Was meinen wir eigentlich, wenn wir lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach haben? Sprichwörter sind kurze Sätze, hinter denen lange Erfahrungen stecken. Das jedenfalls meinte der Don Quijote-Erfinder Cervantes. Wir nehmen sie (und ihre Kolleginnen, die Redewendungen) in einer neuen Reihe unter die Lupe und schauen uns an, woher eigentlich kommt, was wir da so sagen. Fortsetzung folgt im nächsten Heft.
Etwas unter den Tisch fallen lassen…
Diese Redewendung stammt aus Zeiten, als man es mit den Tischsitten noch nicht so genau nahm. Das Unangenehme (z.B. Knochen) ließ man einfach – genau! – unter den Tisch fallen.
Das Schöne an dieser Redewendung: Sie bezeichnet sowohl positive, als auch negative Volltreffer. Sie stammt aus Zeiten, als das Vogelschießen zu Übungszwecken der Stadtverteidigung praktiziert wurde.
Den Spruch gab’s schon auf Latein: „Aurora habet aurum in ore.“ Die Morgenröte (aurora) hat man sich personifiziert vorgestellt, mit Gold in den Haaren – und eben auch im Mund.