildenden für uns die Bewerbung für den Preis „Bester Ausbildungsbetrieb 2017 Pankow“ eingereicht und gewonnen haben. www.ccvossel.de
Sabine Simunovic Lehrerin Sekundarschule Wilmersdorf, Berlin
Foto: Sekundarschule Wilmersdorf
„Wir sind alle der BoZz!“ Schülerfirmen gibt’s hierzulande viele. Schülergenossenschaften hingegen sind rar. Dass solidarisches Wirtschaften viel Spaß machen kann und Zukunft hat, beweist BoZz-Catering, die 2013 gegründete Schülergenossenschaft an der Sekundarschule Wilmersdorf in Berlin. Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder von BoZz-Catering agieren gleichberechtigt, frei nach dem Motto: „Wir sind alle der BoZz!“ Ganz wie es sich für eine Genossenschaft gehört. Das Leistungsspektrum der aktiven 7. bis 10.-Klässler umfasst den kompletten Bereich Catering – von der Organisation über das Kochen bis hin zum Service vor Ort. Die Rezepte suchen sich die Schüler unter meiner Anleitung selbst aus, gekocht wird in der großen Schulküche des altehrwürdigen Gebäudes im Ortsteil Schmargendorf. Darüber hinaus
Ein starkes Team, das solidarisch wirtschaftet: Die Schülergenossenschaft BoZz-Catering.
kümmern sich die Kochprofis um die Auftragsakquise, das Schreiben der Angebote, den Einkauf, die Koch- und Dienstpläne, die Buchhaltung und natürlich auch die Wäsche. Die Arbeiten werden von Mädchen und Jungen gleichermaßen übernommen. Materialien wie Menühalter und Besteckkästen werden in der schuleigenen Werkstatt hergestellt. Die Auftragslage ist mittlerweile so glänzend, dass Aufträge abgelehnt werden müssen. Der reguläre Unterricht darf eben nicht zu kurz kommen. Als Partnergenossenschaft steht den jugendlichen Caterern die Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle zur Seite. Hilft quasi als Patentante unter anderem bei der Pressearbeit, gibt Einblicke ins Genossenschaftswesen, unterstützt bei der Erstellung des Jahresberichts. Durch die enge Zusammenarbeit mit der realen Arbeitswelt erlangen die Schülerinnen und Schüler so viel Selbstvertrauen, dass letztendlich auch die Schulnoten in den „normalen“ Unterrichtsfächern verbessert werden, und die Jugendlichen so viel Anerkennung von allen Seiten erfahren. Die Idee zur Förderung dieses Modells hatten anlässlich des Internationalen Jahrs der Genossenschaften 2012 das Berliner Genossenschaftsforum, unterstützt und beraten vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). www.sekundarschule-wilmersdorf.de/ schuelerfirma.html
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Alleinerziehende im Mittelstand – ein Erfolgsmodell Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass sich der Fachkräftemangel zu einem strukturellen Problem entwickelt. Die Zusammenführung Alleinerziehender und mittelständischer Unternehmen ist ein vielversprechender Ansatz, um diesem Problem entgegen zu wirken. Die deutsche Wirtschaft floriert und die Auftragsbücher mittelständischer Unternehmen sind gut gefüllt. Noch hält der Arbeitsmarkt mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im Land Schritt. Der demografische Wandel wird jedoch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass sich der Fachkräftemangel zu einem strukturellen Problem entwickelt. Um sich im Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte behaupten zu können, sollten mittelständische Unternehmen bereits heute handeln. Neben der Weiterbildung des bestehenden Personals ist es in diesem Kontext wichtig, oft ungenutzte Arbeitnehmerpotenziale auszuschöpfen. Vor diesem Hintergrund ist die gezielte Ansprache von Alleinerziehenden für mittelständische Unternehmen äußerst erfolgsversprechend. Jetzt ist es an der Zeit, mit möglichen Vorbehalten gegenüber Alleinerziehenden aufzuräumen. Wie gewichtig der Aspekt der Wertschätzung bei der Ansprache Alleinerziehender ist, untermauert eine Befragung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums aus dem Jahr 2011. Hier hat beinahe jeder Alleinerziehende angegeben, schon einmal mit direkten oder indirekten Vorbehalten bei der Arbeitsplatzsuche konfrontiert worden zu sein. Wertschätzung kann bereits bei der Stellenbeschreibung kommuniziert werden, etwa indem auf die Möglichkeit der Teilzeitbesetzung sowie auf individuelle Entwicklungsperspektiven hingewiesen wird. Auf der Suche nach alleinerziehenden Fachkräften können Unternehmen auf eine Vielzahl von interessanten Netzwerken zurückgreifen. So bietet etwa das Berliner „Netzwerk Alleinerziehende Marzahn-Hellersdorf“ unter anderem Ausbildungstouren zu Unternehmen an. Wem dies zu zeitintensiv ist, der kann sich auch modernster
Technik bedienen. Das junge Berliner Unternehmen Tandemploy unterstützt Unternehmen mittels Software dabei, ihre Strukturen und Arbeitsmodelle zu flexibilisieren. Auf der Jobsharing-Plattform Tandemploy.com treffen Unternehmen auf hochqualifizierte Jobsuchende, die gerne im Jobsharing-Modell arbeiten möchten und explizit flexible Arbeitgeber suchen.
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Auf der Jobsharing-Plattform treffen Unternehmen auf hochqualifizierte Jobsuchende, die gerne im Jobsharing-Modell arbeiten möchten und explizit f lexible Arbeitgeber suchen.
Umgekehrt ist es auch für Alleinerziehende empfehlenswert, aktiv auf mittelständische Unternehmen zuzugehen. Der Mittelstand bietet mit seinen flachen Hierarchien und seiner familiären Unternehmensphilosophie die ideale Basis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In mittelständischen Unternehmen steht der Mensch mehr im Fokus, als dies bei Großkonzernen der Fall ist. Kurze Entscheidungswege ermöglichen ein Höchstmaß an Flexibilität. Somit können mittelständische Unternehmen besser auf individuelle Belange ihrer Mitarbeiter eingehen, als dies bei Großkonzernen der Fall ist. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels hat die Zusammenführung Alleinerziehender und mittelständischer Unternehmen das Potenzial zum Erfolgsmodell.
Katrin Schnell BVMW, Referentin für Arbeit und Soziales
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Der Weg zum guten Azubi Heute entscheiden sich Bewerber für Unternehmen – und nicht umgekehrt. Um die Fachkräfte von morgen zu finden, sollten Bewerbungsprozesse optimiert werden. Ein Fünf-Punkte-Plan hilft Unternehmen dabei.
1. Schon vor dem Recruiting: Holen Sie die Ausbilder, die Ausbildungsbeauftragen aus den Fachabteilungen und die Personalabteilung an einen Tisch. Überprüfen Sie die Motivation des Teams und überlegen Sie gemeinsam, welche Ausbildungsberufe Sie anbieten wollen, und wie sich die Ausbildung konkret gestalten soll. Vielleicht ist für den einen oder anderen Mitarbeiter eine Weiterbildung in pädagogischer Richtung sinnvoll. Durch die Einbindung und den Austausch erhöhen Sie dabei die Akzeptanz zukünftiger Azubis und stärken die Bindung bestehender Mitarbeiter an Ihr Unternehmen.
Jutta Mohammed-Ali Geschäftsführerin und Gründerin von Ars Azubi www.arsazubi.de
2. Erstellen Sie mit dem Team einen Azubi-Avatar: Damit können Sie vorab gut klar stellen, welche Fähigkeiten, Talente und Wesenseigenschaften ihr zukünftiger Azubi haben sollte. Dabei werden Sie vielleicht merken, dass der Azubi von heute anders tickt als noch vor einigen Jahren. Bedenken Sie das auch, wenn Sie Ihre Anzeigen verbreiten: Smartphones sind jetzt der Ort, an dem jeder Jugendliche erreichbar ist.
3. Beim Vorstellungsgespräch können Sie unter Beweis stellen, dass Sie ein attraktiver Arbeitgeber sind. Laden Sie mehrere Bewerber ein und setzen Sie moderne Verfahren ein. Erleben Sie etwa in Gruppengesprächen die Charaktereigenschaften in Aktion. Spiele, Persönlichkeitstests oder die Einbindung eines Psychologen können dabei hilfreich sein. Legen Sie dabei insgesamt den Fokus auf Persönlichkeit und Charakter und weniger auf Schulnoten. Auch aktuelle Azubis können hier als Unternehmensfürsprecher authentische Einblicke liefern. 4. Bieten Sie Azubis attraktive Incentives, die über den Standard hinausgehen – und achten Sie auch dabei auf die individuelle Persönlichkeit. Für den einen kann ein Firmenlaptop und Handy ein Anreiz sein, für andere sind spezielle Weiterbildungen oder Gesundheitsangebote wie Firmenyoga oder frisches Obst interessant. 5. Bleiben Sie mit Ihren Azubis im Gespräch, tauschen Sie sich regelmäßig mit Ihnen aus und beobachten Sie genau, wie sie sich entwickeln. Vielleicht braucht es spezielle Förderung, oder der Ausbildungsplan muss den Neigungen und Interessen des Azubis angepasst werden, damit die Motivation erhalten bleibt. Viele Jugendliche erfahren im Ausbildungsbetrieb zum ersten Mal wirkliche Wertschätzung und können dadurch auch langfristig an ein Unternehmen gebunden werden.
Foto: © AndreyPopov - istock.com
Über 60 Prozent der angehenden Azubis wird mehr als ein Ausbildungsplatz angeboten, sie können sich ihren zukünftigen Arbeitgeber auswählen. So stehen Unternehmer vor der Frage: Wie kann ich Ausbildungsangebote so attraktiv gestalten, dass Azubis gerne kommen und auch bleiben? Der nachfolgende Fünf-Punkte-Plan erklärt, wie die Fachkräfte von morgen heute gewonnen werden können.
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Bildung in Not – alle in Not Viele Unternehmensleitungen kümmern sich nur unzureichend um die Aus- und Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte in ihrem Unternehmen. Dabei sind Bildung, gezielte Qualifikationen und bedarfsgerechte Kompetenzen für die neuen Anforderungen im Arbeitsleben unerlässlich.
Die Lage in den kleinen und mittleren Unternehmen ist vielerorts ähnlich:
Foto rechts: Vespermann; Foto oben: © Peshkova - istock.com
Die demografische Kurve schlägt voll zu, besonders in den ländlichen Gegenden. Die wenigen Bewerber bleiben oft unter dem Anforderungsprofil (MINT- Fächer). Studienabgänger für den technischen Nachwuchs haben kaum praktische Erfahrungen. Das Bewerbungsmanagement müsste vielschichtiger und persönlicher sein. Die Einarbeitung in das Unternehmen bedarf immer mehr Begleitung. Wissenslücken werden durch Zusatzlernen nur teilweise geschlossen. Große Mittelständler und besonders familiengeführte Unternehmen haben hier regionale und strukturelle Vorteile gegenüber den Kleinen von den KMU. Der Generationswechsel, vom Taschenrechner zum iPad, die strategische Ausrichtung zur Digitalisierung und die gegenwärtig gute Auftragslage beeinflussen diesen Prozess stark. Die Aus- und Weiterbildung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wissen, speziell die daraus entstehenden Kompetenzen, bilden heute und besonders in der Zukunft einen Wirtschaftsfaktor und einen Wettbewerbsfaktor. Sehr viele Unternehmensleitungen verdrängen aus unterschiedlichen Gründen das Potenzial der Entwicklung der Fach-und Führungskräfte. Sie verharren in ihrem Frust und sonnen sich gern in den Erfolgen der Vergangenheit oder der Gegenwart. Es wird gern über moderne Technik, Maschinen und Vernetzung gefachsimpelt, die Aufgaben zum
Generationswechsel, die Auseinandersetzung mit den Anforderungen von Morgen treten oft in den Hintergrund. Es gibt viele gute bis sehr gute Angebote für Entscheider, sich mit den überlebenswichtigen Themen auseinander zu setzen. Private Anbieter, Kammern, Organisationen, Fachverbände, Akademien und Institute sind auf der Höhe der Zeit. Umso erstaunlicher ist es, dass von diesen naheliegenden Angeboten nur wenig Gebrauch gemacht wird. An vielen Veranstaltungen nehmen vorrangig Berater und Coaches teil, kaum jedoch die eigentlichen Nutzer. Es ist eben einfacher, darüber zu meckern, was nicht geht, als sich um die wesentlichen Probleme zu kümmern. Die Entscheider in den KMU müssen sich den strategischen Aufgaben stellen. In Kindergärten, Schulen, Berufsbildungszentren und Universitäten müssen zukunftsweisende Veränderungen zum Wohle der Bildung vorangetrieben werden. Die Investitionen für Bildung liegen in Deutschland unter den OECD-Maßstäben. Es sind nicht die Maßstäbe zu senken, es ist vielmehr Sorgfalt im Umgang mit den „nachwachsenden Rohstoffen“ geboten. Auch wenn in naher Zukunft weit weniger Menschen die Werkshallen füllen, so werden weiterhin gut ausgebildete und interessierte Fachkräfte für die Beherrschung der Prozesse benötigt. Die angestrebte Digitalisierung zielt auf hochflexible Produktionsinfrastrukturen, die neue Fähigkeiten zur Kommunikation und zur Interaktion zwischen Mensch und Maschine erfordern.
Lutz Werner Vespermann mpc - mittelstandprozess-coaching Mittelstandsberater im IBWF Institut für Betriebsberatung Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.coachvespermann.de
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Steuern auf den Punkt Bildung hoch, Steuern sparen! Der Abzug von Ausbildungskosten ist im Steuerrecht streng reglementiert. Doch mit den richtigen Kniffen lassen sich auch während der Berufsausbildung Steuern sparen.
Aufwendungen für die erste Berufsausbildung oder das Erststudium sind nicht beruflich, sondern privat veranlasst. So sieht es der Gesetzgeber und lässt diese weder für den Werbungskostenabzug noch für den Aufbau eines Verlustvortrags zu. Es verbleibt die Möglichkeit, die Aufwendungen als Sonderausgaben zu erklären. Sonderausgaben haben im Vergleich zu Werbungskosten zwei Nachteile. Erstens ist der Abzug auf 6.000 Euro pro Jahr begrenzt. Zweitens sind sie mit positiven Einkünften des gleichen Jahres zu verrechnen. Ein Vortrag in das Folgejahr scheidet aus. Hat der Auszubildende oder der Student keine oder nur geringe Einkünfte, läuft der Sonderausgabenabzug leer.
Beteiligung am Familienbetrieb
Dr. Sebastian Krauß Steuerberater, Fachberater für Internationales Steuerrecht SteuerbüroKrauß www.steuerbuerokrauss.de
Für Familienbetriebe in der Rechtsform einer Personengesellschaft empfiehlt sich eine einfache Gestaltungsmaßnahme: Das Kind wird am Familienbetrieb beteiligt und erzielt hieraus Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Das Einkommen des Inhabers – das regelmäßig dem Spitzensteuersatz unterliegt – fällt entsprechend geringer aus, und das Kind bekommt die Möglichkeit, Berufsausbildungskosten von bis zu 6.000 Euro pro Jahr von seinen Einkünften als Sonderausgaben in Abzug zu bringen. Übersteigt das verbleibende Einkommen des Kindes den Grundfreibetrag nicht (für 2017: 8.820 Euro; ab 2018: 9.000 Euro), fällt keine Einkommensteuer an. Eine Win-win-Situation für die gesamte Familie.
Kinderfreibetrag bei Sprachaufenthalten Eltern können für ihre Kinder, die für einen Beruf ausgebildet werden und das 18. aber nicht das 25. Lebensjahr vollendet haben, einen Kinder- und Betreuungsfreibetrag in Abzug bringen – für zusammenveranlagte Ehegatten immerhin ca. 7.400 Euro pro Jahr und Kind. Für einen Beruf ausgebildet wird, wer sein Berufsziel noch nicht erreicht hat, sich aber ernsthaft und nachhaltig darauf vorbereitet. Dabei ist es nicht notwendig, dass die Ausbildungsmaßnahmen durch eine Ausbildungs- oder Studienordnung geregelt sind. Auch Sprachaufenthalte im Ausland können als Berufsausbildung gelten, wenn der Erwerb der Fremdsprachenkenntnisse den konkreten beruflichen Plänen des Kindes dient. Dies ist laut Bundesfinanzhof der Fall, wenn das erfolgreiche Abschneiden bei einem Fremdsprachentest für die Zulassung zu einem geplanten Studium notwendig ist (Aktenzeichen III R 3/16). Als Sprachaufenthalt gilt die Teilnahme an Vorlesungen mit entsprechenden Lernkontrollen – beides natürlich in der Fremdsprache. Das Gericht stellt klar, dass ein didaktischer Sprachunterricht oder eine theoretische Sprachausbildung nicht immer erforderlich sind. Nach wie vor gilt, dass längere Urlaube oder sonstige Auslandsaufenthalte zur Persönlichkeitsbildung nicht als Teil einer Berufsausbildung anerkannt werden.
Foto: © pathdoc - fotolia.com
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Jobmesse mal ganz anders In Zeiten der Digitalisierung müssen sich Unternehmen trauen, neue Wege zu gehen. Das gilt auch für den Bereich des Recruitings. Mit der Karrieremesse „Jobunication VR“ eröffnet sich nun eine neue Dimension, die es so bislang nicht gab. „Innovation ist die Voraussetzung für erfolgreiches Recruiting“ – das ist der Leitgedanke von Philipp Umbeck und Matthias Walenda, Geschäftsführer der Umbeck&Walenda Media GmbH und Mitglied im BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar. Bereits 2016 führten die beiden mit der Jobunication Rhein-Neckar eine hochschulübergreifende Karrieremesse ein, die einen starken Fokus auf Fächer wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik legt. Wenn Studenten, Absolventen und Young Professionals heutzutage nach Jobs suchen, ist die erste Anlaufstelle das Internet. Insgesamt 80 Prozent der 18 bis 25-Jährigen nutzen Online-Angebote bei der Stellensuche. Das Interesse der jungen Generation an klassischen Jobmessen geht hingegen tendenziell zurück. Umbeck und Walenda erkannten diese Entwicklung und machten sich daran, die Vorteile der digitalen Welt mit den Vorzügen der konventionellen Messe zu verknüpfen. Das Ergebnis: Eine Messe in der Virtuellen Realität. Was als Vision begann, ist inzwischen bereit für den praktischen Einsatz. Schon im Frühjahr soll „Jobunication VR“ für die ersten Unternehmen bereitstehen. Diese neue Art der Jobmesse birgt sowohl für Bewerber als auch für Arbeitgeber bislang unbekannte Chancen. Denn schließlich stellt sich die Frage, warum es nicht möglich sein sollte, 365 Tage im Jahr effizientes Recruiting ohne einen enormen Aufwand betreiben zu können. Nun steht die ausgereifte Version der virtuellen Messe mittelständischen Unternehmen deutschlandweit zur Verfügung. Mit unterschiedlichen multimedialen Tools ist es möglich, den eigenen Stand individuell zu gestalten, sich bestmöglich zu präsentieren und den Bewerbungsprozess deutlich zu vereinfachen. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass das Unternehmen jederzeit für interessierte Bewerber zur Verfügung steht, und zwar ohne jegliche Reise- und Personalkosten. Auch die zahlreichen Jobanzeigen, die für gewöhnlich von Unternehmen im Internet für hohe Beträge hochgeladen werden, können reduziert oder gänzlich eingestellt werden. Das Personal, das ansonsten auf Messen eingesetzt werden muss und im Anschluss zahlreiche Bewerbungsgespräche zu führen hat, kann nun gezielter An-
Recruiting in der virtuellen Welt.
fragen beantworten, da alle Unterlagen von den Bewerbern an dem virtuellen Stand hinterlegt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, direkt Kontakt über Chat, integrierte Sprachanrufe, E-Mail oder soziale Netzwerke aufzunehmen. Die Unternehmer, die sich auf der virtuellen Messe präsentieren, erhalten zudem ausführliche Statistiken über die Besucher des Standes, angesehene und heruntergeladene Dokumente und geklickte Inhalte, um zielgerichtetes Recruiting betreiben zu können. Ein solches Format gab es bisher noch nicht und das kommende Jahr wird zeigen, ob und inwieweit die virtuelle Jobmesse den harten Praxistest besteht.
BVMW-Mitglieder haben die Möglichkeit auf ein exklusives Angebot für die Jobunication VR zurückzugreifen. Mehr Informationen unter bvmw@jobunication.de www.jobunication.de
Getrud W. Hilser BVMW Leiterin Kreisverband Norbaden-Rhein-Neckar
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Weiterkommen mit Weiterbildung Wer im Beruf erfolgreich sein will, muss sein Leben lang hinzulernen. Gerade mittelständische Unternehmen haben sich darauf eingestellt und entsprechende Programme für ihre Fort-und Weiterbildungsmaßnahmen aufgelegt. Ein Beispiel ist die Cosmo Consult Gruppe. Der Software-Anbieter wurde vielfach als Arbeitgeber ausgezeichnet und ist Träger des BVMW-Gütesiegels.
Die Cosmo Consult-Gruppe gehört zu den führenden Anbietern von Branchen- und Business-Software für mittelständische und große Unternehmen und beschäftigt weltweit fast 750 Mitarbeiter an 34 Standorten im In- und Ausland. Weil für den Arbeitgeber mit Zentrale in Berlin vor allem hochqualifizierte Fachkräfte tätig sind, die ständig fort- und weitergebildet werden wollen, hat Cosmo Consult dafür eine eigene Akademie gegründet.
„Unsere cc|academy veranstaltet weltweit Mitarbeiterschulungen, wobei vor allem eigene Mitarbeiter die Referenten sind“, sagt Kim Helmig, die das Personal-Management des Unternehmens in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. „Das ist ein sehr effizienter Weg, um eigenes Know-how weiterzugeben.“ Ein wachsender Teil der Seminare finde inzwischen online statt, da man auf diese Weise die Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten besser erreichen könne. Alle Online-Seminare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmern langfristig zur Verfügung – zum Beispiel zur Nachrecherche.
Kim Helmig, Cosmo Consult-Gruppe
„Unser Erfolg sind unsere Mitarbeiter“ „In einem so schnelllebigen Markt wie der Software-Industrie ist lebenslanges Lernen von großer Bedeutung“, sagt Helmig, „die ständige Fort- und Weiterbildung versetzt uns überhaupt erst in die Lage, unsere Kunden professionell zu beraten.“ Dass heute einige der besten und erfahrensten Experten aus der Business Software-Industrie zum Cosmo Consult-Team gehörten, sei auch das Ergebnis konsequenter Personalentwicklung: „Unser Erfolg sind unsere Mitarbeiter“, betont Helmig.
Illustration: © Ukususha - istock.com; Illustration: © Altayb - istock.com
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Lebenslanges oder lebensbegleitendes Lernen, so heißt es in einem Memorandum der Europäischen Kommission, umfasse „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen beziehungsweise beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“. Vor allem im Arbeitsleben hat sich längst die Einsicht durchgesetzt, dass alleine das Wissen, das in Schule, Universität und Ausbildung erworben wurde, nicht mehr genügt, um erfolgreich eine längere Berufslaufbahn durchzustehen.
„Wichtige Kanäle für den Wissenstransfer“ Um ihre Mitarbeiter stets auf dem Laufenden zu halten, hat die Cosmo Consult-Gruppe zwei Instrumente entwickelt, in denen das Firmenwissen gebündelt und regelmäßig aktualisiert wird. „Das Cosmo-Wiki ist ein Online-Firmenlexikon, von dem Nachwuchskräfte und neue Mitarbeiter ganz besonders profitieren – es erklärt Technologien und Begriffe aus der Welt unseres Unternehmens“, sagt Helmig. Und in den Wissensdatenbanken finde man technische Tipps, Tricks und Hilfen zu Produkten und Dienstleistungen der Gruppe. „Damit helfen wir jungen, innovativen Talenten, die vorhandene Erfahrung zu nutzen, um diese mit neuen Ideen und modernen Sichtweisen zu verknüpfen – beide Instrumente sind für uns wichtige Kanäle des Wissenstransfers.“ Da Cosmo Consult ein wachstumsorientiertes Unternehmen ist, in dem junge Menschen oft schon früh Verantwortung übernehmen, werden sie auch als Führungskräfte weitergebildet: „Wir unterstützen sie zum Beispiel mit einem Mentoren-Programm – bei den Mentoren handelt es sich um erfahrene Kollegen, die schon lange bei uns sind.“ Sie stünden den Nachwuchskräften in allen betrieblichen Situationen beratend zur Seite. Dieses Mentoring, so Helmig, habe sich in der Vergangenheit durchaus bewährt: „Damit konnten wir nicht nur wichtige Tipps, sondern auch Unternehmenswerte im Kontext des betrieblichen Alltags vermitteln.“ Ein weiterer Baustein für die Qualifikation der Führungskräfte seien spezielle Schulungen.
E-Learning-Angebote in der Berufsbegleitung Für neue Mitarbeiter, die eine eigene interne Headhunterin findet, werden individuelle Einarbeitungspläne erstellt: Zudem finden jährliche Entwicklungs- und Performancegespräche statt. „Vielen Kollegen haben wir ein berufsbegleitendes Studium ermöglicht“, sagt Helmig. „Wir setzen allerdings auch auf Einzelcoachings oder gemeinsame Schulungen – welche Maßnahmen die rich-
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tigen sind, besprechen wir mit jedem Mitarbeiter persönlich.“ Bei Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen tauschen die einzelnen Niederlassungen ihre Erfahrungen und ihre Expertise aus. „Auf diese Weise entstehen Best Practices, also bewährte Richtlinien für die Personalentwicklung.“ So konnte außerdem ein standortübergreifendes Kompetenzteam aufgebaut werden.
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Alle Online-Seminare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmern langfristig zur Verf ügung.
Eine zentrale Rolle in der Aus-, Fort- und Weiterbildungsstrategie von Cosmo Consult spielt das ELearning: „Dabei geht es nicht allein um punktuelle Seminare zu speziellen Themen, sondern vor allem um das berufsbegleitende Lernen am Arbeitsplatz“, weiß Helmig, „denn das wird durch Online-Angebote wesentlich erleichtert.“ An allen Standorten kooperiert Cosmo Consult eng mit regionalen Hochschulen. „Deren Studenten schreiben bei uns ihre Bachelor- und Masterarbeiten, entwickeln Software oder forschen an bestimmten Themen.“ Für das eigene Fort- und Weiterbildungsprogramm sei die Microsoft Corporation, auf deren Software-Lösungen sich Cosmo Consult spezialisiert hat, der wichtigste externe Partner. „Hier erwerben unsere Mitarbeiter die notwendigen Zertifikate, um erfolgreich an Kundenprojekten arbeiten zu können.“
Man lernt nie aus Nicht zuletzt schult die Unternehmensgruppe natürlich auch ihre Kunden. „Sie bestimmen dabei über Umfang und Tiefgang“, sagt Helmig. „Mitunter werden alle Anwender geschult oder nur die Key User, die das erlernte Wissen anschließend ihren Kollegen vermitteln – entscheidend für den Umfang sind die vorhandenen Vorkenntnisse.“ Dass solche Schulungen immer positiv aufgenommen würden, sei heute nicht nur in der Business-Software-Branche eine Selbst-verständlichkeit.
Cosmo Consult AG Gründung: 1996 Vorstand: Uwe Bergmann, Klaus Aschauer, Gerrit Schiller Branche: Business-Softwarelösungen www.cosmoconsult.com
Almut Friederike Kaspar Journalistin
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Impulsgeber BVMW: Mobile Menschen. Mobiles Europa. Erasmus nicht nur für Studenten: BVMW und CEA-PME mobilisieren die Jugend in Europa mit zwei neuen EU-Projekten.
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Dieses Jahr feiert das Erasmus+ Programm der EU seinen 30. Geburtstag. Gegründet, um primär Studierenden einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen, entwickelte es sich zu einem der erfolgreichsten Projekte der europäischen Integration. Grenzüberschreitende Austauschprogramme, wie Erasmus+, stellen einen immensen Gewinn für Studierende dar, da sie internationale Kontakte knüpfen, die jeweilige Sprache lernen und die Kultur erfahren. Obwohl lange Zeit vernachlässigt, gibt es mittlerweile Bestrebungen,
Durch eine einzigartige Fortbildung und die Möglichkeit, im Ausland Kontakte zu knüpfen, kann einem diese Erfahrung bei der Karriere einen enormen Schub geben.
Stefan Moritz
auch Auszubildende und Arbeitnehmer in das Projekt zu integrieren. Genau aus diesem Grund haben sich der BVMW und einige seiner Partnerverbände dazu entschlossen, unter der Leitung des europäischen Dachverbandes European Entrepreneurs CEAPME zwei Pilotprojekte, MobiliseSME und European Dual System (EU-DualS), ins Leben zu rufen. Gefördert durch die Erasmus+ Agentur AEF-Europa zielen beide Projekte darauf ab, die verschiedenen europäischen Arbeitsmärkte zu verbinden und die europäische Mobilität von Arbeitnehmern und Unternehmern zu stärken. Trotz Schockmomenten, wie den geplatzten TTIP-Verhandlungen und dem Brexit-Referendum, zeigt sich die Weltwirtschaft globaler denn je. So waren bereits 2014 rund 53 Prozent aller kleinen und mittleren deutschen Unternehmen direkt oder indirekt an Exportgeschäften beteiligt. In den letzten Jahren zeigte sich für den deutschen Mittelstand insbesondere der Handel mit seinen europäischen Nachbarländern als elementar. Dies stellt jedoch den Großteil aller KMU vor eine große Herausforderung, da es insbesondere für
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Kleinstunternehmen schwierig ist, auf dem internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Obwohl durch die freie Zirkulation von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital im EU-Binnenmarkt einige Hemmschwellen abgebaut wurden, ist es dennoch schwer für kleine und mittlere Unternehmen, den europäischen Markt zu überblicken. Infolgedessen gehört die Mobilität und internationale Kompetenz von Arbeitskräften zu einem wichtigen Erfolgsfaktor für KMU. Dieser Herausforderung sollen Austauschprogramme wie MobiliseSME und European Dual System (EU-DualS) effizient begegnen. „Durch eine einzigartige Fortbildung und die Möglichkeit, im Ausland Kontakte zu knüpfen, kann einem diese Erfahrung bei der Karriere einen enormen Schub geben und sich anschließend im heimischen Unternehmen voll auszahlen“, erklärt Stefan Moritz, leitender Direktor von European Entrepreneurs CEA-PME.
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MobiliseSME
Das erste Projekt MobiliseSME sollte zunächst testen, welche Vorteile ein Austauschprogramm für Angestellte kleiner und mittlerer Unternehmen mit sich bringt. Von Januar 2016 bis Juli 2017 organisierte MobiliseSME 50 Austausche. Eine Umfrage, die vor kurzem während der Abschlusskonferenz in Brüssel vorgestellt wurde, macht deutlich, dass für Unternehmen zwei Gründe im Vordergrund stehen: Zum einen erhoffen sich die entsandten Arbeitnehmer neues Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen, um berufliche Kompetenzen weiterzuentwickeln. Andererseits sehen die Arbeitgeber eine attraktive Möglichkeit, ihr Netzwerk im Zielland zu erweitern. Darüber hinaus zeigte sich, dass Kleinstunternehmer ein großes Interesse am Austauschprogramm haben. So auch Antonio Balestra, CEO von Econoetica/ Nooby Wi-Fi, einem italienischen High-Tech Start-up mit Schwerpunkt auf Internet- und Handy-Software. Ihm ermöglichte MobiliseSME einen Austausch mit seinem neuen dänischen Partner Voiceboxer. Bereits ein Jahr vor dem Austausch hatten beide Unternehmen eine Geschäftsbeziehung aufgebaut. MobiliseSME bot eine ideale Gelegenheit für einen intensivierten Austausch zwischen den Firmen. Dank dieses direkten Austausches konnten Econoetica/ Nooby Wi-Fi und Voiceboxer einen neuen Onlineservice entwickeln. Neben der Globalisierung stellen der Fachkräftemangel und die sinkenden Auszubildendenzah-
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len weitere große Probleme für den Mittelstand dar. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine duale Berufsausbildung. Dabei findet das duale Ausbildungssystem weltweit Anerkennung, denn die Kombination von theoretischem Unterricht und praktischer Erfahrung im Betrieb, trägt maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit und einer niedrigen Jugendarbeitslosigkeit bei.
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Die ersten Praktika mit italienischen Schülern wurden bereits Ende September abgeschlossen und waren ein großer Erfolg.
European Dual System Der BVMW und seine europäischen Partnerverbände ADEGI (Spanien) und CONFAPI (Italien) haben sich zusammengeschlossen, um ein europäisches Ausbildungsmodell auf der Grundlage des deutschen Systems zu entwerfen. Das Projekt European Dual System (EU-DualS) hat sich als Ziel gesetzt, das deutsche duale Ausbildungssystem in Berufsbildungssysteme anderer Ländern zu integrieren. Das Pilotprojekt ist in zwei Phasen eingeteilt. In der ersten Phase erörterten zunächst in drei Workshops Lehrer, Unternehmer und Erzieher in den jeweiligen Ländern, wie das Konzept konkret übertragen werden kann. Im Anschluss daran wird es eine Pilotphase geben, in der insgesamt 22 Schüler aus Varese (Italien) und San Sebastián (Spanien) in Deutschland in mittelständischen Unternehmen ein einmonatiges Praktikum absolvieren werden. Die ersten Praktika mit italienischen Schülern wurden bereits Ende September abgeschlossen und waren ein großer Erfolg. In Betrieben, wie PROMESS Gesellschaft für Montage- und Prüfsysteme mbH, konnten die Schüler praktische Erfahrungen in Bereichen der Montage- und Automatisierungssysteme sammeln und dabei Einblick in die deutsche Unternehmenskultur gewinnen. Mit großer Vorfreude erwarten wir nun die spanischen Praktikanten, die im Mai nächsten Jahres kommen werden.
Natia Tsurtsumia BVMW Referentin Außenwirtschaft Caroline Weis BVMW
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SCHWERPUNKT
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Alternative: internationale Fachkräfte Die Anwerbung und Integration von internationalen Fachkräften oder auch qualifizierten Flüchtlingen bieten neue Möglichkeiten, sich dem Fachkräftemangel zu stellen. Dafür gibt es jetzt konkrete Beratungsangebote.
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Die International HuMan Power (IHUP) hat einen 4-Phasen-Prozess entwickelt, um einen nachhaltigen Erfolg im internationalen Recruting sicherzustellen. In der ersten Phase, der Vorbereitung, muss zunächst geklärt werden, was zum Beispiel die rechtlichen Voraussetzungen für die Einstellung ausländischer Fachkräfte sind, Stichwort Blaue Karte EU. Aber auch: wie steht es um die betriebsinterne Kultur? Ist Widerstand und Ablehnung von der Belegschaft zu erwarten? Die praktische Erfahrung zeigt, dass es absolut notwendig ist, mit den Planungen frühzeitig zu beginnen und offensiv einen internen Kommunikationsprozess anzustoßen, um alle Beteiligten einzubinden und, falls vorhanden, Ängsten entgegenzuwirken.
Bei der Suche nach einer Wohnung und den ersten Schritten im neuen Umfeld können Teile der Belegschaft eingebunden werden.
In der Recruitingphase stehen Arbeitgeber vor der Herausforderung, die fachliche und persönlich-kulturelle Eignung der Bewerber adäquat einzuschätzen. Spätestens hier ist häufig der Punkt erreicht, wo die Unterstützung durch spezialisierte Personaldienstleister notwendig wird. Durch eine Analyse der Unternehmenskultur und der betrieblichen Strukturen können Voraussetzungen und Jobprofile für die Suche erstellt werden. Diese Informationen werden genutzt, um aussichtsreiche Kandidaten bereits in ihrem Heimatland im Hinblick auf die Arbeitskultur und innerbetriebliche Abläufe in Deutschland vorzubereiten. Dies verhindert auf beiden Seiten das Entstehen falscher Erwartungen.
Salah Isayyied Deutsch-jordanischer Telekommunikations ingenieur, Gründer und CEO von International HuMan Power (IHUP)
Sind die passenden Bewerber gefunden, gilt es die Relocation zu organisieren. Bei der Suche nach einer Wohnung und den ersten Schritten im neuen Umfeld können Teile der Belegschaft eingebunden werden, um so die Zusammenarbeit und Integration frühzeitig zu stärken.
Wichtig für eine gelingende Integration ist, diese als gemeinsame Aufgabe für Arbeitgeber und Belegschaft anzunehmen. Gibt es zum Beispiel bereits Mitarbeiter mit Migrationshintergrund, so kann auf deren Erfahrungen zurückgegriffen werden. Generell gilt, ein Integrationskonzept muss verschiedene Aspekte wie die fachliche, sprachliche und kulturelle Integration berücksichtigen und für alle Beteiligten mit einem Höchstmaß an Transparenz durchgeführt werden. Fortbildungen und Seminare in Diversity Management und interkulturellen Fragen für Personalverantwortliche und Multiplikatoren in der Belegschaft können eine sinnvolle Ergänzung sein. Am Ende des gesamten Prozesses steht nicht nur die erfolgreiche Anwerbung internationaler Fachkräfte, sondern auch die Stärkung der betrieblichen Diversity und interkulturellen Kompetenz. Zusammen mit einer optimierten innerbetrieblichen Kommunikation können so bisher unberücksichtigte Entwicklungspotenziale der Belegschaft erschlossen werden.
Der 4-Phasen- Prozess für ein gelungenes internationales Recruiting 1. Vorbereitung: sich informieren, wie funktioniert es? Was ist zu tun? 2. Recruiting: Bewerber-Matching, Qualifikation und Persönlichkeit 3. Relocation: u. a. Arbeitsvisum und Ankommen in Deutschland 4. Integration: fachliche, sprachliche und kulturelle Integration Weitere Infos im Workbook: „Vorurteile im Betrieb. Weniger Sprachlosigkeit, mehr Argumente für ein gutes Betriebsklima“ (www.internationalhuman power.de/workshop.html )
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SCHWERPUNKT
Bildung in Zahlen
Illustration oben: © AIDA - fotolia.com; Illustration mitte links: © Azad Mammedl - fotolia.com;Illustration oben rechts: © Gstudio Group - fotolia.com; Illustration mitte rechts: © yummytime - fotolia.com; illustration mitte rechts: © pixelalex - fotolia.com; Illustration unten rechts: © WonderfulPixe - fotolia.com
42.800
25
Prozent
zusätzliche Vollzeit-Lehrkräfte sowie rund 28.100 zusätzliche Klassen werden bis 2030 deutschlandweit benötigt. Denn die Schülerzahlen steigen laut einer aktuellen Bertelsmann Studie stärker als bisher angenommen. Die Zahl der Grundschüler wächst von 2,8 (2015) auf knapp 3,2 Millionen (2030), wobei der Höchststand voraussichtlich im Jahr 2026 erreicht sein wird. Die Schülerzahl in der Sekundarstufe I wächst hingegen bis 2030 von 4,1 auf 4,5 Millionen Schüler. Nur in der Sekundarstufe II sinkt die Schülerzahl von etwa einer Million im Jahr 2015 auf 927.000 im Jahr 2030. Quelle: Bertelsmann Stiftung „Demographische Rendite adé“
53 Prozent
der befragten 400 Firmenchefs in Deutschland geben die schlechte Vorbildung der Bewerber auf einen nicht vergebenen Ausbildungsplatz als Hauptgrund an. Auf Platz zwei, mit 40 Prozent, landet das Fehlen von Bewerbern für offene Ausbildungsplätze. Lange Berufsschulzeiten oder hohe Kosten geben nur sieben Prozent der Befragten an, eine unsichere Auftragslage nur vier Prozent. Somit bleiben auch in diesem Jahr zahlreiche Plätze unbesetzt (2016 waren es 43.500 Stellen). Quelle: Wirtschaftswoche, Ausgabe 31/2017
aller Azubis brechen ihre Ausbildung ab. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2017 vom Bundesinstitut für Berufsbildung hervor. Demnach setzt sich die Abbrecherqoute folgendermaßen zusammen: 34 Prozent haben keinen Schulabschluss, 33 Prozent einen Hauptschulabschluss, 20 Prozent Realschulabschluss und 13 Prozent Abitur. Quelle: Bundesinstitut f ür Berufsbildung
23.
Platz
für Deutschland im Ranking der Länder mit dem höchsten Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben in Relation zum BIP. Der Anteil der öffentlichen Ausgaben für Bildung am Bruttoinlandsprodukt zeigt, in welchem Verhältnis die öffentlichen Mittel, die für das Bildungswesen ausgegeben werden, zur Wirtschaftskraft stehen. Insgesamt betrug der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am BIP für das Jahr 2013 in Deutschland 4,2 Prozent und lag damit unter dem OECD-Durchschnitt von 4,8 Prozent und dem Durchschnittswert der EU-22-Staaten von 4,7 Prozent. Spitzenreiter sind hier Norwegen und Dänemark, die 7,2 Prozent ihrer Wirtschaftskraft in Bildung investieren. Quelle: Bildungs-Finanzbericht 2016
2.000.000.000 Euro wurden 2015 für das europäische Aus- und Weiterbildungsangebot Erasmus+ von den EU Mitgliedstaaten bewilligt. Unter dem seit 2014 neu geprägten Begriff sollen alle derzeitigen EU-Programme für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport auf europäischer und internationaler Ebene vereinigt werden. Mit dem Geld wurden 20.000 Projekte unterstützt für 1,4 Millionen Teilnehmer und 69.000 beteiligte Organisationen. Ein Erfolg, der sich in den positiven Feedbackzahlen widerspiegelt. Von 725.000 Befragten, die im Rahmen des Erasmus+ Programmes teilnahmen, sind 96 Prozent zufrieden und ebenso viele sagten aus, ihre Fähigkeiten haben sich verbessert. 80 Prozent fühlen sich jetzt besser vorbereitet, um einen Job zu finden. Quelle: Erasmus+ Annual Report 2015, European Commission
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News Arbeitsagentur spendiert Weiterbildung
Unternehmerpreise Es gibt viele Gründe, sich mit anderen Unternehmen in einem Wettbewerb zu messen: Gute Presse, individuelle Förderung, Kontakte knüpfen und, nicht zu vergessen, das Preisgeld. Hier stellen wir Ihnen zwei der aktuellen Unternehmerpreise vor.
Ludwig-Ehrhard-Preis In Kooperation mit der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ lobt die Initiative Ludwig-Erhard-Preis e. V. den Ludwig-Erhard-Preis 2018 aus. Er ist der Deutsche Excellence Preis und wird für unternehmerische Spitzenleistungen vergeben. Unternehmen mit Sitz in Deutschland können in unterschiedlichen Zeitfenstern teilnehmen. Anmeldeschluss für die erste Runde ist der 2. November 2017 www.ilep.de
Top 100 – Die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand Gemeinsam mit Mentor Ranga Yogeshwar und dem Manager Magazin ehrt TOP 100 die innovativsten Firmen des deutschen Mittelstands. Entscheidend für die Aufnahme in den Kreis der „TOP 100“ ist ein strukturiertes, gut durchdachtes und zum Unternehmen passendes Innovationsmanagement. In drei Kategorien werden mittels einer Benchmark-Studie die Innovatoren 2018 geehrt. Anmeldeschluss Januar 2018 www.top100.de
Azubis finden leicht gemacht! Für Unternehmen ist es heute schwieriger denn je, qualifizierte Bewerbungen zu erhalten und passende Auszubildende zu finden. Ausbildungsplätze im Internet suchen und finden, dieser Trend hat sich in den letzten Jahren zunehmend verstärkt. Genau hier setzt das Ausbildungsportal azubis.de an. Dort sind zum aktuellen Zeitpunkt über 2.000 freie Ausbildungsplätze, duale Studiengänge und Praktika aus diversen Branchen gelistet. Mit einer Anzeige bei azubis.de können sich Unternehmer präsentieren und die besten Bewerber sichern. www.azubis.de thomas.schwarzkopf@dumont.de
Liegt die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im Unternehmen unter zehn, spendiert die Bundesagentur für Arbeit 100 Prozent der Weiterbildungskosten. Der Gesetzgeber will im Rahmen des Programms „WeGebAU“ die Wettbewerbsfähigkeit von Kleinunternehmen stärken und sie als Arbeitgeber attraktiver machen. Die neue Förderung steht kleinen Unternehmen aller Branchen offen. So können ein Lkw- oder Busführerschein, Computerlehrgänge, der Business-Englisch-Kurs oder der Kurs in der Gerontopsychiatrie durch die Agentur finanziert werden. Außerdem kann das Amt den Mitarbeitern Kosten für Fahrten zum Ausbildungsort, für die Kinderbetreuung oder für Unterkunft und Verpflegung erstatten. Die Weiterbildung muss mindestens 160 Unterrichtsstunden umfassen. Zudem muss der ausgesuchte Bildungsträger und Lehrgang bei der Arbeitsagentur anerkannt sein. Die Kostenübernahme ist unabhängig vom Lebensalter der Mitarbeiter und davon, ob die Schulung teilweise oder vollständig in die reguläre Arbeitszeit fällt. bvmw.info/ arbeitsagentur-f örderung
Quelle: Fuchsbrief 71. Jahrgang / 66 vom 28. August 2017; Foto oben: © elenabs - istock.com
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Foto: Botament
Innovation auf dem Bau: RD 1 Universal
RD 1 Universal im Praxistest.
Ob Fliesen- und Natursteinverlegung, Baustofftechnik, Mauerwerksanierung oder Bodensysteme: Seit 1993 entwickelt, produziert und vertreibt das BVMW-Mitglied Botament aus Bottrop ein umfassendes Sortiment an Systembaustoffen. Mit sechs Produktionsstandorten sowie 15 Vertriebsbüros ist die Firma um Geschäftsführer Roland Schepers europaweit präsent. Mit dem Dichtstoff „RD 1 Universal“ gelang der Firma eine Innovation im Bereich der Reaktivabdichtungen, die alte Technologien verdrängen dürfte. Das Material basiert auf einer einkomponentigen Rezeptur und nimmt eine besondere Stellung auf dem Weltmarkt ein. Das Produkt ist hocheffizient und kann neben der Bauwerks- und Sockelabdichtung auch als Verbundabdichtung auf Terrassen und Balkonen sowie in Feuchträumen eingesetzt werden. www.botament.com
Einstiegsförderung für den Mittelstand Wie können mehr kleine und mittlere Unternehmen für anspruchsvolle Forschung und Entwicklung gewonnen werden? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Mittelständler jetzt mit einer neuen Förderung dabei, Vorprojekte und Durchführbarkeitsstudien zur Vorbereitung von risikoreichen Innovationsvorhaben zu finanzieren. Mit dem Einstiegsmodul der Förderinitiative „KMU-innovativ“ können in der jetzt anlaufenden Pilotphase etwa 100 KMU mit jeweils bis zu 50.000 Euro über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten gefördert werden. www.kmu-innovativ.de
Praktikumsplätze kostenlos inserieren SchulePLUS bietet mit der Plattform schülerpraktikum.de branchenübergreifend Praktikumsplätze für kleine und mittlere Unternehmen. Unternehmen können hier ihre Praktikumsplätze kostenlos inserieren. Eine Registrierung auf der Webseite genügt, um einen Praktikumsplatz mit nur zwei Schritten zu veröffentlichen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt als Partner das Portal, das aktuell 9.000 Praktikumsplätze anbietet. Pro Tag greifen im Schnitt 4.000 Besucher auf das Portal zu. www.schülerpraktikum.de
Fahrtenbuch für Flottenmanagement jetzt digital Das BVMW-Mitglied Vimcar hat sich bisher mit seinem digitalen Fahrtenbuch im Markt der Dienstwagenversteuerung einen Namen gemacht. Von KPMG geprüft und durch erfolgreiche Partnerschaften mit dem Deutschen Steuerberaterverband, DATEV und Haufe Lexware ist das Berliner Unternehmen kompetent und finanzamtkonform aufgestellt. Mit Vimcar Fleet folgt nun eine effiziente Lösung für das Flottenmanagement von KMU und somit der Einstieg in die Fuhrparkbranche. Mit der Software können administrative Aufgaben rund um Firmenwagen und Fuhrpark in einer benutzerfreundlichen und intelligenten Anwendung vernetzt und bearbeitet werden. So sind alle Fahrzeuge samt Statistiken, Standort, Kosten, Verträgen und natürlich dem elektronischen Fahrtenbuch immer im Blick. bvmw.info/vimcar-fahrtenbuch
Bereit für Einsteiger? Woran erkenne ich einen guten Arbeitgeber? Mitglieder des CCT e. V., Berlins studentischer Unternehmensberatung, entwarfen zusammen mit der EUROPANOZERT GmbH das Siegel „Bereit für Einsteiger“. Das Gütesiegel deckt alle für den Berufseinstieg wichtigen Bereiche ab: Dokumentation, Kommunikation, Feedbackkultur, Wissenstransfer und Erwartungen. Diese Einteilung ermöglicht es, Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen und so die Werkzeuge für ihre kontinuierliche Weiterentwicklung an die Hand zu geben. www.cct-ev.de
Neues Fördermitglied im BVMW
Der BVMW FrankfurtRheinMain freut sich über ein prominentes Fördermitglied. Seit kurzem gehört die Degussa Bank AG mit Sitz in Frankfurt zum Bundesverband mittelständische Wirtschaft. Die Degussa Bank bietet Unternehmen und deren Mitarbeitern Finanzdienstleistungen und weitere Vorteile an und hat sich dadurch zur WorksiteBank spezialisiert. An mehr als 200 Niederlassungen ist die Degussa Bank vertreten, immer in Verbindung mit Unternehmen. www.degussa-bank.de/home
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Willkommen an Bord Eine fundierte Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist die Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit. Das Onboarding, wie es immer häufiger genannt wird, braucht einen strukturierten Prozess. Mit diesen drei Schritten schaffen Sie die besten Bedingungen für einen erfolgreichen Start:
1. Schnell integrieren Die Bindung ans Unternehmen beginnt direkt nach der Vertragsunterschrift und nicht erst am ersten Arbeitstag. Schicken Sie Ihren neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vorab regelmäßig Informationen, einen internen Newsletter, die Firmenzeitschrift, oder laden Sie zu einem gemeinsamen Mittagessen mit dem Team ein. Wenn Sie bereits vor dem ersten Arbeitstag eine Bindung aufbauen können, bewirkt das Wunder. Die neuen Mitarbeiter fühlen sich willkommen und eingebunden.
lichen Einladung für den ersten Tag. Stellen Sie sicher, dass alle technischen Zugänge bereits am ersten Tag reibungslos funktionieren. Ein Blumenstrauß oder ein Willkommenspaket auf dem Schreibtisch erzeugt echte Freude.
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2. Einarbeitungsplan Ein Einarbeitungsplan gibt Orientierung, die Möglichkeit, sich intern zu vernetzen und gezielt Wissen aufzubauen. Im Plan enthalten sind die Kontaktdaten der Schnittstellen und einige Aufgaben wie in diesem fiktiven Beispiel:
Heidi Hofer Beraterin für HR/ Führung/Change www.heidihofer.com
Melden Sie sich zur nächsten Werksführung an. Ansprechpartner: Martin Müller. Vereinbaren Sie einen Termin mit Katrin Lang von Human Resources zur Einführung in unsere Sozialleistungen. Treffen Sie sich mit Ihrem Mentor Lukas Gröbner. Er wird sich speziell um Ihre Einarbeitung kümmern. Wo finde ich was? Sabine Kurz zeigt Ihnen alle Systeme und das Intranet. Verschicken Sie den Einarbeitungsplan bereits eine Woche vor dem Start inklusive einer freund-
Ein Einarbeitungsplan gibt Orientierung.
3. Ziele klären Als Führungskraft ist es besonders wichtig, schon zu Beginn der Zusammenarbeit den richtigen Rahmen zu setzen. Dazu gehören wöchentliche Einzelgespräche, in denen Sie Fragen klären, ihre Erwartungshaltung an die Zusammenarbeit definieren und Feedback geben. Fragen Sie auch nach der Erwartungshaltung des Mitarbeiters. Nach vier Wochen empfiehlt sich ein erstes Zielvereinbarungsgespräch: Was sollte der Mitarbeiter nach sechs Monaten Probezeit können und wissen? Ab welchem Zeitpunkt sollen welche Aufgaben selbständig übernommen werden? Ein formales Probehalbzeitgespräch findet nach drei Monaten statt. Wurden die bisherigen Erwartungen gegenseitig erfüllt? Wo ist noch Verbesserungsbedarf? Zum Ende der Probezeit findet ein weiteres Gespräch statt. Geben Sie regelmäßig klares und ehrliches Feedback. Ehrlichkeit ist Fairness. Mitarbeiter können damit besser umgehen als mit einer überraschenden Kündigung in der Probezeit.
Foto: © PeopleImages - istock.com
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ADVERTORIAL
MEHR RAUM FÜR IHRE IDEEN. BMW GROUP EVENT FORUM IN MÜNCHEN.
Außergewöhnlich und anspruchsvoll – das BMW Group Event Forum bietet Ihnen eine einzigartige Kulisse und den perfekten Service für all Ihre Events und Veranstaltungen. Als Gastgeber möchten Sie Ihren Kunden und Gästen natürlich etwas Besonderes bieten, weitab vom Alltäglichen, inmitten einer beeindruckenden Architektur. Die BMW Welt, das BMW Museum und die historischen Gebäude der BMW Group Classic bieten neue, spektakuläre Möglichkeiten, die bei Ihren Kunden und Gästen für Begeisterung sorgen und lange in Erinnerung bleiben werden. Die moderne Infrastruktur und der professionelle Eventservice garantieren den vollen Erfolg. Wir freuen uns auf Sie. Mehr Informationen finden Sie unter bmw-welt.com
BMW WELT. Die BMW Welt feiert gerade ihr zehnjähriges Jubiläum und ist längst zu einem architektonischen Highlight Münchens geworden. Fast wie nebenbei hat sie sich dazu noch zu einem wahren Touristenmagneten entwickelt. Mit ihren vielseitig nutzbaren Räumen und atemberaubenden Innen- und Außenterrassen bietet sie den perfekten Rahmen für jeden Anlass – von der Vorstandssitzung über Roadshows bis hin zu großen Konzerten. Im Hightech-Auditorium, im Doppelkegel, im Business Club und in der Premium Lounge – allesamt Teile der Erlebniswelt BMW Group Event Forum – lassen sich auch Ihre Ideen ebenso schnell wie beeindruckend umsetzen. Wie wäre es also mit Ihrer eigenen, ganz persönlichen „Jubiläums“-Feier bei uns in der Premium Lounge? Gerne stehen wir Ihnen dabei zur Seite, natürlich auch mit Ideen und Anregungen.
BMW MUSEUM.
BMW GROUP CLASSIC.
Auch das BMW Museum setzt mit seinen wechselnden Ausstellungsthemen auf Vielfalt und zeitloses Ambiente und erlaubt ungewöhnliche Einblicke in Historie und Technik des Unternehmens. Wofür Sie sich auch entscheiden, Ihre Gäste erwartet eine VIP-Betreuung vom ersten Moment bis zur Verabschiedung – egal ob es sich um eine Award-Verleihung, eine Fashionshow oder einen exklusiven Empfang handelt. Im Mittelpunkt stehen dabei stets Ihre Wünsche.
Als jüngstes Mitglied des BMW Group Event Forum kam die BMW Group Classic hinzu. Die neuen Räumlichkeiten bieten eine ebenso originelle wie dekorative Kulisse, um eigene Themen mal ganz anders als sonst zu präsentieren. Gala-Dinner, Produktpräsentation, Workshop, Vortrag oder Empfang werden von einzigartigen Fahrzeugen aus der BMW Group eigenen Sammlung umrahmt. Gerne gestalten wir für Sie sowohl Tagesals auch Abendveranstaltungen.
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Zum Unternehmer geboren?
Foto: © courtneyk - istock.com
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Wie erziehe ich mein Kind zum Nachfolger meines Familienunternehmens? Will er oder sie das überhaupt? Mit den richtigen Leitplanken kann die Übergabe gelingen. Bildung hat viele Facetten, die für Nachfolger in Familienunternehmen von Bedeutung sind. Neben der schulischen und akademischen Ausbildung sind Berufserfahrung und schließlich auch unternehmerische Erfahrung Stellschrauben, die man beeinflussen kann. Handelt es sich um ein international agierendes Familienunternehmen, sind Fremdsprachenkenntnisse und Auslandssemester von Vorteil oder sogar zwingend notwendig. Dabei ist die Wahl der Universität oder Business School zweitrangig. Diejenige mit dem besten Ruf muss nicht unbedingt die adäquate Vorbereitung für den Nachfolger bieten. Viele Unternehmereltern neigen dazu, die Eignung ihrer Kinder als potenzielle Nachfolger am klassischen Bildungszweig festzumachen. Unterschätzt werden dabei die Vermittlung von Werten und die Bildung der Persönlichkeit. Diese Aufgaben bringen die meiste Arbeit mit sich, betreffen die Unternehmerfamilie und das Familienunternehmen ganz konkret und können nicht wie die akademische Bildung an Lehrer und Dozenten delegiert werden. Viele Senioren glauben, dass man zum Unternehmer geboren wird. Gleichzeitig halten sie sich für unersetzlich und denken erst an die Übergabe an die nächste Generation, wenn sie selbst soweit sind. Bis dahin überlassen sie den Weg des Nachwuchses dem Zufall oder predigen, die Kinder sollten sich zunächst frei entwickeln, um dann irgendwann Interesse für das eigene Unternehmen zu verspüren. Zur freien Entwicklung gehört jedoch auch, die Optionen frühzeitig aufzuzeigen und Unternehmertum näher zu bringen. „Wenn der Nachwuchs mit sechzig zum ersten Mal Chef wird, dann wird er sicher kein Vollblutunternehmer mehr werden“, so Michael Otto, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Otto Group und Sohn des Firmengründers. Ein frühzeitiges Bewusstsein für die Nachfolgeplanung ist daher sowohl für Senioren als auch Junioren zielführend. Wenn Unternehmereltern Chancen in der Persönlichkeitsbildung verstreichen lassen und dann die Nichteignung mit „er/sie bringt es einfach nicht“ kommentieren, machen sie es sich zu einfach. Prinzipiell steht jedem die Tür offen, Unternehmer und Nachfolger zu werden. Ein Patentrezept gibt es nicht, denn jede Persönlichkeit, jede
Unternehmerfamilie, jedes Unternehmen ist anders. Den größten Einfluss haben mit Sicherheit die Eltern, die ihre Kinder im besten Fall zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten erziehen, ihnen die eigenen Werte nahe bringen und sie auf das Unternehmen neugierig machen. Sollte man also seine Kinder aktiv zu Unternehmern erziehen? Wie viel Förderung ist gut, wann schießt man über das Ziel hinaus?
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Bildung hat viele Facetten.
Eine komplett freie Entwicklung zeigt dem Nachwuchs kein mögliches Ziel im Familienunternehmen auf. Wenn er oder sie einen anderen Fokus hat, sich andere Strukturen verfestigen wie eine eigene Unternehmensgründung, lässt sich diese Entwicklung nicht über Nacht korrigieren. Das andere Extrem sind starre Vorgaben, an die sich ein Unternehmernachfolger zu halten hat. BWL-Studium, drei Fremdsprachen, fünf Jahre in einem Handelsunternehmen und nicht jünger als 35 Jahre – dies können die Hürden sein, die es zu nehmen gilt. Dabei hat der Senior ein klares Bild von seinem Nachfolger oder will bestimmte Personen aus dem Familienkreis als Nachfolger ausschließen. Beide Extrempositionen sind nicht zu empfehlen. Je komplexer das Unternehmen, dessen Führungsstrukturen und damit die familieninterne Nachfolge, desto mehr sollte man steuern. Gibt man dem Nachwuchs zur Orientierung Leitplanken in Form der wichtigsten Anforderungen für die zukünftige Rolle im Unternehmen, so besteht die reelle Chance, dass er oder sie sich zu einem smarten Nachfolger entwickelt. Zunehmend lässt sich beobachten, dass ein Senior sich mit der Unternehmensübergabe beim Junior bewirbt. Statt „du musst es machen“ heißt es heute oft, „bitte übernimm es“. Der für das Unternehmen beste Nachfolger ist derjenige, der neben dem Familienunternehmen auch andere berufliche Optionen hat und sich bewusst für die Übernahme entscheidet.
Moritz Weissman Geschäftsführender Gesellschafter Weissman & Cie. GmbH & Co. KG www.weissman.de
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Der Wechsel kommt Vier von zehn Unternehmen erwarten in den nächsten fünf Jahren einen Generationenwechsel an der Spitze. Doch das ist nicht die einzige Next-Generation-Frage. Eine Studie der Commerzbank untersucht die Herausforderungen der kommenden wirtschaftlichen Umbrüche. Die Digitalisierung bringt neue Generationen von Produkten und Geschäftsmodellen hervor, eine junge Generation von Managern fordert traditionelle Unternehmen heraus. Das wirtschaftliche Denken ist im Umbruch, alte Paradigmen werden auf den Prüfstand gestellt. Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit des deutschen Mittelstandes? Mit welchen Teilen der Wertschöpfungskette verdienen Unternehmen in Zukunft ihr Geld? Woher kommen die so dringlich geforderten neuen Ideen? Muss der Mittelstand sich mit dem Gründergeist von Start-ups messen lassen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Studie der Commerzbank-Initiative Unternehmerperspektiven. Unter dem Titel „Next Generation: Neues Denken für die Wirtschaft“ wurden über 2.000 Führungskräfte zu ihrem Umgang mit der Transformation befragt. Diese ist in vollem Gange, wie die Studie belegt: 35 Prozent der Unternehmen haben in den vergangenen fünf Jahren einen Führungswechsel erlebt, weitere 39 Prozent werden in den nächsten fünf Jahren folgen – meist weil der Chef oder die Chefin in den Ruhestand geht. Die Unternehmensübergabe bringt große Möglichkeiten für die Neugestaltung mit sich. Für 66 Prozent der Befragten gilt der Wechsel deswegen als Gelegenheit, neue Kompetenzbereiche zu schaffen, 50 Prozent erwarten eine Intensivierung im Markenbau und Marketing sowie eine umfassende Digitalisierung des Unternehmens. Um dieses Veränderungspotenzial zu heben, müssen Führungskräfte neue Wege beschreiten. Sie müssen mutig sein, um auch radikalere
Foto: © carton_king - istock.com; Foto rechts: © Commerzbank AG
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Veränderungen durchführen zu können, sie müssen Gründergeist an den Tag legen und sich den Disruptionen in Technik und Gesellschaft stellen. Das „neue Denken“ haben wir deshalb zum Kern der diesjährigen Studie gemacht. Das zentrale Ergebnis: Neues Denken ist keine Frage des Alters! Vor allem junge Führungskräfte unter 40 Jahre und erfahrene Neueinsteiger, also Führungskräfte über 40 Jahre, die noch keine fünf Jahre in ihrem Unternehmen tätig sind, verkörpern dieses Mindset. Sie stehen für eine neue Dynamik, legen viel Wert auf Kreativität, Geschwindigkeit und Gründermentalität. Doch es sind insbesondere die älteren Führungskräfte über 60 Jahre, die Produktinnovationen vorantreiben. Sie haben die notwendige Erfahrung, Weitsicht und Durchsetzungskraft, um sich um den Kurs für die Zukunft zu kümmern. Gerade an Durchsetzungskraft fehlt es jungen Führungskräften häufig noch: Sie können ihr Potenzial vor allem in jungen Unternehmen entfalten. Diese sind übrigens keine Spezialität des Silicon Valley. Die Hälfte aller Mittelständler wurde erst in den letzten 30 Jahren gegründet, jedes zehnte Unternehmen ist sogar jünger als zehn Jahre. Das Erfolgsmodell lautet also: altersgemischte
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Führungsteams. Junge Führungskräfte öffnen die Türen zu neuen Technologien und Ideen, die „Neueinsteiger“ aufgrund ihrer Seniorität durchsetzen können. Ältere Führungskräfte kümmern sich derweil um den Fortbestand des Unternehmens. Und in dieser Hinsicht ist der Mittelstand schon jetzt auf einem guten Weg, die Altersstruktur in den Führungsetagen gemischt. Die typische Führungskraft ist zwischen 40 und 49 Jahre alt, und es gibt sogar mehr Führungskräfte unter 40 als über 60 Jahre. Die Studie dokumentiert einen hohen Beratungsbedarf in den deutschen Führungsetagen. Und dabei sind vor allem die Banken als Partner gefragt, auch weit über die klassischen Bankdienstleistungen hinaus: Im Zuge des Führungswechsels wünschen sich 30 Prozent der Unternehmen Beratung zur Anpassung ihres Geschäftsmodells, neue digitale Serviceleistungen werden generationsübergreifend als Standard erwartet. Unsere Antwort auf die Transformation heißt „Commerzbank 4.0“. Wir haben uns im vergangenen Herbst neu aufgestellt, um in Zukunft noch effizienter, digitaler und fokussierter für unsere Kunden zu werden. Wir wollen den Weg der Transformation an deren Seite gehen.
Michael Kotzbauer Bereichsvorstand Mittelstandsbank Mitte/Ost Commerzbank AG www.commerzbank.de
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Muss die Inkasso Branche zittern? „Inkasso neu erfunden“, „Start-up revolutioniert Forderungsmanagement“: So lauten aktuelle Überschriften aus der Start-upSzene. Glaubt man den Aussagen, so steht die Inkassobranche vor einer kleinen Revolution. Künstliche Intelligenz, Big Data und Algorithmen sind die Schlagworte, mit denen die bewährten Player vom Spielfeld vertrieben werden sollen. Darüber sprach „DER Mittelstand.“ mit Tobias Domnoski, Geschäftsführer der First Debit GmbH im westfälischen Hamm.
Tobias Domnowski, First Debit
Findet bei Ihnen denn überhaupt Digitalisierung statt? Wir haben bereits 2012 ein Onlineportal gestartet, das seither ständig weiterentwickelt und ausgebaut wird. Hier kann der Schuldner im digitalen Self-Service Ratenzahlungsvereinbarungen treffen oder Zahlungen per Lastschrift, Paypal oder Sofortüberweisung ausführen. Durchschnittlich melden sich zehn Prozent der kontaktierten Schuldner an, über ein Viertel davon konnten im laufenden Jahr zu einer direkten Zahlung oder einer Ratenzahlungsvereinbarung bewegt werden.
sein? Für mich bedeutet Innovation, moderne Ansätze mit dem vorhandenen Angebot zu verbinden. Die Start-ups wirken trotzdem dynamischer. Können Sie da mithalten? Wir sind mindestens genauso frisch aufgestellt wie jedes Start-up, agieren genauso dynamisch und schnell, mit effektiven und digitalen Prozessen. Und mit dem ganz großen Vorteil, dass wir als inhabergeführter Familienbetrieb auf über 40 Jahre Erfahrung zurückgreifen können. Wie sieht das Forderungsmanagement der Zukunft aus? Der Forderungsmanager von morgen ist ein Fullservice-Dialog-Dienstleister: Er unterstützt seine Auftraggeber aus ganz unterschiedlichen Branchen im gesamten Prozess – von der Rechnungsstellung bis hin zum Inkasso – und übernimmt den Dialog mit seinen Kunden. Zudem müssen wir unsere soziale und ökologische Verantwortung als Unternehmer ernst nehmen. Das Interview f ührte Nicolai Jereb.
Sind die Start-ups so innovativ, wie sie behaupten? Dazu ein Beispiel: Der Kunde soll seine Rechnung und das letzte Mahnschreiben mit dem Smartphone abfotografieren und diese dann per E-Mail an den Dienstleister senden. Das ist zwar auch ein bisschen digital, aber was soll daran innovativ
Über First Debit: Gründungsjahr: 2001 Standort: Hamm (Westfalen) Mitarbeiter: 35 www.firstdebit.de
Foto: © Elena Abrazhevich - fotolia.com
DER Mittelstand.: Herr Domnowski, haben Sie Angst vor den Start-ups? Tobias Domnowski: Absolut nicht. Ich beobachte die Entwicklungen sehr genau und bin mir darüber bewusst, dass die Digitalisierung beachtliche Auswirkungen auch auf die Bereiche Inkasso, Forderungsmanagement und Factoring haben wird. Andererseits vermitteln viele Fintech-Start-ups in ihrer Kommunikation den Eindruck, als würden traditionelle Unternehmen wie First Debit noch hinter dem Mond leben.
DER Mittelstand. | 5 | 2017
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Wie tickt der Kunde? Wer am Markt Erfolg haben will, muss seine Zielgruppe kennen. Neue Produkte im Hinterzimmer am echten Bedürfnis des Kunden vorbei zu entwickeln, kann schnell zum Verhängnis werden. Wie die Methode des Design Thinking die Richtung vorgeben kann, haben erfolgreiche Start-ups aus aller Welt erkannt.
Foto: © Technische Hochschule Brandenburg / Gemeinsam Digital
Design Thinking ist aus Unternehmersicht in erster Linie eine Herangehensweise an komplizierte Probleme. Das Ziel: Unternehmerische Herausforderungen meistern und wirkungsvoll neue Produkte entwickeln. Die Methode stellt dabei konsequent das Bedürfnis des Nutzers oder des Kunden in den Mittelpunkt und erzeugt so praxisnahe Ergebnisse. Bei der Entwicklung eines Produktes oder einer Dienstleistung wird daher bei der Frage „Wie tickt der Kunde?“ angesetzt. Eine Orientierung an dieser Methode kann sich für Unternehmer lohnen. Wer etwa über mangelhafte Absatzzahlen klagt oder immer wieder auf interne Hindernisse – etwa Widerstand der Mitarbeiter – trifft, lernt mit Design Thinking zunächst zuzuhören. So entsteht ein klares Bild des Problems oder des Bedürfnisses, nachdem die Sicht aller Beteiligten bekannt ist. Erst danach geht es um die Ideenfindung in einem möglichst vielfältigen Team. Vom Azubi über Freunde aus anderen Branchen oder Kollegen mit anderen kulturellen Hintergründen – so viele Perspektiven wie möglich sollten für eine praxistaugliche Lösung einbezogen werden. Im Anschluss wird mit geringem Aufwand eine Testlösung entwickelt, die an relevanten Zielgruppen erprobt wird. In ständiger Rücksprache mit den Nutzern wird der Prototyp schließlich so lange verfeinert, bis die ideale Lösung entstanden ist. Die Vorteile der Methode zeigen sich auch in der Arbeitsweise des Mittelstand 4.0-Kompetenz_Gemeinsam digital – starker Partner auf dem Weg ins digitale Zeitalter. Angebote des Kompetenzzentrums stehen allen Mittelständlern zur Verfügung und sind stets kostenfrei. Weitere Infos unter: gemeinsam-digital.de
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Der Prototyp zur elektronischen Waage.
Über Interviews mit Mitarbeitern wurden die genauen Bedürfnisse erfasst und untersucht.
zentrums Berlin, das gemeinsam mit mittelständischen Betrieben digitale Antworten auf unternehmerische Fragen findet. Ein Beispiel hierfür ist das Praxisprojekt mit der Christine Berger GmbH & Co. KG aus Werder an der Havel. Die auf Sanddorn spezialisierte Manufaktur stand vor der Herausforderung, ihren Ressourceneinsatz und das Warenlager besser zu steuern, um das Verderben von Waren und doppelte Bestellungen zu vermeiden. Über Interviews mit Mitarbeitern wurden die genauen Bedürfnisse erfasst und untersucht. Die Lösung: bessere Planbarkeit durch Echtzeitdaten aus dem Lager. Ein daran orientierter Prototyp, eine elektronische Waage, ist schnell entwickelt. Christine Berger ist mit der Lösung sehr zufrieden: „Diese Ergebnisse sind wirklich Gold wert“. Obwohl Design Thinking natürlich keine Erfolgsgarantie ist, eignet es sich hervorragend als systematische Methode, um innovative Lösungsansätze zu finden, die umsetzbar und nutzerfreundlich sind. Selbst ausprobieren lohnt sich.
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Firma Ansprechpartner E-Mail Vorname und Name (Kontoinhaber) Straße und Hausnummer Postleitzahl und Ort Kreditinstitut (Name und BIC)
DE__|____|____|____|____|__ IBAN
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Neue Mitarbeiter gesucht? So gewinnen Unternehmer im Mittelstand ihre Wunschkandidaten! Überall in der deutschen Wirtschaft fehlen Auszubildende und Fachkräfte. Wir zeigen, wie Sie Stellenanzeigen veröffentlichen, die Sie als attraktiven Arbeitgeber präsentieren.
KOMMUNIZIEREN SIE EIN ALLEINSTELLUNGSMERKMAL ALS ARBEITGEBER?
KENNEN SIE DIE LEBENSSITUATION IHRER BEWERBER?
JA
NEIN
Auf diese Frage brauchen Sie eine gute Antwort: Warum soll man überhaupt bei Ihnen arbeiten? Jedes Unternehmen hat etwas Einzigartiges – das kann z. B. die Geschichte, der Standort, das Produkt oder die Marktstellung sein. Für Ihre Mitarbeiter sind aber auch die Dinge wichtig, die das Arbeiten angenehmer machen, wie flexible Arbeitszeiten, besondere Sozialleistungen, Ruheräume, Sportmöglichkeiten, außergewöhnliche Büroeinrichtungen, Unterstützung bei der Kinderbetreuung, Sonderkonditionen beim Einkauf, etc. All diese Punkte stehen für Ihre besondere Unternehmensphilosophie und gehören unbedingt in Ihre Stellenbeschreibung.
Claudia Mattheis Geschäftsführerin mattheis. Werbeagentur GmbH www.mattheis-berlin.de
NEIN
JA
WISSEN SIE, WELCHE KARRIERE SICH BEWERBER WÜNSCHEN?
NEIN
JA
Heutzutage bleiben junge Mitarbeiter oft nur zwei bis drei Jahre bei einem Arbeitgeber. Sie suchen nach Herausforderungen und Aufgaben, mit denen sie sich identifizieren können. Versetzen Sie sich in die Situation Ihrer Arbeitnehmer und beschreiben Sie Karriere-, Weiterbildungs und Verdienstmöglichkeiten, Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle sowie die Gestaltung der Zusammenarbeit. Und weil das Unternehmen vor allem aus Sicht von vorhandenen Mitarbeitern interessant ist: Lassen Sie diese möglichst natürlich auf Ihrer Webseite oder in Sozialen Medien von ihrer Arbeit berichten.
Oft werden Stellenanzeigen einmal geschrieben und bei Bedarf dann immer wieder verwendet. Lediglich die Jobbeschreibung und das Eintrittsdatum ändern sich – egal, ob Azubis, Berufsanfänger oder erfahrene Meister gesucht sind. Ihre Bewerber spüren sofort, ob Sie sich Gedanken darum machen, in welcher Lebensphase sie sich befinden. Also passen Sie die Inhalte und auch den Tonfall an Ihre Zielgruppe an. Aber bleiben Sie authentisch und verfallen Sie nicht plötzlich in Jugendsprache und ein „Du“, wenn es sonst nicht zu Ihrem Sprachstil passt. JA BESCHREIBEN SIE DIE WICHTIGSTEN AUFGABEN KURZ & SPANNEND?
NEIN
Viele Arbeitgeber nehmen die Aufgabenbeschreibung in der Stellenanzeige viel zu genau. Dutzende kleine Tätigkeiten und Selbstverständlichkeit werden aufgezählt, meist sogar im Fließtext. Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten fünf Aufgaben und schreiben Sie diese knackig kurz mit Bullet-Points untereinander und so, dass man sie sich gut bildlich vorstellen kann. Im Vorstellungsgespräch haben Sie noch genug Gelegenheit, die Arbeit detailliert zu erklären. Nutzen Sie den Platz lieber um zu beschreiben, warum Sie ein guter Arbeitgeber sind, und was die zu besetzende Stelle so interessant macht.
Foto: © golero - istock.com
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Dass Ihre Unternehmenswebseite mobil optimiert, d. h. bequem über Smartphone und Tablet abrufbar sein sollte, ist mittlerweile bekannt. Doch finden sich auf dieser Webseite auch Ihre aktuellen Stellenangebote? Und ranken diese gut bei den wichtigsten Suchbegriffen? Ein Großteil aller Bewerber sucht auf Firmenwebseiten und über Suchmaschinen nach neuen Jobs, da sollten auch Ihre freien Stellen schnell auffindbar sein.
NEIN
SIND DIE STELLENANGEBOTE AUF IHRER WEBSEITE VERFÜGBAR?
JA
Vielleicht haben Sie sich von den Stellenbeschreibungen anderer Unternehmen auch nur inspririeren lassen, um möglichst alles richtig zu machen. Fakt ist: Erstaunlich viele Stellenanzeigen sind sich sehr ähnlich. In der Studie „Club der Gleichen – Edition Stellenanzeigen“ wurden letztes Jahr 120.000 Stellenangebote untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass oft nur austauschbare Unternehmensbeschreibungen veröffentlicht werden, die so auch in im restlichen Marketing in Verwendung sind. Beschreiben Sie Ihren Bewerbern doch lieber in individuellen Worten, welches spezielle Arbeitsumfeld sie erwarten wird.
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Mittlerweile suchen über 40 % aller Bewerber mobil, d. h. mit Smartphone oder Tablet nach einer neuen Stelle (Monster Recruiting Trends 2017). Um dann tatsächlich eine Bewerbung abgeben zu können, muss man jedoch meist ein Laptop oder PC nutzen. Denn nur von da können i. d. R. die gewünschten Anschreiben und Unterlagen zusammengestellt bzw. verschickt werden. Einfacher ist da eine sog. One-Klick-Bewerbung, die bei Interesse sogar von unterwegs ausgefüllt werden kann. Dazu stellen Sie ein Bewerberformular online zur Verfügung, in dem die Kandidaten kurze erste Infos über sich geben. Bei Interesse fordern Sie dann einfach eine vollständige Bewerbung an oder laden direkt zum Gespräch ein.
NEIN
IST DIE BEWERBUNG BEI IHNEN AUCH MOBIL MÖGLICH?
JA
JA
NEIN
HABEN SIE DIE STELLENANZEIGE VOM WETTBEWERBER ABGESCHRIEBEN?
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BEKOMMEN IHRE BEWERBER EIN SCHNELLES FEEDBACK?
NEIN
JA
SIE HABEN IHR ZIEL ERREICHT: IHRE WUNSCHBEWERBER STELLEN SICH BEI IHNEN VOR!
JA
NUTZEN SIE VERSCHIEDENE KANÄLE FÜR IHRE MITARBEITERSUCHE?
Gerade junge Bewerber wollen ein schnelles Bewerbungsverfahren. Das Ausfüllen der Onlinebewerbung sollte möglichst nicht länger als 20 Minuten dauern, und auch eine Antwort wird innerhalb von wenigen Tagen erwartet. Und antworten Sie wirklich 100% aller Bewerber, auch wenn Sie eine Absage erteilen wollen! Denn einen schlechten Ruf können Sie sich nicht leisten. Und Sie wissen nicht, wer wen kennt.
NEIN
Seien Sie da, wo die Bewerber nach neuen Stellen suchen: 64 % nutzen Online-Jobplattformen (z. B. Monster, Stepstone), ca. 36 % Karrierenetzwerke (z. B. XING, LinkedIn) und je nach Alter ca. 2 % Soziale Netzwerke (Quelle Studie Stepstone 8/17). Aber auch Stellenbörsen in Tageszeitungen oder von Branchen-Portalen, Unternehmensbewertungsplattformen, Jobmessen oder Mitarbeiterempfehlungsprogramme bringen Kontakte. Kombinieren Sie also je nach Zielgruppe immer verschiedene Kanäle.
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Energieoptimierung leicht gemacht Im Jahr 1990 haben sich die EU-Staaten in Paris dem ambitionierten Ziel verschrieben, bis 2020 ihre CO2-Emissionen um 40 Prozent zu senken. Das Umweltbundesamt hat berechnet, dass dieses Ziel frühestens 2030 zu erreichen ist. Die bundesweiten CO2-Emissionen lagen 2016 bei 916 Millionen Tonnen, in diesem Jahr werden es schätzungsweise 1.000 Millionen Tonnen sein. Die Gemeinsam-1-Prozent-weniger-Kampagne hat sich das Ziel gesetzt, in einer bundes-
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Seltenheit. Der zweite Schritt ist die technische und betriebswirtschaftliche Bewertung der Potenziale in einem Energiegutachten. Der dritte und letzte Schritt ist die Begleitung der Umsetzung der Potenziale in Form einer externen Projektsteuerung.
Unternehmen und Organisationen, die an dem dazugehörigen Blue Award teilnehmen, können pro eingesparte Tonne CO2 mindestens einen Baum an die Stiftung Plant-for-the-Planet zu spenden.
Jeder kann mitmachen
Ulrich Boldt Geschäftsführer Deutsches Institut für Energietechnik e. V. Mitglied im IBWF Institut für Betriebsberatung, Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.ev-energietech.org
Viele Unternehmen und Organisationen wissen nicht, wie groß ihr Beitrag zum Umweltschutz tatsächlich sein kann, weil sie ihre Energieeffizienz-Potenziale nicht genau kennen. Die scorecardbasierte Online-Analyse prüft bis zu 15 Energieeffizienz-Felder und stellt die Einsparmöglichkeiten, in Euro und in Tonnen CO2, in einer kostenfreien Energie-Prognose übersichtlich dar. Dies ist der erste und einfache Schritt zu mehr Energieeffizienz, denn wer die Potenziale nicht kennt, kann sie auch nicht heben. Einsparungen von 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs sind keine
Blue Award – gut für Umwelt und Unternehmen Um bei der Gemeinsam-1-Prozent-weniger-Kampagne mitzumachen, genügt es, dem Initiator die vollständig ausgefüllte ScoreCard [QR] zusenden oder an der Online-Analyse [QR] teilzunehmen. Alle Teilnehmer und Projekte werden von einer Presse-Kampagne begleitet. Die in diesem Jahr erfolgreich umgesetzten Energieeffizienz-Projekte können für den Blue Award 2017 eingereicht werden. Jedes einzelne Energieeffizienz-Projekt wird mit dem Carbon Score gewürdigt. Wer darüber hinaus Bäume an die Stiftung Plant-forthe-Planet spendet, wird mit dem Blue Carbon Score gewürdigt. Finalisten werden alle Teilnehmer mit einer nachgewiesenen CO2-Einsparung von mehr als 25 Prozent.
Foto: © Ulrich Boldt; Foto unten rechts: © ThomasVogel - istock.com
weiten Aktion die Emissionen um zehn Millionen Tonnen CO2 durch energieeffiziente Maßnahmen und Investitionen zu senken. Das Deutsche Institut für Energietechnik e. V. stellt hierfür kostenlos eine scorecardbasierte Online-Analyse zur Verfügung, um in einer Energie-Prognose die einzelnen und gesamten Potenziale darzustellen. Zusätzlich können Unternehmen und Organisationen, die an dem dazugehörigen Blue Award teilnehmen, pro eingesparte Tonne CO2 einen Baum an die Stiftung Plant-for-the-Planet spenden. Die Initiatoren verdoppeln diese Spende mit dem Ziel, gemeinsam mit Plant-for-the-Planet mindestens 20 Millionen Bäume zu pflanzen.
DER Mittelstand. | 5 | 2017
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Globale Produktstrategie Viele deutsche Unternehmen bieten weltweit technisch optimale Lösungen, sind aber strategisch gesehen schwach aufgestellt. Sie brauchen ein professionelles und starkes Produktmanagement.
Produktmanager leiten interdisziplinäre Teams aus Vertrieb, Marketing, Produktentwicklung, Controlling und Produktion. Sie durchdringen Marktinformationen, übersetzen diese in Produktanforderungen, beobachten die Ergebnisse der Produktentwicklung, sorgen für eine zeitnahe Markteinführung und stellen einen wirtschaftlichen Produktlebenszyklus sicher. Hierzu müssen auch organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden. Das alles funktioniert jedoch nur gemeinsam mit der Unternehmensleitung. Betrachtet man die Art und Weise, wie zum Beispiel amerikanische Unternehmen eine Geschäftsentwicklung planen, so wird deutlich, dass hier nicht nur die technisch beste Lösung, sondern häufig gleich auch die Fokussierung auf eine weltweite Geschäftsausdehnung gerichtet ist. Ein scherzhafter Vergleich: Welcher deutsche Unternehmer kommt auf die Idee ein „Burger-Restaurant“, welches im Schwarzwald gut läuft, auch in Hamburg zu errichten. Nein, viel zu groß sind die Risiken. Nicht nur viele große US-Konzerne konzentrieren sich auf eine zielorientierte Vermarktung ihrer Produkte, mittlerweile ist das auch die Strategie asiatischer Unternehmen. Wollen deutsche Mittelständler die nun kommenden globalen Herausforderungen erfolgreich bewältigen, so müssen sie ihre technisch optimalen Lösungen auch strategisch global umsetzen, bevor ihnen
„„
konzepten zu überführen. Das Team begleitet dann auch die Produktentwicklungsphase, idealerweise mit einem professionellen Zielkostenmanagement unter Kontrolle des Produktmanagers und des Top-Managements. Produktmanager müssen also nicht nur sehr gut qualifiziert, sondern auch organisatorisch optimal eingegliedert sein, also dem Top-Management direkt beigeordnet. Alle Mitglieder eines interdisziplinären Teams
Foto: © bagotaj - istock.com
Wollen deutsche Mittelständler die kommenden globalen Herausforderungen erfolgreich bewältigen, so müssen sie ihre technisch optimalen Lösungen auch strategisch global umsetzen.
die international aggressiveren Mitbewerber den Rang ablaufen. Dafür ist ein strategisch ausgerichtetes Produktmanagement nötig. Die Aufgabe eines global orientierten Produktmanagers ist also, im interdisziplinären Team global funktionierende Produkt-Marktstrategien zu erarbeiten und diese dann zu attraktiven Produkt-
sollten entsprechend geschult sein, wenn ein neues Produktkonzept erarbeitet werden soll. Qualifizierung und organisatorische Integration inklusive einer Verschlankung aktueller Unternehmensprozesse führen zu einem wirkungsvollen Einsatz des Produktmanagements für eine globale Produktstrategie.
Peter Monitor Diplom Consultant (SGBS-CH) Monitor Management Support Mittelstandsberater im IBWF Institut für Betriebsberatung Wirtschaftsförderung und -forschung e. V. www.monitormanagementsupport.de
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Finanzkolumne „Über Ihr Geld“
Enteignung der Sparer
Erstens können Staaten sich quasi zu Null Zins verschulden und damit frühere hochverzinsliche Anleihen zurückzahlen. Ziel ist es, eine mögliche Zahlungsunfähigkeit der Staaten um Jahrzehnte hinauszuschieben. Diese würde eintreten, wenn einem Staat kein frisches Geld mehr zur Verfügung gestellt wird, mit dem er seine Gläubiger bei Fälligkeit seiner Anleihen bedienen kann. Es ist unwahrscheinlich, dass wir in Europa zu unseren Lebzeiten einen Staatsbankrott erleben. Es gibt genug Tricks, eine staatliche Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben. Also keine Angst, lassen Sie sich nicht zu falschen Anlagen überreden. Die Staaten überleben. Zahlungsunfähig können allerdings wir Bürger werden, wenn wir nicht richtig und vor allem nicht rechtzeitig vorsorgen.
Hans-Peter Holbach Herausgeber des im 45. Jahrgang erscheinenden Informationsdienstes Geldbrief www.geldbrief.com und Chefredakteur beim Vertraulichen Schweizer Brief www.vertraulicher.com
Zweiter Sinn der Nullzinspolitik: Unternehmer sollen investieren, statt Sollzinsen an die Banken zahlen zu müssen. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Über 30 Prozent aller von Sollzinsen betroffenen Firmen wechselten zu einer Bank, die auf Sollzinsen verzichtet, 30 Prozent zahlten Kredite zurück oder leisteten Steuervorauszahlungen, und rund 30 Prozent kauften sich Finanzanlagen. Nur gerade einmal acht Prozent der Firmen haben die Sollzinsen der Banken akzeptiert. Aber was viel wichtiger ist: Nur gut zehn Prozent der Firmen
haben das getan, was die EZB will: Investieren in Menschen und Maschinen, um die Negativzinsen zu vermeiden. Die Schreibtischpolitik der EZB funktioniert so nicht. Negativ für jeden Sparer bleibt das erklärte Ziel der EZB, die Inflationsrate auf durchschnittlich zwei Prozent anzuheben. Die laufende Verteuerung soll Firmen und Privatpersonen dazu verführen, lieber heute als morgen zu investieren bzw. Einkäufe zu tätigen. Aber Unternehmen können rechnen, ob sich Investitionen wirklich lohnen, und Private lassen sich ihr Kaufverhalten nicht vorschreiben. Eine Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr und Nullzinsen sind letztlich eine Enteignung der braven Sparer. Dieser Zustand ist nicht gottgegeben. Wo bleibt der berechtigte Protest? Unwissenheit und Angst sind die Gründe, weshalb unsere Sparer regelmäßig an Kaufkraft verlieren. Dabei wäre die Lösung sehr einfach: in ein ausgewogenes Wertpapierdepot zu investieren. Das lässt im Jahresschnitt rund acht Prozent Gewinn erwarten – aber 90 Prozent aller Deutschen bleiben bezüglich ihrer Geld- und Kapitalanlagen unaufgeklärt oder haben fälschlicherweise Angst. Fragen darf man sich allerdings, weshalb die EZB das von ihr gewünschte Inflationsziel von zwei Prozent trotz Null- und Minuszinsen und trotz der Überflutung mit Milliarden ungedeckten Geldes offensichtlich nicht erreicht. Nur bei Immobilien und Wertpapieren gibt es eine Teuerung, aber demnächst wieder fallende Ölpreise werden die heimliche Deflation anheizen. Die Zinssätze werden also vorerst nicht ansteigen.
Foto: © photocrew - fotolia.com
Minuszinsen sind eine negative Verzinsung für unser Kapital. Der Sparer merkt, dass er für seine Ersparnisse keine Zinsen mehr erhält – Zinsen, von denen früher manche Rentner haben leben können. Jetzt müssen viele Pensionäre ihr Kapital angreifen, um ein erträgliches Leben zu führen. So weh das auch tut, man muss den großen Plan hinter der Nullzinspolitik sehen.
DER Mittelstand. | 5 | 2017
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Richtiges Mahnen beim Zahlungsverzug Viele Unternehmen wissen, wie ärgerlich es ist, Schuldner mit schlechter Zahlungsmoral wegen noch offener Forderungen zu erinnern und zu mahnen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sind oft betroffen von einer zögerlichen Zahlungsweise und können im Extremfall sogar in wirtschaftliche Existenznot geraten. Darum sollten Gläubiger wissen, welche Rechte ihnen zustehen. Mindestvoraussetzung für Ansprüche wegen einer verspäteten Leistung ist der Eintritt des Verzugs beim Schuldner. Der Verzug kann allerdings erst dann eintreten, wenn die Forderung fällig ist.
Foto oben: AllebaziB - fotolia.com
1. Fälligkeit einer Forderung Die Fälligkeit einer Forderung kann bereits im Vertrag geregelt sein oder in der Rechnung bestimmt werden. Wurde zwischen den Parteien nichts vereinbart, so kann der Schuldner nach § 271 BGB Absatz 1 BGB die Leistung im Zweifel bereits bei Vertragsabschluss verlangen. Nicht unüblich ist es, in der Rechnung anzugeben, dass der Betrag sofort fällig ist. Ausreichend ist es jedoch, in der Rechnung einen Tag festzusetzen, bis zu dem der ausstehende Betrag eingegangen sein soll. 2. Verzug Wann der Schuldner in Verzug gerät, regelt § 286 BGB. Das Gesetz geht im Grundsatz davon aus, dass es noch einer Mahnung bedarf. Hiervon gibt es jedoch auch Ausnahmen. Ein Schuldner kann grundsätzlich auf drei Weisen in Verzug kommen. a) Verzug durch Mahnung Ab dem Zeitpunkt, zu dem der Schuldner eine Mahnung vom Gläubiger erhält, befindet er sich im Verzug. Um den Zugang eindeutig zu beweisen, empfiehlt es sich, immer per Einschreiben zuzustellen. b) Verzug ohne Mahnung Eine Mahnung ist für den Verzug entbehrlich, wenn durch ein Kalenderdatum entweder in einem Vertrag bzw. allgemeinen Geschäftsbedingungen oder auf der Rechnung bestimmt wird, bis wann die Forderung vom Schuldner zu begleichen ist. Der Schuldner befindet sich also ab dem Tag im Verzug, der auf den letzten Tag der Zahlungsfrist folgt. c) Eintritt des Verzugs spätestens nach 30 Tagen Im Falle einer Entgeltforderung kommt der Schuldner gemäß § 286 Abs. 3 S. 1 BGB spä-
testens 30 Tage nach Fälligkeit und dem Erhalt einer Rechnung in Verzug. Verbraucher müssen aber auf der Rechnung ausdrücklich darauf hingewiesen werden. Ist der Vertragspartner ein Unternehmer und bestreitet er den Zugang der Rechnung, dann beginnt die 30 Tage-Frist mit Fälligkeit der ausgebliebenen Leistung und dem Erhalt der Ware oder der Leistung. Darüber hinaus kann der Gläubiger jederzeit den Verzug durch eine Mahnung innerhalb der 30-Tage-Frist früher bewirken. 3. Verzugszinsen Eine Geldschuld ist gemäß § 288 BGB während des Verzugs zu verzinsen. Der Verzugszinssatz beträgt fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz p.a., wenn an dem Vertrag ein Verbraucher beteiligt ist. Bei Verträgen zwischen Unternehmern erhöht sich der Zinssatz auf 9 Prozent über dem Basiszinssatz. Der jeweils aktuelle Basiszinssatz lässt sich unter bundesbank.de jederzeit ermitteln. Sind zwei Kaufleute an dem Geschäft beteiligt, kann der Gläubiger gemäß § 353 HBG Zinsen sogar ab Fälligkeit verlangen. Daneben hat der Gläubiger einen pauschalen Anspruch auf 40 Euro bei einer verspäteten Zahlung. Dies gilt sogar bei einer Teilzahlung, wenn diese bereits fällig war, und der Schuldner mit der Teilzahlung in Verzug geraten ist. Ist der Schuldner in Verzug, muss er auch die Kosten für die Rechtsverfolgung erstatten. Dies können die Rechtsanwaltsgebühren, Gerichtskosten oder die Gebühren eines Inkassoanbieters sein. 4. Zusammenfassung Regeln Sie bereits vertraglich, wann Zahlungen fällig werden. Dies kann in den allgemeinen Geschäftsbedingungen aber auch in Rahmen oder Einzelverträgen aufgenommen werden. Spätestens in der Rechnung sollten Sie eine Zahlungsfrist aufnehmen aus der sich eindeutig errechnen lässt, wann der Schuldner in Verzug gerät.
Dr. Benjamin Weiler Rechtsanwalt BVMW-IBWFRechtshotline www.zl-legal.de
Die BVMW-IBWFRechtshotline erreichen Sie: Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr Tel.: 030-533206-963 Fax: 030-533206-50 rechtshotline@bvmw.de
In den meisten Fällen tritt der Verzug gesetzlich ein, sollten Sie dennoch eine Mahnung versenden, dann müssen Sie auch den Zugang nachweisen. Während des Verzuges schuldet der Schuldner Zinsen und eine einmalige Pauschale von 40 Euro.
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Mitarbeiterbeteiligung in KMU: warum nicht?
DER Mittelstand.: Herr Dr. Beyer, wofür setzt sich der Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung ein? Dr. Heinrich Beyer: Wir wollen dazu beitragen, dass immer mehr Unternehmen die Vorteile der Erfolgs- und Kapitalbeteiligung ihrer Mitarbeiter für sich nutzen. Wir helfen bei der Einführung entsprechender Programme und kümmern uns in intensivem Kontakt mit Politik und Verbänden auch um die Verbesserung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Wie können mittelständische Unternehmen davon profitieren? Finanzielle Teilhabe stärkt die Mitarbeiterbindung und erhöht die Attraktivität der Unternehmen als Arbeitgeber. Dies schafft deutliche Vorteile im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte. Beteiligte Mitarbeiter denken zudem unternehmerisch und sind – das zeigen alle Untersuchungen und die Unternehmenspraxis – deutlich motivierter und engagierter. Dies steigert insgesamt die Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Schließlich kann ein Beteiligungsprogramm auch die Eigenkapitalquote und die finanzielle Flexibilität deutlich verbessern.
Dr. Heinrich Beyer, www.agpev.de
Ein Unternehmer möchte seine Mitarbeiter beteiligen. An wen kann er sich wenden? Am besten natürlich an unseren Verband. Wir profitieren von den langjährigen Erfahrungen unserer Mitgliedsunternehmen mit ihren Beteiligungsprogrammen, die wir zum Teil auch selbst eingeführt haben. Dies sichert absolut praxisorientierte und einfache Lösungen auch für kleinere Unternehmen. Warum nutzen nur so wenige dieses Mittel, um Mitarbeiter zu binden? So wenige sind es gar nicht: Wir schätzen, dass
Mitglied der Mittelstandsallianz
allein etwa 4.000 Unternehmen eine Mitarbeiterkapitalbeteiligung eingeführt haben. Mehr als jedes zweite Unternehmen praktiziert eine Erfolgsbeteiligung. Die Tendenz ist bei beiden Varianten steigend – insbesondere auch in den Familienunternehmen. Es gibt aber immer noch Vorbehalte und Informationsdefizite. Weit verbreitet ist die Vorstellung, Mitarbeiterkapitalbeteiligung sei nur etwas für Großunternehmen und gefährde die Entscheidungsfreiheit der Unternehmen. Beides ist nicht der Fall: Mit der stillen Gesellschaft haben wir ein einfaches und erprobtes Instrument, das sowohl im kleinen Gartenbaubetrieb als auch im Großunternehmen eingesetzt wird. Benötigen Sie dafür Unterstützung von der Politik? Die Politik muss erkennen, dass Mitarbeiterbeteiligung die Unternehmen besser macht und darüber hinaus einen Beitrag für mehr Vermögensbildung und Altersvorsorge der Beschäftigten leistet. Die Förderung durch steuerliche Anreize sollte daher auf das Niveau unserer Nachbarländer angehoben werden. Wie können die Mittelstandsallianz und der BVMW dabei helfen? Der BVMW unterstützt und repräsentiert den Mittelstand und greift immer wieder wichtige Zukunftsthemen auf. Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist solch ein Thema, das den Mittelstand im Hinblick auf Attraktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Kapitalausstattung voranbringt. Die Nähe des BVMW zu den Unternehmen und unsere Expertise können eine ideale Ergänzung sein. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview f ührte Marilyn Repp.
Foto: Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung
Die Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e. V. gibt es bereits seit 1950 und setzt sich seitdem für mehr Mitarbeiterbeteiligung in Unternehmen ein. Seit August 2017 ist der Verband Mitglied in der vom BVMW geleiteten Mittelstandsallianz. „DER Mittelstand.“ sprach mit Geschäftsführer Dr. Heinrich Beyer.
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Kleine Helfer
Fotos: © ZEISS
Gaming auf mobilen VR-Brillen
Das Optik-Unternehmen ZEISS präsentierte auf der IFA 2017 in Berlin sein neues VR-Produkt ZEISS VR ONE Connect: Die VR-Streaming-Lösung mit zwei drahtlosen Handcontrollern vereint die grafischen Möglichkeiten PC-gebundener VR-Headsets mit dem einfachen Zugang einer mobilen VR-Brille. „Anders als bei bisherigen mobilen VR-Lösungen ist die Smartphone-Hardware nicht mehr für die Berechnung der VR-Inhalte zuständig“, sagt Produktmanager Franz Troppenhagen von ZEISS. „Stattdessen werden die Daten vom PC direkt auf das Smartphone-Display übertragen.“ Dank der Anbindung an die Steam®-Plattform können Gamer erstmals eine große Anzahl spannender VR-Spiele auch mobil nutzen. Zentraler Bestand-
teil von ZEISS VR ONE Connect sind zwei drahtlose 3DoFController. „DoF“ steht für „Degrees of Freedom“ und bedeutet, dass drei Bewegungsachsen von den Sensoren erfasst werden: Kippen nach vorn und hinten, Schwenken nach links und rechts sowie die Drehung des Handgelenks. Durch das Zusammenspiel der Sensoren in den Controllern und im Smartphone können Gamer direkt mit der VR-Umgebung interagieren und nahtlos in die virtuelle Welt eintauchen. Die Eingabeverzögerung, die sogenannte Latenz, ist niedrig, wodurch ein flüssiges VRErlebnis entsteht. Verfügbar voraussichtlich Ende 2017 für 129 Euro UVP inkl. MwSt. www.zeiss.de
Der Memory Safe bietet maximale Sicherheit für persönliche Daten. Die externe Festplatte ist mit der zertifizierten AES 256 BIT Hardware Verschlüsselung ausgestattet, wodurch sich alle auf der Festplatte abgespeicherten Daten verschlüsseln lassen. Ein individuell wählbarer Zahlencode aus 4-12 Ziffern stellt sicher, dass die Inhalte selbst bei Verlust der Festplatte vor fremdem Zugriff geschützt sind. Die Eingabe, Löschung und Änderung des Zahlencodes erfolgt ausschließlich über das in der Festplatte integrierte Keypad. Der eingebaute Verschlüsselungschip und der verwendete Algorithmus sind nach FIPS 140-2 zertifiziert und entsprechen somit dem aktuell höchsten Sicherheitsstandard. Selbst bei Ausbau der Festplatte aus dem Gehäuse bleiben die Daten vor fremdem Zugriff geschützt. www.intenso.de
Foto: © Intenso
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
Buchtipps Persönliche PersönlicheEmpfehlung Empfehlung von Ohoven! vonMario Mario Ohoven!
Auto Macht Geld nisten offen wie im Hintergrund gesprochen. So kann er ebenso spannend wie fachkundig die Geschichte des mächtigsten Industrieclans Deutschlands erzählen, der Volkswagen erst an die Weltspitze und dann an den Abgrund geführt hat. Autor Georg Meck arbeitete unter anderem als Korrespondent für das Nachrichtenmagazin Focus in Brüssel, heute ist er Ressortleiter Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Für seine Unternehmerportraits wurde er 2002 mit dem Herbert-Quandt-Medienpreis ausgezeichnet.
Drei Dinge zählen im Leben, behauptet Ferdinand Piëch, Enkel des genialen Ingenieurs Ferdinand Porsche: „Volkswagen, Familie, Geld“ - in dieser Reihenfolge. In seinem neuen Buch „Auto Macht Geld“ zeichnet der Topjournalist Georg Meck das Bild einer machtvollen Dynastie. Trickreich, ruppig und mit aller Härte hat die Familie Porsche Piëch den scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg von Volkswagen vorangetrieben, seitdem Ferdinand Porsche im Auftrag Adolf Hitlers den legendären Volkswagen konstruierte. Aber im Herbst 2015 erschütterte ein folgenreicher Skandal den Konzern, bisher einmalig in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Das war, so Autor Meck, kein unglücklicher Zufall. Der tiefe Sturz von VW hat viel mit der Geschichte des Konzerns zu tun – und mit der Familie. Seit über 15 Jahren beobachtet der Bestsellerautor die Firma Volkswagen und die Familien Porsche und Piëch. Er hat alle Konzernchefs getroffen, die Protago-
Georg Meck Auto Macht Geld Die Geschichte der Familie Porsche Piëch Rowohlt Berlin 304 Seiten
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
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Digital ist egal Mensch bleibt Mensch – Führung entscheidet Mitarbeiter und Führungskräfte sind heute nahezu permanent online, private und berufliche Räume verschmelzen; Kommunikations-, Ent scheidungs- und Handlungsprozesse beschleunigen sich, die Zusammenarbeit in Unternehmen sowie mit Kunden und Lieferanten läuft zunehmend über virtuelle Netzwerke. Digitalisierung hin oder her: Mensch bleibt Mensch – schließlich führen wir Menschen, nicht Maschinen! Führung muss sich zwar verändern, ist aber mehr denn je gefragt. Denn je diffuser, instabiler, schnelllebiger und veränderlicher das Umfeld der Unternehmen ist, umso mehr sehnen sich die Mitar beiter nach Halt und Orientierung. Und je „seelenloser“ die genutzten Technologien sind, desto mehr wünschen sie sich einen Leader, der zugleich Vorbild, Impuls- und Ideengeber sowie Motivator ist.
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BVMW-Veranstaltungskalender Der BVMW organisiert eine Vielzahl erstklassiger Veranstaltungen in den kommenden Monaten auf Bundesebene und in den Regionen vor Ort. Unternehmer und Unternehmerinnen sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, Netzwerke zu spannen, sich einzubringen und sich unterhalten zu lassen. Eine Auswahl finden Sie hier.
Personal-Kongress Münster Dienstag, 17. Oktober 2017, 13.00 Uhr Mövenpick Hotel Münster Kardinal-von-Galen-Ring 65, 48149 Münster Anmeldung/Kontakt: petra.adamaschek@bvmw.de Controlling-Kongress OWL Mittwoch, 18. Oktober 2017, 13.00 Uhr Gut Lippesee GmbH & Co. KG Münsterstr. 122, Paderborn Anmeldung/Kontakt: udo.wiemann@bvmw.de  4. BVMW Speakers Night Montag, 13. November 2017, 13.00 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln Anmeldung/Kontakt: margit.schmitz@bvmw.de
Unternehmerreise zum M.U.T. 2017 in Leipzig Mittwoch, 18. Oktober 2017 17.02 Uhr Frankfurt Hbf, Congress Center Leipzig Seehausener Allee 1, 04356 Leipzig Anmeldung/Kontakt: cornelia.gaertner@bvmw.de Main Frühstück für Unternehmer_Innen Mittwoch, 06. Dezember 2017, 8.00 Uhr Valcucine Frankfurt, Zum Apothekerhof 2 60594 Frankfurt am Main, Anmeldung/Kontakt: cornelia.gaertner@bvmw.de
Stay the night Dienstag, 07. November 2017, 18.00 Uhr Römerkastell, Naststraße 3, 70376 Stuttgart Anmeldung/Kontakt: kurt.mezger@bvmw.de Job-Unication Donnerstag, 09. November 2017, 10.00 Uhr Stadthalle Heidelberg, Neckarstaden 24 69117 Heidelberg Anmeldung/Kontakt: kurt.mezger@bvmw.de Mittagsakademie Mittwoch, 15. November 2017, 12.00 Uhr German Graduate School of Management and Law Am Bildungscampus 2, 74076 Heilbronn Anmeldung/Kontakt: kurt.mezger@bvmw.de
Politisches Kabarett, KaZett und Kabarett: Widerworte in brauner Zeit Freitag, 24. November 2017 19.00 Uhr, Kulturrösterei Wahmstraße 43-45 23552 Lübeck Anmeldung/Kontakt: hans.kemeny@bvmw.de
7. Mittelstandsforum des BVMW Sachsen-Anhalt Donnerstag, 09. November 2017, 12.00 Uhr VDTC des Fraunhofer IFF Magdeburg Joseph-von-Fraunhofer-Straße 1 Anmeldung/Kontakt: peter.martini@bvmw.de
Digitaler Wandel Donnerstag, 19. Oktober 2017, 14.30 Uhr LLOYD shoes GmbH Hans-Hermann-Meyer-Straße 1, 27232 Sulingen Anmeldung/Kontakt: diana.diephaus@bvmw.de Digital + Mobile konkret umsetzen Mittwoch, 08. November 2017, 18.00 Uhr TGO, Marie-Curie-Str. 1, 26129 Oldenburg Anmeldung/Kontakt: Detlef.Blome@bvmw.de 21. Business-Meeting mit Abtprimas Dr. Notker Wolf Donnerstag, 23. November 2017, 18.00 Uhr EF Autocenter Kassel GmbH Göttingen (Mercedes Benz) Willi-Eichler-Straße 34, 37079 Göttingen Anmeldung/Kontakt: joern.kater@bvmw.de
Unternehmerfrühstück mit OB Michael Ebling Freitag, 20. Oktober 2017, 07.45 Uhr Rocon, Isaac Fulda Allee 1, 55128 Mainz Anmeldung/Kontakt: horst.schneider@bvmw.de Fahrsicherheitstraining am Nürburgring Donnerstag, 26. Oktober 2017, 18.30 Uhr Nürburgring , Anmeldung/Kontakt: hans-peter.pick@bvmw.de, horst.schneider@bvmw.de Meeting Mittelstand Dienstag, 07. November 2017, 18.00 Uhr Volkshochschule Mainz Karmeliterplatz 1, 55116 Mainz Anmeldung/Kontakt: horst.schneider@bvmw.de
BVMW[IMPULSE] Phänomen Motivation Mittwoch, 25. Oktober 2017 18.00 Uhr, MS Weitblick Sapporobogen 6-8 80667 München Anmeldung/Kontakt: wolfgang.thanner@bvmw.de
BVMW Event: Gänse-Essen im Schloss „Führen mit Werten“ Freitag, 10. November 2017 18.00 Uhr, Schloss Aschach „Schlossstuben“, Schlossstraße 24 97708 Bad Bocklet Anmeldung/Kontakt: christine.seger@bvmw.de
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Go North - Expansion Skandinavien Mittwoch, 18. Oktober 2017, 18.30 Uhr Junges Hotel, Kurt-Schumacher-Allee 14 20097 Hamburg, Anmeldung/Kontakt: hans.kemeny@bvmw.de Business Lunch „Moral & Ethik in der Wirtschaft“ Donnerstag, 19. Oktober 2017, 12.00 Uhr Hotel Reichshof Hamburg Kirchenallee 34-36, 20099 Hamburg Anmeldung/Kontakt: guenther.enger@bvmw.de Zukunftsforum Donnerstag, 09. November 2017, 10.00 bis 17.00 Uhr, Stage School, Hamburg Am Felde 56, 22765 Hamburg Anmeldung/Kontakt: guenther.enger@bvmw.de
BVMW Kaminabend Donnerstag, 26. Oktber 18.00 Uhr, BASIS Consulting Villa Lübsche Str. 187 23966 Wismar Anmeldung/Kontakt: werner.roepert@bvmw.de
BGM in der Praxis mit den Gewinnern des BVMW-GP Donnerstag, 30. November 17.30 Uhr Konferenzbereich WIRO Rostock Lange Str. 38, 18055 Rostock Anmeldung/Kontakt: rainer.junold@bvmw.de
MBB - Mittelstand Berlin-Brandenburg im Dialog Dienstag, 17. Oktober 2017, 18.00 Uhr Königsdruck GmbH, Alt-Reinickendorf 28 13407 Berlin, Anmeldung/Kontakt: christian.wuerzburg@bvmw.de Außenwirtschaft – Europa inmitten großer Veränderungen Dienstag, 07. November 2017, 18.30 Uhr ICU.net AG, Pariser Platz 6A, 10117 Berlin Anmeldung/Kontakt: karin.walkenbach@bvmw.de
BVMW Unternehmer-Lounge Potsdam Montag, 16. Oktober 2017, 18.30 Uhr Seminaris SeeHotel Potsdam An der Pirschheide 40, 14471 Potsdam Anmeldung/Kontakt: manuela.froehlich@bvmw.de
Business-Frühstück Görlitz Freitag, 27. Oktober 2017, 08.00 Uhr BEST WESTERN Hotel Via Regia Jauernicker Straße 15, 02826 Görlitz Anmeldung/Kontakt: sirko.rosenberg@bvmw.de
Illustration: Stefan-Xp - wikipedia.org
Unternehmerreise nach Breslau/Niederschlesien Freitag 27. bis Sonntag 29. Oktober 2017 Breslau mit Wirtschaftsregion Niederschlesien, Anmeldung/Kontakt: constanze.weiss@bvmw.de
24. Thüringer Wirtschaftsball Samstag 21. Oktober 2017 19.00 Uhr Kaisersaal Futterstraße 15/16 99084 Erfurt Anmeldung/Kontakt: guenther.richter@bvmw.de
Jenaer Unternehmenstage Mittwoch 08. November 2017 10.00 Uhr Friedrich-SchillerUniversität Foyer am Campus Carl-Zeiß-Straße 3 07743 Jena Anmeldung/Kontakt: dietmar.winter@bvmw.de
42. Treffen von „Präzision aus Jena“ Donnerstag 16. November 2017, 15.00 Uhr GFE - Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e. V. Näherstiller Straße 10 98574 Schmalkalden Anmeldung/Kontakt: dietmar.winter@bvmw.de
Der BVMW. Die Stimme des Mittelstands.
Erfolgreich vernetzen für den Mittelstand. Der BVMW bündelt die Kräfte des unterneh merischen Mittelstands. National und international vertritt er erfolgreich die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen gegenüber der Politik – branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig. Der BVMW • repräsentiert mit seiner Mittelstandsallianz mehr als 550.000 Unternehmen aller Branchen, die über zehn Millionen Mitarbeiter beschäftigen • ist mit rund 300 Geschäfts stellen bundesweit vertreten • hat mit den Repräsentanten vor Ort mehr als 700.000 Unternehmerkontakte jährlich • bietet über 2.000 Veranstaltungen im Jahr • ist führendes Mitglied in der europäischen Dachvereinigung nationaler Mittelstandsverbände. Weitere zahlreiche Veranstaltungen unter https://www.bvmw.de/ unsere-veranstaltungen/
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News Deutscher Umweltpreis für BVMW-Mitglied Die Oswald Elektromotoren GmbH wurde mit dem renommierten Umweltpreis 2017 ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern haben die Unternehmer Johannes (56) und Bernhard Oswald (86) einer energieeffizienten Revolution in der Antriebstechnik zum Durchbruch verholfen. Darüber hinaus würdigt die Stiftung das Forschungs-Engagement für neue Antriebe in der Luftfahrt. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier wird die mit 245.000 Euro dotierte Auszeichnung Ende Oktober in Braunschweig überreichen. www.oswald.de
serviceline unter den Top 15 in Deutschland Headhunter-Ranking.com ließ bundesweite Fach- und Führungskräfte bewerten, welche Personalberatungen für sie als Bewerber die besten sind. Als Bewertungskriterien galten der Erstkontakt, die Passgenauigkeit der Position, die Beratungsleistung, das Know-how zum jeweiligen Unternehmen und die Professionalität der Vermittlung. Das Ergebnis: serviceline Personal-Management ist im Headhunter Ranking 2017 unter den TOP 15 der etwa 600 gelisteten Personalberatungsunternehmen für Executive Search im Bereich Candidate Experience. www.serviceline-online.de
Vorbildlicher Umweltschutz Die Obstland Dürrweitzschen AG, BVMW-Mitglied im Landesverband Sachsen, ist mit der EMAS-Urkunde für betrieblichen Umweltschutz ausgezeichnet worden. EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“, das europäische Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement. Die EMAS-Zertifizierung sei die Königsklasse unter den freiwilligen UmweltmanagementsysteEMAS-Siegel der EU für Obstland (v. li.): Thomas men, so Sachsens Umweltminister Schmidt (Umweltminister Sachsen), Jan Kalbitz und Mathias Möbius (Vorstände Obstland AG). Thomas Schmidt. Obstland Dürrweitzschen zeige, wie Wachstum und Umweltschutz miteinander vereinbart werden können. In Deutschland tragen aktuell 1.248 Organisationen das EMAS-Siegel der EU. www.obstland.de
Wachstumschance Landwirtschaft 4.0
Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka mit Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (re.) und Thomas Pohlmann (Geschäftsführer WTK-Elektronik GmbH).
Mit der Entwicklung autonomer Landmaschinen erreicht die Digitalisierung zunehmend die Landwirtschaft, verbunden mit großem Potenzial, den Landmaschinenbau wiederzubeleben. Sachsens Landwirtschaftsministerium hat dafür die Initiative simul+ gestartet. Nach dem ersten Jahr zog Staatsminister Thomas Schmidt in Radebeul eine positive Bilanz. Mit dabei Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, die deutlich machte, dass sich Forschungspolitik einem immer härteren Konkurrenzkampf stellen müsse. Beteiligt an der Initiative ist die WTK-Elektronik GmbH, die hier als BVMW-Mitglied Zeichen setzt. Geschäftsführer Thomas Pohlmann erforscht mit seinem Team den Einsatz von computergesteuerten Landmaschinen, die ressourcenschonender arbeiten und so die Erträge verbessern. www.simulplus.sachsen.de www.wtk-elektronik.com
Foto: Obstland Dürrweitzschen AG
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Erfolgreich in New York
Die Vertriebsexperten der Konato GmbH aus Dortmund verzahnen Controlling und digitalen Vertrieb zu individuellen Lösungen im e-Business und richten sich mit ihrem Leistungsportfolio an den Mittelstand. Als Teilnehmer einer Delegation von zwölf Hightechund IT-Start-ups aus Nordrhein-Westfalen gewann Konato in diesem Jahr die „Pitch Night“ in den Räumen der SAP im New Yorker Hudson Yards Tower. Die Präsentation der Strategie kosteneffizienter digitaler Vertriebslösungen des Dortmunder IT-Start-up überzeugte Investoren und Gäste. www.konato.de
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Fit für die Zukunft
An der Twall konnte die eigene Reaktionsgeschwindigkeit gemessen werden.
Den Stellenwert der Gesundheit im Unternehmen stärken – dafür steht das Projekt „GeMit-Gesunder Mittelstand Deutschland“. Das Projekt, das unter anderem vom BVMW organisiert und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird, verfolgt das Ziel, dem Mittelstand die Umsetzung betrieblicher Gesundheitsförderung zu erleichtern. Im Friedrichstadt-Palast Berlin kamen die Mitarbeiter verschiedener Nachbarschaftsbetriebe, die in den letzten zwei Jahren gemeinsam das Gesundheitskonzept erprobt haben, zusammen, um eine Abschlussveranstaltung im Zeichen der Gesundheit zu feiern. Die Besucher hatten an Stationen wie der Twall, bei der die Reaktionsgeschwindigkeit gemessen wird, die Möglichkeit, die eigene Gesundheit auf den Prüfstand zu stellen.
Kommunikatives Schippern auf dem Neckar Bis auf letzten Platz besetzt war das Partyfloß des Stuttgarter Neckarkäpt‘n (BVMW-Mitglied) beim vierten „Summer in the City“. Der BVMW hatte geladen und über 160 Unternehmer/innen kamen, um bei besten Wetter das zu tun, was sie am liebsten machen: Netzwerken; das heißt, sich auszutauschen über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen. Als Vertreter der Landesregierung referierte Justizminister Guido Wolf über seine Arbeit mit Schwerpunkt. Aus Berlin waren vom BVMW die Leiterin Verbandsorganisation Ulrike Janitz-Seemann und Politikchef Patrick Meinhardt angereist. Zu den Ehrengästen zählten unter anderem der Stuttgarter CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann, Konsul Roland Grütter vom Schweizer GeneralkonDie Netzwerker mit Neckarkäpt’n Wolfgang Thie (v. li.): Patrick Meinhardt sulat und Markus Erdmann, Sponsoringchef beim und Kurt Mezger (BVMW), Justizminister Guido Wolf und Dr. Ulrich Köppen VfB Stuttgart. (BVMW).
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Weltneuheit aus Bremen In jeder Ausgabe stellt „DER Mittelstand.“ BVMW-Mitgliedsunternehmen und deren Produkte vor. Diesmal geht es um ein junges innovatives Unternehmen, das mit dem Grillomax einen fast geruchlosen und energiesparenden Grill entwickelt hat. Doch das eigentliche Highlight ist das Branding des Grillgutes mit eigenem Namen oder Firmenlogo: Aufmerksamkeit ist garantiert.
Geruchsfreies Garen Der Grillomax vereint Grill und Heißluft zu einem innovativen Zubereitungserlebnis innerhalb weniger Minuten. Durch die integrierte Plasma-Filter-Technologie wird nahezu geruchsfreies Garen von Grillgut, Pommes Frites und vielen weiteren Produkten ermöglicht. Kostenintensive Investitionen für Fettabscheider und Abluftanlagen sind ab sofort hinfällig. Somit ist der Grillomax der ideale Grill- und Heißluftautomat für die Gastronomie.
Branding einmal anders Ein austauschbarer Stempelsatz sorgt dafür, dass das Grillgut mit Wort-und-Bild-Branding, wie zum Beispiel mit dem Unternehmenslogo, versehen werden kann. Mit individuellen Oberflächenveredelungen und Folienbeschriftungen ist es möglich, den Grillomax im gewünschten Design zu personalisieren.
Schonendes Garen Der Grillomax arbeitet mit einer intelligenten Kombination aus direkter und indirekter Hitzeeinwirkung. Die speziell für diesen Zweck entwickelten Grill- und Heißluftkammern produzieren einen konstanten Wärmefluss. Hierdurch wird das Grill- und Gargut besonders schonend und gleichmäßig zubereitet.
Fotos: © grillomax
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Firmenphilosophie Wir bringen Ideen, Konzepte, Engineering, Design und Media in einen Workflow. Damit bieten wir ein großes Leistungsspektrum von der Konzeption bis hin zur Herstellung mit modernsten Fertigungstechnologien im eigenen Haus. Unsere Kernkompetenz umfasst Spezial Engineering, elektronische Komponenten und Prototypenbau. In unserem Team arbeiten qualifizierte Ingenieure aus den Bereichen Design, Berechnung, Elektronik- und Maschinenbau sowie Programmierer, Sound Designer und Projektmanager.
Geschäftsführer: Emilio Reales Sitz: Bremen Gründung: 2014 Mitarbeiter: 7 Branche: Engineering, Produktentwicklung, Gastronomie Webseiten: www.reamotion.de, www.grillomax.de
Der Grillomax ist modular aufgebaut und setzt sich zusammen aus Grillmodul, Heißluftmodul und Ablufteinheit, die via Touch-Display und speziell entwickelter Software gesteuert werden. Das Grillmodul besitzt zwei Schächte und bietet Raum für acht Bratwürste. Das Heißluftmodul fasst bis zu einem Kilo Pommes Frites. Die Zubereitungszeit für acht Bratwürste beträgt etwa fünf Minuten, acht Portionen Pommes etwa acht Minuten.
Niedriger Energieverbrauch Hochwertige Isolierungen führen zu einem niedrigen Energieverbrauch. Die entstehende Abluft durchläuft ein komplexes System bestehend aus Fettabscheider, integriertem Plasma- und Aktivkohle-Filterelementen. Diese speziell entwickelte Ablufteinheit reinigt die Gerüche und ermöglicht eine nahezu geruchsneutrale Zubereitung. Ein isoliertes Ölfangsystem vermeidet zusätzlich das Aufkommen unangenehmer Gerüche.
Nicht kaufen, sondern mieten Die Modelle Trial, Basic, Premium und Premium Extended werden bundesweit zum Mieten angeboten.
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Der Wald, das beste Fitnessstudio Bin ich im Wald hier?, mag sich manch Topmanager denken. Doch bald schon bricht selbst die härteste Schale auf, denn die „Walkshops“ des IBWF-zertifizierten Coachs Erwin Schottler bewegen – so einfach wie natürlich.
Erwin Schottler in seinem Element.
Nicht allen Menschen sieht man auf den ersten Blick an, welchen Beruf sie ausüben. Bei Erwin Schottler geht das sicher den meisten so. Weißer Rauschebart, sonnengegerbte Haut, fröhliches Lachen – das soll ein Coach für Führungskräfte sein? Eigentlich wirkt er, wie man sich ein mystisches Waldwesen vorstellt, oder wenigstens einen Förster aus einem vergilbten Märchenbuch. Tatsächlich liegen solche Vermutungen gar nicht weit daneben, denn Erwin Schottlers Methode ist die Natur. Der Mann ist im bestmöglichen Sinne einfach. Und das bewegt immer mehr Menschen. „Der Wald“, sagt der Urpfälzer aus Donnersberg, der aus seinem Dialekt eine Tugend macht, „ist das
größte Fitnessstudio der Welt!“ Hierher, mitten in die Natur, bringt er seine Kunden – Spitzenmanager, Politiker, Unternehmer. Sie wandern, in Gruppen oder einzeln, reden, spüren, erleben. „Walkshops“ nennt Schottler das und hat dabei immer einen Plan, doch der fügt sich ganz von selbst in die Erlebnisse im Grünen ein, natürlich eben. Das fühlt sich einfach an. So einfach, dass es seinen Kunden fast schon zu einfach ist. Doch die Wirkung kann keiner von ihnen leugnen, Schottlers Leitsatz wird erlebbar: „Wertschätzung schafft Wertschöpfung.“ Und mal ganz ehrlich: Wer von uns kann schon sagen, dass er in seinem Leben regelmäßig
Fotos: © Woytas
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Ziel ist es, die Menschen zu verbinden.
der Schöpfung wertschätzend gegenübertritt? Da geschieht etwas im Menschen, von ganz alleine. So entwickelte er seine ganz eigene Methode, die vermutlich so einzigartig ist wie der Typ Erwin Schottler: „Ich sehe das so: Ist der Mensch in Form – körperlich wie seelisch – ist auch das Unternehmen in Form. Unternehmen, die ich begleite, wollen werteorientiert handeln und sind gerade deswegen umso erfolgreicher.“ Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Schottler praktisch keine Technologie einsetzt. Komplett entdigitalisiert kommen Worte, Gedanken, Werte respektvoll auf den Weg, so Schottlers Credo. Dabei hätten schon die hartgesottensten Unternehmenslenker ihren Panzer abgelegt, erzählt Schottler fröhlich lachend. Als die Führungsebene eines DAX-Unternehmens bei ihm war, bekam jeder einen Rucksack, und die Gruppe lief mehrere Stunden bis zu einer Lichtung. Dort hieß Schottler sie die Rucksäcke auspacken: Der eine hatte Brot, der andere Wurst, ein dritter Wein dabei. Gemeinsam, in Stille, sahen sie der untergehenden Sonne zu. Und manch einem rannen dabei Tränen über die Wangen. Doch es würde Erwin Schottler nicht gerecht, seine Arbeit auf das Naturerlebnis zu reduzieren. Tatsächlich ist der Donnersberger
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Erlebnisse im Grünen sind die Leidenschaft von Erwin Schottler.
ausgezeichnet vernetzt, sucht systematisch den Austausch mit Experten für ihn relevanter Disziplinen aus Sport, Psychologie, Führung. Dazu ist er extrem belesen, Bücher markiert er mit unzähligen bunten Klebezetteln.
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Wertschätzung schafft Wertschöpfung.
Das war nicht immer so. Schottler hatte ursprünglich eine Lehre im Handwerk gemacht, ging dann zur Polizei, schaffte es ins SEK, wurde Personenschützer für die rheinland-pfälzische Landesregierung. Danach unterstützte er seine Frau in ihrem Hotel im Pfälzer Wald. So lernte er Coaches kennen, die dorthin einluden, und begann, sich für deren Themen zu interessieren. Immer mehr Menschen merken, das Schottler viel zu sagen hat. Gerade weil er seine Botschaft in so einfache Worte fasst, bewegt sie. Und genau das ist ja seine Aufgabe.
Guido Augustin BVMWPressesprecher Rheinhessen www.donnersberger.de
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Präzision aus Burbach.
Punkten mit Tradition und Qualität Das Siegerland ist bekannt für seinen erfolgreichen Mittelstand. Der Traditionsbetrieb FeBa Fensterbau GmbH aus Burbach pflegt die Werte von Bodenständigkeit und Zuverlässigkeit.
Ursprünglich in Wilnsdorf als Handelsbetrieb für Bauelemente gegründet, schrieb die FeBa eine idealtypische Erfolgsstory Made in Germany. Das Familienunternehmen produziert Fenster und Haustüren aus Kunststoff und Aluminium mit individuellem Design und moderner Funktionalität. Es setzt auf eigene Ausbildung und pflegt als Fullservice-Anbieter mit eigener Logistik den unmittelbaren Kontakt zum Kunden. Die FeBa produziert heute am Burbacher Heimatstandort jährlich über 140.000 Fenstereinheiten, 5.500 Kunststofftüren, 2.500 Alutüren und 1.500 Hebeschiebetüren und achtet penibel auf organisches Wachstum auf diversen Märkten. Das FeBa-Team erwirtschaftet einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro. Das Team um die beiden Geschäftsführer KarlHeinz Flick und Christian Schreiber besteht heute aus 225 Mitarbeitern und zählt zu den mittelständischen Hidden Champions. Zahlreiche Fachhändler, Schreiner, Tischler, Metallbauer und Bauelemente-Händler setzen auf die Produkte aus Burbach. In den vergangenen Jahren gelang es zudem, den
Bereich des Objektbaus auszubauen – FeBa ist auch für Objekteure ein zuverlässiger Partner. Seit der Gründung im Januar 1971 entwickelte sich die Fenster- und Türenfertigung im Taktschlag ästhetischer und architektonischer Veränderung zügig weiter. Die FeBa behielt über die viereinhalb Dekaden ihrer Existenz hindurch das Gespür für den
Das Firmengeländer der FeBa Fensterbau GmbH.
Fotos: © FeBa Fensterbau GmbH
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sich verändernden Bedarf der Kunden. Fragen der Materialqualität und des individuellen Designs standen immer im Fokus des FeBa-Teams, das 1978 die erste eigene Produktion aufbaute, nachdem der Markt für Kunststofffenster im Zuge des allgemeinen Baubooms großes Potenzial versprach. 1987 folgte aus Kapazitätsengpässen die Eröffnung der Burbacher Produktion, der 1993 auch die Verwaltung folgte. 2009 wagte die Firma den nächsten großen Wurf und investierte zwölf Millionen Euro, modernisierte und erweiterte die Produktionskapazitäten um einen zweiten Betrieb zur Fertigung von Alufenstern und Haustüren. Auch die Zukunft des Familienbetriebs ist gesichert: Mit Simon und Norman Menk wird die dritte Generation der Familie die Verantwortung für die Betriebsführung übernehmen und die Geschichte des Unternehmens fortschreiben. Nach einem klassischen Ausbildungsweg mit Abitur über duale Ausbildung und berufsbegleitendem Studium besetzen Simon
Die FeBa ist noch immer in Familienhand: Karl-Heinz Flick mit seinen Söhnen Simon (Mitte) und Norman.
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Die FeBa behielt über die vier einhalb Dekaden ihrer Existenz hindurch das Gespür f ür den sich verändernden Bedarf der Kunden.
Menk und sein jüngerer Bruder Norman bereits wichtige Positionen im Unternehmen. Während Simon Menk die Leitung des Bereiches Marketing/Produktmanagement innehat, leitet Norman Menk den gesamten Aluminiumbau mit stetigem Wachstum im zweistelligen Bereich. Durch den regen Austausch mit dem Großvater und Firmengründer Karl-Heinz Flick entwickelt sich eine hervorragende neue Führungsriege, die mit neuen Ideen, aber auch großer Erfahrung für die nächsten Jahre gerüstet ist.
Thomas Kolbe BVMW-Pressesprecher Nordrhein-Westfalen
www.feba.de
Modernste Produktionstechnologie ist Erfolgsgarant des FeBa-Standorts Burbach.
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Maritime Mode Seit fast 40 Jahren weht ein frischer Wind aus Jesteburg durch die Modewelt. Mit sportlichmaritimer Freizeitmode und textilen Accessoires hat sich die wind sportswear GmbH zu einer festen Größe bei ihrer Zielgruppe, den „Best Agern“, entwickelt.
Seit 1980 stellt das Unternehmen hochwertige Kleidung mit maritimen Akzenten her.
Das bundesweit agierende Familienunternehmen begann seine Erfolgsgeschichte 1980 mit hochwertigen T-Shirts, Polohemden, Sweatshirts und Jogginghosen. Inzwischen gehören zu jeder neuen Kollektion mehr als 200 Teile. Erhältlich sind die maritimen Outfits in rund 60 Filialen an den Strandpromenaden von Nord- und Ostsee und in Bayern. „Jahr für Jahr entwerfen wir farblich aufeinander abgestimmte Frühjahrs- und Sommer-, sowie Herbst- und Winterkollektionen, welche wir liebevoll mit maritimen Akzenten, wie verschiedenen Blautönen, Ankern und weißen Streifen versehen“, erzählt Geschäftsführer Frank Terstiege. „Mit dieser maritimen Mode nehmen sich Kunden quasi ein Stück Urlaub mit nach Hause –
denn durch das angenehme Tragegefühl und den legeren Look ist die Kleidung von wind sportswear ein alltagstaugliches Erinnerungsstück. Qualität, Zuverlässigkeit und Beständigkeit – dafür stehen unsere Produkte. Um die hochwertige Qualität garantieren zu können, lassen wir seit über 30 Jahren in einem Betrieb in Portugal produzieren. Wir kennen die Leitung, die Mitarbeiter und wissen von regelmäßigen Besuchen um die vernünftigen Arbeitsbedingungen dort. Außerdem besitzen unsere Produkte das Textil-Siegel Ökotex 100.“ Neben hoher Qualität liegen der wind sportswear GmbH auch Themen wie Nachhaltigkeit und Umwelt am Herzen. Beispielsweise verzichtet das Unternehmen komplett auf Plastiktüten und
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Die Kollektionen sind stets farblich aufeinander abgestimmt.
immer hart am Wind. „Handel ist Wandel“, meint dazu Frank Terstiege. In dem Familienunternehmen zeigt sich dies unter anderem am Beispiel der Digitalisierung. Diese habe mit EAN-Strichcodes und Electronic Data Interchange (EDI) begonnen, erinnert sich Terstiege. „Zusammen mit einem großen Warenhauskonzern haben wir über dieses System im Jahr 1998 mit der Digitalisierung begonnen. Daraus hat sich in den Bereichen Einkauf, Lagerhaltung, Logistik und Verkauf vieles entwickelt. Über ein gemeinsames Retailsystem konnten wir sehr frühzeitig die Flächenbewirtschaftung starten. Heute werden die Franchiser sowie die eigenen Stores mit einheitlichen Kassensystemen ausgerüstet. Dadurch haben wir die Möglichkeit, zu jeder Zeit Lagerbestände und Abverkäufe zu bewerten. Zukünftig wird dies über RFID (radio-frequency identification) laufen. Wir sind kontinuierlich in Gesprächen mit unseren Soft- und Hardwarelieferanten, um die Digitalisierung in unserem Haus weiter zu entwickeln, auch in der Buchhaltung – für ein mittelständisches Unternehmen zwingend notwendig.“
Fotos: © wind sportswear; Foto Hintergrund: © ExQuisine - fotolia.com
gibt ausschließlich Papiertaschen mit FSC-Siegel, der Garantie für verantwortungsbewusste Herstellung, an seine Kundschaft aus. Ebenso ausgesucht wie die Qualität der Produkte sind die Standorte der Filialen des Unternehmens. „Die Stimmung ist an den Tourismusstandorten deutlich positiver, als in den Innenstädten“, betont der Unternehmer und sieht diese Standortwahl als einen wichtigen Faktor für die guten Zukunftsaussichten seines Unternehmens an, denn: „Die Entwicklung des Tourismus in Deutschland ist sehr positiv und wirkt sich auf unsere Stores in den verschiedenen Tourismuszentren aus.“ Mit dem Blick in Richtung Zukunft segelt das Unternehmen auch in puncto neue Technologien
Neben der eigenen Zukunftsfähigkeit ist in dem Familienunternehmen soziales Engagement von großer Wichtigkeit. So unterstützt die wind sportswear GmbH seit Jahren die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), ist Sponsor beim Buchholzer Stadtlauf sowie Hauptsponsor des ISLANDMAN Norderney Triathlon und der SAIL BHV 2020. „Wind sportswear sagt ja zu Verantwortung für Qualität, Umwelt und Soziales, weil uns als Familienunternehmen die Zukunft wichtig ist“, betont der Geschäftsführer.
Über die wind sportswear GmbH: Die wind sportswear GmbH wurde 1980 in Bendestorf gegründet. Zunächst gehörten nur Sweatshirts, Jogginghosen, T-Shirts zum Angebot. Heute umfasst jede Kollektion mehr als 200 Kleidungsstücke und Accessoires. In rund 60 Filialen an Nord- und Ostsee, sowie in Bayern sind je nach Saison 100 bis 130 Personen beschäftigt. www.wind-sportswear.de
Ingrid Hausemann BVMWPressesprecherin Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
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Die neue BVMW Website.
Intelligent und dynamisch – der neue BVMW-Internetauftritt Der BVMW präsentiert sich jetzt mit einem neuen Internetauftritt. Mit intelligenten Suchfunktionen, dynamischen und personalisierbaren Inhalten. Probieren Sie es aus unter: www.bvmw.de
Oliver Hickfang BVMW
Nach der ersten Homepage von 1996 und einem umfassenden Relaunch in 2010 präsentiert sich der neue Webauftritt des Verbands nun mit einem modernen Layout und intelligenten Features: So werden über eine intelligente Suchfunktion strukturierte Ergebnisse nach Inhaltstypen ausgespielt, der User kann spielerisch leicht durch alle Unterseiten navigieren; Inhalte ändern sich dynamisch anhand ihrer Relevanz: Wird zum Beispiel das Thema Fachkräfte überdurchschnittlich oft aufgerufen, erscheint es beim nächsten Websitebesuch an prominenter Position. Nutzer erfahren eine ganz
neue Art der persönlichen Ansprache: Mit geographischem Bezug erhält ein Besucher aus Hamburg Informationen und Veranstaltungen aus dem Hamburger Raum, ein Besucher aus München entsprechend aus Süddeutschland. Selbstverständlich sind die Seiten auch responsiv und auf allen Endgeräten optimal abbildbar, egal ob auf dem stationären Rechner oder einem Smartphone. Alles in Allem überzeugt die neue Seite mit hochaktuellen Features und zeigt einmal mehr, dass der BVMW im digitalen Zeitalter nicht nur angekommen ist, sondern es aktiv mitgestaltet.
Dieser Ausgabe liegen die Broschüren „Bundeswirtschaftssenat im Dialog“ mit Ralf Hofmann (KACO new Energy GmbH) und Matthias Gabler (Stahlbau Brehna GmbH) bei.
Impressum DER Mittelstand. Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Präsident Mario Ohoven Potsdamer Straße 7 / Potsdamer Platz 10785 Berlin www.bvmw.de Titelbild: PJPhoto69 - istock.com
Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de Eberhard Vogt (Chefredakteur) Chiara Ohoven (Art Director) Friederike Pfann Tim Schöllmann Thomas Gericke Rotger H. Kindermann (Korrespondent) Verlag mattheis. werbeagentur gmbh Kastanienallee 4 10435 Berlin Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de
Layout und Gestaltung, Mediadaten, Vermarktung v. Anzeigen & Beilagen mattheis. werbeagentur gmbh Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 bvmw-anzeigen@mattheis-berlin.de Rechnungsstelle BVMW Servicegesellschaft mbH Potsdamer Straße 7 10785 Berlin Tel.: 030 / 53 32 06-26 Fax: 030 / 53 32 06-50 theresa.collberg@bvmw.de
Das Magazin „DER Mittelstand.“ ist das offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet. ISSN: 2510-425X
Druckerei Möller Druck und Verlag GmbH Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde
Druckauflage: 31.000 3/2017
PROGRAMMAUSWAHL: DIGITALISIERUNG – NICHT REDEN, MACHEN!
KEYNOTE TELEKOM
Alexandra Horn, Leiterin Mittelstand 4.0 – Kompetenzzentrum Berlin, BVMW
Flexible Vernetzung, transparente Kultur – Warum der digitale Arbeitsplatz mehr als ein Technik-Thema ist
6 WORK HACKS FÜR NEW WORK Corinna Baldauf, Sipgate
CLOUD-SECURITY
Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden, Telekom Deutschland
KEYNOTE GOOGLE
Sicherheitskonzepte für den Digital Workplace Dr. Bruno Quint, Head of Profit Center TrustedGate Rohde & Schwarz Cybersecurity
Build what‘s next: Cloud Computing als Enabler für Rechenleistung, Netzwerke, Infrastruktur, Big Data und Machine Learning
DIGITALISIERUNG VON INNEN HERAUS
Michael Korbacher, Director Google Cloud DACH, Google
Interne Vernetzung als Erfolgsfaktor im Mittelstand Lutz Hirsch, Geschäftsführer, Hirschtec
ERST DENKEN, DANN HANDELN Erfolgsfaktoren für ein gelungenes Digital Workplace Projekt Nadine Schäffer, Senior Team Manager, IPI
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFT Wie nehmen wir den Anwender mit auf die Reise? Andreas Wilker, Mitglied der Geschäftsleitung, Bechtle
ALLES IM FLUSS Erwerbs- und Lebensmodelle im fundamentalen Wandel Nikolaus Reuter, Vorstandsvorsitzender, Etengo
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BVMW
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Sehr geehrtes Mitglied, zur Bundesversammlung des BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. wird gemäß § 16 Abs. 2 der Satzung eingeladen für Donnerstag, den 07. Dezember 2017, 14.00 Uhr in das Maritim Dresden, Devrientstraße 10 – 12 , 01067 Dresden Um pünktlich mit den Grußworten zu beginnen, bitten wir Sie höflich, bis 13.45 Uhr die Plätze einzunehmen. Die Tagesordnung gemäß § 16 Abs. 2 ist dieser Einladung beigefügt. Wichtige Hinweise: Einladung im Internet: www.bvmw-mitgliederversammlung.de Die Einladung nebst Tagesordnung ist ebenfalls auf der Internetseite des BVMW: www.bvmw-mitgliederversammlung.de abrufbar. Unabhängig davon sind wir selbstverständlich gerne bereit, Ihnen auf schriftliche Anfrage die in Bezug genommenen Anlagen nochmals gesondert zuzusenden. Weitere Veröffentlichungen der Bundesversammlung ausschließlich im Internet. Wir weisen daraufhin, dass diese Ausgabe des Verbandsmagazins (Nr. 5/2017) „DER Mittelstand.“ die letzte Ausgabe vor der Bundesversammlung ist. Alle weiteren Mitteilungen und eventuelle Eingaben der Mitglieder im Zusammenhang mit der Bundesversammlung 2017 werden ausschließlich auf der Internetseite des BVMW www.bvmw.de mit link auf www.bvmw-mitgliederversammlung.de veröffentlicht. Den Text der Satzungsänderung unter dem Tagesordnungspunkt 6 finden Sie ebenfalls auf der oben genannten Internetseite des BVMW e. V. Aufgrund der Frist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 4 der Satzung sind Eingaben der Mitglieder im Zusammenhang mit der Bundesversammlung nur bis zum 14. November 2017, 12.00 Uhr möglich. Formale Voraussetzungen für Ihre Teilnahme: Voraussetzung für die Teilnahme an der Mitgliederversammlung ist Ihre ordentliche Mitgliedschaft. Bitte weisen Sie sich mittels Personalausweis am Akkreditierungsschalter aus. Soweit Sie für eine juristische Person als Vertretungsorgan oder als Prokurist auf der Veranstaltung Ihre Stimme abgeben möchten, bitten wir Sie, zusätzlich einen unbeglaubigten Registerauszug der Anmeldung beizufügen oder am Akkreditierungsschalter vorzulegen. Das Stimmrecht ist im Übrigen nicht übertragbar. Die Beschlussfassungen auf der Bundesversammlung erfolgen auf der Grundlage der Satzung des BVMW mit Stand zum 26. November 2004. Rechenschaftsbericht: Der Rechenschaftsbericht für die Geschäftsjahre 2013/2014/2015 liegt ab dem 14. November 2017 in der Bundeszentrale, Potsdamer Straße 7, 10785 Berlin, nach vorheriger Anmeldung zu den üblichen Bürozeiten zur Einsichtnahme aus. Anmeldung: Bitte melden Sie sich frühzeitig zur Mitgliederversammlung an. Sie haben die Wahl zwischen zwei Anmeldemöglichkeiten: Anmeldung durch Rücksendung Ihres Anmeldeformulars unter der Fax-Nummer: +49 (30) 533 206 -965
oder per Post: Potsdamer Straße 7, 10785 Berlin oder wahlweise: Online über: www.bvmw-mitgliederversammlung/Anmeldung Wir wünschen Ihnen eine gute Anreise. Mit freundlichen Grüßen Bundesgeschäftsführung P.S. Für Fragen im Hinblick auf die Bundesversammlung wenden Sie sich bitte unter dem Stichwort „Bundesversammlung“ an unsere Tagungs-Hotline: +49 (30) 533 206 -964 Tagesordnung der Bundesversammlung des BVMW Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. am 07. Dezember 2017 in Dresden Top 1: Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung der Mitgliederversammlung gemäß § 16 Abs. 2 der Satzung. Top 2: Geschäftsbericht nebst Ausblick sowie Rechenschaftsbericht des Vorstandes für die Geschäftsjahre 2013 – 2015 nebst Ausblick auf 2017. Top 3: Bericht der Rechnungsprüfer für die Geschäftsjahre 2013 – 2015. Top 4: Aussprache zum Rechenschaftsbericht. Top 5: Entlastung des Vorstandes für die Geschäftsjahre 2013 – 2015: 5.1. Die Bundesversammlung möge beschließen: Dem Vorstand des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft wird für den Zeitraum vom 01.01.2013 bis 31.12.2013 Entlastung erteilt. 5.2. Die Bundesversammlung möge beschließen: Dem Vorstand des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft wird für den Zeitraum vom 01.01.2014 bis 31.12.2014 Entlastung erteilt. 5.3. Die Bundesversammlung möge beschließen: Dem Vorstand des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft wird für den Zeitraum vom 01.01.2015 bis 31.12.2015 Entlastung erteilt Top 6: Satzungsänderungen § 3 Mitgliedschaft: Ergänzende Regelungen zur Ehrenmitgliedschaft und Ehrenordnung; § 4 (Erwerb der Mitgliedschaft): Abs. 1 und Abs. 2: ergänzende Regelungen zur Online-Mitgliedschaft; Neu: Abs. 3 Definition Beginn der Mitgliedschaft; Abs. 4 Fälligkeit der Beiträge, Abs. 5-8: Regelung zum Lastschrifteinzug und Auskunftspflichten der Mitglieder; Abs. 9: Befreiungsoption von der Beitragspflicht, Option einer Probemitgliedschaft; Abs. 10 Beitragsordnung; Abs. 11 und 12: Kostentragung Rücklastschrift; Beitragsverzug; § 15 Organe des Verbandes: Neu: Abs. 2 bis 6 Präzisierung der Regelungen zur Vergütung und Aufwandsentschädigung von Organmitgliedern, Befreiung des Bundesvorstandes von § 181 BGB; § 15/19 Streichung der Bundesgeschäftsführung als Organ und Neuregelung; (In Konsequenz dazu: Anpassung der Regelungen in § 7 Verbandsstruktur, § 11 Verbandsarbeit auf Landes- und Kreisebene, § 13 sachliche Organisationseinheiten, § 18 Bundesvorstand); § 19 Neuregelung der Satzungsvorschriften zur Bundesgeschäftsführung und besonderen Vertretern nach § 30 BGB; § 20 Abs. 3 Ernennung eines Sekretärs des Schiedsgerichtes; § 21 Zulassung von Abweichungen zur Beitragsordnung (Stundung, Erlass von Beiträgen). § 1 Abs. 2 Schiedsordnung: Neuregelung Zuständigkeit für Beitragsstreitigkeiten. Top 7: Nachwahl Schiedsgericht § 16 Abs. 5 lit. d) der Satzung i. V. m. § 20 Top 8: Nachwahl Rechnungsprüfer § 16 Abs. 5 lit. e) der Satzung Top 9 BVMW-Grundsatzprogramm Top 9: Verschiedenes
Bitte bringen Sie zu der Bundesversammlung Ihren Personalausweis mit. Wir müssen in der Eingangskontrolle Ihre Identität/ Stimmberechtigung überprüfen. Ich versichere, dass mir Einwände gegen meine Stimmberechtigung gemäß § 3 bis § 5 i.V.m § 16 der Satzung nicht bekannt sind. Ferner versichere ich die Richtigkeit der oben gemachten Angaben.
________________________________________________ Unterschrift
Ich versichere, dass mir Einwände gegen meine Stimmberechtigung gemäß § 3 bis § 5 i.V.m § 16 der Satzung nicht bekannt sind. Ferner versichere ich die Richtigkeit der oben gemachten Angaben.
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Mitglied seit:
E-Mail:
Telefon:
PLZ/Ort:
Straße:
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Natürliche Personen
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o Geschäftsführer
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Juristische Personen
DER Mittelstand. | 5 | 2017
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KULTUR
DER Mittelstand. | 5 | 2017
„Ängstlichkeit ist ein schlechter Berater“ „DER Mittelstand.“ sprach mit Schauspieler Hannes Jaenicke über den Mangel an Querdenkern, vorbildliche Unternehmer, die Tücken der Filmbranche und sein Engagement für Artenschutz.
DER Mittelstand.: In Ihrem neuen Buch monieren Sie, dass es in Deutschland zu wenig Helden und Querdenker gibt. Wie kommen Sie darauf? Hannes Jaenicke: Wir Deutschen haben im Vergleich zu angelsächsischen Ländern einen Hang zum Herdentrieb und zur Ängstlichkeit, oft auch zu Neid und Missgunst. Das ist ein Klima, in dem es Nonkonformisten natürlich schwer haben und eine gewisse Mittelmäßigkeit prima gedeihen kann. Den wenigsten Deutschen fallen Landsleute ein, wenn sie nach Vorbildern und Helden gefragt werden – eine weitere Folge des missverstandenen Herdentriebs. Es ist doch frustrierend: Sobald jemand sich traut, aus der Masse auszuscheren und eine neue, gute Idee zu artikulieren, wird er erstmal zurückgepfiffen. Bitte nicht stören, die Herde will in Ruhe weiter grasen! Das gilt vor allem in Politik und Wirtschaft, obwohl wir gerade dort die Querdenker dringend bräuchten. Einige Helden haben Sie aber dennoch aufgespürt … Absolut! Wir haben jede Menge Vorbilder, sowohl völlig unbekannte wie prominente. In meinem Buch erzähle ich von ihnen: Taxifahrer, Flüchtlingshelfer, Umweltschützer, Erfinder. Das Problem ist allerdings: über sie wird entweder gar nicht oder zu wenig berichtet oder man mäkelt an ihnen herum, wenn sie prominent sind. Auf der
anderen Seite werden vermeintliche Top-Manager wie Wendelin Wedekind, Ferdinand Piëch, Martin Winterkorn, Josef Ackermann oder Lichtgestalten wie Guttenberg oder Beckenbauer jahrelang von den Medien gefeiert – bis sich irgendwann herausstellt, dass sie eher unangenehme Menschen mit durchaus krimineller Energie sind. Gibt es Unternehmer, die Sie als vorbildlich einstufen? Götz Werner, der dm-Chef, ist ein Querdenker. Alfred Herrhausen war einer. Und sie sind keine Einzelfälle; es gibt viele Unternehmer, die dem alten Bild vom ehrenwerten Kaufmann entsprechen. Auch in Deutschland finden sich Firmenchefs vom Schlage eines Yvon Chouinard, dem Gründer von Patagonia. Das gilt vor allem für den Mittelstand – bei Großkonzernen vermisse ich oft ein soziales Empfinden, aber die kleineren und mittleren Unternehmen sind da durchaus aktiv und leisten tolle Arbeit. Und mit ihren Angestellten und Arbeitern sind sie es schließlich auch, denen wir einen Großteil unseres Wohlstands zu verdanken haben. Fühlen Sie sich eigentlich mehr als Amerikaner oder Deutscher? Das ist schwer zu beantworten. Ich liebe die deutsche Gründlichkeit, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, aber ich mag auch das positive amerikanische Denken, den dortigen Optimismus und den Glauben, dass man etwas verändern kann. Die Mischung beider Kulturen ist perfekt.
Foto: © Vac1 - istock.com
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DER Mittelstand. | 5 | 2017
KULTUR
Wie wirkt es sich auf die eigene Persönlichkeit aus, wenn man wie Sie ständig verschiedene Persönlichkeiten darstellt? Am Anfang meiner Karriere war das verwirrend. Ich habe damals auch nach den Vorstellungen oder Drehs oft genauso geredet und mich benommen wie die Figur, die ich gerade gespielt habe. Ich musste erst mal lernen, dass es für mich besser ist, nach der Arbeit aus der Rolle auszusteigen. Morgens, spätestens wenn ich mein Kostüm anziehe und in der Maske sitze, schlüpfe ich in meine Rolle, und abends wieder hinaus. Die Filmbranche wirkt wie die Börse, mit Nachfrage und Angebot, Auf- und Abschwüngen, wechselnden Trends. Erleben Sie das genauso? Der Vergleich passt. Manchmal bekommt man viele gute Stoffe auf einmal angeboten, und manchmal hat man sehr, sehr viel Freizeit, um es mal vorsichtig auszudrücken. Früher gab es Zeiten, in denen ich lange arbeitslos war – das war total frustrierend und verunsichernd. Diese Flauten durchzustehen ist schwierig. Dann ist man plötzlich wieder gefragt, und es brummt. Skurril ist auch, dass Filme oft lange in den Schubladen der Sender herumliegen und später dann alles auf einmal ausgestrahlt wird, was man auf zwei Jahre verteilt gedreht hat. Dann denken die Zuschauer: Oh Mann, der schon wieder! Dabei hat man vielleicht gerade gar nichts zu tun. Aber all das gehört zum Job, und ich sehe das Auf und Ab heute gelassen. In Ihren ZDF-Dokumentationen waren Sie unter schwierigsten Drehbedingungen für Eisbären, Haie und Gorillas im Einsatz. Mögen Sie grundsätzlich Abenteuer? Und wie! Sich gelegentlich auch jenseits des zivilisierten Lebens und der Komfort-Zone zu bewegen, macht mir nicht nur Spaß, ich finde es wichtig. Was wir bei den Dreharbeiten zu sehen kriegen, ist oft am Rande des Aushaltbaren. Ist aber nötig, wenn man zeigen will, wie wir mit Umwelt und Natur umgehen. Ohne diese Aufnahmen vom Abschlachten der Elefanten, Nashörner und Haie, dem Aussterben der Gorillas, Löwen und Eisbären könnten wir nicht auf das katastrophale Artensterben aufmerksam machen
Fotos: © ZDF
Angst scheinen Sie nicht zu kennen ... Stimmt. Ich bin ein relativ angstfreier Mensch. Während meines Studiums in Wien habe ich in einer U-Bahn-Station mal ein Punk-Graffitti gesehen: „Angst ist das Tor zur Freiheit.“ Ich hab eine Weile gebraucht um zu verstehen, was gemeint war.
Heute kann ich diese Aussage aus voller Überzeugung unterschreiben, sie ist ein wesentlicher Bestandteil meines aktuellen Buches. Man hat mir oft prophezeit, dass meine Karriere vorbei sei, wenn ich in die USA zurückgehen oder plötzlich monatelang Dokus am Ende der Welt drehen würde. Aber Ängstlichkeit ist ein schlechter Berater. Ich habe meist genau das Gegenteil dessen getan, was ‚man’ mir geraten hat. Damit bin ich immer gut gefahren. Das Interview f ührte Günter Keil.
Schauspieler, Umweltaktivist, Bestsellerautor: Hannes Jaenicke ist in mehreren Disziplinen sehr erfolgreich. Populär wurde der in Frankfurt am Main geborene Deutsch-Amerikaner durch seine mehr als 100 Rollen in TV-Serien, Fernseh- und Kinofilmen. Seit 2008 schreibt er nebenbei Sachbücher über Umweltschutz und Gesellschaftspolitik. Vor kurzem erschien sein Bestseller „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“ (Gütersloher Verlagshaus). Für das ZDF dreht Jaenicke Dokumentationen über aussterbende Tierarten und setzt sich unter anderem für Artenschutz ein. Für sein Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet. Jaenicke lebt abwechselnd in Kalifornien und Deutschland.
Hannes Jaenicke „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“ Gütersloher Verlagshaus 19,99 €
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KULTUR
DER Mittelstand. | 5 | 2017
Unordnung kommt von alleine Guido Augustin macht sich Gedanken über unsere Welt und ihre Bewohner
Das ist keine Erfindung eines schlampigen Kolumnisten, sondern ein Naturgesetz. Konkret steht der „zweite Hauptsatz der Thermodynamik“ dahinter, der, in meine schlichten Worte übersetzt, besagt, dass in einem System ohne äußere Eingriffe die Entropie zunimmt. Entropie, das weiß ich noch aus dem Chemieunterricht, ist das Maß für die Unordnung. Ordnung, Struktur, die Umsetzung von Prinzipien fordern also Aufwand. Das mag uns nicht immer gefallen, ist aber so. Doch auf Basis dieser Erkenntnis lassen sich viele uns vertraute Phänomene erklären: Guido Augustin BVMW-Pressesprecher Rheinhessen Kommunikationsberater ga@guidoaugustin.com
Unsere Gesellschaft funktioniert nur, weil wir uns auf Rahmenbedingungen geeinigt haben, die uns Leitlinie sind. Solange diese in Kraft sind und von der Mehrheit der Menschen beachtet und respektiert werden, wird unsere Gesellschaft auch funktionieren. Überall da, wo sie infrage gestellt werden oder wenigstens kurzzeitig außer
Kraft treten, bricht alles auseinander. Deswegen ist es eine gute Idee, sich für sie einzusetzen. Der Preis des Erfolges muss immer im Voraus bezahlt werden. Und was ist Erfolg anderes als die konsequente und langfristige Umsetzung eines Systems? Eine Geschäftsidee, die in Produkte umgesetzt wird, führt mit Produktqualität, Marketing und Servicequalität zum Profit. Wir sehen Menschen und haben das bestimmte Gefühl, dass sie ihren Weg gefunden, ihr Leben im Griff haben. Wenn wir dann genauer hinschauen (dürfen), stellen wir fest, dass dahinter Systeme liegen, dass in ihrem Leben eine gewisse Ordnung steckt und sie Energie dafür aufwenden, diese immer wieder zu erneuern. Deswegen fasziniert uns Kunst. Sie offenbart uns eine besondere Form der Ordnung, oft überraschend. Was wäre Musik ohne Ordnungsprinzipien – selbst extreme Formen wie Zwölftonmusik oder Freejazz kommen nicht ohne Ordnung aus – und wenn sie auch nur Unordnung zum Prinzip der Ordnung erheben. Die gute Nachricht zum Schluss: Es ist viel leichter, eine Bewegung in Schwung zu halten als immer neu anzuschieben.
Foto: © Heike Rost
Alles, was wir nicht pflegen, verkommt. Der Garten, mein Schreibtisch, mein Netzwerk: Was ich nicht pflege, wuchert, vermüllt, zerfällt. Der natürliche Lauf der Dinge führt in zunehmendes Chaos, und es kostet immer Energie, Systeme einzuführen und aufrechtzuerhalten.
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