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Abwasser- und Abfallentsorgung aus einer Hand

Der Abwasserzweckverband (AZV) und die Abfallentsorgung der Gemeinden Liechtensteins (AGL) fusionieren zum Entsorgungszweckverband der Gemeinden Liechtensteins. Damit wird die Kernkompetenz der stets vielfältigeren Herausforderungen der Abwasser- und Abfallentsorgung auch in der praktischen Umsetzung einer Organisationsform zugeführt.

Ein entscheidender Schritt in der Abwasserversorgung war der sukzessive Zusammenschluss aller Gemeinden zum Abwasserzweckverband Liechtensteins. Dieses Modell erweist sich als sehr erfolgreich, und Synergien können in der Umsetzung professionell gebündelt werden. Parallel dazu wurde 2020 die Abfallentsorgung einer neuen Organisationsstruktur zugeführt. Zwecks Vereinfachung der Organisation und effizienter sowie wirtschaftlicher Erfüllung der Abwasserreinigung und der Abfallentsorgung mit all den damit verbundenen Aufgaben werden die beiden Entsorgungsdienste «Abwasser» und «Abfall», welche bisher in eigens dafür konzipierten Verbandsstrukturen agierten, nun zu einem gemeinsamen Verband – zum Entsorgungszweckverband der Gemeinden Liechtensteins (EZV) – fusioniert.

Für die Zukunft optimal

Aufgestellt

Die Reorganisation ermöglicht es den Führungsgremien, gegenwärtige und zukünftige Aufgaben in der Abwasserentsorgung und Abfallentsorgung noch effizienter, kostenwirksamer und zielgerichteter zu erledigen. Die gesetzge- berischen Veränderungen sowie die technischen Innovationen bewirken in der gesamten Entsorgungsbewirtschaftung in Zukunft einen umwälzenden Wandel, für den sich die Gemeinden Liechtensteins mit dieser Kompetenzfusion bestens aufstellen. Für die Bevölkerung ändert sich formal nichts. Sie profitieren von der Sicherheit und dem Bewusstsein, dass die Gemeinden Liechtensteins mit dieser struk- turellen Neuausrichtung für die künftigen Herausforderungen in den gesamten Entsorgungsfragen bestens gerüstet sind.

Genehmigung durch Gemeinderäte und Regierung Die Betriebskommission und die Delegierten des AZV und AGL, sowie die Gemeinderäte der elf Verbandsgemeinden wie auch die Regierung haben der Grün- dung vom Entsorgungszweckverband zugestimmt, so sind die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss der beiden Zweckverbände AZV und AGL zum «Entsorgungszweckverband der Gemeinden Liechtensteins» gegeben. Der neue Entsorgungszweckverband tritt mit Regierungsbeschluss am 01. Juli 2023 in Kraft.

«Ein besonderes Gebäude an einem besonderen Ort»

In Gamprin wurde unlängst ein neues Wohngebiet unter der Letzga erschlossen. In dieser sonnigen und naturbelassenen Lage bot sich für Norman Kind die Gelegenheit, ein Mehrfamilienhaus mitten im Grünen mit gesamthaft fünf Wohneinheiten zu realisieren.

Die Aufgabe des Architekten hat Mathias Vogt übernommen. Er berichtet von diesem Projekt.

Text: Vogt Architekten – Fotos: Martin Walser

Die Ausgangslage für das Mehrfamilienhaus in der Letzga war eine trapezförmige Parzelle in der gerade umgewidmeten Wohnzone

2. Unsere Aufgabe als Architekten war es, ein Gebäude zu entwerfen, das sich in die vorgefundene Umgebung integriert und einen Mehrwert aus der Hanglage sowie den damit verbundenen Herausforderungen generiert. Die daraus resultierenden, tiefen Grundrisse wurden so geformt, dass möglichst grosszügige Wohnbereiche in Richtung Süden entstanden sind. Das Ergebnis ist ein monolithisches Volumen mit einer wahrlich beeindruckenden Aussicht.

Charakteristisch für die Aussenerscheinung des Mehrfamilienhauses sind der grobkörnige Aussenputz und die im Kontrast dazu glatten Metallprofile. Die beigegrauen Elemente verbinden Fenster und Loggias auf verschiedenen Höhen miteinander und schaffen es, in der Massivität des Aussenputzes eine Art Bandfassade zu implementieren, welche den Baukörper in sich gliedert. Holz-Metallfenster, Staketengeländer mit Holzhandläufen, Fensterbänke sowie der Dachrandabschluss sind ebenfalls in beigegrauem Metall ausgeführt. Die abgestimmten Fassadenelemente bilden ein wertiges Gesamtbild und nehmen Bezug auf die Situation sowie auf die natürliche At mosphäre.

Ein hoher Ausbaustandard … Der Vorplatz und die Abstellplätze auf der erschlossenen Westseite werden durch bepflanzte Betoneinfassungen begrenzt. Im Anschluss führt der einladende Hauszugang entlang auskragender Felsen und einer leichten Bepflanzung zum Haupteingang. Das Gebäude kann über den Haupteingang im Erdgeschoss oder die Tiefgarage betreten werden. Die Geschosse sind über das Treppenhaus oder barrierefrei mit einem Aufzug erschlossen. Der Erschliessungsbereich ist natürlich belichtet und mittels Harfengeländer in Eiche zoniert. Holzhandläufe auf dem beigegrauen Staketengeländer nehmen Bezug zur äusseren Gestaltung und runden das Betreten mit einem einheitlichen Konzept ab.

Das Angebot für die Vermietung beschränkte sich auf zwei Wohnungsgrössen. Ostseitig entstanden zwei 4,5-Zimmer-Wohnungen und westseitig zwei 3,5-Zimmer-Wohnungen. Die Hauptwohnräume sind alle gegen Süden ausgerichtet, um eine optimale, natürliche Belichtung zu ermöglichen. Alle Einheiten verfügen über grosszügige und offene Grundrisse mit direkt angeschlossenem Aussenbereich.

Den krönenden Abschluss des Gebäudes bildet die Attikawohnung.

Raumhohe Verglasungen verbinden den Innenraum mit dem Aussenbereich.

Vogt Architekten

Ein effizientes Heizung- und Kühlungssystem sorgt im Winter wie auch im Sommer für eine angenehme Raumtemperatur. Die thermische Aussenhülle bildet eine mineralische Wärmedämmung. Beheizt wie auch gekühlt wird das Gebäude mittels einer Erdsonden-Wärmepumpe.

Der notwendige Luftaustausch wird über eine Komfortlüftung sichergestellt. Zusammen mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach entstand so ein Gebäude, das mit Minergie-P zertifiziert wurde. Zusätzliche Wandheizungen in den Bädern, Garderobeneinbauten, ausgebaute Hauswirtschafträume mit Waschmaschinen und Trocknern, modern ausgestattete Küchen, Parkettböden und Witterungsschutz im Aussenbereich bilden zusammen einen hohen Ausbaustandard.

… mit der Attika als Krönung

Den krönenden Abschluss des Gebäudes bildet die Attikawohnung. Raumhohe Verglasungen verbinden den Innenraum mit dem Aussenbereich. Die beeindruckende Aussicht auf die umliegende Bergwelt wird mit den in Weisstanne gehaltenen Fenstern gerahmt. Der im Westen liegende, gedeckte Aussensitzplatz ist durch Wellnesselemente und ein eindrucksvolles Oblicht ausgezeichnet. Die südseitige Sonnenterrasse verläuft über den gesamten Wohnraum wie auch über die Schlafbereiche.

Mittelpunkt des Wohnraums ist ein massiver Sichtbeton-Ofen. Dieser zoniert Wohnund Essbereich und leitet in Verbindung mit einer Sichtbeton-Wand und einem weiteren Oblicht zu den Schlafbereichen und zum Hauptbadezimmer über.

Dank der offenen Art der Bauherrschaft und dem tollen Einsatz aller am Bau Beteiligten konnte zwischen Juni 2021 und Oktober 2022 ein neues, zukunftsweisendes Zuhause mit 624 Quadratmetern Nettowohnfläche unter der Letzga entstehen.

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Bauherr Norman Kind ist äusserst zufrieden mit der seit Oktober 2022 fertiggestellten Überbauung. Im Interview gibt er einen kleinen Einblick, von welchen Überlegungen er sich hat leiten lassen.

Interview: Heribert Beck

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie dich entschieden haben, in der Letzga in Bendern ein Mehrfamilienhaus zu realisieren?

Norman Kind: Das Gebiet wurde erst kürzlich baureif, und die fantastische Lage mit dem Ausblick ins schöne Liechtenstein war ausschlaggebend. Die Sonne kann an diesem Ort von morgens bis abends genossen werden.

Wie kam es zur Kooperation mit Vogt Architekten?

Mir waren einige Projekte bekannt, die Vogt Architekten bereits realisiert hat, und die Architektur des Unternehmens spricht mich grundsätzlich an. Zudem ist es ein bewährtes

Büro, das einen guten Ruf über sämtliche Phasen von der Planung bis zur Bauleitung geniesst.

Was hat Sie bewogen, auf die besonderen optischen Gestaltungselemente zu setzen wie beispielsweise die beigegrauen Elemente, welche die Fenster und Loggias auf verschiedenen Höhen miteinander verbinden, oder die Bandfassade und den besonderen Dachrandabschluss?

Ich wollte etwas Besonderes, und Mathias Vogt mit seinem Team konnte mich mit seinen Ideen begeistern. Aber im Grunde genommen habe ich den Architekten weitestgehend freie Hand gelassen und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Barrierefreiheit war Ihnen offenbar ebenfalls ein Anliegen. Aus welchen Gründen haben Sie darauf gesetzt?

Einerseits wird man selbst ja nicht jünger, und anderseits ist es hinsichtlich der Vermietung unumgänglich, diese Anforderungen zu erfüllen. Die Wohneinheiten im Erd- und Obergeschoss waren auch bereits innert Kürze vermietet. Ruhe, Aussicht und die gut geschnittenen Grundrisse wurden von den Interessenten gelobt. Das hat sicher neben der Barrierefreiheit einen wesentlichen Ausschlag für die grosse Nachfrage gegeben. Die Attika bewohne ich selbst.

Schliesstechnik Mit System

Mit einer umfangreichen Palette bieten wir für jedes SchliesstechnikBedürfnis das passende Schliesssystem für den Schutz vor unberechtigtem Zutritt oder Zugriff.

Und warum haben Sie sich für die MinergieP-Bauweise entschieden?

Es war weniger das Label, das mir wichtig war, als vielmehr ein ganzheitliches Gebäudekonzept, das allen Aspekten möglicher künftiger Ansprüche gerecht werden sollte. Auch die finanziellen Förderungen durch Land und Gemeinde sind attraktiv und vorbildlich.

Wie lautet Ihr persönliches Fazit zu Planungs- wie Bauphase, Zusammenarbeit und Ergebnis?

Ein grosses Lob muss ich an die Bauleitung und alle beteiligten Unternehmer richten. Jeder Einzelne hat dazu beigetragen, an einem besonderen Ort ein besonderes Gebäude umzusetzen.

Die Überbauung steht an sonniger Lage in unmittelbarer Nähe zum historischen Ortskern von

Der Architekt Ralph Beck, Triesen Vom Bürotrakt zum Restaurant-Treff

Als ich den Auftrag erhielt, für die Liechtensteinische Landesbank ein neues attraktives Personalrestaurant in einem bestehenden Bürotrakt der Bank zu entwickeln, waren die Freude und die Motivation bei mir sehr gross.

Die Schwierigkeit dieses Projekts lag in der Herausforderung, das von den Bauherren gewünschte Raumkonzept im bestehenden Gebäude zu realisieren. Die Neugestaltung entstand aus der Idee einer Neuinterpretation der Wandelemente, mit denen unterschiedliche Raumproportionen geschaffen wurden. Unterschiedliche Raumbereiche mit kleinen Nischen, Steh- und Sitzbereiche etc. konnten so gestaltet werden. Wie bei einer archäologischen Ausgrabung wurden die vorgegebenen Wandelemente zu tragenden Steinwänden, die mit Dietfurter Kalkstein verkleidet wurden.

Die Vorgabe eines interessanten Aussenbereiches konnte durch die Realisierung einer gelungenen Aussenterrasse gelöst werden.

Das Küchenkonzept liegt an der Ostseite und ist optimal von aussen zu bedienen. Die Küche wird durch ein offenes Buffet vom Restaurant getrennt.

Tolles Ambiente mit angenehmem Raumgefühl

»Eine zeitgemässe Wohlfühloase für die Mitarbeitenden der Bank.

Ralph Beck Arch. ETH/SIA

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