Monatsheft Juni 2016

Page 1

Medjugorje

JUNI 2016

Medjugorje Schweiz, Maria Kรถnigin des Friedens


Botschaft

vom

25. Mai

«Liebe Kinder! Meine Anwesenheit ist eine Gabe von Gott für euch alle und ein Ansporn zur Umkehr. Satan ist stark und er möchte Unordnung und Unfrieden in eure Herzen und Gedanken legen. Deshalb betet ihr, meine lieben Kinder, dass euch der Heilige Geist auf dem rechten Weg der Freude und des Friedens führt. Ich bin mit euch und halte Fürsprache vor meinem Sohn für euch. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.»


B E G RÜ SS U N G

Liebe Freunde von Medjugorje, Ein Mitbruder von mir, der in Österreich wohnt, hat mir mal etwas Einfaches und Schönes erzählt. Nach seiner Bekehrung hat er sich einen Vorsatz genommen: «Jeden Tag will ich der Gottesmutter eine Blume schenken als ein tägliches Dankeschön, weil sie mir geholfen hat zum Glauben an Jesus Christus zu finden.» Tatsächlich hat es immer gut geklappt, jeden Tag fand er irgendeine Blume oder ein Blümchen und ging damit zu Maria. Ausser einmal wurde es ganz brenzlig. Er war den ganzen Tag unterwegs - im Spätherbst - und jetzt auf dem Rückweg auf der Autobahn; dazu wurde es schon dunkel. Er überlegte hin und her, wie er noch zu einer Blume kommen könnte; auf einer kleine Wiese bei einer Raststätte fand er nur noch einen kleinen gelben Löwenzahn, der schon mehrere Schuhtritte überstanden hatte. Mit relativ grossem Zögern hat er dann am späten Abend diesen zersausten kleinen Löwenzahn der Mutter Gottes Statue in seiner Wohnung hingelegt. Am nächsten Morgen sei er mit einem tiefen Frieden aufgewacht mit den Wor-

ten im Herzen: «Danke für diese kleine Freude, die du mir bereitet hast!» Bald feiert die Pfarrei Medjugorje den 35. Jahrestag der Erscheinungen. In grosser Dankbarkeit dürfen wir wieder auf diese Tage der Feierlichkeiten zugehen. Etwas, was mich immer erfreut und erstaunt hat, ist folgendes: Als ich vor längerer Zeit die Botschaften der Gospa genauer betrachtete, ist mir aufgefallen, dass sie immer «Danke» sagt, «Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.» Maria sagt immer «Danke». Die Dankbarkeit gehört zu den wichtigsten Bausteinen, dass eine Beziehung lebendig bleibt. Sie gehört grundlegend zur Lebendigkeit einer Beziehung. So ist es auch in unserer Beziehung zu Gott. Gott, dem Geber alles Guten, dankbar zu sein, macht glücklich. Lob und Dank ist die Gebetsform, die am unmittelbarsten Gott anerkennt. «Dankt für alles, denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört» (1 Thess 5,18). «Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt. Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn!» (Eph 5,19).

|3


B E GRÜSS UNG

Eines der schönsten Dank- und Lobgebete ist das Magnificat, das Lobgebet der Gottesmutter. Maria preist in diesem Gebet die Grösse des Herrn, seinen heiligen Namen, die Pläne des Heiles für uns Menschen. Wir möchten sie alle einladen, mit der Gospa dieses, ihr Loblied, das zum Gebetsschatz der ganzen Kirche gehört, als Novene zu beten. Gemeinsam als Vorbereitung zum Jahrestag… mit diesem Gebet dem Herrn zu danken für all das Grosse, das er in Medjugorje

in all diesen Jahren getan hat. Sie können auch «spät abends» dazukommen, wie mein Mitbruder oben… es wird eine Blume sein für Gott und für die Gospa. So heisst es in einer Präfation: «Unser Lobpreis kann deine Grösse nicht mehren, doch uns bringt er Segen und Heil.» Dankbar im Gebet verbunden

Pater Klemens Ulrich, cb

Magnificat Einladung zum Beten der Novene vom 16. bis 24. Juni 2016: Meine Seele preist die Grösse des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan, und sein Name ist heilig. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unseren Vätern verheissen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

4|


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

Apostel der Gospa: Mirjana bezeugt Auszüge aus dem Buch «Medjugorje Schule der Gospa» von Mario Vasilj, erschienen 2012 Mirjana Dragicevic-Soldo ist am 18. März 1965 in Sarajevo geboren. Ihre täglichen Erscheinungen hatte sie vom 24. Juni 1981 bis zum 25. Dezember 1982. An diesem Tag hat ihr die Gospa das 10. Geheimnis anvertraut und die Gospa versprach ihr, dass sie während ihres ganzen Lebens einmal jährlich - jeden 18. März – erscheinen wird. Nach ihren eigenen Angaben hört sie seit dem 2. August 1987 an jedem 2. des Monats in ihrem Inneren die Stimme der Gottesmutter und sie beten gemeinsam für die Ungläubigen. Gelegentlich erscheint ihr dabei auch die Gospa. Mirjana ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt mit ihrer Familie in Medjugorje. Ihr Gebetsauftrag, den ihr die Gospa aufgetragen hat, bezieht sich auf die Ungläubigen bzw. auf die, die die Liebe Gottes noch nicht erfahren haben. Mario Vasilj (nachfolgend M.V.) Als die Gospa zum ersten Mal erschien, warst auch du auf dem Erscheinungsberg. Kannst du uns das näher schildern, wie sich das zugetragen hat?

|5


ZU M 35. JA HRESTAG

Mirjana Dragicevic-Soldo (nachfolgend Mirjana): Das war am 24. Juni 1981, dem Tag des heiligen Johannes. Ich erinnere mich genau, im Dorf wurde nicht gearbeitet. Ivanka und ich gingen als damals vierzehnjährige Mädchen am Dorfrand spazieren, wir wollten allein sein und miteinander über ganz normale Dinge reden, eigentlich nichts Besonderes. Ich erzählte ihr über Neuigkeiten aus Sarajevo und sie erzählte von interessanten Ereignissen in Mostar. Als wir unterhalb des Berges am Dorfrand waren, setzten wir uns. Unvermittelt sagte Ivanka zu mir: «Ich glaube, die Gospa ist auf dem Berg.» Ich aber habe es

6|

nur so nebenbei gehört und dachte bei mir: Das ist doch nicht möglich. Ich bin in einem kommunistischen Land herangewachsen, in dem man den Glauben nicht offen bekennen durfte, besonders nicht in Sarajevo. Dennoch aber waren meine Eltern religiös, sprachen oft über den Glauben und lehrten mich beten. Wir beteten jeden Abend den Rosenkranz, aber sie sprachen nie über Lourdes oder über Fatima. Ich hatte keine Ahnung, dass die Gottesmutter auf Erden erscheinen kann. Ich dachte, sie ist im Himmel und dass wir zu ihr nur beten können. Als Ivanka sagte, dass sie meine, die Gottesmutter sei auf dem


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

Berg, sagte ich fast anmassend zu ihr: «Sie hat wohl nichts Besseres zu tun, als zu mir und zu dir zu kommen.» Ich verliess sie und nahm den Weg ins Dorf zurück. Als ich die ersten Häuser erreichte, spürte ich einen starken Drang in mir. Ein innerer Drang hat mich mächtig gezogen, und ich musste zurückkehren. Als ich ankam, traf ich Ivanka noch immer auf demselben Platz an. Sie sagte zu mir: «Schau doch jetzt hin, bitte!» Da erblickte ich eine Frau in einem langen, graublauen Kleid, sie hielt ein Kind im Arm. Das verwunderte mich sehr, denn um diese Zeit ging niemand auf den Berg, schon gar nicht in einem langen Kleid und mit einem Kleinkind im Arm. Damals gab es noch keinen Weg wie heute zu dem Platz, wo die Gospa erschien. Den heutigen Weg haben in Wahrheit die Pilger mit eigenen Füssen angelegt. Ich hatte sehr gemischte Gefühle. Ich hatte Angst und gleichzeitig ein wohltuendes Gefühl, Verwirrung und Freude. Da empfand ich ein vorherrschendes Gefühl: «Weg von hier!» und ich rannte nach Hause. Aufgeregt berichtete ich meiner Grossmutter, sie war allein zu Hause: «Ich habe die Gospa gesehen.» Ruhig antwortete sie mir: «Nimm den Rosenkranz und geh auf dein Zimmer, bete zu Gott und lass die Gospa

dort sein, wo sie hingehört, im Himmel.» Ich hatte nicht den Mut, mich mit ihr auseinander zu setzen und ihr alles zu erklären. Ich wollte allein sein und beten. So verging der erste Tag. In den folgenden Tagen wusste ich nicht, ob ich lebendig oder tot bin. Ich verbrachte die Zeit mit viel Gebet. Ich wollte keine Menschen um mich haben, weil ich Ruhe finden wollte um darüber nachzudenken, was da geschehen war. Wenn ich doch jemandem begegnete, sagte man mit abwehrender Handbewegung zu mir: «Ihr seht die Gospa nicht, das ist unmöglich. Ihr sollt damit kein Spiel treiben.» M.V: Kannst du uns etwas darüber sagen, was mit deiner Uhr geschehen war? Mirjana: Ich hatte eine normale Armbanduhr. Bei einer Erscheinung fragte mich Vicka, wie spät es ist. Ich wunderte mich, warum sie in einem so wichtigen Moment gerade danach fragte. Später bemerkten wir, dass die Uhr vollkommen vergilbt war. Wir brachten sie zum Uhrmacher. Er bestätigte, dass eine Uhr in diesem Zustand nicht funktionieren kann, auch wenn sie vorher einwandfrei funktionierte. Als die Miliz das erfahren hatte, wurde mir diese Uhr weggenommen.

|7


ZU M 35. JA HRESTAG

M.V: Man sprach davon, dass sich ein Polizist bekehrt hat, als er diese Uhr gesehen hat. Mirjana: Das habe auch ich gehört. Die Polizisten haben diese Uhr herumgeworfen, sie wollten sie zertreten und versuchten sie zu zerstören, aber sie haben es nicht geschafft. Auch sie haben sich darüber gewundert. M.V: Da nun die Rede von den Erscheinungen ist, am Anfang zweifelten viele daran, sogar einige Priester. Konntet ihr in diesen Tagen mit ihnen darüber sprechen? Mirjana: Ständig wurden wir darüber befragt, aber ich war mir über das, was ich gesehen und erlebt hatte, sicher und konnte es kaum erwarten, die Gospa wieder zu sehen. Was die Priester und deren Ausfragereien betrifft, habe ich das immer so betrachtet, dass sie Jesu Stellvertreter auf Erden sind und das Recht dazu haben, sich um dieses Phänomen zu kümmern. Darum war ich von ganzem Herzen bereit, ihnen zur Verfügung zu stehen und sie über das, was geschah, und über das, was uns die Gospa aufgetragen hat, zu informieren. Ich hatte daher keine Schwierigkeiten, mit ihnen zu sprechen. Wann immer sie mich zu sich riefen, folgte ich immer gerne.

8|

M.V: Bald begannen auch die polizeilichen Befragungen und auch der Druck auf eure Eltern, um euren Widerstand zu brechen. Wie sah das denn aus? Mirjana: Es war sehr schwer, oft wurden wir auf die Polizeistation gebracht. Sie haben fürchterlich geflucht und uns beschimpft, sie drohten uns sogar. Meist haben sie fünf von uns vorgeführt. Jakov haben sie, da er doch


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

noch verhältnismässig klein war, seltener vorgeladen. Nun, wir haben alles erduldet. Ich war in etwas schlechterer Lage als die übrigen Seher, denn als sie sahen, dass sie uns nicht beugen können, haben sie mich nach Sarajevo beordert. Damals habe ich mich dagegen gewehrt, denn ich glaubte, wenn ich zurück nach Sarajevo muss, werde ich keine Erscheinungen mehr haben. Sie haben mir etwas vorgetäuscht, mich in ein Auto verfrachtet und zu meinem Onkel, einem ihrer Mitarbeiter, nach Sarajevo gebracht. Jeden Tag kamen sie in unsere Wohnung. Sie haben die ganze Wohnung durchwühlt und mich mitgenommen. Ich war nie sicher, ob ich wieder zurückkommen werde oder nicht, ich wusste auch nicht, was sie mit mir vorhaben. Ich flog sofort vom Gymnasium, ich besuchte damals das Dritte Gymnasium, das in Sarajevo den besten Ruf hatte. Meinem Vater gelang es dann, mich mit Hilfe eines Freundes in das Fünfte Gymnasium einzuschreiben. In dem aber waren alle jene, die aus den anderen Gymnasien herausgeworfen worden waren. Da war ich unter Schülern, die mit Drogen zu tun hatten, Diebe waren, alkoholische Probleme hatten und vieles andere anstellten. Die Polizei holte mich gelegentlich auch in der Schule ab. Ich lebte ständig unter

Druck. Mir ging es vor allem auch um meine Eltern und meinen Bruder, der erst sieben Jahre alt war. Wegen der vielen Bedrängnisse und wegen dem Stress war er so verängstigt, dass er bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr nicht alleine schlafen konnte. Weil meine Eltern im Staatsdienst arbeiteten, wurden sie oft zu Befragungen abgeholt und es wurden wüste Drohungen gegen sie ausgesprochen. Sie mussten sogar sagen, dass sie geschieden sind, ich meiner Mutter zugesprochen bin und mein Bruder dem Vater. Wir haben uns irgendwie zurechtgefunden. Meine Eltern trösteten mich immer und sagten, ich solle keine Angst haben, ich soll immer nur die Wahrheit sagen, dann wird uns Gott sicher helfen. Als ich begriff, dass ich ihre Unterstützung hatte, ging es mir etwas besser. Sie hatten keine Angst, nie haben sie zu mir gesagt: «Mirjana, hör auf damit, wir können das nicht mehr ertragen.» M.V: Pater Jozo Zovko verlangte von euch, dass ihr die Gospa fragt, ob die Erscheinungen in der Kirche fortgesetzt werden können und dass ihr alle – anstatt auf den Erscheinungsberg – in die Kirche einladet. Ist das wahr? Mirjana: Ja, Pater Jozo hat uns in die Kirche eingeladen. Pater Jozo war da-

|9


ZU M 35. JA HRESTAG

mals Pfarrer in Medjugorje. Als ich bei der Polizei aussagen musste, verlangte man von mir, ich solle sagen, Pater Jozo habe sich die Erscheinungen ausgedacht. Ich war ein naives Mädchen, das dachte, man müsse immer die Wahrheit sagen, und sagte eifrig, dass ich Pater Jozo überhaupt nicht kenne, denn ich war in diesem Sommer im Juni in Medjugorje, er aber war erst im Herbst 1980 als Pfarrer nach Medugorje gekommen. Als ich nach Medugorje kam, war er gerade in Zagreb bei einem Seminar. So hatten wir uns noch nicht gesehen und auch nicht kennengelernt. M.V: Wie hat die Gospa darauf reagiert, als du die Bitte von Pater Jozo, ob die Erscheinungen in der Kirche sein können, vorgebracht hast? Mirjana: Sie sagte, dass das sehr schön wäre. Schliesslich lädt sie uns ja unermüdlich in die Kirche zur heiligen Messe ein. Pater Jozo bemühte sich, alles in eine Ordnung zu bringen, er wollte Einblick haben in all das, was da geschah. Er wollte uns in gewisser Weise schützen, besonders vor den Polizeiattacken. MV: Sind die Leute dann in die Kirche gegangen oder wollten sie weiterhin auf den Berg gehen?

10 |

Mirjana: Zur Zeit der Erscheinung gingen die Leute in die Kirche, aber einige gingen auch auf den Berg. Viele Leute machen das auch heute so, auch wenn es auf dem Berg keine Erscheinungen gibt. Sie tun das, weil sie ein Gelübde erfüllen wollen oder als Busse, vielleicht auch deswegen, weil es oben schöner ist, weil man sich dort wohl fühlt. M.V: Welchen Eindruck hattest du von jenen, die vom Berg herunterstiegen? Mirjana: Frieden und Liebe in ihren Augen, das kann nur die Gegenwart der Mutter vermitteln. M.V: Man hat dich als Mädchen aus einer grossen Stadt beschuldigt, dass du Drogen genommen hattest. Das hat dich bestimmt unangenehm getroffen? Mirjana: Ganz sicher, besonders da ich überhaupt nicht wusste, was Drogen sind. Ich war immer die Tochter meines Vaters, darum habe ich nur mit «normalen» Menschen Freundschaften gepflegt. Nicht einmal im Fernsehen war viel die Rede von Drogen. Darum hatte ich keine Ahnung davon, dass ich so etwas aus Sarajevo mitgebracht haben sollte. Erst viel später habe ich davon gelesen. Da erst


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

habe ich begriffen, dass sechs Personen unter Einfluss von Drogen nicht zur selben Zeit dasselbe sehen und dann auch noch in gleicher Weise darüber sprechen können. Diese Anschuldigung war gegenstandslos. Weil ich eine Narbe hatte, – ich habe sie heute noch - haben sie daraus geschlossen, dass ich Drogen mitgenommen hatte.

M.V.: Wie haben sich deine Schulkameraden aus der Klasse, in die du versetzt worden warst, dir gegenüber benommen? Mirjana: Nun, das betrachte ich als ein grosses Wunder, als ein grosses Geschenk der Gottesmutter. lch meine, dass sie sich an die damalige Zeitschrift «As», die sehr populär war und

| 11


ZU M 35. JA HRESTAG

viel gelesen wurde, erinnern. Eines Tages las ich in ihr auf dem Schulweg die Überschrift: «Mirjana, eine Enkelin des Kriegsverbrechers Mate Ivankovic, ein Mitglied bei der Ustasa, behauptet, sie sehe die Gospa.» Ihr könnt euch denken, dass ich gezittert habe, was wohl in der Klasse geschehen würde, in der nur zwei Schüler Katholiken waren und ein Schüler, der einmal katholisch war, der sich aber nicht als Gläubiger zu erkennen gab. Das war ein Wunder der Gospa, dass ich von meinen Schulkameraden nie ein böses Wort gehört habe. Sie haben mich sogar gefragt, wieso ich in solcher Ruhe sei, wenn die Polizei kommt, um mich abzuführen. Sie haben sich vielmehr versteckt, wenn das Polizeiauto erschien, denn sie haben

12 |

oft genug gesetzeswidrig gehandelt, und fürchteten daher eine Bestrafung. Ich versicherte ihnen, dass Jesus bei mir ist, der mir Ruhe verleihe. Sie fragten mich, wer das sei. lch habe dann oft zu ihnen über Jesus und über die Gottesmutter gesprochen. Sie hörten mir gerne zu. lch habe nie eine Unannehmlichkeit von ihnen verspürt. Sie haben mich vielmehr immer zu schützen versucht, wenn einige potente Kerle aus anderen Klassen mich provozierten. M.V.: Seither sind mehr als 30 Jahre vergangen. Hast du noch mit einigen dieser Mitschüler aus Sarajevo Kontakt? Mirjana: Ja. Leider sind viele von ihnen im Krieg gefallen und einige von


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

ihnen sind nach Kanada oder nach Australien ausgewandert. Ich traf mich mit einigen, die den Krieg überlebt haben. Zwei von ihnen sind sogar nach Medjugorje gekommen. M.V.: Was würdest du besonders im Hinblick auf eure ersten Begegnungen mit der Gospa hervorheben? Mirjana: In den ersten zwei, drei Tagen habe ich mich gefürchtet. Vor jeder Erscheinung spürte ich eine grosse Unruhe und Angst, beides in einem. Nie hätte ich geahnt, dass die Gospa gerade uns erscheinen wird. Da sie uns aber sagte: «Liebe Kinder, fürchtet euch nicht. Ich bin die Königin des Friedens.», übermannte mich das Gefühl, von der unermesslichen Liebe

der Mutter umhüllt zu sein. Da gab es keine Angst mehr. Die Angst entschwand, reine Ehrfurcht und ehrliche Liebe traten an ihre Stelle. M.V: Die täglichen Erscheinungen der Gospa hörten ausgerechnet bei dir als erste auf. Das war an Weihnachten 1982. Wie fühltest du dich da? Mirjana: Für mich ist das sehr schwer gewesen. Ich dachte, ich werde ohne die Begegnung mit der Gospa nicht weiterleben können. Da mir die himmlische Mutter zu Weihnachten 1982 offenbarte, dass ich nun nicht mehr tägliche Erscheinungen erleben werde, habe ich mich am folgenden Tag zur gegebenen Zeit hingekniet, gebetet und geweint. Das hat Stunden

| 13


ZU M 35. JA HRESTAG

gedauert. Ich erinnere mich, dass meine Mutter und mein Vater ins Zimmer zu mir kamen, sie haben mich gebeten doch endlich aufzuhören zu weinen. So ging das mehrere Tage. Nun, im Gebet habe ich begriffen, dass das der Wille Gottes ist, da bekam ich die Kraft künftig so weiter zu leben. M.V: Du sagtest, es sei für dich sehr schwer gewesen. Hast du womöglich dir selbst die Schuld gegeben, dass die täglichen Erscheinungen zu Ende waren? Mirjana: Nein, denn die Gospa hat es nicht zugelassen, so etwas zu denken. Das war Gottes Wille, denn das, was durch mich vermittelt werden sollte, war geschehen bzw. erfüllt. Ich hatte keinen Grund, mir selbst die Schuld zu geben; hätte ich es verschuldet, die Gospa hätte es mir bestimmt gesagt. Sie ist nie ungehalten, immer ist sie liebevoll, ruhig und mitfühlend. Gelegentlich ist sie traurig, wenn sie unsere Hartherzigkeit spürt. M.V: Die Gottesmutter erscheint dir nun jedes Jahr zu deinem Geburtstag. Du sagtest aber, dass dies nicht mit deinem Geburtstag im Zusammenhang steht. Warum hat sie nun gerade dieses Datum gewählt, den 18. März? Mirjana: Bei der Erscheinung an

14 |

Weihnachten 1982 hat mir die Gottesmutter versprochen, dass sie mir jeden 18. März erscheinen wird, solange ich lebe, und dass ich dazu noch ausserordentliche Erscheinungen haben werde. Dieses Datum wurde nicht gewählt, weil es mein Geburtstag ist, denn die Gottesmutter hat nie zu mir gesagt: «Alles Gute zum Geburtstag» oder Ähnliches. Warum sie dieses Datum gewählt hat, werden wir erst begreifen, wenn es offenbar wird, warum sie nach Medjugorje gekommen ist.


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

den Erscheinungen weiss ich nicht einmal, wer ich bin, ich habe nur so viel Kraft, die Botschaft dem zu überbringen, der mir am nächsten steht. Unmittelbar danach muss ich beten, dass Gott mir Kraft gibt. Deswegen hatte ich nie den Mut, bei den Erscheinungen der anderen Seher anwesend zu sein oder sie um etwas, was damit in Zusammenhang steht, zu fragen. Ich habe keine weiteren Fragen an sie, ausser über ihre Sendung, die sie bekommen. M.V: Hast du sie überhaupt einmal danach gefragt? Mirjana: Ja, denn wir haben verschiedene Sendungen, darüber sprechen wir gelegentlich.

M.V: Hast du unmittelbar nachdem die Erscheinungen ausgeblieben sind, mit den anderen Sehern darüber gesprochen oder hast du mit ihnen über ihre Erscheinungen gesprochen? Mirjana: Selten, denn das schmerzte sehr. Ich wollte eigentlich nie dabei sein, wenn sie ihre Escheinungen hatten, denn ich wusste, dass sie dann die Gospa sehen, und ich nicht, das hätte mich sehr getroffen. Vielleicht haben sie bemerkt, dass ich etwas anders bin als die anderen Seher. Nach

M.V: Seit dem 2. August 1987 hast du jeden 2. des Monats eine Erscheinung. Ist das richtig? Mirjana: Am Anfang war das mehr ein inneres Gespräch, später wurde es dann eine richtige Erscheinung. Jeden 2. des Monats kommen viele Leute, sie wollen aus erster Hand hören, was ihnen die Gottesmutter empfiehlt, um es in ihrem Leben zu verwirklichen. M.V: Erinnerst du dich an diese erste Erscheinung, die dann später an jedem 2. des Monats folgen sollte?

| 15


ZU M 35. JA HRESTAG

Mirjana: Ich denke nicht, dass die Gospa an jedem 18. März oder an jedem 2. des Monats meinetwegen erscheint. Ich betrachte mich selbst als erwählte Überbringerin. Die Gospa spricht durch mich zu jedem ihrer Kinder. Sie lehrt uns, wie wir Jesus begegnen können. In diesem Geist habe auch ich ihre Erscheinungen erlebt, die jeden 2. des Monats geschehen. Schliesslich macht mich die Gospa ständig darauf aufmerksam, dass ich alldem für mich selbst keine besondere Bedeutung beimessen soll. Sie lehrt mich vielmehr eine gewisse Demut, ich soll mich selbst minder als andere betrachten. Nicht ich bin im Mittelpunkt. Meine Aufgabe ist zu vermitteln, dass wir tun, was Gott von uns erwartet. M.V: Obwohl dir die Gottesmutter gesagt hat, sie werde dir einmal im Jahr erscheinen, hat sie doch entschieden, jeden Monat zu erscheinen? Mirjana: Als mir die Gottesmutter an Weihnachten 1982 sagte, ich werde jedes Jahr am 18. März eine Erscheinung haben, solange ich lebe, hat sie mir auch gesagt, ich werde aussergewöhnliche Erscheinungen haben, aber sie hat nicht näher präzisiert, wann das sein wird. Am 2. August 1987 hat dann das alles begonnen. Das war für mich nicht überraschend.

16 |

M.V: Wie sieht eine deiner Erscheinungen aus, wo geschieht das und wie lange dauert diese? Mirjana: Die Erscheinungen sind jetzt beim blauen Kreuz. Zu dieser Begegnung bereite ich mich mit Gebet und Fasten vor. Am Tag vor der Erscheinung faste ich. An diesem Tag komme ich nicht viel zum Gebet, denn da kommen sehr, sehr viele Pilger. Es bleibt mir also nur die Nacht zum Gebet, ich kann dann sowieso nicht schlafen. Wenn mich eine grosse Aufregung überfällt, kann ich mich nur im Gebet beruhigen. Ein ausserordentlich schönes Gefühl habe ich, wenn ich in meinem Zimmer bete, während vom blauen Kreuz Lieder und Gebete bis zu mir klingen. Das gibt mir zusätzlich Kraft. Die Erscheinung ist immer gegen 9 Uhr morgens. Wenn ich zum blauen Kreuz komme, schliesse ich mich den Gebeten der Pilger an. Gewöhnlich beten wir den Rosenkranz und singen, bis die Gospa erscheint. Diese Erscheinungen dauern normalerweise drei bis acht Minuten, aber die Dauer der Erscheinung kann man nicht mit der Zeit auf Erden vergleichen. Als ich einmal nach der Erscheinung in mein Zimmer kam, war mir nicht, als hätte die Erscheinung nur vier Minuten gedauert, denn wir haben über


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

vieles gesprochen und viel gebetet. Da habe ich begriffen, dass die Zeit im Himmel nicht mit unserer zu vergleichen ist. M.V.: Auch wenn, wie es aus diesem Gespräch zu entnehmen ist, jede Erscheinung in ihrer Art verschieden ist, kannst du eine oder mehrere Erscheinungen besonders hervorheben? Mirjana: Ich kann keine einzige Erscheinung besonders hervorheben, jede Begegnung mit der Gospa ist wie ein Eintritt ins Paradies. Vielleicht könnt ihr das am besten an einem Beispiel verstehen, das ich sehr oft ver-

wende. Ich bin Mutter und habe zwei Töchter. Wie jede Mutter würde auch ich mein Leben für meine Kinder hingeben. Wenn ich aber bei der Gospa bin, denke ich nicht an meine Kinder, auch nicht daran, dass ich Mutter bin, ich will nur bei ihr sein. Oft werde ich gefragt, ob ich die Gospa schon einmal berührt habe oder sie mich. Meine Antwort ist, weder das eine und noch das andere. Ich empfinde es nicht als notwendig, denn wenn die Gospa einen anschaut, hat man das Gefühl, geliebt, erwünscht, geborgen zu sein. Ich denke, dass sich die Menschen im Paradies so fühlen.

| 17




ZU M 35. JA HRESTAG

Darum kann ich keine einzige Erscheinung hervorheben. Das ist in etwa das, wozu ich lebe. Dass wir alle einmal für immer in dieser Atmosphäre bei der Mutter sein werden, ich hoffe es sehr. M.V.: Die Gospa hat dir einen Gebetsauftrag gegeben, du sollst für jene beten, die die Liebe Gottes noch nicht erfahren haben. Wie betest

20 |

du für sie und hast du schon Ergebnisse gespürt? Mirjana: Ja, die Gospa verlangte von mir, ich solle für jene beten, die die Liebe Gottes noch nicht erfahren haben. Ich versuche so zu beten, wie sie es wünscht. Sie wünscht, dass ich zuerst im Herzen für sie Liebe erwecke, dass ich sie als meine Brüder und Schwestern sehe, die das Glück nicht hatten, Gottes Liebe zu erfahren. Erst wenn


Z UM 3 5 . JA H RE ST A G

ich Liebe zu ihnen empfinde, wenn ich sie nicht beurteile und nicht kritisiere, sie einfach liebe, dann bete ich für sie und versuche ihnen gleichzeitig mit meinem Leben ein Beispiel zu geben, wie man leben soll. Das ist die einzige, ehrliche Möglichkeit. Eigentlich kann jeder von uns schöne Worte erlernen, um zu überzeugen, das aber wünscht die Gospa nicht von uns. Sie möchte, dass unser Leben ein Beispiel ist, dass die Menschen uns als wahre Christen erkennen. Wenn ich zu den Pilgern darüber spreche, verwende ich immer ein Beispiel. «Als ich an einem Abend in die Kirche kam, entdeckte ich einen freien Platz in der Kirchenbank und dachte, welch ein Glück, denn ich hatte Rückenschmerzen. Kaum hatte ich mich hingesetzt, sagten Pilger aus Italien: «Dieser Platz ist besetzt, das ist unsere Bank, wir waren früher da!» Ich errötete und stand wortlos auf. Dann kam eine Frau, die mich erkannt hatte, und sagte: «Das ist die Seherin Mirjana. Sofort fingen sie an, sich zu entschuldigen und boten mir einen Platz an, wo immer ich ihn haben wollte. Ich fragte sie, was wohl geschehen wäre, wenn an meiner Stelle eine Ungläubige gewesen wäre, die zum ersten Mal eine katholische Kirche betrat? Würde sie jemals wieder eine Kirche betreten? Wer könnte

so etwas verantworten?» Die Gospa ruft alle Menschen in die Obhut der katholischen Kirche. Genau das will die Gospa uns sagen: Macht nicht leere Worte, zeigt Liebe, gutes Beispiel und Liebe zum Nächsten. Nur das kann für Ungläubige lehrreich sein und sie verändern. M.V: Überbringst du der Gospa die Anliegen der Pilger und wenn ja, wie machst du das? Mirjana: Ich sage den Pilgern, dass ich vor der Gospa denselben Status habe wie sie, sie sollen nicht glauben, dass sie sofort gesund werden, wenn ich für sie bete, wenn ich mich an sie wende oder Ähnliches ... Ich bekomme hauptsächlich Information darüber, wer während der Erscheinung die Liebe Gottes erkannt hat oder geheilt wurde. Auf ihre Fragen antworte ich dann, dass ich für diese Menschen überhaupt keine Bitte vorgetragen oder gebetet habe. Sie wurden gesund, weil sie ein reines und offenes Herz hatten: Sie haben die Mutter um Hilfe gebeten und sie hat bei ihrem Sohne Fürsprache eingelegt. So oft mich jemand ersucht, für ihn oder sie zu beten, sage ich, dass ich das immer tue und immer alle Anwesenden und ihre Anliegen der Gospa empfehle. Ich betone das immer wieder, dass ich

| 21


ZU M 35. JA HRESTAG

für keinen Pilger mehr tun kann. Für Gott gibt es keine Bevorzugten. M.V: Auf welche Weise empfiehlst du der Gottesmutter die Anliegen der Pilger? Mirjana: Die Gospa sagt nie zu mir: «Mirjana, das kannst du mir vortragen und das nicht.» Im meinem Herzen spüre ich, welche Frage ich der Gospa vortragen kann und welche nicht. Sie leitet unser Gespräch, niemals ich. Wenn ich im entscheidenden Augenblick spüre, welches Anliegen ich ihr empfehlen kann, dann mache ich das auch. M.V: Du bist eine von den drei Sehern, denen die Gottesmutter zehn Geheimnisse anvertraut hat. Dir wurde auch eine besondere Aufgabe auferlegt, was die Offenlegung dieses Geheimnisses betrifft. Was kannst du uns darüber sagen? Mirjana: Ich kann nur sagen, das die Gospa Jakov, Ivanka und mir alle zehn Geheimnisse mitgeteilt hat. Ich soll einen Priester erwählen, dem ich das Geheimnis zehn Tage vor dem Ereignis mitteilen werde. Wir werden dann gemeinsam sieben Tage lang fasten und beten, danach wird der Priester das Geheimnis der Welt mitteilen. Wenn der Priester diese Mission über-

22 |

nimmt, muss er diese nach Gottes Willen erfüllen. Unsere Mutter sagt immer, wir sollen nicht über Geheimnisse sprechen. Im Gegenteil, sie ruft uns auf zu beten, denn wer die Gottesmutter als seine Mutter erlebt und Gott als seinen Vater, braucht sich vor nichts zu fürchten. Niemand von uns kann mit Sicherheit sagen, ob er morgen noch am Leben sein wird. Darum sollen wir stets bereit sein vor das Antlitz Gottes zu treten. Die Gospa sagte: «Was ich in Fatima begonnen habe, werde ich in Medjugorje zu Ende bringen. Mein unbeflecktes Herz wird siegen.» Wenn also das Herz der Mutter den Sieg davontragen wird, wovor sollten wir uns dann fürchten? Denn welche Mutter könnte glücklich sein, wenn ihre Kinder unglücklich sind. Darum müssen wir uns nicht fürchten, wenn wir so leben, wie Gott es von uns erwartet. So hat die Gospa in einer ihrer Botschaften gesagt: «Ihr werdet vor Gott erscheinen und von eurem eigenen Leben berichten.» Wollen wir nun den Kopf hängen lassen oder unser Haupt erheben? Nur Letzteres ist wichtig und nichts Anderes. Herzlichen Dank an den Autor, Mario Vasilj, der uns die Erlaubnis zum Abdruck gab.


GOT T ES U M ARM U N G A N N E H M E N

Hinführung zur Beichte Fortsetzung: «Gottes Umarmung annehmen» von Pfarrer Leo Tanner. Während des Heiligen Jahres zum «Jubiläum der Barmherzigkeit» werden Ausschnitte aus dieser Schrift veröffentlicht. VI. Du wirst nicht die Ehe brechen Ehe und Familie haben zum Fundament: «Du sollst nicht die Ehe brechen» (Dtn 5,18). In einer intakten Familie können Kinder sich in Geborgenheit entfalten, ihre sexuelle Identität finden und in den Glauben hineinwachsen. Das sind Gründe,

weshalb die Ehe entscheidend wichtig ist für das Wohlergehen aller Menschen und deshalb von allen heilig gehalten werden soll: «Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das Ehebett bleibe unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten» (Hebr 13,4). Die Ehe

| 23


G OTTES UMA RM U N G AN N EH M EN

«in Ehren» halten bedeutet den Eheleuten in einer vornehmen Zurückhaltung zu begegnen und alles zu tun, was die Ehe stärkt und fördert. Der Weg zur gelingenden Ehe beginnt mit der Erziehung zur «Keuschheit». Keuschheit meint Reinheit in der Liebe. Der keusche Mensch bewahrt die in ihm angelegten Lebens- und Liebeskräfte und lebt sie gemäss der entsprechenden Lebensform und dem schöpfungsgemässen Sinn der Sexualität. Die Sexualität ist die umfassende

24 |

Beziehungskraft des Menschen. Sie will die Liebe zur Entfaltung bringen. Das wird möglich, wenn die sexuelle Kraft mit ihrer egoistischen Triebdynamik durch Selbstbeherrschung der personalen Liebe dient. Die sexuelle Liebe ist ein grosses Geschenk Gottes an die Menschen und kann zugleich zum Ort der tiefsten Verletzungen werden. Denn in der Sexualität öffnen wir uns dem anderen ganz und gar. Mit unserem Leib berühren wir nicht nur den Leib des an-


GOT T ES U M ARM U N G A N N E H M E N

deren, sondern auch die Tiefe seiner Person. Und wenn wir nur begehren, nur die eigene Lust suchen statt das Gegenüber zu ehren, dann verletzen und entwürdigen wir den Partner/die Partnerin. Dies kann auch in der eigenen Ehe geschehen. Wo durch die sexuelle Kraft Menschen zu «Objekten» der Begierde werden – wie sie uns heute vielerorts in Presse, Fernsehen und Internet angeboten werden – trennt dies die genitale Sexualität von ihrer ganzheitlichen Bestimmung. Wenn wir unseren Körper – oder Teile unseres Körpers – zu etwas anderem gebrauchen, als dies der Wahrheit unseres Lebens und unserer Lebensform entspricht, dann schaden wir uns selbst und sind in Gefahr, auch Andere zu verletzen. Die Ehe heilig halten – Sexualität als Heilskraft leben Denke und rede ich mit grosser Achtung und Dankbarkeit über die Sexualität und die Liebe zwischen Mann und Frau? Habe ich Hefte, Internetseiten, Erotik- und Pornofilme angeschaut oder Phantasien freien Raum gelassen, welche den Anderen zum blossen Lustobjekt machen?

Bemühe ich mich, mein geschlechtliches Verlangen – auch in Bezug auf mich selbst (Selbstbefriedigung) – zu beherrschen? Bemühe ich mich um Reinheit? Habe ich gespürt, dass ich in einer Beziehung zu weit gegangen bin? Leb(t) e ich in ausserehelichen, sexuellen Beziehungen? Habe ich andere verführt? Habe ich mich in etwas Falsches hineinziehen lassen? Habe ich jemanden sexuell ausgenutzt? Halte ich die Ehe heilig – auch in Gedanken und Worten? Bemühe ich mich, die Lehre Jesu und der Kirche – auch im Bereich der Frage der Empfängnisverhütung – zu kennen und entsprechend zu leben? Lebe ich die eingegangenen Verpflichtungen (Standespflichten) in der Ehe? Bin ich rücksichtsvoll auf die Empfindungen und Bedürfnisse des Partners/ der Partnerin? VII. Du wirst nicht stehlen Beim siebten Gebot «Du sollst nicht stehlen» (Dtn 5,19) geht es nicht nur um die Sachen, die Eigentum eines Menschen sind, sondern um das gegenseitige Vertrauen. Wenn etwas gestohlen oder in ein Haus eingebrochen wird, wird Vertrauen zerstört. Dieses Vertrauen untereinander will dieses Gebot schützen.

| 25


G OTTES UMA RM U N G AN N EH M EN

Eigentum ist dafür da, dass Alle frei und menschenwürdig leben können. Es darf nicht losgelöst von den Menschen betrachtet und gebraucht wer-

26 |

den, die zu wenig zum Leben haben. Denn die Erde gehört Gott. Privateigentum im strengen Sinn gibt es eigentlich nicht. Wir sind Verwalter


GOT T ES U M ARM U N G A N N E H M E N

des Eigentums Gottes. Über unsere Verwaltung werden wir einst Rechenschaft abgeben müssen. Diebstahl ist deshalb auch, wenn wir unser Eigentum egoistisch nur für uns selbst brauchen, selbst dann, wenn wir alles korrekt erworben haben. Diebstahl begeht weiter, wer die Notlage eines Menschen (z. B. eines Armen, Asylanten) ausnutzt und dieser Person zu wenig Lohn zahlt. Eine weitere Art von Diebstahl ist, wenn wir ungerechte Preise für Produkte aus der Dritten Welt zahlen. Nicht stehlen – das Eigentum soll allen dienen Lebe ich integer (auch bezüglich Steuern, Versicherungen, dem Arbeitgeber, … gegenüber)? Ist auf mich Verlass? Habe ich Gefundenes, Ausgeliehenes selbst behalten? Gehe ich verschwenderisch mit meinen materiellen Gaben um? Verstehe ich mich als Verwalter der eigenen materiellen Gaben? Dient mein Eigentum mehr dem «Gruppenegoismus» oder einer solidarischen Welt? Helfe ich mit meinen materiellen Gaben grosszügig den Notleidenden? Habe ich fremdes Eigentum beschädigt? Habe ich gestohlen? Habe ich es

wieder zurückgegeben beziehungsweise wieder gutgemacht? Bin ich mit fremden Gütern (auch am Arbeitsplatz, …) sorgsam umgegangen? Gehe ich sorgfältig und verantwortungsvoll mit der Schöpfung um, die Gott der Menschheit anvertraut hat (Wasser, Lebensmittel, Energie, Pflanzen, Tiere)? VIII. Du wirst nicht Falsches aussagen gegen deine Nächsten Mit dem Gebot «Du sollst nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen» (Dtn 5,20) will Gott die Ehre und die Wahrheit schützen. Gott vertraut darauf, dass wir mit unseren Worten der Ehre und der Wahrheit dienen. Selbst da, wo Menschen uns Unrecht getan oder uns enttäuscht haben, sollen sie darauf rechnen können, dass wir in der Öffentlichkeit ihre Ehre schützen. Dazu gehört auch, dass wir – ohne Notlage – nicht alles über den Nächsten veröffentlichen oder weitergeben dürfen, wenn es die Ehre des Anderen verletzen könnte, auch wenn unsere Aussage wahr ist. So gehört zu diesem Gebot auch, Verleumdungen und öffentliche Falschinformationen zu berichtigen. Hier haben die Medien eine wichtige Verantwortung für das öffentliche Wohl. Doch es kann zum

| 27


G OTTES UMA RM U N G AN N EH M EN

Nutzen anderer notwendig sein, dass wir schlechte Dinge über Personen, die anderen schaden könnten, den zuständigen Verantwortungsträgern (nicht öffentlich, sondern privat) mitteilen. Das achte Gebot will uns dafür sensibilisieren, wo wir in Gefahr sind, die Wahrheit zu verbiegen, über den Nächsten etwas zu sagen, was uns selbst besser dastehen lässt, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entspricht. Nicht diese schlechte Tendenz ist eine persönliche Sünde, sondern wo wir in diese negative Tendenz einwilligen. Der Mut, die Wahrheit so wiederzugeben, wie sie ist, ohne sie zu beschönigen und ohne uns selbst in ein besseres Licht zu rücken, schafft Vertrauen und Klarheit. Auf unsere Aussagen soll Verlass sein. Das wünscht sich Jesus von uns, wenn er sagte: «Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen» (Mt 5,37). Nicht lügen – wahrhaftig leben Habe ich Schlechtes über Andere ohne zwingenden Grund weitergesagt? Weshalb? Habe ich Gerüchten unkritisch und ungeprüft Glauben geschenkt und sie weitererzählt? Lasse ich mich in Geschwätz, Tratsch (Klatsch) hineinziehen? Lasse ich mich schnell von Vor-

28 |

urteilen leiten? Übertreibe ich die Fehler anderer? Schiebe ich eigene Schuld auf andere? Rede ich schlecht über Abwesende? Glaube ich ungeprüft alles, was die Medien sagen und gebe ich Gerüchte (Klatsch) über andere weiter? Bin ich neugierig? Habe ich mir durch Lüge Vorteile verschafft? Ist mir die Wahrheit heilig? Bemühe ich mich um die Wahrheit, ohne Angst vor Kritik und Ablehnung – im Vertrauen auf Gott? Bin ich in Lebenslügen verstrickt? Täusche ich durch mein Reden und Handeln andere? Warum? Setze ich eine Maske auf? Viel wird geredet über Sex, Freundschaft, Ehe, Scheidung, Geld und Freizeit, Papst und Kirche… Übernehme ich gedankenlos die Meinung anderer oder bilde ich mir ein eigenes Urteil? Vertrete ich meine Überzeugung auch vor Anderen? IX. Du wirst nicht begehren deines nächsten Partner (Frau, Mann) Nicht erst der Vollzug eines Unrechtes (wie z. B. Ehebruch), sondern die dieser Handlung zugrunde liegende Gesinnung ist zu beachten. Dies zeigt das neunte Gebot: «Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlan-


| 29


G OTTES UMA RM U N G AN N EH M EN

gen…» (Dtn 5,21). Ehebruch fängt nicht erst bei der Tat, sondern mit dem Begehren im Herzen an, das durch die Augen geweckt wird: «Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen» (Mt 5,28). Es geht also nicht darum, keinen anderen Partner sexuell attraktiv zu finden, sondern um den Wunsch, ihn sexuell zu begehren, nicht nachzugeben und keine Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Das bedeutet, dass ich den Anderen ihr Glück gönne und es respektiere. Ich nehme die Personen ernst, die ihre Liebe anderen Menschen geschenkt haben und verzichte auf alle möglichen Tricks – selbst, wenn ich verliebt bin –, in diese Liebe einzubrechen und diese Person für mich zu gewinnen. Positiv bedeutet dieses Gebot, meinen Partner, meine nahestehenden Personen als Geschenk zu sehen und dafür Gott zu danken. Sie sind mir auf dem Reifungsweg der Liebe anvertraut. Ich schätze sie, gehe sorgsam mit ihnen um und ehre sie. Es geht bei diesem Gebot um das Hineinwachsen in die Lauterkeit in all unseren Beziehungen. Mit vielen kleinen Entscheidungen in unseren Gedanken, Blicken und Taten wächst in

30 |

uns – wenn wir nur den Impulsen des Geistes der Reinheit folgen – Neues heran. Alles Ungeordnete ordnet der Heilige Geist und integriert es in unsere Persönlichkeit. Das menschliche Begehren beherrscht uns dann immer weniger. Die wahre Liebe schenkt uns eine tiefe Erfüllung. Nicht begehren – dankbar sein Bin ich dankbar für meinen Lebensstand (allein, verheiratet, …) und meine Beziehungen? Ehre ich die Menschen, die mir geschenkt sind? Lobe ich andere, wenn diese etwas gut machen? Sehe ich die Menschen als Geschenk Gottes an und als Chance, durch sie in der Liebe zu reifen? Bemühe ich mich, das Schwere, das zu meinem Lebensweg gehört, gut durchzustehen und zu meistern? Gönne ich Anderen ihr Glück? Bin ich neidisch? Bemühe ich mich um Reinheit in Gedanken und im Umgang mit anderen Menschen? Wo begehre ich andere Personen und bin neidisch? Bin ich unzufrieden, meckere und kritisiere ich Andere auf lieblose Art und Weise? Bemühe ich mich um Ordnung und Pünktlichkeit? Fortsetzung folgt.


L IVE- Ü B ERT RAGU N G / B E ST E L L T A L O N

Bestelltalon o Gratisabonnement: Monatsheft von Medjugorje Schweiz Das Monatsheft erscheint elf Mal jährlich und wird kostenlos verschickt. Das Abonnement verlängert sich automatisch und kann jederzeit abbestellt werden. Ich möchte folgende Ausgaben bestellen: Anzahl Monatsheft(e) Juni 2016 Anzahl Monatsheft(e) Mai 2016 Anzahl Monatsheft(e) April 2016

Name, Vorname: Strasse:

PLZ / Ort:

Tel.-Nr.:

E-Mail:

Wenn Sie das Heft nicht für sich bestellen, teilen Sie uns bitte Ihren Namen und Wohnort mit: Bitte schneiden Sie diesen Talon aus und schicken Sie ihn in einem Couvert an:

Medjugorje Schweiz, CH-8840 Einsiedeln

| 31


WA LLFA HRTEN

Juni 2016 Mo 20.06. – Mo 27.06.2016 Di 21.06. – Mo 27.06.2016

° °

Sylvia Keller Drusberg Reisen

Juli 2016 Fr 29.07. – So 07.08.2016 Sa 30.07. – Sa 06.08.2016 Sa 30.07. – So 07.08.2016

• • •

Catholix Tours Adelbert Imboden Adelbert Imboden

September 2016 Fr 02.09. – Sa 10.09.2016 Fr 09.09. – Fr 16.09.2016 Mo 12.09. – Mo 19.09.2016 Mo 19.09. – Mi 26.09.2016

Adelbert Imboden Drusberg Reisen Sylvia Keller Adelbert Imboden

Oktober 2016 Mo 03.10. – Mo 10.10.2016 Fr 07.10. – Fr 14.10.2016 Fr 07.10. – Sa 15.10.2016 Fr 07.10. – Mo 17.10.2016 Sa 08.10. – Sa 15.10.2016 So 23.10. – So 30.10.2016

§ *

Sylvia Keller Adelbert Imboden Marlene Ineichen Adelbert Imboden Eurobus AG Drusberg Reisen

November 2016 Sa 05.11. – Fr 11.11.2016

Adelbert Imboden

= Buswallfahrt = Flugwallfahrt ° = Jahrestag • = Jugendfestival * = inkl. Kurzexerzitien ◊ = Fastenseminar § = für Jugendliche und Familien

32 |


WA L L FA H RT E N

Seminare in Medjugorje im 2016 Mo 04.07. – Sa 09.07.2016 Seminar für Priester Mo 01.08. – Sa 06.08.2016 Jugendfestival Mi 09.11. – Sa 12.11.2016 Seminar für Ehepaare Aus der Schweiz werden ausser fürs Jugendfestival keine organisierten Reisen zu den Seminaren angeboten.

Kontakte Adelbert Imboden Postfach 356 3900 Brig 079 750 11 11 adelbert@wallfahrten.ch www.wallfahrten.ch

Catholix Tours Mühlestrasse 1 8840 Einsiedeln 055 556 81 89 medju@catholix.ch www.catholix.ch

Drusberg Reisen Benzigerstrasse 7 8840 Einsiedeln 055 412 80 40 info@drusberg.ch www.drusberg.ch

EUROBUS AG Schwimmbadstrasse 1 5210 Windisch 056 461 61 61 b.gerber@eurobus.ch www.eurobus.ch

Marlene Ineichen Chlewald 6026 Rain 041 458 12 81 clover_forest@hotmail.com

Sylvia Keller-Waltisberg Düchelweiher 16 4144 Arlesheim 061 701 81 41 sylviakeller@intergga.ch


SP ENDEN | IMPRESSU M

Medjugorje Schweiz Maria Königin des Friedens CH-8840 Einsiedeln

Postanschrift/Abos: Medjugorje Schweiz, CH-8840 Einsiedeln Telefon: 041 480 31 78 (Telefonbeantworter) Fax: 041 480 31 74 Botschaften-Telefon: 041 480 03 72 (24 Std.) Konto: Postkonto: 85-340814-8 IBAN-Nr.: CH72 0900 0000 8534 0814 8 SWIFT-Code: POFICHBEXXX (PostFinance AG, CH-3030 Bern) Online: www.medjugorje-schweiz.ch, sekretariat@medjugorje-schweiz.ch www.medjugorje.hr (offizielle Website von Medjugorje) www.facebook.com/MedjugorjeSchweiz

Impressum Herausgeber:

Medjugorje Schweiz, Maria Königin des Friedens (gegründet Oktober 1985)

Erklärung:

In Übereinstimmung mit dem Dekret des Papstes Urban VIII. und der Bestim­mung des II. Vatikanischen Konzils erklären wir als Redaktions­team, dass wir das Urteil der Kirche, dem wir uns völlig unterziehen, nicht vorweg­nehmen wollen. Begriffe wie «Erscheinungen, Botschaf­ten» und Ähnliches haben hier den Wert des menschlichen Zeugnisses.

Druck:

Druckerei Franz Kälin AG, Einsiedeln

Auflage:

6800 Exemplare

Bildlegende:

Foto Đani S. 1, 5, 6, 14/15, 18/19, 33; Restliche Bilder Sammlung Medjugorje Schweiz

Heftnummer:

Juni 2016, Nr. 340

Medjugorje

JUNI 2016

Medjugorje Schweiz, Maria Königin des Friedens

34 |


BOT SC H A FT A N M I RJA N A

Botschaft

vom

2. Juni

«Liebe Kinder! Als Mutter der Kirche, als eure Mutter, lächele ich während ich euch anschaue, wie ihr zu mir kommt, wie ihr euch um mich versammelt, wie ihr mich sucht. Mein wiederholtes Kommen unter euch ist Beweis dafür, wie sehr der Himmel euch liebt. Es weist euch auf den Weg hin zum ewigen Leben, zum Heil. Meine Apostel, ihr, die ihr euch bemüht, ein reines Herz zu haben und meinen Sohn in ihm, ihr seid auf dem richtigen Weg. Ihr, die ihr meinen Sohn sucht, ihr sucht den richtigen Weg. Er hinterliess viele Zeichen Seiner Liebe. Er hinterliess die Hoffnung. Es ist leicht, Ihn zu finden, wenn ihr zu Opfer und Busse bereit seid, wenn ihr Geduld, Barmherzigkeit und Liebe für eure Nächsten habt. Viele meiner Kinder sehen und hören nicht, weil sie es nicht wollen. Sie nehmen meine Worte und meine Werke nicht an, aber mein Sohn ruft alle durch mich. Sein Geist erleuchtet alle meine Kinder im Lichte des himmlischen Vaters, in der Einheit des Himmels und der Erde, in der gegenseitigen Liebe, weil die Liebe die Liebe herbeiruft, und bewirkt, dass Werke wichtiger sind als Worte. Daher, meine Apostel, betet für eure Kirche, liebt sie und tut Werke der Liebe. Wie sehr sie auch verraten, verwundet wird, ist sie da, weil sie vom himmlischen Vater kommt. Betet für eure Hirten, dass ihr in ihnen die Grösse der Liebe meines Sohnes seht. Ich danke euch.» | 35



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.