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ZEIT, IN DIE GÄNGE ZU KOMMEN

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Als wir im Jahr 2008 die erste Cultiva besuchen wollten, fiel uns im Traum nicht ein, dass wir auch vierzehn Jahre später bei der 15. Cultiva dabei sein würden, und aus einer kleinen ungarischen Zeitschrift ein europaweit bekanntes und anerkanntes Cannabis-Magazin und ein Brand würde. Wir haben uns in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten stark verändert und die Cultiva ebenso.

Die Cultiva hat ihren Schauplatz verlegt, was nach Ansicht vieler nicht von Vorteil ist, doch unabhängig davon, hat sie nicht nur ihr Pflichtprogramm erfüllt, vielmehr entwickelt sich die Messe unbeirrbar weiter und wird im kommenden Jahr bereits in der kroatischen Hauptstadt, in Zagreb, ausgerichtet.

Neben den unzähligen Samen- und Nährmittel-Multis war es in diesem Jahr erfreulich zu sehen, dass zunehmend mehr kleine lokale Unternehmen präsent waren, was auch zeigt, dass sich die lokalen Marktakteure – kleinere Growshops, Gärtnereien, Hanf verarbeitende Manufakturen – in einer Weise stabilisiert haben, dass sie die Kosten für die Teilnahme an solch einer Messe aufbringen können.

Für weniger Freude sorgten die große Anzahl an Ständen, die das diesjährige Schlagerprodukt HHC verkauften, und die Präsenz jener Geschäfte, die scheinbar ausschließlich am Profit interessiert waren. Doch bevor jemand denken würde, dass wir diesen Unternehmen die Schuld für das Phänomen geben, nein, natürlich halten wir die österreichische Regierung, die Cannabis und THC noch immer verbietet, für das Erscheinen dieser immer neuen Cannabis-Alternativen für verantwortlich, die zwar legal sind, doch von fraglicher Reinheit und unbestimmtem Ursprung.

Wie auch die Referent:innen auf dem Cultiva Kongress erklärt haben, bedeuten allein die Gewährleistung eines Zugangs zu Cannabis und ein regulierter Cannabis-Markt die Lösung, denn immer neue Verbotslisten führen bloß zu immer neuen chemischen Verbindungen und Wirkstoffen aus asiatischen Laboren.

Alles in allem haben wir jedoch ein interessantes und angenehmes Wochenende in Wien bei der bereits traditionsreichen Cultiva Hanfexpo verbracht.

It's time to move!

Viele von euch wissen vielleicht gar nicht, dass wir den Vorläufer der Zeitschrift Medijuana, das CK-Magazin, als erste ungarischsprachige Cannabis-Zeitschrift schon im Jahr 2008 herausgegeben haben. In den vergangenen fast 15 Jahren erschienen insgesamt 163 weitere Hefte. Wir haben nahezu 8000 Seiten mit Artikeln und Interviews gefüllt, haben an zahlreichen Veranstaltungen und Events teilgenommen und thematisieren fortlaufend, dass Cannabis frei zugänglich gemacht werden muss, in erster Linie für die Kranken, die Cannabis-Patient:innen, doch am besten auch für alle anderen.

Vor zehn Jahren, 2012, haben wir das Medijuana Magazin erstmals in deutscher Sprache herausgegeben, zuerst in Österreich, dann in der Schweiz und in Deutschland, 2018 dann erschien es auch in Tschechien und ein Jahr später in Polen.

Und nun sind wir in einem nächsten Schritt vollkommen zu den digitalen Formaten übergegangen. Für unsere Entscheidung, die Druckausgabe unserer Magazine zum Teil einzustellen beziehungsweise die Auflage maßgeblich zu senken, gab es mehrere Gründe.

Diese Arbeit, all das, was wir in den vergangenen 15 Jahren erreichen konnten – beispielsweise, dass wir in den meisten europäischen Ländern heute nicht mehr davon sprechen, ob Cannabis legalisiert werden sollte, sondern davon, wie –, das alles hätten wir ohne euch, unsere Leser:innen, nicht realisieren können.

Wir danken euch dafür, dass ihr unser Magazin bis zum heutigen Tage mögt und Interesse daran zeigt, und hoffen, dass ihr uns auch online, auf YouTube, Instagram, TikTok und Reditt, weiterhin folgt.

Was wir euch dort bieten: Wir melden uns mehrmals die Woche, mit informativen Videos, interessanten und spannenden News aus der Welt des Cannabis, mit Empfehlungen zu Sorten, Anbautipps, Rezepten auf Hanfbasis und Livestyle-Ratgebern sowie mit Reportagen vor Ort und Livestreams. Wir besuchen Samen-Firmen, angesagte Läden, Coffeeshops, nehmen an Veranstaltungen und wichtigeren Events, an Demonstrationen und Konferenzen teil, stellen euch die bekanntesten Akteur:innen aus der Cannabis-Branche vor und unterhalten uns zu diesem Thema mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Musik, Kunst und Politik und natürlich mit euch.

Wenn du dich also für diese Pflanze begeisterst und ebenso wie wir denkst, dass die Zeit des Verbots der Vergangenheit angehört, oder dich dieses Thema einfach nur interessiert, dann besuche die Online-Seiten des Magazins und unterstütze die Legalisierung mit Ideen, Vorschlägen, aktiver Teilnahme, Kommentaren und dem Teilen der Informationen, damit möglichst viele Menschen jene Botschaft erreicht, dass Cannabis nicht einfach nur ein Genussmittel zur Erholung ist, sondern eine der vielseitigsten und nützlichsten Pflanzen, für viele Medizin, aber auch Lebensmittel, ein umweltschonender industrieller Rohstoff und eine hervorragende Energiepflanze.

Wir haben uns das Ziel gesteckt, allen klar zu machen, dass es sich im Fall von Cannabis um sehr viel mehr handelt als um einen Genusskonsum, um Hippies und Partys. Menschliche Schicksale, Lebensqualität, Gesundheit, Behandlung von Patient:innen und ihre Genesung hängen davon ab, ob Cannabis frei zugänglich ist!

Unterstütze auch du die Legalisierung, unterstütze die Cannabis-Patient:innen und jene, die gerade vor Gericht für unsere Rechte kämpfen, indem du hilfst, ihnen eine Stimme zu geben!

Wir danken dir im Voraus!

text: Gábor Holland / Gründer und Chefredakteur

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