Graubünden Magazin Ausgabe 31

Page 1

event

kunst

handwerk

sport

abenteuer

porträt

design

architektur

tradition


Im 7132 Hotel verstehen wir jedes Wort, das unsere Gäste nicht gesagt haben.

Aufmerksamkeit ist unser Credo. Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen, unsere Berufung. Selbst dann, wenn sie unausgesprochen bleiben. 7132 Hotel, 7132 Vals, Switzerland, +41 58 7132 000, 7132.com


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

06 EDITORIAL GRAUBÜNDEN – IMMER WIEDER NEU FÜR SIE ENTDECKT

08 WINTERSPORT BRIGELS – G E H E I M T I P P I N D E R S U R S E LVA

16 AUTOMOBIL Z W E I S I E G E R I N G R AU B Ü N D E N : M E R C E D ES - B E N Z UND ROGER FEDERER GEHEN GEMEINSAME WEGE

22 N AT U R CALANCA-GNEISS

28 PORTRÄT DA S S I C H T BA R E H A N DW E R K D E R M A L E R FA M I L I E WA LS E R

34 GENUSS SWISS MOUNTAIN SPRING

40 KOSMETIK G R AU B Ü N D E N F Ü R H A N D U N D F U S S

3


somedia 1 ins

4


I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

46 BANKING « D I E B Ü N D N E R A R T D E R G E L DA N L AG E» – N E U E D I G I TA L E A N L AG E B E R AT U N G D E R G R AU B Ü N D N E R K A N TO N A L BA N K

50 FASHION OOHH WIE HÜBSCH

56 FREIZEIT «ENLAIN» – ORIGINAL BÜNDNER SURFBOARDS, DIE SOGAR EIN WELTMEISTER ZU SCHÄTZEN WEISS

62 KUNST Z W I S C H E N H I M M E L U N D E R D E – M A R C C H AG A L L I M F O R U M W Ü R T H I N C H U R

I M PR E S S U M H E R AU S GE BE R M A R C G A N T EN B EI N IN S E R ATE PR I N T M ED I A CO M PA N Y C H U R , M A R C G A N T EN B EI N, S PU N D I S ST R AS S E 21, 70 0 0 CH U R , T EL 081 286 68 03, I N FO @ P-M- C.CH  DRU CK SO M ED I A PR O D U CT I O N AG, C H-70 07 C H U R GR A FIK E V EL I N E PH I L I PP, D I EB U EN D N ER .CO M, C H U R

AU FL AGE 30 0 0 0 E X . /AU SG A B E

E R S CH E IN E N W I N T ER ( D E Z EM B ER ) U N D SO M-

M ER (JULI) EINZELVERK AUFSPREIS CHF 15.– /EURO 12.– (Z ZGL. VERSAND­KOSTEN­A NTEIL) PAPIER U M SCH L AG : PL A N OJ E T, W EI SS, H O L ZFR EI, 240 G. I N H A LT: PL A N OJ E T, W EI SS, H O L ZFR EI, 120 G.

LIE BE LE S E R IN N E N, I M VO R L I EG EN D EN M AG A Z I N I ST I M EI N EN O D ER A N D ER N ­B EI T R AG N U R I N M Ä N N L I C H ER FO R M D I E R ED E. S EL BST V ER STÄ N D L I C H I ST I N SO LC H EN FÄ L L EN I M M ER AU C H D I E W EI B L I C H E FO R M G EM EI N T, AU S G R Ü N D EN D ER ­L ES EFR EU N D L I C H K EI T J EDO C H N I C H T E X PL I Z I T ERWÄ H N T. W I R DA N K EN FÜ R I H R V ER STÄ N D N I S.

5


EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Wer liebt es nicht? Ein exzellentes Tonic-Water zu guter Stunde? Swiss Mountain Water Spring bietet dem Connaisseur einheimischen Genuss in den Nuancen Classic, Rosmarin und Zitronengras. Damit die feinen Geschmacksnuancen vollumfänglich erhalten bleiben, empfiehlt sich der neue Whiskystein aus dem Calancatal. Der Granit Alfredo Polti SA kühlt natürlich nicht nur Getränke: Wundervolle

authentische

Fassaden

sowie

hochwertige

Bodenbeläge und Innenausstattungen aus edlem Calanca-Granit sorgen für ein alpines und ästhetisches Ambiente am und im Haus. Apropos Genuss: Wer noch nicht da war, sollte sich dieses Jahr einmal die Fahrt nach Brigels gönnen: Ruhe, Erholung und perfekter Powder machen das traditionsreiche Dorf und die beeindruckende Natur, die es umgibt, zum einzigartigen Erlebnis.

Sicheres Ankommen garantiert bei jeder Witterung das innovative 4MATIC Allradsystem von Mercedes Benz. Das perfekte Outfit für den gediegenen Urlaub oder den Alltag gibt’s in der Boutique oohh! in Chur. Bei einem entspannten Prosecco oder einem kräftigen Espresso sorgt Jungunternehmerin und Inhaberin Sereina Vischer für sympathische und persönliche Beratung rund um Style und Eleganz.

Und natürlich kommen auch Kunst und Kultur in unserem Kanton nicht zu kurz. Unser Tipp für diesen Winter: ein Abstecher in unsere schöne Hauptstadt und ein Besuch im Forum Würth. Bis Ende März ist dort eine hochkarätige Ausstellung des weltbekannten Malers Marc Chagall zu sehen, die von einem umfassenden und spannenden Rahmenprogramm für Gross und Klein begleitet wird.

Graubünden – immer wieder neu für Sie entdeckt

Ihr Marc Gantenbein

6


www.passugger.ch

In der gepflegten Gastronomie und bei Ihrem Getränkehändler


RUBRIK

GEHEIMTIPP IN DER SURSELVA TE X T DOMENICA FLÃœT SCH

|

F O T O S S U R S E LVA T O U R I S M U S

8


RUBRIK

Brigels, das kleine, idyllische Bergdorf in der Surselva, hat sich etwas erhalten, was im Zuge der grossen Vereinigungen der Feriendestinationen selten geworden ist: ein ursprüngliches Bergdorf, geprägt von Wind und Wetter und seiner Geschichte, das mit einem Charaktergesicht bezaubert und nicht aufgetakelt wird für die grossen Touristenströme. Aber nichtsdestotrotz in bescheidener Weise ein Top-Angebot bietet. Nicht nur deshalb hat es sich zu einem Geheimtipp gemausert.

9


10


FR RE U I BZ R E II K T

Im Grunde genommen sollte man gar nicht darüber schreiben, denn die Sorge besteht, dass diese hübsche Feriendestination plötzlich zum Renner wird, dass es dann mit der Beschaulichkeit und den wunderbar freien Skipisten plötzlich vorbei sein könnte. Denn Brigels, das Kleinod in der Surselva, hat definitiv die Gabe, seine Gäste verliebt zu machen, und das Potenzial, dass man zum Wiederholungstäter wird. Das Geheimrezept dabei ist wohl, dass Brigels einfach so ist, wie es ist: ein Dorf mitten in der Bündner Bergwelt, ursprünglich und bescheiden. Auf einer sonnenbeschienenen Terrasse oberhalb des jungen Rheins gelegen, mit einer herrlichen Rundumsicht ins schöne Tal, etwas abgelegen und glücklicherweise ohne Durchgangsverkehr. In der gut 1200-Seelen-Gemeinde ist die Dorfwelt noch in Ordnung, es gibt Metzger und Bäcker, Dorfladen, Arzt und Post, Restaurants, einen Golfplatz und ein reges Vereinsleben. Breil – wie der Ort in Rätoromanisch heisst – hat nicht den Anspruch, alle und jeden um jeden Preis zu bespassen.

11


RUBRIK

12


W I N T E RRSUPBORRI K T

Es hat einfach den Anspruch, ein hübscher Platz zum Leben zu sein. Denn vor allem und zuerst ist Brigels ein Lebensort, ein Daheim und eine Dorfgemeinschaft. Und erst danach ist der Ort auch Gastgeber. Ein überaus charmanter und authentischer Gastgeber, wohlgemerkt, der gut zu seinen Gästen schaut, zum Verweilen einlädt und Entschleunigung bietet.

Besonders Familien haben die Ruhe und spezielle Ausstrahlung entdeckt. Es gibt nicht mehr viele Skigebiete, wo man auf fast menschenleeren Skipisten steht und nicht ewig lang unten anstehen muss, wo nicht zigmal mehr Gäste hochgefugt werden, als auch runtersausen können. Überfüllte Pistenhektik ist in Brigels ein Fremdwort. Skifahren mit viel Platz auf perfekt und extrabreit präparierten Pisten und mit vielen Pistenkilometern garantieren Winterspass pur. Daneben locken bestens präparierte Langlaufloipen in die idyllische Winterlandschaft oder rasantes Schlitteln auf die Alp Dado. Auch kulinarisch bietet der Ort Vielfalt, von Pizza über Hüttenkost, von Bündner Spezialitäten bis zu Gault-MillauPunkten in der Casa Fausta Capaul ist für jeden Gaumenanspruch etwas dabei.


RUBRIK

Das Geheimrezept von Brigels? Keine künstlich aufgepfropfte Retortenstrategie, sondern ein organisch gewachsenes und passgenaues Angebot. Natürlich bedeutet Idylle nicht, dass nicht geplant und investiert wird, die Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben gemacht, auch im beschaulichen Brigels würde Stillstand touristisch gesehen Rückschritt bedeuten. Ein gutes Beispiel für gelungene Planung ist das kürzlich eröffnete Pradas Resort: An bester Lage entstand ein Ferienresort in MinergieStandard. 16 Ferienhäuser mit Haupthaus bieten familienfreundlichen Ferienkomfort in 83 Wohnungen mit Rezeption, Hallenbad, Saunawelt, Kids-Club und Sportgeschäft. Dabei geht es im Winter direkt von der Ferienwohnung auf die Skipisten und Langlaufloipen, in die Skischule oder auf das Eisfeld.

Verschlafen und idyllisch zu wirken heisst ganz offensichtlich nicht gleichzeitig, Fortschritt zu verschlafen. Dass beides möglich ist und unter einen Hut gebracht werden kann, zeigt das kleine, feine Ferienziel Brigels.

14


Bild Armin Mathis

Ihre Region im Fokus RUBRIK

n: e t s e t t z t Je .– 5 2 F H C r fß 6 Wochen

Damit Sie wissen, was Ihre Region bewegt Alles Wichtige aus der Region kompetent recherchiert und treffend analysiert. abo.somedia.ch 0844 226 226 15


RUBRIK

16


A U T O M O B I LR U B R I K

ZWEI SIEGER IN GRAUBÜNDEN: MERCEDES-BENZ UND ROGER FEDERER GEHEN GEMEINSAME WEGE TE X T ANDRIN SCHÜT Z

|

FOTOS MERCEDES -BENZ SCHWEIZ AG

Auf jedem Untergrund ein Spiel auf Sieg: Mercedes-Benz 4MATIC – Das Graubünden Magazin hat den sympathischen Tennisprofi und Mercedes-Benz-Botschafter Roger Federer beim Shooting auf der Lenzerheide begleitet.

Zwei Sieger gehen gemeinsame Wege: Roger Federer und Mercedes-Benz 4MATIC sind das perfekte Team auf und abseits der Strasse. Sei es bei Schnee, Laub, Nässe oder auch bei trockenen Verhältnissen – der innovative und zukunftsweisende 4MATIC Allradantrieb von Mercedes-Benz meistert die winterlichen Herausforderungen in jedem Fall mit souveränem Vortrieb.

Erfahrung bringt Erfolg – auf dem Platz und auf der Strasse Jahrelanges, hartes und intensives Training sowie innovative Strategien sind die Basis, um auf jedem Untergrund als Sieger hervorzugehen. Im Sport und in der Ingenieurskunst. Mit dem 4MATIC sind Sie auf der Siegerspur: Denn bereits 1907 entwickelten die kreativen Daimler-Ingenieure den Vorgänger des 4MATIC Allradantriebs.

4MATIC in über 60 Mercedes-Benz Modellen – von A-Klasse bis S-Klasse 4MATIC sorgt in Kombination mit dem intelligenten Zusammenspiel des elektronischen Stabilitätsprogramms ESP, der Antriebsschlupfregelung ASR und des elektronischen Traktionssystems 4ETS in jeder Fahrsituation für das bestmögliche Verhältnis von Dynamik, Traktion und Effizienz. Mit einem Gewicht von nur 50-70 kg bleibt 4MATIC das leichteste Allradsystem seiner Art – denn Sportler und intelligente Systeme verzichten auf unnötigen Ballast.

17


AUTOMOBIL

18


4MATIC: Sicherheit und Freiheit in der Kompaktklasse Das innovative Allradkonzept, das speziell für unsere Kompaktfahrzeuge (A-Klasse, B-Klasse, GLA und CLA) entwickelt wurde, unterscheidet sich grundlegend von allen anderen. Dafür verantwortlich ist vor allen Dingen die stufenlos variable Drehmomentverteilung, die je nach Bedarf zwischen 50 u n d 100 % auf der Vorderachse und 0 und 50 % auf der Hinterachse zum Einsatz kommt. Dies führt zu noch energieeffizienterem und agilerem Fahrverhalten sowie bestmöglicher Traktion bei schwierigen Strassenverhältnissen. Für den perfekten und sicheren Fahrspass kann der Allradantrieb über den Fahrerlebnisschalter individuell gesteuert werden. Und dabei bleibt er sparsam: Denn aufgrund seines niedrigen Gewichts verursacht er kaum Mehrverbrauch gegenüber vorderradgetriebenen Fahrzeugen.

Bereit für jedes Abenteuer auf und neben der Strasse: der GLA 4MATIC Eleganz, Kraft und Dynamik: Der GLA vereint in sich die Eigenschaften eines erfolgreichen Sportlers und gibt sich auf jedem Terrain siegessicher: Das kultivierte und dynamische Fahrverhalten sowie das elegante und zugleich sportliche Design lassen den GLA 4MATIC in jeder Situation auf die Siegerspur einbiegen. Da, wo andere an ihre Grenzen kommen, entwickelt der GLA seine kraftvollen SUV-Qualitäten. Denn gewinnen heisst: Grenzen erkennen und Grenzen verschieben.

19


R U B R I KA U T O M O B I L

Sportlich und offensiv im Design – Dynamisch und praktisch im Alltag: die A-Klasse 4MATIC Die Mercedes A-Klasse macht es vor: Sportliche Faszination, höchster Komfort und eine maximale Alltagstauglichkeit finden sich in einem Fahrzeug der Kompaktklasse auf eine neue Weise vereint.

Verweist das in kraftvoll konsequenter Linienführung realisierte Design auf den steten Vorwärtsdrang des Athleten, bringt der eigens für die Kompaktklasse entwickelte 4MATIC Allradantrieb die sportliche Dynamik in jeder Situation und auf jedem Terrain sicher, effizient und zielorientiert auf die Strasse.

Setzen Sie mit Roger Federer und Mercedes-Benz auf Sieg und machen Sie eine Probefahrt!

Nähere Informationen unter:

www.mercedes-benz.ch/4MATIC



WILDROMANTISCHES STEINREICH TE X T DOMENICA FLÜT SCH

|

F O T O S F R A N C O M AT T E I/A D R I A N F L Ü T S C H

Das Val Calanca ist wild und lieblich, stolz und steil, von einer beeindruckenden Schönheit und Ursprünglichkeit. Es ist das Reich der steilen Bergflanken, das bedeutet nämlich der Talname auf Italienisch. Und diese steilen säulenartigen Flanken dankt das schöne Tal einem besonderen Stein: dem Calanca-Gneiss.

2222


Das Seitental im südlichsten Winkel Graubündens geht schnell vergessen, zu sehr richtet sich schon der Blick auf das nahegelegene Tessin, wenn man über die A13 von San Bernardino her gegen Süden braust. Was vielleicht gar nicht so schlecht ist, denn es hat dem Tal seinen ganz besonderen, etwas weltvergessenen Charme bewahrt. Zugegeben, seine Bewohner sehen das wohl etwas weniger romantisch, von den 794 Einwohnern – in wohlgemerkt fünf Gemeinden – müssen die meisten das Val Calanca verlassen, um Arbeit zu finden. Denn es gibt kaum noch grosse Arbeitgeber im verschlafenen, entlegenen Seitental. Eigentlich gibt es sogar nur noch den Arbeitgeber: den Steinbruch Alfredo Polti SA in Arvigo. Denn das Tal der steilen Flanken ist vor allem eines: steinreich. Herr der Steine ist hier der innovative Giovanni Polti. Gemeinsam mit seiner Schwester Vania Polti Ambrosini führt er den Familienbetrieb in dritter Generation. Seit den 1920er-Jahren werden hier Natursteine abgebaut, Giovannis Grossvater war einer der Pioniere. 1950 gründete sein Sohn Alfredo Polti in Grono eine Werkstatt für die Bearbeitung von Calanca-Gneiss und auch die Firma Alfredo Polti SA. 1960 verlegte Alfredo Polti die gesamte Produktion direkt zum Steinbruch nach Arvigo, um den ganzen Produktionsfluss vom Abbau des Rohmaterials bis in die Werkstätten zu einem einzigen Produktionsfluss zu bündeln.

23


NATUR

Der Betrieb beschäftigt heute 35 Mitarbeitende. Produziert werden jährlich rund 20 000 Kubikmeter Stein. Dieser wird im Tagbau abgebaut, mittels Diamantseil-, Spreng- und Abbohrtechnik direkt auf den Flanken. Eine anstrengende und waghalsige Angelegenheit an einem spektakulären Arbeitsplatz. Und bemerkenswert ist auch seine Grösse: Der Steinbruch im abgelegenen Val Calanca ist einer der grössten Steinbrüche im Tagbau der Schweiz. Nicht nur in der Grösse mischen die Südbündner vorne mit, der Betrieb ist stolz auf seine herausragende Qualität der Steine und die gekonnte Verschmelzung von Handwerkskunst und modernsten Maschinen für eine Steinverarbeitung der Meisterklasse.

Der Calanca-Gneiss ist begehrt für Boden- und Fassadenplatten, Mauersteine und Treppenbeläge, Gartenmobiliar oder Brunnen. Und dieses Jahr wird das Angebot um einen Winzling erweitert: Aus dem wunderschön dunkelgrau schimmernden Gneiss werden klitzekleine Whiskysteinchen gefertigt.

24


Auf die Idee gebracht hat Giovanni Polti eine Anfrage für den Spirituosenkonzern Pernod Ricard. Passend zu den Festtagen werden erstmals den Scotch Whiskys Chivas Regal, Aberlour und The Glenlivet Founders Reserve die kleinen Steinchen aus dem Calancatal als Beigabe mitgegeben. Whiskysteine mausern sich zum beliebten Geschenk, sie kühlen das flüssige Gold, ohne es zu verwässern. Der Calanca-Gneiss ist dafür besonders gut geschaffen, seine hohe Dichte lässt kaum Wasser eindringen, der Stein kann ohne Probleme gefroren werden und ist ein optimaler Kühler. Und sehr hübsch anzusehen obendrein. Ein kleiner Stein aus Südbünden ist nun also auf dem Weg in die Herzen der Whiskyliebhaber.

Geschäftsführer Giovanni Polti sorgt auch sonst für Innovationen. Der Betrieb ist ISO-zertifiziert und hat sich selbst auferlegt, für eine Minimierung der Staubbelastung zu sorgen, indem auf dem gesamten Areal des Steinbruches Sprinkleranlagen installiert wurden, die dafür sorgen, dass der Steinstaub mit Wasser gebunden wird. Auch wurden bereits erste Probebohrungen gemacht für einen Abbau unter Tag,

25


damit auch noch in weiterer Zukunft auf dieses eindrückliche Naturmaterial zurückgegriffen werden kann. Damit das abgeschiedene Tal auch nicht in Vergessenheit gerät, werden die Steinschönheiten regelmässig an Messen vorgestellt, wie beispielsweise an der herbstlichen Marmomacc, ein führender internationaler Anlass für Natursteine in Verona.

Etwa 90 % der schönen, anthrazitfarbenen Südbündner Steine finden in der Schweiz ihre neue Bestimmung, der Rest geht nach Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich. Oder auch manchmal in die USA oder nach Japan. Wer die eindrücklich grossen und schimmernden Quader aus dem Berg entstehen sieht, hat plötzlich ganz viele Ideen, wo der glitzernde Stein auch sonst noch zu Ehren kommen könnte. Und weil die Möglichkeiten schier unbegrenzt scheinen und die vielen kreativen Mitarbeiter im Betrieb Alfredo Polti SA ihr Handwerk so gut verstehen, wird es auch in der nächsten Ausgabe noch weitere Schönheiten aus dem steinreichen Calancatal zu entdecken geben.

www.alfredopolti.ch

26


27


RUBRIK

DAS SICHTBARE HANDWERK DER MALERFAMILIE WALSER TE X T SUSANNE TURRA

|

F O T O S VA L E N T I N A G A L L I K E R

28


RUBRIK

In jedem Churer Stadtteil sind sie anzutreffen. Die leuchtend orangefarbenen Firmenwagen der Maler Walser AG. Nach über 50 Jahren Geschäftstätigkeit tragen heute viele Gebäude auf dem Platz die Handschrift des traditionellen Malergeschäfts. «Wir sind eine grosse Familie», verraten die Firmeninhaber Andi und Jacqueline Walser. Ein Porträt.

Vielleicht wäre ja alles ganz anders gekommen. Hätte es damals, vor 32 Jahren, an der Segantinistrasse 5 in Chur nicht gebrannt. Exakt am 30. August 1984 ist dort nämlich die Malerwerkstatt der Familie Walser durch einen Grossbrand vollständig zerstört worden. «Es war das Jahr, in dem ich in das Geschäft eingestiegen bin», erinnert sich der heutige Firmeninhaber Andi Walser. Und: «Dieser Brand ist ein wichtiger Punkt in unserer Firmenchronik.»

29


RUBRIK

Zuerst eine kleine Werkstatt im Kuhstall eingerichtet Dabei hat alles so gut begonnen. Vor 53 Jahren, genau genommen im November 1963, richten sich Armin und Ursula WalserDenoth an der Salvatorenstrasse 94 in Chur eine kleine Werkstatt ein. In einem Kuhstall. Der Einmannbetrieb wächst schnell. Bald wird er zu eng. Und so wird 1971 an die Segantinistrasse 5 gezügelt. In der alten Schreinerei und dem daneben liegenden Wohnhaus gibt es mehr Platz. 13 Jahre später, 1984, dann die Katastrophe. Beim Grossbrand bleibt nur das Wohnhaus verschont. Die neu errichtete Werkstatt wird Ende 1985 bezogen. 2001 wird Firmengründer Armin Walser pensioniert. Sechs Jahre später dann die Gründung der Familien-Aktiengesellschaft Maler Walser AG mit den Teilhabern Andi und Jacqueline Walser. 2013 feiert die Familie Walser das 50-jährige Bestehen ihres Malerbetriebs. So viel im Schnelldurchlauf. Und heute?

So, als ob das Leben Ende Jahr nicht mehr weiterginge «Wir sind einer der grössten Malerbetriebe in Graubünden und im St. Galler Rheintal», betont Andi Walser nicht ohne Stolz. Dabei bietet das Geschäft von der kleinen Ausbesserung bis zur grossen Fassadenrenovation alles an, was Malerarbeiten anbelangt. Auf Wunsch werden auch kleinere Gipser- und Plattenlegerarbeiten ausgeführt. Oder darf es vielleicht etwas Spezielles sein? Eine Tapete oder ein fugenloser Wandbelag? Auch hier wird der Kunde von Walser gerne bedient. So oder so. Das Geschäft läuft gut. Wer einen Blick in die Werkstatt und dort in den Trocknungsraum wirft, sieht Fensterläden, Heizkörper, Stühle und Türen, die sich in allen Farben stapeln. Und was die Wunschfarbe angeht, hat der Kunde bei Walser mit Sicherheit die Qual der Wahl. Mit der Capamix-Farbmischmaschine können nämlich Zigtausende Farbtöne gemischt werden. Da spürt man dann schon den Spezialisten heraus. Andi Walser schaut auf die Uhr. Eigentlich hat der Firmenchef ja überhaupt keine Zeit für Plaudereien. Denn: «Im Herbst haben wir Hochsaison», sagt er, fast entschuldigend. «Bis Weihnachten soll vieles fertig sein.» So, als ob das Leben Ende Jahr nicht mehr weiterginge.

Es ist diese leuchtend orange Farbe Soeben fährt ein orangefarbenes Firmenfahrzeug aus der Garage. Es ist diese leuchtend orange Farbe, die das Malergeschäft schon seit seiner Gründung begleitet. Jacqueline Walser schaut zum

30


RUBRIK

31


RUBRIK


RUBRIK

Fenster hinaus und blickt dem Lieferwagen nach. Einem von insgesamt 15 Fahrzeugen übrigens, die bei Walser mittlerweile in der Garage bereitstehen. Samt Oldtimer. Dann gerät sie ins Schwärmen. «Es ist einfach schön, wenn man in jedem Stadtteil ein firmeneigenes Fahrzeug erblickt», betont sie und lächelt. «Das macht mich schon irgendwie stolz.» Traditionell, vielseitig, in Chur verankert. Das verpflichtet aber auch. «Wir stehen alle für unseren Namen ein», bringt es die Chefin auf den Punkt. Und damit meint sie vor allem auch die vielen, langjährigen Mitarbeiter im Betrieb. Rund 25 sind es an der Zahl, während der Hochsaison ein paar mehr. Etliche davon halten der Firma seit Jahrzehnten die Treue. «Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut», sind sich Andi und Jacqueline Walser denn auch einig. «Wir sind eine grosse Familie.»

«Werkstatt, Büro, Wohnen – das ist unser Kuchen» Es ist früher Nachmittag. Nico Walser gesellt sich zu seinen Eltern. Der 21-jährige Sohn der Firmeninhaber bewegt sich in den Fussstapfen seines Vaters Andi Walser. So hat auch er die kaufmännische Lehre abgeschlossen und lässt sich momentan zum Maler ausbilden. Mutter Jacqueline Walser indessen ist ursprünglich diplomierte Pflegefachfrau. 2006 hat sie sich beim Bündner Gewerbeverband zur KMU-Geschäftsfrau ausbilden lassen. «Malen ist zwar streng, aber auch schön», betont derweil der Junior. Denn: «Am Abend sieht man, was man gemacht hat.» Viele Gebäude in der Stadt tragen heute die Handschrift der Maler Walser AG. Und zwischendurch sind da schon mal auch ganz spezielle Aufträge mit dabei. Das Vergolden einer Turmspitze neben dem Obertor etwa. Oder das Sanieren der Eisenteile am grossen Brunnen beim Postplatz. Der Chef selber malt übrigens schon lange nicht mehr. Zusammen mit Hansjürg Thöny, dem stellvertretenden Geschäftsführer und Vorarbeiter, der seit bald 20 Jahren im Betrieb mitarbeitet, ist er für die gesamte Auftragsabwicklung zuständig. «Ich arbeite gerne so», sagt Andi Walser. «Werkstatt, Büro, Wohnen», ergänzt Jacqueline Walser. «Das ist unser Kuchen.» Und damit die Malerfamilie Walser zwischendurch trotzdem etwas Abstand zu ihrem Betrieb bekommt, dreht sie freitags am späteren Nachmittag oftmals kurzerhand den Schlüssel und fährt übers Wochenende in die Ferienwohnung. Noch ist es nicht so weit. Jetzt ist Büroarbeit angesagt. Auch Vorarbeiter Thöny schaut kurz vorbei. Ebenso der Hund und die Katze. Ganz Familie eben.

www.walsermaler.ch

33


SWISS MOUNTAIN SPRING TE X T DOMENICA FLÜTSCH

|

FOTOS SWISS MOUNTAIN SPRING

Man trinkt es pur, auf Eis oder mixt es mit Gin oder Wodka: Tonic Water. Der allseits beliebte Begleiter für schöne Barstunden hat in den letzten Jahren ein unglaubliches Revival erlebt, auch dank des mittlerweile weitum ausgebrochenen Gin-Hypes.

34


RUBRIK

Aber Tonic Water ist viel mehr als nur Gin-Begleiter, es ist auch ein veritabler Solo-Player. Und vor allem ist Tonic Water nicht gleich Tonic Water. Das haben die beiden Tonic-Tüftler Peter Oppliger und Michael Schneider schnell gemerkt, sie waren nicht glücklich mit den am Markt verfügbaren Tonics. Zu künstlich und zu süss, zu aromatisiert, das war ihr Befund. Also wollten sie selber Hand anlegen und haben sich flugs daran gemacht, ein eigenes, perfektes Tonic Water zu entwickeln. Entstanden ist ein feines PremiumTonic mit Quellwasser aus den Bündner Bergen, direkt aus der Allegra-Quelle.

35


RUBRIK

Was sich einfach anhört, war ein langer Weg mit vielen Experimenten. Und vor allem einer Erkenntnis: Das Wasser ist matchentscheidend. Denn nur mit reinem, frischem Quellwasser kommt die perfekte Kombination der auserlesenen Aromen zum Tragen. Erst damit entsteht ein aussergewöhnliches Geschmackserlebnis, nur fein aromatisiert und nicht zu süss mit dem gewünschten leicht bitteren Abgang.

Die grösste Schwierigkeit – da waren sich die beiden Tüftler einig – waren zuerst einmal die eigenen Ansprüche, denn diese waren sehr hoch. So machte man sich auf die Suche nach den besten Zutaten und natürlichen Aromen: Chinin aus Indonesien und Indien, Rosmarin aus Spanien oder Zitronen aus Sizilien, Lemongrass und Ingwer aus Indien. Aber auch das Finden der passenden Partner war so eine Sache. Denn schnell war eines klar: Auch das beste Chinin reicht nicht aus, wenn das Wasser nicht stimmt. «Zunehmend wurde uns bewusst, dass das Wasser sowie seine Qualität und Zusammensetzung einen Einfluss auf die geschmackliche Wahrnehmung der Essenzen hat», so Oppliger. «Erst in dem frischen Bergquellwasser der Allegra-Quelle in Graubünden fanden wir die ideale Zusammensetzung. Das Mineralwasser der Allegra-Quelle machte den Unterschied.»

Und so kam die Bündner Firma Allegra Passugger mit ins Spiel. Sie gilt als die älteste Mineralquelle der Schweiz und wurde 1562 bereits zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Seit 2005 ist die Firma wieder unabhängig, nachdem sie von einheimischen Investoren von der Feldschlösschengruppe zurückgekauft wurde. In den Tiefen der Rabiosaschlucht entspringt die Quelle, das Wasser braucht Jahrzehnte, bis es durch tiefe Lehm- und Gesteinsschichten zum Quellaustritt fliesst. Es sind vor allem die Zeit und die Geduld, die das Wasser so rein und mineralreich machen. Durch seine dezente Magnesium-Note ist es leicht verdaulich, sein natürlicher Sauerstoff und niedriger Gehalt an Natriumchlorid sind wesentlich für den menschlichen Organismus, und sein hoher Kalzium-Anteil unterstützt die Gesundheit. Und in dieser ganzen Dichte und Pracht und seiner natürlichen Beschaffenheit wird es zum Swiss Mountain Spring Tonic veredelt.


37


G RE UN BU RS I KS

Dieses gibt es mittlerweile in den spannenden Varianten Classic, Ginger & Lemongrass sowie Rosemary. Das Dreigespann hört sich an wie eine Filmbesetzung. Classic: die pure Klasse mit natürlichem Aroma aus sizilianischen Zitronen. Ginger & Lemongrass: das frische Exotische mit Ingwer und Lemongrass aus Indien. Oder Rosemary: das mediterran Würzige mit natürlichem Aroma aus frischem Rosmarin aus Spanien. Natürlich alle drei mit Chinin natürlichen Ursprungs und feinstem Bündner Quellwasser. Da kann man nur noch sagen: Bühne frei für Mixperimente.

Noch ein kleiner Abstecher zum Chinin: Chinarinde wird als Bitter- und Arnzeistoff eingesetzt und gilt als fiebersenkend. Bis heute ist unklar, wer Chinin als Erster extrahiert hat, vermutlich geht das Rezept auf zwei französische Apotheker zurück, die im Jahr 1820 fast reines Chinin gewinnen konnten. Das erste Tonic Water wurde 1858 vom Londoner Erasmus Bond patentiert, seinen Siegeszug trat es an über den englischen Königshof. Ein gewisser Johann Jacob Schweppe, seit 1831 Hoflieferant des britischen Königshauses, brachte sein mit Chinin und Limette versetztes Mineralwasser 1870 erstmals in grösserem Stil auf den Markt. Das belebende Wasser hat so schnell seinen Namen verdient, denn Tonic bedeutet so viel wie kräftigend, stärkend. Das gilt natürlich umso mehr mit echtem Bergquellwasser.

www.swissmountainspring.ch

38


39


RUBRIK

F O T O O L I V E R K U BI T Z

GRAUBÜNDEN FÜR HAND UND FUSS TE X T ANDRE A ULLIUS

Seit 40 Jahren gehören die Pflegeprodukte von Tal zu den beliebtesten Hautcremen in der Schweiz. Das Herausragende dabei: Dreh- und Angelpunkt ist Küblis im bündnerischen Prättigau. Jetzt überrascht Tal mit neuem Kleid und einer erweiterten Produktpalette.

40


RUBRIK

1973 wurde die Parsenn-Produkte AG durch Doris und Erich Lüscher in Küblis gegründet. Heute, über 40 Jahre später, ist das «Urprodukt» Tal die wohl bekannteste Handcreme «Made in Switzerland». Grund genug für Erichs Söhne Oliver und Christian, die Marke durch ein neues Verpackungs-Design und mit zusätzlichen, wertvollen Inhaltsstoffen aus Graubünden für die nächsten 40 Jahre aufzurüsten. Geblieben ist das Herzblut, welches die ganze Familie damals wie heute in Tal investiert.

Rein, echt und medizinisch wertvoll Familie Lüscher legt bei der Herstellung ihrer Produkte seit jeher grossen Wert auf Reinheit, Authentizität und neue Technologien. Nur reine und hochwertige Rohstoffe finden bei den Tal-Produkten deshalb Verwendung. Für die Bündner Firma stehen zudem Rohstoffe im Vordergrund, die einen Bezug zur Heimat von Tal haben. Praktisch alle sind, wie die Creme selber, «Made in Switzerland». Und zu guter Letzt will Tal auch technologisch top sein. Die Rezepturen der Produkte entsprechen den neuesten Erkenntnissen der Kosmetik. Dem ist vermutlich zuzuschreiben, dass Tal seit jeher eine hochwertige Hautcreme ist, die auch in der Medizin erfolgreich verwendet wird.

41


KRO U SBM RE I KT I K

Studien haben z.B. eine positive Wirkung bei Chemotherapie-Patienten gezeigt: Die sonst üblichen Hautveränderungen konnten signifikant reduziert werden. Was für medizinische Zwecke eingesetzt wird, eignet sich auch für die tägliche Hautpflege optimal.

Edelweiss Marke Eigenanbau Bei der Rezeptur ihrer Cremen, Lotions, Waschgels, Duschmitteln und Shampoos hat sich die Parsenn-Produkte AG von der Natur inspirieren lassen. Das Edelweiss, Symbol der Schweizer Alpen, ist besonders resistent, und seine Inhaltsstoffe sind hervorragend als Radikalfänger und für den Zellschutz geeignet. Da das Edelweiss eine geschützte Pflanze ist, hat Oliver Lüscher seinen Freund und Drogisten Patrik Thurner gebeten, seinen bereits vorhandenen Eigenanbau an Edelweiss für Tal zu erweitern. Auch bei anderen Pflanzen wie Schachtelhalm, Anis, Kiefernnadeln, Arnika und Ringelblumen wollen die Macher der Tal-Produkte künftig noch mehr auf Schweizer Anbau setzen. Der nächste Schritt: Das Traubenkernöl soll aus Trauben der Bündner Herrschaft gewonnen werden.

Made in Switzerland Für Familie Lüscher war «Made in Switzerland» schon immer eine Herzensangelegenheit und damit viel mehr als ein gutes Verkaufsargument. Alle Produkte werden in Küblis im eigenen Labor entwickelt und getestet. Die Fabrikation selber erfolgt als Lohnauftrag bei einem Schweizer Produzenten, der höchste Qualität garantiert. Nur wenige Einzelprodukte, wie beispielsweise die neue und

42 F O T O PAT R I C K T HUR N E R


RUBRIK

F O T O G I A N C A R L O C A S PA R I S

revolutionäre Handmaske, werden ausserhalb der Schweiz konfektioniert. Der Grund: Die Produktionsmöglichkeiten für diese Produkte sind in der Schweiz nicht gegeben. Die Qualitätskontrolle wird aber auch hierfür im Labor in Küblis vorgenommen.

Bergquellwasser, Sinnbild für Reinheit Wasser ist nicht einfach Wasser. Wenn man weiss, dass 70 % einer Creme aus Wasser bestehen,a dann muss man hohe Qualitätsansprüche an diesen Rohstoff stellen. Das Schweizer Bergquellwasser besticht durch seine Reinheit und Sauberkeit. Es ist aber auch reich an Mineralien und genau deshalb ein essenzieller Faktor in der Tal-Hautpflege. Wer würde seine Haut nicht gerne damit waschen und pflegen wollen?

43


RUBRIK

F O T O J A S MIN B O S S

F O T O C O R IN N E G U T K L U C K E R

44 F O T O J A S MIN B O S S


RUBRIK

Vier Linien für jedes Bedürfnis Die Marke Tal umfasst vier Linien. Bei der auch medizinisch längst bewährten «Tal Med» steht die Regeneration der Haut im Vordergrund. Die natürlichen Hautfunktionen werden gefördert, die Haut wird geschmeidig und gesund. Die gleichen Funktionen haben die Produkte der «Tal Med Foot»-Linie. «Tal Care» – mit neuem, zartem und äusserst angenehmem Duft – ist für die tägliche Pflege ausgelegt und entspricht auch dem Anti-Age-Gedanken. Sehr beliebt sind auch die «Tal Baby»-Produkte. Der Schutz sensibler Kinderhaut steht hier im Vordergrund und wird sogar von Kinderärztinnen und Mütterberaterinnen empfohlen.

In der Schweiz sind die Tal-Produkte ausschliesslich im Fachhandel, also Drogerien und Apotheken, erhältlich. Denn auch eine kompetente Beratung zur Hautpflege ist für die optimale Wirkung der Produkte mitverantwortlich.

Von der Schweiz in die weite Welt Klar: Was für Schweizer gut genug ist, hält auch internationalen Ansprüchen stand. Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Tal-Produkte auch im Ausland immer populärer werden. Oliver Lüscher nimmt regelmässig an internationalen Fachmessen teil und konnte Tal so bereits in einige asiatische Länder exportieren. Tendenz: steigendes Interesse. Export ist gut, Produktion in der Schweiz ist besser. Tal wird ein Bündner Produkt bleiben, so viel steht für Familie Lüscher fest. Denn nichts geht über Hautpflege «Made in Switzerland».

www.tal.swiss

45


RUBRIK

DER GKB PRIVATE BANKING SERVICE BIETET MASSGESCHNEIDERTE UND GANZHEITLICHE FINANZKONZEPTE, DIE SICH AN DEN INDIVIDUELLEN BEDÜRFNISSEN ORIENTIEREN.

«DIE BÜNDNER ART DER GELDANL AGE» – NEUE DIGITALE ANL AGEBERATUNG DER GRAUBÜNDNER K ANTONALBANK TE X T GRAUBÜNDNER K ANTONALBANK

|

FOTOS ARCHIV GRAUBÜNDNER K ANTONALBANK

Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat ihre Anlageberatung komplett neu gestaltet. Seit Juli profitieren Kundinnen und Kunden von noch individuelleren Lösungen, einer digitalen, Software-unterstützten Beratung sowie einem Monitoring, das die Entwicklungen ihres Depots laufend überwacht.

46


BR AU NB KR I NI K G

Anlageerfolg hängt zu einem grossen Teil von der richtigen Anlagestrategie ab. Entsprechend wichtig ist eine massgeschneiderte Lösung, die optimal auf die Erreichung der jeweiligen Anlageziele ausgerichtet ist. Die neue digitale Anlageberatung der Graubündner Kantonalbank begegnet der wachsenden Komplexität im Anlagegeschäft mit einer innovativen, Software-unterstützten Beratung, unterlegt mit dem gesamten Wissen ihres Investment-Centers. «Damit macht die GKB ihre Anlagekompetenz im Kundengespräch anschaulich und verständlich erlebbar, sodass Anlegerinnen und Anleger auf die Herausforderungen moderner Finanzmärkte vorbereitet sind. Technik ist wichtig, Schlüsselkompetenz bleibt die persönliche Beratungsleistung», bestätigt Marco Sacchet, Leiter Private Banking & Institutionelle.

Neues Beratungserlebnis dank modernster Software Die tabletgestützte Beratung mit moderner Visualisierung ist ein wichtiger Bestandteil im Kundengespräch. Die Entwicklung von Vermögenswerten und wählbare Anlagestrategien werden in Echtzeit dargestellt und simuliert. Anhand der historischen Performance wird ersichtlich, wie sich das Portfolio mit der entsprechenden Strategie in der Vergangenheit entwickelt hätte. Für künftige Investitionen simulieren Kunde und Berater auf dem Tablet gemeinsam die Erfolgsaussichten verschiedener Anlagestrategien, damit das Portfolio bewusst und weitsichtig festgelegt werden kann. Die Visualisierung hilft, das Anlageoptimum anhand der persönlichen Renditeziele und Risikobereitschaft zu bestimmen und das aktuelle Depot daran anzugleichen. Beim neuen GKB Beratungs-Mandat können Anleger ihre Präferenzen auswählen und beispielsweise bestimmte Branchen, Titel oder Währungen individuell festlegen.

47

W I C H T I G E R B E S TA N D T E IL IM K UN D E N G E S P R Ä C H: D I E TA BL E TG E S T Ü T Z T E A NL A G E B E R AT UN G MI T M O D E R N E R V I S U A L I S I E R UN G.


RUBRIK

Passendes Angebot für jedes Bedürfnis – individuell wählbar Die neuen Produkte in der Anlagepalette der GKB unterscheiden sich in der Intensität der Betreuung, im Umfang der enthaltenen Dienstleistungen sowie im Preismodell. Die Palette beginnt beim kompakten GKB Anlage-Depot, einer Lösung für Anlegerinnen und Anleger, die ihre Entscheidungen eigenständig treffen und wenig Beratung wünschen. Das GKB Beratungs-Mandat kombiniert die Anlageexpertise mit der Entscheidungsfreiheit des Kunden. Es eignet sich für Anleger, die aktiv mit ihrem Depot arbeiten, ihre Anlageentscheide selber fällen, gleichzeitig aber von einer qualifizierten Beratung und Anlageempfehlungen profitieren möchten. Abgerundet wird das Angebot mit dem GKB Verwaltungs-Mandat, der klassischen Vermögensverwaltung. Hier überlässt der Kunde den erfahrenen Anlagespezialisten die Entscheide im Rahmen der gewählten Strategie. Die Bank reagiert umgehend und selbstständig auf Veränderungen, um das vereinbarte Anlageoptimum möglichst zielkonform zu erreichen.

Laufende Portfolio-Überwachung – immer gut informiert Das GKB Investment Center überprüft die Depots mittels modernster Software laufend. Je nach gewählter Dienstleistung informiert die Bank Anlegerinnen und Anleger über relevante Entwicklungen, insbesondere bei Abweichungen von der definierten Anlagestrategie. Auf diese Weise kann eine schnelle Reaktion auf aktuelle Entwicklungen erfolgen und die Anlagen bleiben jederzeit unter Kontrolle. Beim Beratungs- und Verwaltungsmandat profitieren Kunden zudem von individuellen Empfehlungen zur Portfolio-Optimierung.

Langfristiger Erfolg dank Individualität und Kontinuität Während Technik und Systemunterstützung das Anlegen in vielerlei Hinsicht verständlicher, einfacher und – mit Blick auf regulatorische Anforderungen – auch sicherer machen, bleibt die Schlüsselkompetenz die Beratungsleistung selbst. Dabei setzt die Graubündner Kantonalbank auf Kontinuität und Individualität. Mit der neuen digitalen Anlageberatung bietet sie optimale Voraussetzungen dafür, indem sie innovative Technologie als Beratungs-, Anlageempfehlungs- und Monitoring-Unterstützung einsetzt. Ein D I E G K B S E T Z T A U F K O N T INUI TÄT UN D IN D I V ID U A L I TÄT IN D E R B E R AT UN G.

zentraler Vorteil für Kundinnen und Kunden ist, dass sich die Anlagen einfach visualisieren und in Echtzeit darstellen lassen.

48


RUBRIK

M A R T IN A MÜL L E R - K A M P, L E I T E R IN IN V E S T M E N T C E N T E R, UN D IH R T E A M S T E L L E N S I C H E R, D A S S D I E G E S A M T E G K B A NL A G E B E R AT UN G S K O M P E T E N Z D IR E K T IM K UN D E N G E S P R Ä C H Z UR V E R F Ü G UN G S T E H T.

Detaillierte Informationen zu den Anlageprodukten der Graubündner Kantonalbank sind verfügbar unter gkb.ch/anlegen.

Geballte GKB Anlagekompetenz im Haus Untersuchungen zeigen, dass der Anlageerfolg zu mehr als 80 Prozent von der richtigen Strategie abhängt. Gemeinsam mit der Beraterin oder dem Berater wird besprochen, wie viel Risiko jeder Einzelne persönlich eingehen möchte (subjektive Risikobereitschaft) und kann (objektive Risikobereitschaft). Damit haben Kundinnen und Kunden die Gewissheit, dass ihr Portfolio aufgrund ihrer Profilierung den optimalen Rendite-Risiko-Mix aufweist.

Kontakt: Graubündner Kantonalbank, Postfach, CH-7001 Chur Marco Sacchet, Leiter Private Banking & Institutionelle Tel. +41 81 256 94 40, marco.sacchet@gkb.ch gkb.ch/privatebanking

49


RUBRIK

OOHH WIE HÜBSCH TE X T DOMENICA FLÜT SCH

|

F O T O S M I C H A E L S O N D E R E G G E R / N I C O L A P I TA R O

Dieser Name ist Programm, das dürfen Sie glauben. Denn wer in das feine neue Kleidergeschäft in der Steinbruchstrasse in Chur tritt, wird genau dies sagen: oohh! Oder zumindest denken. Seit August 2016 hat sich die Modeboutique klammheimlich in die Herzen der Churer Fashionistas geschmuggelt.

50


RUBRIK

Nicht laut und knallbunt, sondern gediegen fein und ausgesucht präsentieren sich auf 120 m 2 textile Schmuckstücke und hübsche Accessoires in einem rundum wohlfühltauglichen, behaglichen Ambiente. Das Rezept für Modespass im Entschleunigungsmodus: Man nehme eine elegante Raumgestaltung, gebe ein spannendes Sortiment dazu, verfeinere alles mit ausgesuchten Accessoires und würze das Ganze mit kompetenter Beratung. Zum Schluss serviere man alles mit Kaffee oder Prosecco. Et voilà: Das wäre oohh! fine fashion!

51


RUBRIK

Nun ist es ja keine Weltneuheit, dass Kunden vermehrt Einkaufserlebnisse suchen und vom ganzen Rundherum angesprochen sein wollen. Nichtsdestotrotz sollte dabei aber nicht vergessen werden, dass das eigentliche Kaufen im Mittelpunkt stehen sollte, gerne von netten, angenehmen Gesten flankiert. Das Abwägen, Gewichten und Orchestrieren ist die Kunst, und genau diese beherrscht die junge Inhaberin und Gründerin Sereina Vischer in Perfektion. Sowieso zeigt die junge Powerfrau so einiges an Talenten. Zum einen und ganz offensichtlich verfügt sie über ein stilsicheres Auge und glückliches Händchen für Mode, das erkennt man am sorgfältig ausgesuchten Sortiment. Dazu kommt eine erfrischende und aufgestellte Art mit viel Einfühlungsvermögen für die Kundschaft. Nebenbei darf auch erwähnt werden, dass Sereina Vischer einen Hochschulabschluss hat in Betriebsökonomie. Und sowieso sprudelt sie über vor Ideen, was sich in der wohnlich-eleganten Innengestaltung der Boutique zeigt. Die junge Geschäftsfrau ist eine Macherin

52


RUBRIK

und packt an. Sei es, indem sie kurzerhand bei Verwandten Truhen abwimmelt, selber gesammeltes Schwemmholz aus dem Rhein inszeniert oder auch mal einen hundert Kilo schweren Tisch herumfugt. Entstanden ist so eine Einkaufsumgebung mit viel Charakter und Wohlfühlambiente, modern und trotzdem geerdet, warmherzig und einladend. Eigentlich ein ziemlich genauer Spiegel der Inhaberin selbst.

Mode ist ganz und gar die Welt von Sereina Vischer, mit gerade mal 28 Jahren hat sie dafür allen Mut zusammengenommen und den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Schon nach ihrer Matura hat sie als Geschäftsleiterin in einer Boutique gearbeitet und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als das zum Beruf zu machen. Aber wie es oft so ist, die Eltern legten ein gutes Wort ein

53


RUBRIK

für ein Studium und eine weiterführende Ausbildung. Also absolvierte die junge Powerfrau ein Betriebswirtschaftsstudium. Und landete doch wieder bei der Mode. «Es ist für mich ein absolutes Geschenk, dass ich all die Dinge tun kann, die ich so liebe. Wenn ich die Kollektionen aussuche und einkaufe, denke ich: Was ist das doch für ein Privileg. Ich bin total happy.» Und das wirkt, auf den Laden, die Atmosphäre und die Kunden.

Wo die junge Unternehmerin Hilfe braucht, holt sie sie sich. Wie beispielsweise beim Künstler Claude Bickel, der die eindrucksvolle Solitärwand gestaltet und sie in Fragen der Farbwahl beraten hat. So strahlen und wirken nun gekonnt die Stars vor Ort, all die schönen Stücke von wohlklingenden Namen wie Woolrich, Mason’s, Circolo 1901 und viele andere und warten auf jemanden, der sich in sie verliebt. Oder in die hübschen Accessoires. Oder in die handgefertigten Lederschuhe von Fauzian Jeunesse oder Silvano Sassetti. Bei so viel Qual der Wahl braucht es definitiv eine Atempause und ein Glas Prosecco. oohh wie hübsch!

oohh! fine fashion GmbH Steinbruchstrasse 12 7000 Chur Tel. +41 81 252 71 71 info@oohh.ch www.oohh.ch

Öffnungszeiten Montag geschlossen Dienstag bis Freitag 9.00-12.00 Uhr und 13.30-18.00 Uhr Samstag 9.00-14.00 Uhr


RUBRIK

55


RUBRIK

«ENLAIN» – ORIGINAL BÜNDNER SURFBOARDS, DIE SOGAR EIN WELTMEISTER ZU SCHÄTZEN WEISS T E X T TA B E A A M M A N N

|

F O T O S M A LT E V O G T & D A N I E L A M M A N N

56


RUBRIK

1000 Kilometer vom Meer entfernt träumen zwei Männer nicht nur von perfekten Wellen, sondern auch von perfekten Surfboards. Damit es nicht beim Träumen bleibt, bauen sie sich Letztere gleich selbst aus nachwachsenden Rohstoffen.

Inmitten des Bergdorfes Laax, versteckt hinter Dorfbrunnen und Bauernhaus, steht eine alte Holzwerkstatt, die unlängst zu neuem Leben erweckt wurde. Dass darin wieder gehobelt und gefräst wird, ist das Verdienst von Ben Chick und Urs Welti, den Gründern und Inhabern von Enlain. Wer nun denkt, in dem von aussen unauffällig wirkenden Holzschuppen würden gewöhnliche Dinge geschreinert, hat weit gefehlt. Ben und Urs sind schliesslich auch keine Schreiner, sondern sogenannte Surfboard-Shaper. Sie stellen, inmitten der Bündner Bergwelt, erfolgreich Surfboards her. Dass sie rund 1000 Kilometer von der nächsten atlantischen Welle entfernt sind, stört die beiden nicht. Denn wie ein altes Sprichwort zu sagen pflegt: «Nicht der Ort, sondern das Herz macht das Gebet.» Ebendieses Herz, das Herzblut der beiden Enlain-Gründer, die Leidenschaft für ihr Handwerk, spürt man unwillkürlich, alsbald man sie in ihrer Werkstatt besucht oder gar einen ihrer Surfboard-Baukurse belegt.

57


FRRUEBI Z RE I KI T

Überzeugt haben die beiden Enlain-Shaper unlängst auch den mehrfachen Weltmeister im Wellenreiten und lebende Legende, Kelly Slater! In einer Social-Media-Mitteilung seines Mode-Labels «Outerknown» erwähnte er Enlain äusserst positiv. Auf die, in der Surferszene einem Ritterschlag gleichende Erwähnung, sind Ben und Urs zu Recht mächtig stolz. Zumal sich die beiden seit Jahren in der Szene bewegen und genau wissen, was für eine Ehre ihnen da zuteil wurde.

Aufgewachsen an der Südküste von Wales und in Cornwall, wurde Ben quasi surfend geboren. Er machte sich schon früh auf die Suche nach der perfekten Welle und dem passenden Surfboard dazu. Schnell merkte er jedoch, dass keines der gekauften Surfboards seinen Ansprüchen gerecht werden konnte. So begann er, sich seine Surfboards selbst zu bauen. Getreu dem Motto «Man kann nie genügend Surfboards haben» sammelte er nicht nur seine selbst gebauten Boards, sondern auch ganz viele wichtige Erfahrungen. Sein fundiertes Wissen vermittelt er nun in den Enlain-Surfboard-Baukursen mit einer ozeangrossen Geduld und dem für Surfer typischen Schalk.

Urs hatte zwar nicht das Meer vor der Haustüre, zumindest aber einen Schweizer See. Genügend Wasser jedenfalls, um sich davon von klein auf faszinieren zu lassen. Er verbrachte viel Zeit im und am See, entdeckte früh seine Leidenschaft fürs Windsurfen und liess sich gar zum Windsurf-Instruktor ausbilden. Bald aber zog es Urs in die Welt hinaus, wo er das Meer mit seinen Wellen entdeckte. Fortan liess er das Segel vermehrt weg und verliebte sich unsterblich ins Wellenreiten.

Nebst seiner Faszination fürs Wasser interessiert sich Urs stark für die Materie Holz. Viele Stunden verbrachte er bereits als Kind werkelnd und tüftelnd in der Schreinerei seines Vaters. Die Begeisterung, Neues aus Holz zu schaffen, ist ungebrochen. So ist Urs auch unumstritten der Daniel Düsentrieb des EnlainDuos. Überall in der Werkstatt finden sich seine selbst entworfenen Gerätschaften, welche dazu dienen, den Shaper-Alltag zu erleichtern und das Endprodukt zu verbessern. Urs strotzt vor Energie. Sein Elan, neue Shapes aus hochwertigen Materialien zu designen und seine Surfboards auf den Wellen der Welt zu testen, wirkt auf sein Umfeld höchst ansteckend.

«Nichts ist schöner, als auf dem eigenhändig geshapten Surfboard eine schöne Offshore-Welle zu surfen und die Erfahrung mit Gleichgesinnten zu teilen.» Da sind sich die


RUBRIK

59


RUBRIK

beiden Enlain-Shaper einig. Aus diesem Grunde haben sie die begehrten Enlain-Surfboard-Baukurse ins Leben gerufen. Mittlerweile sind die Baukurse nebst den Shape-Aufträgen die Haupteinnahmequelle von Enlain und zweifelsohne eine Herzensangelegenheit. «Es wäre toll, wenn die Bretter, die für uns die Welt bedeuten, diese auch ein wenig besser machen würden. Deshalb arbeiten wir gerne mit und für Menschen und verwenden nur ökologisch vertretbare Materialien. Deswegen bauen wir auch keine herkömmlichen Foam-Surfbretter, sondern setzen vollumfänglich auf FSC-zertifiziertes Holz als Baumaterial», erklären die Enlain-Shaper überzeugt.

Bis zu sechs Personen können in der lichtdurchfluteten Werkstatt gleichzeitig ihren Traum vom eigenen Surfboard verwirklichen. Vorkenntnisse braucht es keine. Dafür etwas handwerkliches Geschick, vier Tage Zeit und eine ruhige Hand. «Zur nötigen Ruhe findet man ganz schnell», lächelt die stolze Besitzerin eines selbst gebauten Longboards und Bluesign PR Managerin Christine Waeber. «Die angenehme Atmosphäre und die geduldige Anleitung von Ben und Urs lassen einen den hektischen Alltag wunderbar vergessen! Ganz ohne Druck kann man sich voll aufs Handwerk konzentrieren und die Tipps und Tricks der beiden Profis direkt umsetzen», schwärmt Christine. «Dabei war ich erst etwas aufgeregt, hatte ich doch schon lange keinen Hobel mehr in der Hand», fügt sie etwas verlegen hinzu. Rückblickend auf vier intensive Arbeitstage meint Christine lächelnd: «Ich bin stolz auf mich! Ich konnte mit der fachkundigen Anleitung und Hilfestellung der beiden erfahrenen Enlain-Shaper solch ein tolles Surfboard bauen. Es wird mich bestimmt umhauen, wenn ich mein Surfboard zum ersten Mal fixfertig sehen werde!»

Ihr Endprodukt bestaunen wird Christine erst einige Tage nach dem Baukurs können. Den aufwändigsten Arbeitsschritt zum Schluss, das Glassing, übernehmen die beiden Shaper nämlich selbst, und das dauert eben seine Zeit. Bei allen vorhergehenden Arbeitsschritten werden die Kursteilnehmer aber vollumfänglich eingespannt.

60


RUBRIK

Gebaut wird auf Spezialtischen, welche dem Surfboard später die individuelle Form geben. Die Tische sind eine Eigenanfertigung und erinnern in ihrer Form kurioserweise an Schiffswracks. Bevor es aber mit dem Bauen losgeht, wird mit einer speziellen Software das Innenleben des Surfboards designt. Entworfen wird ein Holzgebilde, welches stark an das Gerippe eines Fisches erinnert. Auf den Spezialtisch gelegt, wird es in die richtige Form gebracht und mit jeweils einem hölzernen Deckblatt oben und unten versehen. Die Seitenränder des Surfboards entstehen aus verschiedenen feinen Holzstreifen, welche miteinander verleimt werden. Wie bei einem Relief werden die Streifen leicht versetzt zueinander verarbeitet, um eine schöne Rundung der Seitenränder zu erhalten. Sobald der Surfboard-Rohling zusammengebaut ist, geht es an die Feinarbeit. Jegliche Kanten und Dellen werden seidenfein abgeschliffen. Damit das hölzerne Surfboard schlussendlich stoss- und wasserfest wird, um den Wellen dieser Welt standhalten zu können, wird es geglast. Fiberglasmatten werden mit einem Kunstharzgemisch um den Surfboard-Rohling geklebt. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Surfboard eine harte, glänzende Oberfläche erhält. Dieser Prozess ist etwas heikel und erfordert Erfahrung. Deshalb übernehmen diesen Teil der Arbeit auch ausschliesslich die beiden Enlain-Shaper.

Getestet werden die Surfboards dann am liebsten wieder gemeinsam mit den Kursteilnehmern. So geschehen im ersten Enlain-Surfcamp im vergangenen Sommer in Cornwall. Nicht geringer als legendär würden die Teilnehmer das Camp wohl betiteln und freuen sich schon auf die Fortsetzung. Trifft man im nächsten Sommer am Meer also einen Haufen Bündner mit hölzernen Surfboard-Unikaten und einem flunderbreiten Lächeln im Gesicht, ist das sicherlich das Verdienst der beiden Enlain-Shaper!

Bis es aber so weit ist, steht aber erst einmal der Winter vor der Türe. Es wären nicht die Männer von Enlain, hätten sie nicht auch Freude an den gefrorenen Wellen, und von denen gibt es in Laax reichlich. Deshalb tüfteln die beiden gerade an einer Gerätschaft zur Herstellung von Skiern und Snowboards. Die ersten Kurse sind auf diesen Winter geplant, und getestet wird dann natürlich auch wieder! Im besten Testcenter überhaupt: den unberührten Tiefschneehängen Graubündens.

www.enlain.com


Z WISCHEN HIMMEL UND ERDE – MARC CHAGALL IM FORUM WÜRTH IN CHUR TEXT ANDRIN SCHÜTZ

|

FOTOS WÜRTH INTERNATIONAL AG

Noch bis zum 26. März sind im Forum Würth in Chur Werke des grossen russisch-französischen Malers Marc Chagall zu sehen. Die umfangreiche Ausstellung, deren Kern die Lithografien eines 1960 entstandenen Bibelzyklus bilden, gewährt einen tiefen und intimen Einblick in das faszinierende Schaffen des 1985 verstorbenen Malers.

62


RUBRIK

B E S U C H E R IN D E R A U S S T E L L UN G «M A R C C H A G A L L – Z W I S C H E N HIM M E L UN D E R D E »

Zwischen Staffelei und Odyssee Als Marc Chagall, eigentlich Moische Chazkelewitsch Schagalow, im weissrussischen Witebsk, 1887 als Sohn jüdischer Eltern das Licht der Welt erblickt, scheint die Welt im Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts noch in Ordnung. Chagall absolviert die Gemeindeschule, nimmt Unterricht in Violine und Gesang und wird alsbald Schüler im Atelier des jüdischen Malers Jehuda Pen. 1906 zieht Chagall nach St. Petersburg und studiert dort an der Schule der Kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Künste Malerei. Der junge Maler jedoch hat andere Ziele: «Paris: Für mich gibt es kein schöneres Wort» eröffnet er seiner frisch angetrauten Frau, Bella Rosenfeld.

Von Paris erhofft er sich Kontakte zur Avantgarde, Inspiration und Anerkennung. Das Unterfangen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Zwar übersiedelt Chagall 1910 nach Paris in sein eigenes Atelier, findet sich aber in der so sehr ersehnten Stadt der Lichter nicht zurecht: «Nur die Entfernung, die zwischen Paris und meiner Heimatstadt liegt, hat mich abgehalten, sofort wieder zurückzukehren», notiert er nach den ersten Wochen in Paris. Schon bald aber gelingt es Chagall dann doch, im blühenden Paris Fuss zu fassen. Er befreundet sich unter anderem mit dem grossen Dichter Apollinaire und dem Maler Delaunay. Ihn selbst nennen die Pariser Künstler in weiser Voraussicht schon damals «den Poeten».


RO P UB RR TR I KÄ T

Für Chagall stellen sich erste Erfolge ein. Er verkauft Bilder, auch an den russischen Staat, nimmt an Salons teil. Kaum aber ist der junge aufstrebende Künstler in seiner Existenz einigermassen gefestigt, gerät Europa in Unruhe. Die russische Revolution sowie der Erste und der Zweite Weltkrieg zwingen Chagall wie so viele Künstler jener Zeit zu einer Odyssee durch Europa, Russland und letzten Endes in die USA.

Staub, Himmel und Propheten Wo und unter welchen Umständen aber auch immer Chagall arbeitet: Er bleibt seiner einzigartigen und unverkennbaren Bildsprache über die Jahre hin immer treu: Häufig sind es die biblischen Geschichten, die ihn in ihrer lebendigen mythologischen Erzählweise fesseln. Die intensiven Schilderungen über das menschliche Dasein und seine Geschichtlichkeit ziehen Chagall Zeit seines Lebens in ihren Bann: «Gott, die Perspektive, die Farbe, die Bibel, Form und Linien, Traditionen und das, was man ‹das Menschliche› nennt – Liebe, Geborgenheit, Familie, Schule, Erziehung, das Wort der MI C H A L R E T T E T D AV ID, 196 0, S A M ML UN G W ÜR T H

Propheten und auch das Leben mit Christus, all das ist aus den Fugen gegangen. Vielleicht war auch ich mitunter von Zweifeln besessen, und dann malte ich eine umgestülpte Welt, ich trennte die Köpfe meiner Figuren ab, zerlegte sie in Stücke und liess sie irgendwo im Raum meiner Bilder schweben», so Chagall selbst.

Und über einen Besuch in Palästina schreibt er: «Ich kam nach Palästina, um gewisse Vorstellungen zu überprüfen, ohne Fotoapparat, sogar ohne Pinsel. Keine Dokumente, keine Touristeneindrücke, und trotzdem bin ich froh, dort gewesen zu sein. Von weit her strömten sie zur Klagemauer, bärtige Juden in gelben, blauen, roten Gewändern und mit Pelzmützen. Nirgendwo sieht man so viel Verzweiflung und so viel Freude; nirgends ist man so erschüttert und so glücklich zugleich beim Anblick dieses tausendjährigen Haufens von Steinen und Staub in Jerusalem, in Sefad, auf den Bergen, wo Propheten über Propheten begraben liegen.»

Nach den überstandenen Kriegswirren siedelt Chagall mit seiner Familie wieder nach Europa über, wo er vornehmlich in Frankreich lebt und arbeitet. Weiterhin widmet er sich unter anderem biblischen Motiven. Marc Chagall stirbt 1985 in Frankreich.

D A S G E L B E D O R F, 1968, S A M ML UN G W ÜR T H


D I E B R A U T MI T P F E R D, 1971, S A M ML UN G W ÜR T H


DIE NACHT, 1953, SAMMLUNG WÜRTH

Die nun im Forum Würth Chur gezeigten Lithografien sind 1960 entstanden und weisen die Besonderheit auf, dass in den Werken vor allem die weiblichen Gestalten der biblischen Erzählungen zum Zuge kommen. In seiner gewohnt expressiven und intensiven Farbigkeit sowie seiner einzigartigen poetischen Kraft entfaltet Marc Chagall in den Blättern sein reiches, in einfachem Strich gehaltenes erzählerisches Universum und eröffnet dem Betrachter eine neue und intime Einsicht in die grossen biblischen Erzählungen. Nebst dem Bibelzyklus sind im Forum Würth weitere, teilweise grossformatige Originalarbeiten des grossen jüdischen Malers zu bestaunen.


Marc Chagall

Begleitprogramm FÜHRUNGEN jeweils donnerstags von 18.30 bis 19.30 Uhr, CHF 8.Daten 24. November, 22. Dezember 2016 (FC) 12. Januar, 16. Februar, 16. März 2017 THEMATISCHE VERANSTALTUNGEN jeweils sonntags von 14 bis 15 Uhr, CHF 10.18. Dezember 2016 Führung: Mystik und Spiritualität in der Kunst des Abendlandes. 12. Februar 2017 Führung: Bilder wie Liebeslieder. WORKSHOPS FÜR ERWACHSENE MONOTYPIE – Ein Unikat zwischen Malerei und Druckgrafik Die Monotypie bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, welche auch Marc Chagall nebst der Lithografie nutzte. Bevor wir uns im Atelier dieser einmaligen Technik experimentell annähern, machen wir einen Rundgang durch die Ausstellung. Von der Leichtigkeit und Spontaneität der Werke Chagalls lassen wir uns gestalterisch ”aufwärmen” und tauchen ein in unsere eigene poetische Traumwelt. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Teilnehmer: max. 12 Personen pro Workshop Kosten: CHF 150.- (inkl. Material) Zeit: 10 – 16 Uhr (individuelle Mittagspause) Anmeldung: chur@forum-wuerth.ch Daten 17. Dezember 2016, 21. Januar oder 18. Februar 2017 RENDEZ-VOUS MIT DER KUNST Für einmal sprechen nicht Fachleute über die Arbeiten von Marc Chagall, sondern bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Religion. Im Dialog mit unserem Kunstvermittler Remo A. Alig sprechen die Gäste über ihr Lieblingswerk. Wir kitzeln heraus, mit welchen Ideen, Assoziationen und Fragen sie die Werke von Marc Chagall betrachten. Wir laden Sie herzlich ein zu einem exklusiven Rendez-vous mit der Kunst und einem anschliessenden Apéro. (Eintritt frei)

Zwischen Himmel und Erde Der Bibelzyklus und weitere Werke aus der Sammlung Würth

11.11.2016 – 26.3.2017 Forum Würth Chur Aspermontstrasse 1 7000 Chur ●

Tel. 081 558 0 558 www.forum-wuerth.ch Mo - So 11 - 17 Uhr ●

Alle Aktivitäten des Forum Würth Chur sind Projekte der Würth International AG.

Donnerstag, 19. Januar 2017, 18.30 Uhr Im Gespräch mit Patrik Degiacomi, Stadtrat Chur. Donnerstag, 23. Februar 2017, 18.30 Uhr Im Gespräch mit Dr. Martin Grichting, Generalvikar des Bistums Chur. Führungen und Workshops unter der Leitung von Remo A. Alig und Fabiola Casanova (FC)


RUBRIK

Even more beautiful when it's dark.

VERFĂœGBAR BEI:

68


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.