Graubünden Magazin Ausgabe 19

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tradition


Nichts ist inspirierender als ein weisses Blatt Papier. Es ist die Chance, etwas Einzigartiges zu kreieren.

Der Audi A7 Sportback. Ein völlig neues Fahrzeugkonzept mit innovativem Design, bei dem in jedem Detail die Kraft einer Stilikone steckt. Lang gezogene, fliessende Linien strahlen Dynamik, Leichtigkeit und Eleganz aus. Ein Eindruck, der auf Anhieb alle Blicke auf sich zieht. Erleben Sie es selbst – jetzt bei Ihrem Audi Händler und auf www.audi.ch/a7


i n h a lt s v e r z e i c h n i s

06 EDITORIAL graubünden entdecken

08 S p ort Viel Adrenalin für wenig Geld

17 Go u r m et Esserlebnis mit allen Sinnen

24 n at u r Das Kleinod im Schanfigg

31 banking Die schwellenländer verändern die Welt

36 g es c h i c h te «mein chur»

45 schmuck Werte aus dem Herzen von Chur

53 f as h io n engadiner lifestyle

59 eve n ts White Turf St. Moritz 2011 – ein Gesamterlebnis

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i n h a lt s v e r z e i c h n i s

65 snow Die radikalste Welle

73 f ar b e n Könige im Reich der Farbe

81 air Über den Wolken

91 k u n st Verborgener Schatz

97 ar c h ite k t u r Neue Welten erschaffen

i m p ress u m herausgeber Marc Gantenbein verlag/inserate printmedia company chur, SpundisStrasse 21, 7000 chur, tel 081 286 68 03, www.p-m-c.ch druck rdv rheintaler druckerei und verlag ag, hafnerwisenstrasse 1, 9442 berneck, www.rdv.ch Grafik alice das neves, DieBuendner.com, Chur auflage 40’000 ex. / ausgabe erscheinen winter (dezember) und sommer (juni) einzelverkaufspreis chf 15.–/Euro 10.– (zzgl. versand­kosten­anteil)

papier umschlag PlanoJet, weiss, holzfrei, 240 g. inhalt

PlanoJet, weiss, holzfrei, 120 g. lieferant sihl + eika papier AG, 8800 thalwil. liebe leserinnen, im vorliegenden magazin ist im einen oder andern ­b eitrag nur in männlicher form die rede. selbstverständlich ist in solchen fällen immer auch die weibliche form gemeint, aus gründen der ­lesefreundlichkeit jedoch nicht explizit erwähnt. wir danken für ihr verständnis.

SC2010120209

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editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Skifahren gehört zu den Dingen, die ich im Winter am liebsten mache. In den letzten Jahren habe ich für mich den Telemark-Stil wiederentdeckt, der ganz andere Bewe­ gungs­abläufe fordert, und das Freeskiing im abgelegenen Gelände. Es ist der wundervollste Ausgleich, den man sich denken kann: in der eisig kalten Luft ins Skigebiet hochzufahren – oder zu gehen – und durch den frischen Pulverschnee eine Spur zu ziehen. Warum, so fragte ich mich also, schreiben wir im «Graubünden Magazin» nicht mal über mein Heimskigebiet Hochwang? Da ist alles ein bisschen heimeliger, etwas kleiner, dafür umso natürlicher. Es gibt in Graubünden fast hundert solcher kleiner und kleinster Skigebiete, die manchmal nur ein Gasthaus und einen Lift besitzen, die aber dafür Bergwelt pur versprechen. Hochwang liegt im Schanfigg – also haben wir gleich einen zweiten Schwerpunkt gesetzt mit dem Prättigau, wo Bruno Bertoli im Landgasthof «Sommerfeld» in Pragg-Jenaz Molekularküche zelebriert. Vielleicht sind auch Sie schon daran vorbeigefahren, auf dem Weg nach Davos oder ins Unterengadin – das wär doch mal eine Entdeckung.

Dann präsentieren wir Ihnen ein gesellschaftlich-sportliches Gesamterlebnis, das White Turf in St. Moritz. Die einmalige Stimmung der Pferde auf dem verschneiten See lockt Jahr für Jahr Tausende von Besucherinnen und Besuchern ins Mekka des Pferdesports.

Auch meine Heimatstadt Chur ist diesmal gut vertreten. Sie erfahren mehr über die alte Tradition der Goldschmiedekunst, über Farben auf Fassaden und unser Fotograf Andrea Badrutt präsentiert seinen eigenen Bildband mit dem Titel «Mein Chur». Chur – diese älteste Perle zwischen Montalin, Brambrüesch und Calanda – ist für viele Sommertouristen eine Tagesreise wert. Im Winter bieten hier gemütliche Lokale und schmucke Gassen städtische Winterstimmung in einer romantisch erleuchteten Fussgängerzone.

Wir machen das «Graubünden Magazin», damit Sie die Gelegenheit bekommen, unbekannte Seiten unseres Kantons zu entdecken. Ich selber bin immer wieder überrascht, was sich mir Neues präsentiert. Jetzt wünsche ich Ihnen eine wundervolle Zeit für sich selbst und Ihre Liebsten und Freude am Lesen und Entdecken.

Herzlich, Ihr

Marc Gantenbein, Herausgeber

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WER ERFOLGREICH ERWACHT, IST SPÄTER INS BETT GEGANGEN. Simon Ammann, Olympiasieger im Skispringen

Simon Ammann ist dafür das beste Beispiel. Als vierfacher Olympiasieger weiss er, dass einem einzigen Sprung Monate akribischer Arbeit vorausgehen. Auch im Private Banking hat nur Erfolg, wer vielschichtige Abläufe aufeinander abstimmt und unaufhörlich an den besten Lösungen feilt. Da kann die Nacht schon mal zum Tag werden. Julius Bär ist die führende Schweizer Private Banking- Gruppe. Mit 120 Jahren Tradition.

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Verliehen durch die Financial Times Group


Viel Adrenalin für wenig Geld T e x t Bigna Buchli

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F o t o s S tefan S chlumpf

«Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!» Johann Wolfgang von Goethe könnte diese Erkenntnis wohl auch in Graubünden gehabt haben, denn sie bewahrheitet sich in unserem Kanton insbesondere für adrenalinsüchtige Freerider.

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Junge Outdoor -Sportler schonen lieber ihr Portemonnaie als ihre Nerven. Auf der Suche nach Abenteuer treibt es sie auf hohe Berge, in zerklüftete Schluchten oder in tosende Fluten der Bergbäche. Da sie sich selten mit einer waghalsigen Sportart begnügen, sondern den Spielplatz Natur auf vielfältige Weise nutzen, ist es von Vorteil, wenn alles nahe beieinander liegt. Viele unserer Bündner Täler bergen ein riesiges Potenzial auf engem Raum, die perfekte Heimat für Low-Budget-Abenteurer also. Als Beispiel sei das Bündner Oberland genannt, das bei Schneesportlern wegen des Skigebiets Weisse Arena in Flims/Laax beliebt ist. In Graubünden, dank der gigantischen Halfpipe und den Waldabfahrten, insbesondere bei Snowboardern einer der bekanntesten Skiorte. Unter Freeridern schätzt man die vielen Möglichkeiten, unbefahrene Powderhänge abseits der Piste auszukundschaften, welche jedoch nur mit viel Erfahrung, ortskundigen Kollegen und etwas Neugierde gefunden werden. Aber wie schon Goethe sagte: «Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.»

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Die umliegenden Berge und das Safiental bieten Leuten, welche die H旦henmeter lieber mit eigener Muskelkraft, Fellen unter den Skiern, einem Zn端ni im Ruck- und daf端r mehr Geld im Hosensack zur端cklegen, eine tolle Variante.

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Sport



Aber was macht ein Sportler, wenn der Schnee auf den Bergen langsam dahinschmilzt? Er folgt dem Schmelzwasser, welches ihn in die Ruinaulta (Romanisch für Rheinschlucht) führt. Die wilde Schlucht mit ihren weissen Steilwänden und grünen Auenwäldern, entstand vor etwa 10 000 Jahren durch den grössten Bergsturz der Alpen, durch dessen Schuttkegel sich der Fluss seinen Weg gebahnt und eine über 300 Meter tiefe und rund 14 Kilometer lange Schlucht gebildet hat. «Alles Menschenwerk erscheint klein gegen die ungeheuren Felsmassen und Höhen» erkannte Goethe ehrfürchtig. Die Ruinaulta ist somit das perfekte Biker-Eldorado, mit ihren Trails durch Wälder und vorbei am idyllischen Cauma- und Crestasee. Wird es jedoch im Sommer allzu warm, lädt der malerisch mäandrierende Rhein eher zum Kajakfahren ein, wobei bei der einen oder anderen Wildwasserstelle bereits ambitionierte Paddler ins Rudern geraten sind. Mit Goethes Zitat in den Ohren: «Wer ins Wasser kommt, lernt schwimmen.» Und wer seinen Adrenalinkick lieber in luftigen Höhen schweifend erlebt, könnte das Outdoor-Sportparadies auch vom Gleitschirm aus erkunden. Denn wie schon Goethe sagte: «Erlaubt ist, was gefällt.»

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Chronomat 01

Breitling kreiert den Chronografen par excellence Perfekte Formgebung, Ausnahmemotor: Breitling startet mit einem hochexklusiven Instrument zum Höhenflug und setzt im Bereich mechanischer Chronografen Massstäbe. Ein markantes Design, einzigartig, aufs Wesentliche reduziert. Ein gelungener Mix von Performance und Eleganz. Die Chronomat 01 ist auf maximale Robustheit, Funktionalität, Effizienz getrimmt und für Passionierte uhrmacherischer Glanzleistungen konzipiert. Im durchtrainierten Zeitmesser tickt das vollumfänglich von Breitling entwickelte und gefertigte Kaliber 01. Dieser architektonisch innovative Motor ist ultrazuverlässig und ultrapräzis. Raffinierte Ästhetik und Performance pur: Mit der Chronomat 01 interpretiert Breitling den mechanischen Chronografen neu.

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Esserlebnis mit allen Sinnen T e x t Bigna Buchli

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F o t o s S tefan S chlumpf

Um genussvoll zu dinieren, muss der B端ndner nicht weit reisen, denn auch in unserem Kanton findet man verschiedene Gourmettempel. In Pragg-Jenaz im Pr辰ttigau sogar einen, der dank Molekulark端che die Sinne auf spielerische Art zu verbl端ffen vermag.


Rubrik

Jährlich strömen Tausende Touristen in die Skigebiete von Klosters-Davos und treten mit Kohldampf die Heimreise durchs Prättigau an. Nur wenige wissen, dass auf dieser Strecke ein, mit 14 «Gault-Millau»Punkten ausgezeichnetes, Speiserestaurant liegt. Der von aussen eher unscheinbar wirkende Landgasthof «Sommerfeld» mit der weissen Fassade versteckt hinter seinen unzähligen Fenstern wahre Gourmetperlen. Eine Fahrminute vom Abzweiger «Furna Jenaz» gelegen, kreiert Bruno Bertoli seit Jahren immer wieder neue, fantasievolle Menüs aus der Mole­ kularküche. Dass er in der Schweiz als Vorreiter dieser ungewöhnlichen Kochart fungierte, wissen nur die wenigsten. «Vor ca. sechs Jahren bin ich im Internet auf die Ideen des spanischen Erfinders Ferran Adrià gestossen und war fasziniert von den Möglichkeiten, die sich dank chemischen und physikalischen Reaktionen für herkömmliche Rezepte eröffnen.»

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Chemisch

darf in diesem Zusammenhang

nicht falsch interpretiert werden, denn gesundes, natürliches Kochen mit biologischen Produkten ist der oberste Grundsatz des Prättigauer Kochs: «Eine Küche ist so gut wie die Produkte, von denen sie ausgeht.» Unter dem Begriff «Molekulargastronomie» versteht man lediglich das Experimentieren mit dem veränderten Verhalten von Eiweissstrukturen in Lebensmitteln durch mechanische Einwirkungen, durch Temperaturveränderungen oder durch Verwendung von Zusatzstoffen wie Alginate (aus Braunalgen extrahiertes Gelier- oder Verdickungsmittel) oder Stickstoff. Nebst Zutaten aus der Lebensmittelindustrie werden auch verschiedene Geräte aus dem Laborbedarf verwendet, zum Beispiel ein spezieller Siphon zur Herstellung von Schäumen oder ein Wasserbad, welches ein Niedrigtemperaturgaren unter Vakuum ermöglicht. Entscheidend in der Molekularküche ist aber nicht nur die Kücheneinrichtung, sondern vielmehr braucht es Fantasie, Experimentierlust und Mut, Herkömmliches zu verändern. So entstehen überraschende Kombinationen von Aromen wie Hirschrücken an Schokoladensauce, Champagner mit schwimmenden Kokosnussperlen oder Pistazienkern­öl­-Eis­ kaviar, welcher beim Aufwärmen auf der Zunge schmilzt. Ein ganz besonderes Esserlebnis bietet das zwölfgängige Überraschungsmenü im «Sommerfeld». Wer sich diesen Schmaus bestellt, sollte nicht nur offen für Ungewöhnliches sein, sondern auch genügend Zeit und Musse mitbringen, dauert ein solches Nachtessen doch gut und gerne vier Stunden. Bereits die Beschreibung einzelner Gänge lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Beispiels­ weise die Jakobsmuscheln auf Kürbis-Espuma mit gerös­ teten Kürbiskernen, begleitet von geeistem Balsamico, Zitronengras und blauen Kartoffeln oder das gebratene Perl­ huhn im Mangokleid begleitet mit Szechuan Pfeffer­schokolade, falschem Kokosei und Strohgemüse garniert.




Gourmet

Eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt auch der Wein, welcher passend zum Essen ausgewählt werden sollte. Der 40-jährige Bertoli hat dafür eigens einen begehbaren Weinkeller mit besonders edlen Tropfen eingerichtet. «Einzelne Weine haben ihren Wert seit dem Einkauf um ein Vielfaches gesteigert wie zum Beispiel der Château Haut Brion 1990 1er cru classé, Graves 75cl.» Im gleichen Keller sind auch unzählige Sorten Pralinen gelagert, welche als Abschluss zum Kaffee zur Auswahl stehen. Der innovative Gourmetkoch hegt immer neue Kreationen und Ideen aus. Er organisiert auch immer wieder spezielle thematische Anlässe wie Essig- und Weindegustationen oder Trüffel- und Hummerabende, wo er auch seine Eigen­ kreationen vorstellt.

Weitere Informationen zu Spezialanlässen und Öffnungszeiten sind unter www.sommerfeld.ch erhältlich.

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Foto: Andrea Badrutt, Chur

Piz Roseg 路 Engadin

www.jaeggi-chur.ch

C H U R

LUPENREINE

路 L E N Z E R H E I D E

GESCHENKE...


Das Kleinod im Schanfigg T e x t L ucia H ardmeier

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F o t o s S tefan S chaufelberger

Ja, das gibt es wirklich noch, das Kleinod im Schanfigg. Das Skigebiet mit seiner intakten Bergwelt. Der Hochwang, ein In-Tipp bei der Freerideszene – ein Geheimtipp fßr die Familie

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Natur

Richtet sich der weite Blick von Chur nach Osten Richtung Arosa, öffnet sich ein enges, zerklüftetes Tal, das Schanfigg. Es ist von wilden Tobeln durchfurcht und strahlt die Faszination einer noch urbaren Region aus. Hier windet sich die gut ausgebaute Strasse um unzählige Kurven, über hohe Brücken und durch hell erleuchtete Tunnels. Vorbei an schmucken Walserdörfern sieht man auf halbem Weg nach Arosa einen mächtigen Turm, der seit Jahrhunderten über das Tal wacht und heute Teil der reformierten Kirche von St. Peter ist. Just an dieser Stelle zweigt eine Strasse ab, links nach Pagig – und rechts nach Fatschél hinauf ins kleine, aber feine Skigebiet Hochwang. Hier, im Herzen des Schanfiggs, findet der anspruchsvolle Wintersportler alles, was er sich wünscht. Eine Vielzahl wunderbar präparierter Pisten, Hügelkämme, wo Freerider gefahrlos im Tiefschnee ihre Spuren ziehen können und Snowkiter, die bei Föhnlage schwören, das beste Gelände für ihren Sport gefunden zu haben. Dazu gibt es Sonne, Sonne, von frühmorgens bis spät in die Abendstunden hinein. Bei solch traumhaften Verhältnissen wundert es niemanden, dass bereits Anfang des letzten Jahrhunderts der Churer Skiclub Rätia das einzigartige Gebiet für seine winterlichen Sportaktivitäten entdeckte. Man befasste sich mit dem kühnen Gedanken, in diesem klassischen Tourengebiet zwischen Hochwang und Mattjisch­ horn, ein eigenes Clubhaus zu bauen. Endlich, nach zehnjähriger Vorbereitungszeit und viel mühseliger Fronarbeit, wurde am 6. Oktober 1929 das Skihaus Hochwang feierlich eingeweiht. Heute ist das ehemals helle Fichtenholz der «Hochwanghütte» von der Sonne schwarz gebrannt, doch die atemberaubende Aussicht auf die Bündner Bergwelt, die faszinierenden Sonnenauf- und untergänge, sie sind geblieben, genauso wie der Charme dieses legendären Skihauses. Noch heute wird an kalten Tagen in der Arvenstube der mächtige Kachelofen angeheizt, um mit seinem knisternden Feuer behagliche Wärme zu verbreiten, und die ursprünglichen Gaslampen über den hölzernen Tischen strahlen, genauso wie damals, mit ihrem flackernden Licht eine gemütliche Atmosphäre aus. Kein Stromkabel stört die Idylle. Ja es ist, als ob hier oben die Zeit stillgestanden wäre …


Nur, das stimmt

natürlich nicht ganz. Die Sesselbahn und der Skilift, die Webcam auf dem

Dach des neu errichteten Restaurants «Triemel» mit seiner riesigen Sonnenterrasse und modernste Pistenfahrzeuge belegen, dass auch am Hochwang die Zeit nicht stehen geblieben ist. Ein neuer Tag beginnt, und während sich noch dicke Nebelschwaden durch die Täler wälzen, färbt sich der Himmel am Hochwang heller, erste Sonnenstrahlen brechen, gleich glitzernden Diamanten, zwischen den Berggipfeln hervor und tauchen die tief verschneiten Hänge in eine märchenhafte Winterlandschaft. Schnell ins Internet, ein kurzer Blick auf die Webcam und es ist klar, es herrschen wieder einmal Traumverhältnisse am Hochwang. Nichts wie los, hinauf in die Sonne, ob mit dem Auto, Gratisparkplätze stehen genügend zur Verfügung, oder mit der Rhätischen Bahn durchs wildromantische Schanfigg, ein Shuttlebus bringt die Gäste vom Bahnhof direkt ins Winterparadies, spielt keine Rolle. Angekommen beim Sessellift in Fatschél geht es hinauf zum Triemel, der zweiten Sektion der Hochwangbahnen, und weiter mit dem Bügellift in die Goldgrueben. Auf 2284 Metern über Meer angekommen, bleibt man für einen Moment überwältigt stehen, bewundert das einzigartige Panorama und fühlt sich dem Himmel ein kleines Stück näher. Doch nicht

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nur eine majestätische Bergwelt findet man in diesem bezaubernden Skigebiet, es ist auch die vielseitige und weitläufige Landschaft, die den Wintersportler mit all seinen Facetten zu begeistern vermag. Vom Gleitschirmflieger und Kiter, die um die gute Thermik wissen, Schneeschuhwanderer, die von eindrücklichen Touren in einer noch intakten Natur schwärmen, und Freerider, die sich mit Begeisterung in tief verschneite Abhänge wagen. Schneesportler, die sich lieber auf der gut präparierten Piste tummeln, haben die Qual der Wahl. Über 20 Kilometer mit insgesamt elf Pisten aller Schwierigkeitsgrade stehen zur Verfügung. Das kribbelnde Gefühl grenzenloser Freiheit packt jeden, der die beinahe einsamen, sonnenbeschienenen Abfahrten hinunterbraust – Wintervergnügen pur. Etwas abseits der Pisten steht der Übungslift, damit auch die Kleinsten ihre ersten Schwünge versuchen können, und gut markierte Wander- und Schlittel­ wege entdeckt man in der ganzen Region. Ja, hier am Hochwang im Mittelschanfigg findet einfach jede Sportart seinen Platz, und wer einmal kommt, kommt immer wieder. Dazu tragen nicht nur die Schneesicherheit und die imposante Aussicht bei, nein, es sind auch die Menschen, die hier arbeiten und mit ihrer heiteren, ungezwungenen Art die Gäste willkommen heissen.

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Natur

Lüpfige Musik ertönt an der Talstation, und jeder weiss, das Schanfigger Urgestein Toni steht da, dunkel gebräunt, mit Sonnenbrille, Kappe und unverwechselbarem Riesenschnauz. Ein kleiner Smalltalk hier, eine Hilfestellung da, noch ein Schlitten, der am Sessel eingehängt werden muss, alles eine Selbstverständlichkeit, die stets gut gelaunt erledigt wird. Wie ein roter Faden zieht sich diese Freundlichkeit durch alle Mitarbeiter. Es sind Leute vom Tal, die stolz auf ihre Skiregion sind und dies mit ihrer herzlichen Offenheit den Gästen immer wieder beweisen.


Diese Perle unter den Skigebieten verdankt ihren Ruf nicht nur Sonne, Schnee und Traumabfahrten, es sind auch die gemütlichen Hütten und Restaurants, die das Ambiente mitprägen. 333 Schritte unterhalb der Talstation, im heimeligen «Fatschéler Beizli» verwöhnen Lina und Tedl ihre Gäste mit leckerer Hausmannskost, und wer volkstümliche Musik schätzt, ist hier sowieso am richtigen Platz. Das Pendant dazu, die moderne «Apérobar», findet man gleich neben dem Sessellift. Hier trifft man sich frühmorgens noch schnell zu einem Kaffee und abends, wenn die Bahnen stillstehen, lässt man den Tag bei einem Prosecco oder Bier ausklingen. Wer nicht nach Hause fahren will, bleibt am besten hier und nimmt sich ein Zimmer in der ‚«Tanne». Ganz unkompliziert ist das Übernachten im Massenlager bei Ruedi in der «Hochwanghütte». Nach dem Fondueplausch, bevor man sich in den Schlafsack kuschelt, heizt der Wirt noch seinen hölzernen Bottich ein und lädt die Gäste zum Bad, draussen in der eisig kalten Nacht. Im dampfenden Wasser unter sternenklarem Himmel vergisst man endgültig die Hektik und den alltäglichen Stress. Ja, es ist, als hörte man eine mystische Stimme flüstern‚ «willkomma bin ünsch»…

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Die schwellenländer verändern die Welt T e x t und F o t o s G raubündner K A nt o nalbank

Schwellenländer (auch als «Emerging Markets» bekannt) sind die Wachstumstreiber der globalen Wirtschaft. Das schnelle Wirtschaftswachstum und die Entwicklung der lokalen Kapitalmärkte erhöhen laufend ihren Stellenwert. Bis 2030 könnten sie die Aktienmarktkapitalisierung der entwickelten Märkte überholen.

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banking

Schwellenländer sind gekennzeichnet durch eine sich schnell wandelnde Gesellschaft, die wirtschaftliche und politische Reformen durchführt. Charakteristisch für diese Wirt­schafts­regionen ist schnelles Wachstum, das durch die Übernahme einer offenen und wirtschaftsfreundlichen Politik angetrieben wird. Sie zeichnen sich aus durch:

- Grosse, schnell wachsende und junge Bevölkerung - Überfluss an günstigen Arbeitskräften mit hoher Leistungsbereitschaft - Riesige Landreserven mit eigenen Rohstoffen - In der Regel unterbewertete Währungen

Es handelt sich also um aufstrebende Länder, die sich in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Weg zu einer bedeutenden Industrienation befinden. Diese Länder vollziehen gerade den Industrialisierungsprozess, den Europa seit dem 19. Jahr­­hundert durchlebt. Als letzte europäische Länder schafften es übrigens Portugal (1999) und Griechenland (2001), diese Schwelle zu überspringen. Aber schon in wenigen Jahren werden weitere Emerging Markets in die Reihe der Indus­trie­staaten aufsteigen.

Nicht nur die BRIC-Schwellenländer Das Wachstum der Schwellenländer in den vergangenen zehn Jahren verbinden viele Anleger mit den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Doch gleich hinter den grössten vier Ländern drängen weitere aussichtsreiche Nationen nach wie Indonesien, Mexiko, Korea, die Türkei oder Taiwan. Nicht zu vergessen sind aber auch jene Länder auf dem Sprung zum «definierten» Schwellenland, zum Beispiel Nigeria, Pakistan oder Vietnam, welche heute noch nicht Teil des wichtigen «MSCI Emerging Markets Index» sind.

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Doch wie definiert man eigentlich ein Schwellenland? Um als Schwellenland zu gelten, muss eine Volkswirtschaft eine ange­messene Anzahl von Unternehmen aufweisen, die eine Mindest-Marktkapitali­sie­ rungsschwelle erreichen und bestimmte Handels­kriterien erfüllen. Darüber hinaus muss der Aktien­markt ausländischen Anlegern offen stehen. Ausser­dem wird die Stabilität des rechtlichen Rahmens vorausgesetzt.

Platztausch unter den G7-Staaten Wer in der Weltwirtschaft das Sagen hat, ist klar: die Staaten der G7. Nach den USA und Japan zählen derzeit Gross­ britannien, Deutschland, Frankreich und Italien zu dieser Gruppe. Doch schon bald dürfte der exklusive Club der entwickelten Länder eine Reihe neuer Mitglieder aufnehmen. Längerfristig wird China an der Spitzenposition die Vereinigten Staaten ablösen. Indien, Brasilien und Russland bewerben sich ebenfalls. China dürfte in der Wirtschafts­leistung bereits im laufenden Jahr Grossbritannien und Deutschland abgehängt haben und 2015 auch an Japan vorbeiziehen. Nur Grösse reicht freilich nicht für einen dauer­haften Aufstieg. Experten sind sich weitgehend einig: Entscheidend wird sein, ob im Land eine kaufkräftige Mittel­schicht entsteht.

Die Trümpfe der grossen Schwellenländer Für eine dauerhaft starke Entwicklung der Schwellenländer sprechen vor allem auch ihre Ressourcen. Brasilien ist der weltweit grösste Lieferant von Eisenerz, Russland versorgt ganz Westeuropa mit Erdgas und verfügt über riesige Ölreserven. China hat sich dagegen in den vergangenen Jahren als Produktionsstandort etabliert. Die relativ grosse Zahl gut ausgebil­ deter Arbeiter und ein niedriges Lohnniveau dürften sicherstellen, dass China Konsumgüter auch künftig zu günstigen Preisen anbieten kann. Mittlerweile intensiviert das Land allerdings auch seine Anstrengungen im Bereich von Forschung und Entwicklung. Bald wird es zum Beispiel höherwertige Güter wie Autos oder Flugzeuge der Welt anbieten. Indien hingegen setzt stark auf Dienstleistungen, mit denen es schon heute rund 28 Prozent seines Volks­ein­kommens erwirtschaftet.

Im Bereich IT profitiert das Land davon, dass nirgendwo ausserhalb der USA mehr Menschen Englisch sprechen als in Indien. So lagern vor allem US-Unternehmen EDV-basierte Tätigkeiten dorthin aus. Aber auch in der Hard- und SoftwareProduktion, im Verlags- und Gesundheitswesen und bei Call-Centern fassen mehr und mehr indische Dienstleister Fuss.

Empfehlung Das übergeordnete Anlagethema der kommenden Jahre heisst Schwellenländer. Auf der Anleihenseite entsteht dieses zwar gerade erst. Was jedoch Aktien angeht, bestimmen sie das Bild bereits seit Längerem. Die Markt­kapitalisierung beträgt heute schon 15 Prozent der globalen Aktienmärkte.

David Gartmann, Leiter Portfolio Strategie bei der Graubündner Kantonalbank Dass Schwellenländer schneller wachsen als Industrieländer, ist hinlänglich bekannt. In den nächsten Jahren dürfte ihre Wirtschaftsleistung um 7 Prozent zunehmen, während die Industriestaaten noch 1,5 Prozent zulegen werden. Das hat sich allerdings nicht immer in den Börsenkursen der entsprechenden Länder niedergeschlagen. Gegenwärtig befinden sich viele bevölkerungsreiche Staaten wie China, Indien oder Indonesien in einer Umwandlungsphase. Die auf niedrigen Löhnen und/oder Rohstoffen basierende Exportwirtschaft wird abgelöst von der Binnennachfrage, die von der steigenden Kaufkraft angetrieben wird. Jährlich wächst in den Schwellenländern die Mittelschicht um rund 80 Millionen Konsumenten, die sich immer mehr dem westlichen Lebensstil anpassen.

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Ra b un bk rin kg

Viele Schwellenländer weisen im Gegensatz zu den Industrieländern eine vergleichsweise tiefe Staatsverschuldung auf. Daran wird sich in den kommenden Jahren wenig ändern. Dank des hohen Wirt­schafts­ wachstums bleiben die Staatseinnahmen hoch. Aber auch was die Ausgaben betrifft, profitieren die aufstrebenden Länder von einer vorteilhaften Bevölkerungsstruktur. Länder wie Brasilien, Mexiko oder Indien weisen eine schnell wachsende und junge Bevölkerung auf. Daher sind sie kaum mit den Finanzierungsproblemen einer alternden Gesellschaft konfrontiert.

Die Graubündner Kantonalbank rät zu einem stärkeren Engagement in den aufstrebenden Schwellenländern. Während Aktien bereits seit vielen Jahren einen festen Bestandteil der Anlagestrategie der Bank darstellen, sehen wir aber auch innerhalb von Anleihen von Schwellenländern attraktive Chancen zur Optimierung der Portfoliorendite. Solche Anleihen bieten nebst einer attraktiven Verzinsung auch die Chance auf Währungsgewinne. Generell empfiehlt es sich, in diesen Segmenten immer nur auf sehr breit diversifizierter Basis zu investieren. Um die Risiken zu streuen, sollten Anleger ausschliesslich auf entsprechende Schwellenländerfonds setzen und keine Einzelanlagen tätigen. Unsere Berater zeigen Ihnen gerne auf, welches Risikomass und welche Anlageprodukte wir heute in unseren Anlagestrategien aktiv umsetzen.

Interview

Roberto Bianchi Leiter Investment Center bei der Graubündner Kantonalbank

Worauf gründet Ihr Optimismus für die aufstrebenden Länder? Drei Kräfte: Demografie, Kapital und Produktivität. Diese sind in den Schwellenländern besonders positiv, beweglich und dynamisch am Werk. Und die Welt ist nicht fern. Wir sind bereits heute stark mit ihr vernetzt.

Firmen aus den Schwellenländern holen auf? Ja, multinationale Konzerne aus Schwellenländern gewinnen immer grösseren Einfluss auf dem Weltmarkt. Sie erwerben technologisches Wissen durch globale Zusammenschlüsse und Übernahmen.

Schwellenländer sind also ein wichtiger Baustein einer Anlagestrategie? Optimale Anlagestrategien beinhalten in jedem Falle auch Anlagen aus den Schwellenländern. Dabei denke ich vor allem an breit diversifizierte Fondsanlagen mit Schwerpunkt auf Aktien oder Anleihen.

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Begleitprogramm zur Ausstellung FührunGen: jeweils donnerstags von 18.30 bis 19.30 Uhr 2011: 13. Januar, 24. Februar, 10. März VerAnSTALTunGen: jeweils sonntags von 14 bis 15 Uhr 16. Januar 2011 „Theatre of Dreams” - Filmvorführung 27. Februar 2011 „Feuerwerk und Sternenrausch – Chiffren und Ideogramme” - Führung 13. März 2011 „Gebettet auf rosafarbenem Schnee – Poetische Spiele” - Führung Kosten pro Person und Anlass CHF 5.-- / EUR 4.--, Kinder bis 16 Jahre gratis WorKShoPS Für erWAChSene „Druckgrafische Experimente in der Manier Mirós”

Joan Miró Peintre-poète

Werke aus der Sammlung Würth 17. September 2010 – 21. März 2011

Das Werk von Joan Miró ermöglicht einen spielerischen Zugang in die mannigfache Welt der Druckgrafik. Nach einer kurzen Einführung in der Ausstellung werden im Atelier verschiedene klassische wie auch experimentelle Drucktechniken erklärt. Anschliessend kann man ritzen, schaben, kratzen, ätzen, schnitzen und reiben. Gelungenes kann in einer kleinen Auflage auf der Druckpresse gedruckt werden. Teilnehmer: max. 12 Personen pro Workshop Kosten: CHF 105.-- / EUR 85.-(inkl. Material) Zeit: 10 bis 16 Uhr (eine Stunde Mittagspause) Anmeldung: info@kulturforum-wurth.ch DATen: 2011: 23. Januar, 30. Januar, 19. Februar, 5. März Alle Veranstaltungen unter der Leitung von Remo A. Alig

Kulturforum Würth Chur Aspermontstrasse 1 7000 Chur Tel. 081 558 0 558 www.kulturforum-wurth.ch Mo - So 10 - 17 Uhr, Do 10 - 20 Uhr ●

Alle Aktivitäten des Kulturforum Würth Chur sind Projekte der Würth International AG.


Neuerscheinung des Bild- und Textbandes

«MEIN CHUR» T e x t D aniel G aberell

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F o t o s andrea badrutt

Diesen Dezember 2010 erscheint der neue Bild- und Textband «Mein Chur». Auf 144 Seiten porträtieren verschiedene Autorinnen und Autoren ihr ganz persönliches Chur, und der Fotograf Andrea Badrutt realisierte gegen 100 Schwarz-Weiss-Bilder.

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Chur: Meines Wissens gelangt man von dort aus in relativ kurzer Zeit in diverse Skigebiete und rüber ins Oberengadin. Und kommt nicht dieser Alien-Erfinder und Grusel-Künstler HR Giger aus Chur? Im Bündnerland, dort jagen Sie, das weiss die ganze Schweiz! Ausserdem habe ich einmal gelesen, dass Chur die älteste Schweizer Stadt sei und (wohl deshalb?) die höchste Beizen-Dichte unseres Landes aufweist. Und eines weiss ich auch noch: «Adalina», der wunderschöne Roman des Schriftstellers Silvio Huonder, spielt in Chur.

Mit dem Zug von Landquart kommend, sah ich rechterhand als Erstes die imposanten Hochhäuser von Chur, eingebettet in den noch mächtigeren Bergen. Chur wirkte gross auf mich, schier grossstädtisch. Auch in der Churer Altstadt gewann die Stadt an Grösse: Ständig verlor ich mich in den engen Gassen und konnte mich nur schwerlich orientieren. Ein Aufstieg half, rauf zum Bischofsitz. Und siehe da: Die Churer Altstadt ist gar nicht gross. Überhaupt scheint mir Chur eher klein von hier oben.

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Ich schaute mich um, hier oben. Bischofsitz? Geschichtsträchtige und schöne Gebäude umgaben mich – wer lebt hier oben mit der Stadt zu seinen Füssen? Ein König? Nein, es ist der nicht ganz unumstrittene Churer Bischof Vitus Huonder – ihm und seinen Vorgängern sind im Chur-Buch 16 Seiten gewidmet.

Und wieder geniesse ich den erhabenen Weitblick über die Stadt. Störend wirken eigentlich nur diese Hochhäuser, das Lacuna-Quartier, wie ich später erfahre. Wer hat das denn «verbrochen»? Der Mann heisst Thomas Domenig mit Jahrgang 1933, ist Architekt und lebt die Hälfte des Jahres in Afrika. Ihm und anderen Stadtpersönlichkeiten ist im Buch ein Hauptkapitel gewidmet.

Das Buchprojekt machte weitere Reisen nach Chur nötig. Mit den geografischen Gegebenheiten immer mehr vertraut, lernte ich die Stadt und ihre Protagonisten nun immer besser kennen. Als einziger Nicht-Churer bei diesem Buchprojekt merkte ich, wie wichtig es sein kann, unvoreingenommen eine Stadt zu erkunden – frei von Zwängen und den gängigen Klischees.

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Mein dünnes W issen über Chur wurde mehrfach bestätigt. So stimmt es zum Beispiel, dass die Churerinnen und Churer den Vorteil von zahlreichen und nahen Skigebieten geniessen. Was ich aber beim lokalen Wintersport vor allem dazulernte: Brambrüesch. Das stadteigene Skigebiet. Während wir Berner uns an heissen Sommertagen über Mittag in der Aare treiben lassen, fährt der Churer im Winter in der Mittagspause schnell ein paar Abfahrten auf Brambrüesch. Auch diesem Phänomen sind im Buch 14 Seiten gewidmet.

Und dann natürlich die Jagd. Für die Bündnerinnen und Bündner Alltag, ist die Jagd für uns Berner ein Faszinosum. Nicht aber wenn sie ein heiliges Kulturgut ist wie hier, in Chur. Aber Wild essen, das tun wir Berner natürlich auch, darum ist das Jagdkapitel nicht mit schönen Jagdbildern illustriert, nein, im Buch lernt die Leserschaft des Metzgers Handgriffe kennen. Oder mit anderen Worten: Der Gämse gehts an den Kragen!

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Ein Aussenstehender kann kein Buch ohne Ortskundige herausgeben. Ich war nicht nur bei der Jagd auf heimisches Wissen angewiesen. Zur Seite stand mir der Churer Fotograf Andrea Badrutt. Seit Jahren der Hausfotograf des «Graubünden Magazins» und darum den Leserinnen und Lesern bestens bekannt. Er, der die hintersten Winkel und Ecken «seiner» Stadt kennt, und er, mit dem man keine fünf Meter durch Chur spazieren kann, ohne dass er seine Hand zum Gruss hebt oder einen kleinen Schwatz hält.

Wie die heimischen Personen wichtig für ein Buch sind, so sind es ebenso die auswärtigen Churerinnen und Churer. Also jene Personen, die dank zeitlicher und geografischer Distanz ihre frühere Heimat mit etwas anderen Augen betrachten. Der bekannte Schriftsteller Silvio Huonder zum Beispiel. Der 56-jährige Autor lebt seit etlichen Jahren mit seiner Familie in Berlin. Er ist aber in Chur aufgewachsen, und ich fragte mich – respektive ihn – wie seine heutige Beziehung zu Chur wohl aussieht. Sein Kapitel, das von realisierten und nicht realisierten Visionen dieser Stadt handelt, beginnt er mit den folgenden Worten:

«Je kleiner eine Stadt, desto grösser ist die gesellschaftliche Kontrolle. Jeder kennt jeden. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Bischof Vitus Huonder, der etwas oberhalb der Altstadt in seinem barocken Schloss wohnt und von alten Zeiten träumt, als die röm.-kath. Kirche in Glaubensfragen noch Autorität besass, ist der Cousin meines Vaters. Andrea Melchior, der sich als Stadtpräsident für ein modernes, kulturell aufgeschlossenes Chur einsetzte, war der Cousin meiner Mutter. Als Kommandant der Kantonspolizei erreichte der Bruder meiner Jugendfreundin eine traurige Berühmtheit, und das unscheinbare Mädchen aus der Parallelklasse an der Kantonsschule ist heute Bundesrätin.


Wo praktisch jeder jeden kennt, bleibt wenig Raum, unbeobachtet seine eigenen Wege zu gehen. Das ist mitunter quälend. Eine Kleinstadt wirkt sich auf Heranwachsende aus wie ein Dampfkochtopf auf Gemüse, in Chur wird dieses Gefühl noch unterstützt von den hohen Bergen ringsum. Manchmal hat der Himmel über Chur die Farbe eines stählernen Deckels. Grosser Druck erzeugt Visionen. Biografien werden weich gekocht. Wer sich nicht weich kochen lassen will, versucht zu entweichen, meistens rheinabwärts Richtung Zürich und weiter ins benachbarte Ausland.»

Auch die Schauspielerin Tonia Maria Zindel verbrachte viel Zeit in Chur. Eine wilde Zeit, wie sie im Chur-Buch schreibt:

«Ich kam frisch aus dem Engadin, und die Sonne dort, das gleissende Licht weit oben, muss mich sehnsüchtig gemacht haben! Waisch wiani maina: chara stretta patria, wo bitte isch’il pulsiara, d'nacht, la revoluziun. Und dann gings los in Chur: zuerst in der Aula der Kanti; Theater, experimentell und hemmungslos. Danach, ganz fiebrig und ungestüm, auf der Bühne des Stadttheaters: Dort endlich gings ans Eingemachte! Poesie, Freiheit, Brecht, entblösste Körper auf und hinter der Bühne – beabsichtigt und gedankenlos!»

So entstanden Buchkapitel, die einen nicht umfassenden, dafür umso persönlicheren und erfrischenden Blick auf die Stadt Chur werfen.

«Mein Chur», 140 Seiten, 24 x 30 cm, Fadenheftung, Pappband, ISBN 978-3-905939-03-3, CHF 48.– Erhältlich in Buchhandlungen oder portofrei via Verlag (www.herausgeber.ch, Tel. 031 340 23 33)

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Werte aus dem Herzen von Chur T e x t F rid o lin J ak o ber

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F o t o s alice das neves

Der Martinsplatz ist das Herz der Churer Altstadt. Hier schmiedet die Familie Zoppi seit über 80 Jahren jene Träume, die als Schmuckstücke die Zeit überdauern. Von den Insignien des Abtes bis zum individuell gestalteten Schmuckstück für die selbstbewusste Frau.

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Die Werkstatt ist dabei das eigentliche Herzstück des Geschäfts. Das klopfende Geräusch des Goldschmiedehammers schallt über den Martinsplatz und lässt schon von Weitem erahnen – in Zoppis Ateliers tut sich was. Das Hauptaugenmerk von Goldschmiedemeister und Gemmologe Adriano Zoppi liegt dabei auf der persönlichen Kundenberatung sowie der Kreation neuer Schmuckstücke.

Manche Parallelen sind mehr als zufällig, so etwa jene zwischen der deutschen Schmuckmanufaktur Wellendorff und der Juwelier-Familie Zoppi am Churer Martinsplatz. Beide Häuser leben nach wahren Werten und streben unermüdlich nach dem, was an Edelsteinen und Edelmetallen das Unvergängliche ist. Für Marco Zoppi ist selbstverständlich, dass es Schmuck aus europäischer Herkunft ist und dass ausschliesslich Uhren von Schweizer Herstellern angeboten werden. Deshalb achtet er auf langjährige Partnerschaft mit Manufakturen und Lieferanten, denn nur so sind die Qualität der Materialien und ihre einwandfreie Herkunft garantiert.

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schmuck

Die Zusammenarbeit mit dem Haus Wellendorff ist denn auch Auszeichnung und Herausforderung zugleich. Nur wenige Häuser in der Schweiz kommen überhaupt in den Genuss, die handwerklich und künstlerisch perfekten Schmuckstücke aus dieser Manufaktur anzubieten. Juwelier Zoppi aus Chur ist das einzige davon, das in Graubünden liegt. Wie bei Wellendorff pflegt man im Familienunternehmen Zoppi einen sehr engen Kontakt zu den Mitarbeitenden, was sich auf die grosse Verlässlichkeit aller Dienstleistungen, aber auch auf die Sorgfalt auswirkt, mit der jeder Handgriff und jede Tätigkeit ausgeführt wird. Colliers sollen sich anfühlen wie Seide, Perlen sollen schimmern wie ein Gletscher im Mondlicht und Edelsteine sollen ihre betörende Magie voll ausspielen dürfen.


Heute arbeiten

Schmuckmanufak­

turen mit der Präzision von Hunderdstelmillimetern – also von einem Zehntel eines einzelnen Haares. Erst diese Präzision gibt dem Menschen das Gefühl, ein Schmuckstück zu tragen, das sich – wie der Wunschring aus dem alten Märchen – samtweich drehen lässt. So produziert das Haus Wellendorff seine Schmuckstücke. Mit grösster Sorgfalt arbeiten auch die Goldschmiede von Juwelier Zoppi in Chur. Davon zeugt die perfekte Kugel aus Platin, welche vor der jungen Goldschmiedin in einer kleinen Schale liegt.

Im Wort «Werte» steckt dabei auch die Bewertung, die sich in der Passion für Edelsteine und Perlen zeigt, welche in der Familie Zoppi Tradition hat. Sowohl Marco Zoppi wie Sohn Adriano Zoppi sind ausgebildete Gemmologen. Durch die fundierte Ausbildung am Gemological Institute of America (GIA) sind sie in der Lage, Edelsteine und Schmuckstücke seriös zu bewerten.

Zoppi Juwelier arbeitet mit den besten Edelsteinschleifern Hand in Hand. Diese Künstler schaffen phänomenale Schliffe, und es gelingt ihnen, im Stein ein Maximum an Leuchtkraft und Farbenspiel einzufangen. Entsprechend sorgfältig werden Steine und Perlen für Schmuckstücke ausgewählt – sodass sie zusammen mit traditioneller Handwerkskunst zu Schmuckstücken von bleibendem Wert werden.

Möglich ist diese hohe Qualität nur durch eine familiäre Tradition, welche das gesammelte Wissen und den Erfah­ rungs­schatz weitergeben kann. So gründete bereits der Grossvater in Chur als Uhrmacher die Dynastie Zoppi. Als sich 1932 die Möglichkeit ergab, am Churer Martinsplatz ein Geschäft zu erwerben, griff er zu. Denn die älteste Stadt der Schweiz hat wohl schon seit dem Mittelalter immer wieder berühmte Goldschmiede in ihren Mauern gewusst.


Die Leidenschaft für das Goldschmiedehandwerk führte die Familie wie selbstverständlich zur Beratungskompetenz. Das Zoppi-Team weiss, dass seine Kunden sich bei der Auswahl von Schmuckstücken gerne Zeit nehmen und Beratung schätzen. Das Team setzt sich mit Leidenschaft für dafür ein. Durch individuelle Beratung finden alle Kunden bei Zoppi genau jene Schmuckstücke und Uhren, die zu ihnen passen.

Die grosse Verpflichtung und Verantwortung, welche ein Juwelier auf sich nimmt, hört mit dem Verkauf nicht auf – sie beginnt hier vielmehr. Damit die Schmuckstücke und Uhren ihren Wert erhalten, bedarf es von Zeit zu Zeit der Pflege. Auch dazu sind die Fachleute von Zoppi da. Die Goldschmiede-Werkstätte schafft in Handarbeit einmalige Schmuckstücke, die Schönheit und Individualität ausstrahlen. Sie arbeitet auf Wunsch aber auch Schmuckstücke um, macht sie reicher, passt sie den Bedürfnissen von jenen an, die sich mit diesen Preziosen schmücken. Die Uhrmacher-Werkstätte im Familienunternehmen Zoppi sorgt dafür, dass auch Erbstücke weiterhin die Zeit zeigen – wertvoll und genau.

Seit bald 80 Jahren geniesst die Familie Zoppi das Vertrauen ihrer Kunden und Lieferanten, denn hier gehören wahre Werte wie Exklusivität, Qualität, Authentizität und Beständigkeit seit drei Generationen zum fest verankerten Gedankengut. Das sind zuerst einmal bleibende, ja traditionelle Werte. Doch Tradition kann nur fortbestehen, indem sie immer wieder Neues schafft. Durch Inspiration und Kreativität verwandelt Zoppi edle Metalle und aussergewöhnliche Edelsteine zu einmaligen, neuartigen Kreationen – zu Schmuck, so individuell und selbstbewusst wie die Menschen, die ihn tragen.

Ein Besuch bei Zoppi lohnt sich!

Zoppi, St. Martinsplatz 1, 7000 Chur, Tel. 081 252 37 65, info@zoppischmuck.ch, www.zoppischmuck.ch

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Rubrik

Ein Bett ist kein Möbelstück, sondern ein Ort. Eine Insel, auf der Sie ein Drittel Ihres Lebens verbringen, um zu entkommen, aufzutanken und zu träumen. Unser Leben hängt in vielen Hinsichten davon ab, wie gut wir schlafen und wie wohl wir uns in unserem Bett fühlen. In einem VI-Spring-Bett werden Sie Wohlfühlen erleben wie nie zuvor in einem anderen Bett. Jedes VI-Spring-Bett wird auf Kundenbestellung einzigartig handgefertigt. Eine kompromisslose Vorgehensweise, jedoch die einzig richtige, um ein Bett zu fertigen, das nicht nur hervorragend und aussergewöhnlich komfortabel ist, sondern passt wie ein anschmiegsamer Kokon. Also ist Ihr VI-Spring-Bett zwar luxuriös, aber sicherlich kein Luxusartikel. Es wird ein verlässlicher Teil Ihres Lebens, der Ihnen über Jahre hinweg Ihren wohlverdienten, erholsamen Schlaf garantiert. Falls Sie nie zuvor so geschlafen haben,wird dieser Schlafkomfort Ihrem Leben eine völlig neue Wendung geben.

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F ASHION

engadiner lifestyle T e x t D A MI A N Z IN G G

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F o t o s M arcel J ä ger ( B E R G S T uR M)

Seit 1899 wird in St. Moritz Polo gespielt. Der faszinierende Sport verfügt im weltberühmten Kurort über eine lange Geschichte. Polo St. Moritz 1899 setzt auf diese Tradition. Das Label steht nicht für Modetrends, sondern zelebriert den zeitlos legendären Engadiner Lifestyle.

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F ASHION

Im Engadiner Nobelkurort

befindet sich der einzigartige Store Polo St. Moritz

1899. Die Einrichtung des Geschäfts widerspiegelt die lange Verbundenheit des Polosports mit dem Engadin: Ziffern auf einer eisernen Wand stellen unverkennbar das Relief der Oberengadiner Gebirgswelt dar. Eisen steht für Erz, das hier in früheren Zeiten gewonnen wurde. Auch für den steinernen Fussboden wurden Materialien aus der Region verarbeitet. Als Dekor dient jede Menge Gegenstände, die mit Polosport zu tun hat: Hufeisen, Sticks, die orangen Matchbälle, Zaunzeug, ein Pferdesattel.

Exklusiv für dieses Geschäft hat der bekannte Bündner Holzskulpturenkünstler Peter Leisinger drei Polopferde geschaffen, die mitten im Laden stehen. Sie bestehen aus Engadiner Arven- und Lärchenholz. Der Künstler aus Malans erzählt, wie er eigens ans St. Moritzer Poloturnier reiste, um Details wie die Kopfhaltung der Polopferde zu studieren. An Ort und Stelle hat er mit seiner Arbeit begonnen. Neben der VIP-Tribüne und dem Turm des Speakers fräste er mit der Motorsäge erste Konturen in das Holz. Was in der Turnierpause viel Publikum anzog, ärgerte den Speaker während des Polospiels. Er rief ins Mikrofon, Leisinger solle jetzt doch bitte seine Säge beiseite legen und Ruhe geben.

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Weil Pferde

gerne in Bewegung sind, montierte der Künstler seine Skulpturen auf Rädern. Es kann

also sein, dass man beim Besuch in dem exklusiven Laden bloss eines antrifft, weil die anderen Pferde gerade «ausgeritten» sind: in einen der weiteren Stores in München, Luzern oder Genf.

Im Store bietet die Firma Swiss Cross Fine Brands AG Produkte ihrer Marke Polo St. Moritz 1899 an. Managing Director Walter Müller erläutert seine Philosophie dazu: «Polo Bekleidung und Accessoires unterliegen keinem Modetrend, sie verkörpern den beständigen Lifestyle, der in St. Moritz seit dem vorletzten Jahrhundert Bestand hat.» Müller sieht darin ein historisch wertvolles Erbe, dem er sich verpflichtet fühlt. Die Produkte stehen für Glamour und richten sich an eine Kundschaft, die es versteht, diesen einzigartigen Lifestyle zu leben. Dass Müller und sein Team keiner Modeströmung hinterherjagen, verleiht dem Polo-Brand besondere Authentizität.

Weil die Firma seit Jahrzehnten offizieller Ausstatter des St. Moritzer Poloturniers ist, kann sie die legendären offiziellen Polo-Turniershirts mit den Corporate Identities der Sponsorenfirmen exklusiv anbieten. Bei der Lancierung neuer Modelle arbeitet man eng mit professionellen Polospielern zusammen. Ihre Bedürfnisse an die Funktionalität der Bekleidung sind ausschlaggebend für Neuentwicklungen. Zum Angebot gehören zudem Polohemden für Business und Freizeit. Sie sind aus reiner Baumwolle und werden ausschliesslich in Europa hergestellt.


Seit kurzem ist Swiss Cross Fine Brands AG offizieller Besitzer der Windstopper-Lizenz. Funktionelle Textilien mit Windstopper-Membrane sind ideal für klimatische Bedingungen, wie sie im Winter während des St. Moritzer Poloturniers auf Schnee herrschen. Deshalb wird für die kommende Saison eine limitierte Anzahl offizieller Polo St. Moritz Club Shirts mit der neuartigen Textiltechnologie auf den Markt kommen; damit dem Genuss eines aktiven OutdoorLebensstils selbst bei arktischen Temperaturen nichts im Wege steht.

Zur Produktelinie gehören auch Accessoires wie massive Reisetaschen aus erstklassigem Leder. Sie sind geölt, verfügen über äusserst robuste Reissverschlüsse. Der Detailreichtum ist erstaunlich: Auf Druckknöpfen finden sich Pferdemotive, die handlichen Schlitten der Reissverschlüsse zieren Polomotive, bronzene Plaketten verleihen den besonderen Touch. Unschwer erkennt man den roten Faden, der sich durch alle Produkte zieht: Es geht um Polo und Pferde. Das Material ist robust wie ein Sattel und strapazierfähig wie ledernes Zaunzeug.

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fashion

Kaum hat die Swiss Cross

Fine Brands AG ihre Polo-St.-Moritz-1899-Marke

lanciert, setzte auch ausserhalb des Engadins erfreuliche Nachfrage ein. Die Kundschaft in Gstaad, Crans Montana oder Verbier verlangt St. Moritzer Poloturnier-Shirts. Der Beweis dafür, dass authentischer Lifestyle unabhängig vom Aufenthaltsort gelebt wird. «Dennoch streben wir nicht danach, ständig überall vertreten zu sein. Ein Allerweltsvertrieb würde der Attraktivität der Marke schaden», erklärt Walter Müller. Der Managing Director setzt bewusst auf spezielle, zeitlich limitierte Distributionskanäle wie ‚Shop in Shop’ bei Herren Globus in der ganzen Schweiz oder bei Loden-Frey am Münchner Dom.

Der Store Polo St. Moritz 1899 funktioniert nach dem Prinzip ‘üna Famiglia’: Die St. Moritz Polo AG, Veranstalterin der St. Moritzer Poloturniere und weiterer Pferdesportaktivitäten im Engadin, ist enger Partner der Swiss Cross Fine Brands AG. Man bespricht sich laufend am ‚Familientisch’, um optimal zu kooperieren. So präsentieren nicht etwa Models die Polo-Kollektion, sondern Mitarbeiter im Umfeld der St. Moritzer Poloszene.

Daneben pflegt man internationale Kontakte. Schon vor Jahrhunderten züchteten die Mongolen wendige Polo-Ponys. Daraus ist eine Zusammenarbeit entstanden. So importiert Swiss Cross Fine Brands AG inzwischen den exklusiven Grand Khan Vodka aus der Mongolei. Damit die Damenwelt leichter Zugang zu diesem köstlichen Tropfen findet, werden Vodka-Trüffes angeboten. Walter Müller und sein Team verstehen es ausgezeichnet, das einzigartige Engadiner Lebensgefühl zu inszenieren. Man darf sicher sein, dass weitere Exklusivitäten lanciert werden. Keine Modetrends, sondern langlebiger Lifestyle, ganz nach dem Vorbild der über hundertjährigen Geschichte des Polosports im Engadin.

www.swisscrossfinebrands.ch | www.polostmoritz.com


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events

White Turf St. Moritz 2011 – ein Gesamterlebnis T e x t ge o rg söntgerath

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F o t o s A ndreas M eier

Spannende Galopp- und Trabrennen mit Vollblutpferden und internationalen Jockeys sowie tollkühne Männer und Amazonen auf Skiern hinter unberittenen Pferden beim einzigen Skikjöring-Rennen der Welt ziehen an den Wochenenden vom 6., 13. und 20. Februar 2011 wieder rund 35000 Zuschauer ins Oberengadin – zum White Turf St. Moritz 2011. Seit 104 Jahren wird dieses weltweit bekannte Pferderennen auf dem zugefrorenen St. Moritzersee ausgetragen. Erstmals steht dieser exklusive Grossanlass im kommenden Jahr unter der Leitung von Silvio Martin Staub, neu gewählter Präsident & CEO der White Turf Racing Association (WTRA). Bereits seit über 20 Jahren als Hauptsponsor engagiert, unterstützt die Credit Suisse zusammen mit BMW (Schweiz) AG auch nächstes Jahr aktiv das höchstdotierte Pferderennen der Schweiz.

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Die Kulisse ist grandios: Umgeben von den imposanten verschneiten Bergen des Oberengadins liegt im Tal die flachste, gleichzeitig wohl höchstgelegene Pferderennbahn Europas – der zugefrorene St. Moritzersee. Tausende Pferdesportbegeisterte können dort wie in den Vorjahren an drei Rennsonntagen nächsten Februar abwechselnd eine Fülle von Galopp- und Trabrennen über unterschiedliche Distanzen verfolgen sowie das beim Publikum besonders beliebte Skikjöring. Diese spezielle Mischung macht den besonderen Reiz des White Turf St. Moritz aus und zeigt die Faszination der edlen Rennpferde. Einer der sportlichen Höhepunkte wird wieder der «Grosse Preis von St. Moritz» am dritten Rennsonntag sein.

Einzigartig in St. Moritz – Skikjöring unberitten Weiterhin weltweit exklusiv beim White Turf ist das Skikjöring. Bei diesem aussergewöhnlichen Spektakel lassen sich wagemutige Fahrer auf Skiern von einem unberittenen Voll­ blut­pferd bei Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h über die knapp drei Kilometer lange Strecke ziehen. Da wundert es nicht, dass sich viele Zuschauer für das Skikjöring besonders begeistern. Als Lohn winkt dem Gesamtgewinner neben Preisgeld für ein Jahr die Krone als «König des Engadins». So darf sich nennen, wer über alle drei Rennsonntage die meisten Punkte sammelt. Vor allem Mut, Kraft, Ausdauer und skifahrerisches Können sowie das berühmte Quäntchen Glück entscheiden, wem das gelingt.

Eine eigentliche Erlebniswelt Ergänzend zum hochkarätigen Pferdesport werden auch 2011 wieder Showeinlagen und begleitende Events diesen exklusiven Anlass zu einem besonderen Erlebnis für die Teilneh­men­ den machen. Auf rund 130 000 Quadratmetern befinden sich neben der Pferderennbahn Tribünen mit 2500 Sitz­ plätzen, verschiedene Ausstellungs- und Verpflegungsstände sowie eine elegante Zeltstadt auf dem See. Zudem werden am Ende jedes Renntags unter allen Programmheftbesitzern traumhafte Preise wie Reisen und Aufenthalte in Luxushotels verlost. White Turf St. Moritz wird ein sportliches und gesellschaftliches Highlight für Graubünden und das Engadin sein.



Events

Erfolg auch dank langjähriger Sponsoren wie Credit Suisse Zum Erfolg des höchstdotierten Pferderennens der Schweiz trägt seit über 20 Jahren die Credit Suisse als Hauptsponsor bei. Diese langjährige, enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit White Turf passt zur Sponsoring-Philosophie der Bank, die auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit setzt. Zudem fördert die Bank ihre Partner dabei, umweltverträgliche Konzepte umzusetzen. Die Credit Suisse unterstützt Institutionen, die auf ihrem Gebiet Hervorragendes leisten und Werte pflegen, die mit denen der Bank übereinstimmen. Das exklusive White Turf St. Moritz bietet der Credit Suisse eine erstklassige Plattform, ausgewählte Kunden und Persönlichkeiten mit Interesse am Pferdesport im Engadin als Gäste zu empfangen. Hochkarätiger Leistungssport und ein attraktives gesellschaftliches Angebot machen diesen weltweit bekannten Pferdesport-Event zu einem Gesamterlebnis und sind eine ideale Kombination, um die Marke Credit Suisse und damit die Leistungsfähigkeit der Bank zu positionieren. Als Höhepunkt des Anlasses gilt die Vergabe der begehrten Credit Suisse Skikjöring-Trophy am dritten Renntag.

Mehr Umweltschutz hat sich bewährt Auch 2011 erhält die Ökologie einen hohen Stellenwert. Das in diesem Jahr eingeführte Konzept hat sich bewährt. Der Energieverbrauch der Zeltstadt wird dank neuer Heizmethoden wieder rund 40 Prozent tiefer liegen als in früheren Jahren. Ohne parkende Autos auf dem See und durch weniger Bauten werden die Emissionen und die Umweltbelastung deutlich reduziert. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Moritz geschaffene alternative Parkplätze und ein ShuttleDienst machen dies möglich. Es ist die spezielle Mischung aus professionellem Sport, attraktiven Show- und Kulturprogrammen sowie hochstehenden Events in einer grandiosen Landschaft, die White Turf St. Moritz zu einem aussergewöhnlichen Ereignis machen, das seit vielen Jahren Tausende von Menschen aus aller Welt ins Oberengadin lockt. Für Silvio Martin Staub, den neuen Präsidenten & CEO der White Turf Racing Association (WTRA), ist klar: «White Turf ist wie das Licht im Engadin – immer wiederkehrend, viel bewundert sowie schillernd bis in die letzte Facette.»



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rubrik

Die radikalste Welle T e x t F rid o lin J ak o ber

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F o t o s H o mberger A r o sa , A ndreas D uff

Hokusai – der Japaner – hat der «grossen Welle» ein Holzschnitt-Denkmal gesetzt. Mark Farner wurde von Schneewächten erleuchtet und produziert seither Bretter, um auf Schnee zu reiten. Radical – über einen Pionier des Snowboardens.

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Es waren Schneeverwehungen am Hoch Ybrig, die den jungen Mark Farner an Wellen erinnerten. Darauf, so dachte er sich, müsste man doch reiten können. Kunststück, er kam – 24-jährig – gerade aus Mexiko zurück, wo er dem Wellenreiter-Virus verfallen war. Neben einem Studium als Sportlehrer begann er Bretter zu bauen, mit denen man auf dem Schnee «reiten» konnte. Heute heisst der Wahlspruch des 50-Jährigen: «Swiss Quality Carbon Boards & Skis since 1984». Dabei ist Farner selbst Sportler, verbringt auch heute noch selbst Zeit auf dem Brett im Schnee. Schliesslich war Farner lange Jahre selber erfolgreicher World-Cup-Fahrer und ist heute noch Präsident und Experte des Schweizer Schneesport Berufs- und Schulverbands SSBS.

Farners 4-Mann-Firma gehört zu den Pionieren. Noch heute haftet Farner etwas vom Wellenreiter an. Das gilt auch für den Stil seiner Boards und Ski und für den Schriftzug «Radical». Seine Radical Snowboards und Ski werden in SandwichBauweise hergestellt – das ist heute State of the Art. Was sie jedoch von anderen Boards unterscheidet, ist ihre Lang­ lebigkeit. Diese bekommen sie, durch die hochwertigen Materialien und die genaue Abstimmung auf den jeweiligen

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Einsatzbereich. Als Radical Special Shape können Boarder ihr Radical als Massanfertigung im Fachhandel bestellen und bekommen es – in vier bis acht Wochen nach Auftragsbestätigung – auch geliefert. Wer aber Farners Boards eingehend betrachtet und vergleicht, der sieht neben der sorgfältigen Manufakturarbeit Schlichtheit statt Lärm, Understatement statt Glamour und Individualität statt Beliebigkeit. Eben jene Tugenden, die den Beach Boy ausmachen.

Das mag im Sportgeschäft noch nicht so hervorstechen, ganz im Gegensatz zur tief verschneiten Landschaft. Hier – in den unendlichen Hügeln einsamer Gipfel, an den steilen Bergflanken von Diavolezza oder im meterhoch aufgewirbelten Zuckerschnee des Parsenngebietes – wird das Brett zum besten Freund des Boarders, so wie der Ski ihm hier zum besten Begleiter wird. Wenn die auf den Zehntelmillimeter genau geschliffenen Kante die Schneebrocken hochreisst, sodass sie in einer Wolke verstieben, wenn beim Salto sich die Ski kreuzen und sich bei der Rückwärtslandung wieder nebeneinander­ stellen, wenn die Linie im frischen Hang aussieht, als habe Hokusai selbst sie mit sicherer Hand geschnitten, dann stand ein Radical Pate.

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Rs u n borwi k

Dabei hat Mark Farner sich nie auf die Massenfertigung eingelassen. Nach wie vor werden Boards und Ski von Hand verleimt und gepresst. Das dauert zwar länger – bis zu gut 20 Stunden für eine Massanfertigung – aber es macht nachher auch den Unterschied. Für den Kern setzt Radical Pappel mit Buche oder Esche ein, also einheimisches Stabholz, während für Ober- und Untergurt Karbon und Kevlar verwendet werden. Klar, dass ein solches Schneegerät leichter, elastischer und strapazierfähiger ist als ein billigeres aus Fiberglas. Klar auch, dass seine Kanten besser greifen, dass es die Kraft direkter überträgt und dass es deutlich ruhiger läuft.

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Wer also bei Mark Farner und Radical auf der Matte steht, der will sich einen Traum verwirklichen: einen Ski oder ein Board als Einzelanfertigung. Es ist – in allen Faktoren – auf die Bedürfnisse des Fahrers abgestimmt. Die Flexgarantie auf einem solchen Gerät dauert ein Leben lang, abgenutzte Kanten und Laufbeläge können auch nach Jahren noch bei Bedarf ersetzt werden. Denn so Beach-Boy-mässig Farner daherkommt, so schweizerisch traditions­bewusst ist seine Herstellung. Das beginnt beim Beratungs­gespräch. Hier kann der Sportlehrer mit persönlichem Wissen und Können auftrumpfen und den Schneesportler in den variablen Faktoren beraten. Das sind mehr, als man denkt. Optik, Design, Länge bis 230 cm, Breite bis 35 cm, Nose- und Tail­ shape, Taillierungsradius, Härte Flex und Torsion, Konstruk­ tions­art, Materialien, Bindungs­positionen und Laufbelagstyp. Der in Radical-Holzkernen integrierte Flex- und Torsionscontrol ermöglicht Kraft sparendes Handling, welches alle Manöver verzeiht und welches, beim Carven, variable Radien erlaubt. Kurz: Das Radical macht genau das, was der Rider von ihm verlangt. Auch produziert Farner neben den Einzel­an­fer­ tigungen 52 Radical-Modelle in limitierten Kleinserien. Diese werden mit denselben hochwertigen Materialien gebaut wie die Massanfertigungen und sind in auserwählten Sport­fach­ geschäften erhältlich (www.radical-sports.com).

In den 1980-er-Jahren gab es in der Schweiz einige Ver­rückte, die an Brettern arbeiteten, mit denen man auf Wächten surfen konnte. Es waren klobige Bretter mit selbst gebastelten Bindungen aus Bändern. Manche hatten Haifisch­flossen, andere gar keine Bindung, sodass man auf dem Brett balan­cieren musste. Schon damals war Mark Farner dabei und auch heute, wo Jahr für Jahr Hunderttausende von maschinell gefertigten Boards über den Ladentisch gehen und wo aus dem Surfen auf Schnee schon längst ein Volkssport geworden ist, produziert er seine Boards und Ski von Hand. Denn so, wie Hokusai wohl kaum zum elektronischen Pen gegriffen hätte, um seine unvergleichlichen Holzschnitte des Fuji herzustellen, so wird auch Mark Farner nicht zur industriellen Fertigung greifen. Es ist wohl irgendetwas, was verloren ginge, dabei. Vielleicht, ja vielleicht ist es die Seele des Beach Boys.

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Könige im Reich der Farbe T e x t frid o lin jak o ber

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F o t o s alice das N eves

Marco Walser und René Good sind Malermeister wie ihre Väter. Farbe ist für sie mehr als Anstrich, Farbe ist Sprache und hat Potenzial. Wie zwei Fachleute einem Handwerk neues Leben einhauchen und damit in Graubünden farbenfrohe Arbeitsplätze schaffen.

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Farben

Was bewegt zwei Malermeister, mit einer eigenen Firma ganz neu anzufangen? Ist es das Potenzial des uralten Handwerks? Ist es die Familientradition? Ist es purer Stolz? Fakt ist: Das Malerhandwerk wird immer mehr eingeebnet und Meister sind inzwischen selten. Bei 200 Malerfirmen im Kanton Graubünden sind es noch 20 Malermeister. Woher also kommt heute die Ausbildung der Lernenden? Wer gibt das traditionelle Wissen an sie weiter? Wer entwickelt neue Techniken und lernt, mit aussergewöhnlichen Farben zu arbeiten?

Die Antwort darauf ist einfach: Es sind die beiden Gründer der neuen colorado application ag aus Chur, Marco Walser und René Good. In vier Jahren haben sie eine Firma geschaffen, welche bereits zwölf Arbeitsplätze bietet. Im Angebot zuerst einmal: grundsolides Malerhandwerk – denn das Handwerk soll weiterleben, am Bau, im Zuhause und im Herzen. Dann aber auch: bewegende Gestaltung und zeitgemässe Organisation. Denn so, wie Weiss nicht gleich Weiss ist, so ist Maler nicht gleich Maler.

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Architektinnen und Architekten, aber auch anspruchsvolle Bauherren legen grossen Wert auf Licht. Es ist das Gestaltungsmittel par excellence und geht mit dem Material unendliche Kombinationen ein. Der Bedeutung der Farbe in diesem Wechselspiel von Licht und Material kommt eine immer grössere Bedeutung zu – insbesondere der Farbe Weiss.

Doch Weiss ist nicht gleich Weiss. Bei der industriellen Produktion verwenden Hersteller ohne Ausnahme effiziente, kleine, opake, amorphe und harte Pigmente mit möglichst wenig Farbstich. Das führt dazu, dass solches Weiss blendet und Objekte stumpfer und dunkler erscheinen lässt, als sie sind. Deshalb verwenden die Meister aus Chur eben u.a. Farben der Reihe «Polychromie Le Corbusier» aus der Farbmanufaktur kt. color in Uster. Die 17-teilige Weissreihe dieser Manufaktur zeigt nicht nur in der Mikrostruktur riesige Unterschiede. So entwickelt etwa die Champagnerkreide – ein Weisston – ein grossartiges Lichtspiel. Die Verwendung natürlicher Pigmente macht die Leuchtkraft der Töne aus, stellt aber auch die Maler vor neue Herausforderungen: So braucht es eine eigene Schulung, um Nuancen, die auf Metallblattpigmente basieren, aufzutragen.

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Farbe setzt Akzente und schafft ein Zwiegespräch mit dem Menschen. Ganz besonders in Wohnräumen, wo die Gefühle durch die Umgebung mitgeprägt werden, aber auch in Geschäftsräumen. Hier kann eine geschickte Farbwahl zu mehr Harmonie, ja sogar zum Erfolg im Geschäft beitragen. Marco Walser und René Good sind fasziniert von Farbe – speziell eben von jenen, die in der Tradition von Le Corbusier hergestellt sind. Sie kennen die vielfältigen Eigenschaften hochwertiger Farben und können damit Farbqualitäten am Bau liefern, von welchen die meisten nur träumen. Insbesondere führen sie auch Renovationen aus – gerade in Bereichen, wo historische Genauigkeit beim Material, also bei der Farbe beginnt.

Allerdings gibt es neben den Farben und der Farbberatung durch den Meister auch eine Reihe von weiteren Dimen­ sionen, in denen sich Marco Walser und René Good mit der colorado application ag bewegen. Die vielleicht wichtigste darunter: die fugenlose Beschichtung. In einer Zeit, wo das Badezimmer immer mehr zur Oase wird und wo Menschen auch zu Hause ausgiebig Wellness erleben wollen, kommt der fugenlosen Beschichtung von Wänden und Böden eine immer höhere Bedeutung zu. Da hier Wasser in Form von Dampf anfällt und also auf allen Flächen vorkommen kann, braucht es hohe Qualität der Farben und minutiöse Genauigkeit beim Beschichten.

In vielen Bädern – aber auch als Alternative zu Laminat, Parkett, Novilon, Teppich oder Platten – werden heute Beschichtungen angebracht. Vor allem die fugenlosen Wandund Bodenbeläge schaffen spezielle Optik und individuelles Flair. Wo Plättli zu unästhetisch sind und Parkett wegen direkter Wasserbelastung nicht verwendet werden kann, entstehen durch diese Beschichtungen, welche in einem speziellen Spachtelverfahren in mehreren Gängen aufgetragen werden, Räume mit fast unendlichen Farb- und Gestal­tungs­ möglichkeiten für exklusives Wohnen und Arbeiten. Auch bei der Beschichtung von Balkonen Aussentreppen wie auch bei Kellern und Garagen verfügt die colorado application ag über grosse Erfahrung und Know-how.


Die beiden Spezialisten aus Chur bieten Offerten und Beratungen kostenlos an – im Vertrauen darauf, dass der Bauherr oder der Architekt eben versteht, dass es bei Farbe und Deckschicht für die Verarbeitung den Fachmann braucht. Sei es bei der fugenlosen Wand- und Bodenbeschichtung, sei es beim Anbringen von Farben jeglicher Art.

Als Kreative am Bau geben die beiden Malermeister ihr Können und Wissen auch an junge Malerinnen und Maler weiter. Das beginnt bei der sauberen und genauen Arbeit beim Anstrich, die ja – wie kaum etwas – Schweizer Werte verkörpert. Dann aber geht es weiter über Lasur- und Spachteltechniken, Tapezierarbeiten, Putz aufziehen, Farbauftrag mit Pinseln, Rollern und Spritzgeräten. Im Auftrag der Branche werden so in Graubünden Fachleute für die Zukunft gemacht, die über mehr Können und Wissen verfügen und damit das Zepter im Reich der Farben weitertragen.

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Über den Wolken T e x t D amian Z ingg

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F o t o s S wiss - J et A G

In Samedan, dem höchstgelegenen Flughafen Europas, befindet sich der Hauptsitz der renommierten Swiss-Jet AG. Als einzige Schweizer Fluggesellschaft betreibt sie luxuriöse Business Jets, Turboprops, Helikopter und Segelflugzeuge. Die Angebotspalette reicht vom exklusiven internationalen VIP-Privatflug bis zu Versorgungsflügen im Hochgebirge.

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Marc Tomaschett begrüsst mich am Engadin Airport. Der Churer Anwalt ist Geschäftsführer der Swiss-Jet AG. Sogleich spürt man seine Begeisterung für die Aviatik. Als Jurist setzt er sich ständig mit den verschiedenen Ebenen des Luftfahrtrechts auseinander. Die geschäftlichen Aktivitäten der Engadiner Fluggesellschaft müssen laufend den technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. «Ein spannender, komplexer Prozess», verrät Tomaschett. Das Fluggeschäft hat für ihn aber auch viel mit Emotionen zu tun: «Jeder Flug macht den uralten Menschheitstraum vom Fliegen aufs Neue wahr und weckt dieses unbeschreibliche Kribbeln im Bauch. Vor allem beim Blick aus dem Fenster, hinunter auf die majestätische Bündner Gebirgswelt!»

Soeben landet die Dornier 328 Jet der Swiss-Jet. An Bord des Charterflugs aus London befindet sich ein Unternehmer mit Familie und Geschäftsfreunden. Während ein Teil der Passagiere im Engadin bleibt, werden die anderen gegen Abend in den Mittleren Osten weiterfliegen. Bis es so weit ist, bleibt Zeit, das Polo-Turnier auf dem zugefrorenen St. Moritzersee zu besuchen. Schwarze Limousinen fahren zum Flugzeug. In Windeseile wird Gepäck verladen. Nach einem kurzen Halt bei der Grenzwache rollt die Fahrzeugkolonne Richtung St. Moritz davon. Staunend über die raschen Abläufe schaue ich ihnen nach. «Wir setzen uns mit Leidenschaft für die Lebensqualität unserer Kunden ein. Dazu gehört ein Topservice – und zwar vor, während und nach dem Flug», erläutert Tomaschett.


Swiss-Jet verfügt in Samedan und auf dem Zürcher Flughafen über eigene Hangars. Die beiden königsblauen Pilatus-PC-12-Maschinen finden problemlos darin Platz. Das äusserst erfolgreiche Flugzeugmodell aus Schweizer Fabrikation überzeugt durch hervorragende technische Eigenschaften. Es kommt mit geringsten Pistenlängen aus. Dadurch können selbst Kleinstflugplätze angeflogen werden. Die PC-12 stehen exklusiv den Mitgliedern des renommierten Air-Engiadina-Privatclubs der Swiss-Jet AG zur Verfügung. Sie schätzen die Vielzahl der anfliegbaren Destinationen in ganz Europa.

Bei einem Rundgang auf dem Flughafengelände kommen wir auf die beeindruckende Helikopter-Flotte der Swiss-Jet zu sprechen. Sie umfasst nicht weniger als fünf verschiedene Typen. Die Engadiner Fluggesellschaft setzt von ihren Basen in Samedan und Zürich die beiden grössten Helikopter ein, die in der Schweiz für VIP-Flüge zum Einsatz kommen: Stattliche 4,5 Tonnen wiegt eine Agusta Westland AW139! Als einziger Heli-Betreiber der Schweiz besitzt Swiss-Jet die MulticrewZulassung: Ihre beiden AW139 werden immer von zwei Flugkapitänen mit ATPL(H) Lizenz gesteuert. Das hochmoderne Cockpit ist durchaus mit den komplexen technischen Ausrüstungen moderner Jets vergleichbar.

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Die Anzahl der luxuriösen Sitze wird vor jedem Flug individuell auf den Kunden abgestimmt, maximal deren zwölf stehen zur Verfügung. Dank der grossen Ladekapazität lässt sich in die AW139 auch viel Gepäck verladen. Die geräumigen Kabinen der beiden formschönen Grossraumhelikopter sind lärmgedämpft. Während Business-Flügen können die Passagiere konzentriert am Laptop arbeiten oder sich bei einem Glas Champagner unterhalten und dazu ein exzellentes VIP-Catering geniessen.


«Helikopter sind ausserordentlich vielseitig einsetzbar», sagt Marc Tomaschett und gibt gleich ein Beispiel aus dem Alltag seiner Airline: «Wir können Basler Geschäftsleute direkt ins Zentrum von Paris fliegen. Im Gegensatz zu den peripher gelegenen Flughäfen liegt der Heliport Issy le Moulineaux mitten in der Stadt – dadurch sind Helikopter den Jets überlegen.» Swiss-Jet holt am Zürcher Flughafen oft Gäste aus Übersee ab, die mit Linienmaschinen in Kloten landen und per Heli­kopter nach Arosa oder St. Moritz weiterreisen. Der Flug in die Bündner Kurorte ist ein idealer Auftakt zu unvergesslichen Ferien.

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Äusserst beliebt bei Einheimischen und Touristen sind Heli­kopter-Rundflüge. Ein Erlebnis mit grossem Suchtpotenzial – nicht nur für Passagiere. Auch Piloten mit langjähriger Flugerfahrung geniessen es jedes Mal aufs Neue, vom Engadin Airport aus Richtung Berni­ namassiv abzuheben. Die klassische Route führt zum Piz Palü empor, wo oft Bergsteiger beobachtet werden können. Gleich daneben erhebt sich der Piz Bernina, mit 4049 m ü. M. höchster Gipfel der Ostalpen. Dann überfliegt man den legendären Biancograt. Einmalig, die messerscharfe, meterhoch von Schnee und Eis bedeckte Felskante aus der Vogelperspektive zu erleben. Wer über den Wolken verweilen möchte, kann sich fürs Heliskiing anmelden. Die Passagiere werden an den offiziellen Gebirgslandeplätzen abgesetzt. Ausserhalb kontrollierter Skigebiete werden die Skifahrer immer von einem Bergführer begleitet.



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«Mit unseren Helikoptern unternehmen wir auch Versorgungsflüge zu SACHütten. Ausserdem fliegen wir Material zu hochalpinen Baustellen. Im Sommer werden zudem spektakuläre Rundflüge mit unseren Segelflugzeugen organisiert; ein absolut authentisches Fluggefühl», sagt Tomaschett. Wie sieht die Zukunft der Swiss-Jet AG aus? «Seit Kurzem betreiben wir einen Gulfstream 450 Jet, der sich hervorragend für Langstreckenflüge eignet. Künftig steht der weitere Ausbau unserer Jet-Flotte im Vordergrund. Wir möchten mit unseren Flugzeugen und Helikoptern jeden Gast von jedem Punkt der Erde zu jenem Punkt bringen, den er anzufliegen wünscht.»

www.swiss-jet.ch

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Verborgener Schatz Te x t Dr. Dietmar Stock-Nieden, Herr Dr. Bodo Vischer, Kunsthistoriker

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Fotos Andrea Badrutt

«Giacomettina» ist ihr Künstlername. Die Bündnerin arbeitet in ihrem Atelier an Figuren, die mit einer Leich­tig­ keit durch die Räume tanzen und sich mit dem Licht auch in der Ansicht verändern. Sie zaubert Leben und geniesst nachzuspüren, was die Menschen und die Welt bewegt. Ihre Auftritte sind selten – ein kurzer Blick – und der Zauber wirkt. Alles ist eine Erscheinung unserer Vorstellungskraft. Ihre Werke sind zierlich und zart. Ein verborgener Schatz. Wer ihre Kunst liebt, findet den Weg zu ihr.

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Kunst ist seit jeher der Versuch, Unsichtbares sichtbar zu machen. Neben dem materiellen Da-Sein verweist das Kunstwerk immer auf Aspekte, welche nur durch Vorstellungskraft fassbar sind. Sei es, dass es in Form einer mittelalterlichen Madonnenskulptur durch der Schwerkraft trotzende Gewandfalten auf einen Schwebezustand und auf Maria als Himmelskönigin verweist.

Im 16. Jahrhundert setzten sich Künstler und Theoretiker mit der Frage auseinander, was ein Kunstwerk darstellen solle. Während sich die Künstler der Renaissance an der gesehenen, wenngleich idealisierten Wirklichkeit orientierten, gewannen im darauffolgenden Manierismus die «inneren Bilder» an Bedeutung, die sich in der sogenannten «Idea»Lehre niederschlugen.

Im Klassizismus des 18. Jahrhunderts mit seinen streng an Vorbildern der Antike orientierten Kunstregeln diskutierte G.E. Lessing in seinem Text über den Laokoon (1766) die Frage, inwieweit der bildende Künstler verpflichtet sei, bei der Darstellung von Gefühlsäusserungen Mass zu halten, während es dem Schriftsteller erlaubt sei, selbst expressivste Regungen zu beschreiben.

Der Bildhauer hat eine schwierige Aufgabe. Sein Werk ist reines Material, ein dreidimensionaler Gegenstand und doch sollte die Skulptur schon immer über ihre pure Existenz als «Ding» in vielerlei Hinsicht hinausweisen: indem sie Raum physisch erfahrbar macht und ihn mit Bedeutung auflädt. Die schlichte Materialität der Skulptur als Objekt zu überwinden sowie die sich ständig wandelnde Präsenz und Wahr­ nehmung der Figur im Raum im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar zu machen. Wenn die hier präsentierten Arbeiten losgelöst von allen naturalistischen Formen sind, so zeigt


sich in ihnen der Anspruch, genau jene Kunst­übung zu unterlassen, welche der blossen Nachahmung verdächtig wäre, und so etwas wie «innere Bilder» darzustellen. Sie greifen explizit Giacomettis Stilmittel auf, jedoch setzen sie andere formale und inhaltliche Akzente. War für Giacometti die voranschreitende oder stillstehende Figur im Fluss der ständig sich ändernden Wahrnehmungs­ bedingungen zentral ist, sind es hier tanzende Gestalten in spiral- oder wolkenhaften Geflechten aus funkelnden Kristallen, die dynamische Kreisel- oder Spiralbewegungen evozieren. Es wirbelt und dreht sich um die Figuren herum, was der Vorstellungskraft entspringt.

Die Influenz kristallenen Lichts «Der Mensch ist gleichsam ein Krystall derjenigen Masse – aus der unendliche Krystalle werden konnten.» Novalis, Das allgemeine Brouillon, 1798/1799, Nr. 446

Kristalle sind das Material, welche Giacomettinas Figuren umkreisen und umschmeicheln. Das Mineral ist licht und durchsichtig – und zugleich dicht und undurchdringlich. Es zeigt sein Innerstes und entzieht doch seinen Kern. Wie kann man erfassen, was durchsichtig und zugleich undurchdringlich ist? Die doppelte Charakteristik von lichter Dichte prägte bereits in der Antike die Frage nach Ursache und Wirkung. Der Kristall, erläutert Plinius, sei gehärtetes Eis, entstanden unter jahrelanger Druck­ein­wirkung und Kälte. Der hohe Anteil an Wasser und die Reinheit des Stoffes erklärt die Durch­s ichtigkeit und Leuchtkraft des Kristalls. Druck und Kälte die Här te des Materials. Nach Auffassung der Theologen des frühen Christentums könne nur das Wort Gottes die Wasser des Kristalls wieder zum Fliessen bringen.



Kunst

Der Gedanke, dass der Kristall ursprünglich eine Flüssigkeit war, geht auf alte kosmogonische Vor­stel­ lungen zurück. Demnach befand sich die Welt anfänglich in einem chaotisch-flüssigen Zustand. Allmählich verfestigte sich die Ursuppe zu einem geordneten System. Was distinkte Gestalt ist – Berge und Meere, aber auch alle Lebewesen – verdankt sich der Erstarrung eines flüssigen Urzustandes.

Giacomettina weiss um diese Wechselwirkungen, um dieses «stumme Leben», das der erstarrten Materie innewohnt. Dieses Wissen bildet das gedankliche Fundament, von dem aus sie ihre von Kristallen umringten Zement-Skulpturen entwickelt hat. Die Wahl der Materialien – da der spröde Baustoff, dort das edle Mineral – könnte nicht schroffer ausfallen. Fragt man indessen nach der Zusammensetzung der Materie, beginnen sich die Gegensätze aufzuheben. Zement, dessen ist sich Giacomettina bewusst, besteht aus kieselsaurem Calcium mit Anteilen an Aluminium und Eisen. Dringt man weiter in den Mikrokosmos vor, gerät man in atomare Kraftfelder, aus denen sich umgekehrt wieder molekulare Strukturen berechnen lassen. Auf der Ebene von atomaren Kraftfeldern treffen sich die äusserlich so verschiedenen Stoffe, hebt sich im Mikrokosmos die ästhetische Differenz von Spröde und Edel auf. Nimmt man diese Überlegungen auf, bekommt man in den Blick, worauf Giacomettina mit dem Kontrast der Materialien zielt. Was zur Anschauung gebracht werden will, sind Kräfte und Energiefelder. Es geht um Bewegungsenergie, welche die Natur aus ihrer Erstarrung löst und die tote Materie in etwas Lebendiges verwandelt.

Der Glanz blendet das Auge und verwischt optisch die Grenze zwischen den einzelnen Kristallsteinen. Die Figur ist gleichsam in einen glitzernden Lichtkranz gekleidet, was, je nach Anordnung – mal kreisförmig, mal spiralig oder girlandenförmig – Assoziationen an eine funkelnde Aura, eine flimmernde Molekülkette oder rotierende Energiefelder wecken kann. Leben, das scheinen uns – die in eine höhere Wirklichkeit entrückten Figuren mitzuteilen.

www.giacomettina.ch


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Neue Welten erschaffen T e x t D amian Z ingg

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F o t o s MU W I A rchitektur A G

Sie möchten das pittoreske Bauernhaus Ihrer Vorfahren sanft renovieren? Ein Schlösschen bauen? Oder träumen von einem topmodernen Einfamilienhaus? Privatresidenzen, Restaurants, Hotels, Stadtwohnungen oder Spa’s – Urs Mundwiler und Christine Disch von der Celeriner MUWI Architektur AG stellen sich jeder Herausforderung mit viel Herzblut.

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Architekur ist ihre Leidenschaft. Ihre Berufung, der sie sich mit Leib und Seele verschrieben haben. Urs Mundwiler blickt auf über 35 Jahre Erfahrung zurück. «Gemeinsam mit meinen Mitarbeitern unterstütze ich unsere Auftraggeber von der Planung bis zur Ausführung und sorge für Umsetzung und Lösungen nach Mass. Wir mögen klare Entwürfe, gut durchdachtes, zeitloses Design und legen grossen Wert auf Beständigkeit, schöne Materialen und helle Räume», erklärt er seine Philosophie. «Unser Ziel besteht darin, Häusern eine Seele zu geben.» Christine Disch ist für den Bereich Inneneinrichtung zuständig. «Schon als Kind faszinierten mich schöne Häuser. Bald entwickelte ich ein klares Gefühl für Farben, Kompositionen und sanfte Linien.» Sie setzt sich intensiv mit den Wünschen und Vorstellungen der Kunden auseinander. «Das ist wichtig, denn wir wollen ihnen ein ganz persönliches Zuhause schaffen. In diesem Lebensraum sollen sie sich rundum wohlfühlen.»

Wer als Gast nach Graubünden kommt, kann die aussergewöhnlichen Arbeiten der MUWI Architektur AG im einzigartigen Maiensässhotel «Guarda Val» auf der Lenzerheide erleben. Es besteht aus mehreren jahrhundertealten Hütten und Ställen und kombiniert den Zeitgeist mit Bündner Alptradition und alpinem Design. Der Innenausbau der historischen Gebäude wurde komplett neu gestaltet, das Äussere im Originalzustand belassen. Ein traumhaft gestaltetes Refugium mit Räumlichkeiten, die in eine wundervolle Welt jenseits der Alltagshektik führen.

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«Aus Gleichgewicht entsteht Harmonie von Körper und Geist, Wohlbefinden im Rein­ zustand.» Auf diesem tiefsinnigen Grundsatz basiert ihr Konzept für das Pontresiner Hotel «Müller». Verarbeitet wurden nur natürliche Materialien. Räume und Einrichtung bestechen durch helle Farbtöne. Christine Disch versteht Möbel als Persönlichkeiten, die mit anderen Raumkomponenten harmonieren sollten. Im prächtig gelegenen Hotel «Chesa Guardalej» in Champfèr sind Mundwiler und Disch die eigentlichen «Hof- und Haus­ architekten». Dem Wellnessbereich Aqualej haben sie eine besondere Magie verliehen. Alleine schon die perfekte Abstimmung der leichten Farben und Accessoires wirkt entspannend. Im hoteleigenen Restaurant «Diavolo» tafelt man bei Kerzenlicht unter zauberhaften Stuckgewölben und –wänden. Ein Design, das zweifellos Emotionen weckt.

Häuser müssen zu ihren Bewohnern passen. Um das zu erreichen, scheut sein engagiertes Team keinen Aufwand. In einem stilvollen Privathaus im Unterengadin entstand ein innenarchitektonisches Gesamtkunstwerk. Die berauschende Aussicht hinunter zum Inn, über Wälder und Weiden bis hinauf zu den Bergspitzen inspirierte zum Thema «Geburt, Leben und Tod». Dieser Zyklus wurde bei der Gestaltung der Räume, durch Formen und mit eigens dafür gemalten Bildern geradezu poetisch symbolisiert. Für einen anderen Auftrag wurde eine originelle Bauernstube ausgebaut. Die antiken Holzwände passen hervorragend zum topmodernen Bad-Design in einem eleganten Neubau. Ein neu erstelltes, traditionelles Berghaus auf der Lenzerheide wurde mit stilechten Bündner Antiquitäten möbliert. Sogar ein funktionstüchtiger Kachelofen aus dem 16. Jahrhundert konnte beschafft werden. «Wir arbeiten eng mit Spezialisten zusammen, die Traditions­ handwerk pflegen: Hafner, Antikschreiner oder SgrafittoKünstler beispielsweise. Solche Fachleute sind wahre Philo­ sophen», sagt Mundwiler respektvoll.

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Die MUWI Architektur AG beschäftigt sich aber auch mit neuester Technologie. In Samedan erstellt sie das erste Minergie-P-Haus im Oberengadin. Der strengste aller Minergie-Standards wird durch ein durchdachtes Konzept, Erdsondenheizung, Wärmepumpen, Dreifachverglasung und einer Photovoltaikanlage erreicht. Diese kann problemlos ausgebaut werden, sobald sich die Solartechnik weiterentwickelt. Im Endstadium wird das topmoderne Gebäude völlig energieautark sein. Die perfekte Südausrichtung des modernen Hauses lässt nicht nur von früh bis spät viel Licht in die grosszügigen Innenräume fluten, sondern lässt das atemberaubende Berninamassiv fast zu einem Bestandteil des Wohnzimmers werden.

Szenenwechsel in die Millionenstadt London. Im Nobelviertel Chelsea bauten Mundwiler und Disch ein fünfstöckiges vikorianisches Haus um. «Wir standen vor völlig neuen Herausforderungen. Alles war anders, von den Bauvorschriften über die Stromspannung bis hin zu Überraschungen auf Amtsstellen und den Sitten und Gebräuchen lokaler Partner. Glücklicherweise gehörten hochmotivierte Handwerker aus Freiburg zum Team. Wir arbeiteten Hand in Hand, wie eine Familie. Sonst hätten wir den Umbau nicht in sieben Monaten geschafft. Aus Platzgründen liess sich kein Kran aufstellen. Material, Werkzeug und Bauschutt mussten von Hand herumgeschleppt werden. Eine wirkungsvolle Abmagerungskur», lacht die sympathische Innenarchitekin und schildert, wie sie eigenhändig zweihundertjährige viktorianische Fuss­ bodenbeläge abgekratzt hat. Sie bestanden aus einem Lehm-Tierhaar-Gemisch. Die Staubentwicklung war enorm. Mundwiler schmunzelt über eine weitere Begebenheit: «Weil in jener Strasse viele Prominente leben, wimmelte es von Papparazzi. Die dachten, wir würden dort einziehen.» Wenn einer ein Haus (um-)baut, so kann er was erzählen. Über die Neugestaltung des Restaurants im Celeriner Hotel «Rosatsch» lassen sich Urs Mundwiler und Christine Disch jedoch erst wenig entlocken: «Im Sommer 2011 wird es eröffnet. Die Räumlichkeiten werden mit einem absolut einzigartigen Stil zu einem ganz bestimmten Thema aufwarten.» Man darf auf diese neue Welt gespannt sein!

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zoppi


Die Kunst der Vermögensplanung. Wir verbinden Kompetenz mit Weitsicht. International bedeutende Künstler wie Alois Carigiet liessen sich in und von Graubünden inspirieren. Auch unsere Arbeit ist geprägt von Weitsicht und fortwährender Innovation. Private Banking ist für uns keine Frage des Vermögens, sondern Ihrer Bedürfnisse. Nutzen Sie unser Wissen und unsere Erfahrung für Ihren finanziellen Erfolg. www.gkb.ch/privatebanking


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