Magazin für Fotografie - LIEBHABER

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WWW.LIEBH ABER.DE  SOMMER 2013  EUR 14

LIEBHABER

ICH HERZ FOTOGRAFIE

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LOMO GRA PHIE

LIEBHABER



ICH HERZ FOTOGRAFIE



// 6  EDITORIAL Einführung

// 8  WTF IS LOMO?

Lomographie – Was heißt das überhaupt?

INHALT

// 10  // 66  LOMO HERO I LOMO HERO II

Ein Interview mit Hannes Volkmer

Ein Interview mit Jet Chow

// 18  // 74  DIE 10 GOLDENEN REGELN AEROCHROME LOVE AFFAIR Werde der Held des Augenblicks

Infrarotfotografie aus Liebe

// 26  // 80  FARBEN DR. LAB

Wir sind süchtig nach Farbe

Filmentwicklung mal anders

// 54  // 86 FORM UND KOMPOSITION LOMO HERO III Alles Absicht – wenn Lomographen beim Fotografieren durch den Sucher gucken

Ein Interview mit Kersin Klee

// 62  // 92  PERSPEKTIVENWECHSEL LESESTOFF Bildausschnit – bloß nicht klassisch

Lomo-Bücher

// 93 IMPRESSUM

Wir, ihr und die Anderen

FOTO / EMKEI

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INHALT


DU MICH MAL!

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Helmut Newton ist zum Abendessen eingeladen. Die Hausfrau:  »Ich gratuliere zu Ihren Bildern, sie sind großartig. Sie haben sicher einen guten Fotoapparat!« Nach dem Essen: »Gnädige Frau, das Essen war vorzüglich, Sie haben sicher gute Pfannen.« EDITORIAL


LOMO ? Jeder kennt den Unterschied zwischen Schnappschüssen und gestellten Geburtstagsfotos auf Omas siebzigstem Geburtstag. Eine Bewegung, die diese don’t - think - Fotografie als Kunstform geprägt hat, ist die Lomographie. Sie ist nicht nur eine Ode an die analoge Fotografie, sondern erhebt die Authentizität des Augenblicks zum goldenen Schuss.

WTF IS

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Es ist diese eine Situation mit den besten Leuten an diesem einen Ort. Der Augenblick – jetzt und hier, niemals wiederholbar. Schnappschüsse spiegeln das wahre Leben, fangen Emotionen ein und sind der Grund, warum sich beim Betrachten ein erinnerndes Lächeln in unser Gesicht schleicht. Die Lomographie verwandelt den Schnappschuss in ein künstlerisches Experiment. Durch die mangelhafte Bildqualität entstehen Fehler, die Teil der Magie der Unvorhersehbarkeit werden: Unschärfen, starke Kontraste, leuchtende Farben und die typische Vignettierung.

FOTO / IMBAAA // TEXT / ABO


AUS DER SOWJETUNION IN DIE WELT // Die ersten Lomokameras wurden in der Sowjetunion produziert – vollautomatische Belichtungssteuerung sollte die Bedienung vereinfachen, die schlechte Bildqualität findet ihren Ursprung im Low - Buget -  Gedanken: Jeder Bewohner der Sowjetuntion sollte Fotos von seiner schönen Heimat machen können. Der erste Prototyp LOMO LC-A entstand 1982 im LOMO Werk in St. Petersburg nach der Vorlage einer kleinen japanischen Kamera mit der Bezeichnung CX-2 der Marke Cosina. Im Zuge der Massenproduktion gelangte die LOMO LC-A nach Polen, in die Tschechoslowakei und nach Kuba und erfreute sich auch dort einer hohen Popularität. Den eigentlichen Grundstein für die Lomographie als Kunstform legten zwei Wiener Studenten: Sie entdeckten die Schönheit der Lomo-Fotografien und brachten sie 1991 aus Prag in ihre Heimatstadt – der Beginn einer analogen Revolution.

ANALOGE ZUKUNFT // Mit wachsender Popularität ging die technische Weiterentwicklung einher: Neben Mehrlinsenkameras wie dem Lomography Supersampler mit vier horizontalen Bildsequenzen für ein Motiv, der Fisheye - Kompaktkamera mit 170° Bildwinkel oder der LomoKino für Filmsequenzen ist auch neues Filmmaterial entstanden. Ob Perforationslöcher, Filme mit rückseitiger Belichtung (Redscale) und X-Pro-Eigenschaften zur Umkehrentwicklung eines Farbnegativs – die Palette der Gestaltungsmöglichkeiten wächst und hat die Lomographie längst zukunftsfähig und vielseitig gemacht. Und das alles, damit die perfekten Momente und Augenblicke nicht verloren gehen.

UND ES GEHT NOCH WEITER... // Vom Wiener Underground - Phänomen wuchs das Interesse an den bunten, verwackelten Fotografien bis in den öffentlichen Raum. Im Jahr 1992 wurde die Lomographic Society International gegründet, ein Lomography Manifesto wurde veröffentlicht und eine erste Lomographie - Ausstellung mit der legendären LomoWall fand statt. Wien – Moskau – New York – Madrid, die LomoWall eroberte die Metropolen der Welt und fand ihren festen Platz auf den wichtigen Ausstellungen der Welt.

FOTO / JET CHOW

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WTF IS LOMO?


LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Hannes Volkmer

LOMO HERO I

Hannes Volkmer ist Lomograph und einer der Initiatoren der regionalen Community LomoOWL. Er liebt das Spiel mit Licht und Schatten, lässt in seinen Portraits Generationen verschmelzen und zeigt das unerwartete Innere der Fotografierten. Und er hat einen Kühlschrank voller Filme.

TEXT / BENEDIKT BENTLER // INTERVIEW / HELENA MELIKOV // FOTO / EARLYBIRD

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LOMO HERO I


Hannes, was machst du eigentlich beruflich? // Eigentlich bin ich gelernter Gas - und Wasserinstallateur, momentan arbeite ich als Hausmeister in einem Krankenhaus. Das ändert sich aber bald, da das Krankenhaus schließt und ich dann in einer Apotheke im Krankenhaus in Gütersloh anfange. Wie und wann hast du die Liebe zur Lomographie entdeckt? // An Weihnachten 2007 hat mein großer Bruder meinem kleinen Bruder die Fisheye One geschenkt. Die Fisheye Optik hat mich sofort begeistert. Kurz danach haben mein Bruder und ich uns eine eigene ganz günstig geschossen. Von da an haben wir völlig willkürlich Bilder gemacht. Die Ergebnisse waren am Anfang eher bescheiden, wir kannten uns mit der Technik überhaupt nicht aus. Trotzdem habe ich weitergemacht und mich langsam Schritt für Schritt reingefuchst. Man muss einfach dranbleiben. Wie würdest du deinen Stil beschreiben? // Ich liebe es Menschen zu portraitieren. Man kann von jedem, egal wie unfotogen er sich selbst findet, ein tolles Bild machen. Ich möchte Menschen interessant darstellen. Die Technik der Mehrfachbelichtungen habe ich mittlerweile einigermaßen perfektioniert und ich kann mich da jetzt frei entfalten.

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Wenn man sich deine Filmsammlung anschaut, stellt sich die Frage: Wie viele Kühlschränke hat er Zuhause? // Tatsächlich nur einen, aber er ist so voll, dass einem beim Aufmachen immer etwas entgegenkommt. Mit der Zeit ist die Produktion der Filme stark zurückgegangen und teilweise eingestellt worden, deshalb habe ich mir einen Vorrat mit den wichtigsten Filmen zugelegt. Was fehlt dir noch in deiner Kamera -  Sammlung? // Es gibt viele tolle Kameras, aber Hasselblad und Rolleiflex hätte ich wirklich gern im Schrank. Ich habe lange Zeit viele Kameras gekauft, bin aber mittlerweile davon ab. Ich denke man kann mit jeder Kamera, auch mit einer ganz billigen, tolle Fotos machen, wenn man mit ihr umzugehen weiß. So arbeite ich mit meiner Sammlung und versuche das Beste aus jeder Kamera rauszuholen. Im Moment fotografiere ich viel mit der Kiev 88. Wie viele Filmrollen mussten ihr Leben lassen bis du so tolle Fotos schießen konntest? // Keine Ahnung, aber es waren schon einige - nicht nur Filmrollen, auch Euros (lacht). Aber das Ergebnis reizt immer wieder und entschädigt den Aufwand. Ich schätze, letztes Jahr habe ich um die 6.000 Bilder geschossen.

INTERVIEW / HELENA MELIKOV // FOTO / EARLYBIRD


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LOMO HERO I


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INTERVIEW / HELENA MELIKOV // FOTOS / EARLYBIRD


Du fotografierst mittlerweile mehr mit Mittelformat Kameras, machst du noch was mit den Lomography Kameras? // Na klar. Mit der Mittelformat oder Großformat fotografiere ich eher konzeptionell. Ich werde weiterhin noch aus der Hüfte schießen und die LC-A oder die La Sardina auf Partys mitnehmen. Was ich mittlerweile nicht mehr mache, ist nach zwölf belichteten Fotos voller Vorfreude auf diese, den Rest des Films blindlings voll zu schießen. Dafür ist mir das Medium Film einfach zu endlich geworden. Jetzt kann es passieren, dass der Film monatelang in der Kamera verweilt bis ich ihn zu Ende belichte. Da ich meine Filme selbst entwickle, muss ich dann auch nicht mehr lange auf die Ergebnisse warten. Das kann ich übrigens jedem empfehlen, der Spaß an der analogen Fotografie hat. Was hältst du vom Motto » The future is analogue? « // Ich hoffe es. Schwarzweiß - Fotografie wird es immer geben. Da kommt die digitale Fotografie noch nicht dran. Ich befürchte, es wird die Crossentwicklung der Diafilme nicht mehr lange geben, da immer weniger Hersteller Diafilme in ihrem Angebot haben. Leider gibt es immer weniger Menschen, die Filme kaufen und entwickeln.

INTERVIEW / HELENA MELIKOV

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LOMO HERO I


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INTERVIEW / HELENA MELIKOV // FOTOS / EARLYBIRD


Hast du dich in der Anfangszeit an die zehn goldenen Regeln gehalten? // Ja, ich habe meine Kamera einfach drauf gehalten und auf Partys mit einem farbigen Blitz fotografiert, was ich heute auch noch mache. Mittlerweile gefallen mir aber Bilder, die ich plane und arrangiere. Deshalb habe ich mir eine Blitzanlage zugelegt, die meine Art zu fotografieren sehr verändert hat. Durch die Möglichkeit das Licht aus allen Richtungen kommen zu lassen, ergeben sich ganz neue Arrangements, wie zum Beispiel meine collagenartige Fotos, die durch das Mehrfachbelichten eines Negativs geschaffen werden. Gibt es da Fotos, die dir besonders am Herzen liegen? // Ich habe eine Serie mit Gesichtern gemacht, bei der ich Generationen nebeneinander stelle. Eine sehr aufwendige Sache. Anfangs gab es da schon ein paar Leute, die nicht geglaubt haben, dass ich alles ohne Photoshop umgesetzt habe. Die Resultate zeigen wie z.B die Gene von Generation zu Generation weitergegeben werden oder wie sich Menschen, die auf dem ersten Blick doch sehr unterschiedlich scheinen, ähneln. Diese Serie würde ich gerne erweitern, vielleicht mit Paaren oder Freunden. Vielleicht ergibt sich ja mal die Möglichkeit einer Ausstellung, ich würde zumindest nicht nein sagen. Steht in der Zukunft eine Ausstellung an? // Unsere Gruppe » LomoOWL « hat schon in Herford und Hiddenhausen ausgestellt. Das haben wir jetzt wieder vor. Demnächst findet in Herford der Internationale Hansetag statt. Dort werden wir eine Ausstellung über die Recyclingbörse machen.

DANKE!

INTERVIEW / HELENA MELIKOV

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LOMO HERO I


DIE ZEHN GOLDENEN REGELN

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FOTO / EMKEI // TEXT / ABO


» Don’t think, just shoot « ist das Motto der Lomographie. Und warum? Weil die besten Situationen einfach passieren. Es ist der erste Eindruck der zählt – bevor das Gehirn zu arbeiten anfängt und die Vernunft die Magie des Moments zerbröckeln lässt. Es kann jeder Moment sein, sei er noch so alltäglich und unspektakulär. Sobald er unsere Aufmerksamkeit erregt, ist er schon besonders. Die Lomographie konserviert diesen Moment nicht nur, sie gestaltet ihn mit. Und so ist das Bild nicht nur ein authentischer Teil dieses Moments, sondern selbst ein kleines Stück Magie: Der Zufall in Form von Licht, Spiegelungen und anderen Gegebenheiten des Motivs, die der Aufmerksamkeit bei einem spontanen Klick entgehen, gestalten das Bild mit. Authentizität bedeutet auch absolute Freiheit. Die Lomographie ist wie ein drittes Auge, das den Moment fernab aller Lehrbuch -  Perspektiven miterlebt. Du suchst nach einer Anleitung wie du das alles unter einen Hut bekommst? Hier findest du zehn goldene Regeln, um der Held des Augenblicks zu sein.

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DIE 10 GOLDENEN REGELN


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FOTO OBEN / EMKEI // FOTO UNTEN / IMBAAA


// 1. NIMM DEINE KAMERA ÜBERALLHIN MIT Egal, wo du gerade bist: in einer Garage, im Wald, in den Alpen oder an der Supermarktkasse. Dein Finger wird plötzlich nervös und deine Augen bekommen diesen besonderen Ausdruck. Es ist wieder so weit: Deine Seele durstet nach neuen Bildern! Du greifst zu deiner LOMO LC-A und es macht klick, ahhhh, gleich noch mal: klick! Ja, jetzt ist es besser! Es ist passiert, die nicht zu stoppende lomographische Lust, einfach alles in deiner Umgebung zu dokumentieren, hat dich gepackt. Die Lomographie ist mit deinem Leben verschmolzen. Die beste und stärkste Abhängigkeit der Welt!

// 2. VERWENDE SIE ZU JEDER TAGES- UND NACHTZEIT Jede Sekunde ist wertvoll für dich und deine LC-A, jeder Moment ist etwas besonderes. Wenn du lomographierst, dann lebst du nicht bloß im Moment, sondern konservierst einen Teil der Gegenwart für die Zukunft. All das mit der Hilfe deiner kleinen, dunklen, hellen, schwarz-weißen, bunten, scharfen, unscharfen, in jedem Fall aber zauberhaften Lomographien! Deine Gefühle, deine Erinnerungen und deine Lomographien, all das zusammen ergibt ein komplettes, authentisches Bild deines Lebens. Du verbringst dein Leben nicht nur tagsüber voller Sonnenlicht, Urlaub, Partys und Wochenendausflügen. Also fotografiere einfach alles, was zu deinem tatsächlichen Leben gehört; jeden Tag, jede Nacht,sei bereit und lass dir nichts entgehen. Deine Erinnerungen haben es verdient, in die zauberhaften Formen deiner Lomographien gegossen zu werden. FOTO / KERSTIN KLEE // TEXT / LOMOGRAPHY

// 3. LOMOGRAPHIE IST NICHT DIE UNTERBRECHUNG DEINES ALLTAGS, SONDERN EIN INTEGRALER BESTANDTEIL Es besteht kein Zweifel: Die LOMO LC-A ist alles, was du jemals wolltest. Dein neuer bester Freund, dein Party-Begleiter, dein spiritueller Führer – all das in einer Person. Du arbeitest mit der Kamera, du trinkst mit ihr, du schläfst mit ihr. Lomographie ist ein Bestandteil deines Lebens und deiner Kommunikation. So wie sprechen, lachen, schreien und lieben. Als Lomograph bist du nicht bloß außenstehender Fotograf einer Situation, sondern selbst Bestandteil der Situation. Du lachst und machst ein Foto, du weinst und machst ein Foto, du schreist und machst ein Foto, du liebst und machst ein Foto.

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DIE 10 GOLDENEN REGELN


// 4. ÜBE DEN SCHUSS AUS DER HÜFTE Der » normale « Blickwinkel eines Fotografen ist irgendwo auf die Höhe von 1,5 bis 2 Meter limitiert. Aber was passiert darüber, darunter und daneben? Aus der Sicht eines Hundes, eines Vogels oder eines Wurmes? Versteck dich nicht hinter der Kamera, sondern brich aus diesen Konventionen aus. Vergiss den Sucher, vergiss deine Schüchternheit, vergiss alles was du über Fotografie gelesen hast.

// 5. NÄHERE DICH DEN OBJEKTEN DEINER BEGIERDE SOWEIT WIE MÖGLICH Ein wesentlicher Teil deines lomographischen Daseins ist es, Dingen auf den Grund zu gehen und sie von innen zu erkunden. Ganz wie mit deinen Mitmenschen, musst du immer nett und freundlich sein, um zu erkunden, was deinen Motiven zugrunde liegt. Wenn du spürst, dass der Augenblick gekommen ist, mach ein Bild. Versuche es, und du wirst merken, dass du die starke Leidenschaft, die du für die Lomographie hegst, in deinen Fotos wiederfindest.

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTO OBEN / BROMMI // FOTO UNTEN / BROMMI // TEXT / LOMOGRAPHY


// 6. DON‘T THINK

// 7. SEI SCHNELL

Auf den ersten Eindruck kommt es an. Es passiert alles innerhalb von Sekunden, wenn die Informationen noch ungefiltert durch dein Hirn jagen. Millisekunden später ist es bereits zu spät. Dein ganzer mentaler Ballast hat der Freude und Klarheit ein Ende bereitet und all deine aufgestauten Erfahrungen verfälschen deine Wahrnehmung. Ja, so spielt das Leben. Aber keine Sorge, wir haben einen Weg gefunden, diesem Teufelskreis zu entkommen: Don’t think! Denken verboten! Wirf deine ganze intellektuelle Bildung über Bord und gib dir das pure, unverfälschte Leben! Mach Fotos ohne zu denken, lebe im Augenblick, finde deine Motive ohne zu suchen: Klick, Klick, Klick!

Tagtäglich sausen wir wie ein Hochgeschwindigkeitszug durch extrem komplizierte Anordnungen, die man uns immer wieder als » die Welt « oder » das Leben « zu erklären versucht. In Wahrheit hat dabei freilich kaum noch jemand den Durchblick. Das ist DIE Möglichkeit für ein lomographisch geschultes Auge! Die Welt ist ständig in Bewegung und wartet nicht gerade darauf, dass du die Kamera raus holst. Der schräge Typ am Kiosk, der Vortänzer in der Disko, der Pudel deiner Nachbarin, der Pfarrer beim Verlassen seiner Stammkneipe. Sie alle sind nicht unbedingt wild darauf, von dir fotografiert zu werden. Aber das kann dich natürlich nicht aufhalten.

FOTO LINKS / KERSTIN KLEE // FOTO RECHTS / EMKEI  // TEXT / LOMOGRAPHY

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DIE 10 GOLDENEN REGELN


// 8. DU MUSST NICHT IM VORHINEIN WISSEN, WAS DABEI HERAUSKOMMT Die Ergebnisse deiner lomographischen Arbeit mit der LOMO LC-A lassen sich nie vollständig voraussagen. Die russische und chinesische Technik, diese vielfältigen Emulsionen, die Laune deines Laboranten, Naturlicht, Kunstlicht, Blitzlicht, deine Beeinflussung wodurch auch immer. Außerdem ist Lomographie oftmals ein fast unbewusster Prozess, der erst gar nicht überkontrolliert werden soll. Es kommt auf dich an. Dein Spiel mit deiner Umgebung, den Menschen um dich herum, deine Ideen und spontanen Einfälle lassen alles zu einem spannenden Akt unvorhersehbarer Ereignisse verschmelzen. Und das ist schließlich ein zentraler Faktor der ganzen Sache: Du weißt nie, was am Ende dabei heraus kommt. Und du musst es auch gar nicht wissen. Lass dich ein auf das Spiel aus Zufällen und Unmöglichkeiten.

// 9. IM NACHHINEIN AUCH NICHT Vergiss die Analyse und lass dich überraschen von all den unvorhersehbaren Geschichten, die das Leben schreibt: schräg, wild, laut, bunt, und immer ganz anders, als du gedacht hättest. Lomographie ist immer dabei, hält alles fest und erzählt ihre eigenen Geschichten. Lass dich darauf ein und du wirst feststellen: Das alles ist ein Teil von dir!

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FOTOS RECHTS / FRAUSPATZI // TEXT / LOMOGRAPHY


// 10. VERGISS DIE REGELN Hör nicht auf andere und bleib dir stets selbst treu, folge deiner inneren Stimme und lass dir keine Vorschriften machen. Hier nicht und auch sonst nicht. Entdecke deinen eigenen Zugang zur Lomographie, nichts ist verboten, alles ist erlaubt. Mach dich frei! Vergiss den Foto-Kurs aus der Schule und die verächtlichen Blicke dieses Nerds mit seiner teuren Spiegelreflex - Kamera. Gehe unbeirrt deinen eigenen Weg. Richtig oder falsch? – diese Kategorien haben für dich schon längst keine Bedeutung mehr. Um die Lomographie zu leben brauchst du keine Anleitung. Nur dich selbst und deine LOMO LC-A. Alles andere ergibt sich von selbst. Bleib in Bewegung, bleib am Leben. Letztlich kannst du sogar die Kamera in deiner Hand vergessen. Sie ist ohnehin längst mit dir verschmolzen.

FOTO / KERSTIN KLEE // TEXT / LOMOGRAPHY

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DIE 10 GOLDENEN REGELN


FARBEN  » Farbe wird immer auf neue Weise interpretiert werden, so dass ich keineswegs meine, dass meine Art die endgültige ist: Tatsächlich meine ich, dass sie ein Anfang ist.  Das Konstante an ihr könnte ihr unendlicher Wandel sein.  « // Donald Judd

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Im Winter fehlt das Grün der Blätter, die Wolken hängen grau und schwer am Himmel, die Menschen sind mürrisch, manche werden geradezu depressiv. Tristesse liegt wie ein Schleier auf unserem Alltag. Doch mit dem Frühling steht der Wandel an. Kaum werden die Zweige unter Sonnenschein vom ersten Blättergrün durchbrochen, begegnen sich die Menschen freundlich und zuvorkommend, sprudeln vor Energie und Lebensfreude. Wir sind süchtig nach Farbe, darum verhalten wir uns im Frühling wie der Ex-Junkie auf dem ersten Trip nach langer Zeit der Abstinenz. Die Jahreszeiten beweisen uns, wie dicht Farben und Gefühle miteinander verknüpft sind. Moderne Drucker können, über 16 Millionen Farben darstellen. Der Mensch kann angeblich gut eine Million davon wirklich unterscheiden. Diese Farben lassen sich mehr oder weniger bestimmten Farbräumen zuordnen, wie Rot oder Blau. Die Bedeutung der Farben ist kulturell geprägt und unterliegt einem stetigen Wandel. Interessanterweise lassen sich fast allen Farbräumen sowohl positive, als auch negative Gefühle zuordnen. In der Lomographie wird auffallend oft mit den Farben gespielt. Spezielle Filme schaffen besondere Farbräume und Nuancen, die den Fotos einen ganz anderen Charakter verleihen.

TEXT / MANUEL BIANCHI // FOTO / EMKEI

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FARBEN


Redscale ist eine Technik aus der analogen Fotografie, bei der, der benutzte Film von der Rückseite belichtet wird. Je nach Belichtungszeit und Film werden die Fotos dadurch wenig gelbstichig bis deutlich rotstichig. Redscale-Filme können durch Umspulen eigenhändig präpariert werden, auch der Kauf von vorgefertigten Redscale Filmen ist möglich

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FOTO / EMKEI


Die Farbe Rot pumpt in flüssiger Form durch unsere Adern. Das Inuit - Wort für Rot bedeutet nicht umsonst wörtlich übersetzt » wie Blut «. Rot steht für Liebe, Sex und Gefahr: Unseren Liebsten kaufen wir natürlich rote Rosen, die Prostituierte im Rotlichtbezirk räkelt sich auf ihrem Stuhl im Schaufenster unter einer roten Lampe und an der roten Ampel bleiben wir stehen - meistens jedenfalls. Selbst bei Star Trek leben die Rothemden gefährlicher als alle anderen. In der Lomographie spielt die Farbe Rot eine besondere Rolle. Bei der Belichtung eines Farbfilms muss das Licht drei Farbschichten passieren, die letzte ist dabei für die Farbe Rot verantwortlich. Spannt man den Film verkehrt herum in die Kamera, wird die letzte Schicht zuerst belichtet, andere Farben bekommen weniger Licht ab, als eigentlich vorgesehen. So entstehen » Redscale « - Aufnahmen, die in unterschiedlichsten Rottönen leuchten, helle Partien gehen ins Gelbliche über. Das Ergebnis sind » monochrome « Aufnahmen, nur rot/gelb statt schwarz/weiß. Im Internet existieren diverse Anleitungen, mithilfe derer man aus einem normalen Film einen Redscale-Film machen kann. Seit einiger Zeit kann man allerdings auch fertige Redscale - Filme kaufen, der Lomo - Trend hat einen Markt dafür geschaffen. Über die Anpassung der Filmempfindlichkeit, lassen sich auch andere Farbräume in RedscaleAufnahmen darstellen.

TEXT / MANUEL BIANCHI

Altrot Amaranr Backsteinrot Ro Bengalrot Blaß Kirschrot Erdbe Feuerrot Braunr Bordeaux Englis Cyclam Fuchsro Marsrot Flamm Glutrot Hochro Krebsrot Indian Erikarot Pastell Jaspisrot Chines Himbeerrot Glut

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FARBEN


rot Rubinrot ostrot Hennarot ßrot Granatrot Granatrot eerrot Fuchsia rot Rosenrot schrot Hellrot schrot ot Flamingorot menrot Fleischrot ot Geraniumrot Geraniumrot ischrot Siena lrot Kupferrot sischrot Cerise trot Lachsrot

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FOTO / BROMMI


FOTO / KEKSKONSTRUKT

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FARBEN


Natur, Wachstum, Leben, Bio. Die Assoziationen zur Farbe Grün sind eindeutig. Der negative Kontext ist vorhanden, man muss ihn nur suchen: Menschen werden grün vor Neid und auf der anderen Wiese ist das Gras eh immer grüner. In der Natur werden wir von unterschiedlichsten Ausprägungen der Farbe Grün geradezu überschüttet, zumindest im Frühling und Sommer. Im Zuge der Verstädterung kamen immer mehr Begriffe und Wortkombinationen mit » grünem Wortanteil « auf, weil die Selbstverständlichkeit der grünen Umgebung nicht mehr gegeben war. Mittlerweile ist Grün das Signalwort Nummer 1 der Werbung. Egal um welche Produkte es geht, im grünen Kontext werden Umweltschonung, Nachhaltigkeit, Bio und Gesundheit suggeriert. In der Fotografie funktioniert Grün insbesondere als erwartete aber nicht gegebene Farbe: Farbfilter und Chemie lassen grüne Wiesen und Bäume in sattem Violett erstrahlen. Unter Lomographen beliebt ist auch der Infrarotfilm, der Grüntöne stark verändert. Durch Schwarzweiß - Infrarotfilme entstehen noch einmal ganz andere Effekte. Dafür ist allerdings nicht die Farbe Grün, sondern die Reflektionsfähigkeit des in der Pflanze eingeschlossenen Wassers verantwortlich. Wer den Grünstich will, dem kann die Crossentwicklung helfen.

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTO / FRAUSPATZI


TEXT / MANUEL BIANCHI

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FARBEN


A

J

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTO / FRAUSPATZI


Apfelgrün Grasgrün Türkis Blattgrün Arm Blattgrün Armeegrün Jadegrün Laubgrün Lindgrün Kadmiumgrün Petrolgrün Smar Eukalyptusgrün Urgrün Waldmeistergrün Echtgrün Mattgrün Saftgrün Tannengrün Farngrün Schimmelgrün Pfefferminzgrün Pariser Grün Opalgrün Apfelgrün Grasgrü Erbsgrün Pfefferminzgrün Lindgrün Kadm Moosgrün Tannengrün Echtgrün Pariser G Neongrün Salatgrün Eukalyptusgrün Nilg Zinkgrün Waldmeistergrün Schilfgrün Ol Petrolgrün Smaragdgrün Schimmelgrün Jadegrün Laubgrün Nilgrün Spinatgrün W Wassergrün Polizeigrün Urgrün Grasgrü Schweinfurter Grün Pigmentgrün Meergr Welkgrün Patinagrün Viridingrün Petrolg Schilfgrün Oliv Maschinengrün Laubgrün Birkengrün Waldmeistergrün Grünbeige E Efeugrün Avocadogrün Flaschengrün Ch Chromgrün Froschgrün Heliogengrün Fil Lichtgrün Brillantgrün Olivgrau Khaki G Gallengrün Schimmelgrün Französisches 35

FARBEN


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FOTOS LINKS UND RECHTS OBEN / IMBAAA // FOTO RECHTS / LAZYBUDDHA // FOTO LINKS UNTEN / BROMMI // FOTO RECHTS UNTEN / KERSTIN KLEE


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FARBEN


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Sonnengelb Do Currygelb Ocker G Beigegelb Urgelb Teegelb Senfgelb Rauchgelb Limo Ecru Sonnenblu Vanillegelb Ban Schwefelgelb Pr Saharagelb Zitro Veroneser Gelb K Strohblond Do Pastellgelb Verk Maisgelb Kana Zinkgelb Mim Blond Sonnenblu Goyagelb Curry B Permanentgelb Sa Chamois Chartr Champagnerfargen Goldblond Gin Pastellgelb Melo Rauchgelb Ne Goldocker Ecru H Rotgelb Ocker Du


ottergelb Graugelb b Postgelb b Zartgelb monengelb umengelb nanengelb rimelgelb ronengelb Knallgelb ottergelb kehrsgelb ariengelb mosengelb umengelb Barytgelb afrangelb reusegelb n Fahlgelb nstergelb onengelb Neapelgelb Hansagelb unkelgelb

Als Kind erscheint es einem ganz natürlich, die Sonne leuchtet gelb (obwohl sie ja eigentlich weißes Licht ausstrahlt). Eigelb ist auch gelb, sonst wäre es ja Eiweiß. Oder Eirot? Gelb ist eine warme, freundliche und optimistische Farbe, steht für Licht, Wärme und Gold. Aber es gibt diese Farbe auch am anderen Ende der Emotionsskala. Gelb wurde schon im Altertum benutzt, um Bevölkerungsgruppen oder Berufsstände kenntlich zu machen, meistens im negativen Kontext. Im Mittelalter trugen Prostituierte die Farbe Gelb, im dritten Reich mussten Juden einen gelben Davidstern tragen. Künstler nutzen die Farbe um mit Vorurteilen zu spielen, Assoziationsketten und Bildaussagen zu verändern. In Bildern kann die Farbe Gelb ganz unterschiedliche Wirkungen erzielen: In den Redscale-Aufnahmen der Lomographie ist sie das Blau des Himmels und die dominierende Farbe neben Rot.

FOTO / LAZYBUDDHA // TEXT / MANUEL BIANCHI

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FARBEN


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FOTO / BROMMI


FOTO / KEKSKONSTRUKT

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FARBEN


Als Crossentwicklung (auch Cross Processing, X-Pro) bezeichnet man die Umkehrentwicklung eines Farbnegativfilms oder umgekehrt die Negativentwicklung eines Farbpositivfilms. Beim Crossen des Fuji Sensia-Films, entsteht ein Farbspektrum von Pink bis Violett.

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Violett, Lila, Purpur: für die einen Synonyme, für die Profis unterscheidbar. In Deutschland wird Lila unter anderem mit der Emanzipationsbewegung der 70er Jahre assoziiert, dabei ist Violett ursprünglich die Farbe der Macht und der Herrscher gewesen. Zum Färben eines Krönungsmantels benötigte man früher bis zu drei Millionen Schnecken, aus denen das Farbextrakt gewonnen werden konnte. Das konnten sich nur die wenigsten leisten. Die Farbe der Reichen und Mächtigen wurde im oströmischen Reich sogar per Gesetz zur kaiserlichen Farbe erhoben. Aus diesem Kontext stammt wahrscheinlich auch das englische Wort für Gewalt: Violence. In der deutschen Sprache gibt es das Veilchen, das sich zum einen auf die lila Blume, zum anderen auf ein Anzeichen für einen Faustschlag (meistens am Auge) beziehen kann. Lomographen lieben die knalligen Farben. Der Farbbereich um Lila, Violett und Purpur kann durch Infrarotfotografie oder Tungsten-Filme betont werden. Tungsten-Filme sind inzwischen leider sehr schwer zu bekommen. Da diese Farben in der natürlichen Umwelt kaum vorhanden ist, erzeugen sie, auf Fotos dominierend, surrealistische Effekte.

FOTO OBEN / IMBAAA // FOTO UNTEN / EMKEI // TEXT / MANUEL BIANCHI

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FARBEN


LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTO / EMKEI


Amethystfarben Mauve Auberginefarben Lila Bischofslila Blaßlila Blaurot Blauviolett Bordeauxviolett Lavendel Dunkellila Echtviolett Erikablau Tiefviolett Feministinnenlila Rotlila Violettrosa Rotviolett Purpurrosa Pflaumenblau Orchideenlila Magenta Königspurpur Purpur Pastellviolett Lavendel Violettrosa Blaurot Königspurpur Blaulila Ultramarinviolett Fliedr Parmaviolett Tiefviolett Bischofslila Blaßlila Violettbraun Magenta Violettgrau Erikablau Manganviolett Mauve Glockenblumenviolett Kristallviolett Rotviolett Paynesgrau Echtviolett Heliotrop Amethystfarben FOTO / FRAUSPATZI

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FARBEN


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FOTO OBEN / LOSTLITTLEKID // FOTO RECHTS / FRAUSPATZI


» Pfirsich ist eine Frucht und keine Farbe! « Ein Spruch, der angeblich von einem Mann stammt, weil Frauen angeblich mehr Farben auseinander halten können. Alle Geschlechterklischees mal beiseite, was genau ist Orange? Im Grunde liegt Orange auf halbem Wege zwischen Rot und Gelb. Wäre die namensgebende Zitrusfrucht nicht nach Europa gelangt, hätten wir bis heute wahrscheinlich noch keinen Namen für ebenjene Mischung aus Rot und Gelb. Die Farbe ist untrennbar mit der Frucht verbunden und tritt ansonsten ja auch kaum in der Natur auf. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum Orange als Signal- und Sicherheitsfarbe funktioniert. Straßenarbeiter, Müllmänner und niederländische Fußballfans sind jederzeit gut zu erkennen. Für erstere sicher ein Vorteil, für letztere bei so manchem Auswärtsspiel ein schmerzhafter Nachteil. Orange steht für Vergnügen und Jugend, deshalb lassen Redscale - Aufnahmen mit Orangeanteil jeden lachenden Fußgänger zum energiegeladenen Jungspund werden.

TEXT / MANUEL BIANCHI

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FARBEN


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Ockergelb Ockerrot Pastellorange Indischgelb Apricot Hummerrot Tieforange Lachsfarben Rotorange Braunorange Reinorange Neapelgelb Safrangelb Chromorange Pfirsichorange Gelborange Goldocker Safranrot Blutorange Gelborange Karottenrot Reinorange Lichter Ocker Blaßorange Echtorange Persischorange


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FOTO / KERSTIN KLEE

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FARBEN



Das Meer und der Himmel: Zwei große blaue Flächen, die sich am Horizont treffen. So steht die Farbe Blau fast zwangsläufig für Weite, Ferne, Distanz. In der Malerei wird die Farbe traditionell in diesem Sinne eingesetzt. Vielleicht lässt sich damit auch erklären, warum Blau als die Farbe der Treue gilt: Egal wie groß die Entfernung zwischen zwei Liebenden ist, sie kommen immer wieder zueinander zurück. In angelsächsischer Tradition gehört immer auch ein blaues Accessoire zum Brautkleid (ein Brauch, der auch hierzulande nicht unbekannt ist und meist in Form eines blauen Strumpfbands gelebt wird). Die Lomo-Kameras haben in der Regel einen leichten Weitwinkel, sind also wunderbar für Landschaftsaufnahmen geeignet. Nimmt man dazu noch einen Diafilm und lässt ihn » gecrosst « (d.h. mit normaler Umkehrfarbchemie) entwickeln, wird das Blau am Himmel kräftig - zumindest auf dem Foto.

TEXT / MANUEL BIANCHI // FOTO / LAZYBUDDHA

Himmelbl Babyblau Irisblau Mee Gletscherbl Atlasblau Aq Veilchenbla Kornblum Heidelbeer Augenblau Indigoblau Azurblau C Marineblau Glockenb 51

FARBEN


au Opalblau Wasserblau erblau Eisblau blau Jeansblau Aquamarinblau au Kobaltblau menblau Bleu rblau Urblau u Lagunenblau u Karibikblau Curacaoblau u Wolkenblau blumenblau LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTO LINKS OBEN / IMBAAA // FOTO LINKS UNTEN / JET CHOW // FOTO MITTE / KERSTIN KLEE

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FARBEN


FORM UND KOMPOSITION  » Der Fotograf galt als scharfsichtiger Beobachter, der sich niemals  selber einmischt - als Kopist, nicht aber als Poet. Da man indessen sehr  bald entdeckte, daß verschiedene Fotografen von ein und demselben  Gegenstand niemals das gleiche Bild machten, gab man die Vorstellung,  daß die Kamera ein unpersönliches objektives Bild gewährleistet,  auf, zugunsten der Erkenntnis, daß Fotografien nicht nur Zeugnis ab legen von dem, was da ist, sondern ebenso von dem was der einzelne  sieht - daß sie also nicht nur als Protokoll, sondern gleichzeitig als  eine Bewertung der Welt zu betrachten sind. «    // Susan Sontag

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Was Susan Sontag in ihrem Essay » Über Fotografie « herausstellt, ist die Tatsache, dass jede Fotografie kein Bruchstück der Wirklichkeit, als vielmehr eine Interpretation einer Wirklichkeit durch den Fotografen darstellt. In Zeiten digitaler Bildbearbeitung gilt diese Aussage umso mehr. Doch schon durch Auswahl von Brennweite, Kamera, Belichtung, Komposition, Perspektive, Filmmaterial und Entwicklung schafft der Fotograf eine subjektive Ansicht des Geschehens. Befindet sich das Motiv in der Mitte des Bildes oder am Rand? Ist der Hintergrund vollkommen unscharf oder lässt er einen schleierhaften Blick auf die Umgebung des Motivs zu? Befindet sich das Motiv in unmittelbarer Nähe zum Betrachter oder ist es weit entfernt? Der Übergang zwischen konventionellen fotografischen Gestaltungsmitteln bis hin zur kunstvollen Mehrfachbelichtung ist fließend. In der Lomographie wird die Mehrfachbelichtung oft zur Bildgestaltung eingesetzt. Als Hilfsmittel kann ein sogenannter Splitzer dienen. Er wird auf das Objektiv gesetzt und lässt das Licht auf Ausschnitte des Negativs treffen. So kann z.B. auf einem Bild nur die obere Hälfte des Negativs belichtet werden, auf dem nächsten Bild die untere Hälfte. Heraus kommen zwei Bilder auf einem Negativ.

TEXT / MANUEL BIANCHI // TEXT / BENEDIKT BENTLER  // FOTO / LOSTLITTLEKID

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FORM UND KOMPOSITION


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FOTOS / LOSTLITTLEKID

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FORM UND KOMPOSITION


Der sog. Splitzer wird auf das Objektiv gesetzt und l채sst das Licht auf Ausschnitte des Negativs treffen. Heraus kommen zwei oder mehrere Bilder auf einem Negativ.. s. Bild unten

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FOTO / EMKEI


FOTO / LOMOHERZ

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FORM UND KOMPOSITION


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FOTO OBEN LINKS / FRAUSPATZI // FOTO UNTEN LINKS / JET CHOW


Bei Doppel- und Mehrfachbelichtungen werden mehrere Realitätsebenen in einem Bild festgehalten. Ähnlich wie bei Langzeitbelichtungen verschwimmen die einzelnen Belichtungen ineinander. Die Bilder werden transparent.

FOTOS / LAZYBUDDHA

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FORM UND KOMPOSITION


PERSPEKTIVENWECHSEL  » Ein Hund neigt seinen Kopf,  weil er neugierig ist. « // Unbekannt

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FOTOS _ FRAUSPATZI


Lomographen unterscheiden sich vom konventionellen Fotografien nicht nur durch die Hinwendung zur heutzutage veraltet wirkenden Filmfotografie. In der Lomographie werden Gestaltungsmittel zelebriert, die in der konventionellen Fotografie in der Regel abgelehnt werden. Das wichtigste Gestaltungsmittel ist der Zufall. Man spricht auch vom » Schuss aus der Hüfte «. Auf bewusste Bildkomposition wird dabei verzichtet, um dem Zufall Raum zu geben. Mit etwas Glück bieten entstehen natürliche Bilder aus ungewohnten Perspektiven. Der Bildsucher darf auch mal weggelassen werden. Wer übt, kann aber letztendlich doch den richtigen Moment und den Bildaufbau einschätzen. Die Frage wo der Zufall aufhört und die bewusste Komposition anfängt, bleibt offen. Die kräftigen Farben und hohen Kontraste in der Lomographie sind durch die besondere Linse der LOMO L-CA entstanden, andere typische Eigentschaften stammen von anderen Low-Fi Kameras. Die berühmte HOLGA, die Volkskamera aus China, ist für lomotypische Unschärfen am Bildrand und starke Vignettierung verantwortlich, sogenannte Light Leaks entstehen durch die schlechte Verarbeitung und die dadurch folgende Lichtdurchlässigkeit des Gehäuses. Genau wie viele andere Modelle der Lomographie, wird die Holga aufgrund ihrer billigen Bauweise auch Spielzeugkamera geschimpft. Inzwischen ist die Lomographie in der Kunstszene und auch im Mainstream angekommen. Überall fallen Lomographen mit merkwürdigen » Billigkameras « auf. Der Einstieg in die Lomographie ist nicht teuer, ausprobieren geht immer.

TEXT / MANUEL BIANCHI // FOTO / FRAUSPATZI

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PERSPEKTIVENWECHSEL


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FOTO LINKS / FRAUSPATZI // FOTO OBEN RECHTS / JET CHOW


FOTO RECHTS UNTEN / LOMOHERZ // FOTO UNTEN / KERSTIN KLEE // FOTO MITTE / IMBAAA

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PERSPEKTIVENWECHSEL


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Jet Chow

LOMO HERO II

Lomographie ist eine Fotobewegung, die um die Welt geht. Und dank der gut vernetzten Community sind Lomographen auf der ganzen Welt schnell auffindbar. Chow Chiun Jet kommt aus Malaysia und hat sich mit seinen Unterwasserfotos eine internationale Fangemeinde geschaffen. Als Perfektionist der Doppelbelichtung schafft er surreale Bildwelten in denen Menschen durch Fischschwärme tänzeln und Gebäude am Himmel wachsen.

TEXT / BENEDIKT BENTLER // FOTO / JET CHOW

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LOMO HERO II


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Erzähl uns ein wenig von dir. Wie verdienst du deinen Lebensunterhalt? Welche Interessen hast du? // Ich bin Jet Chow aus Sabah, Malaysia. Und arbeite als Vertreter. Ich genieße diesen Job wegen der flexiblen Arbeitszeiten. Ich kann mir die Zeit sehr gut einteilen und meinen Interessen uneingeschränkt nachgehen. Film, Fotografie und Tauchen sind mein Antrieb. Du machst beeindruckende Unterwasser Shootings. Wie bist du auf die Idee gekommen? // Ich bin ja nicht der Einzige, der diese Art Shootings macht. In der Community gibt es einen Künstler namens » Myloveletter «, der mich sehr beeindruckt. Er hat für den nötigen Anschwung gesorgt. Wann hast du mit der Fotografie begonnen? // Damit angefangen habe ich im August 2010. Bisher nur analog, mit der digitalen Technik habe ich noch gar nicht gearbeitet. Woher nimmst du die Inspiration für deine Bilder? // Eigentlich habe ich keine Inspirationen. Meine Bilder entstehen während ich etwas ausprobiere oder zufällig entdecke. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und aufregenden Dingen.

INTERVIEW / HELENA MELIKOV // FOTOS / JET CHOW

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LOMO HERO II


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INTERVIEW / HELENA MELIKOV


Mit welcher Kamera fotografierst du gerne oder am meisten? // Die meiste Zeit fotografiere ich mit der Lomo L-Ca +, LC-A Wide, Nikon FM2 und mit meiner Horizon Perfekt lichte ich viele Outdoor-Motive ab. Wie groß ist deine Kamera Sammlung? // Als groß kann man sie eigentlich nicht bezeichnen (lacht). Im Moment bin ich im Besitz von Lomo-Smena 8m, Diana Mini, Holga 135TIM, Spinner 360, Horizon Perfekt, Fujifilm Instax Mini25, Lomo LC-A +, Lomo LC-A Wide, Nikon FE10 und Nikon FM2. Was ist das Interessanteste, dass dir beim Fotografieren passiert ist? // Da ich nach jedem Fotoshooting meine Negative sofort entwickle, sind die Mädels immer über das Endergebnis überrascht. Sie könne sich das nicht vorstellen, dass man keine Bildkontrolle über den LCD-Bildschirm hat und trotzdem so gute Fotos schießen kann. Aber die zufriedenen Gesichter motivieren mich jedes Mal aufs Neue für die kommenden Foto-Aufnahmen.

FOTOS / JET CHOW

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LOMO HERO II


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Gibt es Plätze oder Menschen, die du noch unbedingt fotografieren musst? // Nicht direkt. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass man selbst nie auf den Bildern erscheint. Naja, einer muss ja schließlich Fotos schießen. Eines Tages habe ich damit angefangen Selbstportraits zu machen und das immer wenn ich an einem neuen Ort bin. Glücklicherweise kann man das heutzutage auch ganz gut ohne fremde Hilfe. Wie schaffst du es dich in deiner Arbeit als Fotograf zu verbessern? // Ich schaue mir gern die Arbeiten anderer Fotografen an, um die Qualität meiner eigenen Bilder einschätzen zu können. Aus der Betrachtung von Bildern nehme ich Ideen für meine eigenen kommen­den Fotoshootings mit. Dafür teile ich meine Erfahrungen wiederum gerne mit Anderen. Der Ideenaustausch mit Freunden und anderen Fotografen bringt einen voran, und hilft enorm dabei die eigenen Fertigkeiten zu steigern. Vervollständige den Satz. Ich liebe Lomographie weil... // Man mit einem einfachen Klick Momente im Leben einfängt, die nie verblassen werden. Die Bildergebnisse sind immer voller Fantasie und unerwarteter Überraschungen.

INTERVIEW / HELENA MELIKOV // FOTOS / JET CHOW

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AEROCHROME LOVE AFFAIR  » I was introduced to her by some friends and it was love  at first sight.  I knew I had to make her mine. So I took her out  in the countryside in the late summer sun to get to know  her better. As we walked I realized I didn‘t even know her name,  so she leaned in close and whispered.... Aerochrome. «

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Daniel Burn, in der Lomo-Community als Lazybudda bekannt, er kommt gebürtig aus London und wohnt zur Zeit in Stockholm. Er ist begeisterter Lomograph und beherscht die Infrarot-Technik wie kaum ein Anderer.

DANIEL BURN AKA LAZYBUDDHA FOTOS / LAZYBUDDHA // ZITAT / LAZYBUDDHA

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AEROCHROME LOVE AFFAIR


// STOCKHOLM AM NACHMITTAG // KODAK AEROCHROME III 1443 // LUBITEL 166B // ROT // C-41 // FARBE // ORANGE FILTER // CROSSPROCESS // X-PRO # INFRROT // STOCKHOLM IM SPÄTSOMMER // FILTER # EIR // LAZYBUDDHA // AEROCHROM LOVE AFFAIR LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTO / LAZYBUDDHA


FOTO / LAZYBUDDHA

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AEROCHROME LOVE AFFAIR


// STOCKHOLM AM NACHMITTAG // KODAK AEROCHROME  III 1443 //  LUBITEL  166B   // ROT // C-41 //  FARBE // ORANGE FILTER  //  CROSSPROCESS   X-PRO # INFRROT  // STOCKHOLM IM SPÄTSOMMER  // FILTER # EIR // L AZYBUDDHA  // AEROCHROM LOVE AFFAIR  LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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FOTOS / LAZYBUDDHA


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AEROCHROME LOVE AFFAIR


DR. LAB

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FOTO _ BROMMI


Julian Brombach ist 18 Jahre jung, aber schon sehr erprobt in experimenteller Filmentwicklung. Während eines England - Aufenthaltes ist er durch die Geschwisterkinder seiner Gastfamilie zum ersten Mal mit der Lomographie in Kontakt gekommen, in den zwei Wochen seines Aufenthalts gab es dann nur noch ein Gesprächsthema: Analoge Fotografie. Wieder zu Hause angekommen nannte er schnell eine Diana Mini sein Eigen, die ihn in kürzester Zeit in einen Lomojunkie verwandelte immer auf der Suche nach dem nächsten Schuss.

JULIAN BROMBACH AKA BROMMI TEXT / BENEDIKT BENTLER // FOTO / BROMMI

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DR. LAB


Der Test erfolgte mit einem Negativfilm der Marke Kodak Ektar 100

Filmrolle im Chlorreiniger Es wird benötigt: belichteter 35mm-Film Chlorreiniger Glas Löffel Wasserkocher Föhn abgedunkelter Raum

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Auf der Suche nach einem geeigneten Haushaltsmittel, das aggressiv genug ist den Film zu beschädigen, bin ich auf haushaltsüblichen Chlorreiniger gestoßen, mit dem meine Mutter eigentlich das Bad putzt. Statt den Reiniger pur in ein Glas mit einem LC-A belichteten 35mm-Film zu gießen, habe ich ihn zunächst mit kochendem Wasser verdünnt - sicher ist sicher. ACHTUNG: Öffnet Türen und Fenster oder geht gleich nach draußen. Beim Vermischen von Chlorreiniger und kochendem Wasser entstehen reizende Gase, die sich ziemlich gesundheitsschädlich in Auge und Nase anfühlen. Danach ging alles recht schnell: Mit einem Teelöffel habe ich das Film - Wasser - Chlorreiniger - Gemisch umgerührt und erste Auswirkungen waren sofort sichtbar. Da der Anfang des Films aus der Patrone ragte, konnte ich sehen, wie sich die lichtempfindliche, braune Schicht vom Trägermaterial löst. Nach wenigen Sekunden war ein Großteil der Schicht abgelöst und ich habe

FOTOS / BROMMI


den Film aus dem Glas genommen und ein paar Minuten unter laufendes Wasser gehalten um die Patrone zu säubern. Jetzt kommt es darauf an, ob ihr den Film selbst entwickelt oder ins Labor bringt. Ich entwickle meine Filme schon seit einiger Zeit selbst, also habe ich kurzerhand die Filmpatrone aufgehebelt und den Film abgerollt (im Dunkeln natürlich, das versteht sich wohl von selbst). Eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Mit einem Föhn habe ich ihn dann halbwegs trocken geföhnt, in die Entwicklerspule eingedreht und ganz normal mit Digibase-Chemie entwickelt.

ein Markenfilm und erzielt tolle Ergebnisse. Man kann dieses Experiment aber auch mit jedem anderen Film durchführen. Durch den aggressiven Chlorreinger haben sich Flecken in das Filmmaterial gefressen und es kommt zu einer Farbverschiebung ins Lila. Je aggressiver man den Film bearbeitet, desto stärker wird auch der Effekt am Ende; und es lohnt sich!

Ihr könnt den Film natürlich auch im Labor entwickeln lassen, aber ihr müsst ihn trotzdem einmal selbst entrollen, trocknen und wieder einrollen - und zwar ohne die Patrone zu beschädigen. Bittet das Labor außerdem um die Verwendung von Einmal - Chemie, sonst könnten die Filme anderer Kunden durch Verunreinigung der Chemie beschädigt werden. Der Kodak Ektar 100 Film, den ich verwendet habe, ist

TEXT / BROMMI

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DR. LAB


Der Test erfolgte mit einem Negativfilm der Marke Lomography CN 400, 120mm

Filmentwicklung im Salzwasser Es wird benรถtigt: belichteter Film Wasserkocher Entwicklungstank Salz Lรถffel Fรถhn

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FOTOS / BROMMI


Dass jemand einen Mittelformatfilm mit Haushaltsmitteln bearbeitet hat, habe ich noch nie gesehen. Die ganze Sache ist auch etwas schwieriger, als mit einem 35mmFilm, da der Mittelformatfilm von einer Papierschutzschicht umgeben ist und nicht frei in einer Patrone liegt. Man kann ihn also nicht einfach in eine Flüssigkeit legen, das Papier würde nass werden oder sich eventuell auflösen. Es ist daher zwingend erforderlich, den Film selbst zu entwickeln.Zunächst habe ich den Film auf eine Entwicklerspule gerollt und in den Entwicklungstank gesteckt. Mit gekochtem Wasser und sehr viel Salz lässt sich ganz unkompliziert Salzwasser herstellen, mit dem man den Entwicklertank bis zum Rand befüllt. Damit die Flüssigkeit in Bewegung bleibt, habe ich den Tank etwas hin und her geschwenkt. Nach zirka einer Minute habe ich das Salzwasser ausgegossen und den Tank mit dem Film noch einmal kräftig mit klarem Wasser durchgespült. Die Entwicklung erfolgte dann ganz normal mit meiner Digibase - Chemie. Als ich die Negative gescannt habe, war ich erstaunt über die Ergebnisse: Das heiße Salzwasser hat gute Arbeit geleistet. Der normale Farbnegativfilm sieht nun wie ein gecrosster Lomography Slide 200 Diafilm aus:typisch gelbgrün gefärbt. Die Fotos sind stellenweise krisselig, körnig geworden. Für diese Körnung und die blauen Schlieren sind wahrscheinlich die Salzkristalle verantwortlich. TEXT / BROMMI

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DR. LAB


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Kerstin Klee

LOMO HERO III

Richtig eingesetzt verwandelt die Lomokamera eine Blumenwiese in ein Meer aus Farben und Farbkontrasten, die erst durch den blauen Himmel vollends zur Geltung kommen. Kerstin Klee ist mittlerweile ein Profi in diesem Metier. Sie weiß genau, welcher Film welche Blume leuchten lässt. Eine Nachbearbeitung kommt nicht in Frage, Lomographie bedeutet für sie vor allem eines: Ehrlichkeit.

TEXT / BENEDIKT BENTLER // FOTO / KERSTIN KLEE

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LOMO HERO III


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INTERVIEW / HELENA MELIKOV


Lomographie ist für mich... // Ehrliche Fotografie. Ich sehe viele Dinge und die, die es mir wert sind, halte ich mit meinen bunten Plastikkameras fest. Es findet keine Bildbearbeitung statt. Entweder das entstandene Foto gefällt mir oder nicht. Da wird nicht getrickst, nur weil vielleicht noch was rauszuholen ist. Ich liebe... // Meine Kinder. Ich liebe Kuchen. Ich liebe es, stundenlang durch den Wald zu rennen. Ich liebe die Berge. Ich liebe das Meer. Ich liebe das Fotografieren. Ich liebe Blumen. Ich liebe gutgelaunte Menschen. Das muss ich unbedingt noch fotografieren. // Keine Ahnung. Fotomotive ergeben sich meistens irgendwie. Fotografische Ausbildung. // Zum Abitur bekam ich meine erste Spiegelreflexkamera, eine Minolta x-700. Sie war viele Jahre meine einzige Kamera, ich habe alles ausprobiert, was mich interessierte. Außerdem habe ich zwei sehr liebe Freunde, Berufsfotografen, von ihnen habe ich viel gelernt. Farbe oder Schwarzweiß? // Das ist immer abhängig von meiner Laune. Es gab eine Zeit, da habe ich ausschließlich schwarzweiß fotografiert. Ich habe die Filme zu Hause entwickelt und mit einem alten Durst a300 Vergrößerungen gemacht. Im Moment benutze ich hauptsächlich Farbfilme. Doppelbelichtungen. // Überlasse ich den Anderen. Es kommt eher selten vor, dass ich das mache.

FOTO / KERSTIN KLEE

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LOMO HERO III


LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

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Digitale Fotografie. // Ist kein Verbrechen. Jeder soll so fotografieren, wie es ihm Spaß macht. Ich mag analoges Fotografieren, die meisten mögen es digital. Es gibt kein besser oder schlechter. Inspiration. // Die gibt es überall. Die Natur ist voll davon und die Städte auch. Manchmal reicht eine achtlos weggeworfene Bierdose, um Ideen für Bilder entstehen zu lassen. Mein ständiger Begleiter. // Meine Holga 120n, vorne blau und hinten rosa. Sie ist sowohl die billigste, als auch die genialste Kamera meiner Sammlung. Zwei Blenden, eine Verschlusszeit. Was will man mehr? Blumen. // Blumen! Ja, wenn im zeitigen Frühjahr die ersten Blumen da sind, dann ist alles gut. Sie sind so wunderschön, dass ich an keiner einzigen vorbeigehen kann ohne wenigstens darüber nachzudenken, welche Kamera und welcher Film am besten geeignet wären, um ein schönes Foto von ihr zu machen. So manche Blume am Wegesrand habe ich schon abgelichtet. Und ich muss gestehen, dass ich auch in so manchen Vorgarten schleiche, weil es dort so schön blüht. Blumen haben einfach eine magische Anziehungskraft auf mich.

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LOMO HERO III


LESESTOFF

LIEBHABER / LOMOGRAPHIE

Lomo Life: The future is analoge

La Sardina Book

Lomography city guide Vienna

The world through a plastic lens Holga Book

Lomography city guide London

Rumble in the Pond Fisheye Book

Lomography city guide Hong Kong

Through a woman‘s lens selected dianalogues part 1

Lomography city guide Berlin

Don‘t think just shoot

LOMO LC-A big book

Love from waist level Lubitel book

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Druck Druckerei David Lagesche Str. 10-12 32657 Lemgo Bindung Buchbinderei Begemann www.buchbinderei-lemgo.de Fonts Thesis ITC Officina

Idee und Gestaltung Helena Melikov helena.melikov@gmail.com Texte und Interviews Anna Böddeker Benedikt Bentler Helena Melikov Manuel Bianchi Lomography AG Fotos Brommi Emkei Frauspatzi Hannes Volkmer Helena Melikov Helene Traxler Imbaaa Jet Chow Kerstin Klee Lomoherz Lostlittlekid Lazybuddha

IMPRESSUM

Zitate S. 7 // www.fraeuleinfotochrom.com/about, 20.07.2013. S. 26 // www.wikiartis.com/donald-judd/zitate/, 20.07.2013. S. 54 // Susan Sontag: Über Fotografie, 19. Auflage, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2010. S. 62 // www.artefakt-sz.net/allerart/wut-macht-erfinderisch. 20.07.2013. S. 74 // www.lomography.de/search/lazybuddha/1/14244531, 20.07.2013.

Literatur S. 8 - 9 // www.lomography.de/about/timeline // www.wikipedia.org/ wiki/Lomografie // www.lomo.de/docs/Geschichte.htm, 20.07.2013. S. 19 - 23 // www.lomography.de/about/the-ten-golden-rules, 20.07.2013. S. 29, 32, 39, 43, 47, 51 // Eva Heller: Wie Farben wirken, 12. Auflage, Rowohlt Verlag GmbH, Reinbeck 2004. S. 28 // www.wikipedia.org/wiki/Redscale, 20.07.2013. S. 42 // www.wikipedia.org/wiki/Crossentwicklung, 20.07.2013. S. 61 // wikipedia.org/wiki/Doppelbelichtung, 20.07.2013. Abbildungen - Lesestoff S. 92 // http://i168.photobucket.com/albums/u170/glltn/2013-04/Lomo_Life_ Future_Analog_Book_Lomography_2013-00.jpg, 20.07.2013. http://www.lomography.com/images/frontend/cityguides/vienna/gallery.01.jpg, 20.07.2013. http://cloud.lomography.com/576/384/bb/9a99eb9e7c1b93430fa6e8b58b45e64aec2d0b.jpg, 20.07.2013. http://behance.vo.llnwd.net/profiles8/1338531/projects/4778389/ 85700269ea25a27412a7310c35b9a679.jpg, 20.07.2013. http://www.usluairlines.com/wp-content/uploads/lomo-city-guide_ uslu-airlines_2011-07cover.jpg, 20.07.2013.s http://www.officinefotografichesasso.com/media/com_hikashop/ upload/lomo%20lc-a%20big%20book%201.jpg, 20.07.2013. http://cdn.bootic.net/25/large/19911-book_la-sardina_front_2jpg? 1308238988, 20.07.2013. http://ecx.images-amazon.com/images/I/717o7RIUk6S._SL1500_.jpg, 20.07.2013. http://static.supersklep.de/47023/118678/zoom/lomography_buch_ rumble_in_the_pond.jpg, 20.07.2013. http://artschoolvets.com/news/wp-content/uploads/2009/02/colettelomography-book-413x540.jpg, 20.07.2013. http://2.bp.blogspot.com/_QiN0-SLSnF0/THf35W17AWI/AAAAAAAACQ8/ TMG-sS_V2FQ/s320/lomo3.jpg, 20.07.2013. http://cloud.lomography.com/179/120/a7/bb4a7e9b97409842574de 992a470448d075b3b.jpg, 20.07.2013.

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IMPRESSUM


THANK YOU // Prof. Althaus  Prof. Lechtenberg Drukerei David  Martina Begemann  Anna Bödecker Kam Tom Yip  Manuel Bianchi  Miroslav Kusovsky Jet Chow Kerstin Klee  Melanie Schmidt  Daniel Burn Hannes Volkmer  Helene Traxler  Miguel Wolff  Julian Brommbach  Conny Eisfeld  Benedikt Bentler

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