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dem
Berg
Der FC Vaduz ist in der Challenge League noch immer nicht in Sicherheit. Acht Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Xamax Neuchâtel zwar komfortable acht Punkte, doch die Leistungen zuletzt bei der 1:4-Heimschlappe gegen Schaffhausen oder auch beim glücklichen Sieg im Cup-Halbfinale beim USV waren enttäuschend.
Text: Christoph Kindle
Dabei schien es nach der Übernahme des neuen Trainers Martin Stocklasa für die Vaduzer endlich in die gewünschte Richtung zu gehen, zumindest was die Resultate betrifft. Aus den ersten vier Partien unter dem ehemaligen Nationalcoach wurden immerhin acht Zähler geholt, doch dann kam der empfindliche Rückschlag im Heimspiel gegen Schaffhausen.
Die alten Probleme wieder sichtbar
Im fünften Meisterschaftsspiel unter Stocklasa waren die Probleme, die im bisherigen Saisonverlauf oft erkennbar waren, wieder da. Dem cleveren Gegner wurde das Toreschiessen leicht gemacht, vielleicht auch ein wenig erklärbar mit dem Fehlen der gesperrten Stamm-Verteidiger Isik und Traber. Im Spiel nach vorne ging über weite Strecken viel zu wenig, ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war kaum zu sehen. Es fehlen im Team die Leader-Figuren, die in schwierigen Phasen die Ärmel hochkrempeln und die anderen Spieler mitreissen. So fügte man sich dem Schicksal und ging im Rheinparkstadion mit 1:4 unter. «Wir konnten heute dem Gegner nicht unseren Stempel aufdrücken, wir waren in vielen Dingen nicht auf der Höhe, das haben wir uns selber zuzuschreiben, und da müssen wir über die Bücher», sagte Martin Stocklasa. Es war die erste Vaduzer Niederlage unter seiner Ägide.
Sieg bei Martin Stocklasas Heimdebüt Nachdem es bei Martin Stocklasas erstem Spiel nach der Übernahme des Trainerjobs am 5. März gleich ein achtbares 0:0 bei Lausanne Sport gegeben hat, folgte eine Woche später gegen Bellinzona der erste Sieg. Es war nicht irgendein Erfolg, sondern in verschiedener Hinsicht ein spezieller. Zum einen sorgte ausgerechnet der in den letzten Monaten arg kritisierte Franklyn Sasere mit seinem ersten Meisterschaftstor kurz vor Schluss für den vielumjubelten 2:1-Siegtreffer. Stocklasa hatte an den Nigerianer geglaubt und der Stürmer verhalf dem Trainer zu einem erfolgreichen Heimdebüt. «Franklyn ist ein netter Typ, der im Training und in den Spielen immer 100
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Prozent gibt, jeder gönnt ihm dieses Tor von Herzen», sagte Stocklasa gleich nach dem Spiel. Damit ging auch eine über 18-jährige Durststrecke gegen die Tessiner zu Ende. In den vergangenen 15 Partien in der Challenge League konnte Vaduz gegen Bellinzona nicht mehr gewinnen. Beim letzten Erfolg stand übrigens noch ein gewisser Martin Stocklasa auf dem Platz.
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Punkt bei Stade Lausanne, Sieg in Aarau
Eine Woche nach dem Befreiungsschlag gegen Bellinzona baute Stocklasa im schwierigen Auswärtsspiel gegen Stade Lausanne wieder auf eine stabile Defensive. Dies erneut mit Erfolg. Wie zwei Wochen zuvor schon beim Stadtrivalen Lausanne Sport erkämpften sich die Vaduzer auch gegen Ouchy ein 0:0. Nach vorne ging zwar wenig, aber die FCV-Abwehr hielt dicht und so resultierte am Ende ein wich- tiger Punkt. Nach der Länderspiel-Pause ging es dann für die Vaduzer zu Lieblingsgegner Aarau ins Brügglifeld. Bekanntlich hat der FCV den Aarauern in der Schlussrunde der vergangenen Saison den Aufstieg in die Super League vermasselt. Und auch diesmal blieb den knapp 3700 Fans im Brügglifeld, sofern sie nicht aus Vaduz kamen, nur der pure Frust. Aarau bestimmte über weite Strecken das Spiel, blieb aber im Angriff ohne Durchschlagskraft. Vaduz wartete auf seine Chance, und diese kam in der 85. Minute. Fabio Fehr gelang bei einem der seltenen Gegenstösse das 0:1, Rastoder erhöhte in der Nachspielzeit noch auf 0:2. Ein sehr effizienter Auftritt des FC Vaduz wurde mit drei Zählern belohnt. Die Basis zu diesem Erfolg lag wieder in der soliden Defensivarbeit – auch die Handschrift des neuen Trainers.
Mit Ach und Krach im Cupfinale Nicht mit Ruhm bekleckert haben sich die
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Vaduzer dann drei Tage nach dem Sieg in Aarau. Im Halbfinal des Liechtensteiner Cups trafen sie im Sportpark Eschen/Mauren auf einen topmotivierten USV. Das Schlusslicht der Erstliga-Gruppe 3 lieferte dem Favoriten einen offenen Fight auf Augenhöhe. Nach 125 intensiven Minuten setzte sich das Team aus der Challenge League glücklich mit 2:1 durch. Matchwinner für den Cup-Rekordsieger und Titelverteidiger war Sasere mit zwei Treffern. Es war eine alles andere als überzeugende Vorstellung des FCV, der mit einem blauen Auge davonkam und nun im Finale am 17. Mai im Rheinparkstadion auf den FC Balzers trifft. Für den FC Vaduz geht es an diesem Sonntag weiter mit dem Auswärtsspiel gegen die AC Bellinzona. Die Tessiner liegen in der Tabelle einen Punkt vor den Liechtensteinern und wollen bestimmt Revanche für die 1:2-Niederlage kürzlich im Rheinparkstadion.