TAA:L Die Sprache des Postfachs Nr 3/ 2008

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[ Das Geschaeft mit der Einsamkeit [ Trojanische Rehabilitation [ Tod im Netz [ Projektgalerie

Quo vadis, Post? N03 | 2008 |

E

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lonesomelonebus lonesom somienesbsusines

e s b u s llonoesnoemsloonmeseo inbesussi e businmeses bunsienessss Er: Hey, bin gelandet! Sie: Gut!

Er: Ja, hat mich quasi bef lügelt Sie: Oh, du süsser Flügelmann ... Er: Online? Sie: Internet funktioniert nicht Er: Aber SMS! Sie: ? Er: Means: communicate! Sie: Thema? Er: Politik? Was bedeutet ein eventueller Wahlsieg von Strache für meine Nachtruhe

olaxvimeilian

Sie: Business? Love? wähle Er: Love!

IM

Sie: Romantik oder Sex? Er: Sex Sie: Dachte ich mir Er: Gut, dann Romantik! Sie: Nein Sex ist okay, bin nicht uninteressiert Er: Virtuell? Sie: ... ich mag deinen Körper

Er: Du steckst dir einen Finger in den Mund

Er: Ich mag deinen Hintern

Sie: ... ?

Sie: Okay Er: Ich spüre dich ...

(ein Teil dieser virtuellen Konversation ist leider der Zensur zum Opfer gefallen ...)

Sie: Ich mag das

Sie: War gut!

Er: Ich höre dich laut stöhnen

Er: Und geil!

Sie: Ich mag es genau so ...

Er: Kuscheln oder ein zweiter Akt?

Sie: Kuscheln Er: Ok

Er: Love you (mostly)

Sie: Schlaf gut

Er: ...? ...

Er: Du auch

(bleibt lonesome)

Das Geschäft mit der Einsamkeit blüht und gedeiht. Wo aber liegen die Grenzen, welche ethischen Fragen sollte man sich stellen und wie nutzt man solcherart Geschäfte positiv für sich? Log dich ein, Maximilian und teile mit uns deine Erfahrungen mit dem "lonesome business" der digitalen Welt. www.taal-online.eu


[ Kitchen

First Life

[ Credit: Petra Hennrich

– Wir haben ein Problem, murmelt der Typ aus der EDV, dessen Namen sich keiner gemerkt hat, schlurft mit seiner üblichen Mischung aus Abwesenheit und Konfusion in die Küche und bleibt nachdenklich vor der Espressomaschine stehen. Gundi aus der Grafik und mein Chef Hubert schauen einander wortlos fragend an. Mit äußerster Konzentration kramt der Typ aus der EDV quälend langsam in seiner Hosentasche, findet schlussendlich ein Geldstück, wirft es in die Maschine und fixiert angestrengt den Zubereitungsprozess eines Bruchteils seiner täglichen Koffeindosis. Nur das Geräusch der Espressozubereitung stört die Stille. – … ja?, fragt mein Chef Hubert schließlich. Der Typ aus der EDV, dessen Namen sich keiner gemerkt hat, zuckt zusammen und blickt verwirrt um sich. – Welches Problem …?, hilft Gundi aus der Grafik dem offensichtlich gerade abgestürzten, fraglos komplizierten Berechnungsvorgang im der zentralen Prozessoreinheit des Typen aus der EDV auf die Sprünge. Langsam weicht die Verwirrung aus seinem Gesicht, er nimmt einen Schluck Espresso und räuspert sich. – Das Problem? Naja, mein Kollege Frank, der Administrator unseres CMS, hat die php-Berechtigungen am Server geändert, blöderweise die BB-Software mit einem Beta-RC neu aufgesetzt und jetzt funktionieren die halben Plugins nicht mehr, weil die alten CSS-Templates … In diesem Moment stolpert mein Chef Hubert, der sich gerade ganz unauffällig aus dem Staub machen wollte, über die Füße von Gundi, die mit glasigem Blick wie hypnotisiert den Ausführungen des Typen aus der EDV lauscht. – Hoppla! Ach? Aha, naja, äh, das hört sich ja richtig …, verhaspelt sich mein Chef Hubert, rappelt sich mit rotem Kopf wieder auf und stellt sich mit chefmäßig verschränkten Armen unauffällig etwas näher zum Ausgang. – Na, dann sollte man den doch einfach fragen, den, ähm, Dings …, fügt mein Chef Hubert souverän hinzu und macht einen weiteren kleinen Schritt Richtung Tür. – Frank. Ja, das ist eben das Problem: Ich erreiche ihn irgendwie nicht! Er ist verschwunden!, meint der Typ aus der EDV deprimiert und seufzt. Ein Blinzeln reißt Gundi aus ihrer Trance. – Wie, verschwunden, fragt sie ungläubig. Der Typ aus der EDV, dessen Namen sich keiner gemerkt hat, hebt verzweifelt die Schultern. – Ich habe ihm seit gestern fünf Mails geschickt, habe ihm am Instant-Messenger angechattet, habe ihm sechs MMS geschrieben, ihm per Feedback-Formular auf seiner eigenen Seite Nachrichten geschickt, ja, ich hab ihm sogar auf seiner Twitter-, Facebook-, StudiVZ- und MySpace-Seite schon Kommentare hinterlassen … auch per Skype – nix! Vielleicht versuch ich’s später noch mit seinem Last.fm-Profil oder schau mal kurz in WoW vorbei, vielleicht ist er da ja irgendwo online … er ist wie vom Erdboden verschwunden!, murmelt der Typ aus der EDV und seufzt ein weiteres Mal. Mein Chef Hubert nickt beruhigend und will gerade die letzten Zentimeter zur rettenden Tür zurücklegen, als Tanja die Praktikantin in die Küche platzt. – Mahlzeit! Mahlzeit!, zwitschert sie in bester Laune und hopst behende durch die betreten dastehende kleine unfreiwillige EDVKrisenversammlung. – Ich hol nur schnell nen Espresso für Frank!, sprudelt es aus ihr hervor. Langsam dreht sich der Typ aus der EDV zu ihr um; seine Unterlippe beginnt nur ganz leicht zu beben und sein linkes Auge zuckt ungesund. – Urarg übrigens, der hat ja gestern sein Arbeitsnotebook samt Handy im Taxi vergessen und sitzt heute den ganzen Tag deprimiert in seinem Zimmer nebenan. Ach ja, irgendwen soll ich bitten, zu ihm nach nebenan zu kommen … aber ich glaub, ich hab den Namen vergessen, plappert Tanja die Praktikantin fröhlich weiter, schnappt ihre Espressotassen und tänzelt mit einem – Tschüssi! zur Tür hinaus. – Tja! Problem gelöst!, bricht es erleichtert aus meinem Chef Hubert heraus, und flugs flüchtet auch er aus der Küche, gefolgt von Gundi aus der Grafik. Nur der Typ aus der EDV ist kopfschüttelnd vor der Espressomaschine erstarrt. – … nebenan? … vorbeikommen? – Widerlich, murmelt er deprimiert. – ... ist ja wie im 20. Jahrhundert hier.

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Rainer Sigl

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Intro ]

Das Geschaeft mit der Einsamkeit

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1,3 Millionen ÖsterreicherInnen und Österreicher bezeichnen sich selbst als Singles. 70 Prozent davon sind laut einer Studie von parship.at derzeit aktiv auf der Suche nach einem neuen Partner.

Focus ]

Quo Vadis, Post? oder: Was macht die Post im Marketing

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Am Anfang stand Clinton. Jeder Artikel braucht eine mehr oder weniger intelligente oder witzige Einleitung. Meine beginnt mit Clinton. Sie erinnern sich doch sicher noch an Bill Clinton? Der war, im Gegensatz zum [Gott sei Dank] bald scheidenden Georg W. Bush, ein Mensch mit mehr oder weniger offen zur schau gestellten menschlichen Fehlern und Schwächen ...

[ Kitchen 3 [ Never Seen 18 [ Language 20 [ Community Marketing 22 4


[ Content

Interview ]

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Trojanische Rehabilitation

Credit: Gai Jeger, MOYA/Publicis, sxc.hu / maiacoschi, aboutpixel.de / Postmann©mp3-master

Mit einer List – dem trojanischen Pferd – gelang es den Griechen, die Festung Troja zu stürmen. Troja galt bis dato als uneinnehmbar. Trojanisches Marketing verfolgt geschickt denselben Weg bzw. Strategie zum Ziel und gelangt mittels unkonventioneller Werbung zur Festung „Konsument“ und öffnet damit die Tore zu Herz, Hirn und Geldbörse.

Campaigns ]

Pissit or pizzbox ...

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Von Ideenfriedhöfen, Pizzaverpackungen, junger Kunst, ToilettenReklame, Tieren, denen das Wasser bis zum Hals steht und vieles mehr ...

[ Vision 42 [ Boring 44 [ Sequences 46 [ Impressum 48

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Das Geschaeft mit der Einsamkeit 1,3 Millionen ÖsterreicherInnen und Österreicher bezeichnen sich selbst als Singles. 70 Prozent davon sind laut einer Studie von parship.at derzeit aktiv auf der Suche nach einem neuen Partner. Kein Wunder also, dass die Anzahl der Flirtportale im Internet kontinuierlich wächst. Doch was macht den Erfolg dieser OnlinePortale aus? Wie schaffen es Portale wie parship.at und FriendScout24.at, sich von der Masse abzuheben? Und wie wird trotz wiederholter Betrugsfälle Vertrauen generiert? Constanze von Rautenfeld, Pressesprecherin von FriendScout24.at, und Sandra

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Gabler, Marketing Managerin von parship.at, über den Erfolg ihrer Singlebörsen.

Das Internet ist schnell, anonym und bequem – für viele Menschen sind das scheinbar ideale Voraussetzungen, um einen neuen Lebenspartner kennenzulernen. Zu sein wie man ist, sich nicht hinter einer Fassade zu verstecken, erscheint im WWW oft leichter als im realen Leben. Das sind nur einige wenige Gründe, die für den Erfolg von Singlebörsen mitverantwortlich sind. Und diese schießen in den letzten Jahren aus dem Boden. FriendScout24 hat im deutschsprachigen Raum sieben Millionen registrierte User. Täglich kommen 9.000 Neuanmeldungen hinzu. In Österreich sind bei Parship.at 100.000 User aktiv. Und der Markt wächst weiter. Laut Branchenverband Bitkom legte der Gesamtmarkt (Online-Dating und Partnervermittlung) im Jahr 2008 um rund 20 Prozent zu. Für die nächsten Jahre wird ein weiteres Wachstum erwartet. 2007 haben die Deutschen 85 Millionen Euro für die Suche nach dem „Traumpartner“ ausgegeben, für heuer wird ein Umsatz in der Höhe von 103 Millionen Euro von Bitkom und dem Marktforschungsinstitut Jupiter Research prognostiziert. Das Geschäft mit der Einsamkeit funktioniert weltweit – und immer aus denselben Gründen. Für Sandra

Gabler, Marketing Managerin bei Parship.at, hat der Erfolg von Online­ vermittlungen vielfältige Ursachen: „Die Suche erfolgt zunächst anonym, Sie bestimmen als Nutzer selber, was Sie zu welchem Zeitpunkt wem von sich preisgeben. Die Online-Suche ist bequem; sie können entspannt von zu Hause suchen, und von überall, wo Sie einen Internetzugang haben. Die Online-Partnersuche ist im Vergleich zu klassischen Partneragenturen sehr preisgünstig. Sie bietet deutlich größere Erfolgschancen, da alle Mitglieder ja das gleiche Ziel verfolgen.“ Wie aus einer Studie des Marktforschungsinstituts Marktagent hervorgeht, sehen knapp 30 Prozent der Internet-User im deutschsprachigen Raum Singlebörsen als Chance, neue Leute kennenzulernen. Allerdings erwartet sich kaum jemand, den Traumpartner wirklich über das Internet zu erobern. Nur sieben Prozent der unter dreißigjährigen User und 3,7 Prozent der Internetnutzer ab 30 und älter hoffen, das große Liebesglück im WWW zu finden. Ein Fakt, das es für Flirtportale

schwierig macht, User von ihren Erfolgschancen bei Flirtportalen zu überzeugen. Unabhängige Zahlen, wie erfolgreich die Singlebörsen bei der Partnervermittlung wirklich sind, werden kaum bekannt. Parship. at spricht von einer Erfolgsrate von 38 Prozent, allerdings unter den zahlenden Premium-Mitgliedern. Bei FriendScout24 ist die Erfolgsquote laut Constanze von Rautenfeld vergleichbar: „Etwa 33 Prozent der Mitglieder, die sich bei uns abmelden, geben bei unserer Nachfrage als Abmeldegrund an, dass sie sich verliebt haben und unseren Service nicht mehr benötigen. Ein schönes Kompliment und die beste Art, Kunden zu verlieren! Wir bekommen monatlich etwa 100 Zuschriften von Pärchen, die sich bei FriendScout24 kennengelernt haben“, so von Rautenfeld. Eine Studie der Universität Zürich aus dem Jahr 2003 kam immerhin auf 23 Prozent der Nutzer, die eine längerfristige Beziehung aufbauen konnten. Dennoch bleiben die Zweifel vieler Singles groß. Ein weiteres Problem, das für Onlinebörsen besteht, ist die enorme Konkurrenz. Die meisten Portale wählen daher unterschiedliche

Ansätze, das kann wie bei Flirtmoney beispielsweise so weit gehen, dass eine Singlebörse mit der Teilnahme an Gewinnspielen kombiniert wird.

Mit unterschiedlichen Partnersuchkonzepten zum Erfolg Normalerweise machen die Bemühungen der Unternehmen, sich von ihrer Konkurrenz abzuheben, einen seriöseren Eindruck. Parship.at wirbt mit der Vermittlung langfristiger Partnerschaften und verweist dabei auf einen eigens für das Portal entwi­ ckelten Persönlichkeitstest. „Parship. at bietet mit dem Parship-Prinzip ein eigens für die Partnersuche entwickeltes wissenschaftliches Verfahren an. Mit ihm werden die Facetten der Persönlichkeit ermittelt, die für eine harmonische Partnerschaft ausschlaggebend sind. Es wurde von Professor Hugo Schmale von

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[ Intro

Credit: www.sxc.hu / lusi / danzo=8 / fakhar / nookiez / vassiliki / maiacoschi

Etwa 33 Prozent der Mitglieder, die sich bei uns abmelden, geben bei unserer Nachfrage als Abmeldegrund an, dass sie sich verliebt haben und unseren Service nicht mehr benoetigen. Ein schoenes Kompliment und die beste Art, Kunden zu verlieren!

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Ein amerikanisches Flirtportal, hotenough.org, geht sogar so weit, dass nur die attraktivsten Singles aufgenommen werden.

der Universität Hamburg konzipiert und im Rahmen wissenschaftlicher Studienreihen an insgesamt 80.000 Probanden überprüft und optimiert“, so Sandra Gabler. „Auf Basis der Persönlichkeitsprofile schlagen wir individuell Partner vor, mit denen es eine ausgewogene Mischung an Gemeinsamkeiten und Gegensätzen gibt.“ Ein Problem bei Tests wie dem von Hugo Schmale, der gleichzeitig Mitbegründer von Parship.at ist, ist, dass die vorgegebenen Antworten auf die Fragen nicht immer auf jeden zutreffen. Somit wird oft eine Antwort gewählt, die nicht exakt der tatsächlichen Meinung entspricht. Parship.at ist mit etwa 25 bis 30 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat nicht eines der billigsten Portale. Um Kontakt mit Mitgliedern aufzunehmen, muss ein Premium-Account gekauft werden. Das Portal Yeeva.de zeigt laut einer Pressemeldung, dass Ähnliches auch gratis geht. Personalisierte Partnervorschläge, ein wissenschaftlich fundierter Persönlichkeitstest und innovative Kommunikationsinstrumente sollen es dem Nutzer auch bei dieser Partnerbörse ermöglichen, den richtigen Partner für eine dauerhafte Beziehung zu finden. Einen anderen Ansatz, um sich von konkurrierenden Portalen abzuheben, wählt FriendScout24.de. Hier werden nicht Partner vorgeschlagen,

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sondern es wird die Möglichkeit geboten, selbstständig nach Partnern Ausschau zu halten: „Im Unterschied zu Online-Partnervermittlungen, bei denen das Mitglied passiv auf Partnervorschläge warten muss, bietet FriendScout24 seinen Mitgliedern die Möglichkeit, proaktiv nach dem Traumpartner zu suchen. So kann das Mitglied selbst entscheiden, wer am besten zu ihm passt. Ausführliche Selbstdarstellungsmöglichkeiten und optimale Suchfunktionen unterstützen die Singles dabei und lassen die Erfolgsaussichten steigen“, beschreibt die Pressesprecherin des Unternehmens FriendScout24, Constanze von Rautenfeld, die Unterschiede ihres Flirtportales zu ähnlichen Websites. Mit der Ansprache nur bestimmter Zielgruppen haben manche Flirtportale auch einen Weg gefunden, sich zu individualisieren. Elite Partner soll Singles mit Niveau ansprechen und hat einen sehr hohen Akademikeranteil. DZF – „Der zweite Frühling“ – will Singles ab 40 ansprechen. Eine Zielgruppe, der besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, sind auch Homosexuelle. Gayromeo, gay2gether, lesarion, das Portal für

Lesben, sind nur einige wenige der zahlreichen Singlebörsen, die auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Ein amerikanisches Flirtportal, hotenough.org, geht sogar so weit, dass nur die attraktivsten Singles aufgenommen werden. Entscheidend über den Zugang zur Singlebörse sind drei Fotos, darunter auch ein Ganzkörperfoto. Um auch wenig internetaffine Kunden zu gewinnen,

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schalten die meisten Portale bereits TV-Spots oder Printanzeigen.

Prominente Singles als Marketing-Gag? Und wenn sogar bekannte Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen und Showbiz sich in Sachen Liebe aufs Online-Dating verlassen, wieso dann nicht auch Menschen wie du und ich? Ziel der Werbung mit Prominenten soll neben einem positiven Imagetransfer

Markt fuer online-Partnersuche 103 Mio.

Umsatz von Internet-Singlebörsen in Deutschland in Euro 85 Mio. 66 Mio.

44 Mio.

2005

2006

Quelle: BITKOM/Jupiter Research

2007

2008*

*= Prognose


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Via „Social Hacking“ werden auch sehr seriöse Flirtportale von Betrügern gerne zweckentfremdet.

Wenn Flirten zum Sicherheitsrisiko wird ...

der Persönlichkeit auf das Produkt die Erlangung erhöhter Aufmerksamkeit sowie das schnelle Bekanntwerden der Marke sein. Weder Parship. at noch FriendScout24 wollen aus Gründen des Datenschutzes und der Privatsphäre Namen von prominenten Singles preisgeben. Dennoch lässt Constanze von Rautenfeld durchblicken, dass der eine oder andere Promi der Suche nach neuen Bekanntschaften über das Internet nicht abgeneigt ist: „Natürlich ist auch prominenten Singles nicht entgangen, wie erfolgreich die Partnersuche im Internet heutzutage verläuft. Auch der eine oder andere Star flirtet bei FriendScout24. Dass durchaus auch prominente Singles auf FriendScout24 registriert sind, zeigt ein Fall aus dem Jahr 2005: Damals flirtete der bekannte Fernsehmoderator Jörg Wontorra auf FriendScout24. Die Geschichte ging durch die Medien und zeigt einmal mehr die Promipräsenz auf FriendScout24“, so Rautenfeld. Auch der bekannte Fernsehmoderator Carsten Spengemann suchte im Vorjahr sein Liebesglück im Internet bei dem Online-Flirtportal Meetic.

... dann bleiben auch die Kunden fern. Eine besondere Schwierigkeit ist die Vermittlung von Sicherheit. Ein Beispiel aus den Erfahrungen eines Users, das verdeutlicht, warum die Zweifel an der Seriosität der Portale oft groß sind, ist folgendes: Er meldete sich auf einer Homepage an und erhielt eine ganze Reihe von Kontaktanfragen. Um diese beantworten zu können, musste von unserem User für einen Premium-Account bezahlt werden. Sobald dieser Account bezahlt war, stellte der User aber fest, dass die Emailkontakte der Interessentinnen gar nicht existierten oder der Account in kürzester Zeit gesperrt wurde. Manchmal gibt es auch ganze Seiten auf einmal nicht mehr und das bezahlte Geld ist verloren. Aber auch seriöse Flirtportale bieten nicht immer Sicherheit und werden von Betrügern gerne zweckentfremdet. Das betrifft besonders „Social Hacking“, also Versuche, durch intensiven Kontakt private Informationen des Flirtpartners herauszubekommen und diese dann für gezielte Spionage zu nutzen. Ganz auszuschließen ist der Missbrauch der Flirtportale für solche Zwecke nie. An Fällen wie diesem verdienen auch gleich wieder andere Unternehmen mit. Safer Dating will diesen Formen

des Datenmissbrauches und Betruges den Kampf ansagen und definiert sich selbst als Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Partnersuche im Netz sicherer zu machen. Maßnahmen wie Transparenz, eine Auflistung aller Kosten und Unterstützung der User bei Problemen wie den obengenannten sind nur einige Bewertungskriterien, die die Anbieter erfüllen müssen, um das Gütesiegel von Safer Dating zu bekommen. Um seinen Usern Sicherheit zu geben, setzt FriendScout24 auf einige Maßnahmen: „Vor Freischaltung eines Profils überprüft der Kundenservice jedes einzelne Foto. Außerdem kontrollieren wir regelmäßig die Inhalte und haben eingeschränkte Freitextfelder. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass unser Angebot qualitativ hochwertig und seriös ist. Jedes Mitglied hat zudem die Möglichkeit, nicht erwünschte Kontakte zu blocken. Wenn also eine unwillkommene Anfrage im Postfach landet, kann man den Absender ablehnen und so weitere Versuche der Kontaktaufnahme verhindern. Über unsere gut funktionierende

Mitgliedergemeinschaft, die uns ,Störenfriede‘ meldet, können wir zusätzlich reagieren und die ,schwarzen Schafe‘ umgehend sperren“, erklärt Constanze von Rautenfeld die Schutzmaßnahmen für die User. Auch Parship.at setzt auf die genaue Überprüfung der User. Außerdem stehen den Mitgliedern Tipps und Hinweise zur Verfügung, wie sie die Ernsthaftigkeit und Seriosität anderer Kontakte überprüfen können. Allerdings werden Mitglieder nicht sofort nach Meldung des ersten Vergehens der Seite verwiesen. „Bei wiederholter Anzeige würden wir ein Mitglied notfalls auch sperren“, so Gabler. Zusätzlich geht die Marketing Managerin davon aus, dass sich „aufgrund unseres aufwendigen wissenschaftlichen Verfahrens und des relativ hohen Mitgliedsbeitrages bei uns in der Regel nur Menschen anmelden, die ernsthaft einen passenden Partner suchen“, argumentiert die Pressesprecherin des Unternehmens. Mit der notwendigen Vorsicht der User und geeigneten Maßnahmen seitens der Betreiberfirmen macht den Usern Online-Dating jedenfalls doppelt Spaß. Und Seriosität, Sicherheit und eine hohe Vermittlungsrate sind für jede Partnervermittlung die beste Eigenwerbung. Astrid Meissner

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[ Focus

Quo vadis, post? oder: was zur Hoelle macht die Post im Marketing? Am Anfang stand Clinton. Jeder Artikel braucht eine mehr oder weniger intelligente oder witzige Einleitung. Meine beginnt mit Clinton. Sie erinnern sich doch sicher noch an Bill Clinton? Der war, im Gegensatz zum [Gott sei Dank] bald scheidenden Georg W. Bush, ein Mensch mit mehr oder weniger offen zur schau gestellten menschlichen Fehlern und Schwächen. So konnten wir uns alle irgend­ wie mit ihm arrangieren. Sie erinnern sich sicher noch an das Gras, das er als Student zwar rauchte, aber wirklich nicht inhalierte, an seine ungewöhnlich machohafte Art des Zigarrenanzündens und auch an seine etwas willkür­ liche Definition von Sex [Oralverkehr ist kein Sex]. Aber im scharfen Kontrast zu George konnte Bill offensichtlich denken und hörte keine göttlichen Stimmen.

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Die neuen technischen Moeglichkeiten fuehrten darueber hinaus zu neuen Moeglichkeiten der Kommunikation und zur Entstehung der Telekommunikation neben dem traditionellen Informationsdienst-leister Post.

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Nun, Bill Clinton steht nicht nur für einen menschlich erfassbaren Präsidenten, sondern auch für den Aufbruch zu einer neuen Epoche der Menschheit. Diese neue – unsere – Zeit ist geprägt durch eine weltweite Renaissance der Marktwirtschaft, wirtschaftspolitische Liberalisierung und globale Vernetzung. In Bills Amtszeit, in den 1990er-Jahren, erblickte das Internet das Licht der zivilen Welt (das Militär kannte es schon seit den 60ern) und setzte als World Wide Web zu seinem historisch einmaligen Siegeszug an. Noch nie wurde ein neues Medium so schnell angenommen wie das Web. Die Proliferation erfolgte mit der für die neue Netz-Ära typischen Höchstgeschwindigkeit. Anfang 2008 nutzten laut Wikipedia bereits mehr als 1,3 Milliarden Menschen das neue Medium. Das Internet entgrenzt die nationalen Gesellschaften und schafft neue, global-virtuelle Sozialisierungsphänomene.

Fall der Monopole Auch wirtschaftlich setzte die Regierung Clinton Maßnahmen zur Entgrenzung bzw. Deregulierung ehemals (teil-)verstaatlichter oder zumindest staatlich regulierter Branchen und Unternehmen. Dahinter stand der wirtschaftspolitische Ansatz, dass mehr Wettbewerb die Volkswirtschaften dynamisieren und den Wohlstand erhöhen könnte. Die neuen technischen Möglichkeiten führten darüber hinaus zu neuen Möglichkeiten der Kommunikation und zur Entstehung

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der Telekommunikation neben dem traditionellen Informationsdienstleister Post. Der Post- und Telekommunikationsbereich wurde durch den Telecommunications Act 1996 in den USA dereguliert und neu geregelt. In Deutschland führte die neue Dynamik zur sogenannten Postreform II und zur Trennung von Telekom und Post – hier OnlineDatentransport, dort haptischer Brief- und Pakettransport. Es entstanden die Deutsche Telekom AG und die Deutsche Post AG. Analog die Entwicklung in Österreich, bei der Postdienste und Telekommunikation ebenfalls 1996 getrennt wurden. Befreit von der staatlichen Aufsicht suchten zunächst die Telekommunikationsunternehmen – getragen von der Web-Euphorie – nach großen neuen Perspektiven, absolvierten mit breiter politischer Unterstützung und großen Ambitionen Börsegänge (Sie erinnern sich sicher an die Volksaktien der Telekoms?!), holten sich viel Geld vom Kapitalmarkt – und gingen in vielen Ländern unter wie die Titanic. Die ehemaligen Monopolisten haben im Regelfall den Umstieg vom Monopol- zum Wettbewerbsunternehmen nicht geschafft und kämpfen auch nach fast zehn Jahren Privatisierung noch immer mit der neu gewonnen

geschafft haben, ihre alte, staatlich verordnete Kraft im Wettbewerb umzusetzen. Was das alles mit der Post zu tun hat? Nun, deren Liberalisierung liegt jetzt vor uns.

Post auf den Spuren der Telekom Freiheit. Sie wurden entweder von neuen Technologien oder von privaten Unternehmen überholt – meist von beiden. Die Mobiltelefonie lässt die privatisierten Festnetz-Telekoms heute alt aussehen. Das erst 1991 gegründete Mobilfunkunternehmen Vodafone, das die alten Monopolisten hinter sich gelassen hat, ist heute das einzig wirklich global agierende Telekommunikationsunternehmen. Mit rund 60.000 Mitarbeitern betreut Vodafone mehr als 232 Millionen Kunden weltweit und erzielte damit 2007 einen Umsatz von 50,3 Milliarden Euro. Die Deutsche Telekom (Festnetz und Mobilfunk) braucht 244.000 Mitarbeiter (Faktor 4!), um 170 Millionen Kunden zu betreuen und damit einen Umsatz von knapp 62 Milliarden zu erzielen. Zahlen, die hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit für sich sprechen. Zwischenzeitlich hat die Deutsche Telekom mehrere Vorstandsvorsitzende verbraucht und zahlreiche Strategien verbrannt. Insofern können wir, nach knapp 15 Jahren Liberalisierung und Entstaatlichung, das Resümee ziehen, dass es die alten Monopolisten nicht

Die Post ist wohl das letzte wirkliche Monopol der marktwirtschaftlich funktionierenden Welt. Zwar wurden die ersten Liberalisierungsansätze bereits gemacht (Pakete, Sendungen schwerer als 50 Gramm etc.) und hier hat die Post bereits die volle Wirkung der Wettbewerbskräfte gespürt und massive Marktanteile an innovative private Wettbewerber verloren. Der große Schritt steht allerdings erst jetzt mit dem allmählichen Fall des Briefmonopols bis 50 Gramm bevor, das in Deutschland bereits seit 1.1.2007 gefallen ist, aber in Österreich und vielen anderen Ländern noch nicht. Damit ist die wirtschaftliche Kraft der Postgesellschaften unmittelbar bedroht, machen sie doch hier den

Telekommunikation Telekommunikation (von griech. „fern“ und lat. „communicare“, gemeinsam machen, mitteilen) bezeichnet ganz allgemein jeglichen Austausch von Informa­ tionen über eine gewisse Distanz hinweg.

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[ Focus

Credit: pixelio, www.aboutpixel.de / PostmannŠmp3_master

In zehn Jahren werden E-Mail, SMS und MMS den klassischen Brief als dominierendes Versandvehikel weitgehend abgeloest haben.

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» Großteil ihrer Gewinne (Infokasten). Am Briefportomarkt wiederum sind die strategischen Säulen die Geschäfts- und Werbepost, womit die Direktmarketingbranche direkt in Berührung mit den strategischen Wettbewerbsüberlegungen der Post kommt. Besonders kritisch, ja geradezu beängstigend ist die strategische Abhängigkeit vom Briefgeschäft bei der Österreichischen Post (siehe Infokasten). Im Gegensatz zur Deutschen Post hat sie die Entwicklung des Paketgeschäftes strategisch offensichtlich verschlafen und wird derzeit auch noch politisch durch das Vorsichherschieben der Öffnung des Briefmonopols geschützt. In Vorbereitung des Falls des Briefmonopols machen die Postunternehmen das, was bisher

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alle Monopolgesellschaften in dieser Prä- oder Proto-Wettbewerbsphase gemacht haben: Sie nutzen ihre noch monopolistische Kraft, um mögliche Mitbewerber aus den anvisierten Märkten zu drängen, nachhaltig zu schwächen oder zu übernehmen. Um dabei den gröbsten Missbrauch durch die marktbeherrschende Stellung der Post zu verhindern, wurden (politisch zahnlose) Regulierungsbehörden geschaffen. Sie sollten darüber wachen, dass die Post ihre marktbeherrschende Stellung nicht missbräuchlich in Form von unfairen Geschäftspraktiken nutzt.

Briefmarkt in der Doppelmuehle Strukturanalytisch betrachtet ist der klassische Brief(monopol)markt der Post nicht nur durch potenzielle Mitbewerber im bestehenden Briefgeschäft bedroht, sondern auch durch neue Online-, Kommunikations- und

Versandtechnologien. Ähnlich wie die frisch liberalisierten Telekoms um die Jahrtausendwende sieht sich die Post in einer strategischen Doppelmühle. Im Telekommunikationsbereich haben neue Mobilfunkdienste innerhalb eines Jahrzehnts die vormalige Cash-Cow Festnetzdienste als dominierendes Produkt abgelöst und finanziell-strategisch minorisiert. Und die Konkurrenz des Briefes kommt eben aus jenem Telekommunikationssektor. In zehn Jahren werden E-Mail, SMS und MMS den klassischen Brief als dominierendes Versandvehikel weitgehend abgelöst haben. Aus der rückblickenden Perspektive betrachtet könnte sich die im letzten Jahrzehnt vollzogene strikte Trennung in Post und Telekom vielleicht als Fehler erweisen. Ein wenig erinnert der Kampf der Monopolisten an Don Quichotes Kampf gegen die

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Oeffnung der Maerkte Das Europäische Parlament hat am 31.1.2008 die vollständige Öffnung der Märkte für Briefe unter 50 Gramm beschlossen. Die­ se hat bis spätestens 1. Januar 2011 zu erfolgen, wobei für einige Länder die Übergangsfrist bis 1. Januar 2013 ausgeweitet wurde. Es besteht für die Mitgliedstaaten auch nach der Öffnung noch die Verpflichtung, die Existenz eines Universaldienstes sicherzustel­ len, der eine flächendeckende Versorgung ermöglicht.


Windmühlen. In den nächsten Jahren werden die online-sozialisierten Generationen den klassischen Brief als historisches Relikt ansehen. Zu groß sind die Vorteile des Onlineversandes via E-Mail & Co: schnell, kostengünstig, multimedial. Die rechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der Virtualisierung der Gesellschaft mittels e-Government und eCommerce sind bereits im Entstehen (Infokasten). Der Brief wird eine nachhaltige Bedeutungsveränderung erfahren und z.B. von der Werbewirtschaft wohl eher ganz bewusst als haptisches Erlebnis eingesetzt werden und nicht mehr als reines Informationsvermittlungsmedium. Wie weit diese Entwicklung bereits ist, zeigt ein kurzer Blick auf die Daten von Nielsen Media, nach denen der Portomarkt für Direct Mails (Geschäfts- und Werbepost) stark rückläufig ist. Im Mai und Juni 2008 schrumpfte der Markt jeweils um 17,5 Prozent bzw. 7,5 Prozent. Keine Rede von kleinen Schwankungen, das sind strukturelle Veränderungen des Portomarktes, getragen von demografischen Veränderungen. Treiber dieser Entwicklung sind sicher die Portokosten, die mit Abstand der größte Kostenblock beim Briefversand sind und bei einem durchschnittlichen Direct Mail zwischen 50 bis 70 Prozent der Kosten ausmachen. E-Mail-Versand hingegen kostet nur einen Bruchteil davon. Die Post muss daher neue Märkte finden und versucht, den offensichtlich kommenden Rückgang bei den Portoeinnahmen durch Expansion in affine Dienstleistungsmärkte zu kompensieren. Im Briefsegment versucht z.B. die Österreichische Post, aggressiv in den Markt für produzierende und postvorbereitende Dienstleistungen im Bereich Geschäfts- und Werbepost einzudringen. Dieser Markt wurde bis 2005 von unabhängigen, kleinen und mittelständigen Unternehmen besetzt. In enger Zusammenarbeit mit Medienunternehmen, Verlagen

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[ Focus

Umsatzstarker Brief

und Agenturen haben diese Dienstleister (Lettershops, Fulfillment Services, Marketingdienstleister) beispielsweise die Abwicklung des Aboversands sowie der Transaction Mailings und Direct Mailings durchgeführt. Ihr Mehrwert besteht in der Personalisierung, Verpackung, portooptimierenden Versandaufbereitung und Postaufgabe. Diese Dienstleister sind im Briefbereich der zwangsweise Partner der Postgesellschaften. Für ihre postvorbereitenden Tätigkeiten erhalten sie von den Postgesellschaften Vergütungen in Form von Bonifikationen oder Rabatte, in Abhängigkeit vom abgewickelten Portovolumen. Genau dieser Markt steht im Visier der strategischen Planer der Postgesellschaften.

Strategie der Post: verdraengen und kaufen In Vorbereitung auf die Eroberung dieses neuen Marktes haben die Postgesellschaften zwei strategische Maßnahmenpakete gesetzt: den Abschluss direkter Portoverträge mit den großen Versendern unter Umgehung der unabhängigen Dienstleister und damit die finanzielle Aushöhlung der Dienstleister (den Rabatt bekommen jetzt die Versender direkt). Die Post bietet dabei den Großversendern höhere Rabatte als den Dienstleistern an. Unter kaufmännischen Gesichtspunkten kann ein Versender somit zu einer derartigen Vereinbarung nicht nein sagen. Das bringt dem Versender kurzfristig (Trojanische Pferde reiten nicht) signifikante Einsparungen und der Post die Kundenhoheit, was deren erklärtes Ziel ist. Der Dienstleister hingegen wird mit dieser Vorgangsweise um die volumensabhängigen Bonifikationen

gebracht, die für ihn das Entgelt für die postvorbereitenden Tätigkeiten waren. Will er seine Kunden nicht ganz verlieren, muss er nun diese Tätigkeiten erbringen, ohne dafür von der Post entlohnt zu werden. Diese erste Maßnahme, die von den Postgesellschaften zwischen 2003 und 2005 gesetzt wurde, hat dazu geführt, dass den unabhängigen Dienstleistungsunternehmen ein erheblicher Teil ihrer Umsätze und Erträge wegbrach. Damit wurde das historisch über Jahrzehnte gewachsene Wettbewerbsmodell dieser Branche nachhaltig und irreparabel zerstört. Für eine neue Orientierung wird für viele Unternehmen der Branche nicht mehr die Zeit und das Geld bleiben. Wettbewerbstaktisch gestärkt durch die Direktverträge mit den Versendern setzten die Postgesellschaften in Deutschland, Schweiz und Österreich den zweiten Schritt und übernahmen größere, meist finanziell bereits angeschlagene Dienstleistungsunternehmen in den postnahen Märkten. So erwarb die Schweizer Post 2006 den deutschen Dienstleister GHP und 2008 den Verlagsdienstleister Global Press Distribution (GPD). Mit diesen Akquisitionen will die Schweizer Post den gesamten Direct-Mail-Markt vom Zeitungs- bis zum Briefversand abdecken. Die Österreichische Post AG erwarb 2007 die deutsche Meiller GmbH sowie den österreichischen

Bei der Österreichischen Post trug das Briefsegment rund 61 Prozent oder € 1,4 Mrd. zum Gesamtum­ satz von € 2,3 Mrd. bei, während das Paket- und Logistikgeschäft nur € 740 Mio. beisteuerte. Noch dramatischer beim Gewinn: Zum EBIT trug der Brief knapp € 274 Mio. bei, während Paket- und Logistik gerade einmal € 13 Mio. beisteuerten. Besser die Deutsche Post: Hier beträgt der Umsatz aus dem Brief- weniger als 40 Prozent des Paket- und Logistikgeschäftes, allerdings trägt auch hier das EBIT aus dem Briefgeschäft noch mehr als 50 Prozent zum Gesamt-EBIT des Konzerns bei.

Dokumentendienstleister Scanpoint und kündigte im Frühjahr 2008 ein Joint Venture mit der Raiffeisengruppe an. Dies hat die Errichtung eines Full-Service-Dienstleisters im Bereich der produzierenden und postvorbereitenden Dienstleistungen zum Inhalt. Die Postvorstände überschlagen sich in den letzten Jahren mit Ankündigungen von Übernahmen, Beteiligungen und Joint Ventures zwecks Expansion in neue Märkte. Aus der kurzfristigen Börsenperspektive mag das (vielleicht) Fantasie haben, volkswirtschaftlich ist der Mehrwert begrenzt. Hier expandieren ehemals verstaatlichte Monopolisten in den privaten Sektor auf Kosten privater Unternehmen. Sieht man sich z.B. die Übernahme der Meiller GmbH durch die Österreichische Post AG an, so sieht man zunächst die Wirksamkeit der Strategie der finanziellen Aushöhlung. Meiller war finanziell offensichtlich bereits angeschlagen, was wohl auch dem bereits beschriebenen Verhalten der Deutschen Post geschuldet war. Dem Geschäftsbericht der Österreichischen Post AG ist zu entnehmen, dass Meiller einen

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Elektronische Signatur Darunter versteht man die mit elektronischen Informationen verknüpften Daten, mit denen man den Versender bzw. Signaturerstel­ ler identifizieren und die Integrität der signierten elektronischen Informationen prüfen kann. Die elektronische Signatur erfüllt somit rechtstechnisch gesehen den glei­ chen Zweck wie eine eigenhändige Unterschrift auf Papierdokumenten. Ausgangspunkt für die aktuelle Si­ gnaturgesetzgebung in der Europä­ ischen Union ist die EG-Richtlinie 1999/93/EG („Signaturrichtlinie“). In Deutschland wie Österreich ist dies in den Signaturgesetzen und -verordnungen national geregelt.

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Die Regulierungsbehoerden, deren Aufgabe eben die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs in diesen noch immer regulierten Markt waere, steht den Praktiken der Post hilflos gegenueber.

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Umsatz von 110 Millionen Euro erzielte und von der Österreichischen Post AG zu einem Kaufpreis von 60 Millionen Euro übernommen wurde. Das entspricht knapp der Hälfte des Umsatzes, wobei sich laut Geschäftsbericht diese Bewertung aus der Bewertung der Kundenbeziehungen ergab. Für das Unternehmen selbst wurde daher nichts bezahlt, von einer eventuellen Prämie für den Verkäufer ganz zu schweigen. Der Verkäufer hat Meiller damit praktisch hergeschenkt – sicher nicht ganz freiwillig. Die Österreichische Post AG hat sich damit ein monopolfernes Vehikel für die weitere Expansion gekauft, das, ausgestattet mit Geld aus den Portoeinnahmen, den übrigen Unternehmen der Branche munter mit aggressivem Vorgehen Konkurrenz machen will. Die Post versteckt dieses Vorgehen auch nicht, denn die Meiller GmbH ist ein in der Brief-Division voll konsolidiertes Unternehmen, Quersubventionen inklusive. Auch das ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen.


[ Focus

Widerstand: zwecklos!? Die großen Mitbewerber versuchten sich dagegen vergeblich zu wehren. Springer und Bertelsmann versuchten, alternative Zusteller zu errichten, scheiterten aber gnadenlos an der Macht des Nochmonopolisten. So meldete die PIN MAIL AG Anfang 2008 die Insolvenz an (Infobox), womit der bisher vielversprechendste Anlauf eines alternativen Postunternehmens scheiterte. Im strategischen Leitstand bei Bertelsmann – der Konzern ist über seine AZ Direct selber im Bereich Lettershop und Marketingdienst­ leistungen tätig – stehen die Zeiger auf Desinvestition und Marktrückzug. Die Direktmarketingverbände der einzelnen Länder schreiben der Post mehr oder weniger böse Briefe, aber so richtige Gegenwehr sieht man eher selten. Vielmehr scheint man sich mit den Entwicklungen abzufinden. Ein Blick auf die Erfahrung im Telekomsektor vor rund zehn Jahren scheint der Rückzugs- und Abwartestrategie recht zu geben. Mit der lange (rechtswidrig) aufrechterhaltenen Macht über die sogenannte „last mile“ konnten die Telekoms viele Mitbewerber aus dem Markt drängen oder dermaßen schwächen, dass es bis heute keine wirklich ernsthaften Mitbewerber im Festnetzbereich gibt. Dass das Festnetz mittlerweile durch den Mobilfunk in seiner Existenz bedroht ist, ist nicht nur höhere Gerechtigkeit, sondern die innere Logik der Marktwirtschaft. Der verehrte Ökonom Josef A. Schumpeter bezeichnet diesen Prozess aus Werden und Vergehen als kreative Zerstörung des alten Establishments durch neue Technologien und neue Mitbewerber. Der Widerstand der Direktmarketingbranche wächst angesichts dieser Vorgangsweise interessanterweise nur schaumgebremst an. Von

missbräuchlicher Verwendung der marktbeherrschenden Stellung, von diskriminierender Rabattpolitik, Verstößen gegen diverse Kartellund Wettbewerbsvorschriften wird hie und da gesprochen. Die Regulierungsbehörden, deren Aufgabe eben die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs in diesen noch immer regulierten Markt wäre, steht den Praktiken der Post hilflos gegenüber, fehlt doch der politische Wille. Angesichts der bei den nationalen Postgesellschaften beschäftigten Arbeitnehmer und des noch immer erheblichen Staatsanteils an den nationalen Postgesellschaften rational irgendwie auch verständlich.

Preissteigernde Innovationsbremse Post? Was geht das die Versender, Medienunternehmen und Agenturen an? Viel, sehr viel sogar. Als Auftraggeber der unabhängigen Direktmarketingdienstleister und Lettershops sind sie auch auf deren Innovationen angewiesen, die sie bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Kampagnen unterstützen bzw. befruchten. Wenn der Markt der Direktmarketingdienstleis­ tungen bzw. der postvorbereitenden Dienstleistungen von den Postgesellschaften beherrscht wird, dann kann man sich vorstellen, wie sich Innovations- und Preisdynamik darstellen werden. Beides wird wohl negativ für die werbetreibende und versandintensive Wirtschaft sein. Oder kann sich irgendjemand vorstellen, dass die Post die Marketingindustrie durch neue Impulse beleben wird? Der Wettbewerb der unabhängigen Dienstleister um die Aufträge der Agenturen und Kunden und die darüber angestachelte Innovationsdynamik werden wahrscheinlich versiegen oder doch nach unten nivelliert werden. Unter stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wäre das schon keine gute Aussicht. Aber gerade in einer Zeit, in der neue technische Möglichkeiten neue Direktmarketingansätze ermöglichen, nein, besser noch,

geradezu fordern, wie E-MailMarketing, Online-Werbung, Crossmedia-Direktmarketing, werden innovative Dienstleister benötigt, die diese Ansätze umsetzen können. Das bedarf eines intensiven Wettbewerbsumfeldes, das die Dienstleister zur Entwicklung neuer Lösungen motiviert und incentiviert. Und dann kommt hier noch der Aspekt des Trojanischen Pferdes zum Tragen. Glauben wir wirklich, dass eine den Markt für produzierende und postvorbereitende Dienstleistungen beherrschende Post gewillt ist, preislich flexibel zu sein? Oder könnte dadurch nicht der marktwirtschaftliche Preismechanismus aus Angebot und Nachfrage empfindlich gestört und damit die Deregulierung ad absurdum geführt werden? Das ist der historische Geist der marktwirtschaftlichen Volkswirtschaft: ständige Weiterentwicklung über den täglichen Wettbewerb der Unternehmen. Ohne diese Dynamik entstehen Stagnation und letztlich Wohlstandseinbußen. Dies wussten schon die Politiker des frühen 20. Jahrhunderts, als sie die ersten Ansätze der Wettbewerbsgesetze verabschiedeten. Im Vorgehen der einzelnen Postgesellschaften liegt kaum innovatives, volkswirtschaftliches Potenzial, sondern lediglich kurzfristige Optimierung auf Kosten anderer Unternehmen. Insofern sollten wir als Direktmarketingbranche die weitere Entwicklung der Post im ureigensten Interesse genau beobachten. Ansonsten sehen sich vielleicht die Agenturen selbst mit neuen Mitbewerbern aus der Online-Welt konfrontiert, wo es diese Innovationsdynamik gibt. Balthasar F. Wild

[ Pin Mail

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Die PIN MAIL AG wurde im April 1999 gegründet und betrieb ei­ gene Filialen, Partner-Shops und PIN-Briefkästen. 2004 beteiligten sich die Axel Springer AG und die Verlagsgruppe Holtzbrinck, 2005 stieg die WAZ-Mediengruppe ein. 2007 kaufte der Axel-SpringerVerlag die übrigen Aktionäre für € 510 Mio. aus und investierte nach eigenen Angaben weitere € 610 Mio. in das Unternehmen. Die PIN-Group erwirtschaftete 2007 mit teilweise über 11.000 Mitarbeitern einen Umsatz von € 275 Mio. Nach der gesetz­ lichen Einführung eines Mindest­ lohns im Briefzustellerbereich er­ höhte sich das Kostenniveau der PIN MAIL AG. Der Axel-SpringerVerlag stellte die Finanzierung ein, das Unternehmen musste im Januar 2008 die Insolvenz an­ melden. Der Vorwurf lautete, die Deutsche Post AG hätte ihre Füh­ rerschaft im Arbeitgeberverband Postdienste ausgenutzt, um hohe Mindestlöhne für die privaten Postunternehmen zu diktieren, die einen fairen Wettbewerb nicht mehr zulassen würden.

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Never Seen ]

Wie viele Waende hat Ihr Wohnzimmer? Seltsame Frage, werden Sie sich nun denken. Antworten werden Sie mit: „Vier Wände, Fenster, Türe und Decke.“ bei Manchen kommt vielleicht noch der Balkon hinzu. Aber denken Sie, dass dies die Antwort ist, die 100 Prozent der Menschen geben würden und/oder könnten?

„Hilfe zum Wohnen“ und „Hilfe durch Beschäftigung“ in Linz und mit „Delogierungsprävention“ im Mühlviertel aktiv. Schade, dass die Werbekampagne der Agentur DRAFTFCB KOBZA für die ARGE in die „never seen“-Abteilung einzureihen ist. Denn diese zeigt auf, was für viele den Alltag bedeutet. „Wohnungssuche mal anders“ könnte man es auch nennen. Die Bank, auf der Sie genervt auf Ihre Uhr blicken, weil der Bus Verspätung hat, ist das Schlafzimmer von jemand anderem. Um das Gedankenrad zum Thema nun noch etwas anzukurbeln, lege ich Ihnen folgende Zeilen vor:

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ein paar Tage später neu aufzurollen? Auch wenn das alles nervt, zählen Sie doch zu den glücklichen Einwohnern unseres Landes. Rund 2.000 „obdachlose Personen“ in Oberösterreich befinden sich in Betreuung der Wohnungsloseneinrich­ tung. Die BAWO schätzt, dass ein Prozent der Bevölkerung als wohnungslos und 0,35 Prozent als akut obdachlos einzustufen sind – das sind

Zahlen aus dem Jahr 2001. Lange ist’s her. Die Situation der Betroffenen hat sich deshalb aber nicht geändert. Mögen es heute andere sein, aber die Lage an sich ist dieselbe. Und hier zählen die Fragen nach der richtigen Farbe oder Einrichtung genau nichts. Was hier zählt, sind Antworten auf andere Fragen: „Wo schlafe ich heute Nacht?“ Oder: „Wo bekomme ich etwas zu essen her?“ Die ARGE für Obdachlose ist seit rund 30 Jahren mit ihrer Tätigkeit und den damit verbundenen Schwerpunkten

A Mensch möcht i bleibn Und i wü net verkauft werdn Wie irgend a Stückl Woar Net alles was an Wert hat Muß a an Preis hobn Aber mach des amoi wem klar!“ ( Wolfgang Ambros, 1974, „A Mensch mecht I bleibn“) Sabine Pirkfellner

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Credit: Draft FCB

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Haben Sie auch eine bequeme Eckbank, einen Couchtisch, Lampe und ein paar nette Bilder an der Wand hängen? Stört es Sie auch immer, wenn es im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt ist? Und fragen Sie sich auch alle paar Jahre, welche Farbe denn nun besser passen würde für den neuen Anstrich: Gagal- oder vielleicht doch lieber Schönbrunngelb? Und geben Sie genervt nach ein paar Minuten auf, um die Entscheidung, die natürlich eine sehr wichtige ist,

„A Mensch möcht i bleibn Net als Leich möcht i sterbn Weil es ist zum Speibn Es ist zum Kotzen und zum Rearn Wenn ma siacht was die Leut alles aufführn für das deppate Göd Es ist doch ganz was andas was zählt.


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I'm loving it? Anglizismen - segen oder Fluch? Die Verwendung von Anglizismen hat längst unsere Alltagssprache und damit auch die Werbung erreicht. Aber nicht alle lieben sie. Und nicht immer ist die Verwendung von Englisch in der Werbung wirklich sinnvoll. Deutsch oder Englisch – die Wahl der richtigen Sprache ist oft schwerer, als man denkt.

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ders hoch. Nur vier Prozent dieser Gruppe geben laut einer Studie des Berliner Meinungsforschungsinsti­ tutes forsa an, Anglizismen häufig zu verwenden, bei den bis 25-Jährigen sind es immerhin 50 Prozent. Die neue Flut an Anglizismen ruft in Deutschland bereits die Bundespolitik aufs Parkett. Die Koalition will gegen eingedeutschte Begriffe im öffentlichen Raum vorgehen und zielt dabei beispielsweise auf Bundesbahn, Flughäfen und Telekom ab. Service Point und Call and Surf, so der Name eines Telefontarifes, sollen so

Credit: pixelio.de

Trendy, sexy, cool – so will man auftreten, und an diesen Stichworten orientiert sich auch die Sprache der Werbung. Und das sind nur drei von tausenden Anglizismen, die in unserer Alltagssprache bereits ihren fixen Platz gefunden haben. Auch immer mehr Produkte, besonders aus dem technischen Bereich, sind fast ausschließlich unter ihren englischen Namen bekannt. High-End, Flatscreen und Notebook sind da nur einige wenige Beispiele. Dabei kommen Anglizismen nicht unbedingt an. Während unter Jugendlichen die Befürwortung der Lehnwörter sehr hoch ist, sieht es in der Altersgruppe der 56–64-Jährigen ganz anders aus. Hier ist die Ablehnung des sogenannten Neudeutschen beson-

bald der Vergangenheit angehören. Zumindest in Deutschland. Frankreich wehrt sich bislang erfolgreich mit seinem Nationalstolz gegen die Anglizismen und in Island gibt es eine eigene Kommission, um für Anglizismen passende Übersetzungen in der Landessprache zu finden. In Österreich bleiben politische Diskussionen zumindest bislang aus. Dass Englisch im deutschsprachigen Raum besonders trendy ist, ist auch Werbefachleuten nicht entgangen. Dennoch ist beim Einsatz von Englisch in Slogans und Spots Vorsicht geboten. Isabell Kick, Statistikerin aus Dortmund, hat das Phänomen „Englisch in der Werbesprache“ genauer unter die Lupe genommen. Und sie kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Englische Werbeslogans lösen bei dem Durchschnittsrezipienten kaum Emotionen aus. Was aber noch

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[ Language

bedenklicher ist: Den englischen Werbesprüchen wird weit weniger Aufmerksamkeit geschenkt als deutschen Slogans. Ein Problem mit einer einfachen Ursache: „Because change happenz“ – „Weil Veränderung passiert“ –, ein einfacher, kurzer, englischer Slogan. Und doch, nur zehn Prozent verstehen die eigentliche Bedeutung des Werbespruchs der Zürich Versicherung. Das ist nur eines der Ergebnisse einer Umfrage von Endmark, einem deutschen Unternehmen für Benennungsmarketing. Stattdessen wird gerne „weil Chancen glücklich machen“ oder „weil man etwas wechseln kann“ verstanden. Die eigentliche Werbebotschaft kommt nur bei den wenigsten Rezipienten an. Die „power to surprise“ des Autoherstellers Kia wird zur „Überraschungsmacht“ – und wussten Sie schon, dass „freedom of speech“ neuerdings „der Frieden der Geschwindigkeit“ bedeutet? Für diese Unternehmen waren Ergebnisse wie diese Grund genug, ihre Slogans zu ändern. Eine der wenigen Ausnahmen: „Feel the

difference“ von Ford. Der Claim, der mit 55 Prozent Trefferquote am besten verstanden wurde, wird auch heute noch von dem Autohersteller verwendet. Dennoch gilt: Deutsch ist wieder mehr in Mode. Nach diesen Ergebnissen stellt sich die Frage, in welchen Fällen die Verwendung von Anglizismen in der Werbung überhaupt Sinn macht, und für welche Zielgruppe sich diese Sprache eignet. „Es gibt durchaus Themen und Sachverhalte, die sich auf Englisch einfacher oder attraktiver darstellen lassen“, erklärt der Geschäftsführer von Endmark, Bernd Samland, in einer Presseaussendung. „Zum Beispiel klingt ‚Mountainbike‘ nun mal inte­ressanter als ‚Bergfahrrad‘

– vor allem im Flachland.“ Personen mit höheren Bildungsabschlüssen verwenden auch häufiger Anglizismen. Um speziell diese Gruppe anzusprechen, wäre ein Einsatz von englischen Slogans auch durchaus sinnvoll. Soll aber die breite Masse erreicht werden, ist Deutsch noch immer die Sprache der Wahl. „Geiz ist geil“, „Also i find des supa“ und Co zeigen, dass auch deutsche Slogans durchaus bei den Rezipienten ankommen. Und wer weiß, vielleicht sind dann bald wieder Begriffe wie angesagt, reizvoll und lässig in unserer Alltagssprache on top? Ups, modern! Astrid Meissner

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Community Marketing ]

USA kulinarisch entdecken, oder: lukullisches Community Marketing „Amerika und Esskultur? Nein, das ist kein Widerspruch! Die USA sind zwar das Mutterland von Mikrowellen-Dinner und Fast Food – daneben aber gibt es eine traditionelle Küche, koloniale und ländliche Rezepte, viele regionale Spezialitäten und ethnische Speisen. Und weil ich gerne esse, koche und reise, habe ich hier US-Rezepte zusammengestellt, die

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Merchandising. Frankemoelle hat früh den Schritt in Richtung crossmedialer Contentverwertung und crossmediales Marketing gemacht und so z.B. gemeinsam mit dem Druckpartner Pressel Direct Mail Services zwei themenbezogene Kochbücher entwi­ckelt, die man über ihre Seite online bestellen und dabei auf dem Cover und in der Widmung personalisieren kann. Die Bücher als haptisch fassbarer Mehrwertfaktor der Seite werden dabei als Kundenbindungsinstrument wie auch als Einnahmequelle eingesetzt. Die hohe Authentizität der Seite ist ideal für Werbetreibende rund um das Thema USA und Kochen, wobei Frankemoelle streng darauf achtet, die richtige Balance aus Kommerz und Content zu halten und im Zweifelsfall dem Content und somit dem Nutzer Vorrang einzuräumen.

www.usa-kulinarisch.de speist seine Einnahmen aus vielen Quellen, die in Summe die Seite finanzieren und ihrer Betreiberin den einen oder anderen USA-Aufenthalt finanzieren. Abseits der rein lukullischen Betrachtung ist die Seite ein Beispiel für erfolgreiches Community Marketing: Die Kraft einer zentralen Idee bindet die Nutzer an die Seite und generiert damit das unmittelbar nutzbare Potenzial für Einnahmen. Balthasar F. Wild

] Credit: Archiv

Das sind die einleitenden Worte von Gabriele Frankemoelle auf der von ihr betriebenen Kochseite www. usa-kulinarisch.de. Die amerika­ phile Journalistin und Buchautorin Frankemoelle hat vor Jahren mit dem Aufbau dieser Seite begonnen und daraus ein herrliches Potpourri an Rezepten, Kultur- und Landesinformation über die USA entwickelt. Sie lässt uns entdecken, dass es in den USA abseits aller weltanschaulichen Perspektiven auch eine gewachsene Lebens- und Esskultur gibt. Der regelmäßig erscheinende Newsletter von www.usa-kulinarisch. de ist ein echtes Highlight für Freunde der US-amerikanischen Kultur. Aus dem einstigen Steckenpferd ist ein professionell, wenn auch nach wie vor mit viel Leidenschaft betriebenes Unternehmen geworden. www. usa-kulinarisch.de ist prototypisch für ein Webunternehmen: stringent themenorientiert, emotional und authentisch-professionell. Dazu gehört auch systematisches OnlineMarketing, Netzwerkmarketing und

über ,Junk Food‘ weit hinausgehen.“

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TROJANISCHE REHABILITATION Mit einer List – dem trojanischen Pferd – gelang es den Griechen, die stadt Troja zu stürmen. Troja galt bis dahin als uneinnehmbar. Trojanisches Marketing verfolgt geschickt dieselbe Strategie und gelangt mittels unkonventioneller Werbung zur Festung „Konsument“ – und öffnet damit die Tore zu Herz, Hirn und Geldbörse.

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Der Bestseller „Trojanisches Marketing – Mit unkonventioneller Werbung zum Markterfolg“ der Autoren Roman Anlanger und Wolfgang E. Engel zeigt Werbewege und Sichtweisen auf, wie nicht nur Kundenbindungen gestärkt werden, sondern auch Streuverluste vermieden und Kosten gespart werden können. Das Buch beginnt dort, wo die klassische Kommunikation aufhört, indem es innovative Praxiswerkzeuge und Checklisten für Unternehmen ausarbeitet und zeigt, wie Werbebotschaften äußerst geschickt verpackt werden können, sodass die daraus resultierende Überraschung nicht nur für den Kunden groß sein wird. TAA:L traf sich mit einem der beiden Autoren des trendigen Überfliegers, Roman Anlanger, und sprach über Trojanische Landkarten, Kooperationen, den Einsatz des Trojanischen Pferdes und über die Vorliebe zu „Star Trek“.

TAA:L Wir sprechen heute über „Trojanisches Marketing“. In Ihrem Buch beschreiten Sie neue Marketingwege mittels unkonventioneller, kostengünstiger Werbung, wo liegt nun der Unterschied zur klassischen Werbung und was ist das Spezielle am Trojanischen Marketing? Anlanger Beim Trojanischen Marketing geht es hauptsächlich darum, Kunden indirekt anzusprechen, d.h. man sucht sich einen anderen Weg mittels eines Trojanischen Pferdes, und über dieses Pferd lässt man die Kommunikation laufen. Klassische Werbung spricht hingegen die Kunden immer direkt an. Ein einfaches Beispiel zum Trojanischen Marketing: Als Seminaroder Konferenzanbieter habe ich eine Datenbank, wo meine Mailings

oder Einladungen regelmäßig an meine Kunden verschickt werden. Bei großen Seminaranbietern weiß der Kunde ganz genau, wer der Adressat ist, und demzufolge wandert das Mailing oft auch sofort in den Papierkorb. Mit einer einfachen List kann dies nun umschifft werden: Man sucht sich ein Trojanisches Pferd und wählt einen strategischen Kooperationspartner, der im gleichen Gebiet arbeitet. Dieser Partner schickt nun die Einladungen mit seinem Firmenkuvert oder einem neutralen Kuvert aus. Somit habe ich ein Trojanisches Pferd durch das „neue Kuvert“ des Kooperationspartners, ich erreiche wieder meine Zielgruppe und die Zusendung wird geöffnet. Dadurch gelange ich zur Zielgruppe des Kooperationspartners, der das Trojanische Pferd zur Verfügung stellt, und so komme ich über einen indirekten Weg wieder zur Zielgruppe. Dies ist eine riesengro-

ße Besonderheit des Trojanischen Marketings. Man nennt dies in der Fachsprache auch implizite Kundenansprache, d.h. auf einem anderen Weg geht es direkt zu den Kunden. Was ist nun das Besondere am Trojanischen Marketing? Das Trojanische Marketing hat es schon immer gegeben, nur wurde die Strategie von mir systematisiert, indem konkret Werbemethoden aufgezeigt werden, die implizit wirken. Was natürlich auch dazukommt, ist, dass sehr viele Aspekte, die auch im Buch genannt werden, wie die Nutzung guter Stimmung bei freudigen Ereignissen oder auch Trojanisches Marketing mittels Vorlagen, auf den Erkenntnissen des Neuromarketings bzw. der modernen Gehirnforschung beruhen. Neuromarketing ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das verschiedene Forschungsgebiete wie Anthropologie, Kulturwissenschaft und auch moderne Gehirnforschung

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[ Interview

Credit: Gai Jeger, www.trojanischesmarketing.com

Bei grossen Seminaranbietern weiss der Kunde ganz genau, wer der Adressat ist, und demzufolge wandert das Mailing oft auch sofort in den Papierkorb. Mit einer einfachen List kann dies nun umschifft werden.

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» miteinander verknüpft. Dadurch ist der trojanische Marketingweg etwas ganz Zeitgemäßes. TAA:L Eine Königsdisziplin des Trojanischen Marketings ist das Eingehen von Kooperationen. Können Sie mir dahingehend ein Beispiel einer solchen Kooperation nennen? Anlanger Eine sehr schöne aktuelle Kooperation: Als alter „Star Trek“-Fan habe ich mir diese Serie auf ProSieben angesehen. Was mir gut gefallen hat: ProSieben ist eine Kooperation mit ICQ gegangen. Man nutzt sich gegenseitig als Trojanisches Pferd, um die Kunden an sich zu binden. ProSieben will die jungen Leute in Österreich ansprechen und dadurch auch Marktanteile vom ORF wegnehmen. Man sucht sich einen strategischen Partner, der als Trojanisches Pferd fungiert, der aber der eigenen Zielgruppe etwas anbieten kann, und im Endeffekt profitieren beide davon. ICQ bekommt neue Kunden über ProSieben, der Sender kann seine Kunden besser an sich binden, erweitert ebenso seinen Kundenstock und als „Goodie“ werden neue Features angeboten, die über das normale ICQ hinausgehen. TAA:L Firmen sind demnach an solchen Kooperationen durchaus interessiert.

Man sucht sich einen strategischen Partner, der als Trojanisches Pferd fungiert, der aber der eigenen Zielgruppe etwas anbieten kann, und im Endeffekt profitieren beide davon. 26

Anlanger Bevor man eine solche Kooperation eingeht, ist es wichtig, dass eine gewisse Affinität herrscht. Es muss für die Zielgruppe ein konkreter Nutzen von diesem Kooperationsprodukt da sein. Man spricht hier fachsprachlich von einer gewissen Produktaffinität. Man kann sozusagen Äpfel nicht mit Birnen mischen, da beide Partner mit der Zielgruppe etwas gemeinsam haben müssen, sonst wird das Pferd von der anderen Zielgruppe nicht ange-


[ Interview

nommen. Was hätte es beispielsweise überspitzt formuliert, für einen Sinn, wenn ProSieben eine Kooperation mit der katholischen Kirche eingeht? TAA:L Sprechen Sie die Firmen an oder kommen diese zu Ihnen? Anlanger Man versucht hier natürlich immer, seine Ziele am Markt zu erweitern. Man ist auf der Suche nach einem Kooperationspartner, der die Ideen zu einer anderen Zielgruppe trägt, die aber ähnlich ist. Generell schaut man sich am Markt um, nimmt Kontakt mit Unternehmen auf, auch über Kooperationsbörsen etc. Das Tolle am Trojanischen Marketing ist, dass beide profitieren. TAA:L Stichwort: Ethischer Aspekt. Trojanisches Marketing impliziert das Trojanische Pferd. Mit List an den Kunden zu kommen – wie ist dies ethisch zu vertreten? Anlanger Wir sind am Anfang zu mehreren Verlagen gegangen, sehr viele hatten Bedenken, da der Begriff negativ besetzt ist, d.h. die implizite Bedeutung des Trojanischen Marketings ist eine negative. Die meis­ ten Leute stellen sich aber nicht die Frage, warum die Trojaner eigentlich das Pferd hineingelassen haben. Sie haben für das Pferd deshalb die Tore geöffnet – und das war der Trick –, weil es eine symbolische, implizite Bedeutung für die Trojaner gehabt hat. Das Pferd war der Göttin Athene geweiht, es war ein heiliges Symbol für die Trojaner, und dies haben die Griechen ausgenutzt. Ein heiliges Symbol wurde so verpackt, dass die Trojaner es gerne hineinlassen.

Was haette es beispielsweise ueberspitzt formuliert, fuer einen Sinn, wenn ProSieben eine Kooperation mit der katholischen Kirche eingeht? » 27


» TAA:L Es gibt verschiedene Marketingrichtungen wie Guerilla-, Ambush-, Virus-Marketing. Wenn man nun Trojanisches Marketing diesen Begriffen gegenüberstellt, gibt es da Berührungspunkte? Anlanger Es gibt sehr wohl Überschneidungen, hauptsächlich mit Guerilla- und Virusmarketing. Man muss dazusagen, dass das Trojanische Marketing eine Praxismethode ist. Ein wesentlicher Punkt sind auch die Neurowissenschaften, im Speziellen der Begriff der Sozialisation. Was wir in der Kindheit bzw. bei freudigen Ereignissen erlernen, wird wie eine Landkarte, wie ein Muster im Gehirn, hauptsächlich im episodischen Gedächtnis gespeichert. Diese Muster werden bewusst genutzt, jeder kennt sie, diese kratzen an der Seele. Im Buch befindet sich dazu ein eigenes Kapitel „Trojanisches Marketing mittels Vorlage“. Sehr effektiv kann dies auch beim Virus-Marketing verwendet werden. Ein sehr gutes, erfolgreiches Beispiel beim Virus-Marketing mittels Trojanischer Vorlage ist „Der Todesstern von Stuttgart“. Als Vorlage wurde eine bekannte Szene aus „Star Wars“ genommen, die man auf Schwäbisch synchronisiert hat. Innerhalb von zwei bis drei Monaten haben sich bei YouTube ca. 30.000 Menschen das Video angesehen. Eine bekannte Szene, welche die Trojanische Vorlage darstellt, die bereits im episodischen Gedächtnis gespeichert ist, plötzlich mit Dialekt und auch noch witzig umgesetzt, sorgt für Lacher und wird gerne angesehen. Witz ist sehr wichtig beim Virus-Marketing. Sehr effektive Kampagnen im Guerilla-Marketing haben auch Trojanische Vorlagen. Jeder kennt Donald Duck, jeder kennt die Panzerknacker, und ein schönes Beispiel dazu: In München

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Ein sehr gutes, erfolgreiches Beispiel beim Virus-Marketing mittels Trojanischer Vorlage ist Der Todesstern von Stuttgart.


[ Interview Trojanisches Marketing, Roman Anlanger & Wolfgang A. Engel, erschienen im Haufe Verlag. ISBN 978-3-448-08720-8 hat eine Guerilla-MarketingAgentur verkleidete Panzerknacker auf die Uni geschickt, die die Hörsäle gestürmt und Falschgeld verteilt haben. Hier wurde konkret für einen Internetdienst, der Geldüberweisungen tätigt und andere Services anbietet, geworben. Zu guter Letzt sind falsche Polizisten dazugestoßen, die die Panzerknacker verhafteten. Ein geniales Beispiel für Guerilla-Marketing mittels Vorlagen! TAA:L Beim Guerilla-Marketing gilt es ja oft, auch rechtliche Aspekte zu beachten. Ist dies auch beim Trojanischen Marketing der Fall? Anlanger Nein. Der Unterschied besteht darin, dass Trojanisches Marketing ausschließlich auf legale Aktivitäten abzielt. Guerilla-Marketing ist immer ein bisschen auch in der Illegalität angesiedelt. Eben Spontanaktionen, Plakate überkleben, dieses typische „vom Hinterhalt heraus“ – all das ist beim Trojanischen Marketing überhaupt nicht der Fall. Durch die Vorlagen gibt es immer wieder Überschneidungen mit anderen Wissensgebieten. Trojanisches Marketing hat eine Querschnittsfunktion im Marketing: Es kommt im Direktmarketing wie auch in der klassischen Werbung vor, ich kann es im Guerilla- als auch im Virusmarketing anwenden. Trojanisches Marketing ist eine Praxismethode, an der ich lange geforscht habe, sie lässt sich nicht genau einteilen. Auf wissenschaftlicher Ebene streng zu katalogisieren und zu systematisieren, wo diese Methode zugeordnet werden kann, wo die Abgrenzungen liegen, ist schwierig. Das Wichtigste hierbei: Die Grenzen sind fließend. TAA:L In Ihrem Buch schreiben Sie nicht nur vom Trojanischen Pferd, es kommt als Fallbeispiel auch der Trojanische Hund vor.

Anlanger Ein Schweizer Beispiel: Der Hund wird als Pferd genutzt und aus diesem Grund wurde auch im Buch die Überschrift „Der Trojanische Hund“ verwendet. Ein lustiges Beispiel: Man geht in einem Supermarkt, bindet zuvor seinen Hund vor dem Eingang an. Nach dem Einkauf hat der Hund auf einmal einen Stofffetzen im Maul. Man ist erschreckt und erstaunt zugleich, stellt sich die Frage, ob der Hund jemanden gebissen hat. Man nimmt den Fetzen in die Hand und darauf ist zu lesen „Hundeabrichte-Kurs“ oder „Wollen Sie Ihrem Hund bessere Manieren beibringen?“. Hier geht es um nichts anderes als um eine Hundeabrichteschule, die neue Kunden ansprechen wollte. Über den indirekten Weg, den Hund, ist man zum Kunden gelangt. Wiederum also der trojanische, implizite Weg über das Tier, das als Werbemittel eingesetzt wurde. TAA:L Was ist die Trojanische Landkarte? Anlanger Die Trojanische Landkarte ist eine Karte, die hauptsächlich für Kooperationen verwendet wird. Sie ist ein Instrument vorwiegend für Klein- und Mittelunternehmen. Da die meisten Geschäftsleute gar nicht wissen, welche Läden im eigenen Bezirk herum angesiedelt sind, sagt einem die Trojanische Landkarte, welche Geschäfte dem eigenen ähnlich sind oder mit einem kooperieren könnten. Diese Karte ist ein

Praxiswerkzeug, mit dem man seine Kooperationspartner findet. Nicht nur regional, sondern auch international. Gutes Beispiel im Buch: die Deutschland Rundfahrt, welche eine Kooperation mit der Tirol Werbung eingegangen ist. Dabei führt die Route über Tirol und stellt eine super Werbung für die Tirol Werbung dar. Wichtig ist generell, geeignete Kooperationspartner und geeignete Stellen zu finden, wo man über den indirekten Weg wieder zu seinen Kunden kommt! TAA:L In der Juni-Ausgabe des Magazins Trend wurde Ihr Buch bei „Bestseller Wirtschaft“ auf Rang vier gereiht. Wie erklären Sie sich den Erfolg? Haben Sie damit gerechnet oder wie haben Sie darauf reagiert? Anlanger Ich habe mich sehr gefreut und eigentlich immer daran geglaubt, dass das Buch ein Erfolg wird. Auch wurde bzw. wird sehr viel Werbung über soziale Netzwerke von unserer Seite gemacht. Es ist eine Spezialität von mir, trojanisch in sozialen Netzwerken vorzugehen, sprich Business-Plattformen usw. Natürlich habe ich auch sehr gute Medienkontakte. Heutzutage reicht es nicht, wenn man ein Buch erfolgreich lancieren will, dass der Verlag alleine die Bewerbung übernimmt. Wir haben unser Buch bei einem der besten Verlage veröffentlicht, dem Haufe Verlag, es hat eine sehr schöne Anmutungsqualität. Ich habe es zusammen mit Herrn Engel geschrieben. Wir wollten ein Praxisbuch verfassen, welches leicht verständlich ist und jeder lesen kann. Firmenchefs

ohne Marketingausbildung sollen das Buch genauso verstehen wie Leute aus der Branche. Das Buch ist sehr positiv am Markt aufgenommen worden. Diese einzelnen, aufgezeigten Komponenten haben zum Erfolg geführt. Heutzutage ist es wie gesagt nicht mehr ganz so, dass man das Buch einem Verlag gibt und sich zurücklehnt, sondern man kann als Autor sehr viel selber dazu beitragen, dass das Buch ein Erfolg wird, wo natürlich auch wieder trojanische Regeln eine Rolle spielen. Wichtig ist, vorab daran zu glauben, dass das Buch ein Erfolg wird. TAA:L Sie haben vorhin erwähnt, dass es die Methode des Trojanischen Marketings schon lange gibt. Hat sich diese über die Jahre verändert? Anlanger Ich habe letztendlich dem Kind einen Namen gegeben, den Begriff geprägt. Die Strategie ist immer gleich geblieben. Mir hat damals die Metapher gut gefallen und auch die trojanische Basisstrategie: Man nehme ein bekanntes Produkt, eine bekannte Dienstleistung, versuche, es mit einem neuen Produkt und einer neuen Dienstleistung zu verknüpfen, und erfüllt das Alte mit dem Neuen. Ich habe mir diesen Namen auch rechtlich schützen lassen, sowohl in Deutschland als auch in Österreich. TAA:L Zu guter Letzt noch – Ihre Visionen. Gibt es ein zu erreichendes Ziel, welches Ihnen vorschwebt? Anlanger Das Buch sollte in möglichst viele Sprachen übersetzt werden. Wir beginnen hierbei mit einer ersten Übersetzung für den polnischen Markt. Wie gehen wir hier vor? Natürlich wieder trojanisch: Wir nehmen für den polnischen Markt einen dritten Autor hinzu, der der

Was Haeltst du von Trojanischem Marketing, robert? Log dich ein auf www.taal-Online.Eu und diskutiere mit im Blog.

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Wichtig ist generell, geeignete Kooperationspartner und geeignete Stellen zu finden, wo man ueber den indirekten Weg wieder zu seinen Kunden kommt! » polnischen Sprache mächtig ist und sich im Marketing auskennt. Dieser dritte Autor recherchiert bereits, welche Beispiele es im Bereich Trojanisches Marketing in Polen gibt. Ein Drittel des Buches soll ausgetauscht und auf den polnischen Markt zugeschnitten werden. Allerdings wird es noch ein paar Monate dauern, bis dies veröffentlicht wird. Und so versuchen wir, auch andere Länder wie Spanien, Frankreich, England – und schön wäre auch Griechenland – mit dieser Taktik zu erobern! TAA:L Vielen Dank für das Gespräch. Anlanger Gerne. Roman Anlanger hat zwei Hochschulstudien abgeschlossen und leitet den Studiengang „Technisches Vertriebsmanagement“ an der Fachhochschule des bfi Wien. Zudem ist er als CRM-Manager und Wirtschaftstrainer tätig und hält auch Vorlesungen an anderen wissenschaftlichen Institutionen. Wolfgang A. Engel ist selbstständiger Wirtschaftstrainer, Coach und Unternehmensberater. Als diplomierter Wirtschaftswissenschafter war er lange in Managementfunktionen in der Wirtschaft tätig. Außerdem hat er zahlreiche Lehraufträge. Sabine Krangler

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Ade, Idee! „…in tiefer Betroffenheit haben wir vom Tod Ihrer Idee erfahren. Leider werden geliebte Ideen viel zu früh aus dem Leben gerissen. Und egal, ob der unerwartete Abschied durch Berater, Kreativdirektoren oder Kunden veranlasst wurde – der Schmerz ist immer groSS …“ – Ausschnitt des Kondolenzschreibens, welches den sogenannten „Ideenfriedhof“ ankündigt.

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Um kreativen Werberköpfen den Abschied bzw. die Loslösung von einer liebgewonnenen Idee zu erleichtern, hat das Unternehmen Red Urban in Auftrag von Getty Images das Konzept des „Ideenfriedhofs“ entwickelt. In Form eines Mailings wurde ein Kondolenzschreiben aufgesetzt, welches den Ideenfriedhof als würdevolle Stätte für gestorbene Ideen publiziert. Die versandte Box beinhaltete dabei einen Friedhof mit beigelegten Grabsteinen und einen Verweis auf die virtuelle Gräberanlage. Passend dazu wurde im Netz ein Portal errichtet, das sich ganz den Ideen bzw. deren würdevoller Bestattung annimmt. Selbst die Wahl des Grabsteins bleibt dem User dabei

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selbst überlassen. Je nach Geschmack kann dieser beliebig, entsprechend dem Bestattungsobjekt, gewählt werden. Allerdings war die respektvolle Beisetzung nicht der Hauptgrund für die erfolgreiche Kampagne. Laut Getty Images sollte der Friedhof zwar eine Gedenkstätte alter Ideen, aber zugleich auch eine Fundgrube für neue kreative Umsetzungen sein.

Nach einer „Trauerfeier“ sollte die Möglichkeit bestehen, auf der Suche nach neuen Eingebungen möglicherweise im Online-Katalog „One Life“ von Getty Images brauchbares Material aufzuspüren. Um diesen Ansatz auch beim Publikum anzubringen, musste sich die Lösung deutlich von den üblichen Mailings und Newslettern der Branche abgrenzen. Der Versuch ist mit dem Ideenfriedhof ganz klar geglückt. Er erfüllt seinen Zweck und die zu über-


Credit: Red Urban GmbH

[ Creative Campaign

mittelnde Botschaft ist angekommen: Binnen drei Wochen nach Versand des Mailings stiegen die Visits auf der Webseite um das Dreifache. Neben Auszeichnungen wie Silber beim Columbus-Award oder Bronze beim ADC konnten sich auch die Juroren für die Kampagne des Monats dem Konzept nicht entziehen und wählten die Arbeit auf Platz eins. Frank Korbach dazu: „Sehr überraschende Wirkung durch schrägen Tabubruch im Gothic-Style. Die Kampagne trifft

einen echten Insight der Zielgruppe und lädt einen extrem kritischen Adressatenkreis zur Beschäftigung mit dem Werbemittel ein. Darüber hinaus findet eine konsequente crossmediale Verlängerung im Internet statt, die ebenfalls zum Mitmachen animiert.“ Da fällt mir ein, ich hätte da auch noch eine Idee zu bestatten … Sabine Krangler

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Kunst and the city Beheimatet in bester Innenstadtlage zwischen Cafe Landtmann und Burgtheater hat Dr. Kolja Kramer im Jahr 2005 das Museum für Junge Kunst geschaffen: das MOYA – Museum of Young Art grenzt sich durch Spezialisierung auf junge europäische Kunst der Jahre 2000 bis 2007 mit Schwerpunkt Malerei deutlich von seinen Artgenossen ab.

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Picasso, Nitsch, Beuys und Warhol! Hätten Sie die großen Meister in den jungen Antlitzen erkannt? Mit dem ersten Werbeauftritt des MOYA, umgesetzt von der Agentur Publicis, mutierten alte Meister zu jungen Kunst-Nachkömmlingen, um Jahre verjüngt und dennoch auf den ersten Blick erkennbar. Die Idee dahinter erklärt Kolja Kramer, auch Initiator der „artposition“ in Ottakring, mit folgenden Worten: „Mit unserer Werbekampagne erzählen wir, dass neben den bekannten alten Meistern stets auch immer junge, noch nicht so bekannte heranwachsen. Wir machen das MOYA zur ersten Adresse für

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diese noch jungen Meister.“ Junge Künstler, die die alten keineswegs verdrängen, aber durchaus neuartige Richtungspunkte in der Kunst hervorbringen können. Die mehrfach ausgezeichnete Imagekampagne erfreut durch Witz, Einfachheit und Charme. Reduzierte Schwarzweißkontraste heben verstärkt den modernen, in Grün gehaltenen Schriftzug des MOYA hervor. Die Kampagne lebt durch ihre starken Bilder und hat die Unterstreichung durch viel Text gar nicht nötig. In den letzten Jahren wurde das Museum zunehmend auch für

Seminare, Konferenzen und Events gemietet. Offenbar wirkt das klassische Ambiente in der Verbindung mit junger Kunst kommunikationsfördernd und erfrischend. Der langen Rede kurzer Sinn: Um junger Kunst eine Chance zu geben, bevor sie sich selbst im Keim erstickt, bedarf es eines Sprungbretts, welches einem hilft, sich über Wasser zu halten, oder einem vielmehr erst einmal ermöglicht, Kunstluft zu schnuppern. Bereits Andy Warhol bekräftigte dies mit den weisen Worten: „Egal, wie gut du bist, wenn du nicht richtig gefördert wirst, wird dein Name nicht zu denen gehören, an die man sich erinnern wird.“ Sabine Krangler

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Credit: MOYA, Dr. Kolja Kramer | Agentur: Publicis | Kundenberatung: Iliana Gehart | CD, Text: Bernd Graller | AD, Grafik: Christian Snor | Digitale Bildbearbeitung: Malkasten

Art Campaign ]


[ Sticker Campaign

Let it flow ... Die Sache mit der Fliege, dem Zielen und dem stillen

Credit: http://pissit.com, Stainer Schriften & Siebdruck Ges.m.b.H. & Co. KG

Örtchen.

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Gewissensfrage an alle Männer: Wie oft haben Sie sich am Pissoir schon durch einen Fleck oder Ähnliches herausgefordert gefühlt, genau zu zielen? Keine Angst, damit stehen Sie garantiert nicht alleine da. Genau diesen Drang macht sich nun die Firma Stainer Schriften & Siebdruck GesmbH&CoKG zu Nutzen: mit Thermostickern. Wo sonst gibt es so viel Aufmerksamkeit potenzieller Kunden, geradezu ohne jegliche Ablenkung? Was sollte man am WC denn auch großartig machen? Aber nicht nur am Pissoir, auch in Waschbecken und an allen anderen Orten, an denen ein schneller

Temperaturwechsel stattfinden kann, können diese Sticker angebracht werden. Das Prinzip dahinter ist einfach: Durch Kontakt mit Wärme verändert sich eine zunächst unsichtbare in eine sichtbare Botschaft. Die Kampagne des Verkehrsministeriums, in der aus einer Zielscheibe der Spruch „Drink+Drive=Death“ ersichtlich wird, sobald warme Flüssigkeit darauf kommt, ist nur eine Möglichkeit. Auf den immer verworreneren Wegen der Werbung, an die Zielgruppe zu gelangen, ist dies eine abwechslungsreiche und witzige Variante, die deshalb nicht minder in ihrer Wirkung ist.

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Sabine Pirkfellner

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Rauchen oder Nichtrauchen? Die Agentur mit dem wohlklingenden Namen „hey darling“ setzte eine sympathische

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Die vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger in Auftrag gegebene und bereits abgeschlossene Kampagne „Nichtrauchen macht reich“ war im zweiten Quartal des letzten Jahres im öffentlichen Raum zu bestaunen. Dabei näherte man sich der Materie möglichst ohne Negativbeispiele und ohne Vorhaltungen den Jugendlichen gegenüber. Die Zielgruppe sollte genau dort getroffen werden, wo es am meisten wehtut: in der eigenen Geldbörse. Sich zunächst die Grundfrage stellend, wie man es schafft, Jugendliche für die rauchige Angelegenheit zu sensibilisieren, ent-

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Tabakpräventionskampagne für Jugendliche um, die den erhobenen Zeigefinger beim ­qualmenden Thema gänzlich weglässt.

wickelte man ein simples, aber doch wirksames Konzept, welches durch einen modernen und charakteristischen Fotostil unterstrichen wurde. Den Heranwachsenden sollten bei dem Gedanken, wie reich man ohne das unnötige Laster sein könnte, die Augen geöffnet werden. Und wie wahr: Schicke Retro-Taschen gibt es bereits für 20 Päckchen. Bei Nikotinabstinenz stellt sich nicht mehr die ewige Frage „Soll ich oder soll ich nicht, kann ich es mir überhaupt leisten?“, sondern vielmehr „Nehme ich das rote oder das braune Handaccessoire?“

Dem schlechten Gewissen wird dadurch eins ausgewischt und die Gesundheit wird es einem danken. Logische Schlussfolgerung aus der Werbekampagne: Nichtrauchen macht reich – reicher als man denkt. In einer jugendadäquaten Sprache hat das Kreativduo Zotter/Greimel mit einer gewissen Leichtigkeit die Ernsthaftigkeit des Tabakkonsums verdeutlicht. Ziel(-gruppe) anvisiert und – Volltreffer!

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Sabine Krangler

Credit: Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger | Beratung auf Kundenseite: Mag. Sascha Müller | Kreation: hey darling – Tobias Zotter, Florian Greimel | Fotograf: Bernhard Wolff | Webdesign: Michael Franken | Reinzeichnung: Marc Benedict

Health Campaign ]


[ Social Campaign

Das wasser bis zum Hals? Lumpi und Minki von heute haben andere Sorgen als Schurli und Mautzi von gestern. Nicht mehr die tägliche Nahrungssuche und ein warmer Unterschlupf für die Nacht, sondern Finanzkrise und Wasserüberflutung der

Credit: Welldone Werbeagentur GmbH, jupiter images/adb-bild daten management GmbH

eigenen vier Wände plagen Tiere von heute.

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Keine Heizung, kein Strom, kaum Geld für Nahrungsmittel und Betreuung – die Rede ist in diesem Fall von den Schützlingen des Wiener Tierschutzvereins: Hunde, Katzen, Schildkröten, Mäuse ... Die zwei Sujets der Werbekampagne „SOS! Der Wiener Tierschutzverein braucht ihre Hilfe“, von der Werbeagentur Welldone ehrenamtlich gestaltet und von der Bilddatenbank jupiter images und adb – bild daten management GmbH unentgeltlich unterstützt, machen darauf aufmerksam.

Zugegeben, Lumpi und Minki sehen aus wie frisch vom Tiercoiffeur gekommen, aber das liegt an der Eigenart der Menschen. Hand aufs Herz, würden Sie hier lieber ein ze­ckenübersätes, mit Flöhen ausgestattetes und mit strähnigem Fell in die Kamera blickendes Tier sehen? Na also. Dann schon lieber zwei süße Tiere, stellvertretend für all die anderen, denen das Wasser bildlich bis zum Hals steht und für die man gerne spendet. Wir finden: eine herzzerreißende Kampagne, die es verdient, Aufmerksamkeit zu bekommen!

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Sabine Pirkfellner

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Packaging Campaign ]

Pizzboxx - Werbung, die wirkt!? Werben vom ersten bis zum letzten Bissen. Dann präsent sein, wenn potenzielle Kunden offen für Werbebotschaften sind. Statt 08/15-Pizzaboxen und Werbung, die im Sand ver-

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und so wurde aus dem unschuldigen Pappkarton Werbefläche für Superhelden à la Superman und Spiderman, für Raubkatzen wie die Sportmarke Puma und viele andere Produkte. Fakt ist, dass sich 75 % der VerwenderInnen an die so beworbene Marke erinnern, 77 % im Alter zwischen 16 und 34 Jahren alt sind und die durchschnittliche Kontaktdauer

bei rund 20 Minuten liegt. Eine Dauer, für die manch Werbender alles tun würde. Und als ob das nicht schon genug Aufmerksamkeit erregt, können Produktproben, CDs, Antwortkarten und einiges mehr auf dem Karton angebracht werden. Kreativ sind viele, Werbeflächen gibt es noch mehr – in der pizzboxx ist

beides vereint und ermöglicht den Zugang zu neuen Kundengruppen. Und ganz ehrlich: Ich würde mich über einen bunten Pizzakarton, auch mit Werbung, mehr freuen als über einen geschmacklosen Behälter für meine Pizza.

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Sabine Pirkfellner

Credit: pizzboxx.de

[

Stellen Sie sich vor, Sie bestellen eine Pizza und der Karton trägt nicht die üblichen Sujets wie das Logo des Pizzaunternehmens, eine Telefonnummer für Bestellungen (wieso eigentlich? Die Telefonnummer haben Sie ja bereits, wenn Sie die Pizza gerade essen!) oder den kreativen Satz: „Wir wünschen Ihnen guten Appetit!“. Eigentlich verlorener Raum, dachten sich wohl die Initiatoren von pizzboxx (vielleicht bei einem Stück Pizza),

läuft, kreativ und so nahe am Kunden werben, wie es selten der Fall ist – mit pizzboxx.


Walkarte

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Fuer'n Hugo ist das Leben Die wilde Mischung aus Werbeagentur und Obdachlosenzeitung macht kreativ. Mit der brandneuen Beilage „Für´n Hugo“, umgesetzt von den KreativInnen der Agentur lemongrass, kuschelt sich das etwas andere Supplement in die Mitte der Obdachlosenzeitung Uhudla.

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Warum Für’n Hugo? „Für’n Hugo“ ist ein wunderschöner dialektaler Begriff, der so viel bedeutet wie „das bringt doch sowieso nichts“ oder „das lohnt doch die Anstrengung nicht“. Meist wird dieser Ausdruck in depressiv-resignierenden Situationen verwendet, wo man seinem Vis-à-vis oder sich selbst klarmachen will, dass das, was man gerade macht oder zu machen beabsichtigt, ohnehin keinen Sinn hat. Ein verbales Kapitulieren und Sich-in-sein-Schicksal-Fügen. Und genau das will die Uhudla-Beilage Für’n Hugo bekämpfen. Die Zeitung ist ein wunderschönes Beispiel dafür, dass es wohl keine noch so schlimme Lebenssituation geben kann, die nicht Raum für Aktionen und Sinngebung bietet. Der Uhudla ist nicht nur ein Magazin für die Menschen am Rande dieser Gesellschaft, sondern auch gegen die Trägheit und Saturiertheit des Establishments.

Luxus versus Dekadenz In der aktuellen zweiten Ausgabe geht das Für’n Hugo-Team unter

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anderem der Frage nach: Was ist wahrer Luxus? Fotostrecken, Interviews und Beiträge zum Thema stellen die teilweise dekadenten Ausbuchtungen der Gesellschaft zur Diskussion. Ganz im Zeichen des runden Leders präsentierte sich die Erstlingsbeilage mit dem ungewöhnlichen Überthema „Fußballrasen versus Blumenwiese“. Der Startschuss beinhaltete absurde Auswüchse des EM-Wahnsinns, bis hin zu allen möglichen Skurrilitäten, die der Rasen bzw. die Blumenwiese so hergibt. Eine gemütliche Sonntagslektüre, die einerseits Hintergrundinformation zu zielgruppenrelevanten Themen und Diskussionsaufrufe bietet, andererseits aber auch Inhalte wie Unterhaltung, Lifestyle, Tipps und Skurriles nicht hintenanstellt.

Projekt Hugo Für’n Hugo ist ein Experiment ohne direkte kaufmännische Erwartungshaltung. Die Tradition des Sich-Engagierens und Provozierens soll erneuert und auf eine jüngere Zielgruppe von intellektuell engagierten Mitgliedern der neuen urbanen Generation im Zeitalter der Vernetzung und globalen kulturell-emotionalen Gleichschaltung erweitert werden. Emotionalität wird zunehmend kommerzialisiert und ist mittlerweile ein künstlich mittels Marketing und Werbung erzeugtes Produkt. Das Hugo-Team würde

sich wünschen, dass das Format sich zu einer Insel der intellektuellen Emotionalität entwickelt. Für und mit Menschen, welche den gesellschaftlichen Einheitsbrei satt haben und noch Freude daran haben, ihren Verstand zu gebrauchen. Der Präsident der Zeitung Max Weber über die Vereinigung: „Von nun an kommt alles, was Für’n Hugo ist, in den Uhudla.“ Wer Lust hat, dieses Projekt redaktionell zu unterstützen, der ist herzlich willkommen und melde sich unter redaktion@lemongrass.at. Die Lemongräser freuen sich auf dich! Sabine Krangler

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[ Editorial Campaign

Credit: lemongrass, Agentur f端r Direktmarketing & Werbung G.m.b.H.

Fuer'n Hugo ist ein Experiment ohne direkte kaufmaennische Erwartungshaltung. Thema: Sich-Engagieren und Provozieren.

"Fussball足 rasen versus Blumenwiese" ein Startschuss im Em-wahnsinn 41


Es war sehr schoen, es hat mich sehr gefreut ... mein digitaler Selbstmord Goodbye, studiVZ, facebook, myspace und all die Foren, in denen ich Stunden meines jungen Lebens bisher verbracht habe. Weg von der virtuellen Identität, zurück ins reale Leben – ein Selbstversuch mit „Aha-Effekt“.

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„Social Communities“, die einen vom sozialen zum virtuellen Menschen werden lassen, habe ich für diesen Artikel hinter mir gelassen. Die vergangenen drei Jahre meines Lebens, die ich als meine „virtuelle Karriere“ beschreiben könnte, begannen mit der Registrierung in einem Forum. Zunächst sporadisch, dann immer häufiger fand ich mich dort ein, um mitzudiskutieren. Danach folgte die Einladung einer Freundin ins studiVZ. Auch dort war es sehr nett. Es folgten weitere Plattformen und siehe da: Innerhalb kürzester Zeit konnte ich

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verregnete Sonntage damit verbringen, Beiträge für Foren zu verfassen. Man möchte auf Reaktionen antworten, mitreden, wenn man zu einem Thema etwas zu sagen hat, oder einfach nur helfen. Wenn im studiVZ der Geburtstag einer Freundin bereits fünf Tage im Vorhinein angepriesen wird, gibt man sich Mühe, nur ja nicht darauf zu vergessen, ihr zu gratulieren. Was soll ich sagen – eine „never­ ending story“.

Plötzlich werden aus einem zwei Leben und Identitäten, die man zu führen hat. Doch wie soll das gehen? Das reale Leben – mit 40Stunden-Job, einer Diplomarbeit, die fertiggeschrieben werden sollte, einer Beziehung, die nicht vernachlässigt werden darf, dem Hund, der Zuneigung sucht, und Familie und Freunden – steht dem virtuellen Leben – Beiträge sollen geschrieben, Grüße beantwortet, Geburtstage gebührend anerkannt werden und vieles mehr – gegenüber.

Es gibt nur eine Möglichkeit: Eine der zwei Welten muss weg. Und da ich eher schwierig nur noch virtuell exis­ tieren kann, fiel mir die Wahl nicht wirklich schwer.

Tag 1: Ich deaktiviere meine Accounts bei Foren und Communities jeglicher Art. Etwas wehmütig im ersten Moment, aber auch erleichtert. Tag 2: Im realen Leben verändern sich die ersten Dinge: Ich habe plötzlich Zeit. Zeit, die ich nutzen kann, um mit dem Hund große Spaziergänge zu machen oder um mich auf den Balkon zu legen und ein Buch zu lesen.


[ Vision

Aus einem Leben werden zwei – wie soll das gehen?

Tag 3: Erste Anrufe von Freunden

Credit: Shutterstock

erreichen mich, die entsetzt festgestellt haben, dass ich nicht mehr registriert bin. Ich werde geradezu gelöchert nach dem „Warum?“ und „Wieso?“.

Wochen spaeter: Hier sitze ich nun und schreibe meinen Artikel. Das Leben ist schön, ich genieße es. Ich habe festgestellt: Ein Leben mit zahlreichen (sozialen) Verpflichtungen zehrt zur Genüge an meiner Energie. Auch wenn es für manche Menschen unverständlich klingt: Mein virtuelles Ich hat mir, ähnlich dem Teufelchen, das auf der Schulter sitzt, insgeheim immer Druck gemacht: „Beeil dich beim Spazierengehen, du musst dann

noch deine persönlichen Nachrichten abfragen und beantworten.“ Ich treffe Freunde, auch virtuelle – nur eben im wirklichen Leben –, verbringe viel Zeit mit meiner Familie und freue mich jedes Mal wieder, wenn ich gesagt bekomme: „Du siehst so entspannt aus.“ Jedem, der sich jetzt gerade denkt: „Das kommt mir irgendwie alles bekannt vor“, rate ich, auch einmal virtuellen Selbstmord zu begehen. Man kann ja immer noch zurück – aber ich glaube nicht, dass man die Lebensqualität, die man dadurch gewinnt, so leicht wieder hergeben möchte!

(Nachsatz: Ich möchte „Social Communities“ hier nicht als durch und durch negativ darstellen – es handelte sich um einen Selbstversuch, der sich für mich persönlich als richtige Entscheidung herausgestellt hat.) Sabine Pirkfellner

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Virtuelle tode Sterben viele, was meinst du, robert? Log dich ein auf www.taal-Online.Eu und sag es im Blog.

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Worst Sites ]

Gute Seiten, schlechte Seiten

TAA:L'S TOP OF THE FLOPS

Muskelzittern, Herzrasen, SchweiSSausbrüche, Anschreien des Computers oder nervöse Klicks auf die Maus: laut einer britischen Studie machen schlechte Websites krank. Bei vielen Websites stellt sich durchaus die Frage, ob sich die Urheber überhaupt die Mühe gemacht haben, die Seite vor Inbetriebnahme zu testen! Die fatale Folge: „Mouse Rage Syndrome“.

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die Forscher ihren Versuchsablauf. Die meisten Testpersonen reagierten mit ausgeprägten Anzeichen von Stress, Bluthochdruck und starkem Schwitzen auf diese Seiten. „Einige Änderungen in der Muskelspannung waren recht dramatisch“, resümierten die SIRC-Forscher. Derartig körperliches Unwohlsein verringere die Konzentration und erzeugt Zorn. Wer nun einem möglichen Schlaganfall durch schlechtes Webdesign entkommen will, der muss sich entweder ein dickes Fell zulegen oder intensiv mittels Entspannungstechniken an sich arbeiten. Durchaus verständlich, wenn diese nicht immer anschlagen oder zu beruhigen vermögen, wenn plötzlich auf dem Bildschirm folgende Meldung angezeigt wird: „Error 404, File not found!“ Wir haben uns nun erlaubt, eine kleine Liste an Websites zu erstellen, die in manchen oder allen Punkten ins Profil passen: totale Zurückhaltung der Ideen, Mut zur nicht beabsichtigten Komik, fantasievoll im Umgang mit den Regeln der Grammatik und des Satzbaus, kein Aufwand hinsichtlich neuester technischer Mittel und totale Bescheidenheit gegenüber ästhetischen Empfindungen. Viel Vergnügen ... Sabine Krangler

http://www.myspace.com/soybuddha

http://www.globalaigs.org

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http://www.finsd.de/start.htm

Credit: http://www.jesus-is-savior.com, http://www.myspace.com/soybuddha, http://www.globalaigs.org, http://www.finsd.de/start.htm

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„Ächz, ufff, zack, kreisch“ – und es fliegen Gegenstände durch die Luft. Wir kennen ähnliche Szenarien aus diversen Donald-Duck-Comics nur zu gut. Nach einer Untersuchung des Social Issues Research Centre (SIRC) in Oxford ist die Fiktion der Realität doch erschreckend nahe. „Mouse Rage Syndrome“, die im Zeitalter der modernen Technologien aufgekommene Krankheit, wird im Speziellen durch schlechte Websites ausgelöst. Lange Ladezeiten, unübersichtlich gestaltete Seiten mit einer nicht nachzuvollziehenden, umständlichen Navigation, ärgerliche Pop-Ups oder unnötige Werbebanner treiben den Puls in die Höhe und bereiten jedem Internetnutzer starke Kopfschmerzen. Der Studie zufolge kann sich niemand dieser Krankheit entziehen, früher oder später würde jeder Surfer von diesem Syndrom infiziert sein. Für die Untersuchung hatte das in der Universitätsstadt Oxford ansässige SIRC Tests mit 2.500 Probanden unterschiedlicher Altersgruppen durchgeführt. Ihnen präsentierten die Forscher zunächst eine gut funktionierende Website und danach eine Reihe „verrückter Grafiken und langsam ladender Seiten“, beschreiben

http://www.jesus-is-savior.com


ist mitglied im Freundeskreis des BFV und somit Partner der angeschlossenen über 4000 Vereine. Willst du offizieller -Freund werden, Maximilian? Dann fordere unter www.pressel-services.eu deinen persönlichen Freund­ schafts­bonus über 299,– Euro an. Dein persönlicher Code lautet: 0000


Sequences ]

Die Sprache des Postfachs -Interview mit einem Brief anderen Art präsentieren zu dürfen. Als Interviewpartner konnten wir einen besonderen Gast dazu bewegen, uns Einzelheiten aus seinem Leben und von den Schwierigkeiten, die

[

das World Wide Web brachte, zu erzählen: ein Brief.

SP – Es freut mich sehr, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Viele Menschen würden gerne von Ihnen wissen: Wie war das früher? Wo liegen Ihre Wurzeln? B – Herzlichen Dank für die Anfrage. Wissen Sie, heutzutage sind Briefe nicht mehr so gefragt, daher freue ich mich über die Einladung. Wir Briefe zählen zu den ältesten Medien vermittelter verbaler Kommunikation. Unsere Entwicklung ist eng mit der der Schriftzeichen, Schreibsysteme, des Botenwesens und der Papierherstellung verbunden. SP – Was heißt denn „Brief“ eigent­ lich? Können Sie das kurz erklären? B – Natürlich! „Brief“ kommt vom lateinischen Wort brevis und heißt so viel wie „kurze Schrifteingabe“. SP – Gehen wir etwas weiter in der Geschichte. Vielleicht eine grobe Zusammenfassung der weiteren Entwicklung? B – Hm, machen wir zunächst Halt im frühen Mittelalter. Zu dieser Zeit wurden wir hauptsächlich als Geschäftsbriefe gehandhabt.

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Schreiben konnte damals ja nicht jeder. Um 1000 n. Chr. entwickelte sich das Botenwesen und machte uns publik. Wobei man sagen muss, dass erst im Spätmittelalter, zur frühen Neuzeit hin, große Teile des städti­ schen Bürgertums lesen und schrei­ ben lernten. Lange Zeit hat es gedau­ ert, bis ins 17. Jahrhundert, da hat es dann bei Privatbriefen eine erkenn­ bare Zunahme gegeben. Machen wir einen Sprung ins 18. Jahrhundert, in dem es einen richtigen Briefkult gab. Briefe schreiben war Mode, bis ins 19. Jahrhundert. Wussten Sie, dass dieses auch als „das Jahrhundert der Korrespondenz“ bezeichnet wird? SP – Interessant, das wusste ich nicht. Und im 20. Jahrhundert? B – Sehen Sie, seit den 1950ern wur­ den wir zunehmend nicht mehr nur mit Worten, sondern auch mit Bildern gefüllt. Das waren Zeiten. Aber durch serielles Briefpapier hat sich das bald wieder aufgehört. Mit wunderschönen Briefmarken wurden wir beklebt, wir waren Kunstwerke. Manche von uns werden heute noch aufbewahrt, weil

wir so wertvoll sind. Dann kam in den 1980ern der Faxbrief. Naja. Was soll ich sagen. SP – Sie scheinen nicht sehr begei­ stert zu sein? Faxbriefe sind doch auch Briefe, oder? B – Nein, nein, nein. (Rutscht nervös hin und her.) Also, zunächst hatten wir kein Problem mit denen. Aber ganz ehrlich: ein paar Worte auf Papier tippen, dann in ein Gerät ste­ cken und es abschicken ... nein, das war uns dann zu viel und wir grenzen uns seither ab. SP – Und dann kam die E-Mail. B – Um Gottes Willen. (Schüttelt sich.) Diese Erfindung brachte uns viele Sorgen. Sie können sich gar nicht vor­ stellen, wie viele Boykottversuche wir unternommen haben. Nichts gelang, aber wir konnten die Menschen etwas ärgern, und das tun wir bis heute ...! Naja. (Fängt zu flüstern an.) Sie haben doch sicherlich auch schon einmal einen Brief versandt, der nie angekommen ist? Oder auf einen Brief gewartet, der nie ankam? SP – Ja, aber das ist ja nicht die Schuld der Briefe, sondern der Zusteller? B – (schaut mysteriös.) Tja, meine Liebe, das denken die Menschen, das denken sie. Aber sind Sie sicher, dass das die Schuld der Zusteller ist ...? (Beendet das Interview und verschwindet im nahegelegenen Postkasten.) Sabine Pirkfellner

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Credit: aboutpixel / Frank Zunker

Sehr geehrte Leserinnen und Leser! Wir sind stolz darauf, Ihnen heute ein Interview der



Impressum ] Herausgeber Pressel Directmail Services Wien/München Verlag Lemongrass, Agentur für Direktmarketing & Werbung, Gonzagagasse 12/13, 1010 Wien, Tel: +43/1/961 08 61 30, Fax: +43/1/961 08 61 16, E-Mail: redaktion@lemongrass.at Redaktionsleitung Sabine Krangler Redaktionsteam Brigitte Bauer, Petra Hennrich, Astrid Meissner, Antje Nowak, Sabine Pirkfellner, Rainer Sigl, Balthasar F. Wild, Andreas Zednicek Coverfoto www.sxc.hu / vassilìki Lektorat Rainer Sigl Art Director Gai Jeger Verlagsleitung Julia Laibl Druck Pressel Direct Mail Services, München, Zeppelinstraße 15, 85748 Garching bei München; gedruckt auf 100% Recyclingpapier. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen

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(Produkthaftungsausschluss).

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Credit: Gai Jeger

Posthornschnecke



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