6/2018 | Dezember / Januar 2019 | 4,90 Euro
Mobilität im Wandel
Afrika l Spez 2i7a S . 22 –
Bundesregierung bringt Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg S. 8
Fahrverbote bedrohen den Mittelstand S. 34
Senatorin Regine Sixt im Interview S. 57
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3 Mario Ohoven
Trump legt vor
Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und Europäischer Mittelstandsdachverband European Entrepreneurs (CEA-PME), Herausgeber „DER Mittelstand.“
Nur ein Gedanke: Was wäre, wenn Donald Trump
für die Unternehmen bei durchschnittlich 26,5
so smart wäre wie Emmanuel Macron, so durch-
Prozent – in Deutschland beträgt die Summe aus
trainiert wie Justin Trudeau und so analytisch wie
Körperschaft- und Gewerbesteuer sowie Soli
Angela Merkel? Zugegeben, etwas viel Konjunk-
32,2 Prozent. Zudem wurden unter Trump auch
tiv. Dann wäre er der Popstar der Weltpolitik. Alle
die persönlichen Einkommenssteuersätze ge-
würden seine Steuerreform, seine Deregulierung,
senkt, Abschreibungsmöglichkeiten ausgeweitet
den Kampf mit China und sogar den Schutz der
und der Kinderfreibetrag erhöht.
heimischen Wirtschaft bejubeln. Von den Steuerentlastungen profitieren auch die Leider ist Donald Trump wie er ist: Wenig diplo-
Ableger deutscher Unternehmen in den USA, was
matisch, großspurig und in seinen Methoden ge-
wiederum positive Rückwirkungen auf die Kon-
legentlich brutal. Hinter seinem grellen, wenig
zernmütter hierzulande hat. Die Kehrseite der
einnehmenden Auftreten verschwinden seine un-
amerikanischen Prosperität: Wenn die deutsche
bestreitbaren Leistungen und Erfolge vor allem in
Politik nicht endlich handelt, werden Firmensitze
der Wirtschaft.
und Investitionen in die USA verlegt werden. Das ZEW erwartet mittelfristig Direktinvestitionen in
Das Ergebnis der Trumponomics kann sich sehen
Höhe von 39 Milliarden Euro aus Deutschland.
lassen: Das Wachstum der US-Wirtschaft lag im zweiten Quartal bei rekordverdächtigen 4,1 Pro-
Mir geht es um einen realistischen, nüchternen
zent, das BIP wuchs im dritten Quartal mit einer
Blick auf Donald Trump und seine Politik. Neben
Jahresrate von 3,3 Prozent. Die Aktienkurse sind
den bekannten Schatten ist da eben auch Licht,
seit Trumps Wahl stärker gestiegen als in acht
vor allem in der Ökonomie. Ich würde mir für die
Jahren Obama. Und die Unternehmensgewinne
weitere Amtszeit etwas weniger Hysterie und
schnellten von April bis Juni um mehr als 16 Pro-
Selbstgerechtigkeit auf deutscher und europäi-
zent in die Höhe.
scher Seite sowie mehr Gelassenheit im Umgang mit Trump wünschen.
Die im Dezember 2017 verabschiedete Steuerreform stellt die größte fiskalische Neuordnung der
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein friedvolles
USA seit Jahrzehnten dar. Deutschland verharrt
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, gesundes
hingegen seit zehn Jahren im steuerpolitischen
Jahr 2019!
Dämmerschlaf, von kleinen Korrekturen abgesehen. So werden wir schon bald zum internationalen Höchststeuerland.
Foto: © Thomas Imo
In den USA profitieren seit Jahresbeginn auch mittelständische Unternehmen von der Senkung
Mario Ohoven
des Körperschaftssteuersatzes von über 35 auf 21 Prozent. Unter Berücksichtigung der Unternehmenssteuern einzelner US-Bundesstaaten und Bezirke liegt die nominale Gesamtbelastung
6|18 DER Mittelstand. | Editorial
4
IN DIESER AUSGABE POLITIK
SCHWERPUNKT
5 Jahre Mittelstandsallianz
Stromer im Fuhrpark
POLITIK
21 Impressum
BWS
„Nur mit Entscheidungen gestaltet man sein Leben“ „Agilität ist unser Credo“
47 Aus Carsharing wird
22 Afrika Spezial – Eine neue 6 Deutschland-News 8 Bundesregierung bringt
50
E-Autos für jedermann
worauf Unternehmen jetzt
52
Was tun gegen das Flugchaos?
gesetz auf den Weg
achten müssen
54
Mobilität in Zahlen
Kurswechsel 12 Mittelstandsgipfel in Berlin – 5 Jahre Mittelstandsallianz
SCHWERPUNKT 33
im Bundestag
Roboter treffen
57 „Nur mit Entscheidungen gestaltet man sein Leben“
BVMW-Mitglieder über Diesel-Fahrverbote
37
Stuttgart: Fahrverbote vs. Kultur
38
Autoindustrie – Gefahren und Chancen für Zulieferer
18 Europa-News 20 Dänemark: Europas digitale
BUNDESWIRTSCHAFTSSENAT
den Mittelstand 36 Sinn oder Unsinn? Das denken
„Der andere Gedanke“
17 Wenn Politiker auf
Mittelstand und Mobilität
34 Fahrverbote bedrohen
Mittelstandspräsident im Dialog
16 DSGVO: Klare Worte 16
48 Steuern auf den Punkt
Fachkräfteeinwanderungs10 Für einen wirtschaftspolitischen
14
Allianz für Afrika 30 Iran-Sanktionen der USA:
Mobility Sharing
40
Mobilität im Wandel
61
„Agilität ist unser Credo“
SERVICE
42
Stromer im Fuhrpark
66 News
21 BVMW Länderreports –
44
E-Mobilität auf dem Vormarsch
68 Weihnachtliche Düfte
kompakt und kompetent
46
Mobilität von morgen
Nummer 1
6|18 DER Mittelstand. | Inhalt
aus dem Erzgebirge
5
UNTERNEHMERSERVICE
BVMW
KULTUR
Mittelstandsjob.de – hier finden Sie Mitarbeiter
Keck – Zukunftsunternehmen auf neuen Wegen
Blut, Schweiß, Tränen – und eine gute Maskenbildnerin
70 Geschenke-Tipps
BVMW
104
So ist es richtig
105
Game on statt Game over
72 Geh voran, komm zurück – nach Sachsen 74 DIGITAL2018: „Die Resonanz ist überwältigend“ 75 Schnell in die Zukunft:
90
BVMW-News aus den Regionen
94
Der Antistressmacher
95
Mobile Weltneuheit aus Sachsen
96 Wenn Sicherheit zur Aufgabe wird
von der Region Stuttgart lernen
97
76
Mittelstand macht mobil
98 Keck – Zukunftsunternehmen
78
Erfolg durch Vernetzung
80 Mittelstandsjob.de – 82
100 Hofmann Personal: lokal,
Wissen, was wirklich zählt
102 Den Fortschritt im Fokus –
patent genug wer trägt die Kosten? 85 Finanzkolumne „Über Ihr Geld“ 86 Buchtipps 88 BVMW-Veranstaltungskalender
KULTUR 108 Blut, Schweiß, Tränen – und eine gute Maskenbildnerin
auf neuen Wegen international, sozial
84 Fortbildung fällt aus –
BVMW im Aufbruch
Medienprofi 4.0
hier finden Sie Mitarbeiter 83 Neues EU-Patent nicht
106 Mittelstand im Umbruch –
110
Unterwegs an Weihnachten
BVMW-Spitzenunternehmer in München 103 Regierungsempfang in Bosnien-Herzegowina 104 Gemeinsam stark: Gipfeltreffen in Argentinien 104 Kandidatur BVMW Wahlvorstand
6|18 DER Mittelstand. | Inhalt
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6
Deutschland-News Musterfeststellungsklage kommt Seit dem 1. November Verbände die Möglichkeit, gebündelt gegen Grundsatzfragen, die viele
Ab dem 1. Januar 2019 ist Brückenteilzeit möglich. Arbeitneh-
Verbraucher
mer haben dann das Recht, befristet von Vollzeitbeschäftigung für
treffen,
mindestens ein und maximal fünf Jahre in Teilzeitbeschäftigung zu
vorzugehen. Ab einer
wechseln. Das Gesetz gilt jedoch nur für Betriebe mit mehr als 45
Zahl von 50 Verbrauchern
Arbeitnehmern. Für Unternehmen mit 46 bis 200 Mitarbeitern be-
müssen Rechte nicht mehr indi-
steht die Regelung mit Einschränkungen. Erst bei größeren Betrie-
viduell, sondern können per Musterfeststellungsklage
ben gelten keine Einschränkungen. Anträge dazu können erst ge-
einklagt werden. Fälle, in denen das Verfahren ange-
stellt werden, wenn Arbeitnehmer länger als sechs Monate für das
wendet werden kann, sind zum Beispiel der Diesel-Be-
Unternehmen tätig sind. Der BVMW lehnt die neue Regelung als zu
trugsskandal oder unfaire Vertragsklauseln von Reise-
bürokratisch ab.
veranstaltern.
Eintrag ins Verpackungsregister wird zur Pflicht
be-
gerichtlich
Betriebsrente: Entlastung in Sicht?
Verkäufer von Waren mit systembeteiligungspflichtigen Verpackungen müssen sich bis zum 1. Januar 2019 bei der der Zentralen Stelle
Angesichts der zunehmenden Belastung der
Verpackungsregister (ZSVR) eintragen. Betroffen sind alle Unter-
Empfänger von Betriebsrente durch hohe und
nehmensgrößen. Zu systembeteiligungspflichtigen Verpackungen ge-
doppelte Abgaben zur Kranken- und Pflege-
hören insbesondere alle Arten von Verkaufs- und Umverpackungen,
versicherung bringt der Spitzenverband der
die an den privaten Kunden weitergegeben werden. Versandverpa-
gesetzlichen Krankenkassen einen Reformvor-
ckungen sind nicht miteingeschlossen. Weitere Informationen sind auf
schlag ins Spiel. Demnach sollen Pflicht- und
der Webseite des Registers zu finden. Bei Fragen hilft auch gerne die
freiwillig Versicherte nur noch den halben Bei-
BVMW Kommission für Energie und nachhaltiges Wirtschaften unter
tragssatz inklusive des Zusatzbeitrages leisten.
verpackungsregister@bvmw.de.
Der Ausfall der Beiträge soll durch eine Komwww.verpackungsregister.org
pensationszahlung ausgeglichen werden. Mit der Senkung der Abgaben soll das zunehmend unattraktiv gewordene Modell der Betriebsrente wieder an Bedeutung in der Altersvorsorge gewinnen. Die SPD sprach sich bereits für eine Änderung aus, die CDU befindet sich in dieser Frage noch in der Entscheidungsfindung.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Fotos v. li. n . r.: © Markus Mainka von www.fotolia.com; © Robert Kneschke von www.fotolia.com; © fotomek von www.fotolia.com
Brückenteilzeit bringt mehr Bürokratie
haben eingetragene
7
Notbremsassistent für Nutzfahrzeuge Gesammelte Steuersünden
Nutzfahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht müssen seit dem 1. November mit einem Notbremsassistenten
Jedes Jahr sammelt der Bund der Steuerzahler besonders
ausgerüstet sein. Eine Neuzulassung nichtausgerüsteter
krasse Fälle, in denen Steuergelder verschwendet wurden. Im
Fahrzeuge ist dann nicht mehr möglich. Der Notbrems-
aktuellen Schwarzbuch stellt der Bund die größten und schil-
assistent soll Auffahrunfälle verhindern. Er warnt vor zu
lerndsten Beispiele vor. Im Fokus der diesjährigen Ausgabe
geringem Abstand zum Vordermann und bremst auto-
steht der kritische Blick auf explodierende Baukosten bei öf-
matisch, falls der Abstand nicht eingehalten wird. Zu den
fentlichen Bauprojekten. Denn vier von zehn zwischen 2000
Nutzfahrzeugen zählen vor allem gewerblich, behördlich
und 2015 fertiggestellten Bauprojekten waren teurer als ge-
und landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge wie Omnibus-
plant. Das Schwarzbuch ist kostenlos über die Webseite des
se, Lastkraftwagen oder Gabelstapler.
Bundes der Steuerzahler zu bestellen. www.schwarzbuch.de
Urlaubsanspruch erlischt nicht automatisch
Gesetzlicher Mindestlohn steigt
Nach einem Urteil des Europäischen GeDer gesetzliche Mindestlohn steigt ab 2019 in zwei Stufen. Zum
richtshofs darf nicht beantragter Urlaub
1. Januar erhöht er sich von zurzeit 8,84 Euro auf 9,19 Euro pro
nicht ohne weiteres zum Jahresende
Stunde. Ab dem 1. Januar 2020 wird er erneut angehoben auf
durch den Arbeitgeber gestrichen
9,35 Euro. Der Beschluss folgt der Empfehlung der Mindest-
werden. Bevor Urlaubsansprüche ver-
lohnkommission, in der Arbeitgeber, Gewerkschaften und Wis-
fallen können, müssen Arbeitnehmer
senschaft vertreten sind. Grundlage dafür ist die Entwicklung
zuvor in der Lage gewesen sein, den Ur-
der durchschnittlichen Tarif-
laub tatsächlich anzutreten. Zudem müssen
Fotos v. li. n . r.: © pattilabelle von www.fotolia.com; © BillionPhotos.com von www.fotolia.com
löhne. Der gesetzliche Min-
Arbeitgeber ihre Angestellten hinreichend aufklären. In
2019 – 2020
dem Urteil stärkte der EuGH zusätzlich noch die Rechte
destlohn gilt für alle volljährigen Arbeitnehmer. Ausgenommen
9,35
von der Regelung sind unter
9,19
anderem Langzeitarbeitslose, Pflicht- und Kurzzeitpraktikanten sowie Auszubildende.
8,84
von Arbeitnehmern bei Ausgleichszahlungen für nicht genommenen Urlaub. Begründet wurde die Entscheidung mit der schwächeren Position des Arbeitnehmers
+ 5,8 %
gegenüber dem Vorgesetzten.
Der BVMW. Die Stimme des Mittelstands.
Erfolgreich vernetzen. Chancengeber für den Mittelstand. Der BVMW stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstands! National und international vertritt er erfolgreich die Interessen der kleinen und mittleren Unternehmen gegenüber der Politik – branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig.
Der BVMW repräsentiert mit seiner Mittelstandsallianz mehr als 650.000 Mitglieder aller Branchen ist mit 300 Geschäftsstellen bundesweit vertreten hat mit den Repräsentanten vor Ort mehr als 800.000 Unternehmerkontakte jährlich bietet über 2.000 Veranstaltungen im Jahr ist führendes Mitglied in der europäischen Dachvereinigung nationaler Mittelstandsverbände (European Entrepreneurs).
6|18 DER Mittelstand. | Politik
8
Bundesregierung bringt Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung vorgenommen, ein Regelwerk „zur Steuerung der Zuwanderung in den Arbeitsmarkt“ zu erarbeiten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
Um unsere Wirtschaftskraft und Ihre Wettbe-
ausbildung. Hier wird ein wesentlicher Punkt des
werbsfähigkeit zu sichern, werden wir – neben
Fachkräfteeinwanderungsgesetzes der Verzicht
der noch besseren Erschließung der inländischen
auf die Vorrangprüfung sein. Außerdem müssen
und europäischen Potenziale – auch die gezielte
wir neue Wege finden, um einerseits den hohen
und gesteuerte Zuwanderung von qualifizierten
Standard zu halten, den wir an die Qualifikation
Fachkräften aus Drittstaaten brauchen. Unsere
der Fachkräfte anlegen, und andererseits zu ge-
Maßnahmen zielen insbesondere auch auf den
währleisten, dass die Fachkräfte, die wir dringend
Bedarf von kleinen und mittleren Unternehmen –
benötigen, nicht durch diese Anforderung abge-
wo wir können, wollen wir hier unterstützen, um
halten werden. Deshalb schaffen wir Verbesse-
den Fachkräftebedarf zu decken.
rungen bei der Einreise zur punktuellen Nachqualifizierung im Inland, wenn bereits wesentliche
Der teilweise bereits bestehende und prognos-
Teile der Qualifikation nachgewiesen sind. Wir
tisch wachsende Fachkräftemangel beruht auf
wollen dieses Instrument praktikabler gestalten
einer Vielzahl von Ursachen. Zu seiner Linderung
und damit auch das Einfinden dieser Fachkräfte in
braucht es mehr als nur das im Koalitionsvertrag
den Arbeitsmarkt erleichtern.
vorgesehene Regelwerk. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung im Oktober 2018 Eckpunk-
Zudem bestehen Spielräume bei der Zuwande-
te zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten
rung zur Arbeitsplatzsuche. Um sicherzustellen,
beschlossen und damit eine Gesamtstrategie zu
dass die Menschen, die über diesen Weg zu uns
dieser Thematik festgelegt.
kommen, auch tatsächlich auf dem Arbeitsmarkt ankommen werden, sind Öffnungen allerdings
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Gesamtstra-
nur bei einem Nachweis von Sprachkenntnissen
tegie ist der rechtliche Rahmen. Wir wollen unse-
und der festgestellten Gleichwertigkeit der Qua-
re Vorschriften so fassen, dass diejenigen, die die
lifikation vor der Einreise sinnvoll.
Unternehmen als Fachkräfte dringend benötigen, auch zu uns kommen können.
Alle neuen Möglichkeiten müssen wir gleichzeitig
Bereits derzeit haben wir ein ausdifferenzier-
schen hier auch tatsächlich ihren Weg in unseren
tes System der Fachkräftezuwanderung, das die
Arbeitsmarkt und unsere Gesellschaft nachhaltig
Qualifikation in den Vordergrund stellt und gera-
finden. Eine Zuwanderung in die Sozialsysteme
de für Hochqualifizierte bereits sehr liberale Re-
unter dem Deckmantel der Arbeitsmigration dür-
gelungen bietet.
fen wir nicht zulassen.
Qualifikation gewährleisten
Um tatsächlich mehr Fachkräfte von guten Pers-
Nachbesserungsbedarf besteht schwerpunkt-
pektiven in Deutschland zu überzeugen, müssen
mäßig bei Fachkräften mit qualifizierter Berufs-
wir allerdings alle breit denken: Das Fachkräfte-
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Foto: © powell83 von www.fotolia.com
so gestalten, dass sichergestellt ist, dass die Men-
9
einwanderungsgesetz schafft nur den Rahmen
Investitionen für die Zukunft
für die Zuwanderung – dieser muss durch die ver-
Die Sprachförderung im Ausland wollen wir im
schiedenen Akteure, auch durch Sie, mit Leben
engen Zusammenhang mit den Maßnahmen der
gefüllt werden.
Werbestrategie ausweiten. Die Öffnungen, die wir mit dem Gesetz schaffen, werden nur zielfüh-
Wirtschaft und Verbände sind gefragt
rend und erfolgreich sein, wenn wir gleichzeitig
Zum einen muss in Werbung und Sprachförde-
in den Ausbau der Sprachförderung im Ausland
rung investiert werden. Hierfür bauen wir auch
investieren.
auf das Engagement der Wirtschaft – denn nur, wenn Unternehmen und Verbände sich hier ein-
Zum anderen müssen neben dem Recht auch die
bringen, wird diese Arbeit erfolgreich sein.
Verwaltungsverfahren verbessert werden. Dies betrifft insbesondere die Anerkennung ausländi-
Wir brauchen eine Werbestrategie. Unseren be-
scher Qualifikationen – hier müssen wir schneller
sonderen Fokus sollten wir dabei auf Staaten oder
und effizienter werden. Außerdem müssen wir an
Regionen mit guten Ausbildungsstandards, aber
den Verwaltungsverfahren für die Erteilung von
hohen Arbeitslosenquoten und einem demzufolge
Aufenthaltstiteln arbeiten und diese effizienter
großen Wanderungsdruck setzen. Diese Länder
und transparenter gestalten. Dies ist keine leich-
können wir nur in Zusammenarbeit mit der Wirt-
te Aufgabe bei ca. 270 Visastellen und rund 640
schaft identifizieren, damit unsere Bemühungen
Ausländerbehörden.
auch den Bedarf der Unternehmen treffen. Darüber hinaus braucht es in diesen Ländern gezieltes
Diese Bemühungen und Maßnahmen sind eine
Marketing – auch hier sind die Unternehmen und
Investition in die Zukunft unseres Landes. Die
Verbände gefragt. Insbesondere für kleine und
Bundesregierung wird sie nicht allein bewältigen
mittlere Unternehmen ist hierfür die Vernetzung
können – wir sind dabei auf die Mitarbeit durch
untereinander sowie mit den Auslandshandels-
die Unternehmen angewiesen. Die Sicherung der
kammern von großer Wichtigkeit, damit die Maß-
Fachkräftebasis ist unsere gemeinsame Aufgabe.
nahmen auch den gewünschten Erfolg zeitigen.
Es geht darum, Ihren Bedarf mit unserem migra-
Wir alle müssen nach außen vermitteln, dass wir
tionspolitischen Steuerungsrahmen zu verzahnen
Fachkräfte dringend benötigen, dass sie bei uns
und die rechtlichen Möglichkeiten, die wir schaf-
willkommen sind und dass Deutschland Chancen
fen, gemeinsam zu nutzen. Dann wird sich unsere
bietet und lebenswert ist.
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Besuchen Sie unseren Messestand Halle B2, Stand 311
10
Für einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel Das Ergebnis der Landtagswahlen in Bayern und Hessen ist ein Misstrauensvotum für die Große Koalition. Von dieser kleinen Bundestagswahl ging ein klares Signal Richtung Berlin aus: So nicht weiter! Angela Merkel hat die Botschaft verstanden und die Konsequenzen daraus gezogen, was unseren Respekt verdient.
Entscheidend aus Sicht der Wirtschaft ist jetzt,
Dringendste Maßnahme ist eine Senkung der
dass mit dem Wechsel an der Spitze der CDU
Unternehmenssteuern, wie es andere Indust-
auch ein politischer Kurswechsel verbunden ist.
rieländer beschlossen oder bereits umgesetzt
Die Konjunktur flaut ab, aber die Bundesregie-
haben. Hierzu gehört auch die Einführung einer
rung legt die Hände in den Schoß. Deutschland
steuerlichen Förderung von Forschung und Ent-
verharrt seit zehn Jahren im steuerpolitischen
wicklung. Die gibt es in 29 von 35 OECD-Län-
Dämmerschlaf. Statt Betriebe und Bürger zu ent-
dern, bei uns blieb es beim Versprechen. Ein
lasten und in die Zukunft zu investieren, wurde
positives Signal für Betriebe und Bürger wäre
der Sozialstaat weiter ausgebaut. Dieser Be-
die schnelle und vollständige Abschaffung des
reich verschlingt inzwischen über 40 Prozent
Solidaritätszuschlags.
des Bundeshaushalts. Und ganz wichtig: Die Sozialbeitragsquote muss Ohne bessere Rahmenbedingungen für den Mit-
bei 40 Prozent gedeckelt werden, damit Deutsch-
telstand werden wir im globalen Wettbewerb
land bei den Arbeitskosten international wettbe-
abgehängt. Im jüngsten Standortbericht der
werbsfähig bleibt. Das alles setzt eine handlungs-
Weltbank ist Deutschland um vier Plätze auf
fähige und vor allem handlungswillige Regierung
Rang 24 abgerutscht, knapp vor Aserbaidschan –
voraus. Unser Land braucht einen wirtschafts-
ein Armutszeugnis.
politischen Aufbruch.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Foto: © Frank Senftleben
Mario Ohoven BVMW Präsident mittelstand@bvmw.de
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12
Mittelstandsgipfel in Berlin – 5 Jahre Mittelstandsallianz 650.000 Mitglieder – eine Stimme. Das ist die Erfolgsbilanz der Mittelstandsallianz, die sich vor fünf Jahren auf Anregung von Mario Ohoven gegründet hat. Zum Jubiläum kamen über 300 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie in die Parlamentarische Gesellschaft in Berlin. Unter dem Dach des BVMW haben sich 33 mittelständisch geprägte Branchenverbände zusam-
Digitalisierung Vectoring kann nur eine
mengeschlossen. Ihr Ziel ist, die gemeinsamen
Übergangslösung sein. Die Digitalisierung
Themen und Forderungen in der Politik nach vor-
ist eine Riesenchance, es gibt aber auch eine
ne zu bringen. Mit Erfolg: die Mittelstandsallianz
riesige Chance, es zu vermasseln.“
konnte in den letzten Jahren beachtliche politi-
Marco Junk,
sche Erfolge erzielen und ist aus dem politischen
Bundesverband Digitale Wirtschaft
Berlin inzwischen nicht mehr wegzudenken. Grund genug, das fünfjährige Bestehen der Mittelstandsallianz gebührend zu feiern.
Innovation Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit privates Wagniskapital
Im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen
in High-Tech-Unternehmen, die einen hohen
Gesellschaft
Kapitalbedarf haben, investiert wird.“
begrüßte
Mittelstandspräsident
Mario Ohoven die hochrangingen Gäste: „Für ein
Dr. Sylvia Wojczewski,
junges Unternehmen entscheidet sich in den ers-
Bio Deutschland
ten fünf Jahren, ob es sich am Markt etablieren keinem Zeitpunkt stellen.“ Er betonte außerdem
Arbeitsmarkt Die Zukunft der Arbeit findet heute
das Motto der Mittelstandsallianz: „Wenn du
schon in zunehmend projektbasierter Arbeit
schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit kom-
statt. Einzelunternehmer, die heute alleine
men willst, geh gemeinsam mit anderen.“
beginnen, sind dabei wichtige Know-howTräger. Und aus vielen werden irgendwann
In der anschließenden Diskussion stellten Part-
20-Mann-Betriebe. Wir brauchen deshalb
nerverbände der Allianz die wichtigsten Themen
endlich Rechtssicherheit für selbständige
des Mittelstands heraus:
Experten.“ Jan Jagemann,
Bildung
Bundesverband für Selbständige Wissensarbeit
Wir brauchen in der Wirtschaft gerade auch hervorragend ausgebildete Menschen mit einem Realschulabschluss. Qualität und
Steuern und Finanzierung Wir erleben einen internationalen Kampf
Leistung müssen dabei wieder im Vorder-
um Steuersätze, das zeigt ein Blick in
grund stehen. Ein Schulabschluss muss auch
die USA und nach Frankreich. Es ist Zeit,
einen Wert haben. Daran arbeiten wir
über Steuern zu sprechen. Lassen Sie
gemeinsam.“
uns den Soli abschaffen!“
Jürgen Böhm,
Reiner Holznagel,
Verband der Realschullehrer
Bund der Steuerzahler
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Foto: © Nils Hasenau Fotografie; Foto o.: © hanakaz1991 von www.fotolia.com
kann oder nicht. Diese Frage mussten wir uns zu
13
„„
Wenn du schnell gehen willst, dann geh allein. Wenn du weit kommen willst, geh gemeinsam mit anderen.
Partner der Mittelstandsallianz (v. li.): Jürgen Böhm (VDR), Dr. Sylvia Wojczewski (Bio Deutschland), Alexandra Horn (BVMW), Marco Junk (BVDW), Jan Jagemann (ADESW) und Reiner Holznagel (Bund der Steuerzahler).
In der Parlamentarischen Gesellschaft Berlin feierten die Gäste das fünfjährige Bestehen der Mittelstandsallianz.
Anschließend bedankte sich Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, bei der Mittelstandsallianz: „Es ist für Politiker immer besser, einen starken Ansprechpartner zu haben und das Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, und Mittelstandspräsident Mario Ohoven.
ist die Mittelstandsallianz für uns.“ Die Deutschen seien der Digitalisierung gegenüber immer noch negativ eingestellt und hätten viele Ängste. Sie wolle deshalb Botschafterin sein und den Deutschen Lust auf die Digitalisierung machen. Per Videobotschaft gratulierten viele Politiker zum fünfjährigen Jubiläum, unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Chris-
Alexandra Horn, Leiterin Verbandskooperationen und Projekte des BVMW.
tian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Marilyn Repp Projektreferentin BVMW marilyn.repp@bvmw.de
14
Mittelstandspräsident im Dialog Als gefragter Keynote-Speaker, mit der Teilnahme an zahlreichen Veranstaltungen und in Gesprächen mit hochkarätigen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft öffnet Mario Ohoven im In- und Ausland Türen für den unternehmerischen Mittelstand. Hier eine kleine Auswahl hochrangiger Treffen: Treffen mit Spaniens König Auf dem 9. Deutsch-Spanischen Forum in Madrid traf Mittelstandspräsident Mario Ohoven den spanischen König Felipe VI. Das Forum versteht sich seit der Gründung im Jahr 2002 als eine Plattform der Begegnung führender Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft beider Länder. Zu den Gästen, mit denen sich Mario Ohoven austauschte, zählten unter anderem Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, EU-Staatssekretär Luis Marco Aguiriano Nalda und Niels Annen, Staatsminister beim Bundesminister des Auswärtigen. Neben aktuellen politischen Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union, In Madrid traf Mario Ohoven den spanischen König Felipe VI. zu einem Gedankenaustausch über die (wirtschafts)politischen Beziehungen beider Länder.
wie dem Brexit, standen die digitale Transformation und ihre Auswirkungen im Zentrum des Treffens.
Diplomatie trifft Mittelstand Mehr als 100 hochrangige Vertreter aus Diplomatie, Politik und Wirtschaft kamen zum ersten Diplomatischen Empfang des Mittelstands, zu dem der BVMW in Berlin geladen hatte. In den historischen Räumlichkeiten der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik sprach Mario Ohoven unter anderem mit dem Premierminister Dänemarks, S.E. Lars Løkke Rasmussen. Ohoven betonte, dass das Land führend beim Ausbau des Breitbandnetzes sei und Deutschland in diesem Bereich von Dänemark lernen könne, da eine ausgezeichnete digitale Infrastruktur den Unternehmen vor Ort zugutekomme.
Mario Ohoven mit dem Premierminister Dänemarks, S.E. Lars Løkke Rasmussen.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
15
Stärkung des kroatischen Mittelstands
Charity Dinner in Berlin
Im Gespräch mit der Staats-
Der Förderkreis Denkmal für
präsidenten Kroatiens, Kolinda
die ermordeten Juden Euro-
Grabar-Kitarović, hob Mario
pas lud zum 13. Charity Din-
Ohoven die Bedeutung Kroati-
ner ins Hotel Adlon Berlin.
ens als einen der wirtschaftlich
Mehr als 100 hochrangige
stärksten Staaten in Mittel-
Persönlichkeiten folgten der
und Osteuropa hervor. Zudem
Einladung.
machte er deutlich, dass das
sident Mario Ohoven nutzte
Land, insbesondere vor dem Mittelstandspräsident Mario Ohoven mit der Staatspräsidentin Kroatiens, Kolinda GrabarKitarović …
Hintergrund seiner strategisch wichtigen Position in Europa, verstärkt auf seinen Mittel-
Mittelstandsprä-
die Möglichkeit, um sich mit … mit S.E. Sir Simon Wood, Botschafter von Großbritannien, und Martin Fensch, Mitglied der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland (v. li.) …
stand setzen solle.
Bundesaußenminister Maas,
Heiko
Bundestagspräsident
Dr. Wolfgang Schäuble, der Botschafterin Frankreichs in
Deutschland, I.E. Anne-Marie Descôtes, und dem britischen Botschafter, S.E. Sir Simon Wood, auszutauschen.
Deutsch-afrikanische Zusammenarbeit
European Banking Congress
In Berlin traf Mario Ohoven
Am Rande des 28. Euro-
den
Präsiden-
pean Banking Congress in
ten der Republik Togo, Faure
amtierenden
Frankfurt am Main traf Ma-
Gnassingbé. Der westafrikani-
rio Ohoven den Präsidenten
sche Staat hat in den vergange-
der Europäischen Zentral-
nen Jahren einen beachtlichen
bank Mario Draghi. Unter
wirtschaftlichen Aufschwung
dem Motto „Back to Normal
erfahren. Ohoven und Gnas-
– What Does It Mean?” dis-
singbé beschlossen eine zu… mit dem Präsidenten der Republik Togo, Faure Gnassingbé …
künftig
enge
Zusammenar-
beit. Konkret unterstützt der BVMW Togo beim Aufbau einer Berufsakademie.
kutierten … und mit Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank.
unter
anderem
Bundesfinanzminister
Olaf
Scholz und der Präsident der
Deutschen Bundesbank Jens Weidmann. Der Frankfurt European Banking Congress ist europaweit einer der renommiertesten Kongresse im Bereich des Banken- und Finanzwesens.
Ausriss aus Mario Ohovens Terminkalender 05.10. Mit dem Bundeswirtschaftssenat in München; Treffen u. a. mit dem CSU-Ehrenvorsitzenden, Ministerpräsident a. D. Dr. Edmund Stoiber 09.1.0 Focus Inner Circle im China Club Berlin u. a. mit Spitzenunternehmer Lars Windhorst 10.10. Parlamentarischer Abend der Mittelstandsallianz, u. a. mit Staatsministerin Dorothee Bär 18.10. Gespräch mit S.E. Dr. Sadegh Najafi Khezerlou, Vize-Handelsminister des Iran und Vorsitzender der iranischen Mittelstandsvereinigung ISIPO 18.10. Gründung der Mittelstand Alliance Africa in der ägyptischen Botschaft in Berlin 19.10. Keynote auf der Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr 23.10. Feierlichkeiten anlässlich des 100. Jahrestages der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens mit Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und Polens Präsident Andrzej Duda 29.10. Persönliches Treffen mit dem Präsidenten des Senegal, Macky Sall 07.11. Veranstaltung GAME ON in Berlin 08.11. Keynote auf der DIGITAL2018 in Köln, Deutschlands wichtigstem Digitalevent 12.11. Rede auf der 31. Tagung des Club of Logistics e. V. in Königstein 17.11. 25. Thüringer Wirtschaftsball in Erfurt 20.11. Diplomatischer Empfang des Mittelstands mit Lars Løkke Rasmussen, Ministerpräsident von Dänemark 28.11. Gespräche auf dem Phoenix Treff in Berlin mit führenden Medienmachern … und viele weitere Termine im In- und Ausland
6|18 DER Mittelstand. | Politik
16
„Der andere Gedanke“
DSGVO: Klare Worte im Bundestag
Klima-Wahrheiten über E-Autos Wer sich gerade ein Elektro-Auto gekauft hat, weil er auf diese Weise etwas für die Umwelt tun will, der irrt sich unter Umständen gewaltig. Der ADAC hat in einer umfassenden Vergleichsstudie zur CO2Bilanz
aller
Pkw-Antriebs-
arten herausgefunden, dass ausgerechnet
der
aktuell
vielgescholtene Diesel häufig
Michael Backhaus Journalist BVMW Berater Medien
Die BVMW-Digitalkommission mit Dr. Anna Christmann, Sprecherin für Innovation und Technologie der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, im Bundestag.
eine bessere Klimabilanz auf-
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entwickelt sich
So hat bei größeren Wagentypen der Diesel nach ei-
für Unternehmen zur konkreten Herausforderung im Ge-
ner angenommenen Lebenslaufleistung von 150.000
schäftsalltag. Grund genug für die BVMW-Digitalkommission,
Kilometern
zuweisen hat.
die
mit
Abstand
beste
CO2-Bilanz:
sich aktiv mit Politikern im Deutschen Bundestag über die
219 Gramm CO2 pro km. E-Autos liegen mit 277 Gramm
Probleme und Ideen des Mittelstands auszutauschen. So fanden
spürbar schlechter. Das liegt vor allem an den erheblichen
unter anderem Gespräche mit Nadine Schön, stellvertretende
Mengen CO2, die bei der Produktion der Batterien und des
Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, und der Sprecherin für
Stroms für E-Autos anfallen. Oder anders ausgedrückt: In
Innovation und Technologie der Bundestagsfraktion von Bünd-
der oberen Mittelklasse fährt ein Elektroauto erst nach
nis 90/Die Grünen, Dr. Anna Christmann, statt. Vorangegangen
580.000 Kilometern klimafreundlicher als ein Diesel. Ge-
waren Treffen mit Dr. Jens Zimmermann, digitalpolitischer Spre-
wiss ein Extrembeispiel, aber in der Klasse der Kleinwagen
cher der SPD-Bundestagsfraktion, und Mario Brandenburg,
dauert es immerhin auch noch 111.000 Kilometer.
technologiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Die Mitglieder der Digitalkommission, alle selbst aktive mittel-
Einmal angenommen, auf unseren Straßen führen bereits
ständische Unternehmer, machten bei den Gesprächen deut-
heute ausschließlich Elektroautos. Mit den gegenwärtigen
lich, dass die politischen Entscheidungen selten dazu führen
Stromkapazitäten wäre das nicht zu machen, flächende-
würden, die Unternehmen bei der Digitalisierung zu fördern und
ckende Stromausfälle wären die Folge, von den Preisstei-
zu begleiten. Vielmehr führen immer neue Regularien zu mehr
gerungen beim Strom ganz zu schweigen. Merke: Energie-
Unsicherheiten und im Ernstfall zum Ausbleiben digitaler Pro-
wende plus Verkehrswende sind ohne erhebliche Eingriffe
jekte. Ein weiteres Topthema der aktuellen Debatte ist die
in die Mobilität nicht zu haben.
künstliche Intelligenz – ein Feld, auf dem der Mittelstand bereits Diana Scholl
BVMW Leiterin politische Kommunikation, stellvertretende Leiterin Volkswirtschaft
diana.scholl@bvmw.de
mit gutem Beispiel voran geht.
Das kann man wollen, das sollten aber auch alle wissen.
Bei parlamentarischen Initiativen
Deswegen bleibt es trotzdem richtig, sowohl bei der
werde der Mittelstand allerdings
Stromerzeugung wie beim Auto von fossilen Brennstoffen
meist nicht bedacht, machte die
wegzukommen. Falsch aber ist die einseitige Fixierung auf
BVMW-Digitalkommission gegen-
den Elektroantrieb. Denn das wird auf Dauer nur zu neuen
über der Politik deutlich.
Nöten führen.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
17
Wenn Politiker auf Roboter treffen Der digitalpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Manuel Höferlin, hat die Smart Factory der Vision Lasertechnik GmbH in Barsinghausen besucht – ein Vorzeigeprojekt des deutschen Mittelstands.
Manuel Höferlin, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, übt einen Ablauf des kollaborativen Roboters ein.
Die Vision Lasertechnik in Barsinghausen pro-
wichtig, dass sich die Politik auf allen Ebenen mit
duziert seit über 30 Jahren Laserbeschriftungs-
den Anforderungen und den Wünschen des Mit-
systeme, Laserschweißgerate und komplette
telstandes beschäftigt. Hier geht es nicht darum,
Anlagen. Mit ihrem Projekt Smart Factory hat
dass deutsche Unternehmen ausschließlich For-
das BVMW-Mitglied deutlich vorgelegt und den
derungen stellen und auf eine Lösung durch die
Niedersächsischen Wirtschaftspreis 2017 erhal-
Politik hoffen, die Politik kann lediglich notwendi-
ten. Manuel Höferlin, MdB und digitalpolitischer
ge Rahmenbedingungen schaffen.“
Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, hat sich dieses Projekt ausgesucht, um sich genauer über
Das Fazit von Manuel Höferlin zu seinem Be-
Collaborative Robotics zu informieren. Hierbei
such fiel positiv aus: „Die kollaborativen Smart-
arbeiten Mensch und Maschine zusammen. So
Factory-Anwendungen der Vision Lasertechnik
kann der Mensch die Bewegungsabläufe des Ro-
GmbH sind ein leuchtendes Beispiel für die Inno-
boters einmal einüben, und danach übernimmt
vations- und Wandlungsfähigkeit des deutschen
die Maschine den Arbeitsvorgang eigenständig
Mittelstandes. Der Maschinen- und Anlagenbau-
und beliebig oft – eine digitale Meisterleistung.
er hat es auf beeindruckende Weise geschafft, ein traditionelles Geschäftsmodell erfolgreich ins
Die Digitalpolitik der Bundesregierung ist im Mit-
Digitalzeitalter zu transformieren. Ich hoffe, dass
telstand umstritten. So sagte Philipp Becker, CFO
viele weitere Mittelständler dem Beispiel der Vi-
der Vision Lasertechnik GmbH: „Es ist für uns
sion Lasertechnik folgen.“
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Eckhard Schulte Beauftragter des BVMW Hameln-Pyrmont-Region Hannover eckhard.schulte@bvmw.de
18
Europa-News Weniger Schlamperei bei EU-Finanzen Die Ausgabendisziplin bei den EU-Finanzen hat sich verbessert. Die vom Europäischen Rechnungshof berechnete Fehlerquote betrug 2,4 Prozent. Im Jahr 2016 hatte sie noch bei
Mit Blick auf den nächsten siebenjährigen Haushaltszyklus sollte „die EU keine Versprechen abgeben, die sie nicht halten kann.“
3,1 Prozent gelegen. Das ist das Ergebnis des Jahresberichts, den Rechnungshofpräsident Klaus-Heiner Lehne vorgelegt hat. Dabei mahnte er zu einer realistischen Einschätzung, denn „der Gesamthaushalt der EU beträgt lediglich etwa ein Prozent des Bruttonationaleinkommens der gesamten Europäischen Union“. Mit Blick auf den nächsten siebenjährigen Haushalts-
Klaus-Heiner Lehne, Rechnungshofpräsident
zyklus sollte „die EU keine Versprechen abgeben, die sie nicht halten kann“. www.eca.europa.eu
Bürokratieabbau bei EU-Fördermitteln
Zur Bekämpfung des Mehrwertsteuerbetrugs soll der Informationsaustausch zwischen den nationalen Steuer- und Zollbehörden intensiviert werden. Durch Steuerschlupflöcher entgehen den Mitgliedstaaten jährlich etwa 50 Milliarden Euro. „Die EU erzielt echte Fortschritte in Richtung eines EU-Mehrwertsteuersystems, das seinen Zweck erfüllt und Kriminellen Einhalt gebietet“, sagte der zuständige
Die EU-Kommission will für die neue Förderperiode der Kohäs-
Finanzkommissar Pierre Moscovici.
ionspolitik von 2021 bis 2027 die Vorschriften für die Fonds radikal vereinfachen und flexibler gestalten. Bei der Kohäsions-
Das EU-Netzwerk Eurofisc soll neue Befugnisse zur
politik geht es darum, den wirtschaftlichen und sozialen Zusam-
Koordinierung grenzüberschreitender Ermittlungen
menhalt in der EU zu stärken und die Unterschiede zwischen
erhalten, damit vor allem der Karussellbetrug wirk-
den Regionen zu verringern. Gegenüber der laufenden Periode
samer bekämpft wird. Eurofisc-Beamte sollen auch
reduziert sich für Deutschland das Fördervolumen von 30 auf
den Fahrzeughandel genauer beobachten, der auf-
17,7 Milliarden Euro. Grund sind die zu erwartenden Minderein-
grund der unterschiedlichen mehrwertsteuerlichen
nahmen durch den Brexit. Die Kommission richtet dabei ihren
Behandlung von Neu- und Gebrauchtwagen als be-
Blick besonders auf Innovationsförderung, Digitalisierung und
sonders betrugsanfällig gilt.
Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen.
www.bundesrechnungshof.de Eurofisc
www.ec.europa.eu/germany/news/ 20180529-kohaesionspolitik-nach-2020_de
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Fotos v. li. n. r.: © archerix von www.fotolia.com; © magele-picture von www.fotolia.com
Kampf gegen Mehrwertsteuerbetrug
19
Brüssel kürzt Länderförderung Insgesamt 1.279 Milliarden Euro will die Europäische Union nach dem Willen der
Parlamentarier als Lobbyisten
Juncker-Kommission in den sieben Jahren ab 2021 ausgeben. Laute Proteste gibt es aus Polen, Tschechien und Ungarn – Länder, die wegen ihrer Eingriffe in die
Was ihre Nebeneinkünfte angeht, lie-
Pressefreiheit und die Gewaltenteilung mit Brüssel über Kreuz liegen und die bis
gen die deutschen Abgeordneten im
zu einem Viertel weniger Geld aus dem Struktur- und Investitionsfonds erhalten
EU-Parlament im hinteren Mittelfeld.
werden. In den betroffenen Hauptstädten wird nun vermutet, es handele sich um
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie
eine Bestrafungsaktion. Doch auch Länder wie Litauen oder Estland, mit denen
von Transparency International.
Brüssel nicht im Streit liegt, müssen Einbußen von 24 Prozent hinnehmen. „Die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern ist phantastisch gelaufen. Sie sind
Danach haben 40 Prozent der deut-
inzwischen aus der Höchstförderung herausgefallen“, sagt Markus Pieper (CDU),
schen Abgeordneten in der aktuellen
der sich in der EVP-Fraktion intensiv mit europäischen Finanzen beschäftigt.
Legislaturperiode
bezahlte
Neben-
jobs. Laut Transparency weisen die Trotzdem gibt es im neuen Finanzplan erstmals eine Prämie für Länder, die Flücht-
Rechtspopulisten der ENF-Fraktion
linge von außerhalb der EU aufnehmen. Die Flüchtlingsprämie von 400 Euro pro
den höchsten Anteil an Abgeordneten
Person und Jahr ist „ein goldener Zügel, um mehr Problembewusstsein zu schaf-
mit Extrajobs auf, nämlich 54 Prozent.
fen“, meint MdEP Pieper.
Darunter sind besonders viele Politiker aus Frankreich.
/4
Bis zu 1 r wenige r ü f ld e G
1.279 Mrd. € Ausgaben
Die NGO findet die Regeln über Ne-
U n ga r n
beneinkünfte zu lasch, Abgeordnete dürften nicht nebenher als Lobbyis-
Tschech ie
Polen
ten tätig sein. Laut Studie haben 104 EU-Abgeordnete zusätzlich zu ihrer
n
www.ec.europa.eu/
Diät mehr als 100.000 Euro während
budget/mff/
der aktuellen Legislaturperiode ne-
index_de.cfm
benher verdient.
Fotos v. li. n. r.: © iracosma von www.fotolia.com; © JFL Photography von www.fotolia.com
www.euractiv.de Nebeneinkünfte
Einfallstor für Geldwäsche EU-Länder wie Malta oder Zypern bieten reichen Drittstaatlern gegen hohe Geldsummen ihre Staatsbürgerschaft an. Wenn russische oder arabische Oligarchen auf diese Weise einen EU-Pass erhalten, können sie alle Vorzüge des Schengenraums genießen. Aber auch Geldwäsche, Korruption, organisierte Kriminalität und Steuerhinterziehung lassen sich dann schwerer ahnden. Das sieht die Bundesregierung kritisch, wie aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht. Auch EU-Länder, die ausländische Bürger mit attraktiven Steuersätzen locken, werden darin genannt. Es sind: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, das Vereinigte Königreich und Zypern, also über die Hälfte aller Mitglieder der Europäischen Union. www.kleineanfragen.de/bundestag/fraktion/ buendnis-90-die-gruenen 19/1569
6|18 DER Mittelstand. | Politik
20
1
Dänemark: Europas digitale Nummer
Digitaler Kontakt zu Ärzten, elektronische Post vom Amt, Online-Bürgerämter, schnelle Firmengründung im Internet – die Digitalisierung in Dänemark boomt, und zwar für Privatpersonen und Unternehmen.
Dänemark aktuell in den zwei führenden Ent-
Briefpost von öffentlichen Ämtern, das war gestern
wicklungsindizes der Vereinten Nationen und
Unternehmen in Dänemark profitieren also von
der Europäischen Kommission klar als die
einer der weltweit besten digitalen Infrastruktu-
Nummer Eins positionieren. Besonders inter-
ren. Allein die Tatsache, dass es in Dänemark nur
essant ist hierbei der europäische Vergleich im
zwei Stunden dauert, eine Firma zu gründen (in
„Digital Economy and Society Index“. Dieser
Deutschland sechs Wochen), zeigt, wie groß die
Index ordnet die 28 europäischen Mitglied-
Unterschiede derzeit sind. Weder Unternehmen
staaten in einer Rangfolge und macht sie somit
noch Privatpersonen bekommen in Dänemark
untereinander vergleichbar. In der Vergangen-
noch Post von öffentlichen Ämtern – hier hat die
heit war Dänemark hier stets der Spitzenreiter.
digitale Welt wirklich Einzug gehalten. So kommt
Warum sind die Dänen so führend in Fragen
es nicht von ungefähr, dass Großkonzerne wie
der Digitalisierung?
Apple und Google riesige europäische Rechen-
Auf dem Feld der Digitalisierung kann sich
Benny E. Sørensen BVMW-Auslandsbüro Skandinavien www.bvmw.de/ skandinavien
Digitalisierung seit der Jahrtausendwende
Richtiges Know-how für Personal
Dies lässt sich damit erklären, dass Dänemark
Diesen rasanten Prozess zu begleiten, sorgt je-
seit der Jahrtausendwende gezielt an der Digi-
doch auch für Herausforderungen wie zum Bei-
talisierung des Landes arbeitet, um die öffent-
spiel eine adäquate Mitarbeiterschulung im
liche Administration deutlich effizienter zu ge-
Digitalen zu gewährleisten. Das wird dänemark-
stalten. Auf speziellen Internetseiten werden für
typisch mit innovativen Ideen und neuen Pro-
Privatpersonen oder Unternehmen zentrale
dukten gelöst, wie beispielsweise die Firma Kelsa
Anlaufstellen eingerichtet. So ist es Bürgern
Media beweist. Dieses Unternehmen hat sich in
oder Unternehmen heute schon möglich, sich
der Marktnische etabliert, übersichtliche und an
mit Hilfe eines „digitalen Ausweises“ anzumel-
Alltagssituationen orientierte Informationsvideos
den und somit die Schulanmeldung des Kindes
(etwa zur Datenschutzverordnung) auf humor-
oder die Angabe der Mehrwertsteuer von zu
volle Art zu produzieren. Es liefert dänemark-
Hause aus durchzuführen. Mit Hilfe derarti-
weit, aber auch international, leicht verständ-
ger Portale wurde erreicht, dass heute schon
liches Schulungsmaterial. So kann man ein kom-
87 Prozent aller Anträge in Dänemark digital
pliziertes Thema visuell ansprechend darstellen.
gestellt werden.
www.humorgegenhacking.de.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Foto: © vladimircaribb von www.fotolia.com
zentren in Dänemark planen.
21
BVMW Länderreports – kompakt und kompetent Mit einer neuen Publikationsreihe, den BVMW
Als besonderen Service bietet der BVMW sei-
Länderreports, bietet der BVMW seinen Mit-
nen Mitgliedern über die Länderreports
gliedern einen Service, der über potenzielle Aus-
Kurzinterview eines bereits vor Ort ansässigen
landsmärkte informiert, Hintergrundwissen be-
BVMW-Mitglieds. Denn nur persönliche Erfah-
reitstellt und dabei unterstützt, Entscheidungen
rungen und Einschätzungen bieten einen Infor-
über Investitionen im Ausland zu treffen.
mationsmehrwert, den die Mitgliedsunterneh-
ein
men erwarten dürfen. Daten und Fakten werden übersichtlich, kompakt und anschaulich dargestellt. Dabei werden politische Stärken und Risiken ebenso mit einbezogen Sie haben Anregungen und Fragen zu den
wie landesspezifische Besonderheiten.
Länderreports oder möchten diese digital Mit weltweit über 30 Auslandsbüros verfügt der
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Impressum DER Mittelstand. Unternehmermagazin des BVMW Herausgeber BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Mario Ohoven Potsdamer Straße 7 / Potsdamer Platz 10785 Berlin www.bvmw.de Titelbild: © BVMW Redaktion Tel.: 030 / 53 32 06-16 Fax: 030 / 53 32 06-50 mittelstand@bvmw.de
Eberhard Vogt (Chefredakteur) Chiara Ohoven (Art Director) Friederike Pfann Tim Schöllmann Matthias Axtner Rotger H. Kindermann (Korrespondent)
Layout und Gestaltung, Mediadaten, Vermarktung v. Anzeigen & Beilagen mattheis. werbeagentur gmbh Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 bvmw-anzeigen@mattheis-berlin.de
Verlag mattheis. werbeagentur gmbh Kastanienallee 4 10435 Berlin Tel.: 030 / 34 80 633-0 Fax: 030 / 34 80 633-33 info@mattheis-berlin.de www.mattheis-berlin.de
Rechnungsstelle BVMW Servicegesellschaft mbH Potsdamer Straße 7 10785 Berlin Tel.: 030 / 53 32 06-27 Fax: 030 / 53 32 06-50 servicegesellschaft@bvmw.de
Das Magazin „DER Mittelstand.“ ist das offizielle Organ des BVMW. Mitglieder des Verbandes erhalten das Magazin im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie Selbstdarstellungen von Unternehmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Nachdruck und Verbreitung mit Angabe der Quelle gestattet. ISSN: 2510-425X
Druckerei Möller Druck und Verlag GmbH Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Druckauflage: 33.000 3/2018
Afrika Spezial
Eine neue Allianz für Afrika Unter dem Dach des BVMW wurde die Mittelstandsallianz Afrika (MAA) gegründet. Hochrangige Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft sowie Diplomaten afrikanischer Staaten nahmen am Festakt in der ägyptischen Botschaft teil. Zur Gründungsveranstaltung der MAA
tinent aus der Rolle des ewigen Bittstellers und
wurde ein kleiner Kreis erwartet; ge-
rückt ihn in die Position eines Handelspartners
kommen sind schließlich 130. Der Saal
auf Augenhöhe.
der ägyptischen Botschaft, den Hausherr S. E. Dr. Badr Ab-
Potenzial für deutsche Unternehmen
delaty zur Verfügung stell-
Die Zahlen sprechen dabei ihre eigene Sprache:
te, war bis auf den letzten
42 der 54 afrikanischen Länder weisen mit fünf
Platz gefüllt.
Prozent jährlich ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland auf; zudem eröffnet die neu
Denn Afrika rückt im-
geschaffene afrikanische Freihandelszone ein
mer mehr in den Fokus
„großes Potenzial vor der Haustür Europas“, wie
der Wirtschaft, insbe-
BVMW-Präsident und gewählter MAA-Präsi-
sondere des deutschen
dent Mario Ohoven betonte. Gleichwohl sind von
Mittelstands. Aus gutem
400.000 im Ausland tätigen deutschen Unter-
Grund:
Flücht-
nehmen nur 1.000 in Afrika engagiert. Andere
lingsproblematik und ge-
Länder, allen voran China, sind auf diesem Konti-
Trotz
sellschaftlicher Krisen ist
nent der Zukunft deutlich präsenter.
Afrika ein Kontinent der Mario Ohoven mit Macky Sall (Präsident der Republik Senegal).
Chancen. Vorbei sind die Zei-
Höchste Zeit also für ein Netzwerk wie die
ten, in denen monetäre Hilfe in die betroffenen
MAA, das künftig die Interessen deutscher
Länder gepumpt wurde, ohne dass sich eine sta-
Mittelständler in Afrika vertreten wird, die bis-
bile Wirtschaft und damit Wohlstand etablieren
lang defiziente Kommunikation zwischen Wirt-
konnten. Wirtschaftliche Zusammenarbeit ist das
schaft, Politik und Vertretern der Zivilgesell-
Gebot der Stunde, oder wie MAA-Geschäftsfüh-
schaft konsolidieren soll, Kontakte zwischen
rerin Bienvenue Angui formuliert: „Investieren
Unternehmen hüben wie drüben knüpft und
ist in.“ Diese neue Perspektive befreit den Kon-
Expertenwissen akkumuliert.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Foto o.: © THEGIFT777 von www.istockphoto.com; Pfeil: © Designed by Freepik; Hintergrund: © Lora-Sutyagina von www.istockphoto.com
22
Johannesburg (Südafrika)
23
Ein breites Bündnis Der neuen Mittelstandsallianz Afrika werden insgesamt zehn Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft vorstehen. Wie definieren sie die Ziele und wie wollen sie dazu beitragen? DER Mittelstand. hat nachgefragt.
Auf europäischer Ebene wirken Die Initiative in Deutschland wird ergänzt durch eine umfassende europäische Initiative. Im Rahmen der großen Afrikakonferenz im März nächsten Jahres in Brüssel wird es zur Gründung einer Europäisch-afrikanischen Mittelstand Allianz von unserem europäischen Dachverband European Entrepreneurs und dem größten Wirtschaftzusammenschluss Afrikas, der Pan African Chamber of Commerce and lndustry (PACCI), kommen. Damit wird es endlich in Brüssel eine Stimme des Mittelstandes für Afrika geben.
Win-win-Situation Es gibt also viel zu tun für die noch junge MAA:
Mitglieder des Vorstandes der Mittelstand Alliance Africa (v. li.): Dr. Gernot Wagner (Honorarkonsul RDC und Geschäftsführer Evagor GmbH), Christian Römlein (Geschäftsführer intelligent fluids GmbH), Prof. Dr. h.c. Markus Jerger (Bundesgeschäftsführer BVMW), Johannes Selle (Afrikapolitischer Sprecher der CDU/CSU), S. E. Igor Cesar (Botschafter Ruanda), Mario Ohoven (Präsident BVMW), S. E. Dr. Badr Abdelatty (Botschafter Ägypten und Gastgeber), Bienvenue Angui (Leiterin Le Mittelstand BVMW), Rosine-Annick Michaelis (Geschäftsführerin Expats GMS), Patrick Meinhardt (Bundesgeschäftsleiter Politik BVMW).
Sie wird mit der Expertise ihrer Vorstände und Mitglieder die wichtigsten Themenfelder wirtschaftlicher Kooperation und Investition bestel-
Johannes Selle, MdB,
len. Noch während der Gründungsveranstaltung
Vizepräsident und Vertreter des politischen Beirats MAA
haben zahlreiche Unternehmer ihre Mitarbeit bei
Der BVMW gründet die Mittelstandsallianz Afrika, um der
wichtigen Arbeitskreisen zugesichert. Sie wer-
Politik Vorschläge zu machen. Nun sind die Kanzlerin und der
den ihre Erfahrungen bei Themen wie Bildung,
Entwicklungsminister aufgefordert, den Mittelstand einzubin-
Infrastruktur, Digitalisierung, Energie und Land-
den. Wir in der Politik können helfen, Hindernisse und
wirtschaft einbringen. So wird Deutschland, ein
Grenzen abzubauen sowie Verträge in der Praxis möglich zu
rohstoffarmes Land mit Expertise und Erfahrung,
machen. Der Mittelstand ist dabei wichtig, weil er, anders als
den jungen, motivierten Mittelstand eines roh-
Konzerne, in der Fläche wirkt: Er bildet den Markt und erzeugt
stoffreichen Kontinentes stärken, eine nachhalti-
die Einkommen, die den Markt erhalten und beleben.“
ge, zukunftsfähige Win-win Situation.
6|18 DER Mittelstand. | Politik
24
Christian Römlein, Für den deutschen Mittelstand ist Afrika ein gigantischer Zukunftsmarkt und der logische Nachbar Deutschlands. Wir passen gut zusammen: Deutsche KMU haben die Erfahrung und die Netzwerke, Afrika hat die Jugend, die Motivation und die Märkte – das muss zusammenkommen. Afrika ist uns in jeder Hinsicht näher als Asien oder die USA; warum also in die Ferne schweifen? In Afrika fehlt der Mittelstand, und dem deutschen Mittelstand fehlt in Afrika der Markt. Wir können helfen, dort eine mittelständische Struktur aufzubauen, das Herzstück jeder Volkswirtschaft.“
Patrick Meinhardt, Generalsekretär MAA Die neue Allianz wird politisch wirken, Unternehmer aus Deutschland und Afrika zusammenbringen und alles auf eine europäische Ebene heben. Bislang gibt es keinen Kontakt zwischen afrikanischen und europäischen Mittelstandsorganisationen. Die MAA wird als Lobbyistin für KMU bei der Politik wirken und bürokratische Hindernisse für deutsche Mittelständler in ihrem Afrika-Engagement thematisieren. Zugleich wird sie in Afrika und der europäischen Kommission Hemmnisse für afrikanische Mittelständler abbauen.“
Dr. Gernot Wagner, Vertreter des Unternehmerbeirats MAA Die MAA ist die erste Einrichtung von Unternehmern, die mit ihren Firmen in Afrika tätig sein wollen. Sie hilft, Geschäfte und Großprojekte zu entwickeln, an denen der deutsche Mittelstand partizipieren kann. Seit 20 Jahren bin ich Unternehmer in Afrika und seit acht Jahren Konsul: Mir sind die Probleme bekannt, die die herkömmliche Entwicklungspolitik bisher nicht lösen konnte. Der Mittelstand bildet die größte Gruppe von Unternehmen in Deutschland und kann in Afrika viel mehr bewegen als einzelne Großunternehmen.“
S. E. Igor Cesar, Vertreter des diplomatischen Beirats MAA Die Verbindung zwischen deutschem und afrikanischem Mittelstand ist die Grundlage wirtschaftlicher Entwicklung. Die MAA kann dabei die Brücke zwischen deutschem und afrikanischem Mittelstand bilden. Daher freue ich mich, Gründungsmitglied der MAA zu sein. Die Allianz kann dem Kontinent helfen, denn er ist gerade im Umbruch: Die afrikanische Freihandelszone soll unseren Binnenmarkt stärken, und dabei kann der Mittelstand die tragende Säule werden.“
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Fotos v. li. n. r.: © UntitledImages von www.istockphoto.com; © anandaBGD von www.istockphoto.com
Vizepräsident und Vertreter des Unternehmerbeirats MAA
25
Rosine-Annick Michaelis,
Clara Gruitrooy,
Vertreterin des Unternehmerbeirats MAA
Vertreterin des Zivilgesellschaftsbeirat MAA
Gewerbe, Dienstleistung und Produktion
Nordafrika bildet das Bindeglied zwischen
sind in Afrika mittelständisch geprägt. Der
Europa und Subsahara-Afrika. Die EMA betrach-
rohstoffreiche Kontinent bietet die Vor-Ort
tet das Mittelmeer als Brücke zu einem Konti-
Produktion und damit Handlungsoptionen für
nent voller Wachstumspotenzial. Die Koopera-
deutsche Mittelständler. Die MAA bringt
tion von KMU aus Europa und Afrika stärkt den
deutsche Expertise und afrikanischen Entwick-
Prozess der Entwicklung und Stabilisierung der
lungshunger zusammen. Nun braucht es Unter-
Region. Die Unternehmen übernehmen soziale
stützung durch die Politik sowie staatliche
Verantwortung und kooperieren auf Augenhöhe.
Rückversicherung für Investitionsrisiken. Expats
Ich unterstütze die Mittelstandsallianz Afrika,
GMS organisiert die internationale Fachkräfte-
weil sie Stimmen bündelt und dafür steht, dass
vermittlung und Personalstrategie sowie
wir gemeinsam mehr erreichen können.“
Kooperationen mit lokalen Ausbildungsinstitutionen. Wir werben in Afrika für duale Ausbildungsstrategien, um die Qualität der Bewerbungen zu maximieren. Weiterbildungsvisa könnten dabei in Zukunft vermehrt eine Rolle spielen.“
Die kompletten Interviews sind als Video abrufbar unter: www.bvmw.de/le-mittelstand/videos
„Wir haben die MAA mit Mittelständlern für Mittelständler gegründet“
Foto: © Stígur Már Karlsson /Heimsmyndir von www.istockphoto.com
Seit über zehn Jahren lebt die Französin mit ivorischem Ursprung Bienvenue Angui in Deutschland. Vor einem Jahr übernahm sie die Leitung von Le Mittelstand BVMW, um den deutschen und afrikanischen Mittelstand zu vernetzen. Seit Oktober ist sie Geschäftsführerin der Mittelstandsallianz Afrika. „DER Mittestand.“ sprach mit ihr über Potenziale und nicht genutzte Chancen für den deutschen und afrikanischen Mittelstand. DER Mittelstand.: Was sind die Ziele von Le
Wie sieht die Zusammenarbeit mit den franko-
Mittelstand BVMW?
phonen Ländern Afrikas aus?
Bienvenue Angui: Die Förderung und Vernetzung
Le Mittelstand BVMW hat ganz Afrika im Blick,
des deutschen und afrikanischen Mittelstands.
doch der Schwerpunkt liegt im französischspra-
Das Bild Afrikas ist leider geprägt von den „4 Ks“
chigen Teil. Deutsche Unternehmen zögern, dort
– Krieg, Krankheit, Krise und Korruption. Doch
Fuß zu fassen, sie fürchten Sprachbarrieren und
Afrika ist ein Kontinent der Chancen und der
die traditionelle Bindung zu Frankreich. Das ist
Zukunft: junge Bevölkerung, wachsende Mittel-
unbegründet, denn sonst wären die Chinesen
schicht, unerschlossene Märkte, Ressourcen und
dort nicht so präsent. Le Mittelstand BVMW
ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent! Wir
arbeitet mit lokalen Vertretern und Partnern,
lenken das Augenmerk auf das Geschäftspoten-
die oft deutsch sprechen und über gute Markt-
zial und die Dynamik aller afrikanischen Länder.
kenntnisse verfügen. Wir haben unsere Re-
Darüber hinaus bieten wir dem deutschen und
präsentanten zum Beispiel in Elfenbeinküste,
afrikanischen Mittelstand eine Plattform, um sich
Senegal, Marokko und Ägypten. Wir arbeiten
auszutauschen, Geschäfte zu machen und so ihre
auch eng mit Botschaftern und Verbänden vor
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Ort zusammen.
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wesend waren. Das setzt ein starkes Signal für ein Mittelstands-Netzwerk. All diese Akteure kenne ich durch meine Arbeit für Le Mittelstand BVMW, und ihre Ratschläge haben bei der Gründung der Allianz sehr geholfen. Helfen Ihnen Ihre persönlichen Kontakte nach Afrika? Sehr. Ich weiß, wie ein Ivorer, ein Franzose und ein Deutscher tickt. Ich bin täglich mit Afrika und Europa in Berührung. Ich pflege zum Beispiel enge Kontakte zum FIPME, dem Mittelstandverband von Elfenbeinküste. Er ist das afrikanische Pendant zum BVMW; mein Onkel ist dort Exekutivsekretär. Der Geschäftsführer von Bloomfield Corporation, einer der einflussreichsten Investment Corporations in Afrika, ist ein Freund von mir. Ich könnte die Liste fortsetzen; aber am besten fragen mich unsere Mitglieder, wenn sie unsere Unterstützung brauchen. Wie unterscheiden sich die MAA und Le Mittelstand BVMW? Le Mittelstand BVMW ist eine Plattform, um Mit-
„„
telständler zu vernetzen und spielt wirtschaftlich
Bienvenue Angui
eine größere Rolle. Die MAA geht einen Schritt
Wir lenken das Augenmerk auf das Geschäftspotenzial und die Dynamik aller afrikanischen Länder.
weiter, denn sie soll Unternehmen auch politisch eine Stimme geben. Deshalb haben wir neben dem Unternehmerbeirat auch einen politischen Beirat. Doch die MAA und Le Mittelstand BVMW sollen sich auch ergänzen. Mitgliedsunternehmen von Le Mittelstand BVMW können ihre Expertise auch als Mitglied der MAA einbringen. Dort arbeiten zehn Fachausschüsse, unter anderem
Wie kam es zur Idee für die
für Bildung, Maschinenbau, Digitalisierung, Land-
Mittelstandsallianz Afrika?
wirtschaft etc.
Unsere Mitglieder beklagen schon lange, dass sich Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und die be-
Haben Sie noch Zeit für ein Privatleben?
troffenen Länder nicht einigen können. Deutlich
(lacht) Ich empfinde Le Mittelstand BVMW und
wurde das beim EU-Afrika Gipfel 2017 in Abidjan;
die MAA nicht als Arbeit. Die Frage ist viel mehr:
dort fanden die Akteure keine gemeinsame Stim-
Wie kann man jeden Tag so viel Spaß haben?
me. Die MAA soll deutschen und afrikanischen Mittelständlern eine Plattform bieten, um gemeinsam mit allen Akteuren aus Politik, Botschaf-
Bienvenue Angui
ten und Zivilgesellschaft die Herausforderungen
Leiterin Le Mittelstand BVMW
zu erkennen und Lösungen zu finden, sodass sie
Geschäftsführerin der Mittelstand
voneinander profitieren können. Wir haben die
Alliance Afrika
MAA mit Mittelständlern für Mittelständler ge-
Stellvertretende Leiterin Außenwirtschaft
gründet. Wir haben uns gefreut, dass so viele
030 533206-551
Unternehmer, Botschafter sowie Mitglieder der
bienvenue.angui@bvmw.de
Politik und Zivilgesellschaft bei der Gründung an-
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Kontinent der Chancen Wie handelt Deutschland mit afrikanischen Volkswirtschaften? Ein Überblick über Ein- und Ausfuhren sowie Wirtschaftsdaten einiger Handelspartner.
Marokko
dualen Ausbildung und Mikro-
Euro aus Deutschland und
von 10,3 Milliarden US-Dollar,
Die Wirtschaft der Monarchie
kredite für Mittelständler. Dr.
exportierte Waren für 13,2
davon 6,1 Prozent im Wert
wächst 2018 um 2,9 Prozent,
h.c. Ute-Henriette Ohoven ist
Millionen Euro nach Deutsch-
von 930 Millionen US-Dollar
für 2019 wird eine BIP-Steige-
Honorargeneralkonsulin der
land
und
nach Deutschland, vorwie-
rung um vier Prozent erwar-
Republik Senegal und mit der
Textilien). Der BVMW steht
gend Nahrungsmittel, Erdöl
tet. Unter den Hauptexport-
YOU Stiftung – Bildung für
in engem Kontakt mit der Bot-
und Rohstoffe. Deutschland
zielen nimmt Deutschland mit
Kinder in Not engagiert sie
schaft der Republik Ruanda,
lieferte Waren im Wert von
5,9 Prozent der exportierten
sich dort stark u. a. mit dem
S. E. Igor Cesar ist Beirat der
220 Millionen US-Dollar (pri-
Waren (für 1,1 Milliarden
proekt Baraka – vom Slum
Mittelstandsallianz Afrika. Im
mär Maschinen, Kfz und -Tei-
Euro) den fünften Platz ein.
zum modernen Stadtteil.
Land selbst unterstützt ein
le, Nahrungsmittel, Getränke
BVMW-Vertreter interessier-
und Tabak). Unter den Haupt-
te deutsche Unternehmen.
abnehmerländern
Deutsche Ausfuhren (Kfz und -Teile, Maschinen und Elekt-
rangiert
rotechnik) beliefen sich 2016
Togos Wirtschaft wächst; das
auf insgesamt zwei Milliarden
BIP lag 2017 bei 4,8 Milliar-
Euro. Derzeit gibt es in Ma-
den US-Dollar. 2017 expor-
Ghanas Wirtschaft wächst,
auf dem fünften Platz. Ein Re-
rokko circa 180 deutsche
tierte
Waren
2019 werden 7,6 Prozent er-
präsentant des BVMW unter-
Unternehmen. Der BVMW ist
im Wert von 40,5 Millionen
wartet. 2016 importierte Gha-
stützt Mitgliedsunternehmen
in Marokko aktiv, ein Vertre-
Euro nach Togo, während das
na vorwiegend Kfz und -Teile,
vor Ort.
ter steht interessierten deut-
afrikanische Land Waren im
Maschinen,
schen
mit
Wert von drei Millionen Euro
und Metallwaren im Wert von
Informationen und Sprach-
aus Deutschland importierte.
12,5
US-Dollar.
Deutschland ist neben Chi-
kenntnissen zur Seite.
Deutschland ist bei Im- und
Wenige deutsche Unterneh-
na und den USA wichtigster
Exporten sowie Investitionen
men sind in Ghana vertreten.
Handelspartner in Subsaha-
europäisches
Schlusslicht.
Einfuhren aus Deutschland
ra-Afrika und war 2017 mit elf
Senegal zeigt sich reformfreu-
Der BVMW ist im Rahmen
(Kfz und -Teile, Maschinen,
Prozent Südafrikas zweitwich-
dig und unternehmerfreund-
der G20-Initiative „Compact
Nahrungsmittel sowie nicht-
tigstes Lieferland und mit 6,6
lich, das BIP steigt stetig (2017
with Africa“ in Kontakt mit
metallische Mineralien und
Prozent drittwichtigstes Ab-
16,7 Milliarden US-Dollar).
Präsident Faure Gnassingbé;
Metallwaren)
sich
nehmerland. Etwa 400 deut-
2017
Mittelständlern
Senegal
lieferte
Maschinen,
Deutschland
Kfz-Teile
Elektrotechnik,
Flaggen: © Orion von www.fotolia.com
Togo
(Nahrungsmittel
Deutschland
Deutschland mit 6,1 Prozent
Ghana
der gesamten Exportwaren
Nahrungsmittel
Milliarden
beliefen
Südafrika
in Zusammenarbeit mit der
auf 410 Millionen US-Dollar.
sche Unternehmen des ver-
und
neuen Mittelstandsallianz Af-
Deutschland importiert Nah-
arbeitenden Gewerbes, der
Nahrungs-
rika werden die Themen duale
rungsmittel, Erdöl, Rohstoffe,
Kfz-Industrie, des Maschinen-
mittel, Getränke, Tabak sowie
Ausbildung, ein neues beruf-
Petrochemie und Industrie-
baus und der Finanzbranche
Rohstoffe für 117 Millionen
liches Bildungszentrum und
chemikalien.
richtet
sind vor Ort aktiv. Der BVMW
Euro. Der Import belief sich
Mikrokredite für Kleinunter-
Ghana den German-African
pflegt regelmäßige Kontakte
auf 17,3 Millionen Euro (Nah-
nehmer erörtert.
Business Summit aus. Der
mit Botschafter S. E. Stone
BVMW ist vor Ort vertreten,
Sizani und ist Teil des South
ein Repräsentant unterstützt
Africa Consultative Forum.
rungsmittel und Rohstoffe). Der Handel zwischen beiden
Ruanda
2019
Ländern sowie die Präsenz
2018 erwartet die Wirtschaft
Mitgliedsunternehmen
deutscher Unternehmen sind
ein Wachstum von 7,2 Pro-
Geschäftsanbahnungen.
schwach. Der BVMW und die
zent. 2016 importierte Ru-
Mittelstandsallianz Afrika füh-
anda Maschinen, Nutzfahr-
ren Gespräche mit Präsident
zeuge und Laborchemikalien
2016 exportierte die Elfen-
Macky Sall über Hilfen zur
im Wert von 39,3 Millionen
beinküste Waren im Wert
bei
Elfenbeinküste
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Autor Afrika Spezial: Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor
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Besuchen Sie uns auf der Werbemittelmesse in München und wir zeigen Ihnen, dass auch Werbeartikel nachhaltig sein können. Mehr Informationen unter: www.werbemittelagentur-hagemann.de
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Nachhaltige Werbeartikel? Kein Problem! Während bei Werbung immer noch viele wegschalten oder wo möglich Ad-blocker einsetzen, denken sich viele Menschen bei Werbemitteln und Give Aways: Das ist doch (leider) für die Tonne! Dass das nicht stimmen muss, zeigt die größte Werbemittelmesse Süddeutschlands am 23. und 24. Januar 2019 in München.
Werben mit Sinn
Als Fullservice-Anbieter mit über 40-jähriger Erfahrung ist die Werbemittelagentur Hagemann ein tragendes Mitglied der Werbemittelmesse. Kunden schätzen hier nicht nur das kreative und partnerschaftliche Erarbeiten ansprechender Ideen. Vielmehr sollen die entwickelten Werbeartikel zum Schmunzeln anregen und in Erinnerung bleiben. Gut gemacht, bringt es ein Unternehmen oder eine Marke auf den Punkt. Und das am besten, wenn es gebraucht werden kann, Qualität beweist und „nachhaltig“ präsent ist. So gedacht, hat selbst das häufigste Werbegeschenk der Welt das Potenzial zu überraschen: Jeder kennt den klassischen Kugelschreiber. Nützlich ist er, aber landet irgendwann schließlich im Müll. Warum nicht auf dem Kompost? Inzwischen gibt es ökologisch unbedenkliche Farben und biologisch abbaubare Kunststoffe aus 100% nachwachsendem und kompostierbarem Material. Mit den wachsenden technischen Möglichkeiten muss auch die Kreativität nur noch kleinere Hürden überwinden, um sinnvolle Werbeartikel zu entwickeln und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Authentisch gut beraten
Damit die Kunden die bestmögliche Auswahl an nachhaltigen und sozial „sauberen“ Artikeln haben, lebt die Werbemittelagentur Hagemann das komplexe Thema auch selbst. Wohl wissend, dass der Weg nicht einfach ist, sich aber für alle lohnt. Neben klassischem Umweltschutz und sozialem Engagement, arbeitet ein CSR-Beauftragter mit allen Mitarbeitern an konkreten Themen. Ein wichtiges Projekt ist
derzeit das Prüfen der Lieferketten unserer Lieferantenpartner und die Einteilung in bestimmte CSR-Kriterien, wodurch Transparenz für den Kunden geschaffen wird. Sinnvolle und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten ist eine Sache. Um diese aber auch angemessen umsetzen zu können, braucht es die richtigen Partner. So veranstaltet die Werbemittelagentur Hagemann eigene CSR-Workshops, die Kunden gemeinsam mit ausgewählten Lieferantenpartnern besuchen können. Dabei werden die Teilnehmer nicht einfach inhaltlich geschult. Vielmehr dient die vertrauensvolle Atmosphäre und der freundliche Austausch dazu, die Themen Nachhaltigkeit, damit verbundene Herausforderungen und die Einsetzbarkeit von Werbeartikeln für Marketingkampagnen herauszuarbeiten sowie die Lieferantenpartner besser kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.
Ihr persönlicher Ansprechpartner: Rolf Janka Werbemittelagentur Hagemann GmbH Ringstraße 4-6 82223 Eichenau Telefon: 08141 / 36 98 – 50 www.werbemittelagentur-hagemann.de kontakt@der-hagemann.de
Sich selbst ein Bild machen
Auf der Werbemittelmesse München veranstatet die Werbemittelagentur auch einen „Nachhaltigkeits-Parkour“, bei dem sich Interessierte an einzelnen Ständen Anregungen zu nachhaltigen Produkten und Give Aways holen können. Fachvorträge von u. a. Herrn Prof. Dr. René Schmidpeter zu dem Thema „CSR-Ansätze erfolgreich ins Unternehmen integrieren“ inspirieren und sorgen außerdem für angeregten Austausch. 6|18 DER Mittelstand. | Politik
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Iran-Sanktionen der USA: worauf Unternehmen jetzt achten müssen Mit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen sind erhebliche Unsicherheiten und Risiken für Unternehmen verbunden, die ihr Iran-Geschäft nicht aufgeben wollen. Doch welche Möglichkeiten haben Betriebe, die Geschäftsbeziehungen mit dem Iran beibehalten wollen, sich dabei rechtstreu und regelkonform zu verhalten?
Das mit dem Iran im Jahr 2015 geschlossene
bestreitet. Als Konsequenz hat er die Iran-freund-
Atomabkommen beinhaltet erhebliche Chan-
liche Politik seines Vorgängers Obama komplett
cen für die deutsche Wirtschaft. Ursprüngliche
neu justiert: Wirtschaftssanktionen gegen den
Vertragspartner sind die Vereinigten Staaten,
Iran und dessen Handelspartner. Betroffen da-
Großbritannien, China, Russland, Frankreich,
von sind auch Unternehmen aus Ländern, die wie
Deutschland und die EU. Mit einem Handelsvolu-
Deutschland enge wirtschaftliche und politische
men von zuletzt 173 Milliarden Euro sind die USA
Verknüpfungen mit den USA pflegen.
der drittwichtigste Handelspartner Deutschlands; der Iran erreichte mit 3,4 Milliarden Euro
Die erste von zwei Sanktionswellen trat im
nicht einmal zwei Prozent dieses Volumens.
vergangenen August in Kraft, die zweite Welle begann am 7. November. Die Sanktionen werden
Zwar hat die Internationale Atomenergiebehör-
durch das Büro für die Kontrolle von Auslandsver-
de (IAEA) dem Iran bescheinigt, die Bedingungen
mögen, Office of Foreign Asset Control (OFAC), in
des Atomabkommens nicht verletzt zu haben.
Washington D.C. verhängt, das unter der Aufsicht
Dennoch gibt es US-Präsident Donald Trump
des US-Finanzministeriums steht.
zufolge Hinweise auf gravierendes iranisches Fehlverhalten. So bezichtigt er das Mullah-Re-
Die Sanktionen fallen in zwei Kategorien:
gime Quelle für Instabilität und Terror im Nahen Osten zu sein. Das Atomabkommen ist in seinen
Primäre Sanktionen richten sich gegen
Augen daher der „schlechteste Deal aller Zeiten“.
Institutionen mit sogenannten bösartigen
Zudem kritisiert er, dass der Iran immer noch Rake-
Absichten (zum Beispiel die iranischen Revolu-
tensysteme entwickelt und Israels Existenzrecht
tionsgarden).
6|18 DER Mittelstand. | Politik
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Drei Vorsichtsmaßnahmen müssen mittelständische Unternehmen beachten, wenn sie weiterhin in den Iran exportieren und das Risiko sie betreffender US-Sanktionen vermeiden wollen:
1. Mittelständler müssen sicherstellen, dass sie keine aus den USA stammenden Produkte in den Iran exportieren. Roh- und Zusatzstoffe dürfen ebenfalls nicht aus den USA stammen. Neu- und Umverpackungen US-amerikanischer Produkte für den Export in den Iran sind untersagt. Firmen, die dem zuwider handeln, werden auf eine vom US-Handelsministerium geführte Verbotsliste gesetzt.
2. Iranische Importeure dürfen nur dann beliefert werden, wenn sie nicht auf der OFAC-Liste der „Specially Designated Nationals“ beziehungsweise SDN-Liste stehen. Die SDN-Liste ist eine Zusammenfassung von Institutionen und Personen, mit denen Unternehmen keine Geschäfte tätigen dürfen, ohne Gefahr zu laufen, unter OFAC-Beobachtung gestellt zu werden. Die SDN-Liste ist auf der Webseite des US-Finanzministeriums abrufbar und sollte regelmäßig auf Aktualisierungen hin geprüft werden, da OFAC kontinuierlich neue Personen und Objekte aufnimmt. Unter folgendem Link können Sie die SDN-Liste abrufen: www.bvmw.info/sdn-list
3. Alle finanziellen Transaktionen müssen ohne Verwendung des US-Dollars erfolgen. Dies ist mit Abstand die größte Hürde, da die meisten Banken mit dem amerikanischen Finanzsystem verbunden sind und das Risiko von Sanktionierungen unbedingt vermeiden wollen.
Sekundäre Sanktionen richten sich gegen
Geschäfte mit dem Iran entscheiden, würden
Personen mit geschäftlichen Beziehungen zu
vor einer möglichen Verhängung von Sanktionen
dem genannten Kreis.
ein Unterlassungsschreiben von OFAC erhalten. Wenn es darum geht, unter den gegenwärtigen
Neben Unternehmen sind auch europäische
Umständen Geschäftsbeziehungen mit dem Iran
Banken, die den Zahlungsverkehr mit Geschäfts-
aufrecht zu erhalten, sind die deutschen KMU
partnern im Iran abwickeln, von Strafen durch die
nicht völlig ohne Optionen. Unverzichtbar ist
USA bedroht. Die EU will daher mit einer neuen
allerdings die Einhaltung aller rechtlichen Vorga-
Finanzinstitution die US-Sanktionen umgehen.
ben und Erfordernisse.
Mit Hilfe sogenannter „Special Purpose Vehicle“, die erst ab 2019 einsatzbereit sein werden, soll es
Foto: © Borna_Mir von www.fotolia.com
möglich sein, die Zahlungen abseits der üblichen, vom Dollar dominierten Finanzkanäle durchzuführen. Nach Angaben der EU-Außenbeauftrag-
Die USA haben Wirtschaftssanktionen gegenüber dem Iran und dessen Handelspartnern verhängt
ten Federica Mogherini soll es europäischen Un-
Mittelständler müssen Vorsichtsmaßnah-
ternehmen so ermöglicht werden, ihre Geschäfte
men beachten, wenn sie weiterhin in den
mit dem Land fortzusetzen.
Iran exportieren und US-Sanktionen vermeiden wollen
Generell sind alle Unternehmen, die ihr Iran-Ge-
Unternehmen, die ihr Iran-Geschäft
schäft nicht aufgeben wollen, gut beraten, genau
nicht aufgeben wollen, müssen abwägen,
abzuwägen, ob der Iran für sie größere Bedeu-
ob der Iran für sie größere Bedeutung hat
tung hat als die USA. Unternehmen, die sich für
als die USA
6|18 DER Mittelstand. | Politik
Dr. Hans-Jürgen Völz BVMW Chefvolkswirt hans-juergen.voelz@ bvmw.de
Wartungsarm und ökonomisch mit dem Lastenfahrrad von Binova.
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BVMW-Mitglied
Der BMW i3 ist das am meisten verkaufte E-Auto in Deutschland. BVMW-Mitglied (Stuttgart)
DeltaPort Logistik am Niederrhein: Binnenhäfen nehmen im Gesamtkonzept Mobilität eine Schlüsselrolle ein. BVMW-Mitglied
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
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Fotos: © Deltamport, BMW, Binova GmbH
Mittelstand und Mobilität Die steigenden Anforderungen an den Umweltschutz und die rasanten technischen Weiterentwicklungen läuten eine neue Ära der Mobilität ein. Trotz der Fahrverbote, die besonders die mittelständischen Betriebe hart treffen, bietet der Wandel auch eine Reihe von Chancen für etablierte und neugegründete Unternehmen. In unserem Themenschwerpunkt finden Sie Beiträge zu den Zukunftsfragen der Mobilität. Angesprochen werden dabei die Beeinträchtigungen der KMU durch Fahrverbote, der Elektromotor als alternativer Antrieb für Automobile, Carsharing und aktuelle Probleme bei Flugreisen. Im Fokus steht dabei, inwieweit Unternehmen von neuen Technologien profitieren können.
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
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Fahrverbote bedrohen den Mittelstand Im Februar gab das Bundesverwaltungsgericht Leipzig einer Klage der Deutschen Umwelthilfe statt und befand ein Dieselfahrverbot in deutschen Innenstädten generell für rechtens. Ein Urteil, das viele deutsche Mittelständler (be)trifft. Der innerstädtische Lieferverkehr ist mittel-
die Mobilität und in die Freiheit beruflicher Betä-
ständisch geprägt: Logistiker, Paketzusteller,
tigung. Es ist nicht einzusehen, dass unsere Hand-
Handwerker, sie alle müssen zur Baustelle, zum
werksbetriebe über enteignungsgleiche Fahr-
Kunden, zu anderen Unternehmen. Der klei-
verbote für die Fehler von Herstellern und Politik
ne Lieferwagen des Tischlers wie der Sattel-
haftbar gemacht werden“. Er fordert für die not-
schlepper für schweres Gerät eines Bauunter-
wendigen Dienste des Handwerks für Verbrau-
nehmens: fast alle Fahrzeuge dieser kleinen und
cher und Städte umfassende Ausnahmeregelun-
mittleren Unternehmen sind dieselgetrieben.
gen, denn „Heizkessel, Fensterglasscheiben oder
Drohende und bereits bestehende Fahrverbots-
sperrige Rohre lassen sich nicht auf dem Fahrrad
zonen wie in Hamburg und (geplant) in Stuttgart,
oder in der Bahn zum Kunden transportieren.“
Berlin, Frankfurt sowie Düsseldorf bedeuten
„„
und letztlich der Versorgungssicherheit in den
Kaum alternative Antriebstechnologien für die betroffenen Branchen
betroffenen Innenstädten.
Eine zügige Umstellung der betroffenen Fahr-
eine erhebliche Einschränkung der Betriebe
zeugflotten ist indes nicht absehbar: Rund 90
Fahrverbote f ür Dieselfahrzeuge sind ein faktisches Berufsverbot f ür kleine und mittlere Unternehmen. Mario Ohoven, Mittelstandspräsident
Prozent der Nutzfahrzeuge im Handwerk werden mit Diesel angetrieben. Fahrverbote, Dieselverbote gar, würden eine Nachfrage schaffen, die der Markt gar nicht bedienen könnte. Andere Aggregate wie Elektro, Gas oder Hybrid sind bislang erst für schwächer ausgelegte Fahrzeuge verfügbar, viele Firmen können ihren Fuhrpark daher gar nicht umstellen. In den von fast allen Branchen
Verbände schlagen Alarm
verwendeten höheren Gewichtsklassen besteht
„Sowohl die kleinen und mittleren Unterneh-
ein erhebliches Angebotsdefizit. Hinzu kommt,
men als auch die privaten Pkw-Halter dürfen
dass Unternehmer ihren Fuhrpark in gutem Glau-
weder für die Versäumnisse der Politik noch die
ben an die Zulässigkeit und (vor allem bei Diesel-
Machenschaften einiger Autohersteller haften.
fahrzeugen) an die lange Lebenszeit angeschafft
Fahrverbote für Dieselfahrzeuge sind ein fakti-
haben. Diese Investition wird nun zum wirtschaft-
sches Berufsverbot für kleine und mittlere Unter-
lichen Bumerang, da sich vor allem schwere Las-
nehmen, die es sich finanziell nicht leisten können,
tenfahrzeuge über ihre lange Nutzungsdauer nur
kurzfristig neue Fahrzeuge anzuschaffen“, so Mit-
langfristig amortisieren. Von Fahrverboten be-
telstandspräsident Mario Ohoven. Der BVMW
troffen wären auch neuwertige Euro 5-Fahrzeuge
fordert, dass Fahrzeugbesitzer kostenlos umfang-
von 2015 oder 2016 mit teils besseren Abgaswer-
reiche technische Nachrüstungen erhalten müs-
ten als aktuelle Euro 6-Fahrzeuge.
sen. Ähnlich äußert sich Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen
Investitionen für nichts?
Handwerks (ZDH), er lässt verlauten, Fahrverbo-
Thomas Puls, Senior Economist im Bereich Um-
te seien „massive Eingriffe in Eigentumsrechte, in
welt, Energie und Infrastruktur beim Institut der
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
35
deutschen Wirtschaft Köln, macht auf besonders
der Stelle so hoch ist.“ Zum Beispiel am vielzitier-
betroffene Unternehmen aufmerksam: die der
ten Beispiel Neckartor in Stuttgart: ein leichter
Baubranche. „Durch zunehmende Bautätigkeit in
Anstieg der Straße, eine Ampel und die Neigung
den Städten wachsen die transportierte Tonnage
aller Verkehrsteilnehmer, hier überdurchschnitt-
und die Verkehrsleistung. Das generiert einen Zu-
lich zu beschleunigen – an einer anderen Position
wachs an Verkehr mit schweren Nutzfahrzeugen.
würde die Station vielleicht nur die Hälfte der Sti-
Das sind überwiegend alte Fahrzeuge, denn sie
ckoxidbelastung messen. Vielleicht werden auch
halten lange.“ Er befürchtet bei einer Ausweitung
Tempolimit und Blitzer die Schadstoffe reduzie-
der Fahrverbote oder gar eines Dieselverbotes
ren. Klar ist: identische Ergebnisse von Messsta-
veritablen volkswirtschaftlichen Schaden. „Der
tionen in Hamburg und Stuttgart können unter-
Kauf neuer Nutzfahrzeuge ist teuer. Die Ertrags-
schiedliche Ursachen haben.
lage und die Investitionszyklen bei Mittelständlern geben in der Regel keine ungeplanten Mittel
Hier sieht Puls auch ein politisches Problem. Die
zur Investition in ein neues Nutzfahrzeug her.“
Zuständigkeit liegt bei den Städten, sie müssen
Das gilt gerade auch für den kleinen Handwerks-
sich die lokalen Problemstellen genau ansehen,
betrieb: „Die typische Handwerkerkategorie ist
Lösungen finden und die Interessen der lokalen
die Gewichtsklasse von drei bis fünf Tonnen, hier
KMU berücksichtigen. Politische Maßnahmen
sind 30 Prozent der Fahrzeuge älter als 15, die
hingegen, die den deutschen Mittelstand entlas-
Hälfte älter als zehn Jahre. Die fahren keine gro-
ten könnten, wie Ausnahmeregelungen, Abwrack-
ßen Strecken und werden lange gehalten.“
prämien, Förderungen etc., sind Bundessache.
Foto: © Riko Best von www.fotolia.com
Die auch vom ZDH geforderten Ausnahmere-
Unterschiedliche Gründe für die Schadstoffbelastung
gelungen hält Puls für nicht nachhaltig: „Weil die
Kritiker der drohenden Fahrverbote bezweifeln
verbindlich sind, sind sie nicht zielführend, denn
darüber hinaus die Objektivität der an den Mess-
sie hätten vor Gericht langfristig keinen Bestand.“
stationen erhobenen Daten über Stickoxid- und
Es kann tatsächlich auf eine Erneuerung der Fahr-
Feinstaubbelastung. Nur gering abweichende
zeugflotte hinauslaufen – mit den entsprechen-
Standorte der Stationen könnten schon gänzlich
den existenziellen Bedrohungen für Mittelständ-
andere Ergebnisse liefern. Thomas Puls weist dar-
ler. Eben weil die meisten Nutzfahrzeuge alt sind,
auf hin, dass im Grunde jeder Fall einzeln betrach-
werden sie auf dem Zweitmarkt keine Abnehmer
tet werden muss: „Die jeweiligen Messstellen
finden. Mittelständischen Unternehmen, die auf
erfassen immer Einzelwerte. Es sind lokale Fakto-
Mobilität und Transport angewiesen sind, stehen
ren, die dafür sorgen, dass die Belastung an genau
unsichere Zeiten bevor.
rechtlichen Vorgaben seit dem Leipziger Urteil
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor mittelstand@bvmw.de
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Sinn oder Unsinn? Das denken BVMW-Mitglieder über Diesel-Fahrverbote:
Jürgen Kirsten
Roland Fibich
Josef Glöckl
Geschäftsführer, Kirsten Sanitär
Leiter Einkauf / Qualitätsmanagement,
Geschäftsführer, aeris, Haar (Bayern)
Heizung Klempnerei GmbH,
Fritz Wiedemann & Sohn GmbH,
Chemnitz (Sachsen)
Wiesbaden (Hessen)
Im Handwerk wird ein Großteil der Leistungen vor Ort, beim Endkunden
In unserem Fuhrpark mit circa 50 Dieselfahrzeugen befinden sich noch
Wir betreiben eine Flotte von 17 Dieselfahrzeugen. Alle haben wir mit teurem Geld bezahlt und in dem guten Glauben gekauft, dass sie die
erbracht. Wir brauchen also flexible
etwa 60 Prozent der Euro 5-Norm,
Abgasnormen erfüllen. Wenn jetzt
Transportmittel mit hohem Nutzen.
sodass wir voraussichtlich ab Frühjahr
Dieselfahrverbote drohen und wir einige
Nun soll eine unserer Existenzgrund-
2019 in unseren Aktivitäten sehr stark
unserer Kunden nicht mehr mit dem
lagen von außen geordnet werden.
eingeschränkt werden. Da wir
Auto besuchen können, ist dies eine
Dem widerspreche ich persönlich
überwiegend für die öffentliche Hand
drastische Beeinträchtigung unserer
genauso wie einer möglichen,
tätig sind, und somit dem stetig
Geschäftstätigkeit. Wir fühlen uns zu
für meine Firma kostenpflichtigen,
wachsenden Wettbewerb ausgesetzt
Unrecht bestraft.“
Um- oder Nachrüstung.“
sind, können diese Zusatzkosten nicht beziehungsweise nur bedingt
Udo Adriany
Bodo Kuhnhenn
Geschäftsführender Gesellschafter, MehrTec GmbH,
Kuhnhenn & Kollegen, Nordhorn (Niedersachsen)
Müsch (Rheinland-Pfalz)
Dass die Umweltbelastung gesenkt werden muss, ist
Dieselfahrverbote sind eine weitere Belastung für
unstrittig. Aber das darf nicht völlig einseitig, von der
Handwerker, die aus den ländlichen Regionen kommen und in
deutschen Regierung gestützt, auf Kosten der deutschen
den Ballungsräumen Aufträge abwickeln. Außerdem führen sie
Autofahrer gehen.“
zu einem höheren Abgasausstoß, da Fahrzeuge Umwege fahren müssen, um die Verbotszonen zu umfahren.“
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Foto: © elcovalana von www.fotolia.com
weitergegeben werden.“
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Stuttgart: Fahrverbote vs. Kultur In Stuttgart fordern BVMW, Landesmusikrat und Tonkünstlerverband Ausnahmen von Fahrverboten, denn diese beeinträchtigen große Teile des regen Kulturlebens.
V. li.: Prof. Dr. Hermann Wilske (Landesmusikrat Baden-Württemberg), Cornelius Hauptmann (Deutscher Tonkünstlerverband) Dr. Ulrich Köppen (BVMW).
Hauptmann weist darauf hin, dass viele Musiker Vor wenigen Wochen freute sich Stuttgarts
aus Gründen der Sparsamkeit Dieselfahrzeuge
Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) über eine
fahren, nicht selten Kombis oder Kleintranspor-
besondere Auszeichnung der Neckarmetropole:
ter. Kontra-Bassisten, Cellisten, Schlagzeuger
Zum vierten Mal in Folge belegt Stuttgart den
und Harfenisten brauchen in der Regel etwas
Spitzenplatz als beste deutsche Kulturmetro-
größere Fahrzeuge. Gleiches gilt für Schlagzeu-
pole. Eine Studie des Hamburgischen Weltwirt-
ger oder für Rock- und Pop-Musiker, die Equip-
schaftsinstituts und der Privatbank Berenberg
ment transportieren müssen. „Sollte es ab 2019
zeigt zudem: In Stuttgart sind auch der Anteil
zu Fahrverboten in Stuttgart kommen, werden
der Beschäftigten sowie die Umsätze der Kul-
diese Musikerinnen und Musiker Probleme ha-
turwirtschaft pro Einwohner deutschlandweit
ben, ihre Instrumente zu den Konzertorten
am höchsten.
zu transportieren.“
Ab 2019 sollen aber in Stuttgart Fahrverbote gelten.
Landesmusikrat Prof. Dr. Hermann Wilske be-
Dagegen wehren sich der Deutsche Tonkünstler-
Kulturbetrieb aller betroffenen Städte kommen,
verband, der Landesmusikrat Baden-Württem-
in Einzelfällen auch die Berufsausübung unmög-
berg und der BVMW Baden-Württemberg. Der
lich werden.“
tont: „Hier würde es zu erheblichen Störungen im
Tonkünstlerverband spricht bundesweit für 9000 Künstler, der BVMW für über 650.000 Unterneh-
Cornelius Hauptmann: „Proben und Aufführun-
men und der Landesmusikrat für 80 Mitglieds-
gen von mehr als 50 Orchestern und Musikensem-
verbände mit 1,5 Millionen Mitgliedern allein in
bles und Musikvereinen und mehr als 150 Chören
Baden-Württemberg. Musiker, Schauspieler und
im Großraum Stuttgart wären beeinträchtigt.
andere Kulturschaffende sind meist ebenso Frei-
Dieses betrifft einige tausend Mitwirkende nebst
berufler wie Mitarbeiter kleinster, kleiner und
Hunderte Dirigentinnen und Dirigenten“
mittlerer Unternehmen.
Foto: © Sander
Um das Kulturleben mit Konzerten, Oper, TheaCornelius Hauptmann (Tonkünstlerverband) und
ter, Ballett, Tanztheater, Gastronomie, Kino und
Dr. Ulrich Köppen (BVMW) fordern entsprechen-
anderen Events nicht massiv zu gefährden und
de Ausnahmegenehmigungen von den drohenden
existenziell nicht zu bedrohen, erwarten die drei
Fahrverboten. Allein die Region Stuttgart zählt
Organisationen, dass zukünftige Dieselfahrver-
2,2 Millionen Einwohner und über 100.000 Un-
bote mit dem nötigen Augenmaß so geplant wer-
ternehmen. Rund 90 Prozent haben weniger als
den, damit alle Betroffenen weiterhin an kulturel-
20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mobil
len Veranstaltungen und beruflichen Aktivitäten
sein müssen.
teilnehmen können.
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Dr. Ulrich Köppen BVMW Pressesprecher Baden-Württemberg mittelstand@bvmw.de
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Autoindustrie – Gefahren und Chancen für Zulieferer Die Zulieferer bilden das Rückgrat der deutschen Automobilindustrie. Ein Großteil dieser Branche ist mittelständisch geprägt. Dazu zählen kleine und mittlere Betriebe mit einem Jahresumsatz von weniger als 500 Millionen Euro. Dies sind in Deutschland rund 90 Prozent aller Automobilzulieferer. Sie beschäftigten zusammen circa 300.000 Mitarbeiter. Die Dieselkrise und Fahrverbote stellen die Autoindustrie und mit ihr die Zulieferer vor große Herausforderungen. „DER Mittelstand.“ sprach mit Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie VDA, über Chancen und Risiken für den innovativen Mittelstand.
Die Dieselkrise rückt die E-Mobilität ins Blickfeld. Worauf müssen sich Zulieferer einstellen? Die Elektromobilität ist ein game changer. Vor wenigen Jahren noch wurden batterieelektrische Antriebe als Nischenprodukt angesehen. Mittlerweile rechnen wir damit, dass im Jahr 2025 ein Anteil von 15 bis 25 Prozent der Pkw-Flotte elektrifiziert sein wird. Für große und kleine Zulieferer ist das ein rasanter Wandel. Aber entsprechend ihrer Fächerstrategie setzt die deutsche Automobilindustrie nicht alles auf eine Karte. Neben den alternativen Antrieben optimieren wir auch den Verbrennungsmotor weiter. Und wir forschen an erdölunabhängigen E-Fuels; das sind CO2-neutrale Kraftstoffe, die auf Basis von erneuerbarem Strom hergestellt werden. Diese sind notwendig, Klaus Bräunig, Geschäftsführer VDA
um die EU-Klimaschutzziele des Verkehrssektors zu erreichen. Überdies ist der moderne Diesel
DER Mittelstand.: Welche Zulieferer werden
Teil der Lösung, nicht Teil des Problems. Denn er
mehr oder weniger Probleme haben, in Zukunft
ist bis zu 25 Prozent sparsamer im Verbrauch und
den Automobilherstellern zuzuarbeiten?
emittiert bis zu 15 Prozent weniger CO2 pro Kilo-
Klaus Bräunig: Je kleiner das Unternehmen und je
meter als ein vergleichbarer Benziner.
te oder allein auf den Verbrenner, desto größer ist
Welche anderen alternativen Antriebe können
die Herausforderung für den Zulieferer. Zugleich
sich durchsetzen?
gilt: kleine Unternehmen sind wendiger und fle-
Nur durch ein breites Spektrum an Antriebsarten
xibler als Konzerne. Wer das beherzt, macht sei-
wird es überhaupt möglich sein, die extrem am-
nen Weg. Auch neue Partnerschaften mit Unter-
bitionierten Klimaschutzziele Deutschlands und
nehmen außerhalb der klassisch-automobilen
der EU zu erreichen. Bis Ende dieses Jahrzehnts
Wertschöpfungskette können Erfolg bringen.
investieren deutsche Hersteller und Zuliefe-
Klar bleibt: ohne Zulieferer geht gar nichts.
rer insgesamt 40 Milliarden Euro in alternative
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Foto o.: © VDA
stärker die Ausrichtung auf Commodity-Produk-
39
„„
Bis Ende dieses Jahrzehnts investieren deutsche Hersteller und Zulieferer insgesamt 40 Milliarden Euro in alternative Antriebstechnologien.
Antriebstechnologien. Der Weg in die klimaneutrale Mobilität braucht alternative und synthetische Kraftstoffe, er braucht die Elektromobilität und die Brennstoffzelle. Deswegen sollte die Politik Rahmenbedingungen und Ziele setzen, aber nicht den Weg dahin technologisch vorschreiben. Quoten oder Technikverbote weisen den Weg in die wirtschaftliche, sozial- und
müssen verbessert werden. Wir brauchen Ant-
klimapolitische Sackgasse.
worten auf steigende Energiekosten in Deutschland. Und wir benötigen Antworten auf die
Müssen Zulieferer nicht generell umdenken, um
US-Steuerreform, da sie einen Standortnachteil
zukunftsfähig zu bleiben?
für Deutschland und Europa darstellt. Für Pkw
Elektromobilität und Digitalisierung zwingen
und Nutzfahrzeuge sollte die Politik realistische
Hersteller und Zulieferer, ihre Geschäftsmodel-
CO2-Ziele setzen, die für die Unternehmen und
le für die Zukunft zu überdenken. Auf der einen
ihre Mitarbeiter ohne existenzielle Risiken zu er-
Seite sind zusätzliche Kompetenzen gefragt –
reichen sind.
Thermomanagement etwa, Elektronik und Kompetenz rund um die Batterietechnologie. Auf der
Wie unterstützt der VDA mittelständische Zu-
anderen Seite muss der Verbrennungsmotor wei-
lieferer?
terentwickelt werden. Zulieferer mit Expertise in
Im Umbruch kann unsere Industrie einen klaren
den Schlüsseltechnologien haben alle Chancen,
Vorteil ausspielen: Sie ist wie kaum eine zweite
für etablierte und ganz neue Player unverzicht-
Branche mittelständisch geprägt. Gerade die Mit-
bare Technologiepartner zu sein. Auf der 67. IAA
telständler stehen mit ihren Innovationen, ihrem
Nutzfahrzeuge, aber auch schon auf der IAA Pkw
Tüftler- und Erfindergeist und ihrer regionalen
2017 haben die Zulieferer mit großem Selbst-
Verwurzelung für die globalen Erfolge unserer
bewusstsein Produkte vorgestellt, die konkre-
gesamten Branche. Der VDA ist mittlerweile auch
te Lösungen für den Weg zu einer nachhaltigen
eine Plattform für den Dialog zwischen der Auto-
Mobilität bieten.
mobilindustrie und Start-ups, die bahnbrechende Ideen zur Mobilität der Zukunft, zur effizienten
Was sind Ihre Forderungen an die Politik?
Logistik, Fertigung und Entwicklung haben. Wir
Sie muss die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie-
bieten Formate, um mit ihnen in den Dialog zu
standortes Deutschlands stärken! Die deutsche
kommen, sich auszutauschen und neue Konzepte
Automobilindustrie wird in diesem Jahr mit 11,2
kennenzulernen. Die Industrie ist im Wandel, wir
Millionen Pkw erstmals doppelt so viele Fahrzeu-
begleiten sie dabei.
ge im Ausland produzieren wie im Inland. Drei von vier Autos, die wir in Deutschland fertigen, gehen
Das Interview führte Bernd Ratmeyer
in den Export. Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung sind also eng mit dem freien Zugang zu den Märkten verknüpft. Deshalb sehen wir mit
Der moderne Diesel ist Teil der Lösung, nicht Teil des Problems
Sorge die zunehmenden protektionistischen Ten-
Quoten oder Technikverbote weisen den Weg in die wirtschaftliche,
denzen in wichtigen Regionen der Welt. Auch die
sozial- und klimapolitische Sackgasse
Rahmenbedingungen am Standort Deutschland
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Mobilität im Wandel
Transportdrohnen
liefern Pakete zukünftig autonom und zielgenau zum Kunden.
Klimawandel und eine überlastete Verkehrsinfrastruktur erfordern neue Mobilitäts- und Logistiklösungen – von der Brennstoffzelle über Lastenfahrräder bis zum Oberleitungs-Lkw. Ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Mobilitätswende ist die Digitalisierung.
Lastenfahrräder
bieten besonders in Städten eine flexible, günstige und staufreie Alternative für die Auslieferung von Waren.
Carsharing
Oberleitungs-Lkw
carsharing
ist auch für Unternehmen attraktiv: der Fuhrpark kann effizienter ausgelastet, die Kosten gesenkt und Fahrzeuge flexibel genutzt werden.
können Batterien während der Fahrt aufladen. Vorteil: hohe Reichweite, trotz kleiner Batterie.
Brennstoffzellenzüge
sorgen für klimaneutrale Mobilität auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken.
Der Mobilitäts- und Logistiksektor steht aufgrund zahlreicher neuer innovativer Lösungen vor grundlegenden Veränderungen. Die zwei großen Treiber dahinter sind die Begrenzung des Klimawandels und die Digitalisierung. Bedingt durch ein wachsendes Verkehrsaufkommen steigen die CO -Emissionen im Verkehrssektor wieder an. Diese ² Trends werden sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Für eine Begrenzung des Klimawandels auf unter zwei Grad muss die Mobilität zunehmend klimaneutral werden. Dafür muss der Anteil der Erneuerbaren Energien im Verkehrssektor, der 2016 bei lediglich 5,2 Prozent lag, deutlich gesteigert werden. Diese Herausforderungen bieten jedoch insbesondere für den Mittelstand enorme wirtschaftliche Möglichkeiten und Chancen. Fahrzeuge und Lkw werden zunehmend durch Elektrofahrzeuge mit Batterien und Brennstoffzellen ersetzt. Vor allem in den Städten werden zukünftig innovative Technologien wie Transportdrohnen und elektrifizierte Transportfahrräder zu einem neuen intelligenten Transportsystem vernetzt. Das Autonome Fahren ermöglicht neue autonome Transportlösungen und eine effizientere Nutzung der Arbeitszeit.
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Zum Geschäftstermin schnell und staufrei mit einem Flugtaxi, das könnte schon bald Realität werden.
Fahrzeit kann durch
Autonomes Fahren
zukünftig effizient genutzt werden. Teilautonomes Fahren ist schon heute möglich.
In Deutschland gibt es rund 13.500 (teil)öffentliche Ladepunkte für Elektroautos. Für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist ein weiterer Ausbau der Ladesäulen notwendig.
e
e
e
H
Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien ermöglicht einen klimaneutralen Betrieb von
Brennstoffzellen-Lkw
mit hoher Reichweite und kurzer Tankzeit.
Schiffe werden
noch vor allem mit Schweröl und Diesel betrieben – in der Regel ohne Abgasreinigung. Zukünftige klimafreundlichere Kraftstoffe sind Flüssigerdgas, Wasserstoff sowie direkte Nutzung der Windenergie.
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Stromer im Fuhrpark Immer mehr Unternehmen setzen auf Elektromobilität – wie das BVMW-Mitglied Jenaer Antriebstechnik, das bereits sechs Elektroautos in Betrieb hat. Der Einsatz der wartungsarmen Stromer ist kostengünstig und wird vielfältig gefördert. Wer Elektrofahrzeuge in seine Flotte integrieren will, kann sich auch beraten lassen, zum Beispiel vom BVMW-Partnerunternehmen emobicon. Bis 2030 sollen auf den Straßen der thüringi-
viduelle Antriebssysteme für die Elektronik- und
schen Universitätsstadt Jena mindestens 10.000
Halbleiterindustrie, für Lasertechnik und Auto-
Elektroautos unterwegs sein. Dieses ehrgeizige
matisierung, für die Medizin- und Pharmatechnik
Ziel hat das Projekt „Elektromobilität für Jena
sowie die Textil- und Druckindustrie.
gibt Partner aus der Wirtschaft – darunter der
Unsicherheit bei Restreichweite von unter 50 Kilometern
BVMW und die Jenaer Antriebstechnik (JAT), die
„Für den kleinen Werksverkehr nutzen wir zwei
auch Mitglied im BVMW ist. „Die JAT engagiert
elektrische Kleintransporter“, sagt JAT-Chef
sich dabei in der Arbeitsgruppe Elektromobilität
Preuß, „zwei Pkw sind personengebunden und
im gewerblichen Bereich“, sagt JAT-Geschäfts-
damit zur An- und Heimreise und für kürzere
führer Stephan Preuß. Neben der direkten Pro-
Dienstfahrten unterwegs.“ Ein kleiner E-Flitzer
jekt- und Öffentlichkeitsarbeit stehe vor allem
stehe im Fahrzeugpool zur Verfügung, und für
der Erfahrungsaustausch mit anderen Unterneh-
längere Reisen sei ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug
men im Vordergrund.
im Einsatz. „Die rein elektrischen Autos kom-
stehen. Auch die Stadt Jena macht mit, und es
men im Jahr auf eine Laufleistung von ungefähr „Das erste Elektroauto haben wir vor vier Jahren
10.000 Kilometern.“ In der Praxis benötige man
als Ersatz für einen Diesel im Kurzstreckentarif
etwas Erfahrung, um sich in einem Elektroauto
angeschafft, das war ein Kleinlieferwagen, der
mit einer Rest-Reichweite von unter 50 Kilome-
seitdem täglich im Einsatz war.“ Nach 36 Monaten
tern nicht unsicher zu fühlen.
Leasing sei er dann ohne einen Mangel zurückgegeben worden. „Inzwischen haben wir sechs Elek-
Als erste Jenaer Firma bietet die JAT ihren Mit-
troautos im Einsatz.“ Die Jenaer Antriebstechnik
arbeitern zudem geleaste Dienstfahrräder und
mit 160 Beschäftigten entwickelt und fertigt indi-
-Pedelecs an, die auch privat genutzt werden
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Foto: © Firstsignal von www.fotolia.com
2030“, hinter dem die örtlichen Stadtwerke
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können. „Dieses Fahrradleasing erfreut sich bei
tung oder um eine Ladeinfrastruktur unter Einbin-
der JAT wachsender Beliebtheit, weil zum Bei-
dung einer Photovoltaik-Anlage oder die Anschaf-
spiel ein teures Pedelec nicht mit einem Mal be-
fung geeigneter elektrischer Fahrzeuge geht.
zahlt werden muss, sondern über 36 Monate per Gehaltseinbehalt abgezahlt wird.“ Dabei ergebe
„Da zurzeit eine für Langstreckenfahrten von
sich ein Steuervorteil, der sich ähnlich wie beim
Lkw geeignete Schnellladeinfrastruktur noch
Dienstwagenprivileg auswirke. „Ärgerlich war
nicht vorhanden ist, bietet sich Elektromobilität
im vergangenen Jahr allerdings ein Entscheid der
momentan eher für den Verkehr mit Lieferfahr-
Finanzämter, der den Restwert nach drei Jahren
zeugen innerhalb eines Radius’ von rund 100 Ki-
von 10 auf 40 Prozent angehoben hat, das war un-
lometern an“, sagt Stefan Blome. Der Standort
seren Mitarbeitern mit laufenden Verträgen nicht
eines Unternehmens spiele keine Rolle, so der
zu vermitteln.“ Da sprang das Unternehmen ein,
emobicon-Chef, denn Strom gebe es überall.
das dann die steuerlichen Abgaben übernahm. JAT-Geschäftsführer Preuß: „Auch Anstand ist
Förderung ist meist einzelfallabhängig
manchmal steuerpflichtig.“ Wer weder mit Fahr-
Elektrofahrzeuge seien zwar in der Anschaffung
rad noch mit Auto zur Arbeit kommt, erhält in
teurer als Verbrenner, aber im laufenden Be-
Kooperation mit dem örtlichen Nahverkehr ein
trieb in der Regel erheblich günstiger. „Sie sind
Job-Ticket. „Einen Monat Bus- und Bahn-Fahren
verschleiß- und wartungsarm, es entfällt die
kostet unsere Mitarbeiter dann nur zehn Euro.“
Kfz-Steuer, und in immer mehr Städten dürfen
Foto: © RioPatuca Images von www.fotolia.com
Elektroautos kostenfrei parken.“ Ein Beispiel: für
Beratung für Elektromobilisierung des Fuhrparks
einen Smart mit Verbrennungsmotor fallen in
Wenn ein Unternehmen seinen Fuhrpark elekt-
für einen Smart EQ electric nur 18.230 Euro. „Das
romobilisieren will, kann es sich von BVMW-Mit-
haben wir für die Smarts eines Pflegedienstes
glied emobicon im sauerländischen Sundern bera-
ausgerechnet, dem wir zur e-Mobilität verholfen
ten lassen. „Wir unterstützen bei der Umstellung,
haben.“ Alle Anträge auf Fördermittel, die sein
bei der Beantragung von Fördermitteln, bei der
Team für diesen Pflegedienst stellte, wurden be-
Realisierung einer Ladeinfrastruktur und beim
willigt. „Da sind immerhin fast 175.000 Euro zu-
Handling mit elektrischen Fahrzeugen“, sagt emo-
gesagt worden“, so Stefan Blome.
fünf Jahren Gesamtkosten von 23.824 Euro an,
bicon-Geschäftsführer Stefan Blome. „In einem ersten Gespräch ermitteln wir die Wünsche und
Für die Förderung gibt es ganz unterschiedliche
Bedürfnisse unserer Kunden, analysieren die Ge-
Möglichkeiten, weiß der emobicon-Geschäfts-
gebenheiten vor Ort und entwickeln ein Konzept
führer. „So kann beispielsweise eine Kommune
zur Umsetzung der Kundenwünsche.“ Egal, ob es
oder ein Energieversorger eine Förderung aus-
dabei um den Erwerb einer einzelnen Ladeeinrich-
loben oder ein Bundesland für bestimmte Fahrzeugarten oder Berufsgruppen, aber auch der Bund schafft Anreize, das ist meist einzelfallabhängig.“ Es gehöre zu seinem Job, diese Möglichkeiten zu finden und zu bewerten. Schließlich sei man schon seit fünf Jahren elektromobil und habe fast 200.000 rein elektrische Kilometer zurückgelegt. „Das ist ein wertvoller Erfahrungsschatz, den selbstverständlich auch unsere Kunden nutzen können.“
Elektroautos sind verschleiß- und wartungsarm Sie sind im laufenden Betrieb viel günstiger als Verbrenner Zur Steuerfreiheit kommen noch diverse Fördermittel hinzu Der Standort spielt keine Rolle
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Almut Friederike Kaspar Journalistin mittelstand@bvmw.de
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E-Mobilität auf dem Vormarsch Die Diskussion über Fahrverbote in Städten verunsichert viele Gewerbetreibende. Sie fürchten um ihre Existenz. Zunehmend bilden jedoch Elektrofahrzeuge eine praktikable Alternative. Egal, ob Bäcker oder Malermeister, Dachdecker
Elektrolieferwagen. Dies lässt weitere Hoffnung
oder Elektriker – Dieselfahrzeuge sind für vie-
aufkommen, dass in den nächsten Jahren ins-
le Handwerker ein scheinbar unverzichtbares
besondere in der Klasse der Kleintransporter
Werkzeug zum Transport von Personal, Waren
ein größeres Angebot auf den Markt kommt.
und Ausrüstung. Die emissionsarme Alternative
Der e-Crafter von VW kann ab sofort bestellt
zu Dieselfahrzeugen stellen Elektrofahrzeuge
werden, der Ford Transit Custom PHEV und der
dar. Sie gelten als wichtiger Baustein auf dem
Mercedes eSprinter sollen im nächsten Jahr ver-
Weg zu einer Mobilität, die klimafreundlich ist,
fügbar sein.
die Umwelt schont und die Lebensqualität in
Reichweite bis 270 Kilometer
Städten erhöht.
Elektrolieferwagen werden serienreif
gekündigten Fahrzeuge sind ausreichend für
Das Argument, dass keine leichten Nutzfahrzeu-
den gewerblichen Einsatz. Der Citroën Berlingo
ge für den gewerblichen Einsatz verfügbar sind,
und der Peugeot Partner erreichen im Norm-
ist so gut wie überholt. Mit dem Citroën Berlingo,
zyklus 170 Kilometer, der Nissan e-NV200 und
dem Nissan e-NV200, dem Peugeot Partner, dem
der Renault Kangoo sogar 270 Kilometer. Der
Renault Kangoo und nicht zuletzt dem Street-
Streetscooter Work fällt mit 50 bis 80 Kilome-
scooter Work sind schon eine Reihe von Serien-
tern leicht ab, entspricht aber dem Einsatzzweck
fahrzeugen erhältlich, die einen Teil des Bedarfs
von Paketdiensten.
der vielen Gewerbetreibenden abdecken können. Die Diskussion um Dieselfahrverbote in
Für den gewerblichen Einsatz sind 120 Kilometer
Städten hat auch die Autohersteller aufgerüttelt.
häufig mehr als ausreichend. In Untersuchungen
Auf der IAA präsentierten sie jetzt ihre ersten
des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
Elektrolieferwagen werden serienreif SERIENFAHRZEUGE FÜR DEN GEWERBLICHEN GEBRAUCH
Citroën Berlingo
NEU: e-Crafter (VW) Streetscooter Work
Renault Kangoo
Nissan e-NV200
Peugeot Partner
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Ø GEWERBL. EINSATZ
120 Kilometer
Foto: © candy1812 Images von www.fotolia.com
Auch die Reichweiten der verfügbaren und an-
(DLR) und anderer Forschungseinrichtungen haben beispielsweise 73 Prozent der Pflegedienste angegeben, dass alle ihre Tagestouren kürzer als 100 Kilometer sind. Die Nutzfahrzeugsparte von VW führte im Vorfeld der e-Crafter-Entwicklung eine Mobilitätsanalyse durch um zu ermitteln, wie viele Kilometer Handwerksbetriebe, Paketzustel-
45
„„
Gewerbetreibende können derzeit von staatlicher Unterstützung beim Kauf eines Elektrofahrzeugs profitieren.
ler, Shuttledienste oder Einzelhändler am Tag tatsächlich zurücklegen. Sie werteten über 210.000 Fahrprofile von mehr als 1.500 Kunden aus und
zeugs profitieren: Neben Kaufprämien wird auch
kamen zu dem Ergebnis, dass das Gros der Fahrer
die Installation der Ladeinfrastruktur am Be-
mit einem Transporter täglich zwischen 70 und
triebsstandort finanziell unterstützt. Um den Ein-
100 Kilometern fährt.
satz von Elektrofahrzeugen klug vorzubereiten,
Wartungskosten bis zu 80 Prozent günstiger
Gewappnet mit Informationen und ersten Er-
Im Vergleich der Anschaffungspreise sind Elekt-
fahrungen beim Einsatz von Elektrofahrzeugen
rofahrzeuge zwar noch teurer als Fahrzeuge mit
braucht der Mittelstand keine Angst vor Fahr-
Dieselmotor, aber sie weisen zum Teil deutlich
verboten zu haben. Er wird auch morgen Kun-
geringere Betriebskosten auf. Die Deutsche Post
den zuverlässig mit Dienstleistungen und Waren
DHL Group gibt an, dass die Kosten für Wartung
versorgen können, wenn er schon heute erste
und Verschleiß der mittlerweile 8.000 eingesetz-
Schritte in Richtung Elektromobilität geht. Die
ten Streetscooter um 60 bis 80 Prozent geringer
Unternehmer sollten insbesondere die Vorteile
sind als bei ihren konventionellen Fahrzeugen. Im
von gemischten Flotten nutzen, um die schritt-
Vollkostenvergleich sind Elektrofahrzeuge viel-
weise Umstellung auf umweltfreundlichere Fahr-
fach günstiger im Einsatz.
zeuge anzustoßen.
Staatliche Förderung Gewerbetreibende können derzeit von staatlicher Unterstützung beim Kauf eines Elektrofahr-
REICHWEITEN
coot e
r Wo
rk
80 km
Stree ts
170 km Citro ë Peug n Berling eot P o artne r
270 km Nissa n Rena e-NV20 0 ult K ango o
Foto: © ALDECAstudio von www.fotolia.com
ist die Kenntnis der Einsatzmuster notwendig.
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Dr. Jens Klauenberg Projektleiter DLR Institut für Verkehrsforschung www.dlr.de/vf
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Mobilität von morgen Digitales Marketing ist vielfältig und erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt. Besonders komplex ist die Vermarktung von spezifischen Dienstleistungen. Wie es trotzdem gelingen kann, zeigt ein Praxisprojekt mit dem ADAC Berlin/Brandenburg. rungspunkte aller Zielgruppen mit den Angeboten? Was sind die unique selling points (USP) der angebotenen Dienstleistungen? Wie und worüber erfolgt die Kundenansprache bislang?
Innovative Szenarien identifizieren … Das Projekt begann im Herbst 2017. Das Expertenteam von _Gemeinsam digital führte Interviews mit der Geschäftsführung sowie den verschiedenen Zielgruppen und erfasste die
„ Die digitale Transformation stellt uns alle vor neue
unterschiedlichen Bedürfnisse. Schnell wurde deutlich, dass sich diese insbesondere auf die
Herausforderungen. Wir freuen uns über die qualifizierte
Bereiche „Reisen“ und „Versicherungen“ be-
Unterstützung durch _Gemeinsam digital, die uns durch einen
schränken. Anschließend leitete das Experten-
interaktiven Perspektivwechsel ermöglicht, unsere Angebote
team Nutzermodelle ab, um die Schmerzpunk-
aus Sicht unserer Mitglieder und Kunden zu denken und zu
te der einzelnen Zielgruppen darzustellen.
analysieren. Auf dieser Basis sollen neue Wege geschaffen werden, um unseren Service zeitgemäß auf allen Kanälen auszubauen und
… und Lösungsansätze entwickeln
Arbeitsprozesse zu optimieren.“
Basierend auf den Ergebnissen, wurden in zahl-
Dorette König, Geschäftsführerin ADAC Berlin-Brandenburg e. V.
reichen Workshops mit dem Team des ADAC verschiedene Lösungsansätze und Kommunikationsstrategien entwickelt. Ein Vorteil dabei
Klassische Automobiltradition, regionaler Mo-
war, dass diese mittels Design-Thinking-Me-
torsport und touristische Beratung: die An-
thoden stetig weiterentwickelt werden konn-
gebote des ADAC Berlin/Brandenburg sind
ten. Schnell stellte sich heraus, dass bislang
vielfältig. Umso schwieriger ist es, für die ver-
zahlreiche Potenziale der Kundenkommunika-
schiedenen Kundensegmente die richtige An-
tion nicht ausgeschöpft wurden.
sent in den Medien ist, konnte die Zielgruppe,
Im Ergebnis wurden für die einzelnen Zielgrup-
insbesondere jüngere Menschen, nicht mehr
pen Ideen generiert und nutzerspezifische Pro-
erreicht werden. Die vielen medialen Auftrit-
totypen entwickelt, die die Kommunikations-
te wurden als irreführend empfunden, und die
bedürfnisse des ADAC abbilden. So konnte
Anzahl der Neumitgliedschaften stagniert.
eine detaillierte Roadmap der zielgruppenspezifischen Ansprache entworfen werden, die das
Kjell Schneider BVMW Projektmanagement Verbandskooperationen und Projekte kjell.schneider@bvmw.de
Bedarfsorientiert kommunizieren
Unternehmen nun umsetzt.
Dabei ist besonders für Mittelständler, die verschiedene Leistungen für eine breite Zielgruppe anbieten, eine spezifische Kundenansprache essentiell. Oftmals kann dabei ein Perspektivwechsel Abhilfe schaffen. Wo liegen Berüh-
Mehr zu diesem und weiteren Projekten finden Sie unter: www.bvmw.info/ zielgruppe-erreichen
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Foto: © Dan Race von www.fotolia.com
sprache zu finden. Obwohl der ADAC sehr prä-
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Aus Carsharing wird Mobility Sharing Sowohl Carsharing als auch E-Autos sind bislang keine Massenprodukte. Erst die Vernetzung einer modernen Fahrzeugflotte mit Methoden der künstlichen Intelligenz schafft den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität.
Für den Imagewandel bei der Hardware, den
wird es nicht nur um vernetzte Flotten gehen,
Autos, hat Elon Musk von Tesla gesorgt. Plötzlich
sondern deren Fahrzeuge werden sich außer-
sind Elektroautos begehrenswert und ein Status-
dem autonom bewegen. Dadurch erreichen die
symbol. Für moderne Mobilitätslösungen gilt es
Fahrzeuge
nun, die Hardware mit entsprechend flexiblen
grad und schenken den Nutzern Zeit. Denn Zeit
Services zu verbinden. Im Ergebnis wird der we-
am Steuer wird einigen als Hobby Spaß bereiten,
nig nachhaltige private Besitz von Fahrzeugen vor
aber in Alltagssituationen nicht mehr als normal
allem in Großstädten weniger attraktiv erschei-
betrachtet werden.
einen noch höheren Auslastungs-
nen. Dies gilt, solange die Attraktivität und die Verfügbarkeit des idealen Mobilitätsangebots für jede Situation im Privat- und Berufsleben steigen.
Künstliche Intelligenz ermöglicht die optimale Auslastung Um die Komplexität einer derartig skalierbaren
Mobilitätsnetze stellen für jede Situation das passende Fahrzeug bereit
Plattform zu bewältigen, ist ein sehr leistungsfä-
Der Anspruch an moderne Flottenmanager ist
thoden der künstlichen Intelligenz (KI) arbeitet.
higes Datenmanagement notwendig, das mit Me-
Foto: © Flamingo Images von www.fotolia.com
es, die unterschiedlichsten Angebote zu verbinden: Autos, E-Bikes, Elektroroller, Fahrräder und
AZOWO in Biberach trägt hierzu langfristig eine
Fahrzeuge mit spezieller Ausstattung gehören
Serviceleistung bei, die die Vorteile von KI und
in Zukunft zum gemeinsam genutzten Fuhrpark.
Data Management so einsetzt, dass Millionen
Das ist das Fundament des zukünftigen Mobili-
von Menschen die Mobilitätsangebote nutzen
ty Sharing. Als nächstes wird die diversifizierte
können und dabei immer die mathematisch op-
Flotte mit allen gewünschten Finanzierungs- und
timale Auslastung erzielt wird. Auch wenn der
Nutzungsmöglichkeiten verknüpft, also verschie-
Dienstwagen als Statussymbol noch nicht aus-
denen Leasingangeboten sowie Lang- und Kurz-
gedient hat, so wird es in Zukunft einen gewissen
miete mittels Chipkarte und App.
Stolz geben, einer Community anzugehören, die ein besonders gutes Mobilitätskonzept anbietet.
Abschließend kommt der Netzwerkgedanke ins
Mitarbeiter, die schnell und kostengünstig nicht
Spiel: Unternehmen, Kommunen, Universitäten,
nur einen Umzugswagen, sondern auch mal ein
die Anbieter des öffentlichen Nahverkehrs und
Cabrio für das Wochenende mieten können,
Organisationen vernetzen ihre Flotten auf einer
werden das Mobilitätsangebot ihres Unter-
übergeordneten Plattform, die jedem erdenkli-
nehmens zu schätzen wissen. Wie eine gute
chen Nutzungsszenario gerecht wird. In Zukunft
Clubmitgliedschaft.
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Peter Jegutzki Gründer AZOWO BVMW-Mitglied www.azowo.com
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Steuern auf den Punkt Firmenwagen im Steuerrecht Ein Dauerthema in der Betriebsprüfung ist die
dass der monatliche Vorteil pauschal mit ein
steuerliche Behandlung von Firmenwagen, die
Prozent des Listenpreises zum Tag der Erstzu-
mittlerweile fast zwei Drittel der Pkw-Neuzu-
lassung bewertet werden kann. Dies gilt auch
lassungen ausmachen. Die Finanzgerichtsbar-
für gebrauchte oder geleaste Pkw. Es ist ein
keit hat zugunsten des Steuerpflichtigen ent-
Zuschlag von 0,03 Prozent des Listenpreises
schieden, dass Arbeitnehmer selbst getragene
für jeden Entfernungskilometer zwischen Woh-
Pkw-Kosten steuermindernd ansetzen können.
nung und Arbeitsstätte pro Monat hinzuzuad-
„„
dieren, sofern der Pkw auch für Fahrten zwi-
Die Höhe des Vorteils ist entweder nach der 1%-Regelung oder nach der Fahrtenbuchmethode zu berechnen.
schen Wohnung und Arbeitsstätte verwendet werden kann.
Geldwerter Vorteil ist um Eigenleistung zu mindern In der Praxis ist es nicht unüblich, dass der Arbeitnehmer als Gegenleistung für die einge-
Die Überlassung eines betrieblichen Pkw durch
zu den Anschaffungskosten des Pkw leistet oder
den Arbeitgeber an den Arbeitnehmer für des-
an den laufenden Kosten beteiligt wird. Denkbar
sen Privatnutzung begründet einen geldwerten
ist, dass der Arbeitnehmer ein Nutzungsentgelt
Vorteil, der beim Arbeitnehmer als Arbeitslohn
an den Arbeitgeber entrichten muss oder laufen-
steuerpflichtig ist. Die Höhe des Vorteils ist
de Betriebskosten, wie zum Beispiel Tankrech-
entweder nach der 1%-Regelung oder nach der
nungen oder Versicherungsaufwendungen, aus
Fahrtenbuchmethode zu berechnen.
eigener Tasche bezahlt.
Fahrtenbuchmethode
Der Bundesfinanzhof hat nun entscheiden, dass
Durch ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch lässt
unabhängig davon, ob die Fahrtenbuchmetho-
sich der Anteil der privat veranlassten sowie der
de oder die 1%-Regelung angewendet wird, die
Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte
Eigenleistung des Arbeitnehmers den zu ver-
für das Kalenderjahr nachvollziehbar dokumen-
steuernden Vorteil mindert (Aktenzeichen VI R
tieren. Der zu versteuernde Vorteil berechnet
49/14 und VI R 2/15).
sich durch Multiplikation der jährlichen Gesamtkosten des Pkw mit dem Anteil für private Fahr-
Im Falle einer Zuzahlung zu den Anschaffungs-
ten sowie der Fahrten zwischen Wohnung und
kosten ist diese auf die Nutzungsdauer zu ver-
Arbeitsstätte. Zu den Gesamtkosten rechnen
teilen. Voraussetzung für die Anrechnung der
insbesondere die Kosten für Kraftstoff, Werk-
Eigenleistung ist, dass der Arbeitnehmer die
Dr. Sebastian Krauß Steuerberater, Fachberater für Internationales Steuerrecht, SteuerbüroKrauß BVMW-Mitglied
stattaufenthalte und Versicherung sowie Steu-
selbst getragenen Kosten im Einzelnen nachwei-
ern, Abschreibungen und Leasingzahlungen.
sen kann. Somit reduziert sich der zu versteu-
1%-Regelung
die Eigenleistungen des Arbeitnehmers den zu
www.steuerbuerokrauss.de
Vereinfachungshalber gestattet der Gesetzge-
versteuernden Vorteil, bleibt der übersteigende
ber als Alternative zur Fahrtenbuchmethode,
Betrag jedoch ohne steuerliche Auswirkung.
ernde Vorteil auf bis zu null Euro. Übersteigen
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Foto: © Draft_Lion_Studio – www.istock.com
räumte Privatnutzung eine einmalige Zuzahlung
„Mit Geld allein gewinne ich keine Talente!" Pino Almeida, Geschäftsführer der Bit Projects GmbH, eine der führenden Webvideo-Produktionsfirmen
Gesundheitsförderung ist ein Erfolgsfaktor. Arbeitnehmer schauen heutzutage nicht nur auf das Gehalt: Gewinnen Sie neue Teamplayer mit Gesundheitsaktionen am Arbeitsplatz und motivieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. DAK Business Consulting bietet Ihnen individuelle, maßgeschneiderte Gesundheitskonzepte. Lassen Sie sich jetzt kostenlosen beraten: www.dak-vorteile.de/arbeitgeber
Der e.GO Life soll einen Verkaufspreis von unter 16.000 Euro haben.
50
E-Autos für jedermann Aus Aachen kommt demnächst eine neue Generation von Elektroautos. Bis Ende des Jahres sollen die ersten e.GO Life vom Band rollen. Mit einem Kaufpreis von unter 16.000 Euro möchte Start-up-Professor Dr. Günther Schuh die Mobilität in den Städten revolutionieren. DER Mittelstand. sprach mit ihm über seine Pläne.
Ich glaube ehrlich, die Begeisterung für das Thema Elektromobilität ist bereits vorhanden. Was bislang fehlt, sind die passenden Fahrzeugangebote. Die Menschen suchen nach Lösungen. In dem Moment, in dem ich ihnen eine Alternative bieten kann, die nicht per se deutlich mehr, sondern faktisch eher etwas weniger kostet als das Betreiben des bisherigen Autos, eröffnen sich
Herr Prof. Dr. Schuh, Sie sagen, E-Autos zu pro-
hier neue Möglichkeiten. Wir haben schon die
duzieren, sei nicht schwer. Die Kunst bestehe
Hoffnung zeigen zu können, dass es einen Mas-
darin, sie günstig zu bauen. Verraten Sie uns
senmarkt gibt, den wir dann übrigens gar nicht
Ihr Geheimnis?
alleine bedienen könnten. Im Bereich der Stadt-
Prof. Dr. Schuh: Wir haben den niedrigen Preis
und Cityfahrzeuge gehen wir in Deutschland von
als unser oberstes Ziel gesetzt. So fährt unser
einem Bedarf von rund 400.000 Neufahrzeugen
e.GO Life mit einem kleinen Motor und einer
pro Jahr in den nächsten zehn Jahren aus. Wir
kleinen Batterie, angepasst und ausreichend für
selbst könnten mit unserem ersten Werk aller-
den Stadtverkehr. Weiterhin haben wir einen aus
dings lediglich bis zu 30.000 Fahrzeuge beisteu-
Aluprofilen gefertigten Rahmen entwickelt. Die
ern. In dem Segment wäre also noch Platz für
Karosserie der etablierten Automobilhersteller
andere Anbieter.
aus Freiformteilen in selbsttragenden Chassis erProf. Dr. Günther Schuh, CEO der e.GO Mobile AG
fordern sehr teure Werkzeuge und werden erst
Generell gefragt: Glauben Sie, dass die von der
mit großen Stückzahlen wirtschaftlich herstell-
„Nationalen Plattform Elektromobilität“ vorge-
bar. Der Rahmen wird mit Thermoplast-Teilen
gebene Prognose von einer Million E-Autos in
beplankt. Diese kommen durchgefärbt in der
2022 eingehalten werden kann, und was muss
Farbe, in der Sie sie bestellen. Damit sparen wir
die Politik tun (oder unterlassen), um dieses Ziel
uns die komplette Lackiererei. Eine weitere große
tatsächlich zu erreichen?
Kostenersparnis erreichen wir dadurch, dass wir
Neue automobile Märkte entwickeln sich nur
geringe Entwicklungskosten haben. Wir greifen
langsam, erst recht, wenn man sein Nutzerver-
einfach auf Teile zurück, die die etablierte Auto-
halten etwas verändern muss, und auch, weil es
industrie frei auf den Markt gestellt hat.
für viele Kunden eine große Investition ist. Bis 2022 sollten wir aber das Ziel der Bundeskanz-
Ein kleiner, wendiger Stadtflitzer ist doch eher
lerin erreichen, insbesondere wenn andere Play-
etwas für Käufer, die sich ein Zweitauto leisten
er die Chance der neuen Mobilität ergreifen. So
können. Wie beurteilen Sie die Marktchancen
könnten Immobiliengesellschaften mit größeren
für Ihr Produkt?
Mehrfamilienhäusern ihren Mietern kleinere
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Sharing-Flotten zur Verfügung stellen und damit ihren ökologischen Fußabdruck verbessern, die Lebensqualität aller Anwohner erhöhen und den Parkplatzbedarf reduzieren. Arbeitgeber im städtischen Bereich könnten ihren Mitarbeitern fürs
51
„„
Ich glaube, die Begeisterung f ür das Thema Elektromobilität ist bereits vorhanden.
Pendeln zur Arbeit elektrische Kleinwagen als Lohnbestandteil einschließlich Lademöglichkeit auf dem Firmenparkplatz zur Verfügung stellen.
Zukunft ein weiteres Fahrzeug anzubieten, das auch für Familien mit vielen Kindern oder Klein-
Verraten Sie uns zum Schluss etwas über Ihre
kindern mit Kinderwagen tauglich sein wird. Der
weiteren Pläne. Wollen Sie künftig auch andere
Hauptantrieb wird hier ein elektrisch betriebener
E-Autos produzieren?
Motor mit einer kleinen Batterie sein, der durch
Wir arbeiten gerade an dem „e.GO Mover“, einen
einen Reichweitenverlängerer mit Brennstoffzel-
ÖPNV-fähigen Kleinbus, der 2019 auf die Stra-
le ergänzt wird.
ßen kommt. Hierfür haben wir ein Joint Venture mit ZF geschlossen. Außerdem planen wir, in
Das Interview führte Rotger Kindermann.
Die e.GO Mobile AG ist eine Ausgründung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Chef des jungen Unternehmens ist Prof. Dr. Günther Schuh, ein Wissenschaftler, der unternehmerischen Spürsinn hat. Schuh ist Experte in Produktionstechnik. Er legte als CEO des Startups sein Meisterstück vor, mit dem er große Automobilhersteller herausfordert. Mit dem e.GO Life, gebaut in Aachen, will Günther Schuh die Innenstädte „elektrifizieren“.
www.e-go-mobile.com • www.wzl.rwth-aachen.de
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6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
|
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52
Was tun gegen das Flugchaos? 2018 ist das Jahr der Flugausfälle und Verspätungen. Leidtragende der schwachen Infrastruktur am Boden und in der Luft sind dabei viele Millionen Fluggäste, darunter hunderttausende Geschäftsreisende. Doch was kann und muss gegen das Flugchaos unternommen werden?
„Fluggäste haben sich zu Recht daran gewöhnt,
Systempartnern wie Flughäfen und Flugsicherun-
dass Fliegen angenehm und unkompliziert ist. Das
gen über die Gebühren sprechen.“
muss auch in Zukunft so bleiben“, lautet ein Ver-
„„
sprechen der Branche. Nur ist es damit nicht weit
Ziemlich heftig erwischte es 2018 unzählige Pas-
her. Von Komfort kann kaum geredet werden.
sagiere von Eurowings. Verspätungen sogar von
Das erfahren vor allem auch die Vielflieger, die
mehr als 24 Stunden wurden gleich mehrfach
von ihren Firmen auf die Reise geschickt werden.
registriert. Die Folge: Insbesondere durch Ein-
Ihre Zeitpläne verkommen schon seit Ende 2017
malkosten von 170 Millionen Euro für den Ab-
regelmäßig zur Makulatur.
schluss der Integration von Teilen der ehemaligen Air Berlin sowie zusätzlichen Kosten für Flugver-
Die Passagierzahlen werden sich weltweit bis 2035 nahezu verdoppeln.
spätungen und Ausfälle ist das Ergebnis von Eurowings in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 210 Millionen auf minus 65 Millionen Euro zurückgegangen. Laut dem Fluggasthelfer-Portal AirHelp schulden
Konzernweit meldete allein die Lufthansa bis
Fluggesellschaften Flugreisenden in Deutschland
Anfang Oktober 2018 etwa 18.000 Flugausfäl-
insgesamt rund 823 Millionen Euro aufgrund von
le. „Das entspricht einer zweiwöchigen Schlie-
Flugproblemen, die die Airlines selbst verursacht
ßung unseres größten Drehkreuzes in Frank-
haben. Im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr
furt“, sagt Vorstandsmitglied Harry Hohmeister.
2017 gab es in 2018 allein mehr als doppelt so vie-
Rechnerisch wären das pro Tag bislang mehr als
le Flugausfälle in Deutschland.
60 gestrichene Verbindungen. Zusätzlich habe es zahlreiche Verspätungen gegeben, die dazu führ-
Zu den Gründen für die vielen Probleme zählt
ten, dass Passagiere ihre Anschlussflüge nicht er-
Laura Kauczynski, Expertin für Fluggastrechte
reichen konnten. Ein Großteil der Ursachen für
von AirHelp, neben den vielen Streiks die Tat-
Ausfälle und Verspätungen liege nicht bei den
sache, dass sich einige Fluggesellschaften im
Airlines, sondern an anderer Stelle – zum Beispiel
Nachgang der Air Berlin-Pleite im großen Stil die
bei der Flugsicherung, den Sicherheitskontrollen
vakant gewordenen Start- und Landerechte an
oder der Gepäckbeförderung, so Hohmeister
Flughäfen (Slots) gesichert haben – selbst wenn
weiter. Und der Vorstand fordert eine gerech-
die nötigen Maschinen zur Nutzung nicht vor-
tere Aufteilung der Verspätungskosten inner-
handen waren. Da aufgrund der hohen Nachfrage
halb der Branche: „Wir werden auch mit unseren
an Flugzeugen jedoch das Angebot an gebrauch-
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
53
Bis Anfang Oktober 2018 etwa 18.000 Flugausfälle bei der Lufthansa
ten oder Leasing-Maschinen zu gering ist, lassen viele Fluggesellschaften lieber Flüge ausfallen
=
Entspricht einer zweiwöchigen Schließung des größten Drehkreuzes in Frankfurt
Veränderte Gestaltung der Handgepäckprozesse
und legen aufeinanderfolgende Verbindungen zusammen. Dadurch können die Airlines ihre Slots
Auch die Fluggesellschaften wollen ihren Beitrag
zwar halten, doch ihre Passagiere sehen sich mit
zu einem reibungsloseren Ablauf leisten. So sollen
Verspätungen und Flugausfällen konfrontiert.
die Flugsicherung personell besser ausgestattet, die Flugpläne verbessert und Passagiere künftig
Trendwende angekündigt
frühzeitiger informiert werden.
Foto: © carloscastilla von www.fotolia.com; Icon Flugzeug: © Designed by Ibrandify / Freepik
Im Luftverkehr sollen in Deutschland wieder Zuverlässigkeit und Qualität gewährleistet sein,
Fokus auf Qualität und Prozesse
sagte Dr. Stefan Schulte, Präsident des Flughafen-
Schätzungen zufolge werden sich die Passagier-
verbandes ADV und Vorstandsvorsitzender der
zahlen weltweit bis 2035 nahezu verdoppeln, doch
Fraport AG.
die Entwicklung der Infrastruktur hält nicht mit.
Die deutschen Flughäfen wollen im engen Ver-
Einen weiteren wunden Punkt spricht die aktuelle
bund mit Fluggesellschaften und Flugsicherung
Umfrage des Dachverbands der Fluggesellschaf-
Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlich-
ten (IATA) an: Mehr als die Hälfte der Befragten
keit umsetzen. Dazu müssen sie die Politik mit ins
(57 Prozent) wünschen sich eine Alternative zum
Boot nehmen, um Kapazitätsprobleme im Luft-
bisher sehr zeitaufwändigen Security Screening,
raum zu lösen.
während 53 Prozent die langen Schlangen bei der Einreise auf die Nerven gehen. Fast die Hälf-
Die Agenda der Flughäfen sieht Folgendes vor:
te würde einen digitalen Reisepass bevorzugen.
Temporäre Verstärkung des Flughafenperso-
Fluggesellschaften testen bereits biometrische
nals in Spitzenzeiten Neuregelung der Zuständigkeiten bei den
Scanner und Gesichtserkennungs-Software, um den Check-in-Prozess zu vereinfachen.
Luftsicherheitskontrollen Neue Kontrolllinien für die Passagier- und Handgepäckkontrolle Fortsetzung der guten Zusammenarbeit mit
Das Hauptproblem aber wurde nicht angegangen: das Massenfliegen dank niedriger Flugpreise, die viel zu kurzen Umschlagzeiten und die damit
der Bundespolizei bei Grenzkontrollen
einhergehende Enge im Luftraum und Kapazitäts-
Bessere Berücksichtigung der Terminal-
engpässe an den Flughäfen. Hinzu kommt, dass
prozesse bei der Vorhersage der geplanten
viele Flughäfen mit möglichst knappem Personal-
Abflugzeiten
bestand arbeiten.
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur DMM Der Mobilitätsmanager www.dmm.travel
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Mobilität in Zahlen 142 MILLIONEN 2017 FAHRGÄSTE
46,5 MILLIONEN
reisten in den Fernzügen
Pkw sind in Deutschland zugelassen. In Relation
der Deutschen Bahn 2017.
zur Bevölkerungszahl sind das 687 je 1000 Einwohner.
Im Vergleich zum Vorjahresergebnis
Fast zwei Drittel der Autos, 64,5 Prozent, wurden von
von 139 Millionen Fahrgästen stieg
deutschen Herstellern produziert.
die Zahl um 2,3 Prozent.
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
Quelle: Deutsche Bahn
2017
117,6 MILLIONEN PASSAGIERE
+ 5,1 % 2016
92.740 ELEKTROAUTOS
starteten im vergangenen Jahr von deutschen Flughäfen. Im Vergleich zu 2016 wuchs
sind momentan in Deutschland zugelassen.
die Zahl der Passagiere um 5,1
Gemessen an der Zahl der weltweit genutz-
Prozent an und markiert somit
ten Elektroautos, 3,2 Millionen, ist der
einen neuen Höchststand.
hiesige Anteil nur gering.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
39 KILOMETER
59,4 PROZENT
bewegen sich die Einwohner Deutschlands durchschnitt-
der Berufstätigen in Deutschland pendeln zur Arbeit.
lich pro Tag. 43 Prozent dieser Strecke werden mit dem
Zwei von drei Berufspendlern nutzen für den Arbeitsweg
Auto als Fahrer, 14 Prozent als Mitfahrer und nur 10 Pro-
den Pkw, obwohl der öffentliche Nahverkehr
zent mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.
stetig weiter ausgebaut wird.
Quelle: Bundesministerium
Quelle: Wirtschaftswoche
f ür Verkehr und Infrastruktur 43 % als Autofahrer 14 % als Mitfahrer 10 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln
6|18 DER Mittelstand. | Schwerpunkt
2 VON 3 PENDLERN NUTZEN DEN PKW
Fotos: © Janis Abolins von www.fotolia.com; © appleuzr von www.istockphoto.com; © chokkicx von www.istockphoto.com; © Hein Nouwens von www.fotolia.com
+ 2,3 %
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IM DIALOG MIT SPITZENUNTERNEHMERN MEDIENEXPERTE PROF. DR. JO GROEBEL
S. 57
REGINE SIXT Sixt SE „Nur mit Entscheidungen gestaltet man sein Leben“
S. 61
TILL BALSER Tiba Managementberatung GmbH „Agilität ist unser Credo“
230 Unternehmerpersönlichkeiten 4 Nobelpreisträger Weltmarktführer, Wissenschaftler, Künstler Jahresumsatz circa 100.000.000.000 Euro 1.100.000 Arbeitsplätze
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REGINE SIXT Sixt SE
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„Nur mit Entscheidungen gestaltet man sein Leben“ Sixt ist die Nummer 1 der Autovermietung in Deutschland. Das Unternehmen bietet Mobilität vom Feinsten, perfekten Service und reibungslose Abläufe. Immer in Bewegung und niemals Stillstand, das ist das Motto von Regine Sixt. An der Seite ihres Mannes ist es ihr gelungen, das Unternehmen zu dem zu machen, was es heute ist.
Prof. Dr. Jo Groebel: Sixt ist heute im Straßenbild überall präsent. Wann und wie nahm diese Erfolgsgeschichte ihren Anfang? Regine Sixt: Die Anfänge von Sixt reichen sehr weit zurück – mehr als 100 Jahre. Martin Sixt, der Großvater meines Mannes Erich, gründete das Unternehmen im Jahr 1912 mit drei Fahrzeugen. In den 1920er-Jahren übernahm Hans Sixt in zweiter Generation die Firma. Der Erste und Zweite Weltkrieg bedeuteten jeweils fast das Ende – doch Sixt überlebte. In den 50er-Jahren eröffnete Sixt dann die ersten Stationen an Flughäfen. Mein Mann Erich stieg 1969 in das Unternehmen ein, ich selbst bin seit 1976 an seiner Seite. Damals umfasste unsere Flotte etwa 800 Autos, und wir träumten davon, dass es einmal 3.000 Fahrzeuge sein würden. Heute sind weltweit in mehr als 120 Ländern rund 240.000 Autos von Sixt auf den Straßen unterwegs, und mit unseren Söhnen ist bereits die vierte Generation in der Führung des Unternehmens tätig. Aus damaliger Sicht wirklich unvorstellbar.
Fotos: © Sixt SE
Der Aufstieg muss Konkurrenten im In- und Ausland doch herausgefordert haben … Konkurrenz belebt das Geschäft. Und wie mein Mann immer sagt: Schau nicht auf andere, sondern bring sie dazu, auf dich zu schauen. Die Marke Sixt, das sind neben der Corporate Identity auch witzig-freche Werbeaktionen. Welche Rolle spielte und spielt Marketing in Ihrer Firmenstrategie? In Deutschland hat Sixt etwa den gleichen Bekanntheitsgrad wie George Clooney, fast jeder kennt uns. Einer der Gründe dafür sind sicherlich unsere aufsehenerregenden, Sixt-typischen Werbekampagnen. Doch Marketing bedeutet noch so viel mehr. Es umfasst unsere zahlreichen Partnerschaften mit renommierten Hotels und Airlines auf der ganzen Welt, unsere erfolgreichen Kommunikationskanäle wie unser Kundenmagazin „GoSixt“ oder unsere preisgekrönten Image-Filme. Und nicht zu vergessen: das immer wichtiger werdende Employer Branding. All das sind wichtige Bestandteile unseres Schaffens, Menschen zu begeistern – intern wie extern.
Kundenphilosophie und Preispolitik bedingen einander ein Stück weit. Was machen Sie dabei anders oder besser als die Mitbewerber? Sixt ist durch und durch ein Premiumdienstleister. Das zeigt sich in unseren Fahrzeugen, unseren Services und unseren Produkten. Unsere Flotte besteht zum großen Teil aus hochwertig ausgestatteten Fahrzeugen namhafter Hersteller wie BMW, Mercedes und Audi. Zudem arbeiten wir permanent an neuen Produkten, wir sind der Innovationsführer der Branche. Dabei richten wir alles, was wir tun, nach den Bedürfnissen unserer Kunden aus. Das alles zeichnet uns aus – im wahrsten Sinne des Wortes: Für unsere Produkte und unsere Servicequalität erhalten wir regelmäßig Preise. Die klassische Autovermietung, sozusagen die Keimzelle des Unternehmens, ist heute nur ein Geschäftsfeld von vielen. Welche anderen Dienstleistungen bietet Sixt seinen Kunden? Autovermietung ist nur ein Baustein im Mobilitätsmix rund um das Auto der Menschen, weitere Bausteine sind zum Beispiel Leasing, Carsharing oder Ride Hailing. Bei Sixt erhalten Kunden Mobilität von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Jahren – und zwar aus einer Hand. Das haben wir all unseren weltweiten Wettbewerbern voraus. Ob nun für Privat- oder für Geschäftskunden bieten wir vielfältige Produkte, die auf die speziellen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt sind. Dazu gehören der Transferdienst mydriver, die Mietwagen-Flatrate Sixt unlimited oder auch Sixt holiday, ein attraktives Prepaid All-Inclusive-Angebot, das Kunden in Reisebüros zur Verfügung gestellt wird. Und das sind nur einige Beispiele unserer Lösungen. Ich stelle mir die Positionierung auf einem Markt, der im Sinne des Wortes mobil ist, recht schwierig vor. Wo steht Sixt heute auf dem deutschen Markt, und wie sieht es auf den ausländischen Zielmärkten aus? Sixt ist bereits seit einigen Jahrzehnten klarer Marktführer in Deutschland, und auch im Rest der Welt geben wir Vollgas. Sixt gehört international zu den führenden Anbietern von Mobilitätsdienstleistungen. In den USA beispielsweise, dem größten Autovermietmarkt der Welt, sind wir im Jahr 2011 gestartet und stehen dort mittlerweile bereits auf Platz 4.
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Viele kennen aus den Medien die Vorzeige-Unternehmerin und Society-Lady Regine Sixt. Weniger bekannt ist Ihr starkes soziales Engagement … Es spielt doch auch keine Rolle, wie viele Menschen mein soziales Engagement zur Kenntnis nehmen. Es zählt allein, wie vielen Menschen ich damit helfen kann. Kindern in Not ein besseres Leben zu verschaffen, ist mir eine echte Herzensangelegenheit. Deshalb habe ich vor vielen Jahren die Kinderhilfe Stiftung „Tränchen Trocknen“ gegründet. Kinder sind die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft und benötigen am meisten Hilfe und Unterstützung. Viel zu viele Kinder, beispielsweise in Krisengebieten, erhalten diese aber nicht oder nicht genug. Dort setzt „Tränchen Trocknen“ an. Wir betreuen derzeit rund
VITA Unternehmerin, Stifterin, Diplomatin
Bleibt da noch Raum für Expansion? Unbedingt. Wir bauen unsere weltweite Präsenz stetig aus und haben noch viel vor. Kommen wir zur Struktur des Unternehmens. Wie „funktioniert“ der Familienbetrieb Sixt? Nun, Sixt ist ein börsennotiertes Unternehmen, da sind die Rollen natürlich klar definiert. Mein Mann führt als Vorstandsvorsitzender das Unternehmen, während ich mich um das internationale Marketing kümmere und die Partnerschaften von Sixt weiter ausbaue und pflege. Unsere Söhne sind ebenfalls beide im Vorstand, wo Alexander die Organisation und Strategie verantwortet und Konstantin für den weltweiten Vertrieb zuständig ist. Wir alle sind und leben Sixt und betrachten das Unternehmen nicht als Job, sondern als echte Lebensaufgabe. Dafür geben wir alles, darin sind wir uns gleich. Zur Wettbewerbsfähigkeit und damit zum Erfolg eines Unternehmens tragen die Mitarbeiter entscheidend bei. Welchen Stellenwert haben Ausbildung und Weiterbildung bei Sixt? Beides liegt uns wirklich sehr am Herzen. Die richtigen Mitarbeiter, die für uns und unsere Kunden brennen, sind für uns als Dienstleister und als Innovationsführer das A und O. Daher betreiben wir zahlreiche Traineeprogramme, angefangen bei der Verkaufsberatung, bis hin zum Personal- oder Finanzwesen. Darüber hinaus verfügen wir über flache Hierarchien und bieten wirklich tolle Aufstiegschancen. Viele der internationalen Filialleiter und Mitarbeiter in den weltweiten Führungspositionen haben ihre berufliche Laufbahn bei Sixt gestartet. Ich denke, das spricht für uns und unsere Strukturen.
Vision – Aktion – Innovation: Regine Sixt ist die personifizierte Perfektion, wenn es darum geht, Großes aufzubauen. Als Verantwortliche für das International Marketing von Sixt hat sie federführend mit ihrem Mann Erich Sixt, dem CEO der Sixt SE, eine Weltmarke aufgebaut, die ihresgleichen sucht: Sixt ist heute Marktführer in Deutschland und in zahlreichen weiteren Ländern. Sixt ist präsent in mehr als 120 Ländern weltweit und setzt unaufhaltsam den Siegeszug rund um den Globus fort. Mit Ambition, Präzision und einer klaren Mission verleiht Regine Sixt aber nicht nur der Marke Sixt neue Impulse. Auch ihr Herzensprojekt „Tränchen Trocknen“ – die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung – baut mit der couragierten Philanthropin als Vorstandsvorsitzenden das weltweite Engagement permanent aus. In mehr als 85 Projekten erhalten Kinder in Not und Krankheit ganz konkrete Hilfe und neue Hoffnung. Diese Revolution des Guten wird nicht nur von vielen weltweiten Sixt-Mitarbeitern in deren Freizeit mitgetragen, sondern besteht auch als offizielles CSR-Programm des Autovermieters. Als vielfach ausgezeichnete „Grande Dame“ in Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und im sozialen Bereich setzt Regine Sixt weltweit Impulse, gerade für die Kleinsten und Schwächsten unserer Gesellschaft, die sich aus eigener Kraft nicht helfen können. Preise wie „Citizen of the World“ von Hadassah oder die „Goldene Victoria“ der Deutschlandstiftung Integration belegen dies eindrucksvoll. Regine Sixt ist Mutter zweier Söhne, die nun in vierter Generation als Vorstände die Zukunft des Konzerns mitprägen. Als Honorargeneralkonsulin von Barbados setzt Regine Sixt ebenfalls Impulse auf dem politisch-diplomatischen Parkett. www.sixt.com www.drying-little-tears.com
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Fotos: © Sixt SE
Hall of Fame Manager Magazin (v. li.): Erich und Regine Sixt, Steffen Klusmann (Chefredakteur Manager Magazin).
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Der BVMW vertritt wie kein anderer Verband die Interessen der deutschen Mittelständler – und unterstützt damit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Die Mitgliedschaft bietet außerdem die wunderbare Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen und sich branchenübergreifend zu vernetzen. Beides ist für Unternehmer enorm wichtig und macht einen Teil ihres Erfolges aus. Als Senatorin gehören Sie dem Bundeswirtschaftssenat an. Welche Bedeutung hat für Sie persönlich dieses höchste Verbandsgremium? Der Senat hat mitunter wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der wirtschaftlichen Landschaft Deutschlands. Er fungiert unter anderem als Bindeglied und Vermittlungsorgan zwischen Branchen wie Wirtschaft, Kultur und Politik. Damit erfüllt er eine Aufgabe, mit der ich mich sehr gut identifizieren kann. Ihm anzugehören ist für mich eine besondere Verpflichtung, die ich sehr ernst nehme und die mich mit Freude erfüllt. 130 Projekte in etwa 60 Ländern. Dabei orientiert sich unsere Arbeit an den vier Hilfesäulen Fürsorge, Gesundheit, Bildung und Nothilfe. Mittlerweile ist „Tränchen Trocknen“ das offizielle CSR-Programm der Sixt-Gruppe. Dadurch verfügt die Stiftung über ein weltweites Netz der Hilfe in mehr als 120 Ländern. Darauf bin ich sehr stolz. Sie wurden vielfach geehrt und haben zahllose Auszeichnungen bekommen. Ist ein Preis darunter, auf den Sie besonders stolz sind? Ich bin auf alle meine Auszeichnungen stolz, denn sie bedeuten nichts anderes, als dass ich meine Ziele erfolgreich umgesetzt habe. Besonders viel bedeutet hat mir aber zum Beispiel der Citizen of the World Award von Hadassah, den ich im Jahr 2012 für meinen Einsatz für den israelisch-deutschen Dialog bekam. Ich erhielt den Preis als erste Deutsche und erste Frau überhaupt.
Fotos: © Sixt SE
In diesem Jahr wurde ich gemeinsam mit meinem Mann in die Hall of Fame des Manager Magazins aufgenommen. Auch diese Auszeichnung war etwas ganz Besonderes für mich – zum einen, weil mein Mann und ich als Team geehrt wurden, zum anderen, weil wir uns als Mitglieder der Hall of Fame in beeindruckender Gesellschaft herausragender Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft befinden. Als Unternehmerin stehen Sie immer wieder auch vor schwierigen Entscheidungen. Wie gehen Sie damit um? Ich glaube nicht an Schwierigkeiten, sondern nur an Herausforderungen. Und ich liebe Herausforderungen. Nur mit Entscheidungen gestaltet man sein Leben. Immer wieder etwas Neues zu erleben, zu sehen und zu schaffen macht es doch erst so richtig spannend. Sie sind seit langem dem BVMW eng verbunden. Worin liegt für Sie persönlich der Wert der Mitgliedschaft in Deutschlands führendem Mittelstandsverband?
DAS UNTERNEHMEN Rechtsform: Societas Europaea (SE) Gründung: 1912 Sitz: Pullach Geschäftsführung: Erich Sixt (Vorstandsvorsitzender) Mitarbeiter: rund 6.700
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Umsatz: 2,6 Milliarden Euro (2017) Branche: Mobilität Produkte: Mobilitätsdienstleistungen Webseite: www.about.sixt.de
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TILL BALSER Tiba Managementberatung GmbH
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„Agilität ist unser Credo“ Till Balser gilt deutschlandweit als einer der Vorreiter des Projektmanagements. Mit inzwischen über drei Jahrzehnten Erfahrung in diesem Bereich trägt er mit der Tiba Managementberatung GmbH zur erfolgreichen Durchführung von Projekten seiner Kunden bei.
Prof. Dr. Jo Groebel: Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen, Herr Balser, Chef der Tiba Management-Beratungsgruppe. Bitte erzählen Sie uns doch zunächst etwas über die Entstehung Ihres Unternehmens. Till Balser: Die Tiba Managementberatung gibt es seit 1989, sie hat immer noch den größten Anteil an der Tiba Gruppe als Gesamtunternehmen. In den letzten Jahren haben wir weitere Firmen unter diesem Dach gegründet. Diese letzten Projekte würde ich von der Struktur her eher als Start-ups bezeichnen. Der Hauptsitz unserer Unternehmensgruppe ist München, in Berlin liegt der Schwerpunkt auf Softwareentwicklung, die Personalberatung wird vor allem von Hannover aus organisiert. Daneben sind wir in den USA und der Schweiz vertreten.
Foto: © Tiba Managementberatung GmbH
An Ihrem Unternehmen insgesamt fasziniert mich besonders, dass Sie sich dem leider immer noch häufig unterbewerteten Thema des Projektmanagements widmen. Auf diesem Gebiet gehören Sie deutschlandweit zu den Pionieren. Ich befasse mich mit dem Thema schon seit rund 35 Jahren. Obwohl ich Volkswirt bin und damit eigentlich eher die übergreifenden Wirtschaftsprinzipien hätte behandeln müssen, war Projektmanagement bereits der Fokus meiner Diplomarbeit. Hintergrund damals war eine Forschungsarbeit beim Fraunhofer Institut. Das Institut hatte sich dieses Themas erstmalig in Deutschland intensiver angenommen. Mir war klar, dass dies einer der ganz großen Bereiche der Zukunft sein müsste. Bezeichnend ist, dass damals innerhalb von Firmen so etwas existierte wie eine Stabsstelle als „Terminleitstelle“. Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass zwischen 40 und 46 Prozent der Wertschöpfung eines Unternehmens in Projekten realisiert werden. Das macht die damals komplett unterschätzte und heute endlich anerkannte Bedeutung dieses Bereichs deutlich. Damit ist ja dann auch der Bogen zur Volkswirtschaft gespannt. Bezieht man die innerbetriebliche Wertschöpfung auf das große Ganze, kann Projektmanagement gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Damals waren wir nur ein kleiner Kreis, der das bereits gesehen hatte.
Angeblich scheitern bis zu 70 Prozent der internationalen Unternehmensfusionen und -übernahmen an einem Mangel an Integration. Wie wichtig aber die entsprechenden Strategien sind, wird auch deutlich in Ihrem Trainingsbereich. Man erhält dann nach erfolgreichem Absolvieren der einschlägigen Curricula ein staatlich anerkanntes Zertifikat. Als Anfang der 1990er Jahre bei vielen Unternehmen immer deutlicher wurde, dass Projektmanagement wichtig ist und eben mehr ist als bloße Terminplanung, hielt auch eine komplexere Software in Bewusstsein und Planung der Führungsetagen Einzug. Dabei wurde dann zunächst auch stärker auf das Ressourcenmanagement geachtet. Es ging und geht eben um den Einbezug aller Aspekte unternehmerischen Handelns, wenn man Projekte wirklich erfolgreich durchführen möchte. Dies korreliert auch mit der Gesamtkultur der Organisation. Projektleiter benötigen einen gewissen Freiheitsgrad, um wirklich effizient operieren zu können. All das funktioniert nicht, wenn die Leitung eines 500-Millionen-Euro-Projekts auf einer nachgeordneten Hierarchiestufe angesiedelt ist. Der dezentrale Ansatz erfordert einen auch von der Unternehmensspitze abgesegneten Handlungsspielraum, der zugleich von allen Mitarbeitern und Kollegen getragen und unterstützt wird. Fast fühle ich mich versucht, Ihren Ansatz des Projektmanagements auch in der Politik und auf Regierungsebene für sinnvoll zu halten. Viele Vorhaben in der Politik könnten viel effektiver umgesetzt werden, wenn man dort die Prinzipien des Projektmanagements zur Kenntnis nähme. Unser Land stünde sehr viel besser da. Besonders die großen Infrastrukturmaßnahmen würden in einem so gestalteten Masterplan endlich gelingen können. Ministeriumsübergreifende Projektleiter könnten sehr viele Vorhaben schneller und besser umsetzen. Zugleich würde dies ja auch eine deutlichere Entschlusskraft auf der Kanzlerebene signalisieren. Das Beispiel der Digitalisierung in Deutschland beweist leider, dass wir von diesem Ansatz nach wie vor weit entfernt sind. Unsere Kompetenz hatte man innerhalb der Politik sehr wohl gesehen und akzeptiert. Dazu wurde ich auch häufig in entsprechende Bundestagsausschüsse eingeladen. Leider aber verliefen viele meiner Vorschläge eher im Sand. Die Zerstückelung in kleine Loseinheiten für eine Riesenanzahl von Auftragnehmern führt leider ohne
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Jedes neue Projektteam durchläuft zunächst einen Workshop, bei dem es auf soziale Kompetenzen ankommt.
Was sind die von Ihnen beratenen Branchen? In der damaligen Kooperation mit Fraunhofer lag der Akzent in der Tat sehr stark auf Projektmanagement im Rahmen von großen Anlagenbau-Projekten. Generell sind wir allerdings branchenunabhängig. Unser Ansatz ist kein Fachansatz, die Methoden sind übergreifend anwendbar. Natürlich steigen unsere Berater mit einer gewissen Branchenkompetenz in die jeweiligen Vorhaben ein. Unser Konzept muss zur jeweiligen Gesamtkultur passen und dort auch verstanden werden. Sie sind Initiator und Begleiter. Dazu passt das bewährte Tiba-Vier-Achsenkreuz. Wir definieren Reifegrad-Messungen von eins bis fünf. Die Werte stehen für den Grad der Entwicklung der Projekte innerhalb der Unternehmen. Die Achsen werden definiert durch den organisationalen Reifegrad, den Kompetenzreifegrad, den Methodenreifegrad und den technologischen Reifegrad. Jede Investition in erfolgreiches Projektmanagement muss immer entlang allen vier Achsen geschehen. Üblicherweise funktioniert erfolgreiches Projektmanagement eben nicht mehr durch reine Delegation nach unten, wenn sie nicht von der Spitze ganzheitlich gelebt und realisiert wird. Wir können uns ein Großprojekt mit drei großen Ziellinien vorstellen – dem Projektmanagement, den fachlich notwendigen Prozessen und dem Change Management. Ohne die Führung und Motivierung der Kollegen und Mitarbeiter sowie mögliche notwendige Umstellungen in der Binnenstruktur einer Organisation funktioniert es nicht.
Sehr gut gefallen mir auch Ihre Handlungsprinzipien für das integrierte Management – Transparenz, Agilität, Innovation, Aufmerksamkeit und Dynamik. Inwieweit muss hier auch der Faktor Mensch berücksichtigt werden? Der Mensch ist Dreh- und Angelpunkt aller Prozesse. Daher arbeiten in unserem Team auch Soziologen und vor allem Psychologen. Jedes neue Projektteam muss zunächst einen einwöchigen Projektentwicklungs-Workshop besuchen, bei dem der Akzent auf sozialen und emotionalen Kompetenzen liegt. Dabei wird berücksichtigt, dass es natürlich typologische und sonstige Unterschiede zwischen Menschen gibt. Wir versuchen, diese zu erfassen und damit zu vermitteln, dass solche Unterschiede immens fruchtbar sein können für die Zusammenarbeit, da gegenseitige Ergänzungen individueller Stärken stattfinden.
VITA Seit nunmehr 35 Jahren ist Till H. Balser, Jahrgang 1960, Pionier und Vorkämpfer zum Thema Projektmanagement in Deutschland. Bereits während seines Studiums fand der Diplom-Volkswirt Gefallen an dem Thema. Mit der Zeit wurde ihm immer mehr bewusst, dass die Projektmanagement-Performance eines Unternehmens nicht allein durch den Einsatz einer Software erhöht werden kann. Vor diesem Hintergrund entwickelte er seinen systemischen Gesamtansatz, bekannt als das „Vier-Achsen-Kreuz“. Mit der Tiba Managementberatung GmbH baute Till H. Balser ein Institut auf, das zu allen Themen, die sich aus Projektmanagement ergeben, kompetent berät, trainiert und unterstützt.
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Foto: © Adobe Stock
entsprechende Koordination zu dem Desaster, das viele öffentliche Milliardenvorhaben wie den Berliner Flughafen BER auszeichnet.
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Bieten Sie über E-Learning auch eine Art Ferntraining an? Ja, in Form von digitalen Trainingsformaten. Hier gehörten wir ebenfalls zu den ersten, die schon vor einiger Zeit massiv investiert haben. Das ist jetzt mehr als 20 Jahre her.
unser Land wesentlich voranbringen können. Leider sehen wir dauernd ein Hickhack rund um Nebenschauplätze, während die großen Vorhaben in der Öffentlichkeit kaum noch vorkommen. Ein ressortübergreifendes Projektmanagement wäre Teil des Erfolges.
Läuft das dann ohne persönlichen Kontakt? Auch wenn wir innerhalb Europas vielleicht das breiteste Angebot an digitalen Trainingsformaten für Projektmanagement bieten, beziehen sich die notwendigen Kompetenzen naturgemäß auf Teams, auf die persönliche Begegnung. Wir kombinieren also das Digitale mit dem Direkttreffen vor Ort als ‚Blended Learning Solution‘.
Haben Sie Wünsche an den BVMW und dessen Senat? Zunächst freue ich mich, dem Senat anzugehören. Die Stärke des Verbandes könnte insgesamt zu einer Realisierung der genannten Ideen für die Politik beitragen.
Inwiefern sind hierbei Kulturunterschiede von Bedeutung? Zum Beispiel im Hinblick auf die verschiedenen Auffassungen über Essen, Trinken, Zusammenarbeit und Zeiteinteilung. Erfolgreiche Projektmanager müssen solche internationalen Spezifika erkennen und bestenfalls fruchtbar für die Arbeit umzusetzen lernen. Die unterschiedlichen kulturellen Stärken ergänzen sich dann ähnlich, wie es auch bei den verschiedenen Personentypen geschieht.
Foto: © Tiba Managementberatung GmbH
Hat sich diese Erkenntnis in Deutschland bereits durchgesetzt? Abgesehen von einigen Ausnahmen sind hier deutsche Manager ziemlich gut aufgestellt. Vielleicht hat eine gewisse Nachkriegsdemut zu einer frühzeitigen internationalen Orientierung geführt, beginnend bei einer hohen Kompetenz, verschiedene Sprachen zu beherrschen. Zugleich hatten deutsche Manager schon früh die Weitsicht, Produktionsstandorte in anderen Ländern zu errichten, beispielsweise Volkswagen oder Siemens. Das ging einher mit interkulturellem Denken, mit einem Abschied von sturem, schematischem Prozessdenken. Wie wohltuend, dass die Deutschen da viel lockerer sind, als es alten Klischees entspricht. Apropos Gegenwart und Zukunft, wie sehen Sie die Digitale Transformation, wie Industrie 4.0? Seit Jahren gibt es den freundlichen Streit zwischen den traditionellen Managern und denen, die auch wechselnde Verantwortlichkeiten zum Teil der Prozesse machen. Ich würde hier fast von einer Nomadenorganisation sprechen. In einer Burg sind die Rollen für immer festgelegt, bei den Nomaden werden nach erfolgreichem Projektabschluss die Zelte abgebaut und an anderer Stelle in anderen Konstellationen wiederaufgebaut. Für Dogmatismus ist kein Platz. Anpassung und Adaptation an jeweils neue Herausforderungen sind notwendig. Agilität ist unser Credo. Über die Agilität der Politik sprachen wir, besser über deren häufige Abwesenheit. Was sind Ihre Wünsche an die Politik? Ich kann nur wieder betonen: Ein echter Masterplan – nicht nur ein schlagzeilenträchtiger angeblicher – würde
Was war Ihre bisher schwierigste Entscheidung? Weitermachen mit den Plänen für das, woran ich geglaubt habe, also die Notwendigkeit der Entwicklung eines guten Projektmanagements als Gesamtkonzept. Auch wenn früher die Unterstützung durch Banken und manche Partner häufiger fehlte. Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten? Ich verbringe Zeit mit meiner Familie, und vor allem unternehme ich gerne etwas zusammen mit meinen Kindern. Übrigens unterstützen einen diese, Familie und natürlich auch Freunde, mit Rat und Tat. Dabei sind kritische Kommentare immer willkommen. Herzlichen Dank für das inspirierende Gespräch.
DAS UNTERNEHMEN Gründung: 1989
Rechtsform: GmbH
Sitz: München
Geschäftsführer: Till H. Balser, Reinhard Wagner
Produkte: Beratung, Management, Trainings Mitarbeiter: 150
6|18 DER Mittelstand. | Bundeswirtschaftssenat
Branche: Unternehmens-, Projektberatung. Consultung Webseite: www.tiba.de
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66
News
Geschäftspost digital verwalten Eine veraltete Zettelwirtschaft kostet deutsche Mittelständler Jahr für Jahr Millionen, denn es fallen Kosten für datenschutzrechtlich konformes Archivieren, Verwalten und Löschen an. Auch das Risiko steigt in Zeiten der DSGVO. Das BVMW-Mitglied Bullet hilft bei der schnellen Digitalisierung von Geschäftspost. Die PDF-Dateien sind nach Schlagworten durchsuchbar. Auch das
Unternehmerpreise
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Deutscher Gastro-Gründerpreis Der Deutsche Gastro-Gründerpreis richtet sich an Unternehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit innovativen Gastronomiekonzepten begeistern. Dem Sieger winken 10.000 Euro Startkapital, professionelle Beratung sowie eine Reise nach New York. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Dezember 2018
www.gastro-gruenderpreis.de
Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel
In St. Petersburg hat DieDS-Akademie das German Institut gegründet.
Neues Institut in St. Petersburg
Die Werner-Bonhoff-Stiftung zeichnet Unternehmer aus, die Schwachstellen oder Hindernisse in der Bürokratie aufdecken. Unter den eingereichten Vor-
DieDS-Akademie (BVMW-Mitglied) hat
schlägen wird ein Sieger ermittelt. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.
in St. Petersburg das German Institut
Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2018
gegründet. Das Institut widmet sich mit
der Erschließung des russischen Mark-
www.werner-bonhoff-stiftung.de/werner-bonhoff-preis.html
tes für deutsche Firmen, der sprach-
Start me up!
und Russisch sowie der Realisierung
Nur zwei Voraussetzungen gelten für die Bewerbung zum Start me up!-Award:
deutsch-russischer Gemeinschaftspro-
Das Geschäftsprojekt darf nicht älter als drei Jahre sein, und die Gründer müs-
jekte drei zentralen Schwerpunkten.
sen mindestens 18 Jahre alt sein. Der Sieger profitiert von der großen medialen
Kern der Akademie ist die Minderung
Aufmerksamkeit, fachlicher Unterstützung und dem Preisgeld von 100.000 Euro.
des Fachkräftemangels in Deutschland
Noch bis zum am 31. März 2019 kann man sich für den Award bewerben.
und die sprachliche Qualifizierung inter-
nationaler Fachkräfte.
www.welt.de/wirtschaft/bilanz/start-me-up
www.DieDS-Akademie.com www.german-institut.de
6|18 DER Mittelstand. | Service
Foto u.: © Bylitza
lichen Annäherung zwischen Deutsch
67
Datenschutz leichtgemacht
Lieferservice neu gedacht
Verarbeiten in einem Betrieb mehr
i-bring ist der derzeit einzige Anbieter auf dem
als neun Mitarbeiter regelmäßig
Markt, der den Empfängern von Sendungen
personenbezogene Daten, muss
die Steuerung und Konsolidierung sämtlicher Lieferaufträge über ein virtuelles De-
ein Datenschutzbeauftragter be-
pot (i-depot) ermöglicht und damit eine noch nie dagewesene Flexibilität in Zustellzeit
nannt werden. Bei kleineren Be-
und- ort bietet. Gleichzeitig wird damit ein erheblicher Beitrag zur Reduzierung der in-
legschaften obliegt die Aufgabe
nerstädtischen Verkehrsbelastung geleistet. Mit dem i-depot können Privathaushal-
des Datenschutzes ausschließlich
te, Freiberufler und Gewerbetreibende ganz einfach die an sie gerichteten Sendungen
der Geschäftsleitung. Grundsätz-
selbst disponieren, also Zeitfenster und Ort bestimmen, oder auch Abhol- und Liefer-
lich wächst das Dickicht aus Doku-
aufträge einstellen. Das können zum Beispiel die Paketsendungen aller Paketdienst-
mentations- und Kontrollpflichten
leister oder die Einkäufe in Supermärkten sein. www.i-bring.de
kontinuierlich weiter, und manches Problem bleibt auf der Strecke. Das BVMW-Mitglied DPN Datenschutz
Arbeitssicherheit 4.0
GmbH & Co. KG aus Viersen beschäftigt sich seit 2006 mit Fragen zu Datenschutz und IT-Sicherheit.
Zur Messe ASA 2018 in Stuttgart stellte das BVMW Mitglied
Die Experten bieten Online-Da-
moraleda GmbH gemeinsam mit der Thula Safety UG ihr Unter-
tenschutzaudits, Schulungen und
weisungsportal HSE 4.0 vor. Dieses Portal erlaubt Unterneh-
betreuen Unternehmen rund um
men nicht nur, ihre Mitarbeiter mit einem täglichen Zeitaufwand
den Datenschutz.
von drei bis fünf Minuten in Sachen Arbeitsschutz zu schulen,
www.dsb-profi.de
sondern auch die Prozesse von Unterweisung, Befragung und Dokumentation vollständig abzubilden. Die Vorteile: weniger Krankenstand, weniger Haftungsrisiko, kein Arbeitszeitausfall und geringere Kosten speziell für den Mittelstand. www.moraleda.de/digital-hse
Alles für den perfekten Webauftritt
Produktplanung mit 3D-Druck 3D-Druck wird schon lange nicht mehr als
Foto o.: © DPN Datenschutz; Foto u.: © Print Concept-Roeber
Spielerei belächelt. Die Technologie wird Für den Erfolg im Netz: vom Konzept
kontinuierlich weiterentwickelt und erobert
und Design über Suchmaschinenop-
ihren Platz auch im gewerblichen Mittelstand.
timierung bis hin zur kontinuierlichen
Aber auch die Kreativwirtschaft greift immer
Pflege. Die Web-Experten der Tele-
häufiger zum 3D-Dummy und unterstützt
kom integrieren auf den Websites von
mit greifbaren Mustern Visualisierungen in
Unternehmen
Funktionen
der Werbeplanung und im Produktdesign.
wie Kontaktformulare, Google Maps,
BVMW-Mitglied Print Concept-Roeber aus
Online-Tischreservierungen und viele
Willich hat im vergangenen Jahr die Dru-
wertvolle
mehr. Mit einem exklusiven Kennlernangebot sparen Kunden 50 Prozent. Unternehmen, die bereits eine Website
cker des Marktführers für sogenannte „FDM 3D-Druck spart Zeit und hilft bei exakter Produktgestaltung.
Technologie“, MakerBot, in sein Programm aufgenommen. Um die Kunden bei ihrer Pro-
haben, können den kostenfreien und un-
duktplanung zu unterstützen, bietet das Haus neben dem Vertrieb und Service auch
verbindlichen Website-Check machen.
Schulungen und praktische Anwendungsberatung rund um den 3D-Druck.
www.telekom.de/
www.Print-c.de
digital-business-fuer-verbaende
6|18 DER Mittelstand. | Service
68
Weihnachtliche Düfte aus dem Erzgebirge In jeder Ausgabe stellt DER Mittelstand. BVMW Mitgliedsunternehmen und deren Produkte vor. Passend zu Weihnachten diesmal die HUSS-Räucherkerzen aus Sehmatal-Neudorf in Sachsen.
Räucherkerzen gehören zum Weihnachtsfest wie der Weihnachtsmann. Im erzgebirgischen Sprachgebrauch nennt man sie Weihrichkarzle. Sie verbreiten einen wohligen Duft von Weihrauch und geben jedem Raum eine gemütliche Atmosphäre. Bei der Jürgen Huss Räucherkerzen- und Maschinenbau GmbH gibt es jedoch auch Duftnoten wie Sandel, Lavendel, Zimt oder Vanille. Produziert werden die kleinen bis großen Räucherkegel im Betrieb der Familie Huss in Sehmatal-Neudorf, einem kleinen Ort im Erzgebirgskreis, unweit der tschechischen Grenze. Den Familienbetrieb führt Jürgen Huss in dritter Generation. Sein Großvater hatte 1930 mit der Herstellung in Heimarbeit begonnen, um mit diesem Nebenverdienst seine Familie vor Armut zu bewahren. Die Räucherkerzen werden an der Spitze angezündet und beginnen zu glühen. Dadurch entsteht ein feiner nebelartiger Rauch, der den Duft freisetzt. Je nach Größe nebeln die Räucherkerzen zehn Minuten bis zu einer Stunde.
Seit jeher werden Räucherkerzen von HUSS aus fein gemahlener Holzkohle hergestellt. Hinzu kommt Kartoffelstärke als Bindemittel sowie beim Klassiker luftgetrocknetes Gummiharz aus dem Weihrauchbaum. Die anderen Duftmischungen werden mit jeweils naturidentischen Duftstoffen angefertigt. HUSS stellt Räucherkerzen in verschiedenen Größen her, von 18 mm bis zu 130 mm.
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Die Räucherkerzenschauwerkstatt ist jedes Jahr ein Magnet für viele Touristen. Hier können Besucher selbst Räucherkerzen herstellen.
„„
Ich habe Gewinne immer wieder ins Unternehmen investiert. So konnten wir Jahr f ür Jahr wachsen. Mein Motto: Such Dein Glück in der Heimat und nicht in der Ferne.“ Geschäftsführer Jürgen Huss
Foto: © Jürgen Huss Räucherkerzen- und Maschinenbau GmbH; Foto: © lily von www.fotolia.com
Passend zu den Räucherkerzen stellt HUSS kleine Räucheröfen her, die den Duftgenuss komplettieren. Der kleine Kanonenofen aus Stahl ist handgefertigt und wiegt zwei Kilo. Ihm kann man alles anvertrauen, was beim Abbrennen gut riecht und Wärme bringt.
Unternehmenssteckbrief: Das Unternehmen ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Neben der Räucherkerzenproduktion betreibt Maschinenbaumeister Jürgen Huss einen Maschinenbaubetrieb im gleichen Ort. Zum Leistungsportfolio der HUSS-Maschinenbau GmbH gehören u. a. CNC-Fräs- und Dreharbeiten sowie Sondermaschinen-, Montage- und Vorrichtungsbau. Zusammen beschäftigt das Unternehmen in beiden Fertigungen 130 Mitarbeiter. Geschäftsführer: Jürgen Huss Sitz: Sehmatal-Neudorf (Sachsen) Gründung: 1991 BVMW-Mitglied www.huss-weihrichkarzle.de
6|18 DER Mittelstand. | Service
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1
2in1 USB Ladekabel „PomPom“ So kuschlig schön kann ein Stromanschluss sein. Vorbei die Zeiten, wo das Ladekabel vergessen oder unauffindbar ist. Das 2in1 USB Ladekabel „PomPom“ spart das lästige Herumgekrame in der Tasche. Denn der praktische Helfer ist in einem süßen, wuscheligen Pompom versteckt, der ganz einfach am Schlüsselbund oder an der Tasche befestigt werden kann und immer ladebereit ist. Das Ladekabel ist kompatibel mit iPhone und Micro-USB Geräten. 19,99 Euro
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2
Holzschneidebrett mit persönlicher Gravur Ein Must-have für Alle, die gerne kochen: Ein graviertes Holzschneidebrett mit praktischer Saftrille. So bleibt die Arbeitsfläche sauber. Das Holz-Schneidebrett mit Gravur gibt es in zwei Größen, es besteht aus massivem Holz und hat eine Dicke von 1,5 cm. Das Motiv wird mittels Laser in das Holz-Schneidebrett graviert. So sind auch filigrane Details deutlich zu erkennen. 19,90 Euro
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Smart-Helm Livall BH51M Weltneuheit: Der erste Fahrradhelm mit 180°-Lichtsystem, Tag-NachtAutomatik, Blinker, Warnlicht und SOS-Funktion. Smart, stylish, sicher. Mit Freisprech-Einrichtung und Bluetooth-Fernbedienung. 169,95 Euro
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Manikürenset für ihn Handschmeichler: das Handsome Hands Manicure Kit Händemaniküren Set von Men‘s Society. Auch Männerhände verlangen ab und zu nach einer besonderen Pflege. Wie gut, dass Men’s Society dazu das passende, in England hergestellte Equipment bietet. Ein Nagelknipser, eine Schere, mehrere Feilen und eine Feuchtigkeitscreme sorgen für streichelzarte Männerhände. 26 Euro
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Der vertikale Garten für das Büro Verstaubte Büropflanzen in der Ecke waren gestern: Jetzt gibt es Pflanzenbilder aus Moos! Die einzigartigen Designobjekte verursachen keinen Pflegeaufwand und haben zudem einen schalldämpfenden Effekt. Das große, rechteckige Moosbild mit den Maßen 100 x 60 cm besteht aus echtem Wald- und Kugelmoos. Die zwei Moossorten verlaufen kunstvoll und harmonisch ineinander über. So ensteht eine authentische Waldatmosphäre und eine abwechlungsreiche Landschaft. 499 Euro
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3
Musiksystem sonoroSTREAM Endlich gibt es raumfüllenden Spitzenklang auch im Bad. sonoroSTREAM ist ein kompaktes Premium-Audiosystem mit speziell entwickeltem Equalizer und wasserdichter Fernbedienung. Mit dieser akustischen Unterstützung macht das Singen unter der Dusche garantiert noch mehr Spaß. 249 Euro
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Fahrradsattelbezug „Floretta“ Auf den Sattel schwingen war noch nie schöner: Der Sattelbezug „Floretta“ von Remember bringt neuen Schwung in unsere Fahrradabenteuer. In seiner Einheitsgröße verschönert die Fahrradsattelhülle im charmanten Blumenmuster den Sattel und schützt diesen auch vor Regen bis zum nächsten Einsatz auf dem Drahtesel. 14,90 Euro
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Geh voran, komm zurück – nach Sachsen Auf Initiative bedeutender Wirtschaftsführer hat sich in Sachsen ein Netzwerk gegründet, das Fachkräfte zurück in die Heimat holen will. Dort sind sie hoch willkommen: 25.000 sächsische Betriebe suchen heute oder in absehbarer Zeit einen Nachfolger.
Schirmherr Prof. Ludwig Güttler: weltweit gefragter Trompetenvirtuose und Dirigent, Mitinitiator des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche. www. rueckkehrernetzwerk.de
Wer Professor Ludwig Güttler gegenübersitzt,
angetreten. „Es war mir klar, dass Menschen
kann sich seiner Aura nicht entziehen. Sie ist
mit Weitblick, Ausblick und Überblick zu-
Ausdruck einer Kraft, die ihn zum weltweit ge-
sammengebracht werden müssen“, betont
fragten Star-Trompeter machte und mit der es
er. So agieren in dem Rückkehrernetzwerk
gelang, den Wiederaufbau der Dresdner Frau-
Unternehmen gemeinsam mit kommunalen
enkirche anzukurbeln.
Einrichtungen sowie Wohnungs- und Immobilienanbietern, denn den potenziellen Rück-
Güttler ist Schirmherr der Rückkehrerkam-
kehrern soll ein Komplettpaket angeboten
pagne „Geh voran, komm zurück!“. Führende
werden. Zentraler Anlaufpunkt ist die Website
Wirtschaftslenker haben sich zu dieser Kampa-
www.rueckkehrernetzwerk.de. Hier können
gne zusammengeschlossen, darunter der Ge-
sich Interessenten über Jobangebote informie-
schäftsführer der Wernesgrüner Brauerei, Marc
ren und nach Immobilien, Kitas oder Schulen
Kusche, sowie Gunnar Bertram, Vorstandsvor-
suchen. Außerdem erhalten sie einen Rückkeh-
sitzender der Volksbank Chemnitz. Ziel ist es,
rerpass, in dem die Kontaktdaten aller wichti-
Fachkräfte zurück in die Heimat zu holen.
gen Anlaufstellen zusammengefasst sind.
„Es ist dringend nötig, dass wir der alternden
Aber reicht das, damit Sachsen gegenüber Bay-
Gesellschaft zu Hilfe kommen“, so Schirmherr
ern, Baden-Württemberg oder dem Ausland
Güttler. „Vor allem die Erzgebirgsregion droht
punkten kann? Güttler verweist auf die emotio-
aufgrund des fehlenden Nachwuchses ihre
nalen Faktoren: Heimatgefühl, die Nähe zur Fami-
Zukunft zu verspielen.“ Er weist darauf hin,
lie, die vertraute Umgebung oder Freunde. Damit
dass es in Sachsen über 100 Weltmarktführer
die Arbeit der Rückkehrerinitiative gelingt, wird
Uta Georgi BVMW Pressesprecherin Sachsen
gebe, von denen viele Fachkräfte nichts wis-
Güttler Benefizkonzerte geben, deren Erlöse in
sen. Um dieses Wissen nach außen zu tragen
die Arbeit des Netzwerkes fließen. Dass er damit
und um dem Land rund um Elbe und Fichtel-
erfolgreich sein kann, hat er beim Wiederaufbau
mittelstand@bvmw.de
berg ein besseres Image zu geben, ist Güttler
der Dresdner Frauenkirche bewiesen.
6|18 DER Mittelstand. | Service
TSCHAD © Sebastian Bolesch
IHR UNTERNEHMEN FÜR MENSCHEN IN NOT! HELFEN SIE ÄRZTE OHNE GRENZEN LEBEN ZU RETTEN: Kriege, Naturkatastrophen oder Epidemien – wenn viele Menschen in Not geraten, leistet ärzte ohne grenzen schnelle Hilfe. Als Unternehmen haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die lebensrettende Arbeit zu unterstützen: www.aerzte-ohne-grenzen.de/unternehmen-spenden
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DIGITAL2018: „Die Resonanz ist überwältigend“ Die Themen der Digitalisierung sind abwechslungsreich wie das Alphabet. Das sagte Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden von Telekom Deutschland und Schirmherr der DIGITAL2018, zu Beginn seiner Eröffnungsrede des Digitalsummits in Köln, und sprach dabei vor allem über die nachhaltige Veränderung von Unternehmen und Gesellschaft. verordnung in den Fokus, die in seinen Augen die Digitalisierung hemme. „Wir müssen
den
mittelständischen
Unternehmern
klarmachen, dass es zu kurz gedacht ist, nur die Gegenwart im Blick zu haben. Entscheidend ist es, an die Zukunft zu denken – und die Zukunft ist digital“, unterstrich der Mittelstandspräsident zudem. Parallel dazu präsentierte sich der BVMW, als Hauptpartner der Telekom, im Zentrum der Halle 8 mit seinem Stand, um zwei Tage zum direkten Dialog und Austausch einzuladen – dem über 2.000 Unternehmer folgten. Zahlreiche Unternehmen stellten ihre innovativen Lösungen und Produkte vor – von Software über 3D-Druck bis hin zum autonomen Fahren. Die Digitalisierung wurde auf diese Weise praxis-
Das BVMW-Team auf der DIGITAL2018 in Köln.
nah erlebbar. Die Themen der Digitalisierung sind abwechs-
Melanie Müller BVMW Head of Content and Creation
melanie.mueller@ bvmw.de
lungsreich wie das Alphabet. Das sagte Hagen
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deut-
Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden
schen Telekom AG, machte deutlich:
von Telekom Deutschland und Schirmherr der
„Deutschland hat ein starkes industrielles Rück-
DIGITAL2018, zu Beginn seiner Eröffnungsre-
grat. In der zweiten Hälfte der Digitalisierung geht
de des Digitalsummits in Köln, und sprach dabei
es nun darum, die Produktion und die Produkte zu
vor allem über die nachhaltige Veränderung von
vernetzen. Hier liegen Chancen für Deutschland
Unternehmen und Gesellschaft.
und Europa“.
Am 7. und 8. November folgte ein Highlight nach
Bereits jetzt steht fest, dass es eine Weiterfüh-
dem anderen. Apple-Mitgründer Steve Wozniak
rung der Veranstaltung in Köln am 29. und 30.
erzählte über die Anfänge des heute weltweit
Oktober 2019 geben wird. „Wir haben das Thema
wertvollsten Unternehmens. Der ehemalige Vi-
Digitalisierung zwei Tage lang in den Mittelpunkt
zekanzler Sigmar Gabriel (SPD) und Andreas
gerückt. Ziel war unsere Gäste zu inspirieren, zu
Pinkwart, NRW-Wirtschafts- und Digitalisie-
motivieren und branchenübergreifend zu ver-
rungsminister, beleuchteten das Thema Digita-
netzen. Das haben wir geschafft. Die Resonanz ist
lisierung aus politischer Sicht. Mario Ohoven
überwältigend“, sagte Hagen Rickmann am Ende
rückte in seiner Keynote die Datenschutzgrund-
einer gelungenen Veranstaltung.
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Schnell in die Zukunft: von der Region Stuttgart lernen Die Region Stuttgart zählt zu den ökonomisch stärksten Regionen Europas. Dennoch stehen die Unternehmen angesichts der technologischen Herausforderungen vor weitreichenden Veränderungen. Der Verband Region Stuttgart bündelt dabei auf politischer Ebene Interessen, um den Wandel in der Wirtschaft zu unterstützen. Als Rahmenbedingungen für den Einstieg in Zu-
Autonome Fahren reibungslos funktioniert, wenn
kunftstechnologien benötigt der Mittelstand
dann große Datenmengen zuverlässig übermit-
neben starken Glasfasernetzen vor allem schnell
telt werden können, sind viele weitere Produkte
verfügbare Gewerbeflächen, Wohnraum für qua-
und Dienstleistungen denkbar, wie die autonome
lifizierte Mitarbeiter und gute Verkehrsanbindun-
Anlieferung von Waren mit elektrischen Liefer-
gen. Der Verband Region Stuttgart prüft daher in
wagen oder Drohnen. Aber auch im Öffentlichen
enger Zusammenarbeit mit den Kommunen, wel-
Nahverkehr wird es künftig möglich sein, über
che Flächen verfügbar sind, und unterstützt die
schnelle Netze und digitale Signalsteuerung die
Kommunen dabei, Verständnis und Akzeptanz bei
Zugabstände zu verringern und die Pendlerströ-
Entscheidern und Bürgern zu steigern.
me insgesamt besser zu harmonisieren.
Elektromobilität als Chance
Smart Factories
Einer der neuen Märkte ist die E-Mobilität, die mit
Auch Smart Factories sind auf einen unterbre-
den zugehörigen Dienstleistungen speziell mittel-
chungsfreien Datenaustausch zwischen Herstel-
ständischen Unternehmen Chancen bietet – etwa
ler und Zulieferer angewiesen, wenn beispiels-
innerhalb der Lieferketten zur Herstellung der
weise automatisch eine notwendige Wartung
Elektroautos oder beim Aufbau einer (Schnell-)
online gemeldet und dann via Internet erledigt
Ladeinfrastruktur. Die Planung dafür hat der Ver-
wird. Starke Glasfasernetze bieten zudem die
band Region Stuttgart bereits abgeschlossen und
Möglichkeit, Cloud-Datencenter anzubinden. Das
wird nun die Umsetzung moderieren. Zudem legt
erleichtert vielen mittelständischen Unterneh-
der Verband sein Augenmerk auf die Förderung
men den Schritt in die digitalisierte Produktion,
von Projekten mit Vorbildcharakter wie Carsharing
da eigene IT-Abteilungen entlastet werden.
mit Elektroautos. Um ein sicheres und leistungsstarkes GlasfaserBeim Autonomen Fahren wird die Kommunikation
netz zu realisieren, wird die Region Stuttgart zum
weit über eine reine Car-to-Car-Kommunikation
Jahreswechsel 2018/19 eine Breitbandgesell-
hinausgehen. Autos erhalten dann zum Beispiel
schaft als Partner für eine intensive Kooperation
in Echtzeit Informationen über Staus, Unfälle
mit der Privatwirtschaft gründen: als Vorreiter
und geänderte Verkehrssituationen. Sobald das
in Deutschland.
Der Verband Region Stuttgart … ... ist die politische Ebene der Region Stuttgart. Wer in der Regionalversammlung, dem „regionalen Parlament“, vertreten ist, entscheiden die Bürgerinnen und Bürger alle fünf Jahre bei der Regionalwahl.
www.region-stuttgart.org
Dr. Nicola Schelling Regionaldirektorin Verband Region Stuttgart www.region-stuttgart.org
6|18 DER Mittelstand. | Service
76
Mittelstand macht mobil
Vom digitalen Kassensystem bis zum Arbeiten in der Cloud: Der Mittelstand setzt verstärkt auf vernetzte Technologien, um an jedem Ort wirtschaften zu können. Zwei mittelständische Unternehmen zeigen, wie sie mit digitalen Mitteln überall effizient arbeiten.
weil die Service- und Support-Leistungen ihn sofort überzeugten. Das Finanzamt hatte zuvor eine Erneuerung seines Kassensystems gefordert, da das bisherige nicht den Anforderungen der Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form so-
Wenn der Bäckereibetrieb von Axel Poduschnick
wie zum Datenzugriff (GoBD) entsprach. Heute
in Jesteburg (Niedersachsen) morgens um fünf
hat der Unternehmer alle Kassierplätze an jedem
die Tür öffnet, sind die Öfen in der hauseigenen
Ort mit den Verkaufsterminals enforeDasher
Backstube schon längst heiß gelaufen. Draußen
und enforeComet ausgestattet. Bei seinem mo-
warten bereits erste Kunden auf belegte Bröt-
bilen Verkaufsstand versorgen LTE-Router das
chen, Croissants oder frisch aufgebrühten Kaffee.
Terminal. Das Kassieren läuft damit schneller und
Danach müssen der Bäckermeister und sein Team
übersichtlicher ab, weil Mitarbeiter die Artikel
den mobilen Verkaufsstand vor dem Bahnhof in
mit wenigen Klicks im System finden. Außerdem
Buchholz beliefern und Backwaren für den heuti-
behält der Unternehmer mit dem digitalen Kas-
gen Wochenmarkt verladen.
sensystem einen besseren Überblick, weil er alle Ab- und Umsätze jederzeit im Blick hat und im
Ein turbulenter Morgen in Axel’s Bäckerei, die
Büro komfortabel über Computer oder Laptop
ganz auf traditionelles Handwerk setzt. Fertig-
auf das System zugreifen kann.
mischungen oder Konservierungsstoffe komPoduschnick beim Backen ganz auf Traditionen
Mobile Enterprise – immer mehr Unternehmen wollen mobil sein
setzt, ist er in Sachen Ausstattung und Verwaltung
Mobile Lösungen und flexible Arbeitsweisen
hochmodern: etwa mit einem digitalen Kassensys-
werden für Unternehmen immer wichtiger: Laut
tem, das der Konditormeister nicht nur in seiner
einer aktuellen Studie des Marktanalysten IDC
Filiale, sondern auch als mobile Lösung während
haben mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Un-
des Wochenmarkts oder im Bahnhof einsetzt.
ternehmen bereits eine Mobile-Enterprise-Stra-
men dort nicht in die Tüte. Während Inhaber
tegie entwickelt. Um nicht den Anschluss an die
Jana Wiedemeyer Telekom
www.telekom.de
Mit MagentaBusiness POS den Umsatz im Blick haben
Konkurrenz zu verlieren, digitalisieren immer
Der Unternehmer hat sich für das digitale Kas-
nutzen etwa Customer-Relationship-Manage-
sensystem MagentaBusiness POS der Deutschen
ment-Systeme für besseren Kundenservice und
Telekom und des Start-ups enfore entschieden,
einen effizienteren Vertrieb.
6|18 DER Mittelstand. | Service
mehr Unternehmen ihre Geschäftsprozesse,
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bereitgestellt als Komplettpaket aus der Cloud der Telekom. Damit stehen Limmaland E-MailPostfächer, Büro-Programme und Online-Speicher im flexiblen Mietmodell zur Verfügung.
Von unterwegs auf sensible Daten zugreifen „Wir haben beide keinen IT-Background“, sagt Unternehmerin Gärtner. „Deswegen waren guter Service, einfache Bedienbarkeit und problemlose Buchbarkeit ebenfalls wichtig.“ Außerdem wollten die Gründerinnen sich nicht zu lange mit IT beschäftigen müssen, sondern lieber das Geschäft voranbringen. Die Cloud verschafft den beiden Gründerinnen heute die Möglichkeit, immer mobil zu bleiben. „Als ich Mit Office 365 und Speicher aus der Cloud ist die IT-Infrastruktur von Limmaland flexibel und fängt das Unternehmenswachstum leicht auf.
für mehrere Wochen im Ausland unterwegs war, konnte ich dank Cloud-Speicher und Skype genauso arbeiten, als wäre ich im Kölner
Bis 2020 wird der Digitalisierungsgrad in Un-
Büro“, sagt Knippscheer. „Kundendaten, Rech-
ternehmen weltweit weiter ansteigen, von
nungen und sensible Geschäftsdaten speichern
derzeit 33 auf 72 Prozent. Das geht aus einer
wir sicher in den Rechenzentren der Telekom
aktuellen
Wirtschaftsberatung
und können diese immer zuverlässig abrufen –
PricewaterhouseCoopers hervor. Das Büro
Studie
der
egal, ob aus dem Home Office, dem Büro oder
wird demnach als fester Arbeitsplatz an Be-
von unterwegs.“
deutung verlieren: 30 Prozent der Mitarbeiter verfügen laut IDC-Studie mittlerweile mit
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dienstlichen Smartphones und Tablets über die technische Basis für ein erfolgreiches mobiles
Unternehmenssoftware – nur anders
Arbeiten. Cloud Computing ist dabei ein elementarer Baustein: Laut Branchen-Verband Bitkom nutzen bereits zwei von drei Unternehmen Cloud-Lösungen.
Klebefolien aus der Cloud
...
...
So wie Limmaland: Die beiden Gründerinnen Rabea Knippscheer und Stefanie Gärtner entund verwandeln Kinderzimmer damit in wuselige Städte, tierreiche Safaris oder idyllische Südseeinseln. Die Folien entwickeln sie gemeinsam mit einer Designerin und vertreiben diese über
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ihre Webseite. Für den Betrieb der IT-Infrastruktur suchten die Gründerinnen eine flexible
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tum des Geschäfts anpasst. Auch die einfache Bedienbarkeit und Datenspeicherung nach deutFoto: © Telekom
RL
D
werfen seit 2014 Klebefolien für IKEA-Möbel
schem Recht waren wichtige Kriterien. Die Tele-
Eröffnungsvortrag:
Dr. Alex von Frankenberg
Geschäftsführer High-Tech Gründerfonds Management GmbH
kom bot dem Start-up genau das, was es suchte: Das Kölner Unternehmen setzt seit kurzem auf
Premiumpartner:
die Bürosoftware Office 365 von Microsoft,
6|18 DER Mittelstand. | Service
78
Erfolg durch Vernetzung Was kann der Mittelstand in der digitalen Welt von der Hanse lernen? Das Erfolgsrezept heißt Brückenbauen durch Vernetzung. „Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat“,
„up-to-date“ zu bleiben. Es ist der Austausch mit anderen, der uns existenzwichtige Erfahrungen sammeln lässt, Lerneffekte erzielen kann und unsere Handlungen im Geschäftsalltag maßgeblich beeinflusst.
heißt es oft in der Geschäftswelt. Der Gedanke dahinter – nämlich Netzwerke zu bilden – ist nicht
Doch welche Möglichkeiten haben Unternehmen,
neu. Er reicht bis ins Mittelalter zurück. Ein gutes
nützliche Neuigkeiten zu erhalten, sich in dem
Beispiel dafür ist die Deutsche Hanse.
aktiven Austausch mit anderen Unternehmen zu vernetzen und sich politisch einzubringen? Die
Mitte des 12. Jahrhunderts schlossen sich deut-
Antwort ist die gleiche wie zur Zeit der Hanse:
sche Kaufleute zu einer Vereinigung zusammen.
Vereinigungen und Zusammenschlüsse. Der Un-
Das Ziel bestand darin, die Sicherheit von nauti-
terschied zu damals: die Möglichkeiten sind grö-
schen Überfahrten zu erhöhen und die Vertre-
ßer, schneller, globaler – und vor allem heute über
tung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen
digitale Wege möglich.
besonders im Ausland zu ermöglichen. Obwohl die einzelnen Mitglieder der Hanse weiterhin
Die Zahl an Verbänden und Initiativen zum Zu-
souverän blieben, galt die Hanse lange Zeit als
sammenschluss für Unternehmen ist mittlerweile
politische Macht, vor allem im ökonomischen und
enorm und reicht von Fach- und Berufsverbänden
militärischen Sinne. Getreu dem Motto: „Nicht
bis hin zu thematisch festgelegten Aktionen. Sie
allein, sondern nur gemeinsam sind wir stark.“
alle haben ihren Sinn und ihre Berechtigung, denn
Was schon vor einigen Jahrhunderten für Händ-
für das Geschäft ist es wichtig, zuallererst zu wis-
ler bei der Überquerung der Ostsee galt, ist heute
sen, was vor der eigenen Haustür passiert: Wie
für Unternehmen wichtiger denn je. Dazu zählt
verändert sich meine Branche? Welche gesetzli-
die Vernetzung mit anderen Unternehmen, um
chen oder rechtlichen Änderungen kommen auf
brancheninterne und -übergreifende Trends und
mich und mein Tätigkeitsfeld zu? Wie ist die Ent-
Fortschritte mitzubekommen ebenso wie die
wicklung bei einem bestimmten Thema?
Vernetzung mit Kunden und Lieferanten, um das eigene Geschäft aufrecht zu halten. Hinzu kommt die Vernetzung im politischen Raum, um aktuelle Rahmenbedingungen zu erfahren und gegebe-
Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)
nenfalls auf diese für die Unternehmer einwirken zu können. Für Unternehmen sind dies entscheidende Faktoren, um auf dem Markt zu bestehen und stets
6|18 DER Mittelstand. | Service
Brückenbauer
79
Das branchenübergreifende Netzwerken rückt zunehmend in den Fokus von Unternehmerinnen und Unternehmern. Nicht nur, um potenzielle Gefährdungen oder Veränderungen wahrnehmen zu können, sondern auch, um Ideen aus anderen Bereichen kennenzulernen und ggf. für das eigene Geschäft zu nutzen. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft ist das führende branchenübergreifende Netzwerk für Unternehmen in Deutschland. Wir sind ein freiwilliger und selbstfinanzierter Zusammenschluss von kleinen und mittleren Unternehmen, die erfolgreich mitgestalten wollen. Wir verstehen uns als Brückenbauer:
„„
zwischen Unternehmen verschiedenster Branchen, zwischen Mittelständlern und der Politik.
In einer globalisierten und digitalisierten Welt ist es für den Fortbestand eines Unternehmens entscheidend, „den Zug nicht zu verpassen“ und auf dem Laufenden zu bleiben. Dies betrifft nicht nur die eigene Heimatregion, sondern auch andere Länder, Branchen und Geschäftszweige. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch außer-
Foto: © tawanlubfah von www.fotolia.com
halb des eigenen Wirkungsbereiches Veränderun-
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft ist das f ührende branchenübergreifende Netzwerk f ür Unternehmen in Deutschland.
gen eintreten können, die das Geschäft nachhaltig
Mit bundesweit mehr als 300 Repräsentanten bie-
beeinflussen, ja sogar ersetzen können. Dabei
ten wir einen persönlichen Ansprechpartner vor
spricht man gern von der Disruption (aus dem engl.
Ort, der für die Belange und Wünsche Ihres Unter-
„zerstören“, oder weniger negativ besetzt auch
nehmens da ist. Mit unseren Auslandsbüros in über
„unterbrechen“), also dem kompletten Neu- und
40 Ländern weltweit geben wir Ihnen zudem die
Überdenken eines Geschäftsmodells. Beispiele
Möglichkeit, nicht nur über den Tellerrand, sondern
hierfür sind die Modelle von Airbnb und Uber. Wel-
über Grenzen hinaus zu denken und zu agieren.
che Hotelkette hätte vor zehn Jahren damit ge-
Wir begleiten Sie: vom erfolgreichen Aufbau Ihres
rechnet, dass die Sharing Economy als Wirtschaft
Unternehmens bis hin zur weltweiten Expansion,
des Tauschens und Teilens ihre Geschäftstätigkeit
mit Experten und Praktikern. Gleichzeitig setzen
maßgeblich beeinflussen kann? Oder denken Sie
wir uns in der Politik erfolgreich für Rahmenbe-
an den altbewährten Stadtplan und überlegen Sie,
dingungen ein, die Ihr Geschäft nicht belasten oder
wie viele Touristen in Ihrer Stadt noch damit zu se-
einschränken, sondern ermöglichen und fördern.
hen sind – eher wenige, oder? Die meisten haben
Dabei agieren wir neutral und parteiübergreifend
nur eines vor der Nase, nämlich ihr Smartphone.
im Sinne der mittelständischen Unternehmen und
Deshalb sind gerade in der Zeit der Digitalisierung
entwickeln gemeinsam mit eben diesen Unterneh-
Netzwerke, die um die Ecke denken und über den
men – unseren Mitgliedern – Positionen und Mate-
Tellerrand hinausschauen, essentiell.
rialien, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Ich bin der Überzeugung, dass es einen Verband wie den BVMW gerade in der heutigen Zeit
zwischen Unternehmen verschiedenster Branchen, zwischen Mittelständlern und der Politik. bundesweit mehr als 300 Repräsentanten; in über 40 Ländern weltweit
braucht – einen neutralen, branchenübergreifenden, frei finanzierten Brückenbauer. Wir bieten Ihnen die Grundlage für Ihr Netzwerk, für Ihr Wirken, für Ihr Geschäft – vielleicht eine Art Hanse der
Prof. Dr. h.c. Markus Jerger Bundesgeschäftsführer BVMW
Neuzeit. So bleiben Sie auch in stürmischen Zeiten auf Erfolgskurs.
6|18 DER Mittelstand. | Service
mittelstand@bvmw.de
80
Mittelstandsjob.de – hier finden Sie Mitarbeiter Ab sofort gibt es für den Mittelstand ein Jobportal: Mittelstandsjob.de. Die neue Plattform des BVMW konzentriert sich auf den Arbeitsmarkt von kleinen und mittelständischen Unternehmen – ohne branchenspezifischen Fokus.
„„
Im Hintergrund arbeitet der BVMW mit der Software Connectoor zusammen, um die Stellenan-
Ich bin der BVMW. Gemeinsam f ür einen starken Mittelstand.
gebote besser zu verwalten. So kann jetzt jedes Mitglied des BVMW entweder die Software Connectoor kostengünstig lizensieren oder bald über eine geplante Schnittstelle Stellenangebote auf dem Portal kostenfrei inserieren.
Kampagne: Gemeinsam für einen starken Mittelstand Um sich „gemeinsam für einen starken Mittelstand“ einzusetzen, wurde passend zum Launch von Mittelstandsjob.de die erste Employer-Branding-Kampagne des BVMW an den Start gebracht – mit Mitarbeitern aus der Bundeszentrale und Mittelstandsnetzwerkern aus der Region. Die Botschaft des Auftritts, der Bewegtbild-, On- und Offlineanzeigen umfasst: In jedem Betrieb geht es um jeden einzelnen Mitarbeiter und seinen Arbeitsplatz, der mit einem roten Stuhl symbolisiert wird. Daher beenden die Testimonials, die alle Das Jobportal Mittelstandsjob.de ist die erste Employer-Branding-Kampagne des BVMW.
für den BVMW arbeiten, ihr Statement mit dem Claim: „Ich bin der BVMW. Gemeinsam für einen starken Mittelstand“.
Melanie Müller BVMW Head of Content and Creation
melanie.mueller@ bvmw.de
tentin – die Karriereseite des BVMW wurde neu
„Der Mittelstand ist facettenreich – wie jeder ein-
gestaltet und ist für alle Mitgliedsunternehmen
zelne Mitarbeiter. Mit Mittelstandsjob.de zeigt
und Arbeitssuchenden geöffnet worden. Sie ist
der BVMW als Arbeitgeber, wie wichtig jede Per-
jetzt noch besser mobil nutzbar und mit den so-
son in diesem Arbeitsmotor Mittelstand ist“, sagt
zialen Netzwerken verknüpft.
Cathleen Röder, Personalreferentin beim BVMW.
Nach dem Launch im Oktober werden die Stellen-
Mit der Kampagne, die mit dem Hashtag #Mittel-
angebote der einzelnen Mitgliedsunternehmen
standsjob auf allen digitalen Kanälen verbreitet
auf der Plattform nach und nach freigeschaltet.
wird, will der BVMW Beschäftigten und Jobsu-
Über Mittelstandsjob.de sollen in Zukunft mo-
chenden das Bewusstsein vermitteln, dass sie
natlich mehrere tausend Stellenausschreibungen
ein wichtiger Teil ihres Unternehmens sind oder
veröffentlicht werden, um einen umfassenden
durch einen neuen Arbeitsplatz bald werden.
und aktuellen Überblick über den Stellenmarkt
Gleichzeitig soll dies auch eine Auszeichnung und
des Mittelstands zu geben.
Motivation für die eigenen Mitarbeiter und deren
6|18 DER Mittelstand. | Service
Foto: © Matti Hillig; Autor: © Wiebke Bosse
Ob Projektleiter, Konstrukteur oder Büroassis-
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81
„„
Der Mittelstand hat Herz, macht Spaß und ist authentisch.
Kollegen sein und die Innovationskraft des BVMW unterstreichen: Der Mittelstand hat Herz, macht Spaß und ist authentisch. Die Arbeitswelt zeigt sich im Wandel. Der Fachkräftemangel, aber auch der generelle Arbeitskräftemangel, gehören derzeit zu den größten Herausforderungen der KMU. Ein Werkzeug bei der Suche nach geeigneten Fachkräften
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ist jetzt Mittelstandsjob.de. Das Mittelstands-Stellenportal begreift sich als ein Service für alle KMU, um schneller und einfacher das richtige Personal zu finden.
Seit November ist der BVMW mit Bannern auf verschiedenen Mediaseiten online. Alle Fotos und Videos sind unter mittelstandsjob.de, bei Facebook und YouTube zu finden.
“Dank TopDigi.Org habe ich eine Steuerkanzlei gefunden, die digitale Abläufe nicht nur versteht, sondern auch sicher in die Zusammenarbeit integriert.” Christian, Unternehmer
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82
Wissen, was wirklich zählt Der wichtigste Erfolgsfaktor mittelständischer Unternehmen ist der Mensch. Qualifizierte, motivierte und gesunde Mitarbeiter sind für Unternehmer die zentrale strategische Ressource. Richtig umgesetzt liefert die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung die Basis für eine effektive Unternehmens-Steuerung 4.0.
„„
Im Zuge der digitalen Transformation muss ein
nachhaltiger Maßnahmen und der entsprechen-
effektives Controlling die Antworten auf die
den Wirkungskontrolle, sprich: einem zielführen-
unternehmensrelevanten Fragen im Rahmen des
den Controlling.
Arbeitens 4.0 liefern. Die GBpsych wirft einen Blick auf das gesamte
Fundiert umgesetzt liefert dieser ganzheitliche Ansatz eine exzellente Informationsbasis zur Unternehmenssteuerung.
Unternehmen. Sie betrachtet alle Einflüsse, die auf Arbeitsplätze einwirken, sowohl Risikofaktoren als auch Ressourcen in den Bereichen Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen, soziales Umfeld und gesunde Führung. Fundiert umgesetzt liefert dieser ganzheitliche Ansatz eine exzellente Informationsbasis zur
Betriebswirtschaftliche Auswertung, Kostenstel-
Unternehmenssteuerung. Des Weiteren ist die
lenrechnung, Plan-Ist-Abweichungsanalyse, Li-
GBpsych als kontinuierlicher Prozess angelegt.
quiditätsanalyse und Deckungsbeitragsrechnung
Verknüpft mit den Steuerungsprozessen im Un-
der Buchhaltung greifen zu kurz.
ternehmen und der Einführung entsprechender Kennzahlen, wie beispielsweise die Fehlzeiten
Im Fokus des Controllings muss heute die Steue-
nach Bereichen, bietet sie faktenbasiert und ziel-
rung der Strategien der Organisations- und Per-
orientiert die folgenden Vorteile:
sonalentwicklung sowie des betrieblichen Ge-
valide Informationen für
sundheitsmanagements stehen.
die Personalentwicklung frühzeitige transparente Identifizierung
Die Umsetzung der gesetzlich verpflichtenden Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
gezielte Budgetplanung und optimale Ressourcenallokation
geeignete Controlling- und Monitoring-Schlüs-
effektive Nachverfolgung der Wirksamkeit
selkennzahlen einzuführen. Denn der Fokus der
der (GBpsych-)Maßnahmen und gezielte
GBpsych liegt auf der Ableitung zielführender
Steuerung.
Foto: © foto_tech von www.fotolia.com
Karsten Steffgen Geschäftsführer youCcom
(GBpsych) bietet einen exzellenten Zeitpunkt, um
des Handlungsbedarfes
Annegret Küppers Leiterin Controlling youCcom BVMW-Mitglied
www.youccom.com
6|18 DER Mittelstand. | Service
83
Neues Neues EU-Patent EU-Patent nicht nicht patent patent genug genug Patentanmeldungen erfolgen zu oft aus rein taktischen Gründen, Patenterteilungen zu oft trotz mangelnder Erfindungshöhe. Es sind die Großkonzerne, die das Patentsystem bestimmen und nutzen; der Mittelstand gerät zunehmend abstinent in ein gefährliches Abseits. Das zukünftige EU-Patent bietet Chancen, verkompliziert jedoch das Patentsystem mit seinen Wahlmöglichkeiten, anstatt es zu vereinfachen. Was ist das Unitary Patent (EU-Einheitspatent)?
begrüßen. Das neue System enthält im Gegensatz
Eine neue EU-Verordnung schafft ein „europäi-
Vereinheitlichung von Verletzungs- und Überprü-
sches Patent mit einheitlicher Wirkung“, dies wird
fungsverfahren. Es wird aber mit seinen Wahl-
als „Einheitspatent“ oder „EU-Patent“ bezeich-
möglichkeiten und Optionen noch komplizier-
net. Dabei wird das EU-Patent für eine Über-
ter, erfordert spezialisierte Anwälte und erhöht
gangszeit von mindestens sieben Jahren parallel
damit die Kosten. Absehbar ist ein verstärktes
und wahlweise auch neben identischen nationa-
Taktieren mit Patenten, die auch ohne wirkliche
len Patenten und/oder europäischen Bündelpa-
Erfindungshöhe dem Patentinhaber ein schar-
tenten eingeführt. Das kommende EU-Patent hat
fes Schwert gegen vermeintliche Verletzer in die
den Vorteil, dass die dafür zuständigen Gerichte
Hand geben. Diese Entwicklungen bedrohen ins-
(Unified Patent Court, Kurzform UPC) gleichzei-
besondere den Mittelstand, der bezüglich eigener
tig über Verletzung und Validität eines Patents
Patentanmeldungen deutlich hinter die Zahlen
entscheiden werden. Durch den Einbezug von
der Großkonzerne zurückfällt.
zum deutschen Trennungsprinzip den Ansatz der
einem technischen Richter bei insgesamt drei letzungsfragen ins Gerichtsverfahren aufgenom-
30 bis 70 Prozent der Patente erweisen sich als nichtig
men werden. Die Verordnung muss von den Par-
Die derzeitige Vernichtungsrate vor den Ein-
lamenten von mindestens 13 Staaten ratifiziert
spruchs- und Patentgerichten ist mit 30 bis 70
werden. Zwingend darunter sind Deutschland,
Prozent unakzeptabel hoch. Jedes zweite er-
Frankreich und Großbritannien, denn diese drei
teilte Patent ist potenziell rechtswidrig. Dessen
Länder registrieren die meisten Patente. Wegen
Annullierung erfolgt aber zu oft erst, nachdem es
einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
bereits die Basis für Verletzungsurteile gebildet
wurde das deutsche Gesetzespaket nicht vom
hat. Wie im zukünftigen EU-Patentsystem vor-
Bundespräsidenten gezeichnet. Auch die Zustim-
gesehen, könnte eine Aussetzung der Patentver-
mung aus England ist wegen des Brexits fraglich.
letzungsurteile als Regelfall auch im bestehenden
Foto o.: © pure-life-pictures von www.fotolia.com
Richtern kann mehr Sachverstand auch in Ver-
System die taktischen Wahlmöglichkeiten be-
Vor- und Nachteile für den Mittelstand
grenzen. Einfacher und effektiver geht es nicht
Die Idee der Schaffung eines EU-Patentsystems
richtsbarkeit und die Unterstützung der Bundes-
ist aus Sicht des Patentvereins grundsätzlich zu
politik für die Interessen des Mittelstands.
– wir erwarten das Handeln der zuständigen Ge-
6|18 DER Mittelstand. | Service
Dr. Heiner Flocke Vorsitzender Patentverein.de e. V. Partnerverband der Mittelstandsallianz des BVMW
www.patentverein.de
84
Fortbildung fällt aus – wer trägt die Kosten? Eine dringend benötigte Fortbildung bei einem Seminarunternehmen fällt aus, weil der eigens angeheuerte Experte krank im Bett liegt. Unangenehm für das Seminarunternehmen und für den Kunden, der schon Reise- und Übernachtungskosten für die begehrte Fortbildung investiert hat.
In diesem Fall stellt sich die Frage, welche An-
staltung und die dadurch entstandenen Kosten
sprüche sich gegenüberstehen. Der Seminarver-
zu vertreten hat.
anstalter, der sich externer Experten bedient,
„„
verliert bei Nichtdurchführung der Veranstal-
Schützen kann sich der Seminarveranstalter ge-
tung zunächst grundsätzlich den Anspruch auf
gen dieses Kostenrisiko unter Umständen dann,
die Vergütung. Hat er sich gegenüber dem Kun-
wenn er die Übernahme von Reisekosten bezie-
den vertraglich die Möglichkeit der Verschiebung
hungsweise die Regelung des § 284 BGB vertrag-
des Seminartermins ausbedungen, kann er diese
lich gegenüber dem Kunden ausschließt.
Vergütung zu einem späteren Zeitpunkt natürlich Doch Vorsicht: Ein individuell ausgehandelter
nachträglich verdienen.
Ausschluss dieser Kostenübernahme im Falle
Weicht ein Haftungsausschluss in den AGB zu weit vom gesetzlichen Grundgedanken ab, so ist die betreffende Klausel in der Regel unwirksam.
einer Absage mag rechtlich wirksam sein. Problematisch ist hingegen der vielfach verwendete Ausschluss in den AGB, also vorformulierten Vertragsbedingungen, die der Kunde nur im Ganzen akzeptieren kann. In diesen Fällen ist das Recht strenger, was die Wirksamkeit von Haftungsausschlussklauseln betrifft. Weicht ein Haftungsausschluss in den AGB zu weit vom gesetzlichen Grundgedanken ab, so ist die betreffende Klausel in der Regel unwirksam.
Der Kunde, der oft ein Interesse an der Durchführung des Seminars zu einem späteren Zeitpunkt
Ob ein Ausschluss des § 284 BGB in den AGB
haben wird, sieht sich insbesondere bei kurzfris-
überhaupt wirksam ist, ist rechtlich umstritten.
tigen Absagen häufig mit der Frage konfrontiert,
Gut vertretbar erscheint, einen solchen Aus-
wer nun seine vergeblichen Reise- und Übernach-
schluss jedenfalls gegenüber Geschäftskunden
tungskosten zu tragen hat.
zuzulassen. Entsprechend differenziert sollten diesbezügliche AGB-Klauseln ausgestaltet sein,
Diese Thematik löst § 284 BGB: vergebliche Auf-
um den Veranstalter wirksam vor Kostenrisiken
wendungen, wozu auch Reisekosten zählen, sind
zu schützen.
letzungen zu ersetzen. Hat der Veranstalter also
Prof. Dr. Benjamin Weiler Rechtsanwalt BVMW Rechtshotline
nicht alles Erforderliche getan, um das Seminar
Die BVMW
doch noch stattfinden zu lassen, indem er geeig-
Rechtshotline erreichen Sie:
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Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr
Ersatzexperten zur Verfügung zu stellen, trifft
Tel.: 030 / 53 32 06-963 | Fax: 030 / 53 32 06-50
ihn grundsätzlich die Pflicht zur Übernahme der
rechtshotline@bvmw.de
Reisekosten, da er dann den Ausfall der Veran-
6|18 DER Mittelstand. | Service
Foto o.: © AllebaziB – Fotolia.com
im Falle schuldhafter vertraglicher Pflichtver-
85
Finanzkolumne „Über Ihr Geld“
Trades und Täuschungen Können Sie sich vorstellen, wie Banken, Broker,
Auf die Spitze treiben es Broker, vorwiegend mit
Vermögensverwalter,
zusätzli-
Sitz im Ausland. Die wissen, dass über 70 Prozent
ches Geld verdienen, ohne dass Sie davon Ahnung
Börsendienste
ihrer Kundschaft mit ihren Trades falsch liegen.
haben?
Da bietet sich doch an, den Kunden nur Abrechnungen zu schreiben, in Wirklichkeit mit dem
Rückblende: Wenn Sie als Ausländer in den Zei-
Geld dieser gutgläubigen Kunden ein Gegenge-
ten von Nummernkonten und Bankgeheimnis
schäft zu tätigen und den Gewinn zu kassieren. Da
Aktien gekauft oder verkauft oder der Bank eine
kann man gerne mit Sprüchen wie „der günstigste
Vermögensvollmacht erteilt haben und erst am
Online-Broker“ werben oder ganz auf Transakti-
Abend die Abrechnungen erstellt worden sind:
onskosten verzichten. Und sollte ein Kunde zufäl-
Sie konnten sicher sein, dass Sie neben höchs-
ligerweise einmal im Gewinn sein, wird er schnell
ten Transaktionsgebühren regelmäßig nahe dem
einen Anruf erhalten, er solle seinen „schnellen
Tageshöchstkurs gekauft und wahrscheinlich
Gewinn“ sicherstellen und verkaufen.
zum Tagestiefstkurs verkauft haben, sprich abgerechnet worden sind. Und wenn man einmal
Und dann gibt es noch aggressiv beworbene Bör-
im Jahr seine Bank in Zürich besucht hat, erhielt
sendienste, oft sogar gratis oder mit hohen Ra-
man seine banklagernde Post samt Abrechnun-
batten angeboten. Die Betreiber wollen natürlich
gen zu Gesicht, jedoch keine Zeit zur Kontrolle.
auch Geld verdienen. Und das geht so: Man sucht
Ich kenne aber Kunden, die nach einer Reklama-
sich umsatzschwache Einzelwerte aus, möglichst
tion bessere (und korrekte) Abrechnungskurse
Exoten, kauft sich diese Titel langsam ein, erfin-
erhalten haben.
det dann eine Story mit dem Kernsatz „Diese Ak-
Foto: © photocrew – Fotolia.com
tie wird sich im Kurs verdoppeln“ und verschickt Und heute? Werden die Wertpapiere wirklich für
diese Kaufempfehlung per E-Mail an Tausende.
Sie an einem Börsenplatz gekauft? Oder werden
Und siehe da: einige Gierige kaufen diese Ak-
die Aktien nur geliehen und umgebucht? Com-
tie, treiben damit die Kurse in die Höhe, und die
puter und Papier sind geduldig. Gibt es wirklich
Hintermänner verkaufen ihre Bestände dann mit
entsprechende Umsätze auf Xetra, in Frankfurt
Gewinn. Sie können sich vorstellen, dass anschlie-
oder Stuttgart? Oder erfolgen die Transaktionen,
ßend die Kurse dieser promoteten Aktien wieder
wenn überhaupt, nur im bankeninternen Dark-
in Richtung Null fallen.
net, also völlig intransparent?
6|18 DER Mittelstand. | Service
Hans-Peter Holbach Herausgeber des im 46. Jahrgang erscheinenden Informationsdienstes Geldbrief www.geldbrief.com und Chefredakteur beim Vertraulichen Schweizer Brief www.vertraulicher.com
86
Buchtipps Merkel am Ende
Persönliche Empfehlung Persönliche Empfehlung von Mario Ohoven! von Mario Ohoven!
Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt
Ferdinand Knauß spannt einen Bogen
Lange Zeit haben die Deutschen Angela
Gegenwart und wirft dabei nicht nur
Merkel tatsächlich für alternativlos ge-
die Frage auf, was das für eine Partei ist,
halten. Doch trotz einer Phase schein-
die sich so lange von dieser Frau führen
barer Beständigkeit kann mittlerweile
lässt, sondern auch, was das für eine
kaum jemand die Augen vor der Wirk-
Gesellschaft ist, die sich so lange von ihr
lichkeit verschließen: Die Kanzlerin hat
regieren lässt.
von Merkels Machtantritt bis in die
auf die Herausforderungen der GegenDer Autor hat Geschichte und Japano-
wart keine Antworten.
logie studiert. Nach Stationen u. a. beim Merkel steht für nichts. Sie weicht Kon-
Handelsblatt wechselte er zur Wirt-
flikten aus, anstatt klar Position zu be-
schaftsWoche, auf wiwo.de erscheint
ziehen, und hat keine politische Über-
seine Wochenkolumne „Knauss kontert“.
zeugung, die sie nicht bereit wäre, für den Machterhalt jederzeit wieder aufzugeben. Das Ergebnis von 13 Jahren „Fahren auf Sicht“: Merkel wird kein bestelltes Haus hinterlassen, sondern eine ausgezehrte Partei und ein Land, das
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87
Der Zukunfts-Code Wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt verändern Die nächsten 20 Jahre werden die Welt stärker verändern als die 300 Jahre zuvor. Zahlreiche Berufe werden in Kürze verschwinden. Klassische Ausbildung wird nicht mehr reichen, um in der Berufswelt zu bestehen. Disruption, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, all das sind Schlagworte, die zurzeit omnipräsent sind. Die Zukunft 4.0 ist längst da, allerdings nicht in den Köpfen der meisten Menschen. Genau das wollen die Autoren Katja Porsch und Peter
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Brandl ändern. Denn sie sind überzeugt: Je digitalisierter unsere Um-
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BVMW-Veranstaltungskalender Der BVMW organisiert eine Vielzahl erstklassiger Veranstaltungen in den kommenden Monaten auf Bundesebene und in den Regionen vor Ort. Unternehmer und Unternehmerinnen sind herzlich eingeladen, sich zu informieren, Netzwerke zu spannen, sich einzubringen und sich unterhalten zu lassen. Eine kleine Auswahl finden Sie hier. BADEN-WÜRTTEMBERG Unternehmertag Donnerstag, 21. März 2019, 09.30 Uhr Donauhalle Böfinger Str. 50, 89073 Ulm karl-heinz.raguse@bvmw.de
Mittelstandsjahresauftakt Montag, 25. März 2019, 14.00 Uhr Rathaus, Großer Sitzungssaal Marktplatz 1, 70173 Stuttgart kurt.mezger@bvmw.de
BAYERN
BERLIN
HAMBURG
UnternehmerTREFFEN – E-Recruiting Mittwoch, 05. Dezember 2018 18.30 Uhr Preventive Care Center (PCC) Nürnberg Forchheimer Straße 8 90425 Nürnberg paul.soehnlein@bvmw.de
Business Lunch Mittwoch, 12. Dezember 2018, 12.30 Uhr Van der Valk Hotel Berlin Brandenburg Eschenweg 18 15827 Blankenfelde-Mahlow marcel.sturm@bvmw.de
B@L Hotel REICHSHOF Donnerstag, 24. Januar 2019 12.00 Uhr Kirchenallee 34-36 20099 Hamburg guenther.enger@bvmw.de
After Work Business Netzwerktreffen für Unternehmer und Selbstständige Dienstag, 08. Januar 2019 18.30 Uhr Weinwirtschaft, Lounge & Restaurant Nymphenburger Straße 136 80636 München kajetan.brandstaetter@bvmw.de Mindset und Schlüsselkompetenz für den Unternehmer 4.0 Montag, 14. Januar 2019 18.30 Uhr IGZ Tagungsraum Friedrich-Bergius-Ring 15 97076 Würzburg stephan.behringer@bvmw.de BVMW [Experiment] Fan-tastisch und troy? Azubis im Mittelstand Dienstag, 29. Januar 2019 08.45 Uhr LSV Lech-Stahl Veredelung GmbH in Oberndorf am Lech Eggelstetter Straße 8 86698 Oberndorf am Lech michael.heilig@bvmw.de
Regional digital Dienstag, 15. Januar 2019, 18.00 Uhr Smart Data Forum Salzufer 6, Eingang Otto-Dibelius-Straße 10587 Berlin regina.warvel@bvmw.de Fachgruppe Bau Mittwoch, 13. Februar 2019, 19.00 Uhr Rechtsanwälte von Saldern Leibnitzstraße 57, 10629 Berlin birgid.zoschnik@bvmw.de BVMW Jahresempfang Montag, 18. Februar 2019, 18.00 Uhr Hotel Maritim Berlin Stauffenbergstraße 26, 10785 Berlin veranstaltungen@bvmw.de
Mittelstand meets Techniker Donnerstag, 24. Januar 2019 17.30 Uhr Millerntor-Stadion-FC St. Pauli Harald-Stender-Platz 1 20359 Hamburg guenther.enger@bvmw.de Arbeitswelten der Zukunft – HR in digitalen Zeiten Dienstag, 26. Februar 2019 17.30 Uhr Nagelsweg 37-39 20097 Hamburg guenther.enger@bvmw.de
HESSEN Tango@Loftwerk Donnerstag, 17. Januar 2019, 18.30 Uhr Loftwerk Langgasse 20, 65183 Wiesbaden cornelia.gaertner@bvmw.de Eastside um 8 Donnerstag, 31. Januar 2019, 08.00 Uhr Infrarotheizung-Ausstellung Rhein-Main Strahlenbergerstraße 125A 63067 Offenbach am Main cornelia.gaertner@bvmw.de
6|18 DER Mittelstand. | Service
4. Pecha-Kucha Nacht im Schwalm-Eder-Kreis Dienstag, 19. Februar 2019, 17.30 Uhr Kreissparkasse Schwalm-Eder Mühlhäuser Str. 4, 34576 Homberg/Efze stefanie.richter@bvmw.de 1st WINERY SLAM Freitag, 22. Februar 2019, 19.00 Uhr on stage! Elvis-Presley-Platz 1 61231 Bad Nauheim cornelia.gaertner@bvmw.de
Illustration: Stefan-XP – wikipedia.org
Mittagsakademie: Effizienzsteigerung durch digitale Materialfluss-Planung Mittwoch, 23. Januar 2019, 11.30 Uhr Am Bildungscampus 2, 74076 Heilbronn ulrich.spitaler@bvmw.de
89
MECKLENBURG-VORPOMMERN
NIEDERSACHSEN
NORDRHEIN-WESTFALEN
FG Gesundheit – Jurysitzung GP2019 Freitag, 25. Januar 2019, 13.00 Uhr AOK Service-Center Rostock Warnowufer 23, 18057 Rostock rainer.junold@bvmw.de
Zipfelbob Rallye im Snow Dome Mittwoch, 12. Dezember 2018, 12.30 Uhr Skihallen Service GmbH Horstfeldweg 9, 29646 Bispingen heino.geritz@bvmw.de
Runder Tisch DUALES Studium Dienstag, 18. Dezember 2018 15.00 Uhr Keniastraße 20, 47269 Duisburg anja.merl@bvmw.de
Jahresempfang des BVMW-MV Donnerstag, 15. März 2019, 17.30 Uhr Steigenberger Hotel Sonne Neuer Markt 2, 18055 Rostock rainer.junold@bvmw.de
Quick Business Lunch @ Süderelbe Mittwoch, 13. Februar 2019, 12.30 Uhr Hotel Park Soltau GmbH Winsener Straße 111, 29614 Soltau heino.geritz@bvmw.de
Neujahrsempfang mit Dr. Leon Windscheid Donnerstag, 10. Januar 2019 18.00 Uhr Stadthalle Rheine Humboldtplatz 10, 48429 Rheine susanne.schlueters@bvmw.de
RHEINLAND-PFALZ Neujahrsempfang mit der Stadt Mainz Donnerstag, 17. Januar 2019, 18.00 Uhr Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51 55116 Mainz horst.schneider@bvmw.de
Konjunkturausblick Donnerstag, 31. Januar 2019 18.00 Uhr Boehringer, Binger Straße 173 55216 Ingelheim horst.schneider@bvmw.de
Unternehmerfrühstück mit der Finanzministerin Mittwoch, 20. Februar 2019, 07.45 Uhr Hotel Atrium, Flugplatzstraße 44 55126 Mainz horst.schneider@bvmw.de
SACHSEN Business-Frühstück Freitag, 07. Dezember 2018, 08.15 Uhr Congress Centrum Maritim Dresden Devrientstraße 10-12, 01067 Dresden hans-josef.helf@bvmw.de BVMW-Unternehmerabend – „Vorweihnachtszeit auf Schloß Brandis“ Donnerstag, 13. Dezember 2018, 18.00 Uhr Schloss Brandis Im Schloss 1, 04821 Brandis patrick.paul@bvmw.de
Exklusives Neujahrskonzert des BVMW Wirtschaftsregion Dresden Mittwoch, 16. Januar 2019, 18.00 Uhr Wallpavillon des Dresdner Zwingers Sophienstraße, 01067 Dresden britta.kick@bvmw.de Neujahrsempfang der Wirtschaftsregion Leipzig Donnerstag, 07. Februar 2019, 18.00 Uhr Kongresshalle am Zoo Pfaffendorfer Straße 31, 04105 Leipzig patrick.paul@bvmw.de
THÜRINGEN Neujahrsempfang Mittwoch, 09. Januar 2019, 18.00 Uhr Audimax der Beruflichen Schulen des Unstrut-Hainich-Kreises Sondershäußer Landstraße 39 99974 Mühlhausen hermann.kloeppner@bvmw.de Technologiestammtisch Mittwoch, 16. Januar 2019, 18.00 Uhr EPC Engineering & Technologies GmbH Dr.-Bonnet-Weg 1 99310 Arnstadt norbert.wagner@bvmw.de
10. Mittelstandsball Samstag, 02. Februar 2019, 19.00 Uhr Stadthalle Gotha Goldbacher Straße 35 99867 Gotha otto.eismann@bvmw.de Neujahrsempfang Donnerstag, 07. Februar 2019, 18.00 Uhr Atrium der Stadtwerke Erfurt Magdeburger Allee 34 99086 Erfurt gerald.bitterberg@bvmw.de
Weitere zahlreiche Veranstaltungen unter www.bvmw.de/unsere-veranstaltungen
6|18 DER Mittelstand. | Service
Veränderungsmanagement – wie Sie Veränderungen zur Challenge machen und nachhaltig profitieren! Donnerstag, 24. Januar 2019 09.00 Uhr Am Heydevelthof 7, 41334 Nettetal angela.willeke@bvmw.de Jahresempfang 2019 – Metropolregion Köln Montag, 04. Februar 2019 18.00 Uhr Motorworld Köln-Rheinland Butzweilerstraße 35-39, 50829 Köln margit.schmitz@bvmw.de
SACHSEN-ANHALT Jahresabschluss wie immer? Casino Royal! Mittwoch, 05. Dezember 2018 17.00 Uhr Merkur Spielbanken am Pfahlberg, 39128 Pfahlberg peter.martini@bvmw.de BVMW Jahresauftakt 2019 Sachsen-Anhalt Montag, 14. Januar 2019 10.00 Uhr H+ Hotel Leipzig-Halle Hansaplatz 1, 06188 Landsberg www.jahresauftakt.de Politischer Jahresauftakt mit Minister Andrè Schröder Freitag, 25. Januar 2019 09.00 Uhr NH Hotel Magdeburg, Olvenstedter Straße 2a 39179 Barleben OT Ebendorf peter.martini@bvmw.de
90
BVMW-News aus den Regionen Jungwinzer des Jahres Das Fachmagazin „Selection“ kürte BVMW-Mitglied Mathias Meimberg zum Jungwinzer des Jahres. Der Winzer aus dem Münsterland gründete die Weinkellerei Meimberg in Emsdetten vor gerade einmal fünf Jahren. In Südafrika erwachte seine Leidenschaft für das Winzerwesen, eine Lehre auf einem Weingut im fränkischen Unterdürbach folgte. Nach einigen Jahren erwarb Michael Freter (Geschäftsführer PSI), Andreas Hohl (Prokurist CD Werbemittel) und seine Lebensgefährtin Anja Zwerger, Tamara Sedmak (Moderation) (v.li.).
Meimberg Weinberge im Frankenland,
BVMW-Mitglied gewinnt Nachhaltigkeitspreis
in seiner Heimat, dem Münsterland. Ein
verwurzelte sein Stammhaus allerdings breiter Spagat – aber außerordentlich erfolgreich.
www.weinkellerei-meimberg.de
Bei den diesjährigen Gewinnern der PSI Sustainability Awards sticht das BVMW-Mitausgerufenen Sonderpreis „Sustainable Distributor of the Year 2018“ gewinnen. Außerdem konnte das Unternehmen den diesjährigen Wettbewerb in der Kategorie „Environment Initiative“ für sich entscheiden. CD Werbemittel wusste die Jury nicht nur durch umweltbewusstes Handeln und Nachhaltigkeit, sondern auch durch soziales Engagement zu überzeugen. Seit 2015 werden besonders nachhaltig agierende Unternehmen aus der Werbeartikelbranche mit den PSI Sustainability Awards ausgezeichnet. Der Preis wird vom europäischen Werbeartikel-Verband PSI ausgeschrieben.
www.cd-home.de
Mathias Meimberg wurde zum Jungwinzer des Jahres gekührt.
Innovativ und ausgezeichnet Der Wettbewerb TOP 100 hat zum
nehmen mit 54 Mitarbeitern vereint
25. Mal die innovativsten Firmen des
Handwerk mit Hightech in drei Ge-
Mittelstands gekürt. Das Unterneh-
schäftsfeldern. Aus einem Maler- und
men Wessendorf Systembeschich-
Lackierbetrieb heraus ist das TOP
tungen GmbH, BVMW Mitglied, zählt
100-Unternehmen zu einem Hidden
in diesem Jahr zu den Innovations-
Champion geworden. „Wir versuchen,
führern 2018. Das in Emstek (Nieder-
einfach besser zu sein als andere“, so
sachsen)
Geschäftsführer Franz Wessendorf.
ansässige
Familienunter-
Josef Rücker (Wessendorf), Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar und Franz Wessendorf (Geschäftsführer Wessendorf) (v.li.).
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
www.wessendorf.info
Foto o. l.: © Behrendt und Rausch; Foto m.: © Weinkellerei Meimberg; Foto u.: © Compamedia GmbH
glied CD Werbemittel hervor. Die Fullservice-Agentur für Werbemittel konnte den
91
Unternehmer des Jahres in Gotha Die Jury des BVMW Kreisverbandes Gotha ehrte Unternehmer Hans Straub, Geschäftsführer der Straub KG, mit dem BVMW Mittelstandspreis „Unternehmer des Jahres 2018“ des Landkreises Gotha. Die Laudatio hielt Oberbürgermeister Knut Kreuch. Die Übergabe des Preises erfolgte durch den thüringischen Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee.
www.straub.de.com
Freuen sich, dass so viel Geld zusammengekommen ist: Albrecht Brosius (BVMW-Wirtschaftsregion Dresden), Antje Herrmann (Geschäftsführerin Sonnenstrahl e. V. Dresden) Simone Saloßnick (Unternehmerin und ehrenamtlich im Sonnenstrahl e. V. Dresden) und Hans-Josef Helf (BVMW-Wirtschaftsregion Dresden).
Otto Eismann (BVMW Gotha), Knut Kreuch (OB von Gotha), Bettina Gräser, Preisträger Hans Straub, Wolfgang Tiefensee (Wirtschaftsminister Thüringen) und Günther Richter (BVMW) (v. li.).
Mittelständler helfen krebskranken Kindern Das Team der BVMW-Wirtschaftsregion Dresden hat dem
Jubiläum im Doppelpack
Verein Sonnenstrahl e. V. Dresden einen Spendenscheck in Höhe von 1.650 Euro überreicht. Der Verein kümmert sich
Die befreundeten Unternehmen und BVMW-Mitglieder
in der sächsischen Landeshauptstadt um krebskranke Kinder
K-M-V Krane und PRO TEMPRE haben gemeinsam ihr 20-jäh-
und Jugendliche. Gesammelt wurde das Geld beim BVMW-
riges Firmenjubiläum begangen. Zusammen mit rund 120 Gäs-
Fest auf Schloß Wackerbarth, bei dem viele Unternehmer für
ten schauten die Geschäftsführer Norwin Wundke (K-M-V
den Sonnenstrahl e. V. gespendet haben.
Krane) und Wolfram Löbnitz (PRO TEMPRE) in die Zukunft
www.sonnenstrahl-ev.org
und tauschten Erfahrungen aus. In das dritte Jahrzehnt starten die Firmen aus Neuenhagen und Fredersdorf (Brandenburg) mit neuen Leitthemen wie Stärkung von Wissen im Unternehmen und Förderung der individuellen Gesundheit.
Preis für Innovatoren Zum 24. Mal zeichnete die Oskar-Patzelt-Stiftung mittelständische Unternehmen für ihre Innovationsfähigkeit aus. Mehr als 400 Unternehmer erlebten im Hotel Ma-
Foto u.: © Wolfram Löbnitz
ritim in Dresden einen stimmungsvollen Abend, an dem gleich mehrere Mitglieder des BVMW geehrt wurden. Neben dem IT Dienstleister Pix Software GmbH aus Niederkrüchten in NRW erhielt auch die Firma EWS „Die Schuhfabrik“ aus der Region Mansfeld-Südharz einen der renommierten und begehrten Wirtschaftspreise. Die Jubilare Norwin Wundke (K-M-V Krane) und Wolfram Löbnitz (PRO TEMPRE) (v. li.).
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
92
Berufsbildung 4.0 in Oberhausen Hält die berufliche Bildung Schritt mit den Herausforderungen der Digitalisierung? Dieser Frage widmeten sich Experten aus Forschung, Wirtschaft und Bildung auf der Fachtagung „Digitale Kompetenz 4.0“ in Oberhausen. Mit rund 150 Teilnehmern bewies die vom Berufsförderungswerk Oberhausen, Mitglied beim BVMW, anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums initiierte Fachtagung, dass die mittelständischen Unternehmen der Region die digitalen Veränderungsprozesse aktiv annehmen und umsetzen.
Joey Kelly rockte Unternehmer Ralf Henkler (Mitte), Leiter der BVMW Wirtschaftsregion Cottbus-Niederlausitz, ist Initiator von „#Welcome Tesla“.
Tesla-Chef Elon Musk plant, in Deutschland eine Gigafactory mit rund 3000 Arbeitsplätzen zu errichten. Unabhängig von den Landesbewerbungen möchte eine Gruppe von Lausitzer Unternehmern mit der Bewegung „#Welcome Tesla“ zeigen, warum die Lausitz der beste Standort für die Errichtung des Werks ist. Initiiert wurde die Kampange von Ralf Henkler, Leiter der BVMW Wirtschaftsregion Cottbus-NiederlauJoey Kelly gilt als leidenschaftlicher Redner.
sitz. Ein deutliches Signal setzten gut 800 Menschen auf dem Lausitzring: Mit einem Lichtimpuls leuchteten sie symbolisch Teslas Roadster, den Elon Musk im Frühjahr
Joey Kelly, einstiger Rockstar der Kelly
2018 ins Weltall schickte, den Weg nach Hause.
www.weinkellerei-meimberg.de
Family, versteht es, seinem Publikum einzuheizen. Vor über 200 Mittelständlern referierte der passionierte Extremsportler und heutige Motivationscoach im Porsche-Zentrum Bensberg in NRW
Politik meets Mittelstand
zum Thema „No Limits – Wie schaffe ich mein Ziel“. Kelly begeisterte mit leben-
Im Vorfeld der Landtagswahlen in Bayern diskutierten Vertreter von sechs Parteien
diger und bildreicher Sprache und wies
auf Einladung des BVMW Mainfranken mit Unternehmen im Würzburger Burkardus-
den Firmenchefs, darunter zahlreiche
haus. Die Politiker sprachen über Themen wie die Digitalisierung und die berufliche
Mitglieder des NRW-Wirtschaftsse-
Bildung und stellten sich den Fragen des Publikums. Mit rund 100 Teilnehmern war
nats, neue Wege in der Teammotivation.
die Veranstaltung ein voller Erfolg.
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Foto o. r.: © Sebastian Schwarz/B4BMAINFRANKEN; Foto z. r.: © Andreas Scheffel
Lausitz wirbt um Tesla
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Jungunternehmer folgten der Einladung des BVMW Region Neckar-Alb.
Disruption verständlich vorgestellt Der BVMW Region Neckar-Alb und der Junge Mittelstand hatten in den Tübinger Coworking Gründersaal geladen, um etablierte Mittelständler und junge Unternehmen zusammenzubringen. Dabei standen die Themen Disruption und Innovation im Fokus. Mit der Alber GmbH, The Rocketeers und your.
Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch, CDU, mit Christina Pfeifer, BVMW-Kreisleiterin, die das Jahrestreffen organisierte (v.li.).
Sachsens Sozialministerin beim BVMW in Schneeberg
company stellten sich drei Unternehmen vor, die besonders innovative Geschäftsmodelle mit echtem Mehrwert entwickelt
Wie viel Soziales verträgt die Wirtschaft? Das war das Mot-
haben. Patrick Meinhardt, Bundesgeschäftsleiter Politik des
to des Jahrestreffens in der Erzgebirgsstadt Schneeberg, bei
BVMW, veranschaulichte die offenen Netzwerkstrukturen
dem die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch, CDU,
des Jungen Mittelstands im BVMW.
über die Herausforderungen des Sozialstaates in einem globalisierten Markt sprach. Gemeinsam mit den anwesenden Unternehmern diskutierte Klepsch auch über Sinn und Unsinn staatlicher Vorgaben wie etwa bei den Themen Inklusion oder Teilzeit.
BVMW Bayern im Beirat der LMU München Der BVMW Bayern wurde im Oktober Mitglied des Beirates der wissenschaftlichen Weiterbildung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München, um als Praxisvertreter Zum Austausch trafen sich Oliver Mahn (Filmbüro BadenWürttemberg), EU-Haushaltskommissar Günter Oettinger und Roland Mahr (Direktor Renitenztheater) (v. li.).
das Programm fachlich zu unterstützen. Mit der wissenschaftlichen Weiterbildung soll der Austausch zwischen unterneh-
BVMW-Politiktalk im Theater
merischer Praxis und wissenschaftlicher Forschung vertieft werden. Daher bietet die LMU in München Seminare, Dialo-
Foto u. l.: © Petra Rolinec
ge und weitere Formate der Wissensvermittlung an, die allen Im Stuttgarter Renitenztheater (Mitglied im BVMW) drehte
interessierten Fach- und Führungskräften offenstehen. Der
sich alles um die Politik. Mit EU-Haushaltskommissar Günter
BVMW wird in dem Gremium vertreten durch den Landesbe-
Oettinger diskutierte unter anderem der Comedian und Regis-
auftragten für Politik, Achim von Michel.
seur Dominik Dodokay Kuhn. Oettinger plädierte dafür, dass Deutschland im schärfer werdenden, globalen Wettbewerb alles aufbietet, um den heimischen Wohlstand zu halten.
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
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Der Antistressmacher Der ehemalige Polizist und Elite-Personenschützer Norbert Tom Krambs bringt Sicherheit und Gelassenheit in Unternehmen. Das reduziert Personalausfälle und senkt damit nachhaltig ihre Kosten. Seine Karriere begann Norbert Tom Krambs als Poli-
perlichen Übergriffen und anderen Bedrohungslagen.
zeibeamter, seitdem weiß er, was es für Betroffene
Das Gefühl der Unsicherheit steigt bedrohlich an. Ne-
bedeutet, Opfer einer Gewalttat zu werden: „Das Blut
ben dem Verlust von Lebensqualität sinkt auch die Leis-
der Gewalt ist schnell beseitigt, doch die psychischen
tungsfähigkeit im Beruf. Personalausfälle wegen men-
Wunden der Gewaltopfer verheilen meist nie“. Gewalt-
taler und psychosomatischer Erkrankungen nehmen
taten passieren nicht selten während der Arbeit oder
zu und bedrohen die Wertschöpfung von mittelstän-
auf dem dunklen Weg nach Hause. Gewaltprävention
dischen Unternehmen. Mittlerweile sind psychische
und Selbstbehauptung sind daher wichtige Themen
Erkrankungen die dritthäufigste Ursache für Fehlzei-
seiner Schulungen und Seminare.
ten. Im Jahr 2016 entstand wegen psychischer und Verhaltensstörungen ein Produktionsausfall von über
Krambs weiß, wovon er spricht, denn er wurde als
zwölf Milliarden Euro. Dennoch halten zwei Drittel
Personenschützer in der Sicherheitsgruppe der Deut-
der Arbeitgeber Informationen und Schulungen zum
schen Bank AG vom BKA Wiesbaden und LKA Hessen
Thema „Stress“ für verzichtbar.
geschult – und war für die Sicherheit des Vorstands mit verantwortlich. Als
Beschäftigte, die ihre innere und äußere Sicherheit
Kommunikations-
Sicherheitsberater
und
zurückgewonnen haben, tre-
vermit-
ten dagegen viel souveräner
telt er heute seinen Kunden
auf, bleiben gesünder und sind
in Unternehmen, Behörden
erfolgreicher. Sie erkennen
und Kommunen, wie man Ge-
Gefahren frühzeitig und sind
fahrensituationen frühzeitig
auf das Unvorhergesehene
erkennt und sich in konkreten
vorbereitet. Es geht ihnen
Bedrohungslagen mit klaren
besser, und sie verbessern
Strategien
damit auch die Wertschöp-
und
Konzepten
adäquat verhält. Davon pro-
fung von Unternehmen.
fitierten bisher nicht nur Risikogruppen aus Wirtschaft
Krambs sieht es als seine
und Industrie, sondern auch
Aufgabe, Menschen in Un-
unzählige
Persönlichkeiten
ternehmen auf diesem Weg
Unterhaltungsindustrie
zu begleiten. Durch individu-
und Sport, darunter Pelé und
elle Beratung und weiterfüh-
Michael Stich.
rende Seminare im Rahmen
Immer mehr Menschen füh-
heitsmanagements
aus
des betrieblichen GesundTraining Selbstbehauptung und Gewaltprävention.
len sich gestresst. Zuneh-
mittelt
mende soziale Aggressivität
Fachberater
belastet sie, sie fürchten sich vor physischer Gewalt, körGuido Augustin BVMW Pressesprecher Rheinhessen Kommunikationsberater ga@guidoaugustin.com
Norbert Krambs Kommunikations- und Sicherheitsberatung Fachberater & Coach Stressmanagement Gründung: 2017 Firmensitz: Mainz BVMW-Mitglied www.antistressmacher.de
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
der
Mitarbeitern
ver-
zertifizierte und und
Coach Füh-
rungskräften konkrete Ansätze und unterstützt sie dabei, ihr Verhalten so zu verändern, dass sie sich in jeder Hinsicht sicher und gelassen fühlen.
95
Mobile Weltneuheit aus Sachsen Wer schon einmal mit einem E-Bike unterwegs war, weiß um die Geräusche, die die Antriebseinheit machen kann. Die Binova GmbH in Dresden hat einen Motor entwickelt, der sehr geräuscharm arbeitet. Dieser Motor hat das Zeug dazu, die Elektromobilität nicht nur von Fahrrädern zu revolutionieren. Die Entwicklung ist patentiert und zeigt, wie innovativ mittelständische Unternehmen sein können. Warum sollte es nicht möglich sein, ein normales Fahr-
oder Shimano den Markt mit fertigen E-Bikes besetzt
rad auf E-Mobilität umrüsten zu können? Das dach-
haben, zum anderen, da unsere Fertigungskosten sehr
ten sich vor knapp sieben Jahren die Entwickler der
hoch waren.“ Für die Binova GmbH war das zunächst
Selectrona GmbH, einem Unternehmen im sächsischen
sehr ernüchternd, doch sie machte aus der Not eine
Dippoldiswalde, das unter anderem Bauteile für die
Tugend und etablierte eine eigene Fahrradmarke na-
Automobilindustrie herstellt. So entstand eine Steue-
mens rethink®. Diese Räder sind serienmäßig mit dem
rungseinheit, die inzwischen das Patent hat. Das Be-
binova-flow®-Antrieb ausgestattet. Sie zeichnen sich
sondere daran: Der Motor befindet sich direkt auf dem
durch ihre intuitive Bedienung aus, und der Motor ar-
Tretlager des Fahrrads. So ist kein Getriebe nötig, da
beitet sehr geräuscharm und ist überaus langlebig.
die Kraftübertragung direkt stattfindet. Dadurch entsteht ein sehr organisches intuitives Fahrvergnügen,
Mittlerweile hat Binova auch neue Märkte erkannt,
fast wie beim Rad ohne elek-
etwa im Reha-Bereich, wo
tronischen Antrieb. Mit dieser
beispielsweise
Innovation bringt Binova den
Handbikes, Liegeräder oder
ersten getriebelosen Motor
Rollatoren mit dem getrie-
weltweit auf den Markt.
belosen Motor umgerüstet
Rollstühle,
werden können. Und dem Die Steuerung wurde zusam-
Binova-Vertrieb ist ein Coup
men mit der notwendigen
in Indien gelungen, wo tradi-
Software in einem dreijähri-
tionelle Fahrradrikschas mit
gen Forschungsprojekt ge-
Elektromotoren
meinsam mit der TU Dresden
tet werden sollen. „Wir sind
entwickelt. Der Prototyp wur-
hier Technologiepartner von
de 2014 gebaut, und aus dem
einem großen Unternehmen,
Spin-off der Selectrona ist die
das eigentlich Getriebe für
Binova GmbH entstanden, die
Motorräder herstellt“, erzählt
die Entwicklung zur Serien-
Schmieder. Das Projekt habe
reife gebracht hat. Inzwischen
ein Volumen von einer halben
hat Binova intensive Markterfahrungen gesammelt, die
Entspanntes Fahren mit dem weltweit ersten getriebelosen Mittelmotor.
Million Euro und trägt riesengroßes Potenzial in sich, denn Fahrradrikschas sind in
nicht immer von Erfolg ge-
Foto: © Binova GmbH
nachgerüs-
krönt waren. „Wir haben ver-
Binova GmbH
Indien ein wichtiges Beförde-
sucht, Fahrradhersteller zu
Gründung: 2014 Firmensitz: Dresden (Sachsen) Geschäftsführerin: Katja Söhner-Bilo Mitarbeiter: 10 BVMW-Mitglied www.binova-flow.de
rungsmittel.
finden, die unser System einsetzen wollen“, erzählt Vertriebschef Patrick Schmieder. „Das war sehr schwer, da zum einen große Player wie Bosch
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Uta Georgi BVMW Pressesprecherin Sachsen mittelstand@bvmw.de
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Wenn Sicherheit zur Aufgabe wird Sicherheitskonzepte, die individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden, sind seit knapp 30 Jahren das Geschäft der MEBO Sicherheit GmbH. Das Unternehmen setzt vor allem auf Mitarbeiterbindung und Digitalisierung.
Das Herz der Firma: die Notruf- und Serviceleitstelle. Hier arbeiten bis zu sechs Mitarbeiter im Drei-Schicht-System rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.
Alles begann mit der Gründung einer Notruf- und Ser-
Projekte zur Digitalisierung: 1. Die Digitalisierung
viceleitstelle. Heute bietet die MEBO Sicherheit GmbH
und Echtzeit-Datenübermittlung des Wachpersonals
ein Portfolio, das von einer einfachen Alarmanlage für
unterwegs und beim Kunden. 2. Die Angebotserstel-
die Privatwohnung über die Bewachung, Bestreifung
lung, Auftragserteilung und Alarmpläne in volldigitaler
und Schließdienste für Betriebe, das Absichern kleine-
Form über alle Abteilungen hinweg. 3. Die über alle
rer und größerer Veranstaltungen bis hin zur Übernah-
Standorte in Echtzeit zentrale Verwaltung von Aufträ-
me des Werkschutzes größter Betriebe reicht.
gen inklusive Buchhaltung.
„Eines der wichtigsten Elemente für unseren Erfolg in
Dieses zukunftsorientierte Handeln ist ein weiteres
der hart umkämpften Sicherheitsbranche sind unsere
wichtiges Element für den Erfolg des Unternehmens.
Mitarbeiter“, erklärt Jörg Bonkowski, Geschäftsfüh-
„Wir gehen nicht nur mit der Zeit, wir gestalten die
rer und Gründer der MEBO. „Neben ihrem Tagesge-
Zukunft“, so Jörg Bonkowski. „Durch die enge Zusam-
schäft bringen sie immer wieder neue und innovative
menarbeit mit Kunden, Errichtern, Veranstaltern, Her-
Ideen ein.“ Diesen Einsatz weiß der Unternehmer sehr
stellern und der Politik wissen wir, was benötigt wird
zu schätzen. Seit vielen Jahren ist MEBO als „Gesun-
und wie man es umsetzen muss. So machen wir die
der Betrieb“ ausgezeichnet. Das Interesse am Wohl
Welt jeden Tag ein Stück sicherer.“
der Mitarbeiter zeigt sich durch die Übernahme der zuschussung von Sportclubbeiträgen, Mitarbeiterver-
MEBO Sicherheit GmbH
anstaltungen und der Gründung eines Versorgungs-
Das Unternehmen wurde 1990 von Jörg Bonkowski in Fahrenkrug (Schleswig-Holstein) gegründet. Anfangs beschränkte sich die Tätigkeit als MEBO Notrufleitstelle auf die Bearbeitung von Alarmmeldungen. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 200 Mitarbeiter an fünf Standorten. Zum Portfolio zählen Sicherheitstechnik und -dienste für Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und Privathaushalte. BVMW-Mitglied www.mebo.de
werkes zum Aufbau einer Betriebsrente. Mit diesem Engagement beugt das Unternehmen auch dem aktuellen Fachkräftemangel vor.
Ingrid Hausemann BVMW Pressesprecherin Bremen, Hamburg, SchleswigHolstein, Niedersachsen mittelstand@bvmw.de
Digitalisierung ist bei MEBO ein wichtiges Thema, darum werden betriebsinterne Abläufe laufend überprüft und verbessert. Derzeit gibt es drei große
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Foto: © MEBO Sicherheit GmbH
Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), einer Be-
97
Medienprofi 4.0 Wer professionelle Social-Media-Kampagnen fahren will, findet in der Medienfabrik Storz eine der ersten Adressen überhaupt. Für Virtual Reality und Augmented Reality bietet das Storz-Team maßgeschneiderte Lösungen. Medienfabrik Storz, und dann auch noch im schwäbi-
der Esslinger Altstadt. Von Zeit zu Zeit erklimmt hier
schen Esslingen, das klingt nach Arbeit. Und natürlich
Storz die knarrenden Holzstufen bis ins Dachgeschoss.
fließt in den Foto-, Fernsehen- und Textstudios man-
Manchmal allein, manchmal mit einer Gruppe von Mit-
cher Schweißtropfen. Die harte Arbeit hat sich ausge-
arbeitern oder auch mit dem Vorstand eines bekann-
zahlt. Die Referenzen reichen von ABB über Fraunho-
ten Autokonzerns ist Brainstorming angesagt. Denn
fer, Mercedes und Landespolizei bis hin zum Zentrum
frische Konzeptionen und deren präzise Umsetzung
für Kunst und Medien in Karlsruhe.
gehören zu den Charakteristika der Medienfabrik.
Besondere Spezialitäten des von Bernhard Storz vor
Schrankgroße Lautsprecher können klangfarbenfreu-
über 20 Jahren gegründeten
dig klingen oder Schalldruck
Unternehmens sind 3D-Vi-
erzeugen.
sualisierungen, virtuelle Pro-
boards, Soundanlagen und ein
dukt- und Markenerlebnisse,
Schlagzeug
Serious Games, Simulationen,
Liebe zur Musik. Hier in der
interaktives
Mehrere
Key-
verraten
Storz'
360°-Storytel-
Dachkammer entsteht Film-
ling, Gamification und Edu-
musik und Musik für die Jazz-
tainment. Storz kann sich auf
band, in der Storz mitspielt.
mittlerweile zwei Dutzend exzellente
Profis
stützen,
Die
Medienfabrik
versteht
die mit ihm für den Ruf des
sich vor allem als eine Agen-
Hauses sorgen. So bleibt seit
tur für einen ganzheitlichen
kurzem auch Luft für künst-
Ansatz. Die 21 Mitarbeiter
lerische Projekte wie etwa
realisieren daher auch griffige
Spielfilme, von denen einer
CI-Konzepte, Magazine, Clips,
mit Ulli Lommel kurz vor des-
Web und Social Media, Events
sen Tod produziert wurde.
und Industriefilme. Besonders
Lommel wirkte an mehr als
stolz ist man auf ein Projekt
20 Fassbinder-Filmen mit und
mit der Polizeidirektion Esslin-
arbeitete mit Michael Ball-
gen: Damit Kinder gefährliche
haus und Andy Warhol, der
Situationen besser einschät-
Spielfilm „America, land of the
zen können, braucht es gute
freaks“ wurde auf der letzten Berlinale mit Erfolg gezeigt. Storz war Co-Produzent und
Vorbilder und AnschauungsFür Bernhard Storz der ideale Ort zum Brainstormen: das Studio im Dachgeschoss im Esslinger Stammhaus.
entwarf das Sounddesign. Im Gegensatz zu manchen feudal eingerichteten Agenturen legt man bei Storz den Akzent auf innere Werte. So residiert das mittelständische Vorzeigeunternehmen in zwei älteren Häusern nahe
beispiele. Dafür hat Storz das Präventionsprojekt sicher
Storz Medienfabrik GmbH Gründung: 1995 Firmensitz: Esslingen (Baden-Württemberg) Geschäftsführer: Bernhard Storz Mitarbeiter: 21 BVMW-Mitglied www.storz.de
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
„Kinder
unterwegs“
produ-
ziert, das an allen Grundschulen in Baden-Württemberg gezeigt wird. Dr. Ulrich Köppen BVMW Pressesprecher Baden-Württemberg mittelstand@bvmw.de
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Keck – Zukunftsunternehmen auf neuen Wegen Ob Messe, Event, Foyer oder Showroom – Keck schafft ein nachhaltiges Markenerlebnis für die Marke. Mit dem eingeleiteten Veränderungsprozess baut das inhabergeführte Unternehmen seinen Erfolg weiter aus.
Das
baden-württembergische
Unternehmen
Keck widmet jedem Aspekt größte Aufmerksamkeit: Raum, Material, Mobiliar, Medientechnik, Licht und Farbe. Im dramaturgisch geschickten Zusammenspiel werden die Sinne der Messebesucher emotional angesprochen und unterschiedlichste Marken wirkungsvoll in Szene gesetzt.
Neues Corporate Design nicht nur für den Kunden Aus Betroffenen Beteiligte zu machen, war das Leitmotiv des erfolgreichen Veränderungspro-
Gespür für kulturelle Unterschiede
zesses des Spezialisten für weltweite Marken-
Gleichzeitig zum Umbau der Unternehmens-
inszenierungen. Die beiden geschäftsführenden
struktur entwickelte ein Führungsteam ein neues
Gesellschafter Hans-Jörg Keck und Markus Fut-
Leistungsspektrum, mit dem führende Unterneh-
terer nahmen im Wandel ihres Unternehmens alle
men bei der Inszenierung ihrer Marke noch er-
mit: Führungskräfte, Mitarbeiter und Geschäfts-
folgreicher unterstützt werden können – und das
partner. Organisationsstrukturen und Projekt-
weltweit. Nicht zufällig findet man auf der neuen
abläufe wurden teilweise radikal geändert. Unter
Keck-Website Unternehmen, die sich verstärkt in
Einbeziehung aller Mitarbeiter wurde eine neue
Asien engagieren möchten. Das 2017 in Shanghai
Corporate Identity vereinbart und ein neues Cor-
gegründete Joint Venture Keck Asia unterstützt
porate Design entwickelt.
Unternehmen vor Ort mit feinem Gespür für kulturelle Unterschiede und erfolgversprechen-
Zur Kernkompetenz von Keck zählt die Szenogra-
den Ansätzen.
fie. Das bedeutet generell die theatralische Weiterentwicklung der Architektur und des Raum-
Schon 2013 hat Keck für die chinesisch-deutsche
designs für die großen Bühnen dieser Welt. Bei
Automotive-Gruppe Joyson und Preh erstmals
Keck sind es die Schauplätze für dreidimensionale
den Messestand auf der Auto Shanghai und der
Markeninszenierungen, die einen entscheiden-
IAA Pkw in Frankfurt realisiert. Seitdem vertraut
den Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb von
die Joyson Gruppe mit Hauptsitz in Ningbo, Chi-
Unternehmen garantieren. Der Hauptsitz von
na, die zu den 100 größten Automobilzulieferern
Keck, im beschaulichen Weil der Stadt, wurde im
weltweit gehört, ihre Messepräsentationen auf
Sinne einer Corporate Architecture umgestaltet
dem europäischen und chinesischen Markt nur
und gleichzeitig eine Keck World geschaffen, in
einem deutschen Unternehmen an: Keck.
der die Firmenphilosophie greifbar wird: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen
Futterer und Keck raten deutschen Unter-
Mauern und die anderen Windmühlen.“
nehmen, darüber nachzudenken, mit welchen
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Perfekte Inszenierung: Showroom von Keck für Joyson Electronics.
„ Wenn der Wind
Strategien sie am asiatischen Markt teilnehmen wollen. Denn Erfolg werde eben nicht allein von
der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“
den Märkten getrieben, sondern von den Menschen, die sich darin auskennen. Das ursprüngliche Unternehmen, die Messebau Keck GmbH, wurde 1987 als Drei-Mann-Betrieb in Malmsheim gegründet. Von Anfang an dabei:
Die Geschäftsführenden Gesellschafter Hans-Jörg Keck (li.) und Markus Futterer.
Hans-Jörg Keck und Markus Futterer. Bereits 1992 konnte man erste Projekte in Paris, Wa-
täglichen Handeln das Leistungsversprechen der
shington, New York realisieren; 2007 erweiterte
Marke einlöst nach dem Motto: „Erfolg ist unser
man die Firma um die Keck Grafik GmbH. Um den
Antrieb. Für uns und unsere Kunden.“
stets wachsenden Ansprüchen – auch der Kunden – zu genügen, übernahm Keck die Schreinerei
KECK GmbH
Waidelich und erweiterte dadurch Produktion,
In Deutschland ist Keck für die Markeninszenierungen vieler namhafter Unternehmen tätig wie Bitzer Kühlmaschinenbau, Carl Zeiss, Dekra Automobil, Eisenmann, Ernst Klett Verlag, Hansgrohe, Mapal Trumpf, Yaskawa und die ZF Friedrichshafen. Gründung: 1987 Firmensitz: Weil der Stadt (Baden-Württemberg) Geschäftsführende Gesellschafter: Hans-Jörg Keck und Markus Futterer Mitarbeiter: 170 BVMW-Mitglied www.keck.world.de
Lager und Entwicklung. Der bisherige Höhepunkt war 2017 die Gründung von Keck Asia in Shanghai.
Auszeichnung für Marken und ihre Macher Fotos: © Keck GmbH
Vor kurzem wurde eine Keck-Präsentation für den German Brand Award 2018 nominiert und ausgezeichnet. Der nächste Schritt ist schon in der Realisierung: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden sukzessive zu Markenbotschaftern ausgebildet mit dem Ziel, dass jeder Mitarbeiter im
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Dr. Ulrich Köppen BVMW Pressesprecher Baden-Württemberg mittelstand@bvmw.de
99
100
Hofmann Personal: lokal, international, sozial Das Nürnberger Unternehmen Hofmann Personal bietet passgenaue Lösungen rund ums Personalmanagement an. „DER Mittelstand.“ sprach mit der geschäftsführenden Gesellschafterin Ingrid Hofmann, die das Unternehmen 1985 gründete. DER Mittelstand.: Frau Hofmann, Sie haben vor über
irgendwann muss er auch Gewinn erwirtschaften, das
30 Jahren Hofmann Personal gegründet. Welchen
ist heute genauso herausfordernd wie damals.
Schwierigkeiten sahen Sie sich damals bei Ihrer Unternehmensgründung ausgesetzt?
Wie wird ein mittelständisches Unternehmen
Ingrid Hofmann: Damals gab es noch keine Gründer-
wie Hofmann Personal seiner sozialen Verantwor-
darlehen oder ähnliches. Im Gegenteil, die Banken
tung gerecht?
wollten mir nur Startkapital geben, wenn mein Mann
Wir haben neben vielen anderen Aktionen zwei Pro-
als Bürge auftritt. Dagegen habe ich vehement pro-
jekte, die mir ganz besonders gut gefallen. Das ist
testiert. Letztendlich hat mir mein Vater finanziell mit
unser Hofmann-Spendenmarathon und meine Paten-
30.000 DM geholfen, indem er ein Grundstück ver-
schaft für den Nürnberger Stadtteil Langwasser. Hier
kaufte. Das ist für einen Landwirt eine schwere Ent-
unterstützen wir ausgesuchte soziale Projekte nicht
scheidung, aber er hat an mich geglaubt.
nur finanziell, sondern auch durch unsere Mitarbeit. Für soziales Engagement
Was war rückblickend aus-
genehmigen wir Mitarbei-
schlaggebend für Ihren Erfolg?
tern daher einen Tag Son-
Es waren sicherlich mehrere Fak-
derurlaub.
toren ausschlaggebend. Ich habe meinen Beruf von der Pike auf
Welche Pläne hat Ihr
gelernt. Rückblickend würde ich
Unternehmen für die
sagen, dass die Jahre aus Lernen,
Zukunft?
Anwenden und Umsetzen des
Wir wollen stets am Puls
Erlernten bestanden. Dies be-
der Zeit bleiben. Beson-
deutet, Gewohntes über Bord
ders wichtig finde ich die
zu werfen und Neuem – und damit Ungewohntem – vertrauen
Ingrid Hofmann, Geschäftsführende Gesellschafterin der I. K. Hofmann GmbH
mensgründungen heute leichter sind? In gewisser Weise schon, da man einfacher eine Anschubfinanzierung bekommt und es mehr Unterstützungsangebote wie zum Beispiel Gründerzentren gibt. Aber letztendlich muss jeder Gründer sein Unternehmen in die Erfolgszone führen. Dafür braucht er Kunden, gute Mitarbeiter, und
sinnvoll aufstellen. Wir werden weiter internati-
zu müssen. Glauben Sie, dass Unterneh-
Frage, wie wir uns digital
I. K. Hofmann wurde 1985 von Ingrid Hofmann gegründet und wird von ihr als Alleingesellschafterin geleitet. In 89 Niederlassungen in Deutschland sowie in ausländischen Tochterfirmen beschäftigt das Unternehmen ca. 24.700 Mitarbeiter. Die Zeitarbeitsmitarbeiter von Hofmann Personal sind bei den Kundenfirmen als Urlaubs- und Krankheitsvertretung, für umfangreiche Projekte oder zur Entlastung der Stammbelegschaft bei Auftragsspitzen tätig. 2017 hat das Unternehmen einen Umsatz von 903 Millionen Euro verzeichnet.
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
onal expandieren, und ich werde mir große Mühe geben,
meine
Tochter
gut in das Unternehmen zu integrieren. Sie wird zusätzliche Ideen in das Unternehmen mit einbringen. Das Interview führte Achim von Michel, BVMW Pressesprecher Bayern.
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102
Den Fortschritt im Fokus – BVMWSpitzenunternehmer in München Exklusive Impulse aus der Wirtschaft und Politik, dazu ein Besuch beim Weltmarktführer für Robotik– die Reise des Bundeswirtschaftssenates in die bayerische Landeshauptstadt setzte Maßstäbe. Ministerpräsident a. D. und Ehrenvorsitzender der CSU, Dr. Edmund Stoiber.
Armin Schlenk, Direktor Marketing Europa bei YASKAWA, erläuterte, dass Deutschland mittlerweile den weltweit dritten Platz einnehme, wenn es um die Roboterdichte geht. So seien pro 10.000 Mitarbeitern in der Fertigungsindustrie hierzulande 322 Roboter installiert. Im Anschluss gab der langjährige Ministerpräsident Bayerns und heutige Ehrenvorsitzende der CSU, Dr. Edmund Stoiber, in seinem substanzvollen Vortrag spannende Impulse zur aktuellen politischen Lage in Bayern und DeutschEin erster Höhepunkt war der Vortrag von Man-
land und stand den Senatoren in der Diskussion
fred Stern, Präsident und Geschäftsführer der
Rede und Antwort.
President der YASKAWA Electric Corporation.
Im Verkehrszentrum München (Deutsches
Das Unternehmen ist mit 15.000 Mitarbeitern
Museum) wurden die Senatsmitglieder auf
Weltmarktführer im Bereich der Automatisie-
Einladung von Vorzeigeunternehmerin Re-
rungstechnik und bietet ein Produktportfolio, das
gine Sixt willkommen geheißen. Neben ein-
sowohl Maschinensteuerung als auch Antriebs-
zigartigen Ausstellungsstücken erhielten die
technik, Roboter und Robotersysteme umfasst.
Unternehmer in einem Vortrag auch eine Vor-
„Innovation und Vorausblick hat schon immer
stellung davon, wie die Mobilität der Zukunft
unsere Ingenieure angetrieben“, betonte Stern
aussehen kann.
vor den Mitgliedern des Bundeswirtschaftssenats. Zudem erläuterte er anschaulich Themen
Seinen Abschluss fand der ereignisreiche Tag,
wie Robotik und Künstliche Intelligenz und stellte
wie auch schon in den Vorjahren, auf dem Ok-
den Spitzenunternehmern Möglichkeiten für den
toberfest. In ausgelassener Atmosphäre hatten
Einsatz dieser Technologien dar, von denen auch
die Senatoren die Möglichkeit, den Tag Revue
mittelständische Betriebe profitieren können.
passieren zu lassen.
Die YASKAWA Europe GmbH präsentierte den Roboter HC 10.
Vortrag zur Mobilität der Zukunft im Verkehrszentrum München.
BVMW
Fotos: © Malbrich Fotografie
YASKAWA Europe GmbH und Corporate Vice
103
Regierungsempfang in Bosnien-Herzegowina Auf Einladung der Regierung in Sarajevo reisten Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats nach Bosnien-Herzegowina. Mit Mittelständlern vor Ort wurden erste Kooperationen vereinbart.
Mitglieder des Bundeswirtschaftssenates beim Regierungsempfang in Bosnien-Herzegowina.
Friedhelm Runge, Geschäftsführer von EMKA, wurde als Ehrenbürger der Stadt Gorazde ausgezeichnet.
Auf Empfehlung des langjährigen Vizepräsiden-
zu stärken und BVMW-Mitgliedern eine beson-
ten des BVMW, Friedhelm Runge, lud der Pre-
dere Hilfestellung für den Markteintritt in Bos-
mierminister der bosnischen Föderation, S.E.
nien-Herzegowina zu gewähren. Dazu unter-
Fadil Novalic, den Bundeswirtschaftssenat des
zeichneten BVMW-Präsident Mario Ohoven
BVMW zu einer exklusiven Unternehmerreise
und der Präsident des Unternehmerverbandes
nach Bosnien-Herzegowina ein. Friedhelm Run-
von Bosnien-Herzegowina, Adnan Smailbego-
ge, Geschäftsführer der Firma EMKA, ist mit
vic, ein Memorandum of Understanding. Die
seinem Unternehmen, das mit über 2100 Mit-
ersten drei Investoren sind bereits im Land.
arbeitern Weltmarktführer für die Herstellung von Verschlüssen, Scharnieren und Dichtungen
Bosnien-Herzegowina – ein fantastischer
ist, bereits seit 1989 in der bosnischen Stadt
Standort mit tollem Potential für jegliche Art
Gorazde vertreten.
von Kooperationen!“ Jakub Kleinschmidt, Geschäftsführer der
Vor drei Jahren eröffnete EMKA ein zweites
Telegärtner Gerätebau GmbH
Werk in der kleinen aber dynamischen Stadt und beschäftigt vor Ort 400 Mitarbeiter. Die
Die Senatorenreise nach Bosnien-Herzegowina
Firma EMKA BEKTO ist heute eines der größ-
war hervorragend vorbereitet und hat uns
ten Unternehmen Bosniens und damit ein wich-
wertvolle Kontakte gebracht. Wir sind jetzt ganz
tiger Arbeitsgeber.
konkret im Austausch mit neuen lokalen Partnern zur Realisierung weiterer Projekte.“
In der Hauptstadt Sarajevo wurde die Senato-
Daniel Schrod,
ren vom Gastgeber S.E. Fadil Novalic empfan-
Vorstandsvorsitzender der ITS AG
gen, der die besondere Rolle und den Einfluss Deutschlands in Bosnien hervorhob. Der Premierminister erklärte sich bereitet, zusammen mit dem BVMW die Kooperation zwischen deutschen und bosnischen Unternehmen
Mario Ohoven, Premierminister Fadil Novalic, Unternehmensver6|18 DER Mittelstand. | BVMW bandspräsident Adnan Smailbegovic.
104
Die G20 Young Entrepreneurs Alliance traf sich im Vorfeld des G20 Gipfels in Buenos Aires.
Gemeinsam stark: Gipfeltreffen in Agentinien Die G20 Young Entrepreneurs Alliance,
bewerbsfähig und innovativ zu bleiben.
Anschluss des Summits bei einer Sitzung
als Stimme von mehr als 500.000 Mit-
„Wenn Populismus und Protektionis-
des SME Envoy Networks in Brüssel vor.
gliedern in allen G20-Staaten, tagte in
mus weltweit erstarken, müssen gerade
YES ist der europäische Dachverband
der argentinischen Hauptstadt Buenos
wir unsere Stimme international erhe-
des Jungen Mittelstand und Gründungs-
Aires im Vorfeld des G20-Gipfels der
ben“, betonte der amtierende Deutsch-
mitglied der G20 Young Entrepreneurs
Staats- und Regierungschefs. Als Teil der
land-Präsident von G20 YEA und stell-
Alliance. SME Envoy ist ein hochangese-
deutschen Delegation, angeführt von
vertretender Bundesvorsitzender der
henes Beratungsgremium der EU-Kom-
den Freunden der Wirtschaftsjunioren,
Wirtschaftsjunioren, Florian Glossner.
missarin Elisabeth Bienkowska, zu dessen
reisten auch Vertreter des Jungen MitDer zweitägige Gipfel in der argentini-
aller 28 EU-Staaten sowie eine kleine
schen Hauptstadt bot den 400 Dele-
Anzahl ausgesuchter Wirtschaftsver-
Ganz oben auf der Agenda standen
gierten aus aller Welt aber nicht nur die
bände gehören. „Ich freue mich, uns jun-
in diesem Jahr Bildung, vereinfachte
Gelegenheit zum Netzwerken, sondern
gen Unternehmern auch in Europa eine
Steuergesetze und offene Grenzen. Die
auch zum Austauschen von Erfahrungen
starke Stimme zu geben“, sagte Knöfler,
Delegierten waren sich einig: Es ist das
in Panels und Workshops.
der als Generalsekretär für den Jungen
junge Unternehmertum, das seine For-
Mittelstand spricht.
derungen gegenüber der Politik deut-
Das Abschlusspapier stellte Ben Knöfler,
lich machen muss, um in Zukunft wett-
Vize-Präsident von YES for Europe, im
Kandidatur BVMW Wahlvorstand
So ist es richtig
Bewerbung als Mitglied für den BVMW-Wahlausschuss nach
In
§ 2 der BVMW-Wahlordnung: Bei Interesse senden Sie bitte
von
der
Ausgabe
Ihre Bewerbungsunterlagen (mit folgenden Angaben: Name,
wurde auf Seite 103 eine
Anschrift, Beruf, Dauer BVMW-Mitgliedschaft, Leiter Ihres
fehlerhafte Bildunterschrift
Kreisverbandes, fachliche Qualifikationsnachweise für die
abgedruckt. Das Bild zeigt:
Durchführung von Wahlen, Nachweis 2. Juristisches Staats-
Dr. Ulrich Spitaler, Leiter
DER
05-18
Mittelstand.
examen, Erklärung für Sitzungen des Wahlausschusses unein-
der
BVMW
Kreisgeschäftsstelle
Heilbronn,
geschränkt zur Verfügung zu stehen) bis Frist zum 15. Januar
Heidelberger,
Geschäftsführender
Gesellschafter
2019 an die Bundesgeschäftsstelle Berlin.
Michael von
hrpartners, und Prof. Dirk Zupancic, ehemaliger Leiter der German Graduate School of Management and Law, die
Anschrift: BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft e. V.; Potsdamer Straße 7, 10785 Berlin
Gastgeber der Mittagsakademie ist (v. li.).
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Foto u.: © Santiago Lepera
telstand im BVMW an.
Mitgliedern die Wirtschaftsministerien
105
Game on statt Game over Bei „GAME ON: Arbeitest du noch oder spielst du schon?“ in Berlin zeigte _Gemeinsam digital, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin, wie kleine und mittlere Unternehmen Gamification und Serious Games nutzen können.
An verschiedenen Erlebnisstationen konnten die Besucher Gamification erleben.
Mittelstandspräsident Mario Ohoven begrüß-
und dem bundesweiten Netzwerk des BVMW
te über 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und
sind wir am Puls der Mittelständler und zeigen
Wissenschaft zu einem interaktiven Abend
den Unternehmen sehr konkrete Möglichkeiten
rund um Gamification und die Digitalisierung im
und Digitalisierungspotenziale auf. Auch kleine
Mittelstand. „Studien zeigen, dass der Mittel-
Unternehmen mit einem geringen Budget kön-
stand in der zweiten Hälfte der Digitalisierung
nen digitalisieren.“ An neun Erlebnisstationen
wieder mitspielt“, sagte Ohoven. „Mutig sein,
wurden digitale Lösungen in Form kleiner Games
Gamification-Projekte im Verbund mit anderen
präsentiert. Darunter auch die im Kompetenz-
Firmen angehen, testen und optimieren. Dann
zentrum entwickelten digitalen Erlebnisstatio-
macht sich auch der Mittelstand fit für die Digi-
nen rund um die Themen digitale Warenannahme
talisierung“, so der Gamification-Experte und Ge-
oder digitales Personalmanagement.
schäftsführer von Pfeffermind Consulting, Philipp Reinartz. Alexandra Horn (BVMW), Leiterin des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin, moderierte durch den Abend: „Mit einer verständlichen Ansprache, praxisnahen Angeboten
Mehr Informationen zur Digitalisierung im Mittelstand und den Angeboten des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums online unter
www.gemeinsam-digital.de
Tobias Thimm Referent Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin tobias.thimm@bvmw.de
© Karawane
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6|18 DER Mittelstand. | BVMW
106
Für den deutschen Mittelstand auf Wachstumsmärkten vor Ort: Leiter der BVMW Auslandsbüros.
Mittelstand im Umbruch – BVMW im Aufbruch Die 2. Bundestagung des BVMW in 2018 stand ganz im Zeichen der Digitalisierung. Top-Speaker zeigten den rund 300 Verbandsrepräsentanten aus dem In- und Ausland den Wandel auf, den der Mittelstand durchläuft, und machten sie fit für die Zukunft. In seinem wegweisenden Eröffnungsvortrag
bensdauer von Maschinen um 20 bis 50 Prozent
stimmte Mittelstandspräsident Mario Ohoven
gesteigert und der Unternehmensgewinn um
auf Herausforderungen in Wirtschaft, Politik und
20 Prozent erhöht werden“.
Gesellschaft ein. Unter dem Motto „Der Mittelstand im Umbruch“ ging er auf aktuelle politische
Auch Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesver-
Themen ein, die den Mittelstand bewegen. Im
bands IT-Mittelstand e.V. und Präsident der Euro-
Hinblick auf Dieselfahrverbote machte Ohoven
pean Digital SME Alliance, widmete sich in seinem
deutlich, dass diese für viele kleine und mittlere
Vortrag diesem wichtigen Zukunftsthema und
Unternehmen einem faktischen Berufsverbot
unterstrich, dass die Digitalisierung mit ihren da-
gleichkämen und die Politik die Autoherstel-
mit einhergehenden Möglichkeiten eine Schick-
ler ohne Ausnahme zur Verantwortung ziehen
salsfrage für den Mittelstand in Deutschland sei.
müsse. Kritische Worte fand der Mittelstands-
Daher sei die Politik nun mehr denn je gefordert.
präsident für die Große Koalition: „Der Mittel-
„Die Digitalagenda der Bundesregierung ist 2017
stand wartet nach wie vor auf Entlastung und
ausgelaufen“, sagte Grün.
Reformanstrengungen auf wichtigen Zukunftsfeldern, stattdessen aber weitet die Bundesre-
Die tragweite der digitalen Transformation wurde
gierung die Sozialausgaben aus. Das geht zwangs-
auch durch die Rede von Gerald Dohme, Mitglied
läufig zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit
der Geschäftsführung Deutscher Bauernverband
Deutschlands.“
e.V., deutlich. Denn auch in der Landwirtschaft sei die Digitalisierung im Jahr 2018 bereits voll ange-
Einen umfassenden Einblick in das Topthema Digi-
kommen.
talisierung gaben anschließend Hagen Rickmann, Telekom
Alexander Bonde, Landesminister a.D. für Länd-
Deutschland GmbH, und Michael Looschen, Vice
lichen Raum und Verbraucherschutz in Ba-
President Marketing B2B Telekom Deutschland
den-Württemberg, stellte in seiner Funktion als
GmbH. Die Digitalisierung sei, so Rickmann und
Generalsekretär die Deutsche Bundestiftung
Looschen, ein Schlüsselfaktor für die wirtschaft-
Umwelt vor, die ein wichtiger Partner des Mittel-
liche Zukunft Deutschlands. Rickmann machte
stands für Innovationen im Bereich des Umwelt-
deutlich: „Durch die Digitalisierung kann die Le-
schutzes sei.
Geschäftsführer
Geschäftskunden
6|18 DER Mittelstand. | BVMW
Verwalten Sie Ihre Mitarbeiter nicht als Einzelteile.
107
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Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbands IT-Mittelstand e. V. und Präsident der European Digital SME Alliance.
Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland GmbH.
Mittelstandspräsident Mario Ohoven fand motivierende und inspirierende Worte.
Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundestiftung Umwelt und Minister a. D. für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg.
Bundesgeschäftsführer Prof. Dr. h.c. Markus Jerger begrüßte die rund 300 Verbandsrepräsentanten in Berlin.
Gerald Dohme, Mitglied der Geschäftsführung Deutscher Bauernverband e. V.
Mit Agenda entdecken Sie ihr volles Potenzial.
Personalwesen-Software, die ganze Arbeit leistet.
Besonders erfolgreiche Mitarbeiter des BVMW wurden ausgezeichnet.
Praxisnahe Tipps für die Verbandsarbeit erhielten die Mitarbeiter von Corinna Lampadius und Clemens von Ramin sowie von Coach Karsten Brocke, die in ihren jeweiligen Vorträgen über die Kunst der guten Gesprächsführung referierten. In seiner Abschlussrede gab Mario Ohoven schließlich den BVMW Repräsentanten motivierende und inspirierende Worte für einen erfolgreichen Endspurt im laufenden Jahr mit auf den Weg.
agenda-personal.de 6|18 DER Mittelstand. | BVMW
108
Winston Churchill (Gary Oldman) hat „nichts zu bieten als Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß“.
Blut, Schweiß, Tränen – und eine gute Maskenbildnerin Gary Oldman brilliert als Winston Churchill im opulenten Biopic „Die dunkelste Stunde“. Eine schauspielerische Meisterleistung in einem mäßig packenden Film. Die dunkelste Stunde
„Die dunkelste Stunde“ erzählt jenen kurzen Ab-
kollektive Ikonographie, die historische Chiffre
schnitt der Kriegsgeschichte, der aus einem um-
„Winston Churchill“, und Gary Oldman feiert lust-
strittenen Politiker eine Heldenfigur geradezu
voll mit; eine virtouse Tour de Force, Schauspie-
antiken Zuschnitts machte: Winston Churchill,
lerkino in epischen Dimensionen und den Golden
Premierminister Großbritanniens, nimmt die Ge-
Globe, den Oldman erhalten hat, mehr als wert.
schicke der Inselmonarchie in jenen Kriegstagen in die Hand, um die zaudernde Nation zu einen
Churchills großer Konflikt
und in den Kampf gegen Hitler zu führen.
Oldman bildet das Schwerefeld, die geradezu physisch spürbare Kraft, die „Die dunkelste Stun-
Drama Großbritannien 2017 FSK ab 6 Jahren Regie: Joe Wright
Schauspielerische Meisterleistung
de“ brillant zusammenhält. Diesen Kitt hat der
Regisseur Joe Wright beginnt seine Heldensaga
Film auch nötig, denn er versucht, jene histori-
mit dem inszenatorischen Kniff, das Subjekt sei-
sche Wendung Großbritanniens von seiner klein-
ner Geschichte zu verstecken. Churchill ist nicht
mütigen Appeasementpolitik Hitler gegenüber zu
zu sehen; man redet über ihn, lästert, fürchtet ihn,
einer selbstbewussten, kämpferischen Nation zu
Drehbuch: Anthony McCarten
intrigiert, doch er bleibt – schon jetzt ein Mythos,
erzählen. Dreh- und Angelpunkt dieser Saga ist
ein historischer Geist – dem Zuschauer verbor-
natürlich Winston Churchill. Im Mai 1940 haben
Mit: Mit Gary Oldman, Ben Mendelsohn, Stephen Dillane, Kristin Scott Thomas u. a.
gen. Dann schließlich der Auftritt Gary Oldmans.
die deutschen Truppen Belgien und die Nieder-
Doch kein Vorhang hebt sich, kein Trommelwir-
lande überfallen und die französische Armee fast
bel erklingt, sondern wir sehen: ein ungemachtes
besiegt. 350.000 Soldaten des englischen Expe-
Bett, eine qualmende Zigarre, ein schweres Früh-
ditionskorps sind bei Dünkirchen eingekesselt,
Erhältlich auf DVD, Blu-Ray und VOD
stück aus Speck und Eiern und eine allumfassend
in London muss Chamberlain zurücktreten, und
schlechte Laune. Wright feiert effektvoll die
Churchill wird von König George VI. beauftragt,
6|18 DER Mittelstand. | Kultur
109
eine neue Regierung zu bilden. Churchill ist bekennender Imperialist, doch bislang im Empire nicht gut gelitten. Nun schlägt seine politische Stunde: Er hatte immer vor Hitler gewarnt, und das bringt ihm nun den Respekt sogar seiner politischen Gegner ein.
Eine dunke Stunde Doch dieser Bonus verfliegt schnell. Churchill muss einen Ausweg aus dem Dilemma finden, den Tod seiner Soldaten in Belgien zu verhindern und zugleich Parlament, König und Bevölkerung davon zu überzeugen, dass nur der Krieg gegen Hitler Europa vor dem Faschismus rettet. Oldman zeichnet den alten Kämpfer gebrochen, müde gar und mitunter von kindischer Trauer und Verzweiflung geschüttelt: Soll er nicht doch mit Hitler verhandeln? Wäre Mussolini nicht ein guter Vermittler? Kann er so das Leben seiner 350.000 Männer retten? Er hätte damit die zahlreichen Appeaser im Parlament auf seiner Seite. Wir wissen heute: Churchill hat nicht verhandelt. Was viele nicht wissen: Er war kurz davor, diesen einfachen Weg zu gehen. Es ist das Verdienst von „Die dunkelste Stunde“, jene schwere Entscheidung nachzuzeichnen, jenen politischen Gang, der schließlich zur berühmten „Blood, Sweat and Tears“ Rede führte und zur Befreiung der in Dünkirchen Eingeschlossenen.
Schwülstige Heldenverehrung Eigentlich ist diese opulente Mischung aus Portrait, Biopic, Heldenepos und Kriegsfilm bei Joe Wright und seinem Drehbuchautor Anthony McCarten in besten Händen, zeichnen doch beide verantwortlich für die Romanverfilmung „Abbitte“, die genau diesen Teil der britischen Historie beschreibt und in der Wright das Drama von Dünkir-
Gary Oldman als Winston Churchill.
Fotos: © Universal Pictures
chen schon einmal packend inszeniert hat. In „Die dunkelste Stunde“ kapriziert sich Wright jedoch
Weltgeschehen im kriegsgeschüttelten Europa
auf ein politisches Kammerspiel, inszeniert in
voranschreitet, desto mehr verkommt „Die dun-
vorwiegend dunklen, getäfelten und schwer ver-
kelste Stunde“ in seinen stickigen Räumen zu
qualmten Hinterzimmern. So bleibt die ganze Last
einer schwülstigen Heldensaga. Gary Oldmans
der Historie alleine bei Gary Oldman. Die trägt,
Schuld ist das nicht: Ihm bei Scotch und Zigarre
er wie gesagt, virtuos, nicht zuletzt wegen seiner
zuzuschauen, ist eine unbedingte Video-Empfeh-
spektakulären Maske. Doch je dramatischer das
lung für dunkle Winterabende.
6|18 DER Mittelstand. | Kultur
Bernd Ratmeyer Wissenschaftsjournalist und Lektor mittelstand@bvmw.de
110
Unterwegs an Weihnachten
Guido Augustin macht sich Gedanken über unsere Welt und ihre Bewohner
Im Mai geht es los. Der erste Postkartenservice
tistik zu Burn-out und globalem Stressanstieg bei
biedert sich mit Weihnachtskarten an: exklusive
Führungskräften hilft an dieser Stelle.
Motive, mit Umschlag. Dann wird es wieder ruhiger, bis es zuhause am Esstisch heißt: „Schatzi, ich
Während es bisher um die Gesamtsituation der
würde gerne dieses Jahr an Weihnachten verrei-
Familie (Phase eins) und das eigene Wohlbefinden
sen.“ Dieser Wirkungstreffer datiert auf August,
(Phase zwei) ging, zielt Phase drei tief in die Seele
und die Vorfreude auf Lebkuchen und Gänsebra-
des Partners. Hier gilt es, Optimierungspotenzia-
ten schmeckt bei 35 Grad auf der Terrasse gar
le aufzuzeigen, die Schatzi wirklich angehen. Die
nicht gut.
Küche neu streichen zum Beispiel. Zärtlichkeit, wenn die Kinder bei Oma sind. Gemeinsame Ein-
Doch selbst der hartgesottenste Mittelständler
kaufsbummel mit Weihnachtsmarkt.
weiß, dass so ein Wunsch sich nicht einfach wegwischen lässt. Um die besinnliche Zeit im heimi-
Es soll Paare geben, bei denen genau in diesem
schen Wohnzimmer, mit den so ersehnten Tagen
Moment die Entscheidung fällt, doch unbedingt
der Einkehr zu retten, bedarf es ausgeklügelter
wegfahren zu wollen. Doch damit geht es ja erst
Strategien.
richtig los: Denn wer nicht am 24. Dezember morgens in die Stadt hetzen kann, um im Sep-
Phase eins soll ein schlechtes Gewissen auslösen.
tember Versäumtes nachzuholen, muss vor-
Hier arbeiten wir mit unbestechlichen Statistiken
bereitet sein. Denn wer mit gefühlt Millionen
über den Anstieg der Übernachtungspreise zur
anderer in dampfenden Staus stehen möchte,
Weihnachtszeit und stellen subtile Vergleiche an,
sollte wenigstens alles dabei haben: Eingepack-
was sich mit dem Gegenwert des Ersparten für
te Geschenke für alle; Belege der Geschenke
die eigene Altersvorsorge schaffen lasse.
für alle, damit der Umtausch angebahnt werden
Guido Augustin BVMW Pressesprecher Rheinhessen Kommunikationsberater ga@guidoaugustin.com
Phase zwei setzt einen Elefanten auf die Tränen-
einen Bogen buntes Papier für die Last-Minu-
drüse. Dazu einfach einige vorbereitende Tage die
te-Gutscheine.
eigene Belastung betonen und bei Nachfragen ein schwaches „Ich will dich nicht beunruhigen“
Und vor allem: einen Block, um die Namen der
hauchen. Danach wieder aufs Weihnachtsthe-
vergessenen Kunden zu notieren, denen man am
ma zurück und betonen, wie wichtig es wäre, mal
besten schon im Mai eine Weihnachtskarte ge-
durchatmen zu können. Die eine oder andere Sta-
schickt hätte.
6|18 DER Mittelstand. | Kultur
Foto: © Heike Rost
kann; Bücher, die doch nicht angerührt werden;
MANAGEMENT VON KUNDENDATEN Das Management von digital erfassten Kundendaten ist ein Garant für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse.
Jeder
2.
50 Prozent der Befragten ist der zentrale Zugriff auf Kundendaten wichtig, 36 Prozent der Unternehmen stellen dies schon zur Verfügung.
24%
Fast ein Viertel der Unternehmen hat mobilen Zugriff auf Kundendaten.
81%
In 4 von 5 Unternehmen hat der mobile Zugriff auf Geschäftsanwendungen die Reaktionsgeschwindigkeit auf Kundenanfragen verkürzt.
Digitale Lösungen schaffen die Voraussetzungen für ein optimales Kundendatenmanagement.
CRM Tools steigern die Effizienz und lassen Vertriebsmitarbeiter produktiver arbeiten.
Echtzeitinformationen über Produkte und Liefertermine sind ein wichtiger Faktor für den Vertriebs- und Geschäftserfolg.
© techconsult GmbH 2018 | www.techconsult.de
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