Höhenluft Das Urlaubsmagazin der Ferienregion Mayrhofen-Hippach
2013 / Euro 5.–
Magie der Natur Dieses Höhenluft trifft lebende Legenden, pflegt alte Traditionen und stellt brandneue Trends vor. www.mayrhofen.at
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Editorial
Bildnachweis: Paul Sürth
Höhenluft
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ie Ferienregion Mayrhofen-Hippach erzählt ihre Geschichte. Nicht etwa mit Worten, sondern mit ihren Menschen, ihrer Natur und ihren Hütten. Wer die Augen offen hält, den wird die Ferienregion im Zillertal überraschen und fesseln. Und er wird auf eine Region voller spannender Gegensätze treffen: Ursprünglichkeit und Moderne, Action und Ruhe direkt nebeneinander in dieser Landschaft, die sich so gut zu Fuß oder auf dem Rad entdecken lässt. In jede Himmelsrichtung können Bergenthusiasten starten und gemütliche Spaziergänge oder alpine Touren unternehmen. Einen Panoramablick auf die Kulisse des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen erhalten dabei alle. Doch auch auf dem Sattel lässt sich die Region gut erkunden. Mit einem weitreichenden Bike-Angebot für jedermann zählt die Destination zu den Topzielen für Biker. Auch im Winter bietet die Region mehr als nur das Pistenvergnügen auf dem Actionberg Penken und dem Genießerberg Ahorn. Eingebettet in die romantisch verschneite Winterlandschaft überraschen Mayrhofen und Hippach mit unzähligen Möglichkeiten von Rodelabenden bis hin zu kulinarischen Genüssen in atemberaubender Kulisse. Um Sie, liebe Leserinnen und Leser, die vielfältige und unvergleichliche Atmosphäre der Ferienregion Mayrhofen-Hippach spüren zu lassen, haben wir das Höhenluft-Magazin zusammengestellt. Es soll Ihnen eine Hilfe sein, sich mit unserer Urlaubsregion zu identifizieren und diese aus den Augen der Menschen zu sehen, die diesen Ort so einzigartig machen. Viel Spaß beim Lesen – wir sehen uns in Mayrhofen und Hippach.
Andreas Lackner, Geschäftsführer Tourismusverband Mayrhofen-Hippach
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06 Spektakulärer Winterauftakt
Mit dem einzigartig innovativen Event RISE&FALL wird die Wintersaison sportlich-rasant eingeläutet
08 Neujahrspferderennen So traditionell wie konkurrenzlos begrüßt Mayrhofen das neue Jahr mit packenden Pferderennen im Schnee
10 Technischer Gewaltakt
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Die Ahornbahn in beeindruckenden Zahlen, Fakten und Daten, ein Blick hinter die gigantische Maschinerie inklusive
12 Traditionelle Schmankerln Gretl Abraham verrät ihre (bis jetzt) bestgehüteten Rezepte von Tuxer Punsch und Schoderblattlang
14 Steinigen Kostbarkeiten auf der Spur Walter Ungerank widmet sein Leben der Mineraliensammlung in der renommierten Schatzkammer hinteres Zillertal
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16 Wo man singt, da lass dich nieder ... Der Männergesangverein Mayrhofen begeistert als stimmgewaltiges, harmonisches Kulturgut der Ferienregion
18 Nur fliegen ist eben schöner ... Mayrhofen-Hippach punktet bei Höhenflügen der Paraglider europaweit mit perfekten thermischen Bedingungen
22 Weltkarriere vom Zillertal aus
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Zu Besuch bei Olympia- und Weltcupsieger Stephan Eberharter, der heute sein Privatleben genießt
25 Mayrhofen anno dazumal Paul Lechner hegt und pflegt als Ortschronist das kollektive Gedächtnis der Tourismusgemeinde
28 Handwerk mit traditionellem Boden Der Heimat verpflichtet: Rechenmacher, Geigenbauerin, Trachtenschneider und Holzschnitzer im Porträt
32 Kunst kommt von Können
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Margot Stöckl und Sven Heizmann präsentieren ihr kreatives Schaffen und Werke aus traditionellen Materialien
Höhenluft 36 Abenteuerliche Wander-Alternative Die Klettersteige in Mayrhofen animieren die ganze Familie zu sportlichen Aktivitäten auf gesicherten Routen
40 Mountainbiken mit elektrischer Hilfe So gut wie mühelos sportliche Höhenflüge in den Seitentälern mit dem sensationellen CUBE EPO Reaction Pro 29 erleben
44 Beach meets Berge Beachvolleyball in Mayrhofen-Hippach als mediterrane Alternative zu klassischalpinen Freizeitvergnügen
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48 Nostalgische Gemütlichkeit auf Schienen Anti-Stress-Programm: Im Dampfzug von Jenbach bis Mayrhofen die malerische Landschaft des Zillertals vorbeiziehen lassen
50 Die lebende Bergsteigerlegende Peter Habeler, der weltbekannte Sohn Mayrhofens, erzählt über sein bewegendes, extremes Bergsteigerleben
54 Die meisterliche Wurzel Die heimische Meisterwurz untermauert nachweislich, dass wirklich gegen sämtliche Zipperlein ein Kraut gewachsen ist
56 Zwei Häuser, zwei Event-Locations Das Europahaus im Herzen Mayrhofens und der Freiraum auf dem Ahorn unterhalten sich über ihre jeweiligen Vorzüge
60 Keine Zillertaler Hochzeit ohne ... Die Ofenleber als ursprünglicher und unverzichtbarer Teil jedes Hochzeitsmenüs, für Höhenluft exklusiv zubereitet
62 Bäuerlicher Höhepunkt des Jahres Der Almabtrieb mit Volksfestcharakter beendet die Sommerfrische der Kühe auf den Hochalmen und das harte Leben der Bauern
66 Sie wünschen, der Concierge spielt Mit dem neu installierten Concierge-Service im Tourismusverband Mayrhofen-Hippach wird der Urlaub zum Wunschkonzert
Impressum Buchtipp
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Bildnachweis: Dominic Ebenbichler
Saisonauftakt im Namen der Superlative Spannungsgeladen, aggressiv, voller Perfektion und gepaart mit Emotion und Lifestyle, geht am 15. Dezember 2012 ein noch nie da gewesenes Sportereignis über die Bühne der Ferienregion Mayrhofen-Hippach: RISE&FALL – der künftige Saisonauftakt in Hardcore-Manier als extremes Spiegelbild der hier gebotenen sportlichen Möglichkeiten mit anschließenden After-Show-Partys, die einen ganzen Ort in Feierstimmung tauchen. 6
Höhenluft
Skibergsteiger, Paraglider, Mountainbiker und Skifahrer bzw. Snowboarder liefern sich ein sensationelles sportliches Wettrennen.
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ier Leute, ein Team, kein Erbarmen – unter dieser so spektakulären wie außergewöhnlichen Devise werden in Zukunft die Wintersaisonen in der Ferienregion MayrhofenHippach eingeläutet. Skibergsteiger und Mountainbiker erklimmen 410 Höhenmeter zum Zielpunkt auf dem Mayrhofner „Hausberg“ Ahorn (= RISE) – Paraglider und Ski -bzw. Snowboardfahrer jagen die Piste wieder herunter (= FALL). In einem gnadenlosen Wettlauf gegen die Zeit und andere Mannschaften müssen die Athleten in Teams mit vier Teilnehmern alles geben, ob bergauf oder bergab. Verantwortlich für diese verrückt anmutende und innovative Idee zeichnet Projektleiter Chris Ebenbichler, studierter Sportwissenschafter und ehemaliger Skicross-Weltcup-Rennfahrer, der seine aktive Karriere 2010 (drei Wochen vor den Olympischen Spielen in Vancouver) verletzungsbedingt leider beenden musste. Der gebürtige Mayrhofner lebt und arbeitet zwar in Innsbruck im Olympiazentrum als Trainer und Zuständiger für die Öffentlichkeitsarbeit, sein Herz gehört aber nach wie vor seinem Heimatort und dem Zillertal. An ihn, den EventKenner, war der Tourismusverband MayrhofenHippach gemeinsam mit den Mayrhofner Bergbahnen als Veranstalter herangetreten, an einem spektakulären Veranstaltungskonzept zu feilen. Nun ist es so weit: RISE&FALL wird am 15. Dezember seine Premiere und damit die Region eine Veranstaltung der Superlative erleben.
Überwältigendes Interesse
Bereits im Juli des Jahres hatten sich – ohne große Werbung – sieben Teams mit je vier Teilnehmern angemeldet, insgesamt werden dann am Tag der Tage 30 Teams aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in dieser Viererkonstellation an den heißen Start gehen. Detail am Rande: Im Oktober war die Zahl der Anmeldungen bereits auf 45 Teams gewachsen – bei einem Limit von 30 zu vergebenden Startplätzen! So
mussten leider für die Premiere den verbleibenden 15 Teams Absagen erteilt und auf das nächste Jahr vertröstet werden ... Das Ziel, dass 3000 Besucher anwesend sein werden, schätzt der Event-Macher aufgrund der großen Aufmerksamkeit bereits im Vorfeld als realistisch ein. Bleibt nur der kleine Rest Ungewissheit, ob Petrus ein Einsehen mit den Veranstaltern und der viele Monate dauernden Vorbereitungsphase haben wird. Tritt dieser Worst Case tatsächlich ein und sollte mit Skiern bzw. Snowboards (fast unvorstellbar) wegen Schneemangel nicht gefahren werden können, finden jedoch auf alle Fälle das Live-Konzert mit Starbesetzung sowie die AfterShow-Partys statt!
Event-Macher Chris Ebenbichler
Der Ablauf des Bewerbes
Start um 12.00 Uhr bei der alten Ahornbahn. Die Skitourengeher beginnen im Massenstart und „rennen“ den Berg hinauf bis zum Gasthof Wiesenhof, übergeben an die Paragleiter, die nach ihrem Streckenflug möglichst präzise im Zielraum landen müssen, bevor sie die Mountainbiker auf die Strecke schicken, die wiederum den Berg hinauf zum Wiesenhof in die Pedale treten, um dort den Skifahrern bzw. Snowboardern den Startschuss für die rasante Zielabfahrt, vorbei an Hindernissen, geben. Gewonnen hat das Team, dessen Ski- bzw. Snowboardfahrer als Erster die Ziellinie erreicht. Gegen 14.00 Uhr ist der Sportbewerb mit der Preisverteilung Geschichte, um 15.00 Uhr heißt es „Bühne frei“ für den Live-Act der Sportfreunde Stiller, deren Support Act INSTRUMENT sowie für die heimische Vorgruppe Ciela. Am Eventplatz ist um ca. 19.00 Uhr Ende, dann wird – nahtlos übergehend – ganz Mayrhofen in After-Show-Partylaune brodeln. Open end lautete das Motto für das erste Winteropening-Event der Region Mayrhofen-Hippach. So let’s have fun ... Wer 2013 auf der Bühne stehen wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass sich die Veranstalter wieder etwas Spezielles überlegen werden.
Rise&Fall
Ab dieser Wintersaison verwandelt sich Mayrhofen zum Auftakt in eine einzige Showbühne sowohl am Berg als auch im Tal. Nach dem sportlichen, in dieser Form wohl einzigartigen Extremspektakel RISE&FALL und anschließendem Live-Konzert im Eventgelände laden die Wirte des Ortes zur großen Party ein. Tickets
für
die
Winter-
openings 2012 und 2013 sind unter
www.riseandfall.com
oder beim Tourismusverband Mayrhofen-Hippach erhältlich.
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Prosit Neujahr mit sportlichem Vollgas à la Mayrhofen!
Rasanter Galopp ins neue Jahr Gäste aus aller Welt kennen Pferderennen nur im Sommer – Mayrhofen jedoch bietet am Neujahrstag ein PS-starkes, spektakuläres und einzigartiges Event im Schnee, wo sich die besten Traber in packenden Bewerben messen. 8
Höhenluft Feierlicher Aufmarsch der Bundesmusikkapelle Mayrhofen.
Adolf Fischer, Obmann des Pferdesportvereins, seit vielen Jahren vom Pferderennsportfieber gepackt.
Pferderennen Pferderennen im Winter als einzigartige Mayrhofner Spezialität.
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it feierlichem Einzug der Bundesmusikkapelle, der Reiter und Ehrengäste, die in der Kutsche vorfahren, mit geselligen Getränke- und Verpflegungsständen wird das neue Jahr in gespannt-freudiger Atmosphäre willkommen geheißen. Warum dieses offizielle Rennen als Teil eines internationalen Wettbewerbs gerade am Neujahrstag über die Mayrhofner Schneebühne geht, hat einen ganz pragmatischen Grund: Da im Winter in Tirol jeden Sonntag Rennen stattfinden, war der 1. Jänner der einzig mögliche Termin gewesen. Aus diesem wurde – neben dem sportlichen Profi-Bewerb – ein beliebter Fixpunkt im Gästekalender und unterhaltsames Urlaubshighlight. 70 bis 80 Teilnehmer aus
Bereits Anfang der 50er Jahre waren in Mayrhofen Pferdeveranstaltungen durchgeführt Tirol (teilweise auch der Bundesrepublik Deutschland sowie anderen österreichischen Bundesländern) gehen an den Start und bieten Spannung pur.
worden, professionelle Rennen in den 60ern fanden von den Jungbauern organisiert statt, seit 1978 zeichnet der Pfer-
Adolf Fischer, als Obmann und Gründungsmitglied des Pferdesportvereins Mayrhofen seit vielen Jahren für die Organisation verantwortlich zeichnend, hatte – das Pferdeblut seines Vaters in den Genen – 1974 mit seinem ersten eigenen Pferd, einem Pony, ganz klein angefangen. Mittlerweile nimmt bereits sein Enkel (er absolvierte eine Reitausbildung) an Trabrennen für Berufsfahrer teil und war zweimal Österreichischer Lehrlings-Champion. Seine Teilnahme beim Neujahrsrennen ist natürlich Ehrensache! Der Apfel dürfte also wirklich nicht weit vom Pferd fallen ...
desportverein Mayrhofen für den sportlichen Fixpunkt am Neujahrstag verantwortlich. Die Gäste der Ferienregion Mayrhofen-Hippach
erleben
hautnah ein Rennspektakel der Sonderklasse.
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Bildnachweis: Mayrhofner Bergbahnen AG, Renate Linser-Sachers
Schwebend in luftige Höhen gondeln Zumindest für technisch unversierte(re) Laien stößt das Verständnis, wie 160 Personen in einer Seilbahnkabine scheinbar mühelos den Berg hinaufschweben, an seine natürlichen Grenzen. Höhenluft blickte mit dem Betriebsleiter hinter die gigantischen Kulissen der Ahornbahn und kann mit beeindruckenden Zahlen, Fakten und Daten über einen technischen Kraftakt aufwarten.
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eit Inbetriebnahme der Ahorn-Seilbahn im Dezember 2006 wurden bis Ende 2011 schier unglaubliche 1.584.000 Fahrgäste befördert, was pro Jahr etwa 320.000 Personen entspricht, die bequem und schnell in 6,30 Minuten bei 36 Stundenkilometern und 10 zurückgelegten Metern pro Sekunde (Stützenüberfahrt 6,8 Meter/Sekunde mit gedrosselten 24,5 Stundenkilometern) auf den Mayrhofner Genießerberg hinauf ins Ski- oder Wandervergnügen gleiten. Der Höhenunterschied von der Talstation (668 Meter Seehöhe) bis zur Bergstation (1966 Meter Seehöhe) beträgt demnach 1298 Meter, die Bahnlänge beläuft sich auf 3045 Meter Seillänge. Die
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größte Steigung/Fahrbahnneigung misst 90,4 %, was ca. 40 Grad entspricht, die kleinste Steigung beträgt 10,6 % und ca. 4,5 Grad Neigung. Auf der Strecke befinden sich zwei Stützen, davon die zweite unmittelbar vor der Bergstation.
Die Tragseile Die insgesamt vier Tragseile (mit je einer Länge von 3430 Metern, 7 Zentimetern Durchmesser und dem Gewicht von 97,4 Tonnen) wiegen zusammen stolze 389,6 Tonnen. Ein Seil kann erst bei einer Belastung von 592 Tonnen reißen – es ist also eine 5-fache Sicherheit gegeben, die der zentraleuropäischen Norm (CEN) entspricht.
Höhenluft Beeindruckend farbenfroh und nach dem modernsten Stand der Seilbahntechnik ausgerüstet ist der gewaltige Maschinenraum auf dem Ahorn.
Ahornbahn
Die erste Ahornbahn wurde 1967 als Pendelbahn für je 50 Personen errichtet, im Dezember 2006 erfolgte die Inbetriebnahme
der
jetzi-
gen modernen Bahn mit den
Reminiszenz an längst vergangene Seilbahnzeiten: Betriebsleiter Klaus Hanzmann in der historischen Gondel nahe der Bergstation.
Kapazitäten, die den heutigen Anforderungen
entsprech-
en. Die Bahn fährt von Mitte
Unterschieden wird zwischen Zug- und Gegenseil Dem von der Kabine über die Bergstation (Antrieb) zur nächsten Kabine = oberes Zugseil, und dem von der Kabine über die Talstation (Spanngewicht) zur nächsten Kabine = unteres Zugseil (Gegenseil). Das obere Zugseil ist 47 Millimeter stark und wiegt pro Meter 8,63 Kilogramm, was über die gesamte Länge 27,6 Tonnen ausmacht. Die Bruchlast wäre bei 169 Tonnen gegeben, die Sicherheit geht daher über das 5-Fache hinaus! Das untere Zugseil (Gegenseil) hat einen Durchmesser von 30 Millimeter, wiegt pro Meter 3,18 Kilogramm und bei der Länge von 3200 Metern 10,17 Tonnen. Die Bruchlast beträgt hier 64 Tonnen, die Sicherheitsspanne mehr als das 5-fache!
Antrieb & Sicherheit Der Hauptantrieb erfolgt elektrisch mit zwei Motoren zu je 630 Kilowatt, zu vergleichen mit 2 x 857 PS, in Summe also 1714 PS. Der Notantrieb, ein Dieselhydrostatmotor, hat eine Leistung von 406 Kilowatt (552 PS). Er kommt zum Einsatz bei Stromausfall, Getriebeschaden oder wenn die Bahn nicht mehr elektrisch zu bewegen wäre. Die Gondel würde entweder in die Berg- oder Talstation fahren, je nachdem, welcher Weg der kürzere ist. Würde als absoluter Supergau auch diese Maßnahme versagen, stehen zwei Bergesysteme zur Verfügung. Vor Beginn jeder Saison werden diese Bergemaßnahmen vorschriftsmäßig durchgeführt, eine Großübung inklusive Rettung, Feuerwehr und Krisenintervention findet alle fünf Jahre statt.
Die Fangbremsung Die Spannkraft des Zugseiles wird laufend elektronisch überwacht und damit die „Klemmköpfe“, wie die Seilendverbindungen zwischen Kabine und Seil im Fachjargon genannt werden. Sollte die Seilspannung nicht mehr vorhanden sein, wird die Kabine automatisch durch Fangbremsen an den Laufwerken gestoppt.
Dezember bis eine Woche nach Ostern ins familienfreundliche Skigebiet und transportiert von der ersten Juni-Woche bis 26. Oktober jeweils in der Zeit von 8.30 (erste Bergfahrt) -17.00 Uhr (letzte Talfahrt) wander-
Die Kabine
freudige Naturliebhaber. Die
9,38 Meter lang, 4,50 Meter breit und vom Boden bis zu den Tragseilen 12 Meter hoch, hat die Kabine mit etwa 40 Quadratmetern die Größe einer Garconniere und befördert pro Stunde 1200 Personen.Während das Fassungsvermögen der Kabine im Winter 160 Personen beträgt und zum Leer- bzw. Eigengewicht von 12,5 Tonnen weitere 12,8 Tonnen zugeladen werden, wird im Sommer mit „nur“ 120 Gästen gefahren – die Kabine ist dann jedoch mit einladenden Bänken und Tischen ausgestattet. Bei schlechtem Sommerwetter verwandelt sich die Gondel ins luftige „Café Ahornbahn“ für maximal 88 Besucher und fährt nur mit genussvollen 25 Stundenkilometern.
sogenannte „Bergsteigergon-
Der Betriebsleiter
die Möglichkeit einer kosten-
Klaus Hanzmann, ab 1987 zuerst saisonal und seit 1994 ganzjährig bei den Mayrhofner Bergbahnen als Betriebselektriker beschäftigt, dann stellvertretender und ab 2009 verantwortlicher Betriebsleiter, arbeitet im Winter mit 34, im Sommer mit 19 Mitarbeitern. Mit seinem Know-how behält er den Überblick über den riesigen Apparat Seilbahn, für seine Geduld beim Besuch der Höhenluft-Redaktion sei ihm herzlich gedankt.
losen Seilbahn-Führung mit
del“ geht im Juli und August je nach Wetter bereits um 7.30 Uhr in Betrieb, weiters bescheren spezielle Auffahrten im Sommer ein unvergessliches Erlebnis beim Sonnenaufgangsfrühstück. Tipp für interessierte Technik-Freaks: Jeden Sonntag im Sommer besteht um 11.00 Uhr
dem Betriebsleiter (ein perfektes Schlechtwetterprogramm ...). Herzlich der
willkommen
Ahornbahn
und
in auf
www.mayrhofner-bergbahnen.com
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Da wird einem warm ums Herz ... Wenn’s draußen stürmt und schneit, braucht nicht nur die Seele Nahrung, sondern auch der Körper eine typische Zillertaler Stärkung. Gretl Abraham lüftete für Höhenluft ihre streng gehüteten Rezepte eines (hochprozentigen) Punsches und ihrer sensationellen „Schoderblattlang“. Letztere sind weder ins Hochdeutsche zu übersetzen noch in eine Kochschublade zu stecken. Die müssen ganz einfach probiert werden ...
Einfache Zutaten für zwei traditionelle Zillertaler Köstlichkeiten.
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er Punsch hat’s ganz schön in sich, das konnten die Redakteurin und Fotografin in Gretl’s Küche am eigenen Leibe erfahren. Etwa bei ersten Anzeichen einer Grippe getrunken, bricht die Krankheit erst gar nicht aus, ansonsten nützt diese ganz spezielle, explosive Mixtur wohl auch nichts mehr ... Eines kann der Punsch auf alle Fälle – sämtliche Lebensgeister erwecken und bei frostigen Temperaturen herrlich erwärmen. Amüsantes Detail am Rande: Gretl Abraham hatte vor vielen Jahren ihrem eigenen Punsch wohl etwas über die Maßen zugesprochen („Mir war so schrecklich kalt“), dass sie seitdem einen großen Bogen darum macht. Es kommt eben – wie bei allem im Leben – auf die richtige Dosierung an ... Die „Schoderblattlang“, deren Bezeichnung offensichtlich noch nie hinterfragt worden war (auch die Köchin konnte da nicht helfen), sind eine einfache Bauernmahlzeit, welche die 84-jährige, jung und geistig frisch gebliebene Gretl seit ihrer Kindheit kennt. Hauptsächlich in der Weihnachtszeit serviert, hatte sich die ganze Familie über dieses so simple wie köstliche Essen regelrecht gestürzt. Angesichts des heutigen kulinarischen Überangebotes sind die „Schoderblattlang“ immer noch herzlich willkommene und dezidiert gewünschte Abwechslung im Speiseplan der Zillertaler.
Höhenluft
Die Schoderblattlang – ruckzuck fertig unter Gretl Abrahams Anleitung.
Rezepte Gretl’s Punsch Für ca. 2 Personen (je nach Stamperlgröße) 30–40 g Butter mit ca. 2 EL Zucker karamellisieren, mit etwa 1/8 l Wasser aufgießen, das Karamell unter Rühren verkochen lassen. Je 1 Stamperl (= Schnapsglas) 38%igen Rum (auch 80%ig möglich – aber dann ...) und 1 Stamperl Obstler zu gleichen Teilen dazugeben, nicht mehr kochen! Wahlweise für Kinder (oder nicht so „Trinkfeste“) Rum und Obstler z. B. durch Apfelsaft ersetzen. Prost – auf die Gesundheit! Und bitte die Folgen einer möglichen Überdosierung beachten ... Gretl’s Schoderblattlang Für 2 Personen Man nehme 3–4 altbackene Brötchen, schneide diese in
Eine ganz schön explosive Mischung, der Tuxer Punsch ...
dünne Scheiben, erhitze knapp ½ l Milch mit 2 EL Zucker (nicht
Eine Frau, die ihren Mann steht 1948, im Alter von 20 Jahren, hatte Gretl Abraham zum ersten Mal eine Theaterbühne betreten. Ihr großes Talent sollte sie in den Stand als eine der besten Laienschauspielerinnen des Tals hieven, herausragend war ihre Hauptrolle im Stück „Die Auswanderer“, welches über die Grenzen des Zillertals Bekanntheit erlangte. 20 Jahre lang agierte sie als Spielleiterin, war bis vor kurzem noch aktiv auf der Bühne und wählt immer noch die Stücke aus! Mit 12 Jahren war Gretl bereits Mitglied beim Kirchenchor. „Heute singe ich nur noch, wenn ich ein kleines Dampfl habe (= leicht beschwipst, Anm.), so Gretl schelmisch lachend, die es schade findet, dass die Jugend im Chor nicht mehr singen mag und dadurch altes Liedgut verloren
gehe. Eine bewundernswerte Frau, die einen schweren Schicksalsschlag verkraften musste – ihr Mann und Vater der vier Kinder (damals zwischen knapp drei und vierzehn Jahre jung) war mit 39 Jahren tödlich verunglückt. Sie musste putzen gehen und den Nachbarn bei der Feldarbeit helfen, um sich und die Familie durchzubringen. „Aus allen Kindern sind anständige Leute geworden“, ist Gretl in all ihrer Bescheidenheit stolz darauf, wie sie ihr ganz und gar nicht einfaches Leben gemeistert hat. Dass ihr dabei ihr Humor und die positive Einstellung sehr geholfen haben müssen, ist spätestens dann klar, wenn man die Gretl in ihrem gemütlichen Holzhaus kennenlernen und bei der Zubereitung ihres Punsches und der „Schoderblattlang“ samt Verkostung dabei sein durfte.
kochen!), gebe das Brot in eine Schüssel, gieße die Zuckermilch darüber und bestreue das Gericht mit Zimt. Alternativ kann nach Wunsch auch mit Kakao oder gemahlenen Nüssen verfeinert werden, wie es z. B. die Mayrhofner Köchinnen bevorzugen. Schnell zubereitet, schmackhaft und einfach zum „Hineinknien“ .
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Wer suchet, der findet ... Vom kleinen Knirps in kurzer Lederhose, der an der Hand des Vaters die Faszination der Steine entdecken sollte, bis hin zum in Fachkreisen hoch anerkannten Mineralienkenner liegt ein jahrzehntelanger Weg über Stock und Stein, den Walter Ungerank als „Urgestein“ heute noch mit ungetrübter Freude und Herzblut zurücklegt. Kein Zufall, gilt doch das hintere Zillertal als Schatzkammer der Alpen seit jeher als idealer Ausgangspunkt für Naturforscher. 14
Höhenluft
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er Funke als Steinsammler war als 10-jähriger Lausbub direkt übergesprungen, als Walter Ungerank zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Mythos Stein konfrontiert worden war. Schnell füllte sich das Haus mit steinernem Leben, der Fantasie waren irgendwann keine Grenzen gesetzt, wieder und wieder ein Plätzchen für die kostbaren Schätze zu finden und zu schaffen. Höhenluft im Gespräch mit dem Sammler aus Leidenschaft, der jedes Jahr bei der ständigen Suche nach neuen Exemplaren hunderte Kilometer auf tausenden von Höhenmetern zurücklegt.
Höhenluft: Welche Eigenschaften muss ein Mineraliensammler besitzen? Walter Ungerank: Vor allem eine große Liebe zur Natur und die Fähigkeit, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Und trotz der harten körperlichen Arbeit (für die eine gute Kondition erforderlich ist) eine Gaudi dabei haben. Höhenluft: Was nehmen Sie dabei so alles auf sich? Walter Ungerank: Ich habe zum Beispiel ganz bewusst über den Winter 2010/11 Diät gehalten, um mich dann im Frühling in eine schmale Felsspalte hineinzwängen zu können, wo jedes Kilogramm Körpergewicht zu viel gewesen wäre. Als ich dann mühsam den Kopf durch das Loch durchgebracht hatte, war ich der erste Mensch, der dieses Neuland im Berg betreten durfte. Damit hat sich ein Traum für mich erfüllt! Denn was wir Sammler nicht bergen und ins Tal bringen, zerstört die Natur gnadenlos.
Höhenluft: Wie oft sind Ihre Unternehmungen grenzwertig?
Walter Ungerank: Es passiert schon immer
wieder, dass ich viel Glück habe. Etwa bei riskanten Sprüngen oder wenn ich die Zeit vergessen habe und froh bin, in der Nacht noch heil heimzukommen. Einmal habe ich mir auf 2800 Metern Seehöhe die Schulter ausgerenkt und musste per Hubschrauber geborgen werden, weiters musste ich bereits zweimal wegen Leistenbrüchen operiert werden.
Höhenluft: Welche Ausrüstung benötigen Sie auf der Suche nach Steinen & Co? Walter Ungerank: Einen Pickel, Hammer und Meißel sowie eine Brotzeit. Für den Abstieg ist die Tafel Schokolade wichtig für den Energieschub. Das Maximum, das ich bisher den Berg heruntergeschleppt habe, waren 40 Kilogramm – da weiß man dann abends schon, was man getan hat ...
Höhenluft:
Was ist das Faszinierendste an
Ihrer Passion?
Walter Ungerank:
Das Suchen. Wenn die Steine in der Vitrine sind, freue ich mich, wenn auch andere diese bewundern und bestaunen (wie z. B. auch im Rahmen seiner Ausstellung im Europahaus
Mitte 2012, Anm.). Weiters das Forschen sowie Dokumentieren mit Fotos und Kurzfilmen.
Höhenluft: Auf wie viele Funde können Sie mittlerweile stolz sein? Walter Ungerank: Ich denke, dass ich etwa 3000 Steine im Laufe der vielen Jahre zusammengetragen habe. Der Keller ist mit Glasvitrinen bestückt, in denen meine Schätz wie klare Bergkristalle, schwarzer Rauchquarz, roter und grüner Granat, violette Zepter-Amethyste und dunkelgrüne Smaragde aufbewahrt sind. Ich bin schon ziemlich stolz darauf, als Erster die Steinzeitwerkzeuge aus Bergkristall im Schlegeis erkannt zu haben, welche sieben- bis neuntausend Jahre alt sind. Zum Vergleich – die berühmten Ötzi-Funde sind „nur“ 5300 Jahre alt ... Höhenluft: Sie genießen höchste Akzeptanz und Anerkennung in Fachkreisen ... Walter Ungerank: Ich arbeite mit Geologen und Archäologen der Universität Innsbruck zusammen und habe die ehrenamtliche Betreuung der Mineraliensammlung im Tiroler Landesmuseum inne. Außerdem besuche ich viele Vorträge im In- und Ausland als Gast und auch als Referent. Höhenluft: Haben Sie Ihre vielen Funde, Abenteuer und Erfahrungen archiviert? Walter Ungerank: Ich führe seit 50 Jahren penibel Tagebuch über jede Bergtour, jeden Begleiter, ob ich etwas gefunden, wie und wo ich einen Stein entdeckt habe. 48 dicke Ordner beinhalten unzählige mineralogische und Bergbau-Geschichten des Zillertals. Höhenluft: Glauben Sie eigentlich an die viel zitierte mystische Kraft der Steine? Walter Ungerank: Als Hobbywissenschafter glaube ich wenig. Wenn überhaupt, dann traue ich dem Bergkristall vielleicht eine gewisse „Wirkung“ bei Kopfschmerzen zu. Höhenluft:
Welchen Tipp geben Sie abenteuerlustigen Gästen mit auf den Weg, die auf Ihren Spuren wandeln möchten? Walter Ungerank: Zur Berliner Hütte wandern und sich unweit davon bei der ehemaligen Granatmühle einfach dem Suchen hingeben. Dort findet jeder etwas – auch für Kinder ist hier ein optimaler Ort, um sich in das Vergnügen des Mineraliensammelns zu stürzen. Ich habe meinen ersten Bergkristall, den ich mit zehn Jahren gefunden habe, heute noch.
Mineralien
Die Zillertaler Alpen gelten seit jeher als mineralogische Schatzkammer. Bereits am Ende des 17. Jahrhunderts betrieben Warenhändler mit den kostbaren Funden ein Nebengeschäft und so mancher Hüterbub hatte das Glück, Kristalle zu finden und mit dem Verkauf an die Wanderhändler mehr Geld zu verdienen, als in der Landwirtschaft je möglich gewesen wäre. Was Natur-
Höhenluft: Wie überbrückt ein Sammler-Freak
forscher und Mineralogen auf
wie Sie die langen Wintermonate? Walter Ungerank: Damit, die gefundenen Steine zu reinigen, zu pflegen und zu dokumentieren. Und darauf zu warten, bis der Schnee schmilzt und ich endlich wieder hinaus in die Natur und auf neuerliche Suche gehen kann.
den Plan gerufen hatte und diese dadurch zu den ersten Sommergästen des Zillertals geworden waren.
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Ein Lied auf den Lippen Sich das Zillertal ohne Musik vorzustellen, ist einfach unmöglich. In zahlreichen Musikveranstaltungen manifestiert sich die große Popularität der Musikanten, welche dieser Region seit jeher zu ihrem internationalen Ruf eines „Tales der Musik“ verholfen hatten. Unverzichtbarer Teil der Szene ist der Männergesangverein Mayrhofen, der sich nicht zuletzt durch den „Advent am Waldplatz“ zu einer wahren Institution gesungen hat.
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ans Rainer, Leiter des stimmgewaltigen Männergesangvereins (weiters der Kirchenchöre Mayrhofen und Tux), schwingt professionell, motiviert und mit nötiger Sensibilität den Taktstock. Als ehemaliger Sänger mit fixem Engagement im Berufschor des Landestheaters Innsbruck sowie vielen Gastspielen und Konzerten im Ausland beherrscht er sein Metier perfekt und spornt seit Übernahme der Chorleitung 2010 die 22 singenden Mitglieder des Männergesangvereins zu Höchstleistungen an. Mit 90 % An-
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wesenheit bei den vielen Proben und Auftritten wird die Freude daran bemerkenswert unter Beweis gestellt. Etwa 60 Ausrückungen im vergangenen Jahr zeugen von der breiten Akzeptanz der Sangesmänner sowohl bei den Gästen als auch Einheimischen. Highlight des Winters ist die viermal stattfindende musikalische Weihnachtsgeschichte „Stille Nacht“ beim Waldfestplatz, deren Darbietung sich größter Beliebtheit erfreut. Weitere Auftritte wie das Klöpfelsingen, Gestaltungen von Messen in der Kirche und auf dem Berg, Geburtstagsständchen für Ver-
Höhenluft Wo der Männergesangverein singt, lassen sich die Menschen gerne nieder.
einsmitglieder, Tiroler Abende im Europahaus u.v.m. halten die Gesangsrunde auch während des übrigen Jahres auf musikalischem Trab. Höhenluft im Gespräch mit Hans Rainer, in dessen Leben Musik die Hauptrolle spielt.
Höhenluft: Mit welchem Ziel haben Sie vor drei Jahren die Leitung des Männergesangvereins Mayrhofen übernommen? Hans Rainer: Das Zillertal besitzt zwar viele gesellige Tanz- und Musikkapellen mit Unterhaltungsmusik und wurde ja damit auf der ganzen Welt berühmt. Die Pflege des Volksliedes ist dabei jedoch meiner Meinung nach etwas auf der Strecke geblieben. Da ich gesundheitsbedingt eine schöpferische Pause einlegen musste, habe ich nun mehr Zeit, mich um die Volks- und im Speziellen auch die Kirchenmusik zu bemühen. Höhenluft: Welche Voraussetzungen muss ein Chorleiter mitbringen? Hans Rainer: Es ist sehr schwer bis fast unmöglich, heutzutage einen Chorleiter mit einer Grundausbildung zu finden. Vom Dirigieren über Harmonielehre, dem Spielen eines Tasteninstrumentes (Klavier, Orgel), einem Überblick über das Repertoire und der Chorliteratur bis hin zur Fähigkeit, Menschen zu führen (schmunzelnd: oft bin ich mehr Psychotherapeut als Chorleiter), muss sich ein Chorleiter zurechtfinden.
Daneben ein ausgleichendes Wesen mit viel Einfühlungsvermögen haben und in der Lage sein, individuell für den Chor die richtigen Stücke auszuwählen. Und natürlich, ganz wichtig, die Sänger zu fördern und zu motivieren – es ist unwahrscheinlich, was da alles rauszuholen ist und wie „meine Männer“ mittlerweile zur Höchstform auflaufen!
Höhenluft:
Wann hat Sie die musikalische
Muse geküsst?
Hans Rainer: Ich habe mit Unterhaltungsmusik angefangen und erst im Alter von 28 Jahren als „Spätberufener“ ein Gesangsstudium begonnen. Nach vier Jahren Opernausbildung in Innsbruck hatte ich den Abschluss mit der Staatsprüfung in der Tasche. Weitere fünf Jahre bin ich monatlich nach Dresden zur Weiterbildung gefahren. Ich war 20 Jahre fixes Mitglied im Berufschor des Landestheaters Innsbruck und wurde für zahlreiche Gastrollen in der Schweiz, in Deutschland und Südtirol engagiert. Lange habe ich es aber nirgendwo ausgehalten, wohnen muss ich einfach in Tirol! Höhenluft: Was ist Ihr großes Anliegen? Hans Rainer: Die Förderung des Nachwuchses. Ich träume da in Richtung „Mayrhofener Sängerknaben“, die Jugend ist aber ziemlich schwer zum Singen heranzuziehen, weiß der Himmel, warum. Das Durchschnittsalter beim Männergesangverein liegt bei 60 Jahren, bei den ganz Jungen wäre also ein großes Potenzial vorhanden ...
Männergesangverein
Der Männergesangverein Mayrhofen kann auf bereits 83 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Mit Chorleiter Hans Rainer erfuhr der singende Verein einen großen Aufschwung, die Akzeptanz bei Gästen und Einheimischen verstärkte sich seitdem in erfreulichem Ausmaß. Die Sangesrunde begeistert bei mehr als 70 Veranstaltungen pro Jahr und ist aus dem gesellschaftsmusikalischen Leben in Mayrhofen nicht mehr wegzudenken. Musikalische Leckerbissen auf www.mayrhofen.at
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Höhenluft
Professionelle Vorbereitung ist alles, ehe die Freiheit des Fliegens die Sinne beflügelt.
Ultimativer Kick in der Vogelperspektive Der Magie des Fliegens können sich Gäste der Ferienregion Mayrhofen ganzjährig hingeben. Als prickelnde Alternative zum Skifahren empfiehlt sich Paragliden auch im Winter, wo im sicheren Tandemflug Höhenluft samt faszinierendem Weitblick geschnuppert werden kann. Ein Urlaubserlebnis der berauschenden Superlative für jedes Alter. Weil eben nur Fliegen schöner ist ...
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ie geografische Lage sowie thermischen Bedingungen am Mayrhofener Hausberg Penken zählen europaweit (!) zu den besten und lassen Flüge so gut wie immer zu. Kein Geringerer als der österreichische Meister im Paragliden, Thomas Walder, bietet mit seiner 20-jährigen Erfahrung und über 11.000 unfallfrei absolvierten Flügen diese so spektakuläre wie beliebte Sportart (neben vier anderen Mitbewerbern) im Tandem an. Für die meisten Fluggäste bedeutet das Abheben in die Lüfte eine absolute Premiere, die „Wieder-
holungstäter“ werden jedoch immer mehr – so vertrauen begeisterte Stammgäste auch schon 20 Mal und mehr ihrem Paragliding-Meister und lassen sich von dieser Leidenschaft infizieren und mitreißen. Interessant dabei die Tatsache, dass vom vierjährigen Knirps bis zum (bisher) ältesten Passagier von 92 Jahren ganz offensichtlich altersmäßig keine Grenzen gesetzt sind. Während im Winter eher die sportlichen Skifahrer diesen „Abfahrtsservice“ nutzen und (auf Wunsch mit angeschnallten Brettln) ins Tal fliegen, statt mit der Gondel zu fahren, nehmen im
Paragliden
Sie
wollen
schnuppern?
Höhenluft Infos
auf
www.mayrhofen.at/paragliden – Kosten zwischen ca. Euro 70,– und 0 Euro 130,– je nach Flugdauer und -höhe. Guten Flug und viel Vergnügen!
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Selbstauslöser: Thomas Walder mit Höhenluft-Fotografin Julia Türtscher im sicheren Tandem-Gespann.
Die „Höhenluft“Fotografin nach ihrem Erstlingstandemflug: „Ich fühlte mich total sicher – ein lässiges, kribbelndes Gefühl. Jetzt habe ich selbst vor dem Fallschirmspringen keine Angst mehr.“
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Sommer viele abenteuerlustige Urlauber um die 70 Jahre das Angebot der schwebenden Schwerelosigkeit an. „Menschen mit Höhenangst fühlen sich beim Fliegen wohler als in einer Gondel – das Empfinden, einen Meter oder 1000 Meter über dem Boden zu sein, ist das gleiche“, erklärt Thomas Walder. Und der muss das ja schließlich wissen.
Fliegen als Lebensinhalt
Für Thomas Walder ist Fliegen vergleichbar mit einer Sucht und positiven Droge, die abhängig macht. 8x österreichischer Staatsmeister, 2008 Weltrekord, als er in zehn Stunden 255 Kilometer in der Luft hin und – als Königsdisziplin beim Paragliden – auch wieder zurück geflogen war, oder der Rekord, achteinhalb Stunden in freier Strecke „one
way“ nur zu fliegen (und in einem Garten gelandet und mit dem Nudelholz verjagt worden ist), sind nur einige Highlights seiner langen, mit herausragenden Erfolgen gespickten Karriere. Bei guter Thermik erreicht er schwindelnde Höhen bis über 4.000 Meter, wo es dann schon ziemlich kühl wird und der Gefrierpunkt erreicht ist. Wenn er privat fliegt, will er weit und hoch hinaus und den direkten Kontakt mit Adlern & Co finden. „Es ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl und die Hormonausschüttung schlechthin, wenn es mich von null auf zehn Meter in einer Sekunde raufreißt“, schwärmt Walder enthusiastisch. Mit jungen 16 Jahren und der notwendigen Erlaubnis seiner Eltern hatte er bereits die Flugprüfung abgelegt, seit 15 Jahren verschreibt er sich seiner Passion auch hauptberuflich.
Höhenluft
Auf den Startplatz, fertig und los kann’s gehen im Sauseschritt Richtung fantastischer Höhenluft ...
Info Vor dem „Abheben“ zu beachten: • Der Passagier, egal wie alt, sollte gesund, nicht mit Kreislauf- und Herzproblemen belastet sein und beim Start 20 Meter leicht bergab laufen können. • Darüber wird der Gast beim Ausfüllen des Flugtickets in Kenntnis gesetzt (welches übrigens denselben Richtlinien des Luftfahrtgesetzes wie die Lufthansa unterliegt ...) • Die Sicherheit der Passagiere genießt oberste Priorität – verpflichtend ist das Tragen eines Helmes, Rückenprotektors und Rettungsschirmes. • „Boardservice“ – mit dem Piloten kann während des Fluges immer kommuniziert werden! • Feste Schuhe, im Winter Ski-, im Sommer Wander- bzw. Bergbekleidung, unverzichtbar die Sonnenbrille! Die restliche Ausrüstung wird gestellt, inklusive der guten Laune. • Optimale Flugbedingungen herrschen bei 10 km/h Aufwind (egal ob sonnig oder bewölkt) und einer guten Sicht (der Landeplatz sollte vom Startplatz aus gesehen werden). Die Maximalgeschwindigkeit beträgt ca. 40 km/h. • Startvorbereitung: Ausgabe von Helm und Sitzgurt, Vorbereitung des Schirms – der Pilot positioniert sich hinter dem Passagier. Auf das Kommando „1, 2, 3“ laufen, wobei das Körpergewicht mit jedem Schritt leichter wird, und sich dann einfach in das unvergleichliche Hochgefühl des Fliegens hineinfallen lassen ...
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Stephan Eberharter: Ein Mann, eine Weltkarriere.
Von Mayrhofen bis Olympia Was Ende der 70er Jahre mit dem Gewinn eines U10-Rennens in Mayrhofen begonnen hatte, sollte sich für Stephan Eberharter zu einer grandiosen Karriere im internationalen Skizirkus entwickeln. Die Skikultregion Mayrhofen also als ganz schön fruchtbarer Boden ...
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anz seiner ruhigen, sachlichen und unprätentiösen Art entsprechend hatte „Steff“ nach über 20 Weltcup-Jahren im September 2004 seine großartige Karriere beendet, die mit vielen Höhen und Tiefen gepflastert war. Von den ersten internationalen Erfahrungen bei der Junioren-
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weltmeisterschaft 1987, der Aufnahme in den Kader des Österreichischen Skinationalverbandes 1988 und dem kometenhaften Durchbruch 1991 als 21-Jähriger mit dem Titel des Doppelweltmeisters (und Wahl zum österreichischen Sportler des Jahres) führte ihn ein verletzungsbedingt beinharter Weg bis hin zum Come-
Höhenluft back 1997/98 und einem weiteren Highlight seiner Laufbahn, dem Weltcupsieg. Durchbeißen, hinfallen und immer wieder aufstehen lautete das sportliche Lebensmotto des introvertierten Stephan Eberharter, der sich nach so langer aktiver Zeit mit unendlich vielen Flug- und Autokilometern, permanent im (eigentlich ungeliebten) Scheinwerferlicht stehend, nur noch nach einem sehnte: Ein Haus und damit Nest für sich und seine Familie zu bauen und einfach normal und in Ruhe zu leben. Höhenluft durfte Stephan Eberharter ganz privat in seinen vier Wänden besuchen, wofür sich die Redaktion ganz herzlich bedankt. Höhenluft: Welchen Stellenwert hat Skifahren mittlerweile in Ihrem Leben? Stephan Eberharter: Das hat nicht mehr viel gemeinsam. In meiner aktiven Zeit hieß es früh aufstehen, rauf auf die Piste, trainieren, essen, trainieren, Rennen bestreiten, um die Welt reisen – ein Fulltimejob. Jetzt bedeutet Skifahren reines privates Vergnügen, auch Einkehrschwünge inklusive ... Wenn allerdings mein Ex-Kollege und guter Freund Leonhard Stock zu seiner jährlichen „ChampionsWeek“ Ende März auf den Penken ruft, um mit seinen Gästen und ehemaligen Skikollegen einen tollen Tag im Schnee zu erleben, bin ich gerne dabei. Das ist eine super Sache und macht großen Spaß.
Höhenluft: Haben Sie nach Ihrem Rücktritt 2004 eigentlich je an Entzugserscheinungen gelitten? Stephan Eberharter: Nein, nie. Seit meinem ersten Weltcuprennen im Jänner 1990 habe ich längere Durststrecken, bedingt durch viele Verletzungen, überstehen müssen. Rücktrittsgedanken waren ebenso real gewesen wie dann das Aus im Weltcup-Kader. Mit viel Biss war es jedoch trotzdem immer weitergegangen bis zu Olympia und dem Sieg im Gesamtweltcup – übrigens mit 33 Jahren als ältester Sportler in der Geschichte. Ich habe also alle Niederlagen und Triumphe hinter mir und kann seit meinem Karriereende beruhigt ein privates Leben führen.
Höhenluft: Technisch hat sich in den letzten Jahren viel getan – die Brettln von einst wurden von Carvern und Rocker-Skiern abgelöst. Wo liegen Ihre Präferenzen? Stephan Eberharter: Die Skihersteller müssen natürlich immer neue Nischen füllen. Diesbezüglich ist die Entwicklung in vollem Gange und heutzutage für jeden Fahrstil etwas dabei. Natürlich probiere ich auch alles aus. Der neue Rocker-Ski (revolutionärer Freeride-Ski, Anm.) etwa vereint Wedeln, „Gas geben“ und Carven in einem und ist nicht so aggressiv. Ich persönlich bevorzuge eher den Carver, auf dem stehe ich besser drauf und er ermöglicht zum Beispiel den Parallelschwung der alten Schule besser. Höhenluft: Stichwort Freeriden – sind Sie auf diesen Zug auch aufgesprungen?
Stephan Eberharter: Eine bärige Sache, das spricht vor allem die Jugend an. In meinem Alter allerdings mache ich mir mehr Gedanken, da traue ich mich nicht mehr so drüber. Ich bin 25 Jahre über die Hausbergkante auf der legendären Streif in Kitzbühel gesprungen, diesen Nervenkitzel brauche ich heute nicht mehr. Höhenluft:
Wohin wird sich das Skifahren
entwickeln?
Stephan Eberharter: Ich hoffe, dass es überhaupt noch genug Schnee in den nächsten 20 Jahren geben wird, durch die globale Erwärmung rückt die Schneegrenze ja immer weiter nach oben ...
Höhenluft:
Was macht Mayrhofen zur Kult-
skidestination?
Stephan Eberharter: Skifahren ist für ganz Tirol ein starkes Standbein im Winter, speziell das Zillertal und damit die Region Mayrhofen ist ein großes Vorbild, vor allem die Infrastruktur betreffend. Man denke nur an den Actionberg Penken (der Vans-Penken-Park war Europas bester Funpark 2011, Anm.) und den familienfreundlichen Ahorn. In Mayrhofen ist immer was los, hier ist der Tourismus sehr aktiv und deckt wirklich alles ab. Vom Skifahren bis zum Wandern ist eine super Ausgangsbasis geboten.
Höhenluft: Die Mayrhofener Familie Spieß ist aus den Skiannalen der heimischen Sportgeschichte nicht wegzudenken. Ihre Wege müssen sich ja praktisch gekreuzt haben ... Stephan Eberharter: Nicht direkt, aber Ulli Spieß, der Sohn von Riki, einer erfolgreichen Skirennläuferin in den 50ern, war vor meiner Zeit in den 70er-Jahren der erste Mensch, der die berühmtberüchtigten „Kamelbuckel“ auf der Abfahrt in Gröden übersprungen und damals dafür noch u. a. auf der 70-Meter-Sprungschanze in Mayrhofen trainiert hatte! Mittlerweile ist diese Schlüsselstrecke im alpinen Weltcup so entschärft worden, dass der Sprung darüber ganz automatisch ist.
Stephan Eberharter
Der Zillertaler Lokalmatador gewann 29 Weltcuprennen, 2x
Wie sind Sie mit Ihrem Erfolg
umgegangen?
Stephan Eberharter:
Mit Learning by Doing. Nach den ersten Erfolgen hatte ich plötzlich keine Anonymität mehr – und diese zu verlieren, ist gar nicht so einfach. Aber ich musste lernen, damit umzugehen. Mein Privatleben habe ich immer streng vom Skizirkus getrennt, das war (und ist) mein letzter Bereich für den Rückzug. Privat ist privat. Nicht nur daheim im Zillertal bin ich automatisch zum Idol geworden und habe zigtausende Autogramme geschrieben. Solange es gute Skifahrer in Österreich gibt, wird das für Kinder und Jugendliche ein Anreiz sein, selbst Ehrgeiz zu entwickeln und uns nachzueifern. So wie etwa Marcel Hirscher, der die Jungen heute begeistert.
Gesamtweltcup,
wurde Olympiasieger und 3x Weltmeister. Er kennt Erfolge und Siegesposen
Höhenluft:
den
gleichermaßen
wie
Rückschläge und den tiefen Fall, er weiß wie kein anderer, wie Krisen zu überwinden und Talsohlen zu durchqueren sind. Aus
diesen
Erfahrungen
gestärkt und in sich ruhend lebt er heute mit seiner Familie in Stumm, wo sich die Sehnsucht nach einem normalen Leben realisiert hat. Und Skifahren zur schönsten Nebensache der Welt wurde.
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Bildnachweis: Paul S端rth
HĂśhenluft
Die Stunden des Chronisten Ein Mann kennt die Geschichte von Mayrhofen wie wohl kein zweiter: Paul Lechner. Der Chronist pflegt das kollektive Gedächtnis der Marktgemeinde und redet ihr bei Bedarf auch mal ins Gewissen. 25
Alte Fotos aus dem Bestand von Paul Lechner beweisen auch, wie sich die Natur im Zillertal über die Jahrzehnte verändert hat: Die beiden Aufnahmen zeigen noch mächtige Gletscherzungen. Die wichtigsten Schätze bunkert der Chronist in seinem feuerfesten Tresor.
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s gibt zwei prominente Plätze in Mayrhofen, die sind existentiell für die ehrenamtliche Arbeit von Paul Lechner. Der sonnige von den beiden befindet sich direkt unter der Markise der Konditorei Kostner, gleich an der Promenade gelegen, schräg gegenüber vom Gemeindeamt. Im traditionsreichen Café genießen Gäste wie Einheimische ihren Kaffee zum hausgemachten Kuchen und wer dort nicht einkehrt, flaniert oder radelt mindestens einmal am Tag vorbei: Die Tauschbörse für alle Infos rund um Mayrhofen.
Zur Person Paul Lechner war viele Jahre lang im TVB Mayrhofen engagiert – in letzter Amtstätigkeit als Ortschronist. Vor seinem wohlverdienten Ruhestand Ende 2011 hatte er seine akribisch recherchierte Mayrhofner Ortschronik mit vielen historischen Meilensteinen präsentiert, Teil zwei erschien bereits wenige Monate später. Seine Nachfolgerin Astrid Holzer wird sich künftig mit derselben Hingabe dem
Als ihn die Gemeinde fragte, ob er nicht die Aufgabe des Chronisten übernehmen wolle, willigte Lechner ein. Allerdings nicht ohne zuvor ein paar elementare Bedingungen zu stellen: Das digitale Zeitalter war bereits angebrochen und Lechner wollte in seinem neuen Amt mit dem etwas anachronistischen Charme dennoch der modernen Welt auf Augenhöhe begegnen. Dafür brauchte er Büro, Computer, Scanner, externe Festplatten, das ganze digitale Programm. Die moderne Archivtechnik befindet sich im offiziellen Arbeitszimmer des Chronisten und das liegt unter dem Dach des Tennisheims. In dieser zweiten wichtigen Stätte hortet Paul Lechner unscheinbare Schätze. Die aber dem viel Aufschluss geben über die Vergangenheit, der sie zu lesen weiß. Und er kann das. „Die altdeutsche Schrift entziffere ich recht leicht, auch wenn früher oft fürchterlich gekritzelt wurde.“ Wie zum Beispiel in der „Sturmrolle“, dem einstigen Musterungsbuch der Gemeinde aus dem 19. Jahrhundert, das mit dem Revolutionsjahrgang von 1848 beginnt.
Ortsgeschehen von Mayrhofen widmen.
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„Die angegebenen Berufe erzählen einiges über die wirtschaftlichen Verhältnisse – die jungen Männer
erscheinen dort primär als Knechte oder Tagelöhner“, erzählt der Meister des Dechiffrierens. An der Situation änderte sich nur wenig, bis eines Tages ein gewisser Dr. Lambert Reitmayr seinen Posten als erster Medicus von Mayrhofen antrat und den einsetzenden Tourismus mit vielen neuen Impulsen versah. Er unterstützte unter anderem den Bau von Wasserleitungen, engagierte sich für die Raiffeisenkasse, votierte für die Zillertalbahn und war Gründungsmitglied des Verschönerungs-Vereins. Der Vorläufer des heutigen Tourismusverbandes küsste Mayrhofen aus dem Dornröschenschlaf und dann dauerte es nicht mehr lang, bis die ersten Gäste um Quartier baten. Anfangs reisten die wagemutigen Alpinisten aus dem fernen England an, dann gesellten sich die Sommerfrischler hinzu aus den großen Städten der Donaumonarchie und Deutschland – heute ist immer irgendwer von irgendwoher zu Gast. Ganz unabhängig von der Saison. Lechner erbte das Interesse an der Historie von seinem Vater und damit auch ein wenig die Chronistenpflicht. Denn der ehemalige Schuldirektor forschte als Erster im großen Stil nach alten Urkunden und Schriftstücken, suchte nach frühen Fotografien sowie zeitgenössischen Plakaten und trug eine ansehnliche Sammlung zusammen. Seinem Sohn oblag es dann, die Dokumente zu sichten und systematisch zu sortieren. „Anfangs habe ich natürlich auch Fehler gemacht, falsche Schlagworte gewählt und nichts wiedergefunden, doch jetzt passt alles. Ob Brief oder Bild, ich scanne alle Originale, kopiere die Daten auf CDs, sichere sie auf Festplatten und verwahre sie im Tresor.“ Denn der graue Kasten aus Eisen trotzt im Extremfall auch dem Feuer.
Höhenluft
Alles nur Folklore? Im Gegenteil! Plakate dokumentieren die lange Tradition der Festkultur in Mayrhofen.
Das Feuer der Liebe bewog Kirsten Christiansen und ihren frisch angetrauten Mann vor mehr als 70 Jahren die Flitterwochen im Zillertal zu verbringen. Jüngst schickte die fidele Seniorin ihre eindrucksvollen Erinnerungen in Form von Schwarz-WeißFotografien nach Mayrhofen und die Zeugen der Zeitgeschichte sind reich an Informationen: „Man kann genau sehen, wie weit das Waxeggkees einst herunterreichte. Als ich jung war, konnten wir die Gletscherzunge von der Berliner Hütte aus in 30 Minuten erreichen, heute braucht man dafür über zwei Stunden.“ Solche sensationellen Sendungen ehemaliger Gäste finden immer wieder ihren Weg ins Zillertal.
Zeugnisse von damals erzählen ihre eigenen Geschichten.
Was aber wird aus all den Schätzen, die Chronist Lechner bisher zusammengetragen hat bei den vielen Besuchen im Landesarchiv? Oder die von den Einheimischen gerne an ihn herangetragen werden, meist schachtelweise? Aus der Vielzahl von Quellen rund um das historische Mayrhofen hat Lechner bereits ein Buch verfasst mit dem Titel „Ein Dorf im Wandel der Zeit“ und das zweite folgte Anfang 2012. „Das Buch wird viele neue alte Bilder zeigen, weil es so schöne Motive gibt“, sagt er und hofft langfristig auf eine eigene ständige Ausstellung. „Ich denke dabei an kein klassisches Museum, sondern an einen Raum, der die facettenreiche Geschichte von Mayrhofen präsentiert“, so Lechner. Ob das neu errichtete Europahaus den passenden Platz dafür bieten könnte? Der Name würde schon perfekt passen. „Das müsste es“, sagt der Chronist, überlegt kurz und fügt hinzu: „Ich tausche müsste gegen sollte aus“, womit er seiner Zeit einiges voraus hat.
Bündelweise Papier, wohl sortiert und katalogisiert, hortet der Chronist.
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Der Rechenmacher Einem vom Aussterben bedrohten Zillertaler Handwerk geht Johann Fankhauser nach: Er fertigt nach uralter Tradition Holzrechen an, die den Bauern in der Umgebung wie in guten alten Zeiten ihre Dienste auf Wiesen und Feldern leisten.
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Holzrechen Die fortschreitend technisierte Bewirtschaftung der Felder sowie die maschinell günstigere Herstellung lassen das rare Handwerk des
Rechenmachers
so
gut wie verschwinden. So gehört Johann Fankhauser zu den ganz wenigen noch verbliebenen Traditionisten (nicht nur) im Zillertal, die dieses Brauchtum noch hegen und pflegen.
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r ist so ein richtiger Holzwurm, der Hans Fankhauser, und hat nicht von ungefähr 38 Jahre seines Lebens in einer Zimmerei gearbeitet. Holz ist sein Leben und seine Werkstatt ist ihm heilig, wo er bei flotter Musik gut die Hälfte seiner Zeit verbringt und das Werkeln mit dem Lieblingsmaterial Holz als reine Erholung bezeichnet. Die Zeit scheint hier in diesen Räumen stehen geblieben zu sein, der unvergleichlich würzige Duft von Holz liegt in der Luft und verbreitet behagliche Ruhe. Begonnen hatte Hans Fankhauser das Handwerk des Rechenmachers nach dem Krieg auf dem Berg bei einem Bauern, der eine Hobelbank sein eigen nannte und Rechen dringend für die Feldarbeit gebrauchte. Dieses Talent und die Freude daran sind ihm von seinem Vater vererbt worden, der diese Fähigkeit an ihn weitergeben konnte. Das Material dazu wird zur Gänze mit ziemlichem Zeitaufwand selbst im Wald gesucht. Für die
Zähne des Rechens eignen sich am besten jüngere Eschenbäume (altes Holz wird schnell morsch), die am Wasser auf moosigem Boden stehen. Als Rechenstiel dienen Fichtengipfel, die von selbst dürr werden. „Sonst geht man verschwenderisch mit der Natur um“, wie der Rechenmacher erklärt. Einzig und allein die Hobelmaschine, die Hans seit dem Hausbau 1958 besitzt, unterstützt die Herstellung eines Rechens und erleichtert das mühsame „Glätten“ des Stiels und der Zähne. Das Joch wird mit großer Fertigkeit händisch mit Löchern durchbohrt, um die – mit Geschick gespitzten – Zähne dort fest zu verankern. Etwa 50 Stück werden pro Jahr in akribischer Handarbeit hergestellt – ein reines Hobby des rüstigen Holzmannes, von dem die Bauern in der Nachbarschaft profitieren. Noch – denn leider scheint sich seine Begeisterung nicht auf die Jugend im Zillertal übertragen zu haben. „Die Arbeit dauert zu lange und es gibt kein Geld dafür ...“, so der lapidare, leicht resignierte Kommentar von Hans Fankhauser.
Höhenluft
Eine Frage des guten Tons Geige spielende Musiker und Musikanten – nicht nur aus dem Zillertal – schätzen die Handwerkskunst „ihrer“ Geigenbauerin Nicole Neussl, die in Kaltenbach seit zwölf Jahren dieses seltene Handwerk in der eigenen Werkstatt ausübt. Und damit Leidenschaft und Brotberuf harmonisch und klangvoll verbinden kann.
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erade einmal eine Handvoll Geigenbauer sind insgesamt in Tirol beheimatet – was eindrucksvoll untermauert, wie wenig verbreitet diese Handwerkskunst ist. Das Interesse daran, dieses Instrument zu erlernen, nimmt jedoch im „Tal der Musik“ zusehends zu. Viele Geigenschüler besuchen mittlerweile die Landesmusikschule Zillertal, wodurch auf Nicole Neussl (sie selbst begann mit zehn Jahren Geige zu spielen) wohl künftig noch mehr Arbeit zukommen wird. Braucht doch dieses sensible Streichinstrument idealerweise alle ein bis zwei Jahre eine Überprüfung und Bezug des Bogens – sprich neue Pferdehaare (in der Regel vom Schimmel), um die perfekte Schwingung und damit den guten Ton erzeugen zu können und im wahrsten Sinne „streichfähig“ zu bleiben. Der Klang einer Geige basiert auf den verwendeten Holzarten und deren Be- und Verarbeitung. So wird bevorzugt Bergfichte für die Decke sowie Ahorn für Boden, Hals und
Zarge verwendet. Der Bau einer Geige muss viele Parameter erfüllen, auch der Art des Lacks wird dabei eine bedeutende Rolle zugemessen. Die Kosten für diese diffizile Handarbeit belaufen sich von der einfachsten Variante ab 800 Euro bis hin zu Millionen, die für eine Stradivari, die Königsklasse der Geigen, ausgegeben werden. Schlechte Musiker können übrigens die Qualität des Streichinstrumentes minimieren, so wie eine Geige mit permanentem Spielen zu Höchstleistungen auflaufen kann. Geigen, die über Jahrhunderte (!) von den besten Geigern ständig in die Hand genommen wurden, sind eingespielt und dementsprechend wertvoll und wohl klingend. Nomen est omen eingespielt ist auch die ganze Familie Neussl: Geigenbauerin-Gatte Stefan entwickelt als akademischer Musiker und Musikschullehrer Trompeten und Flügelhörner, die beiden Töchter spielen Cello und Querflöte. Damit machen die Neussls auf hohem Niveau dem musikalischen Ruf des Zillertals alle Ehre.
Der Himmel hängt im Zillertal voller Geigen.
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Die Tracht, die ein Tal vereint
Tracht Franz Knauer hat sein Schneiderleben der Zillertaler Männertracht verschrieben. „Es ist zu hoffen, dass es weiterhin Schneider gibt, die diese original anfertigen“, so sein etwas fragender Blick in die Zukunft. Gäste übrigens können einen Janker bei „Mr. Tracht“ nicht bestellen, auch wenn die Nachfrage durchaus gegeben wäre. Die Zillertaler Tracht gibt es nur als Gesamtkunstwerk und ist den Zillertalern mit ihrer Heimatverbundenheit vorbehalten. So viel traditionelles Standesbewusstsein darf sein ...
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Die Zillertaler Tracht ist in ihrer Art einzigartig. Trägt doch ein ganzes Tal gemeinsam dieselbe und zieht damit in prachtvoller Eintracht an einem brauchtümlichen Strang. Bis ins kleinste Detail sind die markanten Lodenjanker & Co einem Einheitsbild unterworfen, wofür Mayrhofens Schneidermeister Franz Knauer seit vielen Jahren garantiert.
D
ie Vorschriften für die Zillertaler Tracht sind streng und lassen keine Zweifel daran, was ein Original ist und was nicht. Darüber achten penibel die Bekleidungsrichtlinien des Blasmusikverbandes und der Schützen, welche die Erhaltung dieses Zillertaler Kulturgutes hoch und in Ehren halten. Die Basis sind der Lodenjanker, der Brustfleck und die Trachtenhose aus Velvet – durch verschiedene Passepolierungen differenziert, um die Zugehörigkeit oder den Rang in den Schützenkompanien oder Musikkapellen auf einen Kennerblick hervorzuheben. Viele Laufmeter original Zillertaler Loden oder roter Tuchloden werden pro Jahr für ca. 20 bis 30 Trachtenteile vom gelernten Herrenschneidermeister Franz Knauer in seiner Mayrhofener Werkstatt verarbeitet, der das Traditionsgeschäft 1985 von sei-
nem Vater übernommen hatte. Zu zweit wird ein Arbeitsaufwand von ca. zwei bis drei Tagen alleine für den Janker benötigt, der ebenso in liebevoller, echter Handarbeit gefertigt wird wie Hose und Brustfleck. Unterschieden wird in die kleine Tracht mit Janker, Ranzen (= traditioneller Tiroler Gürtel, Anm.), Kragenhemd, Krawatte, schwarzem Gilet, Stoffhose und Plüschhut sowie in die volle, sprich große Tracht, wo der unverzichtbare Lodenjanker durch Brustfleck, Kniebund-Trachtenhose, Ranzen, das spezielle Hemd mit Stehkragen samt schwarzer, schmaler Krawatte (ins linke Armloch des Brustflecks gesteckt) und schwarzem, breitkrempigen Filzhut mit Goldquaste ergänzt wird. So schmuck gewandet ist Mann im Zillertal zu jeder Art von Festlichkeit perfekt, urtypisch und vor allem mit Alleinstellungsmerkmal gekleidet. Als richtiger Zillertaler eben ...
Höhenluft
Von wegen hölzern ... Der unvergleichliche Duft von heimischem Holz weht durch die gemütliche Werkstatt von Hannes Eder in Mayrhofen, wo die Schnitz-Tradition so verwurzelt ist wie die Liebe zum Detail. Auch wenn es wirklich nichts gibt, was der Holzbildhauer aus seinem Lieblingsmaterial nicht anfertigen kann, sind es doch klassische Krippen und – dem Wappentier von Mayrhofen zu Ehren – Steinböcke in allen Größen, die hier in aufwendiger Handarbeit entstehen.
S
o gut wie ausschließlich heimische Zirbelkiefer – und davon vier bis fünf Raummeter pro Jahr – werden von Hannes Eder zu Kunstwerken verarbeitet. Vor 50 Jahren hatte sein Vater die Schnitzerei aufgebaut, seit nunmehr 30 Jahren findet Hannes hier seine Erfüllung in dem Handwerk, das er von der Pike auf in der renommierten Schnitzschule in Elbigenalp im Tiroler Lechtal (der Gründer dieser Holzbildhauer-Schmiede stammt aus Mayrhofen) mit dem erklärten Ziel, in seinem Heimatort die Werkstatt zu übernehmen, gelernt hat. Viele Gäste des Zillertals sind im Besitz von Krippen aus seinen begabten Händen, nicht selten wächst die Figurenfamilie intern über Generationen und wird im Rahmen des Stammurlaubes ständig erweitert. Daneben sind Steinböcke in sämtlichen Größen der „Renner“ bei Gästen wie Einheimischen gleichermaßen. Etwa 50 Stück werden pro Jahr auf Bestellung geschnitzt – wie alles, was der kreative Holzvirtuose herstellt, geordert werden muss. Die Arbeiten in der Werkstatt sind Ausstellungsstücke und dienen nur
als Animation für die Realisierung eigener Wünsche und Vorstellungen. Viele Gäste bestellen weitblickend bereits im Voraus für das nächste Jahr. Die lange Treue zur Urlaubsdestination Mayrhofen wird übrigens auch mit dem Steinbock in Holz belohnt – so wechseln die beliebten Wappentiere zu Hunderten im Rahmen der Gästeehrungen die Besitzer. Fast schon ein Schnitz-Marathon für den Holzbildhauer angesichts der erfreulichen Tatsache, dass 50- und selbst über 100-malige MayrhofenAufenthalte keine Seltenheit sind ... Tiere scheinen ohnehin neben den Klassikern wie Krippen, Heiligenfiguren und Kruzifixen die hölzerne Welt zu erobern. Ob Frösche, Spinnen oder Nilpferde (von letzteren steht ein Exemplar im Berliner Zoo, wofür ein begeisterter Sammler die Patenschaft übernommen hat), sind weder der Fantasie noch den ausgefallensten Wünschen keine Grenzen gesetzt. „Holz ist universal einsetzbar, ich kann alles daraus machen“, so kurz und bündig definiert die Faszination, welche die Arbeit mit Holz auf den passionierten „Holzwurm“ ausübt.
Holzbildhauerei Die in der Holzbildhauerei großteils
verwendete
hei-
mische Zirbelkiefer wächst sehr langsam auf etwa 1800 Metern
Seehöhe
(darüber
gedeihen nur noch Alpenrosen und Latschen) und wird 300 bis 400 Jahre alt. Zirbelkiefer ist besonders weich und daher perfekt zum Schnitzen geeignet. So können die Gäste ein bleibendes Stück Mayrhofen mit nach Hause nehmen und sich viele Jahre und über Generationen daran erfreuen.
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Kunst mit eigenem Kopf Ihr Stil ist geradlinig, von schwungvoll elegant bis grob (und nichts für zarte Gemüter), ihre Inspirationen findet sie in der sensiblen Beobachtung von Menschen: Margot Stöckl, die als freischaffende Künstlerin in keine Schublade gesteckt werden kann und sich weder von Stilrichtungen noch Strömungen vereinnahmen lässt. Sehr wohl aber von den charakteristischen Materialien, die sie großteils in Zillertaler Wäldern findet.
Margot Stöckl Die Kunst, authentische Zillertaler Werkzeuge und charakterliche Eigenschaften der Bewohner wiederum in Kunst zu verpacken, ist das Credo der unkonventionellen Schaffenskraft von Margot Stöckl, deren Werke nicht unberührt lassen. Auf ihre unvergleichliche ART jenseits ausgetretener Pfade und Normen, eben made im Zillertal. www.margot-stoeckl.at
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ie gelernte Tischlerin und Absolventin der Höheren Technischen Lehranstalt für Kunsthandwerk und Holzverarbeitung hatte am Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn mit dem ihr bestens vertrauten Material Holz zu experimentieren begonnen, sich aber bald auch ihrer plastischen Begabung entsprechend dem Werkstoff Ton zugewandt. Daraus geformt entstanden beeindruckende Köpfe von beachtlicher Größe, die Charaktere verschiedener Kulturen ausdrücken. Von tiefen Furchen durchzogen – ähnlich den rauen Felsformationen des Zillertals, verbunden mit ausgedienten, weggeworfenen bäuerlichen Gegenständen wie Sensen, Schaufeln und Sicheln, die nun zweckentfremdet eine ganz eigene, besondere Ästhetik ausstrahlen. Bei einem Blick in die Werkstatt von Margot Stöckl wird schnell klar, wie groß ihr Faible für vor allem alte Werkzeuge ist, die hier gestapelt auf die kreative und aussagekräftige Integration in die Objekte warten. Bemerkenswert die Ambivalenz der Köpfe, deren Rückseiten eigenständige Kunstwerke und damit einen ganz bewussten Kontrast bilden. Die berühmten zwei Gesichter des Menschen sind eindrucksvoll bewegend festgehalten, wobei diese
Keramiken in einer weiteren Schaffensphase und einem aufwendigen Verfahren mit Aluminium und Bronze zu imposanten Skulpturen veredelt werden. Mit der Gestaltung von „Tara“, dem Award für die alljährliche Life-goes-on-Charity-Veranstaltung in der Wiener Hofburg, hatte die Zillertaler Künstlerin neue Wege in ihrer konsequent fortschreitenden Entwicklung hin zu figürlichen Kleinskulpturen beschritten. Die Plastiken sind meist aus Bronze gegossen, womit Margot Stöckl eine Tradition aus dem 2. Jahrtausend vor Christus fortführt und elegante, formvollendete Gestalten aus dieser Legierung von Kupfer und Zinn erschafft. Als neuestes Auftragswerk wurde ihr die Gestaltung einer Großplastik für einen Kreisverkehr am Bodensee anvertraut – sie ist also offensichtlich offen für alles und immer auf der Suche nach neuen schöpferischen Herausforderungen. Mentalität und Natur des Zillertals stehen dabei Pate für bemerkenswerte Ideen, denen von Margot Stöckl ihr ganz spezifisches Leben eingehaucht wird. PS: Selbst schon als Ausstellerin im Europahaus Mayrhofen gefeiert, ist ihr der Kontakt zum Schweizer Künstler Sven Heizmann zu verdanken, der ihre Köpfe auf einer Ausstellung gesehen hatte und 2013 seine Holzskulpturen hier präsentieren wird.
Bildnachweis: Sir Robin Photography
Höhenluft
Aus gutem Holz gehauen Seit seiner Pensionierung nutzt der 1939 geborene Sven Heizmann in seinem Aare-Atelier für Holzgestaltung im schweizerischen Aarau die Zeit, um künstlerische Träume auszuleben. Als kreativer Gestalter fertigt er Holzskulpturen an – vorwiegend mit Hölzern der nahen Umgebung. Zillertal-Gäste haben das Vergnügen, seine Kunstwerke ab August 2013 im Europahaus in Mayrhofen zu bewundern.
A
m Anfang habe ich mich mit kleinformatigen Drechslerarbeiten beschäftigt, nach und nach sind die Dimensionen größer geworden“, erklärt Sven Heizmann die Entwicklung. Er hat sich auf die Bearbeitung von Nassholz spezialisiert, denn es ist spannend zu sehen, was mit dem Holz beim Trocknungsprozess passiert, wie sich dieses verändert. „Mir macht es auch nichts aus, wenn sich das Holz verbiegt oder Risse bekommt. So genannte Holzfehler merze ich nicht aus, sondern erfreue mich daran.“
Das Holz entscheidet, was aus ihm wird
Längst weiß Sven Heizmann, wo er das „richtige“ Holz für sein Schaffen findet. „Ahorn, Buchen, Platanen, Eschen und Eichen zum Beispiel sind als Frischholz für meine Arbeiten gut geeignet. Die Ideen, was daraus entstehen kann, kommen erst dann, wenn ich dem Holz das ‚Hemd ausziehe‘“, wie er sein Schaffen augenzwinkernd beschreibt. „Das Holz entscheidet immer selbst, was es freigeben will. Kunst ist die Fähigkeit,
das Verborgene zu entdecken, herauszuarbeiten und zu betonen.“
Ursprüngliche Kraft der Natur und gestalterische Kraft des Künstlers verbinden sich zur Einheit
Professor Félix Stampfli, Dozent für Kunst und Medienkunst an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Gestaltung und Kunst, beschreibt das Schaffen von Heizmann wie folgt: „Sven Heizmann untersucht in seinen Arbeiten sorgfältig ausgewählte, naturbelassene Holzfundstücke auf ihre ‚sinnhaften‘ und ‚formal spannenden‘ Zusammenhänge. Das vorgefundene Material reduziert er auf das Wesentliche. Die ursprüngliche Kraft der Natur und die gestalterische Kraft des Künstlers bilden – sowohl durch minimale, aber auch durch markante Eingriffe – eine neu geschaffene Einheit. Seine Skulpturen verschmelzen Darstellungselemente des Figurativen und des Abstrakten nahtlos zu einem Formganzen, welches sich zum Ende des Prozesses der Wahrnehmung und Interpretation der Betrachtenden anbietet.“
Ausstellung 2013 in Mayrhofen Viele fertige Objekte haben sich im Aare-Atelier in den vergangenen Jahren angesammelt. Und das kreative Schaffen von Sven Heizmann ist nicht unbemerkt geblieben. So freut er sich sehr über die Einladung, ab dem 1. August 2013 während eines Monats im Europahaus in Mayrhofen auszustellen. Auf einer Fläche von 320 m2 werden etwa 25 Skulpturen des Aarauers zu sehen sein. www.aareatelier.ch www.facebook.com/AareAtelier
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www.mayrhofen.at
Bildnachweis: Paul S端rth
Hรถhenluft
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Die Magie der Herausforderung Wer Wandern zu fad und eintĂśnig findet und lieber den Kitzel eines (strukturierten) Abenteuers sucht, findet diesen in den drei bestens gesicherten und beschilderten Klettersteigen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, direkt von Mayrhofen aus zu begehen. Paradiesische Voraussetzungen, die hier fĂźr Einsteiger und zukĂźnftige Kletterfreaks geschaffen wurden. 36
Höhenluft Die professionelle Ausrüstung als absolutes „Must“.
Zwei Karabiner einhängen kann jeder und dadurch auch ohne Partner einsteigen.
K
lettern light“ auf dafür adaptierten Steigen erfreut sich immer größerer Beliebtheit, und das in allen Altersstufen. Von kleinen Kindern ab etwa acht bis zehn Jahren – die sich ihrer unbekümmerten Natur entsprechend angstfrei in dieses Abenteuer stürzen (Klettern ist ja auch viel cooler als Wandern ...) – bis hin zu allen Menschentypen und Konstitutionen sind dem Ausüben dieser Sportart so gut wie keine Grenzen gesetzt. Bis auf die Notwendigkeit einer gewissen Schwindelfreiheit gilt beim vertikalen Vergnügen nur eine Priorität: Sicherheit, sprich die fachgerecht geprüfte Ausrüstung. Höhenluft traf Michael Knauer, Miterbauer der Mayrhofner Klettersteige, Mitglied des Roten Kreuzes und der Bergrettung, auf der Sonnenterrasse des idyllischen Berggasthofs Zimmereben über Mayrhofen, dem Fixpunkt und gemütlichen Einkehrschwung nach jeder Kletterpartie. Höhenluft: Sie waren und sind als vielseitiger Experte und passionierter Alpinist in den Bau der Klettersteige an vorderster Front involviert. Wer kann im wahrsten Sinne in diesen Sport einsteigen? Michael Knauer: Ich möchte vorausschicken, dass die Bergrettung als Erbauer der Steige alle nötigen Voraussetzungen der größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen abdecken konnte. Wir wissen ja schließlich am besten, worauf es ankommt! Hier in
Mayrhofen (wie auch am Penken und in Ginzling) wurden in verschiedenen Schwierigkeitsgraden optimale Voraussetzungen und eine perfekte Infrastruktur geschaffen. Wenn ich sehe, was auf den Steigen los ist, bereitet mir das viel Freude. Vor allem junge Leute und ein bemerkenswert großer, fast überwiegender Anteil von Frauen betreiben diese Sportart mit Begeisterung. Kinder werden durch den speziellen Kick dazu motiviert, sich körperlich in unserer wunderschönen Natur zu betätigen, nicht so sportliche und/oder kräftiger gebaute Menschen kommen viel leichter die Klettersteige rauf (als zum Beispiel Ausdauersport wie Laufen zu betreiben) und stärken damit ihr Selbstvertrauen. Auch für die Wirbelsäule ist diese Art der Bewegung (bei gesunden Menschen) gut, da sie immer gestreckt wird, genauso für Arme, Beine und Gelenke. In die Klettersteige einsteigen kann also praktisch jeder, Selbstbestätigung und Spaß sind dabei wichtige positive Nebeneffekte und garantiert inklusive.
Höhenluft: Was unterscheidet den Klettersteig vom „richtigen“ Klettern?
Michael Knauer: Klettersteige werden begangen, was nicht gleichbedeutend ist mit Klettern! Dazu bräuchte ich einen Partner, der mich sichert, und eine dementsprechend differenzierte Ausrüstung. In den Klettersteig hingegen kann ich auch alleine einsteigen – zwei Karabiner einhängen kann jeder. Die Steige sind mit sicheren Tritten versehen
Michael Knauer: „Ohne Helm geht gar nicht.“
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Beste Aussicht von den Mayrhofner Klettersteigen aus.
und die Route damit vorgegeben, die Schwierigkeitsgrade ganz genau beschrieben und dadurch ein Einstieg ohne alpine Kenntnisse möglich. Aber auch hier gilt die Faustregel: Die Ausrüstung im Fachhandel kaufen und nicht selbst zusammenbasteln! Gurt, Helm und Klettersteig-Set kosten etwa 100 Euro, selbstverständlich wird auch ein Verleih angeboten (etwa 15 bis 20 Euro). Klettersteige bieten die Chance, ein Gefühl für felsiges Gelände zu bekommen, die logische Folge ist bzw. könnte sein, sich mit dem Klettern eingehender zu befassen.
Höhenluft:
Ist ein Erstkontakt des Kletter-
steiges mit professionellen Bergführern anzuraten?
Michael Knauer: Für Unsichere, die sich über die Materie nicht so darübertrauen, ist auf alle Fälle die Inanspruchnahme von ausgebildeten Bergführern sinnvoll. Es gibt bei uns einige Alpinschulen, die seriöse Kurse anbieten. Ich kann nur dazu raten, wenn überhaupt, sich dann in diese kompetenten Hände zu begeben! Wer eine geprüfte Ausrüstung und das nötige Selbstbewusstsein besitzt, kann – aufbauend auf den Schwierigkeitsgraden – die Klettersteige natürlich auch selbst ausprobieren. Das liegt im Verantwortungsbereich jedes Einzelnen. Höhenluft: Was macht für Sie persönlich die Faszination Klettersteige aus?
Der (steinige) Weg nach oben ist das Ziel.
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Michael Knauer:
Ich bin Alpinist, kein klassischer Kletterer und schon als Junge zur Bergrettung gekommen. Seit etwa zwölf Jahren im Alpenverein be-
deuten die Klettersteige für mich Ausgleichssport und Frustabbau, wobei ich die direkte Ortsnähe sehr schätze.
Höhenluft:
Die Vorteile der Mayrhofner Klet-
tersteige auf einen Blick?
Michael Knauer:
Unsere Klettersteige sind fast ganzjährig, durch die bevorzugte Lage am Sonnenhang auch großteils im Winter begehbar. Der Zeitaufwand ist überschaubar – pro Steig etwa eine bis eineinhalb Stunden, wodurch sich auch viele Einheimische von nah und fern noch nach der Arbeit diesem ständig wachsenden Freizeitvergnügen widmen. Vom Parkplatz aus befinde ich mich in fünf Minuten beim Einstieg und erreiche dann ohne großen Aufwand sehr schnell eine gewisse Selbstbestätigung – wie bereits erwähnt auch weniger durchtrainierte und nicht so sportlich ambitionierte Menschen. Die Infrastruktur ist super, die Akzeptanz sowohl der Gäste als auch heimischen Bevölkerung ebenso groß wie die Motivation, sich mit einem gewissen Kick körperlich zu betätigen. PS: Eine ideale Kombination auch für die ganze Familie – während sich ein Teil über die Klettersteige nach oben arbeitet, geht der andere Teil wahlweise gemütlich den Wanderweg oder über den etwas steileren Bergsteig. Bei den herzlichen Wirten Hansjörg und Kristin trifft man sich wieder zur verdienten Einkehr und genießt bei Tiroler Schmankerln die traumhafte Aussicht auf Mayrhofen und die Zillertaler Bergwelt.
Höhenluft Schwindelfrei sollte man in den Klettersteigen schon sein ...
Klettersteige
Die Klettersteige in Mayrhofen gliedern sich in drei verschiedene
Schwierigkeitsgrade.
Während der „HuterlanerSteig“ mit familienfreund-
Die „Verewigung“ ins Gipfelbuch gehört natürlich dazu.
licher Routenführung für Anfänger und Kinder bestens geeignet ist, befindet sich der schon etwas schwierigere, mit 700 Klettermetern längste Klettersteig „Pfeilspitzwand“
(Höhenunterschied
245 Meter, 440 Meter Seillänge) im Mittelfeld, der Steig „Zimmereben“ (450 Meter Seillänge, 239 Meter Höhenunterschied) beginnt nahe dem Berggasthof und beeindruckt
so
manchen
Klettersportler. Wo und wie auch immer – die richtige Ausrüstung ist unverzichtbare Basis für Spaß, Freude und eine prickelnde Portion Abenteuerlust, die Sie auf den Klettersteigen (neben Mayrhofen weiters auf dem Knorren, der Nasenwand in Ginzling sowie dem Gerlosstein) mit Garantie begleiten werden! Routendetails im Klettersteig-Folder auf
Das Ende der Klettertour als Anfang eines gemütlichen Hüttenbesuches bei Kristin und Hansjörg (im Bild rechts mit Michael Knauer).
www.mayrhofen.at/klettersteige
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Die Leichtigkeit des Bergradelns Schwer zu toppen ist wohl der Hochgenuss, per Mountain-E-Bike und daher mit überschaubaren Mühen durch die malerische Landschaft der Mayrhofner Seitentäler zu radeln. Das revolutionäre EPO Reaction Pro 29 aus der CUBE-Kollektion macht dabei nicht nur jede Menge Spaß, sondern jeden Pedalritter zum König der idyllischen (Berg-)Routen. 40
Höhenluft
nnerblick.
nen E-Bike-Ke
ei Alle Daten auf
Das CUBE EPU Reaction Pro 29 überzeugt mit technischen Raffinessen.
S
o auch das Zillertaler Pärchen Kathrin und Roland, das sich fürs HöhenluftFotoshooting sattelfest mit der neuen Mountain-E-Bike-Generation auf den Weg ins Stilluptal zum Stausee gemacht hatte. Während Kathrin die Natur in der kargen Freizeit lieber entsprechend dem „Dolce-far-niente“-Prinzip genießt, schwingt sich ihr Herzblatt ab und zu schon mal aufs Rennrad. Bis jetzt. Denn der erste, spannende Kontakt mit diesen ganz speziellen Mountain-E-Bikes dürfte Radfahren für die beiden nun in ein völlig neues Licht getaucht haben. Gilt es ja auch, die beiden weiteren Stauseen im Schlegeis und im Zillergrund auf solch angenehme Art mühelos zu erkunden ... Gäste der Ferienregion Mayrhofen-Hippach, die bisher vor anspruchsvolleren Strecken einen „Heidenrespekt“ hatten, werden die Fakten des EPO Reaction Pro 29 überzeugen, um beim Mountainbiken die Natur neu erleben zu können:
• Die 29“-Bereifung sorgt für enormen Grip und leichtes Überrollen von Hindernissen. Auch auf holprigen Wegen erweitert der Fahrer mit dem blitzschnell ansprechenden Hinterradmotor seinen Aktionsradius. • Perfekt für den Sport, den Familienausflug oder die Tagestour, egal ob bergauf oder bergab. • Die sportlich-ausgewogene Sitzposition erleichtert sowohl Touren als auch elektrisch unterstützten Fahrspaß im Gelände. • Komfort und Sicherheit garantiert die 100-Millimeter-Federgabel RT Rockshox Reba RL 29 mit Motion Control und Pop-Lock. • Mit bewährter Funktion und Langlebigkeit überzeugen die Shimano-Deore-XT/SLX-Schaltkomponenten mit großem Übersetzungsbereich dank der 30 Gänge. Also nichts wie rauf auf das EPO Reaction Pro 29 und die Mayrhofner Seitentäler in all ihren sehensund erlebenswerten Facetten erkunden.
In die Pedale, fertig und los kann’s gehen in die Seitentäler Mayrhofens.
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Das Stilluptal als grandiose Bergkulisse mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten.
Unbezahlbare Entschleunigung im Stilluptal Das mit 17 Kilometern kürzeste Seitental Mayrhofens liegt im Naturpark Zillertaler Alpen. Mit einer Steigung von bis zu 15 % wird der Stillupspeicher auf einer Höhe von 1116 Metern erreicht. Die landschaftliche Idylle lädt ein, die sportliche Seele in frischer Alpenluft baumeln zu lassen.
Erfüllung aller Bedürfnisse im Zillergrund
Mit einer Länge von 25 Kilometern erstreckt sich das Quelltal des Zillertals von der österreichischitalienischen Grenze bis Mayrhofen. Hier dehnt sich der gleichnamige Speichersee aus, das Tal beginnt auf einer Höhe von 2658 Meter und mündet in einer leicht begehbaren und bewaldeten Schlucht bei Mayrhofen.
Paradiesische Zustände im Schlegeisgrund
Auf einer Seehöhe von 1800 Metern liegt der Schlegeisspeicher mit seiner 131 hohen Staumauer – ein imposantes Bauwerk der Technik, das in Führungen auch von innen besichtigt werden kann. Zirbenwälder, das funkelnde Wasser des Stausees und das Eis der Gletscher vermitteln bleibende Eindrücke inmitten unberührter Natur. PS: Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten mit heimischen Schmankerln säumen die Alpenstraßen der Seitentäler und laden zur gemütlichen Rast ein. Die mautpflichtigen Straßen (attraktive Ermäßigungen mit der Gästekarte) sind von Mai bis Oktober geöffnet. Mit der Z-Card oder dem Mobilitätsticket lassen sich die Seitentäler auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.
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Höhenluft Einfach ein Hochgenuss, per E-Bike mühelos die traumhafte Natur in den Zillertaler Alpen zu erkunden.
Mountain-E-Bikes Die neue Generation der Mountain-E-Bikes (wie das Paradebeispiel CUBE EPO Reaction Pro 29) macht’s möglich, sich den Wind in den reizvollen alpinen Seitentälern Mayrhofens auch jenseits gemütlicher Radwege um die Nasenspitze wehen zu lassen. Mühelos hoch hinauf auf www.mayrhofen.at/bike Detaillierte Informationen zum CUBE EPO Reaction Pro 29 auf www.cube.eu
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Beachfeeling in den Zillertaler Bergen Auch wenn Beachvolleyball nicht vordergründig mit dem alpinen Zillertal in Verbindung gebracht werden dürfte, wird diese Sportart hier nicht nur rege betrieben, sondern brachte auch zwei international spielende Ausnahmetalente zum Blühen. Die Ferienregion Mayrhofen-Hippach mit ihren unerschöpflichen Attraktionen macht selbst dieses möglich ... 44
Höhenluft
D
ie 23 Jahre jungen Zwillingsschwestern Sabrina und Tatjana Csrnko sind auf dem Volleyballplatz praktisch schon auf allen Vieren gekrochen, spielten mit elf Jahren bereits im Verein, wurden Zweite bei ihrem allerersten Turnier und haben sich mit 16 Jahren ausschließlich für das Training auf Sand entschieden. Vater und Coach Werner (er spielte früher selbst Hobbyturniere) hatte dann vor acht Jahren als Veranstalter die österreichischen Meisterschaften für die Teams U 16, U 18 und U 20 ins Zillertal geholt und spätestens damit einen wahren Boom ausgelöst. So waren wieder über 100 Mannschaften aus ganz
Österreich bei strahlendem Paradewetter und besten Bedingungen angetreten, um sich in spannenden Kämpfen zu messen. Sabrina und Tatjana konnten aus „Altersgründen“ gar nicht mehr teilnehmen, sie forcieren schon seit fünf Jahren den Nachwuchs und konnten mit ihren Schützlingen daher nur mitfiebern und mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Spaß, Spiel und Spannung bei den österreichischen Meisterschaften.
Ihre Ambitionen haben sich mittlerweile klar Richtung Profi-Karriere verlagert. So trainieren die beiden seit drei Jahren mit ihrem professionellen Trainer und Sportwissenschafter Chris Ebenbichler (dem Organisator des Saisonauftakt-Events RISE&FALL,
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Die Ferienregion Mayrhofen-Hippach mit südlichem Strandfeeling.
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Anm.) nach striktem Hochleistungstrainingsplan. Sie spielen in der österreichweit höchsten Liga, dem A-Cup, und sind während der Sommermonate jedes Wochenende international „on tour“ von Brasilien bis Moskau und Anapa, Bulgarien, Warna und Liechtenstein. Unterstützt, betreut und umsorgt von Papa Werner, der sie als Manager überallhin begleitet und ihnen den Rücken frei hält. Nur durch diesen glücklichen Umstand ist es für die Ausnahmetalente möglich, parallel zum harten Training und internationalen Wettkämpfen in Innsbruck Erziehungswissenschaften zu studieren – auch in dieser Hinsicht sind sich die Zwillinge einig und verfolgen
die gleichen Interessen. Erklärtes und realistisches Ziel der beiden ist der Einstieg in den Profisport. PS: Die Voraussetzungen zum (Beach-)Volleyballspielen sind gutes Koordinationsvermögen, Ausdauer, Schnelligkeit, Ballgefühl und eine Körpergröße ab 170 Zentimeter. Was Letzteres betrifft, bestätigen die beiden Zillertaler Aushängeschilder die Ausnahme, beide sind – wiederum in herrlicher Eintracht – „U 170“, weshalb die Sprungkraft umso wichtiger sei, wie Sabrina und Tatjana unisono betonen. Und mit dieser scheint es ja angesichts ihrer Erfolge bestens bestellt zu sein ...
Höhenluft
„The next Generation“, trainiert von den erfolgreichen Beachvolleyball-Zwillingen.
Beachvolleyball Die Beachvolleyballplätze beim Freizeitpark Mayrhofen, beim Erlebnisbad Mayrhofen und beim Schwimmbad in Hippach sind je nach Witterung von ca. Ende April bis Oktober bespielbar. Gäste – vor allem Familien mit Kindern sind begeisterte Zaungäste
beim
Training
oder bei Turnieren. Jeder kann sich darin versuchen – in die richtige Technik wird auf Wunsch/Nachfrage auch gerne eingeführt. Also nichts wie raus aus den Schuhen und rein in den weichen Sand, mediterranes
Strandfeeling
inklusive – und das inmitten der imposanten Zillertaler Bergwelt. Mehr zum sportlichen Barfußvergnügen auf www.erlebnisbad.mayrhofen.
Sabrina und Tatjana Csrnko in wohl bekannter Siegerpose.
at und www.mayrhofen.at
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Mit Charme und Muße durchs Zillertal Das Zillertal von Jenbach bis Mayrhofen auf einzigartig entschleunigende, genussvolle Art im nostalgischen Dampfzug zu bereisen, ist ein unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt. Umgeben vom Charme längst vergangener Zeiten wandeln die Gäste auf historischer Schmalspur, während die traumhafte Idylle der Landschaft gleich einer Filmkulisse gemächlich vorbeizieht. 48
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Im Dampfzug ist die gute, alte Zeit stehen geblieben.
A
nno 1899 sollte nach vielen Verhandlungsjahren die Gründung der „Zillerthalbahn Actiengesellschaft“ sowie ein Jahr später der Bau der ersten Teilstrecke bis Fügen erfolgen und damit das Pferdegespann, das dreimal täglich die Strecke bis Mayrhofen befahren hatte, ablösen. Heute schwer vorstellbar, dass wegen des damals schlechten Straßenzustandes – teilweise durch ein Sumpfgebiet verlaufend – noch um die Jahrhundertwende eine Übernachtung in Zell am Ziller eingeplant werden musste, wenn Reisende nach Mayrhofen wollten ... 1902 war dann durch den sukzessiven Ausbau auch Mayrhofen an das dampfende Schienennetz angeschlossen und somit lang ersehnt das ganze Zillertal „auf Schiene“. Die Geschichte und Entwicklung des Zillertals war seit jeher untrennbar mit der Zillertalbahn verbunden. So hatte der Dampfzug maßgeblich zum Aufschwung des gesamten Tals beigetragen und bewirkt, dass das Zillertal heute zu den bekanntesten und aktivsten Urlaubsdestinationen des Alpenraumes zählt. Insbesondere die touristische Entwicklung im Sommer wäre ohne den Weitblick, eine taleigene Schienenbeförderung zu bauen, undenkbar und unmöglich gewesen. Neben dem ohnehin schon nachhaltigen Abenteuer, sich im Dampfzug bequem zurückzulehnen, werden zusätzlich noch ganz besondere Attraktionen geboten: So funkeln im bewirteten (!) Kristallwagon
62.000 Swarovski-Kristalle, welche beim faszinierenden „Tanz der Spektralfarben“ im Spiel mit der Sonne den Rahmen für besondere Anlässe bieten. Im Cabriowagen kommen Freiluftfanatiker auf ihre Kosten und können die Fahrt im offenen Güterwagon „oben ohne“ genießen und sich den Zillertaler Wind um die Nase wehen lassen. Jugendträume hingegen gehen als Hobbylokführer in Erfüllung – so können auf Wunsch jeden Freitag von Anfang Juni bis Mitte September verschiedene Streckenabschnitte befahren werden.
Für technisch Interessierte:
Die Zillertalbahn ist eine österreichische Schmalspurbahn in der Bosnischen Spurweite von 760 Millimeter. Eine Dampflok mit einem Leergewicht von 31,2 Tonnen fasst 7,5 Kubikmeter Wasser und drei Kubikmeter Kohle. Der Heizer muss (bei bis zu heißen 50° Celsius) für die Strecke Jenbach-Mayrhofen und retour 2000 Kilogramm Kohle schaufeln, weiters werden 5000 Liter Wasser benötigt, um die maximalen 35 Stundenkilometer erreichen und bis zu 550 Personen befördern zu können. Diese Tradition des Dampfverkehrs kann bis heute als österreichisches Raritätenzuckerl – es sind nur noch wenige Dampfzüge aktiv – den Gästen des Zillertals vermittelt werden. Also einfach einsteigen und sich vom herrlich entspannenden Takt des monotonen tschtscht, tschtscht, tschtscht und dem historischen Zauber in den Bann ziehen lassen ...
Dampfzug
In von Hektik und Stress geprägten Zeiten wie diesen erfährt die bewusst langsame Gemütlichkeit im Dampfzug verstärkt ihre Renaissance. Ein längst vergessenes Gefühl des bummelnden Reisens mit aller Zeit dieser Welt, die wunderschöne Zillertaler Natur in ihren Details voll auszukosten. Der einzigartige Reiz des Zillertals ist dampfend und mit viel Muße laut Fahrplan von 1. Juni bis 30. September 2013 zu erkunden. Auskünfte: www.zillertalbahn.at
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Peter Habeler, unterwegs in seinen geliebten Zillertaler Alpen.
Ein großer Bergsohn Mayrhofens Peter Habeler – dem Inbegriff für Extrembergsteigen, der mit Reinhold Messner als Erster den Mount Everest ohne Sauerstoff bestiegen hatte und dies seither zu seiner „Spezialität“ machte, wird vom Tourismusverband Mayrhofen-Hippach ein Hütten-Rundweg gewidmet. Auf Peter Habelers Spuren zu wandeln, wird ab Sommer 2013 für die Gäste dieser Region zum erwanderbaren Erlebnis. 50
Höhenluft
D
er Mount Everest ist nicht besiegt, nicht bezwungen worden. Er hat mich lediglich geduldet. Und wenn sich überhaupt von einem Sieg sprechen lässt, dann höchstens von einem Sieg über den eigenen Körper, über die Angst“ – so die lebende Bergsteigerlegende Peter Habeler voller Demut, die im vergangenen Juli ihren 70. Geburtstag (auf Einladung des Tourismusverbandes Mayrhofen-Hippach) mit vielen Gratulanten aus nah und fern im Europahaus feiern konnte. Dem Mayrhofner, der hier – mittlerweile gemeinsam mit Sohn Christian – ein Alpinbüro betreibt, sieht man sein Alter beim besten Willen nicht an. Bergsport scheint also auch unter extremen Ausnahmebedingungen jung und körperlich wie geistig äußerst frisch zu halten ... Zwischen Bergführungen, Vorträgen im In- und Ausland und sonstigen zahlreichen offiziellen Verpflichtungen konnte die Höhenluft-Redakteurin ein bisschen seiner kostbaren und raren Zeit für ein Gespräch ergattern. Höhenluft: Wann und warum hat Sie das Bergfieber dermaßen gepackt? Peter Habeler: Direkt in den Bergen aufgewachsen, hat es mich schon immer auch dort hinaufgezogen. Die ersten Touren machte ich schon mit elf Jahren, mit 16 Jahren dann schon schwierige Fels- und Eiskletterei, mit 21 Jahren bekam ich das Diplom als staatlich geprüfter Skiführer und Skilehrer und war langjähriger Chef der österreichischen
Berg- und Skiführerausbildung. Mit dem zwei Jahre jüngeren Horst Fankhauser war ich auf meinen ersten großen Klettertouren unterwegs. Er wurde damit zu meinem ersten richtigen Partner. Unser beider Lehrmeister war der Osttiroler Sepp Mayerl vulgo „Blasl“, eine außergewöhnliche Ikone und einer der profiliertesten österreichischen Bergsteiger, der natürlich auch zu meinem 70. Geburtstag nach Mayrhofen gekommen war (trauriges Detail: Sepp Mayerl stürzte 75-jährig wenige Tage nach der Feier und diesem Interview in seinen geliebten Bergen in den Tod, Anm.). Höhenluft: Ihre große Berühmtheit erlangten Sie 1978 durch die sensationelle Erstbesteigung des Mount Everest ohne Sauerstoff, gemeinsam mit Reinhold Messner. War das auch Ihr persönlich größter Erfolg? Peter Habeler: Jeder hat das damals für unmöglich gehalten, wir haben es aber trotzdem geschafft. Aber nein, mein größter Erfolg war das nicht, jedoch hat es mir viele Wege geöffnet – auch den, mit dem Bergsteigen ein bisschen Geld zu verdienen. Viele Touren danach waren weitaus schwieriger, wie etwa der Kangchendzönga mit 8585 Metern, der Nanga Parbat mit 8126 Metern oder der Hidden Peak mit 8080 Metern. Und zwar deshalb, weil es mir immer wichtig war, in kleineren Mannschaften – oder wie Reinhold Messner und ich am Mount Everest nur in einer Zweier-Konstellation, da waren wir
70 Jahre jung und fit wie eh und je: Extrembergsteiger Peter Habeler.
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die Ersten – unterwegs zu sein. Mit weniger Leuten ist man flinker, es ist billiger, einfacher und es gibt weniger Reibereien. In diese Richtung haben wir den westalpinen Stil geprägt, der seine Grenzen aufzeigt. Lebensmittel, Zelte und alles, was man so braucht, im Rucksack zu tragen, keine Hilfe von außen zu beanspruchen, war uns immer lieb und teuer. Die Jungen kopieren das heute wieder, ganz nach der Devise „Back to the roots“.
„My way“ – Der berühmte Mayrhofner auf den Spuren seiner künftig nach ihm benannten Peter-Habeler-Runde wandelnd.
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Höhenluft: Mittlerweile pilgern Bergsteiger (oft ohne Rücksucht auf Verluste) auf Achttausender – was halten Sie von diesem Massentourismus? Peter Habeler: Der Mount Everest steht mit dem Cho Oyu bei dieser sehr unangenehmen Entwicklung an erster Stelle. Nicht alle sind Bergsteiger, die den Berg in Angriff nehmen. Sie sind zwar gut trainiert und sie müssen vor allem Geld haben – eine Besteigung kostet 60.000 Euro! Daraus ist ein lukratives Geschäft geworden, hier wird ein Markt geboten, um Träume zu erfüllen. 600 Menschen und mehr (!) warten mittlerweile in den Basislagern auf den Aufstieg. Was mich stört, ist, dass so viele Leute am Berg sind und losströmen, sobald der Wetterbericht gut ist. Etwa 6000 waren mit Flaschensauerstoff schon oben, ohne ca. 150. Ob männlich oder weiblich, ob dick oder dünn und quer durch alle Nationen – jeder fühlt sich dazu befugt. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass sich die Mannschaften so gut wie gar nicht kennen, sich meistens erst im Flugzeug zum ersten Mal treffen. Der Japaner, Amerikaner und Oberösterreicher haben keinerlei Bezug zueinander, daher schaut jeder nur auf sich – eine fatale Situation! Über den Sterbenden wird einfach drübergestiegen, jeder will nur auf den Gipfel, koste es, was es wolle.
Dabei ist doch das Positive am Bergsteigen, dass man sich gegenseitig hilft, aufeinander aufpasst und gegebenenfalls auf den Gipfelsieg verzichtet. Die Möglichkeit, umzukehren, ist ja immer gegeben, die Berge stehen ja noch länger. Das ist keine Schmach, sondern vielmehr ein Zeichen von Stärke. Auch wenn man natürlich versucht, alles auszuloten. Höhenluft: Fairness und Fairplay also die obersten Gebote? Peter Habeler: Ja, und das gibt es Gott sei Dank immer noch. Die „Rette sich, wer kann“-Mentalität darf nicht übergreifen. Höhenluft: Welchen gefährlichen Grenzsituationen waren Sie ausgesetzt? Peter Habeler: Ein paar Mal war es schon sehr knapp, dass ich mit dem Leben davongekommen bin. Ich hatte wahnsinnig viel Glück, dessen bin ich mir bewusst. 1985 etwa bin ich am Großen Möseler mit einer Seilschaft von neun Leuten 400 Meter abgestürzt, wir haben alle überlebt. Viele Partner von mir sind beim Klettern gestorben oder erfroren. Kälte, Lawinen, Eisbrocken von Gletschern sind die großen Gefahren, weiters Höhenödeme in Lunge, Herz oder Hirn – davor habe ich immer am meisten Angst gehabt, weil sich das relativ spät bemerkbar macht, schleichend kommt und man dann nicht mehr atmen kann. Höhenluft: Was geben Sie „normalen“ Bergsteigern mit auf den Weg? Peter Habeler: Der „Otto Normalverbraucher“ muss auf dem ausgewiesenen Weg bleiben, Disziplin auf und Respekt vor dem Berg sind gefragt! Eine gute Ausrüstung alleine ist zu wenig, der Bergsteiger braucht für schwierige Touren eine körperliche und
Höhenluft
Peter-Habeler-Runde
Die Peter-Habeler-Runde umfasst auf insgesamt etwa 60 Kilometern sieben Hütten mit Distanzen von 3,5 bis 13 Kilometer mit und ohne Gipfelbesteigungen. Die jeweiligen Routen gliedern sich in Gehzeiten von 2,5 bis 8 Stunden mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden
und
inkludieren Beschaffenheiten von Almwiesen und Schotter bis hin zu Blockstein, Moränen und Geröll. Aufgrund der Authentizität Peter Habelers mit den Zillerpsychische Vorbereitung und gründliche Informationen – das wird oft vernachlässigt. Der Großteil der Bergunfälle passiert übrigens in leichtem Gelände auf alpinen Wegen, speziell im Frühling auf gefrorenen Wegen. Man fühlt sich zu sicher und dann geht’s dahin ... Höhenluft: Was würden Sie nie wieder tun? Peter Habeler: (überlegt sehr lange): Das Glück war zu sehr auf meiner Seite, die Partner zu gut, ich habe nichts zu bereuen, es war immer bärig (= lässig, toll). Aber für meine Familie würde ich mehr Zeit aufwenden, ich war ein Besessener. Meine Söhne
haben das gut überstanden und sind hoffentlich schadlos geblieben. Ich war dauernd unterwegs, habe zu viel auf mein Ego geschaut und meine Leidenschaft (zu) exzessiv betrieben. Höhenluft: Im Sommer 2013 wird die „PeterHabeler-Runde“ eröffnet – ein originelles Geburtstagsgeschenk vom Tourismusverband und der Gemeinde. Was bedeutet das für Sie? Peter Habeler: Das ist ein großer ideeller Wert für mich! Ich kenne alle sieben Hütten, über die dieser Weg führen wird, sehr gut und kann zu jeder eine Geschichte erzählen. Berghütten zum Einkehren sind sehr wichtig, da sie zu unserer alpinen Kultur zählen.
taler Alpen verleiht der Tourismusverband Mayrhofen-Hippach dem neuen Höhenweg seinen Namen, geprägt vom emotionalen Charakter und persönlichen
Bezug
zum
großen Sohn Mayrhofens. Umsetzung
im
Sommer
2013, nähere Infos unter www.mayrhofen.at/peter-habeler
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Bildnachweis: norbert-freudenthaler.com
Roman Erler und sein meisterlicher Kennerblick rund um das Zillertaler Lebenselixier.
Gestatten, der Meister der Wurz Ein Prosit auf die regionale Medizinalternative!
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Höhenluft Pharmazeutin und Naturbursch in kongenialer Symbiose: Marlies und Roman Erler.
Meisterwurz
Der Meisterwurz (für wissenschaftlich
Interessierte:
Peucedanum ostruthium) ist eine typische regionale Heilpflanze, gehört zur Familie der Doldenblütler, erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis
S
„Alles, was du schlicht und einfach brauchst, ist ein Schlückerl Meisterwurz“ Zillertaler Schürzenjäger aus ihrem Song „Der Meisterwurz”
chon Paracelsus war davon überzeugt, dass gegen (so gut wie) jede Krankheit ein Kräutlein gewachsen sei. Die Natur im hinteren Zillertal steuert mit ihrer traditionellen Heilpflanze, dem Meisterwurz, einen wichtigen Part dazu bei, so manchem Wehwehchen auf ganz natürlichen Wegen zu begegnen. Und wer sagt, dass Medizin nicht auch wunderbar schmecken kann? Roman Erler, der „Meister der Wurz“, hat sein Wissen von der Großmutter geerbt und verschreibt sich seit eh und je dem Ausgraben sowie Verbreiten der heilenden heimischen Pflanze. Zusammen mit Gattin Marlies, die in einer perfekten Symbiose als Pharmazeutin den wissenschaftlichen Teil abdeckt, wird die Heilpflanze Einheimischen wie Gästen nähergebracht. Wurden dem Meisterwurz früher magische Kräfte nachgesagt, schwören die Zillertaler auf dessen nachweisliche Wirksamkeit. Übrigens nicht nur die Zillertaler: Die Heilpflanze ist vom Bundesgesundheitsamt als positive Monografie hochoffiziell anerkannt, in Labors analysiert worden und anhand von Studien mit Amt und Siegel belegt, dass der Meisterwurz keinem täuschenden Placeboeffekt erliegt.
Den Zauberwurz mit allen Sinnen erleben
Als Tiroler Naturbursche ist Roman Erler in den Bergen daheim und kennt hier jeden Quadratmeter wie die berühmte eigene Hosentasche. So auch die vielen Plätzchen, wo „sein“ Meisterwurz ab einer Höhe von 1.500 Metern aufwärts wächst und gedeiht. Im Rahmen von Wanderungen durch die
reizvolle Alpenlandschaft macht er Gäste darauf aufmerksam, gräbt die Heilpflanze vor ihren Augen aus, lässt sie daran riechen, abbeißen und dadurch die pure Natur schmecken. Das hat schon was, wenn der Urlauber so direkt mit dem Grundprodukt in Berührung kommt, welches er dann u.a. hochprozentig gebrannt als appetitanregenden Aperitif, nach dem Essen gegen Völlegefühl, bei Leber- und Gallenbeschwerden oder als schleimlösenden Tee bei Bronchitis durch die Kehle rinnen lässt. Das heilende, aromatische Zillertaler „Nationalgetränk“ mit all den positiven Nebenwirkungen (siehe auch Factbox) ist nützlich für viele Beschwerden und Krankheiten. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker – oder noch besser: Den „Meister der Wurz“, Roman Erler.
Der Meisterwurz in aller Munde
Nicht von ungefähr hat Conrad Genser, Schweizer Arzt und Naturbiologe, anno 1560 den Anbau der Meisterwurz empfohlen, erste Erwähnungen sind bereits im Mittelalter von Hildegard von Bingen registriert, deren weitblickende Thesen in gesundheitsbewussten Zeiten wie diesen einen großen Aufschwung erfahren. Auch die Zillertaler Schürzenjäger widmeten dem Heilkraut einen Song. Von Lebenselixier ist hier die Rede, auf welches sie Stein auf Bein schwören, das sämtliche Wehwehchen kuriert, die Stimmung hebt und Stress vergessen lässt. „Alles, was du schlicht und einfach brauchst, ist ein Schlückerl Meisterwurz“, so der treffende Refrain der berühmtesten aller Zillertaler Musiktransporteure. Dem kann selbst der „Meister der Wurz“ rein gar nichts hinzufügen ...
100 Zentimeter und erinnert in seinem intensiven Aroma an Möhren, Sellerie und auch Ananas. Er liebt schattige, feuchte, tiefgründige Plätze, wächst in alpinen Gegenden und ist leicht zu finden. Aber
Achtung!
Die
Ver-
wechslungsgefahr mit anderen, giftigen (!) Doldenblütlern ist für Laien groß, daher bitte nicht auf eigene Faust probieren oder gar ausgraben! Nachweisliche
Wirksamkeit
u.a. bei Bronchitis (schleimlösend!), Asthma, Magenbeschwerden,
Völlegefühl,
Zahnschmerzen, Galle- und Lebererkrankungen sowie bei der Wundbehandlung. Der Meisterwurz ist konsumierbar in Form von rassigem Schnaps, aber auch als Tee (1 Esslöffel gerieben oder getrocknet mit kochendem Wasser aufgießen – für eine große Tasse) und Salbe. Meisterwurz wird zum Trocknen aufgehängt und damit haltbar gemacht.
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Bildnachweis: norbert-freudenthaler.com
Europahaus & Freiraum beim Ratschen (= im Gespr채ch)
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Höhenluft
Freiraum im Sinne des Erfinders – Transparenz und Lounge-Atmosphäre hoch droben am Ahorn.
Europahaus & Freiraum
Erleben Sie großartige Events welcher Art auch immer in den beiden großartigen Mayrhofener Veranstaltungs-Locations, die mit ihren optimalen Rahmenbedingungen für jeden Anlass und jeden Geschmack bestens gerüstet sind. Von der Familienfeierlichkeit im kleinen
E
s waren einmal zwei Häuser in Mayrhofen zu ebener Erde und im „ersten Stock“ auf dem Ahorn, welche sich – jedes auf seine ganz individuelle Art und Weise – dafür gerüstet haben, für Veranstaltungen jeglicher Art die perfekten Rahmenbedingungen zu bieten. Und weil die beiden sich aufgrund der räumlichen Trennung und wegen voller Terminkalender nur selten sehen, unterhalten sie sich wieder einmal über Gott und die Eventwelt. Psst, nicht weitersagen, Höhenluft hat sie dabei ein bisschen belauscht ...
Freiraum: Wie geht’s dir denn da unten im Herzen von Mayrhofen?
Europahaus: Danke, alles bestens, wir haben uns ja seit der Eröffnung nach meinem Um- und Zubau im Mai 2010 gar nicht mehr getroffen. Mein Gott, wie die Zeit doch vergeht! Ich habe aber auch sehr viel zu tun – kein Wunder, wenn man wie ich an 365 Tagen mit
Kreis über Vernissagen und internationale Kongresse mit großer Bühne, von der Organüber 650 Veranstaltungen im Jahr aktiv und laufend mit der Organisation und Durchführung von Events beschäftigt ist. Tagungen, Kongresse, Musikveranstaltungen, Firmenfeiern, Ausstellungen und was weiß ich noch alles. Meine zentrale Lage ist einfach zu gut und die Erreichbarkeit zu leicht. Die Menschen kommen zu mir mit Flugzeug, Auto, Bahn und Bus, und ich mit meinem Rundumservice bereite immer schon alles bis ins kleinste Detail vor – die Gäste brauchen also nur noch zu kommen und können tagen, feiern und ihre Zeit bei mir genießen. Das hat man davon, wenn man so flexibel ist! Aber erzähl, wie läuft’s denn bei dir oben am Berg?
isation und Durchführung bis hin zur gehobenen Kulinarik samt exzellentem Service bleiben garantiert keine Wünsche offen. Welcome
im
Europahaus
Mayrhofen Zillertal Congress, ein herzliches Grüß Gott im schwebenden Freiraum auf dem Ahorn!
Freiraum: Ich genieße jeden Tag aufs Neue den
atemberaubenden Ausblick auf das Hochgebirge der Zillertaler Alpen und halte mich am liebsten auf der 56 Meter langen, scheinbar schwebenden, voll verglasten Aussichtsplattform auf. Meine innovative Architektur hat ja nicht umsonst den Bauherrenpreis der Zentralvereinigung österreichischer Architekten 2011
Wir freuen uns über Ihr Interesse und den Dialog auf www.europahaus.at / www.freiraum-mayrhofen.com
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Inspirierender Freiraum mit grandiosem Panorama-Weitblick.
Frische Seminarideen mit edlem Ambiente für Denkpausen im Europahaus.
als eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen des Landes erhalten. Darauf bin ich schon ganz schön stolz. Hier oben habe ich nun endlich den Freiraum, den ich brauche. Mir wäre es unten im Tal wohl zu eng und zu laut, ich weiß gar nicht, wie du das aushältst. Bei mir geht alles ein bisschen ruhiger seinen Gang, zu mir kommen eben Menschen, die gerade diese Abgeschiedenheit suchen. Hochzeiten, Geburtstage, Familienfeiern und kleinere und größere Veranstaltungen finden hier in meiner Lounge-Atmosphäre mit stilvollem Ambiente die ausgewogene Mischung zwischen schnörkelloser Architektur und der einmaligen Aussicht. Gott sei Dank gibt es uns beide, da kann jeder für sich seinen optimalen Veranstaltungsort wählen. Wie viel Platz hast denn du seit dem Zubau?
Europahaus: Ich habe die räumlichen Möglichkeiten von zehn bis 1600 Personen, wenn ich die direkt angrenzende Berghof-Veranstaltungshalle mit ein-
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binde, bringe ich bis zu 3000 (Kongress-)Teilnehmer unter. Ich kann wirklich alles bieten: 10 Plenar- und Sitzungsräume, tageslichtdurchflutete Seminarräume mit Blick auf das Zillertal und Mayrhofen, 2 Ausstellungsflächen bis zu 1200 Quadratmeter, 4 Bühnen von 14 bis 140 Quadratmeter, mein Café-Restaurant mit Terrasse und Inhouse-Caterer sowie das exklusive Kongressbüro mit Business Counter und Lagerraum. Dann noch die erweiterten Parkflächen mit direktem Zugang zu mir, flexible Raumaufteilung je nach Kundenwunsch, modernste Licht-, Ton- und Klimatechnik und zudem stelle ich auch noch die Technikbetreuung von meinen hauseigenen, erfahrenen, geschulten und ständig anwesenden Technikern zur Verfügung. Du siehst schon, dass bei mir im Europahaus Zillertal Congress ganz schön was geboten ist.
Freiraum: Also wirklich Hut ab, was du da leistest! Meine Event-Location is, wie du ja weißt, na-
Höhenluft
Europahaus Mayrhofen Zillertal Congress: Tagen im aktivsten Tal der Welt mit allen Annehmlichkeiten und optimaler Infrastruktur.
türlich nicht so groß, aber ich kann dafür bei Veranstaltungen, Tagungen oder Produktpräsentationen zu neuen Ideen und kreativen Lösungen inspirieren. Durch die verschiedenen Raum- und Bestuhlungskonzepte lassen sich bei mir individuelle Varianten von 24 bis 240 Personen arrangieren, meine Seminarräume sind dann 45, 93 oder 245 Quadratmeter groß. Von dem einzigartigen Flair in luftiger Höhe will ich erst gar nicht sprechen ... Bei mir kommt ja auch noch der Freiraum für die Wintersportler dazu, die hier die Möglichkeit haben, ihr Ski-Zubehör bequem und sicher zu lagern. Wann immer sie wollen, steht ihnen dieser Komfort während der ganzen Skisaison zur Verfügung. Selbstverständlich lassen sich in meiner Skidepot-Station auch die verschiedensten Wintersportausrüstungen testen und ganz unkompliziert ausleihen, weiters ist im hauseigenen Shop alles zu erwerben, was die Sportler für einen ge-
lungenen Skiurlaub brauchen. Ich reagiere hier am Berg logischerweise auf ganz andere Anforderungen und Ansprüche.
Europahaus: Das ist ja das Gute daran, dass wir so verschieden sind und uns gerade deshalb so wunderbar ergänzen. So haben unsere Gäste das jeweils maßgeschneiderte Angebot im Sommer wie im Winter und die vielen Freizeitangebote in der wunderschönen Zillertaler Natur direkt vor unseren Haustüren. Würde mich übrigens freuen, wenn wir uns bald mal wieder auf einen Kaffee treffen, was meinst du? Freiraum: Auf alle Fälle, das ist längst überfällig. Dann servus, und bis bald!
Europahaus: Freue mich schon auf ein Wiedersehen, ob bei mir im Europahaus oder bei dir in deinem Freiraum. Man sieht sich ...
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Früh übt sich, was ein perfekter Ofenleber-Koch werden will: Hans-Peter Hauser (Mitte) mit Schülern der Zillertaler Tourismusschulen.
„Ja“ zur Ofenleber, ja zur Tradition Was haben wohl eine Hochzeit und die Ofenleber gemeinsam? Im Zillertal so gut wie alles. Ohne dieses typische Gericht ist eine „richtige“ Hochzeitstafel am Tag der Tage undenkbar. Worauf nicht mehr nur die Einheimischen ewige Liebe schwören, sondern zusehends auch Gäste aus nah und fern, die das Zillertal als romantische Hochzeitsdestination entdecken.
A
ls Spiegelbild kulinarischer Zillertaler Tradition ist „sie“ unverzichtbarer Bestandteil des Hochzeitsmahles: Die Ofenleber, deren Zubereitung und Geschichte Höhenluft auf den Grund gegangen ist. Seit frühen Zeiten ist die Zillertaler Ofenleber bedeutender Bestandteil der bäuerlichen Küche. Dieses deftige Essen wird an besonderen Festtagen – wie eben der Hochzeit – zubereitet und klassisch mit Schweinsbraten und Kartoffeln serviert.
Warum gerade Ofenleber zur Hochzeit?
Und ab in den Ofen mit der Leber ...
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Zu diesem freudigen Anlass war früher das Hausschwein geschlachtet worden, die Bratenstücke und Schnitzel hatten jedoch für die vielen geladenen Gäste meist nicht ausgereicht. So mussten auch die Leber und weitere Innereien zu einem Braten verarbeitet werden. Da alle Zutaten (siehe Rezept) gut vermischt im Backrohr (sprich Backofen) gebraten werden, formierte sich in der bäuerlichen Umgangssprache die „Ofenbzw. Rohrleber“. Hans-Peter Hauser, seines Zeichens gebürtiger Mayrhofner und seit 1983 Fachlehrer für die Küche in den Zillertaler Tourismusschulen in Zell am Ziller, hatte als Koch in Hotels in der Schweiz,
Höhenluft
Hmm ..., die Ofenleber im klassischen Kreis von Schweinsbraten und Kartoffeln.
Ofenleber Viele Gäste aus aller Herren Länder wählen vermehrt das Zillertal, um hier in den Hafen der Ehe zu steuern. Urig-romantische Fotomotive, Musik, die durch das ganze Tal schwingt, und nicht zuletzt die Kulinarik beflügeln den schönsten Tag im Leben.
Rezept Zillertaler Ofenleber Rezept für 4–5 Personen Zutaten: 250 g Leber, Lunge und Herz 200 g Schweinsbauch faschiert 3 Eier ca. 200 g Weißbrot 100 g gekochte Kartoffeln ca. 1/8 l lauwarme Milch 60 g Zwiebeln 1/2 Zehe Knoblauch Salz, Pfeffer, Majoran, Petersilie etwas Butterschmalz 1 Schweinsnetz
Apropos Zubereitung: In einer Pfanne mit Butterschmalz die grob geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch, Majoran und Petersilie ohne Farbe ansautieren (anbraten, Anm.) und auskühlen lassen. Die Innereien, das Fleisch, die Kartoffeln und Zwiebeln faschieren. In einer Schüssel diese Zutaten mit Weißbrot, Eiern und der Milch vermischen, würzen und quellen lassen. Diese Fleischmasse in eine gebutterte Auflaufform füllen, mit dem Schweinsnetz komplett bedecken und im Backofen etwa 1,5 Stunden bei 160° Celsius backen. Mit einer schmackhaften braunen Sauce, Schweinsbraten, Kartoffeln und Krautsalat oder auch Kartoffelsalat servieren. Gutes Gelingen!
Kulinarik:
Wer’s
ganz urtümlich will, sollte dafür konditionsmäßig gut gerüstet sein. Nach der Zillertaler Hochzeitssuppe – einer klaren Suppe mit Einlagen, Schweins- und Kalbsbraten mit
Ofenleber,
Kartoffeln
und Krautsalat wird um Mitternacht
Wiener
Schnitzel
und Kartoffelsalat (in abgeschwächter Form heute auch Würstl und Gulaschsuppe), um zwei Uhr Früh dann Kaffee und Kuchen gereicht. Aber wie erwähnt ist diese hochzeitliche
Deutschland und im Zillertal gearbeitet, ehe ihn der küchenmeisterliche Ruf als Fachlehrer für aktuell 610 Schülerinnen und Schüler ereilte. Was lag also näher, als den Fachmann in seinem Refugium zu besuchen und ihm und engagierten Schülern bei der Zubereitung der legendären Ofenleber über die Schulter zu blicken. Und sich dabei nicht nur den kulinarischen Hochzeitsbräuchen, sondern auch den teils skurrilen Zillertaler Überraschungen
fürs Brautpaar zu widmen. Vom geteerten und gefederten Bräutigam, dem Ehebett, das in die Mitte des Sportplatzes gestellt wird, bis zur mit Erde gefüllten Badewanne und dem Brautstehlen, das für den Trauzeugen ganz schön teuer werden kann, reichen die „Zutaten“ einer echten Zillertaler Hochzeit. Dermaßen getestet, dürfte die frisch gebackenen Ehepaare in ihrer künftigen Zweisamkeit wohl so leicht nichts mehr aus der Ruhe bringen können ...
Menüfolge den „Hardcore“Gästen vorbehalten und eine Reduzierung der Dosis auf dem Vormarsch ... Nur eines darf im Zillertal beim Heiraten keinesfalls fehlen: Die Ofenleber.
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Bildnachweis: norbert-freudenthaler.com
Almabtrieb Auch wenn die Rückkehr der Tiere von ihrer Sommerfrische auf der Alm von einem bunten Treiben begleitet ist – der tiefe Sinn liegt in der Tradition und dem früher wie heute gelebten Brauchtum der Bauern, welche damit dankbar die gesunde Heimkehr ihrer Kühe bekunden. 62
Höhenluft
Fröhliches Glockengeläut begleitet den Almabtrieb als weithin hörbares Zeichen eines guten Sommers.
Viele Arbeitsstunden und Detailliebe werden investiert, um das Vieh festlich mit kunstvollen Büschen zu schmücken.
D
er erste Samstag im Oktober ist einer langen Tradition gewidmet. Mit Blumen und Glocken fein herausgeputzt, werden die Kühe nach ihrem „Sommerurlaub“ auf der Alm wieder ins Tal geführt und in Mayrhofen mit großem Bahnhof herzlich empfangen. Mensch, Tier und Natur stehen in enger Beziehung, vom Bauernstand durch die Jahrhunderte geprägt. „Was sich da beim Almabtrieb abspielt, ist sensationell! Bis zu 17.000 Gäste sind bei diesem Spektakel dabei, wenn im Ort musiziert, gegessen, getrunken und heimische Produkte angeboten werden“, so Jungbauer Georg Rahm, der von den insgesamt 300 bis 400 Kühen etwa 25 sein eigen nennen kann und schon mit zehn Jahren als „Hiaterbua“ (= kleiner Hirte) mit dem Großvater die Ferien auf der Alm verbrachte.
Mit ihm sprach Höhenluft über die Hintergründe und den tiefen Sinn des Viehabtriebs, welcher dann ab 1998 – initiiert vom Tourismusverband – lieb gewonnenen Volksfestcharakter erreicht hatte. Höhenluft: Warum werden die Tiere im Frühling überhaupt auf die Alm getrieben? Georg Rahm: Weil die Futterfläche daheim zu klein ist, das Heu brauchen wir für den Winter, sonst müsste man zukaufen. Außerdem ist das immer junge, frische Gras auf der Alm gesünder, wodurch
die Milch natürlich eine bessere Qualität besitzt. Wir sind vier Bauern mit einer Gemeinschaftsalm, dort dürfen sich nur 84 Kühe aufhalten. Es ist wichtig, dass die Futterfläche gleichmäßig verteilt ist, was die Großvieheinheit (kurz GVE) so vorschreibt. Jeder von uns hat seine „Grasln“ (= Kuheinheit), die sich je nach Futterverbrauch einer Kuh oder eines Kalbes richten. Früher wurde das Vieh vom Tal bis auf die 1.600 Meter gelegene Hochalm getrieben, heute bringen wir die Kühe mit dem LKW zumindest bis zur Niederalm, wo die Straße dann leider aufhört. Höhenluft: Wie gestaltet sich das Leben auf der Alm? Georg Rahm: Ziemlich einsam, beschwerlich und immer noch wie vor 50 Jahren, mit Idylle hat das wenig zu tun. Ohne Erschließung wird der Sommer auf der Hochalm wohl bald aufhören. Seit Jahren wird darüber diskutiert, dass zum Erhalt der Almen ein Zufahrtsweg unbedingt notwendig ist, was bisher jedoch am Naturschutz scheitert. Wir tragen heute noch die Milch in schweren Aluzubern (früher waren diese aus Holz und alles noch mühsamer) herunter bis zur Milchleitung bei der Seilbahnstation, wo diese dann mit der Materialseilbahn ins Tal transportiert wird. Da wir auf der Alm keinen Strom haben, wird zum Melken ein Dieselmotor und zum Kochen Holz verwendet. Hin und wieder „verirrt“ sich auch ein Aussteiger zu uns, um über den Sommer bei der Arbeit zu helfen.
Die Alm
Eine Alm ist während der Sommermonate (ab ca. 20. Mai auf der Niederalm, 1.100 Meter Seehöhe, bzw. ab 20. Juni auf der Hochalm, über 1.600
Meter)
beweidetes
Berggebiet und damit eine oberhalb der Waldgrenze gelegene landwirtschaftliche Institution. Nur während des Sommers wird diese aktiv bewirtschaftet und stellt damit einen Teil des im Tal gelegenen Bauernhofes dar. Nach kargen, arbeitsreichen Monaten in der Einsamkeit kehrt der Bauer und Melker wieder in die Zivilisation und die Kühe, vital und optimal genährt, in ihren Stall zurück.
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Höhenluft
Die Liebe des Bauern zu seinem Vieh und die Sorge darum gipfeln jedes Jahr im Rahmen der Feierlichkeiten rund um den Almabtrieb und damit dem glücklichen Ende der „Sommerfrische“ in luftiger Höh’.
Höhenluft:
Die Kühe kommen beim Abtrieb prächtig geschmückt zurück – wie viel Aufwand steckt dahinter? Georg Rahm: Die Vorbereitungen zum Binden der Büsche dauern sicher eine Woche, die Zweige müssen zuerst im Wald gesammelt und die (künstlichen) Blumenarrangements repariert und zurechtgesteckt werden. Bis zu zehn Helfer kommen dann am Tag des Almabtriebs auf die Alm herauf und unterstützen uns beim Schmücken. Die Kühe werden „gestylt“ und herausgeputzt, die Glocken umgehängt und Heiligenbilder in die kunstvollen Büsche gesteckt. Mit dem hl. Leonhard, dem Viehheiligen für Nutztiere, der Mutter Gottes oder Schutzengeln bedanken sich die Bauern für einen unfallfreien Sommer auf der Alm. Das Vieh weiß übrigens genau, wann’s losgeht, und ist gleich nervös wie die Melker ... Höhenluft: Der Almabtrieb mit Volksfestcharakter hat sich ja erst im Laufe der Jahre entwickelt ... Georg Rahm: Mein Opa hat erzählt, dass die Bauern früher bei Nacht und Nebel ihre Kühe durch den Ort führen mussten. Das war gar nicht so
gerne gesehen, da das Vieh ja Spuren mit seinenKuhfladen hinterlassen hat. Da im Laufe der Zeit immer mehr neugierige Gäste die Straßen säumten, initiierte der Tourismusverband Ende der 90er Jahre aus dem Almabtrieb eine Veranstaltung mit Rahmenprogramm, welche sich größter Beliebtheit erfreut. Seitdem können Urlauber und Einheimische gleichermaßen unvergessliche Eindrücke und unverfälschtes Brauchtum hautnah erleben und die Heimkehr der Kühe mitfeiern. Höhenluft: Wie begehen Sie selbst diesen Festtag? Georg Rahm: Der Almabtrieb ist für uns der Höhepunkt des Almjahres, den wir daheim gemütlich mit der Familie, Freunden und Helfern feiern. Wir sagen damit „Danke“, dass unser Vieh wieder gesund ins Tal zurückgekehrt ist. Die schlimmsten Feinde auf der Alm sind Hagel und Schneefall (auch im Sommer), aber auch Blitzschlag und zu steile Hänge, wo Kühe abstürzen können. Daher sind wir jedes Jahr sehr dankbar, wenn alles gut gegangen ist.
Detail am Rande:
Bei einem Todesfall in der Bauernfamilie fallen die privaten Almabtriebsfeierlichkeiten aus, nur die Leitkuh ziert dann eine schwarze Schleife. Denn herunter ins Tal muss das Vieh ja trotzdem. Also war der Sommer in jedem Sinne ein guter Sommer, wenn die Tiere mit buntem Kopfschmuck vom Berg zurückkommen.
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Impressum Herausgeber und Medieninhaber: Ferienregion Mayrhofen-Hippach, A-6290 Mayrhofen, www.mayrhofen.at Projektmanagement: eco.nova corporate publishing, A-6020 Innsbruck, Hunoldstraße 20, Tel. +43 (0) 512 290088, office@econova.at, www.econova.at
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Concierge
Ihr persönlicher Concierge – ein Service des Tourismusverbandes für
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in den Ferien. Zum Beispiel Heiraten im Urlaub gefällig? Die perfekten Rahmenbedingungen für die verschiedensten Konfessionen werden als Geschenk des Tourismusverbandes ebenso geschaffen wie für Kongresse oder Konzerte und Veranstaltungen aller Art. Sie wünschen – und das Team des Concierge-Service spielt garantiert alle Stückerln ... www.concierge.mayrhofen.at
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ur Urlaub machen müssen Sie noch selbst – so das verheißungsvolle Motto, nach welchem der Tourismusverband Mayrhofen-Hippach zum uneingeschränkten Wohle der Gäste mit dem innovativen Concierge-Service agiert. Und zusammen mit der neuen Gästekarte noch verstärkt in die Qualitätsmaximierung investiert. Ob Tickets für Veranstaltungen, Tagesausflüge oder die Durchführung von Events, wobei Hochzeiten immer beliebter werden – der kostenloseder kostenlose Concierge-Service des Tourismusverbandes Mayrhofen-Hippach übernimmt die gesamte Organisation und bietet damit Gästen, Kongress- und Konzertbesuchern sowie Einheimischen ein umfassendes Service weit über das übliche Maß hinaus. Alfred Geisler als ehemaliger Wirt und (wie sollte es im Zillertal anders sein) begeisterter Musikant repräsentiert mit seinem Team dieses einzigartige Zusatzangebot im einladenden Entree des Europahauses mit viel Gespür und waschechtem Zillertaler Charme.
Die Mayrhofen-Hippach-Vorzeige-Card
Neu auch die Einführung der Mayrhofen-Hippach Card mit vielen urlaubsfreundlichen Zuckerln. „Durch die Kooperation mit verschiedensten Firmen, Hotels, Bergbahnen und Reiseveranstaltern kann der Gast beispielsweise am Montag mit den Linienbussen zum Wandern in den Naturpark fahren, am Dienstag ein Konzert besuchen usw. und das gesamte Programm auf seine Karte laden“, so Concierge Alfred Geisler. Die Vorteile liegen auf der Hand: Gäste wie Einheimische können ihre gewünschten Leistungen und Aktivitäten auf die MayrhofenHippach Card buchen und konsumieren. Wartezeiten an Kassen und in Eingangsbereichen werden kundenfreundlich reduziert, zudem verringern sich Organisationsaufwand und Zahlungsabwicklungen – auch in den Partnergeschäften. „Betriebe, welche die Karte verwenden, bieten ihren Gästen als angenehme Begleiterscheinung einen personalisierten und emotionalen Service“, ist Geisler überzeugt und bekräftigt: „Als eine sehr beliebte und weltweit bekannte Destination müssen wir Taktgeber sein und die Zeichen der Zeit erkennen, anstatt touristischen Entwicklungen hinterherzuhinken“. Seine Vision geht dabei noch einen Schritt weiter: Leistungen selbst von daheim aus online aufzubuchen oder via Ticket-Shop auf die aktive Gästekarte zu laden – also ganz individuell ohne starres Muster die Eintrittskarte für die Ferienregion Mayrhofen-Hippach kreieren zu können, lautet das angepeilte Ziel. Der Weg dorthin dürfte zwar noch ein längerer sein, mit der eigenen jungen Dynamik jedoch ein ebenso realisierbarer ...
Redaktion: Renate Linser-Sachers, www.econova.at Übersetzung: Kate Seiringer, Int. Sprachservice Grafik: Sophie Frenzel, www.econova.at Fotos: www.blickfang-photographie.com, sofern nicht extra gekennzeichnet Druck: Radin Berger Print GmbH, A-6176 Völs
Peter Habeler – „Das Ziel ist der Gipfel“ (von Karin Steinbach & Peter Habeler)
Im authentischen Bergbuch des Extrembergsteigers und großen Sohnes von Mayrhofen lässt Peter Habeler Erlebnisse und Erfahrungen von Expeditionen zum Nanga Parbat oder der Route Eiger-Nordwand Revue passieren. Wer – neben dem Interview mit Höhenluft in der aktuellen Ausgabe – noch mehr hinter die Kulissen seiner alpinen Touren blicken will, findet hier die ideale Urlaubslektüre. Erhältlich im Büro des Tourismusverbandes Mayrhofen-Hippach um 24,90 Euro. Viel Vergnügen und Spannung beim Schmökern!
Die Eventlocations in Mayrhofen. Ob Europahaus, FREIRAUM oder eine unserer vielen anderen Locations: Mayrhofen und Hippach bieten die idealen Veranstaltungsorte für Ihre Tagungen und Präsentationen und mit zahllosen Freizeitmöglichkeiten gleichzeitig das perfekte Rahmenprogramm. www.mayrhofen.at
Tourismusverband Mayrhofen-Hippach Dursterstr. 225, A-6290 Mayrhofen Tel.: +43 (0)5285 6760-0, Fax: +43 (0)5285 6760-33 E-Mail: info@mayrhofen.at www.mayrhofen.at