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Nachgefragt: Malu Dreyer

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NACHGEFRAGT

Malu Dreyer

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Sie wollten schon immer mal Politiker und Politikerinnen besser kennenlernen? Wir stellen Ihnen in dieser Reihe jeweils eine politische Persönlichkeit vor, die einige Fragen zu ihrer Person und ihrer politischen Karriere beantwortet. Dieses Mal die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Warum sind Sie in die Politik gegangen? Ich möchte das Leben von Menschen konkret verbessern. Gesellschaft gerechter zu gestalten, beispielsweise beim Zugang zur Bildung, beim Thema Löhne, beim Klimaschutz, bei gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land, das war und ist meine Motivation. Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Politiker, eine gute Politikerin aus? Ein guter Politiker, eine gute Politikerin muss meiner Meinung nach Empathie besitzen, den Willen zur Gestaltung haben, kreativ und kompromissfähig sein, aber auch voller Überzeugung seine oder ihre Haltung vertreten. Was war Ihr Berufswunsch als Kind? Ich wollte früher Ärztin werden, dafür habe ich extra ein gutes Abitur und das große Latinum gemacht. Aber das Gerechtigkeitsthema hat mich nicht losgelassen, und so habe ich zunächst ein Theologiestudium begonnen und später auf Jura umgesattelt. Haben Sie jemals an Ihrer beruflichen Entscheidung gezweifelt? Nein, nie. Früher als Ministerin und jetzt als Ministerpräsidentin dieses tollen Landes kann ich mit dafür sorgen, dass Rheinland-Pfalz auch in Zukunft ein lebenswertes Land ist, in dem sich junge und ältere Menschen gleichermaßen wohl fühlen, in dem Familien gerne leben, in dem Unternehmen gute Rahmenbedingungen vorfinden und Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen eine sichere und fair bezahlte Arbeit haben. Haben Sie ein Lebensmotto? Mein Lebensmotto ist Carpe diem. Also den Tag nutzen, um die Dinge zu tun, die getan werden müssen, aber auch um die vielen kleinen und großen Dinge um sich herum bewusst wahrzunehmen. Seien es gute Begegnungen mit Menschen oder auch eine kleine besondere Geste. Haben Sie Vorbilder? Nelson Mandela ist ganz sicher ein großes Vorbild für mich. Ich bewundere ihn für seinen unermüdlichen Einsatz für Gewaltfreiheit und Gerechtigkeit, mit dem er die Apartheid in Südafrika beendet hat. Was essen Sie am liebsten? Ich mag es am liebsten mediterran, viel Fisch, Salat und Gemüse. Aber in meiner Kindheit habe ich „gestampte Gellerübe mit Haschee“ geliebt, also Möhren- und Kartoffelbrei mit Hackfleischsoße. Eine Delikatesse für mich sind auch Pfälzer Dampfnudeln mit Weinsoße, mit

besonders dicker, salziger Kruste. Eine echte Pfälzer Spezialität. Bier oder Wein? Als Ministerpräsidentin des Weinlandes Nummer 1 mit 6 Weinanbaugebieten ist die Antwort klar. Rheinland-Pfalz verfügt über absolut hervorragende Winzer mit den besten Weinen. Aber hin und wieder, vor allem im Sommer, trinke ich auch gerne ein gutes Bier.

Sie leben in einem integrativen Wohnprojekt, was ist für Sie das Besondere daran? Das Trierer Schammatdorf zeigt im Kleinen, wie das Zusammenleben ganz unterschiedlicher Menschen funktionieren kann. Hier leben alte und junge, wohlhabende und nicht so wohlhabende, behinderte und nicht behinderte, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Sie helfen sich gegenseitig und profitieren voneinander. Jeder bringt das ein, was er kann.

Malu Dreyer

Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz (SPD)

www.rlp.de/de/landesregierung/

Die Juristin war Mitarbeiterin des Wissenschaftlichen Dienstes des Rheinland-Pfälzischen Landtags. 1995 wurde sie zur Hauptamtlichen Bürgermeisterin von Bad Kreuznach gewählt. Sie war mehrere Jahre Dezernentin für Soziales, Jugend und Wohnen der Stadt Mainz, bis sie 2002 als Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit in das Kabinett von Ministerpräsident Kurt Beck berufen wurde. 2013 wurde Malu Dreyer einstimmig von den Regierungsfraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz gewählt.

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