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STRAWBERRY BANANA GELATO XL AUTO UND SWEET ZENZATION XL AUTO

Ende Mai hatte ich immer noch zwei neue selbstblühende Sorten von Sweet Seeds, die 2022 auf den Markt gekommen sind und die ich gern im Freiland anbauen wollte. Beide Sorten entwickelten sich perfekt und waren robust, obwohl sie ein paar bewölkte und regnerische Tage überstehen mussten. Vor der Blüte war die Strawberry Banana Gelato XL Auto (SWS99) etwa 45 cm hoch, während die Sweet Zenzation XL Auto (SWS100) eine Höhe von 50 cm erreichte.

Nach einem Wachstum von 35 Tagen strecken sich die Pflanzen von Tag zu Tag und vergrößern ihre Knotenabstände, dies gilt insbesondere für die Strawberry Banana Gelato XL Auto. Diese Sorte neigt dazu, eine zentrale Knospe zu bilden, während die andere eine höhere Anzahl an Seitentrieben aufweist. In der letzten Juniwoche wuchsen die Pflanzen sichtlich gut und waren 60 beziehungsweise 68 cm hoch. Die Strawberry Banana Gelato XL Auto ist eindeutig eine Sorte, bei der die Knospen eher säulenartig sprießen.

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Am 60. Tag nach der Keimung habe ich beschlossen, die Pflanzen bald zu ernten. Zu dem Zeitpunkt hatten sich ziemlich viele Blätter gelb verfärbt, manche waren sogar rötlich geworden, was für einige Sorten kennzeichnend ist, wenn sie einen Nährstoffmangel aufweisen. Ich denke, ich werde sie noch mindestens 10 Tage so lassen oder zumindest so lange, bis die dünneren Stiele Risse bekommen. Nach einer hübschen Maniküre kommen sie dann in die Gläser, die ich in einem Weinkühlschrank lagere, damit die Blüten durch die konstante Temperatur frisch bleiben und ihr Aroma lang bewahren.

Jaypp von Sweet Seeds

Hört man das Wort Gras, denkt die Mehrheit von uns an den Rasen im Garten oder an Cannabis. Die gesamte Familie der Süßgräser begleitet die Menschheit praktisch von Anfang an und hat bis zum heutigen Tag großen Einfluss auf ihre Entwicklung. Wir können sagen, dass die Süßgräser die namenlosen Helden in der Geschichte der Menschheit sind. CannabispatientInnen wissen genau, dass es ohne Gras kein Leben gibt, dass man ohne Gras gar nicht leben kann. Aber das ist keine Entdeckung der Neuzeit.

Der Anbau von Nutzpflanzen, insbesondere der Süßgräsern, ermöglichte die Entstehung der Zivilisation, später die Urbanisierung. Dieser lange Prozess begann natürlich nicht mit einer Hanfpflanze, sondern mit dem Aussäen von Grassamen vor 8.000 bis 10.000 Jahren im fruchtbaren Vierstromland im Nahen Osten. Diese Süßgräser waren die wichtigste zivilisatorische Entdeckung. Sie bildete die Grundlage der Landwirtschaft. Ohne sie sähe die Welt heute ganz anders aus.

Warum aber sprechen wir immer häufiger von vegetarischer Ernährung? Ist unsere Epoche möglicherweise schon nicht mehr die des Fleischkonsums, sondern der pflanzlichen Nahrung, was wirtschaftlicher wäre und sehr viel mehr Menschen ernähren könnte? Sind wir immer weniger Raubtier, je zivilisierter und entwickelter eine Gesellschaft ist? Sollte der moderne Mensch vielleicht überhaupt kein Fleisch mehr essen? Ist das der nächste große Schritt in der Entwicklung der Menschheit?

Die Erde der regelmäßig überschwemmten Flusstäler war der ideale Nährboden für das Entstehen der ersten Zivilisationen. Durch das mildere Klima nach der Eiszeit,

Ohne Gras kein Leben

Vom Einfluss der Süßgräser auf die menschliche Zivilisation

die Verbreitung der Pflanzen und Tierarten gab es keine Notwendigkeit mehr für ein anstrengendes ständiges Wanderleben. Die in großer Zahl verfügbaren Pflanzen- und Tierarten sowie das stabile Klima ermöglichten es dem Menschen, sich niederzulassen. Die Vorfahren unserer Getreidearten erinnern überhaupt nicht an die heutigen, veredelten Sorten. Zu jener Zeit traten sie im Umkreis der Menschen in Erscheinung. Diese Süßgräser (Wildhafer, wilder Roggen, wilder Weizen) wurden die ersten gezüchteten Pflanzen.

Unsere Vorfahren erkannten sehr schnell, dass der Nährwert der Pflanzen gegenüber dem von tierischer Nahrung zwar geringer ist. Doch waren sie unter geringeren Risiken, als sie Jagd und Sammeln mit sich bringen, verfügbar. Die ersten Süßgräser schufen also die Voraussetzung für das Entstehen permanenter Siedlungen mit steigender Bevölkerungszahl. Dort standen den Menschen durch die Bewirtschaftung der umliegenden Felder ständige Nahrungsquellen zur Verfügung. Beim Säen und Ernten kamen deutlich weniger Menschen ums Leben als bei der Jagd oder beim Sammeln. Nach der Entdeckung der Süßgräser wurde das Leben viel besser planbar, was für die menschliche Zivilisation einen sehr wichtigen Schritt bedeutete. Das Ablegen der früheren, unsicheren nomadischen Lebensweise führte zu einer regelrechten Bevölkerungsexplosion.

Der Anbau der ersten Pflanzen und der langsame Selektionsprozess begann im Nahen Osten mit der „Domestizierung“ von wildem Hafer, Roggen, Weizen und Hirse. In Asien stellte der wilde Reis die Nahrungsquelle Nummer eins dar. Diese Pflanzen legten praktisch den Grundstein für die modernen Zivilisationen in aller Welt, und sie machen bis heute einen großen Teil unserer täglichen Nahrung aus.

Der Anbau von Süßgräsern veränderte auch die Energieaufnahme durch die Menschheit grundlegend. Auch wenn es merkwürdig klingt, ist die Pflanzenzucht eine Art Nutzung der Sonnenenergie. Während früher, bei der Lebensform als Jäger und Sammler, für die Versorgung einer Person ein Gebiet von 25 km² nötig war, benötigte man durch die Pflanzenzucht und mithilfe der Sonnenenergie nur noch 10 % davon, insgesamt also etwas mehr als 2 km².

Unsere Vorfahren lernten also Samen auszubringen, in erster Linie Süßgräser zu säen, obwohl diese Körner schwieriger zu

genießen und weniger nahrhaft sind als etwa eine Antilope oder ein Büffel. Wenn man aber reichlich von ihnen hat, geht das schon. Die gezüchteten Samen wurden zuerst auf einfache, später komplexere Art bearbeitet, zunächst zu Grieß geschrotet oder zu Flocken gepresst, später mit verbesserter Technik gemahlen und mit Wasser und Feuer essbar gemacht. Diese Hauptnahrungsquelle ergänzte man mit gesammelten Pflanzen, Gemüse, Obst und Fisch. In solchen Regionen, wie dem sogenannten Fruchtbaren Halbmond, entstanden die ersten Zivilisationen, weil man in großer Zahl heimische Pflanzen und Tierarten vorfand, die sich gut in den Prozess eingliedern ließen. Die Völker dieses Raums und ihre Gesellschaften hatten einen großen Vorsprung auf dem Weg, der zur heutigen Zivilisation führte.

Hier entstanden die ersten Großstädte der Welt, beispielsweise Uruk, wo 3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung auf insgesamt 2 km² schon 40.000 Menschen lebten. Diese Bevölkerungsdichte hat heute beispielsweise New York. Die 20-30 km² rund um die Stadt, die früher nur einem einzigen Jäger ein ausreichendes Revier geboten hatten, versorgten jetzt - mit den technischen Errungenschaften einer entstehenden neuen Gesellschaft – Tausende von Menschen mit Lebensmitteln. Die neue Lebensweise führte aber auch zu einem gewissen Ausgeliefertsein, da 80 % der Versorgung aus der Ernte von zwei Pflanzenarten stammten. In Mesopotamien waren das Weizen und Hafer. Beide Pflanzen reiften zur gleichen Zeit, daher musste man sie auch zur gleichen Zeit säen und zur gleichen Zeit ernten. In der Folge hatte man 80 % der Lebensmittel für ein ganzes Jahr auf einen Schlag. Blieb die Ernte einmal aus, konnte das verheerende Folgen haben, daher musste man Vorräte speichern und lagern. Das gemeinsam gespeicherte Getreide brachte auch die ersten Aufzeichnungen in Keilschrift mit sich. Zur Bewachung des Getreides entstand die erste Armee, um die Verteilung kümmerten sich bald die Vorfahren der heutigen Politiker, die Stadtoberhäupter. Es entstanden Institutionen, die leiteten und verteilten, und aus ihnen entwickelte sich später die gesellschaftliche und politische Hierarchie.

Die Erfordernisse von Lagerung und Transport des Getreides führten zur Entwicklung des Töpferhandwerks. Die Schmiedekunst entstand zur Herstellung von Werkzeugen und Ackerbaugeräten. Der Pflanzenanbau führte in allen Bereichen des Lebens zu Veränderungen. Klima, Wetter, Überschwemmungen erforderten entsprechende Kenntnisse, Bewässerung und Ernte bedurften einer umsichtigen Organisation und waren mit großer Verantwortung verbunden. Bald wurde klar, dass man elementares Wissen und Regeln benötigte, um die sichere Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu garantieren.

Nach 100.000 Jahren Wanderschaft ließen sich unsere Vorfahren also nieder und begannen sofort, verschiedene Grassorten zu züchten, weil sie erkannt hatten, dass ihr Leben sehr viel sicherer und berechenbarer wurde, wenn sie sich von der Jagd und dem fast ausschließlichen Fleischkonsum auf den viel weniger riskanten Pflanzenanbau und den Genuss von Pflanzen verlegten.

Wir haben immer behauptet, dass mit dem Gras alles steht und fällt. Vielleicht ist es kein Zufall, dass der Hanf, der später ebenfalls eine elementare wirtschaftliche Nutzpflanze wurde, die das Leben auf allen Gebieten beeinflusste, umgangssprachlich in verschiedenen Ländern „Gras” genannt wird, auch wenn er nicht zur Familie der Süßgräser gehört. Weger seinen Bedeutung, Nützlichkeit und Verbreitung wird er vielleicht als den Süßgräsern gleichrangig betrachtet. Dazu müsste man allerdings einen Linguisten befragen. Wenn man dies alles bedenkt, erscheint es vollkommen absurd, Gras, welcher Art auch immer, zu verbieten.

text: Gabor Holland

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