Höhenluft 2014 - Deutsch

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Höhenluft Das Urlaubsmagazin der Ferienregion Mayrhofen-Hippach

2014/ Euro 5,–

Bildnachweis: Sven Bänziger

Michael Mittermeier hinter der Bühne

Dieses Höhenluft trifft lebende Legenden, pflegt alte Traditionen und stellt brandneue Trends vor. www.mayrhoƒen.at


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Editorial

Bildnachweis: Paul Sürth

Höhenluft

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

D

ie Ferienregion Mayrhofen-Hippach steckt voller Gegensätze. Angefangen im Tal mit seinen unterschiedlichen Bauwerken, von traditionellen Bauernhäusern bis zum modernen Europahaus oder auf dem Berg mit der urigen Schutzhütte oder dem architektonischen Highlight – dem Freiraum. Für jeden Geschmack bietet die Region Nahrung. Ob Wandern im Naturpark Zillertaler Alpen, mit dem Bike in eines der malerischen Seitentäler oder ein gemütlicher Einkehrschwung am Genießerberg Ahorn, während sich am Actionberg Penken Wagemutige die Harakiri-Piste hinunterstürzen. Partystimmung und coole Beats beim jährlichen Musik-Event Snowbombing oder die Zillertaler Schlagernacht des Jahres mit Stars wie Hansi Hinterseer und Semino Rossi. Das sind die Kontraste, die unsere Region so einzigartig machen.

Andreas Lackner, Geschäftsführer Tourismusverband Mayrhofen-Hippach

Doch es gibt auch Dinge, die nicht so einfach zu erleben sind. Um Ihnen neben vielen schönen Erlebnissen Sommer wie Winter auch einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren, wurde für Sie dieses Magazin erstellt. Damit können Sie nicht nur Ihre eigenen Erfahrungen machen, sondern auch viele Hintergründe erfahren. Außerdem ist auch der ein oder andere Geheimtipp eingebaut. Sie erhalten zum Beispiel einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen beim Altitude Comedy Festival. Das gibt es sonst nur mit teuren Backstage-Pässen. Nehmen Sie sich Zeit zum Schmökern und tauchen Sie mit uns ein, in einen der schönsten Plätze auf der Welt – in die Ferienregion Mayrhofen-Hippach.

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06 Spektakulärer Winterauftakt

Das beinharte Sportevent RISE&FALL geht in die zweite Runde

12 Penkenbahn neu

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Ein innovativer Neubau der Superlative steht in den Startlöchern

14 14 Volle Fahrt voraus

Anna und Rosina Schneeberger auf dem Weg in die Ski-Weltcup-Spitze

16 Pistengenuss am Ahorn

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Der Genießerberg mit allem, was das Skifahrerherz nur begehrt

18 Herangepirscht

Jäger Max Dornauer und seine leidenschaftliche Liebe zum Wild

20 Wilde Lieblingsrezepte

Angela Troppmair lüftet ihre schmackhaften Küchengeheimnisse

22 Zillertaler Doggln

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Die beste Antwort auf kalte Füße, handmade by Maria Hanser

24 24 Zauber Nachtlanglauf

Auch unterm Sternenhimmel dem Trendsport Langlaufen frönen

26 On tour in der Natur

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Skitourengehen abseits frequentierter Pisten boomt wie noch nie

32 Mittermeier pur

Der „Altitude-Comedy-Festival“-Star lässt hinter die Kulissen blicken


Höhenluft 36 Augen auf!

Ausgebildete Landschaftshüter schärfen den Blick für Naturdetails

38 Star ohne Allüren

Marc Pircher, geboren für die Bühne, moderiert die Schlagernacht der Stars

40 Der Multi-„Kaiser“

Franz Eberharter – ein Portrait des Tausendsassas und (Lebens-)Künstlers

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44 40 Jahre Bühne

Erwin Aschenwald, kreativer Kopf der „Mayrhofner“, im Jubiläumsgespräch

46 Seltenes Handwerk

Der mit Federkiel gestickte Ranzen im Fokus der Zillertaler Tracht

48 Hoch hinaus

Die Bergführer-Kletterweltmeisterschaft als Gipfelsieg eines Bergfreaks

52 Dem Edelweiß „geweiht“

Hirschhornschnitzer Thomas Rauch haucht Geweihen blühendes Leben ein

54 Im Gleichtritt

Familie Thülig radelt voller Harmonie auf einem Triplet durch die Welt

56 Legenden-Weg

Auf der neuen Peter-Habeler-Runde weltberühmten Spuren folgen

58 Kickerstars hautnah

Der VfB Stuttgart trainiert im Sommer 2014 im Lindenstadion Hippach

Impressum Veranstaltungstipp

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RISE&FALL II. am 14. Dezember 2013 –

Saisonauftakt nach Mayrhofner Maß Der Premiere 2012 war von Petrus zwar keine besondere Gunst zuteil geworden, den Höchstleistungen sportlicher Art als auch dem gesellschaftlichen Rundumprogramm in ganz Mayrhofen konnten die nasskalten Rahmenbedingungen jedoch nichts anhaben. Also Vorhang auf für das zweite Saison-Opening, in welchem sich die sportlichen Möglichkeiten der Ferienregion Mayrhofen-Hippach in spannenden Wettkämpfen der Superlative widerspiegeln. 6


Bildnachweis: Dominic Ebenbichler, Michael Werlberger

Höhenluft

RISE&FALL

Zum zweiten Mal verwandelt sich Mayrhofen zum Saisonauftakt in eine einzige große Showbühne sowohl am Berg als auch im Tal. Nach dem

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ines vorweg: Die 50 Startplätze waren bereits im August vergeben, das Interesse der Sportler, sich hier mit den Besten der Besten zu messen, ist also augenscheinlich wieder immens. Im vergangenen Jahr mussten – bei nur 30 zu vergebenden Startplätzen – bereits 15 Teams Absagen erteilt und auf heuer vertröstet werden. Selbst das aufgestockte Kontingent der Teilnehmer war sofort erreicht worden, was die große Akzeptanz dieser unkonventionellen und beinharten Sportveranstaltung eindrucksvoll unterstreicht. Vier Leute, ein Team und kein Erbarmen – so die Devise eines so spektakulären wie außergewöhn-

sportlichen und in dieser Form wohl einzigartigen Extlichen Wettkampfes, der die Wintersaison in der Ferienregion Mayrhofen-Hippach einläutet. Skibergsteiger und Mountainbiker erklimmen 410 Höhenmeter zum Zielpunkt auf dem Mayrhofner Actionberg Ahorn (= RISE) – Paraglider und Ski- bzw. Snowboardfahrer jagen die Piste wieder herunter (= FALL). In einem gnadenlosen Wettlauf gegen die Zeit und weitere antretende Mannschaften müssen die Athleten in Teams mit je vier Teilnehmern alles geben. Ob bergauf oder bergab. Höhenluft im Gespräch mit Projektleiter und RISE&FALL-Erfinder Christoph Ebenbichler, seines Zeichens studierter Sportwissenschafter und ehemaliger Skicross-Weltcup-Rennfahrer.

remspektakel RISE&FALL und anschließendem Live-Konzert im Eventgelände laden die Wirte des Ortes zur großen Party ein. Tickets für das Winteropening unter www.riseandfall.com oder beim Tourismusverband Mayrhofen-Hippach, www.mayrhofen.at

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Bildnachweis: Dominic Ebenbichler, Julia Türtscher

And the Winners are ... Auf den nächsten Seiten die Athleten des erfolgreichen Teams von 2012 im Portrait, welche am 14. Dezember 2013 zur Titelverteidigung wieder an den RISE&FALL-Start gehen.

Christoph Ebenbichler kann mit Stolz auf sein „Baby“ RISE&FALL blicken.

Höhenluft: Ihr Resümee der Premierenveranstaltung?

Christoph Ebenbichler: Der erste RISE&FALL war ein gelungener Sportevent, die aktiven Teilnehmer vor Ort haben alle geschwärmt. Beim Auftritt der „Sportfreunde Stiller“ konnten wir an die 2500 Besucher zählen, die Stimmung in ganz Mayrhofen war positiv. Der Wetterumschwung an diesem Tag war höhere Gewalt, dagegen kann man nichts machen. Höhenluft:

Wird sich am Ablauf des Programms aufgrund der bisherigen Erfahrungen etwas ändern? Christoph Ebenbichler: Das Format wird kompakter – so findet etwa der Start um 14.00

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Uhr statt, also zwei Stunden später als im vergangenen Jahr. Weiters „wandert“ das Eventgelände von der „alten Ahornbahn“ direkt zur Talstation Ahornbahn. Musikmäßig unterhalten heuer nur eine Vorband, CIELA, und ein Hauptact, „Revolverheld“, die Besucher.

Höhenluft: der statt?

Findet die After-Show-Party wie-

Christoph Ebenbichler: Ja, ganz Mayrhofen ist in RISE&FALL involviert, ab 18.00 Uhr wird der Ort zur Partyzone erklärt, wo sich die gesamte Gastronomie einbringt und Geschlossenheit zum Saisonauftakt demonstriert. Nach der rein sportlichen Veranstaltung am Ahorn wird dann allerorts in den Winter hineingefeiert.


Bildnachweis: Airdesign, www.fly-cook-film.at

Höhenluft

Der wagemutige Luftakrobat Dem Mayrhofner Patrick Hörhager, Jahrgang 1986, wurde die Leidenschaft zum Fliegen schon in die Wiege gelegt – hatte sein Vater doch früher die Zillertaler Flugschule geführt. Mit ihm trainiert er großteils heute noch und arbeitet im familieneigenen Sportgeschäft mit, welches er wohl in einigen Jahren übernehmen wird. Sofern er nicht gerade in der Luft ist ... Denn dort befindet sich Patrick, der seinen ersten Alleinflug mit sechs Jahren (!) absolvierte, in jeder freien Minute, um nicht zuletzt für die zweite Auflage von RISE&FALL optimal vorbereitet zu sein. „Die Konkurrenz war 2012 sehr groß, in Mayrhofen haben sich die Weltbesten getroffen – Olympiamedaillengewinner und Weltmeister, das wird heuer nicht anders sein“, blickt Patrick mit gebührendem Respekt auf die nahende Veranstaltung. Neben diesem Training verfolgt er sein großes Ziel, 2015 beim Red Bull X-Alps, dem weltweit härtesten Gleitschirm-Wettkampf, zu starten, wo von Salzburg aus zehn verschiedene Checkpoints – verteilt auf die höchsten Berge in Österreich, der Schweiz und Frankreich mit Ziel in Monaco – angeflogen bzw. zu Fuß erreicht werden müssen. Der bisherige Rekord lag bei schier unglaublichen sechs Tagen (die Dauer ist auf maximal 21 Tage begrenzt), sein größter Wunsch wäre, überhaupt in Monaco anzukommen. „Dazu muss man sich sehr gut im inneralpinen Gebiet auskennen und in Topform sein, darauf trainiere ich nun fünf Jahre hin“, erläutert Patrick seine Zukunftspläne, die er – unterstützt von zwei Betreuern für Massagen, Thermik, Wetter und Essen – realisieren möchte.

Der ehemalige Slalom- und Riesentorläufer musste seine Rennfahrerkarriere verletzungsbedingt aufgeben. „Für die Bandscheiben ist die Luft eh viel besser“, trauert er seinen früheren Ski-alpinenAmbitionen nicht mehr nach und stürzt sich seitdem wagemutig in neue Abenteuer. Wie etwa auch ins Acro-Fliegen (das Fliegen akrobatischer Flugfiguren, Anm.), wo er im Synchronfliegen mit dem Zillertaler Kollegen Tobias Wechselberger Österreichischer Meister und in der Weltrangliste Fünfter geworden war. Dass das Training dafür locker 40 Flüge pro Woche inkludiert und Patrick das daher „nur nebenbei“ machen kann, sei genauso nebenbei erwähnt ...

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Bildnachweis: privat

Das „Rennpferd“ auf zwei Rädern Der auf Mountainbike-Marathon spezialisierte Athlet Alban Lakata, 1979 in Lienz/Osttirol geboren, ist seit 2005 Profi und aktuell Mitglied des deutschen Profi-Teams Topeak Ergon (Sitz Koblenz), von welchem er gesponsert und unterstützt wird. Er bestreitet auf der ganzen Welt um die 30 Rennen pro Saison, wurde 2010 Weltmeister, 2013 zum zwei-ten Mal Europameister, ist mehrfacher Österreichischer Meister und war beim ersten RISE&FALL-Event im vergangenen Jahr trotzdem nicht unbedingt als Favorit gestartet: „Zum einen war das ein Aufstiegsrennen, meine Stärke jedoch ist es, bergauf und bergab schnell zu fahren. Außerdem springt mein Motor normalerweise erst später an, hier in Mayrhofen lagen nur etwa 20 Minuten zwischen Start und Ziel. Das war also eigentlich ganz und gar nicht mein Part, völlig konträr zu dem, was ich sonst machen und daher eine große Herausforderung. Ich habe aber einen guten Tag erwischt, war nach einer intensiven Trainingsphase voll motiviert und fit und habe sicher ein bisschen gepokert. Ich freue mich, dass das voll aufgegangen ist und ich in dieser Disziplin trotz nicht gerade optimalen Wetterbedingungen – aber auch dank einem Cross-Bike

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für den Winter – die Bestzeit herausholen konnte.“ Alban Lakata, der sich selbst als Rennpferd bezeichnet, wird beim Mayrhofner Saisonstart und damit der zweiten Auflage von RISE&FALL wieder antreten mit dem erklärten Ziel, seinen Erfolg vom Vorjahr zu verteidigen. Eine Frage der (Sportler-)Ehre, what else. Detail am Rande: Mountainbike-Marathons erstrecken sich über ca. 80 bis 120 Kilometer mit einer Fahrtzeit von ungefähr vier Stunden – sehr abhängig von den gefahrenen Höhenmetern und dem Gelände. In den USA liegt die Distanz bei Marathons meist bei Respekt einflößenden 100 Meilen (entspricht 160 Kilometern). Die Intensität des Trainings verstärkt sich naturgemäß in den großteils rennfreien Wintermonaten mit in etwa sechs Stunden nur auf dem Rad, die wichtige Regenerationsphase, Massagen und Konzentration auf die richtige Ernährung verlängern den Trainingstag aber noch um so einiges. Der aktuelle Fokus liegt derzeit u. a. auf den Weltmeisterschaften 2014, die (nach Österreich 2013) in Südafrika ausgetragen werden. Und im Dezember wieder von der Kontrastteilnahme beim spektakulären RISE&FALL unterbrochen wird ...


Bildnachweis: Michael Neumann

Höhenluft

Der Geländefreigeist im Schnee Roman Rohrmoser, Jahrgang 1985, aufgewachsen und – sofern nicht unterwegs – wohnhaft in Ramsau, hat sich dem Freeriden verschrieben, seit diese Trendsportart überhaupt auf der Winterbühne erschienen ist. Vor zehn Jahren von diesem unvergleichlichen Freiheitsgefühl auf zwei breiten Brettln gepackt, startet Roman nun seit fünf Jahren als Profi. Da es (noch) keinen Verband dafür gibt, laufen die Verträge direkt mit den Sponsoren, trainiert wird großteils auf eigene Faust sowie mit seinem Privattrainer und Freeski-Kollegen Christoph Ebenbichler (Organisator von RISE&FALL) in der Sportmed in Ramsau. Vom Ehrgeiz gepackt ist der Freeskier jedoch nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf beruflicher Seite. Der gelernte Maschinen- und Werkzeugbauer so-wie Mechatroniker mit Meisterprüfung machte nach seiner Ausbildung das Abendabitur und begann ein Maschinenbaustudium, was sich dann jedoch mit seinen Anwesenheitsstunden nicht so ganz ausgegangen war – Plan B lautet daher, dieses zu vollenden, wenn es mit dem Profi-Freeriden einmal nicht mehr so klappen würde. Davon kann derzeit jedoch keine Rede sein, wovon weltweite Starts in Alaska, Chile, Japan, Island und im gesamten Alpenbereich

in der Schweiz, Frankreich und natürlich zu Hause in Mayrhofen zeugen. Die Sommermonate gehören dem Training beim Klettern und Biken in heimatlichen Gefilden, ehe Roman im Frühherbst bereits wieder in Chile im Schnee und in Kraftkammern unterwegs ist. Nun gilt es, beim RISE&FALL in Mayrhofen seiner Favoritenrolle gerecht zu werden und die Leistung vom letzten Saisonauftakt erfolgreich zu verteidigen – und das bei jedem Wetter! „In einem Teambewerb wie diesem muss jeder Vollgas geben, ein einzelner guter Sportler kann da gar nichts bewirken“, definiert Roman Rohrmoser die große Herausforderung im Feld vieler Spitzensportler, mit denen sich jeder Teilnehmer messen muss. Ganz nach dem Geschmack des ehrgeizigen jungen Freeriders, der seiner Lebenseinstellung gerecht auch einen Plan C aus dem Ärmel schüttelt: Mit 18 Jahren bereits die Jagdprüfung abgelegt und vier Jahre später die des Jagdaufsehers, kann er beruhigt in die Zukunft blicken. „Wer weiß, wie das alles mit dem Euro weitergeht, vielleicht muss man ja wieder zum Selbsterhalter werden ...“, so Roman schmunzelnd, der mit Begeisterung und fundiertem Können offensichtlich in diversen Revieren zum Halali bläst.

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Bildnachweis: Mayrhofner Bergbahnen AG, Hofer

Die Penkenbahn schwebt in die Zukunft.

Innovativer Höhenflug: Penkenbahn neu Stets am allerletzten Stand der technischen Dinge und damit am seilbahnerischen Top-Puls der Zeit zu sein, war und ist die Prämisse der Mayrhofner Bergbahnen AG. Diesem Credo getreu steht nun die nächste zukunftsweisende Großinvestition in den Startlöchern: Die Penkenbahn neu, welche wiederholt Seilbahngeschichte schreiben wird.

S

Mag. Michael Rothleitner, Vorstand der Mayrhofner Bergbahnen AG

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tillstand würde bekanntlich Rückschritt bedeuten – und dieser These konnten die Mayrhofner Bergbahnen wirklich noch nie etwas abgewinnen! Auf den Mayrhofner Actionberg kommen daher nach dem geplanten Neubau für die Gäste noch rosigere Zeiten zu. Für Sportbegeisterte und wanderfreudige Sommergäste steht während der Bauphase auch die benachbarte Horbergbahn in Schwendau/Hippach zur Verfügung, um auf das Erlebnis Berg keine Minute verzichten zu müssen und von hier aus schnell auf den Penken zu gelangen.

Es ist geplant, dass sich ab der Wintersaison 2015/16 (nicht nur) Mayrhofen-Urlauber auf eine Neuauflage modernster Seilbahntechnik verbunden mit Kabinenkomfort und – nomen est omen – bahnbrechenden Beförderungskapazitäten freuen dürfen. Höhenluft im Gespräch mit dem gelernten Juristen Michael Rothleitner, nach einigen Jahren als Vizepräsident des Aufsichtsrates seit April 2009 im Vorstand der Bergbahnen, über Randerscheinungen der kommenden Umstrukturierung.


Höhenluft

Zukunft Penkenbahn Die erste Penkenbahn wurde 1953 als Pendelbahn gebaut, 1995 die bestehende 2-SeilUmlaufbahn errichtet, dzt. werden 2000 Personen pro Stunde befördert. Die neue 3S-Bahn fährt auf

Die geplante neue Talstation mit nicht nur architektonischem Potenzial

zwei Tragseilen und einem Zugseil, konzipiert als Umlaufbahn für je 32 Personen, davon 28 Sitzplätze. Etwa 3900 Gäste können künftig

Höhenluft: Welche Auswirkungen wird die Penkenbahn neu auf Mayrhofen haben? Michael Rothleitner: Wir wollen dem Gast ein qualitätsvolles Skierlebnis bieten. Aufgrund der sportlichen Entwicklung stehen wir heute vor neuen Herausforderungen. Waren vor 15 Jahren noch Buckelpisten (mit zwei Laufmetern pro Schwung) gefragt, wird nun mit Schwüngen in einem Radius von etwa 30 Metern gecarvt, was für Familien fast zur Bedrohung wird. Wir können nicht unbegrenzt Menschen ins Skigebiet „pumpen“, sondern müssen die Frage beantworten: „Wie viele Skifahrer haben Platz?“ Tatsache ist, dass hier die Grenzen erreicht sind – sehr wohl aber können wir auf Qualität hinsichtlich der Beförderungskapazität, vor allem zurück ins Tal, und auf Service und Komfort setzen. Auch Richtung Bettenaufstockung hat der Neubau der Penkenbahn daher Auswirkungen auf den gesamten Ort, weshalb eine gemeinsame Strategie notwendig ist. Wichtig ist dabei das Gleichgewicht die Qualitätsschiene betreffend – die neue Penkenbahn soll daher die Funktion eines perfekt funktionierenden Ventils zwischen den Angeboten am Berg und denen im Ort übernehmen.

Höhenluft:

Die Penkenbahn schrieb bereits 1995 Seilbahngeschichte mit ihrem technischen

Höchststandard. werden?

Wird

dieser

Weg

fortgesetzt

Michael Rothleitner:

Die neue Bahn wird wieder eine Weltneuheit mit Transportkapazitäten der Superlative und höchstem Komfort in den Stationen und Kabinen – mit doppelt breiten Türen für den optimal bequemen Ein- und Ausstieg sowie 28 flexiblen Sitzplätzen. Eine Qualität vor allem auch für Kinder, die dann die Rückenansicht Erwachsener nicht mehr im Gesicht haben müssen.

Höhenluft: Nadelöhr Bahnhof Mayrhofen – wie soll der zu erwartende Ansturm zur neuen Bahn gehandelt werden? Michael Rothleitner: Die Umsetzung eines neuen Bahnhofs mit neuem Gleiskörper samt großzügigem Platz für die Anbindung der Busse – Sommer wie Winter – ist von der Gemeinde beschlossen, ein attraktives Skibuskonzept samt neuer Streckenabwicklung bis zum Gletscher in Planung. Vierzehn Busfahrten in eine Richtung werden vom Bahnhof aus für einen fließenden Transport der Gäste auf kurzem Weg direkt zur neuen Penkenbahn sorgen. Ohne diese neu zu installierende Drehscheibe am Bahnhofsplatz könnte der Bau der Penkenbahn gar nicht umgesetzt werden.

pro Stunde ins Tal befördert werden. Die Vorbereitungen laufen für den Bau der Bergstation sowie der Fundamente der oberen Stützen im Sommer 2014. Im Sommer 2015 wäre die Bahn außer Betrieb – der Penken ist in dieser Zeit über die Horbergbahn erreichbar! Nach dem Neubau der Talstation (am bisherigen Standort) und Stütze 1 soll die Penkenbahn neu in der Wintersaison

2015/16

in

Betrieb gehen. Und damit vor allem die Fahrt vom Mayrhofner Actionberg ins Tal schneller, stressfrei und mit maximalem Komfort erfolgen. www.mayrhofner-bergbahnen.com

www.mayrhofen.at

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Anna (li.) und Rosina Schneeberger auf dem Weg in die WeltspitzeÂ

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Höhenluft

Volle Fahrt voraus ...

Auf rasanter Überholspur Wer sich seit Kindheitstagen am liebsten im Schnee auf Bergen bewegt und die große Leidenschaft Skifahren bis zum Europa- und Weltcup vorantreibt, kann ja wohl nur Schneeberger heißen ... So wie Anna und Rosina, die von der Ferienregion Mayrhofen-Hippach aus die Welt auf zwei Brettln erobern. Mit einem Namen, der fast dazu verpflichtet und dem sie alle Ehre machen.

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nna, Jahrgang 1993, und die um ein Jahr jüngere Schwester Rosina könnten von ihrer Geschichte her eigentlich eineiige Zwillinge sein – so parallel der Schwung, mit dem die beiden Damen sich zielstrebig und naturgemäß immer ein Jahr versetzt ihrer Skifahrerkarriere widmeten. Mit viereinhalb Jahren zum ersten Mal auf Skiern gestanden, nach der Volksschule die Skihauptschule in Neustift besucht, das Skigymnasium Stams mit Abitur abgeschlossen. Die ersten Rennerfahrungen mit sechs bzw. sieben Jahren (und einem großen Teddybär als „Preisgeld“), die ersten Bezirks-Cups in Schülerklassen, aufgestellt im Jugendkader, österreichweite Starts bei FIS-Rennen mit ersten Vergleichen zu Läuferinnen aus anderen Nationen bis hin zur Aufnahme in den ÖSV-Nachwuchskader liest sich der Weg von Anna und Rosina wie aus dem Lehrbuch eines Skirennläufers. Beinhartes Training das ganze Jahr über und ständig auf sportlicher Achse zu sein (nur im Frühling darf in einer kurzen Pause „gechillt“ werden) ist ihr Lebensinhalt, den sie mit Biss und Erfolgswillen durchziehen. Im Sommer wird mit einem Konditionstrainer sechs Mal pro Woche gearbeitet – und das seit kurzem weltweit, wie etwa im September in Neuseeland. Papa Schneeberger, ehemaliger Skilehrer, der in den Anfängen immer mit dabei war und früher noch die Ski präparierte, fiebert heute bei Rennen in der Nähe natürlich vor Ort mit. „Locker bleiben“ lautete die Devise, die er seinen Mädchen von klein an mitgegeben hatte und damit keinen kontraproduktiven Stress und Druck verursachte. Die Unterstützung der Eltern war

... am Lieblingsberg Penken

immer da, sonst wäre dieser Weg gar nicht möglich gewesen, wie die rasanten Skiasse unisono bestätigen. Beide sind Allrounderinnen, fahren Technik- und Speedbewerbe und können sich mittlerweile über internationale Topplatzierungen wie u. a. Bronze im Super-G bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Quebec (Rosina) oder Top-Ten-Platzierungen bei Europacuprennen freuen. Das Verletzungspech (Kreuzbandriss mit langwierigen Folgen) hatte Anna jedoch leider aus der Erfolgsserie herausgerissen und die letzten beiden Jahre außer Gefecht gesetzt. Sie kann nun wieder in der Saison 2013/14 an den Start gehen und darf im CKader mittrainieren. Rosina hat’s inzwischen in den B-Kader geschafft, wodurch sich die Wünsche der beiden für die kommende Saison etwas differenzieren. Während Anna hofft, dass ihr Knie mitspielt, sie verletzungsfrei bleibt und 2014 im Europa- und Weltcup zum Einsatz kommt, will die „kleine“ Schwester Rosina noch besser fahren als letztes Jahr, konstant im Weltcup bleiben und eine olympische Medaille gewinnen – bzw. überhaupt eine Startnummer ergattern. Bei letzterem Ziel sind sich die SchneebergerMädls wieder ganz und gar einig – es darf ja auch die nächste Olympiade oder Weltmeisterschaft sein ... Auch wenn Lindsay Vonn aufgrund ihrer permanenten Topleistungen oder Marlies Schild, die sich nach Verletzungen immer wieder an die Spitze katapultierte, schon Vorbilder sind, verfügen Anna und Rosina über genügend Selbstvertrauen, um zu betonen: „Wir sind wir und wir gehen unseren eigenen Weg.“ Auf dass dieser vor allem gesund sein möge.

Skiasse am Penken Anna und Rosina Schneeberger wandeln auf berühmten Zillertaler Spuren, wie etwa denen eines Stephan Eberharter, der zwei Mal den Gesamtweltcup gewonnen hat sowie Olympiasieger und drei Mal Weltmeister geworden ist. Der Penken in Mayrhofen, seit jeher das Lieblingsskigebiet der beiden Rennläuferinnen, müsse laut den beiden seinesgleichen suchen – und die Mädls haben schon viele Pisten in der ganzen Welt gesehen ... www.mayrhofen.at

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Genuss-Skifahren am Lieblingsberg Ahorn: Helen und Mike Pramstraller, ausnahmsweise und nur fürs Fotoshooting ohne Helm!

Purer Pistengenuss für Genießer Der Ahorn mit dem Attribut Genießerberg macht seinem Namen alle Ehre. Stellvertretend für all die vielen Genuss-Skifahrer demonstrieren Helen und Mike Pramstraller, die aus zwei völlig verschiedenen Welten in Mayrhofen zusammengefunden haben, ihre bedingungslose Liebe und Leidenschaft zu „ihrem“ Ahorn. Nachahmung mit ausschließlich positiven Nebenwirkungen sehr empfohlen ...

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Höhenluft

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ährend der gebürtige Mayrhofner Mike Pramstraller seit frühester Kindheit am Ahorn seine Schwünge zieht und den Berg wie seine Westentasche kennt, musste Helen dafür einige Umwege gehen. In Norwich/Ostengland geboren, Betriebswirtschaftslehre und Deutsch studiert, arbeitete Helen fünf Jahre in Österreich als Reiseleiterin – und landete in Mayrhofen beim Concierge-Service-Team im Tourismusverband Mayrhofen-Hippach, wo es ihr dann ganz besonders gut gefiel. Nicht nur die herrliche Landschaft und der perfekte Job dank ihrer Zweisprachigkeit, sondern auch ein gewisser Mike sollten hier ihr spezielles Augenmerk finden ... Kennengelernt hatten sich die beiden beim Snowboard-Unterricht, den Mike seit 20 Jahren gibt und sich das Leben ohne Schnee und Snowboarden gar nicht vorstellen kann. Durch den intensiven (Privat-)Unterricht war Helen schnell in der Lage, mit ihm auch abseits der Pisten der schönsten Nebensache der Welt zu frönen – das grenzenlose Vertrauen in ihren „Lehrer“ inklusive. Nach vier Jahren Zusammensein wurde im Dezember 2012 im Standesamt Mayrhofen geheiratet, in der Kristallhütte in Kaltenbach ausgiebig und prinzipientreu gefeiert. So fegte Mike mit dem Snowboard zur Hütte, die Braut kam ihrer Rolle (kleid) gerecht im Pistenbully angefahren. Eine bi-kulturelle Verbindung, die im November 2013 (kurz nach Erscheinen dieser Höhenluft-Ausgabe) mit Prams-

trallerschem Nachwuchs gekrönt werden wird. Gesprochen wird untereinander übrigens eher englisch – anfangs vor allem deswegen, weil Mike als Urzillertaler sonst schönes Hochdeutsch hätte sprechen müssen ... So sind jetzt beide gefordert, jeweils die Muttersprache des anderen zu perfektionieren. Ein Glück für das erwartete Kind, in einer zweisprachigen Familie aufwachsen zu können. Die letzte Wintersaison in trauter Zweisamkeit wurde daher nochmals in vollen Zügen auf dem Lieblingsberg Ahorn genossen. Auf super präparierten Pisten und abwechslungsreichen Varianten für Anfänger, Familien und Fortgeschrittene (wofür die Mayrhofner Bergbahnen ja prädestiniert sind) – verbunden mit dem großen Ahorn-Vorteil, bis ins Tal und dann praktisch direkt in die Gondel bzw. zum Après-Ski „hineinfahren“ zu können. Hochgenuss am Genießerberg Ahorn mit gemütlichen Einkehrschwüngen und deftig-tirolerischem Essen (Helen haben es vor allem die „Klassiker“ Kaiserschmarren, Kasspatzln und das obligatorische Schnapsl angetan), guter Stimmung mit gleich gesinnten Leuten, Pulverschnee zum Freifahren, Sonnenschein und Après-Ski als Ausklang eines erlebnisreichen Skitages – was einfach zum Genuss dazugehört, so die künftigen Eltern einstimmig. Letzteres wird künftig wohl etwas eingeschränkt werden müssen, dass der Familienzuwachs jedoch in Bälde selbst auf zwei Brettln stehen und den Ahorn mit genießen wird, dürfte sich bei diesen Genen von selbst verstehen.

Genießerberg Ahorn

160 Personen in einer (!) Seilbahnkabine

schweben

in einem technischen Kraftakt scheinbar mühelos in nur 6,30 Minuten den Berg hinauf, seit Inbetriebnahme der neuen Ahorn-Seilbahn im Dezember 2006 wurden über 1.580.000 Fahrgäste zum Genuss-Skifahren bzw. Wandervergnügen befördert – was pro Jahr etwa 320.000 Personen entspricht. Also Gästen, die den Genießerberg mit guten Gründen zu ihrem bevorzugten Urlaubserlebnis erkoren haben. Weil Genuss einfach von genießen kommt. www.mayrhofner-bergbahnen.com

www.mayrhofen.at

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Auf der Pirsch ... Die jagende Leidenschaft liegt in seinem Blut, seit er denken kann. Zwar schon seit zehn Jahren pensioniert, ist Max Dornauer der personifizierte „Oberjäger in Unruhe“, der sich nach wie vor bei Wind und Wetter am liebsten in Gottes freier Natur bewegt und „sein“ Wild damals wie heute vor allem im Rahmen der Wildfütterung hegt und pflegt. 18


Höhenluft

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inter ihm liegen 36 Jahre als Berufsjäger, nachdem er ursprünglich als Holzbinder und LKW-Fahrer gearbeitet hatte. Dann jedoch siegten seine Gene – war doch der Vater Jagdpächter und Jagdaufseher und der Großvater schon Wilderer (in damaligen Zeiten nichts Ungewöhnliches ...), von dem er heute noch die Waffe besitzt. Mit 27 Jahren hatte er anfangs als Jagdaufseher das Revier Wilde Gerlos von Holz Binder übernommen und hier dann im bemerkenswerten Alter von 38 Jahren die Berufsjägerlehre absolviert. Damit konnte er endlich auch hauptberuflich das tun, wozu er offensichtlich geboren war. Im Laufe der vielen Jahre sind Bezug und Respekt zur und vor der Kreatur noch gewachsen. „Es geht nicht nur ums Schießen, sondern vor allem auch darum, draußen in der Natur zu sein und diese immer wieder aufs Neue zu erleben“, so Max Dornauer, der bedauert, dass es mittlerweile auch viele Prestigejäger gäbe und der Stellenwert der Jagd nicht mehr der gleiche wäre wie noch vor 50 Jahren. Selbst den kürzesten Jägerwitz, den die Redakteurin aus dem Jagdärmel zaubert – nämlich den, dass zwei Jäger an einem Gasthaus vorbei (!) gehen – lässt er nicht mehr so ganz gelten. „Das ist auch nicht mehr so wie früher, als wir nach der Pirsch immer gerne zusammengesessen sind, jetzt muss man viel zu sehr mit Autofahren aufpassen“, zieht der 74-Jährige das Resümee, dass halt nicht mehr viel so ist, wie es einmal war. Unverändert ist allerdings die Tatsache, dass er – oft gemeinsam mit dem 84-jährigen Jagdpächter, dem

er als Jagdaufseher hilft – in den Wintermonaten jeden dritten Tag ab Oktober/November und je nach Schneelage bis März/April am Vormittag ins Revier geht, um das Wild zu füttern. In „seinem“ Revier in Laimach vorwiegend Rehe und nur wenige Gämsen, die verstärkt in den Seitentälern wie Stillup, Zillergrund und Tux beheimatet sind. Heu ist aber bei der Fütterung nicht gleich Heu. Vor allem Rehe benötigen unbedingt blattreiches Heu mit Klee, Frauenmantel und Löwenzahn. Beim Rotwild sei das weniger tragisch, gut muss es aber trotzdem sein, am besten reifes Heu und davon der erste Schnitt, natürlich schön eingebracht (sprich trocken eingelagert und nicht grau durch Feuchtigkeit) und nur mit wenig Kraftfutter angereichert. „Das sollte man keinesfalls übertreiben“, wie Jäger Max hinzufügt, der für Gäste ab und zu auch als Pirschführer „zu buchen“ ist. Mit dem Jagdpächter und Seniorchef des Gasthofs Hubertus in Laimach verbringt er viel Zeit auf der Pirsch, in Wald und Feld – um seine Gattin zu zitieren, sei er bald gleich viel unterwegs wie früher beruflich. Gegen echtes Herzblut und Leidenschaft ist halt kein Kraut gewachsen ... Apropos Gasthof Hubertus: Nicht von ungefähr landet hier der Großteil des Abschusses selbstredend aus dem eigenen, aber auch von umliegenden Jagdrevieren in den Pfannen und Töpfen. Der Feinschmecker kann daher sicher sein, nur heimisches Wild serviert zu bekommen. Und neben den Lieblingswildspeisen von Max Dornauer – Gams- und Rehrücken – auch unzählige weitere kreative Variationen genießen.

Wildfütterung

Pro Winter werden etwa 900 bis 1000 Kilogramm vom Bauern ausgesuchtes (Berg-)Heu für ein Revier mit fünf Futterstellen benötigt. Wichtig ist dabei, einen gleichen Rhythmus der Futtertage einzuhalten. Am Beispiel Jagdrevier Laimach besteht der Sommerbestand aus 70 bis 80 Stück Wild, etwa 20 Stück stehen zum Abschuss frei (verteilt auf fünf Kartennehmer), was bedeutet, dass die Wildfütterung im Winter für ca. 50 Rehe zu beschicken ist. Im Revier stehen weiters 25–30 Gämsen, Rot- sprich Wechselwild

sowie

neben

Fuchs, Marder und Hase auch Auer- und Birkhahn. www.mayrhofen.at

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Bildnachweis: iStockphoto

Wilde Rezepte Köchin Angela Troppmair

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m Gasthof Hubertus in Hippach/Laimach wird Wert auf klare, einfache Küche unter Berücksichtigung von Saison und Regionalität gelegt. Neben klassischen Gerichten werden verschiedene Wildspezialitäten angeboten, wobei heimisches Wild selbst verarbeitet und zum Beispiel als Wildravioli, Wildcarpaccio, Salat mit Wildfilet, Wildgulasch oder -braten auf den Tisch kommt. Der Familienbetrieb mit Pensionszimmern ist bei

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Einheimischen wie Gästen sehr beliebt und bekannt für die ausgezeichneten Wildgerichte, weiters empfiehlt sich das Haus für Feiern aller Art. www.hubertushof-hippach.at Tel.: +43 (0)5282 2373. Familie Troppmair freut sich wie wild, Sie bewirten zu dürfen!


Höhenluft

Geschnetzeltes Wildfilet mit Pfifferlingen und Aprikosen Zutaten: 600 g Wildfilet 2 Esslöffel Butterschmalz 12 Pfifferlinge 6 Aprikosen Salz Pfeffer, schwarz aus der Mühle 6 Esslöffel Sahne ¼ l Wildsauce Zubereitung: In einer beschichteten Pfanne Filet in Scheiben, Pfifferlinge und Aprikosen kurz anbraten. Salzen und pfeffern, mit heißer Wildsauce aufgießen, mit Sahne vollenden.

Schupfnudeln Zutaten: 220 g mehlige Kartoffeln gekocht und geschält 100 g griffiges Mehl 30 g Weizengrieß 20 g Butter 1 Ei Salz Butterschmalz zum Schwenken Zubereitung: Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Eine dicke Rolle formen und auf einem bemehlten Brett kleine Stücke schneiden. Teigstücke wiederholt gut bemehlen und durch Vor- und Rückwärtsbewegungen der Handfläche Nudeln formen. In Salzwasser zwei Minuten kochen, abseihen, kalt abspülen und in Butterschmalz unter ständigem Schwingen der Pfanne leicht bräunen.

Topfenmus mit Blaubeeren Zutaten: 150 g Topfen 150 g Sauerrahm 150 g Sahne, geschlagen 300 g frische Blaubeeren, mit 20 g Kristallzucker vermischt 2 cl Blaubeerschnaps Saft einer Zitrone 80 g Staubzucker

Zubereitung: Alle Zutaten zu einer glatten Creme verrühren. Mit einem Löffel Nockerln ausstechen und mit Blaubeeren garnieren.

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Die „Zutaten“ für echte Zillertaler Doggln

Handarbeit für warme Füße „Doggln“ gelten als Zillertaler Spezialität – allerdings nicht für den Gaumen, sondern für warme Füße, bequemes Gehen, Stehen und Wohlfühlen. So ein gemütlicher Hausschuh in reiner Handarbeit ist dank Maria Hanser etwas Herrliches an kalten Wintertagen, sie lässt das alte Traditionshandwerk weiterleben.

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Höhenluft

rin

Maria Hanser, die Doggln-Mache

Doggln

H

andwerklich geschickt sollte man schon sein, um sich an die aufwendige Herstellung der Doggln zu machen. Auf der Suche nach einer Beschäftigung hatte Maria Hanser vor etwa sieben Jahren begonnen, von zwei älteren Frauen, die das Doggln-Handwerk seit ewig beherrschen, zu lernen. An die 240 Paar entstehen mittlerweile pro Jahr, die großteils beim Advent am Waldfestplatz in Mayrhofen angeboten und überwiegend von Einheimischen „wie die warmen Semmeln“ gekauft werden. Das ganze Jahr über ist die „Doggln-Macherin“ damit beschäftigt, sich auf diesen Ansturm vorzubereiten, wobei für ein Paar der beliebten Zillertaler Hausschuhe ca. fünf Tage (inklusive Trockenphase) benötigt werden. Das Material dazu stammt oft aus dem Stoff alter Mäntel, der in drei Schichten mit „Mehlpapp“

„Doggln“ werden in 100-prozentiger

Handarbeit

her-

gestellt, erlernt kann das (= Roggenmehl und Wasser dickflüssig vermischt) zusammengeklappt wird. Eine langwierige Angelegenheit, da jede Schicht mindestens zwölf Stunden trocknen muss! Die erste Schicht wird dann zusammengenäht und auf den „Loascht“ (nicht wirklich übersetzbar – auf den Schuhformer) aufgenagelt, die zweite und dritte Schicht jeweils darüber geklebt. Nun folgt die Besohlung mit Filz, ehe der „Loascht“ entfernt und der Stoff ausgeschnitten wird. Ein selbst gehäkeltes oder gestricktes Band dient dann als schmückender Abschlussrand. Die Doggln sind von Größe 17 bis Größe 46 möglich, die Schuhformen dazu sind „uralte Teile“, wie Maria Hanser erklärt, und heute sehr schwer zu bekommen. Man braucht schon Beziehungen, um sie von älteren Leuten, welche diese in weiser Voraussicht „zusammengekauft“ haben, überhaupt noch zu ergattern. Es lebe eben die alte Tradition!

Handwerk nur aus (ur)alten Überlieferungen werden. Wer einmal Doggln an den Füßen hatte, wird nie mehr in einen normalen Hausschuh reinschlüpfen wollen. Doggln sind vielmehr ein Zillertaler Lebensgefühl, das nicht von der Stange gekauft werden kann. Wohlfühlfüße beim Mayrhofner Advent am Waldfestplatz oder direkt über Maria Hanser, maria.hanser@gmx.at www.mayrhofen.at

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Hansjörg Aschenwald spurt seine Bahnen stressfrei in den Nachtstunden.

Die Loipe für aktive Nachtschwärmer Hansjörg Aschenwald, seines Zeichens u. a. 1988 Olympia-Bronzemedaillengewinner im Teambewerb der Nordischen Kombination in Calgary, war als Trainer des Mayrhofner Skiclubs, Sektion nordisch, aktiv in die Loipenführung involviert und arbeitet nun in den Abendstunden mit den Nachwuchssportlern. Dieses innovative Nachtlanglaufangebot (sponsored by Allianz) in Mayrhofen (Ortsteil Burgstall) stellt eine Variante des Sportangebotes für alle Langläufer dar.

U

nd es werden von Jahr zu Jahr mehr, die diese zu Fuß erreichbare, dank Kunstschnee sehr schneesichere und vom Tourismusverband Mayrhofen-Hippach ins Leben gerufene Loipe nutzen. Wie erwähnt der hoffnungsvolle Nachwuchs, da ihr Mentor Hansjörg Aschenwald von Innsbruck kommend gegen 18 Uhr in Mayrhofen ist, viele Einheimische aus dem ganzen Zillertal, die nach getaner Arbeit zum Ausgleich ihre Runden drehen können, und natürlich Gäste,

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die den ganz besonderen Zauber einer beleuchteten Loipe schätzen. „Super, dass es diese Einrichtung gibt – egal, ob ambitionierter Wettkämpfer, Hobbyläufer oder Rentner, hier kann sich jedermann/frau austoben und sich in frischer Luft bewegen“, so Aschenwald voller Begeisterung. Wie sehr der Langlaufsport quer durch alle Altersstufen boomt, wird in Mayrhofen also auch in den Abendstunden unter Beweis gestellt. Der in Ramsau 1965 geborene ehemalige Spitzen-


Höhenluft

Spaß an der Bewegung, und das zu jeder Tagesund Nachtzeit

Nachtlanglaufloipe

Die

Profile

der

Alli-

anz-Burgschrofen-Loipen gliedern sich in Marathon, Profi, Sprint und Genuss (Letztere drei sportler (acht Jahre im Team der Österreichischen Nationalmannschaft Nordische Kombination mit u. a. Olympia-Bronze und 10. Rang im Weltcup) ist seit 1998 Mitglied der Cobra, der wichtigsten polizeilichen Sondereinheit Österreichs. Seit zwei Jahren agiert Aschenwald primär als Mentaltrainer und bereitet die Kollegen psychologisch auf ihre Einsätze vor. Daneben gibt der Mentalcoach seine 30-jährige Erfahrung auch an andere Sportler weiter. Seine mentale Stärke musste er vor zwei Jahren vor allem in eigener Sache anwenden, als er sich bei einer beruflichen Seiltechnik-Übung (Abseilen vom Hubschrauber mit Eindringen in eine Wohnung über den Balkon) beide Sprunggelenke, das Schienbein und die Wirbelsäule gebrochen hatte, einen Monat in der Klinik und zwei Monate auf Rehabilitation gewesen war. Als Trainer und „Mann für alles“ im Mayrhofner Skiclub nordisch läuft er nun jedoch wieder mit seinen 16 Schützlingen im Alter von acht bis fünfzehn

Jahren auf der Nachtlanglaufloipe mit. Täglich zwei Stunden Training für Koordination, Ausdauer und Technik, Wettkämpfe der kleineren Läufer in Tirol und der größeren österreichweit – inklusive Organisation des gesamten Rundumprogramms – gehen auf sein unentgeltliches Konto. „Ich lebe für diesen Sport, sonst hätte ich keine Medaillen gewinnen können“, lautet die logische Erklärung für den Aufwand, den er gerne und mit Überzeugung für und mit der Jugend betreibt. Von seinem Langlauffieber sind auch die beiden Söhne angesteckt: Der 18-jährige Philipp befindet sich am Sprung in den Weltcup, während der 21-jährige Patrick international auf Loipen unterwegs war, aktiv aufgehört hat und derzeit dabei ist, die Trainerprüfung zu absolvieren. „Beide haben diese Entscheidung freiwillig getroffen, die Liebe zum nordischen Sport dürfte wohl vererbt worden sein“, so der stolze Vater, der ja ganz schön große Fußstapfen vorgibt.

bis 22.00 Uhr beleuchtet!) und bieten damit jedem Langläufer die für ihn ideale Spur auf einer Gesamtlänge von 8,2 Kilometern mit einem Höhenunterschied von 10 bis 60 Metern. Ob klassischer Stil oder Skating-Technik – auf allen vier Loipen herrschen perfekte Verhältnisse für jeden Anspruch und jede Kondition, Streckenteile „Ski-Cross“, und „Kamelbuckel“ für intensive Trainingseinheiten inklusive. www.mayrhofen.at

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Christian Eder genießt die Stille in unberührter Natur.

Der Bergfex auf Hochtouren Christian Eder, Leiter der Mayrhofner Bergsportschule „Zillertal Alpin“ sowie engagierter und leidenschaftlicher Ausbilder der Bergrettung Tirol, kommt gerne auf Touren – im Winter bevorzugt dann, wenn er mit Gästen die tief verschneite Landschaft abseits frequentierter Pisten erkunden kann. Skitouren zu unternehmen und den Berg ohne Aufstiegshilfe zu erklimmen, boomt wie noch nie. 26


Höhenluft

Erlebnis Skitour Sport und Naturschauspiel in verschneiter Winterlandschaft Bei Beachtung aller nötigen

D

azu habe nicht zuletzt auch die Industrie mitgeholfen, welche auf diesen Zug schnell aufgesprungen sei und betreffend Ausrüstung sicher auch einen weiteren Anreiz dazu gebe, wie der langjährige ehemalige Wirt der Dominikushütte am Schlegeis-Stausee, Christian Eder, anmerkt. Er hatte 2010 die von seinen Eltern übernommene Hütte verkauft, sein Hobby Bergsteigen zum Beruf gemacht, die Bergsportschule eröffnet und sich damit einen lang gehegten Traum erfüllt. Daneben ist er etwa 120 Tage im Jahr damit beschäftigt, künftige Bergretter auszubilden bzw. Fortbildungskurse abzuhalten, wozu er bei der Bergrettung Tirol fix angestellt ist. Ihn als Allround-Fachmann bat Höhenluft um Tipps und Anregungen rund ums Thema Skitourengehen.

Höhenluft: Für wen ist dieser Sport geeignet? Christian Eder: Voraussetzungen fürs Skitourengehen sind eine gewisse körperliche Fitness und Kondition, Ski fahren bzw. Snowboarden sollte man natürlich schon auch können ... Ganz im Gegensatz übrigens zum Schneeschuhwandern – eine immer beliebtere Variante, nicht allzu sportlich trainiert sein zu müssen, sich aber trotzdem im Gelände in der Natur bewegen zu können.

Höhenluft: Das Thema Sicherheit spielt eine zentrale Rolle bei Aktivitäten im Hochgebirge. Worauf muss geachtet werden?

Vorbereitungen, der richtigen Ausrüstung und vor allem

Christian Eder: 1) Der Wetterbericht (auch für die nächsten Tage) inkl. richtiger Interpretation des Lawinenlageberichtes 2) Die Ausrüstung (dank eines großen Angebotes so einfach wie nie) 3) Problem übersteigerte Selbsteinschätzung (vor allem zwischen 40 und 60 Jahren – auch wenn man sich fit fühlt, hat das Hochgebirge eigene Gesetze) 4) Lawinengefahr abseits der Piste – Einschätzungen von Einheimischen, z. B. Hüttenwirten, einholen 5) Ein absolutes MUSS: Die persönliche Sicherheitsausrüstung mit LVS-Gerät („Piepser“), Lawinensonde, Schaufel und Airbag-Rucksack

Höhenluft:

In Ihrer Funktion als Bergretter sind Sie mit Unglücken im alpinen Bereich leider oft konfrontiert. Was geben Sie Bergsportlern, egal ob im Winter oder Sommer, mit auf den Weg? Christian Eder: Meine herzliche Botschaft an alle alpinaffinen Gäste lautet: Bitte die Berge nicht als Spielplatz sehen und Respekt vor der Natur haben. Und das Bewusstsein schärfen, dass das Gelände einfach gewisse Gefahren birgt – ob selbst verschuldet oder unverschuldet durch höhere Gewalt.

Höhenluft:

Kenntnis der Lawinensituation übt die Skitour eine unnachahmliche Faszination in unberührter Berglandschaft (und nicht unbedingt auf frisch präparierten Skipisten ...) aus. Erfahrene Berg- und Skiführer, die mit – voraussehbaren – Launen der Natur vertraut sind, garantieren größtmöglich für ein Bergerlebnis der unvergesslichen Art. Ohne dieses mit vielen Reizen gespickte

Schneevergnügen

auch nur annähernd „madig“ machen zu wollen: Die Sicherheit liegt im absoluten Fokus und darf einfach nicht unterschätzt werden. In diesem Sinne „Berg und Ski Heil!“ mit den Profis in Mayrhofens traumhafter Al-

Welche Routen können Sie Mayrhofner Gästen empfehlen?

penkulisse!

Christian Eder:

www.zillertal-alpin.at

Zwei wirkliche Klassiker mit mittlerem Schwierigkeitsgrad – die Ahornspitze (von der Bergstation Ahornbahn aus) und die Mittlere

www.mayrhofen.at

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Grinbergspitze (von Finkenberg aus) bieten alles, was das Skitourenherz inmitten landschaftlich gewaltiger Schönheit und gesuchter Unberührtheit begehrt. Genaue Routenbeschreibungen unter: www.bergsteigen.com/skitour/tirol/zillertaler-alpen/ ahornspitze-von-der-ahornbahn-bergstation bzw. www.bergsteigen.com/skitour/tirol/zillertaler-alpen/ mittlere-grinbergspitze-von-finkenberg.

Höhenluft: Wie sinnvoll ist es, mit einem Bergführer die Route anzutreten? Christian Eder: Jede (!) Skitour ist nur mit Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation sicher zu bewältigen. Das Hinzuziehen eines Bergführers ist daher in jedem Fall sehr zu empfehlen. Lieber begleite ich (oder einer meiner Kollegen) die

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Gäste ins Gelände, als mit der Bergrettung ausrücken zu müssen.

Höhenluft: Wie können Skitourengeher Richtung Sicherheit sensibilisiert werden? Christian Eder: Meine Bergsportschule Zillertal Alpin bietet einen zweitägigen Schnupperkurs „Skitour – Lawinenkunde“ an. Hier werden die Grundtechniken des Skitourengehens näher gebracht, weiters findet eine Einführung in die Lawinenkunde statt. Am ersten Tag findet der Aufstieg zu einer Hütte mit anschließendem Kurs und Übernachtung statt. Am Tag zwei unternehmen wir eine kurze Skitour je nach Standard der Gruppe bzw. Wetter und versuchen, das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Bis auf Grundkenntnisse des alpinen Skilaufs sind keinerlei Vorkenntnisse im Skitourengehen erforderlich.



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Bildnachweis: Paul S端rth


Hรถhenluft


Bildnachweis: Sven Bänziger, Anthony Upton

Das doppelte Spiel mit der Sprache An die tausend Besucher waren im März 2013 in Mayrhofens Europahaus geströmt, um beim zweiten „Altitude Comedy Festival“, Europas bestem und in wahrstem Sinne höchsten Comedy-Festival, ihre Lachmuskeln ausgiebig zu trainieren. 32


Höhenluft

M

ittendrin im internationalen Who’s who der Szene Michael Mittermeier als einziger deutscher Teilnehmer, der seit einigen Jahren auch im englischsprachigen Raum für volle Säle garantiert. Er fand dankenswerterweise im dicht gedrängten Programm Zeit für ein Gespräch – und das in seiner „zweiten Fremdsprache“, in lockerem Bayerisch.

Höhenluft: Ganz banale Frage: Wie wird man eigentlich Comedian? Kann man das lernen? Michael Mittermeier:

Man ist einer oder nicht. Es gibt keine Ausbildung, du kannst nur auf die Bühne gehen und machen. Ich habe 1987 mit meinem ersten eigenen Tourprogramm gestartet, nachdem ich vorher kleine Auftritte und in der Fußgängerzone die Leute unterhalten hatte.

Höhenluft: Sie sind mit Ihren Programmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs, brillieren aber ebenso in London, New York, Südafrika, Dublin, Montreal oder Edinburgh. Wie verschieden reagiert das Publikum regional?

blikum sitzt, bin ich ein Paradoxon. Denn ein lustiger deutscher Comedian ist für sie nicht im System! Deshalb ist der Saal voller Briten hier in Mayrhofen auch ausgerastet. Das ist natürlich schon geil (O-Ton), die Leute dermaßen überzeugen zu können. Diese Konstellation wie hier bekommt man in England gar nicht hin und ist nicht bezahlbar. Das Publikum in Mayrhofen war ein Wahnsinn!

„Wenn der Comedian nicht im Blut ist, quält man sich – und das Publikum.“

Höhenluft: Was unterscheidet den englischen vom deutschen Kabarettisten? Michael Mittermeier:

Die englischen Comedians sind gewohnt, durch die ganze Welt zu touren, was die deutschen, österreichischen oder Schweizer Kollegen nicht kennen. Auf der Bühne ist deshalb eine völlig andere Annäherung bzw. Vorgehensweise notwendig, wenn du international auftrittst – da muss man auf die ganze Welt schauen und nicht nur auf Lokales. Der Level ist sehr hoch, im Ausland sicher viel höher als bei uns.

Michael Mittermeier

Der studierte Politikwissenschafter und Amerikanist Michael Mittermeier lebt mit Frau und Kind in München. Seit 1987 begeistert er mit Soloprogrammen

Höhenluft:

und

ist

als Alleinstellungsmerkmal

Michael Mittermeier: Das Publikum ist je-

Um wie viel schwieriger ist es – trotz Amerikanistikstudium – Pointen nicht in der Muttersprache rüberzubringen?

den Abend anders, egal wo. Man muss einfach nur überall gut sein, da gibt’s kein Grundklischee.

Michael Mittermeier: Das ist sehr schwer

rikanistik-Studium) auf Büh-

Höhenluft: Was macht das Festival in Mayrhofen so besonders?

Michael Mittermeier: Toll ist in Mayrhofen, dass man als Deutscher unheimlich viel von den englischen Kollegen lernt, hier waren die Besten weltweit versammelt. All die Kollegen, die ich teilweise aus der ganzen Welt kenne und mit denen ich in Montreal, Schottland, Afrika, England usw. gespielt habe, trifft man immer wieder – so auch hier in Mayrhofen. Und das ist schön. Für den Briten, der im deutschsprachigen Raum im Pu-

und teilweise unmöglich. Ich taste mich gerade hin und habe in den letzten vier Jahren mehr im Ausland gemacht. Langsam bin ich jetzt so weit, dass ich in London oder Irland so auf eine Bühne gehe, als wäre ich etwa in Österreich. Das heißt, dass ich darüber sprechen kann, was in diesem Land gerade aktuell passiert. Und zwar so, ohne das vorher wochenlang übersetzen zu müssen. Wobei Übersetzung ja nicht immer funktioniert. Toll ist aber, wenn ich dasselbe Thema wie in deutscher Sprache mit anderen Worten angehe. Es gibt jedoch Wortspiele in Englisch, die ich in Deutsch nicht verwenden kann. Die Leute sind begeistert, ich kann’s aber nicht übersetzen. An diesen Punkt zu kommen ist ja mein Begehr:

international bilingual in Deutsch und Englisch (Amenen unterwegs. Mit über 1,5 Millionen verkauften Videound Tonträgern ist Mittermeier einer der erfolgreichsten deutschen Komiker. Mit seinem aktuellen Programm „Blackout“ tourt er seit Mai 2013 durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. www.mittermeier.de

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mit einer anderen Sprache zu spielen als der eigenen. Irgendwann wird es hoffentlich so sein, dass ich mich aus einem Kosmos nähre und sich alles in beiden Sprachen zusammenführt.

„Das Publikum in Mayrhofen war ein Wahnsinn!“

Höhenluft: Waren Sie das erste Mal in Mayrhofen bzw. im Zillertal? Michael Mittermeier: Vor etwa 25 Jahren hatte ich mit einigen Spezln (Freunden, Anm.) ein, zwei Jahre eine Hütte im Zillertal mit Plumpsklo und allem, was dazugehört. Wir haben zusammengelegt, um uns das leisten zu können, und waren in dieser Zeit viel im Zillertal, seitdem war ich nicht mehr da. Auch das Skifahren hat sich drastisch reduziert. Wenn mir was passiert als One-Man-Show, ist es ja nicht so leicht, Ersatz zu finden ...

Höhenluft: Was auf der Bühne locker und leicht

rüberkommt, bedarf einer präzisen Vorbereitung ...

Michael Mittermeier:

Natürlich ist es viel Arbeit, man muss schon was dafür tun. Aber für mich ist das kein Job, sondern eine Lebensform. Wenn der Comedian nicht im Blut ist, quält man sich – und das Publikum.

Höhenluft:

Wie lange arbeiten Sie an einem

Programm?

Michael Mittermeier: Das Problem ist, dass man nie weiß, ab wann ein neues Programm eigentlich beginnt. Da sind Ideen, Fragmente, die man schon ins Programm einfließen lässt und ausprobiert, die aber auch mal länger in der Schublade liegen können. Im Endeffekt dauert es etwa ein halbes Jahr, bis ein Programm steht und bühnenreif ist. Es muss einfach reifen. Höhenluft: Wo holen Sie Ihre Inspirationen?

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Michael Mittermeier: Es ist alles da. Augen und Ohren auf, Helmi ist da ...

Höhenluft: Was finden Sie ganz und gar nicht

lustig?

Michael Mittermeier:

Ich bin ja ein sehr politischer Mensch und finde überhaupt nicht lustig, wenn’s zu schwachsinnig wird und in der Parteibasis Entscheidungen getroffen werden, wo es nicht mehr um die Menschen oder sinnvolle Gesetze geht. Da sind alle Politiker gleich. So verstehe ich etwa nicht, dass das Verbot von Sturmgewehren in Amerika keine Chance hat. Wer braucht eine AK 47 in seinem Haus? Ich will nicht, dass mein Nachbar so eine hat. Das ist der Kniefall der Republikaner vor einer Lobby und das tut weh.

Höhenluft: Welche Themen sind tabu für Sie? Michael Mittermeier: Keine. Etwas nicht zur Sprache zu bringen würde ja bedeuten, sich selbst zu zensieren. Habe ich ein schwieriges Thema, muss ich halt eine gute Nummer daraus machen. Da sind wir Deutschen und Österreicher etwas verspannter. Jeder Englischsprachige ist der Meinung, dass – wenn die Pointe gut ist, es völlig egal ist, worum es geht. Warum soll ich etwa einen Hitler-Witz auslassen? Er gehört – leider – zu unserer Kultur, die ganze Welt macht Witze über ihn. Warum soll/darf ich das nicht tun? Wo ist das Problem? In England interessiert das keinen Menschen, wenn ich eine „harte Kiste“ bringe. Das ist ja die Kunst des sogenannten Stand-up-Comedian, auch bei einem schweren Thema trotzdem lachen zu können. Höhenluft: Die berühmte lachende Clownmaske, hinter der sich ein trauriger Charakter verbergen soll. Können Sie mit dieser „Legende“ was anfangen?

Michael Mittermeier: Das ist eines dieser vielen Klischees. Ich bin ein normaler Mensch, die


Höhenluft

Bühne ist Teil meines Lebens. Zu vergleichen mit einem Schauspieler, der sich halt extremer ausleben kann. Wir sind vielleicht in der Ausprägung extremer. Natürlich gibt es bei uns Comedians auch Depressive, aber die gibt es überall anders genauso. Höhenluft: Wo liegt der Unterschied zwischen einem Kabarettisten und einem Comedian? Oder ist letztere Bezeichnung nur neuzeitlicher Anglizismus?

Michael Mittermeier:

Das muss man die Presse fragen. Auf der ganzen englischsprachigen Welt heißt unser Beruf nur Stand-up-Comedian – für den Engländer ist das ein Begriff. Nur die Gesellschaft und das deutsche Feuilleton unterscheiden zwischen diesen beiden Bezeichnungen. In Österreich sagen alle Kabarett dazu und meinen dasselbe. Bei den Stand-up-Comedians gibt’s politische und unpolitische, das ist intern die einzige Differenzierung. Es ist Quatsch, dass die Menschen immer diese Unterscheidungen brauchen. Es geht nur darum, ob einer gut ist oder nicht. Der Rest interessiert keinen (O-Ton eigentlich: keine Sau ...).

Höhenluft: Während der Arbeit der Spaßvogel sein zu müssen, dürfte nicht immer einfach sein. Wie motivieren Sie sich an nicht so guten Tagen?

Michael Mittermeier: Was gibt’s denn Besseres, als auf die Bühne zu gehen und da sitzen vielleicht ein paar tausend Menschen und klatschen? Auch wenn ich mal nicht so gut drauf sein sollte, weiß ich ja, dass alles gleich besser wird. Bräuchte ich eine Motivation, hätte ich den falschen Beruf. Die Konsequenz hieße, daheim zu bleiben. Höhenluft: Wie ausgeprägt muss der Narzisst in Ihnen sein, sich alleine auf der Bühne zu präsentieren?

Michael Mittermeier: Ich glaube eher, das ist eine Schizophrenie. Die meisten von den Guten sind eine Rampensau – aber nicht, weil das Ego das braucht und geliebt werden will. Natürlich will jeder gemocht werden, aber man drängt sich nicht ins Rampenlicht. Die lustigen Burschen auf der Skihütte sind die Unerfüllten. Was wir da machen, ist unsere Natur. Ich stelle mir nur die Frage, ob mein aktuelles Programm gut ist wie das von vor zehn Jahren oder besser. Die Guten treibt das an, aber das muss jeder für sich entscheiden. Der eine hat das Geld, der andere den Ruhm und wieder andere die Kunst. Am Ende des Tages geht’s nur darum, ob ich gut war oder nicht. Höhenluft:

Comedians (ernannte und selbst ernannte) sprießen gleich Fernsehköchen an allen Ecken und Enden. Wie trennt sich die Spreu vom Weizen?

Michael Mittermeier: Ganz einfach und natürlich: Die guten bleiben da und die schlechten

verschwinden wieder. Es gibt sicher Ausnahmen, aber darüber wird zu viel nachgedacht. Es hat immer guten und schlechten Humor gegeben. Nicht jeder lustige Film in den 50er-Jahren war wirklich lustig. Selbst wenn Peter Alexander früher kitschige Filme machte – seine Qualität war einfach gut. Es ist das Resultat von Angebot und Nachfrage, dass es heute so viele Comedians gibt. Die Leute schauen sich das ja an, keiner wird dazu gezwungen. Alles ist eine Geschmacksache, wer wem gefällt. Der eine mag es lieber komplizierter und politischer, der andere will sich nur abhauen. Beides hat seine Berechtigung, nichts ist besser oder schlechter.

Höhenluft: Wie gehen professionelle „Bespaßer“ untereinander – wie etwa im Rahmen eines Festivals – um? Michael Mittermeier:

Sehr freundschaftlich, sehr kollegial, viele der Jungs kennen sich seit vielen Jahren, weil sie sich immer wieder treffen. Wir schauen auch bewusst die Programme untereinander an – schließlich will man ja selbst auch was Gutes sehen. Wenn’s gut ist, ist es gut, wenn nicht, spricht keiner darüber.

Höhenluft:

Die uralte und beiderseits gepflegte Hassliebe zwischen Deutschland und Österreich – immer noch genügend Stoff, aus dem Komikerträume sind?

Michael Mittermeier:

Ich spiele natürlich mit dem Klischee, es ist aber nicht mehr so extrem. Vor 20 Jahren hatte „Piefke“ noch eine ganz andere Bedeutung. Man hat sich mittlerweile viel mehr angenähert, die Grenzen sind offen, es gibt eine gemeinsame Währung und der Umgang miteinander ist spielerischer geworden. Als Comedian vor 20 Jahren wäre kein Hamburger in Wien aufgetreten, sondern weinend wieder heimgefahren. Und das sind einige tatsächlich. Als Bayer hatte ich es einfacher, weil ich die Mentalität des Österreichers gekannt habe. Das war sozusagen ein Heimspiel. Und wir sprechen ja beide eine Sprache, die Norddeutsche nicht als solche bezeichnen würden.

Termine

Das Europahaus Mayrhofen wird nach dem großen Erfolg 2013 auch im kommenden Jahr wieder Bühne für das Altitude Comedy Festival sein. Wer mit den Besten der Besten Europas lachen will, unbedingt den Termin vormerken: 31. März – 5. April 2014 SAVE THE DATE! www.mayrhofen.at

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Den Blick für die Natur schärfen Es gibt sie noch, die (wirklich) unberührten und gänzlich verkehrsfreien Gebirgsräume, in denen öffentliche Straßen, Hubschrauberflüge oder Lifte für touristische Zwecke tabu sind. Dafür garantiert die Hochgebirgslandschaft der Zillertaler Alpen mit dem Prädikat „Naturpark“, was nun durch die Präsenz von sehr gut ausgebildeten Rangern und deren „Adleraugen“ noch untermauert wird.

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79 Quadratkilometer umfasst der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, welcher die Gemeinden Mayrhofen, Ginzling, Brandberg, Finkenberg und Tux umfasst. 1991 als Ruhegebiet verordnet und 2001 als Naturpark ausgezeichnet, erstreckt sich diese stolze Fläche von 1000 bis 3510 Höhenmeter, wofür der Wanderer – will er das ganze Gebiet durchwandern – acht Tage auf Schusters Rappen unterwegs ist. Acht Schutzhütten, zahlreiche Dreitausender mit schroffen Felswänden, eine einzigartige Vegetation und seltene Tierarten ziehen Besucher in den Bann, die hier auf über 200 Wanderwegen je nach Kondition und Schwierigkeitsgrad und auf Wunsch auch unterschiedlichen Themen gewidmet die grandiose Bergwelt erkunden können.

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Höhenluft Gelegenheit schafft Wissen: Die Ranger Andrea Sporer und Alfred Stock (hinten) treffen auf interessierte Naturparkwanderer.

Ranger-Tage

Vier Hüter des Landschaftsraumes, die an sogenannten „Ranger-Tagen“ im Hochgebirgs-Naturpark

unterwegs

sind, schärfen den Blick und die Sinne der Gäste für die malerische, von Verkehr und Lärm freie Bergwelt der Zillertaler Alpen. Die Naturparkbesucher werden an den Mautstellen wie etwa im Zillergrund bzw. auf der Homepage auf die jeweiligen Termine hingewiesen. Weiters ist ein Ranger-Tagebuch unter blog.naturpark-zillertal. at installiert, in welchem die Landschaftshüter von ihren Von speziellen geführten Wanderungen für die Kleinen (etwa Waldwichteltage ab vier Jahren mit drei bis vier Stunden Dauer, wo die Anwesenheit der Eltern erwünscht ist, oder Kinderexpeditionen in einen Schluchtwald) bis hin zu Kräuterwanderungen oder einer Gipfeltour mit Peter Habeler ist mit Sicherheit für jeden Naturliebhaber etwas dabei. Andrea Sporer und Alfred Stock sind zwei der vier ausgebildeten Ranger – ihres Zeichens auch Naturparkführer – und seit Sommer 2013 als Hüter des Landschaftsraumes im Gebiet des Naturparks präsent. Sie stehen für Fragen und Informationen zur Verfügung, dokumentieren Auffälligkeiten in der Natur und Landschaft, werfen ein Auge auf die Sauberkeit entlang der Wanderwege und sensibilisieren die

wandernden Gäste dafür, die Natur etwas genauer zu beobachten. Ausgerüstet mit Stativ und Spektiv – zu Fuß unterwegs auf den Wegen oder bei Hütten – begeistern sie Gäste auch im Detail über die Schönheiten der Natur, die ja praktisch alle direkt vor den Füßen liegen. Einem Steinbock zum Beispiel durchs Fernrohr plötzlich fast zum Greifen nahe zu sein, wird zum nachhaltigen Erlebnis, über welches noch lange geschwärmt werden kann. Die Gäste darauf aufmerksam zu machen, mit offenen Augen durch die Bergwelt zu gehen und dadurch Dinge bewusst(er) zu sehen, ist das Credo, dem sich die Ranger mit viel Wissen, Leidenschaft und Einfühlungsvermögen verschrieben haben.

Erlebnissen und Begegnungen berichten. Einfach genau hinschauen – gleich der Devise, welche die Ranger mit auf den Weg geben. Dazu die über 200 Wanderungen zu verschiedenen Themen im NaturparkSommerprogramm unter www.naturpark-zillertal.at www.mayrhofen.at

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Bühne frei für Marc Pircher! Er ist mit Mayrhofen musikalisch „verbandelt“ wie kaum einer: Marc Pircher, Grand-Prix-Gewinner und vielfach vergoldeter Star der Volksmusik, der das Europahaus seit vielen Jahren im Sommer zu seinem Mittelpunkt erkoren hat. Und seine Präsenz neben dem bereits legendären Marc-Pircher-Fest mit der Moderation der Zillertaler Schlagernacht des Jahres am 23. August 2014 krönen wird.

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Höhenluft

Marc Pircher geballt

Bühne frei am 23. August 2014 für Marc Pircher, Semino Rossi, Hansi Hinterseer & Co bei der Zillertaler Schlagernacht des Jahres – Open Air beim Europahaus! www.mayrhofen.at Marc-Pircher-Fest vom 9. bis

K

lingende Namen wie Semino Rossi, Hansi Hinterseer, Die Mayrhofner, Die Jungen Zillertaler, die Amigos, das Nockalm Quintett, die Zellberg Buam und Ursprung Buam haben ihr Kommen schon fix zugesagt, wenn Marc Pircher die Zillertaler Schlagernacht des Jahres auf einer Riesenbühne beim Europahaus moderieren und selbstredend als einer der illustren Lokalmatadoren auch selbst auftreten wird. Neben seinem seit 15 Jahren etablierten dreitägigen Fest im Juni, wo sich Pircher-Fans von nah und fern scharenweise in Mayrhofen treffen, wird die Zillertaler Schlagernacht des Jahres im August 2014 zum weiteren Höhepunkt avancieren: Wenn sich der Parkplatz neben dem Europahaus in ein Konzertgelände verwandelt und sich das Who is who der volkstümlichen Szene unter freiem Himmel tummelt. „Der Tourismusverband Mayrhofen-Hippach will Veranstaltungen mit Niveau, der Gast eine Riesengaudi – die perfekte Kombination und der Grund, warum ich mit Mayrhofen schon so lange intensiv und gerne zusammenarbeite“, streut Marc Pircher den Verantwortlichen Rosen und zollt damit größte Wertschätzung. Der sympathische, bodenständig gebliebene Musiker, der 2012 sein 20-jähriges Bühnenjubiläum mit 20 Stars gefeiert hat, deckt mit seinen drei Formationen alles – sprich jeden Anspruch für jede

15. Juni 2014 mit 3-TagesKombi-Ticket Location – ab: Ob als Solist, als Duo oder in neunköpfiger Band-Besetzung, er weiß sein Publikum stimmgewaltig bei 200 Auftritten pro Jahr (inklusive 100.000 zurückgelegten Autokilometern) zu begeistern. Dabei liebt er den herrlichen Kontrast zwischen den wöchentlichen Sommerabenden mit etwa 300 Gästen im Europahaus und 10.000 Gästen bei einem Festival. Die Mischung macht’s, ebenso wie bei seinen beliebten Fan-Wanderungen oder der gemütlichen Schifffahrt über den Achensee mit der MS Marc Pircher – der ehemaligen MS Tirol, die ihm zu Ehren umbenannt wurde! Im September 2014 sticht die große Fan-Familie zum zweiten Mal mit der 5* MSC Splendida in hohe See – dann heißt’s „Leinen los & Ahoi“ für die Fan-Kreuzfahrt von Genua über Neapel, Messina, La Goulette, Barcelona, Marseille und zurück nach Genua. Mit Konzert an Bord, exklusivem Welcome-Cocktail und Disco-Party. Mittendrin Marc Pircher, der zu Lande und zu Wasser, im ganz persönlichen Rahmen im Europahaus, auf TV- und Eventbühnen seine Zillertaler Wurzeln in die Welt hinaus transportiert. Mit dabei seine markante Stimme, seine Steirische Harmonika, seine gute Laune und das Selbstverständnis, dass die Treue seiner Fans nicht selbstverständlich ist.

13.–15. Juni mit Starparade, Marc-Pircher-Abend

und

Stargast Semino Rossi sowie Frühschoppen in der klimatisierten Veranstaltungshalle Hotel Berghof (neben dem Europahaus). Nicht im Kombi-Ticket enthalten: Auftakt in der ErlebnisSennerei

Mayrhofen,

Begrüßungsabend im Europahaus und Ausflug zum Achensee mit Schifffahrt. Wer (viel) Glück hat, ergattert noch Karten, ansonsten schnell sein und für 2015 schon reservieren ... info@marcpircher.at Aktuelle Infos unter www.marcpircher.at

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Gestatten, der Tiroler Kaiser Franz! Tausendsassa Franz Eberharter in wenigen Worten zu beschreiben, ist gar nicht so einfach. Von einer Karriere als Drogenfahnder hin zum Kabarettisten, vom Musiker zum Autor, bildenden Künstler und Kolumnisten, Jäger, Segler, Politiker usw. reicht das Spektrum des „Kaisers“, wie sein Künstlername lautet und worunter ihn Gott und die Welt kennt und (meistens) liebt. 40


Bildnachweis: Franz Eberharter

Höhenluft

Des Kaisers Reich Kaiserliches Verwandlungstalent: Ob alias Andreas Hofer oder als lockerer Gesetzeshüter, die Lacher sind ihm sicher.

Er scheint die Ambivalenz gepachtet zu haben: Franz

N

ach seinem erlernten Brotberuf Kunstschmied, dreizehn Jahren bei der Gendarmerie, Abteilung Drogenfahndung und dort 1987 den Dienst quittierend, begann er, auf den Spuren seines ihm eigenen Humorverständnisses zu wandeln. Als waschechter Zillertaler selbstredend verbunden mit Musik, wurden die ersten Schritte auf der Bühne gewagt. Mit der Gründung von „Lachgas“ als Verlag und Kabarett im Jahre 1998 sollte sich dann ein durchschlagender Erfolg einstellen: Acht Programme in acht Jahren, 1000 Auftritte mit 500.000 Zuschauern und vier Fernsehproduktionen hievten Franz Eberharter auf des Kaisers Thron, der ihn bis heute noch namentlich „identifiziert“. „Es musste alles passieren, wie es passierte, um diesen Weg einzuschlagen“, resümiert Franz nachdenklich sein ausgefülltes Leben voller Spannung und Kurven und bewundert seit 35 Jahren seine Frau dafür, dass sie das alles mit ihm aushält. „Ich muss noch sehr alt werden, um das wiedergut machen zu können“, versichert er augenzwinkerndzerknirscht, beweist neben seinen umtriebigen Aktivitäten aber gelebten Familiensinn. So wird etwa jedes Jahr eine Woche in Kroatien mit einem großen Katamaran in See gestochen – mit an Bord die Gattin, vier Kinder und fünf Enkel (Tendenz steigend). Ein Fixpunkt für den Eberharter-Clan und wichtiges Fundament des familiären Zusammenhalts.

Eberharter, als „Kaiser“ eine lebende Legende, die sich

Der (Lebens-)Künstler

am Parkett des (mittlerweile)

1998 stellte er seine Werke in Ätz- und Beiztechnik erstmals in der Schweiz aus. Er liebt den Umgang mit Metallen und setzt dabei auch diverse Chemikalien ein, welche ein breites Farbenspektrum ergeben. Intensiv die Ausdrucksstärke, die sich auch in diesem Zweig seines breit gefächerten Schaffens manifestiert. Und eine Kunstrichtung, die viele Anhänger findet – so wurden in seiner letzten Ausstellung im Europahaus Mayrhofen 2012 restlos alle Exponate verkauft. Da Kunst bekanntlich von Können kommt, beweist er auch handwerkliches Geschick bei der Anfertigung von u. a. Ledergürteln und originellen Schnallen (wie etwa für Marc Pircher mit Noten oder den Metzger mit Innungszeichen) sowie individuellen Leder-Flachmännern als zünftige Hülle für Hochprozentiges.

Solo-Kaberetts ebenso mit

Der Schreiberling

Nach zwei publizierten Büchern, „Darüber lacht Tirol“ und „Tirol in Rätseln“, brütet er derzeit an einem Roman mit dem Titel „Der Verlierer im Namen des Gesetzes“, der mit autobiografischen Zügen gespickt ist und 2014 erscheinen wird. So handelt die Geschichte von einem Zielfahnder, der als Undercover-Agent im Drogenmilieu verheizt wird. Auch ein neues Kabarett-Solo-Programm ist im Entstehen, weiters arbeitet er mit Bergsteigerlegen-

Selbstverständnis bewegt wie auf der musikalischen Bühne (bis hin zum Kirchenorganisten), sich daneben freischaffend der bildenden Kunst widmet, Bücher und Kolumnen in einer Tageszeitung schreibt und nach einem politischen Intermezzo jeden bewundert, der sich das noch antut. Letzterer Part seines Lebens ist abgeschlossen, in allen anderen Facetten ist er für Firmenfeiern und geschlossene

Veranstaltungen

zu

buchen bzw. bei offiziellen Terminen und Ausstellungen hautnah zu erleben – mit den Lachern an seiner Seite. www.lachgas.at www.mayrhofen.at

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Des Kaisers Lieblingsmaterial Metall

e by Franz „Kaiser“ Eine Hommage an den Zillertalurlaub, mad ste kennen diesen Druck mgä Stam Eberharter: Viele der Mayrhofner Gästeehrungen. mit dem Motiv des Hausberges von ihren

de Peter Habeler an einem Buch über die neue, vom Tourismusverband Mayrhofen-Hippach installierte „Peter-Habeler-Runde“, die sieben Hütten umfasst und zu denen jeweils launige Anekdoten zum Besten gegeben werden. Für welches seiner Projekte auch immer Franz Eberharter konzentriert und ungestört arbeiten will, bietet die Hütte des befreundeten Kramerwirts am Penken dafür die optimalen Voraussetzungen. Weit weg von Ablenkungen des Alltags zieht er sich Sommer wie Winter immer wieder mal zwei, drei Wochen dorthin zurück. Dass er als leidenschaftlicher Jäger – kein Trophäenjäger, wie betont wird und mindestens so leidenschaftlicher Koch und Genussmensch das Wild auch selbst zubereitet (und dafür einen Kochkurs bei Haubenkoch Martin Sieberer absol-

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vierte) oder dass er 1994 das erste Kaisergürtelschnallenträgertreffen, kurz KGSTT, initiierte, wo über 100 Leute und das Fernsehen da waren in dem Glauben, er präsentiere eine neue Partei, oder sechs Jahre im Innsbrucker Gemeinderat gesessen hatte und dort nun wohl für alle Zeiten als „geheilt entlassen“ gilt, sind nur einige ergänzende Beispiele aus dem bunten Leben des Multitalentes Franz Eberharter. Zu hören ist er in irden-himmlischer Mission übrigens regelmäßig in der Pfarrkirche Mayrhofen, wo er die Orgel spielt. Was selbstredend humoristisch damit kommentiert wird, dass dies die einzige Stelle in der Kirche sei, wo der Opfergeldsammler nicht hinkomme ... Der Vollblut-Mayrhofner Franz „Kaiser“ Eberharter eben, wie er (nicht nur) im Buche steht.


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Foto: 2006 Hemera Special Treatment

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Das Mayrhofner Original Herzlichen Glückwunsch! 2013 feiern „Die Mayrhofner“ das 40-jährige Bühnenjubiläum, ihr Weg war und ist mit unzähligen Fernsehauftritten, Goldenen Schallplatten und Konzerten quer durch Europa gepflastert. Anlass genug, um mit Bandgründer Erwin Aschenwald hinter die Kulissen zu blicken, der seinen Heimatnamen voller Patriotismus klangvoll in die Welt transportiert.

M

usikalisches Aushängeschild des Zillertals, Multi-Instrumentalist, Poet oder „eines der letzten Zillertaler Originale“ sind nur einige Attribute, mit denen Erwin Aschenwald bedacht wird. Dass er eigentlich Tischler gelernt hat und in jungen Jahren Extrembergsteiger war, ehe er sich voll und ganz der Musik mit seinem urig-originellen und unverwechselbaren Sound verschrieb, sei als Detail am Rande erwähnt. Ein Dank seitens Höhenluft, dass er zwischen euro-

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paweit etwa 70 Auftritten während eines Jahres und der Vorbereitung für das traditionelle „Hooo-RuckFest“ im Oktober in der Sennerei Zillertal Zeit für ein kurzes Gespräch gefunden hat.

Höhenluft: Wie hat alles begonnen? Erwin Aschenwald: 1982 erlangte ich bei der Österreichischen Harmonika-Meisterschaft in Wiener


Der Mayrhofner als Poet: Mei Herz schlagt für Tirol, do is mei Muatter her, mei Vater a. A Lied in Moll und Dur kann traurig sein und lustig a. Mei Herz schlagt für Tirol, i sing’s in’d Welt hinaus, dass es jeder hört. Und muaß i oamal gehen, schreibt’s auf mei Parte drauf: Du warst mir jeden Pulsschlag wert. Mein Herz schlägt für Tirol, da ist meine Mutter her, mein Vater auch. Ein Lied in Moll und Dur kann traurig sein und lustig auch. Mein Herz schlägt für Tirol, ich singe es in die Welt hinaus, dass jeder es hört. Und muss ich einmal gehen, schreibt es auf meine Parte darauf: Du warst mir jeden Pulsschlag wert.

durch die medialen Möglichkeiten heutzutage noch verstärkter möglich ist als in meinen Anfängen. Die Musik ist ein Phänomen, wo jeder jeden ansteckt und sich die Begeisterung dafür aufgrund der Ausbildungsmöglichkeiten gleich einem Schneeballsystem vermehrt. Bei dieser Dichte an Musikanten kristallisieren sich dann die wahren Talente heraus.

Höhenluft: Der Prophet im eigenen Lande soll ja bekanntlich nichts gelten ...

Neustadt das Prädikat „Ausgezeichnet“ (mit La Campanella, ein Thema von Paganini), die anderen Instrumente habe ich mir mehr oder weniger selbst beigebracht. Ich habe damals einfach die richtigen Leute zur richtigen Zeit kennen gelernt, war in Südafrika, Kenia, Indien, Australien, Japan, Mexiko, Lateinamerika, Kanada und habe für den ehemaligen Präsidenten der USA, Gerald Ford, für Arnold Schwarzenegger und bei den Weltmeisterschaften in Vail gespielt. 1973 folgte die Gründung der Gruppe „Die Mayrhofner“. Am Anfang waren wir nur zu zweit, jetzt spielen wir zu fünft, wobei zwei meiner Söhne inzwischen auch dabei sind und meine Frau Uschi, die alles managt, auf der neuen CD ein Lied singt. Einem inneren Ruf folgend, habe ich mich irgendwann aufs Liederschreiben konzentriert – mittlerweile sind ca. 600 Kompositionen entstanden und 35 LPs aufgenommen worden. Ich habe nicht nur für unsere Band, sondern auch u. a. für Hansi Hinterseer, Andy Borg, Marc Pircher, die Ursprung Buam und Zellberg Buam, die Steinkogler, Walter Scholz und mit Slavko Avsenik von den Original Oberkrainern Titel geschrieben. Heuer in unserem Jubiläumsjahr haben wir zwei Goldene Schallplatten bekommen, weiters den Eurostar in Gold für die Verdienste in der Volksmusik. Was mich ganz besonders ehrt, ist die Landesverdienstmedaille Tirol, die mir im August verliehen wurde.

Höhenluft:

Sich generell das Zillertal ohne Musik vorzustellen, ist gar nicht möglich ...

Erwin Aschenwald: Das stimmt, im Zillertal gehört Musik einfach zum Leben dazu. Ich bin stolz, den Namen Zillertal in die Welt zu tragen, wobei dies

Erwin Aschenwald: Das habe ich nie so empfunden. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist gut, ich sehe das nicht verkrampft und habe nie mit Ehren spekuliert. Als ich jedoch das Schreiben vom Land Tirol erhalten habe und mir die Überreichung der Landesverdienstmedaille angekündigt wurde, habe ich schon eine Freudenträne verdrücken müssen ... Höhenluft:

Wie viele Bühnenjubiläen werden/ möchten Sie noch feiern?

Erwin Aschenwald: Ich spiele, so lange mir Lieder einfallen, die das Publikum hören will. Und werde dabei weiterhin mein Heimatland auf allen Bühnen würdig vertreten.

Die Mayrhofner

40 Jahre „Die Mayrhofner“, 40 Jahre Musik mit unverwechselbarer Handschrift, 40 Jahre als Werbeträger für die Heimat in der ganzen Welt unter-

Höhenluft: Welche Charaktereigenschaften sind

wegs. Eine Zillertaler Erfolgs-

Ihnen eigen?

geschichte, die den großen

Erwin Aschenwald: Als Bua (Junge, Anm.)

musikalischen

war ich oft auf der Alm, das hat mich geprägt. Dort habe ich Eigenwilligkeit, Durchsetzungsvermögen und Ausdauer als beste Schule fürs Leben gelernt. Wenn’s heute nicht so gut läuft, ärgere ich mich nicht zu viel und mache kein Drama daraus. Wenn’s gut läuft, schlage ich keinen Purzelbaum. Mit den Füßen auf dem Boden bleiben, mit offenen Augen durch die Welt gehen und nie aufgeben – nach diesem Motto lebe ich gut. Der familiäre Hinterhalt und gesund zu bleiben sind das Wichtigste. Ich habe Glück gehabt, das braucht man im Leben. Sprach’s und eilt dahin zum nächsten Termin (mit dem Musikerkollegen Marc Pircher) ...

Stellenwert

einer Region eindrucksvoll weit über die Grenzen widerspiegelt. Mehr über den berühmten Mayrhofner Erwin Aschenwald in seiner Biographie „Hooo-Ruck, ein Hüterbub’ fährt um die Welt“, die 2014 erscheinen wird. www.mayrhofner.at www.mayrhofen.at

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Der Ranzensticker als Unikat So ein richtiger Zillertaler Ranzen mit aufwendiger Federkielstickerei ist schon etwas ganz Besonderes. Mindestens 80 Stunden und meist viel mehr benötigt Alexander Stiegler, um in reiner Handarbeit ein solches Prachtstück herzustellen. Er ist der Einzige im Zillertal, der diese – nur durch Überlieferung weitergegebene – Handwerkstradition aufrecht und in Ehren hält. 46


Höhenluft

I

n sechster Generation betreibt Alexander Stiegler, Jahrgang 1973, nun seit dreizehn Jahren die Ranzen- sprich Federkielstickerei selbständig und hauptberuflich, nachdem er Zimmermann gelernt und auch als Asphaltierer sein Brot verdient hatte. Der Betrieb in Stumm besteht seit 180 Jahren, auch sein Vater – von dem er das Handwerk von der Pike auf lernte, ist noch aktiv tätig. Es gibt nur noch eine Handvoll Ranzensticker in ganz Österreich, die diese Tätigkeit handwerklich fundiert und professionell ausführen. Neben dem weitergegebenen Wissen und Geschick (Federkielsticker ist kein Lehrberuf) sind weiters Liebe, Leidenschaft und eine große Portion Geduld gefragt. Im Speziellen dann, wenn besondere Anfertigungen schier unglaubliche 350 bis 450 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen ... Höhenluft durfte einen Blick ins Allerheiligste, die Werkstatt, werfen und der langwierigen Fertigung (zumindest laienhaft im Groben) auf den Grund gehen. Zuerst ist da die Pfauenfeder, von der das Grüne – sprich die Federn – abgeschnitten werden. Der übriggebliebene Kiel wird dann verschieden breit gespalten = der Federkiel, mit dem gestickt wird. Aus einem Kiel entstehen etwa fünf bis sieben Federn, pro Ranzen werden 120 bis 130 derselbigen benötigt! Dieses Schneiden der Kiele bedarf viel Übung und sei der mühsamste (O-Ton eigentlich „blödeste“) Teil der ganzen Arbeit, wie Alexander seufzend

erklärt. Wie dabei ganz im Konkreten das Messer angesetzt wird, ist übrigens streng gehütetes Firmenund Berufsgeheimnis! Nun wird das gewünschte Motiv (wobei individuell so gut wie alles möglich ist) auf das Leder mit Pauspapier aufgezeichnet – wohlgemerkt händisch – wodurch Muster und Schrift aufs Leder übertragen werden. Nun geht’s ans Sticken – ohne maschinelle Hilfe, sondern wiederum in hundertprozentiger Handarbeit wird mit der Ahle ein Loch ins Leder gestochen, dann die Feder von hinten nach vorne durchgezogen – dieser Vorgang ist pro Lochung zwei Mal erforderlich. Und dann ist gerade einmal ein winziges Detailpünktchen des Musters sichtbar ... Betrachtet man die kunstvollen, aufwendigen Motive und weiß annähernd darum, welcher Aufwand dahintersteckt, wächst der Respekt vor diesem traditionsbehafteten Handwerk schon ganz gewaltig. Neben den Ranzen werden von Alexander Stiegler auch Reparaturen durchgeführt, weiters Glockenriemen für den Almabtrieb, Hosenträger, Jeansgürtel, Hand- und Geldtaschen hergestellt. Jedes Stück für sich ist ein einzigartiges Meisterwerk mit ganz persönlichem Touch und unverwechselbarem Bezug zur Urlaubsdestination Zillertal. Kurioses Detail am Rande: Ein Kunde bestellte fünfzehn (!) Glockenriemen, hat aber gar keine Kühe – er war einfach nur so begeistert von diesen traditionellen Kunstwerken. Na ja, ein anderer kauft sich halt ein teures Bike ...

Der Ranzen

Ein Ranzen begleitet den stolzen Träger sein ganzes Leben, jedes Stück ist ein Unikat und auf die jeweiligen Körpermaße exakt angepasst. Er ist Fixbestand jeder Tiroler Tracht (wie Schützen und Musikanten), wird in Bayern zünftig zur Lederhose getragen und von vielen Gästen für Großevents der Volksmusik (wofür das Zillertal ja weit über die Grenzen berühmt ist) geordert. Zu beachten wäre dabei, dass der Ranzensticker ausschließlich auf Bestellung arbeitet. www.federkielstickerei.at www.mayrhofen.at

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Ein Faible f端r schroffe Felsen Seit seinem zehnten Lebensjahr ist der Mayrhofner Matthias Schiestl vom Virus Klettern befallen. Die Kletterwand direkt hinterm Haus, die er als Knirps mit einem Freund entdeckt hatte, wurde zur Basis f端r eine Leidenschaft, die ihn bis auf den Olymp des zweifachen Bergf端hrer-Kletterweltmeisters hieven sollte. Ein Gipfelsieg der ganz anderen Art.

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Höhenluft

E

r ist einfach ein Freak mit seinen 24 Jahren, anders kann man den bergfanatischen jungen Mann nicht bezeichnen. Fünf Tage pro Woche ist er je nach Jahreszeit in der Schweiz, Italien, Spanien oder wie im Herbst 2013 in Amerika unterwegs, um seine Leidenschaft in Felswänden auszuleben. Die Kondition dazu holt er sich im Sommer als Bergführer in seiner eigenen Alpinschule, im Winter beim Freeriden, Schneeschuhwandern und auf Skitouren, womit er auch sein Geld verdient. Die Zusammenarbeit sowohl mit dem Tourismusverband MayrhofenHippach als auch mit allen anderen Bergführern ist

eine gute und produktive, man gibt untereinander je nach Zeit Buchungen ab und kann somit allen Gästeanfragen gerecht werden.

Kompromissloser Naturbursch

Nie im Leben würde er ein Fitnessstudio betreten, um sich auf diese Art und Weise Kraft und Ausdauer zu holen. „Ich kann bei jedem Wetter in der Natur trainieren, wenn die Motivation da ist“, macht Matthias überzeugend klar, ansonsten lieber gar nichts mehr mit Sport zu tun haben zu wollen. Was ja wohl sehr schade wäre angesichts der Erfolge, die er bei den Bergführer-Kletterweltmeisterschaften

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2010 in Berchtesgaden und 2012 in Edinburgh eingeheimst hatte. Für die nötige Unterstützung möchte er sich an dieser Stelle herzlich beim Österreichischen Bergführerverband und der Sektion Zillertal bedanken! Denn leben kann er davon ebenso wenig wie er durch seine Kletterei das große Geld verdient. So schläft er bei seinen zahlreichen Aktivitäten immer im Auto oder Zelt und bildet möglichst eine Fahrgemeinschaft zu zweit oder zu viert, damit das Ganze ein bisschen billiger wird. Sponsoren für den Weltmeister wären daher sehr willkommen ... Klettern bedeutet für ihn reine Leidenschaft, er sieht seinen Sport nicht wettkampforientiert, sondern will

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vielmehr neue Touren erschließen. Sein großes Ziel lautet, den Schwierigkeitsgrad 9a zu erreichen. „Das klettert nicht mehr jeder, dazu muss ich schon Gas geben“, definiert Matthias Schiestl die Zukunftspläne und umschreibt sein Tun damit, dass das Schönste beim Klettern sei, den ganzen Tag in freier Natur mit Freunden zu verbringen. Ausgenommen sein Wintertraining, ist er nie ohne Partner im Felsen unterwegs. Angesprochen auf lauernde Gefahren in steilen Felswänden, kommt die schnelle Antwort: „Klettern ist relativ sicher, volle Aufmerksamkeit ist wichtig, die Ausrüstung muss passen, das Seil und die Sicherung – und ein großes Vertrauen in den Partner vorhanden sein.“


Höhenluft

Klettermania Im Kletterparadies Mayrhofen stehen erfahrene Bergführer zur Verfügung – Matthias Schiestl als einer von ihnen schaffte es in sehr jungen Jahren, zwei Mal die Weltmeisterschaft im Bergführerklettern Stammgäste

zu

gewinnen.

buchen

ihn

bereits Monate im Voraus, er stellt seine Erfahrungen vom Anfänger bis zum Profi in allen Bereichen – vom Skitourengehen übers Klettern bis hin zu Gletschertouren – sehr gerne zur Verfügung. Apropos Gletscher: Der Rückgang dieser ist erschreckend extrem, innerhalb eines Jahres schwinden derzeit 100 Meter ewiges (?) Eis. Da der gefrorene Boden aufweicht, wird Steinschlag verstärkt zum großen Thema. Die sichere Bergführerbegleitung unter www.alpinschule-schiestl.at bzw. www.mayrhofen.at

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Ein EdelweiĂ&#x; fĂźr die Ewigkeit Schnitzen hat Thomas Rauch schon immer interessiert, vor einigen Jahren jedoch ist er vom klassischen Material Holz aufs Hirschhorn gekommen. Als Einziger im ganzen Zillertal widmet er sich dieser seltenen Kunst und reinen Handarbeit, die er sich selbst beigebracht hat.

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Höhenluft

Vom Hirschgeweih zum Edelweiß: Thomas Rauch macht’s möglich.

Edelweiß

Für die Edelweiß wird nur

V

or allem Edelweiß „sprießen“ auf urigen Hüttentischen und als Schmuck auf bayerischen Hüten, jedes in seiner Form und Größe ein Unikat – so wie jede Stange, sprich jedes Hirschgeweih, ja auch anders gebaut ist. Da Thomas Rauch selbst passionierter Jäger ist, war er überhaupt auf die Idee gekommen, mit diesem Material zu arbeiten. „Alles liegt ja bei mir daheim herum, so habe ich mich drübergetraut und herumprobiert“, erzählt der Hirschhornschnitzer von den Anfängen seiner Leidenschaft. Mittlerweile fertigt er mit viel Routine und wachsender Kreativität wahre Schmuckstückchen wie Edelweiß, die aus schönen (und selbst gefundenen) Steinen „wachsen“ und etwa mit Schnapsgläsern zu einem dekorativen Ensemble komplettiert werden. Durch sein Haupthobby, die Musik – er ist Mitglied der Hippacher Musikanten und der Schwemberger Geigenmusig – kommt er viel mit bayerischen, Süd- und Osttiroler Kollegen zusammen, wo seine Schnitzereien auch immer bekannter werden und

das Innere, Weiße der Stange (= Geweih) verwendet, aus der „Rose“, dem unteren Teil des mit Begeisterung den Besitzer wechseln. Für ein einfaches kleines Schmuckedelweiß als Hutaufstecker benötigt er mindestens eineinhalb Stunden, handwerkliches Geschick, Geduld und Kreativität sind Voraussetzung für diese einzigartige Kunst, einem Hirschgeweih praktisch Leben einzuhauchen und Form zu geben. Das Geweih wird – je nach Alter des Wildes – Ende Februar von den Tieren abgestoßen, jedes Jahr wächst an dieser Abbruchstelle dann ein neues heraus. Ist das Thomas zur Verfügung stehende Material ganz frisch, kann es schon vorkommen, dass einer das Edelweiß stolz am Hut trägt, während der Hirsch als „Spender“ noch fröhlich im Wald herumläuft ... In seinem Brotberuf ist Thomas Rauch bei der Wildbach- und Lawinenverbauung beschäftigt, wodurch er sich vor allem in den Wintermonaten seinem Handwerk widmen kann. Und in dieser Zeit in seiner Werkstatt wieder viele kunstvolle Edelweiß & Co wachsen und gedeihen.

Geweihes, werden z. B. auch Gürtelschnallen angefertigt. Pulverstaub und Schleifabfall werden von Mama Rauch sogar noch zum Blumendüngen gebraucht. Es bleibt also außer Kunstwerken für die Ewigkeit von der Stange nichts übrig – wenn das kein nachhaltiges Handwerk ist ... Thomas Rauch Schwendau/Hippach Schormis 105 Tel.: +43 664 5339003 www.mayrhofen.at

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Ein Dreiergespann der besonderen Art Man nehme ein Triplet, setze darauf die Eltern und den Sohn, garniere mit drei Radtaschen, verfeinere mit Spaß an der Freude und radle einfach munter drauflos. Wohlgemerkt von Aachen/Deutschland an der holländischen Grenze aus mit dem Ziel Mayrhofen, was knapp 900 Kilometern und zwölf Tagen Anreise entspricht! Der Weg ist eben wirklich das Ziel ...

W

as für Otto Normalverbraucher etwas verrückt und fremd klingen mag, ist für Andreas, Petra und Tim Thülig eine ganz normale Angelegenheit – auch wenn sie überall, wo sie auftauchen, mit ihrem etwa drei Meter langen Fahrrad selbstredend Aufmerksamkeit und teils ungläubiges Staunen verursachen. 2002 hatten die Eltern mit dem Tandemfahren begonnen. Als dann Tim auf der Welt war, wurde dieser zuerst in einen Anhänger „gepackt“, um dann jedoch bereits als dreieinhalbjähriger Knirps (dank

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einer Spezialkonstruktion) schon selbst auf dem Triplet mitzustrampeln. Der heute Zehnjährige ist Feuer und Flamme für diese unkonventionelle Art der sportlichen Fortbewegung und schaffte es, die Begeisterung sogar auf seine Lehrerin zu übertragen. So bekam er vergangenes Jahr vier Wochen schulfrei, um in Neuseeland bei einer großen Radtour dabei sein zu können. Mit fünf Jahren radelte er mit seinen Eltern und 1500 anderen „Verrückten“ durch Australien, in den heurigen Sommerferien war er zum zweiten Mal mit dem Triplet in Mayrhofen,


Höhenluft

Eins, zwei, drei, kommt Familie Thülig vorbei ...

Das Triplet

Das Triplet, ein Fahrrad mit drei Sitzen, ist etwa drei Meter lang. Vorne sitzt der Kapitän, als nächstes Ziel in Europa wird Liechtenstein angepeilt, eine weitere Einladung nach Australien ist ausgesprochen ... Auf den Eifer, den der Sohnemann entwickelt hat, angesprochen, kommt der elterliche Kommentar: „Tim liebt die Mehrtagestouren, wir sind sicher keine Kinderquäler – ganz im Gegenteil, er ist es, der uns aufs Rad scheucht!“ Zu Mayrhofen haben die Thüligs übrigens eine besondere Beziehung: Die Großeltern machten 1964 ihre Hochzeitsreise nach Mayrhofen. Andreas, Petra und Tim waren auch schon oft hier und kennen praktisch jeden Berg. Kult ist dabei seit jeher, im Landhaus „Matthias“ bei der Familie Kröll zu wohnen, das zu ihrer zweiten Heimat geworden ist. Ebenso wie der „Kramerwirt“, bei dem sich die Familie jeden Urlaubsabend mit Köstlichkeiten verwöhnen lässt und zum Abschluss der ersten Mayrhofen-Tour mit dem Triplet durch die große Restaurantküche radeln musste – sehr zum Erstaunen der Köche und zur Begeisterung der anderen Gäste. „Man kommt nicht unauffällig durch die Welt“, schmunzelt der Papa, der viele Vorteile sieht, sich zu dritt im Gleichklang zu bewegen. „Abgesehen davon, dass wir viel erleben, starten wir gemeinsam und kommen zusammen an, der Urlaub beginnt

schon beim Losfahren, niemand hetzt dem anderen nach, wir verbringen wertvolle Zeit miteinander, kommen mit unbezahlbaren, gemeinsamen Erinnerungen nach Hause, außerdem sind wir vollkommen frei und flexibel – lockt etwa ein Badesee, wird einfach spontan reingesprungen“, so die ganz und gar nicht von der Hand zu weisenden Vorzüge, harmonisch im gleichen Tempo die Welt zu erkunden. Logistisches Detail am Rande: Das Gepäck wurde nach Mayrhofen vorgeschickt, drei Radtaschen beinhalteten das Nötigste für die Anreise, die im Rhythmus drei Tage radeln, einen Tag Pause erfolgte – also acht Fahrtage von insgesamt zwölf Tagen „on the road“. Die Route wird je nach Wetterbedingungen auch spontan geändert, bei Regen gefahren wird nur, wenn’s gar nicht anders geht. Freunde haben die radelnde Familie dann abgeholt und mitsamt ihrem Triplet wieder heim nach Aachen gebracht – aber nur, weil der Urlaub zu kurz gewesen war ... 2013 wurden bis August bereits 3500 Kilometer zurückgelegt, da dürften also noch bis zum Andruck dieser Höhenluft-Ausgabe einige hinzugekommen sein. Was der Teamfähigkeit und damit einer guten Schule fürs Leben besonders Tim betreffend nur zuträglich sein kann. Was ja seine Lehrerin weitblickend auch erkannt haben dürfte ...

in der Mitte der erste Sto-ker (engl. Heizer), hinten der zweite Stoker. Die Version der Familie Thülig ist in drei Teile zerlegbar und passt damit in einen Koffer, was Flugreisen natürlich sehr

erleichtert.

Nimmt

man den Mittelteil heraus, kann es zu einem Tandem umfunktioniert werden. Wer gemütlich und abenteuerlustig im gleichen Rhythmus durch die Lande radeln und dabei eine große Freiheit genießen möchte, liegt mit dieser unkonventionellen Art der Fortbewegung goldrichtig. Die ungeteilte Aufmerksamkeit allerorts mit Sicherheit inklusive ... www.mayrhofen.at

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Auf den Spuren von Peter Habeler Dem berühmten Mayrhofner als lebende Zillertaler Berglegende wurde anlässlich seines 70. Geburtstages, den er 2012 feierte, heuer im Sommer ein neuer Höhenweg mit sechs Hütten gewidmet. Mit dem Ziel einer Gipfelumrundung der westlichen Zillertaler Alpen, zünftige Einkehrschwünge inklusive.

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Höhenluft

S

eit seiner Kindheit ist der Bergprofessor eng mit den Zillertaler Alpen verbunden, er bezwang fünf Achttausender und ging in die alpine Geschichte ein, als er gemeinsam mit Reinhold Messner als Erster den Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff erklommen hatte. Da für ihn die schönsten Gipfel jedoch zuhause im Zillertal sind, stand er gerne und voller Überzeugung Pate für die neue Peter-Habeler-Runde. Die Idee dazu war im Rahmen des EU-Förderprojektes „INTERREG IV – Pfitscherjoch grenzenlos“ entstanden, welches in Kooperation mit den Tourismusverbänden Mayrhofen-Hippach und Wipptal sowie dem Tourismusverein Sterzing die Erschließung der Potenziale eines grenzübergreifenden Tourismus aufgrund der lokalen Ressourcen aufgegriffen hatte. Neben dem Berliner Höhenweg ist auf dieser Route auch der westliche Teil des Zillertales erwanderbar – mit grandiosen Blicken ins benachbarte Wipptal und nach Südtirol. Der insgesamt etwa 60 Kilometer lange Rundwanderweg mit Distanzen von 3,5 bis 13 Kilometer (mit und ohne Gipfelbesteigungen) und Gehzeiten von 2,5 bis 8 Stunden in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden führt über leichtes Gelände wie Almwiesen und Schotter bis hin zu Blockstein, Moränen und Geröll. Eine der schönsten Durchquerungen ist für Bergfex Peter Habeler der Höhenweg vom Friesenberghaus bis zur Geraer Hütte – nicht von ungefähr stehen weite Teile dieses Gebietes im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen seit 1991 unter Schutz. Als Ausgangsorte stehen die Bergsteigerdörfer Ginzling im Zillertal sowie St. Jodok bei Schmirn im Wipptal und Vals zur Auswahl. Weitere Möglichkeiten bieten sich direkt vom Brenner oder vom Pfitschtal, vom Schlegeisspeicher oder Hintertux aus an.

Die Hütten Für Bergenthusiasten in der Ferienregion MayrhofenHippach empfehlen sich selbstredend die Zustiege praktisch direkt vor der Ferientüre in Ginzling und Hintertux. Zustieg Ginzling – Friesenberghaus: Vom Naturparkhaus rund einen Kilometer Richtung

Pfarrkirche, weiter auf dem Adlerweg Richtung Rauth. Im Bereich Rauth rechts auf den Zustieg zur Pitzenalm abbiegen. Vorbei an der Paschbergalm wird die Pitzenalm auf 1871 Metern Höhe erreicht (Gehzeit 2,5 Stunden). Danach dem Berliner Höhenweg folgen (Nr. 536), nach 3 Stunden Gehzeit wird in südlicher Richtung das Friesenberghaus auf 2477 Metern erreicht. Zustieg Breitlahner – Friesenberghaus: Ausgehend vom Naturparkhaus (hier kann gratis geparkt werden) wird mit dem Linienbus Breitlahner erreicht. Direkt hinter der Mauthütte ist der Ausgangspunkt der Wanderung auf 1256 Metern. Über den Wanderweg (Nr. 530) wird zum Berliner Höhenweg aufgestiegen und in südlicher Richtung dem Weg Nr. 536 gefolgt, bis das Friesenberghaus auf 2477 Metern erreicht ist. Gehzeit 3,5 bis 4 Stunden. Zustieg Schlegeis – Friesenberghaus: Startpunkt ist die Dominikushütte auf 1805 Metern. Dem Wanderweg Nr. 532 durch einen schönen Zirbenwald vorbei an der Friesenbergalm folgen, dann geht’s in 3 Stunden Gehzeit weiter zum Friesenberghaus auf 2477 Metern. Zustieg Schlegeis – Olpererhütte: Gestartet wird beim zweiten Parkplatz nach dem Schlegeis-Restaurant. Durch den Wald dem Wanderweg Nr. 502 folgen, über Almböden und einige Serpentinen gelangt man zur Olpererhütte auf 2389 Metern. Gehzeit 2 Stunden. Zustieg Hintertux – Tuxerjochhaus oder Hintertux – Friesenberghaus: Die Auffahrt erfolgt mit der Sommerbergalmbahn, dem Weg Nr. 324 wird gefolgt, nach 1 Stunde Gehzeit gelangt man zum Tuxerjochhaus. Wahlweise schlägt man den Weg Nr. 326 links abbiegend zum Spannagelhaus ein, ab dort auf dem Weg Nr. 526 über die Friesenbergscharte zum Friesenberghaus. Gehzeit 4,5 Stunden. Bequem mit dem Hüttenbuchungstool buchen: www.mayrhofen.at/huettenbuchung

Die PeterHabeler-Runde Im Sommer 2013 freigegeben und im Sommer 2014 dann offiziell eröffnet, spielt dieser etwa 60 Kilometer lange Rundwanderweg alle Stückerln, die jedes Bergsteiger- und Wanderherz höherschlagen lassen. Distanzen, Gehzeiten und Schwierigkeitsgrade

können

ebenso individuell gewählt werden wie die dementsprechende Beschaffenheit des Geländes. Sechs Hütten entlang der Strecke heißen Sie herzlich willkommen zur verdienten Rast und Einkehr. Eine gute Ausrüstung, Getränke und die realistische Selbsteinschätzung sollten selbstverständlich sein. In diesem Sinne Berg Heil! (Weitere) detaillierte Routenpläne und Infos unter www.mayrhofen.at

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Bildnachweis: Norbert Freudenthaler / Archiv Mayrhofen

Impressum Herausgeber und Medieninhaber: Ferienregion Mayrhofen-Hippach, A-6290 Mayrhofen, www.mayrhofen.at Projektmanagement: eco.nova corporate publishing, A-6020 Innsbruck, Hunoldstraße 20, Tel. +43 (0) 512 290088, office@econova.at, www.econova.at Redaktion: Renate Linser-Sachers, www.econova.at

Die Mannschaft des VfB Stuttgart hat 2014 die Ferienregion Mayrhofen-Hippach für ihr Trainingslager auserkoren.

Übersetzung: Kate Seiringer, Int. Sprachservice Grafik: Bettina Kurzthaler, www.econova.at Fotos: econova, sofern nicht extra gekennzeichnet

Das Lindenstadion in Hippach als Schauplatz, den Starkickern zum Greifen nahe zu sein

Stuttgarter Kicker und das Zillertal im Paket

I

m Sommer 2014 findet das Sommertrainingslager des VfB Stuttgart in der Ferienregion Mayrhofen-Hippach statt. Trainiert wird im Lindenstadion Hippach, für die Fans werden Packages geschnürt, um neben ihren Stars auch das Tal hautnah erleben zu können. Infos unter www.mayrhofen.at bzw. direkt beim ConciergeService im Europahaus / Tourismusverband MayrhofenHippach.

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Bildnachweis: Fotocredit: Nikolaj Georgiew

Druck: Druckerei Berger, A-3580 Horn

Musikalisches Highlight des Jahres

Die Zillertaler Schlagernacht des Jahres am 23. August 2014 Kommen, sehen und musikalische Leckerbissen mit dem Who’s who der Schlagerszene genießen. Bühne frei für Hansi Hinterseer, Semino Rossi, Marc Pircher, Die Mayrhofner, Die Jungen Zillertaler, die Amigos, das Nockalm Quintett, die Zellberg Buam, die Ursprung Buam, Die Ladiner, Sigrid & Marina, Die Fetzign, die Freddy Pfister Band und DJ Mox beim Open-AirEvent auf der Riesenbühne beim Europahaus. Viel Vergnügen! Tickets beim Tourismusverband Mayrhofen-Hippach erhältlich. Mehr Infos unter www.mayrhofen.at


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