Vortrag: Durch Spielen gesund werden

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DURCH SPIELEN GESUND WERDEN? WAS KANN DER PATIENT DURCH SPIELEN LERNEN UND WIE LERNT ER?

volker.hoemberg@gbw.srh.de


Also lautet ein Beschluß: Daß der Mensch was lernen muß. Nicht allein das Abc Bringt den Menschen in die Höh ...


DasSpiel(en) Ideengeschichtlich kontrovers diskutiert

• Erst die Arbeit • Dann das (Vergnügen) Spiel

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Das Spiel(en) Ein Recht auf fun? • We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness US Constitution 1776

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Spielende Tiere „Der Hund will nur spielen“

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Die Kritiker Sebastian Brant 1496 •

Spiel mag gar selten sin on Sünd, ein Spieler ist nicht Gottes Fründ, die Spieler sind des Tüfels Kind.«

• Veracht das Spiel zu aller Zeit, dass dich nicht trübe Gier und Neid …«.

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Spielen(en) Spielen als Ersatz • "Hoffnung auf den Feierabend, Hoffnung auf das Wochenende, all diese lebenslängliche Hoffnung auf Ersatz…

Max Frisch Graf Öderland 1950

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Die Apologeten Friedrich Schiller • Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

Friedrich Schiller: Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen - Kapitel 3

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Das Spiel(en)

Die Apologeten • »Und lasse sich niemand zu klug dünken und verachten Kinderspiel«

• M.Luther

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Das Spie(en) Die Apologeten • »Hier ist die Geißel, dort der Topf, gönnts demKinde, ihn umzutreiben.

• Wolfram von Eschenbach

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Serious games Clark C. Abt 1970

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Das Spiel Kategorien von Spielen • LUDUS

Zeitvertreib,fun,leisure, Kinderspiel

• AGON

Wettkampf, Kampfspiel

• ALEA

Würfel – oder Glücksspiel

• MIMIKRI

vor Publikum (Theater,Maske Imitation)

• ILINX

Rausch ,Ekstase

• CIRCENSES

Spektakel

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Pieter Bruegel Kinderspiele 1560 Seite 15


Pieter Bruegel Kinderspiele 1560 Seite 16


Spieletypen

• Funktionsspiele (LUDUS)

• Regelspiele

(AGON)

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Spieletypen

• Rauschespiele (ILINX)

• Rollenspiele(MIMIKRY)

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Spiel(en) Spieltheorien • Die Kraftüberschuss-Theorie (Herbert Spencer 1865) legt dem Spielbedürfnis ein Übermaß an physischer und psychischer Energie zugrunde, das nach Betätigung drängt. • Die Arbeitserholungs-Theorie (Moritz Lazarus 1883) stellt das Verlangen, sich nach mühseliger Arbeit zu regenerieren, in den Vordergrund. • Die Einübungs-Theorie (Karl Groos 1899) sieht das Training elementarer Überlebenstechniken bei Mensch und Tier als wesentlichen Ausgangsimpuls für das Spielen.

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Spieltheorien • Die Angstabwehr-Theorie (Sigmund Freud 1901) schreibt den Selbstheilungskräften beim Ausspielen angstauslösender Situationen eine wichtige Rolle zu. • Die Wirklichkeitsflucht-Theorie (Sigmund Freud 1903) nennt das Einnehmen einer Tarnrolle (als Clown oder Fantasieheld) als Motiv, der ernüchternden Realität zu entfliehen. • Die Trieb-Theorie (Frederik Jacobus Johannes Buytendijk 1933) favorisiert das Triebsystem von Mensch und Tier (Spieltrieb, Bewegungstrieb, Gesellungstrieb) als treibende Kraft.

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Spieltheorien • Die Kulturschaffungs-Theorie (Johan Huizinga 1938) geht davon aus, dass alle bedeutenden kulturellen Errungenschaften (Philosophie, Dichtung, Kunst, Wissenschaft) letztlich aus dem Spiel erwachsen. • Die Umwelterfassungs-Theorie (Irenäus Eibl-Eibesfeldt 1969) weist dem Neugierverhalten die entscheidende Bedeutung zu.

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Spieltheorien • Die Kognitions-Theorie (Jean Piaget 1975) interpretiert das Spielen als Ausfluss der Intelligenzentwicklung der verschiedenen Lebensphasen. • Die Dialektik-Theorie (Brian Sutton-Smith 1978) bezeichnet das Spielen als Korrespondenz zwischen „adaptivem“ (aufnehmendem) und „innovativem“ (kreativem) Umgang mit Umweltgegebenheiten

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Spiel als Ursprung der Kultur Johan Huizinga (1938) Play is free, is in fact freedom.

Play is not “ordinary” or “real” life. Play is distinct from “ordinary” life both as to locality and duration. Play creates order, is order. Play demands order absolute and supreme. Play is connected with no material interest, and no profit can be gained from it.

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Spiel als Ursprung der Kultur Johan Huizinga (1938) Play is older than culture, for culture, however inadequately defined, always presupposes human society, and animals have not waited for man to teach them their playing.� One of the most significant (human and cultural) aspects of play is that it is fun.

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Spielen und Rehabilitation

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Motorische Therapie / Paradigmenwechsel

 von der Konfession zur Profession  Behandeln vs. Anleitung zum Handeln „hands on“ vs. „coaching“  qualitätsgesichertes Gruppentraining vs. „intuitives“ Einzeltraining


Motorische Therapie / Paradigmenwechsel Wann behandeln? (Hands on)  hochgradige Parese ohne Eigenmotorik  Eingeschränkte Bewußtseinslage  Kontrakturprophylaxe  Tonusregulation  Schmerzreduktion


Neuromodulation: Wie können wir den Prozess der „adaptiven Plastizität“ mit dem Ziel eines guten funktionellen Ergebnisses beeinflussen?

THERAPIE????


“Invasive” Neuromodulation :“drivers of plasticity”

---peripher : Veränderung des afferenten inputs (Elektrostimulation oder Anästhesie-Verfahren)

---zentral: Erhöhung der kortikalen Exzitabilität Medikamente (z.B. noradrenerge Agonisten) und “Strom” z.B..kortikal DC Stimulation oder Transkranielle Magnetstimulation


Prinzipien des motorischen Lernens

G. Richter, T채nzerinnen


• Motor Learning • Motor Reorganisation • Spontaneous Recovery • Functional Recovery • Plasticity

Miro L´or de ´azur

• ..Clearing up is needed


Miro „ aufgeräumt „

From: Ursus Wehrli,Kunst aufräumen, 2004


Motorisches LERNEN Ăœbungsabhängigie Reduktion kinematischer Fehler und/oder Reduktion des Zielfehlers einer definierten Bewegung Kontrolle: visuell proprioceptiv akustisch


“Natürliche” Neuromodulation: principles of „motor learning“ Aktives Üben

Repetition

Feedback

Arbeiten an der Leistungsgrenze (shaping)

Spezifität der Übungen / zielgerichtetes Üben

Variabilität beim (wieder)-Erlernen einer Bewegung Alltagsrelevanz / Bedeutung der zu erlernenden Bewegung

Motivation / Emotion/Spiel/Wettbewerb


Motor learning

REPETITION


REPETITION


Principle of Repetition

Cigar production The time needed to roll a cigar becomes shorter and shorter with practice

nach Fitts und Posner,1967



Wiederholung motorischer Muster bis zur Meisterschaft Zigarrendrehen

Junge Frauen

3 Mio Zigarren

Crossman

Handsticken

Frauen

1.5 Mio Stiche

20 Pullover à 75‘000 Stiche/Pullover

Teppichknüpfen

Kinder

1.4 Mio Knöpfe

35 m2 à 40‘000 Knöpfe/ m2

Violinspielen

3-jährige Kinder

2.5 Mio Noten

6Std x 6Tage x 50 Wochen x 3 Jahre = 5400 Std (Suzuki)

Perlen aufziehen

Frauen

1.5 – 3 Mio Perlen

Leistungsnachweis, Mikimoto pearl industries

Basketball spielen

Athleten

1 Mio Korbwürfe Schätzungen

Baseball throwing

Pitcher

1.6 million throws

3/min x 180 min x 300 days x 10 yrs


B端tefisch et al. (1994): Grip strength of three hemiparetic patients during the baseline and the training phases.


Repetitives Training


Motorisches lernen

ÂťFEEDBACK


The Princple of Feedback: Example: Training a muscle hardly ever used

but with large cortical representation:

M abductor hallucis

Almost never used by shoe wearing homo sapiens sapiens europaeensis


Sensory Feedback during Learning to abduct right big toe

„externes“ Feedback über visuelle, auditive und proprioceptive Kanäle am effizientesten

Mulder and Hulstijn, J Motor Behavior 1985



Motor learning

IMAGINATION


Arthur Schopenhauer





MIRROR THERAPY


Motor learning

IMITATION



EXECUTION OF MOVEMENTS AND OBSERVATION OF MOVEMENTS ARE ENCODED IN THE SAME F5 NEURONS

MIRROR NEURONS

Rizzolattí et al. 2001


Suchan et al BBR 2008 78-83


Motor learning

RHYTHM


Have Fun letss dance

RAS:Rhythmisch akustische Stimulation Rhythmic cueing of periodic movements Unterst체tzung der Gangrhythmizit채t durch akustischrhythmische Zeitgeber Oszillator-Entrainment Modell: coupling of oscillatory processes in neuronal networs for locomotion on oscillation patterns in acoustic-perceptual networks




Rhythmisch Akustische Stimulation



“Natürliche” Neuromodulation: principles of „motor learning“ Aktives Üben

Repetition

Feedback

Arbeiten an der Leistungsgrenze (shaping)

Spezifität der Übungen / zielgerichtetes Üben

Variabilität beim (wieder)-Erlernen einer Bewegung Alltagsrelevanz / Bedeutung der zu erlernenden Bewegung

Motivation / Emotion/Spiel/Wettbewerb



STUDIES

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Studies

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Studies

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Studies

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Studien/Projekte LIMBS ALIVE

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Studien / Projekte

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Studien/Projekte Limbs Alive

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Studien • Saposnik, G., et al., Effectiveness of Virtual Reality Exercises in Stroke Rehabilitation (EVREST): rationale, design, and protocol of a pilot randomized clinical trial assessing the Wii gaming system. Int J Stroke., 2010. 5: p. 47-51.

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Studien • Yavuzer, G., et al., Playstation eyetoy games� improve upper extremity-related motor functioning in subacute stroke: a randomized controlled clinical trial. Eur J Phys Rehabil Med, 2008. 44: p. 237-44.

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Studien

• Golomb, M., et al., In-home virtual reality videogame telerehabilitation in adolescents with hemiplegic cerebral palsy. . Arch Phys Med Rehabil, 2010. 91: p. 1-8.e1.

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The media

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Ein Chinesisches Sprichwort: Gibst Du einem Mann einen Fisch hat er Essen f端r einen Tag

Lehrst Du einem Mann das Fischen hat er Essen f端r sein ganzes Leben


Ein Fazit •

Spiel und Spiele treffen viele für motorisches und kognitives Lernen wichtige Komponenten (Repetition,Feedback,Kompetition,Shaping,Fun,Rhythmik)

• Es gibt zunehmende wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit des Einsatzes von kommerzieller Spielsoftware in der Rehabilitation. • Kommerzielle Spiele sind eine auch ökonomisch günstige Bereicherung der Palette von Rehab.Verfahren • Sie scheinen auch für den „outreach“ in häusliche Weiterführung von Therapien geeignet

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VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!

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• Aber was heißt denn ein bloßes Spiel, nachdem wir wissen, daß unter allen Zuständen des Menschen gerade das Spiel, und nur das Spiel es ist, was ihn vollständig macht und seine doppelte Natur auf einmal entfaltet?

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• Wird aber, möchten Sie längst schon versucht gewesen sein mir entgegenzusetzen, wird nicht das Schöne dadurch, daß man es zum bloßen Spiel macht, erniedrigt und den frivolen Gegenständen gleichgestellt, die von jeher im Besitz dieses Namens waren? Widerspricht es nicht dem Vernunftbegriff und der Würde der Schönheit, die doch als ein Instrument der Kultur betrachtet wird, sie auf ein bloßes Spiel einzuschränken, und widerspricht es nicht dem Erfahrungsbegriffe des Spiels, das mit Ausschließung alles Geschmackes zusammen bestehen kann, es bloß auf Schönheit einzuschränken? Seite 83


• Von der Wahrheit desselben geleitet, ließen sie sowohl den Ernst und die Arbeit, welche die Wangen der Sterblichen furchen, als die nichtige Lust, die das leere Angesicht glättet, aus der Stirne der seligen Götter verschwinden, gaben die Ewigzufriedenen von den Fesseln jedes Zweckes, jeder Pflicht, jeder Sorge frei und machten den Müßiggang und die Gleichgültigkeit zum beneideten Loose des Götterstandes:

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Die Apologeten Karl Marx

Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gibt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwenigkeit als seiner Basis aufblühen kann. Die Verkürzung des Arbeitstages ist die Grundbedingung.“

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aus: Das Kapital Band 3, S. 828


Studien

• 18. Wood, S., et al., Motivating, game-based stroke rehabilitation: a brief report. Topics Stroke Rehabil, 2003. 10: p. 134-40.

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Studien

• Lange, B., S. Flynn, and A. Rizzo, Game-based telerehabilitation. Eur J Phys Rehabil Med, 2009. 45: p. 143-151.

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MODULARE THERAPIE PHILOSOPHIE: QUALITÄTSÜBERFRÜFTES THERAPIEPRODUKT FÜR JEDEN PATIENTEN ZUSAMMENGESTELLT NACH SCHWERE DER MOTORISCHEN AUSFÄLLE JEDES MODUL IST EINE KOMBINATION VERSCHIEDENER MEIST EVIDENZ-BASIERTER VERFAHREN


Localisation of the mirror neuron system

vPMC


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