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Europas Mittelstand macht mobil

Europa war in den ersten Monaten der Coronakrise „abgetaucht“ und hatte keine Antworten auf die drängenden gesundheits- und wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Unser europäischer Mittelstandsverband European Entrepreneurs hat in drei digitalen Sondersitzungen auf Initiative des europäischen und deutschen Mittelstandspräsidenten Mario Ohoven die Forderungen des unternehmerischen Mittelstands gebündelt und in Brandbriefen mit der Unterstützung aller 35 Mittelstandsverbände an die Kommission gesendet.

Mario Ohoven, Präsident des BVMW und der European Entrepreneurs (li.), im persönlichen Gespräch mit Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte.

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Europa hätte in dieser Situation Handlungsfähigkeit und Führung zeigen müssen. Stattdessen hat es keine sofortigen Direkthilfen für Soloselbstständige, Kleinst- und Kleinunternehmen und Mittelständler gegeben, und auch ein Investitionspaket zur Fortsetzung mittelstandsorientierter Innovationsprogramme ist nicht umgesetzt worden.

Umso stärker kämpft der europäische Mittelstandsverband jetzt mit Mario Ohoven, Vizepräsident Patrick Meinhardt, Generalsekretär Walter Grupp und Geschäftsführer Stefan Moritz dafür, dass das

Europäische Parlament im Sinne des Mittelstands bei dem riesigen

Stabilisierungspaket Europas ab kommendem Jahr nachverhandelt.

Spitzentreffen mit Italiens Premierminister In Bezug auf das Stabilisierungspaket kann sich European Entrepreneurs auf Koalitionspartner in ganz Europa verlassen. Dies hat sich beim Treffen des Vorstands des europäischen Mittelstands in Rom gezeigt. In einem zweitägigen Mammutprogramm sind die nächsten Initiativen für ein wirkliches europäisches Mittelstandsförderprogramm gestartet worden. Zentraler politischer Termin war ein offizielles Treffen von European Entrepreneurs mit dem italienischen Premierminister Giuseppe Conte im Palazzo Chigi, dem offiziellen Regierungssitz Italiens. Statt der geplanten 30 Minuten nahm sich Conte für Mario Ohoven, seinen ersten Stellvertreter und Präsident des italienischen Mittelstandsverbands CONFAPI, Prof. Dr. Maurizio Casasco, und die gesamte Delegation zwei Stunden Zeit. Der europäische Mittelstand machte klar, wie wichtig es ist, die Mittel des EU-Wiederaufbaufonds zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen in Europa zu verwenden. Sowohl Ohoven als auch Casasco wiesen darauf hin, dass der für den Mittelstand so wichtige Solvency Fund um 26 Milliarden Euro gekürzt wurde, und das Sofortprogramm Mittelstand in Höhe von 50 Milliarden Euro nicht verabschiedet worden ist. Dies sei indiskutabel, so Ohoven. Gastgeber Conte sagte zu, sich in Nachverhandlungen für den Mittelstand einzusetzen. Darüber hinaus wünschte sich Conte als Premierminister eines der G7-Staaten einen regelmäßigen Kontakt mit European Entrepreneurs.

Vatikan würdigt Afrika-Engagement Ein zweites Highlight in Rom war ein Arbeitsfrühstück mit dem Großkanzler der Päpstlichen Pontifikalakademie und engsten politischen Berater Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, S.E. Kurienbischof Marcelo Sánchez Sorondo. Der BVMW vertritt seit Jahren den deutschen und europäischen Mittelstand im UN-Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, dessen Vorsitzender der Bischof ist. Insbesondere von den Afrika-Aktivitäten des BVMW und von European Entrepreneurs zeigte sich Sorondo so beeindruckt, dass er die Pontifikalakademie im Vatikan als Tagungsort für die nächste Afrikakonferenz anbot.

Ali Garaev

BVMW Referent Internationales

ali.garaev@bvmw.de

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