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Mein Geld 21./22. Oktober 2017

Taschengeld Acht Tipps für den richtigen Umgang

Modernes Sparen Österreicher behalten ihre Sparlaune

Ruhestand Viele Wege für ein sorgenfreies Alter


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Samstag, 21. Oktober 2017 Extra

Acht Tipps zum richtigen ­Umgang mit dem Taschengeld 323 Millionen Euro pro Jahr fließen in Kinderhände. E ­ine frühe Gelderziehung ist für neun von zehn Öster­ reicher­ (inne)n wichtig. Präsident Axel Weber (UBS).

Harte Kritik an ­Bitcoin UBS-Präsident Axel Weber hat in den Chor der Kritiker an der Digitalwährung Bitcoin eingestimmt. „Ich ­ werde oft gefragt, wieso ich Bitcoin gegenüber so skeptisch bin“, sagte der ­ frühere Bundesbankpräsident auf einer Konferenz in Zürich. „Das kommt wahrscheinlich von meinem Hintergrund als Noten­ banker.“ Eine Währung müsse verschiedene Funktionen erfüllen; sie müsse allgemein akzeptiert sein, als Wertaufbewahrung dienen und als Zahlungsmittel sowie für Transaktionen verwendet werden können. „Bitcoin ist nur eine Transaktionswährung.“ Im September hatte JP-Morgan-Chef Jamie Dimon Bitcoin als Betrug bezeichnet.

Nationalbank: Niedrigere I­ nflation 2018 Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) rechnet in den kommenden Monaten mit rückläufigen Inflationsraten. Für das Gesamtjahr 2017 wird nach ­höheren Werten zu Jahresbeginn eine HVPI-Jahresinflationsrate (nach europäischer Rechnung) von 2,0 Prozent erwartet. Für 2018 wird mit einem Rückgang auf 1,7 Prozent gerechnet, teilte die Nationalbank mit. Der Großteil des erwarteten Rückgangs der Teuerungsrate geht auf die Energiepreise zurück, da im kommenden Jahr der Preis­ anstieg für Rohöl nicht mehr in der Jahresinflation wirksam sei und sich auch die Preisentwicklung bei manchen derzeit stark verteuerten Nahrungsmitteln wieder normalisiert haben sollte, so die Ökonomen der Notenbank.

Geld und seinen Wert zu erfassen, ist für Kinder schwierig. Dessen sind sich auch österreichische Eltern bewusst: In der Erziehung sehen 89 Prozent der Bevölkerung das Thema Geldwirtschaft als wichtig an. Acht von zehn meinen, dass der Umgang mit dem Euro und den damit einhergehenden finanziellen Wünschen den Kindern von klein auf beziehungsweise spätes­ tens ab dem Volksschulalter nähergebracht werden sollte. Ebenso viele sind der Ansicht, dass Taschengeld dafür ein geeignetes Mittel ist. Wie, wann und wie viel Euros dem Nachwuchs in die Hände gegeben werden, muss wohl überlegt sein.

Philip List Erste Financial Life Park

Wie Kinder mit Taschengeld umgehen, wird von den Eltern beeinflusst. Diese müssen ihre Sprösslinge im Umgang mit Geld schulen. Durch Taschengeld lernen Kinder den Umgang mit Geld, das geht aus einer aktuellen Integral-Umfrage hervor. Für jeweils neun von zehn Österreichern sind relevante Motive für Taschengeld „das Erlernen, das eigene „Geld einzuteilen“, „den Wert eines Geldbetrages einzuschätzen“, „Verantwortung zu übernehmen“ und den „unabhängigen Umgang sowie den Sinn des Sparens zu erkennen“. Acht von zehn meinen, dass die

Kinder und Jugendlichen durch eigenes Taschengeld lernen, „Bedürfnisse aufzuschieben“, weil sie Prioritäten setzen und sparen müssten. Rund dreiviertel der Bevölkerung sind der Ansicht, dass das „Geld für eigene Wünsche zur Verfügung zu haben“ und die „Entscheidungsbefugnis über eigenes Geld Konflikte reduziert“, auch wesentliche Faktoren für Taschengeld sind. Dass dem Nachwuchs die ­Euros allerdings gegeben werden, um einem gesellschaftlichen Anspruch zu genügen, ist nur für ein Drittel der ­Österreicher wichtig. Taschengeldformel Doch wie viel ist für welches Alter geeignet? „Es gibt eine einfache Formel: Bei Kindern empfehlen wir 30 bis 50 Cent multipliziert mit dem Lebensjahr des Kindes pro Woche. Bei Jugendlichen sind es zwei bis 3,60 Euro mal dem Alter des Teenagers pro Monat“, empfiehlt Philip List, Leiter des Erste Financial Life Park. Rechnet man die niedrigsten Werte mit der jeweiligen Bevölkerungsanzahl der Sechs- bis 19-Jährigen hoch, erhält man einen Betrag von rund 323 Millionen Euro pro Jahr, die als Taschengeld in Kinderhände fließen. „Diese Hochrechnung muss man allerdings nüchtern betrachten, denn nicht jedes Kind bekommt wöchentlich oder monatlich Taschengeld. Dennoch lässt diese Summe aufhorchen. Denn wie Kinder damit umgehen und was sie damit machen, wird vor allem von den Eltern beeinflusst. Diese müssen ihre Sprösslinge im Umgang mit Geld schulen“, so List. Dazu einige Tipps: 1. Taschengeld steht zur freien Verfügung Über die Verwendung von Taschengeld entscheidet der ­ Nachwuchs selbst. Das eigene Geld kann das Kind ausgeben, wofür es will – solange es ihm nicht schadet.

2. Taschengeld regelmäßig und pünktlich auszahlen Verlässlichkeit ist beim Thema Taschengeld ein wichtiger ­Aspekt. Das Kind lernt, Vereinbarungen als etwas Verbindliches anzusehen. Für Kinder bis zum 12. Lebensjahr hat sich die wöchentliche Auszahlung bewährt. Ab dem 13. Lebensjahr ist es sinnvoll, auf monatliche Auszahlung zu wechseln. Das Kind lernt, seine vorhandenen Ressourcen einzu­ teilen. Das ist auch die Voraussetzung schlechthin für eine erfolgreiche Geldverwaltung. 3. Kein Vorschuss und keine Nachzahlung von Taschengeld Die Erkenntnis, dass Geld knapp werden kann und spontane Wünsche nicht immer gleich erfüllbar sind, ist äußerst lehrreich. Allerdings kann man den Kindern die Möglichkeit geben, durch bestimmte Tätigkeiten, ihr ­ ­Taschengeld aufzubessern und somit den ein oder anderen Euro dazuzuverdienen. Auf diese Weise können sie ihren zusätzlichen Geldbedarf abdecken.

Impressum | Redaktion/Texte: Ernest F. Enzelsberger, Russmedia Verlag GmbH Umsetzung: Anja Schutti Bilder: Russmedia-­ Archiv, Erste Bank, Hinterrams­ kogler, Sparkasse, Shutterstock Anzeigen: Russmedia Verlag GmbH, ­Gutenbergstraße 1, 6858 Schwarzach

5. Kindern das Sparen vorleben Wenn Eltern beim Sparen mit gutem Beispiel vorangehen, wird es vom Nachwuchs meist besser angenommen. Pädagogische Märchen rund ums Sparen sind ebenfalls empfehlenswert. 6. Zusatzleistungen gesondert abgelten Wenn der Nachwuchs Arbeiten im Haushalt erledigt, die über das übliche Maß hinaus-

Gute Ratschläge für das Sparen Strumpf oder Sparbuch? Kopfkissen oder Sparanlage? Sparund Anlageformen gibt es heute mehr denn je. Doch nicht alle lohnen sich. Genau deshalb zahlt sich jetzt die persönliche Beratung bei der Regionalbank des Vertrauens aus. In Vorarlberg sind Regionalbanken beliebt. In einer GfKStudie attestierten 70 Prozent der Österreicher ein besonderes Naheverhältnis ihrer Regionalbank zur ansässigen Bevölkerung und regionalen Wirtschaft.

Die OeNB in Wien.

4. Taschengeld ist kein Erziehungsmittel Taschengeld wird unabhängig von Leistung ausbezahlt. Eine Erhöhung bei guten Schul­ noten oder eine Streichung bei schlechten würde das Taschengeld zum Beloh­ nungs- und Strafinstrument degradieren. Damit würde es seine Funktion verlieren, Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Auch bei schlechtem Betragen sollte das Taschengeld ausbezahlt werden – es sei denn, das Kind hat absichtlich etwas zerstört. Dann könne der Schaden mit dem Taschengeld ­abgegolten werden.

Einzigartig statt Massenwaren Heute gibt es mehr Spar- und Anlageformen als je zuvor. Ein Universalrezept für die Finanzlösung gibt es nicht. Denn die Auswahl der Sparformen, ihre Ausgestaltung und das Ausmaß des angelegten Gelds hängen von vielen Faktoren ab. Der Griff zur Massenware ist das falsche Prinzip. Wem etwas an seinem Ersparten ­ liegt, der lässt sich individuell beraten. Hier lohnt es sich, bei einer Regionalbank vorbei­ zuschauen. Denn der Berater leitet sicher durch den Anlage-

In Vorarlberg ist die Beratung in Regionalbanken sehr beliebt. und Spardschungel. Sparsam mit seinem Geld umzugehen, lohnt sich. Doch wer den einen oder anderen Euro auf die Seite bringt, hat bei der An­ lage- und Sparform die Qual der Wahl.

Beratung rentiert sich Was diese sieben Tipps nicht ersetzen, ist die Beratung in der Regionalbank vor Ort. Dort erfährt jeder, welche Spar- und Anlageform passt, um seine Ziele zu erfüllen.

Die folgenden Tipps helfen • Anlagedauer und Sparziel sollten im Auge behalten werden. Nur so stimmen Sparform mit Renditevorstellung und Risikobereitschaft überein. • Wer sein Geld länger bindet, kann von höheren Zinsen profitieren. Dieser Vorteil sollte genutzt werden. • Bleibt am Monatsende etwas übrig, sollte das Geld auf ein Sparkonto überwiesen werden. Auch das kann höhere Zinsen sichern. • Regelmäßiges und dynamisches Sparen zahlt sich aus. Am besten man legt jeden Monat einen Teil des Einkommens zurück. • Allzu hohes Risiko sollte vermieden werden. Von zu riskanten Anlageformen mit nicht einschätzbarem Risiko ist abzuraten. • Wer für eine größere Anschaffung oder kleine Wünsche Ersparnisse hat, sollte darauf zurückgreifen. In der Regel kommt dies billiger als eine Kreditfinanzierung. Und vor allem belasten die Rückzahlungsraten für den Kredit nicht das zukünftige Haushaltsbudget.

gehen, kann dieser persönliche Einsatz gesondert entlohnt werden. 7. Taschengeld ist nicht für Grundbedürfnisse gedacht Ausgaben für Schulsachen, Essen und Kleidung fallen ­ nicht ins Taschengeld. Sollte sich das Kind selbst versorgen, so muss ihm dafür Geld mitgeben werden. Ausnahmen: mutwillige Zerstörung oder der Wunsch nach einem besonders teuren Kleidungs­ stück. Dann wäre eine Beteiligung des Kindes angebracht. 8. Taschengeld soll dem Standard der Familie entsprechen Zu wenig Taschengeld kann dazu führen, dass der Sprössling aus seiner sozialen Bezugsgruppe ausgeschlossen wird. Bei zu hohem Taschengeld kann das Kind nicht lernen, Prioritäten zu setzen ­ oder zu verzichten. Weitere Tipps finden interessierte Eltern im Taschengeld-Leitfaden von Erste Bank und Sparkassen. Dieser ist online abrufbar unter www.sparefroh.at/de/Geld-Wissen/ Taschengeld-Leitfaden

Wilfried Hopfner Raiffeisen Landesbank Vorarlberg

Die richtige Devise beim Sparen lautet: Individuell statt von der Stange. Mehr denn je rentiert sich die Beratung in der Regionalbank. • Ob jünger oder älter, es lohnt sich immer für das ­Alter vorzusorgen. Ein zeitgerecht aufgebautes, Ertrag bringendes Sparvermögen ermöglicht ein Zusatzeinkommen, ohne die Ver­ mögenssubstanz anzu­ greifen. Individualität ist Trumpf Betriebsökonom Wilfried Hopfner, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg: „Sparer haben heute viele Möglichkeiten, ihr Geld anzulegen. Die richtige Devise dabei lautet: Individuell statt von der Stange. Mehr denn je rentiert sich jetzt die Beratung in der Regionalbank.“


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Samstag, 21. Oktober 2017 Extra

Vom Sparer zum Anleger in 3 Schritten Ein gezielter Vermögensaufbau bedarf einer klaren Zielsetzung und fundierter Finanzentscheidungen.

Wissen Sie, wie viel Geld Sie ansparen wollen? Wann Sie über dieses verfügen wollen? Und wie viel Ihnen dann sicher zur Verfügung stehen soll? Gezielt Vermögen aufbauen gelingt nur, wenn Sie Ihre persönlichen Ziele kennen – denn daran orientiert sich die Auswahl der passenden Ansparund Anlageform. Sparbuch und Anlagestrategie Der klassische Weg, um Geld anzusparen, ist nach wie vor ein Sparkonto bei einer Bank. Es eignet sich vor allem für den Aufbau eines finanziellen Polsters für unvorhergesehene Ausgaben oder das Ansparen auf das neue Auto und den Urlaub. Einen Betrag von mindestens zwei bis drei monatlichen Nettoeinkommen sollte man idealerweise auf einem Tagesgeldkonto ansparen, das

auch bequem online eröffnet werden kann. Mit einer solchen eisernen Reserve kann man auf unvorhergesehene Ausgaben schnell und ohne Kreditaufnahme reagieren. Darüber hinaus sollte eine nachhaltige und individuell auf persönliche Ziele abgestimmte Veranlagungsstrategie angestrebt werden. Denn für den weiteren Vermögensaufbau ist das Sparbuch aufgrund fehlender Renditemöglichkeiten ungeeignet, es dient ausschließlich der Liquidität und der Erreichung kurzfristiger Ansparziele. Wer Vermögen aufbauen will, muss renditestärkere Anlageformen suchen und diese auch verstehen. In 3 Schritten vom Sparer zum Anleger Das Beratungsteam der Hypo Vorarlberg bieten mit seinem Expertenwissen genau jene Unterstützung, die der potenzielle Anleger benötigt, um Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und fundierte

Privatkunden der Hypo Vorarlberg in Dornbirn.

Vom Sparer zum Anleger – die Beraterinnen und Berater von der Foto: Shutterstock Hypo Vorarlberg wissen wie. Finanzentscheidungen treffen zu können. Schritt 1: Persönliche Strategie entwickeln Vor dem Vermögensaufbau steht die Beantwortung grundsätzlicher Fragen zur individuellen Lebensgestaltung: Wie viel Vermögen benötige ich, und wann? Wie sieht meine berufliche und private Zukunft aus? Welche Risiken möchte

bzw. kann ich eingehen? Die Hypo Beraterin oder der Hypo Berater ermittelt mit dem Kunden seine Ziele, um gemeinsam einen roten Faden für dessen Vermögensaufbau zu entwickeln. „Es lohnt sich Anlagestrategien regelmäßig zu überprüfen, denn die Kapitalmärkte entwickeln sich dynamisch und die persönlichen Ziele können sich verändern“, so Egon Gunz, Filialdirektor

Schritt 2: Chancen nutzen und Risiken der Kapitalmärkte abschätzen Im Beratungsgespräch wird zunächst die individuelle Vermögenssituation analysiert. Was gibt es bereits für Anlagen? Müssen noch Kredite abbezahlt werden? Gemeinsam werden in einem weiteren Schritt Anlageziele definiert und Chancen und Risiken möglicher Anlageformen besprochen. Schritt 3: Geeignete Anlagelösung finden Die Hypo Vorarlberg bietet mit Ihren ausgezeichneten Finanzprodukten vorausschauende Finanzlösungen für individuelle Anforderungen. Egon Gunz erläutert weiter: „Das Ziel jeder Anlageberatung ist es, den Kunden so zu beraten, dass dieser danach über eine solide Grundlage verfügt, die ihm eine selbstbestimmte Ent-

scheidung hinsichtlich seiner zukünftigen Geldanlage ermöglicht. Wer viel vor hat, kommt zu uns Die Beraterinnen und Berater der Hypo Vorarlberg nehmen sich die Zeit, die sie brauchen, um die Lebenssituation der Kunden und die daraus resultierenden Bedürfnisse zu verstehen. So ist eine optimale Beratung auf dem Weg vom Sparer zum Anleger seriös möglich. ANZEIGE

Daten & Fakten Ansparen: Zeitraum: kurzfristig Fokus auf Liquidität Anlegen: Zeitraum: langfristig Fokus auf Rendite Hypo Vorarlberg Bank AG Hypo-Passage 1 6900 Bregenz Tel. 050 414-0 www.hypovbg.at

Gouverneur Nowotny erwartet mit 2018 Kurswechsel der EZB

gobiq.at

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny erwartet ab Anfang 2018 eine langsame Abkehr der Europäischen Zentralbank (EZB) von ihrer expansiven Geldpolitik. „Ich gehe ­davon aus, dass wir mit Beginn des kommenden Jahres in eine vorsichtige ­Geschwindigkeitsverringerung übergehen“, sagte Nowotny. Den Rückkauf von Unternehmensanleihen – darunter von großen Glücksspielkonzernen, Ölfirmen und Industriegiganten – sieht Nowotny kritisch. Der Ankauf solcher Anleihen könne tatsächlich verzerrende Effekte haben, sagte er. „Ich bin dafür, dass wir diesen Bereich künftig nicht mehr ins Programm aufnehmen“. Nowotny ist sehr kritisch, was die Kryptowährung BitEwald Nowotny (OeNB). coin betrifft. „Ich halte diese Entwicklung für gefährlich und zutiefst unseriös. Bitcoin ist keine Währung, sondern hoch spekulativ und volatil und unterliegt auch keiner Aufsicht. Die Kursbewegungen der jüngsten Zeit verdeutlichen das. Wir ­sagen daher mit Nachdruck: Es muss jedem bewusst sein, dass er damit ein hohes Risiko eingeht“, sagte er.

Schweizer Wirtschaft: Aufschwung 2018 Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) hat ihre Wachstumsprognose für die Schweizer Wirtschaft erneut gesenkt. Nun rechnet sie mit einem BIP-Wachstum von 0,8 Prozent, statt 1,3 Prozent wie im Juni prognostiziert. Der Aufschwung kommt dann 2018, wie die Konjunkturforschungsstelle mitteilte. Weiter starke Expansion der Weltwirtschaft Zwar habe sich der Wirtschaftsverlauf im zweiten Halbjahr deutlich verbessert. Doch das schwache Winterhalbjahr 2016/17 dämpfte die Erwartungen für das ganze Jahr, argumentieren die Ökonomen. Für die Zukunft zeigen sie sich allerdings optimistisch. Für 2018 erhöhen die ­KOF-Ökonomen ihre Prognosen weiter. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll dann um 2,2 Prozent zulegen. Im Juni war noch von 2,1 Prozent die Rede. Die Schweizer ­Konjunktur werde durch die Weltwirtschaft beflügelt, die sich seit mehreren Quartalen in einem kräftigen Aufschwung befinde, heißt es ­weiter. Für die Jahre 2018 und 2019 erwartet die KOF eine anhaltend starke Expansion der Weltwirtschaft.

Bodenseepromenade Bregenz

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Samstag, 21. Oktober 2017 Extra

Die betriebliche Vorsorge (zweite Säule) wird heute auch von immer mehr Mittel- und Kleinbetrieben ihren Mitarbeitern angeboten.

Wege zum sorgenfreien Ruhestand Viele Menschen sind der An­ sicht, dass man erst mit zuneh­ mendem Alter für die Zeit nach dem Erwerbsausstieg vor­ sorgen sollte.

­ öhere Ausgaben an anderer h Stelle wieder aus.

Onlinebanking App Für die Erstellung des Pensionsbudgets hilft beispiels­ „Doch dies ist ein weit verbrei- weise ein Blick auf die Onlineteter Irrtum. Spätestens im banking App seiner Bank. Was ­Alter von 55 Jahren sollte eine konnte in den vergangenen Standortbestimmung ge- Jahren angespart werden? Wer macht werden. Dazu gehört beispielsweise bei einem Jahauch das Erstellen eines Pensi- reseinkommen von 70.000 onsbudgets.“ Euro in den letzten Jahren je Das rät Roland Rupprechter, 15.000 Euro ansparen konnte, Leiter Asset und Portfolio-­ sollte bei der PensionsbudgetManagement bei der Hypo planung jährliche Ausgaben Landesbank Vorarlberg im in Höhe von 55.000 Euro an­Gespräch mit den VN. setzen. Einnahmen und Ausgaben Und der Experte weiter: „Fixe Einnahmen aus festverzinsten Anlagen, Dividenden und Fondsausschüttungen, Mieterträge aus Immobilien oder einem Nebenerwerb werden den Ausgaben gegenübergestellt. Gibt es eine Differenz, muss diese durch den Verzehr des Vermögens gedeckt werden. Je kleiner die Differenz ist, desto mehr Liquidität kann im Ruhestand aus der staatlichen Pension und der Zusatzpension genommen werden.“ Bei der Bestimmung des Pensionsbudgets für die Zeit nach der Pensionierung sollten ­Anleger von den gleichen Aus­ gaben wie zur Zeit der Erwerbstätigkeit ausgehen. Zwar fällt mit dem Eintritt in den Ruhestand ein Teil der Kosten weg, doch erfahrungsgemäß gleicht sich dieser Wegfall durch die Teuerung und

Roland Rupprechter Hypo Landesbank Vorarlberg

Einnahmeseitig stehen im Idealfall drei Säulen für die Rente zur Ver­ fügung. Die staatliche Pension, die betriebliche und die private Vorsorge. „Eine wichtige Überlegung bei der finanziellen Absicherung für das Alter betrifft die Handhabung bestehender Immobilien und Liegenschaften. So wollen viele Immobilienbesitzer so lange wie möglich im eigenen Haus bleiben. Manche entscheiden sich dafür, im Ruhestand ihr Haus zu ver-

kaufen und eine alters­ gerechte Wohnung zu kaufen oder zu mieten. Andere wiederum sorgen durch einen ­Lebenswertkredit und Besicherung ihrer Immobilie für ein Zusatzeinkommen, bleiben aber Eigentümer der Immobilie. Alle drei Strategien haben Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, diese Überlegungen in der finanziellen Planung zu berücksichtigen. So bringt der Verkauf oder die Besicherung der Immobilie zusätzliche Liquidität, die Miete einer Wohnung andererseits erhöht die fixen Ausgaben“, fährt Rupprechter fort. Idealfall: Drei Säulen Einnahmeseitig stehen im Idealfall drei Säulen für die Rente zur Verfügung. Die staatliche Pension dient als Basisvorsorge. Sie stellt die Grundversorgung sicher. Die betriebliche Vorsorge (zweite Säule) stellt eine wichtige Ergänzung zur staatlichen Pensionsvorsorge dar. Sie wird heute neben den Großunternehmen auch immer mehr von Mittel- und Kleinbetrieben ihren Mitarbeitern angeboten. Wenn finanziell möglich, sollte man zehn Prozent des Gehalts in diese Vorsorgeform investieren, um die finanzielle Lücke im Ruhe­ stand deutlich zu verringern und weil dies der maximale Betrag ist, der als Betriebsausgabe abgesetzt werden kann. Die private Altersvorsorge ­liefert schließlich Einnahmen aus privaten Vorsorge­

Mit der privaten Altersvorsorge sollte man schon möglichst nach der Ausbildung beginnen. produkten. Das sind Zinszahlungen, Fondsausschüttungen und Dividenden aus Anlageportfolios. Auf Mieteinnahmen sollte man als Haupt­ einnahmequelle nur setzen, wenn man über ein recht großes Anlagevermögen verfügt, da sie eher riskant sind. Leerstände oder Steueranpassungen können einem einen Strich durch die Rechnung machen. „Entscheidend bei der privaten Altersvorsorge ist, so früh wie möglich mit dem Ansparen zu beginnen. Schon gleich nach der Ausbildung oder dem Studium empfehlen wir Berufseinsteigern zwischen acht und zwölf Prozent

des Nettoeinkommens in die Vorsorge bzw. in absoluten Zahlen 75 Euro bis 200 Euro zu investieren. Wobei 50 Euro die absolute Untergrenze sein sollten. Nach oben hin gibt es keine Grenze – allerdings empfehlen wir nicht mehr als 200 Euro zum Start, da junge Menschen auch noch andere Ziele haben“, stellt Rupprechter fest. Freiwillige Aufstockungen Auf Dauer sollte später immer mehr für die private Vorsorge gespart werden. Wenn dann das Pensionsalter in Sichtweite rückt, sind freiwillige Aufstockungen der betrieblichen Vorsorge eine geeignete Stra-

tegie, um das Alterseinkommen zu erhöhen. Für Personen, die eine längere Schulbildung genossen haben (etwa ein Studium) bzw. in deren beruflicher Laufbahn ein paar Lücken sind (Auslands­ aufenthalt, Arbeitslosigkeit, Weiterbildung) könnte vor Pensionsantritt der Nachkauf von Versicherungszeiten sehr interessant sein. „Mit dem Nachkauf von Versicherungszeiten besteht zum einen die Möglichkeit, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, zum anderen die Option, den eigenen Pensionsanspruch zu erhöhen“, so Roland Rupprechter (MBA) abschließend.

Jahrhundert-Anleihen gefragt Auf der verzweifelten Suche nach Rendite packen sich Inves­ toren immer häufiger extrem lang laufende Staats­ ­ anleihen in ihre Depots.

Mit 100-jährigen Bonds sammelte Österreich Milliarden ein.

Selbst mit 100-jährigen Bonds sammelten Österreich und Argentinien kürzlich Milliar­ dengelder ein. Kanada denkt über einen neuen 50-jährigen Schuldschein nach und Experten erwarten, dass auch die USA bald mit einem solchen Wertpapier an den Markt gehen. Für die Länder sind solche Papiere interessant, weil sie ­ sich über einen langen Zeitraum niedrige Zinsen sichern und so vergleichsweise wenig für ihre Schulden bezahlen. Fachleute warnen aber Inves­

toren vor einem unberechenbaren Risiko bei dieser Form der Geldanlage. Es gibt eine klare Tendenz „Es ist eine klare Tendenz hin zu ultralangen Anleihen zu erkennen“, sagt Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. „Vor der Finanzkrise war das höchste

Die Anleihe-Emittenten wollen sich die niedrigen Zinsen über einen möglichst langen Zeitraum sichern. Dirk Gojny Österreichische Nationalbank

der Gefühle eine 30-jährige Anleihe. Inzwischen finden selbst Länder mit einer höheren Verschuldung Ab­ nehmer für länger laufende Bonds.“ Im Oktober 2016 emittierte Italien eine 50-jährige Anleihe – obwohl die dortigen Banken in einer schweren Krise stecken und das Land stark ­ verschuldet ist. Argentinien, das schon mehrfach bankrott war, sammelte im Juni 2,8 Mrd. US-Dollar (2,37 Mrd. ­Euro) ein, die erst im Jahr 2117 zurückgezahlt werden müssen. Das Interesse an der ­Jahrhundert-Anleihe war riesig, das argentinische ­ ­F inanzministerium hatte Bestellungen von rund zehn ­ Mrd. Dollar.

Auslöser für den Trend sind die extrem niedrigen Leitzinsen. In der Eurozone liegen sie auf einem Rekordtief von 0,0 Prozent, in den USA zwischen 1,0 bis 1,25 Prozent. „Die Anleihe-Emittenten wollen sich die niedrigen Zinsen über einen möglichst langen Zeitraum sichern“, sagt Analyst Dirk Gojny von der OeNB. So rechnet die österreichische Finanzagentur OeBFA vor, dass sie der 100-jährige Schuldschein mit rund zwei Prozent Rendite nur ein Drittel von dem kostet, was sie in den vergangenen 40 Jahren im Schnitt für zehnjährige Anleihen an Investoren bezahlen musste. „Für den Steuerzahler ist das toll“, sagt OeBFA-Sprecher Christian Schreckeis.


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Eine Erfolgsgeschichte aus Österreich Im Oktober 1819 verteilte die Erste Oesterreichische Sparcasse die ersten Sparbücher in Zentraleuropa „unter würdigen Kindern der unteren Klassen von 12 bis 15 Jahren“.

damit man es später gewinn­ bringend einsetzen kann, ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Und bis heute gilt: Wer spart, handelt vorausschau­ end und klug.

Beim aktuell niedrigen Zins­ niveau ist das Sparbuch we­ gen seines geringen Er­ tragspotenzials in Verruf gera­ ten. Zu Unrecht, findet Werner Böhler, Sprecher der Vorarl­ berger Sparkassen: „Denn das Sparbuch legt den Grundstein für eine vernünftige Ver­ mögensanlage.“ Die Idee, etwas zurückzulegen,

Die ersten Sparbücher Vor fast zweihundert Jahren hatte das Zurücklegen von kleineren Geldbeträgen mit dem heutigen Sparen nicht viele Gemeinsamkeiten. Es gab keinen Legitimierungszwang und keine Losungsworte, da­ für aber eine Obergrenze für Spareinlagen. Und bis in die ersten Jahre des 20. Jahr­ hunderts waren sogar de­ gressive Zinsen üblich. Das bedeutete, dass für hö­ here Sparguthaben ge­ ringere Zinsen bezahlt wurden als für kleine­ re. Erst als auch in allen ländlichen Regionen Sparkassen und später auch genossenschaftlich or­ ganisierte Kassen ge­ gründet wurden, hatte auch die Be­ völkerung außer­ halb der Städte die Möglichkeit, ihre Ersparnisse sicher und ge­ winnbringend an­ zulegen. Auch Vorarlberg pro­ fitierte schon bald da­ von. 1822 öffnete die Sparkasse Bregenz – dritt­älteste Sparkasse Österreichs und äl­ testes Geldinstitut in Vorarlberg – ihre Pforten. 1842 wurde die Sparkasse

„Sparefroh“: Der Sparefroh ist auch nach fast 60 Jahren ein junges Symbol für den guten Umgang mit Geld.

Feldkirch gegründet, 1867 die Dornbirner Sparkasse, 1873 die „Spar- und Vorschußkasse für Egg und Umgebung“ (heute Sparkasse Egg) sowie 1892 der „Bludenzer Spar- und Vor­ schußverein“ (heute Sparkasse Bludenz). Sparen im 20. Jahrhundert Von einem halbwegs geord­ neten Sparklima konnte man in Österreich aber erst in den

Werner Böhler Sprecher Vorarlberger Sparkassen

Eine sparsame und vorausschauende Lebensführung sichert die Lebensqualität auch in den späteren Jahren. Jahren vor dem Ersten Welt­ krieg sprechen. In den 1920erJahren erreichte die Sparfreu­ de dann einen Tiefpunkt. Wie in anderen europäischen Staa­ ten stand es auch in Österrei­ ch zu dieser Zeit nicht sehr gut um das Vertrauen ins Geld­ system. Eine verheerende In­ flation erschütterte das Land. Dass sich dann zwischen 1924 und 1930 die Spareinlagen verdreifachten, war vor allem auf den Weltspartag zurückzu­ führen. „Um die Menschen da­ ran zu erinnern, wie wichtig der vorausschauende Umgang mit Geld ist, riefen die Spar­ kassen im Jahr 1924 den Welt­ spartag aus“, betont Böhler.

„Weltspartag 1953“: In der Nachkriegszeit machte das Sparen endlich wieder Freude. Allerdings fand der Weltspar­ tag nur bis 1937 regelmäßig statt. Sparen war während des Zweiten Weltkrieges ohnehin nationale Pflicht, sodass die Einlagen wieder Höchststände erreichten. Viele erkannten zu spät, dass sie einen Krieg finanzierten. So war das Ersparte weg und der Sparwille der Bevölkerung zunichte gemacht. Bis in die frühen 1950er-Jahre herrschte deshalb die feste Überzeu­ gung, nie wieder sparen zu wollen. Erst als sich Österreich in den schwierigen Nach­ kriegsjahren wirtschaftlich zu erholen begann, starteten 1952 wieder die Sparkassen die Sparinitiative „Weltspartag“.

1956 tauchte dann erstmals je­ ne Figur auf, die heute als Iko­ ne des Sparens gilt und den Weltspartag in den Sparkassen auch heute entscheidend prägt: der Sparefroh. Sparen wird zum Kult Den ersten Höhepunkt seiner Beliebtheit erlebte das kleine Männchen in den 1970er-Jah­ ren. An den Weltspartagen in den siebziger und achtziger Jahren bevölkerte es alle Ban­ ken. Dann wurde es still um das Kultsymbol. Nach einem gründlichen Makeover im Jah­ re 2006 erschien der Spare­ froh wieder auf der Bildfläche. Den Sparerinnen und Sparern von heute steht eine vielfäl­

tige Produktpalette zur Verfü­ gung, wie Geld angelegt wer­ den kann. „Sparbuchsparen hat nach wie vor seine Berech­ tigung. Denn damit ist man auch den ungeplanten Ausga­ ben des Alltags gewachsen“, erklärt der Sprecher der Vorarl­berger Sparkassen. „Allerdings gehen wir davon aus, dass nicht allen bewusst ist, dass für Rücklagen, die den Richtwert von etwa drei Mo­ natseinkommen übersteigen, wahrscheinlich rentablere An­ lagemöglichkeiten gefunden werden könnten.“ Nur ein An­ lagemix aus Sparbuch, Wert­ papieren und Versicherungen bringt langfristig gesehen die besten Chancen auf Erträge.


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Samstag, 21. Oktober 2017 Extra

Langfristig gesehen ist das Gold eine stabile Wertanlage In den letzten zehn Jahren zählte Gold neben Aktien und Anleihen zu den erfolgreichs­ ten Anlagen. Der Goldmarkt ist jedoch ein sehr kleiner Markt. Männer haben im Schnitt 165.068 Euro Vermögen.

Männer sind reicher als Frauen Frauen sind in Österreich nach wie vor weniger vermögend als Männer. Die Kluft („Gender Wealth Gap“) misst im Schnitt 23 Prozent, so das Ergebnis einer Umfrage der Wirtschaftsuniversität Wien in Zusammenarbeit mit der Oesterreichischen Nationalbank. In Paarhaushalten steige dieser Wert auf 28 Prozent. Auch ein hoher Bildungsabschluss ändert daran der Studie zufolge wenig. Bei einem (hochgerechneten) N e t to g e s a mt ve r m ö g e n von 991 Mrd. Euro besitzt ein Mann durchschnittlich 165.068 Euro, eine Frau verfügt über ein Vermögen von 126.580 Euro. Grundlage der Erhebung zur finanziellen Situation je nach Geschlecht bildete eine Umfrage aus dem Jahr 2014 in mehr als 3000 Haushalten. Berücksichtigt wurden sowohl Real- als auch Finanzvermögen abzüglich Schulden. Den Vermögensabstand zu den Männern können auch Frauen mit hohem Bildungsabschluss nicht schließen: „Wenn Mann und Frau beide einen Uniabschluss haben, besitzen Männer trotzdem extrem viel mehr“, stellte Studienautorin Alyssa Schneebaum fest.

„So reichen drei olympische Schwimmbecken aus, um das gesamte bisher abgebaute Gold zu fassen. Es dient größtenteils als Wertaufbewahrungsmittel und ist kein ­typisches Industriemetall. Trotzdem wird Gold aufgrund seiner Leitfähigkeit auch gerne in der Elektroindustrie eingesetzt.“ Das erläutert Jürgen Rupp, Teamleiter WertpapierConsulting in der RaiffeisenLandesbank Vorarlberg gegenüber den VN. Nachfrageüberhang bei Gold „In einer Tonne Smartphones befinden sich 250 Gramm Gold. In einer Tonne Golderz hingegen nur vier Gramm. Der Abbau ist ein aufwendiger Prozess und kostet die Minenkonzerne derzeit 960 US-Dollar pro Unze. Der Goldpreis liegt derzeit bei knapp 1.300 US-Dollar“, fährt Rupp fort. Bei Gold besteht seit Jahren ein Nachfrageüberhang. Diese Lücke wird durch den Verkauf von Zentralbankgold und Recycling-Gold aus der Elektroindustrie geschlossen.

Generell wird der glänzende Rohstoff als klassische Ab­ sicherung gegen Inflation gesehen. Doch diese wird rund um den Globus vorerst nicht anziehen. Gold gewinnt derzeit eher durch die historisch niedrigen Zinsen an Attraktivität. Mit Gold werden zwar keine Zinsen verdient, doch dafür besteht auch kein entsprechendes Bonitätsrisiko wie bei Anleihen. Sinken die Realzinsen oder steigen die Risiken

der Konkurrenzprodukte, dann erhöht sich die relative Attraktivität von Gold. Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich Gold mit einem Anstieg des USDollar gegenüber anderen Währungen. Ein stärkerer USDollar wirkt sich daher normalerweise dämpfend auf den Goldpreis aus. „Sicherer Hafen“ „In Zeiten erhöhter Unsicherheit an den Finanzmärkten

Österreicher bleiben dem Bargeld treu Österreich ist noch eine heile Welt, was die Nutzung von Bargeld betrifft. Rund 150 bargeldlose Zahlungen pro Kopf gab es 2016 in Österreich – in skandinavischen Ländern sind es drei Mal so viele. Für die Banken ist das aber kein Freischein, sich auf alten Gewohnheiten auszuruhen, zeigt der jährliche Bericht über Zahlungsverkehr (Global Payments Report) der Boston Consulting Group (BCG). In Österreich nehmen viele Geschäfte noch keine Kartenzahlungen an und ­ zugleich gibt es überdurchschnittlich viele Bankomaten.

Bargeld bleibt beliebt.

Das Gold profitiert in unsicheren Zeiten von seinem Status als „sicherer Hafen“.

oder geopolitischer Krisen profitiert Gold von seinem Status als „sicherer Hafen“. Der Goldpreis verhält sich somit anders als andere Anlage­ klassen, sprich er weist eine geringe oder negative Korrelation mit anderen Anlageinstrumenten auf. Daher kann Gold auch zum Risikoausgleich in Portfolios aufge­ nommen werden“, stellt Rupp fest. Ein Goldanteil in Höhe von bis zu zehn Prozent bringt einen sinnvollen Diversifikationseffekt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten in Gold zu investieren. Physisch oder nichtphysisch, d. h. möchte ich als Anleger das Gold in die Hand nehmen oder nur auf einen steigenden Goldpreis setzen? Eine weit verbreitete Variante ist die Investition in physischer Form. Eine Investition in Goldbarren oder Goldmünzen kann über die Hausbank durchgeführt werden. Klassische Anlage-Goldmünzen sind der Philharmoniker, Maple Leaf oder der American Eagle. Es ist jedoch auf eine sichere Verwahrung der Goldwerte zu achten. Ein nicht-physisches Investment ist über börsenge­ handelte Produkte möglich, welche die Wertentwicklung des Goldes eins zu eins ­nachbilden. Dazu gibt es auch unterschiedliche Wertpapierprodukte, mit

und ohne Lieferanspruch auf das Gold. Goldminenaktien Bei Goldminenaktien haben Anleger zusätzlich die typischen Aktienrisiken. Minenaktien entwickeln sich überproportional positiv in steigenden Goldpreismärkten und

Jürgen Rupp Raiffeisen Landesbank Vorarlberg

Klassische Anlage­ münzen sind beispiels­ weise der österreichische Philharmoniker, der Maple Leaf oder der American Eagle. überproportional negativ in fallenden Goldpreismärkten. „Langfristig ist Gold jedenfalls eine stabile Wertanlage und die bestehende Menge an Gold kann nicht kurzzeitig inflationär ausgedehnt werden. Trotzdem ist kurz- und mittelfristig jedoch bei Anlagen in Gold mit deutlichen Schwankungen zu rechnen. Dieser Umstand ist bei einer Investition entsprechend zu bedenken“, stellt Rupp abschließend fest.

Flexible, private Zukunftsvorsorge Persönliche Vorsorge ist ­wichtiger denn je. Mit dem in­ novativen „LifePlan“ hat die Generali eine flexible Vorsorge­ möglichkeit für jede Lebens­ situation geschaffen. „Ob als Ansparhilfe für eine größere Anschaffung oder als Vorsorge für die eigene Pension: Flexibilität und Sicherheit stehen im Vordergrund“, sagt der Generali-Regionaldirektor für Tirol und Vorarlberg, Markus Winkler. Lebensbegleitende Vorsorge Selten verläuft das Leben so wie geplant, und leider bleibt auch Unvorhergesehenes nicht aus. Diesen sich ständig wechselnden Lebensbedingungen eines jeden angepasst sowie dem schwierigen wirtschaftlichen Marktumfeld Rechnung tragend, hat die Generali ein besonderes Produkt entwickelt: „Mit dem Produkt haben wir eine lebensbegleitende Vorsorge auf dem Markt, die nicht nur ein

großes Maß an Flexibilität in Hinblick auf die Prämieneinzahlung und Auszahlung bietet, sondern auch ein flexibles Umschichten der Prämie und des Bestandes zwischen fondsgebundener und klassischer Veranlagung ermög­ licht“, informiert Winkler. So kombiniert der Plan die ­Sicherheit der klassischen Lebensversicherung mit zusätzlichen Ertragschancen aus

Markus Winkler GeneraliRegional­ direktor

Der Plan hat durch seine Flexibilität in Sachen Leistungsbezug große Vorteile. Er ist so flexibel, wie man sich auf das Leben einstellen muss.

Das Produkt eignet sich auch als Vorsorgemöglichkeit für die Zeit nach dem Arbeitsleben. ­Investmentfonds, wodurch sich das Produkt auch als Vorsorgemöglichkeit – etwa für die Zeit nach dem Arbeits­ leben – eignet. Produkt zur Pensionsvorsorge Im Zusammenhang mit der Pensionsvorsorge weist der Plan für Regionaldirektor

Winkler aber noch einen anderen Vorteil auf: seine Flexibilität in Sachen Leistungsbezug. So ist eine Auszahlung bereits bis zu fünf Jahre vor Vertragsablauf möglich. Zudem kann – ähnlich der klassischen Lebensversicherung – ein Pensionswahlrecht inkludiert werden.

Statt einer einmaligen Kapitalauszahlung kann sich der Kunde zum Ablauf des Vertrages für eine laufende Zusatzpension entscheiden. Oder sogar für einen Mix aus beidem. „Eben genau so flexibel, wie man sich auf das Leben selbst einstellen muss“, so Winkler abschließend.


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Samstag, 21. Oktober 2017 Extra

Zeitgemäße Sparformen nützen Die guten alten Zeiten mit attraktiven Zinsen sind vorbei. Gerhard Hamel, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Vorarlberg, erklärt im Interview, wie modernes Sparen aussehen kann. Der grundlegende Tenor heutzutage lautet: Sparen lohnt sich nicht. Bringt es wirklich nichts mehr, regelmäßig Geld zurückzulegen? Fakt ist, die Österreicher las­ sen sich ihre Sparlaune nicht verderben. Mehr als 70 Pro­ zent von ihnen sparen regel­ mäßig, wie eine repräsenta­ tive Umfrage des Hamburger

Die Österreicher lassen sich ihre Sparlaune nicht verderben. Mehr als 70 Prozent von ihnen sparen regelmäßig. Gerhard Hamel Vorstandsvorsitzender

Marktforschungsinstituts ­ lbe 19 im Auftrag unseres ge­ E nossenschaftlichen Fonds­ partners Union Investment ergab. Doch viele von ihnen setzen leider auf nicht mehr zeitgemäße Anlageformen. Das Sparbuch und täglich fäl­ lige Bankeinlagen haben ihre besten Zeiten hinter sich, denn sie bringen kaum mehr Zinsen. Dabei haben Befragte, die z. B. auf Fonds und Wertpa­ piere setzen, auch mehr Freu­ de am Sparen. Sie sind moder­ ne Sparer und unterscheiden sich ganz klar von den traditi­ onellen Sparern, die aus­ schließlich Tagesgelder oder Sparbücher nutzen. Was ist mit einem Notgroschen? Ein Sparbuch als Notgro­ schen ist durchaus sinnvoll. Doch mehr sollte es nicht sein. Anleger sollten sich überle­ gen, was sie darüber hinaus zurücklegen können. Schafft man es, beispielsweise 50 Eu­ ro im Monat in eine zeitge­

mäße Sparform anzusparen? Finanzielle Möglichkeiten und Ziele lassen sich ausführlich bei einem persönlichen Ge­ spräch mit dem Berater in der Bankfiliale besprechen. Wie kann modernes Sparen aussehen? Viele Sparer möchten dem Niedrigzins trotzen und die Chance auf Erträge nutzen. Wesentliche Motive sind da­ bei das Bedürfnis nach mehr Flexibilität und ein größeres Maß an finanzieller Freiheit. Ziel modernen Sparens ist, sich die Handlungsfähigkeit für die Zukunft zu erhalten. Konkret: Wer sich besondere persönliche Wünsche erfüllen möchte, für Kinder, Enkel oder sich selbst vorsorgen will, braucht zeitgemäße Sparfor­ men, die die Renditemöglich­ keiten der Gegenwart nutzen. Und wo liegen diese? Wer ein Vermögen aufbau­ en und möglichst erhalten möchte, braucht Erträge.

­ ttraktive Ertragschancen gibt A es an den Kapitalmärkten. Die Österreicher sollten sich meiner Meinung nach also mehr und mehr an Wertpa­ piere heranwagen. Fondsspar­ pläne können dafür die pas­ sende Lösung sein.

Gerhard Hamel, Volksbank.

Warum eignen sich gerade Fonds? Die Österreicher haben in finanziellen Dingen ein großes Bedürfnis nach Frei­ heit. Ein Vorteil von Fonds­ sparplänen ist, dass sie keine großen Summen erfordern und sich trotzdem ein Fonds­ manager um die Veranlagung kümmert. Stattdessen er­ möglichen sie einen Einstieg schon mit kleinen Raten, die jederzeit verändert werden ­ ­können. Zwar bestehen auch bei Fonds Risiken, zum Beispiel das Risiko marktbedingter Kursschwankungen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass am Ende der Ansparpha­ se weniger Vermögen zur Ver­ fügung steht, als insgesamt eingezahlt wurde. Fondssparen ist auch nicht von der gesetzlichen Einlagen­ sicherung gemäß BWG um­ fasst. Dadurch, dass sich in einem Fonds grundsätzlich sehr viele Wertpapiere befin­ den, können negative Ent­

Goldman Sachs an der Wall Street.

„Die EZB ist noch nicht am Ziel angelangt“ Die EZB wird laut Chefvolkswirt Peter Praet im Herbst ihre Instrumente zur Stützung der Konjunktur neu kalibrieren. Dabei wer­ de der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) im Blick haben, welcher geldpolitische Anschub weiter notwendig sei, um eine nachhaltige Entwicklung der Inflation hin zur Zielmarke zu erreichen, sagte der ­o berste EZBÖkonom. Die Erholung im Euroraum sei zwar „solide, breitbasiert und wider­ s t a n d s f ä h i g “. Die Wirtschaft müsse aber nach wie vor noch hinrei­ chend Fort­ schritte bei der Inflation erzie­ Peter Praet (EZB). len.

Gerhard Hamel Vorstandsvorsitzender

wicklungen einzelner Papiere mitunter jedoch durch andere kompensiert werden. Das kommt dem Sicherheitsbe­ dürfnis vieler Anleger entge­ gen. Und es müssen ja nicht nur Aktien sein. Mischfonds set­ zen beispielsweise auf chan­ cenreiche Aktien und verzins­ liche Wertpapiere – und än­ dern das Verhältnis je nach Marktlage. Insgesamt ist die Auswahl an Fonds so umfangreich, dass für jeden Anleger ein pas­ sendes Produkt dabei sein dürfte.

sen! ten lasnka r e b t Jetz w.volksba ww rlberg.at vora

Handelseinheit für ­digitale Währungen Digitale Währungen wie Bitcoin könnten vor einem weiteren wichtigen Schritt in die etablierte Finanzwelt stehen. Mit der füh­ renden US-Investmentbank Goldman Sachs prüfe derzeit die erste große Wall-StreetFirma den Einstieg in den direkten Handel mit Bitcoins und anderen digitalen Wäh­ rungen. Allerdings befinde sich das Engagement noch in einer frühen Phase, ob wirklich eine entsprechende Geschäftseinheit eingerich­ tet werde, sei unklar. Eine Goldman-Spre­ cherin sagte, man erkunde derzeit, wie man das Interesse von Klienten an digitalen Währungen am besten bedienen könne. Bisher mischen Großbanken wie JPMorgan Chase oder Goldman Sachs vor allem bei Experimenten mit der Blockchain-Techno­ logie mit, die etwa Bitcoin-Transaktionen protokolliert, aber auch zunehmend in der klassischen Finanzwelt ausprobiert wird. Sollte ein großer Wall-Street-Akteur offiziell in den Handel mit Digitalwährungen ein­ steigen, könnte dies Kryptogeld von der ­Nische in den Mainstream helfen.

Die Österreicher sollten sich mehr und mehr an Wertpapiere heran­ wagen. Fondssparpläne könnten dazu passen.

Jetzt haben Sie es in der Hand, zeitgemäß zu sparen Fondssparen statt Sparstrumpf. Schon ab 50,– Euro monatlich Suchen Sie nach einer sinnvollen Alternative zu Spar- und Festgeldkonten? Dann geht es Ihnen wie vielen Sparern bei uns im Ländle, die sich eine Geldanlage wünschen, die mehr einbringt als ein Sparstrumpf. Viel bessere Aussichten bietet Ihnen ein Fondssparplan: • Flexibel: Sie können Ihren Sparbetrag grundsätzlich senken, erhöhen oder aussetzen • Aussichtsreich: Sie nutzen die Ertragschancen der Finanzmärkte • Unkompliziert: Sie können bereits ab 50,– Euro monatlich sparen Allgemeine Risiken von Sparplänen in Fonds: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass am Ende der Ansparphase weniger Vermögen zur Verfügung steht, als insgesamt eingezahlt wurde, beziehungsweise die Sparziele nicht erreicht werden können. Es besteht ein Risiko marktbedingter Kursschwankungen sowie ein Ertragsrisiko. Geld anlegen

klargemacht

Die vorliegende Marketingmitteilung dient ausschließlich der unverbindlichen Information. Die Inhalte stellen weder ein Anbot bzw. eine Einladung zur Stellung eines Anbots zum Kauf/Verkauf von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Kauf/Verkauf oder eine sonstige vermögensbezogene, rechtliche oder steuerliche Beratung dar und dienen überdies nicht als Ersatz für eine umfassende Risikoaufklärung bzw. individuelle, fachgerechte Beratung. Sie stammen überdies aus Quellen, die wir als zuverlässig einstufen, für die wir jedoch keinerlei Gewähr übernehmen. Die hier dargestellten Informationen wurden mit größter Sorgfalt recherchiert. Union Investment Austria GmbH und die Volksbank Vorarlberg e.Gen. übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität oder Genauigkeit der Angaben und Inhalte. Druckfehler vorbehalten. Die Verkaufsunterlagen zu den Fonds (Verkaufsprospekt, Anlagebedingungen, aktuelle Jahres- und Halbjahresberichte und wesentliche Anlegerinformationen) finden Sie in deutscher Sprache auf www.union-investment.at. Union Investment Fondssparen umfasst keine Spareinlagen gemäß BWG, Werbung | Stand: 4. Oktober 2017.

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