Graubünden Magazin Ausgabe 18

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Audi Fahrer sind wie Andreas Caminada: zielstrebig, kreativ, erfolgreich.

Andreas Caminada, Koch des Jahres 2008 und 2010, Audi Q7 3.0 TDI clean diesel quattro Fahrer.


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

06 EDITORIAL GRAUBÜNDEN – SO NACHHALTIG WIE DAS EXPERIMENT

08 WELLNESS SINNESWANDEL

15 KUNST «ARTE HOTEL BREGAGLIA»

22 SPONSORING AUF ZUM BAD IN DER MENGE

29 BANKING HABEN GLOBALE MEGATRENDS ZUKUNFT?

34 SCHÖNER WOHNEN HOLZ, ELLIPTISCH

41 N AT U R ÜBER FLÜSSE AUS EWIGEM EIS

48 GARTEN AUSSENWELTEN EN VOGUE

54 JUBILÄUM WENN ICH IN CHUR BIN, BIN ICH IN CHUR

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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

61 PAPIERKUNST LEBEN WÄCHST AUS STREIFEN

69 MECHANIK MASCHINA FÜR D’S HOLZ – BIM STROLZ DÖTT ROLLT’S

76 BÜNDNER SPEZIALITÄTEN WURST UND KÄSE

IMPRESSUM HERAUSGEBER MARC GANTENBEIN VERLAG/INSERATE PRINTMEDIA COMPANY CHUR, SPUNDISSTRASSE 21, 7000 CHUR, TEL 081 250 31 32, WWW.P-M-C.CH INSERATE PHILIPP KOMMUNIKATION, YVONNE PHILIPP, ROOSWEIDSTRASSE 7A, 8832 WOLLERAU, TEL. 044 683 15 90, WWW.PHILIPP-KOMMUNIKATION.CH DRUCK RDV RHEINTALER DRUCKEREI UND VERLAG AG, HAFNER WISENSTRASSE 1, 9442 BERNECK, WWW.RDV.CH G R A F I K ALICE DAS NEVES, DIEBUENDNER.COM, CHUR AUFLAGE 40’000 EX. /AUSGABE ERSCHEINEN WINTER (DEZEMBER) UND SOMMER (JUNI) EINZELVERKAUFSPREIS CHF 15.–/EURO 10.– (ZZGL. VERSAND KOSTENANTEIL)

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HOLZFREI, 120 G. LIEFERANT SIHL + EIKA PAPIER AG, 8800 THALWIL. LIEBE LESERINNEN, IM VORLIEGENDEN MAGAZIN IST IM EINEN ODER ANDERN BEITRAG NUR IN MÄNNLICHER FORM DIE REDE. SELBSTVERSTÄNDLICH IST IN SOLCHEN FÄLLEN IMMER AUCH DIE WEIBLICHE FORM GEMEINT, AUS GRÜNDEN DER LESEFREUNDLICHKEIT JEDOCH NICHT EXPLIZIT ERWÄHNT. WIR DANKEN FÜR IHR VERSTÄNDNIS.

SC2010071610

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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Kaum etwas prägt Graubünden so nachhaltig wie das Experiment. Sei es in der Kunst, sei es in der Produktion von Käse und Wurst, sei es bei der Bergtour. Etwas zu erreichen, was noch keiner erreicht hat, Neues zu präsentieren, anderes, das ist das Ziel jener Menschen, die wir in dieser Ausgabe vorstellen.

Die beiden Käse- und Wurst-Produzenten etwa, die am Schamserberg exklusive Einzelstücke nach der Tradition der Bergbauern erschaffen, Spezialitäten, wie sie nur auf Alpweiden gedeihen. Oder der Churer Galerist Luciano Fasciati, der zusammen mit seinen Kunstschaffenden ins Hotel «Bregaglia» in Promontogno auszieht, um dort – im historischen Transithotel – eine ausgelagerte Galerie entstehen zu lassen. Die Bergsteiger von govertical, welche das ewige Eis am Fusse des Piz Palü für Touristen erlebbar machen, oder Yvonne Tomaschett, die in Landquart die aussergewöhnlichste Landschaft fürs Holz-Erleben gestaltet hat.

Manche der vorgestellten Menschen sind aus einer langen Tradition gewachsen, Landschaftsarchitekt Olivier Zuber etwa, welcher auf die Gärten von Schloss Bothmar in Malans oder auf den Fontanapark beim Alten Gebäu mitten in Chur verweist, wenn er seine Wurzeln nennen soll. Oder die Bonaduzer Papierkünstlerin Imelda Grisch, welche einst traditionell mit Scherenschnitten begann und heute ganz anderes schafft. Auch der junge Galerist Arnold Crameri gehört für mich zu dieser Reihe, denn er wagt es immer wieder, neben den bekannten Bündner Künstlern auch neue Akzente zu setzen.

Im Falle der Würth International liegt das Experiment im Sponsoring, denn die Mitarbeitenden dieser Firma stellen sich Jahr für Jahr für die Tour de Suisse zur Verfügung. Engagement, Weltoffenheit und Willenskraft – diese Eigenschaften gehören zu den Menschen aus Graubünden. Ich hoffe, dass wir Ihnen diese manchmal exotischen Seiten unseres Kantons schmackhaft machen. Ich bin aber überzeugt, dass Sie an Graubünden Facetten entdecken, welche wir noch nicht beschrieben haben. Also greifen Sie zur Feder und schreiben Sie uns, was Ihre Liebe entfacht hat. In jedem Fall aber: viel Spass beim Lesen!

Herzlich, Ihr

Marc Gantenbein, Herausgeber

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HERBERT NITSCH. LINIENPILOT. EXTREMTAUCHER. REKORDHALTER. Man sagt vom ihm, dass seine Füsse nicht oft auf dem Boden stehen. Denn meistens steuert er Linienflugzeuge in 10 000 m Höhe. Und wenn er nicht fliegt, flirtet er mit unergründlichen Wassertiefen. Herbert Nitsch hat als einziger Freitaucher die sensationelle Marke von – 214 m erreicht. In der Luft sowie unter Wasser trägt er die neue, auf Extremsituationen und Meisterleistungen getrimmte Superocean am Handgelenk. Dem mental durchtrainierten Ausnahmeathleten schwebt die mythische Grenze von 1000 Fuss bzw. 300 Tiefenmetern vor. Mit der robusten, leistungsstarken und bis 1500 m wasserdichten Breitling Superocean hat Nitsch die ideale Begleiterin für diese Herausforderung

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SINNESWANDEL T E X T N A D J A W I E L AT H

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F O T O S D O L O R E S R U PA

Der «Schweizerhof» auf der Lenzerheide ist ein chic-romantisches Hotel mit einer asketisch-kunstvollen Wellnessoase. Das Traditionshaus paart sich mit der alpinen Natur, der urbanen Moderne und vereint Kunst mit Architektur zu einer kraftvollen Symbiose. So entstanden die wahren Verwöhnmomente für das Auge und die Ruhestunden für die Seele. Andreas und Claudia Züllig-Landolt und ihr Team sind die Gast-Geber – denn sie geben alles für ihre Gäste!

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Das Hamam

in der Bündner Alpenwelt ist sinnlich, das Hamam ist Ritual. Früher war es eine

Begegnungsstätte, die den Männern für den kommunikativen Austausch vorbehalten war. Heute ist das Hamam im «Schweizerhof» ein Raum der Stille, der Kontemplation und der subtilen Sinnlichkeit. Die Architektur verleiht dem Erlebnis zusätzliche Spannung. Bereits die Römer verbanden orientalische Kultur mit mediterranem Lebensstil. Genau an diesem Gedankengut knüpft der renommierte Architekt, Max Dudler, an. Impulse aus der Renaissance sowie antike, klassische und frühmoderne Elemente geben den Räumlichkeiten Charakter und Kultur. Ihren Ausdruck verdanken sie einem klaren architektonischen Raumkonzept und der einmaligen Zusammenarbeit zwischen Max Dudler und dem bekannten Künstler Mayo Bucher. Buchers Idee beruht auf einem aussergewöhnlichen Farbkonzept mit grossflächig eingesetzten Interferenzfarben. Ihr Schimmern erinnert an die Oberfläche von Schmetterlingsflügeln, den Glanz von Opalen oder das Perlmutt einer Muschel. Je nach Lichteinfall oder Standpunkt des Betrachters wechseln sie ihren Ausdruck – ein faszinierendes Spiel von Licht und Farbe, Schein und Sein.

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WELLNESS

Ich entledige mich all meiner Kleider und lege mit ihnen meinen Alltag und die Aussenwelt ab. Befreit von allem, was mich belasten könnte, schwinge ich den dünnen weissen baumwolligen Pestemal um meinen Körper und betrete das Hamam. Die Stille, die Wärme, die leichten Düfte, das gedämpfte Licht und die dampfige Luft ergreifen sofort Besitz aller meiner Sinne. Die schnörkellose Geradlinigkeit der Architektur von Max Dudler und die erdigen Farben und Materialien lassen meine kreisenden Gedanken anhalten und zur Ruhe kommen. Im Sogukluk, dem Dampfraum, wärme ich mich behutsam auf und lasse meine Poren sich öffnen. Eigentlich bin ich hier schon ganz zufrieden, auf einer gewärmten Steinbank zu sitzen und einfach zu sein. Dann gehe ich weiter zum Peelen meiner Haut mit Seife und einem Ziegenhaarhandschuh – ein echtes Schmirgelpapier für die zarte Haut des Homo sapiens. Dieses Schrubben verleiht einem das Gefühl, vorher noch nie richtig gewaschen gewesen zu sein. Mein Gewicht hat sich zwar nur um ein paar Gramm Hautschüppchen verringert, aber meinem Empfinden nach wurde ich von allen Lasten dieser Welt befreit. Es ist Zeit, mich auszuruhen im zentralen Raum auf dem warmen Nabelstein. Dann tauche ich im Sicaklik in 37 Grad warmes Wasser ein. Wie eine Wasserfee wandle ich in diesem Nass, mein halbdurchsichtiger Umhang schwimmt mit und neben meinem Körper. Verzaubert schwebe ich im Wasser, die sparsame Bodenbeleuchtung lässt diesen geschlossenen Raum so mystisch wirken. Dann gehts zur nächsten Station. Nach dem 45 Grad heissen Kräuterdampfbad, Bingül, ist meine ganze Körperoberfläche bereit für eine Lehmpackung im Rhassoul. Diese Tonerde hat etwas sehr Fröhliches an sich. Wir schmieren uns ein und geniessen es, zu dreckeln wie die Kinder. Ich bin erstaunt, wie geschmeidig die Haut von Mutter Erde wird und wie viel Gift sie aus dem Körper zu ziehen vermag. Wieder gehe ich auf den Nabelstein zum Ausruhen, bevor ich meinen Körper den geschickten Händen der Masseurin übergebe…



Auf 1475 Metern über Meer findet der «Alpenchic» statt. Das sind die neu gestylten Hotelzimmer des «Schweizerhofes». Sie bieten dem Gast ein individuelles, luxuriöses Raumerlebnis für ein behagliches Zuhause auf Zeit. Eine offene Raumgliederung gehört zum modernen Wohnen. Diese Offenheit wurde auf den Nasszellenbereich ausgedehnt. Zwischen Wohnbereich und Bad gibt es nur eine leichte optische Trennung. Es ist eine romantische Trennwand aus unbehandelten Lärchenbrettern, eine Anlehnung an alte Stall ver kleidungen und Holzgeländer im Bündnerland. Sie verleihen dem Zimmer den besonderen Touch, und der würzige Duft des Lärchenholzes vermittelt dem Gast das Gefühl von Erholung und Entspannung. Die geölten Riemenböden aus Lärche und die beigebraunen Töne der Wände und Möbel geben einem Geborgenheit. Als Eyecatcher sticht der rote Sessel ins Auge. Die Natur ist im urbanen Chic integriert. Denn wo findet man schon einen Tannenzapfen auf dem Salontisch? Alle Möbel sind schlicht und aus geölter Eiche. Die Harmonie all dieser Formen, Farben und Elemente, ihre äussere Struktur, überträgt sich auf uns und widerspiegelt sich in unserer inneren Ordnung. Im Frühling wurden 32 Zimmer im «Nostalchic» frisch renoviert, denn Werte kann man nur durch Veränderung bewahren. Dieser Grundsatz wird im «Schweizerhof» konsequent gelebt, und mit baulichen Massnahem werden architektonische Meilensteine gesetzt. Die Nostalchic-Zimmer bestechen durch erlesenes Design. Moderner Chic wird mit traditionellen Werten verbunden, und so deuten z.B. die Vorhänge auf den englisch-schottischen Stil der Lords hin. Das HotelierEhepaar Züllig-Landolt will sich bewusst an die «guten alten Zeiten» erinnern, als die Engländer die ersten Gäste auf der Lenzerheide waren. Zudem legen sie grossen Wert darauf, mit einheimischen Materialien und Handwerkern aus der Gegend zu arbeiten.

Das wichtigste Statement der Familie Züllig-Landolt ist: «All unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in erster Priorität Gast-Freunde. Die Mitarbeiter sind uns sehr wichtig. Sie müssen sich wohl fühlen, denn nur dann können sie dieses Gefühl an unsere Gäste weitergeben.»

Hotel Schweizerhof Lenzerheide, 7078 Lenzerheide, Switzerland, +41 81 385 25 25, info@schweizerhof-lenzerheide.ch >>> www.schweizerhof-lenzerheide.ch

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«ARTE HOTEL BREGAGLIA» T E X T G I S E L A K U O NI

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F O T O S A R T E H O T E L BR E G A G L I A, R A L P H F E IN E R

Das 20-Jahr-Jubiläum der Churer Galerie Luciano Fasciati oder das märchenhafte Hotel «Bregaglia» in Promontogno? Beides ist eine Reise wert. Das Hotel ist unter der Initiative des Galeristen diesen Sommer zum «Arte Hotel Bregaglia» mutiert. Was Fasciati darunter versteht, kann seit Ende Juni am Ort besichtigt werden. Eine ganz grosse Bereicherung des «Kunstsommers» in Graubünden ist garantiert.

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KUNST

Die eingeladenen Künstler und Künstlerinnen haben sich eingehend mit dem Ort beschäftigt, haben das Haus und sein Ambiente erforscht und hier auch mindestens schon einmal eine Nacht verbracht. Sie haben Fragen gestellt, Schätze gefunden, Merkwürdiges entdeckt, haben diskret, sichtbar und unsichtbar, ihre Zeichen gesetzt. Nicht wie in einer Kunstausstellung und nicht auf den ersten Blick offenbart sich ihr Wirken. Umso spannender ist ein Rundgang durchs geschichtsträchtige Haus.

Wo einst klar und deutlich, wenn auch auf morbiden Brettern das Wort Hotel auf die Funktion des Hauses hinwies, hat Isabelle Krieg nur durch veränderte Anordnung und neuen Anstrich der einzelnen Planken Verwirrung geschaffen. Die Eingriffe der äusserst vielseitigen Künstlerin sind immer voll Fantasie und hintergründigem Humor, voll Rätsel und Poesie. So wird unter ihrem Wirken aus der Schwingtür ins Foyer eine «Unterwasserlandschaft mit Seeanemonen» aus Abgüssen alter Kristallgläser entstehen. Das ist nicht alles: Indem die Künstlerin nur die mechanischen Inhalte alter Uhren aufstellt und -hängt, beraubt sie auf witzige Art die Zeit ihrer eigentlichen Funktion und Ausdrucksweise. Des Weiteren verwandelt Krieg Stühle, die nach Feierabend umgekehrt auf Tischen gelagert werden, in einen surrealistischen Wald. Sie bindet natürliche Äste an die in die Luft ragenden Stuhlbeine. Eine Fotografie dokumentiert diese flüchtige Intervention. Die Sprache ist ein wichtiges Thema bei Judith Albert. So hat sie über hundert ganz alltägliche Gegenstände im Hotel in Bregaoit, dem Dialekt von Bondo, angeschrieben – klein, diskret, manchmal versteckt – und so ein charmantes, lebendiges Wörterbuch geschaffen. Eine Auswahl von Aufklebern, dazu eine Postkarte widmen sich explizit dieser Sprachstudie. Sie sind als Souvenir zum Mitnehmen gedacht. Evelina Cajacob hat im Zimmer 30 ihre Spuren hinterlassen. Eine monochrome Wandzeichnung auf der weissen Wand wirkt als Spiegelung einer irrationalen Ansicht des ummöblierten Zimmers. Was früher bunt war – Wäsche und Vorhänge – ist jetzt weiss. Das Alte existiert nur noch in der Schattenzeichnung in der alten Farbigkeit und wird so zur Erinnerung. Realität und Fiktion gehen ineinander über.

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RUBRIK

Gabriela Gerber & Lukas Bardill lassen sich von der monumentalen Nähe des Pizzo Badile inspirieren. Der Blick aus dem Hotelzimmer Nr. 14 fällt genau auf den imposanten Bergriesen. Diesen zu erklimmen ist anspruchsvoll – Gerber/Bardill projizieren mit kleinen Strichmännlein und mit allen Schwierigkeiten des Kletterns, Strauchelns und mitunter Fallens die Besteigung des Badile in einem feinen Trickfilm/Video über mehrere Etagen auf die marmorierte Treppenhauswand. Der Pizzo Badile bestimmt auch die Arbeit von Conrad J. Godly. Von Kleinformaten bis zu metergrossen Ölgemälden hat er sich der Faszination dieses monumentalen Berges, aber auch aller andern Berge auf dem Weg von Chur ins Bergell, verschrieben. Wenn der Gast nach erholsamer Nachtruhe den Frühstückssaal betritt, empfängt ihn dort ein fortlaufendes Band von zweihundert postkartengrossen Ölbildern: Bergansichten von eindringlicher Kraft in verhaltener Farbigkeit. Klare Kanten und schimmernde Flächen, leuchtendes Licht und tiefdunkle Schatten, felsige Strukturen und weiche Hänge bilden einen wunderbaren Bilderfries. Eine grosse Nische im Treppenhaus, die wohl ursprünglich für Bilderschmuck gedacht war, füllt Godly nahtlos mit einem Porträt des Pizzo Badile (SOL – III) aus ein atemberaubender Fokus. SOL – I und SOL – II sind weitere Bergansichten im Treppenhaus, die durch ihre majestätische Grösse, ihren ausgewogenen Aufbau, markante Knappheit und einen Hauch von japanischem Tuschebild begeistern.

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KUNST

Roman Signer, der bekannte «Skulpturenkünstler» aus St. Gallen, erweist einer alten und ewig jungen Radiosendung die Reverenz: dem «Echo der Zeit». Wie der Nachrichtenfluss aus Geräuschen besteht, so erzeugt auch Signers Installation einen Fluss an Geräuschen. Aus dem Hotelzimmer Nr. 25 führt er über Balkongeländer und Dachremise einen über hundert Meter langen, gerillten Schlauch hinunter zur Maira, die unten im Tale sprudelnd ihren Weg nimmt. Durch dieses lange Rohr lässt Signer aus dem Hotelzimmer eine Stahlkugel rollen, bis sie unten in einer Holzkiste landet und dort eine Glocke bimmelnd anschlägt. So macht der Künstler den Lauf der Zeit als vierte Dimension hörbar. Kühn und geradezu spektakulär ist die Idee von Jules Spinatsch. Er hat den vor Jahren zwischen den oberen Stockwerken eingezogenen hölzernen Zwischenboden verändert und mit seiner Intervention einen Hauch vom Urzustand der AtriumHalle und das Gefühl von Licht und Luft wieder hervorgezaubert. Mit fotografischen «Himmels-Illusionen» in leuchtendem Blau, ausgeführt doppelseitig als Tapete, wird visuell Durchlässigkeit und Helle vermittelt. Das Bild ist nur auf der unteren Seite, einseitig angebracht. Weiter hat Spinatsch den Bilderschmuck in Zimmern und Fluren durch eigene Werke ersetzt: kleine Fotografien von Ausschnitten aus dem Bestehenden, welche die Geschichte des Hauses widerspiegeln. Diese «neuen» Bilder thematisieren das Hotel selbst, seine Architektur, seinen Zustand, die Patina. Sie zeigen schwer zugängliche Details und neue Perspektiven, unterschätzte Tatsachen und masslose Übertreibungen, kurz die Bilder reflektieren die Geschichte des Hotel «Bregaglia». Gleich dreimal interveniert das Künstlerpaar Pascale Wiedemann/Daniel Mettler im Hotel. Die kleine Skulptur in der Mitte der Eingangshalle mit der Fackel in der Hand, welche scheinbar die darüber hängende Lampe speist, wird zum gipfelstürmenden Bergsteiger auf dem Weg zur «Fiamma» – der bekannte Berg gab der ironischen Installation ihren Namen. Die Figur ist jetzt eingehüllt in einen weiten, gestrickten, kegelförmigen Mantel in gebrochenem Weiss, der mit einem Durchmesser von zwei Metern am Boden den Mittelpunkt der Halle markiert.

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Des Weiteren liegt in den Zimmern eine gletscherblaue Handseife auf, die als Prägung die Form des Fornogletschers trägt. Beide – Gletscher und Seife – sind dem Verschwinden geweiht, durch Klimaerwärmung oder durch den Gebrauch. Und schliesslich nehmen die beiden auf witzige Art Jagd und Jäger aufs Korn und ersetzen in der Gaststube mit ihren Jagdtrophäen das grosse Ritterbild durch ein zerbrechliches Bambi – gefertigt in minutiöser Arbeit aus Hunderten von Steckperlen.

Das Hotel und seine Geschichte umgibt seit seiner Erbauung um 1877 durch Architekt Giovanni Sottovia ein Geheimnis. Das macht seinen Reiz aus, und daran will auch die Intervention der acht Künstlerinnen und Künstler nichts ändern. Ihre Arbeiten sind vielleicht ebenso geheimnisvoll. Sie wollen vielmehr aufmerksam machen auf diesen markanten Ort, auf das traditionsreiche Haus, auf dessen atemberaubende Lage und einstige Bedeutung im Tal. Wenn das Hotel ursprünglich als «Transithotel» konzipiert war, wo die Reisenden sich vor ihrer Fahrt in den Süden akklimatisieren konnten, so bietet das «Arte Hotel Bregaglia» und die «ausgelagerte» Galerie Luciano Fasciati diesen Sommer eine neue und äusserst lohnende Destination des zu Recht so viel gepriesenen «Kultur-Tourismus».

Arte Hotel Bregaglia, bis 2. Oktober. www.artehotelbregaglia.ch

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Ein Bett ist kein Möbelstück, sondern ein Ort. Eine Insel, auf der Sie ein Drittel Ihres Lebens verbringen, um zu entkommen, aufzutanken und zu träumen. Unser Leben hängt in vielen Hinsichten davon ab, wie gut wir schlafen und wie wohl wir uns in unserem Bett fühlen. In einem VI-Spring-Bett werden Sie Wohlfühlen erleben wie nie zuvor in einem anderen Bett. Jedes VI-Spring-Bett wird auf Kundenbestellung einzigartig handgefertigt. Eine kompromisslose Vorgehensweise, jedoch die einzig richtige, um ein Bett zu fertigen, das nicht nur hervorragend und aussergewöhnlich komfortabel ist, sondern passt wie ein anschmiegsamer Kokon. Also ist Ihr VI-Spring-Bett zwar luxuriös, aber sicherlich kein Luxusartikel. Es wird ein verlässlicher Teil Ihres Lebens, der Ihnen über Jahre hinweg Ihren wohlverdienten, erholsamen Schlaf garantiert. Falls Sie nie zuvor so geschlafen haben,wird dieser Schlafkomfort Ihrem Leben eine völlig neue Wendung geben.

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AUF ZUM BAD IN DER MENGE T E X T F R I D O L IN J A K O B E R

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F O T O S W ÜR T H

Jedes Tal in der Schweiz ist stolz auf seine Eigenarten – bis hinauf zum abgelegenen Hochtal Graubündens. Doch einmal im Jahr vereint ein Ereignis die Schweizer Provinz mit den Städten: an der legendären Tour de Suisse, wo Engagement und Lebensfreude noch zum Sport gehören.

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SPONSORING

Sie sind eine eingeschworene Truppe , der harte Kern der Promotoren, welche Jahr für Jahr die Würth-Gruppe an der Tour de Suisse vertreten. Sie werden sehnlich erwartet, von Kindern, von Fans, von Einheimischen, von Touristen, sowohl beim Start in Ascona wie bei der Zieleinfahrt in La Punt. Und während Radprofis wie Fabian Cancellara oder Alexander Vinokurov in die Pedale treten, während die Wasserträger ihre Stars beschützen, während die Fernsehkameras das Feld verfolgen und über die Ausreisser berichten, leisten sie im Hintergrund wichtige Arbeit, ohne die keine Tour existieren könnte.

Seit 2005 – als die Würth-Gruppe Schweiz bei der Tour de Suisse als Hauptsponsor einstieg – ist das Engagement von Jahr zu Jahr intensiver geworden. Ein Team von über 50 Helferinnen und Helfern kümmert sich inzwischen um die Aktivitäten wie zum Beispiel die Promotion im Start-Village, beim Sampling auf der Strecke und bei der Ziel-Promo. Denn die Begeisterungsfähigkeit, die Leistungsbereitschaft und die Erfolgsorientierung, welche zu Würth gehören, sollen am Renntag auch auf die Fans überspringen. Viele aus dem Tross sind dabei Mitarbeitende von Würth, und manche von ihnen kommen aus Graubünden, wo Würth International, Würth Logistics, Würth ITensis und Würth Promotional Concepts ihren Sitz haben. Für sie ist die Tour de Suisse das, was für andere die Fasnacht ist: ein fixer Termin im Jahreskalender, der zwar oft in 15-Stunden-Tagen endet, den sie aber trotzdem nicht missen möchten.


SPONSORING

Tag für Tag können sie, als Lohn für ihre Arbeit, das berühmte Bad in der Menge geniessen. Manchmal bei 30 Grad im Tessin und kurze Zeit später schon bei zwei Grad auf dem Albulapass. Denn so wie Graubünden zur Schweiz gehört, so gehört die Tour de Suisse nach Graubünden. Nicht nur, dass eine Radtour praktisch nicht um diesen grössten Kanton der Schweiz herumkommt. Graubünden bietet mit dem Albula, dem Flüela, dem Julier oder dem Oberalp auch einige der schönsten Alpenpässe. Hier sammeln sich die Zuschauer ganz besonders, denn sie wissen: Es gibt kaum etwas Härteres, als mit dem Rennrad einen Pass zu bezwingen. Während im Flachland die Radrennfahrer mit einem horrenden Tempo vorbeizischen, sieht man sie an den Pässen leiden, schwitzen, Leistung erbringen. Und wenn sie dann, nach über 200 Kilometern am Ziel in Davos oder Wetzikon, in Meiringen oder St. Moritz ankommen, erwartet sie eine rot-weiss gekleidete Volksmenge, ein Volksfest der Schweiz, der gerechte Lohn für ihre Mühen.

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Natürlich sorgen gerade die Ziel-Promotoren von Würth dafür, dass ein «Meer von Schweiz» hinter den Abschrankungen fiebert und jubelt. Denn bereits Stunden vor der Zielankunft werden T-Shirts verteilt und Mützchen. Erst wer diese Kleidungsstücke trägt, bekommt auch die begehrte Würth-Sonnenbrille, durch die – selbst an regnerischen Tagen – der Himmel in prächtigen Farben erscheint. Und wenn alle Fans und Touristen abgezogen sind und alle Einheimischen bei einer Bratwurst fachsimpeln, räumen die Tour-Helfer auf, verteilen in einer Garage sieben Paletten mit Geschenkartikeln auf die vier Tour-Fahrzeuge und bereiten den kommenden Tag minutiös vor. Manchmal im T-Shirt, manchmal in der Soft-Shell-Jacke, aber immer begeistert und voller Freude. Für einmal wird nicht nach Position unterschieden, der Manager arbeitet neben dem Student, die Miss neben dem einfachen Fernfahrer. Man hilft sich gegenseitig, bis alle mit der Arbeit fertig sind. Dass dabei der Spass nicht zu kurz kommt, dafür sorgen die kleinen «Untergrund»Grüppchen, wie etwa jene vier Fahrer, die sich «Fanta 4» nennen. Wenn es ihnen grade einfällt, «wrappen» sie das Auto von Miss Schweiz ein, mit Schweizerfähnchen und Klarsichtfolie.


Die Würth-Aktivitäten an der Tour de Suisse sind vielseitig: Kundeneinladungen an die Etappenorte, Mitfahrten in von Ex-Radprofis gesteuerten Fahrzeugen im Renntross, Kundenbesuche entlang der Strecke und noch vieles mehr. Der grösste Bereich, die Promotion, ist in drei Teams aufgeteilt: das Startvillage in jenen Zelten, wo die Fahrer und die Miss Schweiz vor dem Rennen die Autogramme geben, das Sampling auf der Strecke, wo der Promo-Tross eine Stunde vor der Durchfahrt der Profis die Fans anfeuert und ihnen bei zahllosen Stationen die begehrten Geschenke verteilt, und schliesslich das Ziel. Da kann es vorkommen, dass der Produktmanager mit dem Schirm hinter der Autogramme gebenden Christa Rigozzi hertrabt und mitten im Trubel einfach über die Ziellinie spaziert, oder man schiesst von Didi Senft, dem «Teufel der Tour de France», ein kurzes Erinnerungsfoto am Strassenrand, bevor man auf dem nächsten Pass auf jene Sportbegeisterten wartet, welche als Amateure auf der Strecke der Tour in die Pedale treten. Abends im Hotel dann lässt man die Tour Revue passieren und denkt an die bleibenden Spuren, die sie hinterlässt. Denn die Rennfahrer-Keppis von Würth landen nicht nur auf dem Kopf des Kübliser Bauern, der zu seinen Kühen geht. Manche gehen mit den Kindern und ihren Eltern gleich mit in die Sommerferien und dienen am Strand in Antalya als Sonnenschutz.


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Ein echtes St端ck


Business Coaching als Instrument der Personalentwicklung gewinnt weiter an Bedeutung. Gründe sind unter anderem die stetig steigende Komplexität am Arbeitsplatz gepaart mit dem permanenten Wandel der Unternehmensumwelt. Auch die Übernahme einer neuen Position oder Konflikte mit dem Team bzw. mit anderen Abteilungen innerhalb der Organisation können dazu führen, dass Führungskräfte an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit stoßen. An diesem Punkt wird die Unterstützung eines Business Coachs benötigt. Der Coach soll Hilfe zur Selbsthilfe geben. Er unterstützt die Führungskraft dabei, eigene Ressourcen zu aktivieren und die Wahrnehmungs-, Reflexions- und Analysefähigkeit zu verbessern, um das Leistungspotenzial voll entfalten zu können. Letztlich profitieren sowohl die Führungskraft als auch das Unternehmen vom Coaching und der damit verbundenen Leistungssteigerung.

Personalkonzepte & Führungsinstrumente I Organisationsentwicklung & Change Management I Coaching & Training Sassalstrasse 17 I CH – 7000 Chur I Tel. + 41 (0)81 250 03 73 I am@coachingandconsulting.ch I coachingandconsulting.ch


HABEN GLOBALE MEGATRENDS ZUKUNFT? T E X T GRAUBÜNDNER K ANTONALBANK

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FOTOS GRAUBÜNDNER K ANTONALBANK

Wie stark Megatrends unser Leben revolutionieren, wird sich erst rückblickend erkennen lassen. Doch ob Klimawandel, Urbanisierung, zunehmende Mobilität oder demografische Entwicklungen: Für Investoren ergeben sich vielfältige Chancen.

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Megatrends.

Es lohnt sich, bereits

heute sich mit ihnen zu befassen. Denn viel zu oft bleiben Anleger im Entscheidungsprozess an kurzfristigen Marktoder Wirtschaftsereignissen hängen – mit der evidenten Gefahr, langfristige Entwicklungen zu verpassen, die sich aber stark auf die Aktienmärkte auswirken können.

Sechs Megatrends im Fokus Einer dieser Megatrends ist die DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG. Die Erdbevölkerung wächst und die Menschen werden immer älter. Das Durchschnittsalter der Gesellschaft steigt. Mit zunehmendem Alter leidet oft die GESUNDHEIT. Somit wird auch der Anteil hilfsbedürftiger Menschen in der Gesellschaft weiter steigen. Diese Entwicklung erfordert massgeschneiderte Infrastrukturen in Bereichen wie zum Beispiel den Sozialversicherungen oder der Medizin. Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Medizinaltechnik oder auch Senioren-Residenzen werden von diesen Trends profitieren können. Die URBANISIERUNG und die MOBILITÄT werden weiter rapide zunehmen: Bis 2035 dürften knapp 60% der Weltbevölkerung in Städten leben. Zudem wird sich die Zahl der Autos bis 2030 verfünffachen, was ein viel höheres Verkehrsaufkommen und Staus mit sich bringt. Durch den Investitionsbedarf fliegen Bauund Architekturfirmen sowie Technologieunternehmen viele mehrjährige, staatliche Aufträge ins Haus. Neue Infrastruktur oder effiziente, umweltfreundliche Verkehrsmittel gehören zu den möglichen Anlageoptionen. Auch sind unsere RESSOURCEN nicht unendlich. Deshalb werden Unternehmen, die Technologien, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug zur Wertschöpfungskette von Wasser anbieten, langfristig von der Verknappung profitieren. Einige Ressourcen werden durch den KLIMAWANDEL sogar noch zusätzlich limitiert. Gutes Ackerland ist bereits heute rar, denn durch Überschwemmungen oder Dürre wird immer mehr fruchtbares Land zerstört. Die Nachfrage nach Agrarprodukten wird darum deutlich steigen. Stark an Bedeutung gewinnen wird ebenfalls der Einsatz von erneuerbaren Energien sowie Massnahmen zur Energieeffizienzsteigerung und zur CO2-Reduktion.

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BANKING

Bewährte Anlagestrategie Beim Zusammenstellen des optimalen Portfolios für Sie setzt die Graubündner Kantonalbank auf die Vorteile des «CoreSatellite»-Ansatzes. Das bedeutet: breite Diversifikation und weitsichtiges Ausschöpfen sich bietender Opportunitäten. Als Core-Investments eignen sich nebst CHF-Obligationen auch langfristig ausgerichtete Fonds aus Aktien aus der Schweiz, aus Europa, Nordamerika, Asien und den Schwellenländern. Zur Anreicherung des Kernportfolios setzt die Bank auf Anlagen, dessen Renditen unabhängig von traditionellen Anlagen (Aktien, Obligationen) sind. Dazu kommen aussichtsreiche Anlagethemen wie aktuell etwa Investments in die Sektoren «Wasser», «Agrarwirtschaft» und «Medizintechnik».

In all diesen Belangen verfügt die Graubündner Kantonalbank über die Anlagekompetenz sowie über das erforderliche, hochstehende, globale Netzwerk, um eine auf Sie zugeschnittene Anlagelösung zu finden.

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GKB

Roberto Bianchi Leiter Investment Center bei der Graubündner Kantonalbank

Was sind Megatrends?

Als Megatrends werden grosse technologische,

wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen bezeichnet, die unsere Welt in den nächsten Jahrzehnten prägen und verändern werden. Es sind die Entwicklungen, die uns Menschen als Bürger und als Anlegerinnen und Anleger beschäftigen.

Weshalb sind sie für eine optimale Anlagestrategie wichtig? Megatrends sind einschneidend für die wirtschaftliche Entwicklung. Damit bestimmen sie die Allokation von Arbeit und Kapital.

Wie sollten Anlegerinnen und Anleger auf Megatrends setzen? Auf Unternehmen, die ihre strategische Planung mit Megatrends aufbauen. Diese verbessern ihre Positionierung und damit ihre Wettbewerbsvorteile wesentlich. Die beste Lösung ist der Einsatz von Fonds, die auf einen oder mehrere Megatrends setzen. Diversifikation zahlt sich aus!

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RUBRIK

HOLZ, ELLIPTISCH T E X T F R I D O L IN J A K O B E R

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FOTOS ANDRE A BADRUT T

Sie liegt verborgen, im Dachstock eines Industriegebäudes an der Riedlöserstrasse in Landquart. Die Expo Legno – Graubündens 1000-Quadratmeter-Ausstellung für Holz. Der Werkstoff, aus dem im Gebirgskanton die schönsten Räume entstehen, bekommt hier in weissen Ellipsen seinen grossen Auftritt, dank Yvonne Tomaschett.

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RUBRIK

Sie muss karg und kahl ausgesehen haben, die riesige Halle im Dachgeschoss der Holzwerkstoffe Gfeller AG in Landquart. Unter mächtigen Holzverbundträgern – das Material verpflichtet – dringt Licht durch ein Fensterfries auf weiss bemalte Backsteinwände, der hellgraue Fliessestrich quietscht, wenn man drübergeht. Ein funktionaler Raum, gedacht zur Lagerung von Holzstapeln.

Doch dann bekam Möbel- und Raumdesignerin Yvonne Tomaschett, Inhaberin der Firma raum-punkt, den Auftrag, hier eine Art Holzlandschaft zu schaffen. Eine Landschaft, wo Kunden gestalterisch beraten werden und Parkette, Türen, Terrassenböden und Furniere für ihr Heim auslesen können.

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SCHÖNER WOHNEN

Wer einmal durch eine Wald gegangen ist , weiss: als organischer Werkstoff schafft Holz eine ungeheure Vielfalt an Farben und Formen, an Oberflächen und Schattierungen. Es schafft Raum für das Leben. Selbst lange nachdem der Baum gehauen und das Brett gesägt ist, lebt Holz weiter, verströmt seinen Geruch. Deshalb wollte Tomaschett denn auch eine organische Landschaft schaffen, eine Landschaft ohne Ecken und Kanten, eine Landschaft mit freiem Durchgang, wo die Bewegungen fliessend geschehen können, wo das Einkaufserlebnis wirkt und der Blick schweifen kann.

Auf der grundlegenden Figur der Ellipse schuf Tomaschett eine Ausstellung, die Holz begreifbar, erlebbar macht. Die langen Riemen bilden begehbare Anschauungsböden, darin stehen weisse Inseln, die speziellen Themen gewidmet sind. Der alten Eiche etwa – hier knirschen die fliessend verlegten Bretter unter den Füssen, eine Flasche Bordeaux, aus einer

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alten Schreinerei übernommen, steht auf einem Tisch, eine historische Umgebung wird angedeutet. Oder die Lärche, ein Holz, das in Graubünden so heimisch ist, das aber – gebürstet und mit Längsrillen versehen – völlig neuartig erscheint.

Geschaffen wurde diese Ausstellung der Holzwerkstoffe Gfeller als Plattform für Architekten, Schreiner, Bodenleger, aber auch Bauherren. Hier bekommen sie ein Gefühl für das Material und die Gestaltung, hier bekommen sie gestalterische Beratung und vor allem – hier wird für sie die Auswahl von Parkett und Türen vereinfacht. Entstanden ist dabei die grösste Ausstellung für Holz im Kanton und eine der speziellsten, effektvollsten der Schweiz. Denn entscheidend sind bei der Auswahl von Holz die Optik und die Sinnlichkeit – besonders bei einem grossflächigen Boden oder einer Wand. Deshalb wurde beim Eingang eine Wand mit Laub- und Nadelholzpaneelen gestaltet. Sie zeigen die natürlichen Farben der Hölzer, vom Vogelaugenahorn über Kirsche und Ulme bis zur Eiche, und geben einen Farbeindruck, was die Beratung erleichtert.

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SCHÖNER WOHNEN

Um auch Holz im Aussenbereich zu zeigen, wurde in einem zweiten Schritt eine Dachterrasse geschaffen, welche eine Halbetage höher liegt. So überschreitet man gleich zu Beginn Treppenstufen aus exklusivem Birnbaumholz – ein gerillter Boden, der die Füsse kitzelt. Überhaupt soll Holz begriffen, gefühlt, beschnuppert, gehört und – natürlich – angeschaut werden. Ein Erlebnis für alle Sinne. Versteht sich schon fast von selbst, dass jeder Ton, jede Farbe, gebürstet, geschrobbt, gerillt, glatt geschliffen, geölt oder versiegelt durch Manufakturen auf den gewünschten Raum hin geschaffen wird. Wer durch den Spalt der Schiebetür in den Nachbarraum linst, sieht ein riesiges Lager, wo Furnier- und Klotzbretter liegen und das wertvolle Altholz mit seiner individuellen Geschichte.

Das Beste aber an der Ausstellung: Sie ist für alle geöffnet, die Holz lieben und erfahren wollen. Wer will, kann sich beraten lassen, wer mag, darf selbst auf Entdeckungsreise gehen. Ein ungewohntes und ungewohnt nahes Erlebnis.

>>> www.hws-gfeller.ch >>> www.raum-punkt.ch

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ÜBER FLÜSSE AUS EWIGEM EIS T E X T F R I D O L IN J A K O B E R

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FOTOS ANDRE A BADRUT T

Nirgends ist es einfacher, mitten in die alpine Berg- und Gletscherwelt vorzustossen, als am Morteratsch. Von Pontresina aus starten einige der traumhaftesten Gletschertrekkings und Gletscherwanderungen – mit Aussicht auf das Panorama von Piz Bernina und Piz Palü. Ein Erlebnis, das bleibt, auch wenn der Urlaub schon lange vorbei ist.

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NATUR

Talstation Diavolezza, 8.30 Uhr: Bergführer Gian Luck begrüsst die kleine Schar von Engadin-Touristen und überprüft ihre Ausrüstung. Bergschuhe, Steigeisen, Anseilgurte, Karabiner, Handschuhe, Wetterjacke, Stock oder Pickel. Dann – um 9 Uhr – ist es so weit. Die Luftseilbahn bringt die TrekkingGruppe hoch zur Bergstation auf knapp 3000 Metern über Meer. Ein erstes Mal raubt der Ausblick den Atem. Die Skyline der Bernina-Gruppe mit ihren acht Gipfeln, die drei Pfeiler des Piz Palü. Schon steht die Sonne hoch, die Schatten schwinden. Und weiter unten fliessen die beiden Gletscherströme. Der riesige Persgletscher, der sich unter der Isla Persa mit dem Morteratschgletscher vereinigt – eine strahlende Welt aus ewigem Eis, das Ziel der heutigen Tour.


Zu Fuss gehts hinunter über karges Geröll, manchmal grüssen kleine Florteppiche in Grün, Weiss und Violett im Schutz von schimmernden Steinplatten. Dann steht die Gruppe an der Gletscherkante. Gian Luck erklärt, wie sich der Gletscher bewegt, erzählt von den Kavernen, die das Schmelzwasser in der Tiefe bildet, von der trügerischen Sicherheit der Schneebrücken. Dann gehts aufs Eis. Die Hände greifen fester an den Stock, die ersten Schritte wirken unsicher. Durch die Sonnenbrille versucht sich das Auge zu orientieren, die elegant geschwungene Mittelmoräne kommt näher. Von oben glich sie einem Lidstrich, hier unten erst sieht man, die Klumpen sind nicht aus schwarzem Kajal. Steinblöcke, tonnenschwer, bewegt der Gletscher auf seinem Rücken.


Langsam beginnt das Vertrauen ins Eis. Es trägt, es ist rauer, als es von oben aussah, es gleicht einem Meer von kleinen Wellen, als hätte einst ein Wind die Oberfläche eines Sees gekräuselt, der dann – durch den Spruch einer bösen Fee – über Nacht erstarrte. Links erscheint der Palü noch majestätischer, Wolken von weissem Eis türmen sich in seinen Couloirs, darüber türmen sich erste Cumuli. Eine Gruppe von Gletscherwanderern wird überholt, dann ist die Isla Persa erreicht, es ist Zeit für eine Marenda. Taschenmesser und Salsiz werden gezückt, Obst und Studentenfutterpackungen. Von hier würde die Gletscherwanderung weiterführen zum Morteratschgletscher, zum Gletscherlehrpfad und dann zur Bergstation der MorteratschBahn. All das wäre ohne Steigeisen und Seile zu bewältigen. Doch die Gruppe will noch den Gipfel des Tages besteigen, die Gemsfreiheit auf 3140 Metern über Meer, für die meisten der erste Dreitausender ihres Lebens.


Eine gewaltige Aussicht, ein Erlebnis, das man einfach nicht mehr vergessen kann. Es weitet einem das Herz, es lässt einen tiefer atmen, es verleiht jenes Urvertrauen, das man seit der Jugend vergessen wähnte und das sich jetzt, mit einem Schlag, wieder einstellt. Auf dem Rückweg erfolgt die Traverse am Fuss des Palü. Wer jetzt auf den Gipfel schauen will, muss den Kopf ins Genick legen. Doch kaum einer der Gruppe tut das. Denn der Persgletscher zeigt seine Schründe. Eine Reihe dieser Stirnfalten ziehen sich sorgenvoll quer übers Eis. Jetzt ist es ein Glück, dass alle ausgerüstet sind. Die Steigeisen sind montiert, die Seilschaft ist gesichert. Mit Rucksack und Pickel gehts übers gefrorene Element. Die Zacken greifen und knirschen, die Schritte gehen im Gleichtakt. Plötzlich taucht eine kleinere Spalte auf, die den Weg quert. Jetzt ist man angewiesen auf den Bergführer, er zeigt wies geht. Einer nach dem anderen springt, sein Vordermann hält das Seil hoch, verhindert, dass es beschädigt wird und gibt Sicherheit.

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Von der Fuorcla Trovat schweift der Blick zurück, es fällt schwer zu glauben. Dort sind wir gerade durchgekommen. Nun geht es zurück zur Bergstation, wo zur Belohnung schon das Berghaus wartet. 16.45 Uhr: Gian Luck verabschiedet seine Schützlinge. Mit vollen Kameras und bereit zur Fahrt ins Tal. Aber alle, alle wollen sie zurückkommen.

>>> www.bergsteiger-pontresina.ch

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Echter Glamour. Für das wahre Leben. Galerie Anne Kaiser · Obere Gasse 27 · 7000 Chur · Tel 081 253 30 70 · Mail info@galerie-kaiser.ch


RUBRIK

AUSSENWELTEN EN VOGUE T E X T NIC OL E DI VIZIO

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FOTOS ANDRE A BADRUT T UND RALPH FEINER

Die Lifestylewelle ist längst vom Wohnbereich auf den Garten übergeschwappt. Stimmungsvoll inszinierte Aussenwelten sind impulsgebend für eine wachsende Gartenkultur. Was macht gute Gartengestaltung aus? Und wie werden aus Bündner Gärten Aussenwelten? Das Unternehmen Zuber macht es vor.

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RUBRIK

Design und Natur. Der Trend zu prestigeträchtigen Gärten hat im Bündnerland eine Tradition. Bedeutende Herrschaftssitze wie das Schloss Bothmar in Malans oder das Alte Gebäu mit dem heutigen Fontanapark in Chur waren von jeher mit eindrücklichen Gartenanlagen ausgestattet. Der Garten als Kulturgut ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Dass sich das Interesse in jüngster Zeit neu entwickelt hat, zeigen aktuelle Projekte der Zuber Aussenwelten AG in Domat/Ems.

Wie in vielen Bereichen wird die Wertigkeit im Garten über das Design geprägt. Der Inhaber und Landschaftsarchitekt Olivier Zuber hat sich das Image von einem innovativen Gartendesigner erarbeitet. Mit seinen Gestaltungen spricht der Jungunternehmer Menschen an, die ihrer Individualität Ausdruck verleihen wollen. Zuber zieht bei seinen Gartenentwürfen die Gegebenheiten der Landschaft, die Geschichte des Ortes, aber auch die Wünsche und Bedürfnisse der

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Kunden mit ein. Geprägt ist seine Planung und Umsetzung von solidem Handwerk und hochwertigen Baustoffen und Pflanzen. Die richtige Auswahl der Pflanzen und Produkte wie Holz, Metall, Stein und Erde ist entscheidend für ein nachhaltiges Gesamtergebnis. Zuber hat ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt. Dafür sucht er Rohstoffe, die in der Schweiz oder im nahen Ausland ihren Ursprung haben und welche entsprechend ökologisch sind.

Der Wunsch zum Wohnen im Garten hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt. Gefragt sind in stilvollen Aussenwelten nicht nur ausgewählte Blütenstauden, Sträucher und Bäume, sondern auch Loungezonen, Lichtspiele und verschiedene Arten, Wasser zu inszenieren. Diese Komponenten werden vom Landschaftsarchitekten Zuber in ein ganzheitliches Konzept integriert. Menschen mit Anspruch bauen ihre Küche oder ihr Bad mit einem Architekten. Auch der Garten verlangt intensive Gespräche, Gedankenaustausch und Pläne. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten und seinem Team ist unabdingbar für ein Resultat mit Substanz. Das Ergebnis ist authentisch und die Komposition von Natur und Architektur wird am Tag und in der Nacht zum Erlebnis.

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Individuelles Zimmer. «Der Garten kann als «komprimiertes Wunschbild der Welt» bezeichnet werden», sagte Dieter Kienast, welcher die Entwicklung der Schweizer Landschaftsarchitektur in den 1980er- und 1990er-Jahren prägte. «Im Garten bilde sich die Welt ab. Er sei «Stellvertreter der Natur», in dem wir Geist, Wissen und Handwerk wieder gebrauchen.» Der Garten ist ein grosser Luxus unserer Zeit. Er erfordert das, was heute knapp geworden ist – Zuwendung, Raum und Zeit. Und aufgrund des Wunsches nach Individualität und einer Wohlfühloase ist jeder Quadratmeter im Freien ein Platz für die Seele. Der Garten hat sich zu einem Raum für Faszinationen in der Natur entwickelt und gilt als individuelles Zimmer.

Emotionen. Der Garten erzeugt eine emotionale Bindung. Immer öfter darf Zuber Aussenwelten seine interessierten Kunden zur Begutachtung in den Steinbruch oder in die Baumschule einladen. Unter fachlichen Ausführungen werden die passenden Materialien für den eigenen, individuellen Garten ausgesucht und bestimmt.

Gartenpflege à la carte. Aussenwelten erfreuen die Menschen nachhaltig. Deshalb werden bereits in der Planungsphase die Pflegemöglichkeiten berücksichtigt. Wird dieser Aspekt vernachlässigt, geht die Freude schnell verloren. Regelmässig einen Fachmann in seinen Garten einzuladen, hat sicherlich seine Vorteile. Gepflegte Gartenanlagen erfordern periodisch Schnittarbeit, Baumpflege und Neupflanzung. Und der Rasen will gedüngt, verticutiert, aerifiziert und gemäht sein. Von Zeit zu Zeit müssen Unkraut entfernt, Schädlinge bekämpft oder Platten und Steine gereinigt werden. Zuber Aussenwelten hat für Gartenliebhaber Wellness-Abos kreiert. Vom 4-Jahres-Zeiten-Abo, General-Abo bis hin zum Ferien-Abo – der Individualität des Kunden angepasst.


GARTEN

Architekt und Manager. Hinter diesen Worten stehen Landschaftsarchitekten, die geprägt sind von gestalterischem Flair, Raumgefühl und Managerqualitäten. Die breit angelegte Ausbildung zum Landschaftsarchitekten umfasst die Planung und Gestaltung von Freiräumen und Landschaften. Themen der Planung sind die Neuschaffung und Ordnung von Freiräumen unter Einbezug von ökologischen, ästhetischen und sozialen Überlegungen. Die Gestaltung beschäftigt sich mit dem Entwurf, der Projektierung und der technischen Bearbeitung.

Tradition und Moderne. Terrassen, Haus- und Villengärten, aber auch anspruchsvoll gestaltete Wohnüberbauungen sind die Kernkompetenzen von Zuber Aussenwelten. Besonderheiten sind Kinderspielplätze und Sportanlagen. Olivier Zuber engagiert sich zum Thema Aussenwelten bereits in der dritten Generation. Sein Grossvater, welcher das Handwerk damals in Zürich erlernt hatte, begann vor etwa 70 Jahren als erster Landschaftsgärtner im Bündnerland mit Aufträgen für Ferienhäuser. Das Unternehmen mit 30 Mitarbeitenden ist heute noch geprägt durch solides Handwerk und der Freude daran, aus Aussenwelten Faszinationen zu kreieren. Mit dem fachlichen Wissen und dem dazu nötigen Geschick holt das Team das Optimum aus dem jeweiligen, ganz persönlichen Lebensraum heraus.

>>> www.aussenwelten.ch

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seinen ausgewogenen Charakter, seine Tiefgründigkeit, die dezenten Aromen von reifen Früchten und seinen feinen Duft nach dunkler Schokolade.

Freuen Sie sich schon jetzt auf Ihr nächstes Treffen mit dem leidenschaftlichen Bündner. Zum Beispiel in einem romantischen Restaurant im Bündner Rheintal. www.graubuendenwein.ch

Die kleine Gegend der grossen Weine.

CLUS.CH

Ich liebe ihn,


JUBILÄUM

WENN ICH IN CHUR BIN, BIN ICH IN CHUR T E X T F R I D O L IN J A K O B E R

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FOTOS ANDRE A BADRUT T

Wer hinterfragt, was ist, wird oft mit dem konfrontiert, was anders sein könnte. Als Galerist und Rahmenvergolder steht Arnold Crameri in einer 50-jährigen Familientradition. Wenn er einen neuen Künstler oder eine neue Künstlerin in sein Portfolio aufnimmt, dann geht es letztlich immer auch um eine Beziehung – zum Künstler und zu Graubünden.

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RUBRIK

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An den Fenstern zu seiner Galerie drücken sich manche Touristen die Nase platt. Die lebensgrossen Kühe auf den Bildern von Helmut Osterloher, auf deren Fell sich Fliegen tummeln, schauen ruhig zurück. Bronzefiguren von Janni Weibel wandern stracks vorbei an den seltsam leeren Landschaften des jungen Churer Künstlers Martin J. Meier. Und manche der Touristen erinnern sich bei den verzerrten Stadtansichten von Rudolf Stüssi an das, was sie eben in der Stadt gesehen haben. Wer zu Arnold Crameri kommt, der sucht nach Werken mit einem Bezug zu Graubünden oder nach dem passenden Rahmen. Und so geben sich hier betuchte Kunstsammler und Japanerinnen die Türklinke in die Hand – sozusagen.

Tatsächlich ist bei der Galerie Crameri das drin, was draufsteht: Werkstatt-Galerie. Also eine Werkstatt für Rahmungen und eine Galerie mit Kunst, die man kaufen kann. Doch im Gegensatz zu den Metropolen Europas, wo Multikulturelles immer Teil der Galerienlandschaft ist und wo alle Kunstschaffenden wie bei einem Karussell überall auftreten, bleiben die Menschen Graubündens selbst in der Hauptstadt Chur immer auch ein bisschen Bergler. Was das in Bezug auf die Kunst und den Handel mit Kunst bedeutet, das kennt Arnold Crameri inzwischen. Immerhin führt er das väterliche Geschäft seit Jahrzehnten. Der Kauf von Kunst hängt oft zuerst einmal ab vom persönlichen Geschmack des Käufers, nicht etwa vom Marktwert des Künstlers.

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RUBRIK

Der Wert des Rahmens, die Fragen nach einem Werk, das in die grossartige Bergwelt Graubündens «passt», das sind Faktoren, welche der internationale Kunsthandel nicht berücksichtigen muss, der regionale in Chur jedoch schon. Dabei setzen die langsam gewachsenen Wurzeln und der kritische Umgang mit dem Neuartigen und Anderen wohl oft enge Grenzen – bei den Themen und beim Umgang mit dem Stil. Dass das auch ein Gewinn sein kann, zeigt etwa der Blick auf den Truner Künstler Alois Carigiet. Seine Walserhäuser, seine Auerhähne, seine Harlekine, aber auch seine Windwurflandschaften haben – über die Illustrationen zum Kinderbuch vom Schellen-Ursli – das Bild von Graubünden in der Schweiz und weit darüber hinaus bis nach Japan geprägt.

Kunstdrucke von Carigiet hängen denn auch schätzungsweise in jedem Maiensäss Graubündens. Also «gehört» der vom Expressionismus geprägte Carigiet auch in die Galerie Crameri. Arnold Crameri bietet allerdings ausschliesslich Originale und Original-Lithografien dieses Ur-Bündner Künstlers an, und er handelt zugleich Werke von Carigiets Zeitgenossen und Künstlerfreund Matias Spescha. Der kam zwar ebenfalls in Trun zur Welt, malte dann aber zuerst in Zürich und später in Südfrankreich und spricht in seinem Werk eine weitaus abstraktere Sprache.

Insbesondere das Werk von Churer Künstlern findet bei Crameri seinen Platz. Robert Indermaur etwa, dessen Plastiken und Wandmalereien den öffentlichen Raum der Alpenstadt zu einer spannenden Entdeckungsreise mit lokalen Bezügen machen. Oder H.R. Giger, der Vater des «Alien», welcher nahe bei der Galerie, in der kaum 100 Meter entfernten Storchengasse zur Welt kam. Das Werk dieses sperrigen Churers gehört also auch zum Schatz der Galerie. Im ersten Stock, dort, wo die Einrahmungen gemacht werden, steht derzeit ein typischer Giger-Torso in einem Betonsockel. Dessen Ecken sind abgesprungen, weil Gigers Handlanger wohl damals den Zement nicht richtig angemischt hatte. Und so muss Arnold Crameri das Werk für einen Kunden restaurieren.

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JUBILÄUM

Es ist die Mischung aus exakter Handwerksarbeit bei der Präsentation der Kunstwerke und aus guter Spürnase beim Vertreten von Künstlerinnen und Künstlern mit einem Bezug zu den Bergen, insbesondere zu Graubünden, die den Erfolg der Werkstatt-Galerie Crameri begründen. Patentrezepte gibt es auch im Churer Kunsthandel keine. Denn die Beziehungen, welche die Kunden zur Kunst haben, sind grundverschieden. Manche sagen: «Ich habe keine Ahnung von Kunst. Ich will ein Bild, was mir gefällt.» Andere sind Sammler und wollen alles über die Werke wissen, die sie kaufen. Deshalb geht es für Arnold Crameri – wie schon für seinen Vater – um die persönliche Beziehung, zum Künstler und zum Käufer. Und so sind – im Laufe der Zeit – auch Kataloge entstanden, welche einzelne Schaffensgebiete und Epochen im Leben von Graubündner Künstlerinnen und Künstlern dokumentieren, und es gibt immer wieder Ausstellungen, die sich einem Werk besonders widmen. Seit der Aufklärung ist die Welt der Alpen in der Kunst zur Quelle der Inspiration und zu einem sicheren Wert geworden. Genau so präsentiert Arnold Crameri die Kunst: inspiriert und mit einem sicheren Gespür für die Werte aus Graubünden.

>>> www.galerie-crameri.ch

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FOTOS ALICE DAS NE V ES

In Frankreich pflegte Henri Matisse, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, «mit der Schere zu zeichnen». In der Schweiz ist der Scherenschnitt seit dem 19. Jahrhundert eine Tradition der Volkskunst. In Graubünden dagegen entsteht eine Form von Papierkunst, die sich von den Traditionen und Formen löst und gleichzeitig beim Papier bleibt. Der Mensch und sein Leben textil.

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W ie Schneeflocken hinter Fensterscheiben reihen sich die kleinen weissen Papierkreise, ihre zarten Schatten heben sich hinter dem Glas von der hellgrauen Rückwand des Bildes ab. In verschiedenen Längen und Breiten liegen die roten Schnipsel aufeinander, als wollten sie eine Bruchsteinmauer imitieren, die in der Abendsonne glüht, sie formen Bibliotheken oder Strichcodes, Bodenplatten oder die Seiten eines Folianten. Ein goldener Faden zieht sich über eine Wand, deren Schindeln im Laufe der Jahre gekrümmt wurden. In ihrer radikalen Einfachheit sprechen die Papierkunstwerke von Imelda Grisch von den Dingen, aus denen Graubünden entstanden ist, von den Dingen, die seine Tradition bewahren, und von den Dingen, aus denen es auch heute noch besteht.

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PAPIERKUNST

Nach traditionellen Anfängen wandte sich die Bonaduzer Künstlerin zuerst dem Baum zu – in seinen feinen Verästelungen, seinen mannigfachen Formen, seiner lebensbejahenden Kraft – und dann der Abstraktion. Immer mehr verschwand das, was an der Papierkunst so «heimelig» erscheint, die geklöppelten Herzen, die Pferdeschlitten, die Darstellung des bäuerlichen Brauchtums – so, wie dieses Brauchtum langsam aus Graubünden verschwindet. Noch stehen die alten Ställe, noch können die Pferdekutschen von den Touristen gemietet werden. Doch der stapfende Gang durch den Schnee, die geflochtenen Holzhage, die arrangierten Brennholzstapel, die Stalllaternen – all das ist inzwischen Teil des «Alpine Chic» und hat auch in unserem vom bäuerlichen Leben geprägten Gebirgskanton seine Funktion an die Pellet-Heizung, die solarstrombetriebene Stromsparlampe, den Tourenski und den elektrischen Viehhüter verloren.

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Entsprechend wandelte sich Grischs Werk und ging den Gang in die Modernität. Es zeigte sich ihre Schulung in konkreter Kunst beim Einsatz der Farben zum Einfärben der Papiere. Diese werden in der Tradition der Kunstgrafik verwendet – immer in Balance zu ihrer Wirkung im Gesamtwerk. Die geschnittenen Figuren selbst sind abstrakt, sind Kreise, sind Streifen, sind Spiralen, doch der «reine Ausdruck von harmonischem Mass und Gesetz», wie ihn Max Bill für konkrete Kunstwerke fordert, wirkt auch bei Grisch im Gesamtaufbau des Werkes.

Geblieben vom Scherenschnitt ist die Genauigkeit. Millimeterbreite Streifen, Haaren gleich, werden von den selber eingefärbten Papierbogen getrennt. Andere Bogen werden gefaltet, so dass jene Treppen entstehen, mit denen man einst – aus einem einzigen Balken gehauen – den oberen Stock des Stalls erreichte. Hier spricht ein Mund – zusammengesetzt aus Tausenden von roten Streifen – dort hört ein Ohr. Eine Wolke von Staub wirbelt übers Papier, filigran, ein verschwimmender Schwarm von Mücken. Senkrecht angeordnete farbige Papierstreifen lassen die Farben auf dem Papier schimmern, ein Kaleidoskop, das von vorne und ohne Beleuchtung weiss wirkt, das erst in der indirekten Beleuchtung seine Farbkomposition verrät. Mauern aus Papier, die gegen aussen leuchten oder gegen innen abstrahlen, kleine Trutzburgen, eckig oder als Kreise. Und schliesslich das Pflanzenblatt – reduziert auf die Mittel- und die Seitenrippen – das über die Fenster rotiert im Zyklus des Wachsens und Vergehens. Gefiedert wie ein Palmwedel, lebendig.

In der Papierkunst dient Papier nicht bloss als Trägermaterial für Bild und Schrift, es wird in seiner Stofflichkeit vielmehr selbst als Sprachmittel genutzt. In China und Japan in der Tradition des Scherenschnittes und des Papierfaltens, in Graubünden in den zur absoluten Einfachheit reduzierten Papierkunstwerken Imelda Grischs.

>>> www.imeldagrisch.ch





MASCHINA FÜR D’S HOLZ – BIM STROLZ DÖTT ROLLT’S T E X T LY D I A B U C HL I

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F O T O S D O L O R E S R U PA

Vor 20 Jahren reichten wir das Baugesuch für unsere «Buda» in Fideris ein. Während der anschliessenden zwei Monate reisten wir rund um die Iberische Halbinsel. Aus Portugal dann der Anruf auf die Gemeinde – «Isch ds Buugsuach gnehmiget chon?» Wir wären gerne noch etwas länger geblieben. So aber kehrten wir voller Tatendrang heim und bestellten die Stahlbinder auf den nackten Erdenplatz im Aeuli an der Durchgangsstrasse Fideris – Küblis. Es wurde Eisen verlegt, betoniert, geschweisst, gestrichen, aufgerichtet, isoliert und verkleidet. Die meisten Arbeiten führten wir selber oder unter Mithilfe aus. Über den Winter wurde der Innenausbau fertig gestellt. Und dann konnte unser neuer kleiner Werkstatttrakt in Betrieb genommen werden. 1991 führten wir die ersten Aufträge für Kunden aus. Vor allem mit Reparaturen, Revisionen und Unterhalt von Holzbearbeitungsmaschinen wollten wir unser Geschäft bestreiten.

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MECHANIK

Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger! In unserer gut eingerichteten Werkstatt mit CNC-gesteuerter Fräse und Drehbank fabrizieren wir allerlei. Vor allem Spezialanfertigungen von nicht mehr erhältlichen Ersatz- oder Maschinenbestandteilen retteten schon manche Schreinereimaschine vor dem Exodus. Immer wieder fanden aber auch Erfinder und Künstler den Weg in unsere Werkstatt. Wo grössere Betriebe abwinken, wittern zwar auch wir keine guten Geschäfte. Aber immer wieder reizen interessante Aufgaben und Herausforderungen unseren Berufsstolz.

Erfinderisch Mit dem längenausgleichenden Gehrungsanschlag Sinus begann eine Reihe von Eigenproduktionen. Einige unserer Sinus-Anschläge schafften es bis nach Schweden. Der Ferrari unter den Vorschubapparaten wird in Fideris produziert. Wir nennen ihn STROLZ PRO. Das jüngste und wohl erfolgreichste Unternehmen ist ein Längenanschlagsystem. Der LGA ist mit oder ohne Digitalanzeige erhältlich. Stabile Rollenbahnen werden auf Mass gefertigt. Bei uns soll der mechanische Teil halten, was die Digitalanzeige verspricht.

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HANDWERK

Grösser Sehr rasch zeigte sich, dass der Verkauf von Maschinen ein weiteres Standbein unseres Geschäfts werden würde. Wir brauchten mehr Platz. Also mieteten wir ein Drittel der sogenannten Aeulihalle vom damaligen Spanplattenwerk Fideris. 1997 erfolgte der gelbe Anbau an unsere zu klein gewordene Werkstatt. Hell und freundlich sollte unser neues Ausstellungsgebäude werden. Viele Fenster und leichte Räume entstanden, und heute können wir unsere Maschinen im besten Licht präsentieren. Kurz darauf kauften wir den zugemieteten Drittel der Aeulihalle (intern Halle 13). Wir bauten einen Zwischenboden ein und installierten einen Kran und einen Aussenlift für Maschinen- und Warentransporte. Im Jahre 2009 kauften wir die daran angrenzende Halle Holz. Aufgrund der Wirtschaftskrise zögerten wir zuerst, entschlossen uns aber dennoch für eine Erweiterung. Wir glauben an die Zukunft. Diese Halle wird in diesem Sommer umgebaut und für unsere Zwecke optimiert. Die Occasionsmaschinen haben schon jetzt einen wunderbaren Platz im Obergeschoss gefunden. Auch unser grosses Lager an Absaugmaterial ist hier übersichtlich eingeräumt.

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Über alle Berge Mit unseren gut ausgerüsteten und eingerichteten Servicebussen bereisen wir vor allem Graubünden, das St. Galler Rheintal und das Liechtenstein. Manchmal fahren wir aber bis ins Tessin, ins Wallis oder in die Westschweiz. Unsere erfahrenen, gut ausgebildeten Monteure beheben elektrische, pneumatische und mechanische Störungen rasch und kompetent. Wir flicken Holzbearbeitungsmaschinen aller Marken und Jahrgänge.

Know-how geben und nehmen Alle Strolz-Mechaniker haben einen Elektro-Servicekurs absolviert und können das SMC-Pneumatikdiplom vorweisen. Die Monteure haben Spezialkurse auf Schrauben-, Kolbenkompressoren und Kantenanleimmaschinen absolviert. Unsere Kunden profitieren von unseren Weiterbildungen in Österreich über Hacker, CNC-Kursen in Maienfeld oder Orientierungen der Suva und Feuerpolizei in Lenzburg über den neuesten Sicherheitsstand und die neuen feuerpolizeilichen Vorschriften bei den Absauganlagen.

Wir bilden auch aus. Bereits vier erfolgreiche Berufsleute durften wir aus der Lehre entlassen. Der 5. Polymechaniker Armin Gujan beginnt im Sommer sein drittes Lehrjahr. Aber auch ausser Haus halten wir Vorträge in den Berufsschulen Ziegelbrücke und Chur über Absauganlagen. Vorarbeiterklassen aus Ziegelbrücke und Chur besuchten unseren Betrieb in Fideris, um sich Reparaturen und Revisionen der Holzbearbeitungsmaschinen erklären zu lassen

Maschina für d’s Holz – natürli vom Strolz Alljährlich organisieren wir im November in Fideris eine grosse Maschinenausstellung oder nehmen an der Holzfachmesse in Basel teil. In unseren Gebäuden im Aeuli zeigen wir aber auch rund ums Jahr Standard- und Spezialmaschinen, CNCBearbeitungscenter, Breitbandschleifmaschinen, Bürstenmaschinen, Hacker, Längenanschlagsysteme, Absauganlagen, Kompressoren, Kleinmaschinen, Occasionen und vieles mehr.


Alles aus einer Hand Wir freuen uns, dass wir den Schreinern nicht nur Maschinen verkaufen, sondern auch komplette Betriebslösungen anbieten können. Bei der Installation einer Maschine passen wir auch die Absaugung an, wir verlegen und installieren Luftanschlüsse und zügeln Maschinen um. Strolz ist eine kleine und dadurch flexible und effiziente Firma mit spezialisierten Fachleuten und Technikern. Die Strolz-Mechanik garantiert durch Kundennähe einen prompten Service. Die bestens eingerichtete Werkstatt ermöglicht Anfertigungen nach Mass und individuelle Anpassungen. Alles aus einer Hand.

Persönlich Die Strolz-Mechanik hat sich vom Einmannbetrieb zum Arbeitgeber von momentan sechs Angestellten gemausert. Auf Montage werden unsere Kunden von Hansruedi Jägli aus Fideris und Köbi Clavadetscher aus Luzein betreut. Peter Lietha aus Klosters ist in der Werkstatt anzutreffen. Unser letzter Neuzugang ist Daniel Meier. Er wohnt momentan in Felsberg und ist für den Verkauf zuständig. Unser Lehrling Armin Gujan wohnt in Fideris und beginnt im Sommer sein drittes Lehrjahr. Lydia Buchli Strolz ist im Innendienst tätig und erledigt die Buchhaltung. Alle Aufgaben koordinieren und unter einen Hut bringen muss Peter Strolz. Er schätzt aber auch den persönlichen Kontakt zu den Kunden, beratende Gespräche oder Fragen – sei es am Telefon oder in unserem Betrieb in Fideris.

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Weil unsere Natur ein Wunder ist.

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Rheintaler Druckerei und Verlag AG Hafnerwisenstr.1 · CH-9442 Berneck T +41 (0)71 747 22 22 · www.rdv.ch

Produkte, die das FSC Warenzeichen tragen, enthalten Holz aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern. Die Zertifizierung der Wälder erfolgt nach den Richtlinien des Forest Stewardship Council.


WURST UND Kร SE T E X T DANIEL A DAMMERT

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FOTOS ANDRE A BADRUT T

Alte Traditionen erhalten und gleichzeitig Neues wagen. Eine Kombination, die Zukunft hat, obwohl sie im ersten Moment unmรถglich erscheint. Zwei Erfolgsgeschichten aus dem Schamserberg beweisen, dass der Mut zu neuen Wegen belohnt wird.

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BÜNDNER SPEZIALITÄTEN

Mit Gummistiefeln und Schürze steht Martin «Floh» Bienerth im Käsekeller, nimmt einen Laib aus dem Regal, schmiert ihn behutsam auf allen Seiten ein, legt ihn zurück aufs Brett und wiederholt das Ganze mit dem nächsten. Die flinken Bewegungen sind routiniert, kein Griff zu viel und trotzdem ist darin sehr viel Behutsamkeit und Genauigkeit. Mit der Übernahme der Dorfsennerei Andeer hat für ihn und seine Frau Maria Meyer im Jahr 2001 ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Sesshaft werden nach 20 Sommern auf der Alp, wieder das ganze Jahr über im Tal wohnen, ein Geschäft und damit auch viel Verantwortung übernehmen, ein Abenteuer, von dem beide nicht wussten, wohin es führen wird. Heute ist das eingespielte Team aus Andeer nicht mehr wegzudenken. 400000 Liter silofreie Biomilch verarbeitet Maria als diplomierte Käsermeisterin pro Jahr zu Butter, Jogurt, Quark und Käse. Martin ist für den Verkauf und für die Vermarktung der Produkte verantwortlich, die im Raum nebenan frisch über die Ladentheke gehen oder in die umliegenden Hotels, Gastronomie-Betriebe und zu Kunden ausgeliefert werden.

Einstehen für etwas, das einem wichtig ist. Dies war damals ein wichtiger Beweggrund für Martin, den Schritt ins Tal zu wagen und sich auf das Abenteuer Dorfsennerei einzulassen. Seiner Meinung nach ist die Wertschätzung für die Milch als wertvolles Nahrungsmittel heutzutage viel zu gering. «Es darf nicht sein, dass Milch zum Rohstoff verkommt, dessen grösster Lagerplatz die Strasse ist», so Bienerth. Mit dem Erhalt der Dorfsennerei können er und seine Frau den fünf verbliebenen Bauernbetrieben im Dorf die Möglichkeit geben, ihre frische Milch vor Ort verarbeiten zu lassen. Für die Bauern bedeutet dies, einen sicheren Abnehmer zu haben, der ihre Produktionsweise schätzt. Für die Milch bedeutet das einen kurzen Transportweg ohne unnötiges Kühlen, Lagern, Bewegen und Durchgeschüttelt-Werden, das eine Qualitätseinbusse zur Folge hat.

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In all den Jahren gab es auch Auszeichnungen, Goldmedaillen und Preise. Im Laden ist davon nichts zu sehen. «Die eigentlichen Medaillen sind unsere Käse selbst», sagt Bienerth, und davon gibt es von mild bis rezent und ausgereift für jeden Geschmack etwas. Jeder Käse ist ein Einzelstück mit eigenem Charakter, und trotzdem haben sie etwas gemeinsam. Alle sind über ihren Namen mit ihrer Herkunft verbunden. Andeer. Genau daher, wo auch die Milch kommt. Und so macht der Name nicht nur neugierig auf den Käse und den Geschmack, der dahintersteckt, sondern auch auf den Ort, wo er produziert wird. Der Erfolg ist für Martin Bienerth nicht selbstverständlich, denn für ein gutes Produkt muss vieles zusammenstimmen, angefangen schon beim Futter der Kühe. Nicht umsonst bezeichnet er den Käse als Spiegelbild der Landschaft, und diese ist im Schams geprägt von saftig grünen Bergwiesen voll Blumen und würzigen Kräutern. Die Milch von glücklichen Kühen mit Hörnern schmeckt anders, davon ist Martin Bienerth überzeugt. Kühe mit Hörnern brauchen jedoch mehr Platz, und mehr Platz auf gleich viel Raum heisst für die Bauern, weniger produzieren zu können. Umso wichtiger ist deshalb der Grundgedanke, dass nicht die Menge, sondern die Qualität zählt. Ein wichtiges Glied in der Kette ist auch der Konsument und seine Bereitschaft, den Preis für diese Qualität zu bezahlen. Das geht nur, wenn die Zusammenhänge über Werte und Preise verstanden werden, und dies setzt wiederum eine gute Kommunikation und den direkten Kontakt zu den Kunden voraus.

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Glückliche Tiere sind auch im Nachbardorf Donat anzutreffen. Schafe, Hühner, Bienen, 30 Mutterkühe mit ihren Kälbern, darunter auch schottische Hochlandrinder. Etwas staksig stehen sie da mit ihren weit ausladenden Hörnern und blinzeln aus sicherer Distanz neugierig hinter ihren zottigen Mähnen hervor. Sie gehören Paul Nicca, der zusammen mit seiner Frau Romana in dritter Generation den Hof führt, den bereits sein Vater auf Bio umgestellt hatte. 30 ha Land verteilt von 1000 bis 2200 m ü.M., wo im Sommer beim Heuen der Bergwiesen noch viel Handarbeit gefordert ist. Auch hier werden alte Traditionen erhalten und neue Ideen verwirklicht. Dass sich die zottigen Exoten mit einheimischem Braunvieh den Stall teilen, wäre vor 30 Jahren noch nicht möglich gewesen. Es ist auch ein Zeichen der Zeit und der fortgeschrittenen Akzeptanz, welche Kreativität und neue Ideen zulässt. Die Hochlandrinder gefallen – und sie fallen auf. Das wiederum bringt Vorteile für die Vermarktung. «Hier im Berggebiet hat man nur mit Nischen-Wirtschaft eine Chance», sagt Paul Nicca, und die setzt eben auch den Mut zu neuen Wegen voraus.


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Der Weg ist nicht weit. Jedenfalls nicht, wenn es um die Verarbeitung des Bio-Fleischs in der Metzga Viamala in Andeer geht. Hier entstehen Bauernwürste, Natura-Beef-Produkte sowie an Bündner Bergluft getrockneter Salsiz und Trockenfleischerzeugnisse, welche über Direktvermarktung ab Hof verkauft werden. Ganzjährig über Bestellung und Onlineshop im Internet, während dem Sommer auch auf dem Wochenmarkt in Chur. Hier erfüllt von Mai bis Oktober jeden Samstagmorgen ein buntes Treiben die Gassen der Altstadt. Mittendrin steht der Stand von Romana und Paul Nicca, welche hier die sozialen Kontakte und den persönlichen Austausch mit den Kunden besonders schätzen. Ebenso wichtig ist ihnen die Zusammenarbeit in der Region, und darum wandern neben eigenen auch andere Produkte aus dem Schams wie beispielsweise Käse aus der Sennerei Andeer über ihre Verkaufstheke.

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BÜNDNER SPEZIALITÄTEN

Der Gedanke der Nachhaltigkeit liegt in der Philosophie des Betriebes. «Die Natur gibt uns genug von dem, was wir brauchen», sagt Romana Nicca. Das heisst auch Grenzen respektieren, wo Wachstum nicht mehr möglich ist, und das nutzen, was im Überfluss vorhanden ist. Denn Potenzial hat es überall – die Frage ist nur, ob man es auch erkennt und so weiterentwickelt, dass es einen Nutzen bringt. Sonne ist am Schamserberg eine reichlich vorhandene Ressource und das 250 m2 grosse, nach Süden ausgerichtete Stalldach geradezu ideal zur Stromproduktion. Im Januar 2009 wurde die Idee realisiert und eine Solarstromanlage mit 29 kWp Leistung montiert. Seither produziert die Bergsonne hier zuverlässig sauberen Strom, welcher mit einer geschätzten Jahresleistung von 35000 kWh in etwa den Energiebedarf von zehn Haushalten decken kann und der Familie Nicca für die nächsten 25 Jahre ein weiteres Standbein sichert. Weniger ist mehr und besser. Unter diesem Motto entstehen hier im Schams nicht nur ausgezeichnete Produkte, sondern wird auch ein Gedankengut erhalten, welches Werte und Traditionen aufrechterhält, die in unserer schnelllebigen Zeit immer mehr zum Luxus verkommen.

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