Graubünden Magazin Ausgabe 30

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event

kunst

handwerk

sport

abenteuer

porträt

design

architektur

tradition


Wortspiel Zeug

hAns mAgnus enZensBerger Sammlung Würth

22.4. – 23.10.2016 täglich 11-17 uhr

Begleitprogramm zur Ausstellung Führungen jeweils donnerstags von 18.30 bis 19.30 Uhr, CHF 8.– Daten 16. Juni (FC), 21. Juli (FC), 18. August, 22. September, 20. Oktober 2016

ThemATisChe verAnsTAlTungen jeweils sonntags von 14 bis 15 Uhr 19. Juni 2016 Thematische Führung: ”SchriftBilder” (FC). CHF 10.– 11. september 2016 Lesung: Ursina Trautmann ”Subjekt : Subjäggt” Die Bündner Schriftstellerin Ursina Trautmann liest aus ihren Kurzgeschichten, spielt mit Gedichten und tummelt sich auf anderen Wortspielplätzen. CHF 15.– 25. september 2016 Thematische Führung: AEIOU – Sprachalchemie vom Raymundus Lullus bis Hans Magnus Enzensberger. CHF 10.– 23. Oktober 2016 Thematische Führung: BLABLA & DADA – Unsinnspoesie des Homo ludens. CHF 10.–

WOrkshOps Für erWAChsene ”Wortmalerei - Bilderschrift - Buchobjekt” Nach einer Einführung in die interaktive Ausstellung ”WortSpielZeug” von Hans Magnus Enzensberger werden im Atelier Buchstaben, Worte, Texte und Bücher zum künstlerisch-literarischen Experimentierfeld. Spielerisch gestalten, verändern und erfinden wir ausgehend von den Grundformen des Alphabets neue Wortbildkreationen, Buchstaben-architekturen, Textcollagen und vieles mehr. Wir sezieren, bemalen, überschreiben in allen Facetten der schönen Künste beispielsweise Bücher und edieren so einzigartige bibliophile Buchkunstwerke. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Teilnehmer: max. 12 Personen pro Workshop Kosten: CHF 150.– (inkl. Material) Zeit: 10 – 16 Uhr (individuelle Mittagspause) Anmeldung: chur@forum-wuerth.ch Daten 20. August, 24. September und 22. Oktober 2016

Forum Würth Chur Aspermontstrasse 1 7000 Chur ●

Tel. 081 558 0 558 www.forum-wuerth.ch Mo - So 11 - 17 Uhr ●

Mittwoch von 19 bis 20 Uhr neues Datum: 28. september 2016 Poetry-Slam: Die drei Spoken Word Artisten Christoph Simon, Stefanie Grob und Simon Chen slammen im Forum Würth Chur um die Gunst des Publikums. Wer hat das Zeug zum WortSpiel? Tickets erhältlich unter www.starticket.ch. CHF 20.–

Alle Aktivitäten des Forum Würth Chur sind Projekte der Würth International AG.


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

06 EDITORIAL VIELE FASZINIERENDE GESCHICHTEN UND TOLLE BEGEGNUNGEN

08 ARCHITEKTUR «HAUTE COUTURE» IM FASSADENBAU

14 URLAUB BERG-URLAUB, DER ZU IHNEN PASST. GRAND TOUR OF SWITZERLAND

22 HANDWERK DER MEISTER DER FLIEGENRUTE

28 SHOPPING EIN SCHL AR AFFENL AND FÜR MODEFANS – GLEICH UM DIE ECKE

34 N AT U R PIZZO BADILE – MONUMENT IN GRANIT

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19. – 21. August 2016

Paolo Alderighi - Stephanie Trick Double Trio

CHRIS CONZ TRIO Nawlinz Lagniappe

Vindaloo Five feat. Caroline Mhlanga Bohém Ragtime Jazz Band

Fessor Lindgren/ Thomas L‘Ètienne New Orleans Ensemble

New Orleans Brass Connection

www.celerina-jazzfestival.ch Weitere Informationen: Celerina Tourist Information Tel +41 81 830 00 11 | E-Mail jazz@celerina.ch


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

40 JUBILÄUM 15 JAHRE, 30 AUSGABEN

44 SPORT LENZERHEIDE AUF DEM WEG ZUR MOUNTAINBIKE-WELTMEISTERSCHAFT

52 REISEN HOTELCARD: IHR HALBTAX FÜR HOTELS

56 KUNST AM ORT. KUNST UND MUSIK IM ÖFFENTLICHEN RAUM CHUR

62 LIFESTYLE VINVAL, BOTSCHAFTER DES ORIGINELLEN GESCHMACKES

I M PR E S S U M H E R AU S G E B E R M A R C G A N T E N B E I N

I N S E R AT E P R I N T M E D I A C O M PA N Y C H U R , M A R C

G A N T E N B E I N , S P U N D I S S T R A S S E 2 1, 70 0 0 C H U R , T E L 0 8 1 28 6 6 8 0 3 , I N F O @ P- M - C.C H D R U C K S O M E D I A P R O D U CT I O N AG , C H -70 07 C H U R D I E B U E N D N E R .C O M , C H U R

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LIE BE LE S E R IN N E N, I M VO R L I EG EN D EN M AG A Z I N I ST I M EI N EN O D ER A N D ER N ­B EI T R AG N U R I N M Ä N N L I C H E R F O R M D I E R E D E . S E L B S T V E R S TÄ N D L I C H I S T I N S O LC H E N FÄ L L E N I M M E R AU C H D I E W E I B L I C H E F O R M G EM E I N T, AU S G R Ü N D E N D E R ­L ES E F R E U N D L I C H K E I T J EDO C H N I C H T E X PL I Z I T ERWÄ H N T. W I R DA N K EN FÜ R I H R V ER STÄ N D N I S.

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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Liebe Bündner, liebe Gäste und liebe Freunde Graubündens

Mehr als 15 Jahre ist es nun her, seit die Idee geboren wurde, ein neues Magazin aus, über und natürlich für Graubünden zu lancieren. Aber nicht nur neu sollte es sein: Vielmehr sollte es auch locker und luftig im Layout sein und spannende und schöne Geschichten rund um den vielfältigen Kanton erzählen.

Nach vielen Gesprächen mit potenziellen Partnern, Inserenten, Journalisten und Fotografen begann sich mit der «Nullnummer» alsbald der Nebel zu lichten: Wir hielten unser erstes greifbares Stück «Graubünden Magazin» in den Händen.

Nun, rund 15 Jahre, 30 Ausgaben, viele faszinierende Geschichten und tolle Begegnungen später ist es an der Zeit zu danken: all jenen Sponsoren, Mitarbeitern und Inserenten, die es möglich gemacht haben, dass wir nun viele schöne Erinnerungen und 30 Ausgaben «Graubünden Magazin» beisammen haben!

Und damit auch alle in Zukunft den perfekten bündnerischen Lesespass haben: Wir freuen uns immer über Ihre Meinung, Ihre Hinweise, Ihre Tipps für gute Geschichten.

Herzlich

Ihr Marc Gantenbein

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www.passugger.ch

RUBRIK

In der gepflegten Gastronomie und bei Ihrem Getränkehändler 7


RUBRIK

«HAUTE COUTURE» IM FASSADENBAU TE X T ALINE DEMONT

|

FOTOS FEROPL AN

Moderne Fassadentechnologie ist ein wichtiger Aspekt an der Weiterentwicklung der modernen Architektur und leistet in erheblichem Masse einen entscheidenden Beitrag zur Behaglichkeit, Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz. Oft wird die Fassade als Erstes wahrgenommen; sie prägt somit das Erscheinungsbild eines Bauwerks enorm und wird kontrovers diskutiert. Insbesondere bei öffentlichen und Hochhaus-Bauten sind gutes Design und Fachwissen in der Fenster- und Fassadentechnologie gefragt.

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RUBRIK

9 Messezentrum, Basel


RUBRIK

Die Bündner Firma feroplan engineering ag mit Sitz in Chur, Zürich und Bern beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Thematik «Haute Couture im Fassadenbau», entwickelt nachhaltige, energieoptimierte Gebäudehüllen und vertritt deshalb die Philosophie:

«Nur wer aus alten Denkmustern ausbricht – stösst auf neue Lösungen.»

Die Herausforderung liegt darin, eine «intelligente» Fassade zu entwerfen. Die Idee einer hoch entwickelten, polyvalenten Gebäudehülle, welche je nach Jahreszeit und Bedarf den Klima- und Lichthaushalt regelt, besteht seit Langem in den Köpfen der Macher von feroplan. Die Fassade spielt eine zentrale Rolle im Bereich der ökologischen Vorstellungen, um den Bedarf an Primärenergie eines Gebäudes auf ein Minimum zu reduzieren. Sie passt sich den klimatischen Bedingungen an, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. Diese Art von Fassade ist insbesondere bei Büro- und Verwaltungsgebäuden ökologisch und ökonomisch von zentraler Bedeutung.

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RUBRIK

11 Kunsthaus, Bregenz


RUBRIK

12 Hochhäuser One One, Cham


RUBRIK

Innovative Fassadentechnik entspricht durchaus dem Zeitgeist der gegenwärtigen Architektur. Die Umsetzung der «intelligenten» Fassade setzt nicht nur die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch fortschrittliche Energiekonzepte voraus, welche die Interaktion der Fassade und der Gebäudetechnik gewährleisten.

Die Entwurfsaufgabe für eine innovative Fassade wird immer komplexer, welche nur durch integrale Planung zwischen Design und Technik bewältigt werden kann. Die Gebäudehülle für alle Jahreszeiten muss das gemeinsame Ziel sein. feroplan engineering ag ist überall dort gefragt, wo es spektakuläre Fassaden zu entwickeln gibt.

Feroplan Engineering AG | Dipl. Ing. Und Planer | Sia | Szff | Szs Fachingenieure für die Gebäudehülle Alexanderstr. 14, 7000 Chur | Uetlibergstr. 132, 8045 Zürich | Morgenstr. 129, 3018 Bern www.feroplan.ch | info@feroplan.ch | zertifiziert ISO 9001

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RUBRIK

BERG-URLAUB, DER ZU IHNEN PASST. GRAND TOUR OF SWITZERL AND TE X T CORNELIA K ELLER

|

FOTOS GRAUBÃœNDEN FERIEN

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Der Alpenkanton Graubünden bietet eine schier unbegrenzte Vielfalt und verbindet wilde, unberührte Natur mit hoch entwickelter touristischer Infrastruktur. Nirgends in den Alpen ist das Miteinander von Natur und Kultur so greifbar und augenfällig wie in Graubünden. Bei der Grand Tour of Switzerland führen einige der attraktivsten Abschnitte durch Heidis Heimat. Die Schweizer Ferienregion Nr. 1 wartet zudem mit Neuigkeiten für Geniesser, Gesundheitsbewusste, Wanderer, Familien und Bahnfreunde auf.

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© W E IN H A U S C O T T IN E L L I

© T UR I S S E M VA L MÜ S TA IR


© S T E FA N S C HL UM P F

© T UR I S S E M VA L MÜ S TA IR

Auf der Grand Tour of Switzerland ist der Weg das Ziel. Die rund 1600 Kilometer lange Entdeckungsreise führt durch vier Sprachregionen, über Alpenpässe, zu UNESCO-Welterbestätten und an Seen entlang. Die Ferienregion Graubünden vereinigt gleich mehrere landschaftliche und kulturelle Perlen dieser neuen Tour. Angefangen bei Heidis Heimat im malerischen Weinbaugebiet «Bündner Herrschaft» über die Nationalparkregion mit dem Schellenursli-Dorf Guarda oder dem Aussichtsberg Muottas Muragl bei St. Moritz bis zum beeindruckenden Naturmonument Viamala-Schlucht auf der San-Bernardino-Strecke.

Heidis Heimat ist nicht nur das Tor zum Graubündner Grand-Tour-Erlebnis, hier finden Erholung suchende auch

eine

ebenso

Schlafgelegenheit. stehen

als

originelle

Vier

wie

exklusive

8000-Liter -Weinfässer

aussergewöhnliche

Übernachtungs-

möglichkeit an den Standorten Maienfeld und Jenins zur Verfügung. Bei Buchungen für Familien, für welche die Fässer in Maienfeld bestens geeignet sind, sind




RUBRIK

Eintritte in das original Heidihaus in Maienfeld inklusive. Inmitten der Rebberge entstand zudem aus dem alten Torkel in Jenins das «Haus des Bündner Weins». Neben Degustationsmöglichkeiten und Restauration wird in dieser neuen Einrichtung alles Wissenswerte um den Bündner Wein inszeniert.

Auf der Fahrt entlang der Grand-Tour-Route warten etwas weiter südlich weitere Attraktionen auf die Reisenden: Das Bergdorf Guarda im Unterengadin – auch bekannt als Schellenursli-Dorf – ist ein echtes Bijou. Verkehrsberuhigt und wunderschön auf einer Sonnenterrasse gelegen, wird sein Kern geprägt

zentrum und Restaurant hoch über der imposanten

von typischen alten Engadinerhäusern mit ihren

Schlucht zu den unvergesslichen Pflicht-Stopps.

Wandbemalungen und Sgraffiti. Zu den Grand-TourPerlen gehört schliesslich die Viamala, der «schlechte»

Graubünden Ferien

Weg, bei Thusis. Dieses jahrtausendealte Nadelöhr

Alexanderstrasse 24, 7001 Chur

auf der Nord-Süd-Achse gehört mit Besucher-

www.graubuenden.ch

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Etro

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RUBRIK

DER MEISTER DER FLIEGENRUTE T E X T FA D R I N A H O F M A N N

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F O T O S M AY K W E N D T

Renato Vitalini aus Scuol ist passionierter Fliegenrutenbauer. Jedes Produkt von «V-Stick Custom Flyrods» ist ein exklusives Einzelstück.


RUBRIK

Wenn Renato Vitalini knietief im Inn steht und seine Rute tanzen lässt, ist der passionierte Fliegenfischer in seinem Element. Doch der 38-jährige Unterengadiner ist kein gewöhnlicher Fischer, er fischt mit eigenhändig gebauten Fliegenruten. In seiner kleinen Werkstatt in Scuol verbringt der Kreativkopf unzählige Stunden mit Blanks (die «rohe» Rute), Ringen, Griffen, Rollenhalter und Bindeseide. Aus diesen Bausteinen schafft er Fliegenruten, die man in dieser Art sonst nirgendwo kaufen kann. Jede Rute ist ein Unikat. «Meine Kunden kommen zu mir, und gemeinsam schaffen wir die optimale Fliegenrute», erklärt der Rutenbauer sein Vorgehen. Material, Farbe, Länge und Schnurklasse werden auf die Bedürfnisse des Käufers abgestimmt. Das Produkt wird je nach Ort, Grösse und Beschaffenheit des Gewässers, nach Grösse der Fliege und Fischart anders gestaltet. So hängen in Vitalinis Werkstatt Fliegenruten in allen Farben und Längen.

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KULINARIK

Bei Hotelier Vitalini funktioniert der Fliegenrutenbau gleich wie das Kochen: Er sammelt zuerst Ideen und mischt dann alles nach seinen eigenen Vorstellungen. Die verschiedenen Bauteile – Blanks, Kork, Acryl, Schaumstoff, Metallringe, Lack etc. – kauft er online auf der ganzen Welt ein. Jeder Kauf ist wohlüberlegt, jedes Material qualitativ hochwertig. Die GlasfaserBlanks stammen ausschliesslich von der neuseeländischen Firma Epic. Die Firma arbeitet weltweit nur mit zertifizierten Rutenbauern zusammen. In der Schweiz, Deutschland und Österreich ist Vitalini der einzige zertifizierte Epic-Rutenbauer.

«Für mich spielt die Optik eine grosse Rolle», meint Vitalini. Der kreative Aspekt des Rutenbaus mache ihm besonders viel Spass: Er färbt die Blanks um, kreiert ausgefallene Korkgriffe, designt auf dem Computer Logos, stimmt Farben und Muster ab. Gerne macht er auch «freaky Ruten», wie er die Ergebnisse von aussergewöhnlichen Wünschen bezeichnet. Die verrückteste Rute hat er bisher für einen Fan des Fussballvereins Borussia Dortmund gebaut und zwar in Gelb/Schwarz, mit entsprechendem Schriftzug und dem Spruch «Echte Liebe».

Erst drei Jahre sind es her, seit Vitalini mit dem Bau von Fliegenruten angefangen hat. Über mangelndes Interesse an seinen Produkten kann er sich nicht beklagen. Die Kunden kommen mittlerweile aus ganz verschiedenen Teilen der Welt. Erst kürzlich hat Vitalini eine Rute in die Vereinigten Staaten geschickt. Für einen Fliegenfischer-Film konnte der Unterengadiner zudem eine Rute im Türkisblau des slowenischen Flusses Soça bauen.

Doch wie wird eigentlich aus einem Hotelier im Unterengadin

ein

international

erfolgreicher

Rutenbauer? Angefangen hat alles aus der Not. «Ich bin ein Profi darin, Ruten kaputt zu machen», erzählt Vitalini augenzwinkernd. Viel Geld und Zeit habe ihn diese besondere Eigenschaft bereits gekostet.

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RU H AN BR D IW KE R K

Auch habe er immer wieder festgestellt, dass die Fliegenruten-Firmen nicht alles anbieten können, was ein routinierter Fliegenfischer wünscht. Und schliesslich störte sich Vitalini am eintönigen Design der Ruten. «Ich habe mich immer gefragt: Warum müssen alle Ruten gleich langweilig aussehen?», erzählt er. Also entschied er kurzerhand, das Handwerk selber zu lernen. Es folgte eine intensive Zeit des Learning by doing mit etlichen Fehlversuchen. Hilfreiche Tipps holte sich Vitalini vor allem in Internetforen.

Auf seine Produkte werden die Kunden entweder durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder über das Internet aufmerksam. «V-Stick Custom Flyrods» wird sowohl auf der eigenen Internetseite als auch auf Facebook und Instagram präsentiert. Da jedes Produkt ein Einzelstück ist, werden die Ruten nicht via Online-Shop verkauft. Vitalini baut nur Fliegenruten, was mit seiner Lebenseinstellung zu tun hat. «Ich kann nur etwas erschaffen, hinter dem ich auch zu 100 Prozent stehen kann», erklärt er. Der Fliegenrutenbau sei für ihn als Fliegenfischer und Fliegenbinder die perfekte Abrundung. Es ist auch klar, dass Vitalini jede Fliegenrute zuerst selber testet, bevor sie in die Hände des Kunden gelangt – und wenn es nur Trockenübungen sind.

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RUBRIK

Die Fliegenruten von Renato Vitalini werden in stundenlanger Handarbeit hergestellt. Entsprechend hoch sind auch die Preise. Eine Fliegenrute von «V-Stick Custom Flyrods» kostet mindestens 500 Franken. Je nach Zusatzwünschen kann sich diese Zahl leicht verdoppeln. Im Gegenzug garantiert Vitalini Top-Qualität und ein exklusives Produkt. Einen Wunsch möchte sich der Rutenbauer noch erfüllen: Irgendwann sollen in seinem Sortiment auch Ruten aus Bambus vorkommen. Bambus ist die Königsdisziplin beim Fliegenrutenbau.

Mehr Informationen zu Rutenbauer Renato Vitalini und «V-Stick Custom Flyrods» gibt es auf der Internetseite www.v-stickflyrods.com

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RUBRIK

Landquart Fashion Outlet

EIN SCHL ARAFFENL AND FÜR MODEFANS – GLEICH UM DIE ECKE TE X T DOMENICA FLÜT SCH

|

F O T O S L A N D Q U A R T FA S H I O N O U T L E T & VA L E N T I N A G A L L I K E R

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RUBRIK

Mehr als die Hälfte tut es regelmässig und mit Begeisterung, verkünden die neuesten Studien zum Freizeitverhalten von Herrn und Frau Schweizer, und für viele ist es die liebste Freizeitbeschäftigung schlechthin: Shopping. Und was Abertausende von Frauen und bestimmt auch viele Männer schon lange wussten, bestätigen nun auch Psychologen: Shopping macht glücklich. Das Erstehen von etwas Seltenem, Begehrtem, aktiviert unser Belohnungsprogramm und setzt Glückshormone frei. Besonders intensiv ist die Endorphinausschüttung, wenn man etwas kauft, das man sich sehr gewünscht hat. Und wenn der Preis attraktiv ist, umso besser. Aber so richtig happy macht Shopping, wenn man es sich rundum gut gehen lassen kann, wenn man eintaucht in eine andere Welt. Das Landquart Fashion Outlet ist dafür eine sichere Adresse: eine Einkaufswunderwelt mit Ferienfeeling und Endorphingarantie.

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Als hübsches Bergdörfchen in der malerischen Kulisse der Bündner Berge bietet es alles, was des Shoppers Herz begehrt: exklusive Boutiquen mit namhaften Marken zu sagenhaften Preisen, dazu ein gastronomisches Angebot zum Ausruhen und zum Krafttanken und – nicht zu vergessen – eine strategisch perfekte Lage in unmittelbarer Nähe zu den Top-Tourismusdestinationen Graubündens. Das alles mit direkter Anbindung an die Autobahn der Nord-Süd-Achse der San-Bernardino-Route, traumhaften Parkplatzverhältnissen und das Schienennetz von RhB und SBB in Gehdistanz.

Das Landquart Fashion Outlet ist ein Eldorado für Shopper, ein wahres Schlaraffenland. Schon längst hat sich das schmucke Chaletdörfchen seinen festen Platz in der Schweizer Hitliste der Einkaufsparadiese gesichert. Obwohl es strenggenommen auf Zizerser Gemeindegebiet steht, ist Landquart zu einem Synonym für stilvolles Shopping mit spannendem Preis-Leistungs-Verhältnis geworden, alle Preise liegen garantiert mindestens 30% unter den üblichen Ladenpreisen.

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RH S UO BR P IPKI N G

Das Ganze ist eine standorttechnische Meisterleistung, über 160 Premiummarken haben die Bündner in die Bergwelt gelockt. Die Liste ist beeindruckend, längs der Dorfstrasse reiht sich Premiummarke an Premiummarke zum Fashion-Defilee: Hugo Boss, Calvin Klein, Armani, Lacoste oder Desigual, um nur einige zu nennen. Sportler kommen mit Nike, Odlo, Puma bis zu Salomon oder Jetset auf ihre Kosten, und Wohnaccessoires gibt es von Villeroy & Boch oder Schlossberg. Wer sich von der schieren Gewalt des Angebotes etwas erholen möchte, kann es sich in einem der Gastrobetriebe mit etwas Kleinem zu essen, bei Kaffee oder einem Glas prickelndem Prosecco gut gehen lassen. Aufsehenerregende Highlights schafft das Rahmenprogramm. Mit innovativen Events wie beispielsweise dem Late Night Shopping zieht es Besucher von weit her an und bietet Catwalk Feeling und Covershooting. Das Landquart Fashion Outlet ist eine sichere Adresse für ein Einkaufserlebnis mit Überraschungseffekt, Ferienfeeling, Stil und ein bisschen Glitzerwelt.

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RUBRIK

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PIZZO BADILE – MONUMENT IN GRANIT TE X T UND FOT OS ARNO MAINE T TI

In beinah senkrechter Pose strebt ein Berg in den Bergeller Himmel. Sein klangvoller italienischer Name – Badile – sorgt für Musik in Bergsteigerohren, während die kühle deutsche Fassung Schaufel bedeuten soll. Wahrhaft schaufelartig wölbt sich die Nordostseite an die Gipfelzinnen in endlos scheinenden Höhen.


Vor mehr als 30 Millionen Jahren sind aus flüssigem Magma die Bergeller Granittürme erstarrt und mit ihnen die kühne Felsbastion Badile, ein Bollwerk zwischen Schweiz und Italien, zwischen den Bergtälern der Val Bondasca im Bergell und der Val Masino im Veltlin. Im Kreise seiner bekannten Nachbarn, wie Pizzo Trubinasca, Pizzo Cengalo, den Pizzi Gemelli, den Türmen der Scioragruppe und weiterer klingenden Berggrössen, nimmt unser Pizzo Badile eine Sonderstellung ein. 150 Jahre – ein geologischer Wimpernschlag – seit sich der Berg von Süden über den heutigen Normalaufstieg sein Haupt betreten liess.

Die eindrückliche Nordseite aber wird vorerst in Respektabstand bewundert und wehrt manche Anstiegsversuche von namhaften Bergpionieren von sich. Unter vielen anderen musste auch der weit über die Landesgrenzen hinaus berühmte einheimische Bergführer Christian Klucker vor den teils vertikalen Granitaufschwüngen kapitulieren.

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Die messerscharfe Nordkante, auch als Spigolo bekannt, bäumt sich schwindelerregend, aufreizend zum Himmel, und so kann sie nicht länger dem Ansturm der Bewerber widerstehen. 1923 erfüllt sich für W. Risch und A. Zürcher der Traum der Erstbegehung. Die heute, als schönste und beliebteste Granitkantenführe der Alpen war, eröffnet eine Himmelsleiter, die Nordost- und Südwestwand trennt, um auf 3305 m am Gipfel, dem Pizzo Badile, zu gipfeln.

Unerreicht aber ist zu dieser Zeit die weltbekannte Nordostwand, die Wand, die zu den sechs grossen Wänden der Alpen zählt. Der Anblick der 800 m, beinah senkrechten und strukturarmen Plattenfluchten, hemmt

den

Tatendrang,

und

der

Traum

der

Erstbesteigung endet meist im Albtraum. Manche Möchtegern-, aber auch echte Alpinisten aus allen Herrenländern werden angezogen, viele erstarren in Ehrfurcht vor der überhöhten Felskulisse und verlassen unerkannt den Schauplatz, andere beissen sich am knallharten Bergeller Granit die Zähne aus und klettern sich erfolglos die Finger wund. 1937 – irgendwo in geheimer Ferne, ausgerechnet auf der Gegenseite des Pizzo Badile – dem Corpus Delicti – in Italien, am Comersee, werden Pläne geschmiedet, die Wand der Wände, la Parete zu bezwingen. R. Cassin soll der spätere Held von Lecco heissen. Er schart zwei weitere Berggrössen wie V. Ratti und G. Esposito um sich, und sie schleichen beinah unerkannt an die Schweizer Vorzeigewand des Badile. Der Berg, der schon vieles von wilden Angriffen auf seine Flanken zu erzählen weiss, beginnt nun seine NordostwandTEXT ANDRIN SCHÜTZ

|

Geschichten zu schreiben.

FOTOS SINUS, THOMAS MEIER, ROLF CANAL, DOKUMENTATIONSBIBLIOTHEK ST. MORITZ

Hans Peter Danusers schnelle Augen lachen, wenn er von August seinen 1937: Projekten Der Tagerzählt. ist nochVon Nacht denund vergangenen, die Dreieraber auch von allem, was noch kommt. Hat er eine Idee, seilschaft schleicht wagt sich sich ein ins Abenteuer. unternehmungslustiger Aber oh Schreck, und spitzbübischer Schalk in den Blick des eleganten Mannes, überden ihnen man versuchen durchaus schon als den zwei Grand weitereSeigneur Alpini in des den Schweizer Tourismus bezeichnen darf. Während 30 Jahren grifflosen hat Plattenfluchten er in seiner Funktion Halt und als den Kurdirektor Weg nach oben von St. Moritz den Tourismus mit Kreativität und Passion zu geprägt finden. wie Cassin kaum und ein die Seinen anderer. sind Über schneller seine und Zeitlasin St. Moritz hat Danuser nun ein Buch geschrieben: «St.  sen Moritz den beiden, einfachnamens – Erinnerungen M. Moltenians undChampagner– G. Valsecchi, Klima». Ein süffiges und erfreuliches Lesevergnügen voller die Nachsicht. Anekdoten, Ein Steinschlag aber auch verletzt mit dem Signore informativen Molteni und schlitzt dabei noch seinen leinenen Rucksack auf,

Blick hinter die Kulissen des mondänen Kurortes.

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TOURISMUS

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wobei lebenswichtiges Kletter- und Biwakmaterial in die Tiefe segelt. Cassin erkennt die gefährliche Lage und nimmt die Unglücklichen an seine Leine, nun klettern sie als Fünferseilschaft vereint in der Senkrechten weiter. Vereint sind wir stärker, ist ihre Devise! Die Wettergötter aber sind den fünf Pionieren nicht wohlgesinnt. Der Hochsommer artet zum garstigen Winterinferno aus. Schnee, Sturm und Eis blockieren die Euphorie und erzwingen ein Biwak. Nach der zweiten Biwaknacht scheint das Ende der Tortur, das Ende der Tour Realität zu sein. Die Erstbesteigung scheint geschafft, die Erschöpfung aber lässt der Freude keinen Raum, die Angst des Abstiegs sitzt im Nacken. Die Irrwege auf der Rückseite des sturmgepeitschten Berges erzwingen ein drittes Nachtlager und fordern Übermenschliches, fordern zwei Menschenleben. Molteni und Valsecchi sterben den Heldentod als Opfer der legendären Erstbegehung.

Die Cassinführe erlangt traurige Berühmtheit, der Preis war hoch. Tragische, aber auch erfreuliche Bergsteigerschicksale werden folgen. Der Nimbus der Badile-Nordostwand lebt weiter und zieht immer wieder neue Anbeter in seinen Bann. Das Buch mit sieben Siegeln ist entsiegelt, und heroische Erfolgsromane und traurige Berggeschichten werden in Stein gemeisselt sein, neue Kapitel werden aufgeschlagen und spannende Zeilen weitererzählt.

15 Jahre später – 1952 – soll die damalige BergKoryphäe Hermann Buhl mit seinem Militärfahrrad von Landeck im Tirol ins Bergell geradelt sein, die Cassinroute im ungesicherten Alleingang bestiegen und anschliessend über die Nordkante abgestiegen sein. Mit einem Apfel als Wochenendproviant trat er die Heimfahrt an, um kurz vor der Ankunft schlaftrunken vom Rad zu stürzen, jedoch pünktlich wieder am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Weitere Badile-Geschichten jagen sich – der Berg aber schweigt.


15 JAHRE, 30 AUSGABEN und unzählige faszinierende Geschichten rund um unseren schönen Kanton TE X T ANDRIN SCHÜTZ |

FOTOS VALENTINA GALLIK ER

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RUBRIK

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R ub R ik

FrEiZEiT

rubrik

kennt man nicht nur die

Ein Geistesblitz wird z Lebensinhalt

ch seine Herkunft – bei-

Bündner Herrschaft. «Die

Von Anbeginn an hatte Ihn die

n Weine» hat Gian Carlo

faszinierende Idee begeistert:

ne Tours Switzerland, ein

Drachen über den Schnee! Nich

uz bis Walenstadt respek-

heute 37-jährige Rheintaler erw

iebende Bündner bei den

Geistesblitz über viele Jahre hin

wenn er mit einer kleinen

Heute ist die Idee von damals z

r anklopft, öffnen sich dem

Existenz geworden.

nicht nur die Kellertüren.

Vor rund 15 Jahren, im Winter 2

ten Unternehmung Wine

er als Snowkitelehrer bei der

asparis den Menschen,

innovative Sportart an interes

iner Heimat und die kuli-

Bald jedoch zieht es den passion

egion interessieren, einen

die weit entlegensten Plätze un

rmöglichen und ihnen ein-

zu Orten, an denen Meer, Sonne

en. So individuell wie der

Jahr über optimale Bedingunge

Wünsche der Weinfreunde,

Sportart bieten.

ert ist Casparis' Angebot.

Zwischen Strand und

ehen, wo der

Trotz der vielen abenteuerliche

Köppel dem Engadin treu geblie

urs organisiert Wine Tours

seiner Frau Sofya mit einem inz

Weingütern in der erwei-

Team eine Kitesurf-Schule mit H

. In Kleingruppen von maxi-

Bay in Ägypten betreibt und ein

ten die Teilnehmer Einblick

Center in Karpathos bei Kret

«Wir schauen nicht nur in

Winter für Winter zurück in die

uch in die Weinberge, denn

er hunderte von Interessierten

nt der Weinarbeit», weiss

Snow-Kiting heranführt.

h darf das Ergebnis dieser

den.

Bevor sich Snow-Kite-Hungrige

Schnee wagen, können sie sich

hen Halb- und Ganztages-

unhooked.ch über die faszinier

on einem bzw. zwei Wein-

mieren.

m. «Unsere Vintage Tours

ondern lediglich das Inter-

ermöglichen Gästen einen

Die

Seit e

biet et

Graubünden bietet eine faszinierende Vielfalt abenteuerlicher Naturerlebnisse. Geniessen Sie an

Informationen über Wind- Wet

einem heissen Sommertag die frische Gischt des jungen Rheins oder des wilden Inn oder einfach eine erholsame,

auch viele Tips für Einsteiger.

für die ganze Familie geeignete Schlauchbootfahrt durch die mächtige Felslandschaft des ruhigen Vorderrheins.

egion und ihren Produkten

Mit Wucht durch die Gischt der Wellen paddeln, gemütlich durch die Wellen paddeln und die beeindruckende

m Bündner Rheintal», so

Landschaft geniessen: Graubündens atemberaubende Flusslandschaft hat – vom geruhsamen Nachmittag bis

en organisiert er individu-

zur abenteuerlichen Herausforderung – ein unvergessliches Naturerlebnis für jedermann zu bieten.

ten Weinbauern.

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RUBRIK

FR RE U I BZ R E II K T

märchenhaft schön: der lenzerheidner zauberwald T e x T A N D R IN S C HÜ T Z

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Events der Extraklasse LAAX hat die Bühne für hochkarätigen Freestyle-Sport und erstklassige Freestyle-Events. Ein sportliches Highlight der diesjährigen Saison sind die LAAX OPEN 2016, die vom 18. bis 24. Januar 2016 die SnowboardElite auf den Crap Sogn Gion locken. Olympiasiegern, Weltmeistern und Newcomern winkt bei den Contests in der Superpipe und im Slopestyle ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 500.000 Dollar. Vom 9. bis 12. März 2016 stehen bei den 9. European Freeski Open LAAX die Freeskier im internationalen Rampenlicht. Besonders spannend: Alle Rider, die über genügend Talent und Mut verfügen, können sich für die Events anmelden und die teilnehmenden Profis herausfordern. Royale Wochen gibt es dann ab Ende März: Die Niederländer und die

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Briten haben LAAX gewählt, um die «NK» (27.3 – 2.4.2016) und «The Brits» (3. – 9.4.2016) auszutragen und die Häupter ihrer Freestyle-Champions 2016 zu krönen.

Auch diesen Dezember wird es wieder märchenhaft schön auf der Lenzerheide: bereits zum zweiten Mal wird vom 12. bis 26. Dezember 2014 der Zauberwald erstrahlen. Mit einzigartigen Lichtinstallationen, einem Marktdörfchen mitten im verschneiten Eichhörnliwald und Live-Konzerten von Schweizer Singer/Songwriter wird das einmalige Lichtfestival auch in diesem Jahr seine Besucherinnen und Besucher verzaubern.

Snowpark LAAX

LAAX STARTET DURCH – AUF DER PISTE UND NEBEN DER PISTE!

Im Dezember 2013 erstrahlte der Lenzerheidner Zauberwald ein erstes Mal. Über 10 000 Besucherinnen und Besucher liessen sich vom einzigartigen Lichtfestival verzaubern. Auch in diesem Jahr sorgen verschiedene faszinierende Lichtinstallationen, das Marktdörfchen und die Live Konzerte mitten im verschneiten Eichhörnliwald für ein ganz besonderes Erlebnis.

TE X T ANDRIN SCHÜT Z

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FOTOS GAUDENZ DANUSER

Singer und Songwriter lassen den Zauberwald erklingen An den Wochenenden und über die Weihnachtstage sorgen wiederum ausgesuchte Singer/Songwriter für

LAAX ist mehr als nur ein Skigebiet. LAAX ist Erlebnis pur! 235 Pistenkilometer, vier Snowparks, die

Dann allerdings eröffnete mir Urs Mitte Mai, dass wir nächstes Jahr vielleicht nicht mehr an

ausserordentliche Klänge im Zauberwald. Auch in diesem Jahr dürfen sich die Konzertbesucherinnen und

weltgrösste Halfpipe, die Freestyle Academy und vieles mehr haben LAAX längst zum Hotspot von

die Schlagerparade fahren können. Denn, weil man in Chur um 22 Uhr die Bürgersteige hochklappt, hat die Stadt der

-besucher auf ein abwechslungsreiches und faszinierendes Programm freuen. Giancarlo Pallioppi, OK Präsident

Wintersportlern avancieren lassen. Ob Anfänger, Familie oder waschechter Pro: Hier ist einfach für

Schlagerparade noch nicht mal die Freinacht bewilligt. So was muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Da haben

und verantwortlich für den musikalischen Part des Zauberwaldes, freut sich auf die diesjährige Ausgabe: «Wir

jeden etwas dabei. Doch das ist nicht alles, denn LAAX wäre nicht LAAX, wenn es sich nicht immer wie-

die einmal ein Fest, wo sie lustig und unbeschwert sind, ein Fest, das ihrer Stadt und dem Tourismus gut tut – und was

wollen mit dem Zauberwald den einheimischen Musikern eine besonders stimmungsvolle Bühne bieten. Es ist

der etwas Neues einfallen liesse und etwas Innovatives in die Wege leiten würde, um seinen Gästen den

tun sie: Sie versuchen, es zu verhindern. Gut, man weiss ja, dass die meisten Behörden unfähig sind. Wenn ich da nur an

erstaunlich und schön zu sehen, welche Vielfalt die Schweizer Musikszene bereithält.»

ultimativen Winter-Kick zu verpassen.

unseren Oberbürgermeister denke. Aber der ist immerhin klug genug, dass er den Rosenmontagszug nicht verbietet.

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Skigebiet LAAX

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Wine Events – näher am Wein Wine Tours Switzerland bietet massgeschneiderte Lösungen für Veranstaltungen rund um den Wein und organisiert spannende Events, bei denen Wein nur die genussvollste Nebenrolle der Welt spielt. «Meine Heimat ist eine Region grosser Weine und kulinarischer Highlights. Aber auch in kultureller und historischer Hinsicht ist die Bündner Herrschaft ein Juwel, dessen unterschiedliche Facetten immer wieder zu bezaubern vermögen, wenn man sie zu ergründen sucht», sagt Gian Carlo Casparis. Der Hotel- und Weinfachmann hat langjährige Erfahrung in Tour- und Event-Organisation; in Maienfeld aufgewachsen, ist er nach seinen Lehrund Wanderjahren nun in der Heimat zurück.

Casparis kennt die schönsten Orte und exklusivsten Event-Locations der Region. Unvergessliche Momente sind damit garantiert: eine Hochzeit im Schloss, der Geburtstag im Weinberg oder auch ein Seminar im Grünen mit anschliessendem Wine-und-Dine – die Möglichkeiten für den Geniesser sind nahezu unbegrenzt.

Wine Tours Switzerland, Gian Carlo Casparis, Postfach 48, 7304 Maienfeld, Mobile + 41 78 735 00 42 www.wine-tours.ch, casparis@wine-tours.ch

All der gekonnten Ästhetik zum Trotz: eine Metzgerei: Und was für eine: Die Diskussion, die wir beim Eintreten am Rande mitverfolgen, dreht sich gerade um eine Kundenbestellung. Ludwig Hatecke und Sohn David sind dabei, eine Kundenbestellung vorzubereiten. Gewünscht sind Kalbshaxen. Haxen, das sind «weiss Gott» nicht einfach Haxen. Angeregt diskutieren die beiden vor der Auslieferung die Qualität und den Schnitt der bestellten Stücke. Das Fleisch bekommt jetzt und hier seinen letzten Schliff. Lange bevor es in der Pfanne und auf dem häuslichen Teller landet.

«Charn ais üna vivanda fich preziusa.» *Fleisch ist ein sehr kostbares Lebensmittel (Ludwig Hatecke)

IcelantIc: the better way to experIence a mountaIn

den

ein auseinandersetzen, ist ielfalt an Rebsorten, über

es Bündner Rheintals gibt

Das ist ein wesentlicher Teil der Philosophie im Hause Hatecke: «Ich habe Respekt vor jedem Lebewesen. Fleisch ist einzigartig, es darf auf keinen Fall lieb-

ausgestaltete Weinberg-

los verarbeitet werden. Wir pflegen das traditioT ex T muriel maT h y s

gen und erfahrene Winzer

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F o T os icelan T ic

nelle Handwerk, machen vom Schlachten bis hin

Das Spektrum dieser indi-

zum Verkauf alles selber», so Ludwig Hatecke. Klar:

n über Querdegustationen

Ein Kult – Handmade in Denver/Colorado erobert die Bündner Berge – und Europa! Wer liebt ihn nicht:

Wer bei Hatecke kauft, kocht und isst mit Respekt.

Gast entscheidet, was er

den einzigartigen Augenblick. Früher Morgen, noch kaum ein Mensch auf dem Berg, das eisklare Blau und

Denn hier wird eine grosse Tradition und beständige

den unberührten Powder?

Kontinuität gelebt.

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n a tur

Romana Roten-Hartmanns Ziel ist, allen ihren Schülern ein unvergessliches

von Erwachsenen. Neu werden auch Schwulenskiferien angeboten. Bei all diesen Angeboten geht es auch darum,

und positives Erlebnis im Schnee zu bieten. Im Zentrum des Unterrichts steht der Gast mit seinen Möglichkeiten und

Erwachsene für neue Formen des Schneesports zu begeistern. Sie lernen dann nicht nur neue Carving-Techniken,

Grenzen. Die neue Philosophie in der Skilehrerausbildung erkennt, dass es viele Varianten zum Skifahren gibt. Sie passen

sondern stehen auch mal – just for fun – auf Telemarkski und lernen so die Anfänge des Skifahrens spielerisch ken-

mehr oder weniger zu einer Person. Es geht also darum, das Optimum für die jeweiligen Schüler herauszuholen und

nen. Ganz besondere Erlebnisse sind Variantenabfahrten. In Graubünden gibt es ein Inventar aller Varianten, die

damit den Spassfaktor zu erhöhen.

mit Gästen gefahren werden dürfen. Ein Skilehrer der Stufe III kann dann seinen Gästen frischen Pulver bieten und

Dazu gehören die Wahl und die Reservation des Bergrestaurants ebenso wie die gepflegte Unterhaltung. Die Zukunft des

Hartmann ist die Rundtour, welche vom Rothorn in Lenzerheide über wunderschöne Hänge nach Arosa und über

Berufsstandes, so Hartmann, liegt in der Diversifikation. Nach wie vor sind Kinder sehr gut vertreten in den Skischulen.

Tschiertschen zurück nach Parpan führt. Schon aus Sicherheitsaspekten sollte die aber von einem Skilehrer

Neu gibt es aber immer öfter spezielle Angebote, wie zum Beispiel Singles-Skiferien oder Skiferien für Gruppen

geführt werden.

Talstation Diavolezza, 8.30 Uhr: Bergführer Gian Luck begrüsst

Zu Fuss gehts hinunter über karges Geröll, manchmal grüssen kleine Florteppiche in Grün, Weiss und

die kleine Schar von Engadin-Touristen und überprüft ihre Ausrüstung. Bergschuhe, Steigeisen, Anseilgurte, Karabiner,

Violett im Schutz von schimmernden Steinplatten. Dann steht die Gruppe an der Gletscherkante. Gian Luck erklärt, wie

Handschuhe, Wetterjacke, Stock oder Pickel. Dann – um 9 Uhr – ist es so weit. Die Luftseilbahn bringt die Trekking-

sich der Gletscher bewegt, erzählt von den Kavernen, die das Schmelzwasser in der Tiefe bildet, von der trügerischen

Gruppe hoch zur Bergstation auf knapp 3000 Metern über Meer. Ein erstes Mal raubt der Ausblick den Atem. Die

Sicherheit der Schneebrücken. Dann gehts aufs Eis. Die Hände greifen fester an den Stock, die ersten Schritte wirken

Skyline der Bernina-Gruppe mit ihren acht Gipfeln, die drei Pfeiler des Piz Palü. Schon steht die Sonne hoch, die Schatten

unsicher. Durch die Sonnenbrille versucht sich das Auge zu orientieren, die elegant geschwungene Mittelmoräne kommt

schwinden. Und weiter unten fliessen die beiden Gletscherströme. Der riesige Persgletscher, der sich unter der Isla

näher. Von oben glich sie einem Lidstrich, hier unten erst sieht man, die Klumpen sind nicht aus schwarzem Kajal.

Persa mit dem Morteratschgletscher vereinigt – eine strahlende Welt aus ewigem Eis, das Ziel der heutigen Tour.

Steinblöcke, tonnenschwer, bewegt der Gletscher auf seinem Rücken.

exklusive Abfahrten, welche sie ohne Lehrer niemals kennen gelernt hätten. Ein Geheimtipp von Romana Roten-

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sport

n Eichendielen. In den zahlreichen auf Mass ten Nischen lagern Flaschen von Champagner

sten Weine aus aller Herren Länder. Lässt man

k ein wenig schweifen, nach oben auch, eine wei-

erraschung: Heutzutage kaum mehr zu finden,

r Raum von einem gemauerten Kreuzgewölbe sen. Auf dieses angesprochen, lässt sich der

t sympathische und bescheidene Baumeister

zusätzlich künstlich vereisten Eiswänden und -türmen, FührerBüchern, in denen die natürlichen, gefrorenen Wasserfälle einer Region beschrieben werden und vor allem: mehreren Ausrüstungsfirmen, die die Entwicklung begleitet und mög-

h ein leises, stolzes Lächeln entlocken. Gerade

lich gemacht haben. Die modernen Eisgeräte, sprich Pickel,

i Handwerksbetriebe in der Schweiz beherr-

«beissen» unglaublich gut, die heutigen Steigeisen greifen

ese alte und seltene Technik noch immer.

auch im härtesten Eis, und die Eisschrauben, die man zur

d einer davon ist Jörg Tobler. Technisch

Sicherung verwendet, können (fast) wie in Butter ins Eis gedreht werden. Doch auch wenn sich die Ausrüstung massiv

Weinkeller von Jörg Tobler auf dem neuesten

verbessert und der Sport sich geöffnet hat: Eisklettern ist

Handwerkskunst, modernste Klimatechnik, die

eine ernste und meist sehr kalte Angelegenheit. Eis kann ab-

ung hochwertiger biologischer Baustoffe und

splittern und den Kletterer verletzen; Stürze sind gefährlich;

ches Bewusstsein gehen eine perfekte Symbiose

die Technik ist nicht einfach und braucht Kraft. Kurz und gut:

schaffen optimale Voraussetzungen für die

Eine Steileistour ist nichts für Warmduscher.

g und Nachreifung der aus Trauben gewonnenen So manch ein begeisterter Connaisseur wird

Als Warmduscherin fühle ich mich aber, als ich als einzige

sucht sein, die eine oder andere Stunde über

Frau zur Qualifikationsrunde des «Diavolezza Team Rush»-

wendige hinaus in der edlen Schatzkammer

Wettkampfes antrete. Es geht darum, von oben gesichert,

ingen. Zumal: Die Atmosphäre ist für längere

eine Seillänge – also rund 30 Meter im steilen Eis – mög-

ellige Degustationen und Diskussionen gera-

lichst schnell abzuspulen. Natürlich scheiden Eugenio und

al und lädt den geneigten Weinliebhaber zum

ich aus, natürlich streiten wir vor dem Start ein bisschen,

n. Apropos Degustationen: Solche sind im

weil wir beide aufgeregt sind. Die Dialektik des Paares am

geschlossener Gesellschaften auch bei Jörg

Berg. Nachdem wir «unseren» Wettkampfteil hinter uns

Malans möglich. Und auch hier spricht die Liebe

haben, dürfen wir schauen und geniessen: Im Finale treten

ail für sich selbst: Der Wein fliesst aus eigens

jeweils zwei der sechs verbliebenen Teams an zwei parallel

ellten Karaffen in die Gläser der Gäste, für das

eingerichteten Anstiegen, die über die ganze Länge des Corn

Wohl rund um den Wein herum sorgt Jörg Tobler

Diavolezza hochführen, gegeneinander an. Das langsamere

senen italienischen Trockenfleischspezialitäten,

Team scheidet aus. Beinahe setzen sich die jungen Julian

einer liebevoll restaurierten, knallroten Berkel

Zanker und Romano Salis aus dem Engadin durch. Doch

Jahre 1930 hauchdünn geschnitten werden.

gegen zwei der stärksten Eiskletterer der Schweiz haben sie

einen gelungenen Abend mit einem Digestif aus-

das Nachsehen: In einem spektakulären Aufstieg oben ohne

assen möchte, der kann sich hinaufbegeben auf

ie über dem Weinkeller und in aller Ruhe in einer

hen, eigens zu diesem Zwecke eingerichteten

inen Grappa, einen Cognac oder aber auch einen

ten Single Malt geniessen. Damit die schwelge-

«Mit narrenviel adrenalin die Wände erkliMMen» T E X T N A D J A W I E L AT H

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F o T o S S T E FA N S C HL UM P F

Total aufgestellt und fröhlich kommt Nina C

so vor Lebensfreude, Energie und Tatendrang. Klettern ist ihr Leben. C

ist ihre grosse Liebe. Die 22-jährige Kübliserin juckt es unter den Finge

ins Kletter-Abenteuer. «Du hast narrenviel Adrenalin im Körper, wenn du

Felsen findest du dein inneres Ich.» Vor drei Jahren wurde sie in die sch

und startete ihr erstes internationales Elite- und Juniorinnen-Jahr. 2006

an ging es steil bergaufwärts, und sie heimste etliche Meisterschaftstit

«Mein geilster Wettkampf war 2007 in Xining, in China», schwärmt de

– die Wand liegt längst im Schatten, wir Zuschauer frieren

Sie ist jung, hübsch, muskulös und erfolgreich. Nina Caprez kletterte sich an die Spitze bei den Schweizer

einen in eine andere Welt. Ein anderes Klima, andere Leute, es ist einfach

in mehreren Schichten Kleidern – eilen Jack Müller und

Meisterschaften im Speedclimbing und ihrer Lieblingsdisziplin, dem Schwierigkeitsklettern. Die Mammut-

entdeckt man die asiatischen Märkte mit einem reichhaltigen exotische

Ronny Koller lachend zum Erfolg. Der Name ihres Teams:

Topkletterin erobert Amerikas Felsen, bezwingt mexikanische und thailändische Gesteine. In den Bündner Bergen

gerösteten Insekten, Billigtextilien und waschechten Fälschungen an Uh

«Looser», die Verlierer. Sie werden ihrem Namen keines-

ist sie zu Hause. Sie erklimmt fremdes Terrain, ist bei Fotoshootings und Filmaufnahmen dabei und testet neues

zen im gleichen Boot, und für alle ist es gleichermassen anders und kom

wegs gerecht …

Ausrüstungsmaterial.

Nina bewusst: «Heute ist DER Tag, jetzt kommt es darauf an. Heute kan

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RSUPBORRI K T

zum an sich simple, aber

: Mit dem Kite-Surf-

ht im Traum hätte der

wartet, dass ihn der

n beschäftigen würde.

zur Grundlage seiner

2001/ 2002 beginnt SKS Silvaplana, die

DESIGN

ssierte zu vermitteln.

nierten Kitesurfer an

nseres Planeten: Hin

e und Wind das ganze

en für seine geliebte

Hochgebirge

en Reisen ist Marco

eben: Obwohl er mit wischen 20-köpfigen

Hausbooten in Soma

n neu eröffnetes Surf-

ta betreut, zieht es Engadiner Berge, wo

n an die Faszination

e allerdings auf den

h auf der Homepage

rende Sportart infornebs t

nüt zlichen

tter- und Schneelage

event

R ik gReub n uss

Caprez, Herrin der Gipfel, daher. Sie strotzt nur

Cédric Lachat, absolute Weltspitze im Climbing,

ernägeln: Sie muss hinaus aus der Klus, hinein

u kletterst», ist ihr Statement, «draussen in den

hweizerische Nationalmannschaft aufgenommen

6 stellten sich ihre ersten Siege ein, und von da

tel ein.

er Kletter-Crack. Die zwölf Flugstunden bringen

h alles anders, was man sieht. Am Abend vorher

en Angebot an Früchten, Fischen, Meerestieren,

hrennobelmarken. Alle Wettkampfteilnehmer sit-

misch. Am Morgen vor dem Wettkampf ist sich

nn und darf ich es nicht verhängen.»

30 Ausgaben des Graubünden Magazins haben wir inzwischen produziert. Und das Tolle daran: Sommers wie winters war es uns keine Sekunde langweilig dabei: Denn Graubünden hat so viel zu bieten. Wir haben die schönsten Hotels besucht, das beste Fleisch verköstigt, edle Tropfen aus der Herrschaft degustiert und echten Bündner Whiskey getrunken, die höchsten Berge bestiegen, silberne Forellen gefangen und sind über weisse Hänge geflitzt. So macht Recherchieren Spass! Denn Graubünden macht Spass: ob man per Lama durch Schnee und Mondschein stapft oder per Ballon über die wundervolle Berglandschaft hinwegschwebt.

Und so blicken wir hie und da zurück und kramen bei einem guten Glas Wein in schönen Erinnerungen. Vor allem aber schauen wir nach vorn. Denn eines haben wir in den letzten 15 Jahren gelernt: Graubünden hat viel – aber vor allem – noch viel mehr zu bieten, als wir bereits entdeckt haben. Also machen wir uns schon bald wieder auf zu Bergen und Seen, zu Trouvaillen aus Tourismus, Kultur, Kulinarik und Sport. Denn wir sind uns sicher: Nicht nur wir freuen uns auf Neuigkeiten und Geschichten aus und über Graubünden.

Sind Sie interessiert an einer der älteren Ausgaben? Schreiben Sie uns! info@p-m-c.ch


RUBRIK

F O T O D O MIN IK B O S S H A R D

LENZERHEIDE AUF DEM WEG ZUR MOUNTAINBIKEWELTMEISTERSCHAFT TE X T MARLEN ROGENMOSER

Heisse Temperaturen, staubtrockene Trails und 15 000 begeisterte Bikefans prägten die grossartige Atmosphäre beim letztjährigen Mountainbike World Cup in Lenzerheide. Mit den Weltcuprennen im Sommer 2016 und 2017 bereitet sich die Bike-Region auf das grosse Event-Highlight – die Mountainbike World Championships – im September 2018 vor. Eine Event-Strategie die den Bike- und Sommertourismus fördern soll. Die Grundlage dafür bietet die imposante Bergwelt mit den vielseitigen Trails – den entscheidenden Unterschied die Fokussierung und Begeisterung für den Bikesport in der Region.

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RUBRIK

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SPORT

Bei nahezu wolkenlosem Himmel und heissen Temperaturen ging vom 3. bis 5. Juli 2015 der UCI Mountain Bike World Cup in Lenzerheide über die Bühne. Rund 15 000 Besucherinnen und Besucher erlebten während den drei Wettkampftagen spannende Rennen, spektakuläre Bike Action und sorgten für eine einzigartige Atmosphäre entlang der Strecke. Insbesondere der Samstag bot mit den Finals im Downhill ein grosses Spektakel. Highspeed-Passagen mit bis zu 70 km/h oder spektakuläre Sprünge forderten selbst die besten Downhiller der Welt. Spätestens als Greg Minnaar mit der Bestzeit über die Ziellinie flog und seinen 18. Weltcupsieg holte, verwandelte sich die Bike Arena in einen wahren Hexenkessel.

Am Sonntag sorgte die grosse Cross-Country-Fangemeinschaft für eine einzigartige Weltcup-Stimmung entlang der vier Kilometer langen Strecken. Die Strecken-Highlights wie der Lenzerheide Cliff oder Ochsner Sport Dual Slalom verwandelten sich in stimmungsvolle Hotspots, und in der Bike Arena herrschte dank der zuschauerfreundlichen Streckenführung stets Hochbetrieb. Auch wenn die erwarteten Heimsiege der Schweizer Biker ausblieben, bot der Sonntag ein sportliches Bike-Fest für die ganze Familie.

Drei Hauptproben bis zur WM Es war der erste Bike-Weltcup auf Schweizer Boden seit den Rennen in Champéry in den Jahren 2007, 2009 und 2010. Bei der Vergabe der Weltcuprennen durch die UCI (Union Cycliste Internationale) hat Lenzerheide allerdings gleich ein Vierer-Ticket gelöst. Von 2015 bis 2017 werden jährlich Mountainbike-Weltcuprennen in den Disziplinen Cross-Country und Downhill im Bündner Hochtal ausgetragen. Als Höhepunkt folgen im September 2018 die Mountainbike-Weltmeisterschaften.

Die Austragung im Juli 2015 gilt als gelungener Auftakt, welcher auch medialen Zuspruch erhielt: «Es scheinen alle Voraussetzungen erfüllt, dass die Weltcup-Trilogie 2015 bis 2017 und die WM 2018 für Lenzerheide, für die Sportart insgesamt, zu einer Erfolgsstory werden», schrieb beispielsweise die NZZ. Und auf pinkbike.com, der wichtigsten Bike-Plattform, hiess es: «Producing one of the most ferocious courses and the biggest, liveliest crowds at any World Cup in recent memory we’re sad to say our goodbyes to Switzerland. Thank you, Lenzerheide, it was quite the Party.»

F O T O M A R IU S M A A S E W E R D


F O T O A R MIN M. K Ü S T E N B R Ü C K

Aussagen, die bei dem 13-köpfigen Organisationskomitee Ambitionen wecken. Und für einen gewissen Druck sorgen. Denn spätestens im Jahr der Weltmeisterschaften 2018 liegt die Lenzerheide während einer kompletten Saison im Fokus der Bikebegeisterten Bevölkerung. Und das weltweit. Doch das Team, das OK-Präsident Christoph Müller um sich schart, ist engagiert, motiviert und professionell. Denn alle sind hauptberuflich eng mit ihrem jeweiligen Ressort verwandt – vom Gastronom über den Hotelier bis hin zum «Finänzler».

Klarer Fokus auf den Bikesport Neben der Manpower muss natürlich auch die Hardware – das Drumherum – stimmen. Es braucht weltcuptaugliche Bike-Strecken für Cross-Country und Downhill, Hotels, die den besonderen Bedürfnissen der Sportler entgegenkommen, ein genügend grosses Areal für Fahrerlager und Festwirtschaft und allem voran: eine Biker-freundliche Grundhaltung in der Region. Genau darauf hat die Ferienregion Lenzerheide in den vergangenen fünf bis sechs Jahren hingearbeitet. Der Bikesport wurde im Sommer ins Zentrum aller Aktivitäten gestellt.

Heute hat sich Lenzerheide als Bike-Destination etabliert. Und gleichzeitig steht sie nicht alleine da. Mit Davos Klosters, dem Ober- und Unterengadin sowie Flims setzen weitere Bündner Destinationen auf den Bikesport. Wenn auch nicht alle mit derselben Intensität. Mountainbiken entwickelte sich in den vergangenen Jahren schweizweit zur Trendsportart. Auch in weniger alpinen Regionen gehört ein eigener Biketrail quasi zum guten Ton jeder sportiven Destination.

F O T O A R MIN M. K Ü S T E N B R Ü C K



F O T O D AV I D S C HULT H E I S S


SPORT

Die imposante Bergwelt des Bündnerlands liefert die perfekte Kulisse für jede Biketour, und damit einen entscheidenden Vorteil. Steinige Berggipfel, spektakuläre Panoramatrails oder wurzeldurchzogene Waldabschnitte

versprechen

Abwechslung

und

Fahrspass. Daneben ermöglichen die zahlreichen Bergbahnen einen bequemen und wenig anstrengenden Einstieg in das 17 000 Kilometer umfassende Wegnetz der Region. Denn in Graubünden ist jeder Weg ein Biketrail. Frei nach dem Motto «Alles fahrbar» – vorausgesetzt natürlich ein toleranter Umgang mit Wanderern. Ein Thema, das die Bike-Schaffenden wohl noch länger beschäftigen wird.

Auf in eine neue Runde… Vom 8. bis 10. Juli 2016 präsentiert sich Lenzerheide nun erneut dem internationalen Bike-Publikum. Auf dem Programm stehen auch in diesem Jahr Rennen in den Kategorien Cross-Country Olympisch und Downhill. Die Strecken und das Setup mit der sogenannten Bike-Arena bei der Talstation Rothorn sind identisch

zum

Vorjahr.

Ausgebaut

wird

das

Rahmenprogramm. Mit einem «MTB Business Forum» am Freitagnachmittag, zusätzlichen Live-Acts am Freitag- und Samstagabend und dem «Steinböckli Cup», dem Laufradrennen für die kleinsten Nachwuchs-Biker. Man darf sich also auf ein spannendes Bike-Festival inmitten der Bündner Berge freuen!

Übrigens: Auch wenn Organisatoren und Medien gerne von der Premiere sprechen, war die Austragung im letzten Sommer keineswegs die erste Mountainbike-Weltcup-Veranstaltung in Lenzerheide. Bereits im

Sommer

1994

fand

in

Lenzerheide

ein

Weltcuprennen statt. Es war das letzte der Saison und gemäss Thomas «Frischi» Frischknecht eines der chaotischsten überhaupt. Er selber wurde bei diesem Weltcup mit Start in Canols und Ziel bei der Mittelstation Scharmoin übrigens Dritter. Gewonnen hat der Amerikaner Ned Overend, vor Tim Gould (GBR) auf dem zweiten Rang.


F O T O D E NI S S T R AT M A N N

FOTO BERND K AMMERER

F O T O D AV E T R UM P O R E


RUBRIK

HOTELCARD: IHR HALBTAX FÜR HOTELS TE X T HOTELCARD AG

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FOTOS ISTOCK PHOTO.COM

Bei der Bezeichnung «typisch Schwiiz» denkt man sofort an Käse, Schokolade oder Jodeln. Aber unser facettenreiches Land hat noch viel mehr zu bieten als Fondue, Toblerone oder Schwyzerörgeli. Entdecken Sie die überwältigende historische, kulturelle und topografische Vielfalt der Schweiz mit der Hotelcard – Ihrem persönlichen Halbtax für Hotels! Wandern Sie im Sonnenschein auf den Piz Nair – den Hausberg von St. Moritz und geniessen Sie unterwegs die grandiose Aussicht über die Oberengadiner Seeplatte. Oder erleben Sie nach einem Bummel durch die typischen Gässchen von Ascona «Dolce Vita» auf der berühmten Seepromenade.

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RUBRIK

Ob im Berghotel für Wanderlustige, im Winter-Hotspot für Sportbegeisterte oder in der Wellness-Oase für Erholung Suchende: Dank der Vielfalt an Hotelangeboten sind Ihnen bei Ihrem nächsten Ausflug keine Grenzen gesetzt. Machen Sie Ihren Aufenthalt unvergesslich und verlängern Sie Ihr Erlebnis mit einem Hotelbesuch in einem von unseren über 550 Top-Hotels. Mit der Hotelcard residieren Sie in allen Hotels auf www.hotelcard.ch zum ½-Preis, und zwar wann, wo und so oft Sie möchten. Den Kaufpreis der Karte haben Sie oft schon nach der ersten Übernachtung amortisiert.

Das Konzept funktioniert Die Idee zur Hotelcard basiert auf der des Halbtax der SBB. Die Hotelcard AG hat diese vor sechs Jahren mit grossem Erfolg auf die Hotellerie übertragen. Das Konzept überzeugt durch seine einfache Handhabung: auf www.hotelcard.ch das passende Hotel finden, die Buchungsanfrage absenden und beim Check-in im Hotel die Hotelcard vorweisen: drei Schritte zum Ferienglück mit 50% Rabatt.

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Win-win-Situation Dank der Erfindung der Hotelcard wurde eine Win-winSituation für Kunden/-innen und Hotels geschaffen. Während Besitzer/innen der Karte von 50% Rabatt bei einer Übernachtung profitieren, können die Hotels neue Gäste ansprechen und ihre Zimmerauslastung erhöhen.

Hohe Verfügbarkeit Die Hotels garantieren höchstmögliche Disponibilität. Die durchschnittliche Verfügbarkeit von Zimmern zum ½-Preis liegt bei beeindruckenden 75% und wird täglich überprüft. Ein Tipp: Je früher Sie buchen, desto grösser sind Auswahl und Verfügbarkeit der Hotels. Reservationen sind bis zu 365 Tage im Voraus möglich.

50% Rabatt und Bestpreis-Garantie Hotelcard garantiert seinen Kundinnen und Kunden nicht nur 50% Ermässigung auf den regulären Preis, sondern auch stets den besten Preis unter allen HotelBuchungsportalen.

Die Hotelcard reicht für zwei Personen Ihre Partnerin oder Ihr Partner kann Sie jederzeit begleiten, denn für die Buchung eines Doppelzimmers genügt eine einzige Hotelcard. Die auf www.hotelcard.ch angegebenen Preise gelten dementsprechend nicht pro Person, sondern pro Zimmer.

Die Vorteile der Hotelcard • Mehr als 550 Top-Hotels zum ½-Preis • Hotels in allen Sternekategorien und Tourismusdestinationen • Hotels in allen Regionen der Schweiz und im benachbarten Ausland • Bestpreis-Garantie in sämtlichen Hotels • Keine Mindestaufenthaltszeit • Hotels sind im Schnitt an 75% der Tage zum ½-Preis buchbar • Die Hotelcard ist beliebig oft einsetzbar • Um ein Doppelzimmer zu buchen, genügt eine Hotelcard • Kein Konsumationszwang im Hotel


R RU EB I SREI N K

Hotel Bernina 1865 **** Samedan (GR)

Hotel Soliva *** Sedrun (GR)

Deluxe-Doppelzimmer inkl. Frühstück

Doppelzimmer Economy inkl. Frühstück

ab CHF 195 statt CHF 390

ab CHF 90 statt CHF 180

Hotel Meierhof **** Davos Dorf (GR)

Hotel Engiadina **** Zuoz (GR)

Doppelzimmer inkl. Frühstück

Doppelzimmer Superior inkl. Frühstück

ab CHF 112 statt CHF 224

ab CHF 135 statt CHF 270

Hotelcard für 1 Jahr CHF 79 statt CHF 95 www.hotelcrad.ch/gbmagazin Tel. 0848 711 747 Rabattcode «gbmagazin16» angeben

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RUBRIK

AM ORT. KUNST UND MUSIK IM ÖFFENTLICHEN RAUM CHUR T E X T C L A U D I A K L A MM E R

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F O T O S R A L P H F E IN E R

Von Anfang Juni bis Ende Oktober erhalten Passanten und Anwohner in Chur wieder die Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit anspruchsvoller zeitgenössischer Kunst abseits von Museen, Kunsthallen oder Galerien. Mit Am Ort realisiert der Verein ART-PUBLIC Chur sein drittes Kunstprojekt im öffentlichen Raum der Bündner Hauptstadt.

E V E L IN A C A J A C O B, « S C HL A U F E 9», 2 016, S T R A S S E N M A R K I E R UN G S FA R B E, Ø C A . 32 0 C M

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RUBRIK

57 B A R B A R A S I G N E R UN D MI C H A E L B O D E N M A N N, « N E UM A R K T», 2 015/2 016, M O D IF I Z I E R T E L E U C H T R E K L A M E, 155 X 4 0 0 X 27 0 C M


RKUUBNRSI TK

Als Fortsetzung des Kunstdiskurses, der mit Säen, ernten, glücklich sein (2012) im Fontanapark begonnen hat, wurde anlässlich Ortung (2014) der gesamte städtische Raum bespielt. Der Fokus der aktuellen Schau Am Ort liegt auf spezifischen Örtlichkeiten im Stadtzentrum und dem öffentlichen Verkehr. Im Sinne eines interdisziplinären Projektes bezieht der künstlerische Leiter Luciano Fasciati in diesem Sommer nicht nur zeitgenössische Positionen der bildenden Kunst, sondern auch experimentelle Musik und Musikperformances in sein Konzept ein. «Die Arbeiten sind als Antworten und Spiegelungen von stadträumlichen und sozialen Situationen konzipiert und sollen Kommunikationsprozesse anregen», so Fasciati. «Wir möchten Hemmschwellen abbauen, Menschen für die Kunst sensibilisieren und die Kunst im Alltag verankern», erklärt Alda Conrad-Lardelli, Präsidentin von ART-PUBLIC Chur.

Künstlerische Interventionen machen den Lebensraum neu erfahrbar In ihren ortsspezifischen Arbeiten lassen die projektbeteiligten Künstlerinnen und Künstler vermeintlich vertraute Orte neu entdeck- und begreifbar werden. So bespielt das Künstlerduo frölicher | bietenhader einen der zwei mittelalterlichen Innenhöfe des «Bärenloch» mit fragmentarischen Fotografien, die der Weltenbrowser Google Earth von diesem ältesten Teil der Churer Altstadt generiert. Mit ihrem Fotomural regen die Künstler dazu an, Realität und Virtualität zu hinterfragen. Zwischen den Häusern der Lukmaniergasse, einer Seitengasse der Poststrasse, schwebt Neumarkt, eine Verschachtelung von transluzenten Quadern. Ursprünglich handelte es sich dabei um einen skulptural ausgebildeten Werbeträger, der vom Künstlerpaar Barbara Signer und Michael Bodenmann seinem Kontext entnommen und im städtischen Raum von Chur nun in neuem Zusammenhang reflektiert wird. Die Bündnerin Evelina Cajacob reagiert mit einem sehr zurückhaltenden Eingriff. In der tunnelartigen Verbindung von Zeughausstrasse und Theaterplatz malt sie mit Strassenmarkierungsfarbe eine komplexe Endlosschlaufe auf den Asphaltboden. Mit ihrer Arbeit will Evelina Cajacob die Wahrnehmung und das Bewusstsein für das Alltägliche und Unspektakuläre schärfen.

58 F R Ö L I C H E R |  B I E T E N H A D E R, « A U S S I C H T E N A U S E IN E M L O C H W E I T BL I C K », 2 016, INK J E T P R IN T S A U F O U T D O O R - PA P I E R A U F WA N D


RUBRIK

B O B G R A M S M A , « D R I F T E D P I T, O I#16231», 2 016, F O R D TA UNU S G HI A , B E W E HR T E R B E T O N, S C HN E E S C H A L UN G

Ein mysteriöser Personenwagen in der Masanserstrasse Aufsehenerregend hingegen ist Drifted pit, OI#16231, die Arbeit des Zürcher Künstlers Bob Gramsma vor dem Stadthaus Masanserstrasse 2. Ein monumentales Gebilde aus Beton stülpt sich nahtlos über die Fahrgastzelle eines Ford Taunus. Passanten dürfen sich wundern über den Entstehungsprozess dieses surrealen Ensembles und werden mit der bewusst widersprüchlichen Intervention angeregt, vorgegebene Ordnungen zu überdenken.

Vogelhäuschen als Teil eines Langzeit-Kunstprojekts Die 40 Vogelhäuschen, die Markus und Reto Huber, alias huber.huber, aus Fundmaterialien vor Ort zusammengebaut und ausgehend vom Karlihofplatz in der Churer Innenstadt verteilt haben, sind Teil eines Langzeit-Kunstprojekts. Nach Zürich, New York, Glarus und Rapperswil macht es nun in Chur Station. Die provisorischen Vogelbehausungen behandeln vordergründig ökologische Themen, spielen aber auch auf die aktuell prekäre Wohnsituation vieler Menschen an.

59 HU B E R.HU B E R, «V O G E L H Ä U S E R », 2 016, A B FA L L, 4 0 S T Ü C K , M A S S E VA R I A B E L

A


RUBRIK

Meditative und historische Entdeckungsreisen im Fontanapark Der vor allem für seine spektakulären Aktionen international bekannt gewordene Roman Signer wählt als Ort für seine Intervention zum zweiten Mal den Springbrunnen im Fontanapark. In Chur nähert er sich den Kräften der Natur in einer metaphorischassoziativen Weise und überbaut den Springbrunnen mit einem Zylinder aus Holz. Mit seiner Zeitskulptur lädt der Künstler zu einer meditativen «Entdeckungsreise» ein. Unweit von Signers Arbeit – in unmittelbarer Nähe des «Alten Gebäu» – dringen Klänge aus der barocken Tuffsteingrotte. Die Soundinstallation stammt von Norbert Möslang, dem Pionier des sogenannten Hardwarehackings. Sie macht die Grotte aus dem 18. Jahrhundert zu einem tönenden Raum kultureller Geschichte. R O M A N S I G N E R, « F O N TÄ N E », 2 016, H O L Z K O N S T R UK T I O N, 22 0 X 416 C M

Die Klangwelten von Kappeler|Zumthor und eine eigens komponierte «Suite» von Luca Sisera Die klangliche Einzigartigkeit der Churer Innenstadt wird von Vera Kappeler und Peter Conradin Zumthor erforscht, verfremdet und damit neu und bewusst erlebbar. So darf für die Dauer des Projektes, an jedem 1. Samstag im Monat, das Kirchengeläut des Martinsturms einmal anders klingen. Wie vom Winde hergetragen dringt der Glockenklang aus den geöffneten Schallklappen, selbst wenn man unmittelbar davor steht. Es lohnt sich, einen Augenblick innezuhalten vor der Martinskirche. Ab dem 6. August wird – als zweite Intervention der Klangkünstler – das Glockenspiel am Postplatz in eine eigentümliche Perkussionsmaschine verwandelt werden. Einblicke in die Welt der experimentellen Jazzmusik bietet Luca Sisera mit seiner Mühlbachsuite, einem Werk, das er speziell für Chur konzipiert hat. Für diese musikalische Improvisation in acht Akten versammelt er als «Luca Siseras Convoy» insgesamt 23 Musiker um sich, darunter internationale Jazzgrössen wie Gerry Hemingway, Co Streiff, Michael Jaeger oder Yves Theiler.

60 K A P P E L E R  | Z UM T H O R, « C O N S O R D IN O », 2 016, MU S IK A L I S C H E IN T E R V E N T I O N IM G L O C K E N T UR M D E R M A R T IN S K IR C H E


RUBRIK

«Dr Bus vu Chur» als bewegliches Kunstforum auf Zeit Der Beitrag Michael Günzburgers reiht sich in eine Serie von Arbeiten, die er 2003 in Paris begonnen und bereits in Kairo, Zürich, Baden und New Delhi realisiert hat. In einem performativen Akt betritt der Künstler einmal im Monat den «Bus vu Chur», um mittels eines schnellen Striches Aussensituationen auf die Scheiben zu übertragen. Die ephemeren Zeichnungen werden das Kunstprojekt als fotografische Dokumentation überdauern. Vom 5. August bis 31. Oktober werden diese erstmals in der Kantonsbibliothek Graubünden gezeigt, wo ausserdem eine für den Verein Art Public Chur angelegte «Bibliothek in der Bibliothek» mit Literatur zu den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern sowie zum Thema «Kunst im öffentlichen Raum» zur Verfügung steht.

Rahmenprogramm Zur Vertiefung der individuellen Erfahrung wird die Ausstellung begleitet von einem Führungsangebot und

einem

vielseitigen

Rahmenprogramm

mit

Spaziergängen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Künstlergesprächen. MI C H A E L G ÜN Z B UR G E R, « N A H », 2 016, D O K UM E N T I E R T E P E R F O R M A N C E S IM « BU S V U C HUR »

Ausführlichere Informationen unter www.am-ort.ch

61 L U C A S I S E R A’ S C O N V O Y, « MÜHL B A C H S UI T E », 2 016, 1. A K T: A R E P O Q U A R T E T S P I E LT «T H E MÜHL B A C H P R O L O G U E »


VINVAL, BOTSCHAFTER DES ORIGINELLEN GESCHMACKES TE X T DOMENICA FLÃœTSCH

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FOTOS VALENTINA GALLIK ER


RUBRIK

«VINtage VALue» bedeutet in anderen Worten, alles was wertbeständig, nachhaltig für weitere Generationen gemacht worden ist mit hohem Qualitätsanspruch. Vinval in Kurzform beschrieben würde so tönen: ein Startup für urbanen Lifestyle mitten in den Bergen. Mit Showroom, OnlineShop und einem ausgeklügelten Vertriebsnetz mit Exklusivrechten für viele der entdeckten Produkte. Und schon sieht man: Vinval kann gar nicht in Kurzform beschrieben werden. Denn das, was die Geschäftsidee ausmacht und was die Besucher im loftartigen Showroom entdecken, ist genau das Gegenteil: aussergewöhnlich, handverlesen, unkonventionell, exklusiv, handgefertigt und persönlich. Produkte mit Geschichten, Emotionen und Beständigkeit, die Freude machen und überraschen. Der Slogan bringt es auf den Punkt: Find something you weren't looking for! Dinge finden, von denen man gar nicht wusste, dass man sie sich gewünscht hatte. Bis man ihnen bei Vinval begegnet.

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R IUF B L ER S ITKY L E

Vinval ist ein junges Unternehmen, das Startup wurde 2015 gegründet und bezog auf die Wintersaison in einer ehemaligen Garage in Valbella Canols den eigenen Showroom. Hinter dem Label stehen zwei junge Bündner mit einem geschickten Händchen für Design und Raritäten: Dan Murdoch und Nina Barandun. Das innovative Paar sucht mit Leidenschaft ungewöhnliche Dinge, die den Alltag schöner machen. Und das sehr erfolgreich, der Showroom in Canols ist beliebter Treffpunkt und Geheimtipp, bei auswärtigen Gästen ebenso wie bei Einheimischen. Hier wird verweilt, diskutiert und philosophiert, ausprobiert und getestet. Das Feld ist weit gesteckt, von progressiven E-Bikes zu rustikal-schlichten Holzmöbeln, von Club-Sessel oder stylischen Leuchten bis hin zu goldenen Gemüseschälern oder Smartgardenboxen, vom ausgesuchten Birnbrot-Chutney zu

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Edeldestillaten oder Kaffee. Ein gelungener Spagat zwischen

urbanem

Lifestyle

und

regionaler

Bodenständigkeit zum Anfassen, Ausprobieren und Erfühlen. Deshalb ist der Online-Shop auch nur ein Teil des Konzepts, wichtig, aber nicht das Mass aller Dinge.

Online

ist

immer

auch

mit

Distanz

verbunden, mit Anonymität. Vinval sucht das Persönliche, das unmittelbare Erleben.

Ein Interieur-Startup in einer Zeit gründen, in der viele Grossen kränkeln, ist mutig. Der Erfolg gibt den beiden aber recht, die Mischung bei Vinval macht den Unterschied. Matchentscheidend ist das Sortiment und die Balance der Geschäftsfelder Onlineshop, Showroom und Vertriebsnetz. Überall gilt: keine Kompromisse an Originalität, Qualität und Design. Entscheidungskriterium ist für Dan und Nina die eigene Begeisterung. Nichts, aber auch gar


nichts steht im Showroom, das die beiden nicht restlos überzeugt und ihnen selbst gefällt. Design und Funktionalität sind Grundvoraussetzung, eine Art Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus sollen die Produkte Spass machen, überraschen und bewegen. Beziehungen und Emotionen sind das, was alles zusammenhält. Es geht um Authentizität und Persönlichkeit, bei den Menschen und den Produkten. Im Grunde genommen ist das die Quintessenz von Vinval. Es ist das rote Band, das sich durch alles zieht, Produktpersönlichkeiten bevölkern Regale und Onlineshop, Produzentenpersönlichkeiten werden zu Freunden und Kundenpersönlichkeiten suchen bei Vinval das, was sie spiegelt. Und nicht zu vergessen: Zwei Unternehmerpersönlichkeiten, die voll und ganz und zu 100 Prozent hinter allem stehen, was sie tun. Und die es persönlich tun: ob Besuche der Hersteller, die Auslieferung an Kunden oder die massgeschneiderte Beratung. Die kann auch durchaus so aussehen, dass für die Bedenkzeit ein Hotelzimmer vor Ort zur Verfügung gestellt wird. Oder dass man die Produkte zum Probesitzen vorbei bringt. Ihre Leidenschaft begleitet die Jungunternehmer immer und überall, auch auf ihren vielen Reisen. So kamen sie von Barcelona mit einem E-Bike zurück, das aussieht wie ein Rennmotorrad aus den 50er-Jahren. Oder eine Auszeit an einem See in Italien brachte sie – über eine deutsche Zeitschrift – zum Import des finnischen Mini-Hightech-Pflanzhauses Plantui. Mittlerweile hat sich das smarte Indoor-Gartenteil dank Importexklusivität und gutem Verteilnetz zum Verkaufsschlager gemausert. Jedes Produkt bei Vinval hätte ähnliche Geschichten zu erzählen, davon was einem so zu-fällt, gefällt oder auf-fällt. Revolutionär, trendig und wertbeständig sind sie alle.

Das Geschäft ist das ganze Jahr regelmässig offen. Alle aktuelle Öffnungszeiten finden Sie auf unserer Website: www.vinval.ch

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